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activePDF WebGrabber - Daimler Nachhaltigkeitsbericht 2012.

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<strong>Daimler</strong><br />

Fakten zur Nachhaltigkeit<br />

http://nachhaltigkeit.daimler.com<br />

(inklusive vertiefender Inhalte)<br />

2010


Vorwort<br />

Sehr geehrte Leserinnen und Leser,<br />

2009 war ein außergewöhnliches Jahr – für die<br />

Weltwirtschaft, für die Automobilindustrie und für <strong>Daimler</strong>.<br />

In einer Situation wie dieser steht das<br />

Nachhaltigkeitsengagement jedes Unternehmens auf der<br />

Probe. Die wirtschaftlichen Herausforderungen sind groß,<br />

die ökologischen und gesellschaftlichen Verpflichtungen<br />

aber darum nicht geringer. Überspitzt könnte man sagen:<br />

Erst in schlechten Zeiten zeigt sich, wie ernst es ein<br />

Unternehmen wirklich mit dem Thema Nachhaltigkeit meint.<br />

Bei <strong>Daimler</strong> glauben wir, diesen „Lackmus-Test“ bestanden<br />

zu haben. So haben wir 2009 nicht nur die Basis für<br />

weiteres profitables Wachstum unseres Unternehmens<br />

gelegt, sondern zugleich die Entwicklung umweltfreundlicher<br />

Antriebe unvermindert vorangetrieben: Die<br />

durchschnittlichen CO 2 -Emissionen unserer Pkw-Flotte<br />

haben wir im vergangenen Jahr um 13 Gramm verringert; bei<br />

umweltfreundlichen Lkw und Bussen war <strong>Daimler</strong> einmal<br />

mehr weltweit die Nummer eins. Auch bei der<br />

Hybridtechnologie konnten wir 2009 wichtige Fortschritte<br />

erzielen: Unser neuer S 400 HYBRID ist die sauberste<br />

Luxuslimousine mit Ottomotor überhaupt; unser Leicht-Lkw<br />

Fuso Canter Eco Hybrid war einer der weltweit am<br />

häufigsten verkauften Hybrid -Trucks.<br />

Beim voll elektrischen und lokal emissionsfreien Fahren<br />

<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Unternehmen / Vorwort<br />

haben wir 2009 ebenfalls aufs Tempo gedrückt: Seit Ende vergangenen Jahres<br />

produzieren wir sowohl einen batteriebetriebenen smart als auch eine B-Klasse mit<br />

Brennstoffzelle in Serie. Obwohl die Stückzahlen noch überschaubar sind, zeigen<br />

diese Fahrzeuge: Kein anderer Hersteller ist über die gesamte Bandbreite<br />

Dr. Dieter Zetsche<br />

Vorsitzender des<br />

Vorstands der<br />

<strong>Daimler</strong> AG, Leiter<br />

Mercedes-Benz Cars<br />

Dr. Thomas Weber<br />

Vorstandsmitglied<br />

der <strong>Daimler</strong> AG,<br />

Konzernforschung &<br />

Mercedes-Benz Cars<br />

Entwicklung,<br />

Vorsitzender des<br />

<strong>Daimler</strong><br />

Sustainability Board<br />

umweltfreundlicher Antriebe besser aufgestellt als <strong>Daimler</strong>. Und: Wir tun alles, damit<br />

das so bleibt. Trotz des Einbruchs der Weltwirtschaft waren unsere Ausgaben in<br />

Forschung und Entwicklung 2009 auf dem hohen Niveau der Vorjahre. Wir sind<br />

überzeugt: Diese Investitionen werden sich lohnen. Den Elektro-smart beispielsweise<br />

2010


werden wir schon ab 2012 in Großserie produzieren.<br />

Zugleich haben wir auch unsere soziale und gesellschaftliche Verantwortung nicht<br />

aus den Augen verloren: Wir haben <strong>Daimler</strong> auf den drastischen Einbruch der Märkte<br />

eingestellt, aber die Beschäftigung weitgehend erhalten. Wir haben unsere weltweite<br />

Produktion neu ausgerichtet, aber die Arbeitsplätze in Deutschland nachhaltig<br />

gesichert. Und so dringlich auch in wirtschaftlicher Hinsicht ein strikter<br />

Ausgabenstopp geboten war: Wo Menschen rund um die Welt zum Beispiel durch<br />

Naturkatastrophen in Not geraten sind und schnelle Hilfe benötigt haben, haben wir<br />

uns – wie zum Beispiel in Haiti – spontan engagiert. Das alles sind nur Beispiele –<br />

doch sie illustrieren: Der Anspruch, ökonomische, ökologische und soziale Belange<br />

in Einklang zu bringen, ist bei <strong>Daimler</strong> nicht konjunkturabhängig. Das erkennen auch<br />

andere an: Im Rating von oekom research hat <strong>Daimler</strong> erneut den Status „Prime<br />

Investment“ erhalten und konnte sich in der Gesamtwertung deutlich verbessern.<br />

Gleiches gilt für den Dow Jones Sustainability Index, in dem unsere Aktie zum fünften<br />

Mal in Folge gelistet war.<br />

In diesem Bericht finden Sie viele weitere Belege dafür, dass wir nachhaltiges<br />

Denken und Handeln konsequent in unserem Unternehmen verankern. Wir<br />

bekennen uns ausdrücklich zum „Global Compact“ der Vereinten Nationen – die<br />

darin formulierten Prinzipien haben wir in verbindliche interne Richtlinien umgesetzt.<br />

Die Einhaltung dieser Richtlinien stellen wir im gesamten Unternehmen sicher:<br />

konsequent, umfassend und ohne „Wenn und Aber“. Am Ende aber gilt auch für<br />

unsere Nachhaltigkeitsaktivitäten: Das Bessere ist der Feind des Guten. Aus diesem<br />

Grund suchen wir bewusst das Gespräch – mit der Politik, mit der Wissenschaft und<br />

natürlich auch und insbesondere mit Vertretern der Nichtregierungsorganisationen.<br />

Unser „Sustainability Dialogue“, den wir 2009 zum zweiten Mal durchgeführt haben,<br />

ist dafür ein gutes Beispiel.<br />

All das zeigt: Wir haben auch beim Thema Nachhaltigkeit einen klaren<br />

Führungsanspruch – darum stehen wir auch in schwierigen Zeiten zu unseren<br />

Prinzipien. Unser Bekenntnis zu nachhaltigem Wirtschaften ist krisensicher.<br />

Ihr<br />

Dr. Dieter Zetsche<br />

<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Unternehmen / Vorwort<br />

Dr. Thomas Weber<br />

2010


<strong>Daimler</strong><br />

Fakten zur Nachhaltigkeit 2010<br />

http://nachhaltigkeit.daimler.com<br />

Kapitel „Das Unternehmen“<br />

(inklusive vertiefender Inhalte)


Das Unternehmen<br />

<strong>Daimler</strong> blickt auf eine fast 125-jährige Tradition zurück, die bis zu Gottlieb <strong>Daimler</strong><br />

und Carl Benz, den Erfindern des Automobils, reicht und von Pionierleistungen im<br />

Automobilbau geprägt ist. Heute ist das Unternehmen ein weltweit führender<br />

Automobilhersteller mit einem in der Branche einzigartigen Produktangebot an<br />

hochwertigen Pkw, Lkw, Transportern und Omnibussen. Maßgeschneiderte<br />

Serviceleistungen rund um diese Produkte ergänzen das Angebot. An der European<br />

Aeronautic Defence and Space Company (EADS), einem führenden Unternehmen der<br />

Luftfahrt-, Raumfahrt- und Verteidigungsindustrie, hält die <strong>Daimler</strong> AG über eine<br />

Tochtergesellschaft eine Beteiligung in Höhe von 22,5 Prozent. Wirtschaftlich<br />

betrachtet liegt der Anteil von <strong>Daimler</strong> an der EADS bei 15 Prozent, da ein<br />

Konsortium von nationalen und internationalen Investoren mit einem Drittel an<br />

dieser Tochtergesellschaft beteiligt ist, die den EADS-Anteil hält. Außerdem ist<br />

<strong>Daimler</strong> mit 28,4 Prozent an der Tognum AG, einem weltweit führenden Hersteller<br />

von Off-Highway-Motoren, beteiligt.<br />

Weltweit waren mehr als 256.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zum Jahresende<br />

2009 für <strong>Daimler</strong> tätig.<br />

Der <strong>Daimler</strong>-Konzern (Stand: 31.12.2009)<br />

Marken<br />

Mercedes-Benz, smart, Maybach, Freightliner, Mitsubishi Fuso, Western Star, Thomas Built Buses, Orion, Setra,<br />

Detroit Diesel, Mercedes-Benz Bank, Mercedes-Benz Financial, <strong>Daimler</strong> Trucks Financial<br />

Rechtsform Aktiengesellschaft (AG) nach deutschem Recht<br />

Vorstand<br />

Aufsichtsrat<br />

Dr. Dieter Zetsche (Vorsitzender des Vorstands und Leiter Mercedes-Benz Cars),<br />

Wilfried Porth (Personal und Arbeitsdirektor),<br />

Andreas Renschler (Leiter <strong>Daimler</strong> Trucks),<br />

Bodo Uebber (Finanzen & Controlling/<strong>Daimler</strong> Financial Services),<br />

Dr. Thomas Weber (Konzernforschung & Mercedes-Benz Cars Entwicklung, Vorsitzender des <strong>Daimler</strong><br />

Sustainability Board)<br />

Zentrale Stuttgart/Deutschland<br />

Beschäftigte 256.407<br />

Auszubildende 9.151<br />

Marktkapitalisierung 38,1 Mrd. Euro<br />

Bilanzsumme 128,8 Mrd. Euro<br />

Besteht aus zehn Aktionärsvertretern und zehn Arbeitnehmervertretern.<br />

Der Aufsichtsrat überwacht und berät den Vorstand bei der Geschäftsführung.<br />

Weltweite Börsen Die <strong>Daimler</strong>-Aktie ist an den Börsen von Frankfurt, New York und Stuttgart notiert.<br />

<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Unternehmen / Unternehmen<br />

2010


Werte und Strategie<br />

Tradition und Leidenschaft. Wir haben das Automobil erfunden – jetzt gestalten<br />

wir mit Leidenschaft seine Zukunft. Als Pioniere des Automobilbaus betrachten wir<br />

es als Ansporn und Verpflichtung, unsere Tradition mit wegweisenden Technologien<br />

und hochwertigen Produkten fortzusetzen. Unsere Philosophie ist klar: Wir geben<br />

unser Bestes für Kunden, die das Beste erwarten, und wir leben eine Kultur der<br />

Spitzenleistung, die auf gemeinsamen Werten basiert. Unsere<br />

Unternehmensgeschichte ist geprägt von Innovationen und Pionierleistungen; sie<br />

sind Grundlage und Ansporn für unseren Führungsanspruch im Automobilbau. Dabei<br />

prägt der Grundsatz nachhaltiger Mobilität unser Denken und Handeln: Es ist unser<br />

Ziel, die Mobilitätsanforderungen der Zukunft erfolgreich zu bewältigen. Damit<br />

wollen wir dauerhaft Werte schaffen – für unsere Aktionäre, Kunden, Mitarbeiter und<br />

die Gesellschaft insgesamt.<br />

Zielsystem und Unternehmenswerte. Unser oberstes Unternehmensziel ist es,<br />

nachhaltig profitabel zu wachsen und damit den Wert des Unternehmens zu steigern.<br />

Wir wollen zu den führenden Automobilunternehmen der Welt gehören. Das <strong>Daimler</strong>-<br />

Zielsystem beinhaltet sechs strategische Dimensionen. Es gibt den strategischen<br />

Rahmen vor und definiert, in welchen Dimensionen wir führend sein möchten.<br />

Strategische Handlungsschwerpunkte. Um unsere strategischen Ziele zu<br />

erreichen, haben wir im Rahmen des <strong>Daimler</strong>-Zielsystems vier strategische<br />

Handlungsschwerpunkte für die kommenden Jahre festgelegt. Die weltweite Finanz-<br />

und Wirtschaftskrise hat dabei unsere grundsätzliche strategische Ausrichtung nicht<br />

verändert, sondern deren Richtigkeit bestätigt:<br />

herausragende Umsetzung (Operational Excellence) und Kultur der Spitzenleistung,<br />

Ausbau des Kerngeschäfts in traditionellen Marktsegmenten und Nutzung neuer Chancen auf<br />

regionaler Basis,<br />

Weiterentwicklung innovativer und kundenorientierter Dienstleistungen und Technologien,<br />

Entwicklung und Erschließung neuer Geschäfte in verwandten Bereichen.<br />

<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Unternehmen / Werte und Strategie<br />

2010


Nachhaltigkeit als<br />

Bestandteil der<br />

Unternehmensstrategie<br />

Um den Erfolg und die Zukunft unseres Unternehmens langfristig zu sichern, unsere<br />

Kunden mit nachhaltigen Produkten zu begeistern und die gesellschaftliche<br />

Akzeptanz unserer Geschäftstätigkeit zu stärken, haben wir uns dem „Leitbild der<br />

Nachhaltigkeit“ verpflichtet. Das Leitbild umfasst die Dimensionen der<br />

Nachhaltigkeit „Ökonomie“, „Innovation, Umweltschutz und Sicherheit“ sowie<br />

„Mitarbeiter, Kunden und Gesellschaft“. Es wird umgesetzt – unterstützt durch ein<br />

systematisches Nachhaltigkeitsmanagementsystem – auf Basis effektiver und<br />

aufeinander abgestimmter Strategien und Initiativen.<br />

Ökonomische Nachhaltigkeit. Profitables Wachstum und langfristiger<br />

ökonomischer Erfolg sichern unser Engagement für eine nachhaltige Entwicklung.<br />

Unternehmensstrategie: Wir sind technologischer Schrittmacher der Automobilbranche und wollen mit<br />

Spitzenleistungen überzeugen. Unser Ziel und unsere Leidenschaft ist es, die Zukunft einer sicheren<br />

und umweltverträglichen Mobilität zu gestalten: verantwortlich handelnd mit attraktiven Fahrzeugen,<br />

innovativen Technologien und wegweisenden Mobilitätskonzepten. Auf diese Weise streben wir ein<br />

nachhaltiges Wachstum an.<br />

Unternehmensführung: Unternehmerischer Erfolg ist nur nachhaltig, wenn er rechtmäßig und auf der<br />

Grundlage ethischen Verhaltens erzielt wird. Deshalb halten wir uns strikt an gesetzliche und selbst<br />

auferlegte Grundsätze und Verhaltensregeln. Mit einer klaren Corporate Governance sowie einer<br />

weitgehenden Compliance-Prüfung fordern und fördern wir zudem ein verantwortliches Verhalten aller<br />

Mitarbeiter und Führungskräfte. Auch von unseren Zulieferern verlangen wir ein ethisch korrektes<br />

Handeln.<br />

<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Unternehmen / Werte und Strategie / Nachhaltigkeit<br />

2010


Ökologische Nachhaltigkeit. Umweltschutz, Innovation und Sicherheit sind die<br />

größten Herausforderungen unseres Nachhaltigkeitsengagements.<br />

Nachhaltige Mobilität: Innovationen sind der Schlüssel zu Ressourceneffizienz und einer möglichst<br />

umweltgerechten Mobilität. Wir haben uns dem Klima- und Umweltschutz ebenso verpflichtet wie der<br />

Sicherheit unserer Fahrzeuge und der Vermeidung von Unfällen. Effiziente Antriebstechnologien und<br />

innovative Sicherheitssysteme sind die tragenden Säulen von unserem Verständnis einer „nachhaltigen<br />

Mobilität“. Darauf können unsere Kunden – und alle anderen Verkehrsteilnehmer – vertrauen.<br />

Produkte: Unsere Pkw und Nutzfahrzeuge zählen im jeweiligen Marktsegment bei<br />

Umweltverträglichkeit und Sicherheit zu den Besten. Mit neuen Mobilitätskonzepten denken wir über<br />

das Fahrzeug hinaus und erproben umweltverträgliche Ansätze für urbane Mobilität. In unserer<br />

Strategie für eine nachhaltige Mobilität – „Weg zur emissionsfreien Mobilität“ – wird hierbei unser<br />

gesamtes Engagement gebündelt.<br />

Unsere zahlreichen Sicherheitsinnovationen zeigen, dass wir konsequent an der Verbesserung des<br />

Sicherheitsniveaus unserer Fahrzeuge arbeiten und unterstreichen unsere Position als<br />

Sicherheitspionier. Unseren Einsatz für mehr Sicherheit im Straßenverkehr verstehen wir als Aufgabe<br />

von gesellschaftlicher Bedeutung - im Interesse aller Verkehrsteilnehmer. Wir verfolgen deshalb<br />

konsequent unsere Strategie „Weg zum unfallfreien Fahren“.<br />

<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Unternehmen / Werte und Strategie / Nachhaltigkeit<br />

Produktion: Umweltschutz in der Produktion heißt für uns: Wir gestalten jede Stufe der Herstellung so<br />

umweltverträglich wie möglich. Dabei helfen uns hoch entwickelte Produktions- und<br />

Verfahrenstechniken. Dadurch reduzieren wir den – direkten und indirekten – CO 2 -Ausstoß, verringern<br />

die Lösemittelemissionen, steigern die Ressourceneffizienz und vermeiden oder minimieren Abfälle.<br />

2010


Soziale und gesellschaftliche Nachhaltigkeit. Wir engagieren uns für unsere<br />

Mitarbeiter, für unsere Kunden und für die Menschen im Umfeld unserer Standorte.<br />

Wir verstehen uns hierbei als „mitgestaltender Teil der Gesellschaft“.<br />

Mitarbeiter: Begeisterte und qualifizierte Mitarbeiter sind die Basis unseres Erfolgs. In wirtschaftlich<br />

schwierigen Zeiten, wie wir sie momentan erleben, ist es unser Ziel, die hoch motivierte und<br />

qualifizierte Belegschaft zu erhalten. Zudem bilden wir qualifizierte Nachwuchskräfte aus und fördern<br />

die Weiterentwicklung unserer Mitarbeiter. Wir investieren in Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz,<br />

unterstützen die Vielfalt unserer Belegschaft und stellen uns auf die Anforderungen des<br />

demografischen Wandels ein. Dadurch möchten wir als attraktiver Arbeitgeber überzeugen – und die<br />

Zufriedenheit unserer Mitarbeiter erhalten und weiter ausbauen.<br />

Kunden: Die Zufriedenheit unserer Kunden ist ein vorrangiges Unternehmensziel. Dies gilt für die<br />

Kunden aller Produkte sowie Service- und Finanzdienstleistungen unseres Unternehmens. Wir haben<br />

uns hierfür hohe Ziele gesetzt und verfolgen diese mit umfassenden Initiativen und Projekten unserer<br />

Kundenbindungsprogramme.<br />

Gesellschaft: Wir wissen um die Verpflichtungen, die aus unserer weltweiten Tätigkeit als Unternehmen<br />

erwachsen. Unser „Dialog mit Stakeholdern“ zu strategisch bedeutsamen Unternehmensthemen<br />

unterstützt uns, vertrauensvolle Beziehungen zu unseren Stakeholdern aufzubauen und zu festigen.<br />

Als „mitgestaltender Teil der Gesellschaft“ wollen wir zielgerichtet Wert für die Gesellschaft schaffen.<br />

Im Rahmen unserer „Spenden-, Sponsoring- und Stiftungsarbeit“ gibt es klare strategische Vorgaben,<br />

mit den Schwerpunkten für die Hilfe in Not geratener Menschen, die Verständigung zwischen den<br />

Kulturen, der Förderung von Bildung, Wissenschaft und Kultur und der Unterstützung von Sport- sowie<br />

karitativen Projekten.<br />

<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Unternehmen / Werte und Strategie / Nachhaltigkeit<br />

2010


Als weltweit operierendes Unternehmen unterliegt <strong>Daimler</strong> einer Gesetzgebung, die<br />

sich von Region zu Region oft stark unterscheidet. Um die Mitarbeiter dabei zu<br />

unterstützen, sich in diesem komplexen rechtlichen Umfeld zu orientieren, haben wir<br />

„Standards geschäftlichen Verhaltens“ formuliert. Diese dienen als verbindlicher<br />

Maßstab für das richtige Verhalten im Geschäftsalltag. Die Standards befassen sich<br />

sowohl mit den einschlägigen Gesetzen als auch mit den weiteren internen<br />

Richtlinien. Jeder einzelne Mitarbeiter ist verpflichtet, die<br />

„Übereinstimmung“ (Compliance) seines täglichen Handelns mit den <strong>Daimler</strong>-<br />

Standards sicherzustellen.<br />

<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Unternehmen / Werte und Strategie / Standards geschäftlichen Verhaltens<br />

Standards geschäftlichen<br />

Verhaltens<br />

Bereits seit dem Jahr 1999 gibt es bei <strong>Daimler</strong> die Verhaltensrichtlinie. Ausgehend<br />

von unseren Unternehmenswerten Integrität, Begeisterung, Wertschätzung und<br />

Disziplin gilt diese ausnahmslos für alle Beschäftigten. Im Jahr 2003 haben wir die<br />

Verhaltensrichtlinie durch die „Grundsätze der sozialen Verantwortung“ erweitert<br />

und um den „Code of Ethics“ ergänzt. Zusätzlich eingeführte<br />

Konzernrahmenrichtlinien und Konzernrichtlinien setzen die Prinzipien der<br />

Verhaltensrichtlinie in konkrete Handlungsvorschriften um. Im Jahr 2008 hat der<br />

Vorstand darüber hinaus ein neues Richtlinienmanagement beschlossen. Das<br />

sogenannte „House of Policies“ führt alle konzernweiten Richtlinien zusammen und<br />

erleichtert den Umgang mit den Regelwerken nochmals, denn alle Richtlinien werden<br />

zusätzlich im Intranet in einer zentralen Datenbank verfügbar sein.<br />

2010


Menschenrechte<br />

<strong>Daimler</strong> bekennt sich zur Einhaltung der Menschenrechte und setzt sich aktiv in<br />

seinem Einflussbereich für deren Wahrung und Achtung ein (Menschenrechts-<br />

Compliance). Um die internen Umsetzungssysteme hierfür zu verbessern, hat<br />

<strong>Daimler</strong> in Vorbereitung auf den „Sustainability Dialogue 2009“ eine umfassende<br />

Bestandsaufnahme (mit Benchmarks und Expertengesprächen) durchgeführt. Dies<br />

war die Basis, um mit Stakeholdern über den erreichten Status und das weitere<br />

Vorgehen anhand von konkreten Fragestellungen zu diskutieren. Referenzsysteme -<br />

mit internen Ableitungen im Integrity Code, den CSR-Prinzipien,<br />

Betriebsvereinbarungen oder den Supplier Guidelines – sind die UN-<br />

Menschenrechtscharta, die ILO -Kernarbeitsnormen, die OECD-Leitsätze für<br />

multinationale Unternehmen sowie die Menschenrechtsprinzipien des UN Global<br />

Compact . Unser Hauptaugenmerk als Automobilhersteller liegt dabei auf den<br />

Arbeitnehmerrechten, wie Vereinigungsfreiheit, dem Recht sich gewerkschaftlich zu<br />

organisieren und dem Recht auf Tarifverhandlungen und der Chancengleichheit,<br />

sowie der Ächtung von Zwangsarbeit und der Abschaffung von ausbeuterischer<br />

Kinderarbeit.<br />

Um die Einhaltung von Menschenrechten im Unternehmen zu gewährleisten, sind bei<br />

<strong>Daimler</strong> verschiedene Instrumente gut etabliert. Hierzu zählen unter anderem die<br />

Angebote des Business Practices Office (u. a. die auf Wunsch auch anonyme<br />

Meldung über vermutetes Fehlverhalten) oder auch das Zusammenspiel<br />

Unternehmen–Weltarbeitnehmervertretung, um potenziellen Verdachtsfällen z. B. in<br />

der Zuliefererkette nachzugehen<br />

<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Unternehmen / Werte und Strategie / Menschenrechte<br />

Gleichwohl entstehen gelegentlich Dilemmata, wenn nationale Anforderungen unter<br />

bzw. im Widerspruch zu den internationalen Referenzsystemen stehen. Diese lösen<br />

wir dann individuell – insbesondere in Kooperation mit legitimierten Institutionen –<br />

im Sinne des Referenzrahmens. Bis Ende 2010 hat sich <strong>Daimler</strong> zum Ziel gesetzt, die<br />

Aktivitäten und Instrumente zur Einhaltung von Menschenrechten weiter zu<br />

entwickeln. Grundidee für diesen mit den Stakeholdern diskutierten Prozess ist es,<br />

Menschenrechte als bedeutendes Modul in bei <strong>Daimler</strong> bestehende Dialog-,<br />

Kommunikations- und Prüfprozesse zu integrieren. Hierdurch kann eine Vielzahl an<br />

Synergien genutzt werden – z. B. bei der Integration von Menschenrechtsaspekten in<br />

das Onlinetraining zur Verhaltensrichtlinie oder ergänzende Trainingsmodule für<br />

Führungskräfte in Risikoländern mit <strong>Daimler</strong>-Präsenz. Darüber hinaus wird <strong>Daimler</strong><br />

die Stakeholder-Anregung aufgreifen, Menschenrechte in uns verbundenen Gremien<br />

2010


zu thematisieren, um so für gemeinsame Industrieinitiativen zu werben.<br />

Das Recht auf ... Quelle Zusätzliche Quelle<br />

Versammlungsfreiheit UDHR Art. 20 ILO Art. 2/a, GC3<br />

Organisation und Teilnahme an Tarifverhandlungen UDHR Art. 23/4 ILO Art. 2/a; OECD IV Art. 1/a; OECD IV Art. 2, 7&8, GC3<br />

Nichtdiskriminierung UDHR 1 Art. 2 ILO 2 Art. 2/b; OECD 3 IV Art. 1/d, GC 4 6<br />

Abschaffung von Sklaverei und Zwangsarbeit UDHR Art. 4 ILO 5 Art. 2/b; ILO C105, C29<br />

Abschaffung von Kinderarbeit UDHR Art. 20 ILO Art. 2/a, GC3<br />

gleichen Lohn für gleiche Arbeit UDHR Art. 23/2 ILO Art. 2/d; OECD IV Art. 1/d, GC6<br />

Gleichheit bei der Arbeit UDHR Art. 23/1 ILO 6 Art. 2/d; OECD IV Art. 1/d, GC6<br />

gerechte und befriedigende Entlohnung UDHR Art. 23/3<br />

eine sichere Arbeitsumgebung UDHR Art. 23/1 OECD IV Art. 4/b<br />

Erholung und Freizeit UDHR Art. 24<br />

Familienleben UDHR Art. 16<br />

1 United Nations (1948). Allgemeine Erklärung der Menschenrechte. New York: United Nations<br />

2 ILO (1998). Erklärung über grundlegende Prinzipien und Rechte bei der Arbeit. Geneva: ILO<br />

3 OECD (2000). OECD-Leitlinien für multinationale Unternehmen. Paris: OECD<br />

4 United Nations Global Compact<br />

5 ILO (1998). Erklärung über grundlegende Prinzipien und Rechte bei der Arbeit. Geneva: ILO<br />

6 ILO (1998). Erklärung über grundlegende Prinzipien und Rechte bei der Arbeit. Geneva: ILO<br />

<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Unternehmen / Werte und Strategie / Menschenrechte<br />

Teile diese Kapitels stehen Ihnen ausschließlich im Internet zur Verfügung.<br />

2010


Produktportfolio und<br />

Produktionsstandorte<br />

Mit seinen starken Marken und dem umfassenden Angebot an Fahrzeugen, das vom<br />

Kleinwagen bis zum schweren Lkw reicht und mit Dienstleistungen entlang der<br />

automobilen Wertschöpfungskette ergänzt wird, ist <strong>Daimler</strong> in nahezu allen Ländern<br />

der Erde vertreten. Das Unternehmen verfügt über Fertigungskapazitäten in<br />

insgesamt 18 Ländern und weltweit mehr als 7.000 Vertriebsstandorte.<br />

Mercedes-Benz Cars. Das Produktangebot des Geschäftsfelds Mercedes-Benz Cars reicht von den<br />

hochwertigen Kleinwagen der Marke smart über die Premiumfahrzeuge der Marke Mercedes-Benz bis hin zur<br />

Luxuslimousine Maybach. Der überwiegende Teil der Fahrzeuge wird in Deutschland gefertigt, das<br />

Geschäftsfeld produziert aber auch in den USA, in Frankreich, Südafrika, Brasilien, China, Indien, Vietnam<br />

und Indonesien. Weltweit verfügt Mercedes-Benz Cars derzeit über 17 Produktionsstätten. Zur Erweiterung<br />

der Modellpalette im Kompaktwagensegment haben wir mit dem Bau eines neuen Werkes in Ungarn<br />

begonnen, das im Jahr 2012 in Betrieb gehen soll. Die wichtigsten Märkte für Mercedes-Benz Cars waren im<br />

Jahr 2009 Deutschland mit 27 Prozent des Absatzes, die übrigen Märkte Westeuropas (30 Prozent), die USA<br />

(19 Prozent), China (6 Prozent) und Japan (2 Prozent).<br />

<strong>Daimler</strong> Trucks. Als der größte weltweit aufgestellte Lkw-Hersteller entwickelt und fertigt das Geschäftsfeld<br />

<strong>Daimler</strong> Trucks in einem globalen Verbund Lkw der Marken Mercedes-Benz, Freightliner, Western Star und<br />

Fuso. Die insgesamt 33 Produktionsstandorte befinden sich in der NAFTA (16, davon 13 in den USA und 3 in<br />

Mexiko), in Europa (7), in Südamerika (1), in Asien (8) und in Afrika (1). Im Rahmen der Neuausrichtung<br />

unseres nordamerikanischen Lkw-Geschäfts haben wir die Produktion der Marke Sterling im März 2009<br />

eingestellt und das Werk St. Thomas, Kanada geschlossen. In Saltillo, Mexiko haben wir im Februar 2009 ein<br />

neues Werk eröffnet, in dem pro Jahr bis zu 30.000 schwere Lkw für die Märkte USA, Kanada und Mexiko<br />

vom Band laufen können.<br />

Die Produktpalette von <strong>Daimler</strong> Trucks umfasst leichte, mittelschwere und schwere Lkw der Marke<br />

Freightliner für den Fern-, Verteiler- und Baustellenverkehr sowie Spezialfahrzeuge für den Einsatz im<br />

kommunalen Bereich. Aufgrund der engen produktionstechnischen Verknüpfung zählen auch die Omnibusse<br />

der Marken Thomas Built Buses und Fuso zum Produktangebot von <strong>Daimler</strong> Trucks. Die wichtigsten<br />

Absatzmärkte für das Geschäftsfeld waren im Jahr 2009 Asien (33 Prozent), die NAFTA mit 24 Prozent,<br />

Westeuropa (17 Prozent) und Lateinamerika (ohne Mexiko) mit 14 Prozent.<br />

Mercedes-Benz Vans. Das Geschäftsfeld Mercedes-Benz Vans produziert an insgesamt 7 Standorten in<br />

Deutschland, Spanien, USA, Argentinien und Vietnam die Baureihen Vito/Viano, Sprinter und Vario in den<br />

Gewichtsklassen von 1,9t bis 7,5 Tonnen. Die wichtigsten Märkte liegen mit insgesamt 84 Prozent des<br />

Absatzes in Europa. In den USA und Kanada wird der Sprinter unter der Marke Freightliner und seit Beginn<br />

des Jahres 2010 auch unter der Marke Mercedes-Benz vertrieben.<br />

<strong>Daimler</strong> Buses. Das Geschäftsfeld <strong>Daimler</strong> Buses ist mit den Marken Mercedes-Benz, Setra und Orion der<br />

weltweit führende Hersteller von Omnibussen über 8 Tonnen. Das Angebot von <strong>Daimler</strong> Buses umfasst Stadt-<br />

, Überland- und Reisebusse sowie Fahrgestelle. Die wichtigsten der insgesamt 15 Produktionsstandorte<br />

liegen in Deutschland, der Türkei, Lateinamerika, Frankreich, Spanien und der NAFTA. 50 Prozent des<br />

Umsatzes erzielte <strong>Daimler</strong> Buses in Westeuropa, 16 Prozent in den NAFTA-Märkten und 16 Prozent in<br />

Lateinamerika (ohne Mexiko).<br />

<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Unternehmen / Produktportfolio<br />

<strong>Daimler</strong> Financial Services. Das Geschäftsfeld <strong>Daimler</strong> Financial Services unterstützt weltweit den Absatz<br />

der Automobilmarken des <strong>Daimler</strong>-Konzerns in nahezu 40 Ländern. Das Angebot beinhaltet im Wesentlichen<br />

maßgeschneiderte Finanzierungs- und Leasingangebote für Endkunden und Händler. Zum Leistungsspektrum<br />

2010


gehören auch Versicherungen, Flottenmanagement, Anlageprodukte und Kreditkarten. Die Schwerpunkte der<br />

Aktivitäten liegen in Westeuropa und Nordamerika. Im Berichtsjahr wurden mehr als 40 Prozent der von<br />

<strong>Daimler</strong> verkauften Fahrzeuge von <strong>Daimler</strong> Financial Services finanziert. Das Vertragsvolumen von 58,3 Mrd.<br />

Euro entspricht einem Bestand von 2,4 Mio. Fahrzeugen. Am Konsortium Toll Collect, das in Deutschland ein<br />

System zur elektronischen Mauterhebung bei Lkw über 12 Tonnen betreibt, ist <strong>Daimler</strong> Financial Services mit<br />

45 Prozent beteiligt.<br />

Produktionsstandorte<br />

<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Unternehmen / Produktportfolio<br />

Kontinent Anzahl Standorte<br />

Europa 27<br />

Nordamerika inklusive Mexiko (NAFTA) 21<br />

Süd- und Mittelamerika 3<br />

Afrika 2<br />

Asien 12<br />

Australien/Ozeanien 0<br />

2010


Die Einkaufsorganisation<br />

Corporate Procurement Services. Die Einkaufsorganisation von <strong>Daimler</strong> setzt sich<br />

aus den drei Einkaufsbereichen Procurement Mercedes-Benz Cars and Vans,<br />

Procurement <strong>Daimler</strong> Trucks and Buses sowie dem Einkauf Nichtproduktionsmaterial<br />

– International Procurement Services – zusammen. Sie bilden das Ressort Corporate<br />

Procurement Services, das an den Vorstand Finanzen & Controlling berichtet. Der<br />

Einkauf ist weltweit mit rund 2.000 Mitarbeitern an über 50 Standorten vertreten.<br />

Unsere Philosophie der Zusammenarbeit mit Lieferanten beruht auf klaren<br />

gegenseitigen Erwartungen und Verpflichtungen. Denn um unsere Ziele zu erreichen,<br />

sind wir auf kooperative und verlässliche Partner angewiesen, die unsere Sichtweise<br />

einer nachhaltigen Zusammenarbeit teilen. Unsere Erwartungen hinsichtlich<br />

ökologischer und gesellschaftlicher Aspekte haben wir in der „Richtlinie zur<br />

Nachhaltigkeit für Lieferanten“ formuliert.<br />

Zusammenarbeit in schwierigen Zeiten. Die Ertragslage vieler Zulieferbetriebe in<br />

der Automobilindustrie hat sich 2009 deutlich verschlechtert. Wir nehmen hier<br />

unsere Verantwortung ernst und haben im Rahmen des Risikomanagements<br />

(Supplier Risk Management) Prozesse etabliert, um Lieferanten mit wirtschaftlichen<br />

Schwierigkeiten zu identifizieren. Bei Bedarf ergreifen wir Maßnahmen, um solche<br />

Lieferanten zu unterstützen, oder prüfen die Möglichkeit gemeinschaftlicher<br />

Stützungsmaßnahmen mit anderen Fahrzeugherstellern. Auch in diesen<br />

wirtschaftlich schwierigen Zeiten gelten die Anforderungen an nachhaltiges Handeln<br />

unserer Lieferanten in den Bereichen Arbeitsbedingungen, Umweltstandards und<br />

Business-Ethik unverändert.<br />

<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Unternehmen / Einkaufsorganisation<br />

2010


Das Geschäftsjahr 2009<br />

<strong>Daimler</strong> hat in einem sehr schwierigen Umfeld 1,6 Mio. (2008: 2,1) Fahrzeuge<br />

abgesetzt. Der Umsatz verringerte sich um 20 Prozent auf 78,9 Mrd. Euro. Das<br />

operative Ergebnis (EBIT) hat sich im Jahresverlauf verbessert und war im dritten und<br />

vierten Quartal jeweils positiv. Als Folge der hohen Verluste im ersten Halbjahr<br />

waren aber sowohl das EBIT mit –1,5 Mrd. Euro als auch das Konzernergebnis mit –<br />

2,6 Mrd. Euro im Jahr 2009 insgesamt negativ. Maßgeblich für die im ersten Halbjahr<br />

sehr schwache Geschäfts- und Ergebnisentwicklung waren die dramatischen<br />

Auswirkungen der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise auf die Automobilmärkte.<br />

Wir haben darauf rasch und konsequent reagiert: Mit zusätzlichen Maßnahmen zur<br />

Senkung der Kosten, die unsere laufenden Programme zur Effizienzsteigerung<br />

ergänzen, haben wir 5,3 Mrd. Euro eingespart. Gleichzeitig haben wir die<br />

Entwicklung neuer Produkte vorangetrieben und zusätzliche Absatzmärkte<br />

erschlossen. Deshalb können wir mit Zuversicht in das Jahr 2010 gehen. <strong>Daimler</strong> hat<br />

starke Marken, faszinierende Produkte, die richtigen Technologien und eine solide<br />

finanzielle Basis – beste Voraussetzungen dafür, die anstehenden<br />

Herausforderungen erfolgreich zu bewältigen.<br />

<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Unternehmen / Das Geschäftsjahr 2009<br />

2010


Breite Aktionärsbasis<br />

Mit rund 1,2 Mio. Aktionären verfügt <strong>Daimler</strong> weiterhin über eine breite<br />

Aktionärsbasis. Im März 2009 hat eine mittelbare Beteiligungsgesellschaft von Aabar<br />

Investments PJSC (Aabar), Abu Dhabi, im Rahmen einer Kapitalerhöhung 96,4 Mio.<br />

neu ausgegebene Aktien übernommen und damit einen Anteil von 9,1 Prozent an<br />

<strong>Daimler</strong> erworben. Aabar und deren Muttergesellschaft International Petroleum<br />

Investment Company (IPIC) sind langfristig orientierte Investoren, die darauf<br />

ausgerichtet sind, Anteile an Unternehmen mit führenden Positionen in ihren<br />

Marktsegmenten zu erwerben. Der Einstieg von Aabar brachte nicht nur neues<br />

Eigenkapital in Höhe von 1,95 Mrd. Euro, sondern eröffnete uns auch die<br />

Möglichkeit, im Rahmen einer strategischen Zusammenarbeit unsere Aktivitäten im<br />

Nahen und Mittleren Osten zu verstärken. Die Kuwait Investment Authority ist mit<br />

einem Anteil von 6,9 Prozent weiterhin ein stabiler Großaktionär.<br />

Insgesamt hielten institutionelle Anleger zum Ende des Berichtsjahres 63 Prozent<br />

des Aktienkapitals, 21 Prozent befanden sich im Eigentum von Privatanlegern.<br />

Europäische Investoren besaßen rund 67 Prozent des Kapitals, rund 17 Prozent<br />

lagen bei US-Investoren.<br />

<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Unternehmen / Das Geschäftsjahr 2009 / Aktionärsbasis<br />

2010


Die <strong>Daimler</strong>-Aktie in<br />

Nachhaltigkeitsindizes<br />

Unsere Anstrengungen, Strategie und operatives Geschäft am Grundsatz der<br />

Nachhaltigkeit auszurichten, wurden auch im Geschäftsjahr 2009 durch externe<br />

Leistungsbewertungen gewürdigt. Beim Rating der oekom research erhielt <strong>Daimler</strong><br />

erneut den „Prime Investment Status“, diesmal allerdings mit einer deutlich<br />

verbesserten Gesamtbewertung von B- (Skala von A+ bis D-). Ebenso war die Aktie<br />

der <strong>Daimler</strong> AG bereits zum fünften Mal in Folge im Dow Jones Sustainability Index<br />

(DJSI) gelistet, einem der weltweit renommiertesten Nachhaltigkeitsindizes. Im<br />

Vergleich zum Vorjahr ist es uns gelungen, die Gesamtpunktzahl im DJSI um<br />

13 Prozent signifikant zu steigern, sodass die <strong>Daimler</strong>-Aktie nur noch 2 Prozent<br />

hinter dem Industrieführer liegt. Nur knapp haben wir damit verfehlt, wieder in das<br />

