Frauen- und Gleichstellungspolitik... ...tut gut! - Nord-Süd-Netz
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Gute Praxis <strong>und</strong> betriebliche Lösungen<br />
– Betriebliche Prozesse der <strong>Frauen</strong>- <strong>und</strong> <strong>Gleichstellungspolitik</strong><br />
3 Soziale <strong>und</strong> ethische Verantwortung übernehmen –<br />
Gr<strong>und</strong>sätze in der Faber-Castell-Unternehmensgruppe<br />
Dies ist ein Gr<strong>und</strong>satz der Faber-Castell-Unternehmensgruppe, die für ihr<br />
ökologisches <strong>und</strong> soziales Engagement 2006 den Preis der Arbeit vom „Forum<br />
Zukunftsökonomie“ erhielt. Im „Forum Zukunftsökonomie“ arbeiten sechs Medien<br />
zusammen, um die öffentliche Debatte über ökologische <strong>und</strong> soziale Verantwortung<br />
von Unternehmen zu fördern. Der Preis der Arbeit wird einmal jährlich an<br />
Unternehmen vergeben, die „ihrer gesellschaftlichen Verantwortung in herausragender<br />
Weise gerecht“ werden, wie es in der Presseinformation des Forums heißt.<br />
1. Ein Traditionsunternehmen<br />
Die Faber-Castell-Unternehmensgruppe wurde 1761 in Stein bei Nürnberg als<br />
Bleistiftfabrik gegründet <strong>und</strong> acht Generationen hindurch als traditionsbewusstes<br />
Familienunternehmen geführt. Heute besitzt das Unternehmen weltweit 16<br />
Fertigungsstätten <strong>und</strong> 19 Vertriebsgesellschaften in insgesamt 19 Ländern <strong>und</strong><br />
vermarktet pro Jahr etwa zwei Milliarden Blei- <strong>und</strong> Farbstifte in über 100 Ländern.<br />
R<strong>und</strong> 6.500 Beschäftigte arbeiten für die Faber-Castell AG, davon 2.800 für ihre<br />
größte Farbstiftfabrik in Sao Carlos bei Sao Paulo, Brasilien. In Deutschland<br />
beschäftigt das fränkische Unternehmen momentan r<strong>und</strong> 850 MitarbeiterInnen,<br />
darunter 31 Auszubildende.<br />
In ihrer Selbstdarstellung bekennt sich die Faber-Castell AG zu Umwelt- <strong>und</strong><br />
Ges<strong>und</strong>heitsschutz. Auch der sozialen <strong>und</strong> ethischen Verantwortung, die sie als<br />
global agierendes Unternehmen hat, will sie sich stellen. Deshalb erarbeitete sie im<br />
Jahr 2000 gemeinsam mit der IG Metall sowie dem internationalen B<strong>und</strong> der Bau<strong>und</strong><br />
Holzarbeiter (IBBH) die „Sozialcharta Faber-Castell“.<br />
2. Die „Sozialcharta Faber-Castell“<br />
Die Sozialcharta gilt für alle Hersteller- <strong>und</strong> Vertriebsunternehmen, die von der<br />
Faber-Castell-Unternehmensgruppe kontrolliert werden. Die Unternehmen<br />
verpflichten sich darin, sich an die Übereinkommen <strong>und</strong> Empfehlungen zu halten,<br />
die die internationale Arbeitsorganisation (ILO) für ihren Geschäftsbereich<br />
verabschiedet hat: „Das bedeutet zum Beispiel das Verbot von Kinderarbeit <strong>und</strong> das<br />
Recht der Arbeitnehmer, Gewerkschaften ihrer Wahl beizutreten <strong>und</strong> an freien<br />
Tarifverhandlungen teilnehmen zu können“, heißt es in der Vereinbarung.<br />
In weiteren Standards werden u.a. Chancengleichheit <strong>und</strong> Gleichbehandlung für alle<br />
Beschäftigten garantiert – egal welchem Geschlecht, welcher Rasse oder Religion<br />
sie angehören. Zwangsarbeit <strong>und</strong> überlange Arbeitszeiten werden ausgeschlossen,<br />
der gesetzliche Mindestlohn <strong>und</strong> eine sichere <strong>und</strong> hygienische Arbeitsumgebung<br />
gewährleistet.<br />
Damit sich alle Hersteller- <strong>und</strong> Vertriebsunternehmen daran halten, wurde ein Überwachungsausschuss<br />
gegründet, der sich paritätisch aus Vertretern der Faber-<br />
Castell AG <strong>und</strong> Mitgliedern der IG Metall oder des IBBH zusammensetzt. Der<br />
Ausschuss soll sich mindestens alle zwei Jahre an einem der Orte der Herstelleroder<br />
Betriebsfirmen treffen.<br />
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