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Frauen- und Gleichstellungspolitik... ...tut gut! - Nord-Süd-Netz

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Gute Praxis <strong>und</strong> betriebliche Lösungen<br />

– Betriebliche Prozesse der <strong>Frauen</strong>- <strong>und</strong> <strong>Gleichstellungspolitik</strong><br />

3. Dies soll geschehen: die Eckpunkte<br />

Die erforderlichen nach Geschlecht getrennten Zahlen, Daten <strong>und</strong> Fakten für eine<br />

Ist-Analyse sollen gesammelt <strong>und</strong> halbjährlich neu erhoben werden, um die<br />

Entwicklung beobachten zu können. Diese Daten sollen außerdem differenziert<br />

erhoben werden nach den Merkmalen Alter, Vollzeit/Teilzeit/Elternzeit, gewerbliche<br />

Beschäftigte, Angestellte, LA, Führungskräfte, Auszubildende (unterschieden in<br />

gewerbliche, kaufmännische, technische Azubis).<br />

Die AG <strong>Frauen</strong>- <strong>und</strong> Familienförderung möchte mit der Geschäftsleitung eine<br />

Konzernbetriebsvereinbarung (KBV) aushandeln, die Maßnahmen zur<br />

Verbesserung von Teilzeitbedingungen enthält. So soll ein gr<strong>und</strong>sätzlicher Anspruch<br />

auf Teilzeitarbeit bestehen, den der Vorgesetzte nur „aus zwingenden betrieblichen<br />

Gründen“ ablehnen kann. Außerdem soll die KBV Maßnahmen zur Unterstützung<br />

der Kinderbetreuung <strong>und</strong> betriebliche Maßnahmen zugunsten von Müttern <strong>und</strong><br />

Vätern in Elternzeit enthalten. Um die KBV voranzutreiben ist geplant, ein zentrales<br />

Steering Committee <strong>und</strong> lokale Umsetzungsgruppen zu bilden. So steht es im<br />

Eckpunktepapier der AG <strong>Frauen</strong>- <strong>und</strong> Familienförderung; ob dies zu realisieren sein<br />

wird <strong>und</strong> ob die AG – angesichts des heftigen Gegenwindes aus der<br />

Geschäftsleitung – daran weiter arbeiten wird ist noch völlig offen, meint Hedwig<br />

Blank. Seit dem Herbst 2006 ist Hedwig Blank vom Standort Böblingen die Leiterin<br />

der konzernweiten Arbeitsgruppe zur Chancengleichheit im deutschen Philips<br />

Konzern.<br />

4. Erste Erfolge<br />

Um die lokalen Betriebsräte ins Boot zu holen, fand nach der Betriebsratswahl 2006<br />

das zweitägige Seminar „Chancengleichheit im Personalmanagement“ nach § 37.6<br />

BetrVG statt. Veranstaltet wurde das Seminar gemeinsam mit dem<br />

Funktionsbereich <strong>Frauen</strong>- <strong>und</strong> <strong>Gleichstellungspolitik</strong> beim IG Metall Vorstand. Dort<br />

konnten sich die am Thema interessierten weiblichen Betriebsräte der<br />

verschiedenen Philips Standorte (PS) untereinander vernetzen. Dabei kamen auch<br />

erste Erfolge wie die eine oder andere gewerbliche „Azubine“ (PS Böblingen,<br />

Aachen, Springe) oder Männer in Elternzeit (PS Böblingen) ans Licht. Für alle<br />

Kolleginnen war der Erfahrungsaustausch über die Situation in den<br />

Standortbetrieben sehr wichtig. Davon ausgehend wurden erste Handlungsmöglichkeiten<br />

entwickelt. Dazu zählt u.a. ein kontinuierlicher Erfahrungsaustausch im<br />

Konzern <strong>und</strong> mit den ausgegliederten Standorten.<br />

Bei dem Seminar beschlossen die Teilnehmerinnen, ihre lokalen Geschäftsführungen<br />

aufzufordern, bei der nächsten Betriebsversammlung entsprechend ihrer<br />

gesetzlichen Verpflichtung zur tatsächlichen Gleichstellung von <strong>Frauen</strong> <strong>und</strong><br />

Männern im Betrieb zu berichten. Die Datenbasis soll erweitert werden. Außerdem<br />

soll der Betriebsrat einen Ausbildungsbeauftragten benennen <strong>und</strong> mit der Jugend<strong>und</strong><br />

Auszubildendenvertretung (JAV) über Gleichstellung bei den Azubis reden.<br />

Zu Beginn des Jahres 2007 wurde mit der Geschäftsleitung des deutschen<br />

Konzerns ein Papier erarbeitet, wie es Mitarbeiterinnen während der Elternzeit<br />

ermöglicht werden kann, den Kontakt zum Unternehmen zu halten. Auch hier sind<br />

die lokalen Betriebsräte gefordert, das Papier vor Ort mit Leben zu erfüllen.<br />

Ebenfalls Anfang des Jahres 2007 wurden einzelne geschlechtsspezifische Daten<br />

zur Beschäftigung im Philips Konzern veröffentlicht. Die Zahlen haben auf Seiten<br />

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