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Mit Gärrückständen richtig düngen - Dr. Neinhaus Verlag AG

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14 10 Pflanzenbau<br />

Landpost 11/2009<br />

<strong>Mit</strong> <strong>Gärrückständen</strong> <strong>richtig</strong> <strong>düngen</strong><br />

Eine Übersichtsuntersuchung in Baden-Württemberg liefert Ergebnisse<br />

zur Nutz- und Düngewirkung von <strong>Gärrückständen</strong> aus Biogasanlagen<br />

Die Untersuchung des<br />

Landwirtschaftlichen<br />

Technologiezentrums<br />

(LTZ) Augustenberg konzentrierte<br />

sich auf Gärrückstände<br />

aus landwirtschaftlichen Biogasanlagen,<br />

die neben Gülle nur<br />

nachwachsende Rohstoffe (Nawaro)<br />

vergären. Sie stellen die<br />

Masse der Gärrückstände, für<br />

die bisher kaum zuverlässige<br />

Daten zur Verfügung standen.<br />

Daneben wurden auch Gärrückstände<br />

aus Bioabfallanlagen<br />

untersucht, die betriebsfremde<br />

Bioabfälle wie Küchenabfälle in<br />

der Regel mit Gülle vergären.<br />

Untersucht wurden nur unbehandelte<br />

Gärrückstände aus<br />

dem Endlager, da sie in dieser<br />

Form von den Landwirten<br />

weit überwiegend zur Düngung<br />

eingesetzt werden. Zwischen<br />

2005 und 2008 wurden aus 122<br />

Bio-gasanlagen 249 Proben<br />

untersucht. 223 Proben — und<br />

damit 90 Prozent der Stichprobe<br />

n— stammten aus Nawaro-Anlagen.<br />

Um Unterschiede<br />

zur reinen Gülle zu erfassen,<br />

wurden in 53 Probenpaaren<br />

die Nährstoffgehalte von Gülle<br />

und Gärrückstand miteinander<br />

verglichen. Im Folgendem werden<br />

vorrangig diese Ergebnisse<br />

vorgestellt. Weitere Resultate<br />

können dem Projektbericht entnommen<br />

werden. Er ist unter<br />

www.ltz-Augustenberg abrufbar.<br />

Allgemeine Parameter<br />

und Wertstoffe<br />

Nawaro-Gärrückstände sind<br />

mit Trockenmasse-Gehalten<br />

von durchschnittlich etwa sieben<br />

Prozent ausgesprochen<br />

dünnflüssig (Tabelle 1), deutlich<br />

dünner als vergleichbare<br />

Güllen. Das liegt am Abbau<br />

von Trockenmasse durch die<br />

Vergärung, bei der Methan und<br />

Kohlendioxid gebildet wird.<br />

Gärrückstände weisen wegen<br />

ihrer Dünnflüssigkeit nur gering<br />

schwankende Rohdichten<br />

(Volumengewichte) von im <strong>Mit</strong>tel<br />

1,0 t / m3 auf. <strong>Mit</strong> t / ha oder<br />

m3 / ha werden deshalb gleiche<br />

Mengen an Wert- und Nährstof-<br />

Tabelle 1: Allgemeine Paramenter und Wertstoffgehalte<br />

von Nawaro-<strong>Gärrückständen</strong> im Vergleich zu Güllen<br />

- Gehalte in der Frischmasse -<br />

Parameter Gärrückstände Güllen im Vergleich<br />

<strong>Mit</strong>telwert 1 Spannweite 2 <strong>Mit</strong>telwert % Gärrückstand<br />

Trockenmasse % 7,0 5,0 - 8,5 höher + 15 - 20<br />

pH-Wert - 8,3 7,9 - 8,6 niedriger - 10 - 15<br />

Org. Substanz kg/t 51 36 - 66 höher + 20 - 30<br />

C/N-Verhältnis 3 - 6,4 5,9 - 7,6 höher + 50 - 60<br />

BWS kg CaO/t 3,7 2,7 - 4,6 niedriger - 20 - 30<br />

Erl.:<br />

1 2<br />

arithm. <strong>Mit</strong>telwert der Stichprobe Spannweite der Stichprobe (20 – 80 % aller Proben)<br />

