Frauen- und Gleichstellungspolitik... ...tut gut! - Nord-Süd-Netz

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Gute Praxis und betriebliche Lösungen – Betriebliche Prozesse der Frauen- und Gleichstellungspolitik Die externe Beratungsfirma recherchierte Dienstleister in der Region, die Kinderbetreuung oder ähnliche Vereinbarkeitsleistungen anbieten. Diese wählte sie nach dem intern festgelegten Serviceangebot aus und dokumentierte sie gegliedert nach den Wohnorten der Beschäftigten in einer Materialbox. Sie erklärte dem Hakafit-Beauftragten, wie die Box funktioniert und zeigte ihm, wie seitens des Unternehmens Kontakt mit regionalen Anbietern aufgenommen werden kann. Außerdem stellte sie der Belegschaft das Serviceangebot auf einer Betriebsversammlung vor. Eine betriebliche Projektgruppe begleitete und steuerte das Vorgehen. 4. „Wir hätten gerne noch viel mehr getan“ HANNING & KAHL GmbH & Co. KG hat als Leitbild den selbstständigen und selbstbewussten Mitarbeiter. Daher hatte es bereits ein flexibles Arbeitszeitmodell und einen MitarbeiterInnenservice namens HaKafit eingerichtet. Außerdem hat es einen aktiven Betriebsrat. Lothar Specht, seit zwölf Jahren Vorsitzender des Betriebsrates, bedauert, dass das Interesse an den Maßnahmen bei der Belegschaft nicht größer war: „Wir hätten gerne noch viel mehr getan.“ Nun will er zumindest darauf achten, dass die Ergebnisse des Projekts erhalten bleiben. Angst vor Facharbeitermangel von Seiten des Unternehmens könnte ihm dabei helfen, weil die Firma deshalb ein Interesse daran hat, bei den MitarbeiterInnen zu punkten. Aber Lothar Specht weiß auch: „So etwas ist immer von der wirtschaftlichen Lage abhängig.“ 5. Was das Projekt gebracht hat Neue Serviceleistungen In Kooperation mit der kommunalen Beratungsstelle Pflege und Wohnen in Bielefeld bietet das Unternehmen nun zwei Weiterbildungsveranstaltungen für MitarbeiterInnen an, die Angehörige betreuen und pflegen. In den Veranstaltungen werden Fragen zu Pflegeversicherungen und PatientInnenverfügung besprochen und geklärt, wie pflegende Angehörige sozial abgesichert werden können. Außerdem werden Beschäftigte nach Wunsch individuell beraten. Für einen schnellen Zugriff auf Informationen sorgt die Materialbox „Vereinbarkeit“. Die CD-ROM listet Kontaktpersonen, Adressen und Internetverbindungen von regionalen Dienstleistern für die Bereiche Kinderbetreuung, Altenhilfe/Pflege und Hauswirtschaft auf. Die Materialbox bietet auch Muster für Vereinbarungen an, z. B. mit Tagesmüttern. Ein Hakafit-Beauftragter hilft bei der Informationsbeschaffung, wenn der Schuh drückt. Die Beschäftigten haben dadurch weniger Stress und bekommen arbeitsnahe Hilfe zur Organisation ihres Alltags. Der Betrieb hat zufriedenere und motiviertere MitarbeiterInnen, ein positives Image in der Region („guter Arbeitgeber“) und kann seine Beschäftigten kostengünstig unterstützen. Das Programm verknüpft das Know-how der Region mit dem betrieblichen Bedarf und stärkt so die regionalen Gesundheits- und Sozialdienstleister. Es zeigt, wie die Vereinbarkeit von Beruf und Familie kostengünstig verbessert werden kann – ohne den Betriebsrhythmus zu stören. 36
Gute Praxis und betriebliche Lösungen – Betriebliche Prozesse der Frauen- und Gleichstellungspolitik 6. Was seitdem passiert ist Der Betriebsrat stellte die Materialbox auf einer Betriebsversammlung vor. Dort erklärte er außerdem das neue Weiterbildungsangebot für pflegende Angehörige. Die Hakafit-Broschüre von 2005 veröffentlichte das Angebot. Es gibt einen Weiterbildungskalender für die Belegschaft. Des Weiteren überreichte der Betriebsrat dem Unternehmen eine Pressemappe, um das Projekt öffentlich bekannt zu machen. Kontakt mit der regionalen IG Metall Verwaltungsstelle zwecks gemeinsamer Öffentlichkeitsarbeit wird hergestellt. Eine Tagung machte das Projekt überregional bekannt. 7. Kontaktdaten HANNING & KAHL GmbH & Co. KG Rudol-Diesel-Str. 6 33813 Oerlinghausen Tel.: 0 52 02/70 7-6 00 Fax: 0 52 02/7 07-6 29 E-Mail: info@huk.hanning.com www.hanning-kahl.de Kontaktdaten zum KMU-Projekt „Vereinbarkeit von Familie und Beruf - gute Praxis in klein- und mittelständischen Betrieben schaffen“: IG Metall Vorstand Funktionsbereich Frauen- und Gleichstellungspolitik Christiane Wilke, Leiterin des Funktionsbereiches Postfach 60519 Frankfurt am Main Tel.: 0 69/66 93-25 89 E-Mail: christiane.wilke@igmetall.de 37
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