Europa-Ranking des Dow Jones STOXX Sustainability Index (DJSI STOXX)<br />

einzuziehen, in dem <strong>Daimler</strong> knapp hinter BMW, Volkswagen und Fiat liegt. Aufgrund<br />

der Anteile an EADS war die <strong>Daimler</strong>-Aktie auch 2009 nicht im FTSE4Good-Index<br />

vertreten. Dagegen haben die Nachhaltigkeitsanalysten der französischen<br />

Ratingagenturen Vigeo und Sustainalytics unser Unternehmen für sein<br />

Nachhaltigkeitsengagement positiv bewertet.<br />

<strong>Daimler</strong> wird seine Bemühungen auf dem Gebiet der Nachhaltigkeit weiter<br />

intensivieren. Unser Ziel ist es, unsere Position in allen relevanten Ratings und<br />

Rankings weiter zu verbessern.<br />

Nachhaltigkeits-Ratingagenturen und -Indizes<br />

Ratingagenturen<br />

Sustainable Asset Management positiv bewertet positiv bewertet<br />

Vigeo positiv bewertet positiv bewertet<br />

Sustainalytics positiv bewertet positiv bewertet<br />

oekom research Prime Investment Status<br />

(Note C )<br />

Prime Investment Status<br />

(Note B-)<br />

Imug/EIRIS positiv bewertet positiv bewertet<br />

Indizes<br />

<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Unternehmen / Das Geschäftsjahr 2009 / Nachhaltigkeitsindizes<br />

2007/2008 2008/2009<br />

Dow Jones Sustainability Index World gelistet gelistet<br />

Dow Jones Sustainability Index STOXX nicht gelistet nicht gelistet<br />

ASPI-Index gelistet gelistet<br />

FTSE4Good-Index wegen EADS-Anteilen nicht gelistet<br />

2010


<strong>Daimler</strong><br />

Fakten zur Nachhaltigkeit 2010<br />

http://nachhaltigkeit.daimler.com<br />

Kapitel „Management von<br />

Nachhaltigkeit“<br />

(inklusive vertiefender Inhalte)


Das<br />

Nachhaltigkeitsmanagement<br />

bei <strong>Daimler</strong><br />

Unser zentrales Managementgremium für Nachhaltigkeit ist das Sustainability Board,<br />

das 2008 auf Beschluss des Vorstands gegründet wurde. Alle<br />

nachhaltigkeitsrelevanten Managementprozesse sind hier wirkungsvoll gebündelt.<br />

Direkt dem Vorstandsvorsitzenden zugeordnet, koordiniert das Gremium<br />

unternehmensweit bedeutende Nachhaltigkeitsinitiativen und unterstützt die<br />

operativen Bereiche bei der Umsetzung. Geleitet wird das Sustainability Board von<br />

einem Mitglied des Vorstands.<br />

Nach erfolgreicher Implementierung des Board unter dem damaligen Vorstand<br />

Rüdiger Grube hat im Mai 2009 Dr. Thomas Weber den Vorsitz des Gremiums<br />

übernommen. Dr. Weber, der im <strong>Daimler</strong>-Vorstand für Konzernforschung &<br />

Mercedes-Benz Cars Entwicklung verantwortlich ist, hat für das Sustainability Board<br />

den Anspruch formuliert, beim Thema Nachhaltigkeit zu den Besten in der Branche<br />

zu gehören. Hierzu wurden das Board sowie das unterstützende Office neu<br />

strukturiert, um die Einbindung relevanter Zentralbereiche, etablierter Gremien<br />

sowie wichtiger Entscheidungsträger aus allen Geschäftsfeldern weiter zu<br />

optimieren.<br />

<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Management / Nachhaltigkeit<br />

2010


<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Management / Nachhaltigkeit<br />

Das Sustainability Board analysiert und bewertet die Nachhaltigkeitsleistung von<br />

<strong>Daimler</strong>, bereitet im Auftrag des Vorstandsvorsitzenden Dr. Dieter Zetsche<br />

Entscheidungsvorlagen vor und unterstützt zusammen mit dem Sustainability Office<br />

den Vorstand mit „Second Opinions“. Darüber hinaus verantwortet und koordiniert<br />

das Board die jährlich stattfindende Veranstaltung „Sustainability Dialogue“.<br />

Zur Strukturierung der inhaltlichen Arbeit wurden im Sustainability Board die<br />

inhaltlichen Schwerpunktbereiche des Vorjahres weiterentwickelt und daraus Ziele<br />

und Maßnahmen abgeleitet. Unter anderem gehören zu diesen Schwerpunktthemen<br />

der Klimaschutz (CO 2 -Senkung), Nachhaltigkeit im Einkauf,<br />

Mitarbeiterverantwortung (u. a. Beschäftigungssicherung), Compliance, Stakeholder-<br />

Dialog und Community Relations. Eine wesentliche Herausforderung des Board<br />

bleibt es, das zentrale, konzernweit ausgerichtete Engagement mit dem der<br />

Geschäftsbereiche (bzw. deren Marken) zu verzahnen und abzustimmen.<br />

2010


Verantwortungsvolle<br />

Unternehmensführung<br />

Eine verantwortungsvolle und stetig zu verbessernde Unternehmensführung dient<br />

dazu, unternehmerische Entwicklungspotenziale zu erschließen und Geschäftsrisiken<br />

zu minimieren. Sie umfasst funktionierende Organe und effiziente Steuerungs- und<br />

Kontrollinstrumente. Dazu gehören unsere Corporate-Governance- Struktur, die<br />

Standards geschäftlichen Verhaltens, Compliance-Prozesse sowie unser<br />

Risikomanagement.<br />

<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Management / Unternehmensführung<br />

2010


Corporate Governance<br />

Der formale Gestaltungsrahmen unserer Corporate Governance ist infolge unseres<br />

deutschen Unternehmenssitzes durch deutsches Recht gesetzt. Zusätzliche<br />

Anforderungen ergeben sich unter anderem daraus, dass wir an der New Yorker<br />

Börse gelistet sind. Die Kompetenzen der drei Gesellschaftsorgane<br />

Hauptversammlung, Vorstand und Aufsichtsrat sind durch das deutsche Aktienrecht<br />

geregelt. Entscheidend ist dabei das duale Führungssystem, das eine strikte<br />

Trennung zwischen Leitungs- und Überwachungsorgan (Vorstand und Aufsichtsrat)<br />

vorsieht.<br />

<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Management / Unternehmensführung / Corporate Governance<br />

2010


Compliance<br />

Wir pflegen eine Compliance-Kultur, die korrektes Verhalten fordert und fördert, und<br />

entwickeln sie stetig weiter. Unter Compliance verstehen wir die Übereinstimmung<br />

aller unserer Aktivitäten mit den maßgeblichen Gesetzen, Vorschriften und<br />

Regelungen sowie den zugehörigen internen Richtlinien. Als einer der<br />

Erstunterzeichner des glossary ID not found: 34 bekennt sich unser Unternehmen zu<br />

den zehn Grundprinzipien dieser Initiative – darunter dem aktiven Kampf gegen<br />

Korruption.<br />

<strong>Daimler</strong> hat bereits seit 1999 einen Verhaltenskodex, der den Unternehmenswert<br />

Integrität ins Zentrum stellt und für alle Beschäftigten weltweit gilt. Um die<br />

grundsätzliche Bedeutung von Compliance in allen Geschäftsprozessen noch besser<br />

zu verankern, haben wir das Group Compliance Board eingerichtet. Als höchstes<br />

Compliance-Gremium untersteht es direkt dem Vorstand und bildet dessen Struktur<br />

ab.<br />

Darüber hinaus unterstützt und berät seit 2006 ein unabhängiger externer Berater<br />

den Aufsichtsrat und den Vorstand in Compliance-Fragen. Der Chief Compliance<br />

Officer berichtet direkt an den Vorstandsvorsitzenden und informiert regelmäßig den<br />

Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats.<br />

Der Zentralbereich Corporate Compliance Operations definiert auf Basis einer<br />

systematischen Risikoanalyse das Antikorruptionsprogramm und betreibt dessen<br />

Umsetzung. <strong>Daimler</strong> setzt weltweit 90 lokale Compliance-Manager ein, die mehr als<br />

150 Gesellschaften und Bereiche betreuen. Sie unterstützen das Management vor<br />

Ort dabei, Antikorruptionsvorschriften einzuhalten, und berichten regelmäßig über<br />

den Stand und die Fortschritte des Compliance-Programms in ihrer Geschäftseinheit.<br />

Die lokalen Compliance-Manager werden gezielt qualifiziert, ihre Unabhängigkeit<br />

sichern wir durch eine entsprechende Vereinbarung mit dem lokalen Management<br />

und durch die direkte Berichtslinie an den Bereich Legal & Compliance.<br />

In 71 Vertriebsgesellschaften bzw. Geschäftseinheiten haben wir zusätzlich<br />

standardisierte Kontrollsysteme eingerichtet, die mit dazu beitragen, ein rechtlich<br />

und ethisch einwandfreies Verhalten sicherzustellen.<br />

<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Management / Unternehmensführung / Compliance<br />

Fragen zur Prävention aktiver Korruption beantwortet der Compliance Consultation<br />

Desk. In einer Onlinedatenbank werden zudem die häufigsten Fragen und Antworten<br />

der jahrelangen Compliance-Beratung in strukturierter Form zur Verfügung gestellt.<br />

2010


Das Business Practices Office nimmt Hinweise von Mitarbeitern oder Externen über<br />

vermutetes Fehlverhalten jederzeit und weltweit entgegen. Vertraulichkeit wird<br />

gewahrt, Meldungen können auch anonym erfolgen. Der Schutz von Hinweisgebern<br />

ist verbindlich geregelt.<br />

<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Management / Unternehmensführung / Compliance<br />

Mehr als 100.000 Mitarbeiter nahmen am webbasierten Code-of-Conduct-Training<br />

teil, das seit 2009 alle Angestellten weltweit jährlich absolvieren. Über 33.000<br />

Mitarbeiter aus Bereichen und Gesellschaften, die Vertriebsaktivitäten durchführen,<br />

durchliefen im Jahr 2009 zudem ein obligatorisches Onlinetraining zur<br />

Korruptionsprävention. Dieses Training erfolgt alle zwei Jahre. Außerdem fanden<br />

2009 weltweit über 130 Präsenztrainings mit über 4.400 Teilnehmern statt.<br />

2010


Weltweit sind Unternehmen heute gefordert, neue gesetzliche Anforderungen zum<br />

Datenschutz und zur Informationssicherheit umsetzen. Vor allem zwei Bereiche sind<br />

betroffen: die Verwaltung von Mitarbeiterdaten und von Kunden- bzw.<br />

Interessentendaten. Wir haben mit unseren verbindlichen<br />

Datenschutzrahmenrichtlinien für Personaldaten, Kunden- und Partnerdaten<br />

konzernweit einheitliche Regelungen geschaffen, die für ein hohes<br />

Datenschutzniveau auch in den Ländern sorgen, die bisher kein nationales<br />

Datenschutzgesetz besitzen. Die Richtlinien entsprechen den Anforderungen der<br />

Europäischen Datenschutzrichtlinie sowie den Grundprinzipien anderer<br />

internationaler und nationaler Datenschutzregelungen. Sie übersetzen die<br />

gesetzlichen Anforderungen in die betriebliche Praxis. Unser Konzernbeauftragter für<br />

den Datenschutz stellt mit einem weltweiten Netz lokaler Datenschutzkoordinatoren<br />

die Beachtung der Richtlinien sicher.<br />

2009 sind bei <strong>Daimler</strong> in Deutschland Verstöße in Bezug auf den Umgang mit<br />

Mitarbeiterdaten bekannt geworden, die zu Beanstandungen geführt haben. Unser<br />

Konzern arbeitet diese Vorfälle konsequent auf und leitet dort, wo es erforderlich<br />

erscheint, geeignete Maßnahmen ein, um solche Vorfälle zukünftig zu verhindern.<br />

Wir stellen aber auch fest, dass im Datenschutz, insbesondere im<br />

Arbeitnehmerdatenschutz, ein Kulturwandel zu verzeichnen ist, der auch ohne realen<br />

Rechtsverstoß zu einer Skandalisierung in der Öffentlichkeit führen kann und die<br />

Schaffung neuer gesetzlicher Anforderungen befördert. Diese wachsende Sensibilität<br />

für den Datenschutz wird auch durch zunehmende Anfragen und Beschwerden von<br />

Kunden deutlich. Auch wenn deren Zahl im Verhältnis zur Gesamtkundenzahl<br />

äußerst gering ist, weisen sie doch auf potenzielle Risiken und<br />

Handlungsnotwendigkeiten hin.<br />

<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Management / Unternehmensführung / Compliance / Datenschutzrichtlinien<br />

Datenschutzrichtlinien<br />

Nicht zuletzt weil wir uns der hohen Imagerisiken bewusst sind, die für Unternehmen<br />

aus tatsächlichen oder vermeintlichen Datenschutzverstößen erwachsen können,<br />

legen wir Wert auf eine strikte Anwendung unserer Datenschutzrichtlinien. Darüber<br />

hinaus ist es uns wichtig, das Bewusstsein für diese Themen im Unternehmensalltag<br />

zu schärfen. Dazu gehört eine konsequente Sensibilisierung für und eine<br />

regelmäßige Schulung unserer Beschäftigten zu Datenschutzthemen.<br />

2010


<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Management / Unternehmensführung / Compliance / Wettbewerbsrechtliche Bestimmungen<br />

Einhaltung<br />

wettbewerbsrechtlicher<br />

Bestimmungen<br />

Die Maßstäbe von <strong>Daimler</strong> im Umgang mit Kartellfragen sind in der<br />

Verhaltensrichtlinie auf Seite 20 festgelegt. Hier ist formuliert, dass das<br />

Unternehmen „die geltenden Kartell- und Handelsgesetze und die entsprechenden<br />

Gesetze zur Preisbildung, zum Wettbewerbsrecht und zum Verbraucherschutz“<br />

einhält. Weiter heißt es dort, dass diese Gesetze „den Umgang des Unternehmens<br />

mit seinen Wettbewerbern, Lieferanten, Händlern und Kunden“ regeln. „Sie verbieten<br />

Absprachen und andere Aktivitäten, die Preise oder Konditionen beeinflussen,<br />

Verkaufsgebiete oder Kunden zuteilen oder den freien und offenen Wettbewerb in<br />

unzulässiger Weise behindern.“ Beschäftigte, die Fragen zu diesen Gesetzen haben,<br />

sind aufgefordert, die Rechtsabteilung zu kontaktieren.<br />

Verhaltensrichtlinie (PDF, 153 KB)<br />

Code of Ethics der <strong>Daimler</strong> AG (PDF, 96 KB)<br />

2010


<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Management / Unternehmensführung / Compliance / Compliance und Nachhaltigkeit<br />

Compliance und<br />

Nachhaltigkeit<br />

Nachhaltigkeit rückt immer mehr in den Fokus von Kunden, Geschäftspartnern und<br />

Investoren. Gesetzes- und regelwidriges Verhalten stellt ein erhebliches Risiko für<br />

die Nachhaltigkeit des Geschäfts dar. Unternehmen, die gegen Regeln verstoßen,<br />

müssen mit negativen Konsequenzen rechnen, etwa mit Geldbußen, der<br />

Beschlagnahmung von Vermögenswerten, dem Ausschluss von Geschäften. Auch<br />

Reputationsschäden drohen und sind nur sehr schwer zu korrigieren. Innerhalb des<br />

Unternehmens können die Folgen von systematischem Fehlverhalten ebenfalls<br />

negativ zu Buche schlagen: Die Identifikation und Motivation der Mitarbeiter leidet,<br />

und das steht dem Bemühen um Spitzenleistung entgegen.<br />

Das Ziel nachhaltiger Compliance ist es, solche Risiken zu minimieren und<br />

Grundsätze im Unternehmen zu verankern, die die Übereinstimmung aller Aktivitäten<br />

mit Gesetzen, Vorschriften und internen Richtlinien einfordern. Indem wir uns an das<br />

halten, wozu wir verpflichtet sind oder uns freiwillig verpflichtet haben, und alles<br />

unterlassen, was nicht rechtens ist oder gegen unsere Wertvorstellungen verstößt,<br />

tragen wir entscheidend zum nachhaltigen Wirtschaften bei.<br />

Die strikte Beachtung der <strong>Daimler</strong>-Werte und -Regeln fördert daher nachhaltig das<br />

Vertrauen und sorgt somit für gute Geschäfte. Deshalb ist regelkonformes Verhalten<br />

Grundlage jeder Entscheidung und Teil der Prozesse bei <strong>Daimler</strong>. Jeder einzelne<br />

Mitarbeiter trägt dazu bei, dass Spitzenleistungen ehrlich und fair erzielt werden.<br />

Compliance ist bei <strong>Daimler</strong> nicht optional. Sie ist ein integraler und bleibender<br />

Bestandteil unserer Unternehmenskultur.<br />

2010


Unser Risikomanagementsystem ist integraler Bestandteil des gesamten Planungs-,<br />

Steuerungs- und Berichterstattungsprozesses in den relevanten rechtlichen<br />

Einheiten und Zentralfunktionen. Aktives Risikomanagement heißt für uns, Risiken<br />

frühzeitig zu erkennen, sie in ihrer Bedeutung zu bewerten und konsequent<br />

anzugehen. Grundlage hierfür ist ein Risikomanagementhandbuch, das den<br />

methodischen und prozessualen Rahmen des Risikomanagements innerhalb der<br />

<strong>Daimler</strong> AG detailliert beschreibt.<br />

Erkennen und bewerten. Risiken zu identifizieren und bezüglich ihrer<br />

Eintrittswahrscheinlichkeit und Schadenshöhe zu bewerten, ist eine wesentliche<br />

Aufgabe aller am Risikomanagementprozess beteiligten Bereiche. Wichtige<br />

Risikokategorien sind zum Beispiel:<br />

volkswirtschaftliche Risiken (etwa Risiken hinsichtlich der konjunkturellen Entwicklung in den<br />

Kernmärkten oder der Entwicklung von Rohstoffpreisen);<br />

branchen- und unternehmensspezifische Risiken in den Bereichen Entwicklung, Einkauf, Produktion<br />

und Vertrieb (etwa Risiken für die Produktqualität, Risiken aus rechtlichen und politischen<br />

Rahmenbedingungen wie zum Beispiel der Umweltgesetzgebung, Risiken aus unvorhergesehenen<br />

Ereignissen sowie Umweltrisiken in Verbindung mit Produkten oder der Produktion);<br />

Finanzmarktrisiken (einschließlich Marktrisiken durch Veränderungen von Wechselkursen, Zinssätzen<br />

und Aktienkursen).<br />

Maßnahmen ergreifen. Aufgabe der jeweiligen Verantwortlichen innerhalb der<br />

relevanten rechtlichen Einheiten und Zentralfunktionen ist es, Maßnahmen zur<br />

Risikovermeidung, reduzierung und absicherung zu entwickeln, zu initiieren und im<br />

Rahmen von regelmäßigen Controllingprozessen zu überwachen. Dazu zählt zum<br />

Beispiel auch die systematische Integration der Umweltvorsorge in den gesamten<br />

Lebenszyklus unserer Fahrzeuge, von der Entwicklung über die Produktion bis zum<br />

Recycling.<br />

<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Management / Unternehmensführung / Risikomanagementsystem / Risikomanagement<br />

Risikomanagement<br />

Ziel ist es, das Risikobewusstsein auf sämtlichen Ebenen des Unternehmens zu<br />

steigern und für den Umgang mit Risiken zu sensibilisieren. Das gilt etwa in Bezug<br />

auf die Berichterstattung in der Öffentlichkeit, die interne Kommunikation und das<br />

Verhalten in Entscheidungsprozessen.<br />

Organisation und Verantwortung. Ein Group Risk Management Committee<br />

(GRMC) koordiniert die verschiedenen Initiativen, die sich mit Risikomanagement<br />

auch im weiteren Sinne beschäftigen, prüft die Wirksamkeit und Funktionsfähigkeit<br />

der implementierten Prozesse und initiiert ggf. notwendige Anpassungen. Das GRMC<br />

2010


hat zudem eine Informationsplattform geschaffen, die einen Überblick über<br />

wesentliche Risiken gewährt, die Risikoidentifikation erleichtert und dem Austausch<br />

dient.<br />

<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Management / Unternehmensführung / Risikomanagementsystem / Risikomanagement<br />

Das Risikomanagementsystem hilft dem Vorstand, wesentliche Risiken frühzeitig zu<br />

erkennen und gegenzusteuern. Die Konzernrevision unterstützt den Vorstand bei der<br />

Überwachung der verschiedenen Funktionen und Geschäftsbereiche unseres<br />

Unternehmens. Das integrierte Risikofrüherkennungssystem, der Aufbau und die<br />

Umsetzung des Risikomanagements werden von der Konzernrevision wie auch von<br />

unseren Konzernabschlussprüfern kontrolliert.<br />

Durch risikoorientierte Prüfungen trägt die Konzernrevision nachhaltig zu effektiven<br />

und effizienten Unternehmensabläufen und zur Verbesserung der<br />

Managementqualität bei. Im Rahmen ihrer Prüfungstätigkeit informiert die<br />

Konzernrevision den Vorstand, den Prüfungsausschuss und die<br />

Konzernabschlussprüfer über ihre Feststellungen, Verbesserungsvorschläge und<br />

deren Grad der Umsetzung.<br />

2010


<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Management / Unternehmensführung / Risikomanagementsystem<br />

Risikomanagementsystem<br />

Mit unternehmerischem Handeln im globalen Maßstab sind untrennbar eine Vielzahl<br />

von Risiken verbunden. Ihnen sind auch unsere international tätigen Geschäftsfelder<br />

ausgesetzt. Um bestehende Risiken frühzeitig zu erkennen, zu bewerten und<br />

konsequent anzugehen, haben wir Steuerungs- und Kontrollsysteme eingesetzt. Sie<br />

sind – auch im Sinne der Erfüllung gesetzlicher Vorschriften – zu einem einheitlichen<br />

und konzernweiten Risikomanagementsystem zusammengefasst. Wesentliche<br />

Risikokategorien sind volkswirtschaftliche Risiken, Branchenrisiken (inklusive<br />

ökologischer und gesellschaftlicher Risiken) sowie Finanzmarktrisiken.<br />

2010


Dialog mit der Politik<br />

Gemäß einer Vorstandsentscheidung aus dem Jahr 2006 fungiert die Abteilung<br />

„Politik und Außenbeziehungen“ in Stuttgart als zentrale Koordinierungsstelle für den<br />

Dialog mit der Politik. Die Interessenvertretung wird – unter Einhaltung rechtlicher<br />

Regeln und unserer „Maßstäbe für ein verantwortungsbewusstes Lobbying“ – in<br />

eigens hierfür etablierten Außenbüros in Berlin, Brüssel, Moskau, Peking, Tokio und<br />

Washington wahrgenommen, ebenso in über 30 weiteren <strong>Daimler</strong>-<br />

Konzernrepräsentanzen in wichtigen Märkten. Über sie stellt der Konzern eine<br />

einheitliche Kommunikation mit politischen Entscheidungsträgern sicher. Das<br />

Interesse des Unternehmens sowie seiner Stakeholder in ethisch einwandfreier<br />

Weise wahrzunehmen ist hierbei oberste Maxime.<br />

<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Management / Unternehmensführung / Dialog mit der Politik<br />

Zu den Schwerpunkten unseres Dialogs mit der Politik zählen unter anderem<br />

umwelt- und verkehrspolitische sowie wirtschaftspolitische Themen (Wettbewerb,<br />

internationale Handels- und Investitionsfragen, Schutz geistigen Eigentums). Dazu<br />

kommen Fragen, die die Umsetzung technischer Innovationen, die<br />

Fahrzeugsicherheit und die Förderung wirtschaftlicher Entwicklung betreffen.<br />

In den USA sind Firmenspenden an Politiker oder Parteien gesetzlich verboten.<br />

Manager können jedoch über „Political Action Committees“ (PAC) freiwillige Beiträge<br />

zur Unterstützung von Wahlkämpfen leisten – eine bei Mitarbeitern von Firmen mit<br />

starker US-Präsenz weit verbreitete Praxis. Die Beteiligung in einem PAC ist absolut<br />

freiwillig, Mitarbeiter müssen die Mitwirkung ablehnen können, ohne Repressalien zu<br />

fürchten. Das Unternehmen hat keinen Einfluss darauf, welche Kandidaten das PAC<br />

unterstützt. Möglichkeiten zur Einrichtung eines PAC in den USA für die berechtigten<br />

Mitarbeiter von <strong>Daimler</strong> Nordamerika werden weiterhin geprüft.<br />

Über den nationalen politischen Dialog hinaus wollen wir auch zur Förderung der<br />

internationalen, insbesondere der transatlantischen Zusammenarbeit beitragen. Seit<br />

2006 sind wir Partner des Brüsseler Forums des German Marshall Fund – einer<br />

Veranstaltungsreihe für Führungseliten aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft.<br />

Außerdem fördern wir zahlreiche renommierte Thinktanks, wie das Zentrum für<br />

transatlantische Beziehungen in Washington und die Brookings Institution .<br />

2010


Grundsätze für Spenden und<br />

Sponsoring<br />

Unternehmertum und gesellschaftliche Verantwortung gehören für uns, wo immer<br />

wir tätig sind, zusammen. Wir wollen erkennbaren gesellschaftlichen Nutzen stiften<br />

und unser Engagement kontinuierlich profilieren. Deswegen setzen wir inhaltliche<br />

Schwerpunkte bei unserer Fördertätigkeit und bringen unser Know-how und unsere<br />

Erfahrungen als weltweit tätiger Automobilhersteller ein.<br />

Bei der Vergabe von Fördermitteln achten wir auf größtmögliche Transparenz. Die<br />

Grundlage dafür liefert eine Konzernrichtlinie für Spenden und Sponsoring.<br />

Außerdem nutzen wir seit 2007 eine Datenbank, in der konzernweit alle Aktivitäten<br />

in den Bereichen Spenden und Sponsoring erfasst werden. Ein Spenden- und<br />

Sponsoringausschuss des Vorstands koordiniert die Aktivitäten des Konzerns und<br />

treibt die strategische Ausrichtung der Spenden- und Sponsoringtätigkeit voran. Alle<br />

substanziellen Sponsoringprojekte und Fördervorhaben werden von ihm begutachtet<br />

und entschieden.<br />

2009 hat <strong>Daimler</strong> gemeinnützige Institutionen und gesellschaftlichen Projekte in<br />

einem Umfang von 26,41 Mio. Euro unterstützt (ausschließlich Projektmittel).<br />

Außerdem verzichtet <strong>Daimler</strong> seit 2008 bei weltweiten Fahrzeugpräsentationen auf<br />

Gastgeschenke und unterstützt stattdessen gemeinnützige Einrichtungen mit einer<br />

Spende in gleicher Höhe (insgesamt 55.680 Euro). 2009 ging der Betrag an<br />

Bildungsprojekte in SOS-Kinderdorf-Einrichtungen in Italien, Spanien und<br />

Deutschland.<br />

Bei Zuwendungen an politische Parteien hält sich <strong>Daimler</strong> strikt an die Gesetze sowie<br />

an die 2006 eingeführte unternehmensinterne Leitlinie. Danach sind Spenden an<br />

Parteien nur dann zulässig, wenn hierfür ein ausdrücklicher Vorstandsbeschluss<br />

vorliegt.<br />

Im Jahr 2009 hat <strong>Daimler</strong> ausschließlich in Deutschland Spenden an Parteien zur<br />

Unterstützung der demokratischen Strukturen geleistet. Beschlossen wurden, wie<br />

schon 2008, Zuwendungen in Höhe von 425.000 Euro. Davon erhielten CDU und<br />

SPD je 150.000 Euro, die FDP 45.000 Euro und CSU sowie BÜNDNIS 90/DIE<br />

GRÜNEN je 40.000 Euro.<br />

<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Management / Unternehmensführung / Spenden und Sponsoring<br />

2010


Umweltmanagementsystem<br />

Umweltmanagement in der Produktion. Die Zertifizierung aller Standorte nach<br />

ISO 14001 sowie die zusätzliche Validierung der deutschen Standorte nach der EU-<br />

Umweltauditverordnung EMAS sind wichtige Elemente im<br />

Umweltmanagementsystem des Konzerns. Die Wirksamkeit unseres Systems wird<br />

regelmäßig durch interne und externe Audits überprüft. Weltweit arbeiten heute<br />

mehr als 98 Prozent der Konzernbeschäftigten in Werken mit zertifizierten<br />

Umweltmanagementsystemen. Um Umweltschutzaufgaben noch stärker in die<br />

Abläufe der jeweiligen Bereiche zu integrieren, arbeiten wir an der<br />

Zusammenführung der Managementsysteme für Qualität, Umweltschutz und<br />

Arbeitssicherheit.<br />

Daneben nutzen wir die Standort-Umweltrisikobeurteilung, um Umweltrisiken nach<br />

weltweit einheitlichen Maßstäben zu ermitteln, sie zu verringern und so den<br />

vorsorgenden Umweltschutz weiterzuentwickeln. Dabei werden neben dem<br />

Umweltmanagementsystem eines Standorts alle umweltrelevanten Themen, wie<br />

Emissionen in die Luft, Abwasser, Abfallmanagement und der Umgang mit<br />

Gefahrenstoffen, Boden- und Grundwasserkontaminationen, regelmäßig und<br />

systematisch unter die Lupe genommen. Die Beseitigung festgestellter<br />

Umweltrisiken ist Bestandteil der Zielvereinbarung zwischen Vorstand und<br />

Werksleitungen.<br />

<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Management / Umweltmanagement<br />

Umweltmanagement in der Produktentwicklung. Im standardisierten Prozess der<br />

Fahrzeugentwicklung sind das Fahrzeuglastenheft und die Quality Gates<br />

(Meilensteine im Entwicklungsprozess) die wichtigsten Eckpunkte.<br />

Umwelteinwirkungen und -anforderungen (Verbrauch, Emissionen, Materialverbote<br />

und Materialgebote, Ökobilanzen sowie Recyclinganforderungen) sind integrale<br />

Elemente des Lastenhefts und werden im Rahmen der Quality Gates während des<br />

gesamten Produktentstehungsprozesses mit betrachtet und gesteuert. Mercedes-<br />

Benz Cars erfüllt die Anforderungen zur Einbindung von Umweltaspekten in die<br />

Produktentwicklung auf Basis der internationalen Umweltnorm ISO TR 14062 sowie<br />

nach den erweiterten Kriterien der TÜV Management Service GmbH vollständig.<br />

Ebenso werden sämtliche Vorgaben der ISO 14001 und EMAS für den<br />

produktbezogenen Teil des Umweltmanagementsystems eingehalten.<br />

2010


Organisation des<br />

konzernweiten<br />

Umweltmanagements<br />

Um unsere Umweltziele zu erreichen und gezielt Verbesserungen anzugehen, haben<br />

wir klare Strukturen, Prozesse und Verantwortlichkeiten etabliert.<br />

Im Auftrag des <strong>Daimler</strong>-Vorstands vertritt der Vorstand Konzernforschung &<br />

Entwicklung Mercedes-Benz Cars die Umweltschutzanliegen des Konzerns. Daneben<br />

sorgen folgende Funktionen bzw. Organisationseinheiten für eine zentrale Steuerung<br />

sowie eine bereichsübergreifende Vernetzung und Kommunikation der<br />

Umweltbelange:<br />

Für die konzernweite Koordination des Umweltmanagements ist ein Umweltbevollmächtigter bestellt.<br />

Dieser ist gleichzeitig der Beauftragte des Vorstands für das zentrale Umweltmanagementsystem und<br />

berät die Unternehmensleitung in Umweltfragen.<br />

Der Konzernumweltschutz koordiniert die operativen Belange des konzernweiten<br />

Umweltmanagements. Dazu gehört die Analyse und Umsetzung gesetzlicher Anforderungen, die<br />

Definition und Weiterentwicklung von Umweltstandards, die Sicherstellung der<br />

Umweltberichterstattung und das Umweltschutz-Risikomanagement.<br />

<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Management / Umweltmanagement / Organisation<br />

Der „Product Environmental Council“ analysiert produktbezogene Umweltthemen, gibt Ziele vor,<br />

koordiniert bereichsübergreifende Umweltschutzaufgaben und initiiert übergreifende Projekte im<br />

Umweltschutz. Dem Gremium gehören die Umweltbeauftragten Produkt und Vertreter der Bereiche<br />

2010


Konzernstrategie, Politik und Außenbeziehungen sowie Kommunikation an.<br />

Produktionsbezogene Umweltschutzthemen werden durch verschiedene regional orientierte Gremien<br />

gesteuert, die der Konzernumweltschutz in Abstimmung mit dem Umweltbevollmächtigten koordiniert.<br />

Umweltbildung. Wir können den Umweltschutz im Unternehmen nur erfolgreich<br />

voranbringen, wenn alle Beschäftigten diesen Anspruch mittragen. Deshalb<br />

organisieren wir für Mitarbeiter und Führungskräfte Schulungsprogramme zu<br />

praktischen Themen des betrieblichen Umweltschutzes sowie zu Fragen der<br />

Verantwortung im Umweltschutz. Außerdem schulen wir unsere Auditoren, die die<br />

Umweltmanagementsysteme unserer Werke überprüfen, sowie die Lieferanten-<br />

Auditoren. „Refresher-Kurse“ bieten darüber hinaus Gelegenheit zum<br />

Erfahrungsaustausch.<br />

Umweltpreis. Seit 2000 vergibt <strong>Daimler</strong> den konzernweit ausgeschriebenen<br />

„Environmental Leadership Award“ (ELA) als Anerkennung für Mitarbeiter, die sich in<br />

besonderem Maße für den Umweltschutz im Unternehmen engagieren. Der <strong>Daimler</strong>-<br />

Umweltpreis wurde 2009 bereits zum siebten Mal ausgeschrieben und Anfang 2010<br />

verliehen.<br />

<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Management / Umweltmanagement / Organisation<br />

Hier finden Sie unsere detaillierten Umwelt-Leitlinien als PDF-Datei (3,1 MB).<br />

2010


<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Management / Umweltmanagement / Organisation / Environmental Leadership Award<br />

Environmental Leadership<br />

Award<br />

Herausragende Umweltprojekte mit dem „Environmental Leadership<br />

Award“ gewürdigt<br />

Die <strong>Daimler</strong> AG hat zum 7. Mal den „Environmental Leadership Award“ (ELA) für<br />

wegweisende Projekte zur Weiterentwicklung von Umweltschutz und Nachhaltigkeit<br />

im Unternehmen. Von insgesamt 60 weltweit eingereichten Projekten wurden drei<br />

Gewinner und sieben weitere Projekte ausgezeichnet, die Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter teilweise zusammen mit externen Partnern durchgeführt haben.<br />

Thomas Weber, im Vorstand verantwortlich für Konzernforschung und Entwicklung<br />

Mercedes-Benz Cars: „Umweltschutz ist für <strong>Daimler</strong> ein unverzichtbarer Bestandteil<br />

der Unternehmenspolitik und Unternehmensphilosophie. Die zahlreichen Projekte,<br />

mit denen sich internationale Teams aus allen Konzernteilen um den Award<br />

beworben haben, zeigen, dass unser ganzheitlicher Ansatz zu Umweltschutz und<br />

Nachhaltigkeit inzwischen in unserem Unternehmen fest verankert ist.“<br />

Der ELA wird alle zwei Jahre konzernweit in den Kategorien „Produktionsbezogener<br />

Umweltschutz", "Produktbezogener Umweltschutz" und "Herausragendes<br />

Umweltengagement“ ausgeschrieben. Die zahlreichen innovativen Projekte in den<br />

drei Kategorien stehen stellvertretend für den ganzheitlichen Ansatz zu<br />

Umweltschutz und Nachhaltigkeit bei <strong>Daimler</strong>.<br />

Herbert Kohler, Leiter der Direktion e-Drive & Future Mobility sowie<br />

Umweltbevollmächtigter der <strong>Daimler</strong> AG: „ Mit diesem Umweltpreis wollen wir die<br />

Motivation und das Interesse unserer Belegschaft für den Umweltschutz im<br />

Unternehmen weltweit fördern. Das persönliche Engagement und die Kreativität<br />

unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind dabei wesentliche Erfolgsfaktoren.“<br />

2010


Die Personalbereiche von <strong>Daimler</strong> sind dem Vorstandsressort Personal zugeordnet.<br />

Mit ihren weltweit rund 6.700 Mitarbeitern sind sie für alle Funktionen und Prozesse<br />

der Personalarbeit zuständig. Der Personalvorstand, der gleichzeitig auch<br />

Arbeitsdirektor für den Konzern ist, verantwortet die Personalarbeit des<br />

Unternehmens.<br />

<strong>Daimler</strong> verfolgt eine globale, an den Unternehmenszielen orientierte<br />

Personalstrategie, die auf fünf Säulen aufbaut: Profitabilität, eine wettbewerbsfähige<br />

Belegschaft, zukunftsweisende Führungskompetenz, hohe Attraktivität als<br />

Arbeitgeber und eine professionelle Organisation. Die Organisation des<br />

Personalressorts gliedert sich in drei Kernelemente:<br />

<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Management / Personalmanagement / Personalmanagement<br />

Personalmanagement -<br />

Organisation und Steuerung<br />

Konzernfunktionen, die für die Personalstrategie, -politik und -richtlinien im Konzern zuständig sind;<br />

divisional ausgerichtete Personalfunktionen, die für die Personalarbeit in den Geschäftsfeldern und an<br />

den Standorten sowie für die Umsetzung der Personalstrategie zuständig sind;<br />

Servicebereiche, in denen regional gebündelt Dienstleistungen des Personalbereichs erbracht werden.<br />

2010


Das oberste Entscheidungsgremium innerhalb des Personalressorts ist das Human<br />

Resources Executive Committee. Diesem gehören die Leiter der Konzernfunktionen<br />

Personal, der divisionalen Personalfunktionen sowie der Servicebereiche Personal<br />

an. Das Gremium wird vom Personalvorstand geleitet.<br />

Nachhaltigkeit ist eine Zielfunktion innerhalb der Aktivitäten zur Operational<br />

Excellence und dadurch strategisch in der Personalarbeit verankert. Diese<br />

Zuordnung sichert eine systematische und umfassende Integration in die<br />

Geschäftsprozesse. Die Umsetzung erfolgt über die Kaskadierung der strategischen<br />

Ziele im Rahmen des jährlichen Zielvereinbarungsprozesses.<br />

Das Human Resources Sustainability Committee, in dem alle betroffenen<br />

Personalkonzernfunktionen vertreten sind, stellt die ganzheitliche Steuerung,<br />

Implementierung und Berichterstattung von Nachhaltigkeitsthemen im<br />

Personalbereich sicher. Ihm steht der Leiter Personal- und Arbeitspolitik vor, der den<br />

Personalbereich auf Konzernebene als Mitglied des Corporate Sustainability Board<br />

vertritt.<br />

<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Management / Personalmanagement / Personalmanagement<br />

Als ein wesentliches Steuerungsinstrument setzt <strong>Daimler</strong> eine „Global Human<br />

Resources Scorecard“ ein, die wiederum in der strategischen Scorecard des<br />

Gesamtunternehmens verankert ist. Durch Erfolgsfaktoren und derzeit 12<br />

2010


zugeordnete Messgrößen, die „Key Performance Indicators“ (KPIs), lassen sich<br />

gezielt globale Human-Resources-Kennzahlen erheben, sodass der Erfolg von<br />

Personalprozessen und -maßnahmen messbar wird. Die Global Human Resources<br />

Scorecard unterstützt die Geschäftsstrategien und Prozesse in den Geschäftsfeldern<br />

und schafft die Basis für ein kontinuierliches gegenseitiges Lernen im Unternehmen<br />

durch Best-Practice-Beispiele.<br />

<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Management / Personalmanagement / Personalmanagement<br />

2010


Grundsätze der<br />

Personalführung<br />

Unsere Führungskräfteentwicklung orientiert sich ausnahmslos an dem<br />

durchgängigen und weltweit etablierten „Leadership Evaluation And Development“-<br />

Prozess – kurz LEAD. Die Unternehmenswerte Begeisterung, Wertschätzung,<br />

Integrität und Disziplin bilden den Orientierungsrahmen für das Führungshandeln<br />

und die Grundlage für die Entwicklung und die Bewertung unserer Führungskräfte.<br />

Ausgewählte Sachbearbeiter werden im Rahmen des LEAD-Prozesses im Hinblick auf<br />

ihr Potenzial für die unterste Führungsebene bewertet.<br />

Alle Führungskräfte erhalten neben der fixen Vergütung einen variablen<br />

Vergütungsanteil. Wie hoch dieser jeweils ausfällt, richtet sich nach dem<br />

Unternehmenserfolg und dem persönlichen Erfolg. Maßstab hierfür ist der<br />

Erreichungsgrad der jährlich vereinbarten individuellen Ziele. Generell erwartet<br />

<strong>Daimler</strong> von allen Führungskräften nachhaltiges Handeln. Dies fließt auch in die<br />

Bewertung des Führungshandelns ein.<br />

<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Management / Personalmanagement / Grundsätze der Personalführung<br />

Für Tarifmitarbeiter in technischen und Verwaltungsfunktionen, in denen rund<br />

50 Prozent der Belegschaft tätig sind, setzt <strong>Daimler</strong> für die Zielumsetzung und<br />

Leistungsbewertung den sogenannten NAVI-Führungsprozess ein. Der Name<br />

verweist auf das Navigationsgerät im Auto und steht für eine genaue Ziel- und<br />