3 C/N – Verhältnis von Kohlenstoff(C) zu Stickstoff(N), maßgebend für die N-Mineralisierung<br />

der org. Substanz, je enger, desto günstiger<br />

Tabelle 2: Gesamtgehalte an Nährstoffen und<br />

ihre Löslichkeiten in Nawaro-<strong>Gärrückständen</strong><br />

Nährstoffe Gesamtgehalte in kg/t FM 1 Löslichkeiten<br />

<strong>Mit</strong>telwert 2<br />

Spannweite 3 % Gesamtgehalte Bewertung<br />

Stickstoff N 4,7 3,9 - 5,5 40 - 60 mittel<br />

Ammonium NH4-N 2,7 2,1 - 3,3 70 - 90 hoch<br />

Phosphor P2O5 1,8 1,2 - 2,1 60 - 70 hoch<br />

Kalium K2O 5,0 3,8 - 6,0 90 - 100 sehr hoch<br />

Magnesium MgO 0,84 0,47 - 1,04 15 - 20 niedrig<br />

Kalzium CaO 2,1 1,5 - 2,6 – 4 –<br />

Schwefel S 0,33 0,26 - 0,41 – –<br />

Erl.: 1 2 3<br />

FM - Frischmasse arithm. <strong>Mit</strong>telwert der Stichprobe Spannweite der Stichprobe<br />

4<br />

(20 – 80 % aller Proben) Löslichkeitsangaben bei Kalzium und Schwefel nicht sinnvoll<br />

