Nachhaltigkeitsbericht 2011 (inkl. vertiefender Inhalte) - Daimler ...
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__<strong>Daimler</strong><br />
<strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.<br />
http://nachhaltigkeit.daimler.com<br />
INKLUSIVE VERTIEFENDER INHALTE
Berichtsprofil<br />
Über diesen Bericht<br />
In diesem <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> bilanzieren wir die ökonomischen, ökologischen und sozialen Auswirkungen unserer Unternehmenstätigkeit im<br />
Jahr <strong>2011</strong>. Unser interaktiver Online-<strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> vertieft und ergänzt diesen Printbericht durch weiterführende Informationen und<br />
bietet weitere Nutzungsmöglichkeiten: So stehen Ihnen im Internet eine Suchfunktion, ein ausführlicher, thematisch verlinkter GRI-Index sowie<br />
ein Kennzahlentool zur Verfügung, mit dem Sie auf Ihre Informationsbedürfnisse zugeschnittene Tabellen und Grafiken erstellen können.<br />
Die Angaben in unserem <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> beziehen sich auf den gesamten <strong>Daimler</strong>-Konzern mit seinen Geschäftsfeldern.<br />
Der Berichtszeitraum entspricht unserem Geschäftsjahr, das vom 1. Januar bis 31. Dezember reicht.<br />
GRI Level A+. Der <strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong> orientiert sich an den international anerkannten Leitlinien für die<br />
<strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong>erstattung G3.1 der Global Reporting Initiative (GRI) aus dem Jahr <strong>2011</strong>. 2006 sind wir dort dem Multi-Stakeholder-<br />
Netzwerk als „Organizational Stakeholder“ beigetreten. Die GRI hat unseren Bericht geprüft und ihm das Level A+ zuerkannt. Diese<br />
höchstmögliche Klassifizierung bescheinigt uns, dass wir wichtige inhaltliche Berichtskriterien erfüllen und dass wir dies extern haben<br />
überprüfen lassen.<br />
Prüfbescheinigung ISAE 3000. Die Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC hat die Kennzahlen zu „Direkte und indirekte CO2- Emissionen aus der Produktion“, „CO2-Emissionen im Durchschnitt der europäischen Mercedes-Benz Cars Pkw-Flotte“, „Anteil der Frauen bei<br />
<strong>Daimler</strong>“ sowie das Kapitel „Lieferantenbeziehungen“ im <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> nach Maßgabe des International Standard on Assurance<br />
Engagements (ISAE) 3000 auf Richtigkeit, Vollständigkeit, Vergleichbarkeit, Nachvollziehbarkeit und Relevanz hin überprüft. Dafür haben wir<br />
eine Prüfbescheinigung (PDF, 94 KB) erhalten.<br />
EXTERNAL ASSURANCE<br />
<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.| Über diesen Bericht// Berichtsprofil<br />
<strong>Daimler</strong> hat die Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC mit einer Prüfung der Konzern-<strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong>erstattung<br />
beauftragt. Zugrunde gelegt wurde dabei der Prüfstandard „International Standard on Assurance Engagements 3000: Assurance<br />
Engagements other than Audits or Reviews of Historical Financial Information“ (ISAE 3000). Dieser Standard wird vom International<br />
Auditing and Assurance Standards Board (IAASB) herausgegeben und ist seit 1. Januar 2005 in Kraft.<br />
Im Rahmen der Überprüfung wurde die <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong>erstattung einer kritischen Beurteilung hinsichtlich Richtigkeit,<br />
Vollständigkeit, Vergleichbarkeit, Nachvollziehbarkeit und Relevanz unterzogen. Das wurde durch Stichproben mit Nachweisen<br />
unterlegt. Die Bereiche der Überprüfung, bei <strong>Daimler</strong> auf die Konzernebene beschränkt, sind<br />
die internen Managementsysteme und Prozesse auf Konzernebene, mit denen die in dem Bericht veröffentlichten Daten erfasst,<br />
gesammelt, konsolidiert und verarbeitet werden,<br />
die internen Kontrollprozesse auf Konzernebene hinsichtlich der <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong>erstattung,<br />
die Daten auf Konzernebene (Zahlenwerte in Tabellen und Textaussagen zu „Direkte und indirekte CO 2 -Emissionen aus der<br />
Produktion“, „CO 2 -Emissionen im Durchschnitt der europäischen Mercedes-Benz Cars Pkw-Flotte“, „Anteil der Frauen bei <strong>Daimler</strong>“<br />
sowie „CSR in der Supply Chain“)auf ihre Richtigkeit hin.<br />
Als Resultat der Überprüfung und formelle Schlussfolgerung hat <strong>Daimler</strong> die Prüfbescheinigung erhalten. Sie enthält Ziel und Zweck<br />
der Assurance, Grundlagen, durchgeführte Arbeiten sowie Schlussfolgerungen. Die interne Berichterstattung erfolgt über einen<br />
Management-Letter.<br />
Die im Bericht veröffentlichten externen Statements geben die unabhängige Meinung der externen Experten zum jeweiligen<br />
Themengebiet (Umwelt, Mitarbeiter) wieder. Diese unabhängige, externe Expertenbewertung bzw. Meinung entspricht unter<br />
Umständen nicht der Meinung des Unternehmens. Die begutachtenden Organisationen bzw. Personen stehen in keiner Abhängigkeit<br />
zu <strong>Daimler</strong>. Die Autoren erhielten für das Statement keinerlei Honorar. Lediglich Reisekosten, die mit der Erstellung des Statements<br />
in Zusammenhang stehen, wurden durch das Unternehmen erstattet.<br />
<strong>2011</strong>
UN Global Compact Fortschrittsbericht. <strong>Daimler</strong> gehört zu den Erstunterzeichnern sowie seit Januar <strong>2011</strong> zu den Teilnehmern der LEAD-<br />
Gruppe des UN Global Compact und bekennt sich ausdrücklich zu dessen zehn Prinzipien. <strong>2011</strong> haben wir unser Engagement in<br />
entsprechenden thematischen und regionalen Arbeitsgruppen sowie Initiativen kontinuierlich weiterverfolgt und ausgebaut. Im Mai <strong>2011</strong> war<br />
<strong>Daimler</strong> darüber hinaus Gastgeber der Veranstaltung „Wettbewerbsvorteile durch Nachhaltigkeit“ der LEAD-Gruppe. Mit diesem<br />
<strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> kommen wir unserer Verpflichtung nach, regelmäßig über unsere Initiativen in den Bereichen Menschen rechte,<br />
Arbeitsnormen und Arbeitnehmerrechte , Umweltschutz und Korruptionsbekämpfung, integriert in die regelmäßige<br />
<strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong>erstattung, zu berichten.<br />
UN Global Compact Fortschrittsbericht (PDF, 228 KB)<br />
Wir wollen immer besser werden. In den letzten Jahren haben wir unsere Berichterstattung kontinuierlich weiterentwickelt. Dabei haben wir<br />
die Transparenz und Verständlichkeit erhöht und die Serviceangebote für unsere Leser ausgeweitet. Außerdem ging und geht es uns darum, den<br />
spezifischen Anforderungen des Sustainability Reporting immer besser gerecht zu werden und damit unsere Berichtsqualität stetig zu steigern.<br />
BERICHTSGRENZEN UND METHODEN DER DATENERFASSUNG<br />
Ökonomie. Die Informationen zu wirtschaftlichen Zusammenhängen im <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong> basieren im Wesentlichen auf<br />
den Angaben des <strong>Daimler</strong>-Geschäftsberichts <strong>2011</strong>. Die darin enthaltenen Kapitel Konzernlagebericht und Konzernanhang, aus denen<br />
Teile für diesen Bericht entnommen wurden, sind von der KPMG Deutsche Treuhand-Gesellschaft Aktiengesellschaft<br />
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft geprüft und mit uneingeschränktem Bestätigungsvermerk versehen worden. Weitere Informationen<br />
finden Sie im Geschäftsbericht <strong>2011</strong>.<br />
Ökologie. Seit dem Jahr 1992 erhebt <strong>Daimler</strong> systematisch die wichtigsten Umweltdaten aus den deutschen Werken. 1997 und<br />
1998 wurde die Erfassung schrittweise auf die ausländischen Werke ausgedehnt. Seit dem Jahr 2002 wird zur Erfassung und Analyse<br />
der Daten eine Datenbank genutzt. Die Daten dieses Berichts beziehen sich auf die Konzernstruktur des Berichtsjahres <strong>2011</strong> und<br />
umfassen alle relevanten Produktionswerke sowie die deutschen Vertriebsniederlassungen. Um die Konsistenz der Zeitreihen so weit<br />
wie möglich zu gewährleisten, wurden für den dargestellten Gesamtzeitraum die heute nicht mehr mehrheitlich zum Konzern<br />
gehörenden Unternehmensteile herausgerechnet. Insofern können die Zeitreihen von früher veröffentlichten Daten abweichen. Neue<br />
Unternehmensteile wurden ab dem Zeitpunkt ihrer Zugehörigkeit zu <strong>Daimler</strong> berücksichtigt. Die Umweltdaten für <strong>2011</strong> beziehen sich<br />
auf insgesamt 69 Standorte und Standortteile.<br />
Mitarbeiter. Die Zahlen und Fakten im Kapitel Mitarbeiter orientieren sich am <strong>Daimler</strong>-Geschäftsbericht <strong>2011</strong>. Für die<br />
Personaldatenberichterstattung wird vor allem das elektronische Personalplanungs- und Reportingtool „HR ePARS“ genutzt, in das<br />
Daten aller konsolidierten Gesellschaften des <strong>Daimler</strong>-Konzerns einfließen. Ergänzt werden diese durch Daten, die mithilfe der<br />
elektronischen Personalverwaltung „ePeople“ gewonnen wurden. In den Texten und Grafiken dieses Kapitels wird deutlich gemacht,<br />
ob sich Angaben auf den Konzern oder nur auf Teilbereiche beziehen.<br />
Auch in diesem Jahr lag für uns ein Fokus auf den Prinzipien der Wesentlichkeit („Materiality“) und Einbeziehung von Stakeholdern („Stakeholder<br />
Inclusiveness“). Beide sieht die GRI neben den Prinzipien der Vollständigkeit und Kontextualisierung („Sustainability Context“) als zentral für die<br />
Definition und Eingrenzung der Berichtssinhalte an. Um sie zu erfüllen, müssen wir eine möglichst genaue Vorstellung von unserem besonderen<br />
Rechenschaftsprofil als global tätiger Automobilkonzern erlangen.<br />
Neuerungen in diesem Bericht. Der <strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong> zeigt, zu welchen Schlussfolgerungen wir bei unseren Überlegungen<br />
gelangt sind:<br />
Auf Basis einer mehrstufigen Materialitätsanalyse haben wir interne und externe Nachhaltigkeitsanforderungen und -erwartungen an unser<br />
Unternehmen ausgewertet und eine Priorisierung der für uns relevanten Handlungsfelder vorgenommen.<br />
Mit dieser Maßgabe haben wir die thematische Gliederung unseres Berichts überarbeitet. So haben wir neue Kapitel,<br />
„Integrität“ , „Innovationsmanagement“ , „Lieferantenbeziehungen“ sowie „Unsere Kunden“ , etabliert.<br />
<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.| Über diesen Bericht// Berichtsprofil<br />
„Geschäftstätigkeit“,<br />
<strong>2011</strong>
<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.| Über diesen Bericht// Berichtsprofil<br />
<strong>2011</strong><br />
Mit diesen Neuerungen rücken wir zentrale Themen noch weiter in den Vordergrund und damit einen Tätigkeitsbereich, in dem unsere<br />
Stakeholder in besonderem Maße Antworten von uns erwarten. Zudem folgen wir den gewünschten Anforderungen der Global Reporting<br />
Initiative (GRI) im Themenfeld „Local Impacts“: Unser regionales Engagement zum Thema nachhaltige Entwicklung wird angesichts der großen<br />
Anzahl unserer Standorte weltweit so gut wie möglich abgebildet. Außerdem haben wir die Ableitung unserer Nachhaltigkeitsstrategie aus den<br />
für uns maßgeblichen Handlungsfeldern und ihre Verankerung in unserer Geschäftsstrategie noch deutlicher herausgearbeitet. Die Strategie und<br />
unterstützende Managementsysteme dienen der Umsetzung unseres konzernweiten Nachhaltigkeitsprogramms, mit dem wir uns bereits 2010<br />
ehrgeizige Ziele gesetzt haben. Seine Anlage auf die Jahre 2010 bis 2020 erlaubt es uns, Maßnahmen längerfristig zu planen und<br />
vorausschauender zu steuern. Durch die Nennung von Zielgrößen, des Zielhorizonts und des Zielerreichungsgrads ist das Programm wesentlich<br />
verbindlicher formuliert als in den Vorjahren (siehe Nachhaltigkeitsprogramm 2010–2020).
Reporting-Prozess und Qualitätssicherung. Auch im redaktionellen Prozess der Berichtserstellung sind uns externe Feedbacks wichtig. Noch<br />
bevor alle Texte zur finalen Abstimmung an unseren Konzernvorstand gehen, bitten wir NGOs um ein kritisches Review und „Externes<br />
Statement“. Dazu kommt eine System- und Datenqualitätsprüfung durch PwC ( PDF, 94 KB).<br />
Zudem nehmen wir ausführliche Benchmarkings<br />
vor. Parallel hierzu läuft der interne Prozess der Überprüfung von Zielen, Maßnahmen und Handlungsfeldern. Damit sind die qualitativen<br />
Wegmarken für den Folgebericht gesetzt.<br />
Siehe externe Statements in den Kapiteln Integrität, Umweltschutz und Mitarbeiter.<br />
Haftungsausschluss. Bei der Erhebung der in diesem Bericht enthaltenen Daten sind wir mit größter Sorgfalt vorgegangen. Trotzdem können<br />
wir Fehler nicht vollkommen ausschließen. Soweit Aussagen über künftige Entwicklungen enthalten sind, gehen diese von den zum Zeitpunkt<br />
der Veröffentlichung verfügbaren Informationen und Prognosen aus. Auch wenn Letztere sehr sorgfältig erarbeitet wurden, können vielfältige,<br />
zum Erscheinungstermin nicht vorhersehbare Einflussgrößen zu Abweichungen führen. Die Berichtsinhalte wurden von den fachlich dafür<br />
zuständigen Mitarbeitern geprüft, Teilumfänge wurden von PwC geprüft.<br />
Hinweis. In diesem Bericht bezeichnet der Begriff Mitarbeiter die weiblichen und männlichen Beschäftigten der <strong>Daimler</strong> AG.<br />
Der letzte <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> erschien im April <strong>2011</strong> unter dem Titel „360 GRAD – Fakten zur Nachhaltigkeit <strong>2011</strong>“. Unser nächster Bericht<br />
wird Mitte April 2013 veröffentlicht.<br />
Redaktionsschluss dieses Berichts: 24. Februar 2012<br />
<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.| Über diesen Bericht// Berichtsprofil<br />
<strong>2011</strong>
External Assurance<br />
Unabhängiger Assurance Bericht zum <strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
Bericht an das Corporate Sustainability Board (‘CSB’) der <strong>Daimler</strong> AG, Stuttgart:<br />
Wir haben eine Überprüfung bezüglich des in der Folge genannten Untersuchungsgegenstands im Zusammenhang mit dem<br />
<strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong> der <strong>Daimler</strong> AG durchgeführt.<br />
Untersuchungsgegenstand<br />
Daten und Informationen zum <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong> für das am 31. Dezember <strong>2011</strong> abgeschlossene Geschäftsjahr der <strong>Daimler</strong> AG für<br />
die folgenden Aspekte:<br />
Die Anwendung auf Konzernebene der <strong>Daimler</strong> internen Richtlinien zur Berichterstattung von Umweltkennzahlen,<br />
personalbezogenen Informationen sowie von Informationen im Zusammenhang mit dem nachhaltigen Einkauf, publiziert im<br />
<strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong>, im Umfang einer hinreichenden Assurance;<br />
Das interne Berichterstattungssystem auf Konzernebene (ohne die entsprechenden Prozesse auf Standortebene), <strong>inkl</strong>usive des<br />
Kontrollumfelds, zur Erhebung und Konsolidierung von Nachhaltigkeitsinformationen, im Umfang einer hinreichenden<br />
Assurance; und<br />
Die Daten zu den konsolidierten Konzernkennzahlen: Energieverbrauch und CO 2 -Emissionen im produktionsbezogenen<br />
Umweltschutz auf der Seite 82, CO 2 -Emissionen im Durchschnitt der europäischen Mercedes-Benz Cars Pkw-Flotte auf der<br />
Seite 67, Aussagen und Informationen zum <strong>Daimler</strong> Generationenmanagement auf den Seiten 94 bis 97 sowie zum<br />
Textabschnitt Lieferantenbeziehungen auf den Seiten 100 bis 102 des <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong>s <strong>2011</strong>, im Umfang einer<br />
begrenzten Assurance.<br />
Kriterien<br />
Die <strong>Daimler</strong>-internen Richtlinien zur Berichterstattung von Umweltkennzahlen, personalbezogenen Informationen sowie dem<br />
nachhaltigen Einkauf im <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong>;<br />
Leitfaden zur <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong>erstattung G3.1, veröffentlicht durch die Global Reporting Initiative (GRI) in <strong>2011</strong>; und<br />
Die Verfahren, mit welchen die Nachhaltigkeitsinformationen intern erhoben, verarbeitet, aggregiert und konsolidiert werden<br />
sowie die auf den Seiten 10 & 11 des <strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong>s <strong>2011</strong> aufgeführten Prinzipien zur Berichterstattung.<br />
Verantwortlichkeit und Methodik<br />
<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.| Über diesen Bericht// External Assurance<br />
Die Genauigkeit und Vollständigkeit von Daten im Bereich der Nachhaltigkeit unterliegen inhärent vorhandenen Grenzen, welche aus der Art und<br />
Weise der Datenerhebung, -berechnung und -schätzung resultieren. Unser Assurance Bericht sollte deshalb im Zusammenhang mit den<br />
Richtlinien und Verfahren sowie den Definitionen der <strong>Daimler</strong> AG zur Berichterstattung der Nachhaltigkeitsleistung gelesen werden.<br />
Für den Untersuchungsgegenstand und die Kriterien ist das CSB der <strong>Daimler</strong> AG verantwortlich, während unsere Aufgabe darin besteht diese<br />
Angaben zu prüfen und eine Schlussfolgerung in Übereinstimmung mit dem International Standard on Assurance Engagements (ISAE) 3000 zu<br />
ziehen.<br />
Bei einer vorliegenden Überprüfung zur Erlangung einer begrenzten Sicherheit sind die durchgeführten Prüfungshandlungen im Vergleich zu<br />
einer Überprüfung zur Erlangung einer hinreichenden Sicherheit (z. B. einer Jahresabschlussprüfung) weniger umfangreich, sodass<br />
dementsprechend eine geringere Sicherheit gewonnen wird.<br />
<strong>2011</strong>
Vorgehensweise<br />
Unsere Überprüfung beinhaltete folgende Arbeitsschritte:<br />
Evaluation der Anwendung der Konzernrichtlinien<br />
Prüferische Durchsicht der Anwendung der <strong>Daimler</strong> internen Richtlinien zur Berichterstattung von Umweltkennzahlen,<br />
personalbezogenen Informationen sowie Informationen im Zusammenhang mit Aktivitäten im Bereich des nachhaltigen<br />
Einkaufs;<br />
Prüfarbeiten auf Konzernebene<br />
Gespräche mit Konzernfunktionen im Bereich Umweltschutz, Arbeits- und Sozialrecht, Human Resources sowie dem Einkauf.<br />
Die Auswahl der Funktionen erfolgte aufgrund qualitativer Kriterien im Zusammenhang mit den entsprechenden<br />
Untersuchungsgegenständen;<br />
Befragung der Personen, welche auf Konzernebene für die Erhebung und Verarbeitung der Daten und Informationen zuständig<br />
sind;<br />
Beurteilung Kennzahlen<br />
Stichprobenweise Überprüfung von Nachweisen für eine Auswahl von Kennzahlen und Informationen (Energieverbrauch und<br />
CO 2 -Emissionen im produktionsbezogenen Umweltschutz, CO 2 -Emissionen im Durchschnitt der europäischen Mercedes-Benz<br />
Pkw-Flotte, Generationenmanagement, nachhaltiger Einkauf) zur <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong>erstattung <strong>2011</strong> bezüglich<br />
Vollständigkeit, Richtigkeit, Angemessenheit und Konsistenz;<br />
Prüferische Durchsicht der Dokumentation<br />
Prüferische Durchsicht der relevanten Dokumentation am Konzernsitz auf Stichprobenbasis, einschliesslich der Management-<br />
und Berichterstattungsstrukturen sowie der vorhandenen Dokumente zur Berichterstattung; und<br />
Beurteilung der Prozesse und Datenkonsolidierung<br />
Prüferische Durchsicht der Prozesse zur Erhebung und Verarbeitung der Daten und Informationen zur<br />
<strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong>erstattung hinsichtlich ihrer Zweckmässigkeit; und<br />
Beurteilung des Konsolidierungsverfahrens auf Konzernebene.<br />
Schlussfolgerungen<br />
Gemäss unserer Beurteilung<br />
werden die <strong>Daimler</strong> internen Richtlinien zur Berichterstattung von Umweltkennzahlen, personalbezogenen Informationen sowie<br />
dem nachhaltigen Einkauf richtig angewandt;<br />
wird der GRI Leitfaden zur <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong>erstattung G3.1 richtig angewandt; und<br />
funktioniert das interne Berichterstattungssystem zur Einholung und Konsolidierung von Umweltkennzahlen, der<br />
personalbezogenen Informationen sowie Informationen im Zusammenhang mit dem nachhaltigen Einkauf bestimmungsgemäss<br />
und bildet damit eine angemessene Grundlage für die Veröffentlichung der im Untersuchungsgegenstand genannten<br />
Konzernkennzahlen und Textabschnitte.<br />
Gestützt auf unsere in diesem Assurance Bericht beschriebenen Arbeitsschritte und Kriterien sind wir nicht auf Sachverhalte gestossen, aus<br />
denen wir schliessen müssten, dass die Daten und Informationen, die im Untersuchungsgegenstand erwähnt und im <strong>Daimler</strong><br />
<strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong> publiziert sind, kein angemessenes Bild der Nachhaltigkeitsleistungen der <strong>Daimler</strong> AG geben.<br />
Zürich, 27. Februar 2012<br />
PricewaterhouseCoopers AG<br />
Dr. Jürg Wyser Stephan Hirschi<br />
Prüfbescheinigung (PDF, 94 KB)<br />
<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.| Über diesen Bericht// External Assurance<br />
<strong>2011</strong>
__Kapitel<br />
Unternehmensprofil<br />
INKLUSIVE VERTIEFENDER INHALTE<br />
<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.<br />
http://nachhaltigkeit.daimler.com
Editorial<br />
Liebe Leserinnen und Leser,<br />
<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.| Unternehmensprofil// Editorial<br />
„Geld regiert die Welt“ – der Satz ist alt, doch in Zeiten der Finanz- und Schuldenkrise scheint er manchen aktueller denn je. Gleichzeitig legt<br />
nicht nur die Sorge um den Euro nahe: Die wichtigste Währung der Welt heißt Vertrauen – ob in den Märkten, der Politik oder im Privaten. Auch<br />
<strong>Daimler</strong> verdankt seinen langjährigen Erfolg letztlich den vertrauensvollen Beziehungen zu seinen Kunden, Partnern und Nachbarn – und dieses<br />
Vertrauen müssen wir uns immer wieder neu erarbeiten.<br />
Deshalb übernehmen wir Verantwortung – für unser wirtschaftliches Handeln ebenso wie für Umwelt, Mitarbeiter und Gesellschaft. In unserem<br />
Nachhaltigkeitsprogramm 2010–2020 haben wir dafür konkrete Ziele festgelegt, die wir konsequent umsetzen.<br />
Für uns als Erfinder des Automobils steht die nachhaltige Mobilität an erster Stelle: Mit neuen Technologien senken wir kontinuierlich Verbrauch<br />
und Emissionen unserer Flotte. Ab diesem Jahr bieten wir als erster Premiumhersteller ein Elektroauto „für alle“ an: den batterieelektrischen<br />
smart der dritten Generation. Mit dem E 300 BlueTEC HYBRID haben wir 2012 das sparsamste Oberklasse-Modell der Welt vorgestellt. Auch<br />
unser neuer Actros setzt Maßstäbe in Sachen Effizienz: Als erster Fernverkehrs-Lkw erfüllt er schon heute die strenge Euro-VI-Abgasnorm, die<br />
2014 in Kraft tritt.<br />
Hinter erstklassigen Produkten steht ein erstklassiges Team. Deshalb streben wir auch als Arbeitgeber eine Vorreiterrolle an. Wir fördern<br />
eine Kultur der Spitzenleistung unter unseren Mitarbeitern – unabhängig von Geschlecht, Herkunft oder Alter. Auch dafür haben wir uns<br />
ehrgeizige Ziele gesetzt.<br />
Wer Vertrauen schaffen will, darf nicht nur nach eigenem Ermessen handeln. Eine Richtschnur bleibt deshalb auch der UN Global Compact. Als<br />
Mitglied der LEAD-Gruppe stehen wir besonders in der Verantwortung, die Werte der Initiative aktiv mitzutragen.<br />
<strong>2011</strong>
Gleichzeitig setzen wir auf den Austausch mit unseren Stakeholdern – im Unternehmen und außerhalb: <strong>2011</strong> haben wir innerhalb von<br />
<strong>Daimler</strong> einen konzernweiten Dialog über Geschäftsethik gestartet. 2012 setzen wir diese Initiative fort – mit dem Ziel, ein gemeinsames<br />
Verständnis von Integrität zum „inneren Kompass“ im gesamten Unternehmen zu machen. Unser „Sustainability Dialogue“ ist ein gutes Beispiel<br />
für die stärkere Vernetzung mit externen Stakeholdern: <strong>2011</strong> fand dieses internationale Forum neben Deutschland und China erstmals auch in<br />
den USA statt.<br />
Einen weiteren Baustein für gegenseitiges Vertrauen halten Sie in den Händen: Wir wollen Sie, liebe Leserinnen und Leser, mit diesem Bericht<br />
umfassend über unsere Nachhaltigkeitsziele und Fortschritte informieren – und freuen uns über Ihre Meinung und Anregungen!<br />
Ihre<br />
Dr. Dieter Zetsche<br />
Vorsitzender des Vorstands der<br />
<strong>Daimler</strong> AG, Leiter Mercedes-Benz Cars<br />
Prof. Dr. Thomas Weber<br />
Vorstandsmitglied der <strong>Daimler</strong> AG,<br />
Konzernforschung & Mercedes-Benz Cars<br />
Entwicklung, Vorsitzender des <strong>Daimler</strong><br />
Sustainability Board<br />
<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.| Unternehmensprofil// Editorial<br />
<strong>2011</strong>
Leitbild<br />
Unser Nachhaltigkeitsverständnis<br />
<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.| Unternehmensprofil// Leitbild<br />
Unter Nachhaltigkeit verstehen wir bei <strong>Daimler</strong> verantwortungsvolles unternehmerisches Handeln für langfristigen ökonomischen<br />
Erfolg im E<strong>inkl</strong>ang mit Umwelt und Gesellschaft.<br />
Unsere Ziele erreichen wir, indem wir Nachhaltigkeit als festen Bestandteil unseres Handelns verankern und die Verantwortung<br />
hierfür als eine unabdingbare Geisteshaltung von allen Führungskräften und Mitarbeitern konzernweit fordern und diese fördern. Wir beziehen<br />
dabei unsere Geschäftspartner mit ein und führen den Dialog mit unseren Stakeholdern.<br />
Unsere Managementstrukturen, -prozesse und -systeme richten wir an diesem Verständnis aus. Unser gesamtes Handeln basiert auf<br />
Recht und Integrität. Als einer der weltweit führenden Automobilhersteller hat <strong>Daimler</strong> bei Nachhaltigkeit einen klaren Führungsanspruch.<br />
<strong>2011</strong>
Der <strong>Daimler</strong>-Konzern<br />
Die <strong>Daimler</strong> AG ist das Mutterunternehmen des <strong>Daimler</strong>-Konzerns und hat ihren Sitz in Stuttgart (Mercedesstraße 137, 70327 Stuttgart). Die<br />
Geschäftstätigkeit umfasst im Wesentlichen die Entwicklung, die Produktion und den Vertrieb von Pkw, Lkw und Transportern in Deutschland<br />
sowie die Steuerung des <strong>Daimler</strong>-Konzerns. Zusätzlich zur <strong>Daimler</strong> AG beinhaltet der <strong>Daimler</strong>-Konzern weltweit alle Tochtergesellschaften, auf<br />
die die <strong>Daimler</strong> AG direkt oder indirekt beherrschenden Einfluss ausüben kann. In diesen Konzerngesellschaften betreiben wir zum Beispiel auch<br />
das Omnibus- und das Finanzdienstleistungsgeschäft.<br />
<strong>Daimler</strong> blickt auf eine mehr als 125-jährige Tradition zurück, die bis zu Gottlieb <strong>Daimler</strong> und Carl Benz, den Erfindern des Automobils, reicht und<br />
von Pionierleistungen im Automobilbau geprägt ist. Heute ist das Unternehmen ein weltweit führender Automobilhersteller mit einem in der<br />
Branche einzigartigen Produktangebot an hochwertigen Pkw, Lkw, Transportern und Omnibussen. Maßgeschneiderte Serviceleistungen rund um<br />
diese Produkte ergänzen das Angebot.<br />
Mit seinen starken Marken ist <strong>Daimler</strong> in nahezu allen Ländern der Erde vertreten. Das Unternehmen verfügt über Fertigungskapazitäten in<br />
insgesamt 18 Ländern und weltweit rund 8.000 Vertriebsstandorten.<br />
Die globale Vernetzung der Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten sowie der Produktions- und Vertriebsstandorte eröffnet <strong>Daimler</strong><br />
beachtliche Potenziale zur Effizienzsteigerung, Vorteile im internationalen Wettbewerb und dadurch auch zusätzliche Wachstumsmöglichkeiten.<br />
Außerdem können wir unsere „grünen“ Antriebstechnologien in einem umfangreichen Fahrzeugportfolio einsetzen und gleichzeitig die<br />
Erfahrungen sowie das Know-how aus allen Teilen des Konzerns nutzen. Im Jahr <strong>2011</strong> erzielte <strong>Daimler</strong> einen Umsatz von 106,5 Mrd. Euro. Die<br />
einzelnen Geschäftsfelder haben hierzu wie folgt beigetragen: Mercedes-Benz Cars 52 Prozent, <strong>Daimler</strong> Trucks 25 Prozent, Mercedes-Benz Vans<br />
8 Prozent, <strong>Daimler</strong> Buses 4 Prozent und <strong>Daimler</strong> Financial Services 11 Prozent.<br />
Mehr als 271.000 Mitarbeiter waren zum Jahresende <strong>2011</strong> weltweit für <strong>Daimler</strong> tätig.<br />
Der <strong>Daimler</strong>-Konzern (Stand: 31.12.<strong>2011</strong>)<br />
Marken Mercedes-Benz, smart, Maybach, Freightliner, Fuso, Western Star, Thomas Built Buses, Orion, Setra, BharatBenz, Mercedes-Benz Bank,<br />
Mercedes-Benz Financial, <strong>Daimler</strong> Trucks Financial<br />
Rechtsform Aktiengesellschaft (AG) nach deutschem Recht<br />
Vorstand Dr. Dieter Zetsche (Vorsitzender des Vorstands und Leiter Mercedes-Benz Cars),<br />
Dr. Wolfgang Bernhard (Produktion und Einkauf Mercedes-Benz Cars & Mercedes-Benz Vans),<br />
Dr. Christine Hohmann-Dennhardt (Integrität und Recht),<br />
Wilfried Porth (Personal und Arbeitsdirektor),<br />
Andreas Renschler (Leiter <strong>Daimler</strong> Trucks),<br />
Bodo Uebber (Finanzen & Controlling/<strong>Daimler</strong> Financial Services),<br />
Prof. Dr. Thomas Weber (Konzernforschung & Mercedes-Benz Cars Entwicklung, Vorsitzender des <strong>Daimler</strong> Sustainability Board)<br />
Besteht aus zehn Aktionärsvertretern und zehn Arbeitnehmervertretern unter dem Vorsitz von Dr. Manfred Bischoff.<br />
Aufsichtsrat Der Aufsichtsrat überwacht und berät den Vorstand bei der Geschäftsführung.<br />
Zentrale Stuttgart/Deutschland<br />
Beschäftigte 271.370<br />
Auszubildende 8.499<br />
Marktkapitalisierung 36,2 Mrd. Euro<br />
Bilanzsumme 148,1 Mrd. Euro<br />
<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.| Unternehmensprofil// <strong>Daimler</strong>-Konzern<br />
<strong>2011</strong>
Produktportfolio und Produktionsstandorte<br />
Mercedes-Benz Cars. Das Produktangebot des Geschäftsfelds Mercedes-Benz Cars reicht von den hochwertigen Kleinwagen der Marke smart<br />
über die Premiumfahrzeuge der Marke Mercedes-Benz bis hin zur Luxuslimousine Maybach. Der Schwerpunkt der Produktion liegt in<br />
Deutschland, das Geschäftsfeld fertigt aber auch in den USA, in China, Frankreich, Südafrika, Indien, Vietnam und Indonesien. Weltweit verfügt<br />
Mercedes-Benz Cars derzeit über 17 Produktionsstätten. Zur Erweiterung der Modellpalette im Kompaktwagensegment haben wir in Ungarn ein<br />
neues Werk errichtet, das im Jahr 2012 den Betrieb aufnimmt. Mittelfristig erwarten wir weltweit ein deutliches Wachstum der<br />
Automobilnachfrage und überdurchschnittliche Zuwächse im Pkw-Premiumsegment. Damit wir an diesem Potenzial teilhaben können, schaffen<br />
wir zusätzliche Produktionskapazitäten – insbesondere in China und den USA. Die wichtigsten Märkte für Mercedes-Benz Cars waren im Jahr<br />
<strong>2011</strong> Deutschland mit 21 Prozent des Absatzes, die übrigen Märkte Westeuropas (24 Prozent), die USA (18 Prozent) und China (16 Prozent).<br />
<strong>Daimler</strong> Trucks. Als der größte weltweit aufgestellte Hersteller von Lkw über 6 Tonnen entwickelt und fertigt das<br />
Geschäftsfeld <strong>Daimler</strong> Trucks in einem globalen Verbund Lkw der Marken Mercedes-Benz, Freightliner, Western<br />
27<br />
Star und Fuso. Die insgesamt 27 Produktionsstandorte befinden sich in der NAFTA (14, davon 11 in den USA und 3<br />
in Mexiko), in Europa (7), Asien (3), Südamerika (2) und Afrika (1). In Brasilien werden ab dem Jahr 2012 der<br />
schwere Lkw Mercedes-Benz Actros sowie der mittelschwere Accelo für den lateinamerikanischen Markt<br />
Produktionsstandorte<br />
produziert. Ein neues Lkw-Werk entsteht derzeit auch in Chennai, Indien; dort werden ab dem Herbst 2012 Lkw der<br />
von <strong>Daimler</strong> Trucks neuen Marke BharatBenz gefertigt. Zum Ausbau unserer Marktposition in China haben wir mit unserem Partner<br />
weltweit<br />
Beiqi Foton Motor Co., Ltd. ein Gemeinschaftsunternehmen gegründet. Beide Partner werden Auman, die Lkw-<br />
Marke von Foton, als Plattform zur Ausweitung des Geschäfts in China nutzen. Die Produktpalette von <strong>Daimler</strong><br />
Trucks umfasst leichte, mittelschwere und schwere Lkw für den Fern-, Verteiler- und Baustellenverkehr sowie<br />
Spezialfahrzeuge für den Einsatz im kommunalen Bereich, in der Energiewirtschaft und bei der Feuerwehr. Aufgrund der engen produktionstechnischen<br />
Verknüpfung zählen auch die Omnibusse der Marken Thomas Built Buses und Fuso zum Produktangebot von <strong>Daimler</strong> Trucks. Die<br />
wichtigsten Absatzmärkte für das Geschäftsfeld waren im Jahr <strong>2011</strong> Asien (32 Prozent), die NAFTA mit 27 Prozent, Europa (22 Prozent) und<br />
Lateinamerika ohne Mexiko (15 Prozent).<br />
Nach der Übernahme von Tognum, die wir im Berichtsjahr gemeinsam mit Rolls-Royce Holdings plc vollzogen haben, wird unsere 50-Prozent-<br />
Beteiligung an der neu gegründeten Engine Holding GmbH durch <strong>Daimler</strong> Trucks verantwortet. Das neue Unternehmen ist ein weltweit führender<br />
Anbieter von Komplettsystemen im Bereich der Industriemotoren.<br />
76 %<br />
des Absatzes von<br />
Mercedes-Benz<br />
Vans stammen aus<br />
Europa<br />
<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.| Unternehmensprofil// Produktportfolio und Produktionsstandorte<br />
Mercedes-Benz Vans. Das Geschäftsfeld Mercedes-Benz Vans produziert an insgesamt sieben Standorten: in<br />
Deutschland, Spanien, USA, Argentinien, Vietnam und seit April 2010 im Rahmen des Gemeinschaftsunternehmens<br />
Fujian <strong>Daimler</strong> Automotive Co., Ltd. auch in China. Ab dem Jahr 2013 soll der Mercedes-Benz Sprinter in unserem<br />
Auftrag auch von unserem Partner GAZ in Russland gefertigt werden. Das Produktangebot besteht aus den<br />
Baureihen Sprinter, Vito, Viano und Vario in den Gewichtsklassen von 1,9 bis 7,5 Tonnen. Die wichtigsten Märkte<br />
liegen mit insgesamt 76 Prozent des Absatzes bislang noch in Europa. Über entsprechende Vertriebs- und<br />
Produktionsaktivitäten vor Ort werden zunehmend aber auch die Wachstumsmärkte in Südamerika und Asien sowie<br />
der russische Markt erschlossen. In den USA wird der Sprinter nicht nur als Mercedes-Benz, sondern auch unter der<br />
Marke Freightliner vertrieben.<br />
<strong>Daimler</strong> Buses. Mit den Marken Mercedes-Benz, Setra und Orion ist <strong>Daimler</strong> Buses in seinen Kernmärkten im<br />
Segment über 8 Tonnen weiterhin mit Abstand Marktführer. Das Angebot umfasst Stadt-, Überland- und Reisebusse sowie Fahrgestelle. Die<br />
größten der insgesamt 15 Produktionsstandorte liegen in Deutschland, Frankreich, Spanien, der Türkei, Argentinien, Brasilien, Kanada, Mexiko<br />
und den USA. 43 Prozent des Umsatzes erzielte <strong>Daimler</strong> Buses in Westeuropa, 11 Prozent in den NAFTA-Märkten und 29 Prozent in<br />
Lateinamerika (ohne Mexiko). Während wir in Europa und der NAFTA-Region hauptsächlich Komplettbusse verkaufen, konzentriert sich das<br />
Geschäft in Lateinamerika, Afrika und Asien auf die Produktion und den Vertrieb von Fahrgestellen.<br />
<strong>Daimler</strong> Financial Services. Das Geschäftsfeld <strong>Daimler</strong> Financial Services unterstützt weltweit den Absatz der Automobilmarken des <strong>Daimler</strong>-<br />
Konzerns in nahezu 40 Ländern. Das Angebot beinhaltet im Wesentlichen maßgeschneiderte Finanzierungs- und Leasingangebote für<br />
Endkunden und Händler. Zum Leistungsspektrum gehören auch Versicherungen, Flottenmanagement, Anlageprodukte, Kreditkarten und<br />
Carsharing. Die Schwerpunkte der Aktivitäten liegen in Westeuropa und Nordamerika. Im Berichtsjahr wurden mehr als 40 Prozent der von<br />
<strong>Daimler</strong> verkauften Fahrzeuge von <strong>Daimler</strong> Financial Services finanziert. Das Vertragsvolumen von 71,7 Mrd. Euro entspricht einem Bestand von<br />
2,6 Mio. Fahrzeugen. Im zweiten Quartal <strong>2011</strong> hat <strong>Daimler</strong> Financial Services den neuen Geschäftsbereich „Mobility Services“ gestartet und<br />
damit sein Geschäftsmodell erweitert.<br />
Hierzu wurde das Geschäft von car2go dem Geschäftsfeld <strong>Daimler</strong> Financial Services zugeordnet. Am Konsortium Toll Collect, das in<br />
Deutschland ein System zur elektronischen Mauterhebung bei Lkw über 12 Tonnen betreibt, ist <strong>Daimler</strong> Financial Services mit 45 Prozent<br />
beteiligt.<br />
An der European Aeronautic Defence and Space Company (EADS), einem führenden Unternehmen der Luftfahrt-, Raumfahrt- und<br />
Verteidigungsindustrie, war die <strong>Daimler</strong> AG über eine Tochtergesellschaft zum Jahresende <strong>2011</strong> mit 22,5 Prozent beteiligt. Wirtschaftlich<br />
<strong>2011</strong>
<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.| Unternehmensprofil// Produktportfolio und Produktionsstandorte<br />
betrachtet lag der Anteil von <strong>Daimler</strong> an der EADS bei 15 Prozent, da ein Konsortium von nationalen und internationalen Investoren mit einem<br />
Drittel an der Tochtergesellschaft beteiligt ist, die den EADS-Anteil hält.<br />
Über ein breit gefächertes Netz von Beteiligungen, Gemeinschaftsunternehmen und Kooperationen ist <strong>Daimler</strong> in die globale Automobilindustrie<br />
und in angrenzende Wirtschaftsbereiche eingebunden. Die Aufstellung des Anteilsbesitzes der <strong>Daimler</strong> AG gemäss § 285 und § 313 HGB finden<br />
Sie im Internet unter http://www.daimler.com/ir/ergebnis<strong>2011</strong>.<br />
Portfolioveränderungen. Mit gezielten Investitionen und richtungsweisenden Partnerschaften haben wir im Jahr <strong>2011</strong> unser Kerngeschäft<br />
gestärkt, neue Technologien vorangetrieben und zusätzliche Wachstumspotenziale erschlossen. Dabei haben wir uns auf die kontinuierliche<br />
Weiterentwicklung unseres bestehenden Geschäftsportfolios konzentriert.<br />
Im Januar <strong>2011</strong> haben <strong>Daimler</strong> und Toray Industries, Inc. einen Vertrag zur Gründung eines Joint Venture für die Herstellung und Vermarktung<br />
von Fahrzeugteilen aus karbonfaserverstärkten Kunststoffen (CFK) abgeschlossen. Im Rahmen der Entwicklungsvereinbarung, die bereits im<br />
März 2010 unterzeichnet wurde, gelang es beiden Unternehmen, eine hocheffiziente Verfahrenstechnologie für die Serienfertigung von CFK-<br />
Teilen zu entwickeln, die einen deutlich kürzeren Formgebungszyklus bringen wird. <strong>Daimler</strong> und Toray beabsichtigen, ihre gemeinsamen<br />
Aktivitäten in der Entwicklung weiter voranzutreiben, um eine Produktionstechnologie für die Serienfertigung zu erhalten, die auch hinsichtlich<br />
der Kosten äußerst attraktiv ist. Das Joint Venture wird die CFK-Bauteile herstellen und vermarkten und so die Einführung von Karbonfaser-<br />
Verbundmaterialien im Automobilbereich gerade für den Serieneinsatz weiter vorantreiben.<br />
Im Juli haben <strong>Daimler</strong> und die Robert Bosch GmbH die Verträge zur Gründung eines 50:50-Joint-Venture für Elektromotoren unterzeichnet. Das<br />
neue Unternehmen firmiert unter dem Namen EM-motive GmbH und wird künftig innovative Elektromotoren für Elektrofahrzeuge entwickeln und<br />
produzieren.<br />
Mit der Zustimmung aller relevanten Behörden haben <strong>Daimler</strong> und Rolls-Royce im August <strong>2011</strong> die Freigabe für die Übernahme von Tognum<br />
durch die Engine Holding GmbH erhalten. Die Engine Holding, an der <strong>Daimler</strong> und Rolls-Royce jeweils zu 50 Prozent beteiligt sind, hat sich<br />
inzwischen rund 99 Prozent der Anteile gesichert. Mit der Übernahme werden <strong>Daimler</strong> und Rolls-Royce einen führenden Anbieter von<br />
Komplettsystemen im Industriemotorenbereich schaffen. Das Unternehmen verfügt über eine breite globale Aufstellung hinsichtlich Produkten,<br />
Dienstleistungen und Systemlösungen.<br />
Im September <strong>2011</strong> erhielten <strong>Daimler</strong> und Foton vom chinesischen Handelsministerium die abschließende Genehmigung für ihr Joint Venture<br />
Beijing Foton <strong>Daimler</strong> Automotive Co., Ltd. zur Produktion und zum Vertrieb von mittelschweren und schweren Lkw. <strong>Daimler</strong> ist mit 50 Prozent<br />
an diesem Gemeinschaftsunternehmen beteiligt und wird dadurch seine Wettbewerbsposition im chinesischen Markt weiter ausbauen. Die Lkw<br />
werden unter dem Namen „Auman“, der Lkw-Marke von Foton, vertrieben. <strong>Daimler</strong> wird sein technologisches Know-how, insbesondere in den<br />
Bereichen Dieselmotoren und Abgassysteme, einbringen.<br />
Unsere Zusammenarbeit mit dem russischen Lkw-Hersteller Kamaz haben wir im September erweitert. <strong>Daimler</strong> und Kamaz gehen über das<br />
bereits Ende 2010 beschlossene Joint Venture zur Produktion von Achsen hinaus und haben ein Memorandum of Understanding zur Belieferung<br />
und Lizenzierung des Axor-Fahrerhauses unterzeichnet, das in der neuen Kamaz-Lkw-Baureihe verbaut werden soll.<br />
Die <strong>Daimler</strong> AG und die Bundesregierung haben sich im November <strong>2011</strong> grundsätzlich darauf verständigt, dass die KfW Bankengruppe<br />
7,5 Prozent der Aktienanteile von <strong>Daimler</strong> an der European Aeronautic Defence and Space Company N.V. (EADS) übernehmen soll. Der Verkauf<br />
der Aktien ist für das Jahr 2012 vorgesehen. <strong>Daimler</strong> soll 7,5 Prozent der Aktien, 15 Prozent der Stimmrechte und die industrielle Führung auf<br />
deutscher Seite behalten.<br />
<strong>Daimler</strong> und die AKKA Technologies SA haben am 7. Dezember <strong>2011</strong> einen Vertrag zum Verkauf der Mehrheit der <strong>Daimler</strong>-Tochter MBtech<br />
Group an AKKA unterzeichnet. Der Entwicklungs- und Technologieberater AKKA übernimmt – vorbehaltlich der Zustimmung der Kartellbehörden<br />
– 65 Prozent an der Sindelfinger Gesellschaft. <strong>Daimler</strong> bleibt dabei ein langfristig und strategisch engagierter Gesellschafter und wichtiger<br />
Kunde von MBtech. Durch den Einstieg von AKKA entsteht eines der größten europäischen Ingenieur- und Beratungsdienstleistungs-<br />
Unternehmen. AKKA bedient die Branchen Automobil, Luftfahrt, Raumfahrt, Transport und Energie. MBtech hat seinen Tätigkeitsschwerpunkt im<br />
Automobilsektor. Beide Unternehmen ergänzen sich in ihrer regionalen Aufstellung und im Kundenportfolio.<br />
<strong>2011</strong>
Wichtige Ereignisse <strong>2011</strong><br />
Januar - März<br />
Januar - März<br />
Januar - März<br />
Januar - März<br />
April - Juni<br />
<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.| Unternehmensprofil// Wichtige Ereignisse <strong>2011</strong><br />
Aufbruch ins Jubiläumsjahr <strong>2011</strong>.<br />
Mit einem Festakt und einer Werbekampagne unter dem Motto „125! Jahre Erfinder des Automobils“ eröffnete<br />
<strong>Daimler</strong> das Jubiläumsjahr. <strong>Daimler</strong>-Mitarbeiter erhielten weltweit eine Jubiläums-Sonderzahlung in Höhe von<br />
insgesamt 125 Mio. Euro.<br />
Startschuss für den F-CELL World Drive.<br />
In Stuttgart brachen Ende Januar drei Mercedes-Benz B-Klasse F-CELL zu einer Tour rund um den Globus auf. In 125<br />
Tagen haben sie vier Kontinente und 14 Länder durchquert. Mit an Bord waren auch zwei <strong>Daimler</strong>-<br />
Mitarbeiterreporter, die aus über 1.000 Bewerbern ausgewählt wurden.<br />
Branchen-Champion beim Bau grüner Nutzfahrzeuge.<br />
Im Februar lief im Werk Mount Holly in North Carolina das 1.000ste Hybrid-Nutzfahrzeug vom Band, ein Freightliner<br />
vom Typ Business Class M2 106 Hybrid. Damit setzte sich <strong>Daimler</strong> Trucks North America bei der Entwicklung von<br />
Nutzfahrzeugen mit alternativen Antrieben an die Spitze der Branche.<br />
Spenden für die Katastrophenopfer in Japan.<br />
Nach dem Erdbeben und Tsunami stellte <strong>Daimler</strong> 2 Mio. Euro sowie 50 Fahrzeuge bereit, um die Hilfsmaßnahmen im<br />
Land zu unterstützen. Außerdem spendeten über 12.000 Beschäftige mehr als 600.000 Euro für die Opfer der<br />
Katastrophe.<br />
1 Mio. Dollar für Hilfe nach Tornados.<br />
Am 27. April richteten Tornados im Süden der USA große Schäden an. Zur Bewältigung der Folgen spendeten<br />
<strong>Daimler</strong> und das Mercedes-Benz Werk Tuscaloosa insgesamt über 1 Mio. US-Dollar an Hilfsorganisationen in<br />
Alabama.<br />
<strong>2011</strong>
April - Juni<br />
April - Juni<br />
April - Juni<br />
Juli - September<br />
Juli - September<br />
<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.| Unternehmensprofil// Wichtige Ereignisse <strong>2011</strong><br />
Start frei für „fairplay. Werte leben. Werte schaffen.“<br />
Ende Mai begann <strong>Daimler</strong> die Kampagne „fairplay“. Ziel ist es, den Mitarbeitern ein gemeinsames Verständnis von<br />
richtigem und falschem Verhalten zu vermitteln und eine Unternehmenskultur des vertrauensvollen Miteinanders zu<br />
fördern.<br />
125 Mitarbeiter-Projekte bewegen was.<br />
Am 6. Juni kürte eine Jury die 125 Gewinner von „Wir bewegen was!“ Mit der Initiative unterstützte <strong>Daimler</strong> im<br />
Jubiläumsjahr das ehrenamtliche Engagement von Mitarbeitern in Projekten der Nachhaltigkeit. Die 125 Sieger-<br />
Projekte erhielten jeweils bis zu<br />
5.000 Euro.<br />
Weltpremiere des neuen Actros.<br />
Der neue Actros ist der erste Lkw, der konsequent auf die kommende Euro-VI-Abgasregelung ausgerichtet ist. Auch<br />
in puncto Wirtschaftlichkeit, Komfort und Fahrdynamik setzt er Maßstäbe. Am 21. Juni feierte er in Brüssel seine<br />
Weltpremiere.<br />
Joint Venture für Elektromotoren.<br />
Im Juli unterzeichneten <strong>Daimler</strong> und die Robert Bosch GmbH die Verträge zur Gründung der EM-motive GmbH. Der<br />
Entwicklungsstandort des 50:50-Joint-Venture für Elektromotoren wird in der Nähe der beiden Mutterhäuser im<br />
Raum Stuttgart liegen.<br />
<strong>2011</strong><br />
Service mit Bestnote „sehr gut“.<br />
Beim Werkstättentest des ADAC – Deutschlands größter Automobilclub – erhielt Mercedes-Benz am 28. August die<br />
Note „sehr gut“ und verteidigte zudem seinen Titel als Testsieger. Insgesamt wurden 75 Servicebetriebe von 15<br />
Automobilmarken getestet.
Juli - September<br />
Oktober - Dezember<br />
Oktober - Dezember<br />
Oktober - Dezember<br />
Oktober - Dezember<br />
<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.| Unternehmensprofil// Wichtige Ereignisse <strong>2011</strong><br />
<strong>Daimler</strong> Women’s Conference.<br />
Im September trafen sich in Detroit mehr als 250 <strong>Daimler</strong>-Kolleginnen aus 11 Ländern, um auf der vierten <strong>Daimler</strong><br />
Women’s Conference über Diversity und Inclusion zu diskutieren. Erstmals unterstützten Mercedes-Benz Financial<br />
Services und <strong>Daimler</strong> Trucks North America die Konferenz.<br />
Vereinbarung zur Zukunftssicherung fortgeschrieben.<br />
Am 5. Oktober stand fest: Die Gesamtbetriebsvereinbarung „Zukunftssicherung 2012“ wird in der<br />
„Zukunftssicherung <strong>Daimler</strong>“ im Wesentlichen unverändert bis Ende 2016 fortgeschrieben. Sie enthält Regelungen<br />
zur Flexibilität und Beschäftigungssicherung<br />
Stakeholder-Dialog zur Nachhaltigkeit.<br />
Beim „<strong>Daimler</strong> Sustainability Dialogue“ diskutierten am 2. und 3. November in Stuttgart mehr als 170 interne und<br />
externe Experten über die Nachhaltigkeitsthemen des Unternehmens. Die jährliche Dialog-Veranstaltung dient als<br />
Forum für den Austausch von Erfahrungen und Sichtweisen rund um das Thema Nachhaltigkeit. Zuvor fanden bereits<br />
Stakeholder-Dialoge in Peking und <strong>2011</strong> erstmals in Washington statt.<br />
car2go wird zum Exportschlager.<br />
Mit dem Start in Wien Mitte November ist car2go nunmehr in zehn Städten in Europa und den USA vertreten.<br />
Insgesamt stehen 2.000 smart fortwo für Kunden bereit, davon 605 lokal emissionsfrei betriebene smart fortwo<br />
electric drive; Ende des Jahres zählte car2go 60.000 eingetragene Nutzer – doppelt so viele wie Ende 2010.<br />
<strong>2011</strong><br />
Integrität im Dialog.<br />
Am 17. November fand die Auftaktveranstaltung zu dieser unternehmensweiten Intiative statt, mit der wir fach- und<br />
hierarchieübergreifend ein gemeinsames Verständnis von Integrität entwickeln und im gesamten Unternehmen<br />
verankern wollen. Die Ergebnisse fließen in die neue Verhaltensrichtlinie ein.
Auszeichnungen <strong>2011</strong><br />
Umwelt<br />
Bereich Monat Vergebende<br />
Institution/Event<br />
Auszeichnung Beschreibung<br />
Mercedes-Benz Cars Januar TÜV Umweltzertifikat des TÜV nach der ISO-<br />
Mercedes-Benz Cars Februar Fachzeitschrift<br />
"AUTO TEST" und<br />
Institut<br />
"ÖkoTrend"<br />
Mercedes-Benz Cars Februar Fachzeitschrift<br />
"AUTO TEST" und<br />
Institut<br />
"ÖkoTrend"<br />
Mercedes-Benz Cars Juni Automotive News<br />
Europe<br />
Mercedes-Benz Cars Juli Ministerium für<br />
Umwelt, Klima und<br />
Energiewirtschaft<br />
Richtlinie 14062<br />
"AUTO TEST SIEGER in GRÜN" Kategorie<br />
"Luxusklasse"<br />
"AUTO TEST SIEGER in GRÜN" Kategorie<br />
"SUV"<br />
Für CLS<br />
S 250 CDI BlueEFFICIENCY<br />
ML 250 BlueTEC 4MATIC<br />
L.E.A.D.E.R. Award Preis würdigt Spitzenleistung für<br />
"Umwelttechnikpreis Baden-Württemberg"<br />
Kategorie "Techniken zur<br />
Emissionsminderung"<br />
sonstiges September ÖkoGlobe <strong>2011</strong> "ÖkoGlobe <strong>2011</strong>" Kategorie "Neue<br />
Mobilitätskonzepte"<br />
Mercedes-Benz Cars November TÜV Umweltzertifikat des TÜV nach der ISO-<br />
Richtlinie 14062<br />
<strong>Daimler</strong> Trucks November Fleet Transport "Fleet Transport Award 2012" Preis "Best<br />
<strong>Daimler</strong> Trucks November Fachmesse<br />
"Trailer <strong>2011</strong>",<br />
Nutzfahrzeug-<br />
Journalisten<br />
Irish Truck of the Year"<br />
Innovation in der Produktentwicklung und<br />
Umwelttechnik<br />
Vito E-CELL<br />
BRT<br />
M-Klasse<br />
Truck of the year 2012 Actros<br />
<strong>Daimler</strong> Trucks November Huss-Verlag "Europäischer Transportpreis für<br />
Nachhaltigkeit 2012" Kategorie "Lkw ab<br />
7,5 Tonnen"<br />
Fuso Canter Euro 5 EEV<br />
<strong>Daimler</strong> Buses Green Coach <strong>2011</strong> Setra S415 GT-HD<br />
Sicherheit<br />
Bereich Monat Vergebende Institution Auszeichnung Beschreibung<br />
Mercedes-Benz Cars Januar ADAC ADAC, "Gelber Engel", Kategorie<br />
'Innovation und Umwelt<br />
Mercedes-Benz Cars Mai ADAC AutomarxX Studie Kategorie "Sicherheit" Platz 2<br />
<strong>Daimler</strong> Buses Oktober European Coach & Bus<br />
Week<br />
Actros<br />
"Grand Award" Kategorie "Linienbusse" Citaro<br />
Für "Aktiven Spurhalte- und Totwinkel-<br />
Assistenten" (in der C-Klasse)<br />
Mercedes-Benz Cars November Euro NCAP Euro NCAP Advanced ATTENTION ASSIST<br />
Mercedes-Benz Cars November Euro NCAP Euro NCAP' 5 Sterne für<br />
hervorragenden Insassenschutz<br />
Mercedes-Benz Cars November Euro NCAP Euro NCAP' 5 Sterne für<br />
hervorragenden Insassenschutz<br />
Mercedes-Benz Cars November Euro NCAP Euro NCAP' 5 Sterne für<br />
Produkt, Marke<br />
hervorragenden Insassenschutz<br />
B-Klasse<br />
M-Klasse<br />
C-Klasse Coupé<br />
Bereich Monat Vergebende Institution Auszeichnung Beschreibung<br />
Mercedes-Benz Cars Januar Automobil-Fachzeitschrift "Auto,<br />
Motor, Sport" (Leserbefragung)<br />
<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.| Unternehmensprofil// Auszeichnungen <strong>2011</strong><br />
Bestes Auto Luxusklasse des Jahres S-Klasse<br />
<strong>2011</strong>
Mercedes-Benz Cars Januar Automobil-Fachzeitschrift "Auto,<br />
Motor, Sport" (Leserbefragung)<br />
Bester Sportwagen des Jahres SLS AMG<br />
Mercedes-Benz Cars Februar Fachzeitschrift "Offroad" "Geländewagen des Jahres <strong>2011</strong>"<br />
Kategorie "Luxus-Geländewagen"<br />
Mercedes-Benz Cars Februar Fachzeitschrift "Offroad" "Geländewagen des Jahres <strong>2011</strong>"<br />
Kategorie "Klassiker"<br />
Sonderfzg./Unimog Februar Fachzeitschrift "Offroad" "Geländewagen des Jahres <strong>2011</strong>"<br />
<strong>Daimler</strong> Trucks Februar Fachmagazin<br />
"VerkehrsRundschau"<br />
Service Februar Fachmagazin<br />
"VerkehrsRundschau"<br />
Sonstiges Februar Fachmagazin<br />
"VerkehrsRundschau"<br />
Mercedes-Benz Februar Fachmagazin<br />
"VerkehrsRundschau"<br />
Mercedes-Benz Vans Februar Fachmagazin<br />
"VerkehrsRundschau"<br />
Mercedes-Benz Vans Februar Finnisches Autofachmagazin<br />
"Auto, tekniikka ja kuljetus"<br />
Kategorie "Sonderfahrzeuge"<br />
"Unangefochtener Sieger" Kategorie<br />
"Lkw"<br />
"Unangefochtener Sieger" Kategorie<br />
"Miete und Leasing"<br />
"Unangefochtener Sieger" Kategorie<br />
"Telematik"<br />
G-Klasse<br />
G-Klasse<br />
Unimog<br />
Mercedes Benz<br />
Mercedes Benz Charterway<br />
<strong>Daimler</strong> FleetBoard<br />
"Beliebteste Marke" Mercedes Benz<br />
"Unangefochtener Sieger" Kategorie<br />
"Transporter"<br />
Mercedes-Benz Cars März "Auto Bild Allrad" Leserbefragung Kategorie<br />
Mercedes Benz<br />
Gewinner "Arctic Van Test" Vito 116 CDI<br />
"Geländewagen und SUV über 60.000<br />
Euro"<br />
G-Klasse, Platz 2. GL-Klasse<br />
<strong>Daimler</strong> Buses April Fachmagazin "Busfahrer" "Bester Bus" Kategorie "Stadtbusse" Mercedes Benz Citaro EEV<br />
<strong>Daimler</strong> Buses April Fachmagazin "Busfahrer" "Bester Bus" (Gesamtbewertung) Omnibusse der EvoBus GmbH<br />
Mercedes-Benz Cars Mai "AUTO BILD" "AUTO BILD Design Award" "Schönstes<br />
Auto Deutschlands"<br />
Mercedes-Benz Cars Mai ADAC AutomarxX-Studie Gesamtbewertung<br />
Platz 1<br />
Mercedes-Benz Cars Mai "Fleet World" "Fleet World Honours" Kategorie<br />
"Luxuslimousinen"<br />
Mercedes-Benz Cars Mai "Fleet World" "Fleet World Honours" Kategorie<br />
"Transporter"<br />
Mercedes-Benz Cars Mai Michelin Challenge Bibendium Auszeichnung Kategorie<br />
Mercedes-Benz Vans Juni Australisches "Delivery<br />
Magazine"<br />
"Serienfahrzeuge und Prototypen"<br />
"Bester Bremsweg"<br />
SLK<br />
MB<br />
"Best Van of the Year" Vito<br />
<strong>Daimler</strong> Trucks Juni ETM Verlag Leserwahl "Beste Nutzfahrzeuge <strong>2011</strong>" Kategorie<br />
"Verteiler-Lkw"<br />
<strong>Daimler</strong> Trucks Juni ETM Verlag Leserwahl "Beste Nutzfahrzeuge <strong>2011</strong>" Kategorie<br />
"Fernverkehr-Lkw"<br />
<strong>Daimler</strong> Buses Juni ETM Verlag Leserwahl "Beste Nutzfahrzeuge <strong>2011</strong>" Kategorie<br />
Mercedes-Benz Cars Juni J.D. Power <strong>2011</strong> Vehicle<br />
Ownership Satisfaction Study<br />
(VOSSSM)<br />
Mercedes-Benz Cars Juni J.D. Power <strong>2011</strong> Vehicle<br />
Ownership Satisfaction Study<br />
(VOSSSM)<br />
Mercedes-Benz Cars Juni J.D. Power <strong>2011</strong> Vehicle<br />
Ownership Satisfaction Study<br />
(VOSSSM)<br />
Mercedes-Benz Cars Juni J.D. Power <strong>2011</strong> Vehicle<br />
Ownership Satisfaction Study<br />
(VOSSSM)<br />
"Midibusse"<br />
S-Klasse<br />
Mercedes Benz Sprinter<br />
A-Klasse E-CELL<br />
Axor<br />
Actros<br />
Tourino<br />
"Overall VOSSSM – Compact Executive" C-Klasse<br />
Kategorie "Oberklasse" S-Klasse<br />
Kategorie "SUV" M-Klasse<br />
Kategorie "Servicezufriedenheit" Mercedes-Benz<br />
Mercedes-Benz Cars Juni Fachzeitschrift AUTO TEST Redaktionspreis, 2. Platz E-Klasse<br />
Mercedes-Benz Cars Juni Fachmagazin "sport auto" Leserwahl "Die sportlichsten Autos"<br />
Kategorie "Supersportwagen"<br />
Mercedes-Benz Vans Juni ETM Verlag Leserwahl "Beste Nutzfahrzeuge <strong>2011</strong>" Kategorie<br />
"Transporter bis 3,5 t"<br />
<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.| Unternehmensprofil// Auszeichnungen <strong>2011</strong><br />
SLS AMG<br />
Sprinter<br />
<strong>2011</strong>
Mercedes-Benz Cars September Marktforschungs- und<br />
Beratungsunternehmen<br />
Synovate, Südafrika<br />
Mercedes-Benz Cars September Marktforschungs- und<br />
Beratungsunternehmen<br />
Synovate, Südarfika<br />
Mercedes-Benz Cars September Marktforschungs- und<br />
Beratungsunternehmen<br />
Synovate, Südarfika<br />
Mercedes-Benz Cars September Marktforschungs- und<br />
Beratungsunternehmen<br />
Synovate, Südarfika<br />
Mercedes-Benz Cars September Marktforschungs- und<br />
Beratungsunternehmen<br />
Synovate, Südarfika<br />
Mercedes-Benz Cars September Marktforschungs- und<br />
Beratungsunternehmen<br />
Synovate, Südarfika<br />
Mercedes-Benz Cars September Marktforschungs- und<br />
Beratungsunternehmen<br />
Synovate, Südarfika<br />
Mercedes-Benz Cars Oktober Markenberatungsunternehmen<br />
Interbrand Zintzmeyer & Lux<br />
Sonderpreis "Exceptional Product<br />
Quality"<br />
"Best Luxury Passenger Car Brand<br />
Overall"<br />
Segment "Top Hatch" A-Klasse<br />
Segment "MPV/Station Wagon" B-Klasse<br />
Segment Medium C-Klasse<br />
Segment "Top Executive" E-Klasse<br />
Segment "Large RV" M-Klasse<br />
"Best Global Brands <strong>2011</strong>" "Wertvollste<br />
Premium-Automobilmarke der Welt"<br />
Mercedes-Benz Cars November "auto motor sport" Designpreis "Autonis" Preis<br />
"Designikone der letzten Jahrzehnte"<br />
Mercedes-Benz Cars November "auto motor sport" Designpreis "Autonis" Kategorie<br />
"Oberklasse"<br />
Mercedes-Benz Cars November "auto motor sport" Designpreis "Autonis" Kategorie<br />
"Cabrios"<br />
Mercedes-Benz Cars November "auto motor sport" Designpreis "Autonis" Kategorie<br />
Mercedes-Benz Cars November "Bild am Sonntag", "Auto Bild"<br />
und 25 Schwesterzeitschriften<br />
Mercedes-Benz Cars November "Bild am Sonntag", "Auto Bild"<br />
und 25 Schwesterzeitschriften<br />
"Mittelklasse"<br />
Leserbefragung "Goldenes Lenkrad"<br />
Kategorie "SUV"<br />
Leserbefragung "Goldenes Lenkrad"<br />
Kategorie "Cabriolet"<br />
Mercedes-Benz Cars November "Auto Zeitung" "Auto Trophy" Kategorie "Bester<br />
Geländewagen über 30.000 Euro"<br />
Mercedes-Benz Cars November "Auto Zeitung" "Auto Trophy" Kategorie "Bestes Cabrio<br />
über 30.000 Euro"<br />
Mercedes-Benz Cars November "Auto Zeitung" "Auto Trophy" Kategorie<br />
Mercedes-Benz Cars November "Focus Online" und "Bähr & Fess<br />
Forecast"<br />
Mercedes-Benz Cars November "Focus Online" und "Bähr & Fess<br />
Forecast"<br />
Mercedes-Benz Cars November "Focus Online" und "Bähr & Fess<br />
Forecast"<br />
Mercedes-Benz Cars Dezember wird auf "Tokyo Motor Show"<br />
vergeben<br />
Mercedes-Benz Cars Dezember Australian Automobile<br />
Association<br />
Mercedes-Benz Cars Dezember Australian Automobile<br />
Association<br />
Mercedes-Benz Cars Dezember Fachzeitschrift "Auto Bild" und<br />
"EurotaxSchwacke"<br />
Mercedes-Benz Vans Dezember Neuseeländisches Magazin<br />
"Company Vehicle and<br />
Executive Cars"<br />
"Supersportwagen"<br />
Restwertriese 2015 Kategorie<br />
"Kompaktvans"<br />
Restwertriese 2015 Kategorie "Obere<br />
Mittelklasse"<br />
Restwertriese 2015 Kategorie<br />
"Sportwagen"<br />
alle Segmente von Mercedes-Benz<br />
Mercedes-Benz Cars<br />
Mercedes-Benz (Rang 12 unter<br />
allen Marken weltweit)<br />
300 SL<br />
CLS<br />
SLS AMG Roadster<br />
C-Klasse und C-Klasse Coupé<br />
M-Klasse<br />
SLK-Klasse<br />
M-Klasse<br />
SLS AMG Roadster<br />
SLS AMG Coupé<br />
neue B-Klasse (B 180)<br />
CLS 350 CDI<br />
SLS AMG<br />
"The Imported Car of the Year Japan" C-Klasse T-Modell<br />
"<strong>2011</strong> Australia’s Best Car Award"<br />
Kategorie "Bester Premium-<br />
Mittelklassewagen"<br />
"<strong>2011</strong> Australia’s Best Car Award"<br />
Kategorie "Bester Sportwagen seiner<br />
Preisklasse"<br />
C 250 CDI<br />
C 63 AMG Coupé<br />
Wertmeister 2012 neue B-Klasse<br />
"New Zealand Company Vehicle Van of<br />
the Year <strong>2011</strong>"<br />
<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.| Unternehmensprofil// Auszeichnungen <strong>2011</strong><br />
Vito 113 CDI<br />
<strong>Daimler</strong> Buses Großbritannien "Coach of the Year" Setra S415 GT-HD<br />
<strong>2011</strong>
<strong>Daimler</strong> Buses Bosnien "Omnibus des Jahres 2010" Setra S415 GT-HD<br />
Sonstige<br />
Bereich Monat Vergebende Institution Auszeichnung Beschreibung<br />
Werk Juni Stadt Esslingen Esslinger Klimapreis, Kategorie<br />
Werk Juli Förderkreis berufliche<br />
Bildung im Landkreis Neu-<br />
Ulm e.V.<br />
Werk September Marktforschungs- und<br />
Beratungsunternehmen<br />
Synovate (Südafrika)<br />
Gesundheit Dezember Bundesverband<br />
Betriebskrankenkassen und<br />
Europäische Kommission<br />
"Industrie- und Großbetriebe"<br />
Werk Untertürkheim<br />
Ausbildungsbetrieb <strong>2011</strong> EvoBus Werk Neu-Ulm<br />
Bestes lokales PKW-Produktionswerk PKW-Werk in East London<br />
"Deutscher Unternehmenspreis<br />
Gesundheit" Sonderpreis "Physische<br />
Gesundheit"<br />
<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.| Unternehmensprofil// Auszeichnungen <strong>2011</strong><br />
<strong>Daimler</strong><br />
Service ADAC Werkstättentest sehr gut Mercedes-Benz Cars<br />
Service Fachzeitschrift KFZ "Service Award <strong>2011</strong>" Platz 1-5 vier MB-Betriebe und ein Fuso-Betrieb<br />
<strong>2011</strong>
__Kapitel<br />
Nachhaltige Unternehmensführung<br />
INKLUSIVE VERTIEFENDER INHALTE<br />
<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.<br />
http://nachhaltigkeit.daimler.com
Unsere Nachhaltigkeitsstrategie<br />
<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.| Nachhaltige Unternehmensführung// Nachhaltigkeitsstrategie<br />
Seit 2010 haben wir den Anspruch der Nachhaltigkeit in unserem strategischen Zielsystem verankert und damit dessen zentrale Bedeutung für<br />
unsere Unternehmenstätigkeit formal bestätigt. Das <strong>Daimler</strong>-Zielsystem führt insgesamt sechs strategische Dimensionen zusammen, die nach<br />
unserer Überzeugung maßgeblich sind, um unser übergeordnetes Ziel zu erreichen: profitabel zu wachsen und den Wert unseres Unternehmens<br />
nachhaltig zu steigern. Diesem Bestreben zugrunde liegen vier Werte, die wir bei <strong>Daimler</strong> leben wollen – Begeisterung, Wertschätzung, Integrität<br />
und Disziplin.<br />
Was heißt das? Mit unseren Marken, Produkten und Dienstleistungen wollen wir unsere Kunden begeistern. Dabei streben wir in unseren<br />
Marktsegmenten die Spitzenposition an. Mit wegweisenden Technologien wollen wir Vorreiter in puncto umweltverträgliche<br />
Antriebstechnologien und Sicherheit sein. Als global tätiges Unternehmen verfolgen wir den Anspruch, unsere Position in traditionellen Märkten<br />
zu sichern und in neuen Märkten auszubauen. Der Schlüssel dafür sind motivierte und leistungsstarke Mitarbeiter ebenso wie die Verpflichtung<br />
zu Nachhaltigkeit und eine herausragende Umsetzung entlang der gesamten Wertschöpfungskette .<br />
Strukturiertes und integriertes Verständnis von Nachhaltigkeit. Der formale Stellenwert von Nachhaltigkeit in unserem <strong>Daimler</strong>-Zielsystem<br />
korrespondiert mit dem Anspruch, unsere konzernweite Nachhaltigkeitsstrategie kontinuierlich weiterzuentwickeln und zu präzisieren. Einen<br />
Schwerpunkt sehen wir weiterhin darin, die bestehenden Nachhaltigkeitsaktivitäten und -teilstrategien noch besser aufeinander abzustimmen<br />
und in einem effektiven strategischen Gesamtkonzept zusammenzuführen, das weltweit alle Ebenen und Geschäftsfelder einschließt. Nur wenn<br />
wir eine solche strukturierte und integrierte Auffassung von Nachhaltigkeit entwickeln und in unserer Unternehmenskultur verankern, können<br />
wir auf lange Sicht erfolgreich sein.<br />
<strong>2011</strong>
<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.| Nachhaltige Unternehmensführung// Nachhaltigkeitsstrategie<br />
<strong>2011</strong>
Grundsätze und Richtlinien<br />
Um international handlungsfähig zu bleiben, müssen wir sicherstellen, dass unsere Geschäftstätigkeit überall mindestens rechtlichen<br />
Anforderungen genügt. An unseren Standorten rund um die Welt haben wir es allerdings mit zum Teil sehr unterschiedlichen Gesetzgebungen zu<br />
tun. Um uns in diesem komplexen rechtlichen Umfeld zu orientieren, aber auch, um in Ländern mit weniger ausgeprägter Gesetzgebung selbst<br />
Maßstäbe zu setzen, haben wir eigene Grundsätze und Richtlinien entwickelt, die für unsere Beschäftigten weltweit verbindlich gelten. Der<br />
dahinter stehende Anspruch lautet, eine Unternehmenskultur zu schaffen, die über gesetzliche Anforderungen hinaus anspruchsvollen ethischen<br />
Ansprüchen genügt und damit branchenweit beispielhaft ist.<br />
Unsere Verhaltensrichtlinie. Ausgehend von unseren Unternehmenswerten Integrität , Begeisterung,<br />
Wertschätzung und Disziplin haben wir im Juli 1999 eine Verhaltensrichtlinie veröffentlicht, die<br />
verbindliche Maßstäbe für das Handeln aller Mitarbeiter und Führungskräfte setzt. Die Richtlinie, die<br />
wir derzeit unter Integritätsgesichtspunkten überarbeiten, umfasst alle wesentlichen Aspekte integren<br />
Verhaltens im Geschäftsbetrieb wie den Umgang mit Interessenkonflikten, das Verhalten gegenüber<br />
Parteien, Behörden, Wettbewerbern und Geschäftspartnern. Auch der Schutz der Umwelt ist darin<br />
aufgenommen.<br />
Grundsätze zur sozialen Verantwortung. 2003 haben wir die Verhaltensrichtlinie um die<br />
„Grundsätze zur sozialen Verantwortung“ erweitert, auf die sich im September 2002 die<br />
Geschäftsleitung und die weltweite Arbeitnehmervertretung von <strong>Daimler</strong> verpflichtet haben. Mit ihnen<br />
setzen wir die universellen Prinzipien des UN Global Compact in unserem Unternehmen um. So<br />
bekennen wir uns in unseren Grundsätzen zu der Verpflichtung, die international anerkannten<br />
Menschenrechte zu wahren, zum Grundsatz der Chancengleichheit und der Verhinderung jeder Form<br />
von rechtswidriger Diskriminierung und ausbeuterischer Arbeitsverhältnisse. Auch das Bemühen um<br />
die Sicherheit und Gesundheit unserer Mitarbeiter in aller Welt findet in den Grundsätzen seinen<br />
Ausdruck.<br />
Code of Ethics. Ebenfalls 2003 haben wir unsere Verhaltensrichtlinie durch den Code of Ethics<br />
ergänzt, der den Anforderungen des US-Rechts entspricht. Seine Grundsätze richten sich an unsere<br />
„Senior Officers“, gemeint sind Mitglieder des Vorstands und Führungskräfte. Einen vergleichbaren<br />
Verpflichtungscharakter nach deutschem Recht hat die für die Mitglieder des Vorstands geltende<br />
Geschäftsordnung.<br />
UNSER ENGAGEMENT IM UN GLOBAL COMPACT<br />
<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.| Nachhaltige Unternehmensführung// Grundsätze und Richtlinien<br />
„Wir sind auf einem<br />
sehr guten Weg,<br />
Integrität und<br />
Compliance nachhaltig<br />
im gesamten Unternehmen<br />
zu verankern.“<br />
Dr. Christine Hohmann-<br />
Dennhardt, Vorstandsmitglied der<br />
<strong>Daimler</strong> AG Integrität und Recht,<br />
Mitglied des Sustainability Board<br />
(CSB )<br />
Der UN Global Compact ist die zurzeit größte multinationale Nachhaltigkeitsinitiative der Welt. Im Jahr 2000 gehörte <strong>Daimler</strong> zu ihren<br />
Gründungsmitgliedern, seitdem haben wir unsere Mitwirkung weiter ausgebaut. So sind wir Mitglied im Deutschen Global Compact<br />
Netzwerk (DGCN) und als gewähltes Mitglied in dessen Lenkungskreis aktiv. Außerdem engagieren wir uns in verschiedenen<br />
thematischen Arbeitsgruppen weltweit – etwa zur Korruptionsbekämpfung – sowie in lokalen Netzwerken, wie in Ägypten und Polen.<br />
Dieses Engagement werden wir in Zukunft weiter ausbauen.<br />
Seit ihrer Gründung im Jahr <strong>2011</strong> sind wir zudem Mitglied in der UN Global Compact LEAD-Gruppe – als einziger<br />
Automobilhersteller unter den über 50 Gründungsmitgliedern. Die LEAD-Gruppe verfolgt das Ziel, dringende Nachhaltigkeitsfragen<br />
und deren Management auf Führungsebene zu verankern. Dazu sollen Mitgliedsunternehmen den „Blueprint for Corporate<br />
Sustainability Leadership“ implementieren, der mit detaillierten Anforderungen verbunden ist. Außerdem unterstützen die LEAD-<br />
Mitglieder die Umsetzung weiterer UN-Ziele durch öffentliche Fürsprache und strategische Partnerschaften.<br />
<strong>2011</strong>
Ein kontinuierliches Engagement mit allen Ebenen des UN Global Compact pflegen wir im Bereich Compliance und Integrität. Im Mai<br />
<strong>2011</strong> waren wir in Berlin Gastgeber der Veranstaltung „Wettbewerbsvorteil durch Nachhaltigkeit“ der LEAD-Gruppe. Hier<br />
betonte Dr. Christine Hohmann-Dennhardt, <strong>Daimler</strong>-Vorstandsmitglied für Integrität und Recht, die zentrale Rolle der<br />
Unternehmensführung bei der Etablierung und Erhaltung von Vertrauen. Die Veranstaltung bot für Führungspersonal aus<br />
unterschiedlichen staatlichen, internationalen und zivilgesellschaftlichen Organisationen eine wertvolle Dialogplattform.<br />
<strong>Daimler</strong> hat es sich zur Aufgabe gemacht, seine operativen Stärken zu nutzen, um die Millennium-Entwicklungsziele bestmöglich<br />
zu unterstützen, zu denen sich 89 Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen im Jahr 2000 verpflichtet haben. So ist etwa das dritte<br />
Millennium-Entwicklungsziel – die Förderung der Gleichstellung von Frauen und Männern – ein erklärtes Unternehmensziel. Von<br />
zentraler Bedeutung ist für uns als Automobilhersteller auch das siebte Millennium-Entwicklungsziel, die Sicherstellung ökologischer<br />
Nachhaltigkeit.<br />
Maßnahmen für mehr Frauen in Führungspositionen<br />
Unsere Umweltziele<br />
http://www.unglobalcompact.org/<br />
House of Policies. Die Prinzipien unserer Verhaltensrichtlinie werden durch konkrete Konzern(rahmen)richtlinien und Handlungsempfehlungen<br />
umgesetzt. Sie dienen dazu, einheitliche, praktisch anwendbare und inhaltlich schlüssige Hinweise für alltägliche Geschäftssituationen zu geben.<br />
2008 hat unser Vorstand zudem ein neues Richtlinienmanagement beschlossen. Das sogenannte „House of Policies“ führt alle konzernweiten<br />
Regelwerke zusammen und erleichtert so den Umgang und die Orientierung nochmals. Das gesamte <strong>Daimler</strong>-Regelwerk ist auf einem zentralen<br />
Intranetportal für alle Mitarbeiter zugänglich und abrufbar.<br />
Die Weiterentwicklung und Präzisierung unserer Handlungsrichtlinien ist eine kontinuierliche Aufgabe. Anstöße dafür kommen ebenso aus<br />
gesetzlichen Neuerungen wie aus unseren Stakeholder-Dialogen. Auch Initiativen, an denen wir mitwirken, und damit verbundene<br />
gemeinschaftliche Beschlüsse tragen zu einer Fortentwicklung bei. So haben wir <strong>2011</strong> die Implementierung des UN Global Compact<br />
vorangetrieben und einen konzernweiten Dialogprozess gestartet, um ein gemeinsames Verständnis von integrem Verhalten zu entwickeln. Im<br />
November 2010 hat der <strong>Daimler</strong>-Vorstandsvorsitzende Dr. Dieter Zetsche zudem das „Leitbild für verantwortliches Handeln in der Wirtschaft“<br />
unterzeichnet, das konkrete Ansprüche an eine erfolgs- und werteorientierte Unternehmensführung formuliert.<br />
Auswahl wichtiger interner Grundsätze und Richtlinien Mehr Informationen<br />
Grundsätze<br />
Verhaltensrichtlinie einschließlich den Grundsätzen zur sozialen Verantwortung PDF-Datei, 153 KB<br />
Code of Ethics der <strong>Daimler</strong> AG PDF-Datei, 96 KB<br />
Geschäftsordnung des Vorstands<br />
Abgeleitete Konzernrichtlinien und -leitlinien<br />
Umweltleitlinien PDF-Datei, 3,1 MB<br />
Globale Vergütungsrichtlinie<br />
Leitsätze Arbeits- und Gesundheitsschutz<br />
Arbeitsschutzmanagement-Rahmenrichtlinie und ergänzende Vorschriften<br />
Richtlinie „Unsachgemäße Zahlungen und andere Zuwendungen“<br />
Richtlinie „Schutz von Vermögenswerten“<br />
Richtlinie „Interessenkonflikte“<br />
Konzernrahmenrichtlinie Informationssicherheit<br />
Internationale Datenschutzrahmenrichtlinie<br />
Richtlinie zur Nachhaltigkeit für Lieferanten<br />
Leitfaden für die politische Kommunikation<br />
Richtlinie Mitgliedschaft in Gremien<br />
Grundsätze für Spenden und Sponsoring<br />
Richtlinie „Zuwendungen für gemeinnützige Zwecke“<br />
Richtlinie „Zuwendungen an Parteien“<br />
Integrität<br />
AUSWAHL WICHTIGER INTERNER GRUNDSÄTZE UND RICHTLINIEN<br />
<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.| Nachhaltige Unternehmensführung// Grundsätze und Richtlinien<br />
<strong>2011</strong>
LEITBILDINITIATIVE ZUM VERANTWORTLICHEN HANDELN<br />
<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.| Nachhaltige Unternehmensführung// Grundsätze und Richtlinien<br />
Vorstandsmitglieder und Topmanager von 21 führenden deutschen Unternehmen haben am Gründungstag der Leitbildinitiative am<br />
25. November 2010 das „Leitbild für verantwortliches Handeln in der Wirtschaft“ unterzeichnet. Diese Initiative des „Wittenberg<br />
Zentrums für Globale Ethik“ formuliert konkrete Ansprüche an eine erfolgs- und werteorientierte Unternehmensführung im Sinne der<br />
sozialen Marktwirtschaft und hatte Ende <strong>2011</strong> bereits über 40 Mitglieder. Besonders im Blick ist die Verantwortung des<br />
Topmanagements. So setzt das Leitbild klare Standards in Bezug auf den Umgang mit Stellenabbau, Managervergütungen und<br />
Lobbyingaktivitäten. Damit soll auch einem gesellschaftlichen Vertrauensverlust in die Wirtschaft entgegengewirkt werden. Für<br />
<strong>Daimler</strong> fügen sich die in dem Leitbild verankerten Standards und Maßnahmen in das eigene Nachhaltigkeitsverständnis. Die darin<br />
zum Ausdruck gebrachte Führungsphilosophie haben wir etwa durch die Aufnahme von Indikatoren für nachhaltiges und<br />
verantwortliches Handeln in das Vergütungsschema des Topmanagements institutionalisiert. Weitere Maßnahmen werden im<br />
Rahmen unserer konzernweiten Nachhaltigkeitsstrategie umgesetzt.<br />
<strong>2011</strong>
Konzernweites Nachhaltigkeitsmanagement<br />
Nachhaltigkeitsmanagement ist bei <strong>Daimler</strong> oberste Führungsaufgabe. Aus diesem Grund haben wir die Verantwortung für zentrale<br />
Nachhaltigkeitsthemen in unserem Konzernvorstand verankert. Außerdem haben wir dafür gesorgt, dass unsere Sustainability-Governance-<br />
Struktur auf höchster Ebene optimal mit unserer durch deutsches Recht gesetzten Corporate-Governance-Struktur verzahnt ist.<br />
Zu Vorstand, Aufsichtsrat und Hauptversammlung:<br />
siehe Geschäftsbericht <strong>2011</strong><br />
Sustainability Governance. Unser zentrales Managementgremium für Nachhaltigkeit ist das „Sustainability Board“ (CSB ). Hier haben wir alle<br />
nachhaltigkeitsrelevanten Managementprozesse und Verantwortlichkeiten auf höchster Ebene gebündelt. Das CSB wurde 2008 auf Beschluss<br />
des Vorstands gegründet und ist direkt dem Vorstandsvorsitzenden zugeordnet. Geleitet wird es von einem Mitglied des Vorstands. Seit 2009<br />
ist dies Prof. Dr. Thomas Weber, der im <strong>Daimler</strong>-Vorstand für Konzernforschung & Mercedes-Benz Cars Entwicklung verantwortlich ist. Er hat für<br />
das CSB den Anspruch formuliert, dass <strong>Daimler</strong> zu den Besten der Branche in Sachen Nachhaltigkeit gehören soll. Jede unternehmerische<br />
Entscheidung, auch Investitionsentscheidung, soll unter Nachhaltigkeitsgesichtspunkten geprüft und sorgfältig entschieden werden. Seit <strong>2011</strong><br />
ist mit Dr. Christine Hohmann-Dennhardt ein weiteres Vorstandsmitglied im CSB. Unterstützt wird das Board vom Sustainability Office (CSO ),<br />
das die Einbindung relevanter Zentralbereiche, etablierter Gremien sowie wichtiger Entscheidungsträger aus allen Geschäftsfeldern sicherstellt.<br />
Dazu zählen die Konzernorganisation Umweltschutz sowie das Human Resources CSR Committee, das personalpolitisch relevante<br />
Nachhaltigkeitsthemen konzernweit steuert. Diesem Komitee steht der Leiter Personal- und Arbeitspolitik vor, der den Personalbereich auf<br />
Konzernebene als Mitglied des CSB vertritt. 2010 haben wir zudem im Geschäftsbereich <strong>Daimler</strong> Trucks ein Kernteam etabliert, das aus<br />
Vorgaben des Sustainability Board Nachhaltigkeitsinitiativen für den Truckbereich ableitet und weltweit abstimmt. Auch die einzelnen Zentral-<br />
Fachbereiche und andere operative Einheiten haben spezielle Gremien zur Steuerung von Nachhaltigkeitszielen geschaffen.<br />
Aufgaben des Sustainability Board<br />
Entwicklung und Steuerung der konzernweiten Nachhaltigkeitsstrategie und Koordination unternehmensweiter Nachhaltigkeitsinitiativen;<br />
Unterstützung der operativen Bereiche bei der Umsetzung;<br />
Verzahnung des zentralen, konzernweit ausgerichteten Nachhaltigkeitsengagements mit dem der Geschäftsbereiche bzw. Marken und Integration der fachspezifischen<br />
Managementsysteme und Teilstrategien;<br />
Analyse und Bewertung der Nachhaltigkeitsleistung des Konzerns;<br />
Koordination des Entscheidungsprozesses, der zur Festlegung des jährlichen Nachhaltigkeitsprogramms führt;<br />
Definition wesentlicher Handlungsfelder, Ableitung von Zielen und Maßnahmen;<br />
Leitung und Koordination des „<strong>Daimler</strong> Sustainability Dialogue“ in Stuttgart und an weiteren Standorten (<strong>2011</strong>: Peking, Washington);<br />
Vorbereitung von Entscheidungsvorlagen im Auftrag des Vorstandsvorsitzenden und, zusammen mit dem Sustainability Office, Unterstützung des Vorstands mit<br />
„Second Opinions“.<br />
<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.| Nachhaltige Unternehmensführung//<br />
Konzernweites Nachhaltigkeitsmanagement<br />
<strong>2011</strong>
Gute Corporate Governance ist ein zentrales Anliegen nachhaltiger Unternehmensführung. Wir verstehen darunter mehr als die bloße Erfüllung<br />
gesetzlicher Vorgaben. Vorstand und Aufsichtsrat haben den Anspruch, die Unternehmensführung und -überwachung an nationalen und<br />
internationalen Prinzipien auszurichten, um durch nachhaltige Wertschöpfung den dauerhaften Fortbestand unseres traditionsreichen<br />
Unternehmens zu sichern. Deswegen werden die persönlichen Zielvereinbarungen für den Vorstand ab dem Geschäftsjahr 2012 durch<br />
nichtfinanzielle Indikatoren ergänzt, die sich am UN Global Compact orientieren.<br />
Vergütungsgrundsätze für den Vorstand<br />
Die Vergütung des Vorstands setzt sich aus drei Bestandteilen zusammen, einer fixen Grundvergütung, einem Jahresbonus und einer<br />
variablen Vergütung mit mittel- und langfristigen Bonusanreizen, dem Performance-Phantom-Share-Plan (PPSP). Während der PPSP<br />
als langfristige, über 4 Jahre laufende Vergütung bereits seit dem Jahr 2005 auf die nachhaltige Wertentwicklung des Unternehmens<br />
ausgerichtet war, wurde der Jahresbonus mit Beginn des Geschäftsjahres <strong>2011</strong> nochmals in dieser Hinsicht überarbeitet. Die<br />
Auszahlung des Jahresbonus erfolgt nun zeitversetzt über 2 Jahre. Dabei werden 50 Prozent sofort nach Ablauf des Geschäftsjahrs<br />
und weitere 50 Prozent erst nach Ablauf des folgenden Geschäftsjahrs ausbezahlt, letzterer Teil dann beeinflusst von der<br />
Entwicklung der <strong>Daimler</strong>-Aktie im Vergleich zu einem automobilen Index (Auto-STOXX). Für den Jahresbonus sind neben der<br />
Erreichung operativer Ziele auch individuelle Zielvereinbarungen relevant, die ihrerseits Nachhaltigkeitsaspekte berücksichtigen und<br />
zu Zu- bzw. Abschlägen führen können.<br />
Die Zielvorgaben für den Vorstand werden ab dem Geschäftsjahr 2012 durch nichtfinanzielle Indikatoren ergänzt, die sich am UN<br />
Global Compact orientieren. Auch werden mit den Mitgliedern des Vorstands seit dem Jahr 2007 individuelle Ziele mit Blick auf den<br />
Aufbau und die nachhaltige Funktion eines Compliance -Systems vereinbart. Deren Umsetzung kann jedoch nicht erhöhend, sondern<br />
selbst bei vollständiger Erfüllung nur neutral auf die individuelle Zielerreichung wirken. Sowohl der Jahresbonus wie auch der PPSP<br />
sind somit auf eine nachhaltige Anreizwirkung ausgerichtet.<br />
Siehe<br />
Diversity<br />
VERGÜTUNGSGRUNDSÄTZE FÜR DEN VORSTAND<br />
Vergütungsbericht im Geschäftsbericht <strong>2011</strong><br />
Auswirkungen steuern – global und lokal. Grundlegender Anspruch unseres Nachhaltigkeitsmanagements ist es, die ökonomischen,<br />
ökologischen und sozialen Auswirkungen unserer Unternehmenstätigkeit zu steuern. Negative Auswirkungen wollen wir minimieren und positive<br />
Wirkungen, die uns als Unternehmen und der Gesellschaft als Ganzes zugutekommen, stabilisieren. Eine besondere Herausforderung liegt für<br />
uns als global tätiger Konzern darin, die lokalen Wirkungen unserer Unternehmenstätigkeit an unseren Standorten rund um die Welt zu erfassen<br />
und einzugreifen, wenn sie unseren eigenen Nachhaltigkeitsansprüchen zuwiderlaufen. Das müssen unsere Managementsysteme leisten, indem<br />
sie Verantwortlichkeiten, Kommunikationsflüsse und Reportingprozesse auf allen Ebenen – von der kleinsten Betriebseinheit über alle<br />
Geschäftsfelder bis hin zur Unternehmensspitze – sicherstellen. Eine besondere Rolle kommt hierbei einem offenen und konstruktiven Dialog<br />
mit unseren Stakeholdern zu. Eine wesentliche Herausforderung des Corporate Sustainability Board bleibt es, unser zentrales, konzernweit<br />
ausgerichtetes Nachhaltigkeitsengagement mit den fach- und geschäftsbereichsspezifischen, lokal angebundenen Managementsystemen<br />
abzustimmen.<br />
Lokale Auswirkungen<br />
Chancen ergreifen. Genauso wie es gilt, Nachhaltigkeitsrisiken vorzubeugen, wollen wir Nachhaltigkeitschancen gezielt nutzen. Für uns als<br />
Automobilhersteller liegen diese insbesondere im Bereich einer zukunftsträchtigen, umweltverträglichen und sicheren Mobilität. Deswegen<br />
kommt auch dem Innovationsmanagement eine wichtige Rolle in unserer Nachhaltigkeitsstrategie zu.<br />
Innovationsmanagement<br />
<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.| Nachhaltige Unternehmensführung//<br />
Konzernweites Nachhaltigkeitsmanagement<br />
<strong>2011</strong>
Stakeholder-Dialog<br />
Unsere Geschäftstätigkeit berührt die Interessen zahlreicher Menschen in unterschiedlichen Ländern und Regionen. Wir können unser<br />
Unternehmen daher nur dann nachhaltig führen, wenn wir das Gespräch mit allen Anspruchsgruppen suchen, Erfahrungen austauschen,<br />
kontroverse Themen vorbehaltlos angehen und gemeinsam Lösungen finden. Der Stakeholder-Dialog ist deswegen ein zentrales Element der<br />
bereichsübergreifenden Managementverantwortung in unserer Nachhaltigkeitsstrategie.<br />
Unsere wichtigsten Anspruchsgruppen, die regional spezifisch ausgewählt werden, sind Kunden, Mitarbeiter und Gewerkschaften,<br />
Investoren, Zulieferer, Verbände, zivilgesellschaftliche Organisationen (NGOs), Wissenschaft und Politik sowie die Kommunen, Anwohner und<br />
Nachbarn an unseren Produktionsstandorten. Kriterium für die Identifikation und Gewichtung von Stakeholdern ist die Frage, ob und wie stark<br />