Standortbestimmung von Vorgesetztem und Mitarbeiter zu verschiedenen<br />

Zeitpunkten im jährlichen Führungsprozess.<br />

2010


<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Management / Personalmanagement / Grundsätze der Personalführung / Variable Vergütung,<br />

Variable Vergütung,<br />

Leadership Competencies<br />

und NAVI<br />

Nachhaltigkeitsziele und variable Vergütung<br />

Der variable Vergütungsanteil für unsere Führungskräfte wird als Prozentsatz des<br />

Jahresgehalts ausgedrückt. Bei leitenden Führungskräften heißt er „<strong>Daimler</strong><br />

Executive Bonus“ und bemisst sich nach dem Unternehmenserfolg und dem<br />

individuellen Erfolg, die miteinander multipliziert werden.<br />

Maßstab für die Messung des persönlichen Erfolgs ist die jährliche Zielvereinbarung<br />

zwischen der Führungskraft und dem Vorgesetzten. Das <strong>Daimler</strong>-Zielsystem mit dem<br />

Kernziel eines profitablen Wachstums beinhaltet Nachhaltigkeit als integralen<br />

Bestandteil. Dies kommt vor allem in der Produktstrategie mit dem Schwerpunkt<br />

einer umweltfreundlichen Mobilität sowie im Ziel der Innovations- und<br />

Technologieführerschaft zum Ausdruck. Die Umsetzung der festgelegten Ziele gehört<br />

zu den Führungsaufgaben aller Führungskräfte.<br />

Zu Beginn jedes Jahres werden bis zu sechs quantitative und qualitative Ziele<br />

festgelegt, die sich überwiegend aus den bereichsspezifischen Zielen und damit<br />

letztlich aus der Unternehmensstrategie ableiten. Der Vorgesetzte nimmt zudem<br />

eine Potenzialeinschätzung vor und gibt eine Empfehlung für die weitere Entwicklung<br />

der betreffenden Führungskraft ab.<br />

Am Jahresende stellt der Vorgesetzte fest, zu welchem Grad die Führungskraft die<br />

vereinbarten Ziele erreicht hat. Er betrachtet auch, wie diese Ziele erreicht wurden<br />

und bewertet das Führungshandeln der Führungskraft. Es folgen unternehmensweite<br />

Managementkonferenzen, in denen die individuellen Zielerreichungsgrade und die<br />

Bewertung des Führungshandelns besprochen und abgestimmt werden. In weiteren<br />

Integrationsrunden werden daraufhin die Potenzialempfehlungen sowie die<br />

Nachfolge- und Besetzungsplanung besprochen und verabschiedet.<br />

Leadership Competencies<br />

Alle <strong>Daimler</strong>-Führungskräfte sind zu einem nachhaltigen Handeln aufgefordert, das<br />

sich in den individuellen Zielen niederschlagen soll. Die Themen Nachhaltigkeit,<br />

Diversity und gesellschaftliche Verantwortung sind in den folgenden<br />

Leadership Competencies & NAVI<br />

2010


Verhaltensbeschreibungen der „Leadership Competencies“ verankert:<br />

Die Führungskraft<br />

entwickelt eine realistische Strategie für die nachhaltige Weiterentwicklung des eigenen<br />

Verantwortungsbereichs,<br />

handelt verantwortungsvoll gegenüber der Gesellschaft, der Umwelt und allen wichtigen<br />

Interessengruppen,<br />

zeigt und fordert ethisch einwandfreies und verantwortungsvolles Handeln,<br />

fördert aktiv die Einbeziehung unterschiedlicher Sichtweisen und erzeugt Mehrwert aus Diversity.<br />

Die Weiterentwicklung der Führungskräfte folgt individuellen Entwicklungsplänen,<br />

die in regelmäßigen Feedbackgesprächen zwischen Vorgesetztem und Mitarbeiter<br />

diskutiert und während des Jahres vom Mitarbeiter aktualisiert werden. Darüber<br />

hinaus liegt ein besonderes Augenmerk auf der Entwicklung von Talenten und<br />

Potenzialträgern, die im Rahmen des LEAD-Prozesses identifiziert und mit vielfältigen<br />

Maßnahmen gefördert werden. Das Ziel ist die langfristige Sicherung von<br />

Nachwuchskräften.<br />

NAVI – Leistungsbeurteilung für Tarifmitarbeiter<br />

Der NAVI-Prozess ist die Basis für die jährliche Festlegung des Leistungsentgelts für<br />

Tarifbeschäftigte, für das eine Variabilität von null bis 30 Prozent des tariflichen<br />

Grundentgelts gilt. Im NAVI-Prozess werden neben der Leistungsbeurteilung auch<br />

Fragen der Qualifizierung und der beruflichen Entwicklung behandelt.<br />

<strong>Daimler</strong> Financial Services setzt für alle seine Tarifangestellten eine dem NAVI-<br />

Prozess vergleichbare Leistungsbeurteilung ein. In Produktionsbereichen und<br />

produktionsnahen Bereichen der <strong>Daimler</strong> AG verwenden wir den NAVI-Prozess<br />

vorerst noch nicht und vergüten das Leistungsentgelt bis Ende 2010 fest. Die<br />

Qualifizierung der Mitarbeiter wird hier im Rahmen des Produktionssystems geplant<br />

und umgesetzt.<br />

<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Management / Personalmanagement / Grundsätze der Personalführung / Variable Vergütung,<br />

* Diese Aussagen gelten nur für die <strong>Daimler</strong> AG (Deutschland).<br />

Leadership Competencies & NAVI<br />

2010


Management von<br />

Lieferantenbeziehungen<br />

Wir arbeiten mit unseren Zulieferern auf einer leistungsorientierten und gleichzeitig<br />

partnerschaftlichen Basis zusammen. Den Rahmen für diese Zusammenarbeit gibt<br />

das im März 2009 neu eingeführte Lieferantenkooperationsmodell vor, das <strong>Daimler</strong><br />

Supplier Network. Mit diesem Programm haben wir uns zum Ziel gesetzt, langfristige<br />

Partnerschaften zu begleiten und auszubauen. Dabei setzen wir auf verlässliche,<br />

partnerschaftliche Geschäftsbeziehungen und klar definierte Leistungskriterien.<br />

External Balanced Scorecard im Einkauf. Als Gradmesser dient die External<br />

Balanced Scorecard (EBSC), die Leistung in messbare Kennzahlen übersetzt und<br />

damit einen objektiven Vergleich, sowohl für unsere Mitarbeiter im Einkauf als auch<br />

für unsere Zulieferer, ermöglicht. Die Grundlage der EBSC sind die vier Werttreiber<br />

Qualität, Kosten, Technologie und Liefertreue. Neben diesen Werttreibern der EBSC<br />

basiert für uns eine gute Partnerschaft außerdem auch auf Werten, die einen<br />

konstruktiven Umgang miteinander ermöglichen. Dazu gehören insbesondere<br />

Fairness, Zuverlässigkeit und Vertrauen.<br />

Richtlinie zur Nachhaltigkeit für Lieferanten. Gemeinsam mit unseren<br />

Geschäftspartnern arbeiten wir an der Umsetzung der „Richtlinie zur Nachhaltigkeit<br />

für Lieferanten“. Sie wurde in Anlehnung an Grundsätze des Unternehmens sowie<br />

internationale Prinzipien und Konventionen wie dem Global Compact der Vereinten<br />

Nationen und den International Labour Standards der ILO entwickelt und weltweit an<br />

alle Lieferanten kommuniziert. Die Richtlinie setzt Standards für nachhaltiges<br />

Handeln und formuliert die Erwartungshaltung an unsere Zulieferer in Bezug auf<br />

soziale, ökologische sowie ethische Aspekte. Sie ergänzt die bestehenden<br />

Regelwerke wie die <strong>Daimler</strong>-Verhaltensrichtlinie, die Grundsätze zur sozialen<br />

Verantwortung und die Umwelt-Leitlinien des Konzerns.<br />

<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Management / Lieferantenbeziehungen<br />

Ein Fragebogen zur Selbsteinschätzung von Lieferanten, ein sogenanntes<br />

Sustainability-Self-Assessment, wurde im Jahr 2009 neu entwickelt und wird derzeit<br />

in einer Pilotversion getestet. Lieferanten geben uns durch das Ausfüllen des<br />

Fragebogens Auskunft darüber, wie weit sie bei der Umsetzung der Anforderungen<br />

zur Nachhaltigkeit sind und wo gegebenenfalls noch Handlungsbedarf besteht.<br />

2010


Folgende Anforderungen haben wir zu den unterschiedlichen Themenschwerpunkten<br />

definiert:<br />

1. Arbeitsbedingungen/Personal:<br />

<strong>Daimler</strong> bekennt sich zur Einhaltung der Menschenrechte und setzt sich hierfür aktiv<br />

ein. Wo es uns möglich ist, unterstützen wir deren Einhaltung auch bei unseren<br />

Lieferanten. In konkreten Verdachtsfällen zu Menschenrechtsverletzungen innerhalb<br />

unserer Zulieferkette arbeiten wir beispielsweise eng mit unserer<br />

Weltarbeitnehmervertretung zusammen. Im Rahmen eines gemeinsam definierten<br />

Prozesses ist die gezielte Nachverfolgung der Verdachtsfälle sichergestellt.<br />

2. Umweltstandards:<br />

Unser Anspruch, möglichst umweltverträglich zu produzieren, reicht über unsere<br />

eigenen Werksgrenzen hinaus: Wir achten auch bei den Materialien und Bauteilen,<br />

die wir von Zulieferern beziehen, auf eine umweltschonende Produktionsweise. Die<br />

Kriterien zur Materialauswahl und zu Recyclinganforderungen haben wir in den<br />

Mercedes-Benz Special Terms verankert. Zu diesen Themen steht das Unternehmen<br />

im ständigen Austausch mit seinen Lieferanten mit dem gemeinsamen Ziel,<br />

ressourcenschonend und umweltverträglich zu produzieren. Unsere Zulieferer<br />

erfüllen die ISO-Norm 14001 oder können einen vergleichbaren Standard vorweisen.<br />

3. Business-Ethik:<br />

<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Management / Lieferantenbeziehungen / Nachhaltigkeitsrichtlinie<br />

Nachhaltigkeitsrichtlinie für<br />

Lieferanten<br />

Korruptionsbekämpfung ist uns äußerst wichtig. Wir haben in unseren<br />

Einkaufsbedingungen einen entsprechenden Passus zum Thema Compliance<br />

verbindlich hinterlegt. Unsere <strong>Daimler</strong>-Verhaltensrichtlinie haben wir an alle unsere<br />

Geschäftspartner kommuniziert. Des Weiteren ist das Thema Compliance integraler<br />

Bestandteil unserer Schulungen für neue Einkaufsmitarbeiter.<br />

Vermutetes Fehlverhalten können unsere Mitarbeiter und unsere Lieferanten an das<br />

zentrale Business Practices Office (BPO) melden, auf Wunsch auch anonym.<br />

Diskriminierung, beispielsweise aufgrund von Hautfarbe, Geschlecht, Religion, Alter<br />

oder politischer Überzeugung, ist in jeglicher Form unzulässig.<br />

2010


Richtlinie für Lieferanten (Deutsch, PDF 49 KB)<br />

Richtlinie für Lieferanten (Englisch, PDF 46 KB)<br />

Richtlinie für Lieferanten (Französisch, PDF 305 KB)<br />

Richtlinie für Lieferanten (Spanisch, PDF 48 KB)<br />

Richtlinie für Lieferanten (Portugiesisch, PDF 47 KB)<br />

Richtlinie für Lieferanten (Russisch, PDF 444 KB)<br />

Richtlinie für Lieferanten (Chinesisch, PDF 658 KB)<br />

Richtlinie für Lieferanten (Japanisch, PDF 1,3 MB)<br />

Richtlinie für Lieferanten (Türkisch, PDF 302 KB)<br />

<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Management / Lieferantenbeziehungen / Nachhaltigkeitsrichtlinie<br />

Richtlinie für Lieferanten (Ungarisch, PDF 440 KB)<br />

2010


Management von<br />

Kundenbeziehungen<br />

Unsere Kunden stellen höchste Ansprüche. Deshalb heißt das Ziel, an dem wir uns<br />

bei allen <strong>Daimler</strong>-Marken und Produkten messen lassen: höchste<br />

Kundenzufriedenheit. Unsere Loyalität gegenüber unseren Kunden bezieht alles ein,<br />

womit wir ihre Erwartungen im Verkauf, im Service und bei begleitenden<br />

Dienstleistungen wie Finanzierungen und Versicherungen übertreffen wollen. Dabei<br />

nehmen wir den kompletten Lebenszyklus bzw. die gesamte Nutzungsdauer des<br />

Fahrzeugs in den Blick.<br />

Wir wissen, dass sich die Erwartungen unserer Kunden je nach Produkt – ob Pkw,<br />

Lkw, Bus oder Transporter – und Dienstleistung grundlegend unterscheiden. Um<br />

unserem Versprechen einer Wertschätzung unserer Kunden gerecht zu werden,<br />

haben alle unsere Geschäftsbereiche maßgeschneiderte, an regionale und<br />

kundenspezifische Anforderungen angepasste Strategien und Programme<br />

entwickelt. Ihre Umsetzung beinhaltet:<br />

ein klar strukturiertes, mit Prioritäten versehenes Aktionsprogramm, das von praxisorientierten<br />

Beschreibungen der Prozesse am Verkaufsort ausgeht;<br />

ein gezieltes Trainingsprogramm für alle unsere Mitarbeiter, die mit Kunden in Kontakt stehen, und<br />

maßgeschneiderte Beratungen;<br />

messbare Leistungskriterien – intern wie extern – und neue erfolgsorientierte Vergütungsmodelle, die<br />

die richtigen Anreize für Verkaufsberater oder Servicemitarbeiter setzen.<br />

Die Wertschätzung unserer Kunden bildet so die Grundlage für eine Strategie, die<br />

unser Geschäft differenziert und den Grundstein für Profitabilität und nachhaltiges<br />

Wachstum legt.<br />

<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Management / Kundenbeziehungen<br />

2010


Management des<br />

Stakeholder-Dialogs<br />

Unsere Geschäftstätigkeit berührt die Interessen vieler Menschen: angefangen bei<br />

unseren Mitarbeitern über Kunden und Aktionäre bis hin zu zivilgesellschaftlichen<br />

Organisationen. Uns liegt viel an einem offenen und konstruktiven<br />

Meinungsaustausch mit diesen Anspruchsgruppen – auch über kontroverse Themen.<br />

Kriterium für die Identifikation und Gewichtung von Stakeholdern ist für uns, ob und<br />

wie stark eine Gruppe von den Aktivitäten unseres Unternehmens betroffen ist. Für<br />

zentrale Dialogthemen gibt es im Unternehmen verantwortliche Bereiche und<br />

Ansprechpartner – wie den Bereich Investor Relations, den Zentralbereich<br />

Konzernumweltschutz, das Personalressort, die Einkaufsorganisation, die<br />

Stabsbereiche Politik und Außenbeziehungen oder die Kommunikation.<br />

Sustainability Dialogue. Ergänzend zu den institutionalisierten Dialogformen haben<br />

wir 2008 den jährlich stattfindenden „<strong>Daimler</strong> Sustainability Dialogue“ ins Leben<br />

gerufen, der als zentrale Diskussionsveranstaltung in Stuttgart die regelmäßig<br />

tagenden fachspezifischen Arbeitsgruppen verbindet. Dieses Dialogforum, das<br />

Nachhaltigkeitsthemen in den Mittelpunkt stellt, führt Vertreter aus Politik und<br />

Zivilgesellschaft, aus Nichtregierungsorganisationen und der Wissenschaft mit<br />

Managementvertretern unseres Unternehmens zusammen. Ausdrücklicher Anspruch<br />

ist es, den Austausch gerade auch mit kritischen Interessengruppen zu vertiefen und<br />

voneinander zu lernen – mit dem Anspruch, gemeinsam praktische Lösungen zu<br />

suchen. Das machte der <strong>Daimler</strong>-Vorstandsvorsitzende, Dr. Dieter Zetsche, auch bei<br />

der Veranstaltung am 5. November 2009 in Stuttgart deutlich: „Dieser Dialog ist<br />

wichtig zur Standortbestimmung unseres Unternehmens – und wenn nötig auch als<br />

Anstoß zur Kurskorrektur“. In diesem Sinne wird der Sustainability Dialogue 2010<br />

fortgeführt. Der Sustainability Dialogue wird vom Sustainability Board und Office<br />

koordiniert.<br />

<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Management / Stakeholder-Dialog<br />

2010


Sustainability Dialogue 2009<br />

Am 5. November 2009 diskutierten im<br />

Mercedes-Benz Museum in Stuttgart das<br />

<strong>Daimler</strong>-Topmanagement mit rund 80<br />

Interessenvertretern aus Wirtschaft, Politik,<br />

Wissenschaft und Zivilgesellschaft im<br />

Rahmen des zweiten Sustainability Dialogue. Auf der Agenda der ganztätigen<br />

Workshops standen ausgewählte Nachhaltigkeitsthemen und deren Lösung, die<br />

bei der letztjährigen Dialogveranstaltung als entscheidend für unser Unternehmen<br />

benannt wurden:<br />

Attribute „grüner“ Premiumfahrzeuge. Einvernehmen bestand in der<br />

Arbeitsgruppe darüber, dass grüne Produktattribute nicht „anstelle“ traditioneller<br />

markenprägender Produkteigenschaften zu sehen sind, sondern vielmehr<br />

ergänzend hierzu. Neben der CO 2 -Reduktion wurden Ressourceneffizienz sowie<br />

nachhaltige Mobilitätskonzepte als zentrale Herausforderungen angesehen. In<br />

Folgeworkshops soll untersucht werden, unter welchen Rahmenbedingungen<br />

Mobilitätsdienstleistungen wirtschaftlich erfolgreich gemacht werden können.<br />

CO 2 -Emissionen. Aus Sicht der Workshopteilnehmer ist die Lebenszyklusanalyse<br />

(Life Cycle Assessment, LCA) ein umfassenderer Ansatz und sollte dem reinen<br />

CO 2 -Footprint-Ansatz vorgezogen werden. In Bezug auf E-Mobilität bestand<br />

Einverständnis darüber, dass der für Batteriefahrzeuge benötigte Strom aus<br />

erneuerbaren Energien kommen sollte. Wie <strong>Daimler</strong> das unterstützen kann, soll in<br />

Folgeworkshops herausgearbeitet werden.<br />

Beschäftigungssicherung in Krisenzeiten. Kritisch merkten die Teilnehmer an,<br />

dass die bislang getroffenen beschäftigungssichernden Maßnahmen des<br />

Unternehmens nicht ausreichen würden, um strukturelle Veränderungen der<br />

Automobilindustrie zu überwinden. Einig war man sich, dass sich soziale<br />

Verantwortung und wirtschaftlicher Erfolg nicht ausschließen. Im zweiten Teil des<br />

Workshops standen – beispielhaft erläutert durch ein Projekt aus dem Werk<br />

Bremen – die Herausforderung des demografischen Wandels sowie Lösungswege<br />

darauf aus betrieblicher Sicht im Mittelpunkt. Darüber hinaus wurden Themen wie<br />

Qualifizierung und Nachwuchsförderung bei <strong>Daimler</strong> erörtert. Hier wurde eine<br />

Vertiefung der Zusammenarbeit mit Hochschulen und der Bundesagentur für<br />

Arbeit vereinbart.<br />

<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Management / Stakeholder-Dialog / Sustainability Dialogue 2009<br />

2010


Community Relations. Die Workshopteilnehmer diskutierten unter anderem die<br />

Feierlichkeiten zum Jubiläum „125 Jahre Automobil“ im Jahr 2011 – verbunden<br />

mit dem Wunsch, in diesem Rahmen insbesondere nachhaltige<br />

Mobilitätskonzepte sowie deren Auswirkungen für die Stadt- und<br />

Standortentwicklung der Bevölkerung zu präsentieren. Außerdem erörterten sie,<br />

wie Kommunikationsformen zwischen Kommunen, gesellschaftlichen<br />

Institutionen sowie Unternehmen nachhaltiger gestaltet werden können, um<br />

Kräfte zur Realisierung sozialer und kultureller Projekte zu bündeln.<br />

Nachhaltigkeit in der Lieferkette. Diese Arbeitsgruppe führte <strong>Daimler</strong>-<br />

Geschäftspartner, Nichtregierungsorganisationen sowie Managementvertreter<br />

der <strong>Daimler</strong>-Einkaufsorganisation zusammen. Sie diskutierten intensiv, wie sie die<br />

Einhaltung von Nachhaltigkeitsstandards in der Lieferkette gemeinsam<br />

unterstützen und überprüfen könnten. Dabei ging es auch um die Kosten eines<br />

nachhaltigen Lieferantenmanagements und die spezifischen Erwartungen von<br />

Lieferanten an das Unternehmen und der Nichtregierungsorganisationen an die<br />

Automobilindustrie. Wichtigste Erkenntnis für alle: Management von<br />

Nachhaltigkeit in der Lieferkette ist dann erfolgreich, wenn alle<br />

Interessengruppen eng zusammenarbeiten und gemeinsam Verantwortung<br />

übernehmen.<br />

<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Management / Stakeholder-Dialog / Sustainability Dialogue 2009<br />

Menschenrechte: Auf Basis einer umfassenden Bestandsaufnahme diskutierten<br />

die Teilnehmer praktische Implementierungs- und Kontrollmechanismen<br />

(einschließlich der Erweiterung von Policies und Trainings, Integration in den<br />

Compliance-Prozess etc.). Als Arbeitsprogramm bis 2010 wurde zudem<br />

vereinbart, die Menschenrechtsdiskussion auf Verbandsebene anzustoßen sowie<br />

an einem runden Tisch länderspezifische Menschenrechtsaspekte anzuregen.<br />

2010


Auswahl wichtiger<br />

Mitgliedsorganisationen und<br />

Interessenvertretungen<br />

1. Übergreifende Mitgliedschaften<br />

Global Compact – UN-Initiative für Umweltschutz, Arbeits- und Menschenrechte, weltweit<br />

Global Reporting Initiative (GRI)<br />

2. Wirtschaft und Arbeit<br />

Global: International Chamber of Commerce (ICC)<br />

Deutschland: ME Gesamtmetall e. V.<br />

Deutschland: Südwestmetall – Verband der Metall- und Elektroindustrie Baden-Württemberg e. V.<br />

Deutschland: Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA)<br />

Deutschland: Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI)<br />

Deutschland: Verband der Automobilindustrie (VDA)<br />

Deutschland: Berlin Center of Corporate Governance e. V.<br />

Deutschland: AmCham Germany<br />

Deutschland: Deutsches Aktieninstitut (DAI)<br />

Europa: AmCham EU<br />

Europa: European Automobile Manufacturers Association (ACEA)<br />

Europa: Business Europe (BE)<br />

Europa/USA: Transatlantic Business Dialogue<br />

USA: National Association of Manufacturers (NAM)<br />

USA: Alliance of Automobile Manufacturers (AAM)<br />

USA: US Chamber of Commerce<br />

USA: Business Civic Leadership Center (BCLC)<br />

USA: Engine Manufacturers Association (EMA)<br />

USA: American Trucking Association (ATA)<br />

USA: European-American Business Council (EABC)<br />

USA: National Foreign Trade Council (NFTC)<br />

USA: Organization for International Investment (OFII)<br />

USA: German American Business Council (GABC)<br />

Japan: Japan Automobile Importers Association (JAIA)<br />

<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Management / Stakeholder-Dialog / Mitgliedschaften<br />

2010


3. Umweltschutz<br />

B.A.U.M. – Bundesdeutscher Arbeitskreis für Umweltbewusstes Management e. V.<br />

European Fuel Cell Group<br />

European Natural Gas Vehicle Association<br />

Verkehr und Energiestrategie Deutschland (VES)<br />

European FuelCell & Hydrogen Joint Untertaking (NEW/FCH-JU)<br />

USCAR/FreedomCAR (neue Technologien für US-Markt)<br />

Clean Energy Partnership Deutschland (CEP)<br />

Nationales Innovationsprogramm Deutschland (NIP/NOW)<br />

Alliance for Synthetic Fuels (ASFE)<br />

UNEP Mobility Forum – Initiative für nachhaltige Mobilität<br />

World Wide Fund for Nature WWF Deutschland<br />

Environmental Defense<br />

Health Effects Institute<br />

Resources for the Future<br />

American Council on Renewable Energy<br />

Business Environmental Leadership Council (BELC) of the Pew Center on Global Climate Change<br />

German Chinese Sustainable Fuel Partnership (GCSFP)<br />

Roundtable on Sustainable Biofuels<br />

U.S. Fuel Cell Council<br />

National Hydrogen Association (USA)<br />

CALSTART (USA)<br />

U.S. Electric Drive Transportation Association (EDTA)<br />

U.S. Diesel Technology Forum (DTF)<br />

U.S. National Biodiesel Board<br />

4. Gesellschaft und Soziales<br />

Global Business Coalition on HIV/AIDS, TB and Maleria<br />

SAFRI – Südliches Afrika Initiative der Deutschen Wirtschaft<br />

Deutsche Gesellschaft für Auswärtige Politik (DGAP)<br />

Atlantik-Brücke e. V.<br />

Wittenberg-Zentrum für Globale Ethik e. V.<br />

Deutsches Netzwerk Wirtschaftsethik (DNWE)<br />

Transatlantic Policy Network (TPN)<br />

European School of Management and Technology in Berlin<br />

AccountAbility<br />

Carl-Duisberg Gesellschaft e. V. (CDG), Berlin<br />

<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Management / Stakeholder-Dialog / Mitgliedschaften<br />

2010


Deutsch-Amerikanisches Zentrum James-F.-Byrnes-Institut (DAZ), Stuttgart<br />

Netzwerk Unternehmen für Gesundheit e. V.<br />

Deutsche AIDS-Stiftung<br />

Verband Deutscher Betriebs- und Werksärztee. V. (VDBW)<br />

Deutsche Gesellschaft für Arbeitsmedizin und Umweltmedizin e. V. (DGAUM)<br />

Transparency International (TPI)<br />

5. Verkehrssicherheit<br />

Europäischer Verein für Unfallforschung undanalyse<br />

Deutscher Verkehrssicherheitsrat e. V.<br />

Deutsches Verkehrsforum e. V.<br />

Mothers Against Drunk Driving<br />

Insurance Institute for Highway Safety<br />

Air Bag and Seat Belt Safety Campaign<br />

Governors Highway Safety Association<br />

National Transportation Safety Board<br />

European Road Transport Telematics Implementation Coordination Organization (ERTICO)<br />

Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen (FGSV)<br />

International Road Federation (IRF)<br />

International Road Transport Union (IRU)<br />

<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Management / Stakeholder-Dialog / Mitgliedschaften<br />

2010


<strong>Daimler</strong><br />

Fakten zur Nachhaltigkeit 2010<br />

http://nachhaltigkeit.daimler.com<br />

Kapitel „Umweltschutz, Innovation<br />

und Sicherheit“<br />

(inklusive vertiefender Inhalte)


Interview with Prof. Dr.<br />

Herbert Kohler<br />

Leiter „E-Drive & Future Mobility“, Umweltbevollmächtigter, <strong>Daimler</strong> AG<br />

Herr Prof. Kohler, <strong>Daimler</strong> strebt die „grüne<br />

Technologieführerschaft“ an. Ist dies für einen<br />

Premiumhersteller eine realistische Zielsetzung?<br />

Prof. Herbert Kohler: Aus meiner Sicht eindeutig ja. Grüne<br />

Technologieführerschaft heißt mit entsprechenden<br />

Technologien im Verbrauch und den Emissionen eine<br />

Führungsposition einzunehmen und diese dann auch in<br />

unseren Produkten sehr früh am Markt zu etablieren. Das<br />

Premiumsegment war schon immer der Innovationsmotor<br />

der Branche, beispielsweise im Sicherheitsbereich oder<br />

auch bei Technologien zur Schadstoffreduktion. Diese<br />

Innovationsführerschaft streben wir auch im Bereich der<br />

grünen Fahrzeugtechnologien an und haben vor diesem<br />

Hintergrund auch unsere Strategie „Road to Emission-free<br />

Mobility“ formuliert.<br />

<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Umweltschutz, Innovation & Sicherheit / Interview<br />

Wie weit sind Sie denn auf diesem Weg vorangekommen?<br />

Kohler: Ich denke schon, dass wir gerade auch in den letzten Jahren wichtige<br />

Umweltinnovationen auf den Markt gebracht haben. Wir haben beispielsweise<br />

sowohl im Nutzfahrzeug als auch beim Pkw als Erste mit BLUETEC eine Technologie<br />

eingeführt, die bei der Reduktion der Stickoxidemissionen des Dieselmotors einen<br />

Quantensprung erlaubte. Mit BLUETEC sind wir bei Diesel-Pkw auf einem mit<br />

Ottomotoren vergleichbaren Emissionsniveau. Der 2009 eingeführte S 400 HYBRID<br />

ist der weltweit erste Hybrid -Pkw mit Lithium-Ionen-Technologie, der erste<br />

europäische Hybrid überhaupt und weltweit die effizienteste Luxuslimousine mit<br />

Ottomotor. Darüber hinaus sind wir auch Weltmarktführer bei Hybridbussen.<br />

Diese Entwicklungsarbeiten bei der Lithium-Ionen-Batterie, ergänzt durch die<br />

Arbeiten an der Brennstoffzelle, versetzen uns bei den emissionsfreien Fahrzeugen<br />

bereits heute in eine außerordentlich gute Wettbewerbsposition, die wir mit der<br />

Markteinführung des smart fortwo electric drive, der A-Klasse E-CELL und der mit<br />

Brennstoffzelle ausgerüsteten B-Klasse F-CELL weiter untermauern werden.<br />

2010<br />

„Das Premiumsegment<br />

war schon<br />

immer ,Innovationsmotor‘<br />

– das streben wir<br />

auch im Bereich der<br />

grünen Fahrzeugtechnologien<br />

an.“


Trotz dieser Erfolge wissen wir aber auch, dass es insbesondere bei der Frage der<br />

Reduktion der CO 2 -Emissionen verstärkter Entwicklungsanstrengungen bedarf, um<br />

auch unseren eigenen Erwartungen und Zielen gerecht zu werden. Unsere<br />

Aufwendungen für den Umweltschutz lagen 2009 trotz des schwierigen<br />

wirtschaftlichen Umfelds bei rund 2,1 Mrd. Euro. Dies unterstreicht, dass wir unsere<br />

strategischen Zielsetzungen in diesem Themenfeld auch in schwierigen Zeiten<br />

konsequent weiterverfolgen.<br />

Wenn man die öffentliche Diskussion zum Thema „zukünftige Antriebe“<br />

aufmerksam verfolgt, gewinnt man zum Teil den Eindruck, dass das Zeitalter<br />

des Verbrennungsmotors zu Ende geht und das Zeitalter des Elektroantriebs<br />

beginnt. Teilen Sie diese Einschätzung?<br />

Kohler: In dieser Form sicherlich nicht. Ich würde eher von einer zunehmenden<br />

Elektrifizierung des Antriebsstrangs sprechen mit unterschiedlichen technischen<br />

Ausprägungen: vom Hybriden über den Range Extender bis zum reinen<br />

Elektrofahrzeug. Derzeit ist auf breiter Front eine Entwicklung in Richtung<br />

Elektromobilität zu beobachten. Die Umweltvorteile, hohe Effizienz des<br />

Antriebsstrangs, lokale Emissionsfreiheit und CO 2 -freier Fahrzeugbetrieb, sprechen<br />

für sich. Es gibt auch vielversprechende Ansätze, die wir sehr unterstützen, den<br />

benötigten Strom bzw. Wasserstoff regenerativ herzustellen, sodass die gesamte<br />

Kette von der Strom-/Wasserstofferzeugung bis zum Betrieb fast ohne CO 2 -<br />

Emissionen erfolgen kann. Diese Aspekte und die im Rahmen unserer Forschungs-<br />

und Vorentwicklungsarbeiten erzielten technologischen Fortschritte waren der<br />

Auslöser für unsere Entscheidung, die Elektrifizierung des Antriebsstrangs mit<br />

Nachdruck voranzutreiben und die Serienentwicklungsaktivitäten bei<br />

Elektrofahrzeugen zu starten.<br />

<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Umweltschutz, Innovation & Sicherheit / Interview<br />

Wir müssen aber gleichzeitig bedenken, dass unsere Kunden an Elektrofahrzeuge zu<br />

Recht auch die von unseren Produkten zu erwartenden Qualitätsmaßstäbe anlegen.<br />

Deswegen erproben wir seriennahe Elektrofahrzeuge intensiv über Pilot- und<br />

Feldversuche, um die Reifegradentwicklung zu beschleunigen. Der<br />

Verbrennungsmotor hat fast 125 Jahre Entwicklungszeit hinter sich mit der<br />

entsprechenden Reife in Bezug auf Zuverlässigkeit und vor allem auch<br />

Kostenoptimierung. Produkte insbesondere im Premiumbereich können sich nur<br />

dann am Markt durchsetzen, wenn sie auch einen erlebbaren Kundenmehrwert<br />

vermitteln. Dies gilt, wie die Erfahrung zeigt, auch für grüne Produkte.<br />

Wir sind fest davon überzeugt, diesen Kundenmehrwert für verschiedene<br />

Einsatzfelder mit Elektrofahrzeugen auch darstellen zu können – nur wir wissen<br />

2010


auch: Dieses Ziel ist nicht von heute auf morgen zu erreichen. Ziele wie die<br />

Markteinführung des smart ed 2012 mit fünfstelligen Stückzahlen oder das Ziel der<br />

Bundesregierung von einer Million Elektrofahrzeuge im Jahr 2020 sind einerseits<br />

sehr ambitioniert, aber andererseits doch machbar, insbesondere dann, wenn die<br />

entsprechenden Rahmenbedingungen in Deutschland jetzt schnell auf den Weg<br />

gebracht werden. Gleichzeitig sind diese Zahlen aber auch in Relation zum<br />

Fahrzeugbestand zu sehen, derzeit etwas über 40 Millionen Pkw in Deutschland.<br />

Dies zeigt, dass der Verbrennungsmotor, sicherlich mit einem sehr signifikanten<br />

Anteil an Hybridfahrzeugen, auch noch kurz- und mittelfristig das Rückgrat der<br />

automobilen Mobilität bilden wird.<br />

Was heißt dies in Bezug auf den Verbrennungsmotor?<br />

Kohler: Wir werden auch bei unseren Verbrennungsmotoren konsequent an der<br />

weiteren Verbrauchsoptimierung arbeiten. 2009 haben wir weiterentwickelte<br />

Vierzylinder-Otto- und -Dieselmotoren eingeführt. Die Verbrauchsreduktionen<br />

betragen je nach Fahrzeugtyp bis zu 20 Prozent. 2010 wird die neue Generation der<br />

V6- und V8-Benziner mit bis zu 25 Prozent Kraftstoffeinsparung folgen. Und wir<br />

werden sukzessive Hybridfahrzeuge, auch Dieselhybride, einführen, die den<br />

Verbrauch nochmals um ca. 20 Prozent reduzieren.<br />

<strong>Daimler</strong> entwickelt zwei Typen von Elektrofahrzeugen: Batterie- und<br />

Brennstoffzellenfahrzeuge. Warum diese Breite – wäre es nicht effizienter,<br />

sich auf eine Technologie zu fokussieren?<br />

Kohler: Beide Typen von Elektrofahrzeugen haben bislang im Vergleich zum<br />

Verbrennungsmotor erst wenige Jahre intensiver Entwicklungsarbeit erfahren.<br />

Zudem besitzen sie ihre spezifischen Vorzüge, aber auch Herausforderungen –<br />

technologisch, insbesondere aber auch auf der Kostenseite. Vor diesem Hintergrund<br />

halten wir es zum jetzigen Zeitpunkt für erforderlich, beide Entwicklungslinien<br />

parallel zu verfolgen. Beim Batteriefahrzeug beispielsweise liegt die Reichweite bei<br />

ca. 200 Kilometer und die Batterieladezeiten bewegen sich im Stundenbereich bzw.<br />

bei ca. 30 Minuten für eine Schnellladung. Darüber hinaus sind auch nur bestimmte<br />

Fahrzeuggrößen sinnvoll.<br />

Das sind alles Einschränkungen die die Brennstoffzelle nicht hat. Wir können bereits<br />

heute mit unserer 2009 vorgestellten neuen Generation der B-Klasse F-CELL 400<br />

Kilometer Reichweite erzielen, und die Betankungszeit ist vergleichbar mit heutigen<br />

konventionellen Fahrzeugen. Vor dem Hintergrund unserer bisherigen Erfahrungen,<br />

insbesondere mit den intensiven Felderprobungen – unsere<br />

<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Umweltschutz, Innovation & Sicherheit / Interview<br />

Brennstoffzellenfahrzeuge (A-Klasse, Sprinter, Citaro Bus) haben eine kombinierte<br />

2010


Laufleistung von über 4,5 Millionen Kilometern –, sehen wir ein hohes<br />

technologisches und auch Marktpotenzial im Wasserstoffantrieb mit Brennstoffzelle.<br />

Um trotz aller Vielfalt der Antriebskonzepte hinsichtlich Technologie, d. h.<br />

Batteriefahrzeug, Brennstoffzelle, Hybridfahrzeug, sowie Fahrzeugart vom Pkw über<br />

Transporter bis zu Bus und Lkw Effizienzvorteile zu erzielen, haben wir unseren „E-<br />

Drive Systembaukasten“ entwickelt, der uns den Einsatz von Gleichteilen in allen<br />

Elektrofahrzeugen ermöglicht.<br />

Mit dem seriennahen Concept BlueZERO realisieren wir auf Basis einer<br />

Fahrzeugarchitektur drei alltagstaugliche Varianten mit unterschiedlichen<br />

Antriebskonfigurationen: einen rein batterieelektrischen Antrieb mit bis zu 200<br />

Kilometern Reichweite, einen Brennstoffzellenantrieb mit 400 Kilometern Reichweite<br />

und eine Version mit Range Extender, die bis zu 600 Kilometer weit fährt, davon<br />

rund 100 Kilometer rein elektrisch.<br />

<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Umweltschutz, Innovation & Sicherheit / Interview<br />

2010


Umweltschutz im<br />

Produktlebenszyklus<br />

Um die Zukunftsfähigkeit des Unternehmens sicherzustellen, ist unser zentrales Ziel<br />

die Gestaltung einer nachhaltigen Mobilität. Klimaforscher warnen vor einer weiteren<br />

Erwärmung der Erdatmosphäre, vor allem die europäischen Staaten drängen deshalb<br />

auf eine Reduzierung der CO 2 -Emissionen. Als global tätiger Automobilhersteller<br />

sehen wir uns hier besonders in der Verantwortung. Wir wollen eine stete<br />

Verbesserung der Umweltverträglichkeit unserer Produkte und unserer Tätigkeiten<br />

erreichen. Dabei haben wir die Umweltauswirkungen unserer Fahrzeuge über ihren<br />

gesamten Lebenszyklus, von der Entwicklung über Produktion, Nutzung und Service<br />

bis hin zum Recycling, im Blick (mehr zu Klimaschutz und Senkung der CO 2 -<br />

Emissionen).<br />

<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Umweltschutz, Innovation & Sicherheit / Produktlebenszyklus<br />

Die folgenden Kapitel orientieren sich an den einzelnen Stufen des<br />

Produktlebenszyklus und zeigen auf, welche Maßnahmen wir treffen, um Ressourcen<br />

sparsam einzusetzen und Emissionen möglichst gering zu halten.<br />

2010


Der Weltklimarat der Vereinten Nationen (Intergovernmental Panel on Climate<br />

Change, IPCC) hat 2007 den vierten Bericht zum Klimawandel vorgestellt und die<br />

folgenden wesentlichen Aussagen getroffen:<br />

Die CO 2 -Konzentration in der Erdatmosphäre liegt heute deutlich höher als zu Beginn der industriellen<br />

Revolution (1750) und erreicht ein Niveau, das auch Tausende von Jahren zuvor auf der Erde nie<br />

herrschte.<br />

<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Umweltschutz, Innovation & Sicherheit / Produktlebenszyklus / Klimaschutz<br />

Klimaschutz und Senkung<br />

der CO2-Emissionen<br />

Die Klimaveränderungen sind messbar in steigenden Luft- und Wassertemperaturen, dem Abschmelzen<br />

von Schnee- und Eismassen sowie dem Anstieg des Meeresspiegels.<br />

Der Weltklimarat erachtet es für sehr wahrscheinlich, dass vor allem die von Menschen verursachten<br />

Treibhausgasemissionen für den Klimawandel verantwortlich sind.<br />

Demgegenüber ist der Beitrag natürlicher Vorgänge – etwa durch Vulkanismus sowie Schwankungen<br />

der Sonnenaktivität – deutlich kleiner und reicht nicht aus, die beobachteten Klimaveränderungen in<br />

Art, Geschwindigkeit und Ausmaß zu erklären.<br />

Bei gleich bleibenden oder gar steigenden CO 2 -Emissionen sind daher mit großer Wahrscheinlichkeit<br />

