Frauen- und Gleichstellungspolitik... ...tut gut! - Nord-Süd-Netz
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Gute Praxis <strong>und</strong> betriebliche Lösungen<br />
– Betriebliche Prozesse der <strong>Frauen</strong>- <strong>und</strong> <strong>Gleichstellungspolitik</strong><br />
8 „Die dringende Notwendigkeit, Bedingungen zu<br />
verbessern“ bei der ANDREAS STIHL AG & Co. KG<br />
…sieht Claudia Klenk, die stellvertretende Vorsitzende des Betriebsrats <strong>und</strong> setzt<br />
sich konstant <strong>und</strong> intensiv für die Gleichstellung von <strong>Frauen</strong> bei der ANDREAS<br />
STIHL AG & Co. KG ein. Seit Ende 2003 arbeitet sie zusammen mit anderen<br />
Mitgliedern des Betriebsrats daran, Maßnahmen zur Vereinbarkeit von Beruf <strong>und</strong><br />
Familie im Unternehmen einzuführen. Sie <strong>und</strong> ihre Kolleginnen <strong>und</strong> Kollegen<br />
können sich dabei auch auf die Gr<strong>und</strong>sätze gesellschaftlicher Verantwortung in der<br />
STIHL Gruppe berufen. Dort heißt es unter dem Stichwort Arbeitswelt: STIHL wahrt<br />
Chancengleichheit bei Einstellung <strong>und</strong> Beschäftigung.<br />
1. Rückläufige Beschäftigungszahlen bei <strong>Frauen</strong><br />
Die ANDREAS STIHL AG & Co. KG mit Stammsitz in Waiblingen ist Mitglied der<br />
STIHL Gruppe, die in verschiedenen Ländern Tochterfirmen unterhält. Sie stellt<br />
Motorsägen <strong>und</strong> Motorgeräte für die Garten- <strong>und</strong> Landschaftspflege her. Seit Jahren<br />
steigt der Umsatz der Unternehmensgruppe, die mittlerweile weltweit über 8.500<br />
MitarbeiterInnen beschäftigt. Gut 3.700 dieser Beschäftigten arbeiten bei der<br />
ANDREAS STIHL AG & Co. KG, 17,6 % davon sind <strong>Frauen</strong>. Fragen der<br />
Standortsicherung werden im Betriebsrat heiß diskutiert, da der Vorstand des<br />
Unternehmens im letzten Jahr den Beschluss fällte, Montagearbeitsplätze in China<br />
<strong>und</strong> eine Schlüsselfertigung in den USA aufzubauen.<br />
Der Anteil der <strong>Frauen</strong>, die im Unternehmen beschäftigt sind, hat sich in den letzten<br />
15 Jahren um ca. 5 % verringert – trotz gegenläufiger gesellschaftlicher<br />
Entwicklung. Es gab Jahrgänge, in denen unter den Auszubildenden keine einzige<br />
Frau vertreten war. Mittlerweile gibt es wieder weibliche Azubis, der Anteil liegt seit<br />
2005 über 10 %.<br />
Die Demografie-Debatte ist mittlerweile auch bei der Stihl AG angekommen: Dies ist<br />
der Hebel, an dem der Betriebsrat ansetzen möchte, um das Thema Work-Life-<br />
Balance voranzubringen.<br />
2. „Kinder bedeuten Zukunft“<br />
…schreibt das „Sägeblatt“, die Publikation des Betriebsrats der STIHL AG. Die<br />
Vereinbarkeit von Familie <strong>und</strong> Beruf spiele besonders bei <strong>gut</strong> ausgebildeten <strong>Frauen</strong><br />
eine wichtige Rolle. Daher hat die ANDREAS STIHL AG & Co. KG sich zum Ziel<br />
gesetzt, diese Vereinbarkeit zu verbessern. Dazu wurde innerhalb des Betriebsrats<br />
eine Projektgruppe gegründet, in der Mitglieder aus verschiedenen Abteilungen<br />
vertreten waren.<br />
Diese Projektgruppe hat drei Gesamtbetriebsvereinbarungen (GBV) zu den Themen<br />
„Förderung <strong>und</strong> Chancengleichheit von <strong>Frauen</strong>“, „Familie <strong>und</strong> Beruf“ sowie „Teilzeit“<br />
erarbeitet, mit dem Vorstand verhandelt <strong>und</strong> zum Abschluss gebracht. Außerdem<br />
soll mit der Personalabteilung über geeignete Möglichkeiten der Kinderbetreuung<br />
bzw. finanzielle Unterstützung dafür verhandelt werden.<br />
In den Verhandlungen mit dem Vorstand wird auf eine Win-Win-Situation gesetzt:<br />
Wenn das fachliche <strong>und</strong> persönliche Potenzial von <strong>Frauen</strong> zur beruflichen<br />
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