eine Gruppe von den Aktivitäten unseres Unternehmens betroffen ist bzw. Einfluss auf unsere Geschäftstätigkeit ausübt.<br />
UNSERE STAKEHOLDER-BEZIEHUNGEN IM ÜBERBLICK<br />
<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.| Nachhaltige Unternehmensführung// Stakeholder-Dialog<br />
Dialogmanagement. Wir verfolgen unsere Stakeholder-Beziehungen mithilfe eines systematischen Managementansatzes. Er sieht klar<br />
definierte Verantwortlichkeiten, institutionalisierte Kommunikationswege und Dialogformen ebenso wie die systematische Stakeholder-Auswahl<br />
und Evaluation von Themen und Erwartungen vor.<br />
Hauptansprechpartner des institutionalisierten und kontinuierlichen Dialogs mit unseren Anspruchsgruppen sind die Bereiche<br />
Investor Relations, der Zentralbereich Konzernumweltschutz, das Personalressort, die Einkaufsorganisation, die Stabsbereiche<br />
Politik und Außenbeziehungen und unsere Unternehmenskommunikation.<br />
Übergreifende Dialogplattformen wie etwa die jährlich stattfindenden „<strong>Daimler</strong> Sustainability Dialogues“ werden von unseren<br />
unternehmensinternen Nachhaltigkeitsgremien, dem Sustainability Board (CSB ) und dem Sustainability Office (CSO ),<br />
verantwortet und koordiniert.<br />
<strong>2011</strong>
Für den kontinuierlichen und regulären Austausch mit unseren Stakeholdern haben wir verschiedene Dialogformen in unserem<br />
Nachhaltigkeitsmanagement verankert. So setzen wir auf:<br />
lokale Dialoge mit Vertretern von Regionen, Kommunen und unseren Nachbarn;<br />
anlass- und projektbezogene Gespräche mit politischen Entscheidungsträgern und Nichtregierungsorganisationen;<br />
den Austausch mit Kunden, Investoren, Mitarbeitern und Gewerkschaften, unter anderem durch Workshops, Befragungen und<br />
Erhebungen;<br />
die Mitarbeit in Verbänden, Gremien und Nachhaltigkeitsinitiativen (wie UN Global Compact , Deutsches Netzwerk<br />
Wirtschaftsethik, econsense, Normungsprozesse wie ISO 140xx oder 26000),<br />
den direkten und regelmäßigen Kontakt mit unternehmensexternen Experten, unter anderem in fachspezifischen<br />
Arbeitsgruppen.<br />
Unsere Mitarbeiterbefragung<br />
Kundenbefragungen, Beschwerdemanagement<br />
Kundenworkshops für die Produktentwicklung<br />
<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.| Nachhaltige Unternehmensführung// Stakeholder-Dialog<br />
<strong>2011</strong>
Mitgliedschaften und Initiativen<br />
Sofern nicht anders gekennzeichnet ist die Mitgliedschaft in den angegebenen Organisationen freiwillig.<br />
Liste ausgewählter Mitgliedschaften/externe Aktivitäten, Initiativen, Standards<br />
Name der Institution,<br />
Initiative<br />
Übergreifende Mitgliedschaften<br />
UN Global Compact – UN-<br />
Initiative für Umweltschutz,<br />
Arbeits- und Menschenrechte<br />
weltweit<br />
Mitglied seit/<br />
Unterstützung seit<br />
Wirkungsbereich Gründungsgruppen und Hauptakteure<br />
2009 weltweit UN-Initiative<br />
Global Reporting Initiative (GRI) 2006 weltweit Gründung durch Ceres & UNEP; Unterstützung durch<br />
Wirtschaft und Arbeit<br />
Global: International Chamber of<br />
Commerce (ICC)<br />
Deutschland: ME Gesamtmetall<br />
e. V.<br />
Deutschland: Südwestmetall –<br />
Verband der Metall- und<br />
Elektroindustrie Baden-<br />
Württemberg e. V.<br />
Deutschland: Bundesvereinigung<br />
der Deutschen<br />
Arbeitgeberverbände (BDA)<br />
Deutschland: Bundesverband der<br />
Deutschen Industrie (BDI)<br />
Deutschland: Verband der<br />
Automobilindustrie (VDA)<br />
Deutschland: Berlin Center of<br />
Corporate Governance e. V.<br />
ein breites Netzwerk von Unternehmen, zivilgesell-<br />
schaftlichen Akteuren, öffentlichen Agenturen,<br />
Wissenschaftlern, Beratungsunternehmen etc.<br />
1946 international mehr als 7.000 Mitglieder, Nationalkomitees und<br />
Gruppen in über 90 Ländern<br />
Deutschland Dachverband der regionalen Metallarbeitgeberverbände<br />
in Deutschland<br />
1948 Deutschland Arbeitgeberverband der Metall und Elektroindustrie in<br />
Baden-Württemberg<br />
Deutschland Zusammenschluss privater Arbeitgeber<br />
Deutschland Spitzenverband der deutschen Industrie und der<br />
industrienahen Dienstleister in Deutschland, spricht für<br />
38 Branchenverbände<br />
1954 Deutschland Mitgliedschaft von Automobilherstellern, Zulieferern<br />
und Hersteller von Anhängern, Aufbauten und Bussen<br />
2002 Deutschland Technische Universität Berlin<br />
Deutschland: AmCham Germany 1950 Deutschland USA<br />
Deutsche Gesellschaft für<br />
Personalführung (DGFP)<br />
Deutschland: Deutsches<br />
Aktieninstitut (DAI)<br />
1970 Deutschland Gründungsgruppe: gemeinnütziger Verein mit der<br />
Zielsetzung, das Personalmanagement in Praxis,<br />
Forschung und Lehre zu fördern, rund 2.000 Mitglieder:<br />
1.750 Unternehmen sowie 250 Einzelmitglieder<br />
1967 Deutschland Verband der börsennotierten deutschen Aktiengesell-<br />
Europa: AmCham EU 2003 EU USA<br />
Europa: European Automobile<br />
Manufacturers Association<br />
(ACEA)<br />
schaften und Institutionen<br />
1974 EU repräsentiert die Interessen der 16 europäischen<br />
Automobil-, Lkw- und Bus-Herstellern auf EU-Ebene<br />
Europa: Business Europe (BE) EU Mitgliedschaft von 41 zentralen Industrie- und<br />
USA: National Association of<br />
Manufacturers (NAM)<br />
USA: Alliance of Automobile<br />
Manufacturers (AAM)<br />
<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.| Nachhaltige Unternehmensführung// ...// Mitgliedschaften<br />
Arbeitgeberverbänden aus 35 Ländern<br />
USA nationaler Herstellerverband in den USA, repräsentiert<br />
Hersteller aus allen Industriesektoren in allen 50<br />
Staaten<br />
USA Verband der Automobilhersteller<br />
USA: US Chamber of Commerce USA Handelskammer der USA; repräsentiert Unternehmen,<br />
Wirtschaftszusammenschlüsse, staatliche und regionale<br />
<strong>2011</strong>
Liste ausgewählter Mitgliedschaften/externe Aktivitäten, Initiativen, Standards<br />
USA: Automotive Industry Action<br />
Group (AIAG)<br />
Japan: Japan Automobile<br />
Importers Association (JAIA)<br />
International Association of<br />
Public Transport (UITP)<br />
USA: Business Civic Leadership<br />
Center (BCLC)<br />
Umweltschutz<br />
B.A.U.M. – Bundesdeutscher<br />
Arbeitskreis für<br />
Umweltbewusstes Management<br />
e. V.<br />
Brennstoffzellen + Batterie-<br />
Allianz Baden-Württemberg<br />
(BBA-BW)<br />
Kammern und die amerikanische Handelskammer<br />
international<br />
1998 USA/global Initiative der US-Automobilhersteller, um Standardi-<br />
sierungen und Lösungen durch die gesamte Lieferkette<br />
voranzutreiben<br />
Japan Verband der japanischen Automobilhersteller<br />
2009 international internationales Netzwerk für Behörden und Betreiber im<br />
öffentlichen Verkehr, politische Entscheidungsträger,<br />
wissenschaftliche Institute und der Zulieferer- und<br />
Dienstleistungsindustrie im öffentlichen Verkehr; das<br />
Netzwerk hat ca. 3.400 Mitglieder in 92 Ländern<br />
USA Das Business Civic Leadership Center (BCLC) ist eine<br />
gemeinnützige Tochter der US-Handelskammer, des<br />
größten Industrieverbandes der Welt. BCLC ist die<br />
Einrichtung und die Stimme der Handelskammer, wenn<br />
es um soziale und philantropische Belange von<br />
Unternehmen geht.<br />
1992 Deutschland größte Umweltinitiative in Europa, über 500 Mitglieder<br />
aus Unternehmen, Verbänden und weiteren<br />
Institutionen<br />
Deutschland Mitglieder aus der gesamten Zulieferkette der Brenn-<br />
stoffzellen-, Batterie- und Wasserstoffindustrie in<br />
Baden-Württemberg<br />
Clean Energy Partnership (CEP) Deutschland Projekt von 15 führenden Industrieunternehmen,<br />
Elektromobilität in<br />
Modellregionen (z. B. HH=more)<br />
Econsense – Forum Nachhaltige<br />
Entwicklung der Deutschen<br />
Wirtschaft<br />
gefördert durch das Bundesministerium für Verkehr,<br />
Bau und Stadtentwicklung<br />
Deutschland Elektromobilität in Modellregionen; 8 Modellregionen:<br />
Hamburg (HH=move), Bremen/Oldenburg,<br />
Berlin/Potsdam, Rhein-Main, Rhein-Ruhr, Sachsen,<br />
Region Stuttgart, München)<br />
<strong>2011</strong> Deutschland 31 Mitglieder, führende deutsche Unternehmen und<br />
Organisationen aus unterschiedlichen Sektoren<br />
H2Mobility Deutschland Initiative für den Aufbau einer Wasserstoffinfrastruktur<br />
in Deutschland; Partner sind <strong>Daimler</strong>, EnBW, Linde,<br />
OMV, Shell, Total, Vattenfall und die Nationale<br />
Organisation Wasserstoff- und Brennstoffzellen-<br />
technologie (NOW GmbH)<br />
MeRegioMobil Deutschland Projekt von 6 Unternehmen und 2 Forschungsinstituten<br />
Nationales Innovationsprogramm<br />
Wasserstoff- und<br />
Brennstoffzellentechnologie<br />
(NIP)<br />
Nationale Organisation<br />
Wasserstoff- und<br />
Brennstoffzellentechnologie<br />
(NOW)<br />
<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.| Nachhaltige Unternehmensführung// ...// Mitgliedschaften<br />
(EnBW AG, <strong>Daimler</strong> AG, Adam Opel GmbH, Frauenhofer<br />
Institut, KIT, Robert Bosch GmbH, SAP AG, Stadtwerke<br />
Karlsruhe) mit dem Ziel, den Aufbau und Betrieb einer<br />
intelligenten Lade- und Rückspeiseinfrastruktur für<br />
Elektrofahrzeuge zu schaffen<br />
Deutschland Private-Public-Partnerschaft, aufgelegt durch das<br />
Bundesministerium für Verkehr, Bau und<br />
Stadtentwicklung (BMVBS), Bundesministerium für<br />
Wirtschaft und Technologie (BMWi), Bundesministerium<br />
für Bildung und Forschung (BMBF) und mit dem<br />
Bundesumweltministerium (BMU)<br />
Deutschland zum BMVBS gehörige Organisation für Förderprojekte<br />
Wasserstoff und Brennstoffzellen<br />
Verkehrswirtschaftliche Deutschland Initiative von Automobilunternehmen und Energie-<br />
<strong>2011</strong>
Liste ausgewählter Mitgliedschaften/externe Aktivitäten, Initiativen, Standards<br />
Energiestrategie (VES) unternehmen, die von der Bundesregierung durch das<br />
World Wildlife Fund WWF<br />
Deutschland<br />
Crossborder Mobility for EVs<br />
(CROME )<br />
European Natural Gas Vehicle<br />
Association<br />
Fuel Cells and Hydrogen Joint<br />
Undertaking (FCH JU)<br />
1974 Deutschland WWF<br />
BMVBS unterstützt wird<br />
EU Projekt „Elektromobilität“ zwischen Frankreich und<br />
Deutschland, gefördert durch das Bundesministerium<br />
für Wirtschaft und Technologie und Bundesministerium<br />
für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung<br />
EU Dachverband von Firmen, Verbänden, Institutionen,<br />
Beratern etc. mit Tätigkeit im Bereich der Erdgas-<br />
fahrzeuge<br />
EU Private-Public-Partnerschaft, Mitglieder sind die<br />
Europäische Kommission, die Vertreter der Brennstoff-<br />
und Wasserstoffindustrie und und der Forschungs-<br />
gemeinschaft<br />
H2movesScandinavia EU Das Projekt „H2 moves Scandinavia“, ein<br />
American Council on Renewable<br />
Energy<br />
Zusammenschluss von europäischen Unternehmen aus<br />
den Bereichen Infrastruktur und Automobil, knüpft an<br />
bestehende Initiativen in Europa an, an denen <strong>Daimler</strong><br />
bereits seit mehreren Jahren ebenfalls aktiv beteiligt ist.<br />
USA Mitglieder aus der Industrie der erneuerbaren Energien<br />
und entsprechende Handelszusammenschlüsse<br />
Alliance to Save Energy USA gemeinnützige Organisation, die sich für weltweite<br />
Business Environment<br />
Leadership Council (BELC)<br />
Energieeffizienz durch Forschung, Bildung und<br />
Fürsprache einsetzt; unterstützt durch mehr als 170<br />
Organisationen, Firmen und Institutionen aus allen<br />
wirtschaftlichen Sektoren<br />
USA Zusammenschluss von Unternehmen, die sich für den<br />
Kampf gegen den Klimawandel einsetzen; repräsentiert<br />
verschiedene wirtschaftliche Sektoren<br />
CALSTART (USA) USA Konsortium der Transporttechnologien<br />
Environmental Defense USA Mitglieder sind Wissenschaftler, Ökonomen,<br />
Fuel Cell & Hydrogen Energy<br />
Association<br />
Rechtsanwälte und weitere Experten<br />
USA Mitglieder aus der gesamten Zulieferkette der<br />
Brennstoff- und Wasserstoffindustrie<br />
Health Effects Institute 1992 USA unabhängige Forschungsorganisation, unterstützt von<br />
U.S. Diesel Technology Forum<br />
(DTF)<br />
U.S. Electric Drive<br />
Transportation Association<br />
(EDTA)<br />
U.S. National Biodiesel Board<br />
(NBB)<br />
Gesellschaft und Soziales<br />
Global Business Coalition on<br />
HIV/AIDS, Tuberculosis and<br />
Malaria<br />
SAFRI – Südliches Afrika<br />
Initiative der Deutschen<br />
Wirtschaft<br />
Deutsche Gesellschaft für<br />
Auswärtige Politik (DGAP)<br />
<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.| Nachhaltige Unternehmensführung// ...// Mitgliedschaften<br />
der US-Umweltschutzbehörde und der Automobil-<br />
industrie<br />
USA repräsentiert Unternehmen aus der Dieselindustrie,<br />
Motoren- und Gerätehersteller, Komponentenhersteller,<br />
Brennstoffhersteller, Hersteller von Emissionskontroll-<br />
technologien<br />
USA Industrieverband, Mitgliedschaft verschiedener multi-<br />
nationaler Unternehmen<br />
USA nationaler Handelsverband der Biodieselindustrie,<br />
koordinative Funktion für Forschung- und Entwicklung<br />
2001 weltweit gegründet von 17 Unternehmen, zentrale Anlaufstelle<br />
für den privaten Sektor, um dringende globale<br />
Gesundheitsthemen anzusprechen<br />
südliches Afrika gegründet 1996 durch den Afrika-Verein, BDI, DIHK<br />
1955 Deutschland Mitgliedschaft wird Einzelpersonen, diplomatischen<br />
Vertretern, Unternehmen, Medien angeboten<br />
Atlantik-Brücke e. V. 2001 Deutschland, USA 500 Mitglieder aus der Wirtschaft, Politik, Wissenschaft<br />
und den Medien<br />
<strong>2011</strong>
Liste ausgewählter Mitgliedschaften/externe Aktivitäten, Initiativen, Standards<br />
Wittenberg-Zentrum für Globale<br />
Ethik e. V.<br />
Deutsches Netzwerk<br />
Wirtschaftsethik (DNWE)<br />
Forum Compliance & Integrity<br />
des Deutschen Netzwerks<br />
Wirtschaftsethik<br />
Transatlantic Policy Network<br />
(TPN)<br />
European School of Management<br />
and Technology in Berlin<br />
Carl-Duisberg Gesellschaft e. V.<br />
(CDG), Berlin<br />
Deutsch-Amerikanisches<br />
Zentrum James-F.-Byrnes-Institut<br />
(DAZ), Stuttgart<br />
Netzwerk Unternehmen für<br />
Gesundheit e. V.<br />
2004 international Initiative von Andrew Young (ehemaliger US-<br />
Botschafter bei der UN) und Hans-Dietrich Genscher,<br />
unterstützt von Personen aus der Politik, Wissenschaft,<br />
religiösen Organisationen und Unternehmen<br />
1990 Deutschland mehr als 600 Mitglieder, DNWE ist der deutsche<br />
Ableger der European Business Ethics Network (EBEN)<br />
Deutschland Diskussion über aktuelle regulatorische Entwicklungen<br />
im deutschen und internationalen Kontext sowie<br />
Erarbeitung konkreter Konzepte zur Gestaltung von<br />
Compliance-Management-Systemen<br />
1993 Deutschland, USA überparteiische Gruppe von EU- und US-Politikern,<br />
Geschäftsführern, Thinktanks und Wissenschaftlern<br />
1968 Deutschland 2002 durch die Initiative von 25 deutschen<br />
Unternehmen und Verbünden gegründet, Unterstützung<br />
durch diverse Unternehmen<br />
Deutschland Die Carl Duisberg Centren bilden einen Verbund unter<br />
dem Dach der Carl Duisberg Centren gemeinnützige<br />
GmbH<br />
2000 Deutschland Träger ist der Verein Deutsch-Amerikanisches<br />
Zentrum/James-F.-Byrnes-Institut e. V., in dem neben<br />
offiziellen Institutionen wie dem Land Baden-<br />
Württemberg, der Landeshauptstadt Stuttgart, den<br />
Universitäten Hohenheim und Stuttgart und den Fach-<br />
hochschulen auch deutsch-amerikanische Organisa-<br />
tionen, die amerikanische Botschaft in Berlin,<br />
korporative Mitglieder und Privatpersonen vertreten<br />
sind<br />
Deutschland, USA Initiative einiger großer Unternehmen und des BKK<br />
Bundesverbandes GbR, Mitglieder sind Unternehmen,<br />
Verwaltungen und Körperschaften<br />
Deutsche AIDS-Stiftung Deutschland Stiftung des bürgerlichen Rechts; unterstützt durch<br />
Verband der Betriebs- und<br />
Werksärzte in Deutschland<br />
e. V. (VDBW)<br />
Deutsche Gesellschaft für<br />
Arbeitsmedizin und<br />
Umweltmedizin e. V. (DGAUM)<br />
Stifter, Zustifter, Unternehmen, Verbänden, Medien,<br />
prominente Förderer<br />
Deutschland Berufsverband Deutscher Arbeitsmediziner, rund 3.000<br />
ärztliche Mitglieder<br />
1963 Deutschland Mitgliedschaft von ca. 1000 Doktoren auf dem Gebiet<br />
der Arbeitsmedizin und Umweltmedizin<br />
Transparency International (TPI) 2000 international zivilgesellschaftliche Organisation mit Arbeits-<br />
schwerpunkt der Korruptionsbekämpfung, ca. 90<br />
nationale Ableger<br />
Charta der Vielfalt e. V. <strong>2011</strong> Deutschland Gründungsunternehmen der Charta der Vielfalt<br />
Catalyst <strong>2011</strong> Europa Beratungsunternehmen seit 1962 auf dem Gebiet der<br />
EWMD (Europeam Women<br />
Management Development)<br />
Organisationsentwicklung und Genderforschung<br />
2006 Europa Netzwerk von Frauen in Führungspositionen<br />
Global Summit of Women 2007 weltweit Globales Netzwerk von Frauen in Führungspositionen in<br />
Verkehrssicherheit<br />
Europäischer Verein für<br />
Unfallforschung und -analyse<br />
Deutscher<br />
Verkehrssicherheitsrat e. V.<br />
<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.| Nachhaltige Unternehmensführung// ...// Mitgliedschaften<br />
Wirtschaft, Politik, Wissenschaft<br />
2004 EU Zusammenschluss von Experten im Bereich der<br />
Unfallforschung und -rekonstruktion<br />
1969 Deutschland ca. 220 Mitglieder, u. a. die für Verkehr zuständigen<br />
Ministerien von Bund und Bundesländern, gesetzliche<br />
Unfallversicherungsträger, Deutsche Verkehrswacht,<br />
Automobilclubs, Automobilhersteller, Personen-<br />
beförderungsunternehmen, Wirtschaftsverbände und<br />
<strong>2011</strong>
Liste ausgewählter Mitgliedschaften/externe Aktivitäten, Initiativen, Standards<br />
Gewerkschaften, Kirchen und sonstige Institutionen<br />
Deutsches Verkehrsforum e. V. 1992 Deutschland mehr als 160 Mitglieder, die 21 Präsidiumsmitglieder<br />
Governors Highway Safety<br />
Association<br />
Forschungsgesellschaft für<br />
Straßen- und Verkehrswesen<br />
(FGSV)<br />
FISITA – International Federation<br />
of Automotive Engineering<br />
Societies<br />
EUCAR – European Coucil for<br />
Automotive R&D<br />
DIN Deutsches Institut für<br />
Normung e. V.<br />
VDA (FAT –<br />
Forschungsvereinigung<br />
Automobiltechnik)<br />
Institut für Fahrzeugkonzepte<br />
des DLR<br />
sind Vertreter aus der Wirtschaft<br />
USA repräsentiert nationale und regionale Behörden, die für<br />
Verkehrssicherheit verantwortlich sind<br />
Deutschland Verwaltung, Wirtschaft und Wissenschaft entsenden<br />
insgesamt über 2.100 Mitarbeiter<br />
international FISITA (International Federation of Automotive<br />
Engineering Societies) ist der Automobilweltverband.<br />
Die Mitgliedsverbände aus 37 Ländern tauschen sich<br />
im Rahmen der FISITA über technisches Wissen in den<br />
Bereichen Fahrzeugdesign und -produktion aus.<br />
EU Industrieller Zusammenschluss, getragen durch seine<br />
Mitglieder, die 14 größten europäischen Automobil-,<br />
Lkw- und Bushersteller<br />
Deutschland Das DIN Deutsches Institut für Normung e. V. bietet<br />
allen Interessierten die Plattform zur Erarbeitung von<br />
Normen und Standards als Dienstleistung für<br />
Wirtschaft, Staat und Gesellschaft; das DIN ist<br />
privatwirtschaftlich organisiert mit dem rechtlichen<br />
Status eines gemeinnützigen Vereins<br />
Deutschland In der FAT haben sich alle deutschen Pkw- und Nfz-<br />
Hersteller sowie zahlreiche Zulieferer zusammen-<br />
geschlossen, um dort unter dem Dach des VDA<br />
vorwettbewerblich und gemeinschaftlich zu forschen<br />
Deutschland Das Institut für Fahrzeugkonzepte erforscht innovative<br />
Fahrzeugkonzepte für künftige Fahrzeuggenerationen<br />
auf Straße und Schiene am DLR-Standort Stuttgart<br />
acatech e. V. Deutschland Die Deutsche Akademie der Technikwissenschaften ist<br />
Governors Highway Safety<br />
Association<br />
<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.| Nachhaltige Unternehmensführung// ...// Mitgliedschaften<br />
die erste nationale Wissenschaftsakademie<br />
Deutschlands; acatech vertritt die<br />
Technikwissenschaften im In- und Ausland; die<br />
Akademie berät Politik und Gesellschaft in<br />
technikbezogenen Zukunftsfragen; Ziel: nachhaltiges<br />
Wachstum durch Innovation<br />
USA repräsentiert nationale und regionale Behörden, die für<br />
Verkehrssicherheit verantwortlich sind<br />
Deutsche Verkehrswacht Deutschland Die Deutsche Verkehrswacht ist im Bereich der<br />
Verkehrserziehung und Unfallprävention aktiv; sie<br />
konzentriert ihre Arbeit auf die besonders gefährdeten<br />
Zielgruppen der Vorschulkinder, Schulkinder,<br />
jugendlichen Radfahrer, jungen Autofahrer und älteren<br />
Menschen<br />
<strong>2011</strong>
Übergreifende Dialogplattform: Der <strong>Daimler</strong> Sustainability Dialogue<br />
Ein ganzheitliches und weitreichendes Nachhaltigkeitsmanagement benötigt die grenzüberschreitende Einbindung unserer Anspruchsgruppen.<br />
Unser seit 2008 jährlich in Stuttgart stattfindender „<strong>Daimler</strong> Sustainability Dialogue“ ist eine besonders wertvolle Plattform, um alle unsere<br />
Stakeholder mit Managementvertretern unseres Unternehmens zusammenzuführen und Nachhaltigkeitsthemen zu diskutieren. Ausdrücklicher<br />
Anspruch ist es, gerade auch mit kritischen Interessengruppen den Dialog zu suchen.<br />
„Im <strong>Daimler</strong> Sustainability Dialogue –<br />
in Stuttgart, Peking und Washington – erhalten wir wichtige<br />
Impulse, um den UN Global Compact effektiv umzusetzen<br />
und unserem Führungsanspruch bei Nachhaltigkeit gerecht<br />
zu werden.“<br />
<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.| Nachhaltige Unternehmensführung// ...// Sustainability Dialogue<br />
Martin Jäger, Leiter des Bereichs<br />
Politik und Außenbeziehungen,<br />
Mitglied des Sustainability Board<br />
(CSB)<br />
Im Mai <strong>2011</strong> fand bereits zum zweiten Mal in China ein „<strong>Daimler</strong> Sustainability Dialogue“ statt – diesmal in Peking, nach dem erfolgreichen<br />
Auftakt 2010 im Pavillon der Vereinten Nationen auf dem Expo-Gelände in Shanghai. Im Oktober <strong>2011</strong> haben wir das Format zudem erstmals<br />
auch in Washington D.C. umgesetzt. Die Ausweitung des Nachhaltigkeitsdialogs auf diese wichtigen Märkte und Länder unterstreicht unseren<br />
Anspruch, weltweit für die Etablierung und Einhaltung nachhaltiger Standards einzutreten. Außerdem können wir so auf regional<br />
unterschiedliche Nachhaltigkeitsanforderungen noch besser eingehen. Auch in den kommenden Jahren sehen wir es deswegen als vorrangige<br />
Aufgabe an, die internationale Ausrichtung des „<strong>Daimler</strong> Sustainability Dialogue“ fortzuführen.<br />
<strong>2011</strong>
Ergebnisse des „<strong>Daimler</strong> Sustainability Dialogue“ in Stuttgart <strong>2011</strong><br />
Arbeitsgruppe Schwerpunktthema Kernaussagen<br />
Umwelt Strom aus erneuerbaren Quellen für<br />
die Elektromobilität<br />
Neue Ansätze für nachhaltige<br />
Mobilitätskonzepte und -services<br />
Mitarbeiter Social Networks –<br />
Herausforderungen für die Kommu-<br />
nikation, die Rekrutierung und den<br />
Datenschutz<br />
Demografische Entwicklung und<br />
Talentmanagement<br />
Menschenrechte Analyse externer<br />
Referenzdokumente zur<br />
systematischen Implementierung<br />
der „Corporate Responsibility to<br />
Respect Human Rights“<br />
Vorstellung und Diskussion der<br />
Umsetzung eines „Human Rights<br />
Compliance Assessments“ bei<br />
<strong>Daimler</strong><br />
Lieferkette Lieferantenaudits und -assessments,<br />
Community<br />
Relations<br />
Trainings für Lieferanten<br />
Corporate Volunteering: mögliche<br />
Umsetzung bei der <strong>Daimler</strong> AG<br />
– Im „<strong>Daimler</strong> Sustainability Dialogue“ 2010 und nachfolgenden Workshops mit NGOs wurden<br />
Kriterien für die Bereitstellung und Bilanzierung von „zusätzlichem regenerativem Strom für<br />
Elektromobiliät“ entwickelt.<br />
– Auf dieser Grundlage hat <strong>Daimler</strong> ein Pilotprojekt zur Bereitstellung von zusätzlichem regenerativem<br />
Strom für die in Deutschland verkauften smart fortwo electric drive der dritten Generation gestartet.<br />
– Vor dem Hintergrund dieser Entwicklung wurden im Workshop weitere, darüber hinausgehende<br />
Ansätze zur Bereitstellung von zusätzlichem regenerativem Strom für E-Mobilität entwickelt. Drei<br />
dieser Ansätze werden in Folgeworkshops ausgearbeitet und in die politische Diskussion eingebracht.<br />
– Mit car2go hat <strong>Daimler</strong> ein wegweisendes neues Konzept für Mobilitätsdienstleistungen entwickelt.<br />
– Im Workshop wurden darauf aufbauende weitergehende Konzepte entwickelt und diskutiert. Die<br />
Ergebnisse werden in die weitere Ausgestaltung unserer Mobilitätsdienstleistungen einfließen.<br />
– Unternehmen können auf Präsenz in Social Networks nicht verzichten. Diese sind jedoch kein<br />
rechtsfreier Raum. Deshalb bedarf es Regeln, die die Persönlichkeitsrechte von Kunden und<br />
Mitarbeitern schützen. Nutzt das Unternehmen Daten aus sozialen Netzwerken, so müssen<br />
Transparenz, informierte Einwilligung und Integrität der erhobenen Daten sichergestellt werden.<br />
– Ein zukunftsgerichtetes Generationenmanagement wird bei <strong>Daimler</strong> wie bei anderen Unternehmen,<br />
Städteverwaltungen, wissenschaftlichen Einrichtungen und Gewerkschaften immer bedeutsamer. Für<br />
die Suche nach übergreifend-integrativen und sachgerechten Lösungen gilt es, die unterschiedlichen<br />
Schwerpunkte, die diese verschiedenen Organisationen setzen, besser miteinander ins Gespräch zu<br />
bringen.<br />
– Ein ganzheitliches, unternehmerisch ausgerichtetes Diversity Management leistet einen positiven<br />
Beitrag zur Arbeitskultur.<br />
– Die Entwicklung eines „inneren Kompasses“ ist das Ziel der Ausbildung von Führungskräften, die<br />
global Verantwortung übernehmen sollen.<br />
– Unter dem Thema „Orientierung an externen Referenzpunkten“ diskutierte die Arbeitsgruppe<br />
insbesondere die im Juni <strong>2011</strong> vom UN-Menschenrechtsrat verabschiedeten „Guiding Principles on<br />
Business and Human Rights“ sowie deren Nutzen für <strong>Daimler</strong>. Auch der Wunsch nach einem<br />
einheitlichen „Level-Playing-Field“ wurde angesprochen.<br />
– Die Teilnehmer begrüßten die Benennung von Dr. Christine Hohmann-Dennhardt als<br />
Vorstandsverantwortliche für Menschenrechte. Auch in Zukunft gelte es aber, die Themenfelder<br />
Menschenrechte und Integrität innerhalb des Konzerns zu verknüpfen.<br />
– Betont wurde die Notwendigkeit, die Risikoassessments im Bereich Menschenrechte fortzuführen<br />
und die verbindliche Geltung der Menschenrechte etwa durch eine konzernweite Richtlinie zu<br />
unterstreichen. Am Beispiel des unternehmerischen Engagements in Ägypten wurde die<br />
Praxissituation analysiert.<br />
– Die Arbeitsgruppe diskutierte den Einsatz verschiedener Instrumente zur Schulung und Evaluierung<br />
von Lieferanten. Diese Instrumente müssten professionell umgesetzt werden, darüber hinaus sei der<br />
Dialog und Austausch zwischen Geschäftspartnern, aber auch mit Organen der Zivilgesellschaft<br />
entscheidend, um Nachhaltigkeitsstandards langfristig zu verankern. Das Engagement von <strong>Daimler</strong> für<br />
eine Standardisierung von Nachhaltigkeitsaspekten in der Lieferkette bewertete die Gruppe hierfür als<br />
wichtige Grundlage.<br />
<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.| Nachhaltige Unternehmensführung// ...// Sustainability Dialogue<br />
– Der Start der Initiative <strong>Daimler</strong> ProCent stellt eine gute Möglichkeit dar, engagierte Mitarbeiter und<br />
gemeinnützige Institutionen im Unternehmensumfeld zusammenzuführen.<br />
– Beschlossen wurde, eine gemeinsame Social-Media-Kommunikationsplattform zu entwickeln, die<br />
dazu dienen soll, den Dialog und Austausch zwischen den Beteiligten zu stärken.<br />
<strong>2011</strong>
VERANSTALTUNGEN STUTTGART, PEKING, WASHINGTON<br />
„<strong>Daimler</strong> Sustainability Dialogue“ in Peking am 28. Mai <strong>2011</strong><br />
Nach dem erfolgreichen Auftakt 2010 im UN-Pavillon der EXPO in Shanghai veranstaltete <strong>Daimler</strong> im Mai <strong>2011</strong> in Peking den<br />
zweiten „<strong>Daimler</strong> Sustainability Dialogue“ in China. Mehr als 50 Experten aus internationalen Organisationen und wissenschaftlichen<br />
Einrichtungen, Regierungsvertreter und Geschäftspartner diskutierten mit <strong>Daimler</strong> über unternehmensrelevante<br />
Nachhaltigkeitsthemen in China. Erneut war der UN Global Compact in China, dessen Ziele <strong>Daimler</strong> als Mitglied der LEAD-Gruppe<br />
weltweit unterstützt, enger Kooperationspartner der Veranstaltung.<br />
In drei Arbeitsgruppen (Umwelt, Human Resources, Gesellschaft) haben die Teilnehmer Fragenstellungen in Bezug auf nachhaltige<br />
Mobilität, die Sicherung von Nachwuchstalenten und die Unternehmensethik erörtert. In einer konstruktiven und sehr offenen<br />
Gesprächsatmosphäre wurden dabei sowohl über Herausforderungen urbaner Mobilität und Nachwuchssicherung diskutiert als auch<br />
über Gemeinsamkeiten und Unterschiede kultureller Wertesysteme und deren Einfluss auf die Etablierung ethischer Standards<br />
innerhalb des Unternehmens. Die Teilnehmer begrüßten ausdrücklich das inhaltlich ausgerichtete Dialogformat – chinesische<br />
Vertreter sehen hier unser Unternehmen in einer Vorreiterrolle für Nachhaltigkeit und Integrität . In allen Arbeitsgruppen wurden<br />
weitergehende Aktionspläne vereinbart.<br />
Ergebnisse<br />
Arbeitsgruppe Schwerpunktthema Ergebnisse<br />
Umwelt Nachhaltige<br />
Mobilität in China<br />
Human Resources Sicherung von<br />
Nachwuchstalenten<br />
Unternehmensethik Unternehmensethik<br />
und Wertesysteme<br />
Um die mit dem drastisch steigenden Verkehrsaufkommen in chinesischen Städten verbundenen Probleme lösen zu<br />
können, sollten emissionsoptimierte Fahrzeuge angeboten und neue Mobilitätslösungen weiter gefördert werden.<br />
<strong>Daimler</strong> wird weiterhin alles daran setzen, hier innovative Lösungen anzubieten.<br />
Trotz des prinzipiell großen Angebots an Arbeitskräften in China steht die Automobilindustrie bei der Suche nach<br />
qualifizierten Arbeitern und Angestellten vor großen Herausforderungen. Um die langfristige Wettbewerbsfähigkeit zu<br />
sichern, kommt der betrieblichen Weiterbildung vor Ort daher eine entscheidende Bedeutung zu. Der weitere Ausbau<br />
von Trainings- und Weiterqualifizierungsmaßnahmen muss ebenso gefördert werden wie entsprechende<br />
Karriereperspektiven für lokale Mitarbeiter.<br />
Übereinstimmend stellten die Workshop-Teilnehmer fest, dass <strong>Daimler</strong> in der Region eine Vorreiterrolle für die strikte<br />
Befolgung ethischer Grundsätze im Geschäftsalltag einnehmen sollte. Um das werteorientierte Verhalten von<br />
Mitarbeitern vor Ort noch stärker zu fördern, bedarf es eines regelmäßigen Dialoges, der die Unterschiede zwischen<br />
den Kulturräumen anerkennt und lokale Wertesysteme mit den Grundüberzeugungen und Wertestandards in E<strong>inkl</strong>ang<br />
bringt, nach denen <strong>Daimler</strong> sein Geschäftsverhalten konsequent ausrichtet.<br />
„<strong>Daimler</strong> Sustainability Dialogue“ in Washington am 7. Oktober <strong>2011</strong><br />
<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.| Nachhaltige Unternehmensführung// ...// Sustainability Dialogue<br />
Im Oktober <strong>2011</strong> haben wir den ersten „<strong>Daimler</strong> Sustainability Dialogue“ in den USA abgehalten. In Kooperation mit dem Business<br />
Civic Leadership Center (BCLC) und mit zahlreichen Vertretern aus Regierung und Zivilgesellschaft diskutierten die Teilnehmer<br />
wesentliche Themen aus den Bereichen Menschenrechte , Umweltinnovationen sowie Community Relations und nutzten die<br />
Möglichkeit, sich über ihre Erfahrungen und bewährte Ansätze auszutauschen. Dabei trafen unsere Führungskräfte aus der<br />
Konzernzentrale und aus verschiedenen Geschäftsbereichen Nordamerikas auf Experten des UN Global Compact, des Privatsektors<br />
sowie namhafter Vertreter aus der Zivilgesellschaft.<br />
<strong>2011</strong>
Ergebnisse<br />
Arbeitsgruppe Schwerpunktthema Ergebnisse<br />
Umwelt Innovationen und<br />
Menschenrechte Corporate<br />
Umweltverantwortung<br />
Responsibility und<br />
Partnerschaften<br />
Lieferkette Nachhaltigkeit in der<br />
Lieferkette<br />
Zentraler Diskussionsgegenstand des Workshops waren Methoden, durch die Regierungen, Gesetzgeber und weitere<br />
politische Akteure effektiv mit der Wirtschaft und NGOs zusammenarbeiten können, um zukunftsweisende<br />
Innovationen und eine systematische Umweltverantwortung voranzubringen. Zur Sprache kamen positive Beispiele,<br />
wie Umweltinnovationen durch das US-Militär, den privaten Sektor und ausgewählte Zulieferer von <strong>Daimler</strong>.<br />
Die Teilnehmer betonten die Notwendigkeit für Unternehmen, enge Partnerschaften mit NGOs wie Human Rights<br />
Watch zu etablieren. Oftmals besitzen NGOs wertvolle zusätzliche Informationen und Einblick in Themen, die die<br />
Aktivitäten und Sponsoringstrategien von Unternehmen beeinflussen können. Die Teilnehmer diskutierten die<br />
unternehmerische Verantwortung in der Produktnutzung durch Kunden und in Aktivitäten von Industriepartnern. Die<br />
Frage, ob CSR oder menschenrechtsbezogene Informationen in Investmententscheidungen von Finanzinstitutionen<br />
berücksichtigt werden sollten, war ebenfalls Thema.<br />
Die Arbeitsgruppe diskutierte die Herausforderung, Kinderarbeit weltweit zu beseitigen und das Thema fest in<br />
Unternehmenskulturen zu verankern. Unternehmen und Handelsverbände vertraten gleichermaßen die Meinung, dass<br />
die industrieweite Einbindung von Unternehmen in Zulieferertrainings effektiver sei als die Etablierung von<br />
Kontrollsystemen, die ausschließlich auf Sanktionen für Verletzung von akzeptierten Standards setzen.<br />
„<strong>Daimler</strong> Sustainability Dialogue“ in Stuttgart am 2. und 3. November <strong>2011</strong><br />
Im November <strong>2011</strong> haben wieder mehr als 170 interne und externe Experten aus Wirtschaft, Zivilgesellschaft und dem öffentlichem<br />
Sektor an unserem zentralen Dialogforum in Stuttgart, dem vierten „<strong>Daimler</strong> Sustainability Dialogue“ teilgenommen. Auch 4<br />
Mitglieder des <strong>Daimler</strong>-Vorstands waren dabei. Wie bereits im Jahr zuvor hatten die Teilnehmer die Möglichkeit, grüne Technologien<br />
„made by <strong>Daimler</strong>“ zu fahren; vom Elektro-smart und der A-Klasse E Cell über den S 400 HYBRID , die E-Klasse BlueTEC HYBRID ,<br />
Hybrid-Lkws von Mercedes Benz und Fuso bis hin zu einem Elektro-Van und einer B-Klasse mit Brennstoffzellenantrieb. Während der<br />
Veranstaltung, die in diesem Jahr erstmals um ein Vorabendevent ergänzt wurde, wurden die Stakeholder-Gespräche des<br />
zurückliegenden Jahres in Arbeitsgruppen zu den Themengebieten Umwelt, Mitarbeiter, Menschenrechte, Lieferkette sowie<br />
Community Relations fortgesetzt. Dabei konnte neueste Entwicklungen diskutiert und Handlungsfelder identifiziert werden.<br />
An unserer Dialogveranstaltung haben unter anderem folgende Institutionen teilgenommen:<br />
(Organisationen, die genannt werden dürfen)<br />
BSI<br />
Bundesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement (BBE)<br />
Bürgerstiftung Stuttgart<br />
Collective Leadership Institute<br />
Common Purpose<br />
Das Demographie Netzwerk/Sustainable Human Solutions<br />
Deutsche Vereinigung für Datenschutz e. V.<br />
Deutsches Netzwerk Wirtschaftsethik e. V.<br />
Dorfgemeinschaft Tennental<br />
Forum Region Stuttgart<br />
Fraunhofer IAO<br />
GDD<br />
Gemeinnützige Werk- und Wohnstätten<br />
Georg Fischer AG<br />
Germanwatch<br />
Hochschule Esslingen, Fakultät Fahrzeugtechnik<br />
Hochschule Heilbronn<br />
Hochschule Pforzheim<br />
HTWG Konstanz<br />
I. K. Hofmann GmbH<br />
ifab. Karlsruher Institut für Technologie<br />
<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.| Nachhaltige Unternehmensführung// ...// Sustainability Dialogue<br />
TEILNEHMENDE ORGANISATIONEN BEIM „DAIMLER SUSTAINABILITY DIALOGUE“ STUTTGART<br />
<strong>2011</strong>
Institut für Internet-Sicherheit, FH-GE<br />
Institute of Sustainable Leadership Steinbeis University Berlin<br />
Roa. Consult<br />
Robert Bosch GmbH<br />
SMR Automotive Services GmbH<br />
Stabsstelle Bürgerengagement Stuttgart<br />
Stadt Fellbach<br />
Stuttgarter Jugendhaus gGmbH<br />
Transparency International Deutschland<br />
TU Darmstadt, Institut für Arbeitswissenschaften<br />
TV Cannstatt<br />
TwentyFifty Ltd.<br />
Universität Duisburg-Essen, CAR Institute<br />
XING AG<br />
AUSWAHL FRAGEBOGENAUSWERTUNG<br />
<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.| Nachhaltige Unternehmensführung// ...// Sustainability Dialogue<br />
Frage: Wie beurteilen Sie die aktuelle Leistung der <strong>Daimler</strong> AG innerhalb der drei Nachhaltigkeitsdimensionen?<br />
<strong>2011</strong>
Frage: Mit welchen Themen sollte sich <strong>Daimler</strong> noch stärker beschäftigen?<br />
Gesamte Fragebogenauswertung (PDF, 263 KB)<br />
<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.| Nachhaltige Unternehmensführung// ...// Sustainability Dialogue<br />
Rückkopplung an Nachhaltigkeitsstrategie und -programm. Die verantwortlichen Unternehmensbereiche nutzen den Dialog, um<br />
Informationen auszutauschen und externe Experten in die Bearbeitung konkreter Nachhaltigkeitsfragen mit einzubeziehen. Damit schaffen wir<br />
nicht nur ein erhöhtes Maß an Transparenz gegenüber externen Anspruchsgruppen, sondern profitieren von diesem Austausch, indem wir neue<br />
Erkenntnisse zur Verbesserung unserer Nachhaltigkeitsperformance gewinnen. Die Einschätzungen und Bewertungen unserer externen<br />
Stakeholder finden außerdem in unserer Materialitätsanalyse eine systematische Berücksichtigung. Mit ihrer Hilfe filtern wir wesentliche<br />
Nachhaltigkeitsthemen, strukturieren unsere <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong>erstattung und definieren inhaltliche Prioritäten in unserer<br />
Nachhaltigkeitsstrategie.<br />
Materialität, Handlungsfelder und Einbindung von Stakeholdern<br />
In den letzten Jahren haben wir den „<strong>Daimler</strong> Sustainability Dialogue“ auf fünf Themencluster konzentriert, die aus interner wie externer Sicht als<br />
besonders bedeutsam für unser Unternehmen erachtet werden und die wir deswegen mit besonderer Priorität bearbeiten: Umwelt, Mitarbeiter,<br />
Menschenrechte, Verantwortung in der Lieferkette sowie Community Relations. Innerhalb dieser Cluster setzen wir wechselnde Schwerpunkte.<br />
Die Ergebnisse unserer Veranstaltungen werden systematisch dokumentiert. Unser Anspruch ist es zudem, die an unseren Dialogtagen<br />
getroffenen Vereinbarungen nach Möglichkeit in konkrete Ziele und Maßnahmen zu übersetzen und damit in unser operatives Geschäft zu<br />
integrieren.<br />
<strong>2011</strong>
Themencluster /<br />
Schwerpunkt-<br />
Themen<br />
Umwelt<br />
Mitarbeiter<br />
Menschenrechte<br />
Lieferkette<br />
Sustainability<br />
Dialogue 2008<br />
Klimaschutz und<br />
Luftverschmutzung<br />
Emission /<br />
Immission<br />
Talentakquise,<br />
Mitarbeiterent-<br />
wicklung und<br />
-qualifizierung<br />
Demografische<br />
Entwicklung<br />
Globales Business<br />
und<br />
verantwortliches<br />
Geschäftsverhalten<br />
Stakeholder-<br />
Erwartungen und<br />
Beiträge des<br />
Unternehmens<br />
Globales Business<br />
und<br />
verantwortliches<br />
Sustainability<br />
Dialogue 2009<br />
Green Luxury<br />
CO 2 -Zielsystem<br />
und -Footprint<br />
Krise und<br />
Arbeitsplatz-<br />
sicherheit<br />
Demografischer<br />
Wandel und<br />
Talent-<br />
<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.| Nachhaltige Unternehmensführung// ...// Sustainability Dialogue<br />
THEMATISCHE SCHWERPUNKTE DES „DAIMLER SUSTAINABILITY DIALOGUE“ VON 2008 BIS <strong>2011</strong><br />
management<br />
Ruggie-Framework<br />
Implementierungs-<br />
mechanismen<br />
Erwartungen<br />
ausgewählter<br />
Lieferanten an ein<br />
Sustainability<br />
Dialogue 2010<br />
Elektromobilität –<br />
zentrale Frage-<br />
stellungen für eine<br />
regenerative<br />
elektrische<br />
Energiezufuhr<br />
Nachhaltige<br />
Mobilitäts-<br />
dienstleistungen<br />
und -systeme<br />
Krise und<br />
Arbeitsplatz-<br />
sicherheit<br />
Demografischer<br />
Wandel und Talent-<br />
management<br />
Die Rolle von<br />
Unternehmen zum<br />
Schutz der<br />
Menschenrechte<br />
aus Sicht der<br />
Regierung<br />
Kriterien zur<br />
Identifikation<br />
potenzieller<br />
Menschenrechts-<br />
risiken weltweit<br />
Fallbeispiel<br />
Ägypten<br />
Erfolgsfaktoren für<br />
die Überwachung<br />
und das<br />
Sustainability<br />
Dialogue <strong>2011</strong><br />
Grüner Strom für<br />
E-Mobilität<br />
Neue Ansätze für<br />
nachhaltige<br />
Mobilitäts-<br />
services und -<br />
systeme<br />
Social Networks<br />
– Heraus-<br />
forderungen für<br />
die Kommu-<br />
nikation, die<br />
Rekrutierung<br />
und den<br />
Datenschutz<br />
Demografische<br />
Entwicklung und<br />
Talent-<br />
management<br />
Analyse externer<br />
Referenz-<br />
dokumente zur<br />
systematischen<br />
Implementierung<br />
der „Corporate<br />
Responsibility to<br />
Respect Human<br />
Rights“ (Ruggie<br />
Guiding<br />
Principles)<br />
Vorstellung und<br />
Diskussion der<br />
Umsetzung eines<br />
„Human Rights<br />
Compliance<br />
Assessments“<br />
bei <strong>Daimler</strong><br />
Update<br />
Fallbeispiel<br />
Ägypten<br />
Lieferantenaudits<br />
und -<br />
assessments<br />
<strong>2011</strong>
Themencluster /<br />
Schwerpunkt-<br />
Themen<br />
Community<br />
Sustainability<br />
Dialogue 2008<br />
Geschäftsverhalten<br />
Stakeholder-<br />
Erwartungen und<br />
Beiträge des<br />
Unternehmens<br />
Relations Globales Business<br />
und<br />
verantwortliches<br />
Geschäftsverhalten<br />
Stakeholder-<br />
Erwartungen und<br />
Beiträge des<br />
Unternehmens<br />
STAKEHOLDER-DIALOGPROZESS<br />
Sustainability<br />
Dialogue 2009<br />
verantwortungs-<br />
volles Supply-<br />
Chain-<br />
Management<br />
Erwartungen von<br />
NGOs an ein ver-<br />
antwortungsvolles<br />
Supply-Chain-<br />
Management<br />
125-jähriges<br />
Automobiljubiläum<br />
und<br />
Feierlichkeiten an<br />
unseren<br />
Produktions-<br />
standorten:<br />
Welche<br />
Erwartungen<br />
bestehen seitens<br />
des Umfelds an<br />
uns?<br />
Austausch und<br />
Kommunikations-<br />
formen zwischen<br />
Unternehmen und<br />
lokalen<br />
<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.| Nachhaltige Unternehmensführung// ...// Sustainability Dialogue<br />
Gemeinden und<br />
Städten bei der<br />
Realisierung<br />
sozialer und<br />
kultureller<br />
Projekte<br />
Sustainability<br />
Dialogue 2010<br />
Controlling<br />
komplexer<br />
Zulieferketten<br />
Umgang mit<br />
Rechtsverletzungen<br />
und Beschwerden<br />
von NGOs<br />
Mögliche<br />
Einführung eines<br />
konzernweiten<br />
Corporate-<br />
Volunteering-<br />
Programms:<br />
Erwartungen und<br />
gesellschaftliche<br />
Bedarfe seitens der<br />
zentralen<br />
Stakeholder-<br />
Gruppen im<br />
regionalen und<br />
kommunalen<br />
Umfeld des<br />
Unternehmens<br />
Sustainability<br />
Dialogue <strong>2011</strong><br />
Lieferanten-<br />
trainings<br />
Corporate<br />
Volunteering:<br />
mögliche<br />
Umsetzung bei<br />
der <strong>Daimler</strong> AG<br />
Diskussion über<br />
die Ausrichtung<br />
von Corporate<br />
Volunteering im<br />
Unternehmen<br />
<strong>2011</strong>
Dialog an Standorten - Community Relations<br />
<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.| Nachhaltige Unternehmensführung// ...// Community Relations<br />
<strong>2011</strong><br />
Es ist in unserem eigenen Interesse, Verantwortung für die Entwicklung der Regionen, in denen wir tätig sind, zu übernehmen. Dabei setzen wir<br />
uns für einen ordnungspolitischen Rahmen ein, der ein erfolgreiches Wirtschaften erst ermöglicht, ebenso aber auch für die Lösung sozialer<br />
Fragen und eine ökologische Modernisierung der Industriepolitik. In Deutschland sind die Regierungen der Bundesländer, die Landkreise und<br />
Kommunen unserer Produktionsstandorte erste Ansprechpartner für einen engen wechselseitigen Austausch; in übergeordneten Fragen wenden<br />
wir uns an Institutionen des Bundes. Mit zahlreichen lokalen und regionalen sozialen Einrichtungen und Umweltinitiativen sowie mit den Bürgern<br />
unserer Standortgemeinden pflegen wir einen intensiven Dialog. Zusätzlich arbeiten Vertreter unseres Unternehmens in verschiedenen<br />
regionalen Gremien, Verbänden und Initiativen mit, wie etwa in Industrie- und Handelskammern, den Landesverbänden der Industrie sowie in<br />
Förderkreisen von Universitäten, Hochschulen und kulturellen Einrichtungen.
Dialog mit politischen Parteien<br />
Die Abteilung Politik und Außenbeziehungen in Stuttgart ist unsere zentrale Koordinierungsstelle für den Dialog mit der Politik. Sie verfügt über<br />
Außenbüros in Berlin, Brüssel, Moskau, Peking, Tokio und Washington und koordiniert über 30 weitere Konzernrepräsentanzen in wichtigen<br />
Märkten. Wir legen Wert auf eine einheitliche Kommunikation mit politischen Entscheidungsträgern. Sie muss geltenden rechtlichen<br />
Vorschriften folgen und unseren Maßstäben für ein verantwortungsbewusstes Lobbying entsprechen. Die Interessen unseres Unternehmens in<br />
ethisch einwandfreier Weise wahrzunehmen und dabei die Interessen unserer Stakeholder zu achten, ist hierbei oberste Maxime. Dazu zählt<br />
auch die Neutralität im Umgang mit politischen Parteien und Interessenvertretungen. So pflegen wir mit allen Fraktionen demokratischer<br />
Parteien gleichermaßen Gespräche, setzen aber in den letzten drei Monaten vor Wahlen keine öffentlichkeitswirksamen Termine mit Politikern<br />
mehr an. Bei Zuwendungen an politische Parteien halten wir uns strikt an die Gesetze sowie an die 2006 eingeführte unternehmensinterne<br />
Bestimmung, dass Parteispenden vom Bereich Politik und Außenbeziehungen zu prüfen und vom Vorstand zu genehmigen sind.<br />
Spenden an politische Parteien<br />
BEISPIELE DES POLITISCHEN DIALOGS<br />
Auf der Agenda unserer Dialogaktivitäten stehen unter anderem umwelt- und verkehrspolitische sowie wirtschaftspolitische Themen<br />
(Wettbewerb, internationale Handels- und Investitionsfragen, Schutz geistigen Eigentums). Dazu kommen Fragen, die die Umsetzung<br />
nachhaltiger Mobilitätskonzepte, technischer Innovationen, die Fahrzeugsicherheit und die Förderung der wirtschaftlicher<br />
Entwicklung betreffen.<br />
Politische Weichenstellung im Sinne der Nachhaltigkeit<br />
<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.| Nachhaltige Unternehmensführung// ...// Dialog mit politischen Parteien<br />
Ein spezielles Augenmerk im politischen Dialog legen wir gegenwärtig auf die Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen<br />
Erneuerungsprozessen im Sinne der Nachhaltigkeit. Von den politischen Weichenstellungen, die hier getroffen werden, ist im Kern<br />
auch die längerfristige strategische Ausrichtung unseres Unternehmens berührt, etwa im Bereich von Emissions- und<br />
Sicherheitsvorschriften. Um für uns mehr Planungssicherheit zu schaffen und unsere Ideen in diese Veränderungsprozesse<br />
einzubringen, sprechen wir gezielt über Themen wie neue Mobilitätskonzepte, Elektromobilität oder Leichtbau mit den<br />
Entscheidungsträgern, die für die industriepolitische und infrastrukturelle Umsetzung verantwortlich sind.<br />
Wir arbeiten mit Bund, Ländern und Kommunen zusammen, um eine nachhaltige Mobilität in Deutschland voranzutreiben. So sind<br />
wir an drei regionalen Modellprojekten in Berlin, Hamburg und Stuttgart zur Erprobung und Marktvorbereitung von Elektrofahrzeugen<br />
beteiligt. Ab 2012 werden außerdem auf Initiative des Bundes in Deutschland Schaufensterprojekte zur Elektromobilität errichtet.<br />
Basierend auf unserer Kompetenz und Erfahrung aus den bisherigen Modellregionen sind wir als ein potenzieller Partner in die<br />
Vorbereitung eng eingebunden.<br />
Auch mit der neuen Landesregierung von Baden-Württemberg stehen wir im Dialog, etwa zu Fragen der Gestaltung einer<br />
nachhaltigen Industriepolitik. Dabei geht es unter anderem um die Förderung von Projekten, die darauf zielen, Elektrofahrzeuge auf<br />
die Straße zu bringen, und darum, Initiativen zur Elektromobilität im Land zu bündeln. So hat die Landesregierung zu den üblichen<br />
Konditionen erste Elektrofahrzeuge in die Fahrzeugflotte des Landesfuhrparks aufgenommen.<br />
<strong>2011</strong>
Integre Geschäftstätigkeit<br />
Themen, die im Zusammenhang mit integrem Geschäftsverhalten stehen, haben im politischen Dialog an Bedeutung gewonnen. Die<br />
Erörterung dieser Themenstellungen in regionalen und überregionalen Verbänden ist der politischen Entscheidungsfindung in der<br />
Regel vorgelagert. <strong>Daimler</strong> engagiert sich dazu etwa im europäischen Automobilverband ACEA, der US-amerikanischen Alliance of<br />
Automotive Manufacturers AAM oder dem Verband der Deutschen Automobilindustrie (VDA) sowie in Initiativen, Thinktanks und<br />
Industrie- und Handelskammern.<br />
Ein VDA-Ausschuss für internationale Handels- und Wirtschaftspolitik hat auf Initiative von <strong>Daimler</strong> und als ein Ergebnis aus dem<br />
Stakeholder Dialogue 2009 gemeinsame Engagements der Mitgliedsfirmen zum Thema „Handelspolitik und Fragen<br />
unternehmerischer und gesellschaftlicher Verantwortung“ diskutiert und im Juni <strong>2011</strong> auf Grundlage dieser Gespräche ein<br />
gemeinsames Positionspapier verabschiedet.<br />
Mit Menschenrechten beschäftigt sich eine Arbeitsgruppe von Econsense, deren Vorsitz wir gemeinsam mit anderen DAX-<br />
Unternehmen ausüben.<br />
In der internationalen Handelskammer (ICC) sind wir Mitglied der „Commission on Business Responsibility and Anti-Corruption“.<br />
Unter anderem engagieren wir uns hier in einer Initiative für vergleichbare und pragmatisch handhabbare Nachhaltigkeitsstandards<br />
im B2B-Geschäft.<br />
Internationaler Dialog<br />
<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.| Nachhaltige Unternehmensführung// ...// Dialog mit politischen Parteien<br />
Über den nationalen politischen Dialog hinaus wollen wir auch zur Förderung der internationalen, insbesondere der transatlantischen<br />
Zusammenarbeit beitragen. Seit 2006 sind wir Partner des Brüsseler Forums des German Marshall Fund – einer Veranstaltungsreihe<br />
für Führungseliten aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Außerdem fördern wir zahlreiche renommierte Thinktanks wie die<br />
Brookings Institution (Washington) und die Stiftung Wissenschaft und Politik (Berlin).<br />
<strong>2011</strong>
Materialität und Handlungsfelder<br />
Nachhaltigkeitsmanagement ist ein kontinuierlicher Verbesserungsprozess. Um seine Zielkriterien zu bestimmen, sind wir auf den Dialog mit<br />
unseren Stakeholdern angewiesen – angefangen von unseren Mitarbeitern über unsere Kunden bis hin zu Vertretern von Politik, Umwelt- und<br />
Menschenrechtsorganisationen.<br />
Dabei geht es um die Frage, welche besonderen Erwartungen an uns als global tätiger Automobilkonzern gestellt werden – und welche<br />
Anforderungen wir an uns selbst stellen müssen, wenn wir als Unternehmen nachhaltig erfolgreich sein wollen. Unsere<br />
<strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong>erstattung ist Teil dieses Verbesserungsprozesses: Sie sorgt für Transparenz und treibt uns an, besser zu werden – denn<br />
mit der Veröffentlichung lassen wir uns an unseren selbst gesetzten Nachhaltigkeitszielen messen und legen Rechenschaft über das ab, was wir<br />
erreicht haben.<br />
Was ist wesentlich? Bei der Konzeption dieses <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong>s und insbesondere bei der Auswahl und Gewichtung von Themen haben<br />
wir uns an den von der Global Reporting Initiative (GRI) formulierten Prinzipien der Vollständigkeit, der Kontextualisierung („Sustainability<br />
Context“), Wesentlichkeit („Materiality“) und der Einbeziehung von Stakeholdern („Stakeholder Inclusiveness“) orientiert. Als wesentlich sehen<br />
wir ein Handlungsfeld der Nachhaltigkeit dann an, wenn es sowohl aus Sicht unserer Stakeholder als auch aus Sicht unseres Unternehmens als<br />
wichtig erachtet wird. Um die Schnittmenge der nicht immer übereinstimmenden Perspektiven zu bestimmen und eine Priorisierung<br />
vorzunehmen, setzen wir eine mehrstufige Materialitätsanalyse ein.<br />
Identifikation und Relevanz. Bei der Vorauswahl von Handlungsfeldern orientieren wir uns an den spezifischen Herausforderungen der<br />
Nachhaltigkeit in unserem Kerngeschäft und ziehen die Kriterienkataloge der GRI sowie externe wie interne Standards und Regeln heran. In den<br />
weiteren Schritten unserer Materialitätsanalyse ist es unser Anspruch, ein möglichst genaues Bild von den Anliegen zu gewinnen, die unsere<br />
verschiedenen Stakeholder-Gruppen an uns herantragen. Stakeholder-Dialog<br />
Dazu werten wir unter anderem Leserbefragungen zu diesem Bericht, Kundenbefragungen, Dialoge mit einzelnen Stakeholder-<br />
Gruppen und die Ergebnisse unseres „<strong>Daimler</strong> Sustainability Dialogue“ aus.<br />
Zur Ermittlung der Unternehmensinteressen greifen wir unter anderem auf Fachbereichsworkhops zurück und ziehen<br />
Mitarbeiterbefragungen sowie die Analysen unseres „News and Issues Management“ und unserer Forschungsgruppe „Society<br />
and Technology Research Group“ heran, die sich mit Veränderungen in Umwelt, Wirtschaft und Gesellschaft beschäftigt.<br />
Fachbereiche, die in regelmäßigem Kontakt mit relevanten Stakeholdern stehen, filtern die so identifizierten Handlungsfelder<br />
nach Relevanz.<br />
Unsere unternehmensinternen Nachhaltigkeitsgremien, das Corporate Sustainability Office (CSO ) und Corporate Sustainability<br />
Board (CSB ) überprüfen diese Einstufungen abschließend und berichtigen sie bei Bedarf.<br />
Die Materialitätsanalyse wird jährlich überarbeitet.<br />
<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.| Nachhaltige Unternehmensführung// Materialität und Handlungsfelder<br />
<strong>2011</strong>
Unsere Wesentlichkeits-Matrix. Das Ergebnis unserer diesjährigen Materialitätsanalyse ist die Wesentlichkeits-Matrix <strong>2011</strong>. In ihr sind alle für<br />
<strong>Daimler</strong> derzeit wesentlichen Handlungsfelder der Nachhaltigkeit dargestellt. Nach Maßgabe der Priorisierung sind sie in drei Relevanzstufen<br />
unterteilt. Die Handlungsfelder erfüllen folgende Kriterien:<br />
Sie beeinflussen unser unternehmerisches Handeln gegenwärtig oder zukünftig in äußerst hohem/sehr hohem/hohem Maße.<br />
Ihre Bedeutung für unsere Stakeholder ist äußerst hoch/sehr hoch/hoch.<br />
Wir sind in der Lage, sie – unmittelbar oder mittelbar – zu beeinflussen.<br />
<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.| Nachhaltige Unternehmensführung// Materialität und Handlungsfelder<br />
Alle Handlungsfelder sind für uns bedeutsam. Aber unsere besondere Aufmerksamkeit muss vor allem den Themen gelten, die sich im rechten<br />
oberen Feld der Matrix befinden. An dieser Priorisierung ist daher auch unsere Nachhaltigkeitsstrategie und unser Nachhaltigkeitsprogramm<br />
ausgerichtet.<br />
<strong>2011</strong><br />
Kontinuierlicher Verbesserungsprozess mit Zielperspektive. In diesem Jahr haben wir unsere <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong>erstattung noch<br />
systematischer an der Materialitätsanalyse ausgerichtet. Die Berichtsstruktur bildet damit besser als bisher unser besonderes<br />
Anforderungsprofil in puncto Nachhaltigkeit ab. Trotz unseres Anspruchs einer steten Verbesserung der Materialitätsanalyse lassen sich manche<br />
Defizite nicht gänzlich ausräumen: Ein gewisser Grad an Subjektivität schwingt bei der Bestimmung der Handlungsfelder immer mit. Darüber<br />
hinaus können die teilweise voneinander abweichenden Interessen der Stakeholder nicht immer getreu abgebildet werden. Wir haben versucht,<br />
dies durch die Bildung von Mittelwerten zu lösen.<br />
Berichtsprofil
__Kapitel<br />
Bilanz und Ziele<br />
INKLUSIVE VERTIEFENDER INHALTE<br />
<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.<br />
http://nachhaltigkeit.daimler.com
Ziele und Erreichtes<br />
Unser Nachhaltigkeitsprogramm 2010 – 2020.<br />
Im Jahr 2010 haben wir das Ziel der Nachhaltigkeit in unser strategisches Zielsystem aufgenommen. Damit unterstreichen wir: Ökonomische,<br />
ökologische und soziale Verantwortung gehören für <strong>Daimler</strong> zusammen.<br />
Nachhaltigkeit ist ein wichtiger Orientierungspunkt unseres unternehmerischen Handelns. Deshalb gleichen wir unsere Unternehmensinteressen<br />
und geschäftlichen Ziele immer wieder mit den Erwartungen unserer Stakeholder ab und priorisieren auf dieser Basis unsere Handlungsfelder<br />
der Nachhaltigkeit. Zu welchen Ergebnissen wir dabei gelangt sind, zeigt unsere „Wesentlichkeits-Matrix <strong>2011</strong>“. Aus den definierten<br />
Handlungsfeldern haben wir konkrete Ziele abgeleitet, an denen wir uns messen lassen.<br />
Wir verstehen dieses Nachhaltigkeitsprogramm 2010–2020 nicht als statisch. So wie wir uns ständig an neue Marktbedingungen in einem<br />
dynamischen Wettbewerb anpassen müssen, so verändern sich auch die Anforderungen, die unsere Stakeholder Jahr für Jahr im Rahmen<br />
unserer Stakeholder-Dialoge an uns stellen. Unser Nachhaltigkeitsprogramm 2010–2020 zeigt deshalb die wesentlichen Zielhorizonte unseres<br />
Nachhaltigkeitsengagements in den kommenden Jahren auf, bleibt dabei aber flexibel genug, um auch kurzfristig auf neue Herausforderungen<br />
eingehen zu können.<br />
Die vollständigen Ziele und Maßnahmen als Download:<br />
Nachhaltige Unternehmensführung<br />
Nachhaltigkeits-Kompetenz-<br />
Team.<br />
Aufbau einer<br />
organisatorischen Einheit für<br />
das konzernweite Diamler-<br />
Nachhaltigkeitsmanagement.<br />
Stakeholder-Dialog.<br />
Internationalisierung des<br />
Stakeholder-Dialogs.<br />
Stakeholder-Management.<br />
Entwicklung eines <strong>Daimler</strong>-<br />
spezifischen Ansatzes zu<br />
Identifikation und<br />
Einbeziehung von<br />
Stakeholdern.<br />
Strategieprozess. Erstellung<br />
der konzernweit gültigen<br />
<strong>Daimler</strong><br />
NACHHALTIGE UNTERNEHMENSFÜHRUNG<br />
Nachhaltigkeitsstrategie.<br />
Sensibilisierung der<br />
Mitarbeiter.<br />
Stärkung des Bewusstseins<br />
und Wissens der Mitarbeiter<br />
über die Nachhaltigkeitsziele<br />
Neues Ziel.<br />
Aufbauend auf den bisherigen<br />
Erfolgen des Sustainability Office<br />
(CSO).<br />
Sieben Veranstaltungen<br />
(Deutschland, China, USA).<br />
- <strong>2011</strong> Durchführung von vier<br />
"<strong>Daimler</strong> Sustainability Dialogue"-<br />
Veranstaltungen in Stuttgart, zwei<br />
in Peking sowie erstmals einer in<br />
Washington D.C.<br />
Neues Ziel<br />
Strategieentwicklung.<br />
– Entwicklung einer <strong>Daimler</strong><br />
Nachhaltigkeitsstrategie in einem<br />
bereichsübergreifenden Prozess.<br />
- Systematische Kommunikation<br />
von Nachhaltigkeitsthemen in<br />
den internen Medien<br />
- Sechs Veranstaltungen "<strong>Daimler</strong><br />
EXECUTIVE Series - green" im Jahr<br />
PDF, 168 KB<br />
Bündelung der bisher dezentral verteilten<br />
Nachhaltigkeitskompetenzen und<br />
Ressourcen für ein schnelles und effizientes<br />
Management relevanter<br />
Nachhaltigkeitsthemen.<br />
Verstetigung der Dialog-<br />
Veranstaltungen in China und<br />
den USA sowie<br />
unterjährige Bearbeitung<br />
identifizierter<br />
Schwerpunktthemen.<br />
Weiterentwicklung der<br />
systematischen thematischen<br />
Stakeholder-Einbindung<br />
(Relationship Management)<br />
und<br />
verstärkte Berücksichtigung in<br />
der Berichterstattung.<br />
Implementierung und<br />
Kommunikation von<br />
Maßnahmenplänen.<br />
Anwendung des neu<br />
entwickelten internen<br />
Controlling.<br />
Ausbau und Intensivierung der<br />
Führungskräftekommunikation (Ebene 5 bis<br />
1) speziell zu<br />
Nachhaltigkeitsstrategie,<br />
<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.| Bilanz & Ziele// Ziele und Erreichtes<br />
Ziel Erreichtes Maßnahmen Zielhorizont Status<br />
Mitte 2012 Teilziel erreicht.<br />
2014 Teilziel erreicht.<br />
2014 Neues Ziel.<br />
<strong>2011</strong> Ziel erreicht.<br />
2012 Teilziel erreicht.<br />
<strong>2011</strong>
Ziel Erreichtes Maßnahmen Zielhorizont Status<br />
und -aktivitäten des<br />
Unternehmens.<br />
Anreizsysteme. Erweiterung<br />
der nichtfinanziellen<br />
Vergütungsparameter um den<br />
Themenkomplex "Integrität<br />
und UN Global Compact" für<br />
die Mitglieder des Vorstands<br />
der <strong>Daimler</strong> AG.<br />
INTEGRITÄT<br />
Integrität<br />
Compliance-Schulungen.<br />
Konzernweite Fortführung der<br />
Trainings mit mehr als 150.000<br />
Teilnehmern und Ausweitung<br />
auf die Geschäftspartner.<br />
Bewusstseinsbildung.<br />
Verbesserung der Kenntnisse<br />
der Mitarbeiter über<br />
Vereinbarungen und<br />
Richtlinien.<br />
Hinweisgebersystem.<br />
Verbesserung des<br />
Hinweisgebersystems und<br />
konzernweiter Ausbau der<br />
Serviceleistungen des Business<br />
<strong>2011</strong><br />
- Intensivierung der<br />
Führungskräftekommunikation<br />
(Ebene 5 bis Ebene 1) mittels des<br />
Executive Journal/Executive<br />
Newsletter zur<br />
Nachhaltigkeitsstrategie, zum<br />
Nachhaltigkeitsmanagement und<br />
zum Thema Nachhaltigkeit im<br />
<strong>Daimler</strong>-Zielsystem.<br />
Ziele gültig für 2012. Ab 2012:<br />
Schulung von nahezu 100<br />
Prozent der angesprochenen<br />
Zielpersonen.<br />
- Risikobasierter Fokus auf<br />
ausgewählten Zielgruppen und<br />
neuen Themen (z. B.<br />
Kartellrecht)<br />
- Verschiebung des ursprünglich<br />
geplanten Training zur<br />
Verhaltensrichtlinie auf 2012.<br />
Klarheit bei Richtlinien.<br />
- Bereinigung der Compliance-<br />
Richtlinien im Rahmen des<br />
Richtlinien-<br />
Optimierungsprojekts.<br />
Grundlegende Überarbeitung<br />
des BPO-<br />
Hinweisgebersystems.<br />
- Konzentration vor allem auf<br />
schwere Regelverstöße und<br />
Nachhaltigkeitsmanagement,<br />
Bedeutung von Nachhaltigkeit<br />
innerhalb des <strong>Daimler</strong>-<br />
Zielsystems.<br />
Verankerung von "Integrität<br />
und UN Global Compact" als<br />
neues dauerhaftes Ziel in der<br />
variablen Vergütung der<br />
Vorstandsmitglieder.<br />
Im ersten Jahr Fokus auf<br />
Grundlagenprozess Integrität<br />
(Roll-out) und UN Global<br />
Compact (Erhöhung des<br />
Bewusstseins bei<br />
Führungskräften).<br />
In der Folge konkrete<br />
Schwerpunktthemen.<br />
Weltweiter Rollout webbasierter<br />
Trainings zu<br />
Korruptionsprävention und<br />
Kartellrecht (neu).<br />
Präsenztrainings zur<br />
Korruptionsprävention (weltweit).<br />
Präsenztrainings zum<br />
Kartellrecht für Führungskräfte<br />
(neu).<br />
Präsenztrainings für<br />
Geschäftspartner, inhaltlich<br />
konzipiert (neu).<br />
Seminare zu "Compliance und<br />
Führung" für neu ernannte<br />
Manager.<br />
Überprüfung der Compliance-<br />
Richtlinien und Reduzierung ihrer<br />
Anzahl.<br />
Einrichtung kostenfreier Hotlines<br />
mit Übersetzungsservice und<br />
Bekanntmachung dieses<br />
Angebots.<br />
<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.| Bilanz & Ziele// Ziele und Erreichtes<br />
2012 Teilziel erreicht.<br />
Ziel Erreichtes Maßnahmen Zielhorizont Status<br />
<strong>2011</strong> Teilziel erreicht.<br />
2012 Teilziel erreicht.<br />
Bis 2012 Teilziel erreicht.<br />
<strong>2011</strong>
Practices Office (BPO). Fälle mit größeren Schäden für<br />
Geschäftspartner.<br />
Optimierung und Ausbau der<br />
konzernweiten<br />
Integritätsprüfung der<br />
Geschäftspartner, die im<br />
Auftrag von <strong>Daimler</strong> tätig sind.<br />
Kommunikation. Weltweite<br />
interne<br />
Kommunikationskampagne<br />
fairplay zu Integritätsthemen.<br />
Menschenrechte-<br />
Risikomangement. Weltweiter<br />
Ausbau des<br />
Risikomanagements an 18<br />
<strong>Daimler</strong>-Produktionsstandorten<br />
gemäß UN-Anforderungen, um<br />
mögliche<br />
Menschenrechtsrisiken<br />
frühzeitig zu erkennen.<br />
Datenschutz<br />
Mitarbeiterdaten.<br />
Datenschutz-Sensibilisierung<br />
aller Führungskräfte (Ebene 5<br />
bis Ebene 2) in Deutschland im<br />
Umgang mit Gesundheitsdaten<br />
bis 2012.<br />
Datenschutz weltweit.<br />
Entwicklung eines<br />
konzernweites<br />
Awarenesskonzepts innerhalb<br />
des <strong>Daimler</strong>-Konzerns bis<br />
2015.<br />
Schutz von Kundendaten.<br />
Optimierung des<br />
Datenschutzes im Mercedes-<br />
Benz Vertrieb der <strong>Daimler</strong> AG<br />
durch Umsetzung neuer<br />
nationaler Richtlinien.<br />
das Unternehmen.<br />
- Verbesserung der<br />
Zugangswege.<br />
- Verfügbarkeit in verschiedenen<br />
Sprachen.<br />
Neue Prozesse.<br />
- Einführung neuer Prozesse in<br />
den Bereichen und<br />
Geschäftsfeldern.<br />
- Planung von<br />
Prozessschulungen.<br />
fairplay.<br />
- Weltweite Einführung der<br />
Kampagne in über 40 Ländern<br />
und 19 Sprachen mit<br />
Kommunikation an alle<br />
Mitarbeiter.<br />
- Kontinuierliche Fortsetzung<br />
mit weiteren Themen.<br />
Entwicklung einer<br />
Gesamtkonzeption.<br />
- Politische Länderanalyse,<br />
Human Rights Compliance<br />
Assessment für Deutschland,<br />
Mexiko und Ägypten.<br />
- Beginn des Aufbaus von<br />
zentralen und dezentralen<br />
Verantwortlichkeitsstrukturen.<br />
Broschüre und Schulungen.<br />
- Erstellung einer Broschüre für<br />
Führungskräfte und<br />
Veröffentlichung im Oktober.<br />
- Fortsetzung der<br />
Präsenzschulungen.<br />
Erstellung eines<br />
konzernweiten<br />
Awarenesskonzepts.<br />
- Entwicklung von<br />
Schulungsstandards.<br />
Bewusstseinsbildung.<br />
- Anpassung der<br />
Einwilligungsklausel an aktuelle<br />
Rechtslage.<br />
- Flächendeckende<br />
Awarenesskampagne mit<br />
Roadshow für die<br />
Vertriebsmitarbeiter in<br />
Neugestaltung und Verbesserung<br />
der Prozesse zur Identifizierung<br />
und Beseitigung von<br />
Integritätsrisiken bei<br />
Geschäftspartnern.<br />
Konzernweite<br />
Kommunikationskampagne in<br />
19 Sprachen für Mitarbeiter und<br />
Management unter Einsatz<br />
klassischer<br />
Kommunikationsmittel. Die Ziele:<br />
ein gemeinsames Verständnis<br />
aller <strong>Daimler</strong>-Mitarbeiter für<br />
richtig und falsch erreichen,<br />
eine Unternehmenskultur des<br />
vertrauensvollen Miteinanders<br />
fördern.<br />
Anwendung der entwickelten<br />
Systematik für 7 weitere Länder<br />
im Jahr 2012.<br />
Weiterentwicklung der zentralen<br />
und dezentralen<br />
Verantwortlichkeitsstrukturen.<br />
Fortführung der<br />
Präsenzschulungen an allen<br />
Werksstandorten in Deutschland.<br />
Implementierung eines Standard-<br />
Tools zur fortlaufenden<br />
Qualifizierung neuer<br />
Führungskräfte (Ebene 5 bis 2) in<br />
Deutschland zum Thema<br />
Gesundheitsdaten.<br />
Entwicklung eines konzernweiten<br />
Awarenesskonzepts (<strong>2011</strong>).<br />
Entwicklung und<br />
Implementierung konzernweiter<br />
Schulungsstandards im Bereich<br />
Datenschutz (2012-2015).<br />
Umsetzung der neuen<br />
Datenschutzrichtlinien und -<br />
vorgaben insbesondere des<br />
Bundesdatenschutzgesetzes in<br />
der gesamten Vertriebskette<br />
durch:<br />
Schulung der beteiligten<br />
<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.| Bilanz & Ziele// Ziele und Erreichtes<br />
Ziel Erreichtes Maßnahmen Zielhorizont Status<br />
<strong>2011</strong> Ziel erreicht.<br />
2013 Teilziel erreicht.<br />
2013 Teilziel erreicht.<br />
2012 Ziel erreicht.<br />
2015 Teilziel erreicht.<br />
<strong>2011</strong> Ziel erreicht.<br />
<strong>2011</strong>
Ziel Erreichtes Maßnahmen Zielhorizont Status<br />
Produktverantwortung<br />
CO 2 -Emissionen Pkw.<br />
Reduktion der CO 2 -<br />
Emissionen (Basis NEFZ)<br />
der Neuwagenflotte in<br />
Europa bis zum Jahr 2012<br />
auf etwa 140 g CO 2 /km<br />
und bis zum Jahr 2016 auf<br />
125 g CO 2 /km. Dies<br />
entspricht einer Reduktion<br />
der CO 2 -Emissionen im 5-<br />
Jahres-Zeitraum 2007-<br />
2012 um rund 21 Prozent<br />
und um rund 30 Prozent<br />
von 2007 bis 2016. Bis<br />
zum Jahr 2020 werden wir<br />
die CO 2 -Werte weiter<br />
substantiell reduzieren.<br />
Konkrete Zielwerte können<br />
wir für diesen Zeitraum<br />
aber erst nennen, wenn<br />
noch offene regulatorische<br />
und politische Fragen (z. B.<br />
Rahmenbedingungen für E-<br />
Mobilität, Testzyklus)<br />
geklärt sind.<br />
CO 2 -Emissionen leichte<br />
Nutzfahrzeuge. Reduktion<br />
der CO 2 -Emissionen der<br />
Neuwagenflotte in Europa<br />
um mehr als 10 Prozent bis<br />
zum Jahr 2014 bezogen auf<br />
2010.<br />
PRODUKTVERANTWORTUNG<br />
Deutschland. Mitarbeiter,<br />
Reduzierung um über 5 Prozent im<br />
Vergleich zum Vorjahr.<br />
150 g CO 2 /km<br />
Gesamtflottendurchschnitt<br />
der Mercedes-Benz Cars<br />
Flotte in Europa im Jahr<br />
<strong>2011</strong>.<br />
Bis zu 24 Prozent weniger<br />
Verbrauch dank neuer<br />
BlueDIRECT V6- und V8-<br />
Motoren, ECO Start-<br />
Stopp-Funktion und<br />
weiterentwickeltem<br />
Automatikgetriebe 7G-<br />
TRONIC PLUS.<br />
Durchschnittlich 25<br />
228 g CO 2 /km.<br />
Prozent weniger Kraftstoff<br />
für die gesamte<br />
Modellpalette der neuen<br />
M-Klasse im Vergleich<br />
zum Vorgängermodell.<br />
Gesamtflottendurchschnitt<br />
der Mercedes-Benz Flotte<br />
leichter Nutzfahrzeuge in<br />
Europa von 228 g<br />
CO 2 /km im Jahr <strong>2011</strong>.<br />
Implementierung der<br />
veränderten Prozesse,<br />
Optimierung von Kundendaten.<br />
Technische Maßnahmen zur<br />
weiteren Verbesserung des<br />
Wirkungsgrades des<br />
Antriebsstranges, u. a.<br />
innovative Brennverfahren.<br />
Einführung verschiedener<br />
Hybridlösungen.<br />
Serieneinführung des smart<br />
electric drive im Jahr 2012.<br />
"Best in Class" mit jährlich<br />
mindestens einem Neufahrzeug<br />
in den Volumenbaureihen,<br />
dessen CO 2 -Emissionen im<br />
Vergleich zum Vorgängermodell<br />
um mindestens 8 bzw. 15<br />
Prozent reduziert sind.<br />
Technische Maßnahmen zur<br />
weiteren Verbesserung des<br />
Wirkungsgrades des<br />
Antriebsstranges sowie<br />
innermotorische<br />
Optimierungen.<br />
Kleinserie Vito E-CELL<br />
(Produktion von 2.000<br />
Fahrzeugen).<br />
Einführung eines neuen,<br />
effizienten Kleintransporters im<br />
Jahr 2012.<br />
Einführung neuer CO 2 -<br />
Technologien für Serien- und<br />
Sonderausstattungsumfang<br />
beim Sprinter ab 2013.<br />
Einführung neuer CO 2 -<br />
Technologien für Serien- und<br />
Sonderausstattungsumfang<br />
beim Nachfolgemodell von Vito<br />
und Viano im Jahr 2014.<br />
<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.| Bilanz & Ziele// Ziele und Erreichtes<br />
Ziel Erreichtes Maßnahmen Zielhorizont Status<br />
2012 // 2016 Teilziel erreicht.<br />
2014 Teilziel erreicht.<br />
<strong>2011</strong>
Verbrauchsreduktion bei<br />
schweren<br />
Nutzfahrzeugen - Europa.<br />
Reduktion des Verbrauchs<br />
der N3-Lkw (in Liter pro<br />
Tonnenkilometer) in Europa<br />
gegenüber dem Basisjahr<br />
2005 (Euro-III-Fahrzeuge)<br />
bis zum Jahr 2020 um<br />
durchschnittlich 20<br />
Prozent.<br />
Verbrauchsreduktion bei<br />
schweren<br />
Nutzfahrzeugen - NAFTA.<br />
Reduktion des Verbrauchs<br />
der Cascadia-Lkw<br />
gegenüber dem Basisjahr<br />
2007 bis zum Jahr 2015<br />
um mehr als 20 Prozent.<br />
Euro-6-Norm bei Pkw.<br />
Vorerfüllung der Euro-6-<br />
Norm für 50 Prozent aller<br />
Mercedes-Benz und smart<br />
Neufahrzeuge in Europa bis<br />
Ende 2014.<br />
EEV-Motoren für leichte<br />
Nutzfahrzeuge.<br />
Einführung von EEV-<br />
Motoren (parallel zu Euro<br />
V) für alle<br />
Transporterbaureihen bis<br />
Ende 2013. // Einführung<br />
Euro VI, Gruppe I für N1-<br />
Fahrzeuge ab Nachfolger<br />
Vito/Viano, sofern<br />
Marktnachfrage gegeben.<br />
Euro VI für schwere<br />
Nutzfahrzeuge. Euro-VI-<br />
Typgenehmigung für 30<br />
Prozent der <strong>Daimler</strong>-<br />
Nutzfahrzeuge (Busse, Lkw<br />
und Sattelzüge) in Europa<br />
bis 2013, sofern dies durch<br />
entsprechende Beschlüsse<br />
der Politik unterstützt wird.<br />
EEV-Motoren für schwere<br />
Nutzfahrzeuge.<br />
Ausweitung des Angebots<br />
an EEV-Fahrzeugen auf<br />
über 90 Prozent des<br />
Typenspektrums bis Ende<br />
<strong>2011</strong>.<br />
Ressourcenschonung.<br />
Steigerung der<br />
Reduktion von rund 9 Prozent.<br />
Verbrauchsreduktion von<br />
rund 9 Prozent bei<br />
Fernverkehrs-Lkw bis zum<br />
Jahr <strong>2011</strong> im Vergleich zu<br />
2005.<br />
Actros als Euro-V-<br />
Fahrzeug mit rund 6 bis 7<br />
Prozent weniger<br />
Kraftstoffverbrauch und<br />
als Euro-VI-Fahrzeug mit 3<br />
bis 4 Prozent weniger<br />
Verbrauch als der<br />
Vorgänger.<br />
"Green House Gas 14"-Standard.<br />
- Zertifizierung der <strong>Daimler</strong> Trucks North<br />
America nach dem ab Modelljahr 2013<br />
gültigen "Green House Gas 14"-Standard.<br />
1,8 Prozent.<br />
- Erfüllung der Euro-6-Norm durch 1,8<br />
Prozent der <strong>2011</strong> in Europa verkauften<br />
Mercedes-Benz Pkw.<br />
EEV für alle Dieselmotoren.<br />
- Alle Dieselmodelle werden auch als EEV<br />
angeboten..<br />
Erstes Fahrzeug mit Euro VI.<br />
- Bereits <strong>2011</strong> Erfüllung der<br />
anspruchsvollen Euro-VI-Abgaswerte<br />
durch den neuen Actros.<br />
Mehr als 90 Prozent mit EEV-Option.<br />
- EEV-Angebot für die Baureihen Actros,<br />
Atego, Axor und Econic (über 90 Prozent<br />
des Typenspektrums) und alle<br />
Motorenfamilien.<br />
Mehr Rezyklate und nachwachsende<br />
Weiterentwicklung und<br />
Optimierung des<br />
Antriebsstranges z. B. durch<br />
Minderung der<br />
Reibungsverluste.<br />
Einführung neuer, gewichts-<br />
und verbrauchsoptimierter<br />
Motoren.<br />
Verbesserung der Aerodynamik<br />
des Fahrerhauses und des<br />
Gesamtfahrzeugs.<br />
Definition eines<br />
Verbrauchsoptimierungspakets.<br />
Verbesserung der<br />
Aerodynamik.<br />
Einsatz von Leichtbauteilen.<br />
Reduzierung von<br />
Reibungsverlusten im<br />
Antriebsstrang.<br />
Weiterentwicklung der Motoren<br />
und der Technologien zur<br />
Abgasminderung bei Benzin-<br />
und Dieselfahrzeugen, um<br />
Grenzwerte einzuhalten.<br />
Weiterentwicklung der Motoren<br />
und der Technologien zur<br />
Abgasminderung bei Benzin-<br />
und Dieselfahrzeugen, um<br />
Grenzwerte einzuhalten.<br />
Weiterentwicklung der Motoren<br />
und der SCR-Technologien zur<br />
Abgasminderung, um<br />
Grenzwerte einzuhalten.<br />
Weiterentwicklung der Motoren<br />
und der SCR-Technologien zur<br />
Abgasminderung, um<br />
Grenzwerte einzuhalten.<br />
Rohstoffe. Weitere Erprobung und<br />
<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.| Bilanz & Ziele// Ziele und Erreichtes<br />
Ziel Erreichtes Maßnahmen Zielhorizont Status<br />
2020 Teilziel erreicht.<br />
2015 Teilziel erreicht.<br />
2014 Teilziel erreicht.<br />
Ab 2013 Teilziel erreicht<br />
(vorerfüllt).<br />
2013 Teilziel erreicht.<br />
<strong>2011</strong> Ziel erreicht.<br />
2015 Teilziel erreicht.<br />
<strong>2011</strong>
Gesamtmasse aller für den<br />
Einsatz von<br />
nachwachsenden<br />
Rohstoffen sowie aller für<br />
den Einsatz von Rezyklaten<br />
freigegebenen Bauteile und<br />
-komponenten der<br />
Mercedes-Benz Pkw-<br />
Baureihen um jeweils 25<br />
Prozent bis 2015 - bezogen<br />
auf das Jahr 2010.<br />
Innenraumemissionen.<br />
Kontinuierliche<br />
Verbesserung der<br />
Luftqualität im<br />
Fahrzeuginnenraum.<br />
Produktentwicklung.<br />
Systematische Integration<br />
von Umweltaspekten in die<br />
Mercedes-Benz<br />
Produktentwicklung gemäß<br />
ISO TR 14062 - Design for<br />
Environment.<br />
Höhere Nutzung von<br />
car2go. Bis 2015<br />
Verzehnfachung der Zahl<br />
der Fahrten sowie der Zahl<br />
aktiver Nutzer gegenüber<br />
dem Jahr <strong>2011</strong>.<br />
Förderung des Aufbaus<br />
einer<br />
Wasserstoffinfrastruktur.<br />
Durchführung von<br />
Pilotprojekten für den<br />
Aufbau einer<br />
Wasserstoffinfrastruktur:<br />
Bau und Inbetriebnahme<br />
von 20<br />
Wasserstofftankstellen in<br />
Deutschland zur<br />
Versorgung von<br />
Brennstoffzellenfahrzeugen<br />
mit regenerativ erzeugtem<br />
- Erhöhung des Anteils von<br />
Kunststoffrezyklaten um 9,8 Prozent und<br />
von nachwachsenden Rohstoffen um<br />
14,7 Prozent (basierend auf einer<br />
Referenzflotte) im Vergleich zum Jahr<br />
2010.<br />
Gesamtfahrzeugmessung.<br />
- Aufbau einer Prüfkammer zur<br />
Gesamtfahrzeugmessung am Standort<br />
Sindelfingen.<br />
Externe Validierung.<br />
- Erfolgreiche Durchführung interner und<br />
externer produktbezogener Umweltaudits<br />
im Segment C-/E-Klasse und smart/A-<br />
/B-Klasse.<br />
- Veröffentlichte Umwelt-Zertifikate: SLK-,<br />
B- und M-Klasse.<br />
Beschleunigung des Rollout.<br />
Beschleunigung des Rollout.<br />
Freigabe von<br />
Recyclingmaterialien für<br />
Bauteile.<br />
Fortlaufende<br />
Emissionsreduktion und<br />
entwicklungsbegleitende<br />
Bewertung von Werkstoffen,<br />
Bauteilen und<br />
Gesamtfahrzeugen für alle<br />
zukünftigen Mercedes-Benz<br />
Pkw.<br />
Aufbau entsprechender<br />
interner Messkapazitäten.<br />
Überprüfung der Wirksamkeit<br />
des DfE-Prozesses durch<br />
interne und externe<br />
produktbezogene<br />
Umweltaudits.<br />
Veröffentlichung und externe<br />
Validierung von<br />
produktbezogenen<br />
Umweltinformationen für die<br />
<strong>2011</strong> neu auf den Markt<br />
gekommenen Mercedes-Benz<br />
Pkw (Life-Cycle-Umwelt-<br />
Zertifikate).<br />
Ausdehnung des Systems auf<br />
weitere Städte und Regionen.<br />
Attraktivitätssteigerung für<br />
Nutzer durch mehr Fahrzeuge,<br />
neue Antriebsformen<br />
(Elektrofahrzeuge) und<br />
Verknüpfung mit anderen<br />
Mobilitätsformen bzw. -<br />
anbietern.<br />
Kooperation mit der Linde<br />
Group, um den Bau von 20<br />
Tankstellen zur Versorgung mit<br />
regenerativ erzeugtem<br />
Wasserstoff zu realisieren.<br />
<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.| Bilanz & Ziele// Ziele und Erreichtes<br />
Ziel Erreichtes Maßnahmen Zielhorizont Status<br />
2012 Teilziel erreicht.<br />
<strong>2011</strong> Ziel erreicht.<br />
2015 Teilziel erreicht.<br />
2014 Teilziel erreicht.<br />
<strong>2011</strong>
Wasserstoff.<br />
Regenerativer Strom für<br />
batteriebetriebene<br />
Elektrofahrzeuge. Beweis<br />
der Realisierbarkeit einer<br />
"0 Gramm CO 2 Well-to-<br />
Wheel"-Mobilität und<br />
Sensibilisierung der<br />
Kunden für die Betankung<br />
von Elektrofahrzeugen mit<br />
ausschließlich regenerativ<br />
erzeugtem Strom.<br />
Sicherheit für Pkw.<br />
Führende Position<br />
ausbauen - Erreichen einer<br />
5-Sterne-Bewertung im<br />
Euro-NCAP-Crashtest für<br />
neue Baureihen mit jeweils<br />
erhöhten Anforderungen ab<br />
2012, 2013, 2014 und<br />
2015. // Erreichen des<br />
Top-Safety-Pick-<br />
Ergebnisses beim IIHS-<br />
Ratingcrashtest mit Small-<br />
Overlap-Crash ab 2012.<br />
Sicherheit für leichte<br />
Nutzfahrzeuge. Erreichen<br />
einer guten<br />
Crashperformance und<br />
Bestätigung der Ergebnisse<br />
in Ratings, wie z. B. dem<br />
NCAP-Protokoll zum Test<br />
schwerer Fahrzeuge.<br />
Einführung weiterer aktiver<br />
Assistenzsysteme unter<br />
Berücksichtigung des<br />
realen Unfallgeschehens im<br />
Jahr 2013 und sukzessive<br />
Erhöhung der<br />
Ausstattungsquote bis zum<br />
Jahr 2015.<br />
Assistenzsysteme für<br />
schwere Nutzfahrzeuge.<br />
Sukzessive Erhöhung der<br />
Ausstattungsquote mit<br />
Assistenzsystemen bei<br />
schweren Nutzfahrzeugen.<br />
So möchten wir<br />
beispielsweise den<br />
Ausstattungsgrad von<br />
Active Brake Assist von<br />
etwa 10 Prozent im Jahr<br />
2009 bis Oktober 2015<br />
verdoppeln.<br />
Neues Ziel.<br />
Die Zielformulierung wurde im Vergleich<br />
Bereitstellung von<br />
zusätzlichem, nicht durch das<br />
Erneuerbare-Energien-Gesetz<br />
gefördertem "grünem" Strom<br />
für alle in Deutschland<br />
verkauften smart fortwo<br />
electric drive der dritten<br />
Generation.<br />
Errichtung und Inbetriebnahme<br />
einer neuen Windkraftanlage in<br />
Deutschland.<br />
zum Vorjahr verschärft. Weitere Maßnahmen abhängig<br />
Weitere Verbesserung.<br />
- Entwicklung eines erweiterten ESP im<br />
Mercedes-Benz Sprinter.<br />
- Markteinführung 14. März 2012.<br />
Ausstattungsquote mit Brake Assist<br />
verdoppelt.<br />
- Ausstattung jedes 5. in Deutschland<br />
verkauften Actros-Fernverkehrs-Lkws mit<br />
Active Brake Assist 2.<br />
vom Fahrzeugkonzept, z. B.<br />
zusätzlich zur aktiven<br />
Motorhaube Einsatz eines<br />
Scheibenairbags,<br />
Rohbauverstärkung sowie<br />
individualisierte<br />
Rückhaltesysteme.<br />
Erweiterte Serienausstattung<br />
mit aktiven Assistenzsystemen.<br />
Beeinflussung der<br />
Vorderradkinematik im<br />
Crashfall.<br />
Einsatz zusätzlicher Systeme<br />
wie der aktiven Motorhaube mit<br />
Aktuatoren, abhängig vom<br />
Fahrzeugkonzept.<br />
Bewertung von Ergebnissen aus<br />
Kaufanreize durch:<br />
dem Verkehrs- und<br />
Realunfallgeschehen.<br />
Paketpreise wie das Safety<br />
Pack Classic oder das Safety<br />
Pack Top, die die Anschaffung<br />
von Assistenzsystemen um<br />
rund ein Drittel günstiger<br />
machen als bei einer<br />
Einzelbestellung.<br />
Prämienvorteile für Lkw mit<br />
entsprechender<br />
Sicherheitsausstattung bei<br />
verschiedenen Versicherern.<br />
Direkte Zuschüsse bei einigen<br />
Berufsgenossenschaften.<br />
<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.| Bilanz & Ziele// Ziele und Erreichtes<br />