Effekte auf das weltweite Klima im 21. Jahrhundert zu erwarten, die noch gravierender sein werden als<br />

jene, die bereits während des 20. Jahrhunderts zu beobachten waren.<br />

Es gilt somit inzwischen als gesicherte Erkenntnis, dass sich das Klima im weltweiten<br />

Durchschnitt wandelt und dass menschliche Einflüsse dabei eine große Rolle spielen.<br />

Dabei ist der Verkehr in Europa für rund 25 Prozent aller von Menschen<br />

verursachten Energie- und prozessbedingten CO 2 -Emissionen verantwortlich.<br />

2010


Betrachtet man nur den Pkw-Verkehr, so ergibt sich ein Anteil von 15 Prozent.<br />

Die <strong>Daimler</strong>-Strategie war und ist – besonders vor dem Hintergrund der skizzierten<br />

Fakten –, die CO 2 -Emissionen und den Verbrauch fossiler Kraftstoffe weiter zu<br />

verringern.<br />

<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Umweltschutz, Innovation & Sicherheit / Produktlebenszyklus / Klimaschutz<br />

Klimaschutz ist ein wesentlicher Teil der Verantwortung unseres Unternehmens. Mit<br />

der Initiative „Road to Emission-free Mobility“ tragen wir dieser Verantwortung<br />

Rechnung. Zentrale Entwicklungsschwerpunkte sind die weitere Verbesserung<br />

unserer Hightechverbrennungsmotoren, die weitere Effizienzsteigerung durch<br />

maßgeschneiderte Hybridisierung und das emissionsfreie Fahren mit<br />

Elektrofahrzeugen mit Brennstoffzelle und Batterie. Das Einsatzfeld von<br />

Elektrofahrzeugen mit Batterie ist aufgrund der geringeren Reichweite (auch<br />

zukünftig im Bereich von maximal 200 Kilometern) und den längeren Ladezeiten<br />

(Stundenbereich) begrenzt und zielt daher primär auf Ballungszentren.<br />

Brennstoffzellenfahrzeuge weisen diese Einschränkungen nicht auf: Reichweite und<br />

Betankungszeiten sind mit konventionellen Fahrzeugen vergleichbar.<br />

2010


<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Umweltschutz, Innovation & Sicherheit / Innovation & Sicherheit<br />

Innovation, Entwicklung und<br />

Sicherheit<br />

In unseren Forschungs- und Entwicklungsbereichen arbeiten weltweit rund 18.800<br />

Mitarbeiter daran, Emissionen und Energieverbrauch in der Herstellung, Nutzung und<br />

beim Recycling unserer Produkte zu minimieren sowie die Sicherheit unserer<br />

Fahrzeuge weiter zu optimieren. Insbesondere die weitere Senkung der CO 2 -<br />

Emissionen unserer Produkte steht für uns im Fokus. Wir sind dabei in zwei<br />

Handlungsfeldern aktiv: bei den Fahrzeugen und Antriebssystemen (Kernaktivitäten)<br />

sowie der Infrastruktur und den Kraftstoffen (unterstützende Aktivitäten).<br />

2010


<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Umweltschutz, Innovation & Sicherheit / Innovation & Sicherheit / Strategie für eine nachhaltige<br />

Strategie für eine<br />

nachhaltige Mobilität – „The<br />

Road to Emission-free<br />

Mobility“<br />

Die Mobilitätsbedürfnisse in unserer Gesellschaft werden differenzierter und<br />

individueller – gleichzeitig nimmt die Mobilität insgesamt immer weiter zu. Daher<br />

kann es nach unserer Überzeugung auch künftig keinen singulären technologischen<br />

Königsweg zur nachhaltigen Mobilität geben. Stattdessen bieten wir für die Vielfalt<br />

der Anforderungen ebenso vielseitige, maßgeschneiderte Lösungen. Ziel unserer<br />

Strategie ist die Entwicklung von immer sparsameren und umweltverträglicheren<br />

Automobilen – ohne auf Sicherheit und Komfort zu verzichten. So können die<br />

einzelnen Technologien ihre Vorteile in Bezug auf Verbrauchs- und Emissionswerte in<br />

jeweils unterschiedlichen Einsatzbereichen ausspielen (siehe Mobilitätsszenarien).<br />

Unsere Strategie für die Zukunft der Mobilität umfasst drei Handlungsschwerpunkte:<br />

Optimierung unserer Fahrzeuge mit modernsten Verbrennungsmotoren;<br />

weitere Effizienzsteigerung durch Hybridisierung;<br />

emissionsfreies Fahren mit Elektrofahrzeugen mit Brennstoffzelle und Batterie.<br />

Diese markenübergreifende Strategie erweitern wir durch den Einsatz sauberer und<br />

alternativer Kraftstoffe, die Entwicklung neuartiger Mobilitätskonzepte (car2go, Bus<br />

Rapid Transit) sowie unsere Aktivitäten in neuen, zukunftsweisenden<br />

Geschäftsfeldern, wie etwa Entwicklung, Fertigung und Vertrieb von Lithium-Ionen-<br />

Batterien (siehe Mobilitätskonzepte der Zukunft).<br />

Mobilität<br />

2010


Optimierung der Fahrzeuge mit modernsten Verbrennungsmotoren. Mit dem<br />

Effizienzpaket BlueEFFICIENCY bündeln wir eine Vielzahl intelligenter Maßnahmen<br />

und Technologien, die den Kraftstoffverbrauch unserer Fahrzeuge weiter senken.<br />

Diese Maßnahmen sind aufeinander abgestimmt und werden dem Nutzungsprofil<br />

des jeweiligen Fahrzeugmodells individuell angepasst – in der Summe sind so<br />

Verbrauchseinsparungen von bis zu 30 Prozent möglich. BlueEFFICIENCY<br />

Maßnahmen sind verbrauchsoptimierte Antriebe, die ECO Start-Stopp-Funktion, ein<br />

intelligentes Generator-Management, rollwiderstandsarme Reifen oder die ECO<br />

Lenkhelfpumpe. Zum Jahresende 2009 waren 62 BlueEFFICIENCY Modelle<br />

(Mercedes-Benz Pkw und Transporter) am Markt verfügbar, 2010 wird die Flotte auf<br />

95 Fahrzeuge anwachsen. Ab Herbst 2010 wird das Paket auch für Viano und Vito<br />

erhältlich sein (siehe BlueEFFICIENCY).<br />

Wichtiger Bestandteil der BlueEFFICIENCY Fahrzeuge sind modernste<br />

Verbrennungsmotoren. 2009 haben wir die Produktion der neuen Vierzylinder-<br />

Benzinmotoren mit Direkteinspritzverfahren gestartet. Kernelement der neuen CGI-<br />

Aggregate (Stratified Charged Gasoline Injection) ist die homogene<br />

Direkteinspritzung. Über eine Hochdruckleitung erreicht der Kraftstoff bei bis zu 140<br />

bar Druck die Injektoren, die direkt in den Brennraum führen. Die je nach<br />

Fahrsituation benötigte Menge Benzin wird exakt dosiert in die Zylinder gespritzt und<br />

nahezu vollständig verbrannt. Kraftstoffverbrauch und Schadstoffemissionen werden<br />

erheblich gesenkt: Die neuen Vierzylinder-Direkteinspritzer der E-Klasse benötigen<br />

bis zu 18 Prozent weniger Kraftstoff als das Vorgängermodell mit vergleichbarer<br />

Motorisierung.<br />

Ein Musterbeispiel ist auch die vierte Generation der Common-Rail-<br />

Direkteinspritzung, die seit 2008 im Vierzylinder-Dieselmotor OM 651 in<br />

verschiedenen Mercedes-Benz Baureihen erhältlich ist. Sie kann die<br />

Kraftstoffeinspritzung noch genauer an die jeweilige Last- und Drehzahlsituation<br />

anpassen, was sich günstig auf Emissionen, Verbrauch und Verbrennungsgeräusch<br />

auswirkt. Mit diesem effizienten Motor verbraucht die neue E-Klasse bis zu<br />

23 Prozent weniger Kraftstoff als ihr Vorgänger. Der neue Dieselmotor erfüllt – auch<br />

in sämtlichen Leistungs- und Gewichtsvarianten des Sprinters – die Anforderungen<br />

von Euro 5.<br />

<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Umweltschutz, Innovation & Sicherheit / Innovation & Sicherheit / Strategie für eine nachhaltige<br />

Der Kraftstoffverbrauch konventioneller Nutzfahrzeug-Dieselmotoren haben wir in<br />

den letzten Jahrzehnten durch Weiterentwicklung der Motoren und Optimierungen<br />

bei Getriebe und Antriebsstrang um mehr als ein Drittel reduziert. Zudem erhöht die<br />

Dieseltechnologie BLUETEC die Effizienz und reduziert den Schadstoffausstoß: Der<br />

Mobilität<br />

2010


Verbrauch sinkt um 2 bis 5 Prozent (mehr zur Senkung des Schadstoffausstoßes).<br />

Natural Gas Technology (NGT). Der Erdgasantrieb ist – ökologisch wie ökonomisch<br />

betrachtet – eine Alternative zu herkömmlichen Antriebskonzepten. Im Vergleich zu<br />

konventionellen Benzin- oder Dieselkraftstoffen liegen die Vorteile hier im geringeren<br />

Kohlenstoffgehalt und der emissionsarmen Verbrennung. Nachteile der<br />

Erdgasfahrzeuge sind derzeit noch die aufwendige Speicherung des Kraftstoffs in<br />

schweren Drucktanks sowie die eingeschränkte Infrastruktur. Unsere NGT-Pkw sind<br />

daher mit einem bivalenten Antrieb, der wahlweise mit Erdgas oder Superbenzin<br />

betrieben werden kann, ausgestattet. Die Technologie ist aktuell im Mercedes-Benz<br />

B 180 NGT BlueEFFICIENCY auf dem Markt erhältlich.<br />

Bei den Nutzfahrzeugen sind Erdgasfahrzeuge aufgrund der eingeschränkten<br />

Reichweite vor allem für den Einsatz im städtischen Umfeld eine gute Alternative<br />

zum Dieselmotor. Seit 2008 ist der neue Mercedes-Benz Sprinter NGT mit<br />

bivalentem Erdgasantrieb auf dem Markt. Der Mercedes-Benz Citaro CNG wird als<br />

Solo- wie auch als Gelenkbus mit Erdgasmotor gebaut. Der Econic NGT ist im<br />

Kommunal-, Sammel- und Verteilerverkehr mit mehr als 900 Exemplaren in Europa<br />

unterwegs. 1.300 Erdgasfahrzeuge auf der Basis der MT-45 Walk-in-Lieferfahrzeuge<br />

hat die Freightliner Custom Chassis Corporation (FCCC) seit dem Jahr 2000<br />

ausgeliefert.<br />

<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Umweltschutz, Innovation & Sicherheit / Innovation & Sicherheit / Strategie für eine nachhaltige<br />

Modellspezifische Hybridmodule. Weitere Reduktionen von Kraftstoffverbrauch<br />

und CO 2 -Emissionen erreichen wir durch die Kombination von optimierten<br />

Verbrennungsmotoren mit maßgeschneiderten Hybridmodulen. Unser<br />

Hybridbaukasten umfasst unterschiedliche Module, die von der Start-Stopp-Funktion<br />

über das Boosten und die Rekuperationsfunktion bis hin zum vollelektrischen Fahren<br />

reichen. Vor allem im innerstädtischen Verkehr spart die Kombination aus Hightech-<br />

Verbrennungs- und Elektromotor bis zu 20 Prozent Kraftstoff. In Verbindung mit<br />

Effizienz steigernden BlueEFFICIENCY Maßnahmen sind weitere Einsparungen<br />

realisierbar. Seit 2007 sind Fahrzeuge mit Start-Stopp-Funktion erhältlich. Weitere<br />

Hybridlösungen sind seit Sommer 2009 im S 400 HYBRID und ML 450 HYBRID auf<br />

dem Markt. Zukünftig wollen wir jährlich mindestens ein Hybridmodell auf den Markt<br />

bringen, darunter auch Fahrzeuge mit Dieselmotoren.<br />

Einen weiteren Entwicklungsschritt bei den Hybridantrieben markiert die Vision S<br />

500 Plug-in HYBRID. Ausgestattet mit einer Plug-in-Batterie, die an Ladestationen<br />

aufgeladen werden kann, fährt das Fahrzeug bis zu 30 Kilometer rein elektrisch. Bis<br />

zur Serienreife muss jedoch noch an der Auslegung der Komponenten gearbeitet<br />

werden. Zudem erfordert die externe Aufladung der Batterie eine flächendeckende<br />

Mobilität<br />

2010


<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Umweltschutz, Innovation & Sicherheit / Innovation & Sicherheit / Strategie für eine nachhaltige<br />

Ladeinfrastruktur.<br />

Auch im Nutzfahrzeugbereich bewähren sich Kombinationen von Verbrennungs- und<br />

Elektromotoren. Abgestimmt auf Einsatz und Fahrzeugtyp werden die Motoren<br />

entweder einzeln (serielles Hybridsystem) oder gemeinsam (paralleles Hybridsystem)<br />

betrieben. Beim Lkw wird – unabhängig von der Fahrzeuggröße – ein paralleler<br />

Hybridantrieb verwendet, bei Stadtbussen kommt – wie beim Citaro G BlueTec<br />

Hybrid – ein serielles System zum Einsatz. Vor allem im Stadtverkehr kommen die<br />

Verbrauchsvorteile des Hybridantriebs zum Tragen. Doch auch im Verteiler- und<br />

Fernverkehr bergen Hybridfahrzeuge – je nach Topografie – Einsparpotenziale im<br />

Verbrauch. Für die Zukunft plant <strong>Daimler</strong> deshalb Hybriderprobungen mit Lkw im<br />

Fernverkehr sowie mit Reisebussen unser modulares Konzept für<br />

baureihenübergreifende Hybridisierung).<br />

Emissionsfreies Fahren mit Elektrofahrzeugen mit Brennstoffzelle und<br />

Batterie. Wasserstoffbetriebene Brennstoffzellenfahrzeuge verbinden eine hohe<br />

Reichweite mit dem Ziel der ressourcenschonenden, emissionsfreien Mobilität – vor<br />

allem, wenn dafür regenerativ erzeugter Wasserstoff genutzt wird. In einer<br />

Brennstoffzelle (engl. Fuel Cell) erzeugt die chemische Reaktion von Wasserstoff mit<br />

Sauerstoff elektrische Energie, übrig bleibt lediglich Wasserdampf. Dabei haben<br />

Brennstoffzellenantriebe einen etwa doppelt so hohen fahrzeuginternen<br />

Wirkungsgrad wie heutige Verbrennungsmotoren. Mit der Mercedes-Benz B-Klasse F-<br />

CELL läuft seit Ende 2009 der erste unter Serienbedingungen gefertigte<br />

Brennstoffzellen-Pkw vom Band. Das Fahrzeug mit lokal emissionsfreiem Antrieb<br />

weist einen NEFZ-Verbrauch (Neuer Europäischer Fahrzyklus) von umgerechnet 3,3<br />

Litern Kraftstoff je 100 Kilometer (Dieseläquivalent) auf und hat eine Reichweite von<br />

etwa 400 Kilometer. Als Stromspeicher kommt eine leistungsstarke Lithium-Ionen-<br />

Batterie mit Hochvolttechnik zum Einsatz. Die ersten der rund 200 Fahrzeuge<br />

wurden bereits an Kunden in Europa und den USA ausgeliefert. Der neue Stadtbus<br />

Mercedes-Benz Citaro FuelCELL-Hybrid wurde im Juni 2009 vorgestellt. Seit Herbst<br />

2009 wird eine Kleinserie von rund 30 Fahrzeugen produziert und ab 2010<br />

europaweit sukzessive in mehreren Städten eingesetzt.<br />

Im Herbst 2009 startete die Serienproduktion der ersten smart fortwo electric drive<br />

mit Lithium-Ionen-Batterie. Die Fahrzeuge werden zunächst an ausgewählte Kunden<br />

ausgeliefert. Sie kommen in verschiedenen Metropolen Europas, in den USA und in<br />

Kanada im Rahmen von Mobilitätskonzepten zum Einsatz. Im Dezember 2009<br />

wurden in Berlin die ersten smart electric drive an Kunden übergeben. Von 2012 an<br />

werden die Fahrzeuge in großen Stückzahlen produziert und als Teil der smart<br />

Produktpalette über das Händlernetz vermarktet werden. Die ersten rein<br />

Mobilität<br />

2010


atterieelektrisch angetriebenen Fahrzeuge von Mercedes-Benz folgen 2010 mit der<br />

A-Klasse E-CELL. Zur Minimierung der CO 2 -Emissionen im Straßenverkehr wird das<br />

Elektrofahrzeug einen wichtigen Beitrag leisten können. Es bietet enorme Potenziale<br />

in Sachen Umweltfreundlichkeit, ist aber derzeit noch nicht großserienfähig. Die<br />

Großserientauglichkeit wird erst in den nächsten Jahren mit marktfähigen<br />

Produktionskapazitäten und dem Aufbau einer flächendeckenden Ladeinfrastruktur<br />

erreicht werden.<br />

Über die technologischen Fortschritte am Antrieb hinaus engagiert sich <strong>Daimler</strong><br />

auch bei der Erprobung von Kraftstoffen und, gemeinsam mit Partnern aus Politik<br />

und Wirtschaft, beim Aufbau einer geeigneten Infrastruktur. Die ersten Fahrzeuge<br />

des smart electric drive beispielsweise sind für das Projekt „e-mobility Berlin“<br />

vorgesehen. Hier schafft <strong>Daimler</strong> in Zusammenarbeit mit RWE und mit Unterstützung<br />

der Bundesregierung derzeit die Voraussetzungen für ein lokal emissionsfreies<br />

Fahren mit batterieelektrischen Antrieben. Dazu zählt der Aufbau von<br />

Stromladestationen, die eine intelligente Kommunikation zwischen Elektrofahrzeug<br />

und Stromnetz automatisch ermöglichen.<br />

Zu einer der wichtigsten Fahrzeuginnovationen zählt die speziell für den automobilen<br />

Einsatz entwickelte Lithium-Ionen-Batterie. Anderen Batterietypen hat sie einiges<br />

voraus, wie ihre sehr kompakten Abmessungen, eine deutlich höhere<br />

Leistungsfähigkeit, kürzere Ladezeiten, eine lange Lebensdauer und hohe<br />

Zuverlässigkeit. Um diese vielversprechende Technologie weiter voranzubringen, hat<br />

sich <strong>Daimler</strong> 2008 an der Li-Tec Battery GmbH, einer Tochter der Evonik Industries<br />

AG, beteiligt. Darüber hinaus wurde das gemeinsame Joint Venture „Deutsche<br />

Accumotive GmbH & Co. KG“ gegründet, das in Kamenz (Sachsen) Batteriesysteme<br />

auf Basis der Lithium-Ionen-Technologie entwickeln, produzieren und vertreiben<br />

wird. In Kürze verfügt <strong>Daimler</strong> damit über Produktionskapazitäten für modernste<br />

Lithium-Ionen-Batterien, die dann für alle automobilen Anwendungen – von Hybrid-<br />

bis zu Elektrofahrzeugen, für den Pkw- wie auch den Nutzfahrzeugbereich –<br />

bedarfsgerecht hergestellt werden können (mehr Informationen zu elektrischen<br />

Antrieben).<br />

<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Umweltschutz, Innovation & Sicherheit / Innovation & Sicherheit / Strategie für eine nachhaltige<br />

Mobilität<br />

2010


<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Umweltschutz, Innovation & Sicherheit / Innovation & Sicherheit / Strategie für eine nachhaltige<br />

Well-to-Wheel-Energieeffizienz online berechnen. Mit unserem Onlinetool<br />

OPTIRESOURCE lässt sich die Energieeffizienz unterschiedlicher<br />

Antriebstechnologien, Kraftstoffe und Energiequellen von der Energiequelle bis zum<br />

angetriebenen Rad („Well-to-Wheel“) berechnen. Das Ergebnis stellt den<br />

äquivalenten Kraftstoffverbrauch sowie die CO 2 -Emissionen für die gewählte<br />

Kombination, verglichen mit einem Benzinfahrzeug der Kompaktklasse, dar (Die Well-<br />

to-Wheel-Betrachtung der Energieeffizienz von Pkw-Antrieben).<br />

Mobilität<br />

2010


<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Umweltschutz, Innovation & Sicherheit / Innovation & Sicherheit / Strategie für eine nachhaltige<br />

Unsere Mobilitätsszenarien<br />

Mobilität / Mobilitätsszenarien<br />

2010


Moderne Konzepte für die urbane Mobilität der Zukunft<br />

Das durch Urbanisierung und einen wachsenden Mobilitätsbedarf der Bevölkerung<br />

weiter steigende Verkehrsaufkommen stellt Städte und Ballungsgebiete vor<br />

besondere Herausforderungen. Mit innovativen Mobilitätskonzepten wie car2go und<br />

Bus Rapid Transit (BRT) bieten wir Antworten auf die Anforderungen städtischer<br />

Mobilität.<br />

car2go – neues Konzept für das individuelle Autofahren in der Stadt. Das<br />

Mobilitätskonzept car2go läuft als öffentliches Pilotprojekt in Ulm seit März 2009.<br />

Den registrierten Bürgern und Besuchern der Stadt steht hier eine Flotte von 200<br />

smart fortwo cdi zur Verfügung. Die Nutzer haben die Möglichkeit, die Fahrzeuge<br />

nach Voranmeldung oder spontan, d. h. direkt vor Ort, zu öffnen und beliebig lange<br />

zu fahren. Die Nutzungsgebühr liegt bei 19 Cent pro Minute – Kraftstoffkosten,<br />

Versicherung und Steuern sind bereits im Preis inbegriffen. Grundgebühren oder<br />

Mitgliedsbeiträge, wie bei anderen Carsharing-Modellen üblich, fallen nicht an. Die<br />

Besonderheit des Systems liegt in der Flexibilität für den Nutzer: Die Fahrzeuge<br />

können an Ort und Stelle gemietet und auf allen kostenfreien Parkplätzen innerhalb<br />

des Stadtgebietes wieder abgestellt werden. Wer sichergehen will, kann auch im<br />

Internet einen freien smart orten oder telefonisch in der Zentrale nachfragen.<br />

Im November 2009 startete ein weiterer Pilotversuch in Austin, Texas, wo zunächst<br />

200 smart fortwo für einen definierten Benutzerkreis zur Verfügung stehen. Die rund<br />

13.000 Mitarbeiter der Stadtverwaltung Austin können die Fahrzeuge nicht nur für<br />

dienstliche, sondern auch für private Fahrten nutzen. Im Laufe dieses Jahres wird der<br />

Betrieb in Austin – unter entsprechender Erhöhung der Fahrzeugzahl – auf die<br />

Öffentlichkeit ausgeweitet werden.<br />

Weitere Projekte in Städten Nordamerikas und Europas sind gegenwärtig im<br />

Gespräch.<br />

<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Umweltschutz, Innovation & Sicherheit / Innovation & Sicherheit / Strategie für eine nachhaltige<br />

Mobilitätskonzepte<br />

http://www.car2go.com/<br />

Bus Rapid Transit für den ÖPNV in Metropolen. „Bus Rapid Transit“-Systeme sind<br />

flexible Omnibus-Verkehrssysteme, die einen zuverlässigen und sicheren<br />

öffentlichen Personennahverkehr ermöglichen und somit Anreize geben, vom<br />

Mobilität / Mobilitätskonzepte<br />

2010


<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Umweltschutz, Innovation & Sicherheit / Innovation & Sicherheit / Strategie für eine nachhaltige<br />

Individualverkehr umzusteigen. Ein BRT-System besteht aus einer oder mehreren<br />

Hauptachsen, auf der Großraumfahrzeuge in hoher Taktfrequenz verkehren und die<br />

durch Zubringerlinien aus allen Gebieten der Stadt gespeist werden. Linienbusse<br />

befahren mit einer hohen Taktfrequenz eigens für sie abgetrennte Spuren mit<br />

separaten Ampelschaltungen. So ist ein schnelles und komfortables Vorankommen<br />

auch in Hauptverkehrszeiten möglich. Eine weitere Stärke von BRT ist die<br />

individuelle Anwendbarkeit auf jede Stadt sowie die leichte Anpassungsfähigkeit an<br />

örtliche Gegebenheiten. <strong>Daimler</strong> Buses bietet mit seinem BRT-Expertenteam<br />

Unterstützung bei Planung, Einführung oder Weiterentwicklung maßgeschneiderter<br />

Konzepte für BRT-Systeme.<br />

BRT-Systeme sind bereits in Städten wie Nantes, Istanbul, Bogotá und Mexiko City<br />

erfolgreich im Einsatz. In Brasilia, Cancun und den Städten der<br />

Mobilität / Mobilitätskonzepte<br />

Fußballweltmeisterschaft in Südafrika (u. a. Johannesburg, Kapstadt und Pretoria) ist<br />

<strong>Daimler</strong> Buses projektbegleitend in die Umsetzung solcher Systeme eingebunden.<br />

2010


Das Effizienzpaket von Mercedes-Benz.<br />

Als global tätiger Automobilhersteller nimmt <strong>Daimler</strong> seine Verantwortung ernst und<br />

hat bereits wichtige Weichen gestellt, um den Kraftstoffverbrauch und die CO 2 -<br />

Emissionen seiner Fahrzeuge kontinuierlich weiter zu reduzieren. Dabei haben wir<br />

stets das Gesamtkonzept des Fahrzeugs im Blick, um Aspekte wie die<br />

Verbrauchsreduzierung, den dafür erforderlichen technologischen Aufwand und den<br />

Kundennutzen in ein optimales Verhältnis zu setzen. In den vergangenen Jahren<br />

haben wir den CO 2 -Ausstoß unserer Flotte bereits deutlich gesenkt. Mit der 2008<br />

begonnenen Einführung der BlueEFFICIENCY Pkw-Modelle konnten wir weitere<br />

Reduktionen beim Kraftstoffverbrauch und den CO 2 -Emissionen erreichen.<br />

BlueEFFICIENCY von Mercedes-Benz bezeichnet ein Bündel intelligent miteinander<br />

kombinierter, innovativer Maßnahmen zur Senkung von Verbrauch und Emissionen –<br />

je nach Modell in unterschiedlicher Zusammensetzung. Dazu gehören der bivalente<br />

Erdgasantrieb NGT, CGI- und CDI-Motoren, die ECO Start-Stopp-Funktion sowie<br />

Optimierungen bei Motoren, Getriebe, Energiemanagement, Lenkung, Reifen und<br />

Aerodynamik.<br />

<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Umweltschutz, Innovation & Sicherheit / Innovation & Sicherheit / Strategie für eine nachhaltige<br />

BlueEFFICIENCY<br />

Jede Verbesserung spart Kraftstoff ein – einzeln betrachtet oft nur wenige Prozent,<br />

aber in der Summe außerordentlich viel: Mit dem BlueEFFICIENCY Paket von<br />

Mercedes-Benz werden in Verbindung mit den effizienten Motoren der Verbrauch<br />

und somit auch der CO 2 -Ausstoß um bis zu 23 Prozent gesenkt.<br />

Bisherige Bilanz: 16 der BlueEFFICIENCY Modelle erreichen einen CO 2 -Wert unter<br />

140 Gramm pro Kilometer, 35 Fahrzeuge emittieren weniger als 160 Gramm pro<br />

Kilometer und insgesamt 54 Modelle kommen unter 180 Gramm pro Kilometer.<br />

(Stand 31.12.2009)<br />

Die BlueEFFICIENCY Modelle der E-Klasse Limousine. Für die E-Klasse Limousine<br />

stehen 9 BlueEFFICIENCY Modelle zur Verfügung.<br />

Maßnahmenpakete in der E-Klasse. Je nach Kraftstoffart und Motorisierung sind<br />

die BlueEFFICIENCY Modelle mit einer Vielzahl unterschiedlicher Maßnahmen und<br />

umweltfreundlicher Technologien ausgestattet. Dies sind zum Beispiel:<br />

Mobilität / BlueEFFICIENCY<br />

2010


<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Umweltschutz, Innovation & Sicherheit / Innovation & Sicherheit / Strategie für eine nachhaltige<br />

Motoroptimierungen,<br />

intelligentes Energiemanagement,<br />

Fahrerinformationen für energiesparende Fahrweise,<br />

rollwiderstandsoptimierte Bereifung,<br />

aerodynamische Optimierung durch Kühlerjalousie,<br />

Mobilität / BlueEFFICIENCY<br />

ECO Start-Stopp-Funktion, die den Motor im Leerlauf abschaltet und dadurch Kraftstoff einspart.<br />

2010


<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Umweltschutz, Innovation & Sicherheit / Innovation & Sicherheit / Strategie für eine nachhaltige<br />

Unser modulares Konzept<br />

für baureihenübergreifende<br />

Hybridisierung<br />

Bedarfsgerechte Hybridisierung im Pkw<br />

Um den vielfältigen Anforderungen unserer Kunden gerecht zu werden und ihnen<br />

maßgeschneiderte Lösungen anbieten zu können, setzen wir auf eine<br />

bedarfsgerechte Hybridisierung in unterschiedlichen Ausbaustufen, die sowohl<br />

Kundennutzen, Umweltverträglichkeit als auch Wirtschaftlichkeit gleichermaßen<br />

berücksichtigen. Das Ergebnis ist ein intelligentes Baukastensystem, das eine große<br />

Vielfalt von hocheffizienten Hybridantrieben ermöglicht – von der komfortablen<br />

Start-Stopp-Funktion über Rekuperation und Boost-Effekt bis hin zum rein<br />

elektrischen Fahren. Wir werden neue Hybridmodelle auf den Markt bringen,<br />

darunter auch Dieselhybride mit unserer sauberen BLUETEC -Technologie.<br />

Als Vorstufe der Hybridisierung ist die Start-Stopp-Funktion aus unserer Sicht eine bedarfsgerechte<br />

und kundenfreundliche Lösung im urbanen Verkehr: Sie berücksichtigt das reale Einsatzspektrum und<br />

gewährleistet eine sinnvolle Kosten-Nutzen-Relation. Sobald der Fahrer bremst und das Fahrzeug eine<br />

Geschwindigkeit von 8 Stundenkilometern unterschreitet, schaltet die Start-Stopp-Funktion den Motor<br />

automatisch ab. So vermeidet sie Leerlaufphasen und erzielt dadurch deutliche Kraftstoffeinsparungen<br />

im Stadtverkehr; auch Abgas- und Geräuschemissionen sinken. Der Motor startet automatisch wieder,<br />

wenn der Fahrer den Fuß vom Bremspedal nimmt. Das Start-Stopp-System im smart fortwo mhd<br />

(micro hybrid drive) führt in Verbindung mit einer leicht geänderten Getriebeübersetzung zu einer<br />

Kraftstoffersparnis von etwa 8 Prozent im Neuen Europäischen Fahrzyklus (NEFZ, kombinierter Wert).<br />

Je nach Verkehrssituation, etwa bei zäh fließendem Verkehr, sind auch deutlich höhere<br />

Verbrauchseinsparungen möglich.<br />

Das System wurde für den Einsatz in der A- und B-Klasse zur ECO Start-Stopp-Funktion<br />

weiterentwickelt. Diese schaltet den Motor ebenfalls automatisch aus, wenn er nicht benötigt wird. Der<br />

Fahrer erfährt über eine Displayanzeige, wann der Motorstopp vorteilhaft ist. Dann muss er nur das<br />

Schaltgetriebe in Leerlaufposition bringen, das Bremspedal betätigen, und der Motor schaltet sich ab.<br />

Wie beim smart springt er wieder an, sobald die Kupplung getreten oder die Bremse gelöst wird. Im<br />

Praxisbetrieb, vor allem im Stadtverkehr mit häufigen Ampelstopps oder im Stau, lässt sich mit dieser<br />

Technik eine nennenswerte Kraftstoffersparnis von bis zu 9 Prozent erzielen.<br />

Serienmäßig ist die ECO Start-Stopp-Funktion seit 2009 auch im E 200 CGI mit Schaltgetriebe sowie<br />

im S 400 HYBRID auf dem Markt, weitere Modelle werden folgen.<br />

Im S 400 HYBRID ermöglicht das Hybridmodul mit Start-Stopp-Funktion, Rekuperation und Boost-<br />

Effekt deutliche Einsparungen. Das Fahrzeug nutzt einen scheibenförmigen Elektromotor zwischen<br />

Verbrennungsmotor und Getriebe gleichzeitig als Anlasser und Lichtmaschine. Beim Bremsen arbeitet<br />

der Elektromotor als Generator und speichert die so gewonnene Energie in kompakten Lithium-Ionen-<br />

Batterien (Rekuperation). Zusätzlich reduziert eine komfortable Start-Stopp-Automatik den<br />

Spritverbrauch. Zum Beschleunigen aus niedrigen Drehzahlen heraus unterstützt der Elektromotor den<br />

Verbrennungsmotor (Boost-Effekt); ein rein elektrisches Fahren ist allerdings nicht möglich. Die<br />

Kombination von Start-Stopp-Automatik, Rekuperation und Boost-Funktion ist seit Juni 2009 im<br />

Mobilität / Hybridisierung<br />

2010


<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Umweltschutz, Innovation & Sicherheit / Innovation & Sicherheit / Strategie für eine nachhaltige<br />

Mercedes-Benz S 400 HYBRID, dem weltweit ersten Serienhybrid mit Lithium-Ionen-Technologie,<br />

erhältlich<br />

Ein weiterer Schritt ist der Plug-in-Hybrid, bei dem die Batterie zwecks Steigerung der elektrischen<br />

Reichweite zusätzlich an der Steckdose aufgeladen werden kann. 2009 haben wir die Vision S 500<br />

Plug-in HYBRID vorgestellt, die bis zu 30 Kilometer weit rein elektrisch und damit ohne lokale<br />

Emissionen fahren kann.<br />

Die Kombination eines modernen Dieselantriebs mit BLUETEC-Technologie mit einem Hybridantrieb ist<br />

eine weitere Option unter den Hybridmodellen. Durch die Nutzung der dieselspezifischen Vorteile im<br />

Verbrauch arbeitet die BLUETEC-Hybrid-Kombination nochmals deutlich effizienter als alle bisher<br />

entwickelten Benzinhybride. Der E 300 BlueTEC HYBRID wird 2010 vorgestellt.<br />

Hybridisierung im Nutzfahrzeug: unsere Modelle im Serien- oder Testbetrieb<br />

Eine Schlüsselfunktion auf dem Weg zum Antrieb von morgen nehmen – auch bei<br />

den Nutzfahrzeugen – die Hybridtechniken ein, die je nach Einsatzart bis zu einem<br />

Drittel Einsparungen beim Dieselkonsum versprechen. Dies zeigen die Erfahrungen<br />

aus den USA und Japan, wo Omnibusse und Lkw der <strong>Daimler</strong>-Marken Orion,<br />

Freightliner und Fuso bereits in großen Stückzahlen bei Kunden im Einsatz sind. Mit<br />

rund 2.700 Orion Hybridbussen auf den Straßen Nordamerikas, mehr als 500<br />

Freightliner Fahrzeugen sowie circa 800 leichten Lkw und Bussen von Fuso ist<br />

<strong>Daimler</strong> Weltmarktführer bei Hybridantrieben im Nutzfahrzeugbereich.<br />

Start-Stopp-Automatik. Die für den Mercedes-Benz Sprinter mit Vierzylinder-CDI-Dieselmotor und<br />

Schaltgetriebe erhältliche ECO Start-Stopp-Funktion stellt den Motor ab, wenn das Fahrzeug mit<br />

Leerlaufdrehzahl länger als 3 Sekunden ohne eingelegten Gang steht. Durch den Tritt aufs<br />

Kupplungspedal startet der Motor umgehend. Speziell im dichten Verkehr mit viel Stop-and-go-Betrieb<br />

lassen sich damit Kraftstoffeinsparungen von 5 bis 8 Prozent erzielen. Je nach Einsatz und<br />

Verkehrsdichte kann das Fahrzeug sogar mit bis zu 20 Prozent weniger Kraftstoff auskommen.<br />

Verteilerverkehr. Entwicklungsziel von <strong>Daimler</strong> ist die weitere Senkung des Kraftstoffverbrauchs und<br />

der Emissionen von Fahrzeugen, die weltweit in zufahrtsbeschränkten Innenstadtbereichen zum<br />

Einsatz kommen. So erfüllte der Mitsubishi Fuso Canter Eco Hybrid bereits frühzeitig die strengen<br />

Abgasbestimmungen in Japan. Der Kraftstoffverbrauch des Canter Eco Hybrid liegt rund 20 Prozent<br />

unter dem eines vergleichbaren Dieselantriebs. Diese Optimierung erzielt das Fahrzeug, indem es den<br />

Betriebsmodus der jeweiligen Fahrsituation anpasst. Zum Anfahren wird der Elektroantrieb genutzt; bei<br />

starker Beschleunigung schaltet sich der Dieselmotor zu, der auch bei gleichmäßiger Fahrt den Antrieb<br />

übernimmt. Seit der Vorstellung im Sommer 2006 sind mittlerweile rund 800 Canter Eco Hybrid vom<br />

Band gelaufen. In einem dreijährigen Flottentest werden in London seit Mitte 2008 zehn weitere<br />

Fahrzeuge bei acht verschiedenen Kunden erprobt.<br />

Seit Anfang 2009 ist der Mercedes-Benz Atego BlueTec Hybrid im Flotteneinsatz bei der Deutschen<br />

Post DHL zur Technologieerprobung im Verteilerverkehr unterwegs. Der Parallelhybrid kombiniert<br />

einen Vierzylinder-Dieselmotor nach EU-Abgasrichtlinie Euro V mit einem Elektromotor, der sich aus<br />

leistungsstarken Lithium-Ionen-Batterien speist. Das Anfahren erfolgt rein elektrisch, damit<br />

umweltschonend und leise – der Verbrennungsmotor läuft im Leerlauf zur Versorgung der<br />

Mobilität / Hybridisierung<br />

Nebenaggregate. Der Elektromotor dient dann bis zu einer bestimmten Geschwindigkeit als alleiniger<br />

Antrieb. Bei hoher Leistungsanforderung unterstützt er wiederum kurzzeitig, je nach Ladezustand der<br />

2010


<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Umweltschutz, Innovation & Sicherheit / Innovation & Sicherheit / Strategie für eine nachhaltige<br />

Batterie, den Dieselmotor als Booster. Mit diesem Hybridkonzept sind langfristig Einsparungspotenziale<br />

von bis zu 20 Prozent Kraftstoff und CO 2 -Emissionen im Vergleich zu konventionell angetriebenen Lkw<br />

möglich.<br />

Eine Innovationsflotte von weiteren 50 Atego BlueTec Hybrid wird zeitnah zum Einsatz kommen, um die<br />

Alltagstauglichkeit der Lkw-Hybridtechnologie unter Beweis zu stellen.<br />

Der mittelschwere Lkw Freightliner M2e Hybrid kombiniert einen Sechszylinder-Reihenmotor mit<br />

einem Elektromotor. Das Fahrzeug nutzt den elektrischen Teil des Antriebs nicht nur als Alternative<br />

und Unterstützung des Verbrennungsmotors, sondern auch zum Betrieb von Nebenaggregaten. Der<br />

Freightliner M2e kann im Verteilerverkehr bis zu 40 Prozent Kraftstoff einsparen. Im kommunalen<br />

Bereich sind es sogar bis zu 60 Prozent.<br />

Broschüre Freightliner M2e Hybrid (Englisch, PDF 1,6 MB)<br />

Öffentlicher Nahverkehr. Mehr als 3.000 dieselelektrische Stadtlinienbusse Orion VII HybriDrive hat<br />

<strong>Daimler</strong> Buses Nordamerika seit der Markteinführung 2003 in Nordamerika verkauft. Der serielle<br />

Hybridantrieb im Orion senkt den Kraftstoffverbrauch um rund 25 Prozent. Ein Dieselmotor treibt einen<br />

Generator mit 120 kW Leistung an. Lithium-Ionen-Batterien übernehmen die Energieversorgung.<br />

Der Mitsubishi Fuso Niederflurbus Aero Star Eco Hybrid ist der erste in Serie gefertigte Hybridbus aus<br />

Asien und wird derzeit für den japanischen Markt produziert. Der Bus fährt mit einem seriellen<br />

Hybridantrieb. Dabei treibt der Dieselmotor nicht die Achse, sondern einen Generator an. Dieser<br />

versorgt zwei elektrische Fahrmotoren und lädt eine Lithium-Ionen-Batterie. Der Fuso Aero Star Eco<br />

Hybrid wurde 2009 mit dem „Energy Conservation Center Chairman’s Prize“ des japanischen<br />

Ministeriums für Wirtschaft, Handel und Industrie ausgezeichnet. Der Niederflurbus unterschreitet die<br />

in Japan von 2015 an geltenden Standards für effizienten Kraftstoffverbrauch schon heute. Damit ist er<br />

auch langfristig für die Zukunft gerüstet.<br />

Die ersten Fahrzeuge des Mercedes-Benz Citaro G BlueTec Hybrid wurden 2009 an Verkehrsbetriebe<br />

ausgeliefert. Der Dieselmotor arbeitet in diesem seriellen Hybridbus nicht als ständiges<br />

