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Frauen- und Gleichstellungspolitik... ...tut gut! - Nord-Süd-Netz

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Gute Praxis <strong>und</strong> betriebliche Lösungen<br />

– Betriebliche Prozesse der <strong>Frauen</strong>- <strong>und</strong> <strong>Gleichstellungspolitik</strong><br />

13 „Gegensätze ziehen sich an“ – ThyssenKrupp Steel AG<br />

1. Das alternde Unternehmen<br />

Die ThyssenKrupp Steel AG ist ein weltweit führendes Stahlunternehmen mit einer<br />

von Männern dominierten Belegschaft. Nur etwa 8 % aller Beschäftigten sind<br />

<strong>Frauen</strong>.<br />

Der Standort Duisburg, der im Rahmen des Projektes ChanGe „Chancengleichheit<br />

<strong>und</strong> Chancengerechtigkeit für <strong>Frauen</strong> <strong>und</strong> Männer in Unternehmen – Neue Praxis<br />

schaffen <strong>und</strong> Instrumente entwickeln“ beraten wurde, beschäftigt 12.000<br />

MitarbeiterInnen, darunter etwa 1.000 <strong>Frauen</strong>. In Duisburg gibt es seit über zehn<br />

Jahren sowohl einen Gleichstellungsausschuss des Betriebsrates, der sich als<br />

Gremium etabliert hat <strong>und</strong> anerkannt wird, als auch einen aktiven betrieblichen<br />

<strong>Frauen</strong>arbeitskreis. Dessen Mitglieder engagieren sich auch in anderen Gremien<br />

wie der Vertrauenskörperleitung; sie haben also engen Kontakt mit betrieblichen<br />

Interessenvertretungen.<br />

Die ThyssenKrupp Steel AG Duisburg hat erkannt, dass im Zuge des<br />

demografischen Wandels alternde Belegschaften zu einem ernsthaften Problem<br />

werden. Besonders bei <strong>gut</strong> ausgebildeten Fachkräften könnte es zu<br />

Personalengpässen kommen. Das Unternehmen möchte daher Strategien <strong>und</strong><br />

Maßnahmen entwickeln, um der befürchteten Überalterung entgegenzutreten. In<br />

diesem Zusammenhang gewinnen Maßnahmen zur Förderung von <strong>Frauen</strong> für das<br />

Unternehmen an Bedeutung.<br />

2. <strong>Frauen</strong> fördern – aber wie?<br />

Um die Beschäftigten einfach <strong>und</strong> transparent über die bestehenden<br />

Rahmenbedingungen zur Vereinbarkeit von Beruf <strong>und</strong> Familie zu informieren, wird<br />

ein „Wegweiser für Beschäftigte in Elternzeit“ erstellt. Er soll eine konkrete Hilfe für<br />

die 100 Beschäftigten sein, die im Jahr durchschnittlich in Elternzeit sind.<br />

Abteilungen <strong>und</strong> betriebliche Interessenvertretungen sollen auf seiner Gr<strong>und</strong>lage<br />

handeln <strong>und</strong> Beschäftigte in Elternzeit beraten können. Betriebliche<br />

Rahmenbedingungen sollen so geändert werden, dass das Unternehmen sein<br />

Potenzial an <strong>Frauen</strong> erhalten <strong>und</strong> fördern kann.<br />

Außerdem möchte die ThyssenKrupp Steel AG Maßnahmen zur<br />

geschlechtersensiblen Rekrutierung entwickeln, um qualifizierte <strong>Frauen</strong> stärker<br />

anzusprechen <strong>und</strong> ihren Eintritt ins Unternehmen, z. B. als Trainee, zu erleichtern.<br />

Um den Wegweiser zu erstellen, wurden Sondierungsgespräche geführt. Bereits<br />

bestehende Betriebsvereinbarungen wie „Gewährung einer Erziehungspause <strong>und</strong><br />

flexible Arbeitszeit“ oder „Ges<strong>und</strong>heitsförderung im Betrieb“, die jedoch nur selten<br />

angewandt wurden, dienten als Gr<strong>und</strong>lage für Neuentwicklungen. Des Weiteren<br />

wurden nach Geschlecht getrennte Daten ausgewertet, <strong>und</strong> zwar zu Beschäftigten<br />

nach Ressorts, Auszubildenden nach Berufen, zur Bewerbung <strong>und</strong> zu<br />

Höhergruppierungen.<br />

Um bei der Rekrutierung <strong>Frauen</strong> gezielt anzusprechen, entwickelten die ProjektmitarbeiterInnen<br />

eine Postkartenaktion, die in zwei Workshops mit UnternehmensvertreterInnen<br />

geprüft <strong>und</strong> weiterentwickelt wurde. Sie zielte darauf ab, das Image<br />

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