Ziel Erreichtes Maßnahmen Zielhorizont Status<br />
2012 Neues Ziel.<br />
ab 2012 //<br />
2013 //<br />
2014 //<br />
2015<br />
Teilziel erreicht.<br />
Ab 2012 Teilziel erreicht.<br />
2015 Teilziel erreicht.<br />
<strong>2011</strong>
BETRIEBLICHER UMWELTSCHUTZ<br />
Betrieblicher Umweltschutz<br />
CO 2 -Emissionen in der<br />
Produktion. Kontinuierliche<br />
Senkung der spezifischen CO 2 -<br />
Emissionen in der Produktion<br />
um 20 Prozent bis 2015<br />
gegenüber 2007.<br />
CO 2 -Emissionen in der<br />
Produktion. Ableitung eines<br />
absoluten CO 2 -Reduktionsziels<br />
für die europäischen Werke für<br />
das Jahr 2020.<br />
Biodiversität. Entwicklung und<br />
Erprobung eines Konzeptes zur<br />
Bewertung der Biodiversitäts-<br />
auswirkung eines Automobil-<br />
standortes bis 2013.<br />
Umweltleistungsindikatoren.<br />
Entwicklung eines<br />
durchgängigen<br />
standortübergreifenden<br />
Systems zur Steuerung von<br />
Zielsetzung und Zielerreichung<br />
über Umweltleistungs-<br />
indikatoren bis 2013.<br />
Rückgang der spezifischen<br />
CO 2 -Emissionen gegenüber<br />
2007:<br />
- <strong>Daimler</strong> Buses -24 Prozent.<br />
- Mercedes-Benz<br />
Cars -22 Prozent.<br />
- Mercedes-Benz<br />
Vans -11 Prozent.<br />
- <strong>Daimler</strong> Trucks -2,5 Prozent.<br />
(Mit Bezugsjahr vergleichbar<br />
gerechnet, ohne Kraftstoffe, ohne<br />
Atlantis Foundry).<br />
Neues Ziel.<br />
Konzept entwickelt.<br />
- Durchführung eines<br />
"Biodiversitätschecks" im Werk<br />
Sindelfingen.<br />
- Erarbeitung einer<br />
Biodiversitätskennzahl.<br />
Pilotprojekt aufgesetzt.<br />
Weiterentwicklung<br />
von Indikatoren<br />
und<br />
Reportingsystemen<br />
in Erprobung.<br />
Test auf<br />
Praktikabilität.<br />
Weiterführung der laufenden<br />
Projekte zur Identifikation<br />
möglicher<br />
Energieeinsparungen.<br />
Rasche Umsetzung<br />
priorisierter Maßnahmen.<br />
Erhöhte Anforderungen an die<br />
Energieeffizienz neuer<br />
Produktionsanlagen.<br />
Definition weitergehender<br />
Maßnahmen zur Reduktion des<br />
Energieverbrauchs und der<br />
CO 2 -Emissionen <strong>inkl</strong>usive der<br />
korrespondierenden<br />
Wirtschaftlichkeitsbetrachtung.<br />
Pilotprojekt im Werk<br />
Sindelfingen in<br />
Zusammenarbeit mit dem<br />
Global Nature Fund.<br />
Entwicklung einer Kennzahl zur<br />
ökologischen Bewertung von<br />
Flächen.<br />
Entwicklung entsprechender<br />
Managementprozesse auf<br />
Geschäftsfeld- und<br />
Werksebene bei Trucks und<br />
Buses.<br />
Entwicklung neuer Indikatoren<br />
und Reportingprozesse im<br />
Rahmen des Projekts Green<br />
Production bei Mercedes-Benz<br />
Cars.<br />
Zusammenführung der<br />
Geschäftsfeldprozesse auf<br />
Konzernebene.<br />
<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.| Bilanz & Ziele// Ziele und Erreichtes<br />
Ziel Erreichtes Maßnahmen Zielhorizont Status<br />
2015 Teilziel erreicht.<br />
2012 Neues Ziel.<br />
2013 Teilziel erreicht.<br />
2013 Teilziel erreicht.<br />
<strong>2011</strong>
UNSERE MITARBEITER<br />
Unsere Mitarbeiter<br />
Life Balance. Entwicklung<br />
von Wegen zur nachhaltigen<br />
Verankerung der<br />
Vereinbarkeit von Arbeits-<br />
und Privatleben in der<br />
<strong>Daimler</strong>-Unternehmenskultur.<br />
Regelmäßige Messung der<br />
Mitarbeiterverbundenheit.<br />
Erhöhung der Zufriedenheit<br />
und Verbundenheit der<br />
Beschäftigten mit dem<br />
Unternehmen durch<br />
Maßnahmen auf Basis<br />
regelmäßiger<br />
Mitarbeiterbefragungen.<br />
Personalmarketing.<br />
Stärkung der Positionierung<br />
als attraktiver Arbeitgeber<br />
durch eine Ausrichtung des<br />
Personalmarketings auf die<br />
strategischen Zukunftsfelder<br />
"Green Recruiting" und<br />
"Emerging Markets".<br />
Transparente und<br />
wettbewerbsfähige<br />
Vergütung nach weltweiten<br />
Grundsätzen. //<br />
Wettbewerbsfähige<br />
Managementvergütung.<br />
Umsetzung einer weltweit<br />
einheitlichen, variablen und<br />
transparenten<br />
Vergütungspolitik für eine<br />
weltweit einheitliche und<br />
transparente<br />
Vergütungspolitik, die auf<br />
mittel- bis langfristig<br />
Untersuchungen zur Life-Balance:<br />
Entwicklung der<br />
Analysemethoden.<br />
Durchführung einer<br />
Befragung (zwei<br />
Erhebungszeitpunkte;<br />
Stichprobe 6.239<br />
Führungskräfte und<br />
Mitarbeiter aller<br />
Ebenen;<br />
Tagebuchstudie mit<br />
Führungskräften und<br />
Mitarbeitern).<br />
Kommunikation der<br />
Ergebnisse.<br />
Durchführung von internen<br />
Workshops und Tagungen.<br />
Stabilisierung des "Employee<br />
Commitment Index" bei 63<br />
Punkten.<br />
- Steigerung des Wertes von 58<br />
Indexpunkten (2008) auf 64<br />
Indexpunkte (2010); im Jahr <strong>2011</strong><br />
Stabilisierung bei 63 Indexpunkten.<br />
- Umsetzung der Maßnahmenpläne.<br />
- Durchführung von Vollbefragung<br />
und Stichprobenbefragung im<br />
Wechsel.<br />
Fokus auf grün.<br />
- Medienübergreifende Umsetzung<br />
der Ausrichtung des <strong>Daimler</strong><br />
Employer Branding auf "Green<br />
Recruiting".<br />
- Durchführung der Recruiting- und<br />
Imageveranstaltungen im Jahr <strong>2011</strong><br />
mit Schwerpunkt "green".<br />
Weitere Standardisierung.<br />
- Einführung einer globalen<br />
Vergütungsrichtlinie zur<br />
Standardisierung der Grundlagen für<br />
Vergütung weltweit.<br />
- Standardisierung der Grundlagen<br />
für Nebenleistungen.<br />
Weitere Workshops und<br />
Tagungen.<br />
Optimierung laufender<br />
Maßnahmen und Prozesse.<br />
Pilotierung und Evaluation<br />
geplanter Maßnahmen.<br />
Weitere regelmäßige<br />
Messung des ECI.<br />
Umsetzung der aus der<br />
Mitarbeiterbefragung<br />
resultierenden Maßnahmen.<br />
Orientierung an<br />
mittelfristigen ECI-Zielwerten<br />
und Konsolidierung des<br />
erreichten hohen Niveaus;<br />
Zielwert 2013: >64.<br />
<strong>Daimler</strong> Pulse Check<br />
(Stichprobenbefragung) im<br />
Herbst 2012.<br />
Fokussierung des "Green<br />
Recruiting" auf den<br />
Zukunftsmarkt China.<br />
Durchführung weiterer<br />
Recruiting- und<br />
Imagemaßnahmen mit<br />
Schwerpunkt "green".<br />
Inkraftsetzung einer globalen<br />
Vergütungsrichtlinie.<br />
Standardisierung der<br />
Grundlagen für<br />
Nebenleistungen.<br />
Weltweite Überprüfung der<br />
lokalen<br />
Dienstwagenrichtlinien auf<br />
Basis der globalen<br />
Dienstwagenrichtlinie.<br />
<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.| Bilanz & Ziele// Ziele und Erreichtes<br />
Ziel Erreichtes Maßnahmen Zielhorizont Status<br />
2013 Teilziel erreicht.<br />
2015 Teilziel erreicht.<br />
2012 Teilziel erreicht.<br />
2012 Teilziel erreicht.<br />
<strong>2011</strong>
orientierte erfolgsabhängige<br />
Elemente setzt.<br />
Strategisches Diversity-<br />
Ziel. <strong>Daimler</strong> will im Diversity<br />
Management zu den<br />
Spitzenreitern der deutschen<br />
Automobilindustrie gehören.<br />
Dazu soll Diversity in<br />
Personalprozessen und<br />
Unternehmenskultur<br />
verankert werden.<br />
Erhöhung des<br />
Frauenanteils.<br />
-A) Im <strong>Daimler</strong>-Konzern auf 20<br />
Prozent in leitenden<br />
Führungspositionen weltweit<br />
(bis 2020);<br />
-B) auf 14 bis 18 Prozent auf<br />
Führungsebene 4 für <strong>Daimler</strong><br />
AG (2015);<br />
-C) für den <strong>Daimler</strong>-Konzern<br />
35 Prozent bei CAReer-<br />
Einstellungen (bis <strong>2011</strong>) und<br />
- D) für die <strong>Daimler</strong> AG auf<br />
12,5 bis 15 Prozent in der<br />
Belegschaft, 22 bis 26<br />
Prozent bei den<br />
Auszubildenden und 13 bis 16<br />
Prozent speziell in der<br />
gewerblich-technischen<br />
Ausbildung (bis 2015).<br />
Generationenmanagement.<br />
Aufbau eines<br />
Generationenmanagements.<br />
Verankerung des Themas<br />
Demografie in<br />
Unternehmenskultur und<br />
Führungsprozess.<br />
Diversity als fester Bestandteil im<br />
HR-Prozess.<br />
- Verankerung von Diversity als<br />
Kriterium im Prozess der Leistungs-<br />
und Potenzialbeurteilung.<br />
- Verankerung von Diversity-<br />
Zielvorgaben in den<br />
Zielvereinbarungen der leitenden<br />
Führungskräfte.<br />
Steigerung auf allen Ebenen.<br />
-A) Weltweit 10,7 Prozent Frauen in<br />
leitenden Führungspositionen im<br />
<strong>Daimler</strong>-Konzern (2010: 8,9 Prozent);<br />
- B) 12,9 Prozent Frauen im mittleren<br />
Management (Ebene 4) der <strong>Daimler</strong><br />
AG (2010: 12,4 Prozent);<br />
- C) 34 Prozent Frauen bei den<br />
CAReer-Einstellungen bis <strong>2011</strong>;<br />
- D) 13,9 Prozent Frauen in der<br />
Belegschaft der <strong>Daimler</strong> AG (2010:<br />
13,5 Prozent); 20,4 Prozent weibliche<br />
Auszubildende insgesamt (2010:<br />
20,6 Prozent) und 11,3 Prozent<br />
Frauen in der gewerblich-<br />
technischen Ausbildung der <strong>Daimler</strong><br />
AG (2010: 11,3 Prozent). (Stand<br />
31.12.<strong>2011</strong>)<br />
Fokussierung der<br />
Handlungsfelder.<br />
Workshops zur<br />
Identifikation von<br />
Handlungsfeldern mit<br />
Beteiligung von HR,<br />
Gesamtbetriebsrat<br />
Commitment des obersten<br />
Managements zu Diversity<br />
Management im<br />
Unternehmen.<br />
Transparente<br />
Stellenbesetzungs- und<br />
Beförderungsprozesse.<br />
Sensibilisierung für und<br />
Vertiefung von Diversity-<br />
Management-Maßnahmen<br />
durch zentrale und<br />
divisionale Workshops,<br />
Konferenzen und Trainings.<br />
Betriebsvereinbarungen z. B.<br />
zu Chancengleichheit, Beruf<br />
und Familie etc.<br />
Anwendung<br />
unterschiedlichster Modelle<br />
zum flexiblen Arbeiten.<br />
Einrichtung betriebseigener<br />
Kinderkrippen.<br />
Bedienung interner und<br />
externer<br />
Kommunikationsmittel und -<br />
medien.<br />
Frauen in Marketing- und<br />
Informationsveranstaltungen<br />
sowie bei Recruiting-Events;<br />
Mentoring- und Coaching-<br />
Programme speziell für<br />
Frauen;<br />
Durchführung von<br />
Schulungen und<br />
Sensibilisierungs-workshops<br />
sowie Beratungsangebote für<br />
Führungskräfte und<br />
Personalbereiche;<br />
Angebot unterschiedlichster<br />
flexibler Arbeitszeitmodelle;<br />
divisionsübergreifendes<br />
sowie externes Best Practice<br />
Sharing;<br />
Nachhalten der<br />
unternehmensinternen<br />
Zielvorgaben durch<br />
transparente<br />
Stellenbesetzungs- und<br />
Beförderungsmaßnahmen.<br />
Umsetzung eines<br />
Kommunikationskonzepts<br />
unter dem Motto "Erfahren in<br />
die Zukunft".<br />
Initiierung von Pilotprojekten<br />
zum<br />
Generationenmanagement.<br />
<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.| Bilanz & Ziele// Ziele und Erreichtes<br />
Ziel Erreichtes Maßnahmen Zielhorizont Status<br />
2020 Teilziel erreicht.<br />
A) 2020,<br />
B) 2015,<br />
C) <strong>2011</strong>,<br />
D) 2015<br />
Teilziel erreicht.<br />
Teilziel erreicht.<br />
Teilziel erreicht.<br />
Teilziel erreicht.<br />
Ab 2012 Teilziel erreicht.<br />
<strong>2011</strong>
Stärkung der<br />
Internationalität des<br />
Managements. Mindestens<br />
Erhalt des Anteils<br />
nichtdeutscher leitender<br />
Führungskräfte und<br />
Förderung der interkulturellen<br />
Kompetenzen aller<br />
Führungskräfte.<br />
Qualifizierte<br />
Nachwuchssicherung.<br />
Sicherstellen der Gewinnung,<br />
Förderung und Qualifizierung<br />
akademischer<br />
Nachwuchskräfte.<br />
und<br />
Planungsbereichen im<br />
Mai und November<br />
<strong>2011</strong>.<br />
Fortsetzung des<br />
Rollout HR Resource<br />
Management in den<br />
Werken Sindelfingen<br />
Rastatt.<br />
Anteil nichtdeutscher leitender<br />
Führungskräfte im Jahr <strong>2011</strong> rund<br />
30 Prozent.<br />
Qualifizierte Nachwuchskräfte.<br />
- Einstellung von rund 500<br />
Hochschulabsolventen und<br />
Berufseinsteigern mit erster<br />
Praxiserfahrung weltweit über das<br />
Traineeprogramm CAReer.<br />
- 5 Studierende an der Dualen<br />
Hochschule Baden-Württemberg im<br />
neuen Studiengang<br />
Wirtschaftsinformatik.<br />
- Einstieg von 40 Mitarbeiter in ein<br />
berufsbegleitendes Studium im<br />
Rahmen der <strong>Daimler</strong> Academic<br />
Programs.<br />
Gezielte Rekrutierung<br />
internationaler<br />
Nachwuchskräfte über<br />
CAReer;<br />
Erweiterung des TANDEM-<br />
Mentoringprogramms um die<br />
Dimension "Interkulturalität";<br />
Sensibilisierung und<br />
Qualifizierung von<br />
Mitarbeitern und<br />
Führungskräften.<br />
Sicherung der<br />
Nachwuchsgewinnung und -<br />
förderung über CAReer - The<br />
Talent Program (z. B. über<br />
gezielte Recruitingveran-<br />
staltungen wie die CAReer<br />
Days) und Einstellung<br />
mehrerer Hundert Trainees<br />
über CAReer auch im Jahr<br />
2012.<br />
Sicherstellung der<br />
Nachwuchsgewinnung und -<br />
förderung über die duale<br />
Hochschule (z. B. über<br />
laufende Studiengänge in<br />
den Kernfunktionen Technik<br />
und Wirtschaft, die Erhöhung<br />
der Zahl der Studierenden im<br />
neuen Studienfach<br />
Wirtschaftsinformatik sowie<br />
die Durchführung des<br />
<strong>Daimler</strong> Students Day zur<br />
Gewinnung von Schülern für<br />
das duale Studium bei<br />
<strong>Daimler</strong>).<br />
Weiterer Ausbau der <strong>Daimler</strong><br />
Academic Programs zur<br />
akademischen (Weiter-)<br />
Qualifizierung im Blick auf<br />
Kompetenzprofile in<br />
strategischen und fachlichen<br />
Schwerpunktfeldern wie<br />
Green Mobility Engineering,<br />
alternative Antriebe oder<br />
Compliance. Erhöhung der<br />
Zahl der berufsbegleitend<br />
über <strong>Daimler</strong> Academic<br />
Programs Studierenden.<br />
<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.| Bilanz & Ziele// Ziele und Erreichtes<br />
Ziel Erreichtes Maßnahmen Zielhorizont Status<br />
2015 Teilziel erreicht.<br />
<strong>2011</strong> Teilziel erreicht.<br />
<strong>2011</strong>
greenHR Strategie. //<br />
Durchgängige Planung für<br />
Know-how-Träger//<br />
Resource Management.<br />
Strategische Initiative zur<br />
Antizipation von und dem<br />
Umgang mit<br />
Herausforderungen für<br />
Human Resources durch den<br />
Wandel in den<br />
Antriebstechnologien und<br />
Leichtbautechnologien.<br />
Bedarfsgerechte<br />
Ausbildung. Neugewichtung,<br />
Optimierung unserer<br />
Ausbildungsangebote unter<br />
Berücksichtigung der<br />
zukünftigen Bedarfe, mit der<br />
Zielsetzung die<br />
Innovationsfähigkeit und<br />
Entwicklungsfähigkeit des<br />
Unternehmens weiterhin zu<br />
fördern.<br />
Ergonomie. Verankerung der<br />
Ergonomieaktivitäten in<br />
Planungs- und<br />
Produktionsprozessen.<br />
Beschäftigungssicherung<br />
durch Zukunftssicherung<br />
<strong>Daimler</strong>. Ausbau der<br />
notwendigen Flexibilität zur<br />
Verbesserung der<br />
Reaktionsmöglichkeiten.<br />
Vielfältige Initiativen.<br />
- Begleitung der Studie<br />
"Elektromobilität und<br />
Beschäftigung" (ELAB).<br />
- Qualifizierung von rund 22.000<br />
Experten (entlang der<br />
Wertschöpfungskette) und Trainees.<br />
- Integration der Aluminium- und<br />
Kunststoffkompetenzen in<br />
bestehende Berufsbilder.<br />
Ausbildungsquote von 4,4 Prozent<br />
der aktiven Belegschaft.<br />
- Anteil der Ausbildungsplätze in<br />
elektro- und elektromechanischen<br />
Berufen in den Pkw-Werken bei rund<br />
50 Prozent.<br />
Durchgängige<br />
Ergonomieanalysen.<br />
- In den Fahrzeugbereichen<br />
Mercedes-Benz Cars und <strong>Daimler</strong><br />
Trucks.<br />
Ausschluss betriebsbedingter<br />
Kündigungen.<br />
- Für die gesamte Belegschaft bis<br />
2016.<br />
- Nach der Ausbildung und bei<br />
externen Einstellungen 30 Monate<br />
flexible Einsatzmöglichkeiten durch<br />
Weiterentwicklung im Rahmen der<br />
DMove-Personaldrehscheibe.<br />
ELAB: von<br />
Unternehmensleitung und<br />
Gesamtbetriebsrat initiierte<br />
Studie zur Wirkung der<br />
Elektrifizierung des<br />
Antriebsstrangs auf<br />
Beschäftigung und<br />
Standortumgebung.<br />
Einrichtung eines "Steering<br />
Committee Green HR" zur<br />
Koordination der HR-<br />
Aktivitäten auf<br />
Unternehmensebene.<br />
Information und<br />
Sensibilisierung der<br />
Führungskräfte durch<br />
<strong>Daimler</strong> "Executive Series<br />
green" (siehe Green<br />
Recruiting, Teilziel<br />
Personalmarketing).<br />
Erhöhung des Anteils<br />
höherwertiger sowie<br />
elektrotechnisch orientierter<br />
Ausbildungsberufe.<br />
Anpassung der<br />
Ausbildungsquote in den<br />
folgenden Jahren, in<br />
Abhängigkeit einer<br />
kontinuierlichen und<br />
nachhaltigen Überprüfung<br />
der geplanten Einstellzahlen<br />
und unter Berücksichtigung<br />
der Bedarfe der Werke und<br />
Niederlassungen der DAG.<br />
Enge Abstimmung in den<br />
technischen Bereichen mit<br />
den Ergebnissen des HR<br />
Resource Management (HR<br />
RM).<br />
Systematische<br />
Ergonomiebetrachtung in den<br />
weiteren Bereichen der<br />
<strong>Daimler</strong> AG: Aggregate, VAN,<br />
Bus.<br />
- Ausarbeitung eines KPI zur Flexibilität, um<br />
die Transparenz zu erhöhen und<br />
Handlungsfelder zu identifizieren.<br />
Interne Imagebildung "pro<br />
Flexibilität" durch<br />
mitarbeiterorientierte<br />
Kommunikation<br />
(Print/Intranet).<br />
<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.| Bilanz & Ziele// Ziele und Erreichtes<br />
Ziel Erreichtes Maßnahmen Zielhorizont Status<br />
2012 Teilziel erreicht.<br />
2015 Teilziel erreicht.<br />
2015 Teilziel erreicht.<br />
2012 Ziel erreicht.<br />
<strong>2011</strong>
LIEFERANTENBEZIEHUNGEN<br />
Ziel Erreichtes Maßnahmen Zielhorizont Status<br />
Lieferantenbeziehungen<br />
Schulungen. Bessere<br />
Verankerung der <strong>Daimler</strong>-<br />
Nachhaltigkeitsanforderungen<br />
mithilfe von Lieferantentrainings.<br />
Lieferantenauskunft.<br />
Überprüfungung der Umsetzung<br />
der <strong>Daimler</strong>-<br />
Nachhaltigkeitsanforderungen bei<br />
Lieferanten mithilfe von<br />
Selbstauskünften.<br />
Vertragsbedingungen.<br />
Verankerung der <strong>Daimler</strong>-<br />
"Richtlinie zur Nachhaltigkeit" in<br />
verbindlichen<br />
Vertragsbedingungen.<br />
UNSERE KUNDEN<br />
Unsere Kunden<br />
Kundenzufriedenheit.<br />
Langfristige Beibehaltung<br />
des Status als Marke mit<br />
der höchsten<br />
Kundenzufriedenheit im<br />
Premiumsegment.<br />
>100 Teilnehmer bei Trainings<br />
gemeinsam mit anderen<br />
Automobilherstellern.<br />
- Indien:<br />
6 Trainingsveranstaltungen,<br />
40 Teilnehmer von <strong>Daimler</strong>-<br />
Lieferanten.<br />
- Brasilien:<br />
1 Trainingsveranstaltung,<br />
30 Teilnehmer von <strong>Daimler</strong>-<br />
Lieferanten.<br />
- Türkei:<br />
2 Trainingsveranstaltungen,<br />
13 Teilnehmer von <strong>Daimler</strong>-<br />
Lieferanten.<br />
- Mexiko:<br />
4 Trainingsveranstaltungen,<br />
17 Teilnehmer von <strong>Daimler</strong>-<br />
Lieferanten.<br />
Selbstauskunft von 77 Lieferanten.<br />
- Befragung von Lieferanten der<br />
Commodity-<br />
Reinigungsdienstleistungen.<br />
Nachhaltigkeitsanforderungen in<br />
den Vertragsbedingungen.<br />
- Entsprechende Änderung der<br />
Verträge in Argentinien, Australien,<br />
China, Indonesien, Mexiko, Singapur,<br />
Südafrika, Thailand, Ungarn, Vietnam<br />
und der Türkei.<br />
Spitzenpositionen bei<br />
der<br />
Kundenzufriedenheit.<br />
- Mercedes-Benz in<br />
diversen Untersuchungen<br />
und Studien <strong>2011</strong> wieder<br />
mit Topbewertungen im<br />
Vergleich der<br />
Premiummarken.<br />
Etablierung der<br />
Lieferantentrainings als<br />
Standardinstrument im<br />
Einkauf für definierte<br />
Standorte weltweit.<br />
Kontinuierlicher Einsatz<br />
der Selbstauskunft für<br />
weitere Risiko-<br />
Commodities oder<br />
ausgewählte Länder.<br />
Schrittweise<br />
Anpassung der<br />
Vertragsdokumente an<br />
den übrigen Standorten<br />
weltweit.<br />
Optimierung der Kundenkontaktprozesse<br />
in Verkauf und Service im Rahmen des seit<br />
2006 laufenden Programms CSI No. 1.<br />
Anwendung der daraus resultierenden<br />
Standards in der Kundenbetreuung sowie<br />
in den Werkstatt- und Logistikprozessen.<br />
Nachhaltige Sicherung und weitere<br />
Verbesserung des bereits Erreichten (z. B.<br />
Spitzenplatz für Mercedes-Benz in der<br />
Vehicles Owners Satisfaction Study von J.<br />
D. Power) durch Implementierung von<br />
Qualitätsmaßnahmen für die<br />
Kundenzufriedenheit in die<br />
Linienfunktionen sowie Integration in die<br />
<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.| Bilanz & Ziele// Ziele und Erreichtes<br />
2013 Ziel erreicht.<br />
2012 Teilziel erreicht.<br />
2013 Teilziel erreicht.<br />
Ziel Erreichtes Maßnahmen Zielhorizont Status<br />
fortlaufendes Ziel Teilziel erreicht.<br />
<strong>2011</strong>
Ziel Erreichtes Maßnahmen Zielhorizont Status<br />
Service- und<br />
Teilequalität. Absicherung<br />
und Steigerung der<br />
Servicequalität für die im<br />
Mercedes-Benz<br />
Vertriebsnetz betreuten<br />
Kunden insbesondere auch<br />
im Markt der<br />
zuwachsenden Zahl älterer<br />
Fahrzeuge.<br />
Nachhaltige<br />
Verbesserung der<br />
Servicequalität.<br />
- Erneut Benotung "sehr<br />
gut" im ADAC-<br />
Werkstättentest <strong>2011</strong> mit<br />
höchstmöglicher<br />
Bewertungspunktzahl.<br />
- Wieder sehr positives<br />
Ergebnis im Service-<br />
Award der Zeitschrift "kfz-<br />
betrieb" sowohl für Pkw<br />
und für Nutzfahrzeuge.<br />
- Mercedes-Benz zum<br />
dritten Mal in Folge No. 1.<br />
in der J. D.-Power-Studie<br />
VOSS Deutschland bei<br />
der Kundenzufriedenheit<br />
im Premiumsegment.<br />
GESELLSCHAFTLICHES ENGAGEMENT<br />
Gesellschaftliches Engagement<br />
Verkehrserziehung.<br />
Verkehrserziehung und<br />
Verhaltensschulung zur<br />
Verbesserung der<br />
Verkehrssicherheit für<br />
Grundschüler in Deutschland.<br />
Kunst und Kultur. Regionale,<br />
standortbezogene Kunst- und<br />
Kulturförderung im Rahmen<br />
guter Nachbarschaft sowie<br />
Beitrag zur kulturellen Bildung<br />
der Mitarbeiter.<br />
Schulungen für Tausende von<br />
Kindern.<br />
- Teilnahme von 320<br />
Grundschulklassen aus Deutschland<br />
und mehr als 10.000 Schülern an den<br />
MobileKids-Schultagen.<br />
- Teilnahme von mehreren<br />
Zehntausend Kindern an der<br />
MobileKids-Verkehrsschule im<br />
Ravensburger Spieleland sowie an<br />
Informations- und<br />
Schulungsveranstaltungen in<br />
Deutschland.<br />
- Schulung von Kindern bei 250<br />
Veranstaltungen mit der<br />
Verkehrspuppenbühne in<br />
Zusammenarbeit mit der<br />
Verkehrswacht Stuttgart.<br />
Rund 30 Angebote für Mitarbeiter<br />
und deren Angehörige.<br />
- Unterstützung der Staatsgalerie<br />
Stuttgart, der Kunsthalle Tübingen, der<br />
Stiftung Domnick sowie der<br />
Ludwigsburger Schlossfestspiele.<br />
- Insgesamt rund 30 (stets<br />
ausgebuchte) Angebote wie z. B.<br />
Abendakademien, Führungen, Meet<br />
Zielvereinbarungen und Strategien der<br />
Bereiche.<br />
Prozessverbesserungen.<br />
Umfassende Betreuung von Fahrzeug und<br />
Kunde, z. B. durch ein innovatives<br />
Kundenbeziehungsmanagement (eCRM)<br />
zur differenzierten Kundenansprache und -<br />
bindung.<br />
Genaue Abstimmung der<br />
Produktentwicklung sowie der zum<br />
Produkt gehörigen Dienstleistungen auf<br />
die spezifischen Kundenbedürfnisse.<br />
Befähigung der Betriebe, die hohen<br />
Anforderungen umzusetzen, z. B. durch<br />
das Online-Service-Portal "Mein<br />
Mercedes", das die Betreuung verbessert<br />
und damit die Servicequalität und die<br />
Kundenzufriedenheit erhöht.<br />
Nach Abschluss der<br />
laufenden Schulaktion im<br />
Juni 2012 Fortführung der<br />
MobileKids-Schultage mit<br />
dem Ziel, 10 Prozent mehr<br />
Schüler zu erreichen.<br />
Fortführung der<br />
MobileKids-Verkehrsschule<br />
im Ravensburger<br />
Spieleland.<br />
Erweiterung des<br />
Schulmaterials um ein<br />
zusätzliches inhaltliches<br />
Modul.<br />
Fortführung der<br />
Verkehrspuppenbühne.<br />
Entwicklung einer<br />
MobileKids-App mit dem<br />
Ziel, virtuelle und reale<br />
Schulung zu verbinden.<br />
Fortsetzung der<br />
Unterstützung von<br />
Institutionen in der Region<br />
Stuttgart und der Angebote<br />
zur kulturellen Bildung für<br />
Mitarbeiter und ihre<br />
Angehörigen. Es sollen<br />
weiterhin über 2.000<br />
<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.| Bilanz & Ziele// Ziele und Erreichtes<br />
fortlaufendes Ziel Teilziel erreicht.<br />
Ziel Erreichtes Maßnahmen Zielhorizont Status<br />
2012 Teilziel erreicht.<br />
2012 Teilziel erreicht.<br />
<strong>2011</strong>
Bildungsengagement.<br />
Ausbau und Bündelung von<br />
Bildungsaktivitäten für Kinder<br />
und Jugendliche in<br />
Deutschland durch die<br />
Initiative Genius. //<br />
Nachhaltige<br />
Nachwuchsförderung/-<br />
sicherung "von Anfang an".<br />
Corporate-Volunteering-<br />
Ansatz. Förderung des<br />
ehrenamtlichen Engagements<br />
der Mitarbeiter in Deutschland<br />
mit dem Projekt "Wir bewegen<br />
was! - 125 Mitarbeiter-<br />
Projekte der Nachhaltigkeit"<br />
anlässlich des 125-jährigen<br />
Jubiläums des Automobils.<br />
Umsetzung sozialer und<br />
ökologischer Projekte in ganz<br />
Deutschland, die durch<br />
Mitarbeiter initiiert wurden.<br />
Corporate Volunteering.<br />
Einführung eines betrieblich<br />
unterstützten<br />
Freiwilligenprogramms<br />
innerhalb der <strong>Daimler</strong> AG.<br />
the Artist, Konzertproben zur Kunst-<br />
und Kulturvermittlung. - Nutzung<br />
durch mehr als 2.000 Mitarbeiter und<br />
ihren Angehörigen.<br />
Ausweitung von Genius.<br />
- Ausbau und bundesweite<br />
Verbreitung von Genius.<br />
(Workshopangebote, Kinder- und<br />
Jugendprogramm auf IAA <strong>2011</strong>,<br />
Vorbereitung von Kinderführungen im<br />
Werk Sindelfingen, Präsenz auf<br />
Messen und Kongressen).<br />
- Erweiterung der Zielgruppen und<br />
Ausbau des Engagements (Ausstellung<br />
im Ravensburger Spieleland, Kinderuni<br />
mit Dr. Zetsche, Wettbewerb für<br />
Technische Gymnasien,<br />
Lehrerfortbildung zu Antriebstechnik<br />
und Fahrerassistenzsystemen, zweites<br />
Lehrbuch zum Thema "Sicherheit", 2.<br />
Genius-Lehrerkongress).<br />
"Wir bewegen was!"<br />
- 1.062 eingereichte Projekt-Ideen.<br />
- 125 Gewinner-Projekte aus 16<br />
Standorten. Für jedes davon bis zu<br />
5.000 Euro Preisgeld.<br />
- Umsetzung der ausgewählten<br />
Projekte zu unterschiedlichen<br />
Schwerpunkten der Nachhaltigkeit im<br />
Jahr <strong>2011</strong>.<br />
<strong>Daimler</strong> ProCent.<br />
Implementierung von "ProCent" an<br />
allen Standorten der <strong>Daimler</strong> AG bis<br />
Ende <strong>2011</strong>:<br />
Centbetrag der<br />
monatlichen<br />
Lohnabrechnung als<br />
Spende für den<br />
Förderfonds von<br />
<strong>Daimler</strong> ProCent.<br />
Verdoppelung des<br />
Betrags durch das<br />
Unternehmen.<br />
Angesparte Beträge<br />
fließen in von<br />
Mitarbeitern<br />
vorgeschlagene<br />
gemeinnützige Projekte<br />
in Standortregionen<br />
Mitarbeiter und Angehörige<br />
erreicht werden.<br />
Ausbau und bundesweite Verbreitung der<br />
<strong>Daimler</strong>-Bildungsinitiative Genius:<br />
Stärkung der öffentlichen<br />
Wahrnehmung von <strong>Daimler</strong><br />
als Corporate Citizen durch<br />
Genius.<br />
Erweiterung der<br />
Zielgruppen und Ausbau<br />
des Engagements.<br />
Beitrag zu einem modernen<br />
und zielgruppengerechten<br />
Employer Branding durch<br />
konsequente Nutzung<br />
neuer<br />
Kommunikationswege wie<br />
Social Media im Rahmen<br />
von Genius.<br />
Ausbau des<br />
Unterrichtsmaterials und<br />
der Fortbildungsangebote.<br />
Teilnahme am Ideenpark<br />
2012 von ThyssenKrupp.<br />
Wahl der Mitarbeiter-<br />
Favoriten aus den 125<br />
Gewinner-Projekten der<br />
Nachhaltigkeit.<br />
Auszeichnung der 125<br />
Gewinner-Projekte sowie<br />
der Mitarbeiter-Favoriten<br />
im Februar 2012 in<br />
Stuttgart.<br />
Umfassende<br />
Kommunikation an alle<br />
Beschäftigten.<br />
Benennung und Schulung<br />
von ProCent-Koordinatoren<br />
an den Standorten.<br />
Inhaltliche Verortung des<br />
Projektes im<br />
Spendenbereich.<br />
Bereitstellung von<br />
zusätzlichem Budget für<br />
den Matching-Anteil des<br />
Unternehmens.<br />
<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.| Bilanz & Ziele// Ziele und Erreichtes<br />
Ziel Erreichtes Maßnahmen Zielhorizont Status<br />
2012 Teilziel erreicht.<br />
2012 Teilziel erreicht.<br />
2013 Teilziel erreicht.<br />
<strong>2011</strong>
Corporate-Volunteering-<br />
Initiativen. Ausbau von<br />
bestehenden Corporate-<br />
Volunteering-Projekten bei<br />
<strong>Daimler</strong> Financial Services.<br />
Internationales<br />
Empowerment-Engagement.<br />
Ausbau der bestehenden<br />
Empowerment-Initiativen von<br />
<strong>Daimler</strong> Financial Services in<br />
Äthiopien (Mercedes-Benz<br />
Bank AG) und Südafrika<br />
(Mercedes-Benz Financial<br />
Services South Africa Ltd.).<br />
Globale Herausforderungen<br />
der Nachhaltigkeit.<br />
Engagement beim Aufbau und<br />
Betrieb von 10 weiteren<br />
nationalen "UN Global<br />
Compact"-Netzwerken.<br />
sowie übergreifende<br />
Projekte im In- und<br />
Ausland.<br />
"Day of Caring" <strong>2011</strong> in 12<br />
Ländern.<br />
- Insgesamt weltweit rund 2.200<br />
Mitarbeiter im Einsatz (2010: 1.200<br />
Mitarbeiter).<br />
- Neu dabei: Indien, Italien, Korea,<br />
Portugal, Russland, Thailand.<br />
- Fortgesetzte Aktivitäten: Argentinien,<br />
Deutschland, Kroatien, Polen,<br />
Spanien, Tschechien.<br />
Südafrika: CARE-Existenzsicherung<br />
und Mikrokredite.<br />
- Entwicklung und Umsetzung eines<br />
umfassenden Schulungsprogramms<br />
mit dem Schwerpunkt<br />
"Existenzsicherung" in<br />
Zusammenarbeit mit CARE.<br />
- Durchführung von<br />
Gesundheitsschulungen zu den<br />
Themen HIV/AIDS und Tuberkulose.<br />
- Buchhaltungsschulungen als Basis<br />
für das begleitende<br />
Mikrokreditprogramm.<br />
Südafrika: "Youth<br />
Entrepreneurship Programme".<br />
- Seit 2002 landesweites Programm<br />
zur Förderung der<br />
Gründungsmentalität unter jungen<br />
Angestellten zur Schaffung von<br />
Arbeitsplätzen.<br />
- Ausbildung in betrieblichen<br />
Handlungsfeldern und in der<br />
Entwicklung von Businessplänen als<br />
Hilfe zur Selbsthilfe für junge<br />
Unternehmer zwischen 18 und 35<br />
Jahren.<br />
Äthiopien: Mikrokreditprogramms<br />
in der Region Midda.<br />
- Seit Januar 2009 Aufbau des<br />
Programms mit Unterstützung durch<br />
die Mercedes-Benz Bank.<br />
- Bislang erfolgreiche Teilnahme von<br />
rund 2.000 Frauen am<br />
Grundlagentraining.<br />
Aktive Unterstützung. Mitarbeit in<br />
den "UN Global Compact"-<br />
Netzwerken Deutschland, Ägypten<br />
und Polen.<br />
Südafrika:<br />
Äthiopien:<br />
Weiterer Ausbau der<br />
weltweiten "Day of Caring"-<br />
Initiativen.<br />
Konzeption und Umsetzung<br />
von Skilled-based<br />
Volunteerings im Bereich<br />
"Financial Literacy".<br />
Evaluation neuer lokaler<br />
"Day of Caring"-Partner und<br />
-Projekte.<br />
Fortsetzung des<br />
erfolgreichen Programms<br />
zur Förderung angehender<br />
Unternehmer, das bereits<br />
auf vier Provinzen<br />
ausgeweitet wurde (Ziel:<br />
1.000 Teilnehmer).<br />
Integration autarker<br />
Trainingselemente gegen<br />
Kriminalität und<br />
Arbeitslosigkeit.<br />
Nach Realisierung<br />
verschiedener<br />
Bildungseinrichtungen nun<br />
Umsetzung eines<br />
Mikrokreditprojektes für<br />
Frauen (Ziel: 2.500<br />
Teilnehmerinnen)<br />
gemeinsam mit der<br />
Partnerorganisation<br />
Stiftung "Menschen für<br />
Menschen".<br />
Information und<br />
Aufforderung an die<br />
<strong>Daimler</strong>-<br />
Konzernrepräsentanten<br />
weltweit zur Unterstützung<br />
weiterer nationaler "UN<br />
Global Compact"-<br />
Netzwerke;<br />
Im Jahr 2012 Unterstützung<br />
<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.| Bilanz & Ziele// Ziele und Erreichtes<br />
Ziel Erreichtes Maßnahmen Zielhorizont Status<br />
2012 Teilziel erreicht.<br />
<strong>2011</strong> 2013 2012 Ziel erreicht. Teilziel<br />
erreicht. Teilziel<br />
erreicht.<br />
2013 Teilziel erreicht.<br />
<strong>2011</strong>
Spendenpolitik. Einführung<br />
eines weltweit gültigen<br />
Spendenleitfadens sowie von<br />
Prinzipien, die lokale<br />
Gepflogenheiten und<br />
Traditionen berücksichtigen<br />
im Rahmen der Erweiterung<br />
unserer Spendenstrategie.<br />
Eckpunkte für einen weltweiten<br />
von 5 weiteren<br />
Netzwerken.<br />
Kriterienkatalog erstellt. Erarbeitung eines<br />
weltweiten<br />
Kriterienkatalogs und Roll-<br />
out an alle Standorte<br />
weltweit.<br />
<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.| Bilanz & Ziele// Ziele und Erreichtes<br />
Ziel Erreichtes Maßnahmen Zielhorizont Status<br />
2013 Teilziel erreicht.<br />
<strong>2011</strong>
__Kapitel<br />
Integrität<br />
INKLUSIVE VERTIEFENDER INHALTE<br />
<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.<br />
http://nachhaltigkeit.daimler.com
Unser Ansatz<br />
<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.| Integrität // Unser Ansatz<br />
Nur eine integre Geschäftspraxis führt zu nachhaltigem Erfolg – nach dieser Überzeugung gestaltet <strong>Daimler</strong> seine Geschäftsaktivitäten. Dabei ist<br />
das Handeln in Übereinstimmung mit nationalen und internationalen Gesetzen, mit Vorschriften und internen Richtlinien eine Grundhaltung<br />
unseres Unternehmens. Wir erwarten eine solche Haltung von allen Mitarbeitern, aber auch von unseren Geschäftspartnern. Über das reine<br />
Einhalten von Regeln hinaus strebt <strong>Daimler</strong> eine integre Unternehmenskultur an, bei der nach einem gemeinsamen Werteverständnis gehandelt<br />
wird, denn Wertegemeinschaften erweisen sich auf Dauer auch als die besseren Wertschöpfungsgemeinschaften.<br />
Um diese Unternehmenskultur zu fördern, wurde im Februar <strong>2011</strong> eigens das neue Vorstandsressort Integrität und Recht geschaffen, das von<br />
Dr. Christine Hohmann-Dennhardt, ehemals Richterin am Bundesverfassungsgericht, geleitet wird. Ihr konzernweiter Verantwortungsbereich<br />
umfasst den Rechtsbereich, die Compliance -Organisation sowie den Bereich Konzerndatenschutz. Auch die Verantwortlichkeit für die Achtung<br />
und Wahrung von Menschenrechten ist in diesem Vorstandsressort verankert.<br />
<strong>2011</strong>
Integrität<br />
<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.| Integrität // Integrität<br />
Als Gründungsmitglied des UN Global Compact und Mitglied seiner LEAD-Gruppe hat sich <strong>Daimler</strong> verpflichtet, Vorbild zu sein und dessen Werte<br />
aktiv mitzutragen. Mit den Initiativen aus dem Bereich Integrität und Recht will <strong>Daimler</strong> einen aktiven Beitrag leisten, der nicht nur im<br />
Unternehmen wirkt, sondern darüber hinaus als Leitbild dienen soll.<br />
Unser Engagement im UN Global Compact<br />
Initiiert vom Vorstandsressort Integrität und Recht und getragen vom Vorstand haben wir im November <strong>2011</strong> einen konzernweiten Dialog zu<br />
Integrität gestartet. Damit wollen wir fach- und hierarchieübergreifend ein gemeinsames, von den Prinzipien des UN Global Compact<br />
abgeleitetes Verständnis integren Verhaltens entwickeln und im gesamten Unternehmen verankern.<br />
Unsere konzernweit gültige Verhaltensrichtlinie gibt allen Mitarbeitern Orientierung für ein verantwortungsvolles Verhalten im Geschäftsalltag –<br />
und festigt so die Basis unseres Erfolgs.<br />
Unsere Verhaltensrichtlinie<br />
Bereits im Mai <strong>2011</strong> haben wir die „fairplay“-Kampagne zu Fragestellungen aus den Bereichen Integrität und Compliance für alle<br />
Unternehmensbereiche weltweit gestartet.<br />
Grundsätze und Richtlinien<br />
<strong>2011</strong>
Compliance<br />
Grundvoraussetzung jeder nachhaltigen unternehmerischen Tätigkeit ist die Einhaltung aller relevanten Gesetze, Regelungen und freiwilligen<br />
Selbstverpflichtungen ebenso wie interner Richtlinien. Dieses regelkonforme Verhalten bezeichnen wir als Compliance .<br />
Im Rahmen des UN Global Compact hat <strong>Daimler</strong> sich gemeinsam mit weiteren international tätigen Unternehmen verpflichtet, dessen zehn<br />
Prinzipien einzuhalten und mit Nachdruck voranzutreiben. Dazu gehört auch der Kampf gegen Korruption.<br />
Compliance-Organisation gestärkt. Im Jahr <strong>2011</strong> haben wir den Bereich Group Compliance divisional stärker an den Geschäftsfeldern<br />
ausgerichtet. Damit werden die Bereiche und Divisionen des Konzerns intensiver in das Compliance-Management eingebunden. Die divisionalen<br />
Chief Compliance Officer unterstützen die Divisionen dabei, ihre Verantwortung für Compliance im täglichen Handeln wahrzunehmen. Sie<br />
berichten dem Group Chief Compliance Officer, dieser wiederum berichtet an die Leitung des Vorstandsressorts „Integrität und Recht“ sowie<br />
den Aufsichtsrat der <strong>Daimler</strong> AG. Weltweit beschäftigt unsere Group-Compliance-Organisation 160 Mitarbeiter, davon 74 in der<br />
Unternehmenszentrale.<br />
Compliance-Management-System verbessert. Auch wenn die Einhaltung aller relevanten Gesetze, Vorschriften und Verhaltensregeln für<br />
<strong>Daimler</strong> höchste Priorität hat, lassen sich einzelne Regelverstöße nie ganz ausschließen. Deshalb schaffen wir die erforderlichen<br />
Rahmenbedingungen und entwickeln Maßnahmen, die das Unternehmen und seine Mitarbeiter vor falschen Entscheidungen und Fehlverhalten<br />
schützen sowie rechtskonformes Verhalten fördern. Um Compliance-Risiken zu reduzieren und insbesondere Korruption zu unterbinden, haben<br />
wir neue Prozesse und Systeme eingeführt; darüber hinaus haben wir einige der bereits bestehenden Präventionsmaßnahmen überarbeitet:<br />
Der Bereich Group Compliance definiert das jährliche Compliance-Programm des Konzerns auf Basis einer systematischen<br />
Risikoanalyse. Zur Bewertung von Risiken in den Geschäftseinheiten werden qualitative (z. B. Einschätzungen des<br />
Geschäftsumfelds) und quantitative Indikatoren (z. B. konzernstatistische Daten) herangezogen.<br />
<strong>2011</strong> haben wir das Verfahren zur Identifizierung und Beseitigung von Integritätsbedenken und -risiken gegenüber<br />
Geschäftspartnern (Compliance Due Diligence) grundlegend überarbeitet und verbessert. Es ist Kernelement unseres<br />
„Business Partner Integrity Management“.<br />
Auch den Prozess zur Korruptionsprävention bei Geschäften mit staatlichen und regierungsnahen Stellen haben wir<br />
überarbeitet und dabei die Zusammenarbeit zwischen den Vertriebseinheiten und Group Compliance verbessert.<br />
<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.| Integrität // Compliance<br />
Die Wirksamkeit des in den Einheiten und Gesellschaften des Konzerns implementierten Compliance-Programms wird<br />
regelmäßig mit einem standardisierten Kontrollsystem beurteilt und ist auch Gegenstand der regulären Prüfung durch die<br />
interne Revision.<br />
Unsere Mitarbeiter werden kontinuierlich über die Bedeutung von Compliance sowie die Ziele des Compliance-Programms<br />
informiert. Bei Veranstaltungen sowie in internen Print- und Onlinemedien nehmen die obersten Führungskräfte regelmäßig zu<br />
Compliance-Themen Stellung. Neu ernannte Führungskräfte erhalten bei <strong>Daimler</strong> eine gesonderte Einführung zum Thema<br />
Compliance.<br />
Darüber hinaus bietet <strong>Daimler</strong> ein umfangreiches Compliance-Schulungsprogramm an. Mehr als 50.000 Mitarbeiter aus den<br />
Tochtergesellschaften und aus den Vertriebsbereichen haben <strong>2011</strong> das webbasierte Training zur Korruptionsprävention<br />
absolviert. In mehr als 150 Präsenztrainings vertieften zudem etwa 4.400 Mitarbeiter ihr Wissen zur Korruptionsprävention. Die<br />
Zielgruppen für diese Präsenztrainings ermitteln wir auf Basis der jährlichen Risikobewertung von Gesellschaften und<br />
Einheiten.<br />
<strong>2011</strong> haben wir ein neues Kartellrecht-Training entwickelt. Weltweit haben bereits etwa 16.500 Führungskräfte und<br />
ausgewählte Mitarbeiter relevanter Geschäftsbereiche die webbasierte Schulung absolviert. 654 Führungskräfte haben bis<br />
Ende <strong>2011</strong> an den vertiefenden Präsenztrainings zum Kartellrecht teilgenommen.<br />
Seit Anfang des Jahres <strong>2011</strong> bieten wir auch für externe Partner, für Joint-Venture-Partner und für Gesellschaften, an denen<br />
<strong>Daimler</strong> eine Minderheitsbeteiligung hält, Compliance-Trainings an. Wir informieren sie darüber, wie Mindestanforderungen an<br />
ein Compliance-Managementsystem aussehen könnten, um regelkonformes Verhalten in Geschäftsbeziehungen sicherzu<br />
stellen.<br />
<strong>2011</strong>
<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.| Integrität // Compliance<br />
Anlaufstellen für die Mitarbeiter. Mit konkreten Fragen zur Vermeidung von Bestechung können sich unsere Mitarbeiter an den Compliance<br />
Consultation Desk (CCD) wenden. Im Jahr <strong>2011</strong> wurde das Hinweisgebersystem grundlegend überarbeitet. Als wesentliche Neuerung wird sich<br />
das Business Practices Office (BPO) künftig vor allem auf schwere Regelverstöße und Fälle mit größeren Schäden für das Unternehmen<br />
konzentrieren. Zusätzlich hat das BPO seinen Service ausgeweitet. Seit <strong>2011</strong> werden vertrauliche Hinweise zu vermutetem Fehlverhalten<br />
weltweit über verschiedene Zugangswege in unterschiedlichen Sprachen entgegengenommen.<br />
Ob eine Untersuchung eingeleitet wird, prüft das BPO nach definierten Kriterien. Hierbei geht es etwa darum, ob es sich um einen<br />
strafrechtlichen Verstoß handelt oder ob die Reputation des Unternehmens maßgeblich gefährdet ist. Jedes mögliche Fehlverhalten wird gemäß<br />
der Grundsätze Fairness, Konsistenz, Transparenz und Nachhaltigkeit behandelt. Der Schutz von Hinweisgebern ist verbindlich geregelt.<br />
In Deutschland steht Hinweisgebern seit dem 1. Februar 2012 auch die Möglichkeit offen, sich mit ihrem Anliegen an Prof. Dr. Winfried<br />
Hassemer, einen externen Rechtsanwalt zu wenden, der als Neutraler Mittler fungiert. Aufgrund der gesetzlichen Schweigepflicht für Anwälte ist<br />
sichergestellt, dass die Identität des Hinweisgebers ohne dessen Einwilligung nicht preisgegeben wird.<br />
<strong>2011</strong>
Kartellrecht<br />
Einhaltung wettbewerbsrechtlicher Bestimmungen. <strong>Daimler</strong> hat im Jahr <strong>2011</strong> ein konzernweites Antitrust-Compliance-Programm<br />
implementiert. Für die inhaltliche Ausgestaltung des Programms haben wir den sogenannten <strong>Daimler</strong>-Standard entwickelt. Er enthält die<br />
verbindliche Festlegung, wie künftig bestimmte Verhaltensweisen im Umgang mit Wettbewerbern <strong>Daimler</strong>-intern kartellrechtlich beurteilt<br />
werden (z. B. Informationsaustausch, Benchmarking, Verbandsarbeit). Dabei ist der <strong>Daimler</strong>-Standard so streng wie die Anwendungspraxis der<br />
europäischen Kartellbehörden und Gerichte.<br />
Der <strong>Daimler</strong>-Standard gilt grundsätzlich weltweit. Dadurch stellen wir konzernweit einen einheitlichen Compliance - und Beratungsstandard<br />
sicher. Ausnahmen werden höchstens in eng umgrenzten und besonders deutlichen Ausnahmefällen nach einer Prüfung der Praxis im Einzelfall<br />
zugelassen.<br />
Online- und Präsenzschulungen Kartellrecht<br />
Neben Onlinetrainings und Präsenzschulungen ist ein weiterer wesentlicher Baustein des <strong>Daimler</strong>-Antitrust-Compliance-Programms eine<br />
umfassende Dokumentation zum Kartellrecht, u. a. ein sogenanntes Kartellrechtshandbuch sowie verschiedene Leitfäden. Zudem ist ein<br />
Dokument verfügbar, in dem besonders wichtige und häufig gestellte Fragen und Antworten behandelt werden. Bei Rückfragen zum <strong>Daimler</strong>-<br />
Antitrust-Compliance-Programm oder zu einzelnen Bausteinen können sich alle Mitarbeiter an eine zentrale Anlaufstelle wenden.<br />
Kartellrechtliche Verstöße berichten wir – sofern diese in erheblichem Umfang anfallen – im Geschäftsbericht.<br />
Mehr zum Thema Kartellrecht: GB Seite 225<br />
<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.| Integrität // Kartellrecht<br />
<strong>2011</strong>
Menschenrechte<br />
Wir bekennen uns zu unserer Verpflichtung, die Menschenrechte in unserem Unternehmen zu achten und uns auch in unserem geschäftlichen<br />
Umfeld für ihre Wahrung einzusetzen. Weil wir dem Thema höchste Bedeutung beimessen, haben wir die Verantwortlichkeit für<br />
Menschenrechtsfragen direkt im Vorstand verankert. Auch in unserer Governance-Struktur für Nachhaltigkeit spielt die Einhaltung der<br />
Menschenrechte eine wichtige Rolle. Führungskräfte aus den Bereichen Integrität und Recht, Kommunikation, Konzernumweltschutz, Personal,<br />
Politik und Außenbeziehungen sowie Einkauf sind hierbei einbezogen.<br />
Bezugsrahmen. In unserer betrieblichen Praxis bilden die Prinzipien des UN Global Compact und die Forderungen der UN Global Compact<br />
LEAD-Gruppe, die UN-Erklärung der Menschenrechte, die Standards der International Labour Organization (ILO ) sowie die OECD-Richtlinien für<br />
multinationale Unternehmen unseren verbindlichen Bezugsrahmen. Viele dieser Prinzipien haben wir in unsere interne Verhaltensrichtlinie und in<br />
die „Grundsätze zur sozialen Verantwortung“ übernommen. Wir begrüßen und unterstützen die „Guiding Principles on Business and Human<br />
Rights“, die <strong>2011</strong> vom UN Council on Human Rights verabschiedet wurden.<br />
BEZUGSRAHMEN UNSERER MENSCHENRECHTSGRUNDSÄTZE<br />
Das Recht auf ... Quelle Zusätzliche Quelle<br />
1 United Nations (1948). Allgemeine Erklärung der Menschenrechte. New York: United Nations<br />
2 ILO (1998). Erklärung über grundlegende Prinzipien und Rechte bei der Arbeit. Geneva: ILO<br />
3 OECD (2000). OECD-Leitlinien für multinationale Unternehmen. Paris: OECD<br />
4 United Nations Global Compact<br />
5 ILO (1998). Erklärung über grundlegende Prinzipien und Rechte bei der Arbeit. Geneva: ILO<br />
6 ILO (1998). Erklärung über grundlegende Prinzipien und Rechte bei der Arbeit. Geneva: ILO<br />
UN Global Compact LEAD // UN „Protect, Respect and Remedy“ Framework for Business and Human Rights<br />
Versammlungsfreiheit UDHR Art. 20 ILO Art. 2/a, GC3<br />
Organisation und Teilnahme an Tarifverhandlungen UDHR Art. 23/4 ILO Art. 2/a; OECD IV Art. 1/a; OECD IV Art. 2, 7&8, GC3<br />
Nichtdiskriminierung UDHR1 Art. 2 ILO2 Art. 2/b; OECD3 IV Art. 1/d, GC4 6<br />
Abschaffung von Sklaverei und Zwangsarbeit UDHR Art. 4 ILO5 Art. 2/b; ILO C105, C29<br />
Abschaffung von Kinderarbeit UDHR Art. 20 ILO Art. 2/a, GC3<br />
gleichen Lohn für gleiche Arbeit UDHR Art. 23/2 ILO Art. 2/d; OECD IV Art. 1/d, GC6<br />
Gleichheit bei der Arbeit UDHR Art. 23/1 ILO6 Art. 2/d; OECD IV Art. 1/d, GC6<br />
gerechte und befriedigende Entlohnung UDHR Art. 23/3<br />
eine sichere Arbeitsumgebung UDHR Art. 23/1 OECD IV Art. 4/b<br />
Erholung und Freizeit UDHR Art. 24<br />
Familienleben UDHR Art. 16<br />
<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.| Integrität // Menschenrechte<br />
Für uns als Automobilhersteller haben Arbeitnehmerrechte und gerechte Arbeitsbedingungen besondere eine Bedeutung. Dazu zählen das Recht<br />
auf Kollektivverhandlungen und der Grundsatz „Gleicher Lohn für gleiche Arbeit“. Wir lehnen jede Form der Diskriminierung sowie Zwangs- und<br />
Kinderarbeit ab und respektieren den Schutz von Ureinwohnern. In unserer Nachhaltigkeitsrichtlinie für Lieferanten fordern wir auch unsere<br />
Geschäftspartner wie deren Zulieferer ausdrücklich auf, vergleichbare Standards einzuhalten und zu unterstützen.<br />
Unsere Nachhaltigkeitsrichtlinie für Lieferanten<br />
<strong>Daimler</strong> wirbt in Industrieverbänden und internationalen Organisationen für die Verpflichtung der Wirtschaft, die Menschenrechte zu wahren und<br />
sich mit konkreten Menschenrechtsfragen auseinanderzusetzen. Dies machen wir auch im Dialog mit Regierungen und<br />
Nichtregierungsorganisationen (NGOs) deutlich.<br />
„<strong>Daimler</strong> Sustainability Dialogue“ <strong>2011</strong><br />
Schulungen zu Menschenrechten. Seit 2009 ist ein Menschenrechtsmodul Teil der Trainings zur Verhaltensrichtlinie, die für<br />
Verwaltungsangestellte obligatorisch sind. Menschenrechtsaspekte werden künftig in Pflichtschulungen integriert – für Angestellte und weitere<br />
Zielgruppen, wie z. B. Sicherheitspersonal. Der kontinuierliche Dialog mit unseren Führungskräften – zum Beispiel im Einkauf und Vertrieb –<br />
verbessert konzernweit das Bewusstsein für potenzielle Menschenrechtsrisiken und fördert ein einheitliches Verständnis ethischen Verhaltens.<br />
Verdachtsfälle verfolgen. Auch hier steht für die Meldung von Verdachtsfällen intern wie extern unser Business Practices Office (BPO) zur<br />
Verfügung. Insbesondere im Rahmen des Verhältnisses zu unseren Lieferanten gibt es einen etablierten und erprobten<br />
Beschwerdemanagementprozess. Vereinzelt befassten wir uns im Jahr <strong>2011</strong> mit Vorwürfen zu Menschenrechtsverletzungen in Unternehmen,<br />
mit denen wir geschäftlich verbunden sind. So beschuldigte eine deutsche NGO einen Partner, durch seine Produktion das Trinkwasser<br />
verschmutzt und damit schwere gesundheitliche Konsequenzen für die Bevölkerung in Kauf genommen zu haben. <strong>Daimler</strong> nimmt derartige<br />
<strong>2011</strong>
Vorwürfe äußerst ernst und hat gegenüber dem Zulieferer auf Topmanagementebene deutlich gemacht, dass dies ein schwerwiegendes Problem<br />
für die weitere Geschäftsbeziehung darstellt. Durch die Initiative und Vermittlung von <strong>Daimler</strong> entwickelte sich ein sachorientierter Dialog<br />
zwischen der NGO und dem Unternehmen, an dessen Ende eine substanzielle Verbesserung der Trinkwasserqualität und damit der<br />
Lebensgrundlagen für die lokale Bevölkerung stehen muss.<br />
Aufbau eines Risikobewertungssystems für Menschenrechte. Damit wir ein besseres Verständnis<br />
der lokalen Gegebenheiten entwickeln und bestmöglich beurteilen können, ob und wie sich unsere<br />
Geschäftsaktivitäten auf die Menschenrechte verschiedener Anspruchsgruppen auswirken, arbeiten<br />
wir eng mit lokalen Projektmanagern zusammen.<br />
Aus der Analyse der politischen Risiken an einzelnen Standorten haben wir gefolgert, dass wir unsere<br />
interne Dokumentation und die lokalen Verantwortlichkeitsstrukturen weiter stärken wollen. Daher<br />
haben wir für die Konzernzentrale und weitere Standorte einen systematischen Prüfprozess unter<br />
anderem für politische Risiken und lokale Anforderungen aufgesetzt und mit der Ausführung eines<br />
Human Rights Compliance Assessment der <strong>Daimler</strong>-Produktionsstandorte weltweit begonnen.<br />
Besonders im Blick sind dabei Umweltauswirkungen, Personalwesen, Gesundheit und Sicherheit am<br />
Arbeitsplatz, Rechts- und Regierungsangelegenheiten, Produktqualität und Marketing,<br />
Sicherheitsregelungen sowie das Lieferantenmanagement. Auf Basis der Ergebnisse werden<br />
gegebenenfalls weitere Initiativen abgeleitet.<br />
<strong>2011</strong> haben wir zunächst mit der Überprüfung von drei Ländern begonnen. In den nächsten drei Jahren<br />
werden wir die Bewertungen unserer Standorte in drei Phasen ausweiten und auch unsere<br />
Minderheitsbeteiligungen einbeziehen. Außerdem ermutigen wir unsere Geschäftspartner dazu, ein<br />
ähnliches Menschenrechts-Risikoassessment für ihre Geschäftstätigkeiten vorzunehmen.<br />
<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.| Integrität // Menschenrechte<br />
„Mit dem Human<br />
Rights Compliance<br />
Assessment<br />
überprüfen wir die<br />
Wahrung der<br />
Menschenrechte an<br />
unseren<br />
internationalen Standorten.<br />
Bei uns in<br />
Ägypten ist dies in den<br />
Zeiten des Umbruchs<br />
eine besondere<br />
Herausforderung, die<br />
es mit Fingerspitzengefühl<br />
täglich neu zu<br />
meistern gilt.“<br />
Mike Nolte, CEO, Mercedes-Benz<br />
Egypt S.A.E., Konzernrepräsentant,<br />
Vice President, German Chamber of<br />
Commerce, Egypt<br />
<strong>2011</strong>
Daten- und Verbraucherschutz<br />
Datenschutz. <strong>Daimler</strong> hat für die Verarbeitung von Mitarbeiter-, Kunden- und Partnerdaten verbindliche Datenschutzrahmenrichtlinien<br />
geschaffen, die ein weltweit einheitliches Datenschutzniveau für den Konzern herstellen. Die Richtlinien entsprechen den Anforderungen der<br />
Europäischen Datenschutzrichtlinie sowie den Grundprinzipien anderer internationaler und nationaler Datenschutzregelungen. Sie übersetzen<br />
die grundsätzlichen gesetzlichen Anforderungen in die betriebliche Praxis. Der Konzernbeauftragte für den Datenschutz stellt mit Unterstützung<br />
eines weltweiten Netzes lokaler Datenschutzkoordinatoren die globale Umsetzung der Richtlinien sicher. Für spezielle neue Datenschutzthemen<br />
sind bei Bedarf spezifische Festlegungen zu treffen. Beispielsweise werden aktuell neue Regelungen für den Umgang mit sozialen Netzwerken im<br />
Konzern etabliert.<br />
Vorfälle. Im Jahr <strong>2011</strong> wurden bei <strong>Daimler</strong> in Deutschland keine gravierenden Datenschutzverstöße festgestellt. Auch international sind von<br />
Konzerngesellschaften keine bemerkenswerten Vorfälle berichtet worden. Die Zahl der Anfragen und Beschwerden durch Kunden oder<br />
Mitarbeiter, die derzeit im Verhältnis zum Umfang dieser Personengruppe gering ist, nehmen wir aber als Indikator für mögliche Risiken für<br />
unser Unternehmen und verbessern unsere Abläufe kontinuierlich.<br />
Datenschutz ist nicht nur eine Führungsaufgabe, sondern betrifft jeden Mitarbeiter, der mit personenbezogenen Daten umgeht. Es ist Aufgabe<br />
des Unternehmens, den Rahmen dafür zu schaffen, dass jeder einzelne Beschäftigte die Datenschutzanforderungen erfüllen kann. Um die<br />
Risiken besser zu erfassen, ist der Datenschutz integraler Bestandteil des Compliance Risk Management des Konzerns.<br />
Schulungen. Die Sensibilisierungs- und Informationsmaßnahmen im Konzern haben wir deutlich ausgeweitet. Es wurde ein mehrjähriges<br />
Konzept zur Schulung der Führungskräfte und Mitarbeiter erarbeitet, mit dessen Umsetzung <strong>2011</strong> begonnen wurde. Für Schwerpunktthemen,<br />
wie den Umgang mit Gesundheitsdaten oder die Nutzung einer neuen Einwilligungsklausel für den Vertrieb, fanden bereits gezielte Maßnahmen<br />
statt.<br />
KONZERNRAHMENRICHTLINIE „DATENSCHUTZ“<br />
Konzernrahmenrichtlinie „Datenschutz“ (PDF, 203 KB)<br />
Verbraucherschutz. Die <strong>Daimler</strong> AG ist verpflichtet, die Benutzer ihrer Produkte in geeigneter Weise über den Gebrauch und die möglichen<br />
Risiken im Umgang damit zu unterrichten sowie vor Gefahren, insbesondere bei einem vorhersehbaren Fehlgebrauch des Produkts, zu warnen.<br />
Betriebsanleitungen sowie Informationen zur Funktionsweise von Rückhaltesystemen, Fahrassistenzsystemen und technische<br />
Hintergrundinformationen im Internet ermöglichen einen verantwortungsvollen, sicheren Umgang mit unseren Produkten. Die immer komplexer<br />
werdenden Funktionsweisen und Bedienvorgänge sind übersichtlich darzustellen, um eine hohe Akzeptanz zu gewährleisten, ohne dabei jedoch<br />
die Kundenliteratur zu überfrachten. Die produkthaftungsrechtlichen Anforderungen an die Kundenliteratur – insbesondere Betriebsanleitungen<br />
und Wartungshefte – werden durch einen Freigabeprozess sichergestellt.<br />
Über Strafzahlungen und nicht monetäre Sanktionen berichten wir – sofern diese in erheblichem Umfang anfallen – im Geschäftsbericht.<br />
Strafzahlungen: siehe Geschäftsbericht <strong>2011</strong> Seite 122<br />
<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.| Integrität // Daten- und Verbraucherschutz<br />
<strong>2011</strong>
Dr. Christine Hohmann-Dennhardt im Dialog<br />
Frau Dr. Hohmann-Dennhardt, Sie verantworten bei <strong>Daimler</strong> das neue Vorstandsressort für<br />
Integrität und Recht. Welche Ziele haben Sie sich gesetzt?<br />
Dr. Christine Hohmann-Dennhardt: Mir liegt am Herzen, dass Regeln nicht nur einfach befolgt<br />
werden z. B. aus Angst vor Sanktionen, sondern aus einer inneren Haltung heraus, das Richtige tun zu<br />
wollen. Das Ziel ist, dass <strong>Daimler</strong> „anständig“ Geschäfte macht, und zwar nicht nur quantitativ, sondern<br />
auch qualitativ – gemessen an hohen ethischen Standards. Beides gehört für mich untrennbar<br />
zusammen.<br />
Welche Zwischenbilanz ziehen Sie nach Ihrem ersten Jahr bei <strong>Daimler</strong>, wo steht das<br />
Unternehmen heute?<br />
Hohmann-Dennhardt: Wir sind auf einem sehr guten Weg, Integrität und Compliance nachhaltig im<br />
gesamten Unternehmen zu verankern. Als erster und bislang einziger Automobilhersteller hat <strong>Daimler</strong><br />
mit dem Vorstandsressort für Integrität und Recht ein Ausrufezeichen hinter diesen Anspruch gesetzt.<br />
Wir gehen das Thema Geschäftsethik systematisch an und sensibilisieren nicht nur unsere Mitarbeiter,<br />
sondern auch unsere Geschäftspartner. Uns leitet die Überzeugung, dass unternehmerische<br />
Verantwortung nicht an den Werkstoren endet.<br />
Wie erklären Sie Ihren Mitarbeitern den Zusammenhang zwischen Integrität und Compliance?<br />
Hohmann-Dennhardt: Compliance, also die Übereinstimmung unserer Geschäftsaktivitäten mit<br />
Gesetzen, Vorschriften und internen Richtlinien, ist ein wesentlicher Bestandteil von Integrität. Bei<br />
Integrität geht es jedoch nicht nur um regelkonformes Verhalten, sondern auch darum, seinem inneren<br />
Kompass zu folgen. Ein sicheres Gespür dafür, was richtig und was falsch ist, hilft dabei, sich auch in<br />
schwierigen Situationen richtig zu entscheiden, und verhindert Regelverstöße.<br />
Und wie wollen Sie diese Kultur der Integrität fördern?<br />
Hohmann-Dennhardt: Ein gemeinsames Werteverständnis lässt sich nicht einfach von oben<br />
verordnen. Daher möchten wir mit möglichst vielen Mitarbeitern unterschiedlicher Hierarchieebenen<br />
und Funktionen einen offenen und konstruktiven Austausch darüber führen, was Integrität für das<br />
Handeln bei <strong>Daimler</strong> konkret bedeutet. Die Ergebnisse des Integritätsdialogs, den wir im November<br />
<strong>2011</strong> begonnen haben, fließen in die neue <strong>Daimler</strong>-Verhaltensrichtlinie ein, die unseren Umgang<br />
miteinander im Unternehmen und mit unseren Geschäftspartnern regelt.<br />
Der Arbeitsalltag in einer globalisierten Welt wird immer komplexer. Woran können sich<br />
Mitarbeiter und Geschäftspartner von <strong>Daimler</strong> orientieren?<br />
<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.| Integrität // Dialog Dr. Christine Hohmann-Dennhardt<br />
„Ein gemeinsames<br />
Werteverständnis lässt<br />
sich nicht einfach von<br />
oben verordnen.“<br />
Ein Gespräch mit Dr. Christine<br />
Hohmann-Dennhardt. Sie leitet seit<br />
Februar <strong>2011</strong> das neu geschaffene<br />
Vorstandsressort Integrität und<br />
Recht. Zuvor war sie Richterin am<br />
Bundesverfassungsgericht und<br />
Hessische Ministerin für<br />
Wissenschaft und Kunst sowie<br />
Justiz. Ihr Verantwortungsbereich<br />
bei <strong>Daimler</strong> umfasst konzernweit<br />
den Rechtsbereich, die Compliance<br />
-Organisation sowie den Bereich<br />
Konzerndatenschutz. Frau<br />
Hohmann-Dennhardt ist aktives<br />
Mitglied des <strong>Daimler</strong> Sustainability<br />
Board (CSB).<br />
Hohmann-Dennhardt: Hier ist vor allem der UN Global Compact eine wichtige Richtschnur unseres Handelns. Unsere Verhaltensrichtlinie und<br />
unsere Grundsätze zur sozialen Verantwortung bauen auf ihn auf. Als Gründungsmitglied der Initiative von Kofi Annan und Mitglied der LEAD-<br />
Gruppe haben wir uns verpflichtet, Vorbild zu sein und die Werte des UN Global Compact aktiv mitzutragen. So haben wir im Mai <strong>2011</strong> Vertreter<br />
aus Industrie und Politik in Berlin eingeladen, mit uns und Georg Kell, dem Direktor des UN Global Compact, über „Wettbewerbsvorteile durch<br />
Nachhaltigkeit“ zu diskutieren. Diesen Austausch zu pflegen und weiterzuführen ist mir sehr wichtig.<br />
Nach welchen Prinzipien richten Sie Ihr Handeln persönlich aus?<br />
Hohmann-Dennhardt: Grundprinzipien sind für mich: die Achtung der Persönlichkeit eines jeden Menschen sowie Toleranz gegenüber<br />
Andersdenkenden. Darüber hinaus halte ich Selbstverantwortlichkeit, Ehrgeiz, Gradlinigkeit und eine soziale Einstellung für sehr wichtig.<br />
<strong>2011</strong>
Externes Statement Transparency International<br />
Sylvia Schenk, Vorstandsmitglied Transparency International Deutschland, beobachtet die <strong>Daimler</strong> AG<br />
seit Jahren und hat mehrmals am „<strong>Daimler</strong> Sustainability Dialogue“ teilgenommen. Im November <strong>2011</strong><br />
saß sie bei der Auftaktveranstaltung zu „Integrität im Dialog“ auf dem Podium. Hier ihr Blick auf die<br />
Entwicklungen, die das Unternehmen in Richtung Nachhaltigkeit und Integrität genommen hat:<br />
Beim ersten „<strong>Daimler</strong> Sustainability Dialogue“ 2008 berichten erwachsene Männer mit leuchtenden<br />
Augen, wie sie „als Bub“ geträumt haben „vom <strong>Daimler</strong>“. Jetzt sind sie da und dürfen mitreden. Ich sah<br />
das viel nüchterner. Aber mitreden ist schon gut, verändert den Blick auf ein Unternehmen, ein<br />
Produkt. Auf einmal stehen Menschen dahinter, Haltungen, Zielsetzungen. Und Zuhören gehört ja auch<br />
dazu: Welche Sorgen macht sich der Oberbürgermeister? Was fürchtet der Betriebsrat in der Krise?<br />
Wie vermeidet der indische Zulieferer Kinderarbeit? Was ist mit CO 2 , Elektro und Hybrid? Vor allem<br />
aber: Was sagt der Boss? Dr. Zetsche beeindruckt mit deutlichen Worten, lässt keinen Zweifel an der<br />
Entschlossenheit zu neuen Wegen – der „tone from the top“ stimmt. Der „<strong>Daimler</strong> Sustainability<br />
Dialogue“ ist dafür Symbol und Kristallisationspunkt, von Jahr zu Jahr kommen Bekenntnisse hinzu,<br />
werden Fortschritte vermeldet: kein Verkauf von Mercedes-Benz Pkw an die schlimmsten Diktatoren,<br />
Frau im Vorstand, Umweltziele konkretisiert, Standards für Lieferanten ergänzt.<br />
Ganz neu der Fokus auf Integrität: <strong>Daimler</strong> geht den Schritt von Compliance im eher technischinstrumentellen<br />
Sinn hin zur Wertevermittlung. Beides ist nötig – was nützen Umweltvorschriften und<br />
Lieferantenstandards, wenn sie nicht eingehalten werden? Und was nützen nachhaltige Zielsetzungen,<br />
wenn sie nicht überzeugen, sondern erzwungen werden müssen? Werteorientierung will die Menschen<br />
– Beschäftigte, aber auch Shareholder und Stakeholder – auf den mühsamen Weg in die Zukunft<br />
mitnehmen, ihrem Tun in der jeweiligen Rolle neuen Sinn geben. Kein einfaches Unterfangen, bei der<br />
Auftaktveranstaltung mit rund 550 Beschäftigten im November <strong>2011</strong> war auch Skepsis zu spüren.<br />
Werden wir wirklich ernst genommen? Weiß mein direkter Vorgesetzter, was gemeint ist? Kann ich<br />
offen kritisieren, ohne Nachteile befürchten zu müssen? Heute sitzt der Vorstand mit im Saal, aber wie<br />
sieht das im Alltag aus? Immerhin, der Anfang ist gemacht. Wieder ist es Dr. Zetsche, der Klartext<br />
redet. Er gesteht Fehler ein: Compliance in der jüngsten Vergangenheit wurde manchmal zu radikal, zu<br />
schematisch und ohne Fingerspitzengefühl umgesetzt. Das hat Wunden geschlagen, was er bedauert.<br />
Aber die Einhaltung von Regeln hat an Bedeutung gewonnen, dazu beleuchtet Dr. Zetsche<br />
selbstkritisch die Vergangenheit. Auch <strong>Daimler</strong> machte bis in die 1990er-Jahre, als<br />
Auslandsbestechung noch von der Steuer absetzbar war, nicht nur saubere Geschäfte. Integrität<br />
heutzutage wird anders definiert, verlangt Transparenz und ethische Maßstäbe.<br />
Dafür muss man konsequent eintreten, nicht nur bei Kick-Off-Events. Die große Öffentlichkeit erreicht<br />
<strong>Daimler</strong> mit Werbespots und - über die Formel 1. Die steht allerdings weniger für ethisches Handeln,<br />
sondern laut Medienberichten oft eher für das Gegenteil. Hier wären klare Worte angebracht,<br />
schließlich setzt ein Unternehmen auch als Sponsor Standards und definiert seine Werte.<br />
<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.| Integrität // Externes Statement Transparency International<br />
Transparenz und<br />
ethische Maßstäbe<br />
Sylvia Schenk gehört seit 2006 der<br />
deutschen Sektion von<br />
Transparency International an und<br />
ist dort Mitglied des Vorstands.<br />
Transparency International arbeitet<br />
in über 100 Ländern und hat offiziell<br />
anerkannte Sektionen in über<br />
70 Ländern. Die Organisation<br />
widmet sich der Bekämpfung von<br />
Korruption. Mehr Informationen<br />
unter: www.transparency.de<br />
<strong>2011</strong>
__Kapitel<br />
Geschäftstätigkeit<br />
INKLUSIVE VERTIEFENDER INHALTE<br />
<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.<br />
http://nachhaltigkeit.daimler.com
Unser Ansatz<br />
<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.| Geschäftstätigkeit// Unser Ansatz<br />
Als Wirtschaftsunternehmen ist es Teil unserer gesellschaftlichen Verantwortung, international wettbewerbsfähig zu sein und Gewinne zu<br />
erwirtschaften. Nur so können wir dauerhaft Wert schaffen, Arbeitsplätze sichern, notwendige Investitionen tätigen und zur Prosperität der<br />
Volkswirtschaften, in denen wir tätig sind, beitragen.<br />
Andere Dimensionen unternehmerischer Verantwortung, wie die Verpflichtung zu Integrität und Recht, zu Umweltschutz sowie zu sozialen<br />
Standards, sind eng damit verbunden. Daraus erwachsen Chancen und Risiken, die sich direkt auf unsere wirtschaftliche Performance<br />
auswirken können. Daher ist es allein schon aus Gründen wirtschaftlicher Vernunft geboten, unsere Unternehmenstätigkeit im Sinne eines<br />
umfassenden Nachhaltigkeitsmanagements zu steuern. Dazu gehört es, unser Risikomanagement umfassend auszurichten und insbesondere<br />
auch die lokalen Auswirkungen unserer weltweit ausgerichteten Geschäftstätigkeit im Blick zu haben.<br />
<strong>2011</strong>
Das Geschäftsjahr <strong>2011</strong><br />
Das Geschäftsjahr <strong>2011</strong> hat sich für <strong>Daimler</strong> günstig entwickelt. Der Absatz stieg in allen Automobilgeschäftsfeldern. Der Umsatz erhöhte sich<br />
um 9 Prozent auf 106,5 Mrd. Euro, und das operative Ergebnis (EBIT) erreichte 8,8 (2010: 7,3) Mrd. Euro. Auch für das Jahr 2012 erwarten wir<br />
einen ins gesamt positiven Geschäftsverlauf.<br />
9 %<br />
Anstieg des<br />
Konzernumsatzes<br />
im Jahr <strong>2011</strong> auf<br />
106,5 Mrd. Euro<br />
<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.| Geschäftstätigkeit// Das Geschäftsjahr <strong>2011</strong><br />
Umsatz. Der Konzernumsatz von <strong>Daimler</strong> stieg im Jahr <strong>2011</strong> um 9 Prozent auf 106,5 Mrd. Euro; bereinigt um<br />
Wechselkurseffekte war ein Zuwachs um 10 Prozent zu verzeichnen. Damit hat sich die positive<br />
Geschäftsentwicklung des Jahres 2010 – wie von uns zu Jahresbeginn erwartet – fortgesetzt. Bei Mercedes-Benz<br />
Cars stieg das Geschäftsvolumen um 7 Prozent auf 57,4 Mrd. Euro, bei <strong>Daimler</strong> Trucks um 20 Prozent auf 28,8 Mrd.<br />
Euro, bei Mercedes-Benz Vans um 17 Prozent auf 9,2 Mrd. Euro. Der Umsatz bei <strong>Daimler</strong> Buses ging um 3 Prozent<br />
auf 4,4 Mrd. Euro zurück. Beim Geschäftsfeld <strong>Daimler</strong> Financial Services lagen zwar das Vertragsvolumen und das<br />
Neugeschäft deutlich über dem Vorjahresniveau, der Umsatz verringerte sich jedoch um 6 Prozent. Ursächlich<br />
hierfür ist vor allem die geringere Anzahl an Leasingfahrzeugen in den USA, die in den Jahren 2008 und 2009 in den<br />
Markt kamen und nun am Ende der Vertragsdauer als Gebrauchtwagen vermarktet werden.<br />
In der regionalen Betrachtung erhöhte sich der Umsatz von <strong>Daimler</strong> in der Region Asien (+15 Prozent auf 22,6 Mrd.<br />
Euro) besonders deutlich. Positiv wirkte hier wie schon im Vorjahr die günstige Geschäftsentwicklung in China (+22 Prozent auf 11,1 Mrd. Euro).<br />
Auch in Lateinamerika (+12 Prozent auf 6,4 Mrd. Euro) und in Osteuropa (+29 Prozent auf 6,4 Mrd. Euro) konnten wir den Umsatz deutlich<br />
steigern. In der NAFTA-Region stieg das Geschäftsvolumen um 10 Prozent auf 26,0 Mrd. Euro. In Westeuropa war nur ein leichter Anstieg um<br />
2 Prozent auf 39,4 Mrd. Euro zu verzeichnen; dabei konnten wir auch in Deutschland um 2 Prozent zulegen. Grundsätzlich hat sich die regionale<br />
Aufteilung des Geschäftsvolumens von <strong>Daimler</strong> in den zurückliegenden drei Jahren deutlich zugunsten neuer Märkte verändert. So erzielen wir<br />
mittlerweile 37 Prozent unseres Geschäftsvolumens außerhalb der Triademärkte USA, Westeuropa und Japan. Im Jahr 2008 lag dieser Anteil<br />
noch bei 28 Prozent.<br />
Breite Aktionärsstruktur. Mit rund 1,0 Mio. Aktionären verfügt <strong>Daimler</strong> weiterhin über eine breite Aktionärsbasis. Die Zahl der Aktionäre ist im<br />
Vergleich zum Vorjahr stabil geblieben. Damit hat sich der Trend der rückläufigen Aktionärszahlen aus den Vorjahren nicht fortgesetzt. Im<br />
zweiten Halbjahr <strong>2011</strong> erfreute sich unsere Aktie einer stetig steigenden Nachfrage bei den Privatinvestoren, hauptsächlich aus Deutschland.<br />
<strong>2011</strong>
<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.| Geschäftstätigkeit// Das Geschäftsjahr <strong>2011</strong><br />
Die Kuwait Investment Authority hält einen Anteil von 6,9 Prozent an der <strong>Daimler</strong> AG. Die Renault-Nisan-Allianz hält einen Anteil von 3,1 Prozent.<br />
Aabar Investments PJS, Abu Dhabi, (Aabar) hat uns im Oktober <strong>2011</strong> mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an <strong>Daimler</strong> die Meldeschwelle von<br />
5 Prozent unterschritten hat und zu diesem Zeitpunkt 4,99998 Prozent betragen hat. Auslöser für das Unterschreiten der Meldeschwelle war<br />
eine leichte Erhöhung des Grundkapitals von <strong>Daimler</strong> durch Ausübung von Stock Options. Im Februar 2012 teilte uns Aabar mit, dass sich ihr<br />
Bestand an physischen <strong>Daimler</strong>-Aktien auf rund 32,7 Mio. Aktien reduziert hat; dies entspricht einem Anteil von 3,07 Prozent. Im Zuge der<br />
jeweiligen Beteiligungsmeldungen hat Aabar uns ferner mitgeteilt, dass darüber hinaus für die Differenz zu den ursprünglich erworbenen<br />
96,4 Mio. Aktien ein Anspruch auf Rückübertragung besteht. Aabar hat im Zusammenhang mit seinem Anteilsbesitz eine Reihe von<br />
Finanzierungstransaktionen abgeschlossen. Seit dem 1. Februar 2012 fordern die neuen Regelungen des Wertpapierhandelsgesetzes (WpHG)<br />
die separate Offenlegung bestimmter Elemente dieser Transaktionen. Dies führt in Bezug auf Teile des Anteilsbesitzes von Aabar zu einer<br />
doppelten Berücksichtigung. Einschließlich der Aktien, die in Verbindung mit Finanzierungstransaktionen an Dritte verliehen wurden und für die<br />
ein Rückübertragungsanspruch für Aabar besteht, hält Aabar weiterhin 9,04 Prozent. Die BlackRock Inc., New York, hat uns im August <strong>2011</strong><br />
mitgeteilt, dass sie die Meldeschwelle von 5 Prozent gemäß WpHG überschritten hat und ihr Stimmrechtsanteil an <strong>Daimler</strong> zum 11. August <strong>2011</strong><br />
bei 5,7 Prozent lag. Weiterhin oberhalb der Meldeschwelle von 3 Prozent gemäß WpHG liegt die Capital Research and Management Company,<br />
Los Angeles, die uns im Mai 2010 einen Anteil von 3,1 Prozent mitgeteilt hatte. Die noch zum Jahresende 2010 im Bestand befindlichen eigenen<br />
Aktien (rund 0,2 Mio. Stück im Wert von rund 7 Mio. Euro) wurden im Berichtsjahr zur Erfüllung von Ansprüchen ehemaliger AEG-Aktionäre aus<br />
einem Spruchverfahren verwendet.<br />
Insgesamt halten institutionelle Anleger 67 Prozent des Aktienkapitals, 20 Prozent befinden sich im Eigentum von Privatanlegern. Europäische<br />
Investoren besitzen rund 69 Prozent des Kapitals, rund 18 Prozent liegen bei US-Investoren.<br />
<strong>2011</strong>
Kennzahlen des Geschäftsjahres <strong>2011</strong><br />
GESCHÄFTSTÄTIGKEIT<br />
Umsatz in Mio. € 78.924 97.761 106.540 ↑<br />
Operating Profit /EBIT in Mio. € -1.513 7.274 8.755 ↑<br />
Ergebnis vor Ertragssteuern in Mio. € -2.298 6.628 8.449 ↑<br />
Konzernergebnis in Mio. € -2.644 4.674 6.029 ↑<br />
Gesamtabsatz Fahrzeuge in Mio. 1,6 1,9 2,1 ↑<br />
Absatz Mercedes-Benz Cars 1.093.905 1.276.827 1.381.416 ↑<br />
Absatz <strong>Daimler</strong> Trucks 259.328 355.263 425.756 ↑<br />
Absatz Mercedes-Benz Vans 165.576 224.224 264.193 ↑<br />
Absatz <strong>Daimler</strong> Buses 32.482 39.118 39.741 ↑<br />
Vertragsvolumen <strong>Daimler</strong> Financial Services in Mrd. € 58,3 63,7 71,7 ↑<br />
PRODUKTVERANTWORTUNG<br />
Forschungs- und Entwicklungsleistungen in Mio. € 4.181 4.849 5.634 ↑<br />
davon Aufwendungen im Umweltschutz in Mio. € 1.721 1.876 2.159 ↑<br />
CO 2 -Emissionen der europäischen Flotte (Mercedes-Benz<br />
Cars Pkw) in g CO 2 /km 160 158 150 ↓<br />
BETRIEBLICHER UMWELTSCHUTZ<br />
Energieverbrauch (gesamt) in GWh 8.922 10.442 10.599 ↑<br />
davon Strom in GWh 3.758 4.362 4.664 ↑<br />
davon Erdgas in GWh 3.494 4.032 4.053 ↑<br />
CO 2 -Emissionen (gesamt, Scope 1 und 2) in 1.000 t 3.052 3.583 3.546 ↓<br />
CO 2 -Emissionen gesamt (je produziertes Fahrzeug,<br />
Mercedes-Benz Cars Pkw) in kg/Fahrzeug 1.442 1.275 1.104 ↓<br />
CO 2 -Emissionen gesamt (je produziertes Fahrzeug, <strong>Daimler</strong><br />
Trucks) in kg/Fahrzeug 3.630 3.167 2.829 ↓<br />
CO 2 -Emissionen gesamt (je produziertes Fahrzeug,<br />
Mercedes-Benz Vans) in kg/Fahrzeug 1.380 1.101 979 ↓<br />
CO 2 -Emissionen gesamt (je produziertes Fahrzeug, <strong>Daimler</strong><br />
Buses) in kg/Fahrzeug 2.884 2.326 2.240 ↓<br />
Lösemittel (VOC) gesamt in t 4.142 5.506 6.310 ↑<br />
Lösemittel (VOC) (je produziertes Fahrzeug, Mercedes-Benz<br />
Cars Pkw) in kg/Fahrzeug 1,03 0,97 1,00 ↑<br />
Lösemittel (VOC) (je produziertes Fahrzeug, <strong>Daimler</strong> Trucks) in kg/Fahrzeug 7,85 7,75 8,12 ↑<br />
Lösemittel (VOC) (je produziertes Fahrzeug, Mercedes-Benz<br />
Vans) in kg/Fahrzeug 3,59 3,68 3,59 ↓<br />
Lösemittel (VOC) (je produziertes Fahrzeug, <strong>Daimler</strong> Buses) in kg/Fahrzeug 20,28 14,91 9,77 ↓<br />
Abfall-Verwertungsquote in Prozent 92 91 93 ↑<br />
Wasserverbrauch (gesamt) in Mio. m 3 11.761 14.031 15.040 ↑<br />
UNSERE MITARBEITER<br />
Anzahl Mitarbeiter (weltweit) 256.407 260.100 271.370 ↑<br />
Anzahl Auszubildende (weltweit) 9.151 8.841 8.499 ↓<br />
Durchschnittsalter Belegschaft (weltweit) in Jahren 41,4 41,9 41,9 →<br />
Kosten Personalaufwand (weltweit) in Mrd. € 13,9 16,5 17,4 ↑<br />
Durchschnittliche Fort- und Weiterbildungstage<br />
<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.| Geschäftstätigkeit// Kennzahlen des Geschäftsjahres <strong>2011</strong><br />
Einheit 2009 2010 <strong>2011</strong><br />
(proahr/Mitarbeiter) in Tagen 2,4 2,3 3,8 ↑<br />
Kosten für Aus- und Weiterbildung in Mio. € 206,8 201,6 231,4 ↑<br />
Frauenanteil (<strong>Daimler</strong> AG) in Prozent 13,1 13,5 13,9 ↑<br />
Frauenanteil Führungspositionen Ebene 4 (<strong>Daimler</strong> AG) in Prozent 11,7 12,4 12,9 ↑<br />
Fluktuationsquote (weltweit) in Prozent 9,7 4,9 4,2 ↓<br />
Teilzeitquote (<strong>Daimler</strong> AG) in Prozent 6,4 6,4 6,9 ↑<br />
Unfallhäufigkeit 1 in Fällen 13,5 15,0 14,4 ↓<br />
<strong>2011</strong>
Krankenquote in Prozent 4,4 4,9 5,3 ↑<br />
Rückstellungen für Alters- und Gesundheitsvorsorge in Mrd. € 4,1 4,3 3,2 ↓<br />
GESELLSCHAFTLICHES ENGAGEMENT<br />
Ausgaben für Stiftungen, Spenden und Sponsoring in Mio. € 26,4 51,1 59,0 ↑<br />
1 Durchgangsarzt-Fälle mit mindestens einem Ausfalltag pro 1 Million Anwesenheitsstunden, bezogen auf Mitarbeiter in der Produktion oder produktionsnahen Bereichen an den<br />
Produktionsstandorten der <strong>Daimler</strong> AG, Evobus GmbH und Mercedes-Benz Ludwigsfelde GmbH in Deutschland<br />
<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.| Geschäftstätigkeit// Kennzahlen des Geschäftsjahres <strong>2011</strong><br />
Einheit 2009 2010 <strong>2011</strong><br />
<strong>2011</strong>
Sustainability Ratings und Rankings<br />
Unabhängige Ratingagenturen und Forschungsinstitute haben auch <strong>2011</strong> unsere Nachhaltigkeitsleistung bewertet. Unsere Bemühungen um<br />
eine ebenso wirtschaftlich erfolgreiche wie sozial und ökologisch tragfähige Geschäftstätigkeit erfuhren damit eine kritische Würdigung. Sie hilft<br />
uns, unsere Leistung weiter zu verbessern.<br />
Beim Rating der oekom research hat <strong>Daimler</strong> weiterhin den „Prime Investment Status“ inne, mit einer guten Gesamtbewertung von B– (Skala<br />
von A+ bis D-).<br />
Im September <strong>2011</strong> hat Sustainable Asset Management (SAM) die Ergebnisse für den diesjährigen „Dow Jones Sustainability Index“ (DJSI)<br />
bekannt gegeben. Demnach ist <strong>Daimler</strong> trotz einer deutlich verbesserten Gesamtbewertung von 93 Punkten erneut nicht im DJSI World<br />
vertreten. SAM honoriert jedoch die größten Verbesserungen der Nachhaltigkeitsleistung im Automobilsektor mit dem „Sector Mover“-Status für<br />
<strong>Daimler</strong>. Die Topautomobilunternehmen liegen damit in dem Bewertungsergebnis fast gleichauf, sodass weniger als ein Prozentpunkt über die<br />
Aufnahme oder Nichtaufnahme in den Index entschieden haben. Jenseits des Index erhält <strong>Daimler</strong> als Investmentempfehlung die „SAM Gold<br />
Class“ (2010: „SAM Silver Class“) – eine Auszeichnung, die nur Spitzenunternehmen erhalten, die maximal einen Abstand von einem<br />
Prozentpunkt zum Branchenbesten aufweisen.<br />
Aufgrund der Anteile an EADS war die <strong>Daimler</strong>-Aktie auch <strong>2011</strong> nicht im FTSE4Good-Index vertreten. Dagegen haben die<br />
Nachhaltigkeitsanalysten der französischen Ratingagentur Vigeo unser Unternehmen im Jahr <strong>2011</strong> wieder positiv bewertet. Im IÖW/future-<br />
Ranking, dem eine Analyse des Nachhaltigkeitsreportings der 150 größten deutschen Unternehmen zugrunde liegt, hat <strong>Daimler</strong> sich von Platz 7<br />
im letzten Ranking der <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong>e aus dem Jahr 2009 auf den 4. Platz im Jahr <strong>2011</strong> verbessert.<br />
<strong>Daimler</strong> wird seine Bemühungen auf dem Gebiet der Nachhaltigkeit weiter intensivieren. Wir erwarten, dass sich dadurch auch unsere Position<br />
in relevanten Ratings und Rankings weiter verbessern wird.<br />
Die <strong>Daimler</strong>-Aktie in Nachhaltigkeitsindizes<br />
Ratingagentur<br />
Sustainable Asset<br />
Management<br />
Vigeo bewertet<br />
oekom<br />
research<br />
2010/<strong>2011</strong> <strong>2011</strong>/2012<br />
bewertet bewertet<br />
(ohne Rangfolge)<br />
Prime Investment<br />
Status (Note B–)<br />
Imug/EIRIS bewertet<br />
Indizes<br />
Dow Jones Sustainability<br />
Index World<br />
Dow Jones Sustainability<br />
Index Europe<br />
(ohne Rangfolge)<br />
nicht gelistet/<br />
Silver Class<br />
nicht gelistet<br />
Silver Class<br />
bewertet<br />
(ohne Rangfolge)<br />
Prime Investment<br />
Status (Note B–)<br />
bewertet<br />
(ohne Rangfolge)<br />
nicht gelistet/<br />
Gold Class<br />
nicht gelistet/<br />
Gold Class<br />
ASPI-Index gelistet gelistet<br />
FTSE4Good-Index wegen EADS-Anteilen nicht gelistet<br />
<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.| Geschäftstätigkeit// Ratings und Rankings<br />
<strong>2011</strong>
Risikomanagement<br />
Mit unternehmerischem Handeln im globalen Maßstab sind untrennbar eine Vielzahl von Risiken verbunden. Ihnen sind auch unsere<br />
international tätigen Geschäftsfelder ausgesetzt. Um bestehende Risiken frühzeitig zu erkennen, zu bewerten und konsequent anzugehen, haben<br />
wir Steuerungs- und Kontrollsysteme etabliert. Sie sind – auch im Sinne der Erfüllung gesetzlicher Vorschriften – zu einem einheitlichen und<br />
konzernweiten Risikomanagementsystem zusammengefasst. Wesentliche Risikokategorien sind volkswirtschaftliche Risiken, Branchenrisiken<br />
(<strong>inkl</strong>usive ökologischer und gesellschaftlicher Risiken), Finanzmarktrisiken, Compliance -Risiken sowie Reputationsrisiken.<br />
Unser Risikomanagementsystem ist integraler Bestandteil des gesamten Planungs-, Steuerungs- und Berichterstattungsprozesses in den<br />
relevanten rechtlichen Einheiten und Zentralfunktionen. So orientiert sich unser Ansatz am Vorsorgeprinzip als einer allgemeinen<br />
Handlungsrichtlinie im Bereich der Risikoprävention, zu der wir uns in Grundsätzen und Initiativen wie dem UN Global Compact und der GRI<br />
bekannt haben. Aktives Risikomanagement heißt für uns, Risiken frühzeitig zu erkennen, sie in ihrer Bedeutung zu bewerten und konsequent<br />
anzugehen. Grundlage hierfür ist ein Risikomanagementhandbuch, das den methodischen und prozessualen Rahmen des Risikomanagements<br />
innerhalb des <strong>Daimler</strong>-Konzerns detailliert beschreibt. Unser Risikomanagement soll auch dazu beitragen, das Risikobewusstsein auf sämtlichen<br />
Ebenen des Unternehmens zu steigern und für den Umgang mit Risiken zu sensibilisieren. Das gilt etwa in Bezug auf die Berichterstattung in der<br />
Öffentlichkeit, die interne Kommunikation und das Verhalten in Entscheidungsprozessen.<br />
Erkennen und bewerten. Risiken zu identifizieren und bezüglich ihrer Eintrittswahrscheinlichkeit und Schadenshöhe zu bewerten, ist eine<br />
wesentliche Aufgabe aller am Risikomanagementprozess beteiligten Bereiche. Wichtige Risikokategorien sind zum Beispiel:<br />
volkswirtschaftliche und gesellschaftliche/politische Risiken, etwa Risiken hinsichtlich der konjunkturellen Entwicklung<br />
in den Kernmärkten oder der Verfügbarkeit von Rohstoffen und deren Preisentwicklung;<br />
branchen- und unternehmensspezifische Risiken in den Bereichen Entwicklung, Einkauf, Produktion, Vertrieb sowie damit<br />
verbundene rechtliche Risiken, etwa Risiken für die Produktqualität, Risiken aus politischen und gesetzlichen<br />
Rahmenbedingungen wie zum Beispiel der Umweltgesetzgebung, Umweltrisiken in Verbindung mit Produkten oder der<br />