Antriebsaggregat, sondern dient als Generatorantrieb zur bedarfsweisen Stromerzeugung. Diesen<br />

Strom speichern Lithium-Ionen-Batterien auf dem Dach des Citaro. Zudem werden die Batterien durch<br />

die beim Bremsen anfallende Energie gespeist, die sogenannte Rekuperation. Den eigentlichen Antrieb<br />

auf die Räder übernehmen 4 elektrische Radnabenmotoren an Mittel- und Hinterachse des<br />

Gelenkomnibusses. Mit der beim Bremsen gewonnenen Energie kann der Hybridbus an Haltestellen,<br />

im Stand und beim Beschleunigen rein elektrisch und damit praktisch emissionsfrei agieren. Der<br />

Mercedes-Benz Citaro G BlueTec Hybrid reduziert den ohnehin schon niedrigen Dieselverbrauch um bis<br />

zu 30 Prozent.<br />

Eine Hybridausführung des Schulbusses von Thomas Built Buses, der Saf-T-Liner ® C2 Hybrid, ist seit<br />

2009 in Nordamerika erhältlich. Analog zu schweren Transportern und Lkw von Freightliner verwendet<br />

Thomas Built Buses einen Parallelhybrid.<br />

Mobilität / Hybridisierung<br />

2010


<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Umweltschutz, Innovation & Sicherheit / Innovation & Sicherheit / Strategie für eine nachhaltige<br />

Das Nahverkehrsfahrzeug von morgen fährt elektrisch. Das gilt insbesondere für<br />

Transporter. Sind sie doch vielfach für Kurierdienste, Lieferanten oder Handwerker<br />

tagtäglich in umweltsensiblen Gebieten unterwegs. Der neue Mercedes-Benz E-<br />

Sprinter mit Parallelhybrid und Lithium-Ionen-Batterien kann je nach Einsatz bis zu<br />

30 km am Stück rein elektrisch fahren. Damit eignet sich der E-Sprinter als idealer<br />

Erprobungsträger für alle Komponenten des Elektroantriebs, vom Stromspeicher<br />

über das Antriebsmanagement und die elektrisch angetriebenen Nebenaggregate<br />

und die technische Architektur des Fahrzeugs bis zur notwendigen Infrastruktur. Je<br />

nach Einsatzprofil können sich der Kraftstoffverbrauch und damit gleichzeitig die<br />

CO 2 -Emissionen gegenüber dem Betrieb mit Verbrennungsmotor um bis zu<br />

50 Prozent reduzieren.<br />

Mobilität / Hybridisierung<br />

2010


Ottomotor.<br />

<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Umweltschutz, Innovation & Sicherheit / Innovation & Sicherheit / Strategie für eine nachhaltige<br />

S 400 HYBRID -<br />

Hybridisierung en route<br />

Ausgestattet mit einem<br />

weiterentwickelten 6-<br />

Zylinder-Benzinmotor,<br />

einem<br />

Permanentmagnet-<br />

Elektromotor und einer<br />

120-Volt-Lithium-<br />

Ionen-Batterie hält der<br />

S 400 HYBRID einen<br />

Weltrekord: den der<br />

sparsamsten<br />

Das Zusammenspiel der Komponenten spart Kraftstoff ein: In der<br />

Luxuslimousine mit<br />

verbrauchsintensiven Beschleunigungsphase unterstützt der Elektromotor den<br />

Verbrennungsmotor (Boost-Effekt). Zudem dient er auch als Starter, Basis für die<br />

Funktionsfähigkeit der Start-Stopp-Automatik. Diese schaltet den Motor<br />

unterhalb einer Geschwindigkeit von 15 km/h ab – zum Beispiel beim<br />

Heranrollen an eine rote Ampel. Wird die Bremse gelöst oder das Gaspedal<br />

betätigt, startet der Elektromotor das Haupttriebwerk fast unmerklich wieder.<br />

Beim Abbremsen des Fahrzeugs arbeitet der Elektromotor als Generator und<br />

gewinnt Bremsenergie zurück (Rekuperation), die in die Lithium-Ionen-Batterie<br />

eingespeist wird.<br />

Bei Überlandfahrten wechseln sich Boost-, Konstant- und Rekuperationsphasen<br />

ab. So stehen, je nach Streckenprofil, große Mengen an Rekuperationsenergie zur<br />

Verfügung, die sich günstig auf die Verbrauchs- und Emissionsbilanzen auswirken.<br />

Ein rein elektrisches Fahren ist mit dem S 400 HYBRID nicht möglich – für eine<br />

Limousine, die nicht nur im Stadtverkehr zum Einsatz kommt, ist die gewählte<br />

Form der Hybridisierung jedoch zweckmäßig. Eine andere Auslegung des<br />

Hybridsystems hätte Zusatzgewicht zur Folge, das sich vor allem bei Überland-<br />

und Autobahnfahrten negativ auf den Kraftstoffverbrauch auswirkt. Dank der<br />

speziell für den Einsatz in Fahrzeugen entwickelten Lithium-Ionen-<br />

Mobilität / S 400 HYBRID<br />

2010


<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Umweltschutz, Innovation & Sicherheit / Innovation & Sicherheit / Strategie für eine nachhaltige<br />

Hochvoltbatterie ist der S 400 HYBRID jedoch nur 75 Kilogramm schwerer als der<br />

vergleichbare Benziner S 350. Und die Bilanz der Hightechlimousine spricht für<br />

sich: 21 Prozent weniger Kraftstoffverbrauch und Reduktion der CO 2 -Emissionen<br />

auf 186 Gramm pro Kilometer.<br />

Mobilität / S 400 HYBRID<br />

2010


<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Umweltschutz, Innovation & Sicherheit / Innovation & Sicherheit / Strategie für eine nachhaltige<br />

Elektrische Antriebe<br />

Elektromobilität –<br />

Emissionen adieu?<br />

Mit der Fokussierung auf<br />

das Thema<br />

Elektromobilität ist in<br />

der Öffentlichkeit –<br />

spätestens seit den<br />

Automobilausstellungen<br />

des Jahres 2009 – der<br />

Eindruck entstanden,<br />

dass das Zeitalter der Elektrofahrzeuge bereits begonnen hat. Richtig ist, dass<br />

diese Fahrzeuge ein enormes CO 2 -Reduktionspotenzial bieten und schadstoff-<br />

und geräuscharm sind. Die Großserientauglichkeit der Fahrzeuge wird allerdings<br />

noch einige Zeit auf sich warten lassen. Gründe hierfür sind die aktuellen<br />

Produktionskosten für die entsprechenden Batterie- bzw.<br />

Brennstoffzellensysteme sowie das Fehlen einer flächendeckenden Stromlade-<br />

und Wasserstoffinfrastruktur für Batterie- und Brennstoffzellenfahrzeuge. Für ein<br />

gänzlich emissionsfreies Fahren müssen zudem regenerativ erzeugte Energien zur<br />

Verfügung stehen.<br />

Mit dem smart electric drive und der B-Klasse F-CELL hat <strong>Daimler</strong> die Zukunft der<br />

Elektromobilität fahrzeugtechnisch bereits eingeläutet. Mit dem seriennahen<br />

Concept BlueZERO zeigt das Unternehmen ein modulares Antriebskonzept für<br />

Elektrofahrzeuge. Auf Basis einer Fahrzeugarchitektur haben wir drei Modelle mit<br />

unterschiedlichen Antriebskonfigurationen entwickelt, die je nach<br />

Kundenanforderungen und Infrastruktur zum Einsatz kommen können:<br />

BlueZERO E-CELL mit batterieelektrischem Antrieb,<br />

BlueZERO F-CELL mit Brennstoffzelle,<br />

BlueZERO E-CELL PLUS mit Elektroantrieb und zusätzlichem Verbrennungsmotor als<br />

Stromgenerator („Range Extender“).<br />

Da die Verfügbarkeit leistungsfähiger Lithium-Ionen-Batterien<br />

Grundvoraussetzung der Fahrzeugelektrifizierung ist, arbeiten wir an der<br />

Mobilität / Elektrische Antriebe<br />

Industrialisierung und Standardisierung dieser Batterietechnologie. Dabei nehmen<br />

2010


<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Umweltschutz, Innovation & Sicherheit / Innovation & Sicherheit / Strategie für eine nachhaltige<br />

wir, im Sinne einer ganzheitlichen Betrachtung, auch die Entsorgung und das<br />

Recycling der neuen Batterien mit in den Blick. In Zusammenarbeit mit<br />

Lieferanten und Entsorgungspartnern haben wir innovative Recyclingkonzepte<br />

entwickelt, die eine Wiedergewinnung der wertvollen Inhaltsstoffe ermöglichen.<br />

Emissionsfreies Fahren mit Elektrofahrzeugen mit Brennstoffzelle und<br />

Batterie. Das emissionsfreie Fahren mit elektrisch angetriebenen Fahrzeugen ist in<br />

greifbare Nähe gerückt. Die dafür erforderliche Technologie hat <strong>Daimler</strong> zur<br />

technischen Reife entwickelt. Pkw und Busse mit Brennstoffzellentechnologie haben<br />

in weltweiten Flottenerprobungen bereits über 4,5 Millionen Testkilometer<br />

erfolgreich zurückgelegt. Auf dem Weg zur Großserienproduktion sind jedoch noch<br />

einige Hürden zu nehmen: Die Bereitstellung der Infrastruktur und die regenerative<br />

Herstellung von Wasserstoff müssen weiter vorangetrieben werden, die<br />

Fahrzeugtechnik muss auch unter Kostengesichtspunkten am Markt bestehen.<br />

Webspecial Brennstoffzellentechnologie<br />

Mit dem Concept BlueZERO hat Mercedes-Benz einen konkreten Ausblick in die<br />

umweltverträgliche Elektromobilität gegeben. Seine modulare Bauweise ermöglicht<br />

es, in dem aus der A- und B-Klasse bekannten Sandwichboden drei elektrische<br />

Antriebskonzepte zu verwirklichen, die unterschiedliche Energiequellen nutzen:<br />

Mit Strom: BlueZERO E-CELL. Batterieantrieb in Reinkultur verkörpert das E-CELL-<br />

Modell. Sein leistungsstarker Lithium-Ionen-Akku ist flüssigkeitsgekühlt und hat eine<br />

Speicherkapazität von 35 Kilowattstunden (kWh). Dies verschafft dem<br />

Mobilität / Elektrische Antriebe<br />

Elektrofahrzeug eine lokal emissionsfreie Reichweite von bis zu 200 Kilometer.<br />

2010


<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Umweltschutz, Innovation & Sicherheit / Innovation & Sicherheit / Strategie für eine nachhaltige<br />

Mit Wasserstoff: BlueZERO F-CELL. Die F-CELL-Variante schafft im europaweiten<br />

Fahrzyklus (NEFZ ) eine elektrische Reichweite von rund 400 Kilometer – ebenfalls<br />

mit null Emissionen.<br />

Mit Benzin und Strom: BlueZERO E-CELL PLUS. Das Elektroauto Concept<br />

BlueZERO E-CELL PLUS kombiniert einen batterieelektrischen Antrieb mit einem<br />

effizienten und sauberen Verbrennungsmotor. Mithilfe dieses sogenannten Range<br />

Extenders erzielt der BlueZERO E-CELL PLUS eine Gesamtreichweite von bis zu 600<br />

Kilometer, davon 100 Kilometer rein elektrisch und damit emissionsfrei.<br />

Videocast Concept BlueZERO<br />

Mobilität / Elektrische Antriebe<br />

Mercedes-Benz Citaro FuelCELL Hybrid – die neue Brennstoffzellen-<br />

Omnibusgeneration.<br />

2010


Der erste Brennstoffzellen-Hybridbus von Mercedes-Benz kombiniert mit seinem<br />

innovativen Fahrzeugkonzept Elemente der Mercedes-Benz Brennstoffzellenbusse,<br />

des dieselelektrischen Citaro G BlueTec Hybrid sowie technische<br />

Weiterentwicklungen zu einem neuen wegweisenden Antriebskonzept. Die Plattform<br />

bildet der Citaro. Der Omnibus wird ab 2010 sukzessive in die Kundenerprobung<br />

gehen.<br />

<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Umweltschutz, Innovation & Sicherheit / Innovation & Sicherheit / Strategie für eine nachhaltige<br />

Batteriesysteme für Hybrid- und Elektrofahrzeuge<br />

Die Blei-Säure-Batterie ist bis heute die am häufigsten eingesetzte wiederaufladbare Batterie im<br />

Fahrzeugbereich. Als Starterbatterie wird sie auch weiterhin zum Einsatz kommen. Mit rund 30<br />

Wattstunden pro Kilogramm hat die Bleibatterie jedoch eine geringe Energiedichte bei hohem Gewicht<br />

und einer mäßigen Lebensdauer. Sie kommt als Energiequelle von Serienelektrofahrzeugen daher nicht<br />

infrage.<br />

Mit einer deutlich höheren Energiedichte ist die Nickel-Metallhydrid-(NiMH-)Batterie der bislang am<br />

häufigsten in Hybridfahrzeugen verwendete Energiespeicher.<br />

Lithium-Ionen-Batterien bieten derzeit die höchste Energiedichte aller verfügbaren wiederaufladbaren<br />

Energiespeicher. Als weltweit erster Hersteller hat Mercedes-Benz im Juni 2009 eine Lithium-Ionen-<br />

Hochvoltbatterie in einem Hybrid-Pkw, dem S 400 HYBRID, auf den Markt gebracht. Wesentliche<br />

Vorteile gegenüber herkömmlichen Nickel-Metallhydrid-Batterien sind die höhere Energiedichte und<br />

der bessere elektrische Wirkungsgrad bei kompakten Abmessungen und geringem Gewicht. Darüber<br />

hinaus zeichnen sich Lithium-Ionen-Batterien durch einen hohen Ladewirkungsgrad, lange Lebensdauer<br />

und hohe Zuverlässigkeit – auch bei sehr niedrigen Temperaturen – aus.<br />

Batteriesysteme für Hybrid- und Elektrofahrzeuge<br />

Blei-Säure-Batterie Nickel-Metallhydrid- Batterie Lithium-Ionen-Batterie<br />

Spezifische Energiedichte 30-35 Wh/kg 60-70 Wh/kg 120-150 Wh/kg<br />

Leistungsdichte 200-300 W/kg 200-300 W/kg 400-600 W/kg<br />

Anzahl Ladezyklen 300-1.500 >2.000 2.000<br />

Ladezeit 8-16 h 2-4 h 2-4 h<br />

Kosten 100-150 Euro/kWh 300-350 Euro/kWh 300-600 Euro/kWh<br />

Quelle: Vieweg Handbuch Kraftfahrzeugtechnik, 5. überarbeitete und erweiterte Auflage 2007<br />

Mobilität / Elektrische Antriebe<br />

2010


<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Umweltschutz, Innovation & Sicherheit / Innovation & Sicherheit / Strategie für eine nachhaltige<br />

Die Well-to-Wheel-<br />

Betrachtung der<br />

Energieeffizienz von Pkw-<br />

Antrieben<br />

Unser Onlinetool OPTIRESOURCE ermöglicht die Berechnung der Energieeffizienz<br />

von Pkw-Antrieben von der Energiequelle bis zum angetriebenen Rad („Well-to-<br />

Wheel“). Basierend auf Studien zur ganzheitlichen Energiebilanzierung lassen sich<br />

unterschiedliche Kombinationen von Energiequellen, Kraftstoffen und<br />

Fahrzeugantrieben betrachten. Das Ergebnis stellt die Energieeffizienz der<br />

ausgewählten Kombination im Vergleich zu einem aktuellen Benzinfahrzeug der<br />

Kompaktklasse dar.<br />

Well-to-Wheel-Betrachtung<br />

Mobilität / Well-to-Wheel<br />

2010


<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Umweltschutz, Innovation & Sicherheit / Innovation & Sicherheit / Kraftstoffe der Zukunft<br />

Kraftstoffe der Zukunft:<br />

Neue Treibstoffe ersetzen<br />

fossilen Sprit<br />

Neben der technologischen Weiterentwicklung des Antriebs leisten auch weiter<br />

verbesserte fossile und hochwertige alternative Kraftstoffe einen wichtigen Beitrag<br />

für eine optimale Umweltbilanz des gesamten Antriebssystems. Unser Weg zum<br />

Kraftstoff der Zukunft führt von sauberen konventionellen Kraftstoffen über<br />

Biokraftstoffe der ersten und zweiten Generation zu regenerativ erzeugtem<br />

Wasserstoff bzw. Strom. Neben der Erprobung neuartiger Kraftstoffe in unseren<br />

Fahrzeugen engagieren wir uns gemeinsam mit Projektpartnern auch in der<br />

Entwicklung und dem Aufbau einer geeigneten Infrastruktur (mehr zur Kraftstoff-<br />

Roadmap von <strong>Daimler</strong>).<br />

Bioethanol und Biodiesel sind Biokraftstoffe der ersten Generation, die aus öl- oder<br />

zucker- und stärkehaltigen Pflanzen, vereinzelt auch aus tierischen Fetten gewonnen<br />

werden. Aufgrund der energieaufwendigen Herstellungsprozesse und des dabei<br />

vergleichsweise hohen Anteils eingesetzter fossiler Energie haben Biokraftstoffe der<br />

ersten Generation nur ein begrenztes CO 2 -Minderungspotenzial. Die EU hat in ihrem<br />

„Aktionsplan Biomasse“ für das Jahr 2010 einen Biokraftstoffanteil von 5,75 Prozent<br />

am Gesamtkraftstoffbedarf vorgeschrieben. Zudem hat sie 2009 in der Erneuerbare-<br />

Energien-Richtlinie einen Mindestanteil von 10 Prozent erneuerbarer Energien im<br />

Verkehrssektor bis 2020 vorgegeben.<br />

Der Einsatz von biogenen Kraftstoffen mit einem Anteil von bis zu 10 Prozent Ethanol<br />

(E10) in Mercedes-Benz und smart Modellen mit Ottomotor ist Stand der Technik.<br />

Um auch für Dieselfahrzeuge eine stärkere CO 2 -Reduzierung über den Kraftstoff zu<br />

erreichen, wurde 2009 in Deutschland der Anteil von Biodiesel<br />

(Fettsäuremethylester, FAME) auf 7 Prozent (B7) erhöht. Durch einen umfangreichen<br />

Flottentest mit Neu- und Bestandsfahrzeugen der Mercedes-Benz und smart Pkw<br />

konnten wir die Eignung von B7 für unsere Modelle nachweisen.<br />

Weiteres Potenzial zur Erhöhung des Biokraftstoffanteils bei Dieselfahrzeugen liegt<br />

im Einsatz von qualitativ hochwertigen hydrierten Pflanzenölen (Hydrotreated<br />

Vegetable Oils, HVO ). Die HVO sind emissionsarm und können problemlos als<br />

Beimischung in beliebiger Höhe verwendet werden. Feldtests in Mercedes-Benz Lkw<br />

und Bussen haben gezeigt, dass der Einsatz von Dieselkraftstoff aus hydrierten<br />

2010


Pflanzenölen den Ausstoß von Stickoxidemissionen um bis zu 15 Prozent senken<br />

kann. Die CO 2 -Emissionen des Kraftstoffs sind über die gesamte Kette, vom Anbau<br />

bis zum Einsatz im Fahrzeug, um mehr als 60 Prozent geringer als bei fossilen<br />

Kraftstoffen. Voraussetzung für den Einsatz von HVO muss jedoch ein nachhaltiger<br />

Anbau der eingesetzten Biomasse sein.<br />

Biomass-to-Liquid-Kraftstoffe (BTL). Wir engagieren uns daher bereits seit<br />

Langem für die Entwicklung von Biokraftstoffen der zweiten Generation, wie<br />

beispielsweise die Biomass-to-Liquid-Kraftstoffe (BTL ). Diese können aus<br />

unterschiedlichsten biogenen Ersatz- und Reststoffen gewonnen werden und stehen<br />

damit nicht im Wettbewerb zur Nahrungs- und Futtermittelproduktion. Der Einsatz<br />

von synthetischen Kraftstoffen – wie BTL – kann die Partikelemissionen um bis zu<br />

30 Prozent, Kohlenmonoxid- und Kohlenwasserstoffemissionen um bis zu 90 Prozent<br />

reduzieren. Vom Anbau über die Herstellung bis zur Nutzung lassen sich mit BTL bis<br />

zu 90 Prozent CO 2 vermeiden. BTL kann ohne Anpassungen in allen Diesel-Pkw und -<br />

Nutzfahrzeugen eingesetzt werden (mehr zu Biokraftstoffen der zweiten Generation).<br />

Wasserstoff und elektrischer Strom als Kraftstoffe der Zukunft.<br />

Elektrofahrzeuge mit Batterie und Brennstoffzelle bieten CO 2 -neutrale Mobilität,<br />

sofern der benötigte Strom bzw. Wasserstoff aus erneuerbaren Energien gewonnen<br />

wird. Für eine breite Nutzung muss zudem der Aufbau einer entsprechenden Tank-<br />

bzw. Ladeinfrastruktur weiter vorankommen. Das ist nur in Zusammenarbeit von<br />

Politik, Mineralölindustrie, Energiewirtschaft und weiteren potenziellen Investoren zu<br />

leisten. <strong>Daimler</strong> engagiert sich für diese Ziele u. a. in der europäischen Kooperation<br />

„Clean Energy Partnership“ (CEP). Seit September 2009 ist das Unternehmen<br />

Partner der Initiative „H2 Mobility“, die Möglichkeiten für den Aufbau einer<br />

flächendeckenden Infrastruktur zur Versorgung mit Wasserstoff in Deutschland<br />

prüft.<br />

<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Umweltschutz, Innovation & Sicherheit / Innovation & Sicherheit / Kraftstoffe der Zukunft<br />

2010


<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Umweltschutz, Innovation & Sicherheit / Innovation & Sicherheit / Kraftstoffe der Zukunft / Kraftstoff-<br />

Kraftstoff-Roadmap von<br />

<strong>Daimler</strong><br />

1. Konventionelle Kraftstoffe wie Benzin und Diesel werden auch in den<br />

nächsten Jahren eine maßgebliche Rolle spielen und müssen deshalb weiterhin<br />

optimiert werden. Das Ziel dabei: weltweit schwefelfreier Kraftstoff mit niedrigem<br />

Aromatengehalt.<br />

2. CNG (Compressed Natural Gas) ist aus Sicht unseres Unternehmens eine<br />

vielversprechende Option für bestimmte Einsatzzwecke. CNG ist kohlenstoffärmer<br />

als Benzin oder Diesel und in der Nutzung daher mit einer CO 2 -Reduktion von rund<br />

20 Prozent im Vergleich zu Benzin verbunden.<br />

3. GTL-Kraftstoffe (Gas-to-Liquid) sind neben BTL -Kraftstoffen (Biomass-to-Liquid)<br />

die saubersten und hochwertigsten Kraftstoffe für Dieselmotoren. GTL-Diesel ist<br />

schwefel- und aromatenfrei und kann in gewissen Grenzen auf die Anforderungen<br />

des Verbrennungsmotors abgestimmt werden. Die CO 2 -Emissionen (Well-to-Wheel)<br />

sind vergleichbar zu mineralischem Dieselkraftstoff.<br />

4. Wasserstoff ist der Energieträger für Brennstoffzellenautos. In der<br />

Brennstoffzelle eingesetzt reagiert Wasserstoff mit Sauerstoff zu Wasser. Dabei<br />

entsteht elektrische Energie. Bislang wird der weltweit benötigte Wasserstoff<br />

größtenteils durch Dampfreformation aus Erdgas erzeugt. Da diese<br />

Roadmap<br />

2010


<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Umweltschutz, Innovation & Sicherheit / Innovation & Sicherheit / Kraftstoffe der Zukunft / Kraftstoff-<br />

Wasserstoffherstellung mit CO 2 -Emissionen einhergeht, müssen geeignete<br />

wirtschaftliche Verfahren zur Herstellung aus regenerativen Quellen entwickelt<br />

werden.<br />

5. Biokraftstoffe der ersten Generation, wie Bioethanol (aus Getreide oder<br />

Zuckerrüben) und Biodiesel, sind als Beimischungen zu herkömmlichen fossilen<br />

Treibstoffen – im Rahmen der für die Fahrzeuge verträglichen Konzentrationen – eine<br />

sinnvolle kurz- bis mittelfristige Option, sofern negative Auswirkungen auf die<br />

Nahrungsmittelproduktion und den Verbrauch natürlicher Flächen vermieden<br />

werden. Da Biodiesel Qualitätsdefizite aufweist, muss sein Anteil im Dieselkraftstoff<br />

aus technischen Gründen auf maximal 7 Volumenprozent beschränkt bleiben.<br />

6. Hydrierte Pflanzenöle (Hydrotreated Vegetable Oils, HVO) sind emissionsarm<br />

und werden bereits industriell hergestellt. Sie können ohne Einschränkung in<br />

höheren Anteilen dem Dieselkraftstoff beigemischt werden und eignen sich somit als<br />

Zwischenstufe bis zur Einführung von Biokraftstoffen der zweiten Generation. Nach<br />

derzeitigen Schätzungen werden ab dem Jahr 2011/2012 weltweit rund 2 Millionen<br />

Tonnen HVO (Neste-Oil-Verfahren) zur Verfügung stehen.<br />

7. Biokraftstoffe der zweiten Generation, wie BTL (Biomass-to-Liquid), werden an<br />

Bedeutung gewinnen, sobald sie großindustriell hergestellt werden können. <strong>Daimler</strong><br />

fördert die Entwicklung und den Einsatz weitgehend CO 2 -neutraler synthetischer<br />

Biokraftstoffe. Diese nutzen die Biomasse optimal, sind schwefel- und aromatenfrei.<br />

Sie können aus Ersatz- und Reststoffen gewonnen werden und stehen somit nicht im<br />

direkten Wettbewerb zur Nahrungs- und Futtermittelproduktion. Mit BTL-Kraftstoff<br />

können zudem Partikel-, CO- und HC-Emissionen vermindert werden. Das<br />

Treibhausgas-Reduktionspotenzial (Well-to-Wheel) kann abhängig von der<br />

eingesetzten Biomasse und dem Produktionsverfahren bis zu 90 Prozent betragen.<br />

CBG (Compressed BioGas) ist zu Erdgasqualität aufbereitetes Biogas, das von<br />

Erdgasfahrzeugen ohne technische Änderung getankt werden kann. Biogas wird<br />

durch anaerobe Vergärung von Biomasse, Gülle und Abwasser gewonnen. Neben<br />

BTL kann man mit Biogas aus nachwachsenden Rohstoffen den höchsten<br />

Energieertrag pro Hektar erzeugen. Der Einsatz von Biogas kann, abhängig von der<br />

verwendeten Biomasse und dem Herstellverfahren, mit Treibhausgasreduktionen<br />

(Well-to-Wheel) von bis zu 80 Prozent verbunden sein.<br />

8. Regenerativ erzeugter Wasserstoff sowie Elektrizität sind die Kraftstoffe der<br />

Zukunft, die in Kombination mit der Brennstoffzelle bzw. dem Elektrofahrzeug eine<br />

emissions- und CO 2 -freie Mobilität garantieren. Herstellungspfade für regenerativen<br />

Wasserstoff sind z. B. Elektrolyse mit regenerativem Strom (Wasserkraft, Wind- bzw.<br />

Roadmap<br />

2010


<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Umweltschutz, Innovation & Sicherheit / Innovation & Sicherheit / Kraftstoffe der Zukunft / Kraftstoff-<br />

Solarenergie, Geothermie) oder auch Biomassevergasung.<br />

Roadmap<br />

2010


Biokraftstoffe der zweiten<br />

Generation<br />

Für die Entwicklung optimierter Biokraftstoffe engagieren sich <strong>Daimler</strong> und<br />

Volkswagen seit Oktober 2007 als Mitgesellschafter der CHOREN Industries GmbH.<br />

Ziel des Unternehmens ist die Markteinführung klimafreundlicher, synthetischer<br />

Biokraftstoffe der zweiten Generation. Der von CHOREN entwickelte Kraftstoff<br />

SunDiesel ® zeichnet sich durch ein hohes CO 2 -Reduktionspotenzial aus. Vom Anbau<br />

über die Herstellung bis zur Nutzung lassen sich, so zeigt es der Vergleich der<br />

Ökobilanz von SunDiesel ® mit konventionellen Kraftstoffen, bis zu 90 Prozent CO 2<br />

vermeiden. Darüber hinaus weist der Kraftstoff eine hohe Cetanzahl auf und zeigt<br />

damit ein deutlich besseres Zündverhalten als konventioneller Diesel. Er ist zudem<br />

aromaten- wie schwefelfrei, verbrennt mit geringeren Emissionen und erfordert in<br />

der Infrastruktur und den Antriebssystemen keine speziellen Anpassungen.<br />

Die weltweit erste kommerziell betriebene Anlage zur Herstellung von Biomass-to-<br />

Liquid-(BTL -)Kraftstoffen hat CHOREN in Freiberg (Sachsen) errichtet. Teile der<br />

Anlage wurden 2009 in Betrieb genommen. Der Start der Kraftstoffproduktion mit<br />

einer Jahreskapazität von 18 Millionen Litern BTL ist für 2010 vorgesehen.<br />

Projekte für die Errichtung weiterer BTL-Anlagen im europäischen und nicht<br />

europäischen Ausland sind in Vorbereitung.<br />

Weitere Informationen:<br />

http://www.choren.com/de<br />

<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Umweltschutz, Innovation & Sicherheit / Innovation & Sicherheit / Kraftstoffe der<br />

Zukunft / Biokraftstoffe<br />

2010


Umweltgerechte<br />

Produktentwicklung<br />

Über die ökologischen Lasten eines Produkts wird weitgehend in der frühen<br />

Entwicklungsphase entschieden. Je früher die umweltgerechte Produktentwicklung<br />

(Design for Environment, DfE ) in den Entwicklungsprozess integriert ist, desto<br />

größer ist der Effekt hinsichtlich der Minimierung der Umweltauswirkungen. Spätere<br />

Korrekturen dagegen sind nur noch unter hohem Aufwand zu realisieren. Die<br />

kontinuierliche Verbesserung der Umweltverträglichkeit unserer Fahrzeuge<br />

schreiben wir daher bereits in den jeweiligen Lastenheften der Entwicklung fest.<br />

Als Querschnittsteam sind DfE-Experten in alle Prozessstufen der<br />

Fahrzeugentwicklung eingebunden. Sie bewerten alle neuen Bauteil- und<br />

Fahrzeugkonzepte im Rahmen einer ganzheitlichen Bilanzierung.<br />

Methodik der ganzheitlichen Bilanzierung. Entscheidend für die Verbesserung der<br />

Umweltverträglichkeit eines Fahrzeugs ist die Reduzierung der Emissionen und des<br />

Ressourcenverbrauchs über den gesamten Lebenszyklus. Umweltgerechte<br />

Produktentwicklung fängt somit bei der Auswahl geeigneter Rohstoffe und<br />

Materialien an und endet bei der recyclingfreundlichen Konstruktion und Produktion,<br />

die eine spätere Wiederverwendung oder Verwertung erlaubt. Derart durchdachte<br />

Demontage- und Recyclingkonzepte führen dazu, dass bei unseren Pkw und<br />

Nutzfahrzeugen immer weniger Altteile zur Entsorgung anfallen. Insgesamt kommen<br />

mehr als 40.000 Einzelprozesse auf den Prüfstand, deren Analyse, Berechnung und<br />

Bewertung schließlich ein umfassendes Ökoprofil ergibt (Informationen zum<br />

Umweltprofil der Mercedes-Benz E-Klasse).<br />

Umweltgerechte Entwicklung von Pkw. Die Anforderungen einer<br />

umweltorientierten Produktentwicklung sind in der ISO-Norm 14062 geregelt. Die S-<br />

Klasse von Mercedes-Benz erhielt im Jahr 2005 als weltweit erstes Automobil ein<br />

TÜV-Umwelt-Zertifikat, das die Erfüllung dieser Vorgaben bescheinigt. Mittlerweile<br />

wurde auch die umweltorientierte Produktentwicklung der C-Klasse, des C-Klasse T-<br />

Modells, der modellgepflegten A- und B-Klasse, des GLK, der neuen E-Klasse und des<br />

S 400 HYBRID mit dem Umwelt-Zertifikat ausgezeichnet. Die Zertifikate<br />

dokumentieren auch die großen Fortschritte, die gegenüber den jeweiligen<br />

Vorgänger- bzw. Vergleichsmodellen erzielt wurden (Mercedes-Benz-Modelle mit<br />

Umwelt-Zertifikatt).<br />

<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Umweltschutz, Innovation & Sicherheit / Innovation & Sicherheit / Produktentwicklung<br />

2010


<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Umweltschutz, Innovation & Sicherheit / Innovation & Sicherheit / Produktentwicklung / Umweltprofil<br />

Umweltprofil der Mercedes-<br />

Benz E-Klasse<br />

Primärenergiebedarf. Über den gesamten Lebenszyklus der neuen E-Klasse<br />

errechnet sich ein Primärenergieverbrauch von 702 Gigajoule und ein Umwelteintrag<br />

von rund 47 Tonnen Kohlendioxid (CO 2 ). Bei Betrachtung von Herstellung und<br />

Nutzung des Fahrzeugs über die Laufleistung von 250.000 Kilometern verursacht<br />

das aktuelle Modell somit etwa 14 Prozent weniger CO 2 -Emissionen als das<br />

Vorgängermodell zur Markteinführung im Jahr 2002. Entscheidend für die CO 2 -<br />

Emissionen und auch den Primärenergieverbrauch ist die Nutzungsphase durch den<br />

Fahrzeugkunden mit einem Anteil von etwa 80 Prozent.<br />

Emissionen. Beim Vergleich der Stickoxidemissionen über die Laufleistung ergeben<br />

E-Klasse<br />

2010


<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Umweltschutz, Innovation & Sicherheit / Innovation & Sicherheit / Produktentwicklung / Umweltprofil<br />

sich für die neue E-Klasse noch größere Vorteile als bei den CO 2 -Emissionen. Die<br />

Verbesserung liegt hier bei 20 Prozent, verglichen mit dem Vorgängermodell bei<br />

Markteinführung im Jahr 2002. Dies ist auf die deutlich reduzierten<br />

Stickoxidfahrbetriebsemissionen der neuen E-Klasse zurückzuführen. Weitere<br />

Ergebnisparameter der Ökobilanz sind in der folgenden Übersicht dargestellt.<br />

Kohlendioxid: –14 Prozent<br />

Stickoxide: –20 Prozent<br />

Schwefeldioxid: –17 Prozent<br />

Kohlenmonoxid: +10 Prozent<br />

Nicht-Methan-Kohlenwasserstoffe: –7 Prozent<br />

Recycling. Für die neue E-Klasse kann eine stoffliche Recyclingfähigkeit von<br />

85 Prozent und eine Verwertbarkeit von 95 Prozent gemäß dem Berechnungsmodell<br />

nach ISO 22628 nachgewiesen werden.<br />

Werkstoffzusammensetzung. Bei der neuen E-Klasse ist zu erkennen, dass über<br />

die Hälfte des Fahrzeuggewichtes (60,8 Prozent) durch die Stahl-/Eisenwerkstoffe<br />

definiert wird. Danach folgen die Polymerwerkstoffe (19 Prozent) und als drittgrößte<br />

Fraktion die Leichtmetalle (9,7 Prozent).<br />

E-Klasse<br />

2010


<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Umweltschutz, Innovation & Sicherheit / Innovation & Sicherheit / Produktentwicklung / Umwelt-<br />

Mercedes-Benz-Modelle mit<br />

Umwelt-Zertifikat<br />

Die Mercedes-Benz S-Klasse war 2005 das weltweit erste Automobil mit Umwelt-<br />

Zertifikat gemäß der ISO-Norm 14062 für umweltgerechte Produktentwicklung<br />

(Design for Environment ). Damit bestätigt die Zertifizierungsstelle der TÜV Süd<br />

Management Service GmbH die in allen Aspekten umweltgerechte Entwicklung des<br />

Fahrzeugs nach den Anforderungen der ISO-Norm. Mittlerweile wurde auch die<br />

umweltorientierte Produktentwicklung der C-Klasse, des C-Klasse T-Modells, der<br />

modellgepflegten A- und B-Klasse, des GLK, der neuen E-Klasse und des S 400<br />

HYBRID mit dem Umwelt-Zertifikat ausgezeichnet. Daten und Fakten der Fahrzeuge<br />

mit Umwelt-Zertifikat sind in den nachfolgenden Broschüren zusammengefasst.<br />

Zertifikat<br />

2010


Sicherheit<br />

Fahrzeugsicherheit gehört zu unseren Kernkompetenzen und ist ein zentraler<br />

Bestandteil unserer Produktstrategie. Unsere Entwicklungen bei der passiven und<br />

aktiven Fahrzeugsicherheit von Pkw, Lkw, Transportern und Omnibussen sind seit<br />

mehr als 60 Jahren wegweisend. Weltweit investiert kein Hersteller mehr in die<br />

Entwicklung lebensrettender Sicherheitssysteme. Den Einsatz für mehr Sicherheit im<br />

Straßenverkehr versteht <strong>Daimler</strong> als Aufgabe von gesellschaftlicher Bedeutung im<br />

Interesse aller Verkehrsteilnehmer. Deshalb verfolgen wir konsequent unsere „Vision<br />

vom unfallfreien Fahren“ und setzen sie Schritt für Schritt in die Realität um. Damit<br />

unterstützen wir auch das Ziel der EU, die Zahl der Verkehrstoten von 2001 bis<br />

2010, trotz drastisch zunehmender Verkehrsleistung, zu halbieren.<br />

<strong>Daimler</strong> definiert Sicherheit als ganzheitliche Aufgabe, die weit über die Einhaltung<br />

gesetzlicher Vorgaben und genormter Crashtestanforderungen hinausgeht. Unser<br />

Konzept der integralen Sicherheit umfasst vielmehr alle Aspekte rund ums Fahrzeug<br />

und orientiert sich an den folgenden 4 Phasen:<br />

1. Sicher fahren: Gefahren vermeiden, rechtzeitig warnen und assistieren.<br />

2. Bei Gefahr: Vorbeugend agieren mit PRE-SAFE ® .<br />

3. Beim Unfall: Bedarfsgerecht schützen.<br />

<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Umweltschutz, Innovation & Sicherheit / Innovation & Sicherheit / Sicherheit<br />

4. Nach dem Unfall: Schlimmeres vermeiden und schnell helfen.<br />

Sicher fahren: Gefahren vermeiden, rechtzeitig warnen und assistieren.<br />

Oberstes Ziel unserer Sicherheitsphilosophie ist es, Unfälle zu vermeiden. Aktive<br />

Sicherheitssysteme wie ESP ® und der Bremsassistent tragen bereits seit Jahren<br />

entscheidend zu mehr Verkehrssicherheit bei. Die neue Müdigkeitsdetektion<br />

ATTENTION ASSIST beobachtet mittels Sensoren zu jeder Zeit das Verhalten des<br />

Fahrers, kann so typische Anzeichen von Übermüdung erkennen und den Fahrer<br />

entsprechend warnen. Der radargestützte Abstandsregeltempomat DISTRONIC PLUS<br />

unterstützt den Fahrer, die gewählte Distanz zum Vordermann zu halten. Je nach<br />

Situation kann der Tempomat das Fahrzeug bis zum Stillstand abbremsen oder auf<br />

die gewünschte Geschwindigkeit beschleunigen, wenn der Verkehr wieder rollt. Im<br />

Nutzfahrzeug warnt der Telligent ® -Spurassistent (im Omnibus: Spurassistent) den<br />

Fahrer, wenn der Lkw die registrierte Fahrspur ungewollt zu verlassen droht. Zu<br />

dichtes Auffahren verhindert die Telligent ® -Abstandsregelung im Lkw und der<br />

Abstandsregeltempomat im Omnibus. Die Telligent ® -Stabilitätsregelung (im<br />

Omnibus ESP ® und im Transporter Adaptive ESP ® ) kann ein Schleudern innerhalb<br />

der physikalischen Grenzen unterbinden. Und der Dauerbrems-Limiter verhindert,<br />

2010


dass Omnibusse bergab ungewollt beschleunigen.<br />

Bei Gefahr: Vorbeugend agieren mit PRE-SAFE ® . Ein wichtiges Prinzip unserer<br />

Sicherheitsphilosophie ist das Zusammenwirken von aktiven und passiven<br />

Sicherheitssystemen. So erfasst die PRE-SAFE ® Bremse den Abstand zu<br />

vorausfahrenden Fahrzeugen mittels Radar. Wenn sich das Fahrzeug dem<br />

Vordermann zu schnell nähert, warnt das System den Autofahrer und berechnet<br />

vorausschauend den nötigen Bremsdruck, den es beim Tritt aufs Bremspedal sofort<br />

bereitstellt. Reagiert der Fahrer jedoch trotz registrierter, akuter Unfallgefahr nicht<br />

auf Warnhinweise, kann die PRE-SAFE ® Bremse eine automatische Teilbremsung<br />

einleiten. In den Fahrzeugen der neuen E- und S-Klasse geht dieses<br />

Sicherheitssystem noch einen Schritt weiter: Handelt der Fahrer auch nach der<br />