fen ausgebracht. Die Gehalte an<br />

organischer Substanz fallen aus<br />

dem gleichem Grund wie bei der<br />

Trockenmasse mit etwa 50 kg / t<br />

im <strong>Mit</strong>tel deutlich niedriger aus<br />

als in Güllen. Beide <strong>Mit</strong>telwerte<br />

sind mit großen Spannweiten<br />

verbunden, was bei der Nutzung<br />

berücksichtigt werden muss.<br />

Besonders auffällig ist der sehr<br />

hohe pH-Wert von etwa 8,3. Er<br />

liegt damit deutlich höher als in<br />

Güllen mit mittleren Werten um<br />

7,0 bis 7,5. Bei <strong>Gärrückständen</strong><br />

ist deshalb mit einer erheblichen<br />

Ammoniakausgasung zu<br />

rechnen.<br />

Sie kann, je nach äußeren Umständen<br />

(Temperatur, Sonneneinstrahlung),<br />

zu Stickstoffverlusten<br />

von 30 Prozent und mehr<br />

führen. Das Verhältnis von<br />

Kohlenstoff (C) zu Stickstoff (N),<br />

das C / N-Verhältnis bei <strong>Gärrückständen</strong><br />

fällt mit etwa 6,0<br />

bis 6,5 / 1 deutlich und statistisch<br />

gesichert niedriger aus als<br />

in Güllen. Dort liegt das C / N-<br />

Verhältnis durchschnittlich bei<br />

10 bis 11 / 1. Deshalb ist bei ihrer<br />

Verwertung mit einer zügigeren<br />

N-Mineralisierung der organischen<br />

Substanz zu rechnen, die<br />

sich positiv auf die N-Düngeeffizienz<br />

auswirkt. Gärrückstände<br />

aus Bioabfall-Anlagen weisen<br />

noch engere C / N-Verhältnisse<br />

von 5,0 bis 5,5 / 1 auf. Die Gehalte<br />

an basisch wirksamer Substanz<br />

(BWS) in <strong>Gärrückständen</strong>,<br />

im <strong>Mit</strong>tel etwa 3,5 bis 4,0 kg<br />

Kalk (CaO ) pro Tonne Frischmasse,<br />

sind als relativ niedrig<br />

einzustufen. In Güllen fallen sie<br />

noch niedriger aus.<br />

Gesamtgehalt an<br />

Hauptnährstoffen<br />

Nawaro-Gärrückstände verfügen<br />

über beträchtliche Gesamtgehalte<br />

an Hauptnährstoffen<br />

und stellen daher einen wertvollen<br />

Beitrag für die Düngung<br />

dar. (Tabelle 2). Der N-Gehalt<br />

fällt mit im <strong>Mit</strong>tel 4 bis 5 kg / t<br />

etwa 20 Prozent höher aus als<br />

in Güllen. Es bestehen kaum<br />

Unterschiede zwischen <strong>Gärrückständen</strong><br />

aus Biogasanlagen<br />

mit Rinder- oder Schweinegülle,<br />

auch nicht zu viehlosen Anlagen.<br />

Circa 55 bis 65 Prozent<br />

und damit der größere Teil des<br />

N-Gehaltes liegen als Ammoniumstickstoff<br />

vor, das durch Oxidation<br />

zu Nitrat schnell düngewirksam<br />

wird. Der Ammoniumstickstoffgehalt<br />

ist sogar 50 bis<br />

60 Prozent höher als in Güllen.<br />

Ursache für die hohen N-Gehalte<br />

sind die N-reichen Nawaro-<br />

Pflanzen.<br />

Die Phosphor (P 2 O 5 )-Gehalte<br />

bewegen sich im <strong>Mit</strong>tel um 1,5<br />

bis 2,0 kg / t und damit in den<br />

Größenordnungen einer düngerelevanten<br />

Phosphorzufuhr.<br />

Unterschiede bestehen weder<br />

hinsichtlich der Anlagentypen<br />

noch zu Güllen oder zwischen<br />

den Tierartengruppen.<br />

Die Kalium (K 2 O)-Gehalte fallen<br />

mit <strong>Mit</strong>telwerten um 4,5 bis<br />

5,5 kg / t sehr hoch aus. Sie<br />

liegen 20 Prozent höher als in<br />

Güllen, was auch hier bedingt<br />

ist durch das sehr kaliumreiche<br />

Pflanzenmaterial, das im Gärrückstand<br />

angereichert wird.<br />

Anlagen mit Rindergülle führen<br />

meist zu deutlich höheren K 2 O-<br />

Gehalten der Gärrückstände als<br />

in Anlagen mit Schweinegülle.<br />

<strong>Mit</strong>tlere Magnesium (MgO)-<br />

Gehalte von <strong>Gärrückständen</strong><br />

betragen etwa 0,6 bis 1,0 kg / t.<br />

Praktisch relevante Unterschiede<br />

bestehen weder zwischen<br />

Anlagentypen noch zu Gülle<br />

oder bezüglich der Tierartengruppen.<br />

Die Kalzium (CaO)-<br />

Gehalte belaufen sich im <strong>Mit</strong>tel<br />

auf 1,8 bis 2,4 kg / t. Auch hier<br />

bestehen weder Unterschiede<br />

zwischen Anlagentypen noch<br />

zu Gülle. Ähnlich wie bei Kalium<br />

fallen auch die CaO-Anteile<br />

in Anlagen mit Schweinegülle<br />

niedriger aus als bei Rinderanlagen,<br />

während bei den übrigen<br />

Gruppen keine Unterschiede bestehen.<br />

Die Schwefel(S)-Gehalte sind<br />

mit mittleren Werten von<br />

0,30 bis 0,35 kg / t im Vergleich<br />

zu den übrigen Nährstoffen<br />

als relativ niedrig einzustufen.<br />

Ähnlich wie bei Phosphor<br />

bestehen keine Unterschiede<br />

hinsichtlich der Anlagentypen,<br />

zwischen <strong>Gärrückständen</strong> und<br />

Güllen sowie zwischen den<br />

Tierartengruppen.<br />

Entscheidend für die Düngewirksamkeit<br />

ist die Löslichkeit<br />

der Nährstoff-Gesamtgehalte.