Produktion, Risiken aus unvorhergesehenen Ereignissen, Risiken aus Rechtsverfahren;<br />
Finanzmarktrisiken, einschließlich Marktrisiken durch Veränderungen von Wechselkursen, Zinssätzen und Aktienkursen;<br />
Compliance-Risiken, also Risiken aus dem Verstoß gegen bestehende Vorschriften (etwa Risiken aus Insiderhandel, aus<br />
Verletzung der Arbeitsschutzpflichten, Verletzung der Sorgfaltspflicht für Daten und IT-Sicherheit, Korruption, Untreue).<br />
Darüber hinaus werden Reputationsrisiken, also Risiken, die die öffentliche Wahrnehmung unseres Unternehmens betreffen und zu Schäden des<br />
Ansehens des Konzerns führen könnten, untersucht und qualitativ bewertet.<br />
Maßnahmen ergreifen. Aufgabe der Verantwortlichen innerhalb der relevanten rechtlichen Einheiten und Zentralfunktionen ist es, Maßnahmen<br />
zur Risikovermeidung, -reduzierung und -absicherung zu entwickeln, zu initiieren und im Rahmen von regelmäßigen Controllingprozessen zu<br />
überwachen. Dazu zählt zum Beispiel auch die systematische Integration der Umweltvorsorge in den gesamten Lebenszyklus unserer Fahrzeuge.<br />
Umweltziele werden, wie andere Entwicklungsziele auch, im Zuge des Produktentwicklungsprozesses verfolgt und sind Bestandteil der Quality-<br />
Gate-Freigaben im Entwicklungsprozess. Bezug nehmend auf die Anforderungen des Gesetzes zur Kontrolle und Transparenz im<br />
Unternehmensbereich (KonTraG) führen wir weltweit regelmäßig Umweltrisikoanalysen (Environmental Due Diligence) an unseren Standorten<br />
durch. Die gewonnenen Erkenntnisse werden den Verantwortlichen zur Verfügung gestellt. Die Analysen zeigen Handlungsbedarfe auf und<br />
empfehlen Maßnahmen zur Risikominimierung, deren Umsetzungsstand jährlich erfasst und an den Vorstand berichtet wird. Außerdem haben<br />
wir mit der Ausführung von Human Rights Compliance Assessments an den <strong>Daimler</strong>-Produktionsstandorten weltweit begonnen.<br />
Unsere Umweltrisikoanalyse<br />
Human Rights Compliance-Assessments<br />
<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.| Geschäftstätigkeit// Risikomanagement<br />
Organisation und Verantwortung. Ein Group Risk Management Committee (GRMC) koordiniert die verschiedenen Initiativen, die sich mit<br />
Risikomanagement auch im weiteren Sinne beschäftigen, prüft die Wirksamkeit und Funktionsfähigkeit der eingesetzten Prozesse und initiiert<br />
gegebenenfalls notwendige Anpassungen. Das GRMC hat zudem eine Informationsplattform geschaffen, die unseren Beschäftigten einen<br />
Überblick über wesentliche Risiken gewährt, die Risikoidentifikation erleichtert und dem Austausch dient.<br />
Aufgaben der Konzernrevision. Die Konzernrevision unterstützt den Vorstand bei der Überwachung der verschiedenen Funktionen und<br />
Geschäftsfelder unseres Unternehmens. Das integrierte Risikofrüherkennungssystem, der Aufbau und die Umsetzung des Risikomanagements<br />
werden von der Konzernrevision wie auch von unseren Konzernabschlussprüfern kontrolliert. Durch risikoorientierte Prüfungen trägt die<br />
Konzernrevision zu effektiven und effizienten Unternehmensabläufen und zur Verbesserung der Managementqualität bei.<br />
<strong>2011</strong>
Lokale Auswirkungen steuern<br />
<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.| Geschäftstätigkeit// Lokale Auswirkungen<br />
Für einen global tätigen Konzern wie <strong>Daimler</strong> mit 63 Produktionsstandorten in 18 Ländern der Erde liegt eine besondere Herausforderung darin,<br />
die spezifischen lokalen ökologischen, sozialen und ökonomischen Auswirkungen der eigenen Unternehmenstätigkeit zu steuern. Wir arbeiten<br />
derzeit im Rahmen unseres konzernweiten Nachhaltigkeitsmanagements daran, die Datenbasis dafür zu verbessern und das Reporting an den<br />
Standorten zu vereinheitlichen. In einzelnen Bereichen sind wir auf diesem Weg schon ein gutes Stück vorangekommen:<br />
Umweltauswirkungen managen. Mehr als 98 Prozent unserer Werke weltweit verfügen über ein zertifiziertes<br />
Umweltmanagementsystem, darüber hinaus prüfen wir die einzelnen Standorte regelmäßig auf spezifische Umweltrisiken. Um<br />
die konzernweiten Umweltschutzziele auch lokal noch besser zu verfolgen, haben wir Regelprozesse für eine fundierte<br />
Berichterstattung und die jährliche Fortschreibung lokaler Zielsetzungen erarbeitet.<br />
Umwelterklärungen der Werke<br />
Mehr zur Umweltorganisation<br />
Einhaltung der Menschenrechte. Unser Business Practices Office (BPO) steht weltweit für die Meldung von<br />
Menschenrechtsverstößen – auch bei Lieferanten – zur Verfügung und geht jeder fundierten Beschwerde nach. Damit wir ein<br />
besseres Verständnis der lokalen Gegebenheiten und der Auswirkungen unserer Geschäftsaktivitäten auf<br />
Menschenrechtsfragen gewinnen, arbeiten wir eng mit lokalen Projektmanagern zusammen. Außerdem haben wir mit der<br />
Ausführung eines Human Rights Compliance Assessment unserer Produktionsstandorte weltweit begonnen. Im Zuge dessen<br />
wollen wir unsere interne Dokumentation und die lokalen Verantwortlichkeitsstrukturen noch weiter verbessern.<br />
Mehr zur Einhaltung von Menschenrechten<br />
Verantwortung für die Beschäftigten. Die staatlichen sozialen Sicherungssysteme an unseren Standorten rund um die Welt<br />
sind sehr unterschiedlich ausgeprägt. Wir reagieren darauf etwa mit geeigneten Programmen zur Gesundheitsvorsorge oder<br />
Kinderbetreuungsangeboten, die auf lokale Bedürfnisse zugeschnitten sind. Eine hohe Bedeutung hat für uns auch der Aufbau<br />
von Ausbildungs- und Qualifizierungsprogrammen – gerade auch dort, wo eine geeignete Infrastruktur dafür fehlt. Für<br />
einheitliche Standards und eine Weiterentwicklung der Ausbildung an unseren Standorten sorgt das<br />
<strong>Daimler</strong>AusbildungsSystem (DAS).<br />
Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz weltweit<br />
Unsere Ausbildungsprogramme weltweit<br />
Lieferanten einbeziehen. Unsere Nachhaltigkeitserwartungen an Lieferanten haben wir in einer eigenen Richtlinie formuliert,<br />
die verbindlicher Bestandteil der Vertragsbedingungen von Mercedes-Benz und unserer allgemeinen Einkaufsbedingungen<br />
(Nichtproduktionsmaterial) ist. Schrittweise verankern wir auch im internationalen Rahmen Nachhaltigkeitsklauseln in den<br />
Einkaufsbedingungen. Zur Unterstützung und Überprüfung setzen wir Trainings, Dialog- und Kommunikationsmaßnahmen<br />
sowie Assessments ein. Zudem haben wir damit begonnen, Nachhaltigkeitsaspekte in Audits zur Auswahl neuer Lieferanten zu<br />
integrieren.<br />
Mehr zu unserem Lieferantenmanagement<br />
<strong>2011</strong>
Volkswirtschaftliche Bedeutung der Automobilindustrie<br />
Die Automobilindustrie ist weltweit ein wichtiger Motor für Wachstum, Einkommen und Beschäftigung sowie für Innovationen. Das Automobil<br />
ermöglicht eine Flexibilität und Mobilität, wie sie vor hundert Jahren undenkbar gewesen wäre. Damit beeinflusst der Industriezweig – und somit<br />
auch unser Unternehmen – das globale Wirtschaftsgeschehen auf vielfältige Weise.<br />
In Deutschland ist die Automobilindustrie mit mehr als 14 Prozent aller Beschäftigten im verarbeitenden Gewerbe einer der größten Arbeitgeber.<br />
Arbeitnehmer finden sich hierbei nicht nur bei den großen Automobilproduzenten, sondern auch vielfach in familiengeführten und<br />
mittelständischen Unternehmen der Zulieferindustrie. Der Anteil der Automobilindustrie an der gesamten industriellen Wertschöpfung in<br />
Deutschland ist mit knapp acht Prozent im internationalen Vergleich mit industrialisierten Ländern außergewöhnlich hoch. Die Bedeutung der<br />
Exporte ist dabei in den letzten Jahren kontinuierlich gewachsen. Inzwischen werden mehr als drei Viertel der in Deutschland hergestellten Pkw<br />
ins Ausland exportiert. Nach Japan, China und den USA bleibt Deutschland die viertgrößte automobilproduzierende Nation.<br />
Die Bruttoanlageinvestitionen der Branche beliefen sich <strong>2011</strong> auf über 10 Mrd. Euro, was rund einem Fünftel der gesamten deutschen<br />
Industrieinvestitionen entspricht. Insgesamt wurden in den letzten zehn Jahren damit über 100 Mrd. Euro in Deutschland investiert. 20 Mrd.<br />
Euro jährlich investieren Hersteller wie Zulieferer in Forschung und Entwicklung, mehr als in jedem anderen Wirtschaftszweig. Das entspricht in<br />
etwa einem Drittel der insgesamt in Deutschland getätigten FuE-Ausgaben (und einem Anteil von 40 Prozent der Ausgaben des verarbeitenden<br />
Gewerbes). Pro Tag kommen aus der Branche durchschnittlich zehn Patentanmeldungen, insbesondere im Bereich umweltfreundlicher<br />
Fahrzeugtechniken. Die FuE-Investitionen des <strong>Daimler</strong>-Konzerns betrugen im Jahr <strong>2011</strong> weltweit 5,634 Mrd. Euro (2010: 4,849 Mrd. Euro).<br />
Über das Kerngeschäft – die Produktion und den Verkauf von Autos – hinaus profitieren Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft auch auf<br />
andere Weise von unserem Unternehmen. So unterstützt <strong>Daimler</strong> zum Beispiel gesellschaftliche Einrichtungen finanziell und fördert<br />
Infrastrukturangebote, etwa durch unternehmenseigene Sportstätten.<br />
AUTOMOBILINDUSTRIE IN DEN USA, BRASILIEN UND CHINA<br />
Die Automobilindustrie in den USA<br />
Die Automobilindustrie ist in den USA ein kritischer Bestandteil des Wirtschaftsgeschehens, der – wie auch in Deutschland – weit<br />
über die Herstellung von Kraftfahrzeugen hinausgeht. So ergeben sich etwa Implikationen für Beschäftigung und Steuereinnahmen,<br />
die einen wichtigen Einfluss auf das amerikanische Bildungs- und Gesundheitswesen haben. Darüber hinaus investiert die<br />
amerikanische Automobilindustrie als Innovationstreiber jährlich 16 bis 18 Mrd. USD in Forschung und Entwicklung. Als zweitgrößter<br />
Automobilmarkt weltweit besitzt die Industrie zusätzlich eine exponierte Stellung für den weltweiten Handel und Investitionsfluss.<br />
Und letztlich hat das Automobil durch die Möglichkeit flexibler Mobilität auch in den USA einen positiven Einfluss auf die<br />
Lebensqualität.<br />
Historisch gesehen trägt die Automobilindustrie etwa 3 bis 3,5 Prozent zum amerikanischen Bruttoinlandsprodukt bei. Im<br />
Jahresdurchschnitt <strong>2011</strong> waren über 2,7 Millionen Menschen in der Herstellung von Kfz und Kfz-Teilen sowie im Groß- und<br />
Einzelhandel dieser Erzeugnisse beschäftigt. Aufgrund der Verbindungen zu anderen Industrien, insbesondere im Einkauf von Waren<br />
die für die Herstellung benötigt werden, hängen jedoch weit mehr Arbeitsplätze von der Automobilindustrie ab. So ist die Branche<br />
beispielsweise mit Bezug von etwa 20 Prozent des gesamten inländischen Stahlbedarfs der größte Stahlkonsument in den USA.<br />
Schätzungen gehen von bis zu 13 Millionen Jobs aus, die direkt oder indirekt mit der Automobilindustrie in Verbindung stehen. Das<br />
sind etwa 10 Prozent des gesamten amerikanischen Arbeitsmarktes. Diese Jobs generieren ein Einkommen von jährlich über<br />
500 Mrd. USD und Steuereinnahmen von etwa 70 Mrd. USD (Stand 2010).<br />
Die Automobilindustrie in Brasilien<br />
<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.| Geschäftstätigkeit// Volkswirtschaftliche Bedeutung<br />
Die Automobilindustrie ist elementarer Bestandteil der stark industriell geprägten brasilianischen Wirtschaft. Der Anteil des<br />
Automobilsektors von über 20 Prozent an der Wertschöpfung des verarbeitenden Gewerbes und etwa 5 Prozent des gesamten BIP<br />
ist hierbei außergewöhnlich hoch. Mit einem Umsatz von über 100 Mrd. Euro 2010 (+20 Prozent gegenüber 2009), der in über<br />
200.000 verbundenen Unternehmen erwirtschaftet wurde, entspricht die brasilianische Automobilindustrie in etwa einem Drittel der<br />
Größe der Automobilindustrie in Deutschland. Die Beschäftigung in der Kfz-Herstellung steigt seit Beginn des Jahrtausends stetig an<br />
und belief sich zu Jahresende <strong>2011</strong> auf knapp 150.000 Beschäftigte. In direkter und indirekter Abhängigkeit werden der gesamten<br />
Automobilindustrie etwa 1,5 Millionen Mitarbeiter zugezählt.<br />
Eine entscheidende Rolle kommt der Automobilproduktion in Brasilien zu. Mit über 50 Produktionsstätten und<br />
Produktionskapazitäten für etwa 4,4 Millionen Fahrzeuge jährlich ist Brasilien der sechstgrößte Produktionsstandort weltweit. 2010<br />
lagen die Investitionen der Automobilindustrie in Anlagen und neue Produktionsstätten mit etwa 3,9 Mrd. Euro auf einem<br />
<strong>2011</strong>
2005 doppelt so schnell gewachsen wie die Kfz-Produktion. Dies führte dazu, dass sich Brasilien über die letzten Jahre vom Netto-<br />
Exporteur zu einem Netto-Importeur von Automobilen entwickelt hat. Um jedoch Beschäftigung und Investitionen auch national zu<br />
fördern, ist davon auszugehen, dass der Produktionsstandort Brasilien auch zukünftig weiter gestärkt wird.<br />
Die Automobilindustrie in China<br />
<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.| Geschäftstätigkeit// Volkswirtschaftliche Bedeutung<br />
Das beachtliche Wirtschaftswachstum, steigende Einkommen, eine rapide wachsende Mittelschicht und der zunehmende Wunsch<br />
nach individueller Mobilität sind die Grundlage für die eindrucksvolle Entwicklung des chinesischen Automobilmarktes. Im Jahr 2010<br />
hat China die USA überholt und ist mit gut 12 Millionen verkauften Autos zum weltgrößten Pkw-Markt aufgestiegen. In den nächsten<br />
10 Jahren wird sich das Wachstum der Automobilnachfrage in China fortsetzen. Für das Jahr 2021 liegen die Erwartungen für den<br />
Pkw-Markt zwischen 25 und 35 Millionen verkauften Autos. Aufgrund des geringen Importanteils von weniger als 10 Prozent wird<br />
dabei ein Großteil der Nachfrage über lokal gefertigte Fahrzeuge bedient. Dies ist insbesondere förderlich für die Umsätze und<br />
Beschäftigung in der Industrie sowie die daraus resultierende Kaufkraft der Arbeitnehmer. Es partizipieren aber auch internationale<br />
Hersteller am dynamischen Wachstum auf dem chinesischen Markt, so dass zusätzliche Arbeitsplätze in den Ursprungsländern<br />
entstehen.<br />
Der Automobilsektor zählt in China zu den Schlüsselindustrien und besitzt laut aktuellem Fünfjahresplan einen hohen strategischen<br />
Fokus. So soll die Konsolidierung auf dem stark fragmentierten Hersteller- und Zulieferermarkt vorangetrieben werden, um<br />
Effizienzsteigerungen anzustreben und die Wettbewerbsfähigkeit im internationalen Vergleich zu fördern. Zudem gibt es seitens der<br />
chinesischen Regierung Fördermaßnahmen, die sich zunehmend auf verbrauchsgünstige Fahrzeuge und alternative Antriebe<br />
konzentrieren. So strebt die Regierung beispielsweise an, dass bis 2015 eine Million mit „sauberer Energie“ betriebene Autos in<br />
China verkauft werden. Des Weiteren hat die Regierung ihren Willen bekundet, in den nächsten 10 Jahren mehr als 90 Mrd. US-<br />
Dollar in grüne Fahrzeugtechnologien zu investieren.<br />
<strong>2011</strong>
__Kapitel<br />
Innovationsmanagement<br />
INKLUSIVE VERTIEFENDER INHALTE<br />
<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.<br />
http://nachhaltigkeit.daimler.com
Unser Ansatz<br />
Neue Ideen entstehen in den Köpfen von Menschen. <strong>Daimler</strong> fördert dies, indem das Unternehmen Raum<br />
für freies und kreatives Denken und Arbeiten schafft und beides, wo immer dies sinnvoll ist, mit geeigneten<br />
Prozessen und Systemen unterstützt.<br />
5,6<br />
Mrd.<br />
Euro<br />
Forschungs- und<br />
Seit der Erfindung des Automobils vor 125 Jahren spielen Innovationen eine<br />
Schlüsselrolle in unserem Unternehmen. Innovationen werden auch unsere<br />
Zukunft gestalten. Angesichts des beschleunigten technologischen Wandels<br />
und aktueller Herausforderungen wie Klimawandel und Umweltschutz stehen<br />
wir vor der Aufgabe, das Auto neu zu erfinden. Umfangreiche Investitionen in<br />
Forschung und Entwicklung bilden die Grundlage, um das hohe<br />
Innovationsniveau auf lange Sicht nicht nur halten, sondern weiter ausbauen zu<br />
können. Im Jahr <strong>2011</strong> beliefen sich unsere Forschungs- und<br />
Entwicklungsleistungen auf insgesamt 5,6 (i. V. 4,8) Mrd. Euro.<br />
Entwicklungsaus- Innovationsmanagement. Es ist unser Ziel, unseren Kunden faszinierende<br />
gaben im Jahr <strong>2011</strong> Produkte und maßgeschneiderte Lösungen für eine bedarfsgerechte, sichere<br />
und nachhaltige Mobilität anzubieten. Hierfür benötigen wir immer wieder neue<br />
Ideen, kreative Lösungen und geistreiche Erfindungen. Ausgangspunkt und<br />
wesentlicher Faktor für den künftigen Unternehmenserfolg ist eine erfolgreiche<br />
Forschungs- und Entwicklungsarbeit. Damit möglichst viele Ideen möglichst schnell verwirklicht werden,<br />
haben wir beim Innovationsmanagement Prozesse etabliert, die Kreativität und Kundennutzen<br />
zusammenführen. Den strategischen Rahmen für Innovationsthemen aus Forschung, Wissenschaft und<br />
Technologie gestaltet unsere Forschungs- und Technologiepolitik. Sie vertritt die Konzernposition in<br />
Gremien und Verbänden, beobachtet und gestaltet aktiv Meinungsbildung und Entscheidungsprozesse bei<br />
Forschungsförderung und Wissenschaftsfragen. Mithilfe der hauseigenen Zukunftsforschung und des<br />
Technologiemonitorings stellen wir sicher, dass neue Lösungen veränderte Rahmenbedingungen und<br />
zukünftige Kundenwünsche bereits vorwegnehmen. Unsere Kundenforschung sowie die Überprüfung der<br />
Produktakzeptanz im Customer Research Center (CRC) sorgen dafür, dass das Feedback der Kunden<br />
ebenso wie innovative Ideen von Anfang an in die Entwicklung neuer Automobile einfließen.<br />
<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.| Innovationsmanagement// Unser Ansatz<br />
<strong>2011</strong><br />
Kein anderer<br />
Premiumautomobilhersteller<br />
verfügt über<br />
so gute<br />
Voraussetzungen wie<br />
wir, um mit<br />
Innovationen die<br />
gesamte Bandbreite<br />
der Erwartungen an<br />
eine nachhaltige<br />
Mobilität zu erfüllen.“<br />
Prof. Dr. Thomas Weber,<br />
Vorstandsmitglied der <strong>Daimler</strong> AG,<br />
Konzernforschung & Mercedes-<br />
Benz Cars Entwicklung,<br />
Vorsitzender des <strong>Daimler</strong><br />
Sustainability Board (CSB)
ORGANISATIONSSTRUKTUR DES INNOVATIONSMANAGEMENTS<br />
<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.| Innovationsmanagement// Unser Ansatz<br />
Neue Ideen rund um das Kerngeschäft. Ungenutzte Potenziale im Unternehmen entdecken, neue Wachstumsfelder finden und daraus<br />
Geschäftsmodelle entwickeln – das ist die Aufgabe des 2007 gegründeten Bereichs Business Innovation (BI). Einzige Voraussetzung: Die<br />
Geschäftsidee muss mit dem Kerngeschäft von <strong>Daimler</strong> zusammenhängen. Die Projekte werden in enger Zusammenarbeit mit den jeweiligen<br />
Fachbereichen des Konzerns oder auch mit Experten außerhalb des Unternehmens erarbeitet. Ob eine neue Geschäftsidee marktfähig ist, wird<br />
in der Regel in einem Pilotprojekt getestet. Schlanke Prozesse und eine sehr gute interne und externe Vernetzung sind die Basis für den Erfolg<br />
von Business Innovation. Bis heute hat der Bereich zahlreiche Geschäftsideen für <strong>Daimler</strong> identifiziert und vielversprechende Ideen im Rahmen<br />
von Pilotprojekten umgesetzt. Zu den Erfolgsbeispielen zählen car2go, die Mercedes-Benz Driving Academy, Mercedes-Benz Rent oder das<br />
Projekt „Fahrhilfen ab Werk“.<br />
<strong>2011</strong>
IDENTIFIKATION UND ENTWICKLUNG NEUER GESCHÄFTSIDEEN<br />
<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.| Innovationsmanagement// Unser Ansatz<br />
<strong>2011</strong>
Instrumente und Prozesse<br />
<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.| Innovationsmanagement// Instrumente und Prozesse<br />
Um die Wettbewerbsfähigkeit unseres Unternehmens weiter zu verbessern, benötigen wir die Kenntnisse und Erfahrungen aller Mitarbeiter. Aber<br />
auch die Perspektiven unserer Kunden, anderer Autofahrer sowie externer Fachleute sind für uns wertvoll. Deshalb haben wir Instrumente und<br />
Prozesse entwickelt, um alle diese Ressourcen in die Ideengewinnung einzubeziehen. Unseren Mitarbeitern bieten wir mit netzbasierten<br />
Plattformen neue Möglichkeiten für die Eingabe, die konstruktive und kreative Diskussion sowie die Bewertung und weitere Verarbeitung von<br />
Ideen.<br />
Das Ideenmanagement (IDM). Über das Ideenmanagement bringen unsere Mitarbeiter wertvolle Erfahrungen aus ihrer täglichen Arbeit ein. Sie<br />
tragen damit entscheidend zur Optimierung und Weiterentwicklung interner Prozesse und Abläufe bei. Ihre Verbesserungsvorschläge und deren<br />
Umsetzung unterstützen darüber hinaus auch die Produktoptimierung. Im Jahr 2003 hat <strong>Daimler</strong> an den deutschen Standorten das IT-gestützte<br />
Ideenmanagementsystem idee.com! eingeführt. Dank eines optimierten Workflows können Verbesserungsvorschläge mit idee.com! einfach und<br />
direkt über das Intranet eingereicht und so leichter bearbeitet und abgewickelt werden. Die Bearbeitungszeiten verkürzen sich deutlich, weil<br />
Führungskräfte, Gutachter und die Mitarbeiter des Ideenmanagements die Eingaben schnell und papierlos bearbeiten können.<br />
IDEENMANAGEMENT MIT IDEE.COM<br />
<strong>2011</strong>
<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.| Innovationsmanagement// Instrumente und Prozesse<br />
Intranet-Community für Forschung und Entwicklung. Seit 2009 steht den Mitarbeitern des Bereichs Research & Development die RD-<br />
Community zur Verfügung. Auf der Intranet-gestützten Plattform können sie Anregungen, Tipps und Ideen zu Produkten, Prozessen und<br />
Einrichtungen einstellen und alle Eingaben lesen, diskutieren und gemeinsam weiterentwickeln.<br />
Innovationswerkstatt. Alljährlich lädt <strong>Daimler</strong> Mercedes-Benz-Fahrer, Kunden anderer Hersteller sowie Nichtautofahrer zur<br />
Innovationswerkstatt ein. 60 bis 80 Workshops mit insgesamt rund 1.500 Teilnehmern finden jedes Jahr dort statt. Ziel der Workshops ist es,<br />
neue Ideen zu finden und an neuen Produkten zu arbeiten. Das ausschlaggebende Kriterium für die Bewertung der Ideen ist dabei die Akzeptanz<br />
durch den Kunden.<br />
Plattform für Geschäftsideen rund um das Auto. Mit der BI-Community hat der Bereich Business Innovation eine Plattform geschaffen, auf<br />
der Mitarbeiter weltweit Geschäftsideen einbringen, diskutieren, bewerten und weiterentwickeln können. Seit dem Start im August 2008 haben<br />
über 30.000 Mitarbeiter etwa 2.000 Ideen gepostet.<br />
Netzwerk für IT-Innovationen. Mit dem Open IT Innovation Network (OIN) erfasst <strong>Daimler</strong> IT-Innovationen, verfolgt sie und setzt sie um. Jeder<br />
<strong>Daimler</strong>-Mitarbeiter mit IT-Bezug hat mit OIN die Möglichkeit, konkrete Ideen zu kommunizieren. Den Themenbereich dafür stecken die<br />
sogenannten Areas of Interest ab, die aus der Innovationsstrategie des IT-Managements abgeleitet werden. Aber auch Ideen, die diesen<br />
Gebieten nicht zugeordnet werden können, sind für die Community von Interesse.<br />
Ideenpool für neue Finanzdienstleistungen. An Mitarbeiter von <strong>Daimler</strong> Financial Services richtet sich die im März 2010 gestartete weltweite<br />
Ideenplattform myidea. Im Intranet können sie Geschäftsideen diskutieren, weiterentwickeln und sich über bereits realisierte Ideen<br />
austauschen.<br />
INSTRUMENTE UND ZIELGRUPPEN<br />
<strong>2011</strong>
Umsetzung und Monitoring<br />
Patente belegen Innovationskraft. Der Erfindung des Automobils folgten bei <strong>Daimler</strong> weltweit bis heute mehr als 80.000 angemeldete<br />
Patente. Im Jahr <strong>2011</strong> hat das Unternehmen 2.175 Erfindungen zum Patent angemeldet.<br />
77.000<br />
von Mitarbeitern<br />
eingereichte<br />
Verbesserungs-<br />
vorschläge<br />
Gute Ideen sparen Geld. Seit Beginn des Jahres <strong>2011</strong> haben 148.000 Beschäftigte<br />
77.000 Verbesserungsvorschläge eingereicht. Die in diesem Zeitraum umgesetzten Vorschläge erzielten eine<br />
Einsparung von insgesamt mehr als 68,4 Mio. Euro. Das Unternehmen honorierte die findigen Mitarbeiter mit<br />
Prämien im Gesamtwert von über 17,5 Mio. Euro.<br />
Preise und Auszeichnungen. Bereits seit 1994 würdigt <strong>Daimler</strong> die Top-Innovationen aus den Bereichen Produktinnovation und<br />
Prozessinnovation mit dem Forschungs- und Innovationspreis. Ausgezeichnet werden Projekte, die:<br />
herausragende wissenschaftliche oder technische Forschungs- und Innovationsleistungen darstellen,<br />
von hoher wissenschaftlicher Qualität sind,<br />
dem internationalen Vergleich standhalten und<br />
Anwendungspotenzial für den Konzern besitzen.<br />
Für den Forschungs- und Innovationspreis <strong>2011</strong> wurden insgesamt sieben Projekte als Finalisten nominiert. Gewinner bei den<br />
„Produktinnovationen“ ist das Projekt „Baustellenassistenz“, der Gesamtsieg in der Kategorie „Prozessinnovationen“ ging an das Team „CFK-<br />
Fertigungstechnik“.<br />
GEWINNER DES FORSCHUNGS- UND INNOVATIONSPREISES <strong>2011</strong><br />
Ein Indikator für künftige Topinnovationen bei <strong>Daimler</strong> ist der interne Forschungs- und Innovationspreis, der seit 1994 verliehen wird.<br />
Auch im Jahr <strong>2011</strong> haben die Teams aus Forschung und Entwicklung zahlreiche vielversprechende, innovative Projekte in den<br />
Kategorien „Produktinnovationen“ und „Prozessinnovationen“ eingereicht. Um ausgezeichnet werden zu können, müssen die<br />
Projekte herausragende wissenschaftliche oder technische Forschungs- und Innovationsleistungen darstellen, von hoher<br />
wissenschaftlicher Qualität sein, dem internationalen Vergleich standhalten und ein Anwendungspotenzial für den Konzern haben.<br />
Gewinner in der Kategorie „Produktinnovation“ ist das Projekt „Baustellenassistenz“. Den Gesamtsieg in der Kategorie<br />
„Prozessinnovation“ holte sich das Team „CFK-Fertigungstechnik“.<br />
Sicher durch die Baustelle – das Projekt „Baustellenassistenz“<br />
Auf deutschen Autobahnen gibt es jährlich rund 800 Dauerbaustellen sowie bis zu 50.000 Tagesbaustellen. Mehrdeutige<br />
Fahrbahnmarkierungen, enge Fahrspuren und Fahrbahnabtrennungen durch Leitwände oder Warnbaken führen dazu, dass in<br />
Baustellen der Anspannungsgrad für den Fahrer am höchsten ist. Mit dem Baustellenassistent hat ein Team von <strong>Daimler</strong>-Forschern<br />
ein System vorgestellt, das den Fahrer bei Baustellendurchfahrten unterstützt und entlastet.<br />
CFK-Fertigungstechniken für den Leichtbau<br />
<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.| Innovationsmanagement// Umsetzung und Monitoring<br />
Leichtbau ist eine der zentralen Schlüsseltechnologien für die weitere CO 2 -Reduktion der Fahrzeuge von Mercedes-Benz. Ein<br />
Werkstoff, der dabei im Karosseriebau – jenseits von Stahl und Aluminium – künftig vermehrt in Serie zum Einsatz kommen soll, ist<br />
karbonfaserverstärkter Kunststoff, kurz CFK. Da dieser verbundartige Werkstoff für die Anwendung in der automobilen Großserie<br />
grundlegend andere Herstellungs- und Verarbeitungsmethoden benötigt als metallische Werkstoffe, arbeitet ein <strong>Daimler</strong>-Team daran,<br />
Technologien zur Herstellung und Verarbeitung von kohlenstofffaserverstärkten Kunststoffen zu entwickeln und diese für die<br />
Serienproduktion anwendbar zu machen.<br />
<strong>2011</strong>
<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.| Innovationsmanagement// Umsetzung und Monitoring<br />
Darüber hinaus honoriert <strong>Daimler</strong> im Rahmen des 2007 ins Leben gerufenen „Erfinderstammtischs“ herausragende Erfindungen und deren<br />
Absicherung mit Schutzrechten. Im Juli <strong>2011</strong> verlieh das Unternehmen außerdem erstmals den IDM-RD-Ideenpreis. In den Kategorien „Beste<br />
Idee“ und „Bester Bereich“ würdigt er jene Mitarbeiter und Center, die sich bei der Einreichung, Bewertung und Umsetzung von<br />
Verbesserungsvorschlägen besonders ausgezeichnet haben.<br />
Im Juli <strong>2011</strong> wurde Mercedes-Benz mit dem L.E.A.D.E.R. Award der Zeitschrift „Automotive News Europe“ ausgezeichnet. Der Preis – sein Name<br />
steht für „Leaders in European Automotive Development, Excellence and Research“ – wird jährlich verliehen und honoriert Spitzenleistungen bei<br />
Innovationen in Produktentwicklung und Umwelttechnik.<br />
<strong>2011</strong>
POTENZIALTHEMA: Zukunftsfähig durch Innovation<br />
6D-Vision<br />
Revolutionäre Sehhilfe. Mit 6D-Vision sieht das Auto künftig schneller als der Mensch. Das technische System kann räumlich sehen und<br />
Bewegungen präzise einschätzen. Ob das von der Seite kommende Fahrzeug oder ein plötzlich auftauchendes Kind: Assistenzsysteme mit 6D-<br />
Vision könnten etwa 15 Prozent aller Unfälle vermeiden.<br />
77.000 Vorschläge<br />
<strong>Daimler</strong>, ein Ideen-Reich.<br />
Das Instrument Ideenmanagement<br />
IDM lebt von Ideen und<br />
Verbesserungsvorschlägen der<br />
<strong>Daimler</strong>-Mitarbeiter. Im Jahr <strong>2011</strong><br />
wurden bei IDM rund 77.000<br />
Verbesserungsvorschläge<br />
eingebracht; das sind 5 Prozent mehr<br />
als im Jahr zuvor. Sie dienen der Prozessoptimierung<br />
und haben einen<br />
Gesamtnutzen von 68,4 Mio. Euro<br />
erzielt.<br />
Markenchampion der Innovation<br />
<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.| Innovationsmanagement// POTENZIALTHEMA: Zukunftsfähig durch Innovation<br />
2.175 Neuentwicklungen<br />
„Grünes“ Wachstum.<br />
2.175 Neuentwicklungen hat das<br />
Unternehmen <strong>2011</strong> zum Patent<br />
angemeldet und liegt damit an der<br />
Spitze der<br />
Premiumautomobilhersteller.<br />
Mittlerweile gründet mehr als die<br />
Hälfte davon auf „grünen“<br />
Technologien. Ein Beispiel: die<br />
gezackten Radspoiler, die in der<br />
neuen B-Klasse zu einer deutlichen<br />
Verbesserung der Aerodynamikwerte<br />
beitragen.<br />
<strong>2011</strong><br />
Mercedes-Benz auf Platz 1.<br />
Im Ranking des Center of Automotive Management (CAM) belegte Mercedes-Benz <strong>2011</strong> zum dritten Mal in Folge den Spitzenplatz als<br />
innovationsstärkste Marke. Die direkten Rivalen im Premiumsegment, BMW und Audi, landeten mit deutlichem Abstand auf den Rängen drei und
sechs.<br />
<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.| Innovationsmanagement// POTENZIALTHEMA: Zukunftsfähig durch Innovation<br />
<strong>2011</strong>
__Kapitel<br />
Produktverantwortung<br />
INKLUSIVE VERTIEFENDER INHALTE<br />
<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.<br />
http://nachhaltigkeit.daimler.com
Unser Ansatz<br />
Produktverantwortung heißt für uns, größtmöglichen Kundennutzen mit höchsten Sicherheitsstandards zu verbinden und zugleich Maßstäbe in<br />
punkto Umwelt- und Klimaverträglichkeit zu setzen. Beim Thema Ökologie sind die <strong>Daimler</strong>-Umweltleitlinien der verbindliche Maßstab unseres<br />
Handelns. Die zweite Leitlinie schreibt fest: Wir entwickeln Produkte, die in ihrem jeweiligen Marktsegment besonders umweltverträglich sind.<br />
<strong>Daimler</strong> steht für herausragende Produktqualität. Dazu gehört für uns auch, anspruchsvolle Umweltstandards zu erfüllen und schonend mit den<br />
natürlichen Ressourcen umzugehen. Unsere Maßnahmen zur umweltgerechten Produktgestaltung berücksichtigen daher den vollständigen<br />
Produktlebenszyklus , von der Entwicklung über die Produktion und Produktnutzung bis hin zur Entsorgung und Wiederverwertung. Ein<br />
wesentlicher Schwerpunkt unserer Forschungs- und Entwicklungsarbeit ist es, die Umweltverträglichkeit unserer Produkte ständig zu<br />
verbessern. Auf diesem Weg haben wir viele Erfolge erzielt. Wir werden ihn auch in Zukunft mit großer Konsequenz weiterverfolgen.<br />
UMWELTLEITLINIEN<br />
Unsere ausführlichen Umweltleitlinien (PDF, 3,1 MB) .<br />
Umweltmanagement in der Produktentwicklung. Die ökologischen Auswirkungen und die Anforderungen an die Umweltverträglichkeit<br />
unserer Fahrzeuge sind integrale Aspekte der Fahrzeugentwicklung und werden in den jeweiligen Gremien diskutiert und entsprechend<br />
umgesetzt. Umweltgerechte Produktentwicklung ist auch Thema in unserem Corporate Environmental Council, das sich konzernübergreifend mit<br />
Umweltthemen befasst. Die Fahrzeuglastenhefte und die Meilensteine im Entwicklungsprozess (Quality Gates) dokumentieren die<br />
Umweltauswirkungen und -anforderungen der Produkte während des gesamten Produktentstehungsprozesses.<br />
Über die Vorgaben von ISO 14001 und EMAS hinaus erfüllt Mercedes-Benz Cars bei der Produktentwicklung alle Anforderungen der<br />
internationalen Umweltnorm ISO TR 14062 sowie die erweiterten Kriterien der TÜV Management Service GmbH.<br />
Umweltgerechte Produktentwicklung<br />
Corporate Environmental Council<br />
ISO 14001 und EMAS<br />
<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.| Produktverantwortung// Unser Ansatz<br />
<strong>2011</strong>
<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.| Produktverantwortung// Unser Ansatz<br />
<strong>2011</strong>
Antriebsstrategie<br />
Unsere Strategie für den Weg zur emissionsfreien Mobilität. Weltweite Trends verändern das automobile Umfeld und führen zu<br />
strukturellen Umbrüchen. Schrumpfende Ölreserven, steigende Energiepreise, eine wachsende Bevölkerung in den Städten und die<br />
ungebrochene Nachfrage nach Mobilität – all dies sind Faktoren, die auch den Wandel in der Automobilindustrie vorantreiben. Die Belastbarkeit<br />
unseres Ökosystems ist begrenzt, die Auswirkungen unserer Mobilität auf die Umwelt und ihr Beitrag zur globalen Erwärmung verlangen nach<br />
neuen Antworten. Unser Ziel ist es daher, Verbrauch und Schadstoffausstoß unserer Fahrzeuge schon heute deutlich zu reduzieren und<br />
Emissionen langfristig ganz zu vermeiden. Dafür entwickeln wir modernste Antriebstechnologien, die in allen Sparten des Straßenverkehrs die<br />
Mobilitätsanforderungen von heute und morgen erfüllen.<br />
ENTWICKLUNG DER CO 2 -EMISSIONEN IM STRASSENVERKEHR<br />
Mehr Verkehr, weniger CO 2 – Entwicklung bis 2030<br />
<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.| Produktverantwortung// Antriebsstrategie<br />
Der Verkehr ist für rund 23 Prozent 1 aller weltweit von Menschen verursachten Energie- und prozessbedingten CO 2 -Emissionen<br />
verantwortlich. Betrachtet man nur den Straßenverkehr, so ergibt sich ein Anteil von 17 Prozent 1 . Die auf Basis der Prognose der<br />
deutschlandweiten Verkehrsverflechtungen 2025 2 fortgeschriebenen Trends gehen davon aus, dass sich die Gesamtverkehrsleistung<br />
der drei Hauptverkehrsträger Bahn, Schiff und Straße bis 2030 auf über 1.000 Mrd. Tonnenkilometer erhöhen wird 3 . Der<br />
Straßengüterverkehr verzeichnet dabei den stärksten Anstieg.<br />
Die 2010 veröffentlichte Shell Lkw-Studie 3 errechnete – unter Berücksichtigung der Verkehrsprognose – einen Rückgang der<br />
absoluten CO 2 -Emissionen des Straßenverkehrs. In beiden betrachteten Szenarien (Trend- und Alternativszenario) zeigt sich<br />
allerdings auch, dass der Anteil der Nutzfahrzeuge an den CO 2 -Emissionen des Straßenverkehrs steigt. Hauptgrund hierfür sind die<br />
unterschiedlichen Entwicklungen bei den jeweiligen Fahrleistungen. Während die Pkw-Fahrleistungen bis 2030 in etwa konstant<br />
bleiben, verdoppeln sich die Fahrleistungen des Straßengüterverkehrs.<br />
<strong>2011</strong>
Die Studie zeigt, dass technologische Verbesserungen der Nutzfahrzeuge die Voraussetzung für eine Reduktion der CO2-Emissionen im Straßengüterverkehr sind. Unser zentraler Ansatz sind Innovationen, die unsere Nutzfahrzeuge, aber auch die Pkw stetig<br />
effizienter und sauberer machen – hierzu haben wir uns entsprechende Ziele gesetzt.<br />
Ziele und Erreichtes<br />
Quellen:<br />
1 International Energy Agency (IEA) 2010: CO2 Emissions from Fuel Combustion Highlights (2010 Edition), Seite 65<br />
2 BVU Beratergruppe Verkehr + Umwelt GmbH, Intraplan 2007: Prognose der deutschlandweiten Verkehrsverflechtungen 2025<br />
3 Shell Deutschland Oil GmbH 2010: Shell Lkw-Studie – Fakten, Trends und Perspektiven im Straßengüterverkehr bis 2030<br />
Im Rahmen unserer Strategie „Der Weg zum emissionsfreien Fahren“ setzen wir dies für unsere Pkw und Nutzfahrzeuge um. Die Schwerpunkte<br />
unserer Roadmap:<br />
1. Unsere Fahrzeuge mit modernsten Verbrennungsmotoren entwickeln wir weiter und optimieren sie für deutlich weniger<br />
Verbrauch und Emissionen;<br />
2. durch maßgeschneiderte Hybridisierung, also die Kombination von Verbrennungs- und Elektromotor, erzielen wir weitere,<br />
spürbare Effizienzsteigerungen;<br />
3. mit Elektrofahrzeugen ermöglichen wir ein lokal emissionsfreies Fahren.<br />
<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.| Produktverantwortung// Antriebsstrategie<br />
<strong>2011</strong>
<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.| Produktverantwortung// Antriebsstrategie<br />
Unser Ziel ist ein intelligenter Mix der genannten Technologien, ein Antriebsmix, der für alle Mobilitätsanforderungen die geeignete Lösung<br />
bietet – vom Berufspendler im Stadtverkehr bis zum Fernreisenden.<br />
SZENARIEN FÜR DIE MOBILITÄT VON MORGEN<br />
<strong>2011</strong>
Schwerpunkt 1: Optimierung des Verbrennungsmotors<br />
Mit den neuen Vierzylinder-Ottomotoren haben wir <strong>2011</strong> eine komplett neue Motorenbaureihe gestartet. Ihr Brennverfahren basiert auf der<br />
Mercedes-Benz Direkteinspritzung der dritten Generation, die bereits 2010 mit den BlueDIRECT-V6- und -V8-Aggregaten eingeführt wurde.<br />
Vielfältige Verbesserungen tragen zu einer deutlich gesteigerten Energieeffizienz bei: Neben dem niedrigen Motorgewicht, der geringen<br />
Reibleistung und den bedarfsgeregelten Nebenaggregaten ist dies vor allem die „Low End Torque“-Auslegung, die ein hohes Drehmoment bei<br />
niedrigen Drehzahlen ermöglicht. Hinzu kommt die serienmäßige ECO Start-Stopp-Funktion.<br />
B-Klasse mit nur noch 4,4 Litern pro 100 Kilometer. Die sparsamen Vierzylinder-Ottomotoren werden ebenso wie der neue Diesel-<br />
Vierzylinder – eine Weiterentwicklung des Common-Rail-Direkteinspritzers der dritten Generation – in der neuen A- und B-Klasse eingesetzt.<br />
Unterstützt durch die neuen Getriebe – das Doppelkupplungs-Getriebe 7G-DCT und das neue 6-Gang-Schaltgetriebe – kommen die beiden<br />
Dieselmodelle der B-Klasse (B 180 CDI BlueEFFICIENCY und B 200 CDI BlueEFFICIENCY) mit nur noch 4,4 Litern pro 100 Kilometer aus –<br />
spürbar weniger als ihre Vorgänger, die noch 5,2 Liter pro 100 Kilometer benötigten.<br />
Hocheffiziente Motoren für Lkw. Der Mercedes-Benz OM 471 ist das erste Mitglied der neuen Motorenfamilie New Engine Generation – einer<br />
vollständig neu entwickelten Baureihe von Heavy-Duty-Motoren. <strong>2011</strong> haben wir ihn erstmals im neuen Mercedes-Benz Actros eingesetzt, der<br />
damit als Euro-V-Fahrzeug rund 6 bis 7 Prozent und als Euro-VI-Fahrzeug 3 bis 4 Prozent weniger verbraucht als sein Vorgänger.<br />
Schadstoffemissionen<br />
ERDGASANTRIEBE VON DAIMLER<br />
Erdgasantriebe – Alternative für den urbanen Verkehr<br />
<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.| Produktverantwortung// ...// Optimierung des Verbrennungsmotors<br />
Der Erdgasantrieb (Natural Gas Technology, NGT ) zeichnet sich gegenüber herkömmlichen Antriebskonzepten durch klare<br />
ökologische Vorteile aus: Erdgas enthält weniger Kohlenstoff und verbrennt emissionsärmer als konventionelle Benzin- oder<br />
Dieselkraftstoffe. Allerdings ist die Speicherung des Kraftstoffs im Fahrzeug recht aufwendig. Auch die eingeschränkte<br />
Versorgungsinfrastruktur stellt einen Nachteil dar. Unsere NGT-Pkw sind daher mit einem bivalenten Antrieb ausgestattet, der<br />
wahlweise mit Erdgas oder Superbenzin betrieben werden kann. Erdgas ist für uns auch künftig eine Alternative zu herkömmlichen<br />
Kraftstoffen. Die Technologie ist derzeit in der Mercedes-Benz E-Klasse erhältlich sowie für die neue Mercedes-Benz B-Klasse<br />
vorgesehen.<br />
Im Nutzfahrzeugbereich bewähren sich Erdgasfahrzeuge vor allem im städtischen und stadtnahen Einsatz. Hier bieten wir den<br />
Mercedes-Benz Sprinter NGT als mono- und bivalente Variante an. Der Mercedes-Benz Citaro CNG, der Econic NGT, die Walk-in-<br />
Lieferfahrzeuge der Freightliner-MT-45-Reihe und die Saf-T-Liner HDX CNG von Thomas Built Buses komplettieren unser<br />
Produktportfolio an Erdgasfahrzeugen. Neben den geringen Schadstoffemissionen sprechen nicht zuletzt auch die großen Gasvorräte<br />
der Erde dafür, dass Erdgasmotoren in Nutzfahrzeugen eine Zukunft haben.<br />
<strong>2011</strong>
Schwerpunkt 2: Hybridisierung<br />
Maßgeschneiderte Hybridsysteme für Pkw. Hybridtechniken spielen für <strong>Daimler</strong> eine Schlüsselrolle auf dem Weg zum emissionsfreien<br />
Antrieb. Bei den Pkw steigern wir die Effizienz unserer Antriebe mit ihrer Hilfe deutlich. Unser modularer Hybridsystembaukasten ermöglicht es,<br />
unterschiedlich leistungsstarke Hybridmodule und Batterien mit verschiedenen Benzin- und Dieselmotoren zu kombinieren. Je nach<br />
Einsatzspektrum und geforderter Leistung können wir damit Fahrzeuge für die verschiedensten Anforderungen zur Verfügung stellen. So wird<br />
auf die 2009 eingeführten Modelle S 400 HYBRID und ML 450 HYBRID im Jahr 2012 erstmals auch ein Dieselhybrid folgen, der E 300 BlueTEC<br />
HYBRID . Beim S 500 Plug-in HYBRID kann die Batterie zur Steigerung der elektrischen Reichweite an der Steckdose aufgeladen werden. Diese<br />
hocheffiziente Verbindung von Verbrennungs- und Elektromotor werden wir mit der nächsten Generation der S-Klasse in Serie einführen.<br />
Sparmeister unter den Nutzfahrzeugen. Ende <strong>2011</strong> waren weltweit insgesamt über 6.000 Hybrid-Lkw und -Busse von <strong>Daimler</strong> im Einsatz.<br />
Nutzfahrzeuge mit Hybridantrieb können je nach Einsatzart bis zu ein Drittel Kraftstoff einsparen. Ihre Vorteile zeigen sich vor allem im urbanen<br />
Bereich, etwa wenn sie als Stadtlinienbus oder Lkw im Verteilerverkehr eingesetzt werden.<br />
HYBRIDTECHNIKEN FÜR PKW UND NUTZFAHRZEUGE<br />
Pkw mit Hybridtechnik – bedarfsgerecht dank modularem System<br />
<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.| Produktverantwortung// ...// Hybridisierung<br />
Baukastenkomponenten von der komfortablen Start-Stopp-Funktion über Rekuperation und Boosteffekt bis hin zum rein elektrischen<br />
Fahren ermöglichen ein vielfältiges Angebot hocheffizienter Hybridantriebe.<br />
<strong>2011</strong>
<strong>Daimler</strong> Pkw und Nutzfahrzeuge mit Hybridantrieb<br />
<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.| Produktverantwortung// ...// Hybridisierung<br />
<strong>2011</strong>
Nutzfahrzeuge mit Hybridantrieb – Praxiseinsatz belegt Sparsamkeit<br />
Auch bei den Nutzfahrzeugen reduzieren Hybridtechniken den Kraftstoffverbrauch deutlich. Das zeigen Erfahrungen aus den USA<br />
und Japan, wo unsere Kunden Hybrid-Omnibusse und Lkw der <strong>Daimler</strong>-Marken Orion, Freightliner und Fuso bereits in großen<br />
Stückzahlen verwenden.<br />
Verteilerverkehr: Hybrid-Lkw im Serien- oder Testbetrieb<br />
Fuso Canter Eco Hybrid. Der Canter Eco Hybrid verbraucht rund 20 Prozent weniger Kraftstoff als ein vergleichbarer Diesel-Lkw.<br />
Diese Einsparung erzielt er, indem er den Betriebsmodus immer genau an die Fahrsituation anpasst. Zum Anfahren wird der<br />
Elektroantrieb genutzt. Bei starker Beschleunigung schaltet sich der Dieselmotor zu, der auch bei gleichmäßiger Fahrt den Antrieb<br />
übernimmt. Weltweit sind inzwischen rund 1.200 Canter Eco Hybrid im Einsatz.<br />
Freightliner M2 e Hybrid. Der mit dem „Hybrid Electric Drivetrain System“ ausgestattete Lkw nutzt den elektrischen Teil des<br />
Antriebs auch zum emissionsfreien und leisen Betrieb der Nebenaggregate. Auf diese Weise spart der M2e Hybrid im Vergleich zum<br />
herkömmlichen, dieselbetriebenen M2 106 bis zu 30 Prozent Kraftstoff ein. Rund 600 der Hybrid-Lkw sind bereits an Kunden<br />
ausgeliefert.<br />
Mercedes-Benz Atego BlueTec Hybrid. Der Parallelhybrid kombiniert einen Vierzylinder-Dieselmotor nach der EU-Abgasrichtlinie<br />
Euro V mit einem Elektromotor, der sich aus leistungsstarken Lithium-Ionen-Batterien speist. Durch die zielgerichtete Integration der<br />
Hybridkomponenten und die einsatzspezifische Fahrzeugbetriebsstrategie werden beim Atego BlueTec Hybrid der<br />
Kraftstoffverbrauch und der CO 2 -Ausstoß um 10 bis 15 Prozent gesenkt – je nach Topografie und Einsatzbedingungen sind sogar<br />
noch höhere Einsparungen möglich. Nach erfolgreicher Erprobung der ersten Prototypen bei Kunden haben wir seit Anfang <strong>2011</strong><br />
eine Flotte von 50 Atego BlueTec Hybrid an deutsche Kunden ausgeliefert.<br />
Öffentlicher Nahverkehr: Hybrid-Busse im Serien- oder Testbetrieb<br />
<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.| Produktverantwortung// ...// Hybridisierung<br />
Orion VII HybriDrive. Mehr als 3.200 Orion-VII-Busse mit dieselelektrischem Hybridantrieb sind heute bereits auf den Straßen<br />
unterwegs. Der serielle Hybridantrieb im Orion senkt den Kraftstoffverbrauch im Vergleich zu herkömmlichen Linienbussen um bis zu<br />
25 Prozent.<br />
Thomas Built Saf-T-Liner ® C2 e Hybrid. Seit 2009 ist in Nordamerika eine Hybridausführung des Schulbusses von Thomas Built<br />
Buses erhältlich: der Saf-T-Liner ® C2 Hybrid. Analog zu schweren Transportern und Lkw von Freightliner verwendet Thomas Built<br />
Buses einen Parallelhybrid.<br />
Mercedes-Benz Citaro G BlueTec Hybrid. Der Citaro G BlueTec Hybrid ist bislang der einzige Hybridbus, der Teilstrecken rein<br />
elektrisch ohne Dieselmotor fahren kann. Der Dieselmotor arbeitet in diesem seriellen Hybridbus nicht als ständiges<br />
Antriebsaggregat, sondern treibt bei Bedarf den Generator zur Stromerzeugung an. Im Vergleich zum herkömmlichen Citaro<br />
verbraucht der Mercedes-Benz Citaro G BlueTec Hybrid so bis zu 30 Prozent weniger Dieselkraftstoff.<br />
<strong>2011</strong>
Schwerpunkt 3: Lokal emissionsfreies Fahren<br />
Elektrofahrzeuge mit Batterie- oder Brennstoffzellenantrieb sind unser Weg zum lokal emissionsfreien<br />
Fahren. Viele unserer Fahrzeuge haben sich bereits in Feldtests bewährt. Die Produktion von fünf Modellen<br />
ist angelaufen: smart fortwo electric drive, Mercedes-Benz A-Klasse E-CELL , Mercedes-Benz B-Klasse F-<br />
CELL , Mercedes-Benz Vito E-CELL und Mercedes-Benz Citaro FuelCELLHybrid sind auf der Straße. Größere<br />
Reichweiten, mehr Leistung, geringere Systemkosten und der Ausbau der Infrastruktur sind Schwerpunkte<br />
unserer Entwicklungsarbeit beim Thema Elektromobilität.<br />
Unsere Elektrofahrzeuge mit Batterie. Der weiterentwickelte smart fortwo electric drive ist ab dem<br />
Frühjahr 2012 in mehr als 30 internationalen Märkten erhältlich. Er fährt mit einer Batterie der Deutschen<br />
Accumotive, eines Joint Venture der <strong>Daimler</strong> AG und Evonic Industries. Die leistungsstarke Lithium-Ionen-<br />
Batterie hat eine Kapazität von 17,6 Kilowattstunden. Zusammen mit der verbesserten Effizienz des<br />
Antriebsstrangs ermöglicht sie eine Reichweite von mehr als 140 Kilometern.<br />
Auch die Mercedes-Benz A-Klasse E-CELL fährt mit Batterie. <strong>2011</strong> haben wir die ersten von insgesamt 170<br />
dieser Fahrzeuge an Kunden in Deutschland übergeben. Die Kunden zahlen eine Full-Service-Mietrate von<br />
monatlich 900 Euro netto bei einer Laufzeit von vier Jahren.<br />
Der Mercedes-Benz Vito E-CELL ist das erste serienmäßige Nutzfahrzeug seiner Klasse mit reinem<br />
Elektroantrieb. Das innovative Fahrzeug eignet sich dank seines emissionsfreien Antriebs ideal für den<br />
Logistikeinsatz im innerstädtischen Bereich und somit auch für besonders umweltsensible Gebiete. Mit<br />
seiner Reichweite von rund 130 Kilometern erfüllt der Vito E-CELL typische Kundenanforderungen an<br />
Transporter im Kurzstreckenverkehr. Die ersten 100 Vito E-CELL haben wir Ende 2010 in Berlin und<br />
Stuttgart ausgeliefert. Weitere 2.000 Einheiten sind europaweit geplant. Derzeit sind rund 500 Fahrzeuge in<br />
sieben europäischen Ländern – unter anderem für Hermes, die Deutsche Post DHL und den Paket- und<br />
Expressdienstleister DPD – unterwegs, mit sehr positiven Rückmeldungen der Kunden.<br />
<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.| Produktverantwortung// ...// Lokal emissionsfreies Fahren<br />
<strong>2011</strong><br />
„Die Brennstoffzelle<br />
bietet für eine<br />
nachhaltige,<br />
emissionsfreie und<br />
ressourcenschonende<br />
Mobilität auf lange<br />
Sicht die besten<br />
Perspektiven.“<br />
Prof. Dr. Herbert Kohler, Leiter „E-<br />
Drive & Future Mobility“,<br />
Umweltbevollmächtigter,<br />
<strong>Daimler</strong> AG
DAIMLER-ELEKTROFAHRZEUGE MIT BRENNSTOFFZELLE ODER BATTERIE<br />
<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.| Produktverantwortung// ...// Lokal emissionsfreies Fahren<br />
Unsere Pkw und Busse mit Brennstoffzellenantrieb. Die B-Klasse F-CELL produzieren wir bereits in Kleinserie. Im Jahr 2010 erhielten<br />
Kunden in Europa und den USA die ersten der rund 200 Fahrzeuge. Die Komponenten des Brennstoffzellenaggregats, das die B-Klasse F-CELL<br />
antreibt, stammen aus dem E-Drive-Systembaukasten, den Mercedes-Benz für unterschiedlichste Elektrofahrzeuge entwickelt hat.<br />
Die gleichen Komponenten stecken auch im Citaro FuelCELL-Hybrid. Dank der verbesserten Brennstoffzellenkomponenten und der<br />
Hybridisierung mit Lithium-Ionen-Batterien spart der neue Citaro FuelCELL-Hybrid im Vergleich zur Vorgängergeneration fast 50 Prozent<br />
Wasserstoff. Wir bauen den Brennstoffzellenbus in einer Kleinserie von insgesamt 30 Einheiten. Vier Fahrzeuge gingen <strong>2011</strong> an die Hamburger<br />
Hochbahn AG, die diese im Rahmen des deutschen Förderprojekts „Nachhaltiges Bussystem der Zukunft – Demonstration“ (NaBuZ demo)<br />
erproben wird; drei weitere Busse folgen 2012.<br />
Regenerativ erzeugter Wasserstoff für Brennstoffzellenfahrzeuge. Ohne eine flächendeckende Tank- und Stromladeinfrastruktur können<br />
sich Elektrofahrzeuge nicht im Markt durchsetzen und verbreiten. Deshalb engagiert sich <strong>Daimler</strong> auch für den Aufbau von Stromladestationen<br />
und Wasserstofftankstellen. Im Rahmen der Initiative H2 Mobility arbeiten wir gemeinsam mit dem Bundesverkehrsministerium und Partnern<br />
aus der Energiewirtschaft am Aufbau einer Wasserstoffinfrastruktur in Deutschland: Ab 2012 werden wir zusammen mit dem<br />
Technologiekonzern Linde 20 neue Wasserstofftankstellen in Deutschland errichten, um die stetig wachsende Zahl von<br />
Brennstoffzellenfahrzeugen mit regenerativ erzeugtem Wasserstoff zu versorgen.<br />
<strong>2011</strong>
Unsere Kooperation mit dem Technologiekonzern Linde beim Ausbau der Tankstelleninfrastruktur für Brennstoffzellenfahrzeuge<br />
schließt auch die regenerative Erzeugung des angebotenen Wasserstoffs mit ein. Bislang wird Wasserstoff großindustriell meist<br />
durch Methan-Reformierung gewonnen. Um die damit verbundenen CO 2 -Emissionen zu vermeiden und der Verknappung fossiler<br />
Rohstoffe entgegenzuwirken, bieten sich verschiedene Technologien zur regenerativen Wasserstoffherstellung an. Ein vielfach<br />
angewandtes Verfahren ist die Elektrolyse von Wasserstoffgas aus Wasser mithilfe elektrischer Energie. Derzeit noch nicht im<br />
großindustriellen Maßstab einsetzbar ist die Kultivierung von Algen, die Wasserstoff als Nebenprodukt der Fotosynthese erzeugen.<br />
Hierzu laufen weltweit Forschungsprojekte. Zudem können zur Gewinnung von Wasserstoff biogene Reststoffe eingesetzt werden<br />
(Biomass-to-Hydrogen, BTH). Dieses Verfahren eröffnet die Möglichkeit, in absehbarer Zeit große Mengen Wasserstoff zu<br />
wirtschaftlichen Kosten regenerativ zu erzeugen.<br />
Mehr zu alternativen Kraftstoffen<br />
Naturstrom für Elektroautos. Im Jahr <strong>2011</strong> haben die Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm (SWU) 24 Stromtankstellen in Betrieb genommen und damit<br />
eine flächendeckende Infrastruktur für Elektromobilität in beiden Stadtteilen geschaffen. Bis Ende 2012 können dort alle Elektrofahrzeuge –<br />
auch E-Bikes oder Elektroroller – gratis aufgetankt werden. Die Fahrzeuge sind dann klimaneutral unterwegs, denn die Ladestationen werden<br />
ausschließlich mit SWU NaturStrom versorgt. <strong>Daimler</strong> hat in diesem Zusammenhang die car2go-Flotte in Ulm um fünf elektrisch betriebene<br />
smart fortwo erweitert. Seit Ende <strong>2011</strong> sind darüber hinaus die ersten rein elektrisch betriebenen car2go-Flotten mit jeweils 300 Fahrzeugen in<br />
Amsterdam und San Diego in Betrieb.<br />
Ab Frühjahr 2012 wird die dritte Generation des smart fortwo electric drive erhältlich sein. Für alle in Deutschland verkauften Fahrzeuge werden<br />
wir den benötigten Fahrstrom über die Beteiligung an neuen Windparks bereitstellen. Wir verzichten dabei auf die Förderung der<br />
Stromerzeugung nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) und tragen so der umweltpolitischen Forderung nach zusätzlichen erneuerbaren<br />
Energien Rechnung.<br />
car2go<br />
AUF DEM WEG ZUR REGENERATIVEN HERSTELLUNG VON WASSERSTOFF<br />
<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.| Produktverantwortung// ...// Lokal emissionsfreies Fahren<br />
<strong>2011</strong>
POTENZIALTHEMA: Effizienz in jedem Detail - Actros<br />
BlueEfficiency Power<br />
Kraftvoll bei niedrigem Verbrauch.<br />
In der Variante nach Euro VI verbraucht der neue Actros 3 bis 4 Prozent<br />
weniger Kraftstoff als sein Vorgänger. Das liegt an der neuen Generation von<br />
BlueEfficiency-Power-Motoren. Sie sind ebenso leistungsstark wie wirtschaftlich<br />
und sorgen selbst bei unter 1.000 Umdrehungen pro Minute für ein hohes<br />
Drehmoment.<br />
<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.| Produktverantwortung// POTENZIALTHEMA: Effizienz in jedem Detail - Actros<br />
<strong>2011</strong>
40 % weniger AdBlue<br />
Wirtschaftswunder.<br />
Auch bei den Gesamtkosten (Total<br />
Cost of Ownership, TCO) zeigt der<br />
Actros, was in ihm steckt: Zahlreiche<br />
Parameter wie der niedrige<br />
Kraftstoffverbrauch, ein um<br />
40 Prozent reduzierter AdBlue® -<br />
Verbrauch, geringere Reparatur-<br />
und Wartungskosten und<br />
Wartungsintervalle von bis zu<br />
150.000 Kilometern machen ihn in<br />
der jeweiligen Schadstoffklasse zum<br />
Lkw mit den niedrigsten<br />
Gesamtkosten.<br />
Euro VI<br />
Effektive Abgasreinigung.<br />
Der neue Actros ist der erste und<br />
bisher einzige Lkw, der konsequent<br />
auf die Abgasstufe Euro VI hin<br />
entwickelt wurde. Mit deutlich<br />
weniger Schadstoffen und Partikeln<br />
im Abgas läutet er schon zwei Jahre<br />
vor der gesetzlichen Einführung von<br />
Euro VI eine neue Ära ein. Die<br />
Erfolgsformel: eine auf die neue<br />
Motorengeneration des Actros<br />
abgestimmte Kombination aus SCR-<br />
Technik mit AdBlue-Einbringung,<br />
gekühlter Abgasrückführung und<br />
Partikelfilter.<br />
<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.| Produktverantwortung// POTENZIALTHEMA: Effizienz in jedem Detail - Actros<br />
2.600 Stunden<br />
Aerodynamik nonstop.<br />
Über 2.600 Stunden ist der neue<br />
Actros im Windkanal entwickelt und<br />
erprobt worden – so intensiv wie kein<br />
Lkw zuvor. Das Ergebnis sind<br />
aerodynamische Innovationen wie<br />
das neue Fahrerhaus-Design, die<br />
elektronisch geregelte Kühlerjalousie<br />
oder die auf Wunsch erhältlichen<br />
aerodynamischen Windleitkörper und<br />
Seitenverkleidungen. In der Summe<br />
tragen sie wesentlich zum<br />
verringerten Kraftstoffverbrauch bei.<br />
Truck of the<br />
Year 2012<br />
Wegbereiter für die<br />
Nutzfahrzeuge der Zukunft.<br />
Im November <strong>2011</strong> wählte die<br />
internationale Fachpresse den Actros<br />
zum „Truck of the Year“ 2012, für<br />
den besten Beitrag zur<br />
Weiterentwicklung des<br />
Straßengüterverkehrs. Zudem<br />
gewann das Fahrzeug den<br />
„Europäischen Transportpreis für<br />
Nachhaltigkeit 2012“.<br />
<strong>2011</strong>
Kraftstoffstrategie<br />
Unsere Kraftstoff-Roadmap<br />
Welche Emissionen in welchem Umfang im Straßenverkehr entstehen, hängt nicht nur vom Antriebskonzept der Fahrzeuge ab. Auch die<br />
verwendeten Energieträger und ihre Erzeugung spielen eine wichtige Rolle. Das gilt speziell für Kohlendioxid, dem ein besonderer Anteil am vom<br />
Menschen verursachten Klimawandel zugeschrieben wird.<br />
Unsere Zukunftsvision ist ein emissionsfreier Straßenverkehr. Elektrische Antriebe mit Batterie und Brennstoffzelle in verschiedenen<br />
Fahrzeugsegmenten senken schon heute die Luftbelastung in Ballungszentren, weil sie lokal emissionsfrei fahren. Werden Strom und<br />
Wasserstoff regenerativ erzeugt, schaffen sie eine – über die gesamte Energiekette hinweg – fast CO 2 -freie Mobilität. Eine Schlüsselfunktion auf<br />
dem Weg zum Antrieb von morgen nehmen die Hybridtechniken ein – der Einsatz von modernsten Verbrennungsmotoren ist somit eine<br />
unverzichtbare Option für die Zukunft. Auf unserem „Weg zum emissionsfreien Fahren“ werden wir daher mittelfristig nicht ohne Kraftstoffe auf<br />
Basis von Kohlenwasserstoffen auskommen – auch wenn sich die Antriebstechnologien immer schneller entwickeln.<br />
Einen Weg, dabei unabhängiger von fossilen Energieträgern zu werden, eröffnen neue synthetische Kraftstoffe. Wir beteiligen uns aktiv an der<br />
Suche nach Herstellungsverfahren für Biokraftstoffe der zweiten Generation. Sie können aus Ausgangsmaterialien hergestellt werden, die im<br />
Transportbereich bislang nicht als Energieträger in Betracht kamen.<br />
Trotz aller Anstrengungen zur Entwicklung alternativer Antriebskonzepte steht der Abschied vom Verbrennungsmotor noch nicht unmittelbar<br />
bevor. Zwar steigt bei den Neuzulassungen die Zahl der Elektroautos zusehends und der Fahrzeugbestand wird heterogener. Fahrzeuge mit<br />
Verbrennungsmotoren werden aber noch für viele Jahre den größten Anteil ausmachen. Es ist daher unerlässlich, auch die CO 2 -Bilanz fossiler<br />
Kraftstoffe weiter zu verbessern.<br />
Regenerativer Wasserstoff<br />
MEHR ZUR KRAFTSTOFF-RAOADMAP<br />
<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.| Produktverantwortung// Kraftstoffstrategie<br />
<strong>2011</strong>
1. Konventionelle Kraftstoffe wie Benzin und Diesel werden auch in den nächsten Jahren eine maßgebliche Rolle spielen. Sie müssen<br />
deshalb weiter optimiert werden. Das Ziel dabei: weltweite Verfügbarkeit von hochwertigen und schwefelfreien Kraftstoffen.<br />
2. GTL-Kraftstoffe (Gas-to-Liquid) sind neben BTL -Kraftstoffen (Biomass-to-Liquid) die saubersten und hochwertigsten Kraftstoffe für<br />
Dieselmotoren. GTL-Diesel ist schwefel- und aromatenfrei und kann in gewissen Grenzen auf die Anforderungen des<br />
Verbrennungsmotors abgestimmt werden. Die CO 2 -Emissionen (Well-to-Wheel) sind etwa gleich hoch wie bei mineralischem<br />
Dieselkraftstoff.<br />
3. CNG (Compressed Natural Gas) ist aus unserer Sicht eine vielversprechende Option für bestimmte Einsatzzwecke. CNG ist<br />
kohlenstoffärmer als Benzin oder Diesel. Bei seiner Nutzung entstehen deshalb 20 Prozent weniger CO 2 als bei der Verwendung von<br />
Benzin.<br />
4. Wasserstoff ist der Energieträger unserer Brennstoffzellenautos. In der Brennstoffzelle eingesetzt reagiert er mit Sauerstoff zu<br />
Wasser. Dabei entsteht elektrische Energie. Bislang wird der weltweit benötigte Wasserstoff größtenteils durch Dampfreformierung<br />
aus Erdgas erzeugt. Da dieses Verfahren CO 2 -Emissionen erzeugt, müssen geeignete wirtschaftliche Wege zur Herstellung aus<br />
regenerativen Quellen entwickelt werden.<br />
5. Biokraftstoffe der ersten Generation, wie Bioethanol (aus Getreide oder Zuckerrüben) und Biodiesel sind als Beimischungen zu<br />
herkömmlichen fossilen Treibstoffen – im Rahmen der für die Fahrzeuge verträglichen Konzentrationen – eine sinnvolle kurz- bis<br />
mittelfristige Option, sofern negative Auswirkungen auf die Nahrungsmittelproduktion und den Verbrauch natürlicher Flächen<br />
vermieden werden. Da Biodiesel Qualitätsdefizite aufweist, muss sein Anteil im Dieselkraftstoff aus technischen Gründen auf<br />
maximal 7 Volumenprozent beschränkt bleiben.<br />
6. Hydrierte Pflanzenöle (Hydrotreated Vegetable Oils, HVO) sind emissionsarm und werden bereits industriell hergestellt. Wie für<br />
Biokraftstoffe der ersten und zweiten Generation ist es auch hier erforderlich, beim Anbau der Biomasse Nachhaltigkeitsstandards<br />
(wie zum Beispiel die Biokraftstoff-Nachhaltigkeitsverordnung) einzuhalten, um eine positive Umweltbilanz sicherzustellen. Hydrierte<br />
Pflanzenöle können dem Dieselkraftstoff ohne Einschränkung auch in höheren Anteilen beigemischt werden. Sie eignen sich somit<br />
als Zwischenstufe bis zur Einführung von Biokraftstoffen der zweiten Generation.<br />
7. Biokraftstoffe der zweiten Generation, wie BTL (Biomass-to-Liquid), werden an Bedeutung gewinnen, sobald sie großindustriell<br />
hergestellt werden können. <strong>Daimler</strong> befürwortet die Entwicklung und den Einsatz dieser weitgehend CO 2 -neutralen synthetischen<br />
Kraftstoffe. Sie nutzen die Biomasse optimal, sind schwefel- und aromatenfrei. Ein weiterer Vorteil: Sie können aus Ersatz- und<br />
Reststoffen gewonnen werden und stehen somit nicht im direkten Wettbewerb zur Nahrungs- und Futtermittelproduktion. Mit BTL-<br />
Kraftstoff lassen sich zudem Partikel-, CO- und HC-Emissionen vermindern. Das Treibhausgas-Reduktionspotenzial (Well-to-Wheel)<br />
liegt – abhängig von der jeweils eingesetzten Biomasse und dem Produktionsverfahren – bei bis zu 90 Prozent.<br />
Neben BTL kann man mit Biogas (Compressed BioGas, CBG) aus nachwachsenden Rohstoffen den höchsten Energieertrag pro<br />
Hektar erzielen. Erdgasfahrzeuge können das zu Erdgasqualität aufbereitete Biogas ohne technische Veränderung tanken. CBG wird<br />
durch anaerobe Vergärung von Biomasse, Gülle und Abwasser gewonnen. Seine Verwendung ermöglicht – je nach der verwendeten<br />
Biomasse und dem Herstellverfahren – Treibhausgasreduktionen (Well-to-Wheel) von bis zu 80 Prozent.<br />
8. Regenerativ erzeugter Wasserstoff und Elektrizität sind die Kraftstoffe der Zukunft. Eingesetzt in der Brennstoffzelle beziehungsweise<br />
im Batteriefahrzeug garantieren sie eine emissions- und CO 2 -freie Mobilität. Herstellungswege für regenerativen Wasserstoff sind<br />
zum Beispiel die Elektrolyse mit regenerativem Strom (Wasserkraft, Wind- und Solarenergie, Geothermie) oder auch die<br />
Biomassevergasung.<br />
VON E10 BIS BTL<br />
E10 – mehr regenerative Energie im Kraftstoff<br />
<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.| Produktverantwortung// Kraftstoffstrategie<br />
Ein geeigneter Weg, die CO 2 -Emissionen des Straßenverkehrs zu senken, besteht darin, den Anteil regenerativ erzeugter<br />
Energieträger am herkömmlichen Kraftstoff zu erhöhen. Die Anhebung des Bioethanolgehalts im Superkraftstoff durch die<br />
Einführung von E10 ist ein Schritt, den wir begrüßen. Wir konnten die Verträglichkeit von E10 in umfangreichen Tests mit unseren<br />
Fahrzeugen nachweisen. Über Ausnahmen bei einigen wenigen älteren Modellen können sich unsere Kunden unkompliziert<br />
informieren. Allerdings haben Berichte über schwankende Beimischungsquoten, die Umwidmung von Flächen zur Nahrungs- und<br />
Futtermittelerzeugung für den Anbau von Energiepflanzen und die gefürchtete Ausweitung landwirtschaftlicher Monokulturen E10 in<br />
die Kritik gebracht. Zudem muss noch untersucht werden, wie groß der Umwelteffekt biogener Kraftstoffe unter den aktuellen<br />
Erzeugungsbedingungen tatsächlich ist. Inzwischen gibt es aber entsprechende Zertifizierungssysteme, die diesen Nachweis<br />
erbringen. Der Entschluss zu E10 hat bei den Herstellern den Anstoß für weitere technische Entwicklungen gegeben. Auf Basis der<br />
Erfahrungen in Ländern wie Brasilien, Schweden, den USA oder Frankreich, in denen ethanolhaltige Kraftstoffe schon länger zum<br />
Einsatz kommen, werden wir bei unseren Fahrzeugen die Voraussetzungen für eine weitere Erhöhung der Beimischungsquote von<br />
Ethanol schaffen.<br />
<strong>2011</strong>
Alternative Kraftstoffe für konventionelle Antriebe<br />
Besonders im Schwerlastverkehr wird der Verbrennungsmotor zweifellos noch längere Zeit eine dominierende Rolle spielen. In den<br />
Entwicklungs- und Schwellenländern wächst mit Wirtschaft und Wohlstand auch das Transportaufkommen. In vielen Regionen<br />
Asiens, Europas und in Nordamerika wird ebenfalls eine Zunahme des Güterverkehrs erwartet. Damit ist auch ein höherer CO 2 -<br />
Ausstoß im Transportbereich zu erwarten. Sparsame Dieseltechnologien sind ein erster Schritt, um die CO 2 -Emissionen vom<br />
zunehmenden Transportvolumen abzukoppeln. Doch die Weiterentwicklung der Aggregate zielt auch auf eine stärkere Verwendung<br />
biogener Kraftstoffe. Steht bei der Optimierung der Verbrennungstechnik heute die Eignung für moderne Mischkraftstoffe im<br />
Blickpunkt, so geht es bei der Entwicklung biogener Brennstoffe darum, eine Qualität zu erreichen, die jener der fossilen Kraftstoffe<br />
entspricht.<br />
Die großtechnische Produktion weiterentwickelter Synthesekraftstoffe wie BTL ist eine Herausforderung für die Kraftstoffindustrie.<br />
Derzeit existieren verschiedene Pilotanlagen, größere Produktionsanlagen sind bislang leider nicht realisiert. Die<br />
Nutzungskonkurrenz zwischen Energiepflanzen und Ackerpflanzen (Tank versus Teller) ist weniger ausgeprägt, da auf eine größere<br />
Vielfalt von Pflanzen zurückgegriffen werden kann. Zur Herstellung von Biokraftstoffen der zweiten Generation können zudem<br />
biogene Reststoffe – organische Abfälle und Nebenprodukte aus Industrie und Landwirtschaft – verwendet werden. Auch<br />
Materialien, die sich wegen ihrer minderen Qualität nicht für die Herstellung von Biokraftstoffen der ersten Generation eignen,<br />
werden so zum Rohstoff für die Kraftstoffproduktion.<br />
Strenge Vorgaben für Biokraftstoffe<br />
<strong>Daimler</strong> befürwortet strenge Kriterien zur Erzeugung von Biomasse, wie sie in der Biokraftstoff-Nachhaltigkeitsverordnung festgelegt<br />
sind. Hierdurch kann den Problemen begegnet werden, die durch die Konkurrenz von Tank und Teller oder aus Effekten der<br />
Landnutzungsänderung (Land Use Change, LUC) entstehen. Derartige Verordnungen müssen allerdings laufend auf ihre<br />
Klimawirksamkeit überprüft werden, wenn sie im großindustriellen Maßstab angewandt werden. Das gilt auch für die<br />
Technologieförderung: Einmal gewählte Forschungsrichtungen sind immer wieder zu überdenken, um das gesetzte Ziel nicht zu<br />
verfehlen – wie dies bei der Forschung zur BTL-Kraftstoffsynthese deutlich wurde. Nicht jeder bisher eingeschlagene Weg hat sich in<br />
der großtechnischen Umsetzung als geeignet erwiesen. Dies ändert nichts daran, dass <strong>Daimler</strong> Kraftstoffe auf Basis von Biomasse<br />
grundsätzlich befürwortet.<br />
ONLINETOOL BERECHNET ENERGIEBILANZ<br />
OPTIRESOURCE berechnet Energiebilanz von der Quelle bis zum Rad (Well-to-Wheel)<br />
Um den Kraftstoffverbrauch und die CO 2 -Emissionen verschiedener Antriebstechnologien, Kraftstoffe und Energiequellen zu<br />
berechnen, haben wir das Onlinetool OPTIRESOURCE entwickelt. Es ermöglicht eine Betrachtung von der Energiequelle bis zum<br />
angetriebenen Rad (Well-to-Wheel). Basierend auf Studien zur ganzheitlichen Energiebilanzierung lassen sich unterschiedliche<br />
Kombinationen von Energiequellen, Kraftstoffen und Fahrzeugantrieben betrachten. Das Ergebnis zeigt die Energiebilanz der<br />
gewählten Kombination im Vergleich zu einem aktuellen Benzinfahrzeug der Kompaktklasse.<br />
Well-to-Wheel<br />
<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.| Produktverantwortung// Kraftstoffstrategie<br />
<strong>2011</strong>
Kraftstoffverbrauch und CO2-Emissionen<br />
Betrachtet man den gesamten Lebenszyklus eines Fahrzeugs, so entfällt ein Großteil des Primärenergieverbrauchs und der CO 2 -Emissionen auf<br />
die Nutzungsphase. Bei einem Pkw mit Verbrennungsmotor sind dies etwa 80 Prozent. Wir setzen deshalb alles daran, diese Emissionen stetig<br />
weiter zu senken. Und mit Erfolg: <strong>2011</strong> sind die Emissionen unserer Neuwagenflotte über alle Pkw-Baureihen hinweg erneut sehr deutlich<br />
gesunken.<br />
Die durchschnittlichen CO 2 -Emissionen der Gesamtflotte von Mercedes-Benz Cars in Europa lagen <strong>2011</strong> bei 150 Gramm pro Kilometer. Seit<br />
1995 haben wir sie damit um rund 35 Prozent reduziert.<br />
Dass dies gelang, ist nicht zuletzt dem weiteren Rollout der Blue-EFFICIENCY Modelle, der flächendeckenden Einführung der V6- und V8-<br />
BlueDIRECT-Benzinmotoren und der 7-Stufen-Automatik 7G-TRONIC PLUS zu verdanken. Mit dem Markteintritt unserer neuen Kompaktklasse-<br />
Fahrzeuge und einem wachsenden Anteil von Fahrzeugen mit alternativem Antrieb werden wir den Flottenverbrauch und die CO 2 -Emissionen in<br />
Europa in den nächsten Jahren kontinuierlich weiter reduzieren können. Unser Ziel ist es, die CO 2 -Emissionen unserer Neuwagenflotte in Europa<br />
bis zum Jahr 2012 auf etwa 140 Gramm pro Kilometer und bis zum Jahr 2016 auf 125 Gramm pro Kilometer zu senken.<br />
BLUEEFFICIENCY<br />
BlueEFFICIENCY – das Effizienzpaket von Mercedes-Benz<br />
<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.| Produktverantwortung// Kraftstoffverbrauch und CO2-Emissionen<br />
Das BlueEFFICIENCY Paket von Mercedes-Benz reduziert den Verbrauch und die CO 2 -Emissionen um bis zu 30 Prozent. Unsere<br />
BlueEFFICIENCY Modelle verbinden die neuesten und effizientesten Motorengenerationen mit einer ausgefeilten Aerodynamik und<br />
vorbildlichem Energiemanagement. Dazu tragen diverse Verbesserungen bei: Maßnahmen zur Verringerung des Luftwiderstands,<br />
Leichtbauwerkstoffe, intelligent geregelte Nebenaggregate, Reifen mit weniger Rollwiderstand, die ECO Start-Stopp-Funktion, eine<br />
energieeffizientere Servolenkung und vieles mehr. In der Summe bringt all dies einen deutlichen Effizienzgewinn. Und nicht nur<br />
unsere Pkw, auch die Mercedes-Benz Transporter können mit BlueEFFICIENCY Kraftstoff, Emissionen und Kosten sparen. Zum<br />
Jahresende <strong>2011</strong> waren 167 BlueEFFICIENCY Modelle – Pkw und Transporter – am Markt verfügbar.<br />
<strong>2011</strong>
DIE EU-GESETZGEBUNG ZUR REDUKTION DER CO 2 -EMISSIONEN<br />
<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.| Produktverantwortung// Kraftstoffverbrauch und CO2-Emissionen<br />
Seit April 2009 gilt die EU-Verordnung zur Festsetzung von Emissionsnormen für neue Personenkraftwagen. Danach ist der CO 2 -<br />
Ausstoß der Neuwagenflotte aller Hersteller in Europa mithilfe fahrzeugtechnischer Maßnahmen auf durchschnittlich 130 Gramm pro<br />
Kilometer zu senken. Zusätzliche Maßnahmen sollen eine Reduktion um weitere 10 Gramm erzielen. Dazu gehören etwa<br />
Effizienzverbesserungen bei Fahrzeugkomponenten (zum Beispiel Reifen mit niedrigem Rollwiderstand, Reifendruck- und<br />
Schaltpunktanzeige) sowie die schrittweise Umstellung auf kohlenstoffärmere Kraftstoffe.<br />
Der zu erreichende Flottenmittelwert je Hersteller errechnet sich in Abhängigkeit vom Fahrzeuggewicht. Der Grenzwert wird<br />
stufenweise eingeführt: 65 Prozent der Neuwagen jedes Herstellers sollen das Ziel im Jahr 2012 erreicht haben, 75 Prozent im Jahr<br />
2013, 80 Prozent 2014 und 100 Prozent ab 2015. Erfüllt ein Hersteller die Vorgaben nicht, muss er ab 2012 gestaffelte<br />
Strafzahlungen leisten: Pro Gramm CO 2 über dem herstellerspezifischen Flottenmittelwert sind – multipliziert mit der<br />
Gesamtzulassungszahl – 5 Euro für das erste Gramm, 15 Euro für das zweite Gramm und 25 Euro für das dritte Gramm zu bezahlen.<br />
Bis zu einer Überschreitung des Grenzwertes um 3 Gramm summiert sich die Strafe damit auf 45 Euro. Ab dem vierten Gramm<br />
Grenzwertüberschreitung droht eine Strafe von 95 Euro für jedes weitere Gramm. Als Langfristziel für alle Neufahrzeuge in Europa<br />
wird ein Wert von 95 Gramm CO 2 pro Kilometer im Jahr 2020 angestrebt.<br />
<strong>2011</strong>
USA, Japan, China: nationale Standards zu Verbrauch und Emissionen<br />
In den USA gelten die „Corporate Average Fuel Economy“-Standards (CAFE ). Anhand der verkauften Fahrzeuge und der jeweiligen Fuel-<br />
Economy-Werte wird ein Flottenwert pro Modelljahr berechnet. Je 0,1 mile per gallon, um die der Grenzwert unterschritten wird, muss der<br />
Hersteller 5,50 US-Dollar für jedes abgesetzte Fahrzeug an den Staat abführen. Aufgrund der überproportionalen Absatzentwicklung im<br />
Premiumsegment musste <strong>Daimler</strong> für das Modelljahr 2010 CAFE-Zahlungen in Höhe von 11,8 Mio. US-Dollar entrichten.<br />
CORPORATE AVERAGE FUEL ECONOMY (CAFE)<br />
Corporate Average Fuel Economy: Verbrauchsstandards in den USA<br />
<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.| Produktverantwortung// ...// Nationale Standards<br />
Im Jahr 2010 haben die Environmental Protection Agency (EPA) und die National Highway Traffic Safety Administration (NHTSA)<br />
gemeinsam abgestimmte Vorschriften zum Kraftstoffverbrauch (CAFE-Standards) und zur Reduktion der CO 2 -Emissionen<br />
(Greenhouse-Gas-Standards, GHG) für die Modelljahre 2012 bis 2016 veröffentlicht. Die beiden Standards existieren nebeneinander,<br />
sind jedoch eng aufeinander abgestimmt und gelten in allen US-Bundesstaaten. Die Zielwerte werden herstellerspezifisch separat für<br />
Pkw und leichte Nutzfahrzeuge festgelegt und basieren auf dem „Footprint“ (Radstand x Spurweite) des Fahrzeugs.<br />
Erfüllt die Flotte eines Herstellers die GHG-Standards nicht, drohen – zusätzlich zu den CAFE-Bußgeldern – Strafzahlungen. Dabei<br />
rechnet die zuständige US-Behörde Fahrzeuge, die die vorgeschriebenen Werte verfehlen, beginnend bei den Modellen mit dem<br />
höchsten CO 2 -Wert so lange aus der Flotte heraus, bis der Flottengrenzwert eingehalten wird. Die betroffenen Modelle gelten als<br />
nicht ordnungsgemäß zertifiziert und unterliegen Strafzahlungen von bis zu 37.500 US-Dollar pro Fahrzeug. Außerdem können<br />
weitere Maßnahmen wie etwa ein Verkaufsstopp verfügt werden.<br />
In Japan definiert das „Top Runner“-Konzept Effizienzstandards für Pkw. Bei der Festsetzung der Zielvorgaben legt es die Verbrauchswerte der<br />
jeweils effizientesten Fahrzeugmodelle in definierten Klassen zugrunde. Die Ziele für 2010 (Basis ist das japanische Geschäftsjahr, das zum 31.<br />
März <strong>2011</strong> endete) haben wir bei unseren Benzin- und Dieselfahrzeugen in allen Klassen erreicht. Unsere Produktplanung ist darauf<br />
ausgerichtet, die Zielwerte aller Gewichtsklassen einzuhalten. Das gilt sowohl für die Vorgaben für das Jahr 2015 als auch für die aktuell<br />
diskutierten Werte für 2020.<br />
<strong>2011</strong>
Auch die chinesische Regierung reguliert den Kraftstoffverbrauch von Straßenfahrzeugen. Seit dem 1. Januar 2009 gelten die Verbrauchsziele<br />
von Stage II der nationalen Verbrauchsgesetzgebung. Voraussichtlich im Jahr 2012 wird Stage III in Kraft treten, deren Ziel es ist, den<br />
durchschnittlichen Kraftstoffverbrauch der in China neu zugelassenen Pkw gegenüber Stage II bis 2015 um 20 Prozent auf rund 7 Liter pro<br />
100 Kilometer zu senken.<br />
In Kanada, Südkorea und Australien gibt es ebenfalls Vorschriften sowie freiwillige Initiativen, die eine Reduktion des Kraftstoffverbrauchs und<br />
der CO 2 -Emissionen von Pkw herbeiführen sollen.<br />
ÜBERSICHT DER WELTWEITEN CO 2 -VORSCHRIFTEN FÜR PKW<br />
Aber auch in Schwellen- und Entwicklungsländern stehen wir vor besonderen Herausforderungen. Die CO 2 -Emissionen im dort verstärkt<br />
nachgefragten Premiumsegment zu verringern ist Teil unseres Kerngeschäfts. Wichtig ist uns darüber hinaus aber auch, Mobilitätslösungen für<br />
all jene anzubieten, die kein eigenes Fahrzeug besitzen. Ein sehr erfolgreicher Ansatz hierfür ist Bus Rapid Transit.<br />
Bus Rapid Transit<br />
<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.| Produktverantwortung// ...// Nationale Standards<br />
<strong>2011</strong>
Leichte Nutzfahrzeuge<br />
Leichte Nutzfahrzeuge: Spar-Sprinter mit 7,2 Litern pro 100 Kilometer. Auch bei unseren Transportern senken neue Technologien den<br />
Kraftstoffverbrauch. Der Sprinter Kombi etwa erzielt mit BlueEFFICIENCY Effizienzpaket, 4-Zylinder-Dieselmotor, Schaltgetriebe ECO Gear und<br />
einer speziellen Hinterachsübersetzung einen Kraftstoffverbrauch von nur 7,2 Litern pro 100 Kilometer und einen CO 2 -Wert von 189 Gramm pro<br />
Kilometer.<br />
Der Gesamtflottendurchschnitt unserer leichten Nutzfahrzeuge in Europa lag <strong>2011</strong> bei 228 Gramm CO 2 pro Kilometer. Unser Ziel ist es, die CO 2 -<br />
Emissionen bis 2014 um mehr als 10 Prozent gegenüber 2010 zu verringern.<br />
EU-GRENZWERTE FÜR LEICHTE NUTZFAHRZEUGE<br />
<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.| Produktverantwortung// ...// Leichte Nutzfahrzeuge<br />
Analog zur EU-Verordnung für Pkw hat das Europäische Parlament Anfang <strong>2011</strong> eine Verordnung zur Reduktion der CO 2 -Emissionen<br />
leichter Nutzfahrzeuge verabschiedet. Demnach muss der Flottenwert der europäischen Neuwagenflotte leichter Nutzfahrzeuge mit<br />
einem zulässigen Gesamtgewicht von unter 3,5 Tonnen im Durchschnitt aller Hersteller bis 2020 auf 147 Gramm Kohlendioxid pro<br />
Kilometer gesenkt werden. Als Zwischenziel ist bis 2017 ein Wert von 175 Gramm CO 2 pro Kilometer zu erreichen.<br />
Wie bei den Pkw wird dieser Grenzwert stufenweise eingeführt: 65 Prozent der Flotte sollen ihn 2014, 75 Prozent 2015 und<br />
80 Prozent 2016 erreicht haben. Erreicht ein Hersteller den Zielwert nicht, werden Strafzahlungen von 95 Euro je Gramm<br />
Überschreitung und Fahrzeug fällig.<br />
Unsere Produktstrategie trägt diesen anspruchsvollen Zielen in den verschiedenen Regionen und Produktkategorien Rechnung. Sie<br />
ist darauf ausgerichtet, nicht nur die vorgegebenen Flottenwerte zu erreichen, sondern in den jeweiligen Fahrzeugsegmenten<br />
Maßstäbe zu setzen.<br />
<strong>2011</strong>
Schwere Nutzfahrzeuge<br />
Schwere Nutzfahrzeuge: von Modell zu Modell sparsamer. Den Kraftstoffverbrauch unserer schweren Nutzfahrzeuge haben wir in den<br />
letzten Jahren ebenfalls stetig verringert. Dies gelang durch noch effizientere Motoren, Verbesserungen bei Reifen und Aerodynamik, eine<br />
bedarfsgerechte Achsübersetzung sowie die Einführung der BLUETEC -Technologie.<br />
4,5 %<br />
weniger Kraftstoff--<br />
verbrauch beim<br />
Actros BlueTec 6 im<br />
Vergleich mit dem<br />
Vorgängermodell<br />
Reifen<br />
Den Erfolg unserer Engineering-Maßnahmen bestätigte im Jahr <strong>2011</strong> eine Vergleichsfahrt. Dabei legten zwei neue<br />
Actros 1845 sowie ein Actros 1844 der Vorgängerbaureihe auf der Route Rotterdam-Stettin-Rotterdam jeweils<br />
10.000 Kilometer zurück. Die Fahrzeuge waren voll beladen. Das Ergebnis: Der Actros 1845 BlueTec 6 (Abgasstufe<br />
Euro VI) erreichte einen Wert von 25,9 Litern auf 100 Kilometer und verbrauchte damit 4,5 Prozent weniger als sein<br />
Vorgänger. Der Actros BlueTec 5 (Abgasstufe Euro V) erzielte 25,1 Liter pro 100 Kilometer und unterbot den<br />
Referenzwert um 7,6 Prozent. Damit nähert sich der neue Actros einem Verbrauch von nur 1 Liter pro<br />
100 Kilometer und Tonne Nutzlast.<br />
Für die Gesamtflotte in Europa ist unser Ziel, den Verbrauch unserer Lkw (N3) bis 2020 um durchschnittlich<br />
20 Prozent pro Tonnenkilometer zu reduzieren. Hierfür arbeiten wir weiter mit Hochdruck an technologischen<br />
Innovationen.<br />
SPARPOTENZIALE BEI NUTZFAHRZEUGEN<br />
Weniger Verbrauch Mehr Verbrauch<br />
Bis zu 5 % durch Straßenprofil statt Traktionsprofil Bis zu 6 % durch größere Profiltiefe<br />
Bis zu 4 % durch nachgeschnittene Reifen Bis zu 5 % durch runderneuerte Reifen<br />
Bis zu 4 % durch Reifen mit geringerem Rollwiderstand Bis zu 4 % durch zu niedrigen Reifenluftdruck<br />
Bis zu 1,5 % durch Superbreitreifen statt Zwillingsbereifung Bis zu 1 % durch größere Reifenbreite<br />
Bis zu 1 % durch Niederquerschnittsreifen<br />
Aerodynamik<br />
Bis zu 1,25 % durch Seitenverkleidungen an der Zugmaschine Bis zu 2 % durch Dachscheinwerfer<br />
Bis zu 5 % durch Seitenverkleidungen am Auflieger/Anhänger Bis zu 2 % durch zu großen Abstand zwischen Auflieger und Fahrerhaus<br />
Bis zu 7,5 % durch Luftleitkörper, Bugschürze, Endkantenklappen Bis zu 0,3 % durch Drucklufthörner<br />
Streckenprofil<br />
<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.| Produktverantwortung// ...// Schwere Nutzfahrzeuge<br />
Bis zu 0,2 % durch eine Sonnenblende<br />
Bis zu 0,5 Liter durch einen unnötigen Ampelstopp<br />
Bis zu 1,0 Liter bei 100 Meter Höhenunterschied<br />
Bis zu 0,8 Liter durch unerwarteten Stau und plötzliches Abbremsen aus 80 km/h<br />
<strong>2011</strong>
Leichtbau spart Sprit und Ressourcen<br />
<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.| Produktverantwortung// ...// Leichtbau<br />
Komfort- und Sicherheitsausstattungen, aber auch alternative Antriebstechnologien erhöhen das Fahrzeuggewicht. Um die immer schärferen<br />
gesetzlichen Verbrauchsanforderungen einzuhalten, muss dies kompensiert werden. Neue Werkstoffe und Herstellungsverfahren sowie<br />
innovative Bauteilkonstruktionen helfen, das Gewicht unserer Fahrzeuge deutlich zu reduzieren. Mit der sogenannten Soft Kill Option (SKO)<br />
lassen sich zum Beispiel Werkstoffe in weniger belasteten Bereichen von Fahrwerkskomponenten und Karosserie nach Computerberechnung<br />
weicher und dünner gestalten oder sogar völlig „herausschneiden“ („killen“). Die hoch beanspruchten Stellen dagegen werden gezielt verstärkt.<br />
Auf diese Weise verringert sich das Gewicht mit der SKO-Methode um bis zu 30 Prozent.<br />
<strong>2011</strong><br />
Die Anwendungsmöglichkeiten neuer Werkstoffe demonstriert das jüngste Mercedes-Benz Forschungsfahrzeug F 125!. Eine exakt auf die<br />
jeweilige Anforderung abgestimmte Kombination aus faserverstärkten Kunststoffen (FVK) mit hohem Karbonfaseranteil (CFK) sowie<br />
Leichtmetallen, hochfesten Stählen und Hybridmaterialien reduziert das Rohbaugewicht des innovativen Fahrzeugs auf rund 250 Kilogramm. Der<br />
Rohbau des F 125! wiegt damit etwa 40 Prozent weniger als der eines vergleichbaren Serienfahrzeugs der aktuellen Produktion.