Teilbremsung nicht, so aktiviert die PRE-SAFE ® Bremse vor dem unvermeidbaren<br />

Aufprall die maximale Bremsleistung und kann dadurch die Unfallschwere deutlich<br />

vermindern. Nach wie vor einzigartig innerhalb der Nutzfahrzeugbranche ist der<br />

Notbrems-Assistent Active Brake Assist, der für Mercedes-Benz Lkw und inzwischen<br />

auch für Reisebusse der Marken Mercedes-Benz und Setra angeboten wird. Der<br />

Active Brake Assist leitet bei erkannter, akuter Gefahr eines Auffahrunfalls nach<br />

gestuften Warnhinweisen eine Vollbremsung ein. Kommt das Fahrzeug mit der<br />

Notbremsung zum Stillstand, wird automatisch die Warnblinkanlage eingeschaltet.<br />

Gemeinsam mit dem Front Collision Guard (FCG ), dem System zum Schutz bei<br />

einem Frontalaufprall, wird so ein bislang unerreichtes Maß an Sicherheit für Fahrer<br />

und Reisebegleiter erreicht.<br />

<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Umweltschutz, Innovation & Sicherheit / Innovation & Sicherheit / Sicherheit<br />

Beim Unfall: Bedarfsgerecht schützen. Bei der Entwicklung neuer<br />

Sicherheitssysteme legt <strong>Daimler</strong> die langjährige Erfahrung und die Daten aus 40<br />

Jahren intensiver Unfallforschung zugrunde. Dabei orientieren wir uns, nach dem<br />

Konzept der sogenannten „Real Life Safety“, an realen Gefahrensituationen im<br />

Straßenverkehr. Darüber hinaus führt <strong>Daimler</strong> eine ganze Reihe unterschiedlicher<br />

Crashtests durch, die weit über die Anforderungen gesetzlicher Vorschriften und<br />

Ratings hinausgehen. Mit den so entwickelten Innovationen wie Airbag,<br />

Automatikgurt, Gurtstraffer und Gurtkraftbegrenzer haben die Pkw-Modelle<br />

traditionell ein vorbildliches Sicherheitsniveau. Umfassende Innovationen rund um<br />

Karosseriestruktur und Fahrgastzelle mindern zudem die Schwere eines Unfalls.<br />

Durch den verstärkten Einsatz höchstfester Stahllegierungen kann die Karosserie<br />

hohen Aufprallbelastungen weitestgehend standhalten. So bestehen rund 72 Prozent<br />

aller Karosseriebleche der neuen E-Klasse aus diesen modernen<br />

Hightechstahlsorten. Bei den Nutzfahrzeugen tragen dieselben Techniken wie im<br />

Pkw dazu bei, die Sicherheit der Fahrzeuginsassen zu erhöhen. Der 3-Punkt-<br />

2010


<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Umweltschutz, Innovation & Sicherheit / Innovation & Sicherheit / Sicherheit<br />

Sicherheitsgurt (im Lkw und Omnibus integriert) und die verstellbare Kopfstütze<br />

halten den Fahrer bestmöglich in seinem Sitz. Auch die Fahrgäste im Reisebus sind<br />

mit integrierten 2-Punkt-Sicherheitsgurten und energieabsorbierenden<br />

Rückenlehnen bestmöglich gesichert.<br />

Nach dem Unfall: Schlimmeres vermeiden und schnell helfen. Nach einer<br />

Kollision geht es darum, größeren Schaden zu vermeiden und Verletzte schnell zu<br />

retten. Um die Situation nach einem Crash zu entschärfen, können durch ein<br />

zentrales Steuergerät bestimmte Bereiche des Bordstromnetzes von der Batterie<br />

getrennt, der Motor abgeschaltet, das Warnblinklicht und die Notbeleuchtung<br />

aktiviert, die Türen entriegelt und die Seitenscheiben abgesenkt werden. Für alle<br />

Rettungskräfte stellt <strong>Daimler</strong> Rettungsleitfäden im Internet zur Verfügung. Viele<br />

Feuerwehren haben sich diesen Rettungsleitfaden auf einem Einsatzlaptop<br />

abgespeichert und können so die erforderlichen Informationen bereits auf dem Weg<br />

zum Unfallort abrufen (Rettungsleitfaden und -karten für Pkw).<br />

Auch für Lkw, Busse und Transporter sind Rettungsleitfäden im Internet abrufbar. Sie<br />

bieten exakte Anleitungen, wie etwa verunfallte Fahrzeuge zu stabilisieren sind, wie<br />

das Fahrerhaus des Lkw abgesenkt werden kann oder wo und wie genau das<br />

Rettungsgerät angesetzt werden muss, um das Fahrerhaus oder auch den Fond<br />

eines Transporters zu öffnen (Informationen für Rettungs- und Abschleppdienste).<br />

Wir forschen weiterhin intensiv an Verbesserungen der Sicherheit für Passagiere und<br />

Verkehr, wie das neue Mercedes-Benz Experimental-Sicherheits-Fahrzeug (ESF<br />

2009) zeigt. Zu den Highlights der Sicherheitsinnovationen zählen unter anderem<br />

aufblasbare Metallstrukturen, die sich in Sekundenbruchteilen entfalten, die<br />

Stabilität von Strukturbauteilen erhöhen und dadurch die Crashsicherheit der<br />

Fahrzeuge weiter erhöhen. Neu ist auch der Braking Bag, der sich im Fahrzeugboden<br />

vor einer Kollision entfaltet und das Fahrzeug durch einen Reibbelag auf der<br />

Fahrbahn abstützt und zusätzlich abbremst.<br />

Die heute in Nutzfahrzeugen – Lkw, Omnibussen und Transportern – angebotenen<br />

Sicherheits-Assistenz-Systeme können den häufigsten Unfallarten – Auffahrunfällen<br />

2010


<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Umweltschutz, Innovation & Sicherheit / Innovation & Sicherheit / Sicherheit<br />

(33 Prozent) sowie Spurführungsunfällen bzw. Abkommen von der Fahrbahn<br />

(39 Prozent) – wirksam begegnen. In den vergangenen Jahren ist die Nachfrage nach<br />

modernster Sicherheitstechnik stetig gestiegen – allein die Ausstattungsquote von<br />

Lkw mit dem System Active Brake Assist stieg seit 2008 um 32 Prozent. Bei den<br />

Reisebussen, die mit Active Brake Assist verfügbar sind, liegt die Bestellquote<br />

inzwischen sogar bei knapp 70 Prozent. Da die starke Nachfrage sich aber bisher auf<br />

Deutschland und die Schweiz konzentriert, ist eine weitere Verbreitung der Systeme<br />

unser Ziel. Gemeinsam mit der Allianz und der DEKRA hat <strong>Daimler</strong> deshalb die<br />

Initiativen „Safetyplus Truck“ und „Safetyplus Van“ ins Leben gerufen, die die<br />

Ausrüstung der Fahrzeuge mit modernsten Regel- und Fahrer-Assistenz-Systemen<br />

fördern. Versicherungen und Berufsgenossenschaften bieten inzwischen<br />

Prämiennachlässe, wenn Nutzfahrzeuge mit den entsprechenden Techniken<br />

ausgestattet sind (Sicherheitstrainings und Fahrerschulungen).<br />

Dem Schutz schwächerer Verkehrspartner, wie Fußgänger und Radfahrer, kommt bei<br />

der Entwicklung der Mercedes-Benz Pkw seit jeher eine große Bedeutung zu.<br />

Glattflächige Karosserien, energieabsorbierende Stoßfänger, bündige Türgriffe,<br />

Verbundglas-Frontscheiben, klappbare Außenspiegel sowie versenkt angeordnete<br />

Scheibenwischer sind seit vielen Jahren Merkmale der Mercedes-Benz Modelle, die<br />

dem Fußgängerschutz dienen. Bei den zusätzlichen Maßnahmen in der neuen E-<br />

Klasse steht eine neu entwickelte, aktive Motorhaube an erster Stelle. Erkennen die<br />

Aufprallsensoren einen Zusammenstoß mit einem Fußgänger, löst die Elektronik die<br />

Arretierung der Motorhaube und drückt diese im Bruchteil einer Sekunde bis zu 50<br />

Millimeter nach oben. Diese Technik vergrößert den Deformationsraum und reduziert<br />

dadurch das Verletzungsrisiko des Fußgängers.<br />

Verkehrssicherheit. Fahrzeugsicherheit zählt zu den Kernkompetenzen von<br />

<strong>Daimler</strong>. Gleichzeitig wissen wir, dass Verkehrssicherheit nicht auf technologische<br />

Lösungen an den Fahrzeugen beschränkt werden darf. Wir sind uns unserer<br />

Verantwortung für den gesamten Straßenverkehr bewusst und gehen deshalb einen<br />

Schritt weiter. So reicht unser Engagement von der Verkehrsfrüherziehung für die<br />

2010


ganz kleinen Verkehrsteilnehmer über Informationen für Rettungskräfte bis hin zu<br />

umfassendem Partnerschutz:<br />

<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Umweltschutz, Innovation & Sicherheit / Innovation & Sicherheit / Sicherheit<br />

<strong>Daimler</strong> unterstützt das European Road Assessment Programme (EuroRAP ) in dem Ziel, das System<br />

Straße sicherer zu machen, etwa indem Unfallschwerpunkte aufgezeigt und beseitigt werden.<br />

In zahlreichen wissenschaftlich fundierten Programmen und Initiativen (wie „The Global Road Safety<br />

Partnership“, „MobileKids “ und „Mothers against Drunk Driving “) schult <strong>Daimler</strong> das<br />

sicherheitsbewusste Verhalten von Kindern im Straßenverkehr, sensibilisiert Eltern und klärt mithilfe<br />

gesellschaftlicher Kampagnen auf.<br />

2010


Zu einem möglichst umfassenden Sicherheitskonzept gehört es auch, Informationen<br />

zu unseren Fahrzeugen und deren Sicherheitssystemen gezielt für Rettungskräfte zur<br />

Verfügung zu stellen. Die ständig aktualisierte Dokumentation hält für die Pkw-<br />

Baureihen von Mercedes-Benz, Maybach und smart alle rettungsrelevanten Daten<br />

detailliert und übersichtlich bereit. Der Rettungsleitfaden für Pkw ist in den Sprachen<br />

Deutsch, Englisch, Französisch, Spanisch, Italienisch und Japanisch kostenlos über<br />

das Internet abrufbar.<br />

Rettungsleitfaden Pkw<br />

Rettungsdienste können sich mithilfe des Leitfadens bereits vorab mit den<br />

Besonderheiten moderner Fahrzeugmodelle vertraut machen. Viele Feuerwehren<br />

haben sich den Rettungsleitfaden auf einem Einsatzlaptop abgespeichert und<br />

können so die erforderlichen Informationen bereits auf dem Weg zum Unfallort<br />

abrufen.<br />

<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Umweltschutz, Innovation & Sicherheit / Innovation & Sicherheit / Sicherheit / Rettungsleitfaden<br />

Rettungsleitfaden und -<br />

karten für Pkw im Internet<br />

Rettungskarten<br />

Neben dem „Leitfaden für Rettungsdienste“ stellt Mercedes-Benz mit der<br />

„Rettungskarte“ ab sofort Informationen in komprimierter Form für viele Baureihen<br />

und Modelle zur Verfügung. Fahrzeugbesitzer und Rettungskräfte können die<br />

Rettungskarte kostenlos aus dem Internet herunterladen.<br />

2010


<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Umweltschutz, Innovation & Sicherheit / Innovation & Sicherheit / Sicherheit / Informationen für<br />

Informationen für Rettungs-<br />

und Abschleppdienste<br />

Im Notfall muss es schnell gehen. Deswegen stellen wir Rettungsdiensten in<br />

mehreren Sprachen genaue Informationen zu unseren Fahrzeugen und deren<br />

Sicherheitssysteme zur Verfügung. Spezielle Kenntnisse sind zudem für das schnelle<br />

und fachgerechte Abschleppen und Bergen von Nutzfahrzeugen erforderlich. Auch<br />

dazu haben wir in mehreren Sprachen Leitfäden vorbereitet.<br />

Rettungsleitfaden Lkw<br />

Rettungsleitfaden Transporter<br />

Rettungsleitfaden Omnibus<br />

Rettungsdienste<br />

2010


Sicherheitstechnik muss für den Fahrer beherrschbar bleiben und darf ihn nicht aus<br />

der Verantwortung entlassen. Über die Technik hinaus leisten deshalb Aus- und<br />

Weiterbildungsangebote für Pkw- und Nutzfahrzeugfahrer einen wichtigen Beitrag zur<br />

Sicherheit.<br />

<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Umweltschutz, Innovation & Sicherheit / Innovation & Sicherheit / Sicherheit / Sicherheitstrainings<br />

Informationen zu unseren<br />

Sicherheitstrainings und<br />

Fahrerschulungen<br />

Seit mehr als drei Jahrzehnten bieten wir professionelle Fahrsicherheitstrainings für<br />

unsere Pkw-Kunden an. Die Programme sind Bestandteil der ganzheitlichen<br />

Betrachtung der Fahrsicherheit und der Unfallvermeidung. Beim Neuerwerb eines<br />

Fahrzeugs der Baureihen Sprinter, Vito oder Viano laden wir unsere Kunden mit<br />

einem Gutschein zur kostenlosen Teilnahme an einem Fahrtraining ein. Genau<br />

abgestimmt auf das jeweilige Fahrzeug vermitteln die Kurse den effektiven Einsatz<br />

moderner Sicherheitstechnik wie auch eine ökonomische und vorausschauende<br />

Fahrweise.<br />

Bereits seit 40 Jahren bietet Mercedes-Benz professionelle Schulungen und<br />

Fahrsicherheitstrainings für Berufsfahrer von Lkw und Omnibussen an. Mit jährlich<br />

mehr als 65.000 teilnehmenden Berufskraftfahrern aus 50 Ländern (einschließlich<br />

Sondertrainings für ganze Speditionen) hat sich das Mercedes-Benz Driver-Training<br />

längst zur größten Schulungseinrichtung dieser Art für Lkw-Fahrer entwickelt. Im<br />

Bereich der Personenbeförderung mit Omnibussen haben schon mehr als 10.000<br />

Fahrer unsere Sicherheitstrainings durchlaufen. Berufskraftfahrer des gewerblichen<br />

Güterverkehrs sind nach Berufskraftfahrer-Qualifikationsgesetz (BKrFQG)<br />

verpflichtet, alle fünf Jahre eine Weiterbildung von 35 Stunden bei einer zertifizierten<br />

Ausbildungsstätte zu absolvieren. Als anerkannter Ausbildungsbetrieb führt<br />

Mercedes-Benz bereits seit 2008 Trainings und Seminare nach den Vorgaben dieses<br />

Gesetzes durch. Die Qualifikation der Fahrer von Fahrzeugen ab 3,5 Tonnen<br />

zulässigem Gesamtgewicht dient deren eigener Sicherheit sowie auch der anderer<br />

Verkehrsteilnehmer und reduziert die durch den Güterverkehr verursachten<br />

Umweltbelastungen.<br />

2010


Umweltschutz in der<br />

Lieferantenkette<br />

Corporate Procurement Services. Die Einkaufsorganisation von <strong>Daimler</strong> setzt sich<br />

aus den drei Einkaufsbereichen Procurement Mercedes-Benz Cars and Vans,<br />

Procurement <strong>Daimler</strong> Trucks and Buses sowie dem Einkauf Nichtproduktionsmaterial<br />

– International Procurement Services – zusammen. Sie bilden das Ressort Corporate<br />

Procurement Services, das an den Vorstand Finanzen & Controlling berichtet. Der<br />

Einkauf ist weltweit mit rund 2.000 Mitarbeitern an über 50 Standorten vertreten.<br />

Unsere Philosophie der Zusammenarbeit mit Lieferanten beruht auf klaren<br />

gegenseitigen Erwartungen und Verpflichtungen. Denn um unsere Ziele zu erreichen,<br />

sind wir auf kooperative und verlässliche Partner angewiesen, die unsere Sichtweise<br />

einer nachhaltigen Zusammenarbeit teilen. Unsere Erwartungen hinsichtlich<br />

ökologischer und gesellschaftlicher Aspekte haben wir in der „Richtlinie zur<br />

Nachhaltigkeit für Lieferanten“ formuliert.<br />

Zusammenarbeit in schwierigen Zeiten. Die Ertragslage vieler Zulieferbetriebe in<br />

der Automobilindustrie hat sich 2009 deutlich verschlechtert. Wir nehmen hier<br />

unsere Verantwortung ernst und haben im Rahmen des Risikomanagements<br />

(Supplier Risk Management) Prozesse etabliert, um Lieferanten mit wirtschaftlichen<br />

Schwierigkeiten zu identifizieren. Bei Bedarf ergreifen wir Maßnahmen, um solche<br />

Lieferanten zu unterstützen, oder prüfen die Möglichkeit gemeinschaftlicher<br />

Stützungsmaßnahmen mit anderen Fahrzeugherstellern. Auch in diesen<br />

wirtschaftlich schwierigen Zeiten gelten die Anforderungen an nachhaltiges Handeln<br />

unserer Lieferanten in den Bereichen Arbeitsbedingungen, Umweltstandards und<br />

Business-Ethik unverändert.<br />

<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Umweltschutz, Innovation & Sicherheit / Zulieferer<br />

Wir arbeiten mit unseren Zulieferern auf einer leistungsorientierten und gleichzeitig<br />

partnerschaftlichen Basis zusammen. Den Rahmen für diese Zusammenarbeit gibt<br />

das im März 2009 neu eingeführte Lieferantenkooperationsmodell vor, das <strong>Daimler</strong><br />

Supplier Network. Mit diesem Programm haben wir uns zum Ziel gesetzt, langfristige<br />

Partnerschaften zu begleiten und auszubauen. Dabei setzen wir auf verlässliche,<br />

partnerschaftliche Geschäftsbeziehungen und klar definierte Leistungskriterien.<br />

External Balanced Scorecard im Einkauf. Als Gradmesser dient die External<br />

Balanced Scorecard (EBSC), die Leistung in messbare Kennzahlen übersetzt und<br />

damit einen objektiven Vergleich, sowohl für unsere Mitarbeiter im Einkauf als auch<br />

2010


für unsere Zulieferer, ermöglicht. Die Grundlage der EBSC sind die vier Werttreiber<br />

Qualität, Kosten, Technologie und Liefertreue. Neben diesen Werttreibern der EBSC<br />

basiert für uns eine gute Partnerschaft außerdem auch auf Werten, die einen<br />

konstruktiven Umgang miteinander ermöglichen. Dazu gehören insbesondere<br />

Fairness, Zuverlässigkeit und Vertrauen.<br />

Richtlinie zur Nachhaltigkeit für Lieferanten. Gemeinsam mit unseren<br />

Geschäftspartnern arbeiten wir an der Umsetzung der „Richtlinie zur Nachhaltigkeit<br />

für Lieferanten“. Sie wurde in Anlehnung an Grundsätze des Unternehmens sowie<br />

internationale Prinzipien und Konventionen wie dem Global Compact der Vereinten<br />

Nationen und den International Labour Standards der ILO entwickelt und weltweit an<br />

alle Lieferanten kommuniziert. Die Richtlinie setzt Standards für nachhaltiges<br />

Handeln und formuliert die Erwartungshaltung an unsere Zulieferer in Bezug auf<br />

soziale, ökologische sowie ethische Aspekte. Sie ergänzt die bestehenden<br />

Regelwerke wie die <strong>Daimler</strong>-Verhaltensrichtlinie, die Grundsätze zur sozialen<br />

Verantwortung und die Umwelt-Leitlinien des Konzerns.<br />

<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Umweltschutz, Innovation & Sicherheit / Zulieferer<br />

Ein Fragebogen zur Selbsteinschätzung von Lieferanten, ein sogenanntes<br />

Sustainability-Self-Assessment, wurde im Jahr 2009 neu entwickelt und wird derzeit<br />

in einer Pilotversion getestet. Lieferanten geben uns durch das Ausfüllen des<br />

Fragebogens Auskunft darüber, wie weit sie bei der Umsetzung der Anforderungen<br />

zur Nachhaltigkeit sind und wo gegebenenfalls noch Handlungsbedarf besteht.<br />

2010


Logistik<br />

Der Zu- und der Auslieferverkehr unserer Produktionsstätten im außereuropäischen<br />

Ausland wirken sich auf die Umwelt aus. Die schädlichen Emissionen der Transporte<br />

wollen wir durch effiziente Logistik sowie die Nutzung von Bahn- und<br />

Schiffsverbindungen minimieren. In unmittelbarer Nähe des Werks Untertürkheim<br />

am Neckar betreiben wir beispielsweise bereits seit 2004 ein Logistikzentrum, von<br />

dem aus jährlich mehr als 60.000 (2009: knapp 69.000) Tonnen an Aggregaten auf<br />

dem umweltfreundlichen Wasser- und Schienenweg transportiert werden. Dadurch<br />

konnten im Jahr 2009 in Abhängigkeit vom Gesamttransportvolumen etwa 4.000<br />

Tonnen CO 2 eingespart werden. Im Jahr 2009 transportierten Lkw für die Produktion<br />

in den deutschen Pkw- und Nutzfahrzeugwerken sowie im spanischen Vitoria rund<br />

2,8 Mio. Tonnen Güter über eine Gesamtstrecke von 113 Mio. Kilometern (ohne Frei-<br />

Haus-Lieferungen). Die damit verbundenen CO 2 -Emissionen beliefen sich auf rund<br />

99.500 Tonnen (laut Handbuch für Emissionsfaktoren des Straßenverkehrs, HBEFA<br />

2.1). Das entspricht rund 5 Prozent aller produktionsbedingten CO 2 -Emissionen der<br />

belieferten Werke.<br />

Auf den Exportwegen in die USA nutzen wir inzwischen für die Pkw vorwiegend<br />

überdachte Lagerflächen in Parkhäusern und witterungsgeschützte Züge<br />

(sogenannte „Tubes“). Deshalb haben wir 2009 erstmals auf die beim Transport<br />

übliche Lackschutzfolie verzichtet und rund 40.000 Quadratmeter des Materials<br />

eingespart. Zurzeit prüfen wir, ob die Lackschutzfolie für Überseeexporte zukünftig<br />

ganz abgeschafft werden kann. Zusätzlich wurden bei der gesamten exportierten<br />

Pkw-Flotte die sogenannten Stoßfängerpads eingespart. Das sind 6<br />

Schaumstoffstreifen pro Fahrzeug, deren Gesamtvolumen jährlich der Füllung von 10<br />

großen Containern entspricht.<br />

<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Umweltschutz, Innovation & Sicherheit / Logistik<br />

2010


<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Umweltschutz, Innovation & Sicherheit / Produktion / Strategien für den Umweltschutz in der<br />

Strategie für den<br />

Umweltschutz in der<br />

Produktion<br />

Wir wollen in der Produktions- und Verfahrenstechnik Innovationen vorantreiben, die<br />

der Umwelt zugute kommen. In unserer dritten Umwelt-Leitlinie haben wir uns<br />

deswegen vorgenommen, alle Produktionsphasen möglichst umweltverträglich zu<br />

gestalten. Die wichtigsten Handlungsfelder sind der Klimaschutz, die Luftreinhaltung<br />

und die Ressourcenschonung. Konkret heißt dies:<br />

Reduzierung des direkten und indirekten CO 2 -Ausstoßes,<br />

Verringerung der Lösemittelemissionen,<br />

Erhöhung der Ressourceneffizienz und die Vermeidung von Abfall.<br />

Dafür hat <strong>Daimler</strong> Steuerungsprozesse entwickelt, die in zertifizierten<br />

Umweltmanagementsystemen an den Standorten verankert sind. Die nach der<br />

europäischen Umweltauditverordnung EMAS bewerteten Standorte legen jährlich in<br />

geprüften Umwelterklärungen Rechenschaft über ihre Umweltpolitik, ihre Ziele und<br />

Maßnahmen sowie über ihre Umweltdaten ab.<br />

Konzernweite Daten zum produktionsbezogenen Umweltschutz<br />

Energieverbrauch gesamt GWh 10.323 10.420 8.631 -17,2<br />

davon Strom GWh 4.608 4.579 3.863 -15,7<br />

davon Erdgas GWh 4.302 4.383 3.473 -20,7<br />

davon Fernwärme GWh 976 1.025 932 -9,0<br />

davon Heizöl GWh 143 135 115 -15,2<br />

davon Flüssiggas GWh 114 101 121 +19,1<br />

davon Kohle GWh 180 197 127 -35,4<br />

CO 2 -Emissionen gesamt 1.000 t 3.739 3.611 3.037 -15,9<br />

davon direkt (Scope 1) 1.000 t 909 925 743 -19,6<br />

davon indirekt (Scope 2) 1.000 t 2.830 2.686 2.293 -14,6<br />

Emissionen in die Luft Lösemittel (VOC) t 7.381 6.356 4.275 -32,7<br />

Schwefeldioxid (SO 2 ) t 51 37 33 -10,7<br />

Kohlenmonoxid (CO) t 2.167 2.657 2.148 -19,2<br />

Sickoxide (NO x ) t 884 938 802 -14,5<br />

Staub (ges.) t 262 243 186 -23,4<br />

Abfallmengen Abfall zur Beseitigung 1.000 t 79 69 42 -39,1<br />

Abfall zur Verwertung (ohne<br />

Schrott) 1.000 t 210 231 149 -35,5<br />

Schrott zur Verwertung 1.000 t 801 751 527 -29,8<br />

gefährlicher Abfall zur<br />

Beseitigung 1.000 t 16 19 24 +30,1<br />

gefährlicher Abfall zur<br />

Einheit 2007 2008 2009* Veränderung<br />

2008/2009<br />

in Prozent<br />

Verwertung 1.000 t 60 60 45 -25,4<br />

Produktion<br />

2010


Wasserverbrauch Trinkwasser (Fremdbezug) Mio. m 3 9,87 9,24 7,11 -23,1<br />

Umweltschutz-<br />

<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Umweltschutz, Innovation & Sicherheit / Produktion / Strategien für den Umweltschutz in der<br />

Konzernweite Daten zum produktionsbezogenen Umweltschutz<br />

Ausführliche Datenübersicht zum Umweltschutz in der Produktion<br />

Sie haben die Möglichkeit, mit unserem Kennzahlenvergleich (Kennzahlen absolut<br />

bzw. Kennzahlen spezifisch) gezielt Daten der letzten sechs nach Ihren Bedürfnissen<br />

zusammenzustellen, als Grafik oder Tabelle auszugeben oder in Form einer Excel-<br />

Datei herunterzuladen.<br />

Brunnenwasser (Eigenförderung) Mio. m 3 5,48 5,31 4,24 -20,2<br />

Oberflächenwasser (u. a.) Mio. m 3 0,82 0,84 0,61 -28,1<br />

bezogene Kosten Investitionen Mio. € 86 74 44 -40,1<br />

laufende Aufwendungen Mio. € 435 483 373 -22,8<br />

FuE-Aufwendungen Mio. € 1.418 1.799 1.721 -4,3<br />

Der starke Rückgang der Abfallmengen ist weitgehend durch den Produktionsrückgang bedingt. Die Entsorgung von Spülflüssigkeiten im Zuge von<br />

Lackierprozessumstellungen verursachte jedoch einen weiteren Anstieg der gefährlichen Abfälle zur Beseitigung. Die Verwertungsquote bei den nicht gefährlichen<br />

Abfällen (ohne Schrott) liegt bei leicht verbesserten 78 Prozent. Entsprechend dem Geschäftsverlauf gingen die umweltschutzbezogenen Aufwendungen zurück. Der<br />

Anstieg des Anteils der umweltbezogenen FuE-Aufwendungen an den gesamten FuE-Aufwendungen (von 39 auf 43 Prozent) unterstreicht aber deren steigenden<br />

Stellenwert. (*Zahlen für 2009 vorläufig)<br />

Einheit 2007 2008 2009* Veränderung<br />

2008/2009<br />

in Prozent<br />

Produktion<br />

2010


Weitere Informationen zu den zertifizierten Umweltmanagementsystemen<br />

an unseren Standorten<br />

Über die Zertifizierung der Umweltmanagementsysteme nach ISO 14001 hinaus<br />

beteiligen sich alle deutschen Produktionsstandorte der <strong>Daimler</strong> AG, die Standorte<br />

Neu-Ulm und Mannheim der EvoBus GmbH sowie der im französischen Hambach<br />

gelegene smart Produktionsstandort freiwillig am europäischen Öko-Audit-System<br />

(EMAS ).<br />

<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Umweltschutz, Innovation & Sicherheit / Produktion / Strategien für den Umweltschutz in der<br />

Umweltmanagementsysteme<br />

Die von unabhängigen Gutachtern validierten Umwelterklärungen der Standorte<br />

enthalten alle wichtigen standortbezogenen Umweltdaten, Umweltziele, Maßnahmen<br />

und Umsetzungsstände.<br />

Die Umwelterklärungen sind alle drei Jahre für die Öffentlichkeit zu erstellen,<br />

dazwischen dienen „Aktualisierte Umwelterklärungen“ der jährlichen Statistik der<br />

Umweltdaten und der Berichterstattung über die Umsetzung des Umweltprogramms<br />

sowie über Änderungen im Umweltmanagementsystem. Für die einzelnen Standorte<br />

gelten unterschiedliche Termine für die Vorlage von Umwelterklärungen. Die jeweils<br />

aktuellen Umwelterklärungen der Werke finden Sie auf dieser Seite.<br />

Produktion / Umweltmanagementsysteme<br />

2010


Informationen zu<br />

Datenerfassung und<br />

Datenübersicht<br />

Ausführliche Datenübersicht zum Umweltschutz in der Produktion<br />

Sie haben die Möglichkeit, mit unserem Kennzahlenvergleich (Kennzahlen absolut<br />

bzw. Kennzahlen spezifisch) gezielt Daten der letzten sechs Jahre nach Ihren<br />

Bedürfnissen zusammenzustellen, als Grafik oder Tabelle auszugeben oder in Form<br />

einer Excel-Datei herunterzuladen.<br />

Details zur Umweltdatenerfassung und darstellung<br />

Ressourcenverbrauch und Emissionen hängen zum größten Teil von der<br />

Produktionsmenge ab. Daher werden spezifische Werte für die einzelnen<br />

Geschäftsfelder berechnet. Dazu wird die Stückzahl der produzierten Fahrzeuge des<br />

Geschäftsfelds auf die entsprechenden Daten der Produktionswerke angewendet.<br />

Mit der Neuorganisation der Geschäftsfelder im Nutzfahrzeugbereich wurden die<br />

spezifischen Werte der Bereiche Trucks, Vans und Buses jeweils gesondert erhoben.<br />

Um konsistente Zeitreihen zu erhalten, wurde diese Aufteilung soweit möglich auch<br />

in die Vergangenheit zurückgerechnet.<br />

Die so gewonnenen spezifischen Daten können nur Orientierungswerte darstellen,<br />

denn sie berücksichtigen nicht die unterschiedliche Entwicklung der<br />

Produktionstiefe, die Produktvielfalt und die Besonderheiten des teilweise<br />

geschäftsfeldübergreifenden Produktionsverbundes.<br />

Die Umwelt- und Energiedatenerfassung berücksichtigt alle relevanten<br />

Produktionsstandorte, die mehrheitlich zur <strong>Daimler</strong> AG gehören, das Zentrallager in<br />

Germersheim und die Vertriebsstandorte in Deutschland. Reine<br />

Verwaltungsstandorte und die Standorte der <strong>Daimler</strong> Financial Services bleiben<br />

unberücksichtigt.<br />

<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Umweltschutz, Innovation & Sicherheit / Produktion / Strategien für den Umweltschutz in der<br />

Produktion / Datenerfassung<br />

2010


<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Umweltschutz, Innovation & Sicherheit / Produktion / Energie und Klimaschutz<br />

Energie und Klimaschutz<br />

Innerhalb des produktionsbezogenen Umweltschutzes genießt der Klimaschutz<br />

oberste Priorität. Unser konzernweites Ziel ist es, die produktionsbedingten<br />

spezifischen CO 2 -Emissionen bis 2015 gegenüber den Werten von 2007 um<br />

20 Prozent zu senken. Um dieses Ziel zu erreichen, werden in den Werken<br />

detaillierte Potenzialanalysen und Strategien zur CO 2 -Reduktion erarbeitet und in<br />

Zusammenarbeit mit den zentralen Planungsbereichen auf Geschäftsfeldebene<br />

koordiniert. Die Stellhebel für diese Optimierung liegen in einer möglichst<br />

umweltgerechten Energiebereitstellung von Strom und Wärme an den Standorten<br />

sowie in der effizienten Energienutzung.<br />

Die Wärmeversorgung der Werke erfolgt bereits seit langem über den<br />

kohlenstoffarmen Energieträger Erdgas. Wo machbar, nutzen wir Fernwärme – und<br />

in einem Werk nahezu CO 2 -neutral Holzhackschnitzel. An vielen Standorten sind<br />

hocheffiziente Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen im Einsatz, die entweder <strong>Daimler</strong> oder<br />

ein regionaler Versorger betreibt. Koks wird ausschließlich zum Schmelzen von<br />

Gusseisen genutzt und ist dort technologisch alternativlos. Bei Neubauten,<br />

Erweiterungen oder Modernisierungen setzen wir auf innovative CO 2 -arme<br />

Energiekonzepte und regenerative Stromversorgung. So konnte 2009 eine neue<br />

Fotovoltaikanlage mit 500 Kilowatt Spitzenleistung auf dem Dach unseres Werks in<br />

Berlin in Betrieb genommen werden. Die Fotovoltaikfläche auf unseren<br />

Werksdächern wuchs 2009 auf insgesamt 35.000 Quadratmeter, die damit erzeugte<br />

Energiemenge stieg auf 4.180 Megawattstunden.<br />

Im Jahr 2009 verbrauchte <strong>Daimler</strong> weltweit insgesamt 8,63 Mio. (2008: 10,42)<br />

Megawattstunden Energie, das sind 17 Prozent weniger als im Vorjahr. Da ein großer<br />

2010


<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Umweltschutz, Innovation & Sicherheit / Produktion / Energie und Klimaschutz<br />

Teil des Energieverbrauchs nicht von der Produktionsmenge abhängt, hat sich<br />

infolge des starken Produktionsrückgangs jedoch der spezifische Energieverbrauch<br />

und damit auch die CO 2 -Emission pro Fahrzeug in allen Geschäftsfeldern erhöht.<br />

Die Auswertung verschiedener Energieoptimierungsprojekte hat uns gezeigt, dass<br />

die Energiekosten der technischen Infrastruktur einen überproportional hohen Anteil<br />

an den Gesamtenergiekosten der Produktion haben. So wurden im Geschäftsfeld<br />

Mercedes-Benz Cars 2009 im derzeit größten, zentral gesteuerten<br />

Energieeinsparprojekt durch verbesserte Abwärmenutzung, Optimierungen bei<br />

Drucklufterzeugung und Lüftungstechnik, bedarfsgesteuertem Heiz-, Beleuchtungs-<br />

und Anlagenbetrieb etc. deutliche Energieeinsparungen erzielt. Im Transporterwerk<br />

Ludwigsfelde wurde die Lüftung während Produktionspausen optimiert, dadurch<br />

ergaben sich Einsparungen von 455 Megawattstunden Strom und 2.000<br />

Megawattstunden Fernwärme. Auch bei der smart Produktion im französischen<br />

Hambach haben wir durch eine verbesserte Steuerung von Heizung und Lüftung der<br />

Werkshallen sowie der Zu- und Abluftvolumen in der Lackierung insgesamt 6.000<br />

Megawattstunden Wärmeenergie eingespart. Im Motorenwerk der Detroit Diesel<br />

Corporation in Redford (USA) führte ein groß angelegtes Mitarbeiterprogramm mit<br />

internen „Energiebotschaftern“ zu einer Einsparung von 15 Prozent bei Heizung,<br />

Lüftung und Klimatisierung. In den Werken Mount Holly und Cleveland der <strong>Daimler</strong><br />

Trucks North America trugen eine Sensibilisierung der Mitarbeiter, neue<br />

Abschaltprogramme sowie eine optimierte Klimatisierung dazu bei, den<br />

Energieverbrauch in Stillstandszeiten um bis zu 70 Prozent und während der<br />

Produktion um 30 Prozent zu senken. Unter anderem konnte durch große<br />

Ventilatoren die Luftumwälzung so verbessert werden, dass die Kühlung im Sommer<br />

wie die Heizung im Winter weniger Energie erfordert.<br />

CO 2 -Emissionen. Aufgrund von Einsparungen und der geringeren Produktion<br />

sanken die energiebedingten CO 2 -Emissionen aller Werke 2009 um 15,8 Prozent auf<br />

3,04 Mio. Tonnen. Die Emissionen weiterer Treibhausgase, wie zum Beispiel<br />

Kältemittel, sind zu vernachlässigen: Umgerechnet auf ihre Klimarelevanz machen<br />

sie weniger als 1 Promille der gesamten Treibhausgasemissionen von <strong>Daimler</strong> aus<br />

(Details zur Berechnung der CO 2 -Emissionen).<br />

2010


<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Umweltschutz, Innovation & Sicherheit / Produktion / Energie und Klimaschutz<br />

2010


<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Umweltschutz, Innovation & Sicherheit / Produktion / Energie und Klimaschutz / Berechnung CO2-<br />

Details zur Berechnung der<br />

CO2-Emissionen<br />

Die Werte für die CO 2 -Emissionen werden in Anlehnung an den Corporate<br />

Accounting and Reporting Standard 2004 der Greenhouse Gas Protocol Initiative<br />

(GHG Protocol Initiative) berechnet und dargestellt. Einbezogen sind alle relevanten<br />

Mehrheitsbeteiligungen zu jeweils 100 Prozent („Control Approach“). Erfasst werden<br />

alle direkten CO 2 -Emissionen aus stationären Quellen (Scope 1) sowie die indirekten<br />

Emissionen aus der Erzeugung des eingekauften Stroms (Scope 2) und Fernwärme.<br />

Die direkten Emissionen aus der Verbrennung von Heizöl, Gas und Flüssiggas<br />

werden mit festen Faktoren (WBCSD bzw. DEHSt) berechnet.<br />

Die indirekten Emissionen von Fernwärme und Strom aus externer Produktion<br />

errechnen sich zeitlich und regional differenziert mit den Faktoren der GHG Protocol<br />

Initiative (Stand Dezember 2007), soweit keine genaueren Daten vorliegen.<br />

Abweichend davon werden für Deutschland, bezogen auf Fernwärme und<br />

Stromerzeugung, die Faktoren des Umweltbundesamtes verwendet.<br />

In den USA werden für die Stromerzeugung die von der EPA veröffentlichten<br />

Faktoren auf jeden einzelnen Bundesstaat angewendet.<br />

Um die Konsistenz der Zeitreihe zu gewährleisten, werden die Berechnungen der<br />

indirekten CO 2 -Emissionen bei Vorliegen aktualisierter Faktoren für alle Werke und<br />

Jahre neu durchgeführt. Daraus können sich Differenzen gegenüber früher<br />

veröffentlichten Daten ergeben.<br />

Andere Treibhausgase als CO 2 werden zurzeit nicht konzernweit bilanziert. Die<br />

Bilanzierung der klimawirksamen Kältemittel in deutschen Werken zeigt jedoch nur<br />

einen zu vernachlässigenden Anteil im Promillebereich.<br />

Weitere indirekte CO 2 -Emissionen (Scope 3) in der Produktnutzungsphase geben wir<br />

als spezifische Emissionen für die Fahrzeuge an.<br />

Emissionen<br />

2010


Luftreinhaltung<br />

Bei der Produktion von Fahrzeugen entstehen in unseren Werken Luftschadstoffe,<br />

insbesondere die bei der Lackierung frei werdenden Lösemittel (leichtflüchtige<br />

organische Kohlenstoffverbindungen VOC).<br />

<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Umweltschutz, Innovation & Sicherheit / Produktion / Luftreinhaltung<br />

Schwefeldioxid (SO 2 ), Kohlenmonoxid (CO), Stickoxide (NO x ) und Staub gelangen<br />

vornehmlich bei Verbrennungsprozessen in Feuerungsanlagen und auf<br />

Motorprüfständen in die Atmosphäre. Das Unternehmen hält an dem Ziel fest, das in<br />

den vergangenen Jahren erreichte niedrige Emissionsniveau zu halten und, wo immer<br />

technisch und wirtschaftlich möglich, weiter zu senken. In der Pkw-Lackiertechnik ist<br />

bereits ein sehr hoher Standard erreicht, der nur noch geringe weitere Absenkungen<br />

der Emissionen ermöglicht. Durch die Einführung von Wasserbasislacken in den<br />

1990er-Jahren wurden die Lösemittelemissionen in den Pkw-Werken um rund<br />

70 Prozent gesenkt. Bei der Lackierung von Nutzfahrzeugen und Aggregaten sind<br />

jedoch mit innovativen Lösungen noch deutliche Reduktionen möglich. So hat das<br />

