Frauen- und Gleichstellungspolitik... ...tut gut! - Nord-Süd-Netz
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Gute Praxis <strong>und</strong> betriebliche Lösungen<br />
– Betriebliche Prozesse der <strong>Frauen</strong>- <strong>und</strong> <strong>Gleichstellungspolitik</strong><br />
11 Fit <strong>und</strong> flexibel nach vorn in einem mittelständischen<br />
Unternehmen in Ostwestfalen<br />
1. Botendienste für Beschäftigte<br />
HANNING & KAHL GmbH & Co. KG ist ein mittelständisches Unternehmen in<br />
Oerlinghausen, Ostwestfalen, mit r<strong>und</strong> 300 MitarbeiterInnen. Davon sind 15 %<br />
<strong>Frauen</strong>, 85 % Männer. Das Unternehmen ist auf die Zulieferung im Schienennahverkehr<br />
spezialisiert. Es gliedert sich in drei Geschäftsbereiche: Nahverkehr, Bremsen<br />
<strong>und</strong> Dienstleistungen.<br />
Das Unternehmen hat bereits ein flexibles Arbeitszeitmodell eingeführt: Die<br />
Beschäftigten können bis zu 180 St<strong>und</strong>en plus oder minus auf einem Konto<br />
sammeln. Über diese St<strong>und</strong>en können sie in Absprache mit ihrer Abteilung frei<br />
verfügen. Außerdem bietet es einen MitarbeiterInnenservice (MAS) namens HaKafit<br />
an, der Botendienste für Beschäftigte erledigt oder Rechts-, Renten- <strong>und</strong><br />
Steuergespräche für Beschäftigte organisiert. Die Gespräche führen ExpertInnen<br />
aus der Region.<br />
2003 bewarb sich das Unternehmen erfolgreich für das b<strong>und</strong>esweite DGB-Projekt<br />
„Vereinbarkeit von Familie <strong>und</strong> Beruf – <strong>gut</strong>e Praxis in klein- <strong>und</strong> mittelständischen<br />
Betrieben schaffen“. Das Projekt wird von der BGAG-Stiftung Walter Hesselbach<br />
gefördert.<br />
2. Beruf <strong>und</strong> Familie vereinbaren<br />
HANNING & KAHL GmbH & Co. KG möchte weitere Serviceleistungen entwickeln,<br />
damit seine MitarbeiterInnen Beruf <strong>und</strong> Familie besser vereinbaren können. Alle<br />
Beschäftigten sollen an Schulung, Weiterbildung <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsförderung<br />
teilnehmen können - auch wenn sie Kinder oder ältere Angehörige betreuen. So<br />
möchte das Unternehmen den hohen Ges<strong>und</strong>heitsstand halten bzw. verbessern,<br />
Fehlzeiten herunterschrauben <strong>und</strong> MitarbeiterInnen fit für die Aufgaben der Zukunft<br />
machen.<br />
Das Unternehmen befragt die MitarbeiterInnen im Abstand von zwei Jahren<br />
anonym. 58 % der Belegschaft nahmen zuletzt teil (66 % der Angestellten, 42 % der<br />
gewerblichen MitarbeiterInnen). Folgende Themen werden abgefragt: Zufriedenheit<br />
am Arbeitsplatz, Verhältnis zu Vorgesetztem, Betriebsklima. Im Rahmen des DGB-<br />
Projekts wurden Fragen zur Vereinbarkeit von Beruf <strong>und</strong> Familie angefügt – <strong>und</strong><br />
zum Bedarf an konkreten Angeboten wie Informationsdiensten, z. B. über<br />
Kinderbetreuung. Dabei kam heraus, dass 21 Personen sich Angebote zur<br />
Kinderbetreuung wünschen, sowohl Beschäftigte aus dem gewerblichen als auch<br />
Angestelltenbereich. Auch Männer sind unter den Nachfragern. So wünschen im<br />
Geschäftsbereich Bremsen z. B. sechs Personen solche Angebote – bei drei dort<br />
tätigen <strong>Frauen</strong>.<br />
3. Wie interne <strong>und</strong> regionale Recherche funktioniert<br />
Eine externe Firma übernahm die schriftliche Befragung <strong>und</strong> führte auf<br />
Abteilungsversammlungen Gespräche mit den Beschäftigten zur Vereinbarkeit von<br />
Beruf <strong>und</strong> Familie. Sie wertete die Daten aus <strong>und</strong> entwickelte ein Serviceangebot.<br />
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