Wirtschaftlich fahren, Kraftstoff sparen<br />
Nicht nur Verbesserungen an den Fahrzeugen sparen Kraftstoff, auch eine wirtschaftliche und vorausschauende Fahrweise trägt dazu bei. In den<br />
Mercedes-Benz Eco-Trainings, die wir für die Fahrer von Pkw wie von Nutzfahrzeugen anbieten, zeigen wir, wie sich der Kraftstoffverbrauch um<br />
bis zu 10 Prozent verringern lässt. Schaltempfehlung und Momentanverbrauchsanzeige im Kombiinstrument unterstützen den Fahrer zusätzlich<br />
dabei.<br />
ECO-FAHRTRAININGS<br />
Wirtschaftliches Fahren will gelernt sein. Wer es beherrscht, spart kostbare Ressourcen und eigenes Geld. Das gilt für Fahrer von<br />
Pkw, Bussen und Lkw gleichermaßen. In unseren Eco-Fahrtrainings lernen unsere Kunden, wie sie den Spritverbrauch während der<br />
Fahrt gezielt und ohne Zeitverlust senken können.<br />
Eco-Training für Pkw-Fahrer<br />
Eco-Training für Lkw-Fahrer<br />
Omniplus Eco-Training für Omnibuskunden<br />
SPRITSPARTIPPS<br />
Zehn Tipps für spritsparendes Fahren<br />
<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.| Produktverantwortung// ...// Wirtschaftlich fahren<br />
1. Achten Sie darauf, dass Ihr Fahrzeug gut gewartet ist und prüfen Sie regelmäßig den Ölstand.<br />
2. Überprüfen Sie einmal im Monat den Reifendruck. Wenn Ihre Betriebsanleitung mehrere Druckwerte angibt, richten Sie sich nach<br />
dem Druck für maximale Beladung.<br />
3. Entfernen Sie Gegenstände, die Sie im Fahrzeug nicht brauchen (beispielsweise aus dem Kofferraum).<br />
4. Fahren Sie gleich nach dem Anlassen des Motors los und stellen Sie diesen ab, wenn Sie länger als eine Minute stehen bleiben.<br />
5. Fahren Sie in einer angepassten Geschwindigkeit und vor allem: Fahren Sie sanft und gleichmäßig.<br />
6. Schalten Sie beim Beschleunigen so früh wie möglich in den nächsthöheren Gang.<br />
7. Entlasten Sie beim Automatikgetriebe leicht das Gaspedal, wenn Sie die gewünschte Drehzahl erreicht haben. Die Automatik<br />
schaltet dann in den höheren Gang. 1.000 Umdrehungen pro Minute sind die ideale Drehzahl bei Konstantfahrt.<br />
8. Schließen Sie, vor allem bei hohen Geschwindigkeiten, die Fenster und entfernen Sie leere Dachgepäckträger.<br />
9. Schalten Sie im Stadtverkehr die Klimaanlage aus, wenn sie nicht benötigt wird. Gerade im Stop-and-go-Verkehr kann sie bis zu<br />
30 Prozent Mehrverbrauch verursachen. Bei konstanter Autobahnfahrt führt sie dagegen kaum zu einem Mehrverbrauch (maximal<br />
0,3 Liter pro 100 Kilometer).<br />
10. Fahren Sie vorausschauend. Versuchen Sie mit möglichst konstanter Geschwindigkeit die grüne Welle auszunutzen. Bremsen und<br />
Beschleunigen ist ineffizient. Mit intelligent angepasster, konstanter Geschwindigkeit sind Sie zügig und sparsam unterwegs.<br />
<strong>2011</strong>
Schadstoffemissionen<br />
Mithilfe verbesserter Motoren und hochwirksamer Abgasreinigungssysteme haben wir die Emissionen der verschiedenen Abgaskomponenten in<br />
den letzten Jahren über unsere gesamte Fahrzeugpalette hinweg deutlich reduziert. Die Vorgaben der künftigen Abgasstufen für<br />
Stickoxidemissionen (NOx) erschweren – technologisch bedingt – allerdings eine weitere Senkung der Partikelemissionen und des<br />
Kraftstoffverbrauchs.<br />
PKW-ABGASVORSCHRIFTEN WELTWEIT<br />
Pkw: schon heute abgasarm nach Euro 6. Unsere BLUETEC -Modelle der R-, M- und GL-Klasse halten ebenso wie der E 350 BlueTEC und der<br />
S 350 BlueTEC schon heute die strengen Grenzwerte von morgen ein. Sie alle erfüllen die Abgasnorm Euro 6, die ab September 2014 für neue<br />
Fahrzeugmodelle und ab September 2015 für alle Neufahrzeuge gilt. Für Diesel-Pkw sind dann 10 Prozent weniger Partikel und 55 Prozent<br />
weniger Stickoxide zulässig als nach der heutigen Euro-5-Norm.<br />
BLUETEC<br />
Sauberer Diesel – die BLUETEC-Technologie von <strong>Daimler</strong><br />
<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.| Produktverantwortung// Schadstoffemissionen<br />
BLUETEC ist ein modulares Abgasreinigungssystem, das innermotorische Maßnahmen zur Minimierung der Emissionen mit einer<br />
nachmotorischen Abgasbehandlung verbindet. Ein Oxidationskatalysator und ein Partikelfilter minimieren zunächst Kohlenmonoxid,<br />
Kohlenwasserstoffe sowie die Emissionen von Ruß und anderen Partikeln. Im nächsten Schritt wird AdBlue® , eine wässrige<br />
Harnstofflösung, in den Abgasstrom eingespritzt. Dadurch wird Ammoniak freigesetzt, das im nachgeschalteten SCR -Katalysator<br />
(Selective Catalytic Reduction) bis zu 90 Prozent der Stickoxide in unschädlichen Stickstoff und Wasser verwandelt.<br />
BLUETEC ist für Pkw-Modelle der E-, S-, R- und GL-Klasse verfügbar. In der neuen M Klasse unterbieten beide Dieselversionen, der<br />
ML 250 BlueTEC 4MATIC und der ML 350 BlueTEC, die Euro-6-Norm. Bereits seit 2005 bewährt sich BLUETEC darüber hinaus im Bus<br />
- und Lkw-Segment.<br />
<strong>2011</strong>
Nutzfahrzeuge: Actros und Travego Vorreiter bei Euro VI. Ab 2014 gelten die neuen Grenzwerte der Abgasstufe Euro VI . Gegenüber den<br />
Euro-I-Werten aus dem Jahr 1992 bedeuten sie eine Verringerung der Partikelemissionen um etwa 97 Prozent und der Stickoxidemissionen um<br />
rund 95 Prozent. Der neue Mercedes-Benz Actros erfüllt als erster Lkw schon heute die Anforderungen von Euro VI. Unsere Ingenieure haben<br />
dafür die BLUETEC-Technologie mit einer gekühlten Abgasrückführung und Partikelfilter kombiniert.<br />
Der erste Reisebus mit Euro-VI-Zertifizierung ist der Mercedes-Benz Travego Edition 1. Neue Reihenmotoren mit X-PULSE-Einspritztechnik sorgen<br />
in Verbindung mit BLUETEC auch hier für einen niedrigen Verbrauch und besonders niedrige Schadstoffemissionen. Durch die gekühlte<br />
Abgasrückführung entstehen zudem weniger Stickoxide, was den AdBlue-Verbrauch um 40 Prozent reduziert. Auch die neuen Modelle des Citaro,<br />
die wir seit <strong>2011</strong> anbieten, sind bereits auf die Aggregate für die kommende Abgasstufe Euro VI vorbereitet.
EMISSIONSGRENZWERTE FÜR SCHWERE NUTZFAHRZEUGE<br />
Unser Ziel bleibt es, die Luftschadstoffemissionen mithilfe modernster Technologien weiter zu reduzieren, um auch künftige<br />
Emissionsanforderungen möglichst schon im Voraus zu erfüllen.
Lärmemissionen<br />
<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.| Produktverantwortung// Lärmemissionen<br />
Mit vielfältigen fahrzeugtechnischen Maßnahmen – von der Senkung der Motordrehzahl über die Optimierung der Einspritz- und<br />
Verbrennungsverfahren bis zur Kapselung von Motor und Getriebe – haben wir die Geräuschemissionen unserer Pkw, Lkw und Busse deutlich<br />
verringert. So sind unsere Omnibusse seit Anfang der 1970er-Jahre um mehr als 10 Dezibel leiser geworden. Neue Grenzwerte – ab 2013 für<br />
Pkw und ab 2014 für Nutzfahrzeuge – werden die Geräuschemissionen weiter reduzieren. Ab 2016 gelten darüber hinaus auch abgesenkte<br />
Grenzwerte für das Rollgeräusch von Reifen. In der Summe werden diese Maßnahmen die Geräuschemissionen der Fahrzeuge noch einmal um<br />
die Hälfte verringern.<br />
Bei den Nutzfahrzeugen verursachen die Reifen sowie Aufbau und Beladung den meisten Lärm. Wichtige Parameter, die <strong>Daimler</strong> direkt<br />
beeinflussen kann, sind eine vibrationsarme Konstruktion, eine optimale Motordämmung und Fahrerhäuser, die dem Fahrtwind möglichst wenig<br />
Angriffsfläche bieten. Darüber hinaus arbeiten wir eng mit Reifen- und Aufbauherstellern zusammen, um die Geräuschemissionen auf ein<br />
Minimum zu reduzieren. Die Lärmbelastung hängt jedoch auch von Faktoren wie der Verkehrsdichte, der Bebauung in straßennahen Bereichen,<br />
dem Fahrverhalten sowie der Straßenbeschaffenheit ab. Die Herausforderungen steigen mit zunehmender Verkehrsdichte. Rein<br />
fahrzeugtechnische Maßnahmen helfen hier kaum, da ab einer Geschwindigkeit von etwa 50 Kilometern pro Stunde das Abrollgeräusch der<br />
Reifen die Motorgeräusche überlagert. Neben dem Einsatz von Elektrofahrzeugen sind daher auch infrastrukturelle Maßnahmen wie die<br />
Verbesserung der Fahrbahnbeschaffenheit nötig, um die Lärmbelastung zu verringern.<br />
<strong>2011</strong>
Umweltgerechte Produktentwicklung<br />
Welche ökologischen Lasten ein Fahrzeug verursacht, entscheidet sich weitgehend schon in den ersten Entwicklungsphasen. Je früher die<br />
umweltgerechte Produktentwicklung (Design for Environment , DfE) in den Entwicklungsprozess integriert ist, desto effizienter kann sie<br />
Umweltauswirkungen minimieren. Spätere Korrekturen sind dagegen nur noch bedingt möglich. Deshalb schreiben wir die kontinuierliche<br />
Verbesserung der Umweltverträglichkeit unserer Fahrzeuge bereits in den Lastenheften der Entwicklung fest. Unsere DfE-Experten sind als<br />
Querschnittsteam in sämtliche Stufen der Fahrzeugentwicklung eingebunden. Sie bewerten neue Bauteil- und Fahrzeugkonzepte im Rahmen<br />
einer ganzheitlichen Bilanzierung.<br />
Ganzheitliche Bilanzierung. Um die Umweltverträglichkeit eines Fahrzeugs zu erhöhen, müssen die Emissionen und der Ressourcenverbrauch<br />
über den gesamten Lebenszyklus hinweg verringert werden. Das standardisierte Werkzeug zur Bewertung der Umweltverträglichkeit ist die<br />
Ökobilanz. Sie erfasst sämtliche Umweltwirkungen eines Fahrzeugs von der Rohstoffgewinnung über Produktion und Gebrauch bis zur<br />
Verwertung. Die Anforderungen einer umweltorientierten Produktentwicklung sind in der ISO-Norm TR 14062 festgelegt.<br />
Umwelt-Zertifikat für Mercedes-Benz Modelle. Im Jahr 2005 erhielt die S-Klasse von Mercedes-Benz als weltweit erstes Automobil ein TÜV-<br />
Umwelt-Zertifikat, das die Erfüllung der Umweltnorm TR 14062 bescheinigt. Inzwischen wurden zehn Modellreihen von Mercedes-Benz mit<br />
einem solchen Umwelt-Zertifikat ausgezeichnet, zuletzt im Jahr <strong>2011</strong> die neue Mercedes-Benz M-Klasse, B-Klasse und der SLK. Jedes Zertifikat<br />
dokumentiert den Fortschritt, der gegenüber den Vorgängermodellen erzielt wurde.<br />
MERCEDES-BENZ MODELLE MIT UMWELT-ZERTIFIKAT<br />
<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.| Produktverantwortung// Umweltgerechte Produktentwicklung<br />
Als weltweit erstes Automobil erhielt die Mercedes-Benz S-Klasse bereits 2005 das Umwelt-Zertifikat nach der ISO-Norm TR 14062.<br />
Mit dem Prüfsiegel für umweltgerechte Produktentwicklung bestätigte die Zertifizierungsstelle des TÜV Süd, dass das Fahrzeug in<br />
allen Aspekten nach den Anforderungen der ISO-Norm entwickelt wurde. Mittlerweile tragen weitere Modelle das Umweltsiegel: die<br />
C-Klasse, das C-Klasse T-Modell, der CLS, die A- und B-Klasse, der GLK, die E Klasse, der SLK, der S 400 HYBRID und die neue M<br />
Klasse. Bei der Umweltzertifizierung stehen über 40.000 Einzelprozesse auf dem Prüfstand, deren Analyse, Berechnung und<br />
Bewertung schließlich ein umfassendes Ökoprofil ergeben. Dabei beurteilen die Prüfer alle umweltrelevanten Prozesse, von der<br />
Entwicklung über die Produktion und Nutzung bis zur Verwertung.<br />
Auf der <strong>Daimler</strong> Homepage können Sie die Umwelt-Zertifikate der einzelnen Modelle als PDF-Dateien abrufen.<br />
<strong>2011</strong>
Umweltprofil der Mercedes-Benz M-Klasse<br />
Primärenergiebedarf<br />
Über den gesamten Lebenszyklus der neuen M-Klasse errechnet sich ein Primärenergieverbrauch von 812 Gigajoule – der Energieinhalt von ca.<br />
22.800 Litern Dieselkraftstoff. Dies entspricht einem Umwelteintrag von rund 55 Tonnen CO 2 . Betrachtet man den gesamten Lebenszyklus von<br />
der Herstellung über die Nutzung bis zur Verwertung, so verursacht das neue Modell bei einer Laufleistung von 250.000 Kilometern 25 Prozent<br />
weniger CO 2 -Emissionen als das Vorgängermodell zum Marktaustritt im Jahr <strong>2011</strong>. Mit einem Anteil von 79 Prozent ist die Phase der Nutzung<br />
durch den Kunden dabei für die CO 2 -Emissionen und auch den Primärenergieverbrauch entscheidend.<br />
Emissionen<br />
Betrachtet man die Stickoxidemissionen über den gesamten Lebenszyklus (Herstellung, Nutzung über 250.000 Kilometer und Verwertung),<br />
ergeben sich für die neue M-Klasse ebenfalls klare Vorteile. Insgesamt erreicht sie eine Verbesserung von 38 Prozent gegenüber dem<br />
Vorgängermodell. Dies ist auf den geringeren Kraftstoffverbrauch und die deutlich reduzierten Stickoxidemissionen im Fahrbetrieb<br />
zurückzuführen, die durch den Einsatz der SCR -Technologie erreicht werden.<br />
Vorteile der neuen M-Klasse gegenüber dem Vorgängermodell zum Marktaustritt <strong>2011</strong><br />
<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.| Produktverantwortung// ...// Umweltprofil der Mercedes-Benz M-Klasse<br />
Kohlendioxid -25 Prozent<br />
Stickoxide -38 Prozent<br />
Schwefeldioxid -4 Prozent<br />
Kohlenmonoxid -1 Prozent<br />
Nicht-Methan-Kohlenwasserstoffe -21 Prozent<br />
<strong>2011</strong>
Werkstoffzusammensetzung<br />
Bei der neuen Mercedes-Benz M-Klasse gehen 60 Prozent des Fahrzeuggewichts auf die Stahl- und Eisenwerkstoffe zurück. Es folgen die<br />
Polymerwerkstoffe mit 17,6 Prozent und als drittgrößte Fraktion die Leichtmetalle mit 10,4 Prozent.<br />
Ressourcenschonung<br />
Umweltgerechte Produktentwicklung beginnt bei der Auswahl geeigneter Rohstoffe und Materialien. Die Menge der eingesetzten Rohstoffe<br />
reduzieren wir durch Leichtbaukonzepte. Gleichzeitig ist es unser Ziel, den Prozentsatz der verwendeten nachwachsenden Rohstoffe und den<br />
Anteil der für den Einsatz im Fahrzeug freigegebenen Rezyklate zu erhöhen. In diesem Zusammenhang stehen auch strategische Rohstoffe wie<br />
Rhodium, Lithium oder Seltene Erden im Blickpunkt. Unsere DfE-Experten analysieren die Funktion und Verwendungsmengen dieser Rohstoffe<br />
für jede Baureihe, um Reduzierungspotenziale zu identifizieren und umzusetzen. Neben der Sicherung einer langfristigen Verfügbarkeit dieser<br />
Stoffe sind die Abbau- und die Aufbereitungsbedingungen eine große Herausforderung.<br />
Innenraumemissionen<br />
<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.| Produktverantwortung// ...// Umweltprofil der Mercedes-Benz M-Klasse<br />
Für Materialien, die für Bauteile im Fahrgast- und Kofferraum verwendet werden, gelten zusätzliche Emissionsgrenzwerte, die wir in einer<br />
internen Norm sowie in bauteilspezifischen Liefervorschriften festgeschrieben haben. Unser Ziel ist es, die Innenraumemissionen kontinuierlich<br />
zu verringern. Dies ist ein wesentlicher Aspekt der Bauteil- und Werkstoffentwicklung.<br />
<strong>2011</strong>
Recycling<br />
Bei der Entwicklung unserer Fahrzeuge achten wir sehr genau auf eine recyclinggerechte Konstruktion. Schon in den ersten Entwicklungsphasen<br />
erstellen wir ein Recyclingkonzept, das die Bauteile und Werkstoffe für jede Stufe des Recyclingprozesses analysiert:<br />
1. Vorbehandlung (Entnahme aller Betriebsflüssigkeiten, Demontage der Reifen, der Batterie und der Katalysatoren sowie Zünden<br />
der Airbags);<br />
2. Demontage (Ausbau von Ersatzteilen und/oder Bauteilen zum stofflichen Recycling);<br />
3. Abtrennung der Metalle im Schredderprozess;<br />
4. Behandlung der nichtmetallischen Restfraktion (Schredderleichtfraktion, SLF).<br />
Aus den für die einzelnen Schritte festgelegten Mengenströmen ergibt sich die Recycling- oder Verwertungsquote des Fahrzeugs insgesamt.<br />
Durch die beschriebene Prozesskette erreichen alle Mercedes-Benz Modelle eine stoffliche Recyclingfähigkeit von 85 Prozent und eine<br />
Verwertbarkeit von 95 Prozent – damit erfüllen wir bereits heute die Vorgaben der ab 2015 geltenden EU-Richtlinie.<br />
Bewährte Bausteine unseres Recyclingkonzepts sind der Wiederverkauf geprüfter und zertifizierter Gebrauchtteile durch das Mercedes-Benz<br />
Gebrauchtteile Center (GTC) und die Aufbereitung sogenannter Tauschteile sowie das Werkstattentsorgungssystem MeRSy Recycling<br />
Management.<br />
ZWEITES LEBEN FÜR GEBRAUCHT- UND TAUSCHTEILE<br />
Umweltgerechte Altfahrzeugentsorgung im GTC<br />
Mehr als 2.000 Mercedes-Benz Personenwagen, Transporter und Lkw werden jährlich im Mercedes-Benz Gebrauchtteile Center<br />
(GTC) in Stuttgart demontiert. Das GTC ist eine der 200 Mercedes-Benz Rücknahmestellen, in denen Kunden ausgediente Fahrzeuge<br />
der EU-Altfahrzeugrichtlinie gemäß entsorgen lassen können. Wiederverwendbare, intakte Teile wie Motor, Räder oder Rohbauteile<br />
werden dort überprüft, gelagert und verkauft. Die Restkarosserie wird in die verschiedenen Fraktionen getrennt, sodass die<br />
Materialien weitestgehend wieder in den Stoffkreislauf zurückgeführt werden können. Reststoffe, die nicht wiederverwendet oder<br />
verwertet werden können, entsorgt das GTC entsprechend den geltenden Umweltrichtlinien.<br />
Mercedes-Benz Original-Tauschteile sparen Energie und Rohstoffe<br />
<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.| Produktverantwortung// Recycling<br />
Mercedes-Benz Original-Tauschteile bieten unseren Kunden seit vielen Jahren einen umweltgerechten und kosteneffizienten Weg für<br />
die Reparatur ihres Fahrzeugs. Das Prinzip ist einfach: Der Kunde gibt sein gebrauchtes oder nicht mehr funktionsfähiges Teil an<br />
Mercedes-Benz zurück und erhält dafür ein komplett aufbereitetes und geprüftes Tauschteil – mit Gewährleistung und weltweiter<br />
Ersatzteilgarantie. Das funktioniert nicht nur für Pkw, sondern auch für Transporter und Nutzfahrzeuge. Das Angebot an Teilen<br />
umfasst mehr als 70 Produktgruppen, darunter Turbolader, Anlasser, Lichtmaschinen und Druckluftkompressoren. Auch Getriebe<br />
und Motoren sind als Original-Tauschteile erhältlich. Jedes defekte Gebrauchtteil, das von uns wiederaufbereitet werden kann,<br />
vermeidet die Produktion eines Neuteils und spart damit Energie, wertvolle Rohstoffe und Kosten. So entsteht zum Beispiel bei der<br />
Wiederaufarbeitung eines V8-Kfz-Motors im Schnitt nur 1 Prozent Abfall. Insgesamt sparen wir mit unserem Tauschteileprogramm<br />
jedes Jahr etwa 13.500 Tonnen Rohstoffe ein. Dazu kommen Energieeinsparungen von ca. 54.000 Megawattstunden pro Jahr.<br />
Europaweites Rücknahmenetz für Altfahrzeuge. Wir garantieren unseren Kunden die problemlose Rückgabe und qualitativ einwandfreie<br />
Entsorgung ihrer Altfahrzeuge nach den Vorgaben der EU-Altfahrzeugrichtlinie. Dafür haben wir in allen EU-Staaten Rücknahmenetze aufgebaut.<br />
LiBRI – Batterierecycling für die Elektromobilität. Für Elektrofahrzeuge gibt es noch kaum Erfahrungswerte zu Rückführung und<br />
Batterierecycling. Das Bundesumweltministerium förderte die Entwicklung eines Recyclingkonzepts für Lithium-Ionen-Batterien daher in den<br />
Projekten LiBRI und LithoRec. Beide Projekte verfolgten das Ziel, eine hohe Rückgewinnungsquote der wertvollen Materialien zu erreichen,<br />
wobei sie von zwei unterschiedlichen metallurgischen Prozessen ausgegangen sind.<br />
Im LiBRI-Verbund arbeitete <strong>Daimler</strong> gemeinsam mit der Umicore AG & Co. KG, der Technischen Universität Clausthal und dem Öko-Institut an<br />
der gesamten Prozesskette, vom demontagegerechten Batteriedesign bis hin zur Rückgewinnung der Wertstoffe. Mit dem Aufbau und Betrieb<br />
einer Versuchsanlage für die Batteriedemontage und die Vorkonditionierung der Materialien soll das Fundament für eine spätere großtechnische<br />
Umsetzung von Recyclingprozessen gelegt werden.<br />
<strong>2011</strong>
MeRSy schont Ressourcen. 75 Bauteile der neuen Mercedes-Benz B-Klasse sind für die Verwendung hochwertiger Recycling-Kunststoffe<br />
freigegeben. Sie bringen pro Fahrzeug 39,2 Kilogramm auf die Waage, fünf Prozent mehr als beim Vorgängermodell. Typische Anwendungsfelder<br />
sind Radlaufverkleidungen und Kabelkanäle, überwiegend aus Polypropylen. Doch bis sich Kunststoffe als Recyclat in einem neuen Fahrzeug<br />
wiederfinden, haben sie einen langen Weg hinter sich. Am Anfang steht das in Deutschland bereits 1993 eingeführte<br />
Werkstattentsorgungssystem MeRSy Recycling Management. Mit dessen Hilfe werden die Abfälle, die bei der Wartung oder Reparatur unserer<br />
Fahrzeuge entstehen, eingesammelt, verwertet, oder, falls dies nicht möglich ist, fachgerecht entsorgt. Ingesamt gilt dies inzwischen für mehr<br />
als 35 Fraktionen, unter anderem Kunststoffteile, Batterien, Verpackungsmaterialien, Katalysatoren, Altreifen sowie Brems- und Kühlflüssigkeit.<br />
Allein mit dem Material aus den deutschen Automobilwerkstätten schaffen wir dank MeRSy jährlich aus weit über 30.000 Tonnen Abfällen neue<br />
Werte. <strong>2011</strong> hat MeRSy insgesamt 32.849 Tonnen Altteile und Materialien gesammelt und der Verwertung zugeführt. Rund 1,1 Mio. Liter Kühl-<br />
und 798.00 Liter Bremsflüssigkeit wurden wiederaufbereitet.<br />
MERSY<br />
<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.| Produktverantwortung// Recycling<br />
Mit dem MeRSy Recycling Management haben wir einen erstklassig funktionierenden Wertstoffkreislauf eingeführt, der fest in den<br />
Arbeitsablauf unserer Servicebetriebe integriert ist. Die Übersicht zeigt, welche Altteile wir wie verwerten und wie sie<br />
wiederverwendet werden.<br />
Ein Beispiel für das Recycling sind die Pkw-Katalysatoren aus den Werkstätten von Mercedes-Benz. In einem unserer großen Sortier-<br />
und Recyclingzentren in Deutschland, die jährlich mehr als 30.000 Katalysatoren zerlegen, werden sie zunächst mechanisch<br />
aufbereitet. Eine eigens dafür entwickelte Vorrichtung schneidet die Katalysatorbox auf. Ihr Inhalt, eine Mischung aus Keramik und<br />
Edelmetall, wird in Fässern aufgefangen. Die Rückgewinnung der Edelmetalle beginnt mit einer chemische Analyse, durch die der<br />
genaue Edelmetallgehalt bestimmt wird. In einem spezialisierten Betrieb nahe Antwerpen findet dann die eigentliche Rückgewinnung<br />
der einzelnen Komponenten statt: In einem Schmelzofen wird zu den Edelmetallen – darunter Platin, Palladium und Rhodium –<br />
Kupfer zugegeben. Es entsteht eine Kupfer-Edelmetall-Legierung, die beim Abstechen in kleine Nuggets zerfällt. Die anschließend<br />
beigefügte Schwefelsäure löst das Kupfer wieder heraus und die Legierung, die jetzt nur noch aus Edelmetallen besteht, wird<br />
abgefiltert. Es folgen mehrere Reinigungsschritte. Danach werden durch Zugabe hochkonzentrierter Säure die einzelnen<br />
Edelmetallfraktionen voneinander getrennt und durch Additive ausgefällt. Der Weg in die nächste Katalysatorgeneration ist frei.<br />
<strong>2011</strong>
Mobilitätskonzepte und -services<br />
Wachsende Städte, mehr Verkehr mit entsprechenden Umweltauswirkungen – vor allem in Ballungsgebieten<br />
– bringt das Bedürfnis, schnell und bequem zum gewünschten Ort zu gelangen, die Infrastruktur- und<br />
Transportsysteme mehr und mehr an ihre Grenzen. In dieser Entwicklung liegen auch Chancen: Sie fordert<br />
und fördert innovative Mobilitätsansätze – Zukunftskonzepte wie car2go und Bus Rapid Transit.<br />
car2go. Wer als Kunde bei car2go registriert ist, kann spontan einen smart fortwo mieten, ihn beliebig lang<br />
benutzen und dann an einem öffentlichen Parkplatz im Bereich des Projekts wieder abstellen. Nach<br />
Pilotprojekten in Ulm und Austin (Texas) läuft das System inzwischen auch in Hamburg, Vancouver, Lyon<br />
und Wien. Seit Ende <strong>2011</strong> sind in Amsterdam und San Diego rein elektrisch angetriebene car2go-Flotten<br />
mit jeweils 300 smart fortwo electric drive im Einsatz.<br />
Bus Rapid Transit. In Metropolen und Regionen mit starkem Bevölkerungswachstum steigt der<br />
Transportbedarf dynamisch. „Bus Rapid Transit“ (BRT) bietet hierfür effiziente Lösungen. Das System, das<br />
<strong>2011</strong> mit dem „ÖkoGlobe“ in der Kategorie „Neue Mobilitätskonzepte“ ausgezeichnet wurde, besteht aus<br />
einer oder mehreren Hauptachsen, auf der Linienbusse in hoher Taktfrequenz verkehren. Sie werden durch<br />
Zubringerlinien aus allen Gebieten der Stadt gespeist. Separate bevorrechtigte Fahrspuren ermöglichen,<br />
unterstützt durch ein intelligentes, rechnergesteuertes Verkehrsmanagement, einen zügigen und effizienten<br />
Transport großer Passagierzahlen. Wie bei Schienensystemen können mit Bus Rapid Transit mehr Menschen<br />
schnell und bequem innerstädtische Strecken zurücklegen. Dabei lassen sich BRT-Systeme schneller und<br />
weitaus kostengünstiger als Bahnsysteme umsetzen und daher auch leichter verändern. Eine weitere<br />
Stärke: BRT kann genau auf die individuellen Anforderungen einer Stadt und die örtlichen Gegebenheiten<br />
zugeschnitten werden. Vorrangiges Ziel ist es dabei, vorhandene Transportmittel in einem<br />
flächendeckenden ÖPNV-System zu integrieren.<br />
<strong>Daimler</strong> Buses bietet mit seinem BRT-Expertenteam Unterstützung bei der Planung, Einführung und<br />
Weiterentwicklung maßgeschneiderter Konzepte für BRT-Systeme. Schwellenländer mit ihren Megacitys wie<br />
São Paulo, Mexico-Stadt, Bogotá oder Pune sind klassische Einsatzbereiche für BRT. Aber auch in Europa<br />
sind Mercedes-Benz Omnibusse in BRT-Systemen unterwegs, etwa in Istanbul und Nantes. Weltweit sind<br />
heute über 15.000 Omnibusse im Bus Rapid Transit unterwegs.<br />
<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.| Produktverantwortung// Mobilitätskonzepte und -services<br />
<strong>2011</strong><br />
„Mobilität wird in<br />
Zukunft noch<br />
vernetzter stattfinden,<br />
Mobilitätsservices<br />
ergänzen zunehmend<br />
die Transportmittel.<br />
Entscheidend ist dabei<br />
die konsequente,<br />
intelligente<br />
Vernetzung.“<br />
Prof. Dr. Thomas Weber,<br />
Vorstandsmitglied der <strong>Daimler</strong> AG,<br />
Konzernforschung & Mercedes-<br />
Benz Cars Entwicklung,<br />
Vorsitzender des <strong>Daimler</strong><br />
Sustainbility Board (CSB)
POTENZIALTHEMA: Elektrisch unterwegs<br />
Weltweit in 30<br />
Märkten<br />
Emissionsfrei und agil.<br />
Die neue Generation des smart<br />
fortwo electric drive mit einer<br />
Höchstgeschwindigkeit von über<br />
120 km/h und einer Reichweite von<br />
mehr als 140 Kilometern macht das<br />
lokal emissionsfreie Fahren ab<br />
2012 noch attraktiver. Wegen der<br />
großen Nachfrage liefen bereits vom<br />
Vorgänger 2.000 statt der geplanten<br />
1.000 Fahrzeuge vom Band.<br />
17,6 kWh<br />
<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.| Produktverantwortung// POTENZIALTHEMA: Elektrisch unterwegs<br />
Carsharing<br />
goes electric<br />
Amsterdam fährt car2go.<br />
Seit November <strong>2011</strong> bietet<br />
Amsterdam als sechster Standort<br />
car2go an. Die 300 smart fortwo<br />
electric drive bilden eine der<br />
größten rein elektrisch angetriebenen<br />
Carsharingflotten weltweit. An den<br />
Ladestationen tanken die<br />
emissionsfreien Stadtflitzer<br />
ausschließlich Strom aus<br />
regenerativen Quellen.<br />
Zukunftsweisende Batterietechnik.<br />
Sie ist 175 Kilogramm schwer, leistet 17,6 kWh und lädt in nur 8 Stunden komplett auf: Die HV-Lithium-Ionen-Batterie ist leistungsfähiger und<br />
<strong>2011</strong>
haltbarer als die bisherigen Batteriesysteme. Damit ist trotz höherer Leistung eine von 135 Kilometer auf über 140 Kilometer gesteigerte<br />
Reichweite möglich. Entwickelt hat den innovativen Energiespeicher die Deutsche Accumotive, ein Joint Venture von <strong>Daimler</strong> und Evonic.<br />
smart ebike<br />
Elektromobil auf zwei Rädern.<br />
Unkonventionelles Design, stadtgerechte<br />
Funktionalität, effizienter<br />
Antrieb: Das smart ebike, das 2012<br />
in Serie geht, vereint alles, was den<br />
smart so außergewöhnlich macht, auf<br />
zwei Rädern. Der 0,25 kW starke<br />
Elektromotor mit einer Reichweite<br />
von 100 Kilometern lässt sich<br />
bedarfsgerecht zuschalten, sobald<br />
der Fahrer in die Pedale tritt.<br />
<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.| Produktverantwortung// POTENZIALTHEMA: Elektrisch unterwegs<br />
Ökostrom für die<br />
smart Flotte<br />
24 Stromtankstellen<br />
sorgen in Ulm/ Neu-Ulm für eine<br />
flächendeckende Versorgung der<br />
fünf smart fortwo electric drive, die<br />
seit <strong>2011</strong> zur car2go-Flotte gehören.<br />
Es fließt nur regenerativ erzeugter<br />
Strom.<br />
<strong>2011</strong>
Fahrzeugsicherheit<br />
Unser Weg zum unfallfreien Fahren. Sicherheit ist seit jeher eines unserer Markenzeichen. Bei der Entwicklung neuer Sicherheitstechnologien<br />
waren unsere Ingenieure stets ihrer Zeit voraus. Unsere Strategie „Der Weg zum unfallfreien Fahren“ treibt uns auch weiterhin an, Mobilität für<br />
alle Verkehrsteilnehmer so sicher wie möglich zu gestalten.<br />
Unser „Weg zum unfallfreien Fahren“ umfasst vier Handlungsfelder:<br />
<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.| Produktverantwortung// Fahrzeugsicherheit<br />
1. Vorbeugen: Unfallvermeidung ist unser oberstes Ziel. Um den Straßenverkehr sicher zu gestalten, lassen wir den Fahrer<br />
hinterm Steuer nicht allein. Aktive Sicherheitstechnologien, die auf häufige Unfallursachen abgestimmt sind, unterstützen und<br />
entlasten ihn. Sie überprüfen laufend seine Kondition, überwachen das Verkehrsumfeld und stabilisieren die Fahrdynamik.<br />
2. Reagieren: Unser Schlüssel dazu heißt PRE-SAFE® . Das Konzept fasst Maßnahmen zur aktiven und passiven Sicherheit<br />
synergetisch zusammen. Mithilfe der Sensoren von Fahrsicherheitssystemen wie ESP und Bremsassistent kann PRE-SAFE®<br />
Gefahrenmomente frühzeitig erkennen, um denFahrer zu warnen und das Fahrzeug auf einen drohenden Unfall vorzubereiten.<br />
3. Schützen: Bei <strong>Daimler</strong> führen wir viele verschiedene Crashtests durch, die weit über die gesetzlichen Anforderungen<br />
hinausgehen. Zusätzlich stützen wir uns bei der Entwicklung unserer Sicherheitssysteme auf die Daten aus mehr als 40 Jahren<br />
eigener Unfallforschung. Auch der Sicherheit im Straßengüterverkehr kommt dies zugute, etwa beim Unterfahrschutz für Lkw.<br />
Zudem sind viele unserer Innovationen wie etwa der Airbag, das Anti-Blockier-System ABS oder ESP, die zunächst in <strong>Daimler</strong>-<br />
Fahrzeugen zum Einsatz kamen, inzwischen Standard in der Automobilindustrie.<br />
4. Retten: Wenn ein Unfall geschehen ist, geht es vor allem darum, die Betroffenen schnell zu retten, um die Unfallfolgen zu<br />
begrenzen. Wir unterstützen die Unfallhelfer mit Rettungsleitfäden und Rettungsdatenblättern für unsere Pkw und<br />
Nutzfahrzeuge. Die Leitfäden und Datenblätter sind im Internet abrufbar. Sie zeigen, wie Unfallfahrzeuge stabilisiert und die<br />
Insassen schnell und sicher gerettet werden können.<br />
Unfälle vermeiden, Unfallfolgen mindern: Um diesen Anspruch der Mercedes-Benz Sicherheitsforschung umzusetzen, orientieren wir uns an<br />
„Real Life Safety“. Der Begriff steht für unsere Entwicklungsphilosophie, die vom realen Unfallgeschehen und dessen Ursachen ausgeht. Einen<br />
wichtigen Faktor haben wir dabei stets im Auge: Der Fahrer soll stressfrei reisen und seine volle Konzentrationsfähigkeit aufrechterhalten<br />
können. Hierzu trägt eine komfortorientierte Federungs-, Sitz- und Geräuschgestaltung genauso bei wie effektive Scheinwerfer- und<br />
Scheibenwischsysteme und eine einfache und sichere Bedienung. Gerät der Fahrer dennoch einmal in eine kritische Situation, unterstützen ihn<br />
unsere Sicherheitssysteme dabei, der Gefahr so wirkungsvoll wie möglich zu begegnen.<br />
<strong>2011</strong><br />
Sicher durch die Kurven. Seit Jahrzehnten bringt <strong>Daimler</strong> den Fortschritt auf dem Gebiet der Fahrzeugsicherheit mit wegweisenden<br />
Innovationen voran. Die jüngste ist das ACTIVE CURVE SYSTEM. In der <strong>2011</strong> vorgestellten dritten Generation der Mercedes-Benz M-Klasse sorgt<br />
es für wankfreie Kurvenfahrten und bringt so mehr Agilität, mehr Fahrspaß und, besonders bei höheren Geschwindigkeiten, deutlich mehr<br />
Sicherheit. Hydraulisch betätigte Querstabilisatoren an der Vorder- und Hinterachse gleichen den Wankwinkel aus, der sich bei einer<br />
Kurvenfahrt je nach Fahrgeschwindigkeit und Kurvenradius einstellt. Die Regelung der Querstabilisierung passt sich an die jeweilige<br />
Fahrsituation an. So gewährleistet das System bei Autobahnfahrten eine hohe Stabilität, während es bei langsamer Fahrt in unwegsamem<br />
Gelände eine größere Achsverschränkung ermöglicht.
PRE-<br />
SAFE ®<br />
Vorausschauendes<br />
Insassenschutz-<br />
system von<br />
Mercedes-Benz<br />
jetzt auch in der B-<br />
Innovative Sicherheitssysteme im Kompaktsegment. 2002 hatte es Premiere in der S-Klasse, jetzt gibt es PRE-<br />
SAFE® auch in der neuen B-Klasse. Damit hält das vorausschauende Insassenschutzsystem von Mercedes-Benz<br />
Einzug im Segment der Kompaktfahrzeuge. In der neuen Baureihe umfasst es Sicherheitsfunktionen wie das<br />
Schließen der Seitenscheiben und des Schiebedachs bei kritischer Querdynamik, die reversible Gurtstraffung und<br />
die Verstellung des elektrischen Beifahrersitzes mit Memory-Funktion.<br />
Ein weiteres innovatives Assistenzsystem kommt in der neuen B-Klasse zum Einsatz: der COLLISION PREVENTION<br />
ASSIST. Das radargestützte System macht den Fahrer auf einen drohenden Auffahrunfall aufmerksam.<br />
Auffahrunfälle sind heute in Deutschland für ca. 22 Prozent aller Unfälle mit Verletzten oder Getöteten<br />
verantwortlich; in den USA sind es sogar 31 Prozent. Der Einsatz des COLLISION PREVENTION ASSIST vermindert<br />
das Unfallrisiko deutlich. Das zeigten Tests mit 110 Autofahrern im Fahrsimulator.<br />
Klasse<br />
Das System misst mithilfe von Radar den Abstand zu vorausfahrenden Fahrzeugen und erkennt, wenn eine Kollision<br />
droht. Ausgehend vom berechneten Aufprallzeitpunkt aktiviert es optische und akustische Warngeber. Gleichzeitig<br />
wird das Bremssystem auf die erforderliche Abbremsung des Fahrzeugs vorbereitet. Reagiert der Fahrer auf die<br />
Warnung und tritt beherzt auf die Bremse, stellt der COLLISION PREVENTION ASSIST automatisch die optimale Bremskraft zur Verfügung.<br />
Beschleunigt das vorausfahrende Fahrzeug während des Bremsvorgangs, reduziert das System die Bremsverzögerung. In der neuen B-Klasse<br />
arbeitet die Kollisionswarnung in einem Bereich von 30 bis 250 Stundenkilometern – ein Vorteil gegenüber anderen Bremsassistenten dieser<br />
Fahrzeugklasse, die auf einen kleineren Geschwindigkeitsbereich begrenzt sind.<br />
Aktive Motorhaube schützt Fußgänger. Spitzt sich eine Verkehrssituation zu und es kommt zu einem Unfall, gilt es gerade schwächere<br />
Verkehrsteilnehmer vor schlimmeren Folgen zu bewahren. In Fahrzeugen wie der <strong>2011</strong> neu aufgelegten Mercedes-Benz M-Klasse schützt daher<br />
eine aktive Motorhaube Fußgänger und Radfahrer bei einer Kollision. Sobald die Sensoren in der Frontpartie des Fahrzeugs einen<br />
Zusammenstoß mit einem Fußgänger registrieren, wird die Hinterkante der Motorhaube in Sekundenbruchteilen angehoben, um mehr<br />
Deformationsraum zur Verfügung zu stellen. Auch ein weiter verbessertes Packaging im Motorraum schafft Platz, der bei einem Aufprall auf die<br />
Motorhaube lebensrettend sein kann.<br />
INNOVATIONEN FÜR DIE SICHERHEIT ALLER VERKEHRSTEILNEHMER<br />
Ausgefeilte Simulationstechnik<br />
Um die Insassensicherheit auch nach über 60 Jahren intensiver Entwicklungsarbeit noch weiter verbessern zu können, setzen die<br />
Ingenieure bei Mercedes-Benz auf einen kontinuierlichen Ausbau der rechnergestützten Simulation. Sie erlaubt es, Fahrzeuge schon<br />
lange vor dem ersten realen Crashtest virtuell zu erproben und mögliche Verbesserungspotenziale aufzuzeigen. So stieg die Zahl der<br />
jährlich am Computer simulierten Crashtests bei Mercedes-Benz von rund 200 zu Beginn der 1990er-Jahre auf heute über 50.000.<br />
Doch nicht nur die Zahl der Tests, auch die Komplexität der Computermodelle ist heute deutlich größer. Beim W 201, dem C-Klasse-<br />
Vorgänger aus den 1980er-Jahren, bestand das Modell noch aus 25.000 Elementen. Das digitale Abbild der aktuellen C Klasse<br />
umfasst demgegenüber rund 2 Mio. Elemente.<br />
Bereits 1985 hat Mercedes-Benz im Forschungszentrum Berlin-Marienfelde den ersten selbst entwickelten Fahrsimulator eingeweiht.<br />
In den vergangenen 25 Jahren haben wir die Technik kontinuierlich weiterentwickelt, um Simulation und Realität einander immer<br />
mehr anzunähern. Der jüngste Fahrsimulator im <strong>Daimler</strong>-Konzern wurde nun in Sindelfingen in Betrieb genommen. Er beinhaltet ein<br />
komplettes Fahrzeug in einer Simulatorkabine, die von einer 360-Grad-Projektionswand umgeben ist. Die Kabine ist auf sechs<br />
beweglichen Stützen gelagert, die eine freie Bewegung und Orientierung im Raum ermöglichen. Zusätzlich ist die Vorrichtung auf<br />
einer Schiene längs verschiebbar. Bei einem Weg von 12 Metern und einer Geschwindigkeit von bis zu 10 Metern pro Sekunde (36<br />
km/h) kann so die Dynamik von Fahrmanövern über mehrere Fahrbahnspuren hinweg nachgestellt werden. Um Aspekte wie<br />
Übersichtlichkeit, Fahrdynamik oder Warn- und Assistenzsysteme zu bewerten und zu optimieren, kann der neue Fahrsimulator<br />
schon in sehr frühen Phasen der Produktentstehung eingesetzt werden. Auch können Untersuchungen mit Fahrern ohne technische<br />
Vorbildung durchgeführt werden, die das Verhalten des Fahrzeugs und seines Lenkers unter physikalischen Extrembedingungen<br />
zeigen.<br />
Ausgezeichnete Sicherheit<br />
<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.| Produktverantwortung// Fahrzeugsicherheit<br />
Sicherheitssysteme von Mercedes-Benz werden regelmäßig mit nationalen und internationalen Preisen bedacht. So erhielt<br />
Mercedes-Benz im Januar <strong>2011</strong> den FuturAuto-Award belgischer Motorjournalisten für den Beitrag des Active Brake Assist 2 zur<br />
Verkehrssicherheit. Das Assistenzsystem warnt Lkw-Fahrer vor drohenden Auffahrunfällen und kann bei unvermeidbaren Kollisionen<br />
eine autonome Vollbremsung einleiten.<br />
Der Aktive Spurhalte- und Totwinkel-Assistent brachte Mercedes-Benz <strong>2011</strong> den „Gelben Engel“ des ADAC in der Kategorie<br />
<strong>2011</strong>
<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.| Produktverantwortung// Fahrzeugsicherheit<br />
Baureihen eingeführt. Überfährt das Fahrzeug ungewollt eine Begrenzungslinie rechts oder links der Fahrspur, warnt der Aktive<br />
Spurhalte-Assistent über das Kombiinstrument und mit Lenkradvibrationen. Bei Bedarf wird das Fahrzeug durch einseitiges Bremsen<br />
über das ESP zurück auf die Spur geführt. Der Aktive Totwinkel-Assistent warnt den Fahrer, wenn bei einem Spurwechsel<br />
Kollisionsgefahr droht. Ignoriert dieser die Warnung, bremst das System das Fahrzeug ebenfalls einseitig und versucht die Gefahr<br />
abzuwenden.<br />
Die neue M-Klasse wurde von Euro-NCAP mit dem Bestergebnis von 5 Sternen ausgezeichnet. Dieselbe maximale Bewertung haben<br />
auch die neue B-Klasse und das Coupé der C-Klasse erreicht.<br />
<strong>2011</strong>
Prof. Dr. Herbert Kohler im Dialog<br />
___Herr Prof. Dr. Kohler, <strong>Daimler</strong> hat im zurückliegenden Jahr bei den durchschnittlichen CO 2 -<br />
Emissionen der in Europa verkauften Pkw signifikante Verbesserungen bei der Reduktion der CO 2 -<br />
Emissionen erreicht. Werden Sie dieses Tempo beibehalten?<br />
Prof. Dr. Herbert Kohler: In der Tat, die Reduktion der durchschnittlichen CO 2 -Emissionen um über 5<br />
Prozent, und dies trotz des modellwechselbedingten Rückgangs des Anteils von A- und B-Klasse, bedeutet<br />
einen großen Sprung vorwärts. Dies ist allerdings für uns auch nicht überraschend, sondern die logische<br />
Konsequenz unserer vor vielen Jahren eingeleiteten technologischen CO 2 -Offensive. Wenn man, wie im Jahr<br />
<strong>2011</strong> geschehen, eine Reihe von neuen Fahrzeugen oder Aggregaten in den Markt bringt, beispielsweise<br />
unsere neuen BlueDIRECT-Motoren, die in Kombination mit dem weiterentwickelten 7G-TRONIC PLUS mit<br />
ECO Start-Stopp-Funktion Verbrauchseinsparungen im Bereich von 25 Prozent erzielen, dann sind solche<br />
Reduktionen im Flottenverbrauch nur eine logische Konsequenz der entsprechenden Produkt- und<br />
Aggregatestrategie. Weitere große Schritte beim Flottenverbrauch werden folgen, denn schließlich haben<br />
wir uns beispielsweise mit dem Wert von 125 g CO 2 /km im Jahr 2016 ehrgeizige Ziele gesetzt, die wir<br />
natürlich auch durch eine konsequente Umsetzung unserer Produktstrategie erreichen möchten, wobei ich<br />
allerdings hinzufügen möchte, dass die Einzelfahrzeugbetrachtung die aus meiner Sicht bessere<br />
Beurteilungsgröße ist.<br />
___Inwiefern?<br />
Kohler: Nun, der Flottenverbrauch ist letztlich eine integrale Größe, der die Unterschiedlichkeit des<br />
abgesetzten Produktportfolios nur sehr bedingt berücksichtigt. Dabei geht es nicht nur um offensichtliche<br />
Größen wie Anteil der Fahrzeuge in der Ober-, Mittel- oder Kompaktklasse, sondern auch um Details wie<br />
Anteile der Kombis oder die Frage des Anteils der Automatikgetriebe. Wenn man beispielsweise zum Stand Ende <strong>2011</strong> einen Detailvergleich (d.<br />
h. gleicher Fahrzeugtyp, vergleichbare Motorisierung und Ausstattung) unserer Fahrzeuge mit den jeweiligen Hauptwettbewerbern durchführt,<br />
ist das Ergebnis, dass wir in den Kernsegmenten der S-, E-, und C-Klasse im direkten Wettbewerbsvergleich insgesamt CO 2 -seitig am besten<br />
positioniert sind. Ein Bild, das sich so nicht ergibt, wenn man nur den Flottenverbrauch betrachtet. Auch aus Kundensicht ist natürlich der<br />
Einzelfahrzeugvergleich die relevante Größe.<br />
___Warum haben Sie sich diese anspruchsvollen Ziele, beispielsweise 125 g CO 2 /km im Jahr 2016,<br />
d. h. noch einmal 25 g, in nur 5 Jahren fast 17 Prozent, oder das 2012-Ziel gesetzt? Müssen Sie<br />
nicht auch einen Reputationsverlust befürchten, sollten Sie ein Ziel einmal verfehlen?<br />
Kohler: Unsere Hauptintention bei der Setzung der CO 2 -Ziele war es, ein klares Signal an die Gesellschaft<br />
und insbesondere die Umwelt-Stakeholder zu geben, dass die Reduktion der CO 2 -Emissionen eine<br />
Herausforderung ist, die wir erstens erkennen und akzeptieren und dass wir zweitens einen signifikanten<br />
eigenen Beitrag leisten wollen, um dieser Herausforderung gerecht zu werden. Aus Wettbewerbsgründen<br />
konnten und können wir natürlich keine Ziele für Einzelfahrzeuge kommunizieren, sodass die Setzung eines<br />
anspruchsvollen Flottenverbrauchziels eine aus unserer Sicht bei allen zuvor erwähnten Vorbehalten eine<br />
für diesen Zweck geeignete Maßgröße ist. Natürlich hat ein anspruchsvolles Ziel das inhärente Risiko, das<br />
es nicht vollständig erreicht wird, insbesondere dann, wenn es – wie beim Flottenverbrauch – auch von<br />
Einflussgrößen wie sich ändernde Kundenpräferenzen beim Fahrzeugtyp abhängig ist, die von uns als<br />
Hersteller nur sehr bedingt beeinflusst werden können. Ein Verzicht auf anspruchsvolle Ziele ist aber<br />
sicherlich nicht die Lösung. Einerseits entspricht es nicht dem Anspruch, den wir auch an uns selbst haben,<br />
und andererseits kann man sich mit „08/15-Zielen“ auch keine Reputation bei kritischen Stakeholdern<br />
erarbeiten.<br />
___Wenn Sie einen weiten Blick nach vorne wagen, 15 oder 20 Jahre, wo glauben Sie können wir<br />
dann bezüglich energieeffizienter Fahrzeuge stehen?<br />
Kohler: Bezogen auf das Ausgangsjahr 1995 unserer Berichterstattung zum Flottenverbrauch in Europa<br />
werden wir bis zum Jahr 2016 eine Energieverbrauchsreduktion um ca. 45 Prozent erreicht haben. Unter<br />
den richtigen Randbedingungen halte ich den auch 1995 u. a. von Professor von Weizsäcker geforderten<br />
Faktor 4 bei der Energieeffizienz relativ zu 1995 für durchaus machbar.<br />
<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.| Produktverantwortung// Dialog Prof. Dr. Herbert Kohler<br />
„Kunden vergleichen<br />
einzelne Fahrzeuge“<br />
Interview mit Prof. Dr. Herbert<br />
Kohler, Leiter „E-Drive & Future<br />
Mobility“, Umweltbevollmächtigter,<br />
<strong>Daimler</strong> AG<br />
„Unser ab Mitte 2012<br />
verfügbarer E 300<br />
BlueTEC HYBRID<br />
zeigt mit 109 g<br />
CO 2 /km zukünftige<br />
Entwicklungsrichtungen<br />
auf.“<br />
Prof. Dr. Herbert Kohler<br />
<strong>2011</strong>
<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.| Produktverantwortung// Dialog Prof. Dr. Herbert Kohler<br />
___Was meinen Sie mit „richtigen Randbedingungen“?<br />
Kohler: Aus meiner Sicht ist vorgezeichnet, dass wir in der laufenden Dekade eine zunehmende Elektrifizierung des Antriebsstrangs sehen<br />
werden, mit einhergehenden weiteren deutlichen Verbrauchsreduktionen. Unser ab Mitte 2012 verfügbarer E 300 BlueTEC HYBRID zeigt mit<br />
109 g CO 2 /km zukünftige Entwicklungsrichtungen auf. Offensichtlich ist für uns aber auch, dass wir in der Langfristperspektive elektrische<br />
Antriebsstränge benötigen werden, um den großen umweltpolitischen Zielsetzungen gerecht zu werden. Mit batterieelektrischen Fahrzeugen für<br />
Kompaktfahrzeuge im urbanen Bereich und insbesondere Brennstoffzellen als weitgehend segmentübergreifender Energielieferant sind<br />
fahrzeugseitig entsprechende Technologien in der Entwicklung, die wir mit erheblichem Mitteleinsatz vorantreiben. Wie an unserem<br />
Forschungsfahrzeug F125! gezeigt, ist es möglich, dass eine S-Klasse mit Brennstoffzelle in 15–20 Jahren nur ein Viertel der Energie einer S-<br />
Klasse des Jahres 1995 benötigen wird.<br />
Allerdings müssen wir leider auch feststellen, dass in fast allen Ländern noch der notwendige politische Masterplan für die benötigte Strom-<br />
bzw. Wasserstoffinfrastruktur fehlt. Das Beispiel der erneuerbaren Energien im Strombereich zeigt zweierlei: erstens, dass der Aufbau einer<br />
neuen Infrastruktur möglich ist, wenn er politisch gewollt ist, und dass zweitens natürlich die Rahmenbedingungen entsprechend gestaltet sein<br />
müssen, um die zunächst anfallenden Kosten zu decken. Es sollte doch, wie bei den erneuerbaren Energien, auch möglich sein einen<br />
vergleichbaren Masterplan für die benötigte neue Infrastruktur für den Verkehrsbereich zu entwickeln, zumal die Kosten deutlich niedriger sind.<br />
Die einmaligen Investitionskosten für eine Wasserstoffinfrastruktur in Deutschland betragen beispielsweise ca. 15 Prozent der jährlichen Kosten<br />
für erneuerbare Energien.<br />
<strong>2011</strong>
__Kapitel<br />
Betrieblicher Umweltschutz<br />
INKLUSIVE VERTIEFENDER INHALTE<br />
<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.<br />
http://nachhaltigkeit.daimler.com
Unser Ansatz<br />
Betrieblicher Umweltschutz heißt für uns, alle Abläufe in unserem Unternehmen auf ihre<br />
Umweltauswirkungen hin zu analysieren und zu steuern. Unseren Anspruch an eine umfassende<br />
Umweltvorsorge haben wir in unseren Konzern-Umweltleitlinien formuliert, die integraler Bestandteil<br />
unserer Nachhaltigkeitsstrategie sind. Auch von unseren Lieferanten fordern wir die Beachtung von<br />
Umweltbelangen ein.<br />
Unsere Umweltleitlinien<br />
Unsere Nachhaltigkeitsrichtlinie für Lieferanten<br />
Im Mittelpunkt unserer betrieblichen Umweltvorsorge stehen die Produktionsprozesse in unseren Werken,<br />
da hier unsere Verantwortung, aber auch unsere Gestaltungsmöglichkeiten am größten sind. In unserer<br />
dritten Umweltleitlinie haben wir uns dazu verpflichtet, alle Stufen unserer Produktion möglichst<br />
umweltverträglich zu gestalten. Mit umweltschonenden Produktions- und Verfahrenstechniken setzen wir<br />
Maßstäbe im betrieblichen Umweltschutz. Besondere Anliegen sind uns dabei der Klimaschutz, die<br />
Luftreinhaltung und die Ressourcenschonung. Unsere Zielrichtung lautet also:<br />
Reduzierung des direkten und indirekten CO 2 -Ausstoßes,<br />
Verringerung der Lösemittelemissionen,<br />
Ressourcenschonung und Vermeidung von Abfall.<br />
Unsere Umweltziele im Einzelnen<br />
Produktbezogener Umweltschutz<br />
Unsere Umweltorganisation. Im Auftrag des <strong>Daimler</strong>-Vorstands vertritt der Vorstand Konzernforschung &<br />
Entwicklung Mercedes-Benz Cars die Umweltschutzanliegen des Konzerns in allen betrieblichen Prozessen,<br />
in der Fahrzeugproduktion und in Hinblick auf die Produkte des Konzerns. Vier Funktionen bzw.<br />
Organisationseinheiten sorgen für eine zentrale Steuerung sowie eine bereichsübergreifende Vernetzung<br />
und Kommunikation der Umweltbelange:<br />
Für die konzernweite Koordination des Umweltmanagements und als Beauftragter des Vorstands ist<br />
ein Konzern-Umweltbevollmächtigter bestellt. Er berät auch die Unternehmensleitung in<br />
Umweltfragen.<br />
<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.| Betrieblicher Umweltschutz// Unser Ansatz<br />
Der Konzernumweltschutz koordiniert die operativen Belange des konzernweiten Umweltmanagements. Dazu gehören die<br />
Analyse gesetzlicher Anforderungen, die Definition und Weiterentwicklung von Umweltschutzstandards, die<br />
Umweltberichterstattung und das produktionsbezogene Umweltschutzrisikomanagement.<br />
Der „Corporate Environmental Council“ setzt sich aus Verantwortlichen für umweltgerechte Produktgestaltung, den<br />
Umweltmanagementbeauftragten der Geschäftsfelder und Vertretern der Bereiche Corporate Strategy und Kommunikation<br />
zusammen. In diesem Gremium werden Umweltschutzthemen auf ihre Konzernrelevanz hin analysiert und abgestimmt und<br />
geschäftsfeld- bzw. geschäftsbereichsübergreifende Umweltschutzaufgaben und Projekte initiiert und koordiniert.<br />
Regionale Gremien sorgen dafür, dass lokale und regionale Besonderheiten im produktionsbezogenen Umweltschutz<br />
Berücksichtigung finden und in Abstimmung mit dem Konzernumweltschutz und dem Konzern-Umweltbevollmächtigten<br />
zielgerichtet gesteuert werden.<br />
<strong>2011</strong><br />
„Energieverbrauch<br />
und Ressourcenschonung<br />
sind die<br />
Begriffe, die auch in<br />
den nächsten zehn<br />
Jahren den betrieblichen<br />
Umweltschutz<br />
in unserem Unternehmen<br />
prägen<br />
werden.“<br />
Prof. Dr. Herbert Kohler, Leiter<br />
„E-Drive & Future Mobility“,<br />
Umweltbevollmächtigter, <strong>Daimler</strong><br />
AG, Mitglied des Sustainability<br />
Board (CSB)
KONZERNAUFBAUORGANISATION UMWELTSCHUTZ<br />
Zertifizierte Managementsysteme. Unsere weltweiten Standorte sind nach der internationalen Norm ISO 14001 zertifiziert, fast alle<br />
deutschen Standorte sind zusätzlich nach der EU-Umweltauditverordnung EMAS validiert. Alle werden regelmäßig durch interne und externe<br />
Audits überprüft. Weltweit sind heute mehr als 98 Prozent unserer Beschäftigten in einem Werk mit zertifiziertem Umweltmanagementsystem<br />
tätig.<br />
UMWELTERKLÄRUNGEN DER WERKE<br />
Zertifizierte Managementsysteme sowie die Umwelterklärungen der Werke<br />
<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.| Betrieblicher Umweltschutz// Unser Ansatz<br />
Über die Zertifizierung der Umweltmanagementsysteme nach ISO 14001 hinaus beteiligen sich alle deutschen Produktionsstandorte<br />
der <strong>Daimler</strong> AG, die Standorte Neu-Ulm und Mannheim der EvoBus GmbH sowie der im französischen Hambach gelegene smart<br />
Produktionsstandort freiwillig am europäischen Öko-Audit-System (EMAS ). Die von unabhängigen Gutachtern validierten<br />
Umwelterklärungen der Standorte enthalten alle wichtigen standortbezogenen Umweltdaten, Umweltziele, Maßnahmen und<br />
Umsetzungsstände.<br />
Die Umwelterklärungen sind alle drei Jahre für die Öffentlichkeit zu erstellen, dazwischen dienen „Aktualisierte Umwelterklärungen“<br />
der jährlichen Statistik der Umweltdaten und der Berichterstattung über die Umsetzung des Umweltprogramms sowie über<br />
Änderungen im Umweltmanagementsystem. Für die einzelnen Standorte gelten unterschiedliche Termine für die Vorlage von<br />
Umwelterklärungen.<br />
Alle Umwelterklärungen unserer Werke finden Sie hier.<br />
Um Umweltschutzaufgaben noch stärker in die Abläufe zu integrieren, arbeiten wir zudem an einer Zusammenführung der Managementsysteme<br />
für Qualität, Umweltschutz und Arbeitssicherheit. Auch haben wir, eng verzahnt mit dem bestehenden Umweltmanagement, bereits die ersten<br />
Standorte nach der neuen Norm für Energiemanagementsysteme, DIN EN 16001, zertifiziert. Dazu gehören unsere Produktionsstätte für Formel-<br />
1-Motoren in Brixworth (UK) sowie die Werke Untertürkheim, Berlin und Hamburg.<br />
<strong>2011</strong>
DATENERFASSUNG<br />
Ausführliche Datenübersicht zum Umweltschutz in der Produktion<br />
Sie haben die Möglichkeit, mit unserem Kennzahlenvergleich ( Kennzahlen absolut bzw. Kennzahlen spezifisch)<br />
gezielt Daten<br />
der letzten sechs Jahre nach Ihren Bedürfnissen zusammenzustellen, als Grafik oder Tabelle auszugeben oder in Form einer Excel-<br />
Datei herunterzuladen.<br />
Details zur Umweltdatenerfassung und darstellung<br />
Ressourcenverbrauch und Emissionen hängen zum größten Teil von der Produktionsmenge ab. Daher werden spezifische Werte für<br />
die einzelnen Geschäftsfelder berechnet. Dazu wird die Stückzahl der produzierten Fahrzeuge des Geschäftsfelds auf die<br />
entsprechenden Daten der Produktionswerke angewendet. Die heutige Geschäftsfeldeinteilung Mercedes-Benz Cars, Trucks, Vans<br />
und Buses wird dazu, soweit möglich, in die Vergangenheit zurückgerechnet.<br />
Der relevante Anteil an Ressourcenverbrauch und Emissionen für zentrale Funktionen (Verwaltung, Entwicklung, Logistik, Vertrieb) in<br />
Produktionswerken wird seit 2010 gesondert erhoben und separat ausgewiesen. Er geht damit nicht mehr in die Berechnung der<br />
geschäftsfeldspezifischen Werte ein. Die Aufteilung bei den Werken Untertürkheim, Sindelfingen und Wörth geschieht rückwirkend<br />
ab 2007 und dient einer besseren Vergleichbarkeit der spezifischen Daten.<br />
Die so gewonnenen spezifischen Daten können nur Orientierungswerte darstellen, denn sie berücksichtigen nicht die<br />
unterschiedliche Entwicklung der Produktionstiefe, die Produktvielfalt und die Besonderheiten des teilweise<br />
geschäftsfeldübergreifenden Produktionsverbundes.<br />
Die Umwelt- und Energiedatenerfassung berücksichtigt weltweit alle relevanten Produktionsstandorte, die mehrheitlich zum <strong>Daimler</strong>-<br />
Konzern gehören, das Zentrallager in Germersheim und die Vertriebsstandorte in Deutschland. Reine Verwaltungsstandorte und die<br />
Standorte der <strong>Daimler</strong> Financial Services bleiben unberücksichtigt.<br />
Umweltmanagementhandbuch. In unserem Umweltmanagementhandbuch (Corporate Directive on Environmental Management) sind<br />
verbindliche Vorgaben für unsere Managementsysteme formuliert. Dazu gehören die spezifischen Aufgaben aller Organe des Umweltschutzes<br />
sowie Vorgaben für übergreifende Regelkreise und interne Berichtsprozesse. Das Umweltmanagementhandbuch liefert somit die Grundlage für<br />
den regelkonformen Betrieb unseres Managementsystems und den damit intendierten kontinuierlichen Verbesserungsprozess.<br />
Umweltrisikoanalyse. Unsere Standorte prüfen wir regelmäßig nach weltweit einheitlichen Maßstäben auf Umweltrisiken, um diese bereits im<br />
Vorfeld auszuschließen oder einzudämmen. Dazu werden das Umweltmanagementsystem und alle umweltrelevanten Vorgänge – die Emissionen<br />
in die Luft, die Abwasserentsorgung, das Abfallmanagement, der Umgang mit Gefahrstoffen sowie Boden- und Grundwasserkontaminationen –<br />
systematisch unter die Lupe genommen. Die Beseitigung bestehender Umweltrisiken ist zwischen Vorstand und Werksleitungen verbindlich<br />
geregelt.<br />
Standortübergreifende Strukturen. Um die konzernweiten Umweltschutzziele über alle organisatorischen Ebenen hinweg besser zu steuern,<br />
haben wir umweltschutzbezogene Regelprozesse erarbeitet, die fundierte Prognosen, Berichterstattung an übergeordnete Ebenen und die<br />
jährliche Fortschreibung lokaler Zielsetzungen erlauben. In der gegenwärtigen Pilotphase besteht die Herausforderung darin, trotz der<br />
notwendigen Vereinheitlichung von Kennzahlen und Bezugsgrößen der Verschiedenheit der Produktionsstandorte und lokaler Besonderheiten<br />
gerecht zu werden.<br />
Umweltbildung. Wir wollen, dass alle Beschäftigten den Umweltschutz im Unternehmen mittragen. Deshalb organisieren wir für Mitarbeiter und<br />
Führungskräfte regelmäßig Sensibilisierungs- und Schulungsprogramme zu praktischen Themen des betrieblichen Umweltschutzes und Fragen<br />
der Umweltverantwortung. Außerdem schulen wir unsere Auditoren, die die Umweltmanagementsysteme unserer Werke überprüfen, sowie die<br />
Lieferanten-Auditoren. „Refresher-Kurse“ bieten darüber hinaus Gelegenheit zum Erfahrungsaustausch.<br />
Integration von Nachhaltigkeitsaspekten in Lieferantenaudits<br />
<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.| Betrieblicher Umweltschutz// Unser Ansatz<br />
<strong>2011</strong>
CO2-Emissionen in der Produktion und Energieeffizienz<br />
Energiemanagement und Klimaschutz<br />
Der Klimaschutz hat als Umweltziel in unserem Produktionsprozess oberste Priorität. Konzernweit wollen wir die produktionsbedingten CO 2 –<br />
Emissionen pro Fahrzeug bis 2015 gegenüber den Werten von 2007 um 20 Prozent senken. Auf dem Weg dahin setzen wir an unterschiedlichen<br />
Stellhebeln an. Ziel ist es, Strom- und Wärmeenergie möglichst umweltgerecht bereitzustellen und Energie effizient zu nutzen.<br />
BERECHNUNG UNSERER CO 2 -EMISSIONEN<br />
Details zur Berechnung der CO 2 -Emissionen<br />
<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.| Betrieblicher Umweltschutz// CO2-<br />
Die Werte für die CO 2 -Emissionen werden in Anlehnung an den Corporate Accounting and Reporting Standard 2004 der Greenhouse<br />
Gas Protocol Initiative (GHG Protocol Initiative) berechnet und dargestellt. Einbezogen sind alle relevanten Mehrheitsbeteiligungen zu<br />
jeweils 100 Prozent („Control Approach“). Erfasst werden alle direkten CO 2 -Emissionen aus stationären Quellen (Scope 1) sowie die<br />
indirekten Emissionen aus der Erzeugung des eingekauften Stroms (Scope 2) und Fernwärme. Die direkten Emissionen aus der<br />
Verbrennung von Kraftstoffen, Heizöl, Gas und Flüssiggas werden mit festen Faktoren (WBCSD bzw. DEHSt) berechnet.<br />
Erstmals mit dem Berichtsjahr 2010 findet die Verbrennung von Kraftstoffen Berücksichtigung bei der Berechnung der<br />
konzernweiten CO 2 -Emissionen (Scope 1). Dies umfasst den Verbrauch für Produktionszwecke (z. B. Gabelstapler) und den<br />
Verbrauch für Testfahrzeuge und Prüfstände in der Entwicklung. Persönlich zugeordnete Dienstwagen werden nicht berücksichtigt.<br />
Die Berechnung wird entsprechend der Datenverfügbarkeit auch für die Vorjahre wirksam.<br />
Die indirekten Emissionen von Fernwärme und Strom aus externer Produktion errechnen sich zeitlich und regional differenziert mit<br />
den Faktoren der GHG Protocol Initiative (Stand August <strong>2011</strong>), soweit keine genaueren Daten vorliegen. Um die Konsistenz der<br />
Zeitreihe zu gewährleisten, werden die Berechnungen bei Vorliegen aktualisierter Faktoren für alle Werke und Jahre neu<br />
durchgeführt. Daraus können sich Differenzen gegenüber früher veröffentlichten Daten ergeben.<br />
In den USA werden für die Stromerzeugung die von der EPA veröffentlichten Faktoren auf einzelne Regionen angewendet<br />
Für deutsche Standorte werden die CO2-Emissionen aus Fernwärme und Stromerzeugung aus den aktuellen Faktoren des<br />
Umweltbundesamtes (PDF-Datei, 136 KB) berechnet.<br />
Emissionen in der Produktion und Energieeffizienz<br />
Im Zuge der Optimierung unserer Energieversorgung und zur Reduktion unserer produktionsbedingten CO 2 -Emissionen investieren<br />
wir nicht nur beispielsweise in Blockheizkraftwerke in unseren Werken, sondern optimieren auch den Energiebezug von außerhalb. In<br />
diesem Zusammenhang haben wir <strong>2011</strong> nicht nur Grünstrom bezogen, sondern auch seit August <strong>2011</strong> ein hocheffizientes in Kraft-<br />
Wärme-Kopplung betriebenes GuD-Kraftwerk in Plattling gepachtet. Die CO 2 -Emissionen aus diesem Anteil (Scope 2) wird mit dem<br />
kraftwerksspezifischen CO 2 -Faktor für Strom berechnet und auf die deutschen Werksstandorte verteilt.<br />
Andere Treibhausgase als CO 2 werden zurzeit nicht konzernweit bilanziert. Die Bilanzierung der klimawirksamen Kältemittel in<br />
deutschen Werken zeigt jedoch nur einen zu vernachlässigenden Anteil im Promillebereich.<br />
Weitere indirekte CO 2 -Emissionen (Scope 3) werden beispielhaft für Dienstreisen und Lkw-Zulieferungen berechnet. Die CO 2 -<br />
Emissionen der Produktnutzungsphase geben wir als spezifische Emissionen für die Fahrzeuge an.<br />
Im Jahr <strong>2011</strong> haben wir die absoluten und insbesondere die spezifischen CO 2 -Emissionen trotz einer Produktionssteigerung durch<br />
Energieeffizienzmaßnahmen und eine Optimierung der Energieversorgung reduziert. Aus der direkten Verbrennung fossiler Energieträger sowie<br />
dem Bezug von Strom und Fernwärme aus externer Erzeugung ergibt sich der Gesamtausstoß von CO 2 , wie er in der Grafik detailliert in der<br />
langfristigen Entwicklung dargestellt wird.<br />
Klimafreundliche Energieversorgung. Bereits seit Langem setzen wir bei der Wärmeversorgung unserer Werke auf den kohlenstoffarmen<br />
Energieträger Erdgas und nutzen, wo verfügbar, Fernwärme. An vielen Standorten sind hocheffiziente Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen im Einsatz,<br />
die entweder <strong>Daimler</strong> selbst oder ein regionaler Versorger betreibt. Für ein Werk wird – völlig CO 2 -neutral – Wärme aus Holzhackschnitzeln<br />
erzeugt. Den Einsatz fossiler Brennstoffe mit hoher CO 2 -Intensität minimieren wir hingegen kontinuierlich. So nutzen wir Koks ausschließlich<br />
zum Schmelzen von Gusseisen: Hier gibt es technologisch keine Alternative.<br />
<strong>2011</strong>
<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.| Betrieblicher Umweltschutz// CO2-<br />
Emissionen in der Produktion und Energieeffizienz<br />
Besondere Chancen zur Nutzung erneuerbarer Energien eröffnen sich beim Bau neuer Produktionsanlagen. So haben wir für eine neue<br />
Produktionshalle im Werk Rastatt die Nutzung geothermischer Energie mit einem ganzheitlichen Konzept zur Wärme- und Kälteversorgung,<br />
Wärmerückgewinnung aus Produktionsprozessen und hocheffizienter Lüftungssysteme verbunden. Das Ergebnis: Auf Wärme aus fossilen<br />
Quellen können wir im Hallenbetrieb verzichten. Insgesamt können so rund 2.600 Tonnen CO 2 pro Jahr gegenüber einer konventionellen Lösung<br />
eingespart werden.<br />
In den letzten Jahren haben wir an mehreren Standorten in Deutschland, USA und Kanada Fotovoltaikanlagen auf unseren Dächern in Betrieb<br />
genommen. Mittlerweile nutzen wir mehr als 45.000 Quadratmeter Dachfläche zur CO 2 -neutralen Stromerzeugung. Zuletzt ging <strong>2011</strong> ein Solar-<br />
Carport der Mercedes-Benz Niederlassung Mainz in Betrieb, dessen Ertrag vor allem die angeschlossene Stromladestation für Elektrofahrzeuge<br />
versorgt.<br />
Energiefresser aufspüren. In den letzten Jahren haben wir auf der Suche nach Einsparpotenzialen unnötige Stand-by- und Leerlaufzeiten von<br />
Maschinen in Produktionspausen und an Wochenenden in den Blick genommen. Mit verbesserten Abschaltsteuerungen haben wir hier bereits<br />
viel erreicht. Zusätzlich kommen jetzt auch die bestehenden Produktions- und Infrastrukturprozesse auf den Prüfstand. Ein besonders ergiebiges<br />
Thema ist die Heizung, Kühlung und Lüftung der Gebäude.<br />
„Mit weniger mehr erreichen“ war das Motto eines Projekts im Standort Untertürkheim, bei dem systematisch alle Lüftungsanlagen auf<br />
Einsparpotenziale hin analysiert wurden. Neue Maschinen mit weniger Emissionen, weniger Abwärme und optimierter Maschinenabsaugung<br />
erlauben mittlerweile geringere Lüftungsraten für die Hallen. Ergebnis der Prüfung von insgesamt 200 Lüftungsanlagen: Bei gleichbleibender<br />
Luftqualität für die Mitarbeiter sparen wir mit einer optimierten Regelung und einer durchschnittlich um 23 Prozent reduzierten Lüftungsrate<br />
jährlich 30.000 Megawattstunden Wärme und 22.000 Megawattstunden Strom ein, was einen Spitzenwert für vergleichbare Gebäude darstellt.<br />
Der Wert entspricht rund 19.500 Tonnen CO 2 pro Jahr.<br />
Wie hier bei der Lüftung kann bei vielen Produktionsprozessen durch intelligente Regelung viel Energie eingespart werden. Die dafür notwendige<br />
Informations- und Kommunikationstechnik (IT) ist jedoch selbst zu einem großen Energieverbraucher geworden. Mit unserem Projekt „GreenIT“<br />
bündeln wir laufende Aktivitäten für mehr Effizienz und Ressourcenschonung im IT-Bereich, initiieren neue Maßnahmen und sorgen für eine<br />
Verzahnung mit anderen Projekten zur Ressourceneinsparung. In den Bereichen Rechenzentrumsbetrieb, IT-Infrastruktur, Netzwerk und<br />
Telekommunikation sowie Büroautomatisierung haben wir so seit dem Projektbeginn im Jahr 2008 etwa 159.000 Megawattstunden Strom und<br />
damit 95.000 Tonnen CO 2 eingespart.<br />
<strong>2011</strong>
GREEN IT – KLEINE SCHRITTE, GROßE WIRKUNG<br />
<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.| Betrieblicher Umweltschutz// CO2-<br />
Emissionen in der Produktion und Energieeffizienz<br />
Kaum ein Arbeitsprozess kommt heute noch ohne IT-Unterstützung aus. Computer und Server tragen deutlich zum Energieverbrauch<br />
unseres Unternehmens bei. <strong>Daimler</strong> setzt daher auf intelligente Maßnahmen für mehr Effizienz und Ressourcenschonung im IT-<br />
Bereich. Unser Projekt GreenIT bündelt und erweitert diese Maßnahmen und verzahnt sie mit anderen Aktivitäten zur<br />
Ressourceneinsparung.<br />
In der IT-Branche bezeichnet der Begriff GreenIT einen umfassenden und nachhaltigen Ansatz, alle Aspekte der IT umwelt- und<br />
ressourcenschonend zu gestalten. Dabei wird der gesamte Lebenszyklus der IT-Komponenten berücksichtigt, von Design und<br />
Herstellung über Verwendung bis hin zu Entsorgung oder Recycling. Wir haben diesen Ansatz erweitert und betrachten bei der<br />
Verwendung nicht nur die ökologischen Aspekte des IT-Einsatzes selbst. Vielmehr geht es uns auch darum, in Bereichen, die bisher<br />
noch nicht durch IT unterstützt wurden, mittels eines intelligenten IT-Einsatzes den Energieverbrauch zu minimieren. So lassen sich<br />
zum Beispiel durch IT-Anwendungen wie digitale Fahrzeugprototypen große zusätzliche Einsparmöglichkeiten erschließen.<br />
In allen Bereichen unseres Unternehmens leistet GreenIT auf diese Weise einen wesentlichen Beitrag für eine bessere Umweltbilanz.<br />
Allein im Jahr <strong>2011</strong> konnten – nach unseren Berechnungen – durch die seit Projektbeginn initiierten Maßnahmen mehr als<br />
62.000 Megawattstunden Strom, über 37.500 Tonnen CO 2 -Emissionen und Kosten in Höhe von über 6,2 Mio. Euro vermieden<br />
werden.<br />
<strong>2011</strong>
POTENZIALTHEMA: Ganzheitliches Konzept<br />
70.000 m 2<br />
Prima Klima mit Zero Fossil<br />
Energy.<br />
Im Werk Rastatt setzt eine neue<br />
Produktionshalle Maßstäbe bei der<br />
Energie- und Ressourceneffizienz.<br />
Auf 70.000 m 2 Fläche werden dort<br />
die Karosserierohbauten für die A-<br />
und B-Klasse gefertigt. Dass in der<br />
Halle ohne herkömmliche Heizung<br />
oder Klimaanlage ganzjährig<br />
angenehme Temperaturen herrschen,<br />
liegt an einem bisher einmaligen<br />
technologischen Konzept. Es kommt<br />
bei der Wärme- und Kälteerzeugung<br />
völlig ohne fossile Energieträger<br />
aus und senkt den Stromverbrauch<br />
deutlich.<br />
<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.| Betrieblicher Umweltschutz// ...// POTENZIALTHEMA: Ganzheitliches Konzept<br />
58 Mio. Euro<br />
Lohnendes Ökologiekonzept.<br />
58 Mio. Euro hat <strong>Daimler</strong> in Gebäude<br />
und Technik der Halle investiert; das<br />
sind 2 Prozent mehr als bei einer<br />
Gebäudetechnologie „von der<br />
Stange“. Dazu kommen 2.000<br />
Stunden Eigenleistung, die Planer<br />
und Ingenieure des Unternehmens in<br />
Konzept und Realisierung steckten.<br />
Die Investition lohnt sich: Für<br />
Energie- und Betriebskosten der<br />
Halle wendet das Werk jährlich<br />
450.000 Euro weniger auf.<br />
<strong>2011</strong>
Intelligentes System für deutliche Einsparungen<br />
Ein Gebäude voller Innovationen.<br />
Ein äußerst effizientes Energiesystem wurde in der neuen Halle mit erneuerbaren Energieformen kombiniert. So heizt und kühlt man mithilfe<br />
einer Wärmepumpe, die Grundwasser verwendet, und nutzt zusätzlich die Abwärme aus den Produktionsprozessen. Die Lüftungssysteme<br />
bestehen aus energieoptimierten Bauteilen. Die Luftmengen werden dynamisch geregelt, und wo immer möglich wird mit Wärmerückgewinnung<br />
gearbeitet. Ein intelligentes System stellt die Energie für die Produktion und zur Beleuchtung bedarfsgerecht zur Verfügung.<br />
Das Ergebnis:<br />
Verbrauch<br />
elektrische<br />
Energie<br />
-10 %<br />
Verbrauch<br />
thermische<br />
Energie<br />
-100 %<br />
<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.| Betrieblicher Umweltschutz// ...// POTENZIALTHEMA: Ganzheitliches Konzept<br />
Verbrauch<br />
thermische<br />
Kühlenergie<br />
-100 %<br />
CO 2-<br />
Emissionen<br />
-26 %<br />
<strong>2011</strong>
Luftreinhaltung und Ressourceneffizienz<br />
<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.| Betrieblicher Umweltschutz// Luftreinhaltung und Ressourceneffizienz<br />
Bei der Produktion von Fahrzeugen entstehen in unseren Werken Emissionen, vor allem bei der Lackierung werden Lösemittel frei<br />
(leichtflüchtige organische Kohlenstoffverbindungen, VOC). Außerdem gelangen, vornehmlich bei Verbrennungsprozessen in Feuerungsanlagen<br />
und auf Motorprüfständen, Schwefeldioxid (SO 2 ), Kohlenmonoxid (CO), Stickoxide (NO x ) und Staub in die Atmosphäre. Unser bereits niedriges<br />
Emissionsniveau wollen wir, wo immer möglich, weiter senken. In der Pkw-Lackiertechnik sind, wie Benchmarks gezeigt haben, durch den<br />
inzwischen erreichten hohen Standard kaum weitere Absenkungen der Emissionen möglich. So konnten wir durch die Einführung von<br />
Wasserbasislacken in den 1990er-Jahren die Lösemittelemissionen in den Pkw-Werken um rund 70 Prozent senken. Bei der Lackierung von<br />
Nutzfahrzeugen und Aggregaten gibt es jedoch noch Reduktionspotenziale, die wir mit innovativen Lösungen ausschöpfen. Im Werk Gaggenau<br />
etwa ging bei der Achslackierung bereits 2009 eine besonders innovative Technologie in Betrieb, die sowohl die Lösemittelemissionen als auch<br />
Energiebedarf und CO 2 -Emissionen deutlich reduzierte. In der neuartigen Lackieranlage wird spezielles Lackmaterial verarbeitet, das unter<br />
Einsatz von ultraviolettem Licht in nur 90 Sekunden, statt herkömmlich in 30 Minuten, bei 80 Grad Celsius aushärtet.<br />
<strong>2011</strong>
Abfallmanagement<br />
<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.| Betrieblicher Umweltschutz// Abfallmanagement<br />
Unser Leitsatz in der Abfallwirtschaft lautet: Vermeiden und verwerten ist besser als entsorgen. Das Wiederaufbereiten und Wiederverwenden<br />
von Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen ist deshalb in unseren Werken seit Jahren selbstverständlich. Um Abfälle von vornherein zu vermeiden,<br />
setzen wir auf innovative technische Verfahren und eine umweltgerechte Produktionsplanung. Da wir für unsere Abfälle auch jenseits des<br />
Werkzauns Verantwortung tragen, prüfen wir die Entsorger unserer deutschen Produktionswerke regelmäßig nach einem festgelegten Verfahren.<br />
Abfallexporte in andere Länder finden nicht statt.<br />
In den USA steht die Vermeidung von Deponieabfall ganz oben auf der Agenda. Nach dem ersten erfolgreichen Projekt bei <strong>Daimler</strong> Trucks North<br />
America in Gaffney (USA) entsorgt jetzt auch das Werk High Point (USA) von Thomas Built Buses seit Anfang <strong>2011</strong> keinen Abfall mehr auf<br />
Deponien. Und seit Mai <strong>2011</strong> trägt das Werk von <strong>Daimler</strong> Buses North America in Mississauga (Kanada) das Prädikat „Zero Waste to Landfill“.<br />
Das Van-Montagewerk in Ladson (South Carolina) hat das Ziel mit einer Recyclingquote von 99,5 Prozent binnen eines knappen Jahres so gut<br />
wie erreicht und wurde dafür mit dem Earth Day Award der Umweltbehörde von South Carolina ausgezeichnet. Alle diese Erfolge basieren auf<br />
dem konsequenten Engagement aller Beteiligten, Abfall zu vermeiden, unvermeidlichen Abfall zu sortieren und neue Wege des stofflichen oder<br />
energetischen Recyclings zu verwirklichen.<br />
<strong>2011</strong>
Wassermanagement<br />
Das Ziel von <strong>Daimler</strong> ist es, Verunreinigungen von Gewässern zu vermeiden. Den Verbrauch der natürlichen Ressource Wasser halten wir so<br />
gering wie möglich – insbesondere in Ländern mit trockenem Klima.<br />
Generell leitet die Mehrzahl der Werke ihre Abwässer nicht direkt in Gewässer ein, sondern nach entsprechender Vorbehandlung über die<br />
öffentliche Kanalisation in kommunale Kläranlagen. Detaillierte Angaben zu den verschiedenen Abwasserparametern finden sich in den<br />
Umwelterklärungen der nach EMAS zertifizierten Werke.<br />
UMWELTERKLÄRUNGEN<br />
Zertifizierte Managementsysteme sowie die Umwelterklärungen der Werke<br />
<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.| Betrieblicher Umweltschutz// Wassermanagement<br />
Über die Zertifizierung der Umweltmanagementsysteme nach ISO 14001 hinaus beteiligen sich alle deutschen Produktionsstandorte<br />
der <strong>Daimler</strong> AG, die Standorte Neu-Ulm und Mannheim der EvoBus GmbH sowie der im französischen Hambach gelegene smart<br />
Produktionsstandort freiwillig am europäischen Öko-Audit-System (EMAS). Die von unabhängigen Gutachtern validierten<br />
Umwelterklärungen der Standorte enthalten alle wichtigen standortbezogenen Umweltdaten, Umweltziele, Maßnahmen und<br />
Umsetzungsstände.<br />
Die Umwelterklärungen sind alle drei Jahre für die Öffentlichkeit zu erstellen, dazwischen dienen „Aktualisierte Umwelterklärungen“<br />
der jährlichen Statistik der Umweltdaten und der Berichterstattung über die Umsetzung des Umweltprogramms sowie über<br />
Änderungen im Umweltmanagementsystem. Für die einzelnen Standorte gelten unterschiedliche Termine für die Vorlage von<br />
Umwelterklärungen.<br />
Alle Umwelterklärungen unserer Werke finden Sie hier.<br />
Unser Werk im mexikanischen Saltillo liegt in einer sehr trockenen, wüstenartigen Gegend, deswegen ist hier ein äußerst sparsamer Umgang mit<br />
der Ressource Wasser unbedingt geboten. Beim Neubau unseres Lkw-Montagewerks haben wir daher in der Planungsphase eine<br />
Umweltverträglichkeitsprüfung vorgenommen, um kritische Umwelteinflüsse mit den richtigen technischen Investitionen zu minimieren. Da eine<br />
öffentliche Kläranlage für das anfallende Sanitärabwasser in der Umgebung fehlt, haben wir neben der chemisch-physikalischen<br />
Abwasserbehandlung für Produktionsabwässer auch eine biologische Reinigungsstufe gebaut. Sämtliche behandelten Abwässer können so<br />
mehrfach genutzt und schließlich zur Bewässerung der Grünanlage verwendet werden. Der Klärschlamm aus der biologischen Kläranlage wird<br />
zusammen mit Grünschnitt kompostiert und zur Bodenverbesserung eingesetzt. Um bei der unvermeidlichen Flächenversiegelung die<br />
Grundwasserneubildung nach Regenfällen zu verbessern, haben wir zwei große Versickerungsbecken für das Niederschlagswasser angelegt. Bei<br />
Tankstellen oder anderen Flächen, auf denen gefährliche Stoffe austreten könnten, verhindern besondere Vorrichtungen, dass das versickernde<br />
Niederschlagswasser verunreinigt wird.<br />
Im Frühjahr 2009 ist die Produktion in Saltillo angelaufen, seitdem haben wir weitere Ideen zur Einsparung und Wiederverwendung von Wasser<br />
verwirklicht. Auf diese Weise konnten wir den produktionsspezifischen Wasserverbrauch gegenüber dem ersten Produktionsjahr nochmals um<br />
20 Prozent senken.<br />
<strong>2011</strong>
Logistik und Verkehr<br />
<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.| Betrieblicher Umweltschutz// Logistik und Verkehr<br />
Der Zu- und Auslieferverkehr unserer Produktionsstätten sowie die Arbeitswege unserer Mitarbeiter schlagen sich ebenfalls mit Emissionen,<br />
Lärm und Ressourcenverbrauch in unserer Umweltbilanz nieder. Die schädlichen Emissionen dieser Transporte begrenzen wir durch effiziente<br />
Logistik sowie die Nutzung von Bahn und Binnenschiffsverbindungen auf ein Minimum. Dienstreisen ersetzen wir zunehmend, wo immer möglich<br />
und sinnvoll, durch Telefon-, Videooder Onlinekonferenzen. Mitarbeiter an den Standorten Sindelfingen und Stuttgart erhalten verbilligte<br />
Jahrestickets für den öffentlichen Nahverkehr.<br />
Lieferungen per Lkw zu unseren deutschen Werken und in das spanische Vitoria erfassen wir zentral. Auf der Basis von Tonnage und Lkw-<br />
Kilometern können dann die CO 2 -Emissionen näherungsweise bestimmt werden (Handbuch für Emissionsfaktoren des Straßenverkehrs, HBEFA<br />
2.1).<br />
In einer 2010 abgeschlossenen wissenschaftlichen Studie haben wir untersucht, wie wir in unserem Liefernetz Fracht besser bündeln und durch<br />
möglichst wenige, besser ausgelastete Lkw-Fahrten Emissionen und Kosten vermeiden können. Als Pilotstandorte für die Studie haben wir<br />
Kassel und das GLC (Global Logistics Center) Germersheim ausgewählt. Allein diese beiden Standorte werden von mehr als 1.500 Lieferanten,<br />
verteilt über 40 Liefergebiete innerhalb Europas, mit mehr als 81.000 verschiedenen Teilen versorgt. Die Optimierungsaufgabe war also<br />
ausgesprochen komplex, zumal auch die Kriterien produktionsgerechter Anlieferung zu erfüllen waren: Diese muss exakt zur richtigen Zeit<br />
(„Just-in-Time) und in der richtigen Reihenfolge („Just-in-Sequence“) erfolgen und damit auch dazu dienen, die Lagerhaltung zu minimieren.<br />
In mehrjähriger Zusammenarbeit der <strong>Daimler</strong>-Forschung in Ulm mit den Logistikern der beiden Pilotstandorte, der Universität Paderborn und<br />
einer spezialisierten Softwarefirma haben wir deswegen einen neuen webbasierten „Supply Network Optimizer“ (webSNO) entwickelt. Mit dieser<br />
computergestützten Optimierung ließen sich bei der Belieferung der beiden Projektstandorte allein im Jahr 2010 rund 27.800 Lkw-Fahrten über<br />
insgesamt 2,6 Mio. Kilometer und somit rund 2.300 Tonnen CO 2 einsparen. Die relative Einsparung von 35 Prozent beim CO 2 -Ausstoß und<br />
11 Prozent bei den Kosten verspricht bei einer Ausweitung des Optimierers auf andere Produktionsstandorte eine weitere deutliche Senkung<br />
von Emissionen, Kosten und Verkehr.<br />
<strong>2011</strong>
Lärmschutz<br />
<strong>Daimler</strong> steht zu seinem Ziel, die Lärmbelastung der Mitarbeiter und Anwohner seiner Standorte so gering wie möglich zu halten. Bei der<br />
Planung neuer Anlagen sorgen wir mit Konzepten zur Lärmminderung dafür, dass es zu Geräuschemissionen möglichst gar nicht erst kommt.<br />
Lärmquellen und -pegel auf Werksgeländen werden kontinuierlich geprüft und reduziert, beispielsweise durch den Einbau von Schalldämpfern<br />
oder Lärmschutzwänden.<br />
LÄRMSCHUTZKONZEPT GAGGENAU<br />
Unser Lärmschutzkonzept für das Werk Gaggenau<br />
Unser Produktionsstandort Gaggenau entstand vor über 100 Jahren. Damals spielte der Lärmschutz auch wegen der größeren<br />
Entfernung zu Wohngebieten noch keine große Rolle. Im Laufe der Zeit wuchsen aber das Werk und die Stadt Gaggenau so nah<br />
zusammen, dass heute Wohngebiete direkt an das Werk grenzen. Deshalb arbeitet das Werk Gaggenau derzeit am Aufbau und<br />
Einsatz eines ganzheitlichen Lärmmanagementsystems.<br />
Weiß man, wo und wie sich der Schall bildet, gibt es viele Möglichkeiten, Störungen durch Lärm zu vermeiden. Daher wurden<br />
zunächst alle Schallquellen des Standortes in einem Kataster erfasst. Von den rund 1.800 ermittelten Schallquellen erwiesen sich<br />
etwa 300 als relevant. Einen weiteren Aufschluss über die Ausgangssituation liefern Messungen an definierten Immissionsorten in<br />
den benachbarten Wohngebieten. Nach Auswertung aller Daten sollen Handlungsfelder definiert und Handlungsempfehlungen<br />
ausgearbeitet werden. Langfristig will <strong>Daimler</strong> Schallkontingente für die verschiedenen Bereiche des Werkes festgelegen.<br />
Weitere Bausteine des Lärmschutzkonzepts sind unter anderem<br />
die Erarbeitung eines Maßnahmenkatalogs zur Beseitigung bestehender Lärmquellen,<br />
die Ausarbeitung entsprechender Verfahrensanweisungen und<br />
der Dialog mit den betroffenen Bereichen.<br />
<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.| Betrieblicher Umweltschutz// Lärmschutz<br />
<strong>2011</strong>
Naturschutz, Flächennutzung und Biodiversität<br />
Der Schutz von Boden und Grundwasser ist für uns als Unternehmen eine maßgebliche Umweltschutzaufgabe. Oberstes Ziel ist es,<br />
Verunreinigungen im Vorfeld zu vermeiden. Offene Flächen innerhalb unserer Werke gestalten wir möglichst so, dass sie einheimischen Pflanzen<br />