EvoBus-Werk in Neu-Ulm in Zusammenarbeit mit dem Anlagenhersteller die weltweit<br />

erste vollautomatische Lackieranlage mit Robotern und elektrostatischer<br />

Applikationstechnik für die Buslackierung entwickelt, die 2008 in Betrieb genommen<br />

wurde. Gegenüber der früheren manuellen Lackierung reduzierten sich dadurch der<br />

Lackverbrauch, die zu entsorgende Lackschlammmenge und die<br />

Lösemittelemissionen um 44 Prozent sowie der Energieverbrauch um 50 Prozent.<br />

Eine weitere zukunftsweisende Innovation in der Oberflächentechnik gelang bei der<br />

Lackierung von Achsen im Werk Gaggenau. Für diesen Prozess wurde eine völlig<br />

neuartige Beschichtungstechnik mit einem Lackmaterial entwickelt, das Grundierung<br />

und Deckschicht vereint und bei Bestrahlung mit ultraviolettem Licht in nur 90<br />

Sekunden aushärtet. Die Erfolgsbilanz der neuen Technik: keine<br />

2010


<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Umweltschutz, Innovation & Sicherheit / Produktion / Luftreinhaltung<br />

Lösemittelemissionen, kein zu entsorgender Lackschlamm, 30 Prozent weniger<br />

Energiebedarf (Informationen zur UV-Lackierung).<br />

2010


Schnell und umweltfreundlich: UV-Licht zur Lackaushärtung erstmals in<br />

Serie<br />

Eine der Hauptursachen für Luftverunreinigungen in der Automobilproduktion sind<br />

die Lösemittelemissionen (VOC, Volatile Organic Compound), die bei<br />

Lackiervorgängen entstehen. Anlässlich gesetzlicher Auflagen zur Reduktion dieser<br />

Schadstoffe hatte sich das Mercedes-Benz Werk Gaggenau zum Ziel gesetzt, die<br />

Grenzwerte nicht nur zu unterbieten, sondern mit einer neuartigen Technologie auch<br />

weitere Umweltaspekte des Lackierprozesses zu verbessern. Als Ergebnis des 2005<br />

gestarteten Projektes läuft in Gaggenau seit 2009 eine komplett VOC-freie UV-<br />

Lackieranlage.<br />

<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Umweltschutz, Innovation & Sicherheit / Produktion / Luftreinhaltung / UV-Lackierung<br />

UV-Lackierung<br />

Das Projekt setzte bei der Lackierung von Außenplanetenachsen für Lkw an, da hier<br />

bislang 80 Prozent der gesamten Lösemittelemissionen des Werkes Gaggenau<br />

entstanden – so waren es im Jahr 2008 noch etwa 78 Tonnen. Ein interdisziplinär<br />

zusammengesetztes Expertenteam prüfte zwei Varianten zur Reduktion der<br />

Schadstoffe: die als Hydrolacke bekannten wässrigen Beschichtungsstoffe sowie die<br />

sogenannten UV-härtenden Lacke. Den entscheidenden Durchbruch erreichte man<br />

durch die Umstellung auf die UV-härtenden Lacke, die außerdem die Eigenschaften<br />

von Grundierung und Decklack in nur einer Schicht vereinen. Während<br />

konventionelle Lacke bei Temperaturen von 80 Grad Celsius etwa 30 Minuten zum<br />

Trocknen benötigen, kann ein UV-Lack fotochemisch, nur unter Einwirkung von UV-<br />

Strahlung, innerhalb von weniger als 90 Sekunden aushärten. Dadurch reduzieren<br />

sich auch der Energiebedarf und die damit verbundenen CO 2 -Emissionen drastisch.<br />

Bei der Anpassung der Lackierprozesse stand das Projektteam vor großen<br />

Herausforderungen: Es galt eine Lackieranlage für sehr große wie auch geometrisch<br />

sehr komplexe Bauteile zu entwickeln. Zudem musste die Qualität der Lackschicht<br />

höchsten Ansprüchen in Bezug auf Korrosionsschutz, die Vermeidung von<br />

Steinschlagschäden sowie Witterungsbeständigkeit genügen. Zusammen mit dem<br />

Lacklieferanten und dem Anlagenhersteller hat das Projektteam diese<br />

Anforderungen in einem weltweit einmaligen Lackierprozess verwirklicht. Nach der<br />

gelungenen Umsetzung im Werk Gaggenau haben sich bereits weitere<br />

Anwendungsmöglichkeiten im Konzern eröffnet.<br />

Die Vorteile der UV-Lacktechnologie gegenüber dem aktuellen Serienstand sowie<br />

der alternativen Wasserlacktechnologie sind:<br />

2010


<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Umweltschutz, Innovation & Sicherheit / Produktion / Luftreinhaltung / UV-Lackierung<br />

Übererfüllung der VOC-Richtlinie und Zero-Emissionen (für Bereich UV-Lackierung),<br />

etwa 30 Prozent Energieeinsparung,<br />

pro Jahr etwa 60 Tonnen weniger Abfall (Lackschlamm),<br />

pro Jahr etwa 900 Kubikmeter weniger belastetes Abwasser,<br />

keine direkte Erzeugung und Emission von CO 2 wie beim herkömmlichen Lackierprozess (durch<br />

thermische Lacktrocknung und Abluftbehandlung),<br />

reduzierter Lackverbrauch aufgrund eines integrierten Recyclingsystems, das voraussichtlich 2010 in<br />

Betrieb gehen wird,<br />

Prozesszeitverkürzung durch Aushärten der Beschichtung in 90 Sekunden,<br />

Reduzierung von Anlagenfläche und -volumen,<br />

optimierte Lackierqualität,<br />

Senkung der Stückkosten im Vergleich zur Alternative Wasserlack.<br />

2010


Unser Leitsatz in der Abfallwirtschaft lautet: Vermeiden und verwerten ist besser als<br />

entsorgen. Das Wiederaufbereiten und Wiederverwenden von Roh-, Hilfs- und<br />

Betriebsstoffen ist deshalb in unseren Werken seit Jahren selbstverständlich. Damit<br />

Abfälle möglichst gar nicht erst entstehen, setzt das Unternehmen auf innovative<br />

technische Verfahren und eine umweltgerechte Produktionsplanung (siehe<br />

Abfallnachweis online).<br />

<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Umweltschutz, Innovation & Sicherheit / Produktion / Abfallvermeidung und Recycling<br />

Abfallvermeidung und<br />

Recycling<br />

So wurde beispielsweise am Standort Untertürkheim ein Verfahren entwickelt, das<br />

aus dem Abwasser der Teilereinigung das Bearbeitungsöl wieder herauslöst und<br />

dieses so aufbereitet, dass es direkt wiederverwendet werden kann. Das gewonnene<br />

Recyclingmaterial schont die Umwelt und ist gegenüber dem Frischprodukt etwa<br />

45 Prozent preisgünstiger. Große Erfolge in der Abfallvermeidung und -verwertung<br />

vermeldet die Detroit Diesel Corporation in Redford (USA). Das Werk erreichte durch<br />

gezielte Abfalltrennung sowie Vermeidung gefährlicher Abfälle bei der<br />

amerikanischen Umweltbehörde den Status eines „kleinen Abfallerzeugers“ mit<br />

weniger als einer Tonne gefährlichen Abfalls pro Monat. Bei der Freightliner<br />

Chassisfertigung in Gaffney (South Carolina, USA) feierte man im Oktober 2009 den<br />

letzten Abfalltransport zu einer Deponie. Ein hochmotiviertes „Green Team“ hat dort<br />

ein Abfalltrennsystem entwickelt, neue Verwertungswege etabliert,<br />

Mehrwegverpackungen eingeführt und bei der Belegschaft den notwendigen<br />

Bewusstseinswandel initiiert. So erreichte der Standort mit vormals mehr als 100<br />

Tonnen Deponieabfall monatlich binnen zwei Jahren das Ziel einer Produktion ohne<br />

Deponieabfall (mMehr zum Projekt „Zero Waste to Landfill“ in Detroit).<br />

2010


<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Umweltschutz, Innovation & Sicherheit / Produktion / Abfallvermeidung und Recycling / Abfallnachweis<br />

Abfallnachweis online<br />

Elektronisches Abfallnachweisverfahren eingeführt.<br />

<strong>Daimler</strong> setzt ab sofort das elektronische Abfallnachweisverfahren (eANV) im Werk<br />

Bremen ein. Mit diesem Verfahren wickelt das Unternehmen die Nachweisführung<br />

seiner Abfallentsorgung erstmals in elektronischer Form ab. Bis zum 1. April 2010<br />

sollen alle übrigen Produktionsstandorte und einige Niederlassungen umgestellt<br />

werden. Gesetzlich vorgeschrieben ist die eANV erst ab Februar 2011.<br />

Pressemitteilung vom 20. Januar 2010 (PDF, 78 KB)<br />

online<br />

2010


<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Umweltschutz, Innovation & Sicherheit / Produktion / Abfallvermeidung und Recycling / „Zero Waste to<br />

Projekt „Zero Waste to<br />

Landfill“ in Detroit<br />

Abschied vom Deponieabfall bei der Freightliner Chassisfertigung in<br />

Gaffney (USA)<br />

Unter dem Motto „Zero Waste to Landfill“ – „0 Deponieabfall“ – hat die <strong>Daimler</strong><br />

Trucks North America (DTNA) 2007 eine Initiative zur Abfallvermeidung an<br />

Produktionsstandorten gestartet. Als Pilotprojekt dieser Kampagne hat die<br />

Freightliner Chassisfertigung (FCCC) in Gaffney (South Carolina, USA) mustergültige<br />

Bilanzen für die Umwelt vorgelegt. Mit einem umfassenden Recyclingkonzept und<br />

der Einführung von Mehrwegverpackungen hat die FCCC als erster<br />

Nutzfahrzeughersteller in den USA den Status einer Produktion ganz ohne<br />

Deponieabfälle erreicht. Ein unter der Belegschaft gegründetes „Green Team“ hatte<br />

alle Abläufe auf den Prüfstand gestellt und ressourcenschonende wie emissionsarme<br />

Alternativen entwickelt. Das langfristige Ziel aller Maßnahmen: als Unternehmen<br />

einen deutlich kleineren „Carbon Footprint“ in der Umwelt zu hinterlassen.<br />

Seit dem Start des Projekts im Jahr 2007 engagieren sich rund 10 Prozent der<br />

Beschäftigten aus allen Werksbereichen im „FCCC Green Team“. Das hochgesteckte<br />

Ziel, binnen drei Jahren Deponieabfälle ganz zu vermeiden, sind sie mit<br />

Entschlossenheit und wachsender Begeisterung angegangen. Dabei gelang es ihnen,<br />

die gesamte Belegschaft zu einem veränderten Umgang mit Ressourcen zu bewegen.<br />

Rohstoffe wie Papier, Plastik, Aluminium, Metalle, Holz, Öle und Polyamid werden<br />

mittlerweile in farbcodierten Containern getrennt gesammelt und recycelt. Ein<br />

Rücknahmeprogramm sorgt für die Wiederverwendung oder verwertung von Kühlern,<br />

Antriebswellen, Auspuffrohren oder Bremsleitungen. Als dann im Oktober 2009, drei<br />

Monate früher als geplant, die letzte Lastwagenladung mit Deponieabfällen das<br />

Werksgelände verlies, wurde der gemeinsame Erfolg mit einem Fest begangen.<br />

Die Aktivitäten des „Green Team“ beschränken sich nicht nur auf Abfallvermeidung:<br />

Das Werk konnte die Lösemittelemissionen der Lackieranlage 2008 gegenüber dem<br />

Vorjahr um 44 Prozent senken und verbraucht mittlerweile 36 Prozent weniger<br />

Wasser. Bei diesen Reduktionen spielt allerdings zum Teil auch der<br />

Produktionsrückgang in diesem Zeitraum eine Rolle. Gleichzeitig hat das<br />

Umweltteam die Energieprozesse der Produktion in den Blick genommen. Durch das<br />

Abdichten von Lecks in der Druckluftversorgung und konsequente<br />

Abschaltprogramme der Anlagen an den Wochenenden erreichten sie<br />

Landfill“<br />

2010


<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Umweltschutz, Innovation & Sicherheit / Produktion / Abfallvermeidung und Recycling / „Zero Waste to<br />

Stromeinsparungen von insgesamt 2.540 Megawattstunden (27 Prozent). Und auch<br />

vor den eigenen Gewohnheiten machten die Beschäftigten nicht Halt: Auf den<br />

Vorschlag eines Kollegen hin gründeten sie eine betriebsinterne Mitfahrbörse, deren<br />

Nutzer in den Genuss privilegierter Parkplätze kommen.<br />

Nicht zuletzt gehen mit dem verbesserten Umweltschutz auch finanzielle Vorteile<br />

einher: Deponiegebühren können eingespart werden, durch das konsequente<br />

Recycling entstehen sogar neue Einnahmequellen. Der Erfolg des Projekts findet<br />

entsprechend große Resonanz bei anderen Unternehmen. Die FCCC hat<br />

vierteljährliche Besichtigungsprogramme aufgelegt, um der Nachfrage zu begegnen.<br />

Und als Pilotprojekt der DTNA hat die FCCC hohe Maßstäbe gesetzt: Nach diesem<br />

Vorbild sollen eines Tages alle Werke in Nordamerika deponieabfallfrei betrieben<br />

werden.<br />

Landfill“<br />

2010


Gewässerschutz<br />

Das Ziel von <strong>Daimler</strong> ist es, die Verunreinigungen von Gewässern zu vermeiden und<br />

den Verbrauch der natürlichen Ressource Wasser so gering wie möglich zu halten.<br />

Dies gilt insbesondere in Ländern mit trockenem Klima. In unserem Lastwagenwerk<br />

im mexikanischen Santiago Tianguistenco wurde beispielsweise eine neue<br />

Abwasserbehandlungsanlage mit biologischer Reinigungsstufe gebaut, die durch<br />

Kreislaufführung 27 Prozent des Frischwasserbedarfs einspart. Zudem wird mehr als<br />

die Hälfte der Reinigungskapazität für die kommunalen Abwässer genutzt. Dadurch<br />

hat sich auch die Wasserqualität der umgebenden Gewässer deutlich<br />

verbessert.Generell leitet die Mehrzahl der Werke ihre Abwässer nicht direkt in<br />

Gewässer ein, sondern nach entsprechender Vorbehandlung über die öffentliche<br />

Kanalisation in kommunale Kläranlagen. Detaillierte Angaben zu den verschiedenen<br />

Abwasserparametern finden sich in den Umwelterklärungen der Werke.<br />

Details zu den Abwasserkennzahlen:<br />

<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Umweltschutz, Innovation & Sicherheit / Produktion / Gewässerschutz<br />

Interaktiver Vergleich absolute Kennzahlen - Ökologie<br />

Interaktiver Vergleich spezifische Kennzahlen - Ökologie<br />

2010


Über die Zertifizierung der Umweltmanagementsysteme nach ISO 14001 hinaus<br />

beteiligen sich alle deutschen Produktionsstandorte der <strong>Daimler</strong> AG, die Standorte<br />

Neu-Ulm und Mannheim der EvoBus GmbH sowie der im französischen Hambach<br />

gelegene smart Produktionsstandort freiwillig am europäischen Öko-Audit-System<br />

(EMAS ).<br />

<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Umweltschutz, Innovation & Sicherheit / Produktion / Gewässerschutz / Umwelterklärungen<br />

Umwelterklärungen der<br />

Werke<br />

Die von unabhängigen Gutachtern validierten Umwelterklärungen der Standorte<br />

enthalten alle wichtigen standortbezogenen Umweltdaten, Umweltziele, Maßnahmen<br />

und Umsetzungsstände.<br />

Die Umwelterklärungen sind alle drei Jahre für die Öffentlichkeit zu erstellen,<br />

dazwischen dienen „Aktualisierte Umwelterklärungen“ der jährlichen Statistik der<br />

Umweltdaten und der Berichterstattung über die Umsetzung des Umweltprogramms<br />

sowie über Änderungen im Umweltmanagementsystem. Für die einzelnen Standorte<br />

gelten unterschiedliche Termine für die Vorlage von Umwelterklärungen. Die jeweils<br />

aktuellen Umwelterklärungen der Werke finden Sie auf dieser Seite.<br />

2010


<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Umweltschutz, Innovation & Sicherheit / Produktion / Bodenschutz, Altlastensanierung & Naturschutz<br />

Bodenschutz,<br />

Altlastensanierung und<br />

Naturschutz<br />

Wir sehen den Schutz von Boden und Grundwasser als eine unserer<br />

verantwortungsvollsten Aufgaben im Umweltschutz an. Oberstes Ziel ist es,<br />

Verunreinigungen von vornherein zu vermeiden. In älteren Industriekomplexen, wie<br />

z. B. dem 70 Jahre alten Werk der Detroit Diesel Corporation in Redford (USA), sind<br />

jedoch auch Altlasten vorhanden. Durch größere Produktionsstilllegungen im Jahr<br />

2004 drohten große Teile dieses Werks zur ungenutzten Industriebrache zu<br />

verkommen. In einem mehrjährigen Altlastensanierungsprojekt und in<br />

Zusammenarbeit mit dem Bundesstaat Michigan und der Gemeinde Redford wurde<br />

die gesamte Fläche in einen modernen Industriepark verwandelt, der mittlerweile<br />

sechs Unternehmen als neue Mieter beherbergt. Die amerikanische Umweltbehörde<br />

EPA zeichnete dieses Projekt mit dem „Phoenix Award 2008“ für vorbildliches<br />

Flächenrecycling aus.<br />

Naturschutz-Ausgleichsmaßnahmen. Auch das ehemalige Hochmoorgebiet bei<br />

Papenburg (Emsland) war durch die vorherige Nutzung als Torfabbaugebiet bereits<br />

nicht mehr intakt, als <strong>Daimler</strong> dort 1995 mit dem Bau einer Prüfanlage begann. Im<br />

Rahmen der naturschutzrechtlichen Ausgleichsmaßnahmen haben wir dort<br />

umfangreiche Wiedervernässungen auf ehemaligen Hochmoorstandorten<br />

durchgeführt und dadurch erreicht, dass die typische Vegetation des Hochmoors<br />

heute wieder auf dem Vormarsch ist und zahlreiche bedrohte Tierarten geeignete<br />

Lebensräume finden (Details zu den Ausgleichsmaßnahmen bei der Prüfanlage<br />

Papenburg).<br />

2010


Naturschutzausgleichsmaßnahmen zur Wiederherstellung einer naturnahen<br />

Hochmoorlandschaft<br />

Südöstlich von Papenburg im Emsland hat <strong>Daimler</strong> zwischen 1995 und 1997 ein<br />

hochmodernes Prüfgelände für Pkw und Lkw gebaut. Für die Teststrecke auf einem<br />

Areal von rund 950 Hektar mussten etwa 108 Hektar Boden versiegelt werden.<br />

<strong>Daimler</strong> war deswegen naturschutzrechtlich zu Ausgleichsmaßnahmen auf einer<br />

Fläche von 1.018 Hektar in der näheren Umgebung der Anlage verpflichtet. Der<br />

vormalige Hochmoorcharakter dieser Landschaft war in den Jahrzehnten zuvor durch<br />

industrielle Abtorfung und anschließende forstliche und landwirtschaftliche Nutzung<br />

weitgehend verloren gegangen. Die ursprüngliche Flora und Fauna war nahezu<br />

vollständig verdrängt worden, hochmoortypische Vegetation war nur in kleinen<br />

Restflächen erhalten.<br />

Ziel des Kompensationskonzeptes war es daher, Landschafts-, Biotop- und<br />

Habitatstrukturen zu entwickeln, die einen Ausgleich für die Verluste schaffen und<br />

noch bestehende Hochmoorrestbestände dauerhaft sichern. Die im Jahr 1997<br />

gestarteten Maßnahmen umfassten die Anlage und Entwicklung von 509 Hektar<br />

Hochmoorregenerationsflächen, 278 Hektar Hochmoorheideflächen, 125 Hektar<br />

Wiesenvogelbrutflächen und 106 Hektar Wald.<br />

Die ökologische Beweissicherung bescheinigt uns eine vollständige und<br />

hervorragende Umsetzung der Ausgleichsmaßnahmen, die einen wesentlichen<br />

Beitrag zum Artenschutz in der Region leisten. Die erhobenen Daten weisen in den<br />

Gebieten heute viele hochwertige Lebensräume aus. Dagegen sind die als<br />

ökologisch geringwertig eingestuften Flächen im Zeitraum von 1993 bis 2009 um<br />

nahezu 700 Hektar (81 Prozent) zurückgegangen. Alle anderen Wertstufen,<br />

besonders die Flächen mittlerer, aber auch die mit sehr hoher Wertigkeit, haben<br />

zugenommen.<br />

<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Umweltschutz, Innovation & Sicherheit / Produktion / Bodenschutz, Altlastensanierung &<br />

Details zu den<br />

Ausgleichsmaßnahmen bei<br />

der Prüfanlage Papenburg<br />

Naturschutz / Ausgleichsmaßnahmen<br />

So bestand die 178 Hektar große Fläche des Wilden Moores vor Umsetzung der<br />

Maßnahmen aus vegetationsfreien, trockenen Torfflächen. Bereits 2 Jahre nach der<br />

sogenannten Vernässung war die Wiederbesiedlung durch typische Vegetation, wie<br />

Torfmoose oder Wollgrasarten, erkennbar. Zahlreiche Tierarten, insbesondere Wat-<br />

2010


und Wasservögel, finden hier wieder einen Lebensraum. Insgesamt 12 Libellenarten,<br />

darunter diverse Arten der Roten Liste für Niedersachsen, haben hier starke<br />

Populationen ausgebildet.<br />

Insgesamt ist auf den Ausgleichsflächen die Zahl der nachgewiesenen Vogelarten<br />

stark angestiegen. Unter anderem brütet der vom Aussterben bedrohte Raubwürger<br />

im südlichen Prüfgelände. Auch der stark gefährdete und streng geschützte<br />

Moorfrosch hat sich auf den Kompensationsflächen überraschend stark verbreitet.<br />

Libellen, die auf Wasser angewiesen sind, finden hier ideale Lebensräume vor; ihre<br />

Vielfalt hat sich von 23 Arten (1992) auf 34 Arten (2004) erhöht. Und auch<br />

bestandsbedrohte Reptilien wie Schlingnattern und Kreuzottern werden mittlerweile<br />

wieder angetroffen. Für die weitere Kontrolle und Erhaltung der Gebiete bleiben wir<br />

auch in Zukunft aktiv.<br />

<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Umweltschutz, Innovation & Sicherheit / Produktion / Bodenschutz, Altlastensanierung &<br />

Naturschutz / Ausgleichsmaßnahmen<br />

2010


Lärmschutz<br />

<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Umweltschutz, Innovation & Sicherheit / Produktion / Lärmschutz<br />

Wir haben uns zum Ziel gesetzt, die Lärmbelastung unserer Mitarbeiter und der<br />

Anwohner unserer Standorte so gering wie möglich zu halten. Auch hierbei setzen<br />

wir auf innovative Lösungen, wie beispielsweise in der Lackiererei des<br />

Transporterwerks Düsseldorf: Hier konnten die bisherigen Kulissenschalldämpfer in<br />

den Abluftkaminen wegen gestiegener Abluftmengen und zunehmender<br />

Verschmutzung durch Lackpartikel nicht mehr für die erforderliche Schalldämmung<br />

zum Schutz der Nachbarschaft sorgen. Zusammen mit dem Fraunhofer Institut für<br />

Bauphysik und einer spezialisierten Herstellerfirma wurden schallabsorbierende<br />

Bauteile, sogenannte „Plattenschwinger“, so weiterentwickelt, dass sie höhere<br />

Schallfrequenzen als bisher dämpfen können und sich relativ unempfindlich gegen<br />

Verschmutzung zeigen. Neben der deutlichen Minderung der Lärmemissionen<br />

bewirkte der Umbau einen vergrößerten Strömungsquerschnitt und damit einen<br />

verringerten Leistungsbedarf der Ventilatoren. Dadurch lassen sich zusätzlich rund<br />

7.600 Megawattstunden elektrische Energie im Jahr einsparen.<br />

2010


Vertrieb<br />

Die Umwelt-Leitlinien des Konzerns gelten auch im weltweiten Vertrieb unserer<br />

Produkte als strategischer Rahmen für den Umweltschutz. In Deutschland betreibt<br />

die Mercedes-Benz Vertriebsorganisation Deutschland (MBVD) auf dieser Basis ein<br />

aktives Umweltmanagement, das Händler und konzerneigene Niederlassungen<br />

einschließt. Die Matrixzertifizierung des Umweltmanagements nach der<br />

europäischen Umweltauditverordnung EMAS bezieht sich auf<br />

45 Niederlassungsbetriebe und ist so die umfangreichste im deutschen<br />

Automobilvertrieb.<br />

Das Recycling nach dem Werkstattentsorgungssystem MeRSy ist seit nahezu 15<br />

Jahren in den Betrieben etabliert. Es sorgt für die geordnete Sammlung des<br />

Materials, dessen Abholung sowie die fachgerechte Verwertung und Aufbereitung.<br />

Jedes Jahr sammelt und verwertet die MBVD weit mehr als 30.000 Tonnen Abfall,<br />

fein säuberlich getrennt nach 35 Sorten – von A wie Altreifen bis Z wie Zierblenden.<br />

Und die Umweltprogramme zur Ressourcenschonung zeigen Wirkung: So hat sich<br />

zum Beispiel der Wasserverbrauch seit 2003 durch die stärkere Nutzung von<br />

Fahrzeugwaschanlagen mit Wasserkreislaufführung um etwa 12.000 Kubikmeter (-<br />

9,4 Prozent) reduziert. Auch im Energiebereich werden seit Jahren Einsparungen<br />

erzielt, zur flächendeckenden Umsetzung wird derzeit ein Konzept für das<br />

„energiesparsame Autohaus“ entwickelt.<br />

<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Umweltschutz, Innovation & Sicherheit / Vertrieb<br />

2010


<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Umweltschutz, Innovation & Sicherheit / Nutzung / Kraftstoffverbrauch & CO2-Emissionen<br />

Kraftstoffverbrauch und<br />

CO2-Emissionen<br />

Über den gesamten Lebenszyklus eines Pkw betrachtet entfallen etwa 80 Prozent<br />

des Primärenergieverbrauchs wie auch der CO 2 -Emissionen auf die Nutzungsphase.<br />

Hier konnte <strong>Daimler</strong> mit Optimierungen am Verbrennungsmotor, durch Downsizing -<br />

Konzepte mit Aufladung oder die Einführung neuer Getriebe den Kraftstoffverbrauch<br />

und die CO 2 -Emissionen sowohl bei den Pkw als auch bei Nutzfahrzeugen in den<br />

zurückliegenden Jahren bereits deutlich senken. Mit dem konsequenten Rollout<br />

unserer BlueEFFICIENCY Modelle über alle Baureihen hinweg und der Einführung der<br />

neuen Vierzylinder-Diesel- und -Benzinmotorengeneration haben wir im Berichtsjahr<br />

weitere deutliche Reduktionen der CO 2 -Emissionen unserer Neuwagenflotte erzielt<br />

(siehe Die EU-Gesetzgebung zur Reduktion der CO 2 -Emissionen in Europa).<br />

In Europa konnte Mercedes-Benz Cars die CO 2 -Emissionen der Flotte seit 1995 um<br />

rund 30 Prozent senken. Der Gesamtflottendurchschnitt in Europa lag 2009 bei 160<br />

Gramm CO 2 pro Kilometer (Mercedes-Benz Cars inklusive Transporter).<br />

Mit der Umsetzung unserer Maßnahmen und Technologien zur emissionsfreien<br />

Mobilität (vgl. Kap. 2.1) werden wir die Verbrauchs- und CO 2 -Werte innerhalb<br />

unserer Flotte zukünftig weiter reduzieren. Unser Ziel ist es, die CO 2 -Emissionen<br />

unserer Neuwagenflotte in Europa bis zum Jahr 2012 auf unter 140 Gramm pro<br />

Kilometer zu senken – dies entspricht einer Reduktion von fast 40 Prozent seit 1995.<br />

Unsere Produktplanungen sind darauf ausgerichtet, keine Strafzahlungen zu leisten<br />

und die entsprechenden EU-Ziele bis 2015 zu erreichen.<br />

In den USA gelten die „Corporate Average Fuel Economy“-Standards (CAFE ) als<br />

rechtlicher Rahmen für die Verbesserung der Energieeffizienz. Für das Modelljahr<br />

2010


<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Umweltschutz, Innovation & Sicherheit / Nutzung / Kraftstoffverbrauch & CO2-Emissionen<br />

2009 mussten demnach die nach Absatz gewichteten Pkw-Flotten der Hersteller den<br />

Durchschnittswert von 8,6 Liter pro 100 Kilometer (27,5 miles per gallon) bei Pkw<br />

und 10,2 Liter pro 100 Kilometer (23,1 miles per gallon) bei leichten Nutzfahrzeugen<br />

(Light Trucks) unterschreiten.<br />

Anhand der verkauften Fahrzeuge und der jeweiligen Fuel-Economy-Werte wird ein<br />

Flottenwert pro Modelljahr berechnet. Für jede 0,1 mile per gallon, um die der<br />

Grenzwert unterschritten wird, muss der Hersteller 5,50 US-Dollar pro Fahrzeug an<br />

den Staat abführen – eine Erhöhung der Strafsätze steht derzeit zur Diskussion.<br />

Durch die Maßnahmen zur Verbrauchsverbesserung konnte das Bußgeld für das<br />

Modelljahr 2008 um über 75 Prozent auf 6,9 Millionen US-Dollar reduziert werden.<br />

Kurzfristig werden wir keine Strafen mehr bezahlen. Im Jahr 2009 wurden<br />

Verschärfungen der Standards sowohl für Pkw wie für Light Trucks beschlossen.<br />

Inzwischen sind neue Vorschriften zum Kraftstoffverbrauch (CAFE-Standards) und<br />

zur Reduktion der CO 2 -Emissionen (Greenhouse Gas-Standards ) ausgearbeitet und<br />

verabschiedet worden, die parallel existieren, jedoch eng aufeinander abgestimmt<br />

sind. Die Vorschriften gelten bundesweit, die CAFE-Standards für Fahrzeuge ab dem<br />

Modelljahr 2011, die Greenhouse Gas-Standards ab dem Modelljahr <strong>2012.</strong> Um diese<br />

Vorgaben zu erreichen, sind fortschrittlichste Antriebs- und Fahrzeugtechnologien<br />

sowie weitere CO 2 -senkende Maßnahmen erforderlich (siehe Corporate Average<br />

Fuel Economy-Standards (CAFE) in den USA).<br />

In Japan legt das „Top Runner“-Konzept vom Jahr 2010 an verbindliche<br />

Verbrauchsobergrenzen für Pkw fest. Das Programm wurde in den Jahren 1998 und<br />

1999 mit dem Ziel aufgelegt, den japanischen Primärenergieverbrauch bis 2010 auf<br />

das Niveau von 1996 zu reduzieren. Für verschiedene Produktgruppen, so unter<br />

anderem für Fahrzeuge, wurden innerhalb festgelegter Klassen die jeweils<br />

effizientesten Modelle ermittelt und deren Verbrauchswerte als Zielvorgaben<br />

festgelegt. Die Zielwerte für 2010 haben wir bislang in einer Klasse erreicht. Die<br />

2010


Verbrauchsziele für das Jahr 2015 sind im Vergleich zu den Zielen für 2010 um<br />

30 Prozent strenger gefasst, weiterführende Ziele für das Jahr 2020 werden aktuell<br />

diskutiert. Unsere Produktplanungen sind darauf ausgerichtet, die entsprechenden<br />

Zielwerte zu erreichen.<br />

Bei unseren Nutzfahrzeugen konnten wir den Kraftstoffverbrauch in den letzten<br />

Jahren durch weiterentwickelte, noch effizientere Motoren, durch Verbesserungen<br />

bei Reifen und Aerodynamik, eine bedarfsgerechte Achsübersetzung sowie die<br />

Einführung der BLUETEC -Technologie kontinuierlich reduzieren. Mit Fernverkehrs-<br />

Lkw, wie dem Mercedes-Benz Actros, sind wir seit Jahren führend in puncto<br />

Sparsamkeit.<br />

BLUETEC-Fahrzeuge verbrauchen zwischen 2 und 5 Prozent weniger Kraftstoff als<br />

Euro-III-Fahrzeuge, das bedeutet bei einem Fernverkehrs-Lkw Einsparungen von rund<br />

2.000 Liter Diesel, umgerechnet rund 5 Tonnen CO 2 pro Jahr. Auch bei den<br />

Transportern machen sich neue Technologien, wie die ECO Start-Stopp-Funktion,<br />

beim Kraftstoffverbrauch bemerkbar. Der Sprinter spart damit im Stadtverkehr<br />

zwischen 5 und 8 Prozent Kraftstoff. Mit Hochdruck arbeiten wir weiterhin an der<br />

Reduzierung des Kraftstoffverbrauchs und des CO 2 - Ausstoßes (mehr zu den<br />

Sparpotenzialen bei Nutzfahrzeugen).<br />

Sparpotenzial Fahrweise. Unabhängig von den fahrzeugseitigen Verbesserungen<br />

hat der Fahrer selbst einen entscheidenden Einfluss auf den Kraftstoffverbrauch.<br />

Untersuchungen zufolge kann ein Fahrer langfristig bis zu 10 Prozent Kraftstoff<br />

einsparen, wenn er die Regeln einer wirtschaftlichen und vorausschauenden<br />

Fahrweise befolgt. Dieses Sparpotenzial aufzuzeigen ist das Ziel der Mercedes-Benz<br />

Eco-Trainings, die wir für die Fahrer von Pkw wie von Nutzfahrzeugen anbieten.<br />

Schaltempfehlung und Momentanverbrauchsanzeige im Kombiinstrument<br />

unterstützen den Fahrer zusätzlich (siehe unsere Spritspartipps and Eco-<br />

Fahrtrainings).<br />

<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Umweltschutz, Innovation & Sicherheit / Nutzung / Kraftstoffverbrauch & CO2-Emissionen<br />

2010


<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Umweltschutz, Innovation & Sicherheit / Nutzung / Kraftstoffverbrauch & CO2-Emissionen / EU-<br />

Die EU-Gesetzgebung zur<br />

Reduktion der CO2-<br />

Emissionen in Europa<br />

Im April 2009 trat die EU-Verordnung zur Festsetzung von Emissionsnormen für<br />

neue Personenkraftwagen in Kraft. Danach soll der CO 2 -Ausstoß der Neuwagenflotte<br />

aller Hersteller in Europa mit fahrzeugtechnischen Maßnahmen auf durchschnittlich<br />

130 Gramm pro Kilometer gesenkt werden. Zusätzliche Maßnahmen sollen<br />

Reduktionen um weitere 10 Gramm erzielen – etwa durch Effizienzverbesserungen<br />

bei den Fahrzeugkomponenten (zum Beispiel Reifen mit niedrigem Rollwiderstand,<br />

Reifendruck- und Schaltpunktanzeige) oder eine schrittweise Umstellung auf<br />

kohlenstoffärmere Kraftstoffe. Der bis zum Zieljahr zu erreichende Flottenmittelwert<br />

je Hersteller errechnet sich in Abhängigkeit vom Fahrzeuggewicht.<br />

Dieser Grenzwert wird stufenweise für die Flotte jedes Herstellers eingeführt:<br />

Demnach sollen 65 Prozent der Neuwagen das Ziel im Jahr 2012 erreicht haben,<br />

75 Prozent im Jahr 2013, 80 Prozent 2014 und ab 2015 100 Prozent. Bei<br />

Nichterreichen der Vorgaben müssen die Hersteller ab 2012 gestaffelte<br />

Strafzahlungen leisten: Bei Überschreitung um 1 Gramm CO 2 pro Fahrzeug 5 Euro<br />

Strafe, das zweite Gramm kostet 15 Euro, das dritte Gramm 25 Euro, ab dem vierten<br />

überschüssigen Gramm fallen 95 Euro an. Ab dem Jahr 2019 gilt für jedes Gramm<br />

Überschreitung der volle Strafsatz von 95 Euro je Gramm CO 2 pro Kilometer.<br />

Verschiedene technische Details der Regelung, wie etwa die Modalitäten zur<br />

Anrechnung der sogenannten Öko-Innovationen, sind noch auszugestalten. Als<br />

Gesetzgebung<br />

2010


<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Umweltschutz, Innovation & Sicherheit / Nutzung / Kraftstoffverbrauch & CO2-Emissionen / EU-<br />

Langfristziel ist ein Wert von 95 Gramm CO 2 pro Kilometer vorgesehen.<br />

Analog zur EU-Verordnung für Pkw hat die Kommission inzwischen einen<br />

Verordnungsentwurf vorgelegt, wonach leichte Nutzfahrzeuge (Lieferwagen und von<br />

Pkw abgeleitete leichte Lieferwagen) unter 3,5 Tonnen ab 2016 nur noch<br />

175 Gramm CO 2 pro Kilometer emittieren dürfen. Gemeint ist dabei aber der<br />

Durchschnitt aller verkauften Fahrzeuge eines Herstellers pro Jahr. Wie bei der<br />

Regelung für Pkw wurde eine Grenzwertkurve definiert, die den zulässigen CO 2 -<br />

Ausstoß der Neuwagen in Abhängigkeit vom Fahrzeugleergewicht festlegt. Nach<br />

einem hinterlegten Stufenplan müssten 65 Prozent der Fahrzeugflotte eines<br />

Herstellers bis 2013 die Emissionsgrenzen einhalten, 75 Prozent bis 2014 und<br />

80 Prozent bis 2015.<br />

Unsere Produktstrategie trägt diesen anspruchsvollen Zielsetzungen Rechnung und<br />

ist darauf ausgerichtet, nicht nur die entsprechenden Flottenwerte zu erreichen,<br />

sondern auch im Sinne eines „Best in Class“-Ansatzes Verbrauchsbenchmarks in<br />

den jeweiligen Fahrzeugsegmenten zu definieren.<br />

Gesetzgebung<br />

2010


<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Umweltschutz, Innovation & Sicherheit / Nutzung / Kraftstoffverbrauch & CO2-Emissionen / CAFE-<br />

„Corporate Average Fuel<br />

Economy“-Standards (CAFE)<br />

in den USA<br />

Im Jahr 2009 wurden in den USA Verschärfungen der Standards sowohl für Pkw wie<br />

für Light Trucks beschlossen. Inzwischen sind neue Vorschriften zum<br />

Kraftstoffverbrauch (CAFE -Standards) und zur Reduktion der CO 2 -Emissionen<br />

(Greenhouse-Gas-Standards ) ausgearbeitet und verabschiedet worden, die parallel<br />

existieren, jedoch eng aufeinander abgestimmt sind. Die Vorschriften gelten in allen<br />

Bundesstaaten der USA. Die CAFE-Standards gelten für Fahrzeuge ab dem<br />

Modelljahr 2011, die Greenhouse-Gas-Standards ab dem Modelljahr <strong>2012.</strong><br />

CAFE-Standards in den USA<br />

Wie bislang wird die Fahrzeugflotte gesondert nach Pkw (Passenger Cars) und leichten Nutzfahrzeugen<br />

(Light Trucks) betrachtet.<br />

Für Pkw wird bis zum Zieljahr (Modelljahr 2016) ein durchschnittlicher Wert von 140 Gramm CO 2 pro<br />

Kilometer (225 grams per mile), für leichte Nutzfahrzeuge ein Wert von 188 Gramm CO 2 pro Kilometer<br />

(302 grams per mile) vorgeschrieben.<br />

Für Pkw und leichte Nutzfahrzeuge zusammen genommen müssen die Hersteller ab dem Modelljahr<br />

2016 einen durchschnittlicher Verbrauch von 6,6 Liter pro 100 Kilometer (35,5 miles per gallon) und<br />

einen CO 2 -Wert von 155 Gramm pro Kilometer (250 grams per mile) erreichen.<br />

Die Zielwerte werden anhand des sogenannten Footprint (Achsabstand mal Spurweite) der Fahrzeuge<br />

ermittelt.<br />

Für die Modelljahre 2012 bis 2015 gibt es Übergangslösungen für Hersteller, die weniger als 400.000<br />

Fahrzeuge pro Jahr in den USA verkaufen.<br />

Standards<br />

2010


<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Umweltschutz, Innovation & Sicherheit / Nutzung / Kraftstoffverbrauch & CO2-<br />

Sparpotenziale bei<br />

Nutzfahrzeugen<br />

Emissionen / Sparpotenziale Nfz<br />

2010


Zehn Tipps für effizientes Fahren:<br />

1. Achten Sie darauf, dass Ihr Fahrzeug gut gewartet ist und prüfen Sie regelmäßig den Ölstand.<br />

2. Überprüfen Sie einmal im Monat den Reifendruck. Wenn Ihre Betriebsanleitung mehrere Druckwerte angibt,<br />

richten Sie sich nach dem Druck für maximale Beladung.<br />

3. Entfernen Sie Gegenstände, die Sie im Fahrzeug nicht brauchen (beispielsweise aus dem Kofferraum).<br />

4. Fahren Sie gleich nach Anlassen des Motors los und stellen Sie diesen ab, wenn Sie länger als eine Minute<br />

stehen bleiben.<br />

5. Fahren Sie in einer angepassten Geschwindigkeit und vor allem: Fahren Sie sanft und gleichmäßig.<br />

6. Schalten Sie beim Beschleunigen so früh wie möglich in den nächsthöheren Gang.<br />

7. Entlasten Sie beim Automatikgetriebe leicht das Gaspedal, wenn Sie die gewünschte Drehzahl erreicht<br />

haben. Die Automatik schaltet dann in den höheren Gang. 1.000 Umdrehungen pro Minute sind die ideale<br />