Landpost 11/2009 Pflanzenbau 11<br />

Sie fällt für die maßgebenden<br />

Hauptnährstoffe Stickstoff (vor<br />

allem Ammoniumstickstoff),<br />

Phosphor und Kalium erfreulich<br />

hoch aus (Tabelle 2). Dies ist ein<br />

Beleg für gute Pflanzenverfügbarkeit<br />

und zügige Düngewirkung.<br />

Auch die mittlere Löslichkeit<br />

von Gesamt-N gewährleistet<br />

in Verbindung mit dem engen<br />

C / N-Verhältnis, dass die organisch<br />

gebundenen N-Anteile<br />

der Gärrückstände zügig mineralisiert<br />

und damit düngewirksam<br />

werden. Lediglich Magnesium<br />

ist mit Löslichkeiten<br />

unter 20 Prozent der Gesamtgehalte<br />

nur mäßig löslich.<br />

Unbedingt beachtet werden<br />

müssen die relativ großen<br />

Streuungen um die <strong>Mit</strong>telwerte<br />

der Nährstoff-Gesamtgehalte<br />

nach Tabelle 2. Sie betragen für<br />

Nawaro-Gärrückstände etwa<br />

30 bis 40 Prozent bei Stickstoff,<br />

Ammoniumstickstoff, Kalium<br />

und Schwefel sowie etwa 40 bis<br />

50 Prozent bei Phosphor und<br />

Magnesium. Die <strong>Mit</strong>telwerte<br />

sind damit strenggenommen<br />

nur geeignet, um die Größenordnung<br />

der Nährstoffzufuhren<br />

abzuschätzen<br />

Düngebedarf und<br />

Düngewirksamkeit<br />

Eine erste Abschätzung über<br />

den Beitrag von Nawaro-<strong>Gärrückständen</strong><br />

zur Deckung des<br />

Düngebedarfes ermöglicht der<br />

Saldo aus Zufuhren durch Gärrückstände<br />

und Entzügen der<br />

Ernteprodukte. <strong>Mit</strong> pflanzenbaulich<br />

geeigneten Gaben von<br />

30 t / ha werden im <strong>Mit</strong>tel erhebliche<br />

Nährstofffrachten ausgebracht<br />

(Tabelle 3). Sie führen<br />

in der Größenordnung überwiegend<br />

zu ausgeglichenen Nährstoffsalden<br />

und reichen meist<br />

aus, um den Nährstoffbedarf der<br />

Kulturen zu decken. Hohe Überhänge<br />

treten nur bei Kalium<br />

auf, wenn die Abfuhr niedrig<br />

ausfällt, wie bei Kornerträgen<br />

reiner Getreidefruchtfolgen.<br />

Entscheidend für die landwirtschaftliche<br />

Anwendung der<br />

Gärrückstände als Düngemittel<br />

ist neben der Deckung des<br />

Düngebedarfs ihre Düngewirksamkeit.<br />

Diese wird durch weitere<br />

Voraussetzungen bestimmt:<br />

durch die Löslichkeit der Nährstoffe,<br />

ihre Pflanzenverfügbarkeit<br />

und die Geschwindigkeit,<br />

mit der organisch gebundene<br />

Angesichts hoher Mineraldüngerpreise sind organische Dünger bei den<br />

Landwirten wieder gefragter. Foto: Messner / LVVG Aulendorf<br />

Nährstoffanteile mineralisiert<br />

werden. Unter Einbeziehung der<br />

ersten Erfahrungen aus Modellund<br />

Feldversuchen kann anhand<br />

der Ergebnisse der Übersichtsuntersuchung<br />

folgende<br />

vorläufige Einschätzung gegeben<br />

werden (Tabelle 4): Nawaro-Gärückstände<br />

weisen eine<br />

durchweg hohe Düngewirksamkeit<br />

der Zufuhren an Stickstoff,<br />

Phosphor und Kalium auf.<br />

Sie sind vollwertige organische<br />

NPK-Dünger und stehen in ihrer<br />

Ertragswirkung den regulären<br />

Düngern nicht nach. Sie sind<br />

vollständig in der Düngebilanz<br />

beziehungsweise im Nährstoffvergleich<br />

anzurechnen. Damit<br />

bilden alle drei Nährstoffe auch<br />

den begrenzenden Faktor für<br />

die Höhe der Düngergabe.<br />

Bei N ist wegen der hohen Anteile<br />

an Ammoniumstickstoff,<br />

der allgemein guten Löslichkeit<br />

der N-Komponenten und des<br />

engen C / N-Verhältnisses eine<br />

gute und zügige Düngewirkung<br />

zu erwarten, die noch über die<br />

von Gülle hinausgehen dürfte.<br />

Das Hauptproblem ist jedoch die<br />

Gefahr großer N-Verluste durch<br />

die Ammoniakausgasung, die<br />

wegen des hohen pH-Wertes<br />

von 8,0 bis 8,5 höher ausfällt als<br />

bei Güllen mit niedrigeren pH-<br />

Werten.<br />

Kalium und Phosphor<br />

