BGI 550 Fahrzeug- Instandhaltung
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18 Arbeiten an Airbagund<br />
Gurtstraffersystemen<br />
Aufgabe derartiger Systeme ist es, den<br />
Fahrer bzw. Beifahrer vor den bei einem<br />
Unfall entstehenden Energien weitgehend<br />
zu schützen. Dazu ist es erforderlich, dass<br />
der Airbag bzw. Gurtstraffer innerhalb von<br />
30 Millisekunden wirksam wird. Erreicht<br />
wird dieses Ziel durch die Verwendung<br />
eines Treibsatzes, in der Regel pelletiertes<br />
Natriumazid. Dieser gilt als Explosivstoff<br />
im Sinne des Sprengstoffgesetzes<br />
(SprengG).<br />
Nach § 14 des Sprengstoffgesetzes<br />
ist der Umgang oder Verkehr mit diesen<br />
Systemen der zuständigen Behörde –<br />
Gewerbeaufsichtsamt oder Amt für<br />
Arbeitsschutz – anzuzeigen.<br />
Bild 18-1: Airbag – Zündung im eingebauten Zustand<br />
84<br />
Arbeiten an den Systemen im Reparaturfall<br />
dürfen nur von Personen mit qualifizierter<br />
Ausbildung durchgeführt werden, die dazu<br />
benannt und geschult sind.<br />
Gemäß § 5 Sprengstoffgesetz sind die einbaufertigen<br />
Airbag- und Gurtstraffereinheiten<br />
der Unterklasse T1 zugeordnet und<br />
müssen von der Bundesanstalt für Materialforschung<br />
und -prüfung (BAM) zugelassen<br />
werden. Zulassungsbedingungen sind<br />
u. a. der Umgang mit diesen Einheiten ausschließlich<br />
durch geschultes Personal.<br />
Art und Umfang dieser Schulung ist offiziell<br />
nicht definiert. Von der BAM wird ein Zeitumfang<br />
von mindestens sechs Stunden<br />
empfohlen.<br />
Dabei sollten folgende Inhalte vermittelt<br />
werden:<br />
● Aufbau und Funktionsweise von<br />
Gasgeneratoren, Airbag- und<br />
Gurtstraffereinheiten,<br />
● Charakterisierung der verwendeten<br />
Explosivstoffe,<br />
● sprengstoffrechtliche Anforderungen<br />
für den Umgang,<br />
● Handhabung, Gefahrenmerkmale,<br />
● Lagerung, Beförderung,<br />
● Entsorgung und<br />
● praktischer Teil.<br />
Bild 18-2: Lenkrad mit ausgebauter Airbag-Einheit<br />
Die Durchführenden dieser Schulungen<br />
sollten über die entsprechenden<br />
Kenntnisse und praktischen Erfahrungen<br />
verfügen sowie möglichst Befähigungsscheininhaber<br />
sein.<br />
Da sich nach der Unfallverhütungsvorschrift<br />
„Sprengkörper und Hohlkörper<br />
im Schrott“ (BGV D 23) im Schrott keine<br />
Explosivstoffe befinden dürfen, müssen<br />
Airbag- und Gurtstraffereinheiten entweder<br />
im eingebauten Zustand gezündet<br />
oder durch sachkundiges Personal<br />
ausgebaut werden (Bilder 18-1 und 18-2).<br />
Nach dem Auslösen von Airbags in eingebautem<br />
Zustand sollte vor dem Beginn<br />
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Quelle: www.arbeitssicherheit.de - Kooperation des HVBG mit dem Carl Heymanns Verlag © 2005<br />
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