und Tieren als Lebensraum dienen. So tragen wir zur Erhaltung der Biodiversität bei.<br />
Boden- und Grundwasserschutz. Technische Einrichtungen wie Auffangwannen, doppelwandige Behälter, speziell abgedichtete Bodenbeläge<br />
und Leckwarngeräte verhindern, dass wassergefährdende Flüssigkeiten in den Boden eindringen. Mit einem internen Leitfaden, der die weltweit<br />
sehr unterschiedlichen gesetzlichen Vorgaben berücksichtigt, geben wir Mindeststandards für den Umgang mit Boden- und<br />
Grundwasserverunreinigungen für alle Standorte vor. <strong>2011</strong> wurden keine Unfälle mit Schädigungen für Boden- oder Grundwasser gemeldet.<br />
Flächennutzung. Die Gesamtfläche unserer Produktionswerke beträgt rund 4.000 Hektar, davon sind rund 55 Prozent durch Gebäude oder<br />
Verkehrsflächen versiegelt. Da Boden ein begrenztes öffentliches Gut ist, nutzen wir Flächen möglichst effektiv, etwa durch mehrstöckige,<br />
dichte Bebauung. Auch in dieser Industriearchitektur finden bedrohte Tierarten einen Lebensraum, wie zum Beispiel Wanderfalken auf einem<br />
Kamin in unserem Werk Wörth. Freiflächen auf den Werksgeländen legen wir in Zusammenarbeit mit Naturschutzorganisationen und Behörden<br />
immer häufiger als artenreiche Wiesen anstelle von Parkrasen an.<br />
Um den Stand unserer Bemühungen besser messbar zu machen, entwickeln wir zurzeit eine Biodiversitätskennzahl. Damit werden Flächen nicht<br />
nur nach ihrer Nutzung, sondern zusätzlich nach ihrer ökologischen Wertigkeit kategorisiert. Anhand dieser Kennzahl können wir uns zukünftig<br />
quantitative Ziele setzen und die Entwicklung dieses Umweltaspekts gezielt in den Blick nehmen.<br />
NATUR- UND ARTENSCHUTZPROJEKTE WELTWEIT<br />
Nachhaltiges Flächenmanagement am Standort Sindelfingen<br />
Unser Werk Sindelfingen folgt einem umfassenden Naturschutzkonzept zur Förderung der Artenvielfalt. Ein Kernelement des<br />
Konzepts ist das nachhaltige Flächenmanagement, eine für die Automobilindustrie neue Methode. Dank standardisierter Prozesse ist<br />
diese deutlich effizienter als der bisher am Standort praktizierte Einsatz vieler isolierter Einzelmaßnahmen. Bei der Umsetzung<br />
arbeitet das Werk im Rahmen eines Kompetenznetzwerks mit dem NABU-Vogelschutzzentrum Mössingen, der Universität Tübingen,<br />
der Stadt Sindelfingen und dem Landratsamt Böblingen zusammen.<br />
Als Basis für das nachhaltige Flächenmanagement wurden zunächst alle Flächen am Standort systematisch erfasst und ökologisch<br />
bewertet. Daraufhin konnten managementtaugliche Kenngrößen ausgewiesen und eine Entwicklungsstrategie mit konkreten<br />
Umsetzungszielen festgelegt werden. Ein wichtiges Instrument des nachhaltigen Flächenmanagements ist das Ökokonto. Darauf<br />
lassen sich umgesetzte Maßnahmen zur ökologischen Aufwertung von Flächen und zum Artenschutz einbuchen, die später – zum<br />
Beispiel bei Bauvorhaben – geltend gemacht werden können. Dies schafft Planungssicherheit und Spielräume für die<br />
Standortentwicklung.<br />
Die Vorteile für die Umwelt:<br />
Altlasten und Naturbestand werden genau erfasst.<br />
Flächen werden konsequent zurückgebaut und aufgewertet, um das Nahrungsangebot für heimische Arten zu verbessern.<br />
Habitatsgerechte Lebensräume (z. B. Wildbienenhotel, Trockensteinmauern etc.) sowie Nist- und Ansiedlungshilfen<br />
(Wanderfalkennistkästen, Klangattrappen für Mauersegler, Fledermauskästen etc.) fördern die Artenvielfalt.<br />
Monitoringsysteme wie Biomonitoring, Biotests, Flechtenkartierung sichern die Nachhaltigkeit der Maßnahmen.<br />
Das Ergebnis: Rund 16 Hektar ökologisch wertvolle und entwicklungsfähige Grünflächen sind heute in Sindelfingen nachhaltig<br />
gesichert.<br />
Förderung der Biodiversität am Standort Gaggenau<br />
<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.| Betrieblicher Umweltschutz// Naturschutz, Flächennutzung und Biodiversität<br />
Das Thema Biodiversität wird auch für den betrieblichen Umweltschutz immer wichtiger. Im Werk Gaggenau ging man der Frage<br />
nach, welche Herausforderungen dies für den Standort mit rund 6.500 Beschäftigten mit sich bringt. Im Rahmen einer ausführlichen<br />
Bestandsaufnahme wurden zunächst alle nicht bebauten, bepflanzten Flächen sowie die dort siedelnden Pflanzen und Tiere erfasst.<br />
Dabei fand man sowohl Flächen mit sehr geringer Artenvielfalt als auch solche mit seltenen Pflanzen und sogar Tieren der Roten<br />
Liste. Insgesamt wurden 40 Flächen erfasst, in einem Geoinformationssystem dokumentiert und nach ihrem Biotopwert eingestuft.<br />
<strong>2011</strong>
Auf Basis der Ergebnisse hat das Werk bereits erste Schritte zur Förderung der Artenvielfalt umgesetzt. So wurden zum Beispiel<br />
Nistkästen und eine Klangattrappe zur Ansiedlung des Mauerseglers installiert. In Zusammenarbeit mit dem Naturschutzbund<br />
Deutschland e. V. (NABU) Kreisgruppe Rastatt, der Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg<br />
(LUBW) und Mitgliedern des Vereins Naturgarten e. V. beplant man derzeit die am besten geeigneten Flächen für Maßnahmen zur<br />
Förderung der Biodiversität. Neben dem Bau von Trockenmauern und der Anlage von Magerstandorten sind etwa die Ansiedlung<br />
bestimmter Pflanzen und die Errichtung diverser Nist- und Bruthilfen, insbesondere zur Unterstützung von Flora und Fauna aus dem<br />
111-Arten-Korb des Landes Baden-Württemberg, vorgesehen – Maßnahmen, die bei geringem Aufwand eine nachhaltige<br />
Verbesserung der Biodiversität ermöglichen. So können auch scheinbar nutzlose Flächen an Industriestandorten ihren Beitrag zum<br />
Naturschutz leisten.<br />
Wanaherang: höherer Umweltstandard, mehr Naturschutz<br />
Im August 2009 erlangte Mercedes-Benz Indonesia als weltweit erstes Unternehmen das Eco-Industry-Zertifikat des TÜV Rheinland.<br />
Das internationale Umwelt-Gütesiegel würdigt die Anstrengungen des Unternehmens, den Energie- und Wasserverbrauch sowie das<br />
Abfallmanagement kontinuierlich weiter zu verbessern, um die Umweltauswirkungen seiner Tätigkeit zu minimieren.<br />
Bereits seit 2005 nach ISO 14001 zertifiziert, konnte Mercedes-Benz Indonesia auf hohe Umweltstandards und ein ausgeprägtes<br />
Umweltbewusstsein seiner Mitarbeiter bauen, als es sich um das Eco-Industry-Siegel bemühte. Zahlreiche zusätzliche Maßnahmen,<br />
die für die Zertifizierung umgesetzt wurden, verbesserten die Umweltbilanz noch einmal deutlich. So zum Beispiel das CO 2 -<br />
Reduktionsprogramm „Blue Sky Batavia“, in dessen Rahmen für jedes verkaufte Fahrzeug ein Baum gepflanzt wird.<br />
Am Standort Wanaherang erzielte Mercedes-Benz Indonesia damit zwischen 2009 und <strong>2011</strong> nicht nur deutliche<br />
Energieeinsparungen (Nutzfahrzeugbereich: -20 Prozent; Pkw: -35 Prozent; Verwaltung: -30 Prozent), sondern verbesserte auch den<br />
Natur- und Artenschutz. Die Baumpflanzungen halfen, die natürlichen Ressourcen zu erhalten und trugen zugleich zur Eindämmung<br />
der Bodenerosion bei. Auch die Artenvielfalt konnte sichtbar verbessert werden.<br />
Saltillo: Aufforstung in der Wüste<br />
Schon beim Bau unseres Truck-Werks im mexikanischen Saltillo wurden Umweltschutz und Nachhaltigkeit großgeschrieben. Zur<br />
Vermeidung von Emissionen und zum Schutz der natürlichen Ressourcen setzt das Werk innovative Lösungen ein, und das nicht nur,<br />
wenn es etwa galt, in dem in einem Wüstengebiet gelegenen Werk die raren Wasserreserven zu bewahren. Auch der Schutz seltener<br />
Pflanzen und Tiere spielte von Anfang an eine große Rolle. So verpflanzte man zum Beispiel gefährdete Yucca-Palmen, um sie zu<br />
erhalten. Sogar ein Eulennest wurde sorgsam geschützt und der Lebensraum der Tiere unangetastet gelassen. Um die Biodiversity zu<br />
fördern, entwickelte das Werk einen Plan zur Wiederaufforstung. Um das Werk herum pflanzte man etwa 1.000 Zwergkiefern. Für<br />
weitere 150 Bäume, die nahe beim Werk eingesetzt wurden, haben Mitarbeiter eine Patenschaft übernommen.<br />
Sanfte Schädlingsbekämpfung in Brasilien<br />
<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.| Betrieblicher Umweltschutz// Naturschutz, Flächennutzung und Biodiversität<br />
Das Werk von Mercedes-Benz Brasil in São Bernardo do Campo liegt in der Nähe des Billings-Staudamms und der<br />
Naturschutzgebiete des Staatsparks Serra do Mar. Deshalb suchte Mercedes-Benz Brasil nach schonenden Methoden für die<br />
Schädlingsbekämpfung auf dem Werksgelände. Gemeinsam mit einem externen Anbieter entwickelte man das sogenannte<br />
Integrated Pest Management (IPM). Die Methode kombiniert Erkenntnisse der Verhaltensforschung mit dem Einsatz alternativer<br />
Präparate, die chemische Schädlingsbekämpfungsmittel ersetzen können. So werden in den Grünanlagen des Werks beispielsweise<br />
Fallen, natürliche Feinde und Neem-Öl – ein ökologisches Produkt – anstelle chemischer Schädlingsbekämpfungsmittel eingesetzt.<br />
Auf diese Weise sind heute auf dem Werksgelände auch viele Vogelarten zu beobachten, die auf chemische Mittel sehr empfindlich<br />
reagieren.<br />
<strong>2011</strong>
Rohstoff- und Materialeinsatz<br />
<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.| Betrieblicher Umweltschutz// Rohstoff- und Materialeinsatz<br />
Als Automobilhersteller sind wir Teil einer materialintensiven Industriebranche. Daraus folgt für uns der Anspruch, den Rohstoffeinsatz sorgfältig<br />
zu planen und begrenzte Ressourcen möglichst sparsam einzusetzen.<br />
Einen großen Teil der in unseren Fahrzeugen enthaltenen Materialien beziehen wir als Bauteile von Zulieferern. Deren Umweltauswirkungen<br />
gehen nicht direkt in unsere hier vorliegende Umweltbilanz ein. Wir berücksichtigen diese Auswirkungen aber in der ganzheitlichen Bilanzierung<br />
bei unserer Produktentwicklung und der Materialauswahl. Mit dieser Bilanzierung, die wir bisher für unsere Pkw-Baureihen einsetzen, können wir<br />
den gesamten Materialeinsatz in der Produktionskette hochrechnen, wobei auch die Abfallströme berücksichtigt werden. Das Ergebnis ist in der<br />
Tabelle auf der Seite "Konzernweite Daten" dargestellt.<br />
Einige Metalle, die zur Herstellung von Katalysatoren, wie auch zunehmend für Batterien und elektromotorische Antriebe gebraucht werden, sind<br />
weltweit sehr knappe Güter. Die Verwendung solcher Materialien reduzieren wir durch effiziente Technologien auf das unerlässliche Minimum<br />
und planen das stoffliche Recycling am Ende der Produktlebenszeit bereits in der Entwicklung mit ein. Speziell Batterien für die Elektrifizierung<br />
des Antriebsstrangs und neu entwickelte Traktionselektromotoren stehen in einem besonderen Fokus; hier sind verschiedene<br />
Forschungsvorhaben angelaufen, um langfristig Kreislaufsysteme etablieren zu können.<br />
<strong>2011</strong>
Externes Statement Öko-Institut<br />
War die 17. UN-Klimakonferenz in Durban ein Erfolg? Die Bewertungen hierzu gehen stark auseinander. Klar<br />
ist aber, dass verbindliche weltweite Klimaschutzziele erst im Jahr 2015 für das Jahr 2020 beschlossen<br />
werden sollen. Umso mehr sind daher die Unternehmen selbst gefordert, mit dem nötigen Weitblick<br />
anspruchsvolle Umwelt- und Klimaschutzziele auch ohne internationale Vorgaben umzusetzen. Die Devise:<br />
Nicht abwarten, sondern handeln!<br />
Ein Schlüsselthema hierbei sind alternative Antriebs- und Kraftstoffkonzepte. Hybridfahrzeuge gehören<br />
bereits heute zum Angebot der <strong>Daimler</strong> AG. Sie treibt die Forschung zu Brennstoffzellenfahrzeugen weiter<br />
voran. Mit dem smart fortwo electric drive bietet die <strong>Daimler</strong> AG ein bald in Serie hergestelltes<br />
Elektrofahrzeug an. Damit alternative Fahrzeugkonzepte die Umwelt entlasten, muss aber auch der<br />
alternativ genutzte Energieträger klimafreundlich produziert werden, bei allen Antriebs- und<br />
Kraftstoffkonzepten. Die <strong>Daimler</strong> AG hat hierbei Weitblick bewiesen: Der Strom für die in Deutschland<br />
verkauften neuen smart fortwo electric drive wird ausschließlich aus erneuerbaren Anlagen kommen, die<br />
zusätzlich gebaut werden – eine „echte“ Klimaentlastung!<br />
„Meins ist deins“ beschreibt eine große deutsche Wochenzeitung einen neuen Trend in Industriestaaten. Ob<br />
Kleidung, Gärten oder Autos: Immer mehr Konsumenten teilen und leihen, statt zu kaufen. Die <strong>Daimler</strong> AG<br />
bietet mit car2go ein großstadttaugliches Carsharingprodukt an, das das Nutzen statt das Besitzen eines<br />
Autos erleichtert. Die <strong>Daimler</strong> AG hat sich zudem klare Ziele gegeben, dazu beizutragen, dass diese<br />
Angebote bis 2015 deutlich häufiger genutzt werden. Diese Mobilitätsdienstleistungen intelligent mit<br />
alternativen Antriebskonzepten zu verknüpfen und in Megacitys in China oder Indien zu „exportieren“,<br />
braucht weiterhin Weitblick und vor allem Ausdauer.<br />
Wie umwelt- und klimafreundlich unsere Mobilität 2020 und 2030 sein wird, hängt aber vor allem davon ab,<br />
wie kraftstoffsparend die „konventionellen“ Autos sein werden. Die <strong>Daimler</strong> AG hat Fortschritte bei der<br />
Reduktion des Kraftstoffverbrauchs ihrer Fahrzeuge erreicht. 125 Gramm CO 2 pro Kilometer für Pkw bis<br />
2016 – so lautete ihr anspruchsvolles mittelfristiges Ziel. Will <strong>Daimler</strong> jedoch langfristig Vorreiter im<br />
Klimaschutz sein, braucht es eigene CO 2 -Ziele für 2020 und den Zeitraum danach. <strong>Daimler</strong> sollte zudem<br />
ambitionierte CO 2 -Grenzwerte für Pkw, leichte und zukünftig auch für schwere Nutzfahrzeuge auf EU-Ebene<br />
aktiv unterstützen – ohne jegliche Hintertürchen.<br />
Die <strong>Daimler</strong> AG hat in den letzten Jahren mit ihrem Engagement für Umwelt- und Klimaschutz Weitblick bewiesen. Sie hat zukunftsweisende<br />
Initiativen und Projekte auf den Weg gebracht, wichtige Entwicklungen vorangetrieben. Zum Weitblick gehört jetzt auch, sich trotz fehlender<br />
internationaler Ziele weiter als Vorreiter in Sachen Umwelt- und Klimaschutz zu positionieren. Das Öko-Institut erachtet es als notwendig,<br />
unternehmerisches Handeln und politischen Einfluss zu verbinden und gerade bei der Festlegung langfristiger eigener CO 2 -Ziele weitere Taten<br />
folgen zu lassen.<br />
Berlin, 12. Januar 2012<br />
<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.| Betrieblicher Umweltschutz// Externes Statement Öko-Institut<br />
<strong>Daimler</strong> hat Weitblick<br />
bewiesen<br />
Martin Schmied, Stellvertretender<br />
Bereichsleiter Infrastruktur &<br />
Unternehmen des Öko-Instituts e.V.<br />
Das Öko-Institut ist eine der<br />
europaweit führenden,<br />
unabhängigen Forschungs- und<br />
Beratungs einrichtungen für eine<br />
nach haltige Zukunft.<br />
Mehr Informationen unter:<br />
www.oeko.de<br />
<strong>2011</strong>
Konzernweite Daten zum produktionsbezogenen Umweltschutz<br />
Konzernweite Daten zum produktionsbezogenen Umweltschutz (* Zahlen für <strong>2011</strong> vorläufig)<br />
Veränderung in Prozent<br />
Einheit 2009 2010 <strong>2011</strong>* 2009/2010 2010/<strong>2011</strong><br />
Energieverbrauch gesamt GWh 8.923 10.442 10.600 17,0% 1,5%<br />
davon Strom GWh 3.758 4.362 4.664 16,1% 6,9%<br />
davon Erdgas GWh 3.494 4.032 4.053 15,4% 0,5%<br />
davon Fernwärme GWh 933 1.085 895 16,3% –17,5%<br />
davon Heizöl GWh 120 75 83 –37,5% 10,7%<br />
davon Flüssiggas GWh 123 96 81 –22,0% –15,6%<br />
davon Kohle GWh 144 173 188 20,1% 8,7%<br />
davon Kraftstoffe GWh 351 619 636 76,4% 2,7%<br />
CO 2 -Emissionen gesamt 1.000 t 3.052 3.582 3.547 17,4% –1,0%<br />
davon direkt (Scope 1) 1.000 t 856 1.009 1.010 17,9% 0,1%<br />
davon indirekt (Scope 2) 1.000 t 2.196 2.573 2.537 17,2% –1,4%<br />
Emissionen in die Luft Lösemittel (VOC) t 4.142 5.506 6.310 32,9% 14,6%<br />
Schwefeldioxid (SO 2 ) t 34 40 44 17,6% 10,0%<br />
Kohlenmonoxid (CO) t 2.152 2.229 2.501 3,6% 12,2%<br />
Stickoxide (NO X ) t 794 984 849 23,9% –13,7%<br />
Staub (ges.) t 189 208 196 10,1% –5,8%<br />
Abfallmengen Abfall zur Beseitigung 1.000 t 43 64 69 48,8% 7,8%<br />
Abfall zur Verwertung<br />
(ohne Schrott) 1.000 t 148 194 209 31,1% 7,7%<br />
Schrott zur Verwertung 1.000 t 544 675 786 24,1% 16,4%<br />
gefährlicher Abfall zur<br />
Beseitigung 1.000 t 25 32 14 28,0% –56,3%<br />
gefährlicher Abfall zur<br />
Verwertung 1.000 t 44 52 58 18,2% 11,5%<br />
Wasserverbrauch Trinkwasser (Fremdbezug) Mio. m 3 7.14 8,48 8,73 18,8% 2,9%<br />
Fläche Werksflächen<br />
Umweltschutzbezogene<br />
Brunnenwasser (Eigenförderung) Mio. m 3 4.02 4,75 5,55 18,2% 16,8%<br />
Oberflächenwasser (u. a.) Mio. m3 0.58 0,77 0,72 32,8% –6,5%<br />
Versiegelungsgrad<br />
km 2 39 40<br />
% 54 57<br />
(Daten erst ab 2010<br />
(Daten erst ab 2010<br />
erhoben) 3%<br />
erhoben) 6%<br />
Kosten Investitionen Mio. € 50 45 59 –10,0% 31,1%<br />
laufende Aufwendungen Mio. € 372 378 395 1,6% 4,5%<br />
FuE-Aufwendungen Mio. € 1.721 1.876 2.159 9,0% 15,1%<br />
Lkw-Verkehr Zulieferer Lkw-Kilometer Mio. km 113 135 159 19% 18%<br />
Deutschland und beförderte Tonnen Mio. t 2.8 3,7 4,4 32% 19%<br />
Vitoria (IBLIS) berechnete CO 2 -Emissionen 1.000 t 83 101 119 22% 18%<br />
CO 2 -Emissionen aus<br />
Dienstreisen Zug 1.000 t 0.6 0,7 0,8 17% 14%<br />
(ausgehend von Deutschland) Flugzeug 1.000 t 8.5 15 19,4 76% 29%<br />
Materialbilanz der<br />
<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.| Betrieblicher Umweltschutz// Konzernweite Daten<br />
hergestellten Metalwerkstoffe Mio. t 2.7 3,4 3,9 26% 15%<br />
Produkte sonstige Werkstoffe Mio. t 0.8 1,0 1,2 25% 20%<br />
Energieverbrauch. Verstärkte Effizienzmaßnahmen weltweit und eine milde Witterung in Mitteleuropa ließen den Energieverbrauch aller Werke<br />
deutlich unterproportional im Vergleich zur Produktion ansteigen.<br />
CO 2 -Emissionen. Der Rückgang der indirekten CO 2 -Emissionen aus dem Bezug von Strom und Fernwärme resultiert aus den<br />
Energieeinsparmaßnahmen aber auch aus der gesonderten Beschaffung CO 2 -armen Stroms.<br />
<strong>2011</strong>
<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.| Betrieblicher Umweltschutz// Konzernweite Daten<br />
Emissionen in die Luft. Die aus Produktionsanlagen emittierten Schadstoffmengen (SO 2 , CO, NO x und Staub) werden in der Regel aus<br />
Stichprobenmessungen an behördlich überwachten Anlagen bestimmt. Lösemittel (VOC) werden hauptsächlich aus Materialbilanzen bestimmt,<br />
die präzisere Ergebnisse liefern. Auf niedri-gem Niveau entwickelten sich die Emissionen im Wesentlichen analog zur Produktion.<br />
Abfallmengen. Durch den Bau einer neuen Behandlungsanlage müssen große Mengen verbrauchter Spülwässer <strong>2011</strong> nicht mehr als<br />
gefährliche Abfälle beseitigt werden. Während die Gesamtabfallmenge bedingt durch den Produktionszuwachs im Wesentlichen durch deutlich<br />
erhöhte Schrottmengen anstieg, stieg die Gesamtverwertungsquote von 91 auf 93 Prozent.<br />
Wasserverbrauch. Die Summe des Wasserverbrauchs stieg im Vergleich zur Produktion durch Einsparmaßnahmen unterproportional, wobei<br />
sich der Anteil des selbst geförderten Brunnenwassers vergrößerte. Die Kategorie Oberflächenwasser enthält sowohl Wasser aus Flüssen, als<br />
auch zu Produktionszwecken genutztes Regenwasser.<br />
Fläche. Die Steigerung der Werksflächen beruht auf verbesserter Erfassung. Umweltschutzbezogene Kosten. Im Berichtsjahr weiter gesteigerte<br />
Forschung und Entwicklung auf dem Gebiet alternativer Antriebe spiegelt sich auch in den steigenden umweltbezogenen F&E-Aufwendungen<br />
wider.<br />
Lkw-Verkehr Zulieferer D und Vitoria (IBLIS). Die aus der zentralen Datenbank der Logistik summierten Werte beziehen sich auf den<br />
überwiegenden Teil der deutschen Werke und Vitoria (Spanien). Trotz großer Optimierungsanstrengungen ergibt sich eine überproportionale<br />
Steigerung der Lkw-Transporte und der daraus berechneten Emissionen.<br />
CO 2 -Emissionen aus Dienstreisen (ausgehend von Deutschland). Die Werte errechnen sich aus den Summen der Personenkilometer aller in<br />
Deutschland bei der zentralen Reisestelle gebuchten Reisen. Reisen mit Dienstwagen sind hiermit nicht zu erfassen. Die deutlich angestiegenen<br />
Emissionen aus dienstlichen Flügen sind eine Folge der verstärkten globalen Aktivitäten.<br />
Materialbilanz der hergestellten Produkte. Die Materialbilanz wurde erstmalig für alle Produkte des Konzerns erstellt. Sie basiert auf<br />
bekannten Materialzusammensetzungen repräsentativer Fahrzeuge multipliziert mit den Verkaufsstückzahlen.<br />
<strong>2011</strong>
__Kapitel<br />
Unsere Mitarbeiter<br />
INKLUSIVE VERTIEFENDER INHALTE<br />
<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.<br />
http://nachhaltigkeit.daimler.com
Unser Ansatz<br />
Unsere Mitarbeiter sind beides: eine wichtige Stakeholder-Gruppe und maßgebliche Akteure unseres<br />
operativen Geschäfts. Faire und vertrauensvolle Arbeitnehmerbeziehungen sind deswegen für uns nicht<br />
allein ein ethischer und gesetzlicher Anspruch. Sie sind die Voraussetzung dafür, überhaupt unsere<br />
Geschäfte erfolgreich zu führen. Eine effektive Personalpolitik leistet dazu ihren Beitrag, indem sie die<br />
Rechte und Bedürfnisse der Beschäftigten genauso im Blick hat wie ihre Talente und Qualifikationen. Sie<br />
gestaltet die Rahmenbedingungen für einen wirtschaftlichen Personaleinsatz und dafür, dass unsere<br />
Mitarbeiter optimale Leistungen erbringen – hoch motiviert und aus Freude an ihrem Job. Zu unseren<br />
personalpolitischen Grundsätzen zählen deswegen eine angemessene Vergütung und hohe Standards im<br />
Arbeits- und Gesundheitsschutz ebenso wie flexible, familienverträgliche Arbeitszeitmodelle und<br />
umfangreiche Angebote zur Ausbildung und Qualifizierung. Im Rahmen unseres Diversity Management<br />
arbeiten wir daran, Vielfalt zu einem Wertfaktor in unseren Personalprozessen und unserer<br />
Unternehmenskultur zu machen.<br />
Wahrung von Arbeitnehmerrechten. In unseren „Grundsätze zur sozialen Verantwortung“ bekennen wir<br />
uns zur strikten Einhaltung von Arbeitnehmerrechten und greifen dabei die Prinzipien des UN Global<br />
Compact auf. Großen Wert legen wir auf eine intensive Zusammenarbeit mit Arbeitnehmervertretern in<br />
Betriebsräten und Gewerkschaften sowie in überregionalen Gremien wie der Weltarbeitnehmervertretung<br />
(WEC) und dem Europäischen Betriebsrat. Gegenüber der WEC berichtet <strong>Daimler</strong> regelmäßig über Verstöße<br />
gegen die Grundsätze zur sozialen Verantwortung. Das Verfahren für den Umgang mit Beschwerdefällen<br />
haben wir 2008 neu beschrieben. Es bezieht auch Lieferanten ein, von denen wir ebenfalls die Einhaltung<br />
grundlegender sozialer Standards fordern.<br />
ARBEITNEHMERRECHTE UND ARBEITNEHMERVERTRETUNGEN<br />
<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.| Unsere Mitarbeiter// Unser Ansatz<br />
„Wirtschaftlichkeit und<br />
gute Arbeitsbedingungen<br />
sind kein<br />
Widerspruch.“<br />
Wilfried Porth, Vorstandsmitglied<br />
der <strong>Daimler</strong> AG, Personal und<br />
Arbeitsdirektor<br />
<strong>Daimler</strong> erkennt das Recht, sich gewerkschaftlich zu organisieren, unter Berücksichtigung der nationalen gesetzlichen Regelungen<br />
an. Das Recht auf Koalitionsfreiheit gewährleisten wir selbst in Staaten, in denen die Koalitionsfreiheit nicht geschützt ist. Dies ist in<br />
unseren Grundsätzen zur sozialen Verantwortung verankert, die alle zehn Prinzipien des UN Global Compact mit einbeziehen. Im<br />
Bereich der Menschenrechte legen wir ein besonders Augenmerk auf die Arbeitnehmerrechte wie die Vereinigungsfreiheit, das Recht<br />
auf Tarifverhandlungen, die Achtung von Chancengleichheit und das Recht auf gleichen Lohn für gleichwertige Arbeit. Wir lehnen<br />
Zwangsarbeit ab und setzen uns für die Abschaffung ausbeuterischer Kinderarbeit ein.<br />
Die enge Zusammenarbeit mit den Arbeitnehmervertretern in Betriebsräten und Gewerkschaften gehört für uns zur<br />
Geschäftsgrundlage. Überregional sind dabei die 2002 gebildete Weltarbeitnehmervertretung und der Europäische Betriebsrat, der<br />
seit 1996 existiert, wichtige Dialogpartner. Auf Unternehmensebene werden die Interessen der Arbeitnehmer im Aufsichtsrat<br />
entsprechend der gesetzlichen Regelung durch zehn Aufsichtsräte vertreten. Seit 2009 unterstützt zudem ein Vertreter des<br />
Gesamtbetriebsrats das im HR-Ressort eingerichtete Human Resources CSR Committee, welches sich explizit und<br />
bereichsübergreifend mit dem Thema Nachhaltigkeit beschäftigt.<br />
In Deutschland, wo 90 Prozent der Konzernbeschäftigten Tarifmitarbeiter sind, nehmen Betriebsräte über das<br />
Betriebsverfassungsgesetz (BetrVG) weitgehende Mitbestimmungsrechte für die Belegschaft wahr, so etwa bei der betrieblichen<br />
Lohngestaltung und bei Fragen der betrieblichen Ordnung. Auch in Konzerngesellschaften, in denen keine Tarifbindung besteht, sind<br />
nach Maßgabe des BetrVG Betriebsräte im Einsatz.<br />
Der Betriebsrat ist vom Unternehmen über alle wesentlichen Betriebsänderungen zu informieren. Abhängig von bestimmten, vom<br />
Betriebsverfassungsgesetz vorgegebenen Schwellenwerten muss mit dem Betriebsrat eine Vereinbarung über die Auswirkungen der<br />
Betriebsänderung geschlossen werden. Im Übrigen informiert <strong>Daimler</strong> die Mitarbeiter mittels interner Kommunikationsmedien<br />
rechtzeitig über wesentliche betriebliche Veränderungen. Weiter werden die unterschiedlichen Gremien der Arbeitnehmervertretung<br />
auf Konzern- und Unternehmensebene (Konzernwirtschaftsausschuss, WEC) über die wirtschaftliche Lage und wesentliche<br />
Veränderungen im Konzern und den Konzernunternehmen informiert.<br />
<strong>2011</strong>
Auch außerhalb der gesetzlich vorgeschrieben Mitbestimmungsrechte pflegt <strong>Daimler</strong> den Austausch mit seinen Sozialpartnern, um<br />
gemeinsam zu sachgerechten Lösungen zu kommen. So konnten wir uns mit ihnen <strong>2011</strong> bereits vor Ablauf der bestehenden<br />
Vereinbarung auf den Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen bis Ende 2016 einigen – ein wichtiger Schritt zur nachhaltigen<br />
Sicherung der Beschäftigung. Bei Betriebsänderungen, deren Umsetzung die Belegschaft nachteilig berühren könnte, streben wir mit<br />
den zuständigen Arbeitnehmervertretungen stets einvernehmliche Regelungen an, die einen Interessenausgleich ermöglichen und<br />
eventuelle Nachteile in einem Sozialplan regeln.<br />
<strong>Daimler</strong> berichtet gegenüber der Weltarbeitnehmervertretung (WEC) regelmäßig über Verstöße gegen unsere „Grundsätze zur<br />
sozialen Verantwortung“. Das Verfahren für den Umgang mit Beschwerdefällen haben wir 2008 neu beschrieben und die<br />
Verantwortlichkeiten mit dem Einkaufsbereich neu festgelegt. Verstößt einer unserer Geschäftspartner gegen unsere Grundsätze,<br />
weisen wir ihn darauf hin.<br />
Implementierung der Prinzipien des UN Global Compact<br />
Arbeitnehmerrechte als Teil der Menschenrechte<br />
Arbeitnehmerrechte im Lieferantenmanagement<br />
Unsere Strategie. <strong>Daimler</strong> verfolgt eine globale, an den Unternehmenszielen sowie am Leitbild der Nachhaltigkeit orientierte Personalstrategie.<br />
Sie baut auf fünf Säulen auf:<br />
Profitabilität,<br />
wettbewerbsfähige Belegschaft,<br />
zukunftsweisende Führungskompetenz,<br />
hohe Attraktivität als Arbeitgeber,<br />
professionelle Organisation.<br />
HR-ZIELSYSTEM FÜR DIE FÜNF SÄULEN<br />
Strategische Säulen<br />
<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.| Unsere Mitarbeiter// Unser Ansatz<br />
Weitere bereichsspezifische Nachhaltigkeitsziele – etwa zur Förderung der Chancengleichheit und zum Umgang mit dem demografischen<br />
Wandel – sind in unserer Strategie hinterlegt. Zur Umsetzung kaskadieren wir die strategischen Ziele im Rahmen des jährlichen<br />
Zielvereinbarungsprozesses mit unseren Führungskräften.<br />
<strong>2011</strong>
greenHR Strategie. Im Rahmen unserer greenHR Strategie bereiten wir uns speziell auf die Herausforderungen vor, die der Trend hin zu neuen,<br />
grünen Antriebstechnologien für Human Resources mit sich bringt. Ziel ist es dabei, auch in Zukunft das richtige Personal zur richtigen Zeit und<br />
am richtigen Ort zur Verfügung stellen zu können. Um dies zu erreichen, haben wir Handlungsfelder identifiziert, zu denen wir – gebündelt in fünf<br />
Arbeitspaketen – Maßnahmen erarbeiten und umsetzen:<br />
Personalbedarfsanalyse und -planung: Antizipation künftiger quantitativer und qualitativer Personalbedarfe auf Basis der<br />
aktuellen strategischen Planungen der Divisions – z. B. durch HR Resource Management;<br />
Co-Finanzierung der ELAB-Untersuchung zur Wirkung der Elektrifizierung des Antriebsstrangs auf die Beschäftigung;<br />
Ausbildung: z. B. Integration „grüner“ Kompetenzen in bestehende Berufsbilder;<br />
Recruiting und Employer Branding: z.B. verstärktes Engagement auf Hochschulmessen und im Bereich Social Media (z. B. auf<br />
Facebook und Twitter);<br />
Weiterbildung: Qualifizierung von rund 44.000 Mitarbeitern entlang der Wertschöpfungskette in den letzten zwei Jahren;<br />
Personalentwicklung: z.B. <strong>Daimler</strong> Academic Programs.<br />
ELAB<br />
ELAB – Elektromobilität und Beschäftigung<br />
Gemeinsam mit dem Gesamtbetriebsrat haben wir das Forschungsprojekt ELAB auf den Weg gebracht. ELAB betrachtet die<br />
Auswirkungen der Elektrifizierung des Antriebsstrangs auf Beschäftigung und Standortumgebung einer idealtypischen<br />
Aggregateproduktion. Untersucht werden insbesondere die Beschäftigungseffekte, die Anforderungen an Qualifikationsprofile und<br />
Arbeitsbedingungen sowie die Auswirkungen auf Wertschöpfungsanteile. Das Projekt, das von der <strong>Daimler</strong> AG, der IG Metall Baden-<br />
Württemberg und der Hans-Böckler-Stiftung getragen und finanziert wird, läuft noch bis Mitte 2012. Mit der Forschungsarbeit sind<br />
das Stuttgarter Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation, das IMU Institut und das Institut für Fahrzeugkonzepte des<br />
Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) beauftragt. Von den Forschungsergebnissen erwarten wir wichtige Hinweise auf<br />
kommende Herausforderungen für unsere Personal- und Arbeitspolitik.<br />
www.elab.iao.fraunhofer.de<br />
Unsere HR-Organisation. Das Ressort Personal ist für alle Funktionen und Prozesse der Personalarbeit weltweit zuständig. An seiner Spitze<br />
steht der Personalvorstand, der gleichzeitig auch Arbeitsdirektor für den Konzern ist. Er ist zudem für die Einhaltung der internationalen<br />
Arbeitsstandards des UN Global Compact sowie der sich aus diesen ableitenden Arbeitsstandards – beispielsweise der ILO – verantwortlich. Das<br />
Personalressort gliedert sich in drei Aufgabenbereiche:<br />
Konzernfunktionen, die für die Personalstrategie, -politik und -richtlinien im Konzern zuständig sind,<br />
divisional ausgerichtete Personalfunktionen, die die Personalarbeit in den Geschäftsfeldern und an den Standorten<br />
verantworten und für die Umsetzung der Personalstrategie zuständig sind, und<br />
Servicebereiche, die regional gebündelte Dienstleistungen des Personalbereichs erbringen.<br />
<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.| Unsere Mitarbeiter// Unser Ansatz<br />
<strong>2011</strong>
ORGANISATIONSAUFBAU HR<br />
Organisationsaufbau HR<br />
<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.| Unsere Mitarbeiter// Unser Ansatz<br />
Erfolgsmessung und Transparenz durch Kennzahlen. Als wesentliches Steuerungsinstrument setzen wir eine „Global Human Resources<br />
Scorecard“ ein, die auf das Zielsystem des Gesamtunternehmens abgestimmt ist. Durch Erfolgsfaktoren und 21 zugeordnete Messgrößen, die<br />
„Key Performance Indicators“ (KPI), lassen sich gezielt globale Human-Resources-Kennzahlen erheben. So sind Personalprozesse und -<br />
maßnahmen im Konzern und den Divisionen auch in Bezug auf den Nachhaltigkeitserfolg messbar. Das schafft Transparenz und gibt durch ein<br />
Best-Practice-Sharing zugleich Impulse für eine stetige Verbesserung. Zu den KPI gehören etwa der Mitarbeiter-Commitment-Index,<br />
Qualifikationskennzahlen, eine Kennzahl zu den Effekten des demografischen Wandels („Ageing Effects“) sowie die Anzahl von Frauen im<br />
Management.<br />
<strong>2011</strong>
HR SCORECARD<br />
<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.| Unsere Mitarbeiter// Unser Ansatz<br />
<strong>2011</strong>
Belegschaft und Beschäftigungsentwicklung<br />
271.370<br />
Mitarbeiter weltweit<br />
<strong>2011</strong> im <strong>Daimler</strong>-<br />
Konzern beschäftigt<br />
Gesamtbelegschaft nach Regionen und Geschäftsfeldern<br />
Am 31. Dezember <strong>2011</strong> beschäftigte der <strong>Daimler</strong>-Konzern weltweit 271.370 Mitarbeiter, 11.270 mehr als im Jahr<br />
zuvor. An den meisten Standorten haben wir zusätzliche Beschäftigungen geschaffen. An Standorten mit langfristig<br />
erhöhtem Kapazitätsbedarf haben wir die Stammbeschäftigung erweitert, überwiegend durch die unbefristete<br />
Übernahme von Auszubildenden und die unbefristete Übernahme von Zeitarbeitnehmern.<br />
Jahresendstand 2009 2010 <strong>2011</strong><br />
Afrika 6.059 6.060 6.312<br />
Asien 18.863 18.123 18.153<br />
Australien 1.203 1.240 1.172<br />
Europa 192.199 194.790 201.354<br />
davon in Deutschland 162.565 164.026 167.684<br />
Nordamerika <strong>inkl</strong>. Mexiko 23.221 24.661 27.689<br />
Süd- und Mittelamerika 14.862 15.226 16.690<br />
Mercedes-Benz Cars 93.572 96.281 99.091<br />
<strong>Daimler</strong> Trucks 70.699 71.706 77.295<br />
<strong>Daimler</strong> Financial Services 6.800 6.742 7.065<br />
Mercedes-Benz Vans 15.226 14.557 14.889<br />
<strong>Daimler</strong> Buses 17.188 17.134 17.495<br />
Sales & Marketing 47.625 48.299 49.699<br />
Sonstige 5.297 5.381 5.836<br />
Gesamtbelegschaft 256.407 260.100 271.370<br />
Flexibilisierung. Angesichts der weltweit immer turbulenteren Märkte und der daraus resultierenden Prognoseunsicherheit wird Flexibilisierung<br />
immer wichtiger, um Marktchancen nutzen und Risiken abfangen zu können. Der HR-Beitrag hierzu gewinnt damit zunehmend an Bedeutung. So<br />
trägt HR im gegenwärtigen Marktumfeld verantwortungsvoll zur nachhaltigen Beschäftigung an unseren Standorten wie auch zu einer positiven<br />
Arbeitsmarktentwicklung in deren Umfeld bei. Auf diese Weise gelang es uns <strong>2011</strong>, kurzfristig entstandene Marktchancen durch flexiblen<br />
Personaleinsatz und flexible Arbeitszeit gezielt zu nutzen und damit Beschäftigung nachhaltig zu sichern. Zum Beispiel haben wir in<br />
Zusatzschichten gearbeitet, wobei uns Arbeitszeitkonten und Zeitarbeit halfen, die Kundenwünsche zu erfüllen. Vor diesem Hintergrund bauen<br />
wir unsere Personalflexibilität weiter aus und verbessern den Einsatz der Instrumente.<br />
Vergütung von Zeitarbeitnehmern<br />
FLEXIBLE ARBEITSZEITREGELUNGEN<br />
Beschäftigungssicherung durch flexiblere Arbeitszeitregelungen<br />
<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.| Unsere Mitarbeiter// Belegschaft und Beschäftigungsentwicklung<br />
Um dauerhaft Beschäftigung zu sichern, entwickeln wir das Instrumentarium der Arbeitszeitregelungen ständig weiter und<br />
engagieren uns in entsprechenden Gremien und Verbänden. Unser Ziel ist es, die größtmögliche zeitliche, räumliche und inhaltliche<br />
Flexibilität zu erreichen. Dazu führen wir gemeinsam mit Partnern aus der Wissenschaft und Politik Forschungsprojekte durch – so<br />
beispielsweise eine Studie zur Flexibilität von HR-Instrumenten – und beteiligen uns an der Initiative zur Überarbeitung der<br />
europäischen Arbeitszeitrichtlinie.<br />
Wir wollen Frühindikatoren zur Nachfrage- und Produktionsentwicklung identifizieren, um die Personalkapazität durch Optimierung<br />
des HR-Flexibilitätsinstrumentariums vorausschauend steuern zu können. Die Umsetzung dieser Konzepte erfordert eine aktive<br />
Einbindung und Mitwirkung der Arbeitnehmervertretungen.<br />
<strong>2011</strong>
Zukunftssicherung <strong>Daimler</strong>. So konnte im Oktober <strong>2011</strong> durch Unternehmensleitung und Gesamtbetriebsrat die am 1. Januar<br />
2012 in Kraft tretende Gesamtbetriebsvereinbarung Zukunftssicherung <strong>Daimler</strong> verabschiedet werden. Sie gilt für alle Mitarbeiter<br />
der <strong>Daimler</strong> AG und schließt betriebsbedingte Kündigungen bis zum 31. Dezember 2016 aus.<br />
Die weltweite Fluktuationsrate in unserem Unternehmen liegt bei 4,2 Prozent und ist gegenüber dem Vorjahr weiterhin leicht gesunken.<br />
Aufgrund der wirtschaftlichen Erholung des US-Marktes liegt die Fluktuationsquote in den USA mit 6,8 Prozent deutlich unter dem<br />
Vorjahreswert von 14,1 Prozent. In die Fluktuationsquote gehen auch Frühpensionierungen, Ausscheidungsvereinbarungen,<br />
Altersteilzeitverträge (speziell in Deutschland) und Layoffs (USA) ein.<br />
Fluktuationsrate (in Prozent)<br />
2009 2010 <strong>2011</strong><br />
Konzern (weltweit) 9,7 4,9 4,2<br />
Deutschland 4,1 2,8 2,7<br />
USA 35,8 14,1 6,8<br />
Übrige Welt 15,0 7,2 6,6<br />
Frauen (weltweit) 8,5 5,4 4,8<br />
WEITERE MITARBEITERKENNZAHLEN<br />
Interaktiver Vergleich der Mitarbeiterkennzahlen<br />
<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.| Unsere Mitarbeiter// Belegschaft und Beschäftigungsentwicklung<br />
Sie haben die Möglichkeit, mit unserem HR-Kennzahlenvergleich gezielt Daten der letzten Jahre nach Ihren Bedürfnissen<br />
zusammenzustellen, als Grafik oder Tabelle auszugeben oder in Form einer Excel-Datei herunterzuladen.<br />
<strong>2011</strong>
Leistung und Vergütung<br />
Wir setzen auf eine wettbewerbsfähige Vergütungspolitik, die sich gleichermaßen an den Kriterien Wirtschaftlichkeit und Attraktivität orientiert.<br />
Unser Gesamtvergütungskonzept folgt weltweit den gleichen Grundsätzen. Dazu zählt etwa die Kombination von fixen und variablen<br />
Vergütungsbestandteilen. Rahmenbedingungen und Mindestanforderungen für Vergütungssysteme sind in unserer neuen globalen<br />
Vergütungsrichtlinie beschrieben.<br />
UNSERE NEUE GLOBALE VERGÜTUNGSRICHTLINIE<br />
Die globale Vergütungsrichtlinie des <strong>Daimler</strong>-Konzerns<br />
<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.| Unsere Mitarbeiter// Leistung und Vergütung<br />
Grundsätzlich setzt sich die Vergütung im <strong>Daimler</strong>-Konzern aus fixen und variablen Bestandteilen zusammen. Hinzu kommen<br />
Nebenleistungen, Zuschläge und sonstige Leistungen. Um lokale Marktgegebenheiten zu berücksichtigen, ist – im vorgegebenen<br />
Rahmen – eine regionalspezifische Ausgestaltung möglich.<br />
Die Grundlage der fixen Vergütung ist die Bewertung einer Funktion nach den für die jeweilige Stelle festgelegten Anforderungen.<br />
Anwendung findet hierbei die weltweit gültige Vergütungsrichtlinie, die für alle Mitarbeitergruppen gilt. Variable<br />
Vergütungsbestandteile honorieren sowohl die individuelle Leistung (Tantiemen, Leistungszulagen etc.) als auch das kollektive<br />
Leistungsergebnis. Ziel der kollektiven Erfolgs- und Ergebnisbeteiligung ist es, die Mitarbeiter am Erfolg des Unternehmens und/oder<br />
der jeweiligen Geschäftseinheit zu beteiligen. Bei der Bewertung der individuellen Leistung wird neben dem Arbeitsergebnis auch das<br />
Arbeitsverhalten beurteilt. Die Festlegung variabler Vergütungsbestandteile erfolgt nach transparenten, nachvollziehbaren Kriterien.<br />
Nebenleistungen, Zuschläge und sonstige Leistungen können entweder für alle Mitarbeiter einheitlich gestaltet sein oder je nach<br />
Mitarbeitergruppe (z. B. Führungsebenen) oder definierter Funktion festgelegt werden. Einige Nebenleistungen zielen darauf ab, die<br />
Mitarbeiter gegen Risiken wie Krankheit oder Unfall abzusichern beziehungsweise sie bei der Vorsorge zu unterstützen. Hierbei<br />
werden neben Markterfordernissen auch Gesichtspunkte wie Nachhaltigkeit und die soziale Verantwortung als Arbeitgeber<br />
berücksichtigt.<br />
Bei der Festlegung und Entwicklung von Vergütungsrichtwerten und Bandbreiten für die Vergütungskomponenten berücksichtigt<br />
<strong>Daimler</strong> gesetzliche und tarifliche Vorgaben (Mindestlöhne, Entgelttarifvereinbarungen etc.) sowie Benchmarks. Für die<br />
Einkommensprozesse sind lokale, transparente und verbindliche Regelungen hinsichtlich Kriterien, Häufigkeit und Höhe zu treffen.<br />
Orientiert am Markt. Die Gesellschaften im <strong>Daimler</strong>-Konzern handeln in Bezug auf den Lohn in Übereinstimmung mit den jeweils relevanten<br />
Gesetzen und – soweit vorhanden – Tarifverträgen. Darüber hinaus orientieren sie sich bei der Einkommensfindung grundsätzlich am Markt, d.<br />
h. am Vergleich mit anderen Unternehmen. Für das Spektrum der Konzerngesellschaften (Fahrzeugproduktion bzw. Fahrzeugimport und -<br />
verkauf) liegen die Marktlöhne über lokalen Mindestlöhnen. Die weitaus meisten Konzerngesellschaften gewähren zusätzliche Leistungen, die in<br />
der Summe vorhandene gesetzliche Mindestniveaus übersteigen. Dazu gehören etwa freiwillige Versicherungen oder andere<br />
Versorgungsleistungen.<br />
Variable Vergütung für Führungskräfte. Je verantwortungsvoller die Position einer Führungskraft, desto höher ist der variable<br />
Vergütungsanteil. Dieser ist sowohl an die individuelle Leistung als auch an die wirtschaftliche Entwicklung des Unternehmens gekoppelt. Im<br />
mittleren und oberen Management ist die variable Vergütung weltweit einheitlich geregelt. Das gilt auch für die aktienorientierte Vergütung, eine<br />
langfristig und nachhaltig angelegte Vergütungskomponente für das Management. Basis für die Festlegung der variablen Vergütung ist ein<br />
Zielvereinbarungsprozess, den wir auf den Führungsebenen 1 bis 5 sowie bei gehobenen Sachbearbeitertätigkeiten weltweit unter einheitlichen<br />
Bedingungen gestalten. Auch Nachhaltigkeitsaspekte spielen hier eine Rolle: So vereinbaren wir mit unseren Führungskräften abhängig von der<br />
Funktion und Ebene auch Diversity- und Compliance -Ziele.<br />
LEISTUNGSBEURTEILUNG UND FÜHREN MIT ZIELEN IM DAIMLER-KONZERN<br />
Um den persönlichen Erfolg zu messen, nutzen wir auf den Führungsebenen 1 bis 5 sowie bei gehobenen Sachbearbeitertätigkeiten<br />
die jährliche Zielvereinbarung mit dem Vorgesetzten. Im sogenannten LEAD-Führungsprozess vereinbaren Vorgesetzte zu Beginn<br />
jedes Jahres quantitative und qualitative Ziele mit ihren Mitarbeitern. In der Regel wird auch ein persönliches Entwicklungsziel<br />
festgelegt. Bei Führungskräften gehören abhängig von Funktion und Ebene zudem Diversity- und Compliance-Ziele dazu. Im<br />
Jahresverlauf sprechen die Mitarbeiter immer wieder mit den Vorgesetzten darüber, inwieweit die gesetzten Ziele erreicht werden,<br />
und vereinbaren, wenn nötig, erforderliche Maßnahmen. Am Jahresende stellen die Vorgesetzten fest, ob die Ziele erreicht wurden.<br />
Dabei bewerten sie auch das Führungshandeln einer Führungskraft. In unternehmensweiten Managementkonferenzen wird sodann<br />
die individuelle Zielerreichung, das Führungshandeln oder Arbeitsverhalten sowie das persönliche Entwicklungspotenzial diskutiert.<br />
<strong>2011</strong>
jährlichen Beurteilung sowie mögliche Maßnahmen zur beruflichen Weiterentwicklung diskutieren Vorgesetzte und Mitarbeiter in<br />
einem persönlichen Gespräch.<br />
Neben der Zielvereinbarung setzen wir Feedbackinstrumente ein. Auf Teamebene ist dies das Mitarbeiterfeedback, auf<br />
Organisationsebene die Mitarbeiterbefragung.<br />
Mitarbeiterzufriedenheit<br />
Die Leistungsergebnisse aus dem jährlichen Führungsprozess sind nicht nur Basis der Vergütung, sie dienen auch als Grundlage für unsere<br />
Miterabeiterentwicklung und das Potenzialmanagement.<br />
Führungskräfteentwicklung und Potenzialmanagement<br />
GRUNDLAGEN FÜR DIE DEFINITION VON TARIFLICHEN LEISTUNGSENTGELTEN<br />
In technischen und Verwaltungsfunktionen – rund 50 Prozent der Tarifbelegschaft – erhalten unsere Beschäftigten zusätzlich zum<br />
Grundentgelt ein leistungsbezogenes Entgelt. Dieses beträgt im Schnitt 15 Prozent des tariflichen Entgeltes. Die individuelle Höhe<br />
wird für jeden Mitarbeiter jährlich im Führungsprozess NAVI ermittelt. Im Rahmen von NAVI werden zudem Maßnahmen vereinbart<br />
und umgesetzt, mit denen sich die Mitarbeiter weiterqualifizieren und beruflich entwickeln können. In den Produktions- und<br />
produktionsnahen Bereichen der <strong>Daimler</strong> AG – die verbleibenden 50 Prozent der deutschen Tarifbelegschaft – haben wir das<br />
Leistungsentgelt bis Ende <strong>2011</strong> auf Basis einer Betriebsvereinbarung als fixes Entgelt vergütet.<br />
Faires Entgelt für Zeitarbeitnehmer. Die Ungleichbehandlung von Mitarbeitern mit gleichen Leistungen bei gleichen Aufgaben und<br />
Verantwortlichkeiten ist bei <strong>Daimler</strong> nicht zulässig. Um in Einstellungsprozessen eine geschlechtsspezifische oder andere Diskriminierung<br />
auszuschließen, orientiert sich die fixe Grundvergütung an der Funktion und der entsprechenden Ebene. Dem gleichen Ziel dienen Verfahren, die<br />
wir bei der regelmäßigen Einkommensüberprüfung anwenden, so zum Beispiel Dokumentationspflicht, Mehraugenprinzip sowie auf einer<br />
zentralen Software aufbauende nachvollziehbare und transparente Prozesse. Bei der <strong>Daimler</strong> AG in Deutschland stehen prinzipiell alle<br />
Nebenleistungen für Vollzeitangestellte auch Teilzeitbeschäftigten offen. Eine Ausnahme stellt die Vergabe von Dienstwagen dar. Für<br />
vorübergehend Beschäftigte gelten einige sachlich begründete Sonderregelungen.<br />
Diskriminierung vermeiden. Die Ungleichbehandlung von Mitarbeitern mit gleichen Leistungen bei gleichen Aufgaben und<br />
Verantwortlichkeiten ist bei <strong>Daimler</strong> nicht zulässig. Um in Einstellungsprozessen eine geschlechtsspezifische oder andere Diskriminierung<br />
auszuschließen, orientiert sich die fixe Grundvergütung an der Funktion und der entsprechenden Ebene. Dem gleichen Ziel dienen Verfahren, die<br />
wir bei der regelmäßigen Einkommensüberprüfung anwenden, so zum Beispiel Dokumentationspflicht, Mehraugenprinzip sowie auf einer<br />
zentralen Software aufbauende nachvollziehbare und transparente Prozesse. Bei der <strong>Daimler</strong> AG in Deutschland stehen prinzipiell alle<br />
Nebenleistungen für Vollzeitangestellte auch Teilzeitbeschäftigten offen. Eine Ausnahme stellt die Vergabe von Dienstwagen dar. Für<br />
vorübergehend Beschäftigte gelten einige sachlich begründete Sonderregelungen.<br />
Attraktive Wege zur Altersvorsorge. <strong>Daimler</strong> bietet seinen Mitarbeitern weltweit attraktive Altersvorsorgemodelle an, die sich nach der<br />
üblichen Marktpraxis in den verschiedenen Ländern richten. Die allgemein geltenden Anforderungen haben wir in unserer konzernweiten<br />
„General Pension Policy“ formuliert. Danach sollen die zugesagten Leistungen zu einer ausreichenden Absicherung im Ruhestand beitragen, für<br />
das Unternehmen plan- und erfüllbar sein und risikoarm gestaltet werden. Über die vom Unternehmen finanzierten Zusagen hinaus bieten wir<br />
verschiedene Modelle zur Entgeltumwandlung an. So können die Mitarbeiter zusätzlich Möglichkeiten der steuerlichen Förderung nutzen.<br />
Aufwendungen für Altersvorsorge im <strong>Daimler</strong>-Konzern<br />
Angaben in Mrd. Euro 2009 2010 <strong>2011</strong><br />
Barwert der Pensionsverpflichtungen zum 31.12. 1 16,5 17,7 19,1<br />
Zahlungen an Pensionäre 0,8 0,8 0,8<br />
Aufwendungen für staatliche und externe Pensionspläne 1,0 1,2 1,3<br />
Die Zahlen sowie weiterführende Angaben finden Sie auf den Seiten 217– 221 in unserem Geschäftsbericht <strong>2011</strong>.<br />
1 Die Höhe dieser Barwerte ist stark von den jährlich festzulegenden bilanziellen Bewertungsparametern, insbesondere des Abzinsungssatzes, abhängig.<br />
<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.| Unsere Mitarbeiter// Leistung und Vergütung<br />
<strong>2011</strong>
ALTERSVORSORGE IM DAIMLER-KONZERN<br />
Konzernweit setzen wir die betriebliche Altersvorsorge über externe Partner wie auch im Rahmen direkter Zusagen des Arbeitgebers<br />
um. Im letzteren Fall werden die Mittel zur Deckung der Verpflichtungen in ausgelagerten, separierten Fonds angelegt. Das<br />
Unternehmen strebt durch regelmäßige und außerordentliche Zuführungen einen hohen Abdeckungsgrad der Leistungszusagen<br />
(Funded Status) an. Der Funded Status wird vierteljährig an das „Global Pension Committee“, ein Komitee auf Vorstandsebene,<br />
berichtet. Das Komitee gibt die Entwicklung und zukünftige Ausrichtung des Funded Status vor.<br />
Landesspezifisch bieten wir sowohl leistungs- als auch beitragsorientierte Vorsorgepläne an. Allgemeingültige Angaben zur<br />
Beitragshöhe in Prozent des Gehalts sind nicht möglich, da sich Ausprägung und Umfang der Altersversorgung im weltweiten Markt<br />
erheblich unterscheiden.<br />
ARBEITGEBERFINANZIERTE ALTERSVORSORGE IN DER DAIMLER AG<br />
<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.| Unsere Mitarbeiter// Leistung und Vergütung<br />
Während wir im Konzern landesspezifisch sowohl leistungs- als auch beitragsorientierte Vorsorgepläne anbieten, erhalten alle<br />
Mitarbeiter der <strong>Daimler</strong> AG beitragsorientierte Leistungszusagen. Die Altersversorgung ist als sogenannter Kapitalkontenplan<br />
ausgestaltet. Hierbei stellt das Unternehmen jährlich einen Versorgungsbeitrag zur Verfügung. Dieser wird unter Einrechnung einer<br />
festen Wertsteigerung in einen Kapitalbaustein umgerechnet und dem Konto der Mitarbeiter gutgeschrieben. Die Mitarbeiter haben<br />
dann später die Möglichkeit, zwischen einer lebenslangen Rente, zwölf Jahresraten oder Einmalkapital zu wählen. Auch bei<br />
vorzeitigen Versorgungsfällen wie Erwerbsminderung und Tod sind sie mit diesem Modell gut geschützt.<br />
Alle unbefristet Beschäftigten der <strong>Daimler</strong> AG besitzen eine Zusage für die betriebliche Altersversorgung. Ihre Versorgungsansprüche<br />
sind dabei nicht nur im Rahmen des gesetzlichen Insolvenzschutzes durch den Pensions-Sicherungs-Verein Versicherungsverein auf<br />
Gegenseitigkeit (PSVaG), sondern zusätzlich auch durch den <strong>Daimler</strong> Pension Trust e. V. geschützt.<br />
MODELLE ZUR ENTGELTUMWANDLUNG<br />
Neben den vom Unternehmen finanzierten Zusagen bieten wir den Beschäftigten verschiedene Entgeltumwandlungsmodelle an. Auf<br />
diese Weise können sie zusätzlich viele Möglichkeiten der steuerlichen Förderung in Anspruch nehmen. In Deutschland haben<br />
unsere Mitarbeiter die Möglichkeit, steuer- und sozialabgabenfrei aus dem Bruttoeinkommen zu wandeln oder eine „Riester“-<br />
Förderung in Anspruch zu nehmen. Dabei können sie entscheiden, ob sie ein Vorsorgekonzept direkt über den Arbeitgeber, über eine<br />
Direktversicherung mit besonderen Konditionen oder über eine Branchenlösung nutzen wollen. Im Jahr 2006 hat der Konzern im<br />
Tarifbereich eine Umwidmung der vermögenswirksamen in altersvorsorgewirksame Leistungen umgesetzt. So können die<br />
Arbeitgeberleistungen ohne Abzug von Steuern und Sozialabgaben angelegt werden. Anders als bei den vermögenswirksamen<br />
Leistungen müssen die Mitarbeiter nicht eigens aktiv werden, um hieran teilzunehmen. Dadurch liegt der Nutzungsgrad bei fast 100<br />
Prozent der AVWL-Berechtigten.<br />
<strong>2011</strong>
Arbeitgeberattraktivität und Mitarbeiterorientierung<br />
Das Bemühen um gute und gerechte Arbeitsbedingungen ist eine ethische Grundforderung an uns als weltweit tätiger Arbeitgeber. Angesichts<br />
des zunehmenden Fachkräftemangels vor allem in Deutschland kommt jedoch eine weitere Herausforderung hinzu: Wir stehen heute mit<br />
anderen Unternehmen in direkter Konkurrenz um die besten Nachwuchskräfte und müssen unsere Attraktivität als Arbeitgeber im Wettbewerb<br />
erweisen. Dabei kommt es für uns umso mehr darauf an, genau hinzuhören, welche Ansprüche und Bedürfnisse unsere Mitarbeiter haben und<br />
wie ihre Meinung zu ihren Arbeitsbedingungen und strategischen Unternehmensthemen aussieht.<br />
Unsere Nachwuchsprogramme<br />
63<br />
Punkte<br />
erreichte der ECI-<br />
Wert in der<br />
aktuellen<br />
Mitarbeiterumfrage<br />
Positiver Trend bei der Mitarbeiterzufriedenheit. Regelmäßige Befragungen zur Messung der<br />
Mitarbeiterzufriedenheit sind für <strong>Daimler</strong> ein wichtiges Instrument der Führungs- und Organisationsentwicklung.<br />
Wir führen sie im Gesamtunternehmen, in Konzerngesellschaften und ergänzend auch in einzelnen<br />
Unternehmensbereichen durch. Bei konzernweiten Befragungen setzen wir weltweit standardisierte Methoden ein.<br />
Kerninhalte sind die Verbundenheit und Identifikation der Mitarbeiter mit dem Unternehmen, ihre Zufriedenheit mit<br />
der Arbeits- und Führungssituation – diese Ergebnisse fließen in den Employee Commitment Index (ECI) ein – sowie<br />
derzeit ihre Vertrautheit mit unseren Unternehmenswerten und Compliance -Regelungen.<br />
Im September <strong>2011</strong> haben wir turnusgemäß die weltweite Mitarbeiterbefragung (<strong>Daimler</strong> Employee Survey)<br />
durchgeführt. Die hohe Rücklaufquote von 73 Prozent zeigt, dass die Befragung als Element der <strong>Daimler</strong>-<br />
Feedbackkultur akzeptiert ist. Der ECI-Wert erreicht 63 Indexpunkte (–0,5 Prozent gegenüber 2010) und stabilisiert<br />
sich im externen Vergleich damit auf einem überdurchschnittlichem Niveau.<br />
ERGEBNISSE DER MITARBEITERBEFRAGUNG <strong>2011</strong><br />
<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.| Unsere Mitarbeiter// Attraktiver Arbeitgeber<br />
Die unternehmensweiten Themen <strong>Daimler</strong> Excellence, Unternehmenswerte und Compliance konnten auf einem hohen Niveau<br />
konsolidiert werden. Auch nach Einschätzung der Mitarbeiter und Führungskräfte sind diese Themen damit im Unternehmen<br />
etabliert.<br />
Die Ergebnisse zur Arbeits- und Führungssituation liegen für die Vollbefragung DES <strong>2011</strong> auf dem Werteniveau der Stichprobe DPC<br />
2010. Mit den ergriffenen Maßnahmen konnten Stärken wie z. B. Fachkompetenz und Einsatzbereitschaft gewahrt und bei den<br />
identifizierten Herausforderungen Fortschritte erzielt werden, z. B. Strategievermittlung und berufliche Entwicklung, Bekanntheit des<br />
Business Practices Office (Whistleblowing).<br />
Bestätigt hat sich die hohe Bedeutung der Themen Information zu Hintergründen von arbeitsrelevanten Entscheidungen, persönliche<br />
und berufliche Entwicklungschancen und Führungsleistung (Feedback, Beitrag zur PE) für die Arbeitgeberattraktivität.<br />
Wiederbewerbung und Weiterempfehlung als Arbeitgeber werden für <strong>Daimler</strong> unverändert sehr positiv bewertet.<br />
Der Umsetzungsprozess folgt dem bewährten Vorgehen: Maßnahmen werden aus der Stärken-Schwächen-Analyse der jeweiligen<br />
Organisationseinheit abgeleitet, Prozessunterstützung durch Multiplikatoren und einer bereitgestellter Aktionsdatenbank mit<br />
Lösungsansätzen.<br />
<strong>2011</strong>
<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.| Unsere Mitarbeiter// Attraktiver Arbeitgeber<br />
Balance ermöglichen. Die heutige, durch Globalisierung und beschleunigten technologischen Wandel geprägte Arbeitswelt schafft neue<br />
Chancen, aber sie fordert auch neue Antworten: etwa darauf, wie eine nachhaltige Balance zwischen einem erfüllenden Berufsund Privatleben<br />
gelingen kann. Für uns verbindet sich damit auch die Frage, wie wir die Leistungsfähigkeit und Leistungsbereitschaft unserer Beschäftigten<br />
langfristig sichern können. Um das zu erreichen, müssen wir die Beziehungen zwischen Mitarbeitern und dem Unternehmen neu gestalten.<br />
Unser Ziel ist es, zeitgemäße Wege der Verzahnung von Arbeits- und Privatleben zu einem prägenden Bestandteil unserer<br />
Unternehmenskultur zu machen.<br />
Dabei wollen wir bewusst individuelle Lebenskonzepte fördern; nicht zuletzt, weil sie die Vielfalt der Belegschaft widerspiegeln<br />
und weil sie uns helfen, das fachliche Know-how und den Erfahrungsschatz unserer Mitarbeiter zu halten, auch wenn sie ihre<br />
Berufstätigkeit zeitweilig unterbrechen oder reduzieren.<br />
Maßnahmen zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie spielen bei der Gewinnung qualifizierter Nachwuchs- und Führungskräfte<br />
eine wichtige Rolle. Einen Beitrag dazu leisten unsere betriebsnahen Kinderkrippen für Kinder bis 3 Jahre, die wir weiter<br />
ausbauen. Bis Sommer <strong>2011</strong> waren bereits 11 „sternchen“-Kinderkrippen mit insgesamt 471 Plätzen fertiggestellt.<br />
Um genauer zu erfahren, welche Bedürfnisse unsere Beschäftigten haben und welche Schwierigkeiten sich in ihrer<br />
Alltagsorganisation stellen, haben wir <strong>2011</strong> eine repräsentative Befragung in unserer Belegschaft vorgenommen. Außerdem<br />
arbeiten wir gemeinsam mit der Abteilung Arbeits- und Organisationspsychologie der Universität Heidelberg in einem<br />
Forschungsprojekt zur Life-Balance.<br />
<strong>2011</strong>
BEFRAGUNG UND FORSCHUNG ZU LIFE-BALANCE<br />
Befragung Life-Balance<br />
<strong>2011</strong> waren im Rahmen des Forschungsprojekts Life-Balance rund 6.200 <strong>Daimler</strong>-Mitarbeiter eingeladen, an einer Befragung zum<br />
Thema Life-Balance teilzunehmen. Die repräsentative Stichprobe setzte sich aus Führungskräften des Topmanagements, des<br />
mittleren Managements, aus Meistern sowie aus Mitarbeitern des Produktions- und des Angestelltenbereichs zusammen. Dank einer<br />
hohen Beteiligung (Rücklaufquote 72 Prozent) konnten spezifische Erwartungen, Konflikte und Bedürfnisse von Mitarbeitern und<br />
Führungskräften zur Vereinbarkeit von Arbeits- und Privatleben ermittelt werden. Die Ergebnisse dieser Befragung werden in die<br />
strategische HR Initiative „Ausgeglichen! Vereinbarkeit von Arbeits- und Privatleben“ integriert, um entsprechende Interventionen<br />
daraus abzuleiten.<br />
Forschungsprojekt LB<br />
<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.| Unsere Mitarbeiter// Attraktiver Arbeitgeber<br />
Seit Juli 2009 engagieren wir uns in dem auf dreieinhalb Jahre angelegten Forschungsprojekt Life-Balance: „Ausgeglichen!<br />
Vereinbarkeit von Arbeits- und Privatleben“, das gemeinsam mit der Abteilung Arbeits- und Organisationspsychologie der Universität<br />
Heidelberg durchgeführt wird. Es zielt darauf ab, geeignete Rahmenbedingungen für die Vereinbarkeit von Arbeits- und Privatleben<br />
zu identifizieren und aufzubauen. Hierzu gilt es zunächst, die Bedürfnisse verschiedener Mitarbeitergruppen zu erfassen. Auf dieser<br />
Basis sollen Instrumente und Prozesse entwickelt und praktikable Verfahren umgesetzt werden, um die Vereinbarkeit von Arbeits-<br />
und Privatleben nachhaltig in der Unternehmenskultur zu verankern. Neben der <strong>Daimler</strong> AG als größtem Verbundpartner sind die<br />
Siemens AG, die Stadt Fellbach, das Landgericht Heidelberg und die Universität Heidelberg (als Organisationseinheit) beteiligt. Das<br />
Projekt wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert und vom Europäischen Sozialfonds (ESF)<br />
mitfinanziert. Projektträger ist das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR). Federführend ist der Bereich Health & Safety.<br />
Flexibles Arbeiten als Grundbaustein der Work-Life-Integration. Die bislang vorliegenden Erkenntnisse machen deutlich: Ein<br />
entscheidendes Instrument für eine gelingende Verzahnung von Arbeits- und Privatleben sind flexible Arbeits(zeit)formen und -modelle. Derzeit<br />
gibt es bei der <strong>Daimler</strong> AG über 300 unterschiedliche Regelungen, von der klassischen Teilzeit über Jobsharingmodelle und Jobrotationen bis hin<br />
zum mobilen Arbeiten. Sie richten sich insbesondere an Mütter und Väter, ältere Mitarbeiter, Beschäftigte mit Behinderung, Mitarbeiter in<br />
Rehabilitations- oder Wiedereingliederungsphasen sowie Leistungsgewandelte, d. h. Beschäftigte, die nach einem Unfall oder einer Erkrankung<br />
dauerhaft behindert sind. Wir haben die Modelle so ausgestaltet, dass sie passgenaue Lösungen für unterschiedliche Lebenssituationen unserer<br />
Beschäftigten bieten.<br />
Im Jahr 2010 nahmen rund 500 Mitarbeiter eine Auszeit von 1 bis 5 Jahren. Etwa 95 Prozent dieser Beschäftigten nutzen in der Regel ihre<br />
Wiedereinstellungszusage und kehren in den <strong>Daimler</strong>-Konzern zurück. Während Männer eine längere Freistellungsphase überwiegend für eine<br />
Weiterbildung oder eine Weltreise beantragen, nutzen Frauen diese Zeit häufig zur Kinderbetreuung und kehren dann meist in Teilzeitarbeit<br />
zurück.<br />
<strong>2011</strong>
Betriebsvereinbarung oder<br />
Richtlinie<br />
UNSERE MODELLE FÜR FLEXIBLES ARBEITEN IM ÜBERBLICK<br />
Reduzierte Tages-/Monats-/<br />
Jahresarbeitszeit<br />
Beschreibung<br />
Teilzeitmodelle, bei denen die tägliche, wöchentliche oder monatliche Arbeitszeit bei insgesamt durchschnittlich 30 Wochenstunden<br />
auf 1 bis 5 Tage verteilt wird. Dabei kann auch die tägliche Stundenzahl variieren.<br />
Arbeitsplatzteilung (Jobsharing) In der Regel teilen sich zwei, seltener drei Teilzeitkräfte einen Arbeitsplatz.<br />
Telearbeit Mitarbeiter arbeiten mit geschäftlichem PC in Teil- oder Vollzeit von zu Hause aus.<br />
Blockteilzeit Mitarbeiter und Unternehmen vereinbaren im Rahmen eines Jahresplanes die Arbeits- und Freizeitphasen des Mitarbeiters in<br />
größeren zusammenhängenden Blöcken. Die Lage der Arbeitsblöcke orientiert sich am zu erwartenden Kapazitätsbedarf des<br />
Bereiches (saisonale Produktionsschwankungen, Projektarbeit).<br />
Sabbatical Der Mitarbeiter vereinbart mit dem Unternehmen eine Auszeit von einigen Monaten bis zu einem Jahr ohne Vorleistung der<br />
Arbeitszeit.<br />
Langzeitkonten Mitarbeiter können in Abstimmung mit den Führungskräften zusätzlich geforderte und geleistete Arbeitszeit, die über die<br />
Wochenarbeitszeit hinausgeht, in ein Langzeitkonto einstellen (bis zu 150 Stunden pro Jahr).<br />
Flexibilität: <strong>Daimler</strong> INSIDE extra | Juni <strong>2011</strong> (PDF, 518 KB)<br />
ELTERNZEIT UND RÜCKKEHR IN DEN BERUF<br />
Elternzeit und Rückkehr in den Beruf<br />
<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.| Unsere Mitarbeiter// Attraktiver Arbeitgeber<br />
Circa 2.800 Mitarbeiter nahmen <strong>2011</strong> die Elternzeit im Konzern Deutschland , davon 1.700 Frauen und 1.100 Männer. Darunter<br />
waren ca. 230 Führungskräfte. Die Rückkehrquote liegt bei 100 Prozent. (Verteilung Frauen zu Männer = 60:40)<br />
Für Väter und Mütter gibt es mit der Bekanntgabe der Schwangerschaft bzw. dem Wunsch nach Elternzeit ein Elternprogramm.<br />
Dieses basiert auf drei Bausteinen:<br />
a) Information und Kommunikation, die auch mit dem privaten PC zu Hause abrufbar sind,<br />
b) Seminare und Programme,<br />
c) Wiedereinstiegscoaching und Standortbestimmung ab 2012.<br />
Führungskräfte werden in Erkennungsseminaren trainiert und erhalten mit Mitteilung einer Schwangerschaft/Elternzeitantrag<br />
Checklisten und Leitfäden zur Unterstützung beim Wiedereinstieg.<br />
<strong>2011</strong>
Diversity<br />
„Diversity Management ist kein Nice-to-have, sondern ein Business-Must.“ – Mit diesem Statement hat sich die <strong>Daimler</strong> AG und allen voran der<br />
Vorstand bereits im Jahr 2005 klar zur Vielfalt in unserem global agierenden Unternehmen bekannt. Die Potenziale, die in einem professionellen<br />
und langfristig angelegten Diversity Management liegen – und damit dessen Beitrag zur Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens – wurden<br />
schon früh erkannt. Dementsprechend haben wir die Voraussetzungen geschaffen, um <strong>Daimler</strong> zu einem der anerkanntesten Unternehmen für<br />
Diversity Management zu machen<br />
Anteil der Frauen in der <strong>Daimler</strong> AG<br />
Angaben in Prozent Zielkorridore<br />
der BV<br />
(<strong>2011</strong>–2015)<br />
Stand<br />
31.12.2009<br />
Stand<br />
31.12.2010<br />
Stand<br />
31.12.<strong>2011</strong><br />
Belegschaft 12,5–15 13,1 13,5 13,9<br />
Angestellte – 24,2 24,3 24,9<br />
Ausbildung 22–26 20,7 20,6 20,4<br />
Gewerblich-technische<br />
Berufsausbildung 13–16 11,7 11,3 11,3<br />
Führungsfunktion Ebene 4 14–18 11,7 12,4 12,9<br />
Führungsfunktion Ebene 5 4–6 3,5 3,5 4,0<br />
Leitende Führungspositionen – 8,3 8,9 10,6<br />
UNSERE DIVERSITY-ORGANISATION<br />
<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.| Unsere Mitarbeiter// Diversity<br />
Der strategischen Bedeutung von Diversity gemäß hat <strong>Daimler</strong> Diversity Management als Linienaufgabe etabliert und eine Diversity-<br />
Organisation aufgebaut. Diese setzt sich aus dem Global Diversity Council (GDC), dem Global Diversity Office (GDO) und den<br />
Diversity Officers in den Geschäftsbereichen zusammen. Das GDC besteht aus Vorstandsmitgliedern und hochrangigen<br />
Führungskräften. Als Entscheidungsgremium legt es auf Basis der vom GDO erarbeiteten strategischen Ausrichtung Maßnahmen zur<br />
Einführung und nachhaltigen Verankerung von Diversity fest. Diese werden in Zusammenarbeit mit den Diversity Officers der<br />
Geschäftsbereiche, den Führungskräften sowie den Personalbereichen umgesetzt.<br />
<strong>2011</strong>
Diversity-Kennzahlen<br />
Angaben in Prozent Stand<br />
Anteil ausländischer Mitarbeiter<br />
31.12.2009<br />
Handlungsfelder und Ziele unseres Diversity Management. Eine Kultur der Vielfalt lässt sich nicht herbeireden. Sie braucht<br />
Rahmenbedingungen – wie die unmissverständliche Absage an jede Form der Diskriminierung und die Schaffung eines vorurteilsfreien<br />
Arbeitsumfeldes. Und sie braucht den Mut zur Gestaltung durch klare Zielsetzungen. Wir haben in unserer Diversity-Strategie drei Schwerpunkte<br />
gesetzt:<br />
Förderung von Frauen in Führungspositionen (Gender Diversity): Konzernweit wollen wir bis 2020 den Anteil von Frauen<br />
in leitenden Führungspositionen auf 20 Prozent erhöhen. Aus diesem Ziel, das wir bereits 2007 definiert haben, leiten wir<br />
jeweils Jahresziele ab und berichten diese in verschiedenen Gremien. Am 31. Dezember <strong>2011</strong> waren bereits über 10 Prozent<br />
(2010: 9 Prozent) unserer leitenden Führungspositionen weltweit mit Frauen besetzt. Daneben gilt seit 2001 eine<br />
Betriebsvereinbarung, die Zielkorridore für die Erhöhung des Frauenanteils in allen Tätigkeitsbereichen der Tarifbeschäftigten<br />
vorgibt (aktuelle Zahlen siehe Tabelle auf S. 93). Mentoringprogramme und Maßnahmen zur besseren Vereinbarkeit von Beruf<br />
und Familie unterstützen Frauen bei ihrem Weg auf der Karriereleiter. Außerdem sorgen wir für Vorbilder – mit Dr. Christine<br />
Hohmann-Dennhardt als erster Frau in unserem siebenköpfigen Konzernvorstand sowie Sari Baldau und Petraea Heynike auf<br />
der Anteilseignerseite unseres Aufsichtsrats.<br />
Stand<br />
31.12.2010<br />
Stand<br />
31.12.<strong>2011</strong><br />
– Konzern Deutschland 11,4 11,1 11,1<br />
Anteil Mitarbeiter in Teilzeit<br />
– <strong>Daimler</strong> AG (Deutschland) 6,4 6,4 6,9<br />
– Teilzeitquote Frauen 62,5 64,8 61,4<br />
– Teilzeitquote Männer 37,5 35,2 38,6<br />
Anteil Mitarbeiter in Elternzeit<br />
– <strong>Daimler</strong> AG (Deutschland) 1,1 1,1 1,7<br />
– davon Frauen 58,4 62,4 63,4<br />
– davon Männer 41,6 37,6 36,6<br />
Angaben in Jahren Stand<br />
Altersdurchschnitt<br />
31.12.2009<br />
Stand<br />
31.12.2010<br />
Stand<br />
31.12.<strong>2011</strong><br />
– Belegschaft, Konzern (weltweit) 41,4 41,9 41,9<br />
– Frauen, Konzern (weltweit) 39,2 39,7 39,8<br />
– Belegschaft, <strong>Daimler</strong> AG (Deutschland) 42,5 42,9 43,0<br />
– Frauen, <strong>Daimler</strong> AG (Deutschland) 39,9 40,3 40,4<br />
Durchschnittliche Betriebszugehörigkeit<br />
– Belegschaft, <strong>Daimler</strong> Konzern (weltweit) 15,4 16,0 15,9<br />
– Frauen Konzern (weltweit) 12,5 13,1 12,9<br />
– Belegschaft, <strong>Daimler</strong> AG (Deutschland) 18,1 18,7 18,8<br />
– Frauen <strong>Daimler</strong> AG (Deutschland) 15,4 16,0 15,9<br />
SCHWERBEHINDERTEN-ANTEIL<br />
Beschäftigungsquote schwerbehinderter Menschen<br />
Angaben in Prozent Stand<br />
31.12.2007<br />
Stand<br />
31.12.2008<br />
Stand<br />
31.12.2009<br />
<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.| Unsere Mitarbeiter// Diversity<br />
Stand<br />
31.12.2010<br />
Stand<br />
31.12.<strong>2011</strong><br />
Beschäftigungsquote 5,22 5,34 5,44 5,74 5,85<br />
<strong>2011</strong>
VIELFALT IM AUFSICHTSRAT<br />
Kandidatenvorschläge für die Aufsichtsratswahlen sollten ausgewogen sein, um eine vielfältige Besetzung<br />
des Kontrollgremiums zu gewährleisten. Der Frauenanteil der Anteilseignervertreter im Aufsichtsrat<br />
erhöhte sich auf diese Weise <strong>2011</strong> auf nunmehr 20 Prozent. Daneben strebt der Aufsichtrat vor allem<br />
eine angemessene Internationalität an. Mehr als ein Drittel der Anteilseigner sollen aus dem Ausland<br />
stammen, heißt die – derzeit erfüllte – Zielvorgabe.<br />
<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.| Unsere Mitarbeiter// Diversity<br />
Generationenvielfalt als strategische Herausforderung: Derzeit liegt in unserer Stammbelegschaft in Deutschland der<br />
Anteil der Mitarbeiter, die 50 Jahre oder älter sind, noch bei rund 30 Prozent. Dieser Anteil wird in den nächsten zehn Jahren<br />
ansteigen. Bis 2021 wird er auf etwa 50 Prozent steigen. Veränderte tarifliche und gesetzliche Rahmenbedingungen wie die<br />
Rente mit 67 verschärfen diesen demografischen Trend. Daraus ergeben sich zwei zentrale Aufgaben: das Management der<br />
älter werdenden Belegschaft – etwa durch die Nutzung des Erfahrungswissens und das Eingehen auf ihre veränderten<br />
Leistungsfähigkeit – sowie die Nachwuchssicherung und die Sicherung des Erfahrungswissens unserer Mitarbeiter.<br />
ALTERSDURCHSCHNITT UNSERER MITARBEITER<br />
<strong>2011</strong>
<strong>Daimler</strong> hat das Generationenmanagement <strong>2011</strong> als strategische Initiative in seiner HR-Strategie verankert und mit einer<br />
Bandbreite an Maßnahmen unterlegt. Um deren Wirksamkeit messen zu können, haben wir <strong>2011</strong> – neben dem laufenden<br />
Reporting unserer Altersstrukturdaten – einen weiteren KPI eingeführt, der die „Ageing Effects“ beschreibt.<br />
Türöffner Interkulturalität. Unsere Beschäftigten in Deutschland stammen aus über 140 verschiedenen Nationen. Als<br />
weltweit tätiges Unternehmen brauchen wir diese kulturell vielfältige Belegschaft, nicht zuletzt, weil sie ein besseres Gespür für<br />
die unterschiedlichen Wünsche unserer Kunden weltweit mitbringt.<br />
Wir fördern die Interkulturalität in unserem Unternehmen und den Umgang damit etwa durch Mentorings, Trainings zur<br />
interkulturellen Kompetenz, weltweite Personaleinsätze sowie das gezielte Recruiting von Mitarbeitern mit internationalem<br />
Profil.<br />
FAIRNESS AM ARBEITSPLATZ<br />
<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.| Unsere Mitarbeiter// Diversity<br />
In Deutschland fordert die unternehmensweit gültige Vereinbarung „Fairer Umgang am Arbeitsplatz“ eine von Diskriminierung freie<br />
Arbeitsumwelt. Den Beschwerdeprozess für Themen wie Mobbing, sexuelle Belästigung und Diskriminierung haben wir bereits 2008<br />
standardisiert. Für die Kontrolle und Dokumentation des Prozesses ist die Personalabteilung verantwortlich. Sie berichtet einmal im<br />
Jahr in einem internen Bericht über Diskriminierungsfälle. Da die Beschäftigten sehr unterschiedliche Situationen als unfair<br />
wahrnehmen, sagt die Anzahl der Diskriminierungsfälle allein wenig aus. Wir kommunizieren diese Zahl daher nicht.<br />
Anlaufstelle für die Annahme, Dokumentation und Bearbeitung von Eingaben zu vermutetem Fehlverhalten ist in der <strong>Daimler</strong> AG das<br />
Business Practices Office (BPO). Nicht nur unsere Beschäftigten, sondern auch externe Personen können sich weltweit, jederzeit und<br />
auf vertraulicher Basis – auch anonym – an das BPO wenden. Mitarbeiter sind gehalten, Führungskräfte verpflichtet, dem BPO<br />
mögliche schwere Verstöße gegen strafrechtliche Bestimmungen oder gegen die <strong>Daimler</strong>-Verhaltensrichtlinie zu melden. Der Schutz<br />
von Hinweisgebern ist verbindlich geregelt.<br />
<strong>2011</strong>
ENTWICKLUNG DES FRAUENANTEILS IN DER GESAMTBELEGSCHAFT<br />
Anteil der Frauen in der <strong>Daimler</strong> AG<br />
Angaben in Prozent Zielkorridore<br />
der BV<br />
(<strong>2011</strong>–2015)<br />
Stand<br />
31.12.2009<br />
Stand<br />
31.12.2010<br />
Stand<br />
31.12.<strong>2011</strong><br />
Belegschaft 12,5–15 13,1 13,5 13,9<br />
Angestellte – 24,2 24,3 24,9<br />
Ausbildung 22–26 20,7 20,6 20,4<br />
Gewerblich-technische<br />
Berufsausbildung 13–16 11,7 11,3 11,3<br />
Führungsfunktion Ebene 4 14–18 11,7 12,4 12,9<br />
Führungsfunktion Ebene 5 4–6 3,5 3,5 4,0<br />
Leitende Führungspositionen – 8,3 8,9 10,6<br />
Anteil der Frauen im <strong>Daimler</strong>-Konzern (weltweit)<br />
Angaben in Prozent Stand<br />
31.12.2009<br />
Stand<br />
31.12.2010<br />
Stand<br />
31.12.<strong>2011</strong><br />
Belegschaft 14,9 15,2 15,6<br />
Arbeiter (gewerblich) 4,9 5,5 5,9<br />
Angestellte (Verwaltung) 25,9 26,4 26,3<br />
Ausbildung 20,4 21,1 20,6<br />
Leitende Führungspositionen 8,0 9,0 10,7<br />
AKTIVITÄTEN DES GENERATIONENMANAGEMENTS<br />
<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.| Unsere Mitarbeiter// Diversity<br />
Informieren und kommunizieren. Unter dem Motto „Erfahren in die Zukunft“ hat <strong>Daimler</strong> Kommunikationsaktivitäten gestartet, um<br />
Führungskräfte und Mitarbeiter intensiver auf den demografischen Wandel vorzubereiten.<br />
Leistungsfähigkeit sicherstellen. An einzelnen Standorten haben wir Pilotprojekte zum Generationenmanagement initiiert. Hierbei<br />
sollen unter Beteiligung der betroffenen Führungskräfte und Mitarbeiter präventive Maßnahmen erarbeitet und umgesetzt werden,<br />
die eine dauerhafte Leistungsfähigkeit der Beschäftigten fördern. Mit Angeboten des Gesundheitsmanagements (zum Beispiel mobile<br />
Rückentrainingsgeräte, „Kraftwerk Mobil“) und umfangreichen Qualifizierungsangeboten im Sinne eines „lebenslanges Lernens“<br />
sowie durch Mitarbeiterschulungen zu ergonomiegerechtem Verhalten setzt <strong>Daimler</strong> auf die Eigenverantwortlichkeit der<br />
Beschäftigten.<br />
Arbeitsorganisation verbessern. Daneben berücksichtigen wir auch bei der Arbeitsorganisation demografische Aspekte. So wollen<br />
wir in den Produktionsarbeitsgruppen verstärkt auf entlastungsorientierte Rotationsempfehlungen achten. Bei der Gestaltung von<br />
Arbeitssystemen setzen wir bereits in der Planungsphase Ergonomiebewertungsverfahren ein, um hohe und einseitige Belastungen<br />
zu vermeiden.<br />
Belegschaftsstrukturen bedarfsgerecht gestalten. Die Projekte zum HR Resource Management – einer Analysemethode zur<br />
Sicherstellung einer bedarfsgerechten Belegschafts- und Qualifikationsstruktur – haben wir fortgeführt. 2012 wird diese Methodik in<br />
den Werken Sindelfingen und Rastatt angewandt werden. In Verwaltungsbereichen am Standort Wörth und in Portland, USA, haben<br />
wir die Methodik erfolgreich pilotiert. Auf Basis der Analyseergebnisse haben wir in den Projekten Maßnahmen abgeleitet, die<br />
sicherstellen, dass zukünftig die richtige Anzahl von Mitarbeitern mit der richtigen Qualifikation und zum richtigen Zeitpunkt für die<br />
anspruchsvollen Aufgaben zur Verfügung steht.<br />
Institutionalisierung des Gremiums. Gemeinsam mit dem Gesamtbetriebsrat wurden zum Generationenmanagement ein<br />
Lenkungskreis mit Personalvorstand und Gesamtbetriebsratsvorsitzendem wie auch eine Arbeitsgruppe mit Einbindung der HR<br />
Divisions eingerichtet.<br />
<strong>2011</strong>
Erfahrungswissen sichern. Zur Sicherung des Know-hows der Beschäftigten haben wir im Ressort Konzernforschung und<br />
Entwicklung Pkw das Konzept „Senior Consultancy“ fortgeführt. Ausgeschiedene Fach- und Führungskräfte können hierbei ihr<br />
Erfahrungswissen – beispielsweise im Rahmen von Projekteinsätzen – wieder einbringen und so den Know-how-Transfer<br />
unterstützen.<br />
Sich mit externen Fachleuten austauschen. Beim „<strong>Daimler</strong> Sustainability Dialogue“ im November <strong>2011</strong> haben wir im<br />
Workshop „Generationenmanagement“ mit externen und internen Vertretern aus Forschung, Verbänden, Instituten, Wirtschaft und<br />
Politik darüber diskutiert, ob wir mit unseren Maßnahmen auf dem richtigen Weg sind. Anhand der Workshopergebnisse können wir<br />
unsere HR Arbeit noch besser auf die Erfordernisse der Zukunft ausrichten. Mit dem Beitritt zum Demografienetzwerk „ddn“ wollen<br />
wir darüber hinaus den Austausch mit anderen Unternehmen fördern und die Diskussion über die demografischen<br />
Herausforderungen in Unternehmen und Gesellschaft intensivieren.<br />
AKTIVITÄTEN ZUR INTERKULTURALITÄT<br />
Aktivitäten zur Interkulturalität<br />
Interkulturalität ist für ein weltweit aktives Unternehmen wie <strong>Daimler</strong> nicht nur eine Notwendigkeit, sondern auch ein bedeutendes<br />
Potenzial. Wir ergreifen deshalb vielfältige Maßnahmen, um bei unseren Mitarbeitern ein global orientiertes Bewusstsein zu fördern<br />
und ihre interkulturelle Kompetenz zu stärken. Dazu gehören zum Beispiel<br />
die Förderung interkultureller Austauschprogramme,<br />
das gezielte Recruiting internationaler Mitarbeiter über das Nachwuchsförderprogramm CAReer,<br />
Projekte zur Förderung interkultureller Fähigkeiten,<br />
Trainings und Workshops zur interkulturellen Zusammenarbeit,<br />
das TANDEM-Mentoringprogramm mit Fokus auf Interkulturalität,<br />
der Fokus auf vielfältig zusammengesetzte Teams bei Besetzungsentscheidungen.<br />
<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.| Unsere Mitarbeiter// Diversity<br />
<strong>2011</strong>
MAßNAHMEN UND PROJEKTE DES DIVERSITY MANAGEMENT<br />
Weitere Maßnahmen und Programme des Diversity Management<br />
Tandemmentoring: zu zweit erfolgreicher. Frauen im Management sichtbarer machen – das ist das Ziel unseres konzernweiten<br />
und divisionsübergreifenden TANDEM-Mentoringprogramms. Seit 2007 haben über 1.000 Teilnehmer als Mentoren und Mentees<br />
ihre Erfahrungen ausgetauscht und voneinander gelernt. <strong>2011</strong> haben wir das Programm im Rahmen eines Pilotprojekts um die<br />
Themen „Interkulturalität“ und „Generationen“ erweitert. Damit integrieren wir weitere Dimensionen, wie es unserem umfassenden<br />
Ansatz im Diversity Management entspricht.<br />
Vielfältige Angebote zu Training und Bewusstseinsbildung. Mit einer breiten Palette von Aktivitäten und Angeboten<br />
sensibilisieren wir unsere Führungskräfte und Mitarbeiter, fördern ihr Wissen und stärken ihre Kompetenz zu Diversity-Themen:<br />
Maßnahme Inhalt/Ziel beteiligt<br />
Diversity-Management-Workshops sensibilisieren und informieren; Kompetenzaufbau im<br />
Vorträge in Führungskräfte- und HR<br />
Qualifizierungsmaßnahmen (z. B. Personalarbeit, HR<br />
Management Curriculum, E4 Ernennungsseminare)<br />
Umgang mit mehrdeutigen Situationen sowie im<br />
Führen gemischter Teams<br />
alle; Schwerpunkt Führungskräfte<br />
sensibilisieren, informieren, diskutieren, befähigen Personalmanager, Führungskräfte<br />
Thinktanks sensibilisieren, diskutieren; Herausforderungen und<br />
Best-Practice-Lösungen austauschen<br />
alle Beschäftigten aller Hierarchieebenen<br />
Diversity Working Groups der Divisionen informieren, austauschen, beraten, befähigen divisionale Diversity Officers der <strong>Daimler</strong> AG<br />
Global Diversity Mangagement Meeting diskutieren, Herausforderungen und Best-Practice-<br />
Lösungen austauschen<br />
Konferenz „Wirtschaftsfaktor Vielfalt im Unternehmen“ diskutieren, vernetzen; Herausforderungen und Best-<br />
Externe Kooperationen und Mitgliedschaften (z. B. Charta der<br />
Vielfalt, Global Summit of Women, EWMD)<br />
Practice-Lösungen austauschen<br />
vernetzen, Best-Practice-Lösungen austauschen,<br />
Akquise und Bindung von Personal,<br />
Öffentlichkeitsarbeit<br />
<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.| Unsere Mitarbeiter// Diversity<br />
internationale, divisionale und<br />
unternehmensweite Diversity-Organisation;<br />
Führungskräfte, Vorstand<br />
interne Führungskräfte, Vorstand, externe<br />
Arabisch-europäischer Austausch. Studenten aus Nordafrika absolvieren Praktika bei <strong>Daimler</strong>. Möglich macht dies der Arab-<br />
European Internship Exchange. Das Gemeinschaftsprojekt von <strong>Daimler</strong> und der panarabischen Organisation Young Arab Leaders<br />
(YAL) will den Dialog zwischen fähigen arabischen Talenten und Managern großer Unternehmen in Europa fördern. Während des<br />
dreimonatigen Programms erhalten die Teilnehmer bei <strong>Daimler</strong> Einblick in die Unternehmensbereiche Vertrieb, Forschung &<br />
Entwicklung sowie IT – mit fruchtbaren Ergebnissen für beide Seiten: Viele ehemalige YAL-Praktikanten sind heute bei <strong>Daimler</strong><br />