in Düngebilanz anrechnen<br />

Vor allem Kalium wegen seiner<br />

vollständigen und Phosphor<br />

mit seiner guten Löslichkeit<br />

sind gleichfalls düngewirksame<br />

Nährstoffe, die in der Düngebilanz<br />

voll anzurechnen sind. Bei<br />

Deckung des Düngebedarfes<br />

ersetzen sie die mineralische<br />

Grunddüngung und bieten damit<br />

wertvolle Einsparpotenziale.<br />

Damit stellen die Nährstoffe<br />

ähnlich wie N die begrenzenden<br />

Faktoren der Gärrückstandsgabe<br />

dar. Bei hoher Bodenversorgung<br />

(Versorgungsgruppe D)<br />

dürfen laut Dünge-Verordnung<br />

nur maximal 50 Prozent des<br />

Düngebedarfes zugeführt werden.<br />

Bei sehr hoher Versorgung<br />

(Versorgungsgruppe E) ist eine<br />

Düngung mit <strong>Gärrückständen</strong><br />

untersagt.<br />

Die Magnesiumzufuhr mit <strong>Gärrückständen</strong><br />

ist, auch wenn bisher<br />

keine deutliche Düngewir-<br />

kung festzustellen war, trotzdem<br />

von Vorteil, weil sie der<br />

permanenten Auswaschung aus<br />

dem Boden entgegen wirkt.<br />

Bei pflanzenbaulich geeigneten<br />

Gärrückstandsgaben von<br />

30 t / ha fallen die Zufuhren<br />

der Wertstoffe organische Substanz<br />

(OS) und Kalk (BWS) gering<br />

aus. Die OS-Frachten, im<br />

Regelfall etwa 1 t C / ha, davon<br />

nur 0,3 t/ ha humusreproduktionswirksam,<br />

können bestenfalls<br />

einen Beitrag zur Humusbilanz<br />

leisten, jedoch nicht den<br />

Humusbedarf der Böden decken.<br />

Die Deckungslücke muss<br />

durch andere Maßnahmen, wie<br />

Strohdüngung und Zwischenfruchtanbau,<br />

ausgeglichen werden.<br />

Die Kalkzufuhr bewegt sich mit<br />

etwa 1 dt / ha weit unterhalb einer<br />

erforderlichen Erhaltungskalkung.<br />

Sie fällt so gering aus,<br />

dass keine Stabilisierung des<br />

Boden-pH, sondern eher eine<br />

Abnahme infolge der Kalkzehrung<br />

der Kulturen zu erwarten<br />

ist. <strong>Dr</strong>. Rainer Kluge<br />

Tabelle 3: <strong>Mit</strong>tlere Nährstoff-Zufuhren mit Nawaro-<br />

Gärrückstandsangaben von 30 t / ha im Vergleich zu den<br />

Nährstoffabfuhren der Ernteprodukte<br />

Nährstoffe <strong>Mit</strong>tlere Zufuhren<br />

Nährstoffsaldo im <strong>Mit</strong>tel<br />

in kg/ha<br />

mittlere Abfuhren 1 hohe Abfuhren 2<br />

Stickstoff - N 130 - 150 ausgeglichen schwach negativ<br />

Phosphor - P2O5 50 - 60 ausgeglichen schwach negativ<br />

Kalium - K2O 140 - 160 stark positiv ausgeglichen<br />

Magnesium - MgO 25 - 30 schwach positiv ausgeglichen<br />

Erl.: 1 Getreidefruchtfolgen 2 entzugstarke Fruchtfolgen (z.B. Energiemais/Getreide)<br />

Tabelle 4: Düngewirksamkeit der Nährstoffzufuhren<br />

von Nawaro-<strong>Gärrückständen</strong><br />

Nährstoffe Düngewirksamkeit<br />

Stickstoff<br />

(N)<br />

Phosphor<br />

(P2O5)<br />

Kalium<br />

(K2O)<br />

Magnesium<br />

(MgO)<br />

hoch wegen guter Löslichkeit. Außerdem:<br />

60 – 70 % von Gesamt-N sind<br />

Ammonium-N<br />

schnelle Umsetzung zu löslichem Nitrat<br />

organisch gebundener Stickstoff<br />

zügige Mineralisierung wegen engem<br />

C/N-Verhältnis<br />

hoch wegen guter Löslichkeit und guter<br />

Pflanzenverfügbarkeit (besser als Gülle)<br />

sehr hoch wegen vollständiger Löslichkeit<br />

und sehr guter Pflanzenverfügbarkeit<br />

mittel, keine schnelle Düngewirkung<br />

Trotzdem vorteilhaft Zufuhr wirkt<br />

permanenter Auswaschung aus dem Boden<br />

entgegen<br />

Erl.: 1 VG – Nährstoff-Versorgungsgruppe Boden<br />

Beachten<br />

hohe Verluste durch<br />

Ammoniak-Ausgasung<br />

möglich !<br />

N-Düngebedarf<br />

begrenzender Faktor<br />

für Gabenhöhe<br />

Düngebedarf <br />

begrenzender Faktor für<br />

Gabenhöhe<br />

Vg 1 D nur 50 %<br />

Bedarf !<br />

Vg E keine<br />

Ausbringung

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