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Frauen- und Gleichstellungspolitik... ...tut gut! - Nord-Süd-Netz

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Gute Praxis <strong>und</strong> betriebliche Lösungen<br />

– Betriebliche Prozesse der <strong>Frauen</strong>- <strong>und</strong> <strong>Gleichstellungspolitik</strong><br />

7 „Die Chancengleichheit von <strong>Frauen</strong> ist bisher nur auf<br />

dem Papier verwirklicht“ – Siemens, Niederlassung<br />

Hamburg<br />

…so das Fazit von Birgit Steinborn, langjährige Betriebsratsvorsitzende in der<br />

Siemens-Niederlassung Hamburg. Dass Chancengleichheit aber immerhin<br />

mittlerweile ein schriftlich fixiertes Ziel bei der Siemens AG ist, ist ein Fortschritt, an<br />

dem sie als Gründerin des Gleichstellungsausschusses in Hamburg <strong>und</strong> die<br />

Kolleginnen des Gleichstellungsausschuss des GBR nicht ganz unbeteiligt sind. Die<br />

Hertie-Stiftung hat den Siemens Business Services, einem IT-Dienstleister, das<br />

Zertifikat <strong>und</strong> der Siemens AG, Standort Erlangen, das Gr<strong>und</strong>zertifikat zum Audit®<br />

Beruf <strong>und</strong> Familie erteilt. Und die Siemens VDO Automotive AG mit Standort in<br />

Regensburg wurde seinerzeit mit dem Prädikat Total E-Quality ausgezeichnet.<br />

1. Neustrukturierungen<br />

Die Siemens AG ist ein international operierendes Unternehmen aus der<br />

Elektrotechnik-Branche mit Sitz in Berlin <strong>und</strong> München. Weltweit arbeiten insgesamt<br />

etwa 475.000 MitarbeiterInnen in 190 Ländern an der Entwicklung, Fertigung <strong>und</strong><br />

Unterstützung von Produkten, Systemen <strong>und</strong> Anlagen. In Deutschland sind die fünf<br />

Arbeitsgebiete „Automation and Control“, „Power“, „Transportation“ sowie „Medical“<br />

<strong>und</strong> „Lighting“ ansässig. Über 161.000 Beschäftigte arbeiten hier an r<strong>und</strong> 120<br />

Standorten.<br />

Momentan stehen in Deutschland große Neustrukturierungen des Unternehmens<br />

an. Zahlreiche MitarbeiterInnen müssen in Unternehmen wechseln, die von<br />

Siemens gemeinsam mit Partnern betrieben werden oder die Tochtergesellschaften<br />

sind. Unsicherheit, Stellenabbau <strong>und</strong> Umstrukturierungen bestimmen daher<br />

momentan die Themen der Siemens-Beschäftigten.<br />

2. „Von der 15-St<strong>und</strong>en-Woche zum 10-Monats-Jahr"<br />

… stehen laut der Firmenpublikation SiemensWelt den MitarbeiterInnen alle<br />

Optionen offen. Und tatsächlich bietet der Konzern seinen Beschäftigten offiziell<br />

eine Vielzahl an Maßnahmen, um Beruf <strong>und</strong> Familie vereinbaren zu können. Dank<br />

Gleichstellungsausschuss <strong>und</strong> Betriebsrat gelang es <strong>Frauen</strong> wie Birgit Steinborn,<br />

am Standort Hamburg Höhergruppierungen <strong>und</strong> Betriebsvereinbarungen zur<br />

Qualifizierung von <strong>Frauen</strong> auf die Beine zu stellen.<br />

Eins der wichtigsten Programme: Promoting Diversity (ProDi). Ziel des Projekts war<br />

es u.a., den <strong>Frauen</strong>anteil in technisch-naturwissenschaftlichen Berufen auf allen<br />

Ebenen zu erhöhen. Über die Auslegung des Programms gab es allerdings<br />

Meinungsverschiedenheiten. Ursprünglich war ProDi zwar ein Programm, das auf<br />

<strong>Frauen</strong> in Führungsfunktionen fokussiert war, die Firma legte das jedoch so aus,<br />

dass es vor allem darum ging, bereits hoch qualifizierte <strong>Frauen</strong> für die Siemens AG<br />

zu gewinnen – ein reines Recruiting-Thema also. Die Betriebsrätinnen sahen das<br />

anders. Sie forderten, im Rahmen von ProDi das Potenzial aller Mitarbeiterinnen zu<br />

fördern. Denn: „Wenn man mehr <strong>Frauen</strong> in oberen Positionen will, muss man mit<br />

der Personalentwicklung auf den untersten Rängen beginnen“, meinten die<br />

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