angestellt.<br />
Mehr „sternchen“-Kinderkrippen. Mehr Frauen in Führungspositionen, das bedeutet auch mehr Mütter in verantwortlichen<br />
Positionen. Deshalb investiert <strong>Daimler</strong> in den Aufbau seiner „sternchen“-Kinderkrippen. Aus den bestehenden 471 Krippenplätzen<br />
(Stand Sommer <strong>2011</strong>) sollen bis 2012 insgesamt 570 Plätze an allen 14 deutschen <strong>Daimler</strong>-Produktionsstandorten werden. Die<br />
betriebsnahen Kinderbetreuungseinrichtungen verhelfen unseren Mitarbeitern zu mehr Flexibilität bei der Gestaltung ihres Alltags.<br />
Für <strong>Daimler</strong> sind sie zugleich unerlässlich, um Diversity Management glaubhaft und nachhaltig im Unternehmen zu verankern.<br />
Höhere Beschäftigungsquote schwerbehinderter Menschen. Wie in den vergangenen Jahren stieg die Beschäftigungsquote<br />
schwerbehinderter Menschen in der <strong>Daimler</strong> AG auch 2010 weiter an. Der anrechenbare Gesamtumsatz im Rahmen der<br />
Zusammenarbeit mit Behindertenwerkstätten und diesen gleichgestellten Werkstätten erhöhte sich gegenüber 2009 um 20 Prozent<br />
und erreichte 34 Mio. Euro. Im Übrigen begannen 28 schwerbehinderte Auszubildende 2010 eine Ausbildung bei der <strong>Daimler</strong> AG,<br />
sodass sich die Gesamtzahl schwerbehinderter Auszubildender von 72 auf 78 erhöhte.<br />
Auch über unsere Diversity-Schwerpunkte hinaus arbeiten wir daran, eine Kultur der Vielfalt noch besser in unserem Unternehmen zu verankern.<br />
So haben wir in allen Divisionen Thinktanks eingerichtet, in denen hierarchieübergreifend über aktuelle Herausforderungen und neue Ideen<br />
diskutiert wird. Mithilfe sogenannter „Speaker-Qualifikationen“ erweitern wir zudem unseren Pool professioneller Multiplikatoren zu Diversity-<br />
Themen. Schließlich bereiten wir eine unternehmensweite Diversity Management Scorecard vor.<br />
Gäste<br />
Bildungseinrichtungen, Institutionen, Gremien,<br />
Verbände, Partnerunternehmen<br />
<strong>2011</strong>
Diversity Management als Führungsaufgabe. Diversity Management ist eine Managementaufgabe, die alle Führungskräfte im Unternehmen<br />
betrifft. Deshalb gehört der Umgang mit Diversity-Fragen seit 2007 zu den Beurteilungskriterien bei der Leistungs- und Potenzialbewertung<br />
unserer Manager. Führungskräftetrainings und Diversity-Workshops dienen der Sensibilisierung und dem Kompetenzaufbau – etwa im Umgang<br />
mit mehrdeutigen Situationen oder beim Führen gemischter Teams.<br />
Führungskräfteentwicklung und Potenzialmanagement<br />
<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.| Unsere Mitarbeiter// Diversity<br />
Heterogene Teams sind tatsächlich erfolgreicher. Interne Untersuchungen bei <strong>Daimler</strong> bestätigen, was bereits zahlreiche Studien zeigten:<br />
Bewusst gemischte Teams sind erfolgreicher. So wiesen bei einem 2009 durchgeführten Projekt heterogene Teams in der Mercedes-Benz S-<br />
Klasse-Produktion niedrigere Fehlerraten und Fehlzeiten auf. Außerdem entwickelten sie mehr Verbesserungsvorschläge.<br />
<strong>2011</strong>
POTENZIALTHEMA: Erfolgreiche Mischung<br />
Generationenvielfalt<br />
KPI misst „Ageing Effects“.<br />
Bis 2021 wird die Hälfte unserer Stammbelegschaft in Deutschland über 50 Jahre alt sein. Deshalb haben wir das<br />
Generationenmanagement in unserer HR-Strategie verankert. Ein neuer, <strong>2011</strong> eingeführter Key Performance Indicator (KPI) erfasst wesentliche<br />
Auswirkungen der Altersverschiebung. Daran richten wir unsere künftigen Maßnahmen aus.<br />
Kraftwerk Mobil<br />
Fitnesstraining am<br />
Arbeitsplatz.<br />
Mit dem „Kraftwerk Mobil“ trainieren<br />
und stärken unsere Mitarbeiter ihre<br />
Bauch- und Rückenmuskulatur direkt<br />
am Arbeitsplatz. Dieses Angebot wird<br />
von vielen Mitarbeitern genutzt. In 9<br />
Werken rollt das mobile Fitnessgerät<br />
regelmäßig ans Band.<br />
Frauen in<br />
Führung<br />
<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.| Unsere Mitarbeiter// ...// POTENZIALTHEMA: Erfolgreiche Mischung<br />
Erste Frau an der<br />
Unternehmensspitze.<br />
Seit Februar <strong>2011</strong> ist der Konzernvorstand<br />
von <strong>Daimler</strong> keine Männerdomäne<br />
mehr: Dr. Christine<br />
Hohmann-Dennhardt hat als<br />
Vorstandsmitglied der <strong>Daimler</strong> AG<br />
das neu geschaffene Ressort<br />
Integrität und Recht übernommen.<br />
<strong>2011</strong>
Steigender<br />
Frauenanteil im<br />
Aufsichtsrat.<br />
Auch im 20 % Aufsichtsrat strebt<br />
<strong>Daimler</strong> einen höheren Frauenanteil<br />
an. Mit Sari Baldau und Petraea<br />
Heynike als Vertreterinnen der<br />
Anteilseigner sind nun 20 Prozent<br />
des Aufsichtsrats mit Frauen besetzt.<br />
<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.| Unsere Mitarbeiter// ...// POTENZIALTHEMA: Erfolgreiche Mischung<br />
60 Teilnehmerinnen<br />
<strong>Daimler</strong> Women<br />
Days.<br />
Wo einst Bertha Benz den Motor<br />
mitentwickelte, arbeiten heute immer<br />
mehr Frauen an der Entwicklung der<br />
Mobilität von morgen: Im Juli <strong>2011</strong><br />
trafen sich 60 Frauen mit Ingenieurund<br />
IT-Hintergrund im Mercedes-<br />
Benz Museum in Stuttgart. Die Teilnehmerinnen<br />
der „<strong>Daimler</strong> Women<br />
Days“ sprachen mit Führungskräften<br />
und Personalexperten über die<br />
Karrieremöglichkeiten bei<br />
<strong>Daimler</strong>.<br />
<strong>2011</strong>
Entwicklung und Förderung<br />
Hervorragend ausgebildete und qualifizierte Mitarbeiter sind entscheidend für unseren Unternehmenserfolg. Wir setzen daher in allen wichtigen<br />
Phasen des individuellen Ausbildungs- und Berufsweges mit passgenauen Programmen und Fördermaßnahmen an. Strategische<br />
Handlungsschwerpunkte sind:<br />
die Berufsausbildung im technischen wie im kaufmännischen Bereich;<br />
die Talentgewinnung und -entwicklung;<br />
Weiterbildung und lebenslanges Lernen;<br />
Führungskräfteentwicklung und Potenzialmanagement.<br />
Deren Aufbau und die Ausgestaltung dieser Handlungsschwerpunkte im internationalen Rahmen ist für uns zurzeit eine vorrangige Aufgabe.<br />
Ausbildung: fit für die Technologien von morgen. Wir bauen unser Berufsportfolio bedarfsgerecht und mit langfristiger Orientierung aus.<br />
Nach dieser Maßgabe haben wir unsere Ausbildungszahlen <strong>2011</strong> angepasst: Ende des Jahres beschäftigte <strong>Daimler</strong> weltweit 8.499<br />
Auszubildende (2010: 8.841, 2009: 9.151, 2008: 9.603, 2007: 9.300). In Deutschland haben wir insgesamt 2.067 Auszubildende (2010: 2.034<br />
Auszubildende, 2009: 2.341, 2008: 2.500, 2007: 2.600) eingestellt.<br />
Das 2008 in unseren technischen Bereichen eingeführte <strong>Daimler</strong> AusbildungsSystem DAS sichert durch gezielten Methodeneinsatz und<br />
didaktisch ausgearbeitete Lehrpläne eine gleichbleibend hohe Qualität und Effizienz in der Berufsausbildung der <strong>Daimler</strong>-Werke in Deutschland.<br />
Technische Neuerungen, etwa im Bereich „Green Technologies“, können mithilfe des Systems schnell in die Ausbildung einfließen. Derzeit<br />
erweitern wir das System für die kaufmännische Berufsausbildung der <strong>Daimler</strong>-Werke sowie die Bereiche Sales & Financial Services der <strong>Daimler</strong><br />
AG.<br />
Ausbildung weltweit. Auf Basis des <strong>Daimler</strong>AusbildungsSystem (DAS) haben wir angepasste, weltweit einsetzbare Module für die technische<br />
Ausbildung beschrieben. Unter dem Titel „<strong>Daimler</strong>VocationalTrainingSystem“ (DVTS) setzen wir damit Standards, die als Orientierung für<br />
Ausbilder und Auszubildende dienen. Unser Ziel ist es, den Ausbildungsverantwortlichen im Ausland ein einheitliches Ausbildungskonzept zur<br />
Verfügung zu stellen. Den nachhaltigen Auf- und Ausbau der <strong>Daimler</strong>-Ausbildungszentren in aller Welt unterstützen wir zudem durch gezielte<br />
Weiterbildungsangebote für Ausbilder, Beratung bei der Lehrplanentwicklung und die Bereitstellung von modernem Ausbildungsequipment.<br />
LERNEN IM DAIMLERAUSBILDUNGSSYSTEM (DAS)<br />
<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.| Unsere Mitarbeiter// Entwicklung und Förderung<br />
Neben dem DAS ist die <strong>Daimler</strong>-Ausbildungsplattform (DAP) eine Arbeits- und Kommunikationsplattform für unsere Ausbilder und<br />
Auszubildenden. Als standardisiertes IT System dient sie der Administration, Planung und Steuerung standardisierter<br />
Ausbildungsprozesse. Seit dem Frühjahr 2010 nutzen wir DAP flächendeckend in den Werken der <strong>Daimler</strong> AG. Eine weitere, aktuelle<br />
Entwicklung ist das Internetportal DAS@web, das voraussichtlich 2012 im Rahmen erster Pilotprojekte starten wird. Ziel ist es,<br />
unseren Auszubildenden ein orts- und zeitunabhängiges Lernen zu ermöglichen. Unterstützt wird dies durch E-Learning in<br />
Verbindung mit Lern-Erfolgs-Kontrollen (LEK) und einer Kommunikationsplattform. Das DAS gliedert sich in die Schritte Information,<br />
Planung, Entscheidung, Ausführung, Kontrolle und Bewertung. Dabei erhalten die Auszubildenden Arbeitsaufträge und Leitfragen zur<br />
Planung der einzelnen Aufgabenschritte in einem Arbeitsfolgeplan. Situative Gespräche mit den Ausbildern helfen ihnen, ihre<br />
Entscheidungsfähigkeit und ihr Handeln zu reflektieren und zu optimieren. Sie arbeiten im Rahmen von Projekt- oder Realaufträgen,<br />
lernen in Kleingruppen und recherchieren eigenständig Informationen. Das DAS wird ständig evaluiert; die Technologiebausteine des<br />
Systems passen wir laufend an aktuelle technische Entwicklungen und neueste Anforderungen z.B „Grüne Technologien“ oder neue<br />
didaktische Erkenntnisse an.<br />
<strong>2011</strong>
INTERNATIONALE AUSBILDUNGSPROJEKTE<br />
Ausbildungsinitiativen in Indien. In Indien haben wir erste bildungspolitische Meilensteine gesetzt. So haben wir im<br />
Ausbildungszentrum der Mercedes-Benz India Priv. Ltd. in Pune bereits 2002 die Ausbildung zum Kfz-Mechatroniker eingeführt und<br />
sie in den Folgejahren gemeinsam mit zwei staatlichen Berufsschulen um das „Advanced Automotive Program“ erweitert. Im<br />
kommenden Jahr planen wir das Ausbildungsprogramm auf weitere Berufsschulen im Norden und Süden des Landes auszudehnen<br />
und zusätzlich das neue Berufsbild der „Fachkraft für Karosserie- und Lacktechnik“ einzuführen.<br />
Neue Ausbildungswege für China. Im Rahmen von Pilotprojekten führen wir – in engem Schulterschluss mit den<br />
Ausbildungsverantwortlichen der deutschen Automobilindustrie, Vertretern der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ)<br />
und dem chinesischen Bildungsministerium – an fünf chinesischen Berufsschulen einen adaptierten Lehrplan zum Kfz-Mechatroniker<br />
ein. Daneben haben wir unser Berufsportfolio in China um die Berufe Industrie /Zerspanungsmechaniker und Mechatroniker<br />
erweitert. Mit diesen Initiativen unterstützen wir die anhaltende Nachfrage nach Fachkräften für den Bereich After-Sales wie auch für<br />
die Produktion.<br />
Aufbau eines Ausbildungssystems in Algerien. Im Rahmen einer strategischen Partnerschaft zwischen <strong>Daimler</strong>, Aarbar<br />
Investments, der algerischen Regierung und weiteren deutschen Unternehmen unterstützen wir – neben der deutsch-emiratischalgerischen<br />
Wirtschaftszusammenarbeit – unter anderem die Einführung einer Berufsausbildung nach deutschem Vorbild in Algerien.<br />
Geplant sind zunächst die gezielte Ausbildung algerischer Trainer, die Einrichtung moderner Ausbildungswerkstätten sowie die<br />
Anpassung der deutschen Ausbildungspläne an das algerische Bildungssystem. Der Start der Berufsausbildung ist für das Jahr 2013<br />
geplant.<br />
Talente gewinnen und entwickeln. Mit attraktiven Einstiegs- und Qualifizierungsprogrammen haben wir uns auch <strong>2011</strong> an talentierte<br />
Nachwuchskräfte gerichtet, um sie für unser Unternehmen zu gewinnen und ihnen bei <strong>Daimler</strong> gezielte Entwicklungsperspektiven zu bieten. Das<br />
Interesse an diesen Programmen ist nach wie vor groß, sodass wir im Jahr <strong>2011</strong> weltweit beispielsweise rund 500 Hochschulabsolventen und<br />
Berufseinsteiger mit erster Praxiserfahrung für das Traineeprogramm CAReer einstellen konnten. Unsere wichtigsten Maßnahmen zur externen<br />
Gewinnung und internen Förderung von Talenten sind:<br />
Talent trifft Stern: Kampagne für die Berufsausbildung bei Mercedes-Benz,<br />
Duale Hochschule: Studium und Praxis im Wechsel,<br />
CAReer – The Talent Program: konzernweites Traineeprogramm für Hochschulabsolventen und Berufseinsteiger mit erster<br />
Praxiserfahrung,<br />
<strong>Daimler</strong> Academic Programs: Erwerb eines Bachelor- oder Masterabschlusses für herausragende Mitarbeiter,<br />
FacTS: Förderprogramm für Jungfachkräfte.<br />
Zurzeit intensivieren wir vor allem den direkten Dialog mit Absolventen und Berufseinsteigern, vorrangig aus den Fachgebieten Engineering und<br />
IT. Zunehmend setzen wir dabei auf Social Media. In „Emerging Markets“ wie etwa China wird die Absicherung der Zielgruppenansprache<br />
ebenfalls immer wichtiger. Zudem soll das akademische Förderprogramm „<strong>Daimler</strong> Academic Programs“ mit weiteren Studiengängen und<br />
Teilnehmern ausgebaut sowie internationalisiert werden.<br />
Unser Karriereportal:<br />
career.daimler.com<br />
UNSERE NACHWUCHSPROGRAMME IM EINZELNEN<br />
Talent trifft Stern: Kampagne für die Berufsausbildung bei Mercedes-Benz<br />
<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.| Unsere Mitarbeiter// Entwicklung und Förderung<br />
Ziel unserer Kampagne „Talent trifft Stern“ ist es, jungen Menschen vielfältige Perspektiven für ihren beruflichen Einstieg aufzuzeigen<br />
und sie gleichzeitig für eine Berufsausbildung in den Mercedes-Benz Werken, den Mercedes-Benz Niederlassungen sowie bei der<br />
Mercedes-Benz Bank zu begeistern. Im Rahmen des Ausbildungsmarketings nutzen wir alle Kommunikationskanäle der Jugendlichen<br />
und ihrer Bezugspersonen und setzen ein breites Spektrum zielgruppenorientierter Informationsmedien ein.<br />
<strong>2011</strong>
<strong>Daimler</strong> Student Partnership: Förderprogramm für Studierende<br />
Mit derzeit rund 100 aktiven Mitgliedern trägt das Programm <strong>Daimler</strong> Student Partnership (dsp) wesentlich zur nachhaltigen<br />
Nachwuchssicherung und bindung bei <strong>Daimler</strong> bei. Das standortübergreifende Förderprogramm richtet sich an Studierende in<br />
technischen und kaufmännischen Studiengängen, die sich durch sehr gute Leistungen auszeichnen und einen Einstieg im <strong>Daimler</strong>-<br />
Konzern anstreben. Wir engagieren uns in Form einer Entwicklungspartnerschaft für die Teilnehmer des Programms, betreuen die<br />
Studierenden persönlich und fördern sie individuell. So unterstützen wir sie bei der Berufsplanung und bereiten sie auf einen Einstieg<br />
bei <strong>Daimler</strong> vor.<br />
CAReer – The Talent Program: Traineeprogramm für Hochschulabsolventen<br />
Im Rahmen unseres Nachwuchsprogramms „CAReer – The Talent Program“ haben wir seit dem Jahr 2007 weltweit bereits rund<br />
2.000 Hochschulabsolventen und Berufseinsteiger mit erster Praxiserfahrung einen erstklassigen Einstieg ins Berufsleben<br />
ermöglicht. Ziel des konzernweiten Traineeprogramms ist es, qualifizierte Hochschulabsolventen mit einem technischen oder<br />
wirtschaftswissenschaftlichen Studienabschluss und Berufseinsteiger mit erster Praxiserfahrung zu gewinnen und zu entwickeln.<br />
Duale Hochschule: Theorie und Praxis im Wechsel<br />
Neben dem Direkteinstieg und unserem Traineeprogramm CAReer ist die duale Hochschule für uns ein Weg, akademische<br />
Nachwuchskräfte zu gewinnen. Besonders vielversprechend ist dieser Weg, wenn es um qualifizierte Fachfunktionen, betriebliche<br />
Führungsaufgaben sowie um Schlüsselfunktionen geht. Das Studium an der dualen Hochschule bietet gute Chancen, in relativ kurzer<br />
Studienzeit den Einstieg in eine interessante Tätigkeit in unserem Konzern zu gestalten. Am Ende der Ausbildung haben die<br />
Studierenden die wichtigsten Funktionsbereiche und mehrere Standorte des Unternehmens im In- und Ausland kennengelernt. Sie<br />
sind mit der Arbeit im Unternehmen vertraut und starten ohne lange Einarbeitungszeit in ihre berufliche Karriere bei <strong>Daimler</strong>. Unser<br />
Kooperationspartner für die Theorievermittlung ist hierbei die Duale Hochschule Baden-Württemberg.<br />
<strong>Daimler</strong> Academic Programs: Förderung herausragender Mitarbeiter<br />
Mit den <strong>Daimler</strong> Academic Programs unterstützen wir unsere Mitarbeiter bei der fachlichen Weiterentwicklung und investieren mit<br />
Blick auf die Zukunft in die eigenen Ressourcen. <strong>Daimler</strong> Academic Programs ist ein weiterer Baustein einer ganzheitlichen<br />
Personalentwicklung von Leistungsträgern in qualifizierten Fach- und ersten Führungsaufgaben. Herausragende Mitarbeiter erhalten<br />
die Möglichkeit, berufsbegleitend oder im Rahmen eines Vollzeitstudiums einen Bachelor- oder Masterabschluss zu erwerben. Die<br />
ersten geförderten Mitarbeiter haben ihr Studium zum Wintersemester 2010 aufgenommen.<br />
FacTS: Förderprogamm für Jungfachkräfte<br />
<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.| Unsere Mitarbeiter// Entwicklung und Förderung<br />
Auch mit unserem neuen Förderprogramm „FacTS“ (Facharbeiter Talent Schmiede) investieren wir zukunftsorientiert in unsere<br />
eigenen Mitarbeiterressourcen. Wer unsere technische Berufsausbildung mit hervorragenden Leistungen absolviert hat, wird in den<br />
ersten Berufsjahren gezielt gefördert. Das Pilotprogramm wird im Jahr 2012 beginnen.<br />
<strong>2011</strong>
Praktika, Abschlussarbeiten und Promotionen. Schüler und Studierende, die sich noch in der Orientierungsphase befinden, können über<br />
Praktika Einblick in unsere Betriebe gewinnen. Auch im Rahmen einer Ferienbeschäftigung haben sie Gelegenheit, ihren potenziellen Arbeitgeber<br />
kennenzulernen. In der letzten Phase des Studiums bieten wir den Studierenden alle Möglichkeiten, ob Diplom-, Bachelor- oder Masterarbeit.<br />
Hochschulabsolventen mit überdurchschnittlichem Studienabschluss können bei uns promovieren. So fördern wir auch den Wissenstransfer<br />
zwischen Hochschulen und <strong>Daimler</strong>.<br />
<strong>Daimler</strong>-Wissenschaftsförderung<br />
Weiterbildung und Qualifizierung. Ein effektives Wissensmanagement und der Grundsatz des lebenslangen Lernens prägen das<br />
Qualifizierungskonzept und die Arbeitsphilosophie des <strong>Daimler</strong>-Konzerns. In diesem Sinne fördert und regelt auch die<br />
Gesamtbetriebsvereinbarung Qualifizierung die betriebliche Weiterbildung. Einmal im Jahr sprechen Vorgesetzte und Mitarbeiter über<br />
Qualifizierungsthemen und vereinbaren – auf Basis unseres strategischen und operativen Bildungsbedarfs – Qualifizierungsmaßnahmen. Unsere<br />
Beschäftigten erhalten während ihres gesamten Berufslebens Qualifizierungs- und Weiterentwicklungsmöglichkeiten. Im Jahr <strong>2011</strong> haben wir ein<br />
besonderes Augenmerk auf Qualifizierungen auf dem Gebiet grüner Technologien gelegt und umfangreiche Ressourcen für<br />
Qualifizierungsmaßnahmen bereitgestellt. Jeder Mitarbeiter wurde im Schnitt 3,8 Tage (2010: 2,3 Tage; 2009: 2,4 Tage) im Jahr qualifiziert.<br />
Qualifizierung in Deutschland<br />
2009 2010 <strong>2011</strong><br />
Investitionen für Qualifizierung in Mio. Euro 59 73 101<br />
Qualifizierungstage pro Mitarbeiter (gesamt)/Jahr 2,4 2,3 3,8<br />
Qualifizierungstage pro Mitarbeiterin/Jahr erst ab <strong>2011</strong><br />
erhoben 3,8<br />
Qualifizierungsstunden pro Mitarbeiter/Jahr 16,8 16,1 26,6<br />
Auszubildende weltweit 9.151 8.841 8.499<br />
Die Integration neuer Technologien, von e-Vorlesungen bis hin zu interaktivem e-Learning, ist für uns ein wesentlicher Stellhebel für eine<br />
leistungsfähige und moderne Qualifizierung. Aktuell arbeiten wir an einer konzernweiten „<strong>Daimler</strong> Distance Learning“–Strategie. Ziel ist es, eine<br />
Handlungsempfehlung für einen einheitlichen Rahmen mit einer durchgängigen Lernarchitektur für den Einsatz innovativer Lernmethoden und -<br />
räume zu schaffen. Die erste Umsetzungsphase soll Anfa ng 2012 starten und im Jahr 2015 abgeschlossen sein. Ein wichtiges Pilotprojekt wird<br />
dabei die Einführung einer Lernplattform für Auszubildende und Ausbilder sein, die auf dem DAS aufbaut und ergänzende Vernetzungs- und<br />
Kommunikationsmöglichkeiten bietet.<br />
Strategisch ist für uns zudem der Transfer von Personalentwicklungs- und Qualifizierungskonzepten an unsere ausländischen Standorte<br />
wesentlich. So übertragen wir derzeit zum Beispiel Ausbildungs- und Weiterbildungskonzepte wie unseren Meisterentwicklungsprozess auf<br />
unseren neuen Standort in Ungarn.<br />
FACHLICHE UND ÜBERFACHLICHE QUALIFIZIERUNGSSCHWERPUNKTE<br />
<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.| Unsere Mitarbeiter// Entwicklung und Förderung<br />
Fachliche und überfachliche Qualifizierungsschwerpunkte<br />
Wir entwickeln die fachlichen und persönlichen Kompetenzen unserer Mitarbeiter – orientiert an den<br />
Produktionsentwicklungs- und Unterstützungsprozessen – in sieben Themenbereichen gezielt weiter: Fahrzeugentwicklung,<br />
Produktion, Vertrieb und Kundendienst, Führungs- und Fachkräfte, Lean Management und Compliance . Diese Personal- und<br />
Qualifizierungsbereiche sind über den Corporate Qualification Council vernetzt.<br />
Fahrzeugentwicklung: Technologieführer kann nur sein und bleiben, wer seine Beschäftigten in Forschung und Entwicklung<br />
ständig weiterqualifiziert. Ziel unserer Technikakademie Research & Development ist es daher, die fachliche Kompetenz unserer<br />
Mitarbeiter immer auf dem neuesten Stand zu halten und weiterzuentwickeln. Eine besondere Bedeutung kommt neben dem<br />
Kompetenzmanagement der Qualifizierung im Blick auf die „<strong>Daimler</strong> Green Strategy“ zu.<br />
Mit dem „Experten-Campus“ bietet die Technikakademie R&D darüber hinaus eine Plattform an, um komplexe Fragestellungen<br />
aufzubereiten. Mitarbeiter und Führungskräfte mit hoher Expertise lernen im Dialog mit Kollegen und externen Referenten aus<br />
Wirtschaft und Wissenschaft.<br />
<strong>2011</strong>
Produktion: Für die produktionsbezogene Fachqualifizierung und Qualifizierung von Führungskräften auf Meisterebene sind die<br />
lokalen Qualifizierungsbereiche an den Produktionsstandorten zuständig.<br />
Im Produktionsbereich spielen die Meister eine entscheidende Rolle. Sie planen und steuern die Herstellungsprozesse und<br />
koordinieren den Einsatz der Mitarbeiter. Die Entwicklung von Mitarbeitern auf die Funktion des Meisters hin ist deswegen ein<br />
elementarer Teil unserer Qualifizierungsprogramme, zumal die Meisterfunktion auch eine wichtige Säule unseres<br />
Führungssystems darstellt. An unserem neuen Produktionsstandort in Ungarn etwa ist dieser Qualifizierungsansatz deswegen<br />
ein wichtiger Erfolgsfaktor für ein durchgängiges Personalentwicklungskonzept mit dem Ziel, eine verbindliche Führungskultur zu<br />
etablieren.<br />
Vertrieb und Kundendienst. Als globaler Trainingsdienstleister sichert und stärkt Global Training die Handlungskompetenz in<br />
der Mercedes-Benz Vertriebsorganisation. Um alle Mitarbeiter – einschließlich der externen Händlerorganisation – schnell und<br />
zeitgleich mit aktuellem Know-how zu versorgen, werden Trainingskonzepte zentral, jedoch in enger Zusammenarbeit mit<br />
Forschung und Entwicklung sowie den Geschäftsbereichen und Märkten entwickelt und für alle Länder in sieben Sprachen zur<br />
Verfügung gestellt. In einem Netzwerk mit 200 Trainingsstandorten in 122 Märkten arbeiten weltweit 750 Trainer daran, jährlich<br />
über 150.000 Teilnehmer zu qualifizieren.<br />
Führungs- und Fachkräfte. Unter dem Dach der <strong>Daimler</strong> Corporate Academy (DCA) haben wir unsere Angebote zur<br />
individuellen Qualifizierung in drei Bereichen zusammengefasst:<br />
Führungskräftequalifizierung,<br />
fachliche Qualifizierung für die Funktionen Finanzen, Einkauf, Personal und IT und<br />
überfachliche Qualifizierung.<br />
Durch diese Bündelung werden unsere Mitarbeiter weltweit mittels effizienter Lernarchitekturen und nach einheitlichen <strong>Daimler</strong>-<br />
Standards qualifiziert. Unsere globale Aufstellung stellt sicher, dass wir auf geschäftsfeldspezifische wie auch regionale<br />
Themenstellungen schnell reagieren können. So haben wir <strong>2011</strong> zum Beispiel die Fach- und Leadership-<br />
Qualifizierungsmaßnahmen vor allem im Wachstumsmarkt China weiter ausgebaut.<br />
Das Qualifizierungsvolumen haben wir im Berichtsjahr weiter erhöht. So nahmen rund 3.150 Führungskräfte aus über<br />
60 Standorten an Führungskräftequalifizierungen teil. Für rund 15.300 Mitarbeiter führten wir fachliche Qualifizierungen durch.<br />
Im Bereich der überfachlichen Qualifizierung fanden deutschlandweit etwa 1.400 Veranstaltungen mit mehr als<br />
10.400 Teilnehmern statt. Die Themen Ethik und Compliance haben wir <strong>2011</strong> als festen Bestandteil in unser<br />
Qualifizierungsangebot integriert.<br />
Führungskräftequalifizierung<br />
Die Qualifizierung von Führungskräften ist ein elementarer Teil der Personalentwicklung. Jedes Jahr erstellt die DCA dazu ein<br />
integriertes und durchgängiges Gesamtprogramm für den Konzern. Unabhängig vom jeweiligen Standort erhalten unsere<br />
Führungskräfte auf diese Weise weltweit dieselben Angebote in derselben Qualität, in vielen Ländern angepasst an die<br />
Landessprache.<br />
So bereiten wir zum Beispiel die 700 alljährlich neu ernannten Führungskräfte der Ebene 4 weltweit in einem gemeinsamen<br />
Programm auf ihre neue Rolle vor. Im Rahmen von „Divison Days“ werden hierbei regionale Gegebenheiten sowie<br />
geschäftsfeldspezifische Themen berücksichtigt, darunter auch Diversity, Unternehmenswerte, Ethik und Compliance.<br />
Als Mitglied der Globally Responsible Leadership Initiative (GRLI) beteiligt sich die DCA auch an der Weiterentwicklung von<br />
Bildungsanforderungen und konzepten für die nächste Führungsgeneration, die im Sinne einer weltweiten Verantwortlichkeit<br />
nachhaltig handeln soll. Dieses Engagement hilft uns, die zukünftige Führungskräfteentwicklung in unserem Unternehmen zu<br />
gestalten, indem wir die Ergebnisse der Zusammenarbeit in unseren <strong>Daimler</strong>-Leadership-Programmen umsetzen. [Mehr zu<br />
GRLI: www.grli.org]<br />
„100 Prozent der Manager weltweit und 100 Prozent der Tarifbelegschaft in technischen- und Verwaltungsfunktionen in<br />
Deutschland erhalten regelmäßig eine Leistungsbeurteilung und Entwicklungsplanung.“<br />
Coaching zur persönlichen Weiterentwicklung<br />
<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.| Unsere Mitarbeiter// Entwicklung und Förderung<br />
Für die ergänzende individuelle Weiterentwicklung der Führungskräfte setzen wir vermehrt das persönliche Coaching ein.<br />
Dazu haben wir einen weltweiten Coachingpool eingerichtet, in dem interne und externe Coaches auf Basis einer<br />
standardisierten Qualitätsprüfung registriert sind. Dies macht geeignete Coaches schnell verfügbar, sichert eine einheitliche<br />
Qualität und erhöht die Transparenz von Vertragsbedingungen.<br />
<strong>2011</strong>
Fachliche Qualifizierung weltweit<br />
Ziel der fachlichen Qualifizierung ist es, die Handlungskompetenz und Professionalität der Führungskräfte und Mitarbeiter im<br />
Konzern sicherzustellen. Dies geschieht durch die Vermittlung von fachbereichsspezifischem Methoden-, System- und<br />
Prozesswissen. Auf diese Weise wird die nachhaltige und weltweite Umsetzung von Standards und Richtlinien in den<br />
Fachbereichen unterstützt. Dabei werden nicht nur Konzernvorgaben, sondern auch regionale Themenstellungen aufgegriffen<br />
und entsprechend den interkulturellen Gegebenheiten im Rahmen maßgeschneiderter Qualifizierungsmaßnahmen<br />
umgesetzt.<br />
Das Programmangebot zur Fachqualifizierung passen wir laufend an die strategischen Bildungsbedarfe der Fachbereiche an.<br />
Dies geschieht zielgruppenspezifisch auf Basis von Kompetenzprofilen. Auch 2012 werden wir die Internationalisierung des<br />
Programms weiter intensivieren und verstärkt Mitarbeiter in Japan, China und den USA zu Finanz-, Einkaufs-, Personal- und IT<br />
Themen schulen. Dabei setzen wir auch auf die gezielte Weiterentwicklung von Distance-Learning-Formaten.<br />
Lean Management. Lean Management ist eine alle Mitarbeiter einbeziehende Methode zur Qualitätssteigerung von<br />
Produktions- und Verwaltungsprozessen. Der Anspruch dahinter lautet, schlanke Strukturen zu schaffen, Verschwendung zu<br />
vermeiden und einen kontinuierlichen Verbesserungsprozess zu etablieren. Mit Unterstützung der Qualifizierungsbereiche<br />
unserer Divisionen und Werke haben wir inzwischen in allen Produktbereichen und in den unterstützenden Prozessen das<br />
Lean Management eingeführt. So haben wir an unserem neuen Standort in Ungarn eine Lernfabrik des Mercedes-Benz<br />
Produktionssystem (MPS) installiert. In einem Laborumfeld werden die Mitarbeiter hier zu den Lean-Prinzipien sowie den<br />
eingesetzten Methoden und Instrumenten qualifiziert.<br />
Führungskräfteentwicklung und Potenzialmanagement. Basis unserer Führungskräfteentwicklung und unseres Potenzialmanagements ist<br />
die Leistungsbeurteilung im Rahmen des Führungsprozesses LEAD. Grundlage für die Bewertung sind unsere „Leadership Behaviors“, die die<br />
<strong>Daimler</strong>-Excellence-Kultur in der Praxis verankern und messbar machen. Sie enthalten auch Aspekte der Nachhaltigkeit und gesellschaftlichen<br />
Verantwortung:<br />
Der Mitarbeiter handelt verantwortlich gegenüber der Gesellschaft, der Umwelt und wichtigen Interessengruppen,<br />
orientiert seine Entscheidungen und die Zielerreichung an Nachhaltigkeit,<br />
sorgt für die nachhaltige Weiterentwicklung des eigenen Bereichs,<br />
trifft Entscheidungen unter Berücksichtigung ethischer Maßstäbe und Standards, der Verhaltensrichtlinie des Unternehmens<br />
sowie gesetzlicher und unternehmensinterner Regelungen.<br />
Der LEAD-Prozess bezieht konzernweit alle Manager und Spezialistengruppen ein, der NAVI-Prozess 100 Prozent der Tarifbelegschaft in<br />
Deutschland. Weltweit gibt es ähnliche Performance-Systeme auf Mitarbeiterebene.<br />
Leistung und Vergütung<br />
<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.| Unsere Mitarbeiter// Entwicklung und Förderung<br />
<strong>2011</strong>
Gesundheits- und Arbeitsschutz<br />
Mehr denn je stellt Gesundheit heute einen zentralen Unternehmenswert dar. Der demografische Wandel und die sich verändernde Arbeits- und<br />
Lebenswelt beeinflussen das Leistungspotenzial der Beschäftigten und stellen neue Anforderungen an unser Unternehmen. Dazu sind<br />
vorausschauende, effiziente und nachhaltige Lösungen ebenso im Gesundheitsschutz wie im Arbeitsschutz gefragt, dessen zentrales Ziel die<br />
Vermeidung arbeitsbedingter Gefährdungen für Leben und Gesundheit der Mitarbeiter ist. Verantwortlich für diese Aufgabenfelder ist unser<br />
zentraler Bereich „Health & Safety“, in dem wir die Arbeitsgebiete Arbeitsmedizin, Arbeitsschutz, betriebliche Gesundheitsförderung, Ergonomie,<br />
Sozialberatung und Integrationsmanagement gebündelt haben.<br />
Zu unseren Aktivitäten im Generationenmanagement<br />
MITARBEITERSCHUTZ FUKUSHIMA<br />
Nach dem nuklearen Störfall in Japan haben wir im Arbeitsschutz vorsorglich Maßnahmen getroffen, um Mitarbeiter und Kunden vor<br />
einer potenziellen Gefährdung durch Teile aus Japan zu schützen. Gemeinsam mit dem Strahlenschutz und Umweltschutz, dem<br />
Lieferanten- und Qualitätsmanagement, der Werkssicherheit und dem Betriebsrat haben wir dazu einen mehrstufigen Prozess<br />
installiert: Alle Lieferanten der <strong>Daimler</strong> AG wurden mit einem Schreiben nochmals an die Einhaltung der seit Langem bestehenden<br />
vertraglichen Verpflichtung erinnert, nur radioaktivitätsfreie Ware zu liefern. Lieferanten aus Japan mussten die Einhaltung darüber<br />
hinaus ausdrücklich bestätigen. Die Einhaltung des bestehenden Lieferprozesses wurde über das Lieferantenmanagement<br />
sichergestellt. Um potenziellen Gefährdungen auch an den internationalen Produktionsstandorten entgegenzutreten, erhielten die<br />
Auslandsgesellschaften Informationen über das Vorgehen in Deutschland und Checklisten zur Erfassung vereinbarter Maßnahmen.<br />
MAßNAHMEN WÄHREND DER EHEC-INFEKTIONSWELLE<br />
Anfang Mai <strong>2011</strong> war in Deutschland eine Häufung von Infektionen mit EHEC O104, einer besonderen Art von Darmbakterien, mit<br />
teilweise schweren Verläufen zu beobachten. Analog zum Vorgehen bei Pandemien haben wir die Situation in Deutschland analysiert,<br />
Maßnahmen vorbereitet und je nach Lage umgesetzt. Dies geschah in enger Abstimmung mit den Gesundheitsbehörden. Über das<br />
Intranet haben wir unsere Mitarbeiter über die aktuelle Situation und die durchgeführten Maßnahmen informiert.<br />
UNFALLKENNZAHLEN DAIMLER AG <strong>2011</strong><br />
Die Darstellung der Unfallkennzahlen für alle Standorte der <strong>Daimler</strong> AG im Jahr <strong>2011</strong> basiert auf Definitionen, die innerhalb der<br />
deutschen Automobilindustrie abgestimmt sind. Die Zahlen beziehen sich auf die Lohnbelegschaft im Jahr <strong>2011</strong>. Sie beziehen<br />
Verbandsfälle, also Verletzungen ohne Durchgangsarztbesuch, mit ein. Als Ausfalltage werden (geplante) Arbeitstage herangezogen.<br />
Die Ausfalltage werden ab dem Tag nach dem Unfall gezählt. Angestellte und Mitarbeiter von Fremdfirmen sind nicht berücksichtigt.<br />
"Unfallhäufigkeit (Durchgangsarzt-Fälle mit mindestens 1 Ausfalltag pro 1 Mio. Anwesenheitsstunden – bezogen auf Mitarbeiter gewerblich)"<br />
Deutschland Fälle 13,50 15,00 14,4*<br />
Argentinien Fälle 23,82 32,30 23,1*<br />
Brasilien Fälle 9,25 10,12 12,8*<br />
Südafrika Fälle 3,75 3,04 4,17*<br />
USA Fälle 0,86 0,70 0,31*<br />
Unfallbelastung (unfallbedingte Ausfalltage pro 1 Mio. Anwesenheitsstunden – bezogen auf Mitarbeiter gewerblich)<br />
Deutschland At/1 Mio. Ah 128,00 168,00 158*<br />
Argentinien At/1 Mio. Ah 282,23 573,70 547,6*<br />
Brasilien At/1 Mio. Ah 142,62 157,12 149,67*<br />
Südafrika At/1 Mio. Ah 15,00 10,00 11,85*<br />
USA At/1 Mio. Ah 30,00 23,00 5,81*<br />
Angebote für Gesundheitstrainings:<br />
<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.| Unsere Mitarbeiter// Gesundheits- und Arbeitsschutz<br />
2009 2010 <strong>2011</strong><br />
Schichtarbeiter Mitarbeiter 402 670 657<br />
Führungskräfte Mitarbeiter 250 330 407<br />
Leitende Führungskräfte Mitarbeiter 46 84 128<br />
<strong>2011</strong>
Angebote für Gesundheitskuren:<br />
Schichtarbeiter Mitarbeiter 122 111 237<br />
Führungskräfte Mitarbeiter 101 89 151<br />
Leitende Führungskräfte Mitarbeiter 0 0 25<br />
Werkärztlicher Dienst<br />
Sprechstunden Stunden 24.769 27.792 30.272<br />
Einstellungsuntersuchungen Stück 3.288 3.070 5.632<br />
Arbeitsmedizinische Vorsorgeuntersuchungen Stück 35.056 35.037 37.969<br />
Kontakt wegen Problemen am Arbeitsplatz Stück 10.468 16.639 17.075<br />
Arbeitsplatzbegehungen Stück 461 597 560<br />
Impfungen undreisemedizinische Beratungen Stück 16.609 16.314 19.456<br />
Notfallmedizinische Behandlung Stück 1.164 1.510 1.530<br />
Physikalische Therapie Stück 26.535 29.903 31.170<br />
Diagnostik (Hör,-Sehtest,EKGetc.) Stück 51.044 52.760 55.882<br />
Laboruntersuchungen Stück 24.071 24.111 20.815<br />
Wiedereingliederung Langzeitkranker Stück 2.188 3.249 3.373<br />
Großer Check-up für leitende Führungskräfte Stück 765 268 225<br />
Kleiner Check-up Stück 765 713 763<br />
BGF-Veranstaltungen Stück 1.195 1.799 2.800<br />
Arbeitsmedizinische Begutachtung Stück 7.026 9.541 8.113<br />
Betriebliche Sozialberatung Deutschland<br />
Anzahl beratener Klienten Klienten 4.499 4.967 5.742<br />
beratene Klienten in Krisensituationen Klienten 2.775 3.129 3.481<br />
beratene Klienten bei sozialen Problemlagen Klienten 709 755 814<br />
beratene Klienten bei psychischen Auffälligkeiten Klienten 886 1.040 1.236<br />
beratene Klienten bei Missbrauch / Abhängigkeit von Suchtmitteln Klienten 445 429 466<br />
beratene Klienten bei Konflikten am Arbeitsplatz Klienten 735 905 965<br />
Beratene Führungskräfte inschwierigen Führungsaufgaben Klienten 1.724 1.838 1.841<br />
Teilnehmer an Qualifikationen Klienten 1.291 1.710 2.964<br />
Sonstige Kennzahlen Deutschland<br />
BKK-Mitglieder Mitglieder 167.581 171.404 176. 503<br />
Mitglieder SG Stern Mitglieder 35.300 36.372 37.774<br />
* In den Landesgesellschaften existieren unterschiedliche gesetzliche und betriebliche Rahmenbedingungen (z. B. zur Lohnfortzahlung).<br />
Krankenfehlstand Mitarbeiter gewerblich:<br />
Deutschland in % zu Soll AT 5,4 6,3 6,8<br />
Argentinien (MBA) in % zu Soll AT 2,1 3,2 3,1<br />
Türkei (MBT) in % zu Soll AT 1,9 1,9 1,8<br />
Südafrika (East London) in % zu Soll AT 1,7 1,1 1,1<br />
Ungarn (Kecskemét) in % zu Soll AT -- 0,6 1,2<br />
USA (Tuscaloosa) in % zu Soll AT 2,9 2,6 3,0<br />
Brasilien (Trucks) in % zu Soll AT 4,7 4,5 5,1<br />
Japan (MFTBC) in % zu Soll AT 0,6 0,6 0,5<br />
Frankreich (Smart) in % zu Soll AT 7,0 8,2 7,0<br />
Krankenfehlstand Mitarbeiter Verwaltung:<br />
<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.| Unsere Mitarbeiter// Gesundheits- und Arbeitsschutz<br />
2009 2010 <strong>2011</strong><br />
Deutschland in % zu Soll AT 2,9 2,9 3,2<br />
Argentinien (MBA) in % zu Soll AT 1,5 1,5 1,8<br />
Türkei (MBT) in % zu Soll AT 1,7 1,6 1,9<br />
Südafrika (East London) in % zu Soll AT 1,8 0,5 1,6<br />
Ungarn (Kecskemét) in % zu Soll AT -- 0,3 0,8<br />
USA (Tuscaloosa) in % zu Soll AT 1,5 1,5 1,8<br />
Brasilien (Trucks) in % zu Soll AT 1,7 1,5 1,7<br />
Japan (MFTBC) in % zu Soll AT 0,6 0,8 0,6<br />
Frankreich (Smart) in % zu Soll AT 1,8 2,7 3,0<br />
<strong>2011</strong>
REISEMEDIZIN: AUCH IM AUSLAND GUT BETREUT<br />
Im Rahmen der Reisemedizin betreut der Werksärztliche Dienst (WD) Mitarbeiter, die geschäftlich ins Ausland reisen – darunter<br />
insbesondere Langzeitausreisende (Assignees) – vor und nach der Reise. Der WD berät, untersucht und impft gemäß gesetzlichen<br />
Vorgaben und den Empfehlungen der deutschen gesetzlichen Unfallversicherung. Ärztliche Koordinatoren stellen sicher, dass alle<br />
ärztlichen Mitarbeiter regelmäßig über aktuelle weltweite Krankheitsausbrüche und dadurch erforderliche Maßnahmen informiert<br />
sind.<br />
Internationale Leitsätze werden durch Richtlinien ergänzt. Bei <strong>Daimler</strong> gelten im Gesundheits- und Arbeitsschutz weltweit einheitliche, auf<br />
Prävention ausgerichtete Leitsätze, die von Unternehmensleitung und Weltarbeitnehmervertretung vereinbart wurden. Sie orientieren sich an<br />
Landesgesetzen sowie an den Richtlinien der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO ) zum Gesundheits- und Arbeitsschutz (ILO/OSHMS<br />
2001). Weltweit führt <strong>Daimler</strong> arbeitsmedizinische Untersuchungen und vielfältige präventive Maßnahmen zur Gesunderhaltung der Mitarbeiter<br />
sowie Maßnahmen zur ergonomischen Arbeitsplatzgestaltung und zum Arbeitsschutz durch. An Standorten wie Südafrika spielt zudem der<br />
Kampf gegen HIV/AIDS eine große Rolle.<br />
Die neue Konzernrichtlinie zum Arbeits- und Gesundheitsschutz ist seit 1. August <strong>2011</strong> in zehn Sprachen in unserer einheitlichen<br />
Richtliniendatenbank veröffentlicht. Diese eigenständige, übergeordnete Richtlinie beschreibt alle wesentlichen und allgemeingültigen<br />
Regelungen des Arbeits- und Gesundheitsschutzes im <strong>Daimler</strong>-Konzern.<br />
MAßNAHMEN DER LANDESGESELLSCHAFTEN GEGEN HIV/AIDS<br />
Die umfangreichen Aktivitäten unserer Landesgesellschaften gegen HIV/AIDS basieren auf konzernweiten Leitlinien. Orientierung<br />
gibt uns zudem unsere – bereits langjährige – Mitgliedschaft in der Global Business Coalition on HIV/AIDS, Tuberculosis and<br />
Malaria. Unser Vorgehen gegen HIV/AIDS und die damit verbundenen Epidemien Tuberkulose und Malaria richtet sich nach der<br />
örtlichen Situation. In Ländern, die geringe bis mäßige und räumlich konzentrierte Epidemien erleben, fokussieren wir unsere Arbeit<br />
auf die Schulung und Sensibilisierung. Wo die Infektionsraten steigen, steuern wir – abgestimmt auf die jeweiligen staatlichen<br />
Programme – mit intensiveren Präventionsanstrengungen gegen. In Ländern mit weit verbreiteter Epidemie richten wir umfassende<br />
Arbeitsplatzprogramme ein. Dazu gehören<br />
die Ausdehnung der Prävention, Behandlung, Betreuung und Unterstützung von Mitarbeitern, ihren Angehörigen und der Gemeinde,<br />
die praktische Umsetzung unseres „Global Corporate Citizenship“-Engagements im E<strong>inkl</strong>ang mit den Millenniums-Entwicklungszielen<br />
und dem UN Global Compact ,<br />
die schrittweise Bewältigung der zunehmenden finanziellen und personellen Auswirkungen der Epidemien auf unser<br />
Ressourcenmanagement.<br />
UNSERE VEREINBARUNGEN ZUM ARBEITSSCHUTZ<br />
<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.| Unsere Mitarbeiter// Gesundheits- und Arbeitsschutz<br />
Übergreifende Vereinbarungen, die die <strong>Daimler</strong> AG mit dem Betriebsrat zu Arbeitsschutzthemen getroffen hat:<br />
Arbeitsschutzmanagement-Rahmenrichtlinie,<br />
Leitsätze Arbeits- und Gesundheitsschutz (Beschwerdeverfahren; Rechtsanspruch, unsichere Arbeiten abzulehnen),<br />
Konzernrichtlinie zum Arbeits- und Gesundheitsschutz.<br />
reject unsafe work<br />
Group guideline on occupational health and safety<br />
Von der Prävention bis zur Rehabilitation: Gesundheitszentren an den Standorten. Vorrangiges Ziel der betrieblichen<br />
Gesundheitsförderung ist es, unsere Mitarbeiter zu einem gesundheitsorientierten Lebensstil und mehr Eigenverantwortung in<br />
Gesundheitsfragen zu motivieren. In fast allen deutschen Werken der <strong>Daimler</strong> AG gibt es mittlerweile Gesundheitszentren. Hier werden<br />
Mitarbeiter individuell beraten und können zahlreiche Angebote zur Prävention, Therapie und Rehabilitation praktisch direkt am Arbeitsplatz<br />
nutzen. Auch die jährliche standort- und bereichsübergreifende <strong>Daimler</strong>-Gesundheitskampagne will dazu beitragen, die Mitarbeiter für<br />
Gesundheitsthemen zu sensibilisieren.<br />
<strong>2011</strong>
Wer oft schlecht schläft und nach und nach Schlafmangel aufbaut, ist tagsüber nicht nur gereizt, er gefährdet auch sich selbst und<br />
andere. Fehler bei der Arbeit, vor allem aber Arbeits- und Verkehrsunfälle nehmen deutlich zu. In der Kampagne „Hellwach am<br />
Arbeitsplatz“ hat der Werksärztliche Dienst gemeinsam mit der betrieblichen Gesundheitsförderung und dem Arbeitsschutz diese<br />
wichtige Problematik aufgegriffen. Über das Jahr <strong>2011</strong> verteilt gab es dazu vielfältige Aktionen an den Standorten. Mitarbeiter, die<br />
unter Schlafstörungen leiden, konnten einer weiterführenden medizinischen Behandlung zugeführt werden.<br />
Projekte und Initiativen des Arbeits- und Gesundheitsschutzes im Jahr <strong>2011</strong>:<br />
Präzisierung der ergonomischen Arbeitsplatzanforderungen. Systematische Überprüfung der Planungs- und<br />
Produktionsprozesse in Bezug auf ergonomische Aspekte (Beanspruchung durch Körperhaltung, Körperkräfte usw.),<br />
verbesserte Erfassung und Dokumentation, Ergreifen präventiver Gestaltungsmaßnahmen – wie variable Arbeitshöhen,<br />
Handhabungshilfen usw. – in den Bereichen Pkw und Truck. Zentrales Ziel des Arbeitsgebietes Ergonomie ist die übergreifende<br />
Implementierung dieses Vorgehens in allen Geschäftsbereichen.<br />
Ergonomisch kritische Arbeitsplätze beinhalten mittel- und langfristig gesundheitliche Risiken, die sich<br />
durch technische oder organisatorische Maßnahmen zur Ergonomieverbesserung vermeiden lassen.<br />
Ergonomiemaßnahmen fließen in den gesamten Produktentstehungsprozess ein. Dabei werden jeweils<br />
geeignete, arbeitswissenschaftlich fundierte Bewertungsmethoden angewendet. Schwerpunkte sind die<br />
ergonomische Beurteilung von Arbeitsplätzen in der Planungsphase sowie regelmäßige<br />
Ergonomiebegehungen in den Produktionsbereichen, mit dem Ziel der kontinuierlichen Verbesserung.<br />
Systematische Ergonomiebewertungen an allen Arbeitsplätzen stellen für das Profilvergleichsverfahren<br />
eine gute Basis dar. Denn der Abgleich von Arbeitsplatzanforderungsprofilen mit Fähigkeitsprofilen von<br />
Mitarbeitern kann zu einem optimalen, weil fähigkeitsgerechten Einsatz der Mitarbeiter in der Produktion<br />
beitragen.<br />
Pilotprojekt zum Profilvergleich. Im Rahmen des Integrationsmanagements, das dazu dient, Mitarbeiter mit gesundheitlichen<br />
Einschränkungen wieder dauerhaft in die bestehenden Arbeitsprozesse zu integrieren, testen wir zurzeit ein neu entwickeltes<br />
IT-System. Es kommt seit Frühjahr <strong>2011</strong> an den Pilotstandorten Sindelfingen, Untertürkheim und Wörth erfolgreich zum Einsatz<br />
und dient dem Abgleich von Arbeitsplatz- und Fähigkeitsprofilen. Eine Gesamtbetriebsvereinbarung dazu wurde <strong>2011</strong><br />
unterzeichnet, eine Ausweitung auf andere Standorte ist geplant.<br />
Schnelle Versorgung bei psychosomatischen Erkrankungen. Zunehmend haben die Arbeitsmedizin und die Sozialberatung<br />
mit psychosomatischen Erkrankungen zu tun. Um schnell und fachlich kompetent zu helfen, haben wir in Kooperation mit der<br />
<strong>Daimler</strong> BKK, der AOK sowie lokalen Psychotherapeuten und Institutionen ein spezialisiertes Versorgungsnetzwerk aufgebaut.<br />
So können betroffene Mitarbeiter von Werksärzten oder Sozialberatern zeitnah in geeignete therapeutische Maßnahmen<br />
überwiesen werden. Neben den Seminarangeboten der betrieblichen Gesundheitsförderung zum Thema Stressprävention (z.B.<br />
Mindfulness Based Stress Reduction, MBSR) behandeln auch die Führungskräfteschulungen der Sozialberatung die Thematik<br />
unter den Aspekten Früherkennung und -intervention.<br />
Sozialberatung: kompetente Unterstützung in Lebenskrisen<br />
<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.| Unsere Mitarbeiter// Gesundheits- und Arbeitsschutz<br />
GESUNDHEITSKAMPAGNE <strong>2011</strong>: GESUNDER SCHLAF – HELLWACH AM ARBEITSPLATZ<br />
AKTIVITÄTEN IM BEREICH ERGONOMIE<br />
SOZIALBERATUNG: KOMPETENTE UNTERSTÜTZUNG IN LEBENSKRISEN<br />
Die Sozialberatung (SOB) der <strong>Daimler</strong> AG unterstützt Beschäftigte bei der Bewältigung von Lebenskrisen.<br />
Zudem qualifiziert und schult sie Führungskräfte für besondere Personalaufgaben im Zusammenhang mit<br />
schwerwiegenden Problemen ihrer Mitarbeiter. Dabei geht es nicht zuletzt um die psychosozialen Folgen<br />
gesellschaftlicher Entwicklungen, auf die das Unternehmen nachhaltige betriebliche Antworten finden<br />
muss. So widmet sich die SOB zum Beispiel auch der Frage, wie unsere Mitarbeiter die psychosozialen<br />
Herausforderungen des demografischen Wandels meistern können. In Zusammenarbeit mit speziellen<br />
Facheinrichtungen hat die SOB darüber hinaus ihre Angebote für überschuldete Mitarbeiter ausgeweitet.<br />
<strong>2011</strong>
Arbeitschutzleitfaden für Führungskräfte. Gemeinsam mit den Arbeitsschutzleitern der Werke und Niederlassungen hat der<br />
zentrale Arbeitsschutz <strong>2011</strong> den Leitfaden „Gefährdungsbeurteilung – Leitfaden für Führungskräfte“ herausgegeben. Er<br />
beschreibt das Standardvorgehen für alle Standorte in Deutschland und ist mit der Kommission Arbeitsschutz, Umwelt und<br />
Gesundheit des Gesamtbetriebsrats abgestimmt. Der Leitfaden dient als Nachschlagewerk und gibt den Führungskräften<br />
wichtige Hinweise zu ihrer Verantwortung auf dem Gebiet der Gefährdungsbeurteilung.<br />
Kennzahlen zum Arbeits- und Gesundheitsschutz bei <strong>Daimler</strong><br />
Betriebliche<br />
Gesundheitsförderung<br />
Angebote für Gesundheitstrainings:<br />
2009 2010 <strong>2011</strong><br />
– Schichtarbeiter 670 670 657<br />
– Führungskräfte 330 330 407<br />
– leitende Führungskräfte 72 84 128<br />
Angebote für Präventionskuren:<br />
– Schichtarbeiter 111 111 237<br />
– Führungskräfte 89 89 151<br />
– leitende Führungskräfte 0 0 25<br />
Werksärztlicher Dienst<br />
Sprechstunden 24.769 27.792 30.272<br />
Arbeitsmedizinische<br />
Vorsorgeuntersuchungen 36.195 35.037 37.969<br />
Impfungen und<br />
reisemedizinische Beratungen 16.609 16.314 19.456<br />
Großer Check-up für<br />
leitende Führungskräfte 765 268 225<br />
Kleiner Check-up 765 713 763<br />
Betriebliche Sozialberatung<br />
Anzahl beratener Klienten 4.499 4.967 5.742<br />
Sonstige Kennzahlen<br />
<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.| Unsere Mitarbeiter// Gesundheits- und Arbeitsschutz<br />
BKK-Mitglieder 167.581 171.404 176.503<br />
Mitglieder SG Stern 35.300 36.372 37.774<br />
<strong>2011</strong>
Wilfried Porth im Dialog<br />
___Mit der Fortschreibung der Vereinbarung „Zukunftssicherung 2012“ haben Sie Ihren fest<br />
angestellten Mitarbeitern in Deutschland eine Beschäftigungsgarantie bis Ende 2016 gegeben. Wie<br />
kann <strong>Daimler</strong> trotzdem flexibel sein? Geht die Beschäftigungsgarantie womöglich auf Kosten von<br />
Zeitarbeitnehmern?<br />
Wilfried Porth: Die „Zukunftssicherung <strong>Daimler</strong>“ ist für unsere Belegschaft eine ganz zentrale Regelung, da<br />
sie die Elemente hohe Flexibilität sowie Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit und der Beschäftigung gut<br />
kombiniert. Außerdem hat sich die bisherige Zukunftssicherung rundum bewährt – nicht zuletzt auch in<br />
wirtschaftlich schwierigeren Zeiten. Diese hervorragende Bilanz hat dazu geführt, dass wir unsere Regelung<br />
im Schulterschluss mit den Arbeitnehmervertretern fortschreiben konnten. Der Einsatz von<br />
Zeitarbeitskräften ist für uns ein Instrument, um flexibel auf unterschiedliche Auslastungssituationen<br />
reagieren zu können. Zeitarbeitnehmer ergänzen dabei die Stammbelegschaft und ersetzen sie nicht. Für<br />
den Einsatz der Zeitarbeit haben wir klare Regelungen, von denen wir meinen, dass sie besser sind als in<br />
vielen anderen Unternehmen. Das betrifft Quoten von Zeitarbeitskräften in der Produktion und auch die<br />
faire Bezahlung – das viel diskutierte Stichwort „Equal Pay“ ist bei uns seit Langem umgesetzt.<br />
___Der Trend zur Elektromobilität revolutioniert mit der Automobiltechnik auch die Qualifizierungs-<br />
und Ausbildungsprofile. Was tut <strong>Daimler</strong>, um Techniker und Ingenieure zu gewinnen, die über die<br />
gesuchten „grünen“ Qualifikationen verfügen?<br />
Porth: Es ist kein Geheimnis, dass Experten auf diesem Gebiet sehr gefragt sind und der Konkurrenzkampf<br />
unter Arbeitgebern groß ist. Daher arbeiten wir eng mit Hochschulen auf diesen Feldern zusammen. Wir<br />
setzen aber zusätzlich auf die gezielte Ausbildung und Qualifizierung unserer eigenen Mitarbeiter. So haben<br />
wir in den letzten zwei Jahren rund 44.000 Beschäftige vor allem in alternativen Antriebskonzepten und<br />
Leichtbau geschult. Das werden wir weiter intensivieren.<br />
___<strong>2011</strong> jährte sich das Anwerbeabkommen mit der Türkei zum 50. Mal. <strong>Daimler</strong> beschäftigt in Deutschland heute rund 6.000<br />
türkische Mitarbeiter. Bewerten Sie das als Erfolgsgeschichte der Integration?<br />
Porth: Auf jeden Fall. Wir haben türkischstämmige Kollegen, die heute in dritter Generation bei uns arbeiten. Und darüber freuen wir uns.<br />
Unsere türkischen Mitarbeiter sind aus keinem Bereich mehr wegzudenken – von der Montage bis zum Management. Und genau so muss es<br />
auch sein. Spitzenleistung hängt nicht von Nationalität, Geschlecht oder Herkunft ab. Und Integration ist eine Gemeinschaftsleistung: Sie<br />
braucht Politiker, Lehrer, Erzieher, Freunde, Nachbarn, Vereinskameraden – aber eben auch Arbeitgeber, Kollegen und Netzwerke. Bei uns im<br />
Unternehmen haben wir etwa den <strong>Daimler</strong>-Türk-Treff, eines der größten und ältesten Mitarbeiternetzwerke Deutschlands. Der Türk-Treff<br />
engagiert sich seit fast 20 Jahren dafür, dass es bei <strong>Daimler</strong> kein Neben- oder gar Gegeneinander der Kulturen gibt, sondern ein Miteinander.<br />
„Grundsätzlich sind wir<br />
offen, neue flexible<br />
Arbeitszeitmodelle für<br />
alle Belegschaftsgruppen<br />
anzugehen.“<br />
<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.| Unsere Mitarbeiter// Dialog Wilfried Porth<br />
„Spitzenleistung hängt<br />
nicht von Nationalität,<br />
Geschlecht oder<br />
Herkunft ab.“<br />
Ein Gespräch mit Wilfried Porth,<br />
Vorstandsmitglied der <strong>Daimler</strong> AG,<br />
Personal und Arbeitsdirektor<br />
___<strong>2011</strong> hat <strong>Daimler</strong> das Generationenmanagement als zukunftsorientierte Initiative in seiner HR-<br />
Strategie verankert. Welche Konsequenzen hat das konkret?<br />
Porth: Wir sehen gerade an unseren deutschen Standorten, dass der Anteil der Mitarbeiter über 50 Jahre in<br />
den nächsten 10 Jahren stark ansteigen wird. Darauf bereiten wir uns vor, denn gerade in der Produktion<br />
müssen wir mit ergonomischer Arbeitsplatzgestaltung sicherstellen, dass auch Ältere mit ihren jeweiligen<br />
Fähigkeiten eingesetzt werden können. Dazu gehören aber auch die betriebliche Gesundheitsvorsorge – wie<br />
das bewährte Kraftwerk Mobil in der Produktion – und lebenslanges Lernen. Als vorausschauende<br />
Planungsmaßnahme analysieren wir mit unserem HR Resource Management auch die Qualifikationsstruktur an<br />
einzelnen Standorten und die zukünftigen Bedarfe, um frühzeitig reagieren zu können.<br />
___Die Politik diskutiert weiter über eine gesetzliche Quote für den Frauenanteil in Führungspositionen. <strong>Daimler</strong> lehnt diese ab. Was<br />
ist Ihr Lösungsweg?<br />
Porth: <strong>Daimler</strong> hat sich bereits 2007 darauf festgelegt, bis 2020 einen Anteil von 20 Prozent der leitenden Führungspositionen mit Frauen zu<br />
besetzen. Gerade für uns als technisch geprägtes Unternehmen ist dies ein ziemlich anspruchsvolles Ziel, ganz klar. Um dieses Ziel zu erreichen,<br />
haben wir fest umrissene Zwischenetappen mit unseren Führungskräften – übrigens auch bei den Vorständen – vereinbart. Und ich kann sagen,<br />
wir sind auf einem sehr guten Weg. Zudem bemühen wir uns zum einen um den ingenieurwissenschaftlichen Nachwuchs und versuchen ganz<br />
gezielt, Mädchen für technische Berufe zu begeistern, indem unsere Ingenieure in die Schulen gehen und von ihrem Arbeitsalltag berichten. Zum<br />
anderen bieten wir Vätern wie Müttern flexible Arbeitszeitmodelle sowie bis Ende 2012 rund 570 Krippenplätze zur Kinderbetreuung an allen 14<br />
deutschen Standorten an. Mir ist auch wichtig zu erwähnen, dass wir bereits seit 2006 Diversity-Workshops durchführen, Mentoring- und<br />
Tandemprogramme sowie eine Reihe von Frauen- und Ingenieurinnen-Netzwerken auf den Weg gebracht haben.<br />
<strong>2011</strong>
Externes Statement IMU Institut<br />
Die <strong>2011</strong> abgeschlossene „Zukunftssicherung <strong>Daimler</strong>“, Ausbildungs- und Qualifizierungsangebote,<br />
Diversity Management und Förderung der Chancengleichheit , Personalaufbau und<br />
Ergebnisbeteiligung – diese und weitere Beispiele stehen für mitarbeiterbezogene Nachhaltigkeit bei<br />
der <strong>Daimler</strong> AG. Seit Kurzem beteiligen sich zahlreiche Beschäftigte gemeinsam mit dem<br />
Unternehmen an dem neu gegründeten Spendenfonds ProCent und engagieren sich somit über den<br />
betrieblichen Tellerrand hinaus auch selbst für nachhaltige Projekte. Zudem haben im Jubiläumsjahr<br />
<strong>2011</strong> viele Mitarbeiter ehrenamtlich zur erfolgreichen Umsetzung der Initiative „Wir bewegen was! –<br />
125 Mitarbeiter-Projekte der Nachhaltigkeit“ beigetragen. Mit der „Zukunftssicherung <strong>Daimler</strong>“ ist<br />
es gelungen, den Mitarbeitern für die nächsten Jahre eine gesicherte Perspektive zu geben. Bis Ende<br />
2016 bleiben betriebsbedingte Kündigungen auch für künftige Beschäftigte ausgeschlossen und die<br />
Entgeltstrukturen sind langfristig abgesichert. Für Auszubildende gilt die Übernahmequote 90:10<br />
weiter, die bisher dazu führte, dass praktisch alle Auszubildenden unbefristet übernommen wurden.<br />
Die Leiharbeit in der Produktion bleibt nach wie vor vergleichsweise gut reguliert. Zukünftig sollte<br />
jedoch die Transparenz auch bei Werkverträgen erhöht werden.<br />
Der demografische Wandel wird immer bedeutender für eine nachhaltige<br />
Unternehmensentwicklung. Die Anpassung der Arbeitsbedingungen an Erfordernisse der älter<br />
werdenden Belegschaft ist bereits heute notwendig. Deshalb ist dringend zu empfehlen, dass aus<br />
den Analysen im Rahmen des HR Resource Management die richtigen Schlussfolgerungen für die<br />
unternehmensweite Implementierung von Generationenmanagement gezogen werden – und zwar<br />
als ganzheitlicher Ansatz im Sinne „guter Arbeit“, welcher Arbeitsorganisation, ergonomische<br />
Arbeitsplatzgestaltung, Gesundheitsvorsorge, Qualifizierung etc. integriert. Arbeitsbedingungen sind<br />
so zu gestalten, dass die Beschäftigten ihre Arbeit bis zu ihrer Rente gesund ausüben können. Dazu<br />
gehören z. B. Ergonomievorgaben bereits für die Produktionsplanung, angemessene Taktzeiten,<br />
Rotationsmöglichkeiten, Belastungswechsel. An allen Unternehmensstandorten sollten spezifische<br />
Projekte, die einen altersgerechten Einsatz der Beschäftigten ermöglichen, unter Beteiligung des<br />
Betriebsrats initiiert und umgesetzt werden.<br />
Gute Arbeitsbedingungen und hohe ergonomische Standards sind Elemente einer nachhaltigen<br />
Personalpolitik. Wirtschaftlichkeit und gute Arbeitsbedingungen sind kein Widerspruch. Beides ist<br />
notwendig und sollte gleichwertig behandelt werden, schon allein um die im <strong>Daimler</strong>-Zielsystem<br />
verankerte „Innovations- und Technologieführerschaft“ (die gute Arbeit in Entwicklung und<br />
Produktion voraussetzt) zu erreichen. Seit 2010 ist auch die Verpflichtung zu Nachhaltigkeit als<br />
strategische Dimension ins <strong>Daimler</strong>-Zielsystem integriert. Die zweite Erfindung des Automobils und<br />
das Angebot integrierter Mobilitätskonzepte sind entscheidende Faktoren für ökologische<br />
Nachhaltigkeit. Die dafür notwendige Produktion von emissionsreduzierten Autos sollte durch eine<br />
auf soziale Nachhaltigkeit setzende personalpolitische Strategie unterstützt werden. Hier gilt es, die<br />
Arbeitnehmervertretung bei arbeitspolitischen und unternehmensstrategischen Fragen zu beteiligen<br />
sowie die Beschäftigten in die Prozesse einzubeziehen, sie zu qualifizieren und „mitzunehmen“.<br />
Stuttgart, 13. Januar 2012<br />
<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.| Unsere Mitarbeiter// Externes Statement IMU Institut<br />
Über den betrieblichen<br />
Tellerrand hinaus<br />
Dr. Jürgen Dispan,<br />
Wissenschaftlicher Mitarbeiter und<br />
Projektleiter beim IMU Institut.<br />
Das IMU Institut ist eine unabhängige<br />
Forschungs- und<br />
Beratungseinrichtung. Sozial- und<br />
wirtschaftswissenschaftliche<br />
Analysen, Gutachten und Konzepte<br />
werden von rund 30 Mitarbeitern in<br />
arbeitsorientierter Perspektive<br />
erstellt.<br />
Mehr Informationen unter:<br />
www.imu-institut.de<br />
<strong>2011</strong>
__Kapitel<br />
Lieferantenbeziehungen<br />
INKLUSIVE VERTIEFENDER INHALTE<br />
<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.<br />
http://nachhaltigkeit.daimler.com
Unser Ansatz<br />
Unsere Bemühungen um eine verantwortungsvolle Personalpolitik, eine systematische Umweltvorsorge und integre Geschäftspraxis sind nur<br />
dann glaubwürdig, wenn wir über unser eigenes Unternehmen hinaus auch unsere Zulieferer in den Blick nehmen. Gerade als global tätiges<br />
Unternehmen ist es für uns daher von hoher Bedeutung sicherzustellen, dass Nachhaltigkeitsstandards in unserer gesamten Lieferkette<br />
konsequent eingehalten werden. Die Grundlage dafür schaffen wir durch den Aufbau und die Pflege eines effektiven und verlässlichen<br />
Lieferantennetzwerks.<br />
>50<br />
Standorte der<br />
Unsere Einkaufsorganisation. Der Einkauf der <strong>Daimler</strong> AG besteht aus den drei Bereichen „Procurement<br />
Mercedes-Benz Cars and Vans“, „Procurement <strong>Daimler</strong> Trucks and Buses“ sowie „Einkauf Nichtproduktionsmaterial<br />
– International Procurement Services“ und ist an über 50 Standorten weltweit vertreten. Für alle Einkaufsbereiche<br />
und Standorte gelten unsere konzernweiten Anforderungen und Standards in puncto Leistung, Partnerschaft und<br />
Nachhaltigkeit gleichermaßen, die wir in einer abgestimmten Strategie verfolgen.<br />
Einkaufsorganisation Dialog und Kooperation. Um einen hohen Wirkungsgrad unserer Maßnahmen sicherzustellen und Ressourcen<br />
weltweit<br />
effektiv einzusetzen, engagieren wir uns im Thema Nachhaltigkeit in der Lieferkette für eine unternehmens- und<br />
industrieweite Standardisierung. Unsere Lieferanten profitieren von diesem Vorgehen, weil es die Transparenz<br />
erhöht und einheitliche Kundenanforderungen den Aufwand etwa bei Anfragen reduzieren. Wir engagieren uns in<br />
Verbänden wie econ-sense oder dem Bundesverband für Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik (BME). Gemeinsam mit Experten aus den<br />
Einkaufsbereichen anderer namhafter Hersteller wirken wir außerdem in einer Arbeitsgruppe mit, die sich dezidiert mit Fragen der<br />
Nachhaltigkeit in der Lieferkette beschäftigt und gemeinsame Aktivitäten wie beispielsweise Lieferantentrainings umsetzt. Außerdem ist <strong>Daimler</strong><br />
Mitglied in dem US-Verband für Standardisierungsaktivitäten in der Automobilindustrie (Automotive Industry Action Group, AIAG). Der Verband<br />
bietet einen „neutralen Boden“, auf dem Automobilhersteller und Zulieferer sowie Dienstanbieter und eine angemessene Anzahl von<br />
Wissenschaftsvertretern zusammenkommen können, um Standards, Technologien, Geschäftspraktiken und -prozesse in der automobilen<br />
Lieferkette zu entwickeln, zu harmonisieren und zu verbessern.<br />
Intensiv tauschen wir uns zu Nachhaltigkeitsaspekten in der Lieferkette mit unseren Stakeholdern aus. Beim „<strong>Daimler</strong> Sustainability Dialogue“<br />
<strong>2011</strong> in Stuttgart trat bereits zum vierten Mal eine Arbeitsgruppe dazu zusammen. Mit Lieferantenvertretern und NGOs haben wir hier unter<br />
anderem diskutiert, welchen Kriterien Nachhaltigkeitsevaluationen für Lieferanten genügen sollten und wie sie sich wirkungsvoll umsetzen<br />
lassen.<br />
Mehr zum „<strong>Daimler</strong> Sustainability Dialogue“<br />
<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.| Lieferantenbeziehungen// Unser Ansatz<br />
<strong>2011</strong>
Unsere Standards und Anforderungen<br />
Unter dem Motto „Commitment to Excellence“ definiert das <strong>Daimler</strong> Supplier Network (DSN) die Geschäftsphilosophie des <strong>Daimler</strong>-Einkaufs.<br />
Seine Grundprinzipien lauten Leistung und Partnerschaft: Lieferantenleistungen messen wir mithilfe der External Balanced Scorecard nach den<br />
Kriterien Qualität, Technologie, Kosten und Liefertreue. Das Prinzip Partnerschaft umfasst die Aspekte Fairness, Verlässlichkeit und<br />
Glaubwürdigkeit. Wir nehmen diese Prinzipien ernst und haben beispielsweise im Rahmen unseres Risikomanagements Prozesse etabliert, um<br />
Lieferanten mit wirtschaftlichen Schwierigkeiten zu identifizieren und deren Situation zu stabilisieren.<br />
Die Tragfähigkeit dieser Prinzipien hat sich <strong>2011</strong> besonders bewiesen: Das verheerende Erdbeben und der Tsunami vom 11. März <strong>2011</strong> in Japan<br />
hatten schwere Folgen für das Land, seine Bevölkerung und die Industrie – darunter auch viele Lieferanten der <strong>Daimler</strong> AG. Neben der<br />
unmittelbaren Hilfe und Unterstützung der Lieferanten und ihrer Mitarbeiter war unser oberstes Ziel die Wiederherstellung einer stabilen<br />
Fahrzeugproduktion. Dank intensiver Zusammenarbeit mit unseren Lieferanten konnten wir die Lieferkette nach der Katastrophe schnell wieder<br />
aufbauen.<br />
<strong>Daimler</strong>-Richtlinie zur Nachhaltigkeit. Unsere Erwartungen in Bezug auf ökologische, soziale und geschäftsethische Standards haben wir in<br />
einer „Richtlinie zur Nachhaltigkeit für Lieferanten“ formuliert. Sie ist verbindlicher Bestandteil der Vertragsbedingungen von Mercedes-Benz und<br />
unserer allgemeinen Einkaufsbedingungen (Nichtproduktionsmaterial), die für einen Großteil unserer Lieferanten gelten. Schrittweise verankern<br />
wir auch im internationalen Rahmen Nachhaltigkeitsklauseln in den Einkaufsbedingungen. Seit Ende <strong>2011</strong> ist das in Australien, China,<br />
Indonesien, Mexiko, Singapur, Thailand, Ungarn, Vietnam, Argentinien, Südafrika und der Türkei der Fall.<br />
Zu den Anforderungen unserer Nachhaltigkeitsrichtlinien gehört beispielweise eine umweltschonende Produktionsweise. Unsere Lieferanten<br />
erfüllen die ISO-Norm 14001 bzw. EMAS oder können ein vergleichbares Umweltmanagementsystem vorweisen. Anforderungen in Bezug auf die<br />
Umweltverträglichkeit von gelieferten Bauteilen sind in unseren Lastenheften definiert; Kriterien zur Materialauswahl, zu Umweltgesetzen und<br />
Stoffverboten sowie zu Recyclinganforderungen haben wir zudem in den Mercedes-Benz Vertragsbedingungen verankert.<br />
Wir unterstützen unsere Lieferanten bei der Umsetzung dieser Anforderungen, etwa durch zielgerichtete Informationen und Schulungen.<br />
Zentrales Dialogmedium ist unser onlinebasiertes <strong>Daimler</strong> Lieferanten Portal, auf dem wir auch alle geltenden Anforderungen und Standards in<br />
verschiedenen Landessprachen hinterlegt haben.<br />
Zum <strong>Daimler</strong> Lieferanten Portal gelangen Sie hier.<br />
UNSERE RICHTLINIE ZUR NACHHALTIGKEIT FÜR LIEFERANTEN<br />
Wir wollen gemeinsam mit unseren Lieferanten sicherstellen, dass entlang der gesamten Zulieferkette Nachhaltigkeitsstandards<br />
beachtet werden. Daher haben wir in unserer Richtlinie zur Nachhaltigkeit die Anforderungen an ein nachhaltiges Geschäftsverhalten<br />
unserer Lieferanten formuliert. Die Richtlinie orientiert sich an internationalen Standards wie dem UN Global Compact und ergänzt<br />
bestehende <strong>Daimler</strong>-Regelwerke wie die Verhaltensrichtlinie, die Grundsätze zur sozialen Verantwortung und die Umweltleitlinien des<br />
Konzerns.<br />
Die Richtlinie zur Nachhaltigkeit ist verbindlicher Bestandteil der Mercedes-Benz Special Terms und der allgemeinen<br />
Einkaufsbedingungen, die für einen Großteil unserer Lieferanten gelten. Nachhaltigkeitsklauseln sind inzwischen auch in unsere<br />
Einkaufsbedingungen in Australien, China, Indonesien, Mexiko, Singapur, Thailand, Ungarn, Vietnam und der Türkei integriert.<br />
Weltweit werden die Vertragswerke sukzessive angepasst.<br />
Zentrale Anforderungen der Richtlinie:<br />
<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.| Lieferantenbeziehungen// Unsere Standards und Anforderungen<br />
Arbeitsbedingungen/Personal<br />
<strong>Daimler</strong> bekennt sich zur Einhaltung der Menschenrechte und setzt sich hierfür aktiv ein. Wo es uns möglich ist, unterstützen wir<br />
deren Verbreitung auch bei unseren Lieferanten. Bei der Verfolgung konkreter Verdachtsfälle zu Menschenrechtsverletzungen<br />
innerhalb unserer Zulieferkette arbeiten wir eng mit unserer Weltarbeitnehmervertretung zusammen. Im Rahmen eines gemeinsam<br />
definierten Prozesses ist die strukturierte Nachverfolgung der Verdachtsfälle sichergestellt.<br />
Umweltstandards<br />
Unser Anspruch, möglichst umweltverträglich zu produzieren, reicht über unsere eigenen Werksgrenzen hinaus: Wir achten auch bei<br />
den Materialien und Bauteilen, die wir von Zulieferern beziehen, auf eine umweltschonende Produktionsweise. Die Kriterien zur<br />
Materialauswahl und zu Recyclinganforderungen haben wir in den Mercedes-Benz Special Terms verankert. Zu diesen Themen<br />
stehen wir im ständigen Austausch mit unseren Lieferanten. Unsere Zulieferer erfüllen die ISO-Norm 14001 oder können einen<br />
vergleichbaren Standard vorweisen.<br />
<strong>2011</strong>
Geschäftsethik<br />
Eine konsequente Bekämpfung von Korruption ist uns äußerst wichtig. Unsere <strong>Daimler</strong>-Verhaltensrichtlinie haben wir an alle unsere<br />
Geschäftspartner kommuniziert. Außerdem sind Compliance -Themen integraler Bestandteil unserer Schulungen für neue<br />
Einkaufsmitarbeiter. Ein vermutetes Fehlverhalten können unsere Mitarbeiter und Lieferanten an das zentrale Business Practices<br />
Office (BPO) melden, auf Wunsch auch anonym.<br />
Download Richtlinie Deutsch (PDF, 107 KB)<br />
Download Richtlinie in verschiedenen Sprachen:<br />
<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.| Lieferantenbeziehungen// Unsere Standards und Anforderungen<br />
<strong>Daimler</strong> Lieferantenportal<br />
<strong>2011</strong>
Umsetzung und Monitoring<br />
Wir wollen gemeinsam mit unseren Lieferanten überall auf der Welt sicherstellen, dass entlang der gesamten Lieferkette<br />
Nachhaltigkeitsstandards eingehalten werden. Um die konkrete Umsetzung dieser Anforderungen bei unseren direkten Lieferanten zu<br />
unterstützen und zu prüfen, setzen wir unterschiedliche Instrumente wie etwa Trainings, Dialog- und Kommunikationsmaßnahmen sowie<br />
Assessments ein. Zudem haben wir begonnen, Nachhaltigkeitsaspekte in Audits zur Auswahl neuer Lieferanten zu integrieren. Die<br />
Entscheidungsgrundlage für die gezielte Auswahl geeigneter Instrumente bildet eine Risikoanalyse, die wir nach Ländern und Warengruppen<br />
vornehmen.<br />
>100<br />
Zulieferer im Jahr<br />
<strong>2011</strong> in Indien,<br />
Brasilien, Mexiko<br />
und der Türkei<br />
geschult<br />
Nachhaltigkeitstrainings für Lieferanten <strong>2011</strong><br />
Trainingsinhalte: Geschäftsethik,<br />
Umweltstandards und<br />
Arbeitsbedingungen<br />
Lieferantentrainings. Wir führen gemeinsam mit anderen Automobilherstellern und dem amerikanischen Verband<br />
für Standardisierungsaktivitäten in der Automobilindustrie (Automotive Industry Action Group, AIAG) Trainings zu<br />
Nachhaltigkeit für Lieferanten durch. Die gemeinsame Ausrichtung für verschiedene Hersteller und Zulieferer ist<br />
effizienter und zeigt den Lieferanten, welche große Bedeutung die Hersteller dem Thema beimessen. Nach<br />
erfolgreichen Pilottrainings im vergangenen Jahr setzen wir die Schulungen inzwischen als ein Standardinstrument<br />
in ausgewählten Ländern ein. <strong>2011</strong> waren das Indien, Brasilien, Mexiko und die Türkei. Insgesamt wurden über 100<br />
Zulieferer geschult.<br />
Die Trainings dauern einen Tag und werden von einem unabhängigen Trainer sowie einem Rechtsanwalt in der<br />
jeweiligen Landessprache durchgeführt. Trainingsinhalte sind die in unserer Richtlinie zur Nachhaltigkeit<br />
beschriebenen Anforderungen an Arbeitsbedingungen, Umweltstandards und Geschäftsethik. Die Teilnehmer lernen<br />
darüber hinaus die landesspezifische Gesetzeslage sowie Anforderungen an Managementsysteme kennen und üben<br />
die Umsetzung anhand von Fallbeispielen.<br />
Land Trainingszeitraum Veranstaltungsort Anzahl<br />
Indien April–August<br />
<strong>2011</strong><br />
6 Trainingseinheiten<br />
Brasilien August <strong>2011</strong><br />
1 Trainingseinheit<br />
Mexiko November <strong>2011</strong><br />
2 Trainingseinheiten<br />
Türkei November–<br />
Dezember <strong>2011</strong><br />
4 Trainingseinheiten<br />
Bangalore,<br />
Chennai,<br />
Delhi,<br />
Pune<br />
<strong>Daimler</strong>-Lieferanten<br />
40 Teilnehmer<br />
São Paolo 30 Teilnehmer<br />
Mexiko Stadt,<br />
Monterrey<br />
Bursa,<br />
Istanbul<br />
<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.| Lieferantenbeziehungen// Umsetzung und Monitoring<br />
17 Teilnehmer<br />
13 Teilnehmer<br />
Online-Self-Assessment. Bei Lieferanten aus Risikoländern und bei speziellen Waren- bzw. Dienstleistungsgruppen setzen wir unseren<br />
Fragebogen zur Lieferantenselbstauskunft (Self-Assessment) ein. Er steht als Onlineversion zur Verfügung und fordert Auskunft zu<br />
Arbeitsbedingungen, Umweltstandards und zur Geschäftsethik. Außerdem fragen wir ab, wie unsere Lieferanten diese Standards in ihrer eigenen<br />
Lieferkette kommunizieren und deren Einhaltung einfordern. Die Lieferanten können Kommentare abgeben und Anhänge beifügen. Damit wir<br />
zielgerichtet Fragen stellen können, setzen wir eine Version für produzierende Lieferanten und eine für Dienstleister ein.<br />
Die Befragungsdaten nutzen wir, um die Lieferanten anhand einer Ampellogik zu untergliedern. Die „grüne“ Gruppe erfüllt die Anforderung der<br />
Richtlinie vollständig, die „gelbe“ im Wesentlichen, die „rote“ erfüllt die Richtlinie nicht. Nach dieser Maßgabe erarbeiten wir Konsequenzen und<br />
Verbesserungsmaßnahmen und besprechen diese gemeinsam mit den Lieferanten. Im Jahr <strong>2011</strong> haben Lieferanten der Warengruppe<br />
Reinigungsdienstleistungen das Self-Assessment ausgefüllt.<br />
CSR/Sustainability Audits: Im Einkauf Trucks & Buses haben wir <strong>2011</strong> für eine Auswahl neuer Lieferanten in ausgewählten Ländern Fragen zu<br />
Nachhaltigkeitsstandards in bestehende On-Site-Assessments für neue Lieferanten integriert. In Mexiko, China, Russland und Indien wird bis<br />
März 2012 der Prozess in Pilotprojekten getestet. Unser Ziel ist es, den Fragenblock zukünftig als Standardmodul für Risikoländer einzusetzen.<br />
<strong>2011</strong>
<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.| Lieferantenbeziehungen// Umsetzung und Monitoring<br />
Umgang mit Verstößen. Bei der Verfolgung konkreter Verdachtsfälle von Verstößen gegen unsere Nachhaltigkeitsrichtlinie sowohl bei unseren<br />
direkten Lieferanten als auch in der Lieferkette greift ein etablierter Prozess. Wir nehmen Kontakt zu unserem direkten Geschäftspartner auf und<br />
bitten ihn um eine Stellungnahme und eine Beschreibung der getroffenen Maßnahmen zur Behebung der Missstände. Insbesondere bei einem<br />
Verdacht gegen Menschenrechtsverstöße arbeiten wir eng mit unserer Arbeitnehmervertretung zusammen.<br />
Kommunikation und Training im Einkauf. Für alle neuen Mitarbeiter im Einkauf am Standort Deutschland sind Schulungen zu Nachhaltigkeit<br />
und Compliance verpflichtend. Eine spezielle Trainingsveranstaltung zu Nachhaltigkeitsstandards im Einkauf wird allen Einkäufern empfohlen.<br />
Alle Informationen zu unseren Standards und Maßnahmen stellen wir in einer eigenen Rubrik im <strong>Daimler</strong> Employee Portal zur Verfügung.<br />
<strong>2011</strong>
__Kapitel<br />
Unsere Kunden<br />
INKLUSIVE VERTIEFENDER INHALTE<br />
<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.<br />
http://nachhaltigkeit.daimler.com
Unser Ansatz<br />
Wir haben den Anspruch, die Erwartungen unserer Kunden zu erfüllen und nach Möglichkeit sogar zu übertreffen – sowohl in Bezug auf unsere<br />
Produkte als auch im Verkauf und Service sowie bei allen begleitenden Dienstleistungen. Handlungsleitend ist für uns die Wertschätzung<br />
unserer Kunden. Wir wollen ihnen mit Offenheit und einem genauen Gespür für ihre Wünsche und Vorstellungen begegnen. Das ist auch<br />
deswegen entscheidend, weil wir wissen, dass die Erwartungen unserer Kunden sehr unterschiedlich sind – sowohl individuell als auch regional<br />
und je nach Produktgruppe.<br />
Management der Kundenbeziehungen. Alle unsere Geschäftsbereiche haben ein wirksames Kundenbeziehungsmanagement (Customer-<br />
Relationship-Management, CRM ) aufgebaut, das die Grundlage für die Überprüfung und die Verbesserung von Kundenbeziehungen schafft.<br />
Innerhalb dieses Managementsystems entwickeln wir Strategien und Programme, die hohe Standards in der Kundenbetreuung sicherstellen. Als<br />
Steuerungsgrundlage kommen Kennzahlen zum Einsatz.<br />
KUNDENZUFRIEDENHEIT – AUSGEWÄHLTE PROGRAMME DER GESCHÄFTSBEREICHE<br />
Hinweis: Die <strong>Daimler</strong> AG ist aus rechtlichen Gründen nicht befugt, einzelne steuerungsrelevante externe Kundenzufriedenheitsdaten<br />
zu veröffentlichen. Zudem wurde wegen mangelnder Vergleichbarkeit auf die Darstellung interner Kundenzufriedenheitsdaten<br />
verzichtet.<br />
Mercedes-<br />
Benz<br />
<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.| Unsere Kunden// Unser Ansatz<br />
In dem Programm CSI No. 1 haben wir alle Initiativen gebündelt, die die Betreuung unserer Kunden im direkten Kontakt<br />
oder durch die Anpassung von Abläufen verbessern. Regelmäßig geben wir interne und externe Kundenbefragungen in<br />
Auftrag. Eine einheitliche Methodik der Messung und Steuerung ist Basis des Programms. Daraus entwickeln wir nach<br />
dem Baukastenprinzip maßgeschneiderte Aktionspläne, deren Umsetzung überwacht wird.<br />
Die aktuellen Ergebnisse bestätigen die erzielten Verbesserungen in der Kundenzufriedenheit aus den Vorjahren und<br />
unterstreichen die Nachhaltigkeit des CSI No. 1-Programms. Nahezu 70 Prozent aller Märkte erreichen einen internen CSI<br />
Sales Score von 90 und höher. Die internen CSI Scores sind ein guter Vorlaufindikator für die externen<br />
Wettbewerbsstudien und eignen sich für die individuelle Beratung der Händler und die Ableitung von Maßnahmen.<br />
Ein Schwerpunkt lag 2010 auf dem Beschwerdemanagement und dem Management der Schnittstelle zwischen Verkauf<br />
und Service. Um die Streuung im Händlernetz zu reduzieren, wird die intensive Vor-Ort-Beratung und Betreuung<br />
leistungsschwacher Händler über alle Kundenkontaktprozesse konsequent in den Märkten umgesetzt. Ergebnisse externer<br />
Wettbewerbsstudien verdeutlichen, dass Mercedes-Benz in den Kernmärkten deutliche Steigerungen und weiterhin<br />
Topplatzierungen erzielt.<br />
Prädikat für ausgezeichnete Kundenzufriedenheit. Unter „Service mit Stern“ verstehen wir einen Service, der in der<br />
Kundenbetreuung und Prozessleistung Maßstäbe setzt und sich dabei konsequent an den Kundenbedürfnissen orientiert.<br />
Das Konzept „Service mit Stern“ bildet bei Mercedes-Benz zugleich den Rahmen für ein durchgängiges und einzigartiges<br />
Unterstützungskonzept zum Erreichen der Spitzenposition in der Kundenzufriedenheit.<br />
Um ein jährliches „Service mit Stern“-Prädikat zu erhalten, müssen die Servicestandorte der Niederlassungen, Vertreter<br />
und Servicepartner festgelegte Zielwerte bei der internen Kundenzufriedenheitsmessung erreichen. Welcher Betrieb ein<br />
Prädikat erhält, steht immer zum Jahresende fest. Die Prädikatsverleihung erfolgt durch den Service-Verkaufsmanager im<br />
Frühjahr des Folgejahres. <strong>2011</strong> haben von insgesamt 1.105 Mercedes-Benz Standorten mit Servicefunktion für Pkw,<br />
Transporter und/oder Lkw 803 mindestens ein „Service mit Stern“-Prädikat für eine oder mehrere Sparten erhalten.<br />
Die Kundenzufriedenheitsmessung wird auf Basis von Kundenkontaktdaten durch das renommierte<br />
Marktforschungsinstitut ServiceBarometer AG vorgenommen. Dazu werden jährlich über 80.000 Kunden mit Fahrzeugen<br />
jeden Alters anhand eines internen Fragebogens telefonisch zu ihrer Zufriedenheit befragt.<br />
Die Auszeichnung für höchste Kundenzufriedenheit gibt es auch für smart. Nach dem gleichen Prinzip wird hier das<br />
Prädikat „smart & smile“ verliehen.<br />
<strong>2011</strong>
Mitsubishi Fuso<br />
Truck and Bus<br />
Corporation<br />
(MFTBC)<br />
Im Oktober <strong>2011</strong> wurde die „FUSO 2015“-Initiative lanciert. Zu ihren fünf Eckpfeilern zählen wir den Anspruch,<br />
der bevorzugte Geschäftspartner unserer Kunden zu sein und damit MFTBC zu der Marke für Lkw und Busse zu<br />
machen, der am meisten vertraut wird. Unser spezifisches Ziel lautet, bis 2015 die Nummer eins in puncto<br />
Kundenzufriedenheit unter den vier japanischen Bus- und Lkw-Herstellern zu werden.<br />
Das wollen wir erreichen, indem wir systematisch die Perspektive unserer Kunden einnehmen und unsere Produkte<br />
und Dienstleistungen daran ausrichten. Dabei orientieren wir uns an dem Qualitätsmanagementsystem ISO/TS<br />
16949. Maßnahmen sind darauf gerichtet, zum Beispiel den Service in Verkauf und Kundendienst effizienter zu<br />
gestalten, schneller auf Kundenanfragen zu reagieren und kundenorientiertere Lösungen zu entwickeln.<br />
<strong>Daimler</strong> Buses Regelmäßig führen wir Kundenzufriedenheitsbefragungen für alle Marken anhand von Parametern wie Konzept- und<br />
Auslieferqualität, Termintreue, Langzeitqualität, Verfügbarkeit und Wirtschaftlichkeit durch. Seit 2008 werden diese<br />
Befragungen als Online Customer Survey (OOCS) über unser Internetportal Omniplus vorgenommen. Dabei geben<br />
unsere Kunden selbst eine Wertung zu ihrem Servicepartner ab, standardmäßig anonym, nach Wunsch aber auch<br />
namentlich.<br />
<strong>Daimler</strong> Trucks<br />
Nordamerika<br />
(DTNA)<br />
<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.| Unsere Kunden// Unser Ansatz<br />
OOCS ist ein kontinuierlicher Prozess, der eigenverantwortlich durch die Servicepartner gesteuert wird. Die<br />
Onlinebefragung ist in 17 Ländern für Servicepartner gebührenfrei verfügbar und wurde in 13 Sprachen übersetzt.<br />
Seit ihrer Einführung 2008 haben die teilnehmenden Servicepartner 45.569 OOCS-Zugangscodes für ihre Kunden<br />
erstellt. Bis Herbst <strong>2011</strong> sind 7.068 Kundenwertungen für das Werkstatt- und Ersatzteilegeschäft erfolgt. Die<br />
Kundenrückmeldequote im Gesamtzeitraum beträgt 16 Prozent. Üblich bei vergleichbaren Internetbefragungen sind<br />
8 bis 12 Prozent.<br />
Ergebnisse aus der OOCS gehen auch in den Customer Satisfaction Index (CSI) ein, der länderspezifisch<br />
aufgegliedert in unserem vierteljährlichen Qualitätsmanagementreport veröffentlicht wird. Ziel des Reports ist es,<br />
das Feedback unserer Kunden kontinuierlich in unsere Verkaufs- und Serviceaktivitäten einzubringen und<br />
nachhaltige Verbesserungsprozesse anzustoßen.<br />
Marken-Qualitätsstudie After Sales (Werkstatt- und Ersatzteilegeschäft): Von übergeordneter Relevanz für den<br />
Kundenservice ist die Marken-Qualitäts-Studie (MQS). Sie wird alle 2 Jahre von <strong>Daimler</strong> Buses in Auftrag gegeben<br />
und wurde zuletzt <strong>2011</strong> durchgeführt. Dabei werden unsere Kunden direkt vor Ort durch eine externe Agentur<br />
befragt. Darüber hinaus beinhaltet unsere Onlinebefragung OOCS einzelne Fragen aus der MQS, um die<br />
Entwicklung zwischen den MQS-Terminen besser zu erfassen.<br />
Abgeleitete Maßnahmen aus den Ergebnissen der aktuellen MQS <strong>2011</strong> liegen noch nicht vor. Die Fachbereiche sind<br />
beauftragt, geeignete Maßnahmen, wo nötig, zu entwickeln.<br />
DTNA strebt sowohl bei den eigenen Produkten als auch bei Serviceleistungen der Vertragshändler der Marken<br />
Freightliner, Western Star, Thomas Built Buses und Detroit Diesel höchste Kundenzufriedenheit an. Entscheidend ist<br />
für uns dabei das Eingehen auf lokale Besonderheiten und Kundenbedürfnisse. Daher lautet die Philosophie von<br />
DTNA „So lokal wie nötig, so global wie möglich“.<br />
Seit 2004 erfragen wir die Kundenzufriedenheit im Rahmen des Programms „Service and Part Experience“ (SPE).<br />
Zusätzlich haben wir weitere Prozesse und Programme initiiert, um Effizienz und Qualität unserer Vertragspartner zu<br />
steigern. Dazu zählen der Austausch von Best-Practice-Beispielen, Beratungen und Schulungen, eine im gesamten<br />
Händlernetz verbesserte Ersatzteilversorgung, verkürzte Wartungs- und Reparaturzeiten (Mission Critical) sowie<br />
eine garantiert sofort durchgeführte Servicediagnose (Express Assessment). Den Rahmen für alle<br />
Verbesserungsmaßnahmen bildet unser unternehmensweites Lean Management. Mithilfe dieser Methode haben wir<br />
eine Kultur kontinuierlicher Verbesserung etabliert, die alle Mitarbeiter einbezieht.<br />
Ergänzend hierzu haben wir im Jahr 2007 in Zusammenarbeit mit unseren Händlern das Programm „Customer First“<br />
gestartet, das inzwischen eine deutliche Wirkung zeigt. Ziel ist es, die Führerschaft in puncto Kundenservice und<br />
Kundenzufriedenheit zu erlangen. Hier sind wir auf einem guten Weg: Das zeigen die 30-prozentige Verbesserung in<br />
den SPE-Kundenbefragungen seit deren Einführung 2004 sowie unsere stetig besser werdende Position im<br />
nordamerikanischen Wettbewerbsvergleich.<br />
<strong>2011</strong>
<strong>Daimler</strong><br />
Financial<br />
Services<br />
(DFS)<br />
Die langfristige Kundenbindung ist für DFS ein strategisches Kernthema. Der Fokus unserer Verkaufsstrategie liegt<br />
daher neben der Gewinnung von Neukunden darauf, die Loyalität bereits bestehender Kunden zu erhöhen. So haben wir<br />
Kundenbindungsprogramme entwickelt, die beispielsweise vorsehen, dass alle Kunden vor Ablauf ihres Vertrags<br />
angesprochen werden und ein Loyalitätsangebot erhalten. Die Kundenbindung messen wir über die „Customer Retention<br />
Rate“.<br />
In unserer Unternehmensstrategie „Captive #1“ haben wir uns das Ziel gesetzt, die weltweite Nummer eins in der<br />
Kunden- und Händlerzufriedenheit unter den automobilen Finanzdienstleistern zu werden. Regelmäßig messen wir die<br />
Zufriedenheit durch interne sowie unabhängige externe Umfragen in den lokalen Märkten. Die Ergebnisse dieser Studien<br />
geben uns Rückschlüsse darauf, wo wir noch besser werden können.<br />
Innovationsmanagement. Unser Anspruch lautet, eine Kultur der Innovation zu entwickeln, die wir als Schlüsselfaktor<br />
ansehen, um im global wachsenden Wettbewerb weiter ganz vorn dabei zu sein. DFS hat deswegen die Ideenplattform<br />
„myidea“ entwickelt und im Mitarbeiterportal bereitgestellt. Sie steht für weltweiten Dialog und bietet bei DFS erstmals<br />
einen globalen Ansatz für den Austausch von neuen und bereits realisierten Geschäftsideen, sodass jeder im<br />
Unternehmen vom Innovationspotenzial in den Köpfen aller Mitarbeiter profitieren kann.<br />
Captive #1 Award. Der jährlich global ausgeschriebene Preis wird an Teams vergeben, die mit ihrem Engagement, ihren<br />
Initiativen und Projekten dazu beitragen, <strong>Daimler</strong> Financial Services zur Nummer eins unter den automobilen<br />
Finanzdienstleistern zu machen.<br />
BRANCHENAUSZEICHNUNGEN<br />
Kundenzufriedenheitsstudien, Branchenpreise Mercedes-Benz Cars<br />
Kundenzufriedenheitsstudien Branchenpreise<br />
J.D.-Power-Studie für Service<br />
→ in neun von 12 Ländern war<br />
Mercedes-Benz unter den Top 3<br />
J.D. Power Vehicle Ownership<br />
Satisfaction Study <strong>2011</strong><br />
→ Mercedes-Benz schafft ersten Platz<br />
unter den Premiummarken<br />
„Award Kundenzufriedenheit“ des TÜV<br />
Rheinland<br />
→ Award für Social-Media-Aktivitäten:<br />
zweiter Platz für LUEG AG<br />
Preise für Produkte (Buses)<br />
„Green Coach <strong>2011</strong>“: Setra S415 GT-HD<br />
„ÖkoGlobe <strong>2011</strong>“<br />
→ Platz 1 in der Kategorie „neue Mobilitätskonzepte“: BRT<br />
Die besten Nutzfahrzeuge <strong>2011</strong><br />
→ Gewinner in der Klasse „Midibusse“: Mercedes-Benz Tourino<br />
→ Gewinner in der Kategorie „Stadtlinienbusse“: Citaro<br />
„Coach of the Year“ Großbritannien: Setra S415 GT-HD<br />
Leser-Award der Fachzeitschrift „Busfahrer“: Kategorie „Bester Bus“: Setra S415 GT-HD<br />
„Omnibus des Jahres 2010“ (Bosnien): Setra<br />
Aktueller Werkstättentest von ADAC: sehr gut (seit 2006<br />
Spitzenleistung beim ADAC-Test)<br />
Auch in anderen Werkstättentests hat Mercedes-Benz Cars seit 2006<br />
gut abgeschnitten; Test-Sieger bei „Autobild“, „auto, motor und sport“,<br />
„Autozeitung<br />
Branchenpreis „Service Award <strong>2011</strong>“ der Fachzeitschrift „KFZ“<br />
→ 4 Mercedes-Benz Betriebe und ein Fuso-Betrieb belegten die ersten<br />
5 Plätze<br />
Kundenrechte. Den Rahmen für die Gestaltung guter Kundenbeziehungen bilden rechtliche Regelungen etwa im Bereich des<br />
Verbraucherschutzes. Die serviceorientierte Ausgestaltung von Kundenrechten, etwa bei Reklamationen oder in der Bereitstellung von<br />
Informationen, sehen wir als Teil eines guten Kundenbeziehungsmanagements an.<br />
Daten- und Verbraucherschutz<br />
<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.| Unsere Kunden// Unser Ansatz<br />
<strong>2011</strong>
Antworten finden auf die Kundenanforderungen von morgen<br />
Umweltfreundlich, flexibel und komfortabel – so möchten unsere Kunden künftig unterwegs sein. Als Automobilhersteller sind wir gefordert,<br />
rechtzeitig zukunftsfähige Produkt- und Servicekonzepte für solche Kundenbedürfnisse zu entwickeln. Nachfolgend die maßgeblichen Trends<br />
und unsere Antworten:<br />
Elektromobilität ist vor allem in urbanen Räumen das Antriebskonzept der Zukunft.<br />
E-Motoren wie die unserer smart Produktreihe sind darauf zugeschnitten. Sie sind hocheffizient und verursachen keine lokalen<br />
Emissionen.<br />
<strong>2011</strong> hat Mercedes-Benz die bundesweit erste zertifizierte Werkstatt in Berlin eröffnet, die alle Fahrzeuge mit Elektro-,<br />
Brennstoffzellen - oder Hybridantrieb (E-CELL , F-CELL , E-CELL PLUS) professionell betreuen kann.<br />
Batterien in Elektroautos sind noch sehr teuer. Das „sale&care“-Angebot von <strong>Daimler</strong> Financial Services (DFS) ermöglicht es,<br />
ein Auto zu kaufen oder zu leasen und die Batterie nur zu mieten. Ein weiteres Plus: <strong>Daimler</strong> übernimmt die regelmäßige<br />
Wartung der Batterie. Antriebsstrategien<br />
CO 2 -neutrale Lieferketten: Verbraucher fordern heute eine umweltverträgliche Logistik.<br />
Unsere Lkw- und Transporterflotte bietet dafür zukunftsträchtige Optionen. Beispiele sind der neue Actros, der heute als der<br />
sparsamste und sauberste Lkw der Welt gilt, sowie der Mercedes-Benz Vito E-Cell mit Elektroantrieb.<br />
Mit intelligentem Flottenmanagement könnten Unternehmen ihre Transportwege und Flottengrößen optimieren. Mercedes-<br />
Benz bietet hierzu das Instrument „FleetBoard“ an. Allein 2009 beliefen sich die CO 2 -Einsparungen aller FleetBoard-Nutzer auf<br />
174.000 Tonnen. Pro Lastwagen und Jahr vermeiden Unternehmen so bis zu 6.500 Euro an Spritkosten. Für diese Leistung ist<br />
FleetBoard <strong>2011</strong> erneut mit dem Image-Award „Beste Marke Telematik“ ausgezeichnet worden. Mehr Informationen zu<br />
FleetBoard: www.fleetboard.com<br />
Der öffentliche Nahverkehr ist unverzichtbar, wenn Metropolen Konzepte nachhaltiger Mobilität entwickeln.<br />
Wir bieten hierfür vom Kleinbus bis zum Großgelenkbus eine ganze Palette an Verkehrsmitteln mit Elektro-, Hybrid- und<br />
Brennstoffzellenantrieb an.<br />
Mit unserem System „Bus Rapid Transit“ schaffen wir neue Möglichkeiten eines intelligenten öffentlichen<br />
Verkehrsmanagements in Metropolen. Busse mit Brennstoffzellenantrieb<br />
Bus Rapid Transit<br />
Mit den neuen Kommunikationstechnologien lässt sich Mobilität effizienter und zugleich komfortabler gestalten.<br />
Wir ermöglichen unseren Kunden zum Beispiel mit Smartphone-Apps einen direkten Zugang zu nützlichen Informationen und<br />
Serviceangeboten. Dazu zählt die kostenlose Mercedes-Benz Service App, die unterwegs praktische Hilfe, etwa in Notfall- und<br />
Pannensituationen, leistet.<br />
Speziell für unsere Kunden des Bus-Geschäftsbereichs haben wir die Info- und Kontakt-Internetseite Omniplus oder das Bus<br />
Dock-Serviceportal für technische Details zu unseren Fahrzeugen eingerichtet. Über Ominplus laufen auch die<br />
Kundenzufriedenheitsbefragungen. www.omniplus.com<br />
In der mobilen Gesellschaft werden kooperative Carsharingmodelle wie car2go von <strong>Daimler</strong> immer beliebter. Die Vorteile: Autos werden<br />
extrem effizient genutzt; Kunden gehen keine langfristigen finanziellen Verpflichtungen ein und das Mieten geht unkompliziert und schnell per<br />
Smartphone oder Internet.<br />
Mobilitätskonzepte und -services<br />
<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.| Unsere Kunden// Kundenanforderungen<br />
<strong>2011</strong>
Kundenservice und Werkstätten<br />
<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.| Unsere Kunden// Kundenservice und Werkstätten<br />
Wer von uns ein Fahrzeug kauft, erwirbt ein Produkt von ausgezeichneter Qualität und will sich auch in der Nutzung seines Fahrzeugs auf<br />
optimale Serviceleistungen verlassen können. Besonders wichtig sind uns dabei die technischen Dienstleistungen in den Werkstätten.<br />
Werkstattprozess. Mit dem Werkstattprozess 2010 (WP2010) hat Mercedes-Benz einen idealtypischen Prozess definiert, an dem die<br />
Betreuungsqualität – von der Serviceanmeldung über die eigentlichen Arbeiten am Fahrzeug bis zur Fahrzeugrückgabe – gemessen wird.<br />
WP2010-Berater unseres Bereichs Global Service & Parts (GSP) unterstützen die Werkstätten seit 2006 dabei, mithilfe von Beispielen aus der<br />
Praxis das Erfolgsmodell umzusetzen. Sie erhalten intensive Mitarbeiterschulungen, regelmäßige interne Überprüfungen dienen der Sicherung<br />
der Servicestandards.<br />
Bis Ende <strong>2011</strong> haben mehr als 1.600 Betriebe in 73 Ländern am WP 2010 teilgenommen. Davon waren etwa 1.350 reine Pkw-Betriebe. Seit<br />
2010 beraten wir auch verstärkt Betriebe, die auch andere Fahrzeuge wie Mercedes-Benz Lkw und Busse bedienen. <strong>2011</strong> haben wir eine neue<br />
Qualitätsdimension in der Beratung erreicht: Erstmals wurden Experten des Bereichs Global Service & Parts als WP2010-Autohaus-<br />
Prozessberater nach DIN ISO 17024 durch die DEKRA zertifiziert.<br />
Ähnliche globale Beratungs- und Schulungskonzepte zur Verbesserung der Kundenorientierung und Serviceleistung in den Werkstätten<br />
unterhalten auch unsere anderen Geschäftsbereiche.<br />
Mercedes-Benz: Gebrauchtteile- und Tauschteile-Services<br />
Kundenservice und Reklamationen. Das Mercedes-Benz Customer Assistance Center (CAC) Maastricht N.V. in den Niederlanden ist die<br />
zentrale Anlaufstelle für Kunden und Interessenten von Mercedes-Benz in Westeuropa. Rund 600 Mitarbeiter sorgen hier dafür, dass die Kunden<br />
individuelle Hilfestellung erhalten – rund um die Uhr auf gleichbleibend hohem Niveau, in ihrer jeweiligen Landessprache. Die Hauptaufgaben<br />
sind die Koordination des Mercedes- Benz 24-Stunden-Service (Hilfe im Pannenfall) sowie die Bearbeitung von Kundenanfragen und -<br />
reklamationen.<br />
Im Rahmen der 2010 begonnenen Initiative „Good Support Declaration“ verlängerte Mitsubishi Fuso Truck & Bus Corporation (MFTBC) die<br />
täglichen Geschäftszeiten seiner Kundendienstniederlassungen um zwei Stunden. Zudem sind diese nun auch an Wochenenden geöffnet, und<br />
über ein neues Callcenter ist Fuso rund um die Uhr für seine Kunden erreichbar. Die Zahl der Reklamationen, die das Customer Assistance<br />
Center von Fuso zwischen Januar und Oktober <strong>2011</strong> erreichten, ging gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 66 auf 443 zurück. Das CAC prüft<br />
jeden Kundenhinweis eingehend und bindet bei Qualitätsfragen lokale Händler ein, um das Problem im Sinne des Kunden zu lösen.<br />
Um seinen Kunden höchste Zuverlässigkeit bieten zu können, setzt <strong>Daimler</strong> Trucks North America (DTNA) auf eine ganzheitliche<br />
Qualitätsstrategie, die alle Phasen des Produktlebenszyklus einschließt. Dabei ist die Analyse von Garantiefällen nur eine Quelle zur<br />
Identifikation von Qualitätsproblemen. Die meisten werden vorher festgestellt, sodass es gar nicht erst zu größeren Reklamationen kommt. So<br />
weisen zum Beispiel Produktberichte des Außendienstes oft frühzeitig auf entstehende Probleme hin. Auf diese Weise ging die Zahl der<br />
fahrzeugbezogenen Reklamationen von 3.109 im Jahr 2010 auf 2.537 im Berichtsjahr zurück.<br />
Ende 2010 führte DTNA den „Online Warranty Link“ (OWL) ein, ein webgestütztes Verfahren, das eine zügigere und effizientere Abwicklung von<br />
Gewährleistungsansprüchen ermöglicht. Inzwischen nutzen bereits mehr als 400 Händler und 200 Zulieferer das System erfolgreich zum Nutzen<br />
der Kunden.<br />
Das <strong>Daimler</strong>-Tochterunternehmen EvoBus hat sein Reklamationsmanagement <strong>2011</strong> neu aufgestellt. Kundenanfragen werden seitdem zentral<br />
erfasst und können so schneller und effektiver bearbeitet werden.<br />
Informationen rund um das Fahrzeug. Wir wollen, dass unsere Kunden ihre Fahrzeuge auf optimale Weise nutzen können. Unser Anspruch<br />
geht dabei über die verpflichtenden Informationen zum Gebrauch und die möglichen Risiken dabei hinaus. In unseren Serviceheften können<br />
unsere Kunden zum Beispiel auch nachlesen, wie sie ihren Kraftstoffverbrauch möglichst gering halten können. Außerdem bietet Mercedes-Benz<br />
für Fahrer von Pkw und Nutzfahrzeugen Eco-Trainings zum spritsparenden Fahren an. Auch Fahrsicherheitstrainings gibt es bei <strong>Daimler</strong> seit<br />
mehr als drei Jahrzehnten – für Pkw-Fahrer ebenso wie für Berufsfahrer von Transportern, Bussen und Lkw.<br />
An Rettungskräfte wendet sich unser „Leitfaden für Rettungsdienste“. Er gibt wichtige Informationen zu Fahrzeugtypen und -funktionen und hilft<br />
so, Unfallopfer schnell aus Fahrzeugen zu befreien.<br />
<strong>2011</strong>
<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.| Unsere Kunden// Kundenservice und Werkstätten<br />
SICHERHEITSTRAININGS UND SCHULUNGEN FÜR PKW- UND NUTZFAHRZEUGFAHRER<br />
Sicherheitstechnik darf den Fahrer nicht aus der Verantwortung entlassen, und sie muss für ihn beherrschbar bleiben. Vor diesem<br />
Hintergrund leisten unsere Aus- und Weiterbildungsangebote für Pkw- und Nutzfahrzeugfahrer einen wichtigen Beitrag zur Sicherheit.<br />
Seit mehr als drei Jahrzehnten bieten wir professionelle Fahrsicherheitstrainings für unsere Pkw-Kunden an. Käufer unserer<br />
Transporter laden wir mit einem Gutschein zur kostenlosen Teilnahme an einem Fahrtraining ein. Genau abgestimmt auf das<br />
jeweilige Fahrzeug zeigen die Kurse, wie man die moderne Sicherheitstechnik effektiv einsetzt, und vermitteln eine ökonomische und<br />
vorausschauende Fahrweise.<br />
Berufsfahrern von Lkw und Omnibussen bietet Mercedes-Benz bereits seit 40 Jahren professionelle Schulungen und<br />
Fahrsicherheitstrainings an. Mit jährlich mehr als 65.000 Teilnehmern aus 50 Ländern – einschließlich der Sondertrainings für ganze<br />
Speditionen – hat sich das Mercedes-Benz Driver-Training zur größten Schulungseinrichtung seiner Art für Lkw-Fahrer entwickelt.<br />
Darüber hinaus haben schon mehr als 10.000 Omnibusfahrer unsere Sicherheitstrainings durchlaufen.<br />
Berufskraftfahrer des gewerblichen Güterverkehrs sind nach dem Berufskraftfahrer-Qualifikationsgesetz (BKrFQG) verpflichtet, alle<br />
fünf Jahre eine Weiterbildung von 35 Stunden in einer zertifizierten Ausbildungsstätte zu absolvieren. Als anerkannter<br />
Ausbildungsbetrieb führt Mercedes-Benz seit 2008 Trainings und Seminare nach diesem Gesetz durch. Dabei qualifizieren wir Fahrer<br />
von Fahrzeugen ab 3,5 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht. Der Trainingserfolg kommt deren eigener Sicherheit ebenso zugute wie<br />
der Sicherheit anderer Verkehrsteilnehmer. Außerdem helfen die Fortbildungen, die durch den Güterverkehr verursachten<br />
Umweltbelastungen zu mindern.<br />
(siehe Eco-Trainings)<br />
LEITFADEN FÜR RETTUNGSDIENSTE<br />
Zu einem möglichst umfassenden Sicherheitskonzept gehört es auch, Informationen zu unseren Fahrzeugen und deren<br />
Sicherheitssystemen gezielt für Rettungskräfte zur Verfügung zu stellen. Die ständig aktualisierte Dokumentation hält für die Pkw-<br />
Baureihen von Mercedes-Benz, Maybach und smart alle rettungsrelevanten Daten detailliert und übersichtlich bereit. Der<br />
Rettungsleitfaden für Pkw ist in den Sprachen Deutsch, Englisch, Französisch, Spanisch, Italienisch und Japanisch kostenlos über<br />
das Internet abrufbar.<br />
Rettungsleitfaden Pkw<br />
Rettungsdienste können sich mithilfe des Leitfadens bereits vorab mit den Besonderheiten moderner Fahrzeugmodelle vertraut<br />
machen. Viele Feuerwehren haben sich den Rettungsleitfaden auf einem Einsatzlaptop abgespeichert und können so die<br />
erforderlichen Informationen bereits auf dem Weg zum Unfallort abrufen.<br />
Rettungskarten<br />
Neben dem „Leitfaden für Rettungsdienste“ stellt Mercedes-Benz mit der „Rettungskarte“ ab sofort Informationen in komprimierter<br />
Form für viele Baureihen und Modelle zur Verfügung. Fahrzeugbesitzer und Rettungskräfte können die Rettungskarte kostenlos aus<br />
dem Internet herunterladen.<br />
Im Notfall muss es schnell gehen. Deswegen stellen wir Rettungsdiensten in mehreren Sprachen genaue Informationen zu unseren<br />
Fahrzeugen und deren Sicherheitssysteme zur Verfügung. Spezielle Kenntnisse sind zudem für das schnelle und fachgerechte<br />
Abschleppen und Bergen von Nutzfahrzeugen erforderlich. Auch dazu haben wir in mehreren Sprachen Leitfäden vorbereitet.<br />
Rettungsleitfaden Lkw<br />
Rettungsleitfaden Transporter<br />
Rettungsleitfaden Omnibus<br />
<strong>2011</strong>
Kundendialog und Werbung<br />
Kundendialog und Werbung<br />
Mercedes-Benz wirbt grundsätzlich nur in Umfeldern, die sich mit den Markenwerten Faszination, Perfektion und Verantwortung vereinbaren<br />
lassen. Gewalt verherrlichende oder sexuell verwerfliche Umfelder oder Katastrophen sind damit tabu. Maßstab ist für uns der Code of Ethics<br />
der europäischen Werbebranche. Darüber hinaus nehmen wir in unseren verschiedenen Absatzmärkten Rücksicht auf die kulturellen<br />
Gepflogenheiten.<br />
Nachhaltigkeit als Werbethema:<br />
In den Kampagnen der M- und B-Klasse spielten die Themen Effizienz und Nachhaltigkeit eine prominente Rolle,<br />
Effizienz war auch das bestimmende Thema in einer Printanzeige im Rahmen der C-Klasse-Kampagne,<br />
Anzeigen zum „F-CELL World Drive“ und ein Film über die A-Klasse E-CELL vermittelten neue Antriebstechnologien,<br />
Handelsmarketing-Kampagne „Effizienz zahlt sich aus“,<br />
TV-Spot „Staying Alive“ zur kraftstoffsparenden ECO Start-Stopp-Funktion,<br />
Bus Rapid Transit (BRT), öffentlicher Nahverkehr (ÖPNV), Carsharing.<br />
<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.| Unsere Kunden// Kundendialog und Werbung<br />
Neue Formen des Kundendialogs. Wollen wir heute gehaltvoll mit unseren Kunden kommunizieren, müssen wir verschiedene Kanäle<br />
bedienen: Vom bewährten direkten Kundenkontakt bis hin zu digitalen Plattformen. Vor allem diese Wege haben wir stark ausgebaut. Dazu<br />
zählen aktive Social-Media-Präsenzen auf Facebook und Google+, über die wir mit Interessenten und Kunden in Dialog treten.<br />
<strong>2011</strong>
Andreas Renschler im Dailog<br />
Der neue Actros setzt Maßstäbe in puncto Umweltverträglichkeit. Was haben Ihre Kunden davon?<br />
Renschler: Eine Menge. Tatsächlich spielt Kraftstoffeffizienz für unsere Kunden schon immer eine wichtige<br />
Rolle – nur unter einem anderen Schlagwort: Wirtschaftlichkeit. Für Spediteure zählen die Gesamtkosten<br />
eines Trucks, die Total Cost of Ownership. Und da sind die Kraftstoffkosten mit über 30 Prozent einer der<br />
größten Posten. Schon das Vorgängermodell des neuen Actros war in Sachen Effizienz Benchmark. Und mit<br />
den neuen Fahrzeugen sind wir noch besser geworden: In der Variante für die Euro-VI-Abgasnorm<br />
verbrauchen sie 4,5 Prozent weniger Diesel als der Vorgänger, als Euro-V-Lkw sind es sogar 7,6 Prozent.<br />
Das spart den Spediteuren bares Geld.<br />
Im Vorfeld war häufig zu hören, die Euro-VI-Abgasnorm ließe sich nur erfüllen, wenn gleichzeitig der<br />
Kraftstoffverbrauch steigt. Der neue Actros schafft die Norm und verbraucht trotzdem weniger als<br />
sein Vorgänger. Wie ist Ihnen die Quadratur des Kreises gelungen?<br />
Renschler: Das kann man nicht durch einzelne Maßnahmen erreichen. Wir haben den Actros von Grund auf<br />
neu entwickelt. Das fängt bei unserer neuen hocheffizienten Motorengeneration an und reicht über<br />
weiterentwickelte Getriebe und Antriebsachsen bis hin zu den Fahrerhausvarianten, die bis ins kleinste<br />
Detail aerodynamisch optimiert sind. Insgesamt stecken im neuen Actros mehr als 10 Jahre Arbeit, über 20<br />
Mio. Testkilometer und mehr als zwei Mrd. Euro Investitionen in Entwicklung und Fertigungstechnik. Und<br />
das hat sich gelohnt.<br />
Welche weiteren Eigenschaften haben Sie dem Actros mitgegeben, um die Bedürfnisse Ihrer<br />
Kunden noch besser zu erfüllen?<br />
Renschler: Wie viel Zeit haben Sie? Ich versuche mal, mich kurz zu fassen: Ein Punkt, der auch Laien sofort<br />
<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.| Unsere Kunden// Dailog Andreas Renschler<br />
„Kraftstoffeffizienz<br />
macht Trucks<br />
wirtschaftlicher.“<br />
Andreas Renschler,<br />
Vorstandsmitglied der <strong>Daimler</strong> AG,<br />
Leiter <strong>Daimler</strong> Trucks<br />
ins Auge springt, ist der besondere Komfort des neuen Actros. Die Fahrerkabine setzt Maßstäbe in Sachen Raumangebot, Ausstattung und<br />
Ergonomie. Und das ist nicht einfach ein Marketingthema: Ausgeruhte, entspannte Fahrer sind deutlich sicherer und kraftstoffsparender<br />
unterwegs – das haben Studien eindeutig belegt. Ein weiteres großes Thema ist die Fahrdynamik. Wir wollten einen Truck, der sich so leicht und<br />
sicher wie ein Pkw fährt. Dazu gehört beispielsweise das spontane Ansprechen des Motors, das Federungsverhalten und die stabile Straßenlage.<br />
Ein wichtiger Aspekt ist hier natürlich auch die Sicherheit: Der neue Actros verfügt über eine ganze Reihe von Assistenzsystemen. Der<br />
Notbrems-Assistent leitet bei Gefahr sogar selbstständig eine Vollbremsung ein – das ist absolut einzigartig.<br />
Mit dem Fuso Canter Eco Hybrid hat <strong>Daimler</strong> 2006 einen der ersten serienmäßigen Leicht-Lkw mit Hybridantrieb auf den Markt<br />
gebracht. Wie ist die Resonanz?<br />
Renschler: Kurz gesagt: sehr gut. Seit der Einführung haben wir weltweit rund 1.200 Einheiten des Fuso Canter Eco Hybrid abgesetzt. Die<br />
Technologie hat sich also vielfach im Praxiseinsatz bewährt. Im Frühjahr kommt in Japan das Nachfolgemodell auf den Markt, mit dem wir an<br />
den bisherigen Erfolg anknüpfen wollen.<br />
Welche Bedeutung werden Hybrid-Lkw wie der Fuso Canter Eco Hybrid Ihrer Einschätzung nach in den nächsten Jahren haben?<br />
Renschler: Ich bin überzeugt, dass alternative Antriebe auch bei Nutzfahrzeugen eine immer größere Rolle spielen werden. Die Hybridtechnik<br />
eignet sich ganz besonders für Fahrzeuge im Verteilerverkehr, die die Güter auf der „letzten Meile“ ans Ziel bringen. Ein Grund dafür ist, dass es<br />
bei solchen Fahrten viel „Stop and Go“ gibt. Dabei kann Bremsenergie zurückgewonnen und in der Batterie gespeichert werden. Als weltweit<br />
erster Hersteller erproben wir aber auch einen Hybrid-Lkw für den Fernverkehr, den Fuso Super Great Eco Hybrid. Die Kraftstoffersparnis liegt<br />
bei bis zu 10 Prozent. Fakt ist: In Zukunft wird es nicht nur in den Industrieländern immer strengere Abgasvorschriften geben, insbesondere für<br />
Ballungszentren. Da werden alternative Antriebe für die Kunden mehr und mehr zu einer lohnenden Investition.<br />
Mit Bus Rapid Transit (BRT) hat <strong>Daimler</strong> ein Mobilitätskonzept für schnell wachsende Metropolen im Angebot, in dem Linienbusse die<br />
Hauptrolle spielen. Wie kam es zu diesem Engagement?<br />
Renschler: Ganz einfach: Wir sind mit <strong>Daimler</strong> nicht deshalb der weltweit führende Nutzfahrzeughersteller, weil wir immer nur dasselbe<br />
gemacht haben. Wir wollen unseren Kunden rundum überzeugende Lösungen bieten. Und das bedeutet, dass wir heute nicht nur unsere<br />
Fahrzeuge selbst so effizient wie möglich machen, sondern dass wir auch nach optimalen Nutzungsbedingungen für sie suchen. Bei BRT gibt es<br />
eigene Fahrspuren für die Busse – Staus und andere Behinderungen fallen also weg. So können große Passagierzahlen schnell transportiert<br />
werden. Und die Emissionen pro Fahrgast und Kilometer werden deutlich reduziert.<br />
Wie und wo bewährt sich BRT heute in der Praxis?<br />
Renschler: Schwellenländer mit ihren Megacitys sind klassische Einsatzbereiche für BRT – nehmen Sie Mexiko-Stadt oder São Paulo in<br />
Südamerika. Aber auch in Europa sind Mercedes-Benz Busse erfolgreich im BRT-Einsatz, zum Beispiel in Istanbul und Nantes.<br />
<strong>2011</strong>
<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.| Unsere Kunden// Dailog Andreas Renschler<br />
Welche Zukunftschancen sehen Sie für das Konzept?<br />
Renschler: BRT wird sicher in immer mehr Städten ein gewohnter Anblick. Die Bevölkerung wächst weltweit – vergangenes Jahr wurde die 7-<br />
Milliarden-Marke überschritten. Und ein immer größerer Anteil der Menschen lebt in Städten. Metropolen sind also auf effiziente,<br />
leistungsstarke und umweltschonende Transportlösungen angewiesen. Und BRT hat noch einen Vorteil: Der Aufbau kostet nur einen Bruchteil<br />
von dem, was für Schienensysteme anfällt.<br />
<strong>2011</strong>
__Kapitel<br />
Gesellschaftliches Engagement<br />
INKLUSIVE VERTIEFENDER INHALTE<br />
<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.<br />
http://nachhaltigkeit.daimler.com
Unser Ansatz<br />
Unternehmertum und gesellschaftliche Verantwortung gehören für <strong>Daimler</strong> untrennbar zusammen. Wo immer wir tätig sind, stehen wir als<br />
Arbeit- und Auftraggeber im vielfältigen Austausch mit unserem regionalen Umfeld. Daraus erwachsen für uns der Auftrag und die Chance, das<br />
gesellschaftliche Umfeld an unseren Standorten aktiv mitzugestalten und den Dialog zwischen den Kulturen zu fördern. Dabei bringen wir gerade<br />
auch unsere Kompetenzen als Automobilhersteller in gemeinwohlorientierte Projekte ein.<br />
Unser grundlegender Anspruch ist es, erkennbaren gesellschaftlichen Nutzen zu stiften und unser Engagement kontinuierlich<br />
weiterzuentwickeln. Daher setzen wir bei unserer Fördertätigkeit inhaltliche Schwerpunkte. Für die Vergabe von Geldmitteln haben wir<br />
transparente Strukturen und klare Verantwortlichkeiten geschaffen.<br />
Unsere Förderschwerpunkte. Unser breites gesellschaftliches Engagement bündeln wir in fünf Bereichen: Spenden , Sponsoring ,<br />
Stiftungsförderung, Corporate Volunteering und eigeninitiierte Projekte. Dabei konzentrieren wir uns auf fünf Handlungsfelder:<br />
Wissenschaft, Technologie und Umwelt,<br />
Kunst und Kultur,<br />
Bildung,<br />
karitative Projekte/Projekte für das Gemeinwesen,<br />
politscher Dialog.<br />
<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.| Gesellschaftliches Engagement// Unser Ansatz<br />
Im Bereich Corporate Volunteering stehen soziale und ökologische sowie Bildungsthemen im Mittelpunkt. Daneben engagieren wir uns mit<br />
unterschiedlichen Initiativen rund um das Thema Verkehrssicherheit.<br />
Bei all unseren Aktivitäten pflegen wir einen intensiven Dialog mit den Kommunen und lokalen Institutionen, wobei wir die regionalen<br />
Gegebenheiten ebenso berücksichtigen wie gesamtgesellschaftliche Belange. Auf diese Weise haben wir <strong>2011</strong> gemeinnützige Institutionen und<br />
gesellschaftliche Vorhaben mit Projektmitteln in Höhe von insgesamt 59 Mio. Euro unterstützt.<br />
Effektive Organisation, klare Grundsätze. Der Spenden- und Sponsoringausschuss koordiniert die Aktivitäten des Unternehmens. In enger<br />
Abstimmung mit dem Vorstand sowie den weltweiten Produktionsstandorten und Werksleitungen definiert und verantwortet er die landes- und<br />
regionalpolitischen Handlungsfelder. Er prüft alle substanziellen Projekte und Fördervorhaben und entscheidet über diese.<br />
Bei der Vergabe von Fördermitteln folgen wir dem Grundsatz größtmöglicher Transparenz . Im Jahr 2009 haben wir eine Sponsoringrichtlinie<br />
verabschiedet, die gewährleistet, dass unsere Zuwendungen nach nachvollziehbaren Kriterien vergeben und geltende rechtliche Bestimmungen<br />
sowie ethische Standards eingehalten werden. Außerdem pflegen wir bereits seit 2007 eine Datenbank, in der wir konzernweit alle Aktivitäten in<br />
den Bereichen Spenden und Sponsoring erfassen.<br />
Zuwendungen an politische Parteien gewähren wir strikt nach geltendem Recht sowie gemäß der 2006 eingeführten unternehmensinternen<br />
Leitlinie. Danach sind Spenden an Parteien nur dann zulässig, wenn hierfür ein ausdrücklicher Vorstandsbeschluss vorliegt. Ausschließlich in<br />
Deutschland hat <strong>Daimler</strong> <strong>2011</strong> zur Unterstützung der demokratischen Strukturen Spenden in Höhe von 435.000 Euro (2010: 425.000 Euro) an<br />
Parteien vergeben. Davon erhielten CDU und SPD je 150.000 Euro, FDP, CSU sowie BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN je 45.000 Euro.<br />
<strong>2011</strong>
Förderung von Wissenschaft, Technologie und Umweltschutz<br />
Wer eine nachhaltige Entwicklung befürwortet, muss in die menschliche Innovationskraft investieren. Aus diesem Grund fördern wir weltweit<br />
Universitäten und Forschungseinrichtungen.<br />
<strong>Daimler</strong> und Benz Stiftung – für Mensch und Umwelt. Um Antworten auf wichtige Forschungsfragen zu den Wechselbeziehungen von<br />
Mensch, Umwelt und Technik zu erhalten, fördert die „<strong>Daimler</strong> und Benz Stiftung“ interdisziplinäre Wissenschaftsprojekte in diesem Bereich.<br />
Anlässlich des 125. Geburtstags des Automobils stockte <strong>Daimler</strong> das Kapital der Stiftung um 88 Mio. Euro auf nunmehr 125 Mio. Euro auf.<br />
www.daimler-benz-stiftung.de<br />
120 Mio. www.stifterverband.org<br />
Euro jährliches<br />
Fördervolumen des<br />
Stifterverbandes für<br />
die Deutsche<br />
Wissenschaft<br />
<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.| Gesellschaftliches Engagement// Wissenschaft, Technologie, Umwelt<br />
Stifterverband: <strong>Daimler</strong> gehört zu den Gründungsmitgliedern des Stifterverbands für die Deutsche<br />
Wissenschaft, dem größten privaten Wissenschaftsförderer in Deutschland. Das jährliche Fördervolumen des<br />
Verbandes beträgt mehr als 120 Mio. Euro.<br />
Der <strong>Daimler</strong>-Fonds stärkt den deutschen Wissenschaftsstandort. Schon 1975 haben wir dem<br />
Stifterverband ein Sondervermögen übertragen, um den <strong>Daimler</strong>-Fonds zu gründen. Die Erträge fließen seitdem in die Förderung von<br />
Wissenschaft und Technik sowie des wissenschaftlichen Nachwuchses.<br />
Weltweit aktiv für die Umwelt. Wir sehen es als unsere Verantwortung an, die Vielfalt an Lebensräumen, Arten und Genen für künftige<br />
Generationen zu bewahren. Seit 1998 unterstützt <strong>Daimler</strong> daher den Global Nature Fund (GNF), der mit seinem Projekt „Living Lakes“ weltweit<br />
das Ziel verfolgt, Seen, Feuchtgebiete und andere Gewässer zu schützen und zu renaturieren. In diesem Zusammenhang haben wir im Sommer<br />
<strong>2011</strong> zusammen mit dem GNF erstmals ein Natur-Familien-Camp am Bodensee durchgeführt.<br />
www.globalnature.org<br />
Umweltbildung für Kinder. Anlässlich des Weltumwelttages im Juni <strong>2011</strong> wandte sich Mercedes-Benz do Brasil an die kommende Generation:<br />
Bei Aufführungen des Theaterstücks „Planeta Mercedes-Benz – Our Sustainable World“ im Truck-Werk des Unternehmens erlebten rund<br />
7.000 Kinder, wie wichtig es ist, achtsam mit der Natur umzugehen.<br />
<strong>2011</strong>
Unterstützung für Kunst und Kultur<br />
<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.| Gesellschaftliches Engagement// Kunst & Kultur<br />
Die Förderung von Kunst und Kultur hat für uns einen hohen Stellenwert. Aus diesem Grund unterstützen wir weltweit vielfältige Projekte,<br />
insbesondere im Umfeld unserer Standorte. Durch die Begegnung mit Kunst erhalten wir als Unternehmen zudem neue Impulse und Ideen, die<br />
wir bei unserer Arbeit kreativ umsetzen können.<br />
Langjähriges Engagement für die Kunst. Seit über 30 Jahren fördert <strong>Daimler</strong> die zeitgenössische Kunst. Die 1977 gegründete <strong>Daimler</strong> Kunst<br />
Sammlung umfasst heute rund 1.600 Arbeiten. Die meisten dieser Werke, die wir in Ausstellungen der Öffentlichkeit präsentieren, stammen von<br />
Künstlern aus unseren Standortregionen.<br />
Partner der Staatsgalerie Stuttgart. Durch eine langfristig angelegte Partnerschaft mit der Staatsgalerie Stuttgart fördert <strong>Daimler</strong> das<br />
kulturelle Leben der Stadt und ermöglicht darüber hinaus kulturelle Bildungsangebote für Mitarbeiter und deren Familien.<br />
Unsere erfolgreichen Sponsoringpartnerschaften mit Kunstinstitutionen haben wir <strong>2011</strong> auf weitere Standorte ausgedehnt.<br />
<strong>2011</strong>
Förderung der Bildung<br />
Bildung öffnet Türen. Sie stärkt Individuen wie Familien und damit letztlich auch die Gesellschaft. Deshalb unterstützen wir eine Vielzahl von<br />
Bildungsprojekten weltweit.<br />
Genius: WissensCommunity für Kinder und Jugendliche. Mit „Genius – die junge WissensCommunity“ möchten wir Kinder und Jugendliche für<br />
Naturwissenschaft und Technik begeistern. So erklären etwa <strong>Daimler</strong>-Ingenieure Gymnasiasten im Schulunterricht, wie ein<br />
Brennstoffzellenfahrzeug funktioniert. Auf großes Interesse stieß <strong>2011</strong> auch das von Ingenieuren und Lehrern gemeinsam entwickelte<br />
Arbeitsheft zum Thema „Antriebstechnik“.<br />
www.genius-community.com<br />
Südafrika: Bildungschancen für benachteiligte Jugendliche und Erwachsene. Um die Gesellschaft und die Wirtschaft Südafrikas zu<br />
fördern, unterstützt <strong>Daimler</strong> soziale Bildungsprojekte wie das St. Anthony’s Education Centre. Das Projekt verschafft benachteiligten<br />
Jugendlichen und arbeitslosen Erwachsenen aus Elendsvierteln die Chance, sich weiterzubilden. So können sie etwa handwerkliche Fähigkeiten<br />
erwerben oder Schulabschlüsse nachholen.<br />
www.st-anthonyscentre.co.za<br />
35<br />
Studenten beim<br />
<strong>Daimler</strong> eigenen<br />
Ausbildungs-<br />
programm für Kfz-<br />
Servicemechaniker<br />
in Russland im Jahr<br />
<strong>2011</strong><br />
<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.| Gesellschaftliches Engagement// Bildung<br />
Russland: Ausbildung zum Kfz-Servicemechaniker für Mercedes-Benz Pkw. Russland wird für <strong>Daimler</strong> als<br />
Absatzmarkt immer wichtiger. Mit der stetig wachsenden Zahl verkaufter Autos steigt auch die Nachfrage nach<br />
einer qualitativ hochwertigen Wartung. Um diesen Bedarf decken zu können, bildet <strong>Daimler</strong> eigene Kfz-<br />
Servicemechaniker aus. Hierzu kooperieren wir seit 2008 mit der Technischen Universität in Moskau sowie den<br />
berufsbildenden Kollegs in Moskau und Sankt Petersburg. <strong>2011</strong> haben insgesamt 35 Studenten an dem<br />
Ausbildungsprogramm teilgenommen.<br />
USA: Benachteiligte Kinder lernen lesen und schreiben. In Detroit verfügt nur rund ein Drittel aller Kinder und<br />
Jugendlichen über Grundkenntnisse des Lesens und Schreibens. Um diese Situation zu verbessern, führt das<br />
Bildungsprojekt „Beyond Basics“ an öffentlichen Schulen Lese- und Schreibprogramme für Kinder aus sozial<br />
schwachen Familien durch. <strong>Daimler</strong> Financial Services USA (DFS) unterstützt „Beyond Basics“ seit 2005 als<br />
Hauptpartner.<br />
www.beyondbasics.org<br />
Deutschland: Geschichtsschreibung live. Das im Herbst <strong>2011</strong> gestartete Projekt „Das Gedächtnis der Nation“<br />
geht neue Wege in der Geschichtsschreibung: Es werden Interviews mit wichtigen Zeitzeugen geführt und auf Video aufgezeichnet, um sie für<br />
nachfolgende Generationen zu bewahren. Ein von <strong>Daimler</strong> mit Fernsehtechnik ausgestatteter „Jahrhundertbus“ fährt zu diesem Zweck durch<br />
Deutschland.<br />
www.gedaechtnis-der-nation.de<br />
Türkei: Each Girl is a Star. <strong>Daimler</strong> möchte mehr junge Frauen für die technische Berufswelt gewinnen. In der Türkei gelingt uns dies mit dem<br />
Förderprogramm „Each Girl is a Star“, das Frauen den Berufseinstieg über ein Praktikum oder Stipendium erleichtert. 2004 startete das<br />
Programm mit 200 Mädchen, inzwischen sind es ungefähr fünf Mal so viele.<br />
<strong>2011</strong>
Verkehrssicherheit<br />
<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.| Gesellschaftliches Engagement// Verkehrssicherheit<br />
Sicherheit im Verkehr ist ein Kernthema unserer Bildungsarbeit. Um Unfallgefahren zu bannen, braucht es nicht nur technisch verbesserte<br />
Fahrzeuge, es gilt auch, die Verkehrsteilnehmer für mögliche Gefahren zu sensibilisieren. <strong>Daimler</strong> engagiert sich deshalb in vielfältigen Initiativen<br />
zur Verkehrssicherheit.<br />
MobileKids – Verkehrssicherheit für Grundschüler. Um Kinder auf den Straßenverkehr vorzubereiten, haben wir 2001 unsere<br />
Verkehrserziehungsinitiative „MobileKids“ ins Leben gerufen. Spielerisch vermittelt „MobileKids“ alle Facetten einer sicheren und nachhaltigen<br />
Mobilität. Unter anderem starteten im September <strong>2011</strong> die bundesweiten MobileKids-Schultage, die Grundschülern das Thema<br />
Verkehrssicherheit direkt vor Ort näherbringen. Bereits im April <strong>2011</strong> nahm zudem die MobileKids-Verkehrsschule im Ravensburger Spieleland<br />
ihren Betrieb auf.<br />
www.mobilekids.net<br />
RoadSense – Verkehrserziehung für Achtklässler. Wenn Kinder zu Teenagern werden, nehmen sie auch aktiver am Straßenverkehr teil.<br />
Daher hat <strong>Daimler</strong> 2010 in Stuttgart das Bildungsprogramm RoadSense gestartet. Ziel ist es, Achtklässler aller Schularten für die Gefahren im<br />
Straßenverkehr zu sensibilisieren. 4.750 Jugendliche haben bislang schon an RoadSense teilgenommen.<br />
http://de.mbdrivingacademy.com<br />
<strong>2011</strong>
Karitative Projekte<br />
Obwohl die Menschheit insgesamt nie wohlhabender war als heute, leidet ein großer Teil der Weltbevölkerung noch immer bittere Not. Aus<br />
diesem Grund unterstützen wir zum Beispiel Projekte, die Hilfe zur Selbsthilfe leisten und bei Katastrophen unterstützen.<br />
2 Mio.<br />
Euro seit Bestehen<br />
von STAR CARE<br />
<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.| Gesellschaftliches Engagement// Karitative Projekte<br />
STAR CARE – Hilfe für Kinder. Es begann 1996 mit einer Lkw-Test-Tour nach Spanien, von der <strong>Daimler</strong>-Mitarbeiter<br />
regionale Spezialitäten mitbrachten, um sie zugunsten des Stuttgarter Olgahospitals für Kinder zu verkaufen.<br />
Mittlerweile bilden die ehrenamtlich engagierten Mitarbeiter der <strong>Daimler</strong> AG und von Partnerunternehmen ein<br />
Netzwerk eingetragener Vereine. Die <strong>Daimler</strong> AG unterstützt diese karitativen Projekte ideell und als Sponsor. Alle<br />
Spenden – seit Bestehen rund 2 Mio. Euro – kommen kranken, behinderten und sozial benachteiligten Kindern<br />
zugute. www.starcare.de<br />
gespendet<br />
Sport macht jungen Menschen Mut. Um Kindern und Jugendlichen in schwierigen Lebenslagen zu helfen, hat<br />
<strong>Daimler</strong> zusammen mit Richemont im Jahr 2000 die „Laureus Sport for Good“-Stiftung gegründet. Über<br />
80 Sportprojekte hat die Stiftung seither auf der ganzen Welt unterstützt. Jedes Jahr kommen neue Projekte hinzu,<br />
so etwa <strong>2011</strong> das Kölner Projekt „Kids for future“, in dem Boxathleten Kinder und Jugendliche aus sozialen Brennpunkten trainieren.<br />
www.kids-for-future-fk-kalk.de<br />
Hoffnung für indische Slumbewohner. Mit dem SEED-Programm will <strong>Daimler</strong> die Lebensbedingungen von Slumbewohnern und<br />
Straßenkindern der Stadt Chennai verbessern. Die Ziele: erschwinglicher Wohnraum, Bildung für Kinder und Kompetenzentwicklung für junge<br />
Erwachsene, um diesen bessere Beschäftigungschancen zu eröffnen. Der Startschuss für das Projekt fiel im Juli <strong>2011</strong> anlässlich des Marktstarts<br />
von <strong>Daimler</strong> Financial Services India.<br />
Mikrokredite machen Frauen stark. <strong>Daimler</strong> hat gemeinsam mit der Stiftung „Menschen für Menschen“ ein Mikrokreditprogramm für<br />
bedürftige Frauen in Äthiopien entwickelt. Es vergibt nicht nur Kredite, sondern vermittelt den Frauen auch kaufmännische Grundlagen. So<br />
werden sie in die Lage versetzt, einen Plan auszuarbeiten, wie sie die Mittel gewinnbringend einsetzen können. Seit 2009 haben bereits<br />
1.200 Frauen erfolgreich an dem Programm teilgenommen, bis 2012 sollen es 2.500 werden.<br />
<strong>2011</strong><br />
Schnelle Katastrophenhilfe. Weil ein Notfall schnelle und effektive Hilfe erfordert, haben wir 2009 für die Katastrophenhilfe einen eigenen<br />
Prozess installiert. Auf dieser Basis konnten wir <strong>2011</strong> zum Beispiel bei dem Erdbeben und dem Tsunami in Japan, dem Tornado in Alabama, USA,<br />
der Hungerkatastrophe in Ostafrika, den Überschwemmungen in Thailand und dem Erdbeben in der Türkei unmittelbar reagieren und<br />
überzeugende Hilfsprojekte für unser Engagement auswählen.
Corporate Volunteering<br />
Um an unseren Standorten etwas zu bewegen, machen wir uns stark für ein funktionierendes<br />
Gemeinwesen. Wir fördern Bildung und Ausbildung und unterstützen den Ausbau betriebsnaher Kitas.<br />
Außerdem bringen sich viele unserer Mitarbeiter in Nachbarschaftsprojekten ein und engagieren sich<br />
ehrenamtlich in gemeinnützigen Initiativen.<br />
ProCent: Mitarbeiter und Unternehmen spenden gemeinsam. Auf einen Vorschlag des Betriebsrats hin<br />
hat <strong>Daimler</strong> <strong>2011</strong> die Initiative ProCent ins Leben gerufen. Alle <strong>Daimler</strong> Mitarbeiter haben seit Dezember<br />
<strong>2011</strong> die Möglichkeit, den Centbetrag ihrer monatlichen Nettoentgeltauszahlung zu spenden. Das Motto<br />
dabei ist: „Gemeinsam Gutes tun – jedes Werk für seine Region, gemeinsam für die Welt.“ Jeder gespendete<br />
Cent wird zudem vom Unternehmen verdoppelt. Die in einem Förderfonds angesparte Summe kommt<br />
ökologischen und sozialen Projekten zugute.<br />
125<br />
soziale und<br />
ökologische<br />
Mitarbeiterinitiaviten<br />
wurden anlässlich<br />
des Jubiläums<br />
gefördert<br />
Wir bewegen was! Mit der Initiative „Wir bewegen was!“ hat <strong>Daimler</strong> im<br />
Rahmen der Aktivitäten zum 125-jährigen Jubiläum des Automobils das<br />
ehrenamtliche Engagement von Mitarbeitern unterstützt. Bis Ende <strong>2011</strong> wurden<br />
125 soziale und ökologische Mitarbeiterinitiativen mit insgesamt 625.000 Euro<br />
gefördert.<br />
Day of Caring. Seit 2006 stellt <strong>Daimler</strong> Financial Services (DFS) seine<br />
Mitarbeiter weltweit für einen Tag von der Arbeit frei, damit sie sich in soziale<br />
und ökologische Projekte des Unternehmens einbringen können. <strong>2011</strong> hat der<br />
„Day of Caring“ in 18 Ländern stattgefunden, darunter zum Beispiel in Korea,<br />
Argentinien und Deutschland. Insgesamt engagierten sich bisher 2.200<br />
Mitarbeiter.<br />
<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.| Gesellschaftliches Engagement// Corporate Volunteering<br />
<strong>2011</strong><br />
„Mit dem ProCent<br />
Förderfonds setzen<br />
wir ein gemeinsames<br />
Zeichen für gesellschaftlicheVerantwortung<br />
und unterstützen<br />
aktiv das soziale<br />
Engagement unserer<br />
Kolleginnen und<br />
Kollegen.“<br />
Stefan Schwaab, stellvertretender<br />
Vorsitzender des<br />
Gesamtbetriebsrats,<br />
stellvertretender Vorsitzender<br />
Betriebsrat Werk Gaggenau,<br />
Mitglied des Aufsichtsrats
__<strong>Daimler</strong><br />
<strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.<br />
http://nachhaltigkeit.daimler.com<br />
GRI-Index
G3.1 Content Index <strong>Daimler</strong> AG<br />
Application Level Assured by<br />
STANDARD DISCLOSURES PART I: Profile Disclosures<br />
1. Strategy and Analysis<br />
Profile<br />
Description Reported Cross-reference/<br />
Disclosure<br />
Direct answer<br />
1,1 Statement from the most senior<br />
decision-maker of the<br />
organization.<br />
fully 3, 9<br />
1,2 Description of key impacts, risks, fully<br />
and opportunities.<br />
20 ff, 53 ff.<br />
Profile<br />
Description Reported Cross-reference/<br />
Disclosure<br />
Direct answer<br />
2,1 Name of the organization. fully 14<br />
2,2 Primary brands, products,<br />
and/or services.<br />
fully 15<br />
2,3 Operational structure of the<br />
organization, including main<br />
divisions, operating companies,<br />
subsidiaries, and joint ventures.<br />
fully 15<br />
2,4 Location of organization's<br />
headquarters.<br />
fully 15<br />
2,5 Number of countries where the<br />
organization operates, and<br />
names of countries with either<br />
major operations or that are<br />
specifically relevant to the<br />
sustainability issues covered in<br />
the report.<br />
fully 15<br />
2,6 Nature of ownership and legal<br />
form.<br />
fully 14 ff.<br />
2,7 Markets served (including<br />
geographic breakdown, sectors<br />
served, and types of<br />
customers/beneficiaries).<br />
fully 14 ff.<br />
2,8 Scale of the reporting<br />
organization.<br />
fully 14 f., 52<br />
2,9 Significant changes during the<br />
reporting period regarding size,<br />
structure, or ownership.<br />
fully 16<br />
2,10 Awards received in the reporting<br />
period.<br />
fully 17<br />
G3.1 Content Index<br />
If applicable, indicate the part<br />
not reported<br />
2. Organizational Profile<br />
If applicable, indicate the part<br />
not reported<br />
Page 1 of 12<br />
Reason for omission<br />
Reason for omission<br />
Explanation<br />
Explanation
Profile<br />
Description Reported Cross-reference/<br />
Disclosure<br />
Direct answer<br />
3,1 Reporting period (e.g.,<br />
fiscal/calendar year) for<br />
information provided.<br />
fully 10<br />
3,2 Date of most recent previous<br />
report (if any).<br />
fully 11<br />
3,3 Reporting cycle (annual,<br />
biennial, etc.)<br />
fully 11<br />
3,4 Contact point for questions<br />
regarding the report or its<br />
contents.<br />
fully 115<br />
3,5 Process for defining report<br />
content.<br />
fully 29 f.<br />
3,6 Boundary of the report (e.g.,<br />
countries, divisions, subsidiaries,<br />
leased facilities, joint ventures,<br />
suppliers). See GRI Boundary<br />
Protocol for further guidance.<br />
fully 10 f.<br />
3,7 State any specific limitations on<br />
the scope or boundary of the<br />
report (see completeness<br />
principle for explanation of<br />
scope).<br />
fully 10 f.<br />
3,8 Basis for reporting on joint<br />
ventures, subsidiaries, leased<br />
facilities, outsourced operations,<br />
and other entities that can<br />
significantly affect comparability<br />
from period to period and/or<br />
between organizations.<br />
fully 10 f.<br />
3,9 Data measurement techniques<br />
and the bases of calculations,<br />
including assumptions and<br />
techniques underlying<br />
estimations applied to the<br />
compilation of the Indicators<br />
and other information in the<br />
report. Explain any decisions not<br />
to apply, or to substantially<br />
diverge from, the GRI Indicator<br />
Protocols.<br />
fully 10 f.<br />
3,10 Explanation of the effect of any<br />
re-statements of information<br />
provided in earlier reports, and<br />
the reasons for such restatement<br />
(e.g.,mergers/acquisitions,<br />
change of base years/periods,<br />
nature of business,<br />
measurement methods).<br />
fully 11<br />
3,11 Significant changes from<br />
previous reporting periods in the<br />
scope, boundary, or<br />
measurement methods applied<br />
in the report.<br />
fully 10 f.<br />
3,12 Table identifying the location of<br />
the Standard Disclosures in the<br />
report.<br />
3,13 Policy and current practice with<br />
regard to seeking external<br />
assurance for the report.<br />
fully 115 ff.<br />
fully 48, 85, 99, 118<br />
G3.1 Content Index <strong>Daimler</strong> AG<br />
3. Report Parameters<br />
If applicable, indicate the part<br />
not reported<br />
Page 2 of 12<br />
Reason for omission<br />
Explanation
G3.1 Content Index <strong>Daimler</strong> AG<br />
Profile<br />
Description Reported Cross-reference/<br />
4. Governance, Commitments, and Engagement<br />
If applicable, indicate the part Reason for omission<br />
Disclosure<br />
Direct answer<br />
not reported<br />
4,1 Governance structure of the<br />
organization, including<br />
committees under the highest<br />
governance body responsible for<br />
specific tasks, such as setting<br />
strategy or organizational<br />
oversight.<br />
fully AR 169 ff.<br />
4,2 Indicate whether the Chair of<br />
the highest governance body is<br />
also an executive officer.<br />
4,3 For organizations that have a<br />
unitary board structure, state<br />
the number and gender of<br />
members of the highest<br />
governance body that are<br />
independent and/or nonexecutive<br />
members.<br />
fully AR 176<br />
Fully<br />
4,4 Mechanisms for shareholders<br />
and employees to provide<br />
recommendations or direction<br />
to the highest governance body.<br />
fully<br />
4,5 Linkage between compensation<br />
for members of the highest<br />
governance body, senior<br />
managers, and executives<br />
(including departure<br />
arrangements), and the<br />
organization's performance<br />
(including social and<br />
environmental performance).<br />
fully 90<br />
4,6 Processes in place for the<br />
highest governance body to<br />
ensure conflicts of interest are<br />
avoided.<br />
fully<br />
4,7 Process for determining the<br />
composition, qualifications, and<br />
expertise of the members of the<br />
highest governance body and its<br />
committees, including any<br />
consideration of gender and<br />
other indicators of diversity.<br />
fully 24 f.<br />
4,8 Internally developed statements fully<br />
of mission or values, codes of<br />
conduct, and principles relevant<br />
to economic, environmental,<br />
and social performance and the<br />
status of their implementation.<br />
20 ff., 24 ff., 44, AR 172, 180<br />
4,9 Procedures of the highest<br />
governance body for overseeing<br />
the organization's identification<br />
and management of economic,<br />
environmental, and social<br />
performance, including relevant<br />
risks and opportunities, and<br />
adherence or compliance with<br />
internationally agreed standards,<br />
codes of conduct, and principles.<br />
fully 20 ff., 24 ff.<br />
4,10 Processes for evaluating the<br />
highest governance body's own<br />
performance, particularly with<br />
respect to economic,<br />
environmental, and social<br />
performance.<br />
4,11 Explanation of whether and how<br />
the precautionary approach or<br />
principle is addressed by the<br />
organization.<br />
4,12 Externally developed economic,<br />
environmental, and social<br />
charters, principles, or other<br />
initiatives to which the<br />
organization subscribes or<br />
endorses.<br />
fully 20 ff., 24 ff., 90<br />
fully 20 ff., 24 ff.<br />
fully 22, 25 ff., 68 ,73, 109 ff.<br />
Page 3 of 12<br />
Explanation<br />
<strong>Daimler</strong> AG has a two tier board structure
Profile<br />
Description Reported Cross-reference/<br />
Disclosure<br />
Direct answer<br />
4,13 Memberships in associations<br />
(such as industry associations)<br />
and/or national/international<br />
advocacy organizations in which<br />
the organization: * Has positions<br />
in governance bodies; *<br />
Participates in projects or<br />
committees; * Provides<br />
substantive funding beyond<br />
routine membership dues; or *<br />
Views membership as strategic.<br />
fully 26, 109 ff.<br />
4,14 List of stakeholder groups<br />
engaged by the organization.<br />
fully 26 ff.<br />
4,15 Basis for identification and<br />
selection of stakeholders with<br />
whom to engage.<br />
fully 26 ff.<br />
4,16 Approaches to stakeholder<br />
engagement, including<br />
frequency of engagement by<br />
type and by stakeholder group.<br />
fully 26 ff.<br />
4,17 Key topics and concerns that<br />
have been raised through<br />
stakeholder engagement, and<br />
how the organization has<br />
responded to those key topics<br />
and concerns, including through<br />
its reporting.<br />
fully 26 ff.<br />
G3.1 Content Index <strong>Daimler</strong> AG<br />
If applicable, indicate the part<br />
not reported<br />
Page 4 of 12<br />
Reason for omission<br />
Explanation
G3.1 Content Index <strong>Daimler</strong> AG<br />
STANDARD DISCLOSURES PART II: Disclosures on Management Approach (DMAs)<br />
G3 DMA Description Reported Cross-reference/<br />
If applicable, indicate the part Reason for omission Explanation To be reported<br />
Direct answer<br />
not reported<br />
in<br />
DMA EC Disclosure on Management<br />
Approach EC<br />
fully 52<br />
Aspects Economic performance<br />
Market presence<br />
Indirect economic impacts<br />
DMA EN Disclosure on Management<br />
Approach EN<br />
fully 77 ff.<br />
Aspects Materials<br />
Energy<br />
Water<br />
Biodiversity<br />
Emissions, effluents and waste<br />
Products and services<br />
Compliance<br />
Transport<br />
Overall<br />
DMA LA Disclosure on Management<br />
Approach LA<br />
Aspects Employment<br />
Labor/management relations<br />
Occupational health and safety<br />
Training and education<br />
Diversity and equal opportunity<br />
Equal remuneration for women<br />
and men<br />
DMA HR Disclosure on Management<br />
Approach HR<br />
Aspects Investment and procurement<br />
practices<br />
Non-discrimination<br />
Freedom of association and<br />
collective bargaining<br />
Child labor<br />
Prevention of forced and<br />
compulsory labor<br />
Security practices<br />
Indigenous rights<br />
Assessment<br />
Remediation<br />
DMA SO Disclosure on Management<br />
Approach SO<br />
Aspects Local communities<br />
Corruption<br />
Public policy<br />
Anti-competitive behavior<br />
Compliance<br />
DMA PR Disclosure on Management<br />
Approach PR<br />
Aspects<br />
Customer health and safety<br />
Product and service labelling<br />
Marketing communications<br />
Customer privacy<br />
Compliance<br />
fully 88 f.<br />
fully 46 ff.<br />
fully 110<br />
fully 62 f.<br />
Page 5 of 12
Performance Description Reported Cross-reference/<br />
Indicator<br />
Direct answer<br />
Economic performance<br />
EC1 Direct economic value<br />
generated and distributed,<br />
including revenues, operating<br />
costs, employee compensation,<br />
donations and other community<br />
investments, retained earnings,<br />
and payments to capital<br />
providers and governments.<br />
fully AR 86 ff.<br />
EC2 Financial implications and other<br />
risks and opportunities for the<br />
organization's activities due to<br />
climate change.<br />
EC3 Coverage of the organization's<br />
defined benefit plan obligations.<br />
fully 91<br />
EC4 Significant financial assistance<br />
received from government.<br />
Market presence<br />
EC5 Range of ratios of standard entry<br />
level wage by gender compared<br />
to local minimum wage at<br />
significant locations of operation.<br />
EC6 Policy, practices, and proportion<br />
of spending on locally-based<br />
suppliers at significant locations<br />
of operation.<br />
EC7 Procedures for local hiring and<br />
proportion of senior<br />
management hired from the<br />
local community at significant<br />
locations of operation.<br />
G3.1 Content Index <strong>Daimler</strong> AG<br />
If applicable, indicate the part<br />
not reported<br />
Page 6 of 12<br />
Reason for Omission Explanation To be reported<br />
in<br />
Partially AR 118 ff. Not available We do not have a specific assessment of the<br />
financial consequences of climate change. However,<br />
legal and political frameworks have a considerable<br />
impact on <strong>Daimler</strong>’s future business success.<br />
Regulations concerning vehicles’ exhaust emissions,<br />
fuel consumption, and safety play a particularly<br />
important role.<br />
Partially AR Consolidated Financial<br />
Statements<br />
Proprietary information As financial assistance can be provided not only by<br />
the German Federal Government but also by state,<br />
local, and municipal governments, and since the<br />
form of such support takes can vary (e.g.direct<br />
subsidies, sale of property at reduced prices, tax<br />
breaks etc.), provision of this kind of information<br />
would lead to confusion and misunderstandings, not<br />
least because of its relevance to competitors.<br />
Partially 90, 91, 92 Not applicable There is no statutory minimum wage in Germany.<br />
For the spectrum of consolidated group companies<br />
(vehicle production, vehicle import and sales) the<br />
market wages are above minimum wage.<br />
Partially 100 ff. Not material We do not give preference to local suppliers and we<br />
select our suppliers based on the four value drivers<br />
"quality", "technology", "cost" and "supply".<br />
Reporting on this standard by local suppliers is<br />
therefore not material, costs of data collecting and<br />
collating do not outweigh the benefits.<br />
Partially 100 ff. Not available As an international company, <strong>Daimler</strong> harnesses the<br />
diversity of its employees, without which it could<br />
not be as innovative and creative in its products and<br />
markets. The great majority of <strong>Daimler</strong>’s executives<br />
worldwide were developed and promoted from the<br />
company’s local management. These executives<br />
have gone through local, regional and, in some<br />
cases, international stages of development in a wide<br />
variety of the company’s competence and decisionmaking<br />
centers and divisions. Temporary regional<br />
and international assignments are crucial in this<br />
regard, as they not only enable the executives to<br />
gain the required knowledge and skills but also<br />
provide assistance to the business units that are in<br />
need of knowledge transfer and direct support.<br />
These assignments go hand in hand with the many<br />
successful and ongoing efforts to promote local<br />
talents and high potentials through direct<br />
recruitment and <strong>Daimler</strong>’s globally uniform Career<br />
trainee program.<br />
Indirect economic impacts<br />
EC8 Development and impact of Partially 88 f. Not available No explicit recording of data for investments of<br />
infrastructure investments and<br />
services provided primarily for<br />
public benefit through<br />
commercial, in-kind, or pro bono<br />
engagement.<br />
“primarily” public interest.<br />
EC9 Understanding and describing<br />
significant indirect economic<br />
impacts, including the extent of<br />
impacts.<br />
STANDARD DISCLOSURES PART III: Performance Indicators<br />
Economic<br />
Partially 55 Not available Positive effects on the economy and society from<br />
technological innovation, employee training and<br />
health, as well as social involvement.<br />
2020<br />
2014<br />
2020<br />
2015
G3.1 Content Index <strong>Daimler</strong> AG<br />
Performance Description Reported Cross-reference/<br />
Environmental<br />
If applicable, indicate the part Reason for Omission Explanation To be reported<br />
Indicator<br />
Materials<br />
Direct answer<br />
not reported<br />
in<br />
EN1 Materials used by weight or<br />
volume.<br />
Partially 82 ff. Data only reported for direct materials 2020<br />
EN2 Percentage of materials used Partially 72 Data only available for Mercedes-Benz and smart<br />
2020<br />
Energy<br />
that are recycled input<br />
materials.<br />
passenger cars<br />
EN3 Direct energy consumption by<br />
primary energy source.<br />
fully 82 f., AR 95 18.147.600.000.000.000 joules<br />
EN4 Indirect energy consumption by Fully<br />
primary source.<br />
82 f., AR 95 20.012.400.000.000.000 joules<br />
EN5 Energy saved due to<br />
conservation and efficiency<br />
improvements.<br />
Fully 79 ff.<br />
EN6 Initiatives to provide energyefficient<br />
or renewable energy<br />
based products and services, and<br />
reductions in energy<br />
requirements as a result of these<br />
initiatives.<br />
fully 62 - 70, AR 148 ff.<br />
EN7 Initiatives to reduce indirect<br />
energy consumption and<br />
reductions achieved.<br />
fully 79 ff.<br />
Water<br />
EN8 Total water withdrawal by<br />
source.<br />
fully 82 f.<br />
EN9 Water sources significantly Not Not applicable Water is not taken from areas with sensitive<br />
affected by withdrawal of water.<br />
ecosystems.<br />
EN10 Percentage and total volume of<br />
water recycled and reused.<br />
Biodiversity<br />
EN11 Location and size of land owned,<br />
leased, managed in, or adjacent<br />
to, protected areas and areas of<br />
high biodiversity value outside<br />
protected areas.<br />
EN12 Description of significant<br />
impacts of activities, products,<br />
and services on biodiversity in<br />
protected areas and areas of<br />
high biodiversity value outside<br />
protected areas.<br />
Partially Not available The water circulation systems are state-of-the-art<br />
and data on them is not recorded throughout the<br />
entire Group.<br />
Not Not material Our production plant at Rastatt, Germany, is the only<br />
facility close to a conservation area (under EU<br />
Directive 92/43/EEC). Adequate safeguards were<br />
taken and have been reviewed after 10 years with<br />
positive results throughout.<br />
fully 84<br />
EN13 Habitats protected or restored. Not Not material see EN 11<br />
EN14 Strategies, current actions, and<br />
future plans for managing<br />
impacts on biodiversity.<br />
EN15 Number of IUCN Red List species<br />
and national conservation list<br />
species with habitats in areas<br />
affected by operations, by level<br />
of extinction risk.<br />
fully 84<br />
Not Not material not relevant for <strong>Daimler</strong> locations<br />
Page 7 of 12<br />
2020
G3.1 Content Index <strong>Daimler</strong> AG<br />
Performance Description Reported Cross-reference/<br />
If applicable, indicate the part Reason for Omission Explanation To be reported<br />
Indicator<br />
Direct answer<br />
not reported<br />
in<br />
Emissions, effluents and waste<br />
EN16 Total direct and indirect<br />
greenhouse gas emissions by<br />
weight.<br />
fully 82 f., AR 95<br />
EN17 Other relevant indirect<br />
Partially 82 f., AR 95 Not material CO2 emissions estimated from transport logistics and<br />
greenhouse gas emissions by<br />
other sources are low compared to emissions in<br />
weight.<br />
production (EN16) and therefore not material.<br />
EN18 Initiatives to reduce greenhouse fully<br />
gas emissions and reductions<br />
achieved.<br />
79 ff.<br />
EN19 Emissions of ozone-depleting<br />
substances by weight.<br />
EN20 NOx, SOx, and other significant<br />
air emissions by type and<br />
weight.<br />
EN21 Total water discharge by quality<br />
and destination.<br />
EN22 Total weight of waste by type<br />
and disposal method.<br />
EN23 Total number and volume of<br />
significant spills.<br />
Not Not material After eliminating the ozone-depleting substances in<br />
all major installations, there are only insignificant<br />
residual emissions.<br />
fully 81 ff.<br />
fully 82 f.<br />
fully 82 f., AR 95<br />
fully 82 f.<br />
EN24 Weight of transported,<br />
imported, exported, or treated<br />
waste deemed hazardous under<br />
the terms of the Basel<br />
Convention Annex I, II, III, and<br />
VIII, and percentage of<br />
transported waste shipped<br />
internationally.<br />
fully 82 f.<br />
EN25 Identity, size, protected status,<br />
and biodiversity value of water<br />
bodies and related habitats<br />
significantly affected by the<br />
reporting organization's<br />
discharges of water and runoff.<br />
Products and services<br />
EN26 Initiatives to mitigate<br />
environmental impacts of<br />
products and services, and<br />
extent of impact mitigation.<br />
EN27 Percentage of products sold and<br />
their packaging materials that<br />
are reclaimed by category.<br />
Compliance<br />
EN28 Monetary value of significant<br />
fines and total number of nonmonetary<br />
sanctions for noncompliance<br />
with environmental<br />
laws and regulations.<br />
Not Not material The impact on bodies of water is negligible<br />
fully 62 - 75, AR 148 ff.<br />
Not Not material No packaging for vehicles is needed.<br />
fully 67<br />
Transport<br />
EN29 Significant environmental<br />
impacts of transporting products<br />
and other goods and materials<br />
used for the organization's<br />
operations, and transporting<br />
members of the workforce.<br />
Partially 82 ff. Not available No Group-wide survey is possible mid-term. 2020<br />
Overall<br />
EN30 Total environmental protection<br />
expenditures and investments<br />
by type.<br />
fully 82 f., AR 95<br />
Page 8 of 12
Performance Description Reported Cross-reference/<br />
Indicator<br />
Employment<br />
Direct answer<br />
LA1 Total workforce by employment fully<br />
type, employment contract, and<br />
region, broken down by gender.<br />
88 f.<br />
LA2 Total number and rate of new<br />
employee hires and employee<br />
turnover by age group, gender,<br />
and region.<br />
G3.1 Content Index <strong>Daimler</strong> AG<br />
If applicable, indicate the part<br />
not reported<br />
Page 9 of 12<br />
Reason for Omission Explanation To be reported<br />
in<br />
Partially 89 Not material Reporting on this disclosure by age group is not<br />
material, costs of data collecting and collating do<br />
not outweigh the benefits.<br />
LA3 Benefits provided to full-time Partially 92 Not material Basically, all benefits provided to full-time<br />
employees that are not provided<br />
employees are also available to part-time personnel.<br />
to temporary or part-time<br />
One exception is the provision of company cars. If a<br />
employees, by major operations.<br />
manager at DAG in Germany works fewer than 20<br />
hours of the regular working time (full time) on<br />
average, he or she is not eligible for a company car.<br />
LA15 Return to work and retention<br />
rates after parental leave, by<br />
gender.<br />
fully 93<br />
Labor/management relations<br />
LA4 Percentage of employees<br />
covered by collective bargaining<br />
agreements.<br />
fully 88<br />
LA5 Minimum notice period(s)<br />
regarding significant operational<br />
changes, including whether it is<br />
specified in collective<br />
agreements.<br />
fully 88<br />
Occupational health and safety<br />
LA6 Percentage of total workforce<br />
represented in formal joint<br />
management-worker health and<br />
safety committees that help<br />
monitor and advise on<br />
occupational health and safety<br />
programs.<br />
fully 99<br />
LA7 Rates of injury, occupational<br />
diseases, lost days, and<br />
absenteeism, and number of<br />
work-related fatalities by region<br />
and by gender.<br />
LA8 Education, training, counseling,<br />
prevention, and risk-control<br />
programs in place to assist<br />
workforce members, their<br />
families, or community members<br />
regarding serious diseases.<br />
fully 99<br />
LA9 Health and safety topics covered fully<br />
in formal agreements with trade<br />
unions.<br />
99<br />
Training and education<br />
LA10 Average hours of training per<br />
year per employee by gender,<br />
and by employee category.<br />
LA11 Programs for skills management<br />
and lifelong learning that<br />
support the continued<br />
employability of employees and<br />
assist them in managing career<br />
endings.<br />
LA12 Percentage of employees<br />
receiving regular performance<br />
and career development<br />
reviews, by gender.<br />
Diversity and equal opportunity<br />
LA13 Composition of governance<br />
bodies and breakdown of<br />
employees per employee<br />
category according to gender,<br />
age group, minority group<br />
membership, and other<br />
indicators of diversity.<br />
Partially 99 Not material Company-specific data on occupational diseases is<br />
not calculated. That is the responsibility of the<br />
employers’ liability insurance associations. Since<br />
occupational diseases could also result from<br />
previous employment with a different employer,<br />
this data is not a relevant performance parameter<br />
for <strong>Daimler</strong>.<br />
Fully 97<br />
fully 95, 96<br />
fully 97<br />
fully 93 ff., AR 153, 170<br />
Equal remuneration for women and men<br />
LA14 Ratio of basic salary and<br />
remuneration of women to men<br />
by employee category, by<br />
significant locations of<br />
operation.<br />
fully 90, 92<br />
Social: Labor Practices and Decent Work
Performance Description Reported Cross-reference/<br />
Indicator<br />
Direct answer<br />
Investment and procurement practices<br />
HR1 Percentage and total number of fully<br />
significant investment<br />
agreements and contracts that<br />
include clauses incorporating<br />
human rights concerns, or that<br />
have undergone human rights<br />
screening.<br />
46<br />
HR2 Percentage of significant<br />
suppliers, contractors and other<br />
business partners that have<br />
undergone human rights<br />
screening, and actions taken.<br />
HR3 Total hours of employee training<br />
on policies and procedures<br />
concerning aspects of human<br />
rights that are relevant to<br />
operations, including the<br />
percentage of employees<br />
trained.<br />
Non-discrimination<br />
HR4 Total number of incidents of<br />
discrimination and corrective<br />
actions taken.<br />
fully 44 ff.<br />
Freedom of association and collective bargaining<br />
HR5 Operations and significant<br />
suppliers identified in which the<br />
right to exercise freedom of<br />
association and collective<br />
bargaining may be violated or at<br />
significant risk, and actions taken<br />
to support these rights.<br />
fully 46, 101 f.<br />
Child labor<br />
HR6 Operations and significant<br />
suppliers identified as having<br />
significant risk for incidents of<br />
child labor, and measures taken<br />
to contribute to the effective<br />
abolition of child labor.<br />
G3.1 Content Index <strong>Daimler</strong> AG<br />
Social: Human Rights<br />
If applicable, indicate the part<br />
not reported<br />
Page 10 of 12<br />
Reason for Omission Explanation To be reported<br />
in<br />
Partially 46, 100 ff. Not material <strong>Daimler</strong> actively communicates with its suppliers via<br />
the <strong>Daimler</strong> Supplier Portal, mailshots, and the<br />
Global Supplier Magazine. All suppliers have also<br />
received the <strong>Daimler</strong> Integrity Code and guideline<br />
on sustainability for suppliers. These guidelines set<br />
out what <strong>Daimler</strong> expects regarding compliance<br />
with these standards. Reporting on this disclosure<br />
by percentage is not material, costs of data<br />
collecting and collating do not outweigh the<br />
benefits.<br />
Partially 44, 102 Not available integrated in integrity code trainings; the system<br />
requirements to report by gender and employee<br />
category have been installed only recently. We<br />
cannot provide acurate numbers for the whole of<br />
<strong>2011</strong>.<br />
fully 48 f., 102<br />
Forced and compulsory labor<br />
HR7 Operations and significant<br />
suppliers identified as having<br />
significant risk for incidents of<br />
forced or compulsory labor, and<br />
measures to contribute to the<br />
elimination of all forms of forced<br />
or compulsory labor.<br />
fully 48 f., 101 f.<br />
Security practices<br />
HR8 Percentage of security personnel<br />
trained in the organization's<br />
policies or procedures<br />
concerning aspects of human<br />
rights that are relevant to<br />
operations.<br />
Indigenous rights<br />
HR9 Total number of incidents of<br />
violations involving rights of<br />
indigenous people and actions<br />
taken.<br />
Assessment<br />
HR10 Percentage and total number of<br />
operations that have been<br />
subject to human rights reviews<br />
and/or impact assessments.<br />
Remediation<br />
HR11 Number of grievances related to<br />
human rights filed, addressed<br />
and resolved through formal<br />
grievance mechanisms.<br />
Partially 45 f. Not available Quantifiable data would require unjustifiable<br />
expense. Compliance seminars also deal with the<br />
aspect of “Respect for Human Rights.”<br />
fully 49<br />
Partially 49, 50 Not available Three company locations out of 18 have been<br />
checked; six to seven will be reviewed in 2012, the<br />
remainder plus a reassessment is to follow (see<br />
targets).<br />
Partially 49 Not available <strong>Daimler</strong> has an established process to handle human<br />
rights issues through the World Employee<br />
Committee. A publication of cases which have<br />
occurred is under discussion.<br />
2012<br />
2020<br />
2013
Performance Description Reported Cross-reference/<br />
Indicator<br />
Direct answer<br />
Local communities<br />
SO1 Percentage of operations with<br />
implemented local community<br />
engagement, impact<br />
assessments, and development<br />
programs.<br />
fully 55<br />
SO9 Operations with significant<br />
potential or actual negative<br />
impacts on local communities.<br />
fully 28<br />
SO10 Prevention and mitigation<br />
measures implemented in<br />
operations with significant<br />
potential or actual negative<br />
impacts on local communities.<br />
Corruption<br />
SO2 Percentage and total number of<br />
business units analyzed for risks<br />
related to corruption.<br />
SO3 Percentage of employees<br />
trained in organization's anticorruption<br />
policies and<br />
procedures.<br />
SO4 Actions taken in response to<br />
incidents of corruption.<br />
Public policy<br />
SO5 Public policy positions and<br />
participation in public policy<br />
development and lobbying.<br />
SO6 Total value of financial and inkind<br />
contributions to political<br />
parties, politicians, and related<br />
institutions by country.<br />
Anti-competitive behavior<br />
SO7 Total number of legal actions for<br />
anti-competitive behavior, antitrust,<br />
and monopoly practices<br />
and their outcomes.<br />
Compliance<br />
SO8 Monetary value of significant<br />
fines and total number of nonmonetary<br />
sanctions for noncompliance<br />
with laws and<br />
regulations.<br />
fully 28, 109 ff.<br />
fully 45 ff., AR 173<br />
fully 45 ff., AR 173<br />
fully 45 ff., AR 172 ff.<br />
fully 28<br />
fully 110<br />
fully 122<br />
fully 122<br />
G3.1 Content Index <strong>Daimler</strong> AG<br />
Social: Society<br />
If applicable, indicate the part<br />
not reported<br />
Page 11 of 12<br />
Reason for Omission Explanation To be reported<br />
in
Performance Description Reported Cross-reference/<br />
Indicator<br />
Direct answer<br />
Customer health and safety<br />
PR1 Life cycle stages in which health fully<br />
and safety impacts of products<br />
and services are assessed for<br />
improvement, and percentage of<br />
significant products and services<br />
categories subject to such<br />
procedures.<br />
62 f.<br />
PR2 Total number of incidents of non- fully<br />
compliance with regulations and<br />
voluntary codes concerning<br />
health and safety impacts of<br />
products and services during<br />
their life cycle, by type of<br />
outcomes.<br />
75<br />
Product and service labelling<br />
PR3 Type of product and service<br />
information required by<br />
procedures, and percentage of<br />
significant products and services<br />
subject to such information<br />
requirements.<br />
fully 22, 46<br />
PR4 Total number of incidents of non- fully<br />
compliance with regulations and<br />
voluntary codes concerning<br />
product and service information<br />
and labeling, by type of<br />
outcomes.<br />
22, 46 ff.<br />
PR5 Practices related to customer<br />
satisfaction, including results of<br />
surveys measuring customer<br />
satisfaction.<br />
Marketing communications<br />
PR6 Programs for adherence to laws,<br />
standards, and voluntary codes<br />
related to marketing<br />
communications, including<br />
advertising, promotion, and<br />
sponsorship.<br />
fully 104<br />
PR7 Total number of incidents of non- fully<br />
compliance with regulations and<br />
voluntary codes concerning<br />
marketing communications,<br />
including advertising, promotion,<br />
and sponsorship by type of<br />
outcomes.<br />
22, 27, 60 ff., 77 ff.<br />
Customer privacy<br />
PR8 Total number of substantiated<br />
complaints regarding breaches<br />
of customer privacy and losses<br />
of customer data.<br />
G3.1 Content Index <strong>Daimler</strong> AG<br />
If applicable, indicate the part<br />
not reported<br />
Page 12 of 12<br />
Reason for omission Explanation To be reported<br />
in<br />
Partially 22, 46 ff. Not available To ensure integrated communication, various<br />
measures to maintain standards, e.g. specific<br />
milestones and guidelines, are defined in the overall<br />
communication process. All publications and texts<br />
are cleared with Legal Affairs with regard to ethical<br />
legal rules and product liability facts. With regard to<br />
sponsorship activities and events, clearance with the<br />
Compliance department is mandatory for all<br />
employees.<br />
fully 49<br />
Compliance<br />
PR9 Monetary value of significant<br />
fines for non-compliance with<br />
laws and regulations concerning<br />
the provision and use of<br />
products and services.<br />
fully 49<br />
Social: Product Responsibility<br />
2013