Drehzahl bei Konstantfahrt.<br />

8. Schließen Sie, vor allem bei hohen Geschwindigkeiten, die Fenster und entfernen Sie leere<br />

Dachgepäckträger.<br />

<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Umweltschutz, Innovation & Sicherheit / Nutzung / Kraftstoffverbrauch & CO2-<br />

Unsere Spritspartipps<br />

9. Schalten Sie im Stadtverkehr die Klimaanlage aus, wenn sie nicht benötigt wird. Gerade im Stop-and-go-<br />

Verkehr kann sie bis zu 30 Prozent Mehrverbrauch verursachen. Bei konstanter Autobahnfahrt entsteht<br />

jedoch kaum Mehrverbrauch durch die Klimaanlage (maximal 0,3 Liter pro 100 Kilometer).<br />

10. Fahren Sie vorausschauend. Versuchen Sie mit möglichst konstanter Geschwindigkeit die grüne Welle<br />

auszunutzen. Bremsen und Beschleunigen ist ineffizient. Mit intelligent angepasster, konstanter<br />

Geschwindigkeit sind Sie schnell und sparsam unterwegs.<br />

Emissionen / Spritspartipps<br />

2010


<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Umweltschutz, Innovation & Sicherheit / Nutzung / Kraftstoffverbrauch & CO2-Emissionen / Eco-<br />

Eco-Fahrtrainings<br />

Kraftstoffsparendes Fahren will gelernt sein. Wer es beherrscht, spart kostbare<br />

Ressourcen und eigenes Geld. Das gilt für Fahrer von Pkw, Bussen und Lkw<br />

gleichermaßen. In unseren Eco-Fahrtrainings lernen unsere Kunden, wie sie den<br />

Spritverbrauch während der Fahrt gezielt und ohne Zeitverlust senken können.<br />

Eco-Training für Pkw-Fahrer<br />

Eco-Training für Lkw-Fahrer<br />

Omniplus Eco-Training für Omnibuskunden<br />

Fahrtrainings<br />

2010


Kraftfahrzeuge emittieren neben Kohlendioxid und Wasserdampf auch<br />

Kohlenmonoxid (CO), Stickoxide (NO x ) und Kohlenwasserstoffe (HC). Bei<br />

Dieselfahrzeugen sind darüber hinaus auch die Rußpartikelemissionen relevant. Die<br />

verschiedenen Abgaskomponenten hat <strong>Daimler</strong> in den vergangenen Jahren mithilfe<br />

verbesserter Motoren und hochwirksamer Abgasreinigungssysteme über die<br />

gesamte Pkw-Fahrzeugpalette hinweg deutlich reduziert. So haben wir die NO x -<br />

Emissionen unserer Dieselfahrzeuge seit 1995 um rund 70 Prozent gesenkt (mit<br />

BLUETEC sogar um über 95 Prozent) und den Rußpartikelausstoß um mehr als<br />

95 Prozent. Auch bei den Nutzfahrzeugen hat das Unternehmen in den vergangenen<br />

10 Jahren den Ausstoß an Stickoxiden, Kohlenwasserstoffen und Partikeln durch<br />

verbesserte Steuerung der Verbrennungsvorgänge im Motor und eine optimierte<br />

Gemischaufbereitung drastisch verringert. Unser Ziel bleibt es, die<br />

Luftschadstoffemissionen mithilfe modernster Technologien weiter zu reduzieren<br />

und so auch zukünftige Emissionsanforderungen in Europa, Asien und den USA<br />

möglichst schon im Voraus zu erfüllen.<br />

Schadstoffarme Pkw. Seit dem 1. September 2009 gilt die Abgasnorm Euro 5 für<br />

neue Typen, vom 1. Januar 2011 an wird sie auf alle Neufahrzeuge angewandt. Für<br />

neue Pkw und Transporter schreibt sie strengere Grenzwerte für Partikel und<br />

Stickoxide vor. Zudem hat die EU mit Euro 5 erstmals auch für Benziner<br />

(Direkteinspritzer) einen Partikelgrenzwert eingeführt. Die Euro-6-Grenzwerte werden<br />

ab dem 1. September 2014 für neue Typen und ab September 2015 für alle<br />

Neufahrzeuge gelten. Zur weiteren Reduktion der Abgasemissionen unserer<br />

Fahrzeuge haben wir einen Stufenplan erstellt, der alle technischen Lösungen zur<br />

Abgasminderung zu einem sinnvollen Paket kombiniert. Bei Dieselfahrzeugen<br />

beinhaltet der Stufenplan Folgendes:<br />

Optimierte Motoren und Verbrennungsvorgänge reduzieren die Rohemissionen so weit wie möglich.<br />

Das geschieht unter anderem mithilfe elektronischer Motorsteuerung, Vierventiltechnik, Common-Rail-<br />

Technik der vierten Generation mit Piezoinjektoren, Turbolader mit variabler Geometrie sowie<br />

Abgasrückführung.<br />

Oxidationskatalysatoren minimieren die Emissionen von Kohlenmonoxid (CO) und unverbrannten<br />

Kohlenwasserstoffen (HC).<br />

<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Umweltschutz, Innovation & Sicherheit / Nutzung / Luftschadstoffemissionen<br />

Luftschadstoffemissionen<br />

Der Dieselpartikelfilter reduziert die Partikelemissionen um bis zu 98 Prozent.<br />

BLUETEC ist eine von Mercedes-Benz entwickelte Technologie zur wirkungsvollen<br />

Senkung insbesondere der Stickoxidemissionen. Dafür wird AdBlue ® , eine wässrige<br />

Harnstofflösung, in den Abgasstrom eingespritzt. Eine chemische Reaktion setzt dort<br />

2010


Ammoniak frei, das im nachgeschalteten SCR -Katalysator bis zu 80 Prozent der<br />

Stickoxide zu unschädlichem Stickstoff und Wasser reduziert. Die BLUETEC-Modelle<br />

der R-, ML- und GL-Klasse konnten als erste Diesel-SUV die strikten Abgasnormen<br />

aller 50 US-Staaten einhalten. Sie erfüllen zudem, ebenso wie der E 350 BlueTEC,<br />

bereits heute die Grenzwerte der Euro-6-Norm. Durch neue Motor- und<br />

Abgastechnologien erfüllten Ende 2009 bereits 3 Prozent unserer angebotenen Pkw-<br />

Modelle die Euro-6-Abgasnorm (weitere Informationen zu unserer BLUETEC-<br />

Technologie:).<br />

Anteil der 2009 in Europa verkauften Mercedes-Benz und smart Pkw, die geltende und zukünftige Emissionsstandards erfüllen<br />

HC + NO x<br />

in g/km<br />

<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Umweltschutz, Innovation & Sicherheit / Nutzung / Luftschadstoffemissionen<br />

NO x<br />

in g/km<br />

Euro 4 0,30 0,08 0,25 - 0,025 66,2 Prozent<br />

Euro 5 1 0,23 0,06 0,18 0,005 0,005 33,7 Prozent<br />

Euro 6 2 0,17 0,06 0,08 0,005 0,005 0,1 Prozent 3<br />

1 Grenzwerte für Euro 5 sind für alle Neufahrzeuge ab dem 01.01.2011 verpflichtend.<br />

2 Grenzwerte für Euro 6 sind für alle Neufahrzeuge ab dem 01.01.2015 verpflichtend.<br />

Partikel<br />

in g/km<br />

Diesel Otto Diesel Otto Diesel<br />

3 Der Anteil der angebotenen Euro-6-Typen (3 Prozent) ist deutlich höher als der Marktanteil.<br />

Schadstoffarme Nutzfahrzeuge. Im Oktober 2009 hat die Abgasnorm Euro V die<br />

Euro-IV-Norm abgelöst. Dank der BLUETEC-Technologie konnten wir Euro V bereits<br />

frühzeitig und wirtschaftlich sinnvoll erfüllen. Auf der Basis von BLUETEC können wir<br />

mit weiteren Anpassungen an Motor und Abgasanlage (zum Beispiel geschlossener<br />

Partikelfilter) auch die strengen Abgasvorschriften EPA 10 der NAFTA-Staaten und JP<br />

09 in Japan erfüllen. Im Jahr 2000 wurde außerdem der Abgasstandard EEV<br />

(Enhanced Enviromentally Friendly Vehicle) eingeführt, dessen Grenzwerte noch<br />

strenger sind als die der Euro-V-Norm. Unser Angebot an EEV-Fahrzeugen umfasst<br />

Citaro Stadtbusse, den Econic NGT, den Sprinter NGT, den Fuso Canter sowie<br />

Fahrzeuge der Lkw-Baureihen Mercedes-Benz Actros und Axor.<br />

Anteil der Mercedes-Benz<br />

und smart Pkw,<br />

die die entsprechenden<br />

Grenzwerte erfüllen<br />

2010


<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Umweltschutz, Innovation & Sicherheit / Nutzung / Luftschadstoffemissionen / Europäische<br />

Entwicklung der<br />

europäischen<br />

Emissionsgrenzwerte<br />

Mit den Euro-Grenzwertstufen legt die Europäische Union (EU) verbindliche<br />

Abgasgrenzwerte für Pkw und Nutzfahrzeuge fest. Beginnend mit der Norm Euro 0<br />

für Nutzfahrzeuge bzw. Euro 1 für Pkw wurden die entsprechenden Richtlinien<br />

mehrfach ergänzt und die Grenzwerte stufenweise abgesenkt. Die Entwicklung der<br />

europäischen Emissionsgrenzwerte ist in den folgenden Grafiken dargestellt.<br />

Emissionsgrenzwerte<br />

2010


<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Umweltschutz, Innovation & Sicherheit / Nutzung / Luftschadstoffemissionen / Europäische<br />

Emissionsgrenzwerte<br />

2010


<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Umweltschutz, Innovation & Sicherheit / Nutzung / Luftschadstoffemissionen / BLUETEC-Technologie<br />

Die BLUETEC-Technologie<br />

bei <strong>Daimler</strong><br />

Sauberer Diesel. Aus jedem Tropfen Diesel die maximale Leistung herausholen und<br />

gleichzeitig die Umweltbelastung minimieren – dieser Herausforderung stellt sich<br />

Mercedes-Benz mit sparsamen Dieselmotoren und der revolutionären BLUETEC -<br />

Technologie. BLUETEC ist ein modulares Abgasreinigungssystem, das<br />

innermotorische Maßnahmen zur Minimierung der Emissionen mit einer<br />

nachmotorischen Abgasbehandlung verbindet.<br />

Mit BLUETEC haben die Ingenieure von Mercedes-Benz ein Filtersystem entwickelt,<br />

das Dieselabgase fast vollständig reinigt und bei Pkw schon heute die ab 2014<br />

geltenden Abgasgrenzwerte glossary ID not found: 30 erfüllt. Das modulare<br />

Abgasreinigungssystem macht dies möglich:<br />

Zunächst reduzieren ein Oxidationskatalysator und ein Partikelfilter Kohlenmonoxid,<br />

Kohlenwasserstoffe, Partikelemissionen sowie Rußpartikel.<br />

Im nächsten Schritt wird die wässrige Harnstofflösung AdBlue ® ins Abgas gespritzt. Durch die Hitze<br />

spaltet sich der Harnstoff in Ammoniakmoleküle auf, die Stickoxide im nachgeschalteten SCR -<br />

Katalysator um bis zu 90 Prozent reduzieren. SCR steht für selektive katalytische Reduktion (Selective<br />

Catalytic Reduction).<br />

2010


<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Umweltschutz, Innovation & Sicherheit / Nutzung / Luftschadstoffemissionen / BLUETEC-Technologie<br />

BLUETEC ist für den E 350 BlueTEC, den ML 350 BlueTEC 4MATIC sowie<br />

GL 350 BlueTEC 4MATIC und R 350 BlueTEC 4MATIC erhältlich.<br />

Bereits seit 2005 bewährt sich BLUETEC im Bus- und Lkw-Segment: Inzwischen<br />

fahren mehr als 240.000 unserer Lkw und Busse mit der innovativen Technologie.<br />

Deutlich vor der Einführung des europäischen Emissionsstandards Euro 5 stehen<br />

den Transportunternehmen damit wirtschaftliche und umweltschonende Fahrzeuge<br />

zur Verfügung. Die BLUETEC-Technologie bildet auch die Grundlage für weitere<br />

Entwicklungen im Hinblick auf die nächste Stufe der Emissionsgesetzgebung Euro 6.<br />

Außerdem nutzen wir diese Technologie als Basis, um mit unseren Nutzfahrzeugen<br />

und Omnibussen die strengen künftigen Abgasvorschriften EPA 10 der NAFTA-<br />

Staaten und JP 09 in Japan zu erfüllen.<br />

Gesetze in Europa, den USA und Japan schreiben für 2010 und danach immer<br />

niedrigere Emissionsgrenzwerte vor.<br />

2010


Geräuschemissionen<br />

Viele Teile eines Fahrzeugs haben Einfluss auf die Geräuschemissionen, so zum<br />

Beispiel Motor und Antriebsstrang. Dank der produktiven Zusammenarbeit von<br />

Aeroakustikern, Karosserie- und Motorenentwicklern konnten wir in der<br />

Vergangenheit bereit große Fortschritte bei der Reduktion der Geräusche im Innen-<br />

und Außenbereich unserer Modelle erzielen. Seit Anfang der 1970er Jahre sind<br />

Omnibusse um mehr als 10 Dezibel leiser geworden. Erreicht wurden diese<br />

Ergebnisse in erster Linie durch fahrzeugtechnische Maßnahmen, wie Senkung der<br />

Motorendrehzahl, Optimierung der Einspritz- und Verbrennungsverfahren sowie<br />

Kapselung von Motor und Getriebe. Neue Aggregate, wie der Vierzylinder-<br />

Dieselmotor bei Pkw, können die Verbrennungsgeräusche hörbar minimieren.<br />

Bereits im Leerlauf liegt der Geräuschpegel der Vierzylinder-CDI -Motoren deutlich<br />

unter dem Mercedes-Benz Zielwert von 62 Dezibel.<br />

Das Problem des Verkehrslärms ist allerdings nicht allein durch Maßnahmen am<br />

Fahrzeug zu lösen. Zunehmende Verkehrsdichte und Bebauung in straßennahen<br />

Bereichen, Fahrverhalten, Straßenoberfläche und -zustand sowie<br />

Reifeneigenschaften haben ebenfalls einen Einfluss auf die Lärmbelastung. Bei den<br />

Nutzfahrzeugen verursachen die Reifen sowie Aufbau und Beladung in der Regel den<br />

stärksten Lärm. Wichtige Parameter, die <strong>Daimler</strong> direkt beeinflussen kann, sind eine<br />

vibrationsarme Konstruktion, optimale Motordämmung und Fahrerhäuser, die dem<br />

Fahrtwind möglichst wenig Angriffsfläche bieten. Darüber hinaus arbeiten wir auch<br />

eng mit den Aufbauherstellern zusammen, um die Geräuschemissionen auf ein<br />

Minimum zu reduzieren.<br />

<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Umweltschutz, Innovation & Sicherheit / Nutzung / Geräuschemissionen<br />

2010


End of life<br />

Recyclinggerechte Konstruktion. Bereits bei der Entwicklung unserer Fahrzeuge<br />

hat eine umwelt- und recyclinggerechte Konstruktion einen hohen Stellenwert.<br />

Beispiel dafür ist der Einsatz von sortenreinen Materialien bei Stoßfängern und<br />

Unterbodenverkleidungen. Diese erlauben eine einfache Demontage und ein<br />

hochwertiges, stoffliches Recycling.<br />

Unsere Rahmenbedingungen zur Verwertung von Altfahrzeugen orientieren sich an<br />

der europäischen Altfahrzeugrichtlinie:<br />

kostenlose Rücknahme aller Altfahrzeuge seit Januar 2007;<br />

Verbot der Schwermetalle Blei, sechswertiges Chrom, Quecksilber und Cadmium unter<br />

Berücksichtigung der Ausnahmeregelungen in Anhang II;<br />

ein leistungsfähiges Rücknahme- und Recyclingnetz ist seit 2002 eingerichtet;<br />

das Mercedes-Benz Gebrauchtteile Center leistet durch den Wiederverkauf geprüfter und zertifizierter<br />

Gebrauchtteile einen wichtigen Beitrag zum Recyclingkonzept (mehr zum Mercedes-Benz<br />

Gebrauchtteile Center);<br />

detaillierte Demontageinformationen sind für alle Altfahrzeugverwerter über das „International<br />

Dismantling Information System“, kurz IDIS, elektronisch verfügbar.<br />

<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Umweltschutz, Innovation & Sicherheit / End of life<br />

MeRSy schont Ressourcen. Unser Recycling-Management-Systems MeRSy sieht<br />

vor, das Abfallaufkommen zu verringern, indem wir in unseren Werkstätten<br />

Verpackungsmaterialien, Werkstattabfälle, Fahrzeug-, Alt- und Garantieteile sowie<br />

Flüssigkeiten sammeln und, soweit möglich, wiederverwerten. Über die gesetzlichen<br />

2010


<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Umweltschutz, Innovation & Sicherheit / End of life<br />

Vorgaben hinaus trägt <strong>Daimler</strong> für einen Teil der zurückzunehmenden Abfälle<br />

freiwillig und bis auf Widerruf die Kosten für die Entsorgung. Die Miete geeigneter<br />

Sammelbehälter ist vom Servicepartner zu tragen. Das System wurde 1993<br />

eingeführt und ist heute in Belgien, Deutschland, Luxemburg, den Niederlanden,<br />

Österreich, der Schweiz und in Spanien etabliert. Teilnahmeberechtigt sind alle<br />

Werkstätten der <strong>Daimler</strong>-Marken und – nach Rücksprache – Großkunden mit eigener<br />

Werkstatt. Im Jahr 2009 hat MeRSy insgesamt 31.064 Tonnen Altteile und<br />

Materialien gesammelt und einer Verwertung zugeführt. Etwa 1.103.000 Liter Kühl-<br />

und 807.000 Liter Bremsflüssigkeit wurden wieder aufbereitet.<br />

Rücknahmenetz für Altfahrzeuge. <strong>Daimler</strong> garantiert seinen Kunden die einfache<br />

Rückgabe und qualitativ hochwertige, gesetzeskonforme Entsorgung ihrer<br />

Altfahrzeuge. Dafür haben wir in allen EU-Staaten, in Zusammenarbeit mit lokalen<br />

Importeuren und nationalen Entsorgungsdienstleistern, Rücknahmenetze aufgebaut.<br />

2010


<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Umweltschutz, Innovation & Sicherheit / End of life / Gebrauchtteile-Center<br />

Mercedes-Benz<br />

Gebrauchtteile Center<br />

Bereits 1996 wurde die Mercedes-Benz Gebrauchteile Center GmbH (GTC)<br />

gegründet. Mit dem Angebot qualitätsgeprüfter Gebrauchtteile ist das GTC ein fester<br />

Bestandteil des Service- und Teilegeschäfts für die Marke Mercedes-Benz. Das GTC<br />

ist eine von 200 Rücknahmestellen für Altautos im Rahmen der EU-Altautorichtlinie.<br />

Auf einer Fläche von rund 21.000 Quadratmetern werden hier pro Jahr mehr als<br />

2.000 Personenwagen, Transporter und Lkw der Marke Mercedes-Benz demontiert.<br />

Wiederverwendbare Gebrauchtteile sowie Teile zweiter Wahl mit kleinen optischen<br />

Mängeln werden gelagert. Zur Wiederverwendung eignen sich vor allem Blechteile,<br />

Aggregate, Kunststoffverkleidungen und Stoßfänger sowie Innenausstattungsteile<br />

und Lenkräder. Die Restkarosserie wird anschließend in die unterschiedlichen<br />

Fraktionen getrennt und weitestgehend in den Stoffkreislauf zurückgeführt.<br />

Reststoffe, die nicht wieder verwendet oder verwertet werden können, entsorgt das<br />

GTC entsprechend der geltenden Umweltrichtlinien vollständig.<br />

Mit Mercedes-Benz Gebrauchtteilen bietet das GTC für fast jedes Fahrzeug ab<br />

Baujahr 1980 eine günstige Reparaturalternative. Das Unternehmen leistet so einen<br />

aktiven Beitrag zur umweltgerechten Altfahrzeugentsorgung und gewinnt neue<br />

Zielgruppen durch ein qualitativ und wirtschaftlich attraktives Angebot.<br />

Bis heute besitzt das GTC eine Vorreiterrolle innerhalb der Automobilindustrie.<br />

2010


Unsere Verantwortung für<br />

die Umwelt:<br />

Handlungsfelder und Ziele<br />

Die Konzernziele zum Umweltschutz sind Ausdruck unseres Willens, dauerhaft<br />

richtungweisende, umweltorientierte, technologisch führende Produkte auf den<br />

Markt zu bringen und die Umweltverträglichkeit unserer Produktion weiter zu<br />

verbessern. Sie dienen als interne Richtschnur und als externe Kontrollmöglichkeit<br />

für Öffentlichkeit und Geschäftspartner. Werden Ziele erreicht, so werden neue Ziele<br />

formuliert, die auf den erreichten aufbauen (siehe Einführung der BLUETEC -<br />

Technologie bei Pkw). Vereinzelt werden Ziele detailliert oder erweitert, wenn sich<br />

die gesetzlichen Rahmenbedingungen verändert haben oder technologische Trends<br />

dies erforderlich machen.<br />

CO 2 -Emissionen der Neufahrzeugflotte.<br />

Pkw: Ziel ist es, die CO 2 -Emissionen unserer<br />

Neuwagenflotte in Europa bis zum Jahr 2012<br />

auf unter 140 g/km zu senken. Dies<br />

entspricht einer Reduktion von fast 40<br />

Prozent seit 1995.<br />

Pkw: Wir wollen bei den CO 2 -Emissionen<br />

unserer Fahrzeuge „best in class“ sein. Ab<br />

dem Jahr 2007 soll in den Volumenbaureihen<br />

(S-, C-, E-, A-/B-, M- Klasse sowie smart)<br />

jährlich mindestens ein Fahrzeug auf den<br />

Markt kommen, dessen CO 2 -Emissionen im<br />

Vergleich zum Vorgängermodell deutlich<br />

verringert sind (im Kleinwagensegment, d. h.<br />

smart, A-/B-Klasse, um mindestens 8<br />

Prozent, im Mittel- und Oberklassesegment<br />

um mindestens 15 Prozent).<br />

<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Umweltschutz, Innovation & Sicherheit / Ziele<br />

Ziele Aktivitäten/Status Zielerreichung Seite<br />

Unsere Anstrengungen zur Verbrauchsreduktion intensivieren<br />

wir weiter. Wesentliche Maßnahmen sind:<br />

// Einführung neuer Vierzylinder-Benzinmotoren mit<br />

Direkteinspritzung im September 2009 (diese verbrauchen in<br />

der E-Klasse bis zu 18 Prozent weniger Kraftstoff als die<br />

vergleichbaren Motoren des Vorgängermodells) // Einführung<br />

des neuen 4-Zylinder-Dieselmotors im Herbst 2008<br />

(Verbrauch: rund -13 Prozent) // Einführung von Start-Stopp-<br />

Systemen im smart mhd, in der A-, B- und E-Klasse sowie im S<br />

400 HYBRID (Verbrauch: rund -8 Prozent) // Einführung des S<br />

400 HYBRID im Juni 2009 (Verbrauch: rund -20 Prozent) //<br />

Entwicklung des sogenannten DIESOTTO-Konzepts (Verbrauch:<br />

rund -15 bis -20 Prozent), 1. Stufe bis 2012 // Verbesserung<br />

des Energiemanagements ab 2008 (5 bis 10 Prozent)<br />

Im Vergleich zu 1995 konnten wir durch verschiedene<br />

Maßnahmen die durchschnittlichen CO 2 -Emissionen unserer<br />

Pkw (M1-Fahrzeuge) in Europa um rund 30 Prozent reduzieren.<br />

Zum Einsatz kommen technische Maßnahmen zur weiteren<br />

Verbesserung des Wirkungsgrades des Antriebsstrangs, u. a.<br />

auch neue innovative Brennverfahren.<br />

// Bei dem 2007 mit der neuen Generation des smart fortwo<br />

eingeführten CDI-Motor konnte eine Reduktion des<br />

Kraftstoffverbrauchs von rund 13 Prozent realisiert werden. //<br />

Mit der Markteinführung der BlueEFFICIENCY Fahrzeuge<br />

wurden die Reduktionsziele auch im Mittelklassesegment<br />

erreicht und zum Teil deutlich übertroffen. Der seit 2008<br />

erhältliche C 200 CDI Blue-EFFICIENCY weist einen im<br />

Vergleich zum Vorgängermodell um 17 Prozent reduzierten<br />

CO 2 -Ausstoß auf, der C 180 Kompressor BlueEFFICIENCY liegt<br />

15 Prozent unter den CO 2 -Emissionen des<br />

Vorgängermodells. // Die neue E-Klasse hat die Ziele auch für<br />

das Oberklassesegment erreicht – die Reduktionen liegen<br />

gegenüber dem Vorgängermodell bei bis zu 24 Prozent.<br />

Ziel gilt<br />

weiter.<br />

Ziel gilt<br />

Pkw: Ab 2007 Einführung verschiedener // Markteinführung des smart mhd mit Start-Stopp-System im Ziel gilt 29<br />

weiter.<br />

26-<br />

33,<br />

41<br />

26-<br />

33<br />

2010


Hybridlösungen, die je nach Fahrzeugklasse,<br />

Einsatzprofil und Kundenwunsch einzeln oder<br />

kombiniert eingesetzt werden.<br />

Nutzfahrzeuge: Ziel ist es, den Verbrauch<br />

unserer Lkw (N3) in Europa gegenüber dem<br />

Basisjahr 2005 (Euro-III-Fahrzeuge) bis zum<br />

Jahr 2020 um durchschnittlich 20 Prozent<br />

pro Tonnenkilometer zu reduzieren.<br />

Nutzfahrzeuge: Einführung verschiedener<br />

Hybridlösungen ab dem Jahr 2007, die je<br />

nach Fahrzeugklasse, Einsatzprofil und<br />

Kundenwunsch einzeln oder kombiniert<br />

eingesetzt werden.<br />

Kontinuierliche Senkung von Verbrauch und<br />

Emissionen bis hin zum emissionsfreien<br />

Fahren mit batterieelektrischen Fahrzeugen<br />

und Brennstoffzellenfahrzeugen. Dabei gilt<br />

es, zeitnah die Serienreife der Fahrzeuge -<br />

unter Berücksichtigung der Reichweite und<br />

der Batterielebensdauer - zu erlangen.<br />

Oktober 2007, seit 2008 sind auch die A- und B-Klasse, seit<br />

2009 die neue E-Klasse mit Start-Stopp-Systemen<br />

erhältlich. // Serieneinführung des S 400 HYBRID im Juni<br />

2009 in Europa und des ML 450 HYBRID im Herbst 2009 in<br />

den USA // Einführung der E-Klasse BlueTEC HYBRID im Jahr<br />

2011// Einführung verschiedener Start-Stopp-Systeme im<br />

Jahr 2010<br />

// Weiterentwicklung und Optimierung des Antriebsstranges<br />

durch z. B. Minderung der Reibungsverluste // Einführung<br />

neuer, gewichts- und verbrauchsoptimierter Motoren //<br />

Verbesserung der Aerodynamik des Fahrerhauses und des<br />

Gesamtfahrzeuges // Einführung rekuperativer Systeme //<br />

Einführung weiterer Hybridmodelle (mit dem Fuso Canter Eco<br />

Hybrid wurde 2009 der erste serienmäßig produzierte Hybrid-<br />

Lkw in Europa an einen Kunden verkauft). Der Dieselkonsum<br />

konventioneller Nutzfahrzeug-Dieselmotoren hat sich in den<br />

zurückliegenden Jahrzehnten um mehr als ein Drittel reduziert,<br />

gleichzeitig ist die Transportleistung um die gleiche<br />

Größenordnung gestiegen; in der jüngsten Vergangenheit hat<br />

die neue Dieseltechnologie BLUETEC nochmals einen<br />

deutlichen Fortschritt gebracht: 2 bis 5 Prozent geringerer<br />

Verbrauch bzw. je nach Einsatz 1.500 Liter bis 2.000 Liter<br />

weniger Dieselkonsum je Lkw und Jahr.<br />

// Mercedes-Benz Atego BlueTec Hybrid seit Anfang 2009 im<br />

Flottentest bei der Deutschen Post DHL, Einführung einer<br />

Innovationsflotte Ende 2010 // Start der Kundenerprobung<br />

des Mercedes-Benz Citaro G BlueTec Hybrid Stadtbusses Ende<br />

2009, 2010 Test von rund 30 Citaro G BlueTec Hybrid im<br />

Alltagsbetrieb in ausgewählten Modellregionen.<br />

Derzeit sind weltweit mehr als 4.000 Hybrid-Lkw und -Busse<br />

von <strong>Daimler</strong> im täglichen Einsatz unterwegs. Neben den Orion<br />

Hybridbussen sind der Fuso Canter Eco Hybrid, die Fuso<br />

Hybridbusse Aero Star Eco Hybrid der zweiten Generation<br />

sowie die Freightliner Lkw vom Typ M2e Hybrid bei unseren<br />

Kunden im Einsatz.<br />

unterwegs<br />

Energieverbrauch und CO -Emissionen in der Produktion.<br />

2<br />

Kontinuierliche Senkung der spezifischen<br />

CO 2 -Emissionen in der Produktion um 20<br />

Prozent bis 2015 gegenüber 2007.<br />

<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Umweltschutz, Innovation & Sicherheit / Ziele<br />

Ziele Aktivitäten/Status Zielerreichung Seite<br />

// Produktionsstart des smart fortwo electric drive im Herbst<br />

2009 - 1.000 Fahrzeuge werden zunächst im Rahmen von<br />

Mobilitätsprojekten in Metropolen Europas und in den USA<br />

getestet, ab 2012 wird das Elektrofahrzeug für alle Kunden<br />

erhältlich sein. // Ab 2010 Produktion (Kleinserie) von rein<br />

batterieelektrisch angetriebenen Mercedes-Benz Pkw //<br />

Beginn der Kleinserienproduktion der B-Klasse F-CELL Ende<br />

2009 - Start der Auslieferung an Kunden in Europa und den<br />

USA im Januar 2010 // Brennstoffzellenbus Mercedes-Benz<br />

Citaro FuelCELL-Hybrid ab 2010 im Flottentest in Hamburg<br />

Die laufenden Projekte zur Steigerung der Energieeffizienz und<br />

der gleichzeitigen Reduktion der CO 2 -Emissionen zeigen<br />

Wirkung und leisteten auch einen wesentlichen Beitrag zur<br />

Reduzierung der gesamten CO 2 -Emissionen um fast 16<br />

Prozent. Sie konnten aber einen Anstieg der spezifischen CO 2 -<br />

Emissionen aufgrund der gegenläufigen Effekte durch den<br />

deutlichen Produktionsrückgang im Jahr 2009 (insbesondere<br />

die Halbierung bei Vans und Trucks) nicht kompensieren; der<br />

produktionsunabhängige Anteil des Energieverbrauchs<br />

(Infrastruktur, Verwaltung und Entwicklung) gewinnt größeres<br />

Gewicht. Dadurch stiegen die CO 2 -Emissionen pro<br />

hergestelltem Fahrzeug im Vergleich der Jahre 2008/2009 bei<br />

weiter.<br />

Ziel gilt<br />

weiter.<br />

Ziel gilt<br />

weiter.<br />

Ziel gilt<br />

weiter.<br />

Ziel gilt<br />

weiter.<br />

26-<br />

33,<br />

42<br />

29-<br />

33,<br />

42<br />

29,<br />

32<br />

36-<br />

39<br />

2010


Schadstoffemissionen der Neufahrzeugflotte.<br />

Pkw: Einführung weiterer BLUETEC-Modelle<br />

im Jahr 2009.<br />

Nutzfahrzeuge: Senkung der<br />

Stickoxidemissionen durch die<br />

Serieneinführung von BLUETEC bei den in<br />

Europa erhältlichen Mercedes-Benz Lkw und<br />

Bussen und Vorerfüllung der Abgasstandards<br />

Euro IV (gültig ab Oktober 2006) durch<br />

BLUETEC 4 und Euro V (gültig ab Oktober<br />

2009) durch BLUETEC 5.<br />

Pkw: Vorerfüllung der Euro-6-Norm für 50<br />

Prozent aller Mercedes-Benz und smart<br />

Neufahrzeuge in Europa bis Ende 2014.<br />

Sicherheit.<br />

Ziel ist die sukzessive Erhöhung der<br />

Ausstattungsquote mit Assistenzsystemen<br />

bei schweren Nutzfahrzeugen im Verteiler-<br />

und Fernverkehr. So möchten wir<br />

beispielsweise den Ausstattungsgrad von<br />

Active Brake Assist von heute etwa 10<br />

Prozent bis 2015 verdoppeln.<br />

Mercedes-Benz Cars um 19 Prozent und im Bereich Mercedes-<br />

Benz Vans um 35 Prozent. Bei <strong>Daimler</strong> Trucks stiegen die<br />

spezifischen CO 2 -Emissionen um 47 Prozent.<br />

// Die seit Herbst 2009 auch in Europa verfügbaren Modelle<br />

GL 350 BlueTEC 4MATIC, ML 350 BlueTEC 4MATIC und R 350<br />

BlueTEC 4MATIC erfüllen bereits heute die ab 2014 geltenden<br />

Euro- 6-Grenzwerte. // Markteinführung des E 350 BlueTEC<br />

war ebenfalls im Herbst 2009.<br />

Seit Anfang 2005 hat <strong>Daimler</strong> inzwischen mehr als 260.000<br />

Mercedes-Benz Lkw und mehr als 23.000 Mercedes-Benz und<br />

Setra Omnibusse mit BLUETEC-Dieseltechnologie ausgeliefert.<br />

Mehr als 90 Prozent dieser Fahrzeuge erfüllen die EU-<br />

Abgasrichtlinie Euro V.<br />

<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Umweltschutz, Innovation & Sicherheit / Ziele<br />

Ziele Aktivitäten/Status Zielerreichung Seite<br />

Weiterentwicklung der Motoren und bestehender Technologien<br />

zur Abgasminderung bei Benzin- und Dieselfahrzeugen zur<br />

Einhaltung der Grenzwerte<br />

Paketpreise wie das Safety Pack Classic und das Safety Pack<br />

Top machen die Anschaffung von Assistenzsystemen in<br />

Nutzfahrzeugen um rund ein Drittel günstiger als die<br />

Einzelbestellung der Systeme. Verschiedene Versicherer bieten<br />

für Lkw mit entsprechender Sicherheitsausstattung<br />

Prämienvorteile an. Teilweise gibt es auch direkte Zuschüsse<br />

durch die jeweiligen Berufsgenossenschaften.<br />

Ziel erreicht. 43<br />

Ziel erreicht. 43<br />

Neues Ziel. 43<br />

Neues Ziel. 33-<br />

36<br />

2010


Externes Statement<br />

Perspektiven eines „Stuttgarter Accords“. So düster wie<br />

im letzten Jahr die Perspektive der Automobilindustrie zu<br />

sein schien, so schlecht sind heute die Aussichten, dass wir<br />

die notwendigen weltweiten Klimaschutzziele erreichen und<br />

es schaffen, den Temperaturanstieg bis zum Ende diesen<br />

Jahrhunderts auf zwei Grad Celsius zu begrenzen. Der<br />

„Kopenhagen Accord“, die Übereinkunft des<br />

Weltklimagipfels im Dezember vergangenen Jahres, blieb<br />

weit hinter den Erwartungen und den notwendigen<br />

Weichenstellungen zurück. Die Zeit, umzusteuern, läuft uns<br />

davon!<br />

Umso mehr ist nun die immer wieder beschworene Eigenverantwortung der<br />

Wirtschaft, der Automobilhersteller wie <strong>Daimler</strong> gefragt, die Hoffnung auf eine<br />

Erholung der Märkte in diesem Jahr schöpfen. Wird das neue Wachstum wieder auf<br />

Kosten des Klimas und der Umwelt gehen oder kommt man wirklich grün aus der<br />

Krise? Wie gut ist der „Stuttgarter Accord“? Auf dem Weg zu einem Green New Deal?<br />

Erstmals sind die durchschnittlichen CO 2 -Emissionen der Neuwagenflotte im Jahr<br />

2009 im Jahresvergleich um über 7 Prozent gesunken. Ein wichtiger erster Schritt,<br />

der aber nur ein Anfang sein kann. Die aktuellen Leistungen und die Zielformulierung<br />

der „grünen Technologieführerschaft“ sind vielversprechende Teile eines „Stuttgarter<br />

Accords“. Sie allein reichen nicht für den Green New Deal, um die notwendigen<br />

Minderungen der Klimawirkungen des Verkehrs in Zukunft auch zu realisieren. Die<br />

klimagerechte „Neuerfindung“ des Automobilunternehmens geht weit über die<br />

Technologieführerschaft hinaus. Ein wichtiger Bestandteil ist aus unserer Sicht die<br />

anspruchsvolle Fortschreibung des Ziels der Reduzierung der CO 2 -Emissionen der<br />

europäischen Neuwagenflotte bis 2020 im Vergleich zu 2012 um mindestens<br />

30 Prozent. Auch für die anderen Weltmärkte sind vergleichbar ambitionierte Ziele zu<br />

formulieren, in dem Maße, wie zum Beispiel der chinesische Markt an Bedeutung<br />

gewinnt.<br />

<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Umweltschutz, Innovation & Sicherheit / Statement<br />

Christian Hochfeld<br />

Mitglied der<br />

Geschäftsführung des<br />

Öko-Instituts e.V.<br />

Die ablehnende Haltung der europäischen Automobilindustrie gegenüber noch<br />

anspruchsvolleren europäischen Flottengrenzwerten für 2012 und die Einforderung<br />

eines "Phase-In" vor dem Hintergrund nicht eingehaltener Selbstverpflichtungen hat<br />

wertvolle Zeit für einen effektiven Klimaschutz gekostet, die wir nicht haben. Daran<br />

sollten sich die Beteiligten bei der Diskussion zu verbindlichen Flottengrenzwerten<br />

2010


für 2020 erinnern. Über langfristige Ziele für die Neuwagenflotte hinaus halten wir es<br />

für erforderlich, das Premiumsegment nicht nur als technologischen<br />

Innovationsmotor zu sehen. Bereits in den vergangenen Jahren haben wir darauf<br />

hingewiesen, dass es zur nennenswerten Senkung des Klimaeffekts zwingend<br />

erforderlich ist, das Premiumsegment neu zu positionieren. Der Begriff „Premium“ ist<br />

auf kleinere Modelle auszuweiten und für große Fahrzeuge<br />

ist nicht nur der Leistungszuwachs zu stoppen, sondern die Leistungen müssen<br />

sinken. Auch gilt es, das Geschäftsmodell von einer weiteren „heiligen Kuh“ der<br />

Branche zu lösen: dem Autobesitz. Gerade bei jungen Erwachsenen in Städten sinkt<br />

die Priorität des Autokaufs und dessen Nutzung, wie empirische Studien belegen.<br />

Höchste Zeit, Mobilitätsdienstleistungen wie „car2go“ weiterzuentwickeln und in die<br />

Breite zu bringen. Nicht zuletzt erfordert konsequenter Klima- und Ressourcenschutz<br />

auch den Blick auf die fahrende Flotte. Aus unserer Sicht endet die Verantwortung<br />

des Konzerns dafür nicht am Autohaus. Es wird in Zukunft auch darum gehen, mit<br />

welchen Mitteln auch die Flottenemissionen in der Nutzung gesenkt werden können<br />

– oder wie wertvolle Rohstoffe gerade für Schlüsseltechnologien wie Batterien,<br />

Brennstoffzellen und Katalysatoren konsequent im Sinne eines „Fleet Mining“<br />

wiedergewonnen werden.<br />

Aus unserer Sicht kann aus dem Stuttgarter Accord nur dann ein Green New Deal<br />

werden, wenn der Anspruch auf grüne Führung über die Technologieentwicklung<br />

hinausgeht. Und ohne Green New Deal werden die Kinder der heutigen Kunden<br />

keinen <strong>Daimler</strong> mehr fahren können.<br />

Christian Hochfeld<br />

Berlin, im März 2010<br />

Das Öko-Institut ist eine der europaweit führenden, unabhängigen Forschungs- und<br />

Beratungseinrichtungen für eine nachhaltige Zukunft.<br />

Mehr Informationen unter: www.oeko.de<br />

<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Umweltschutz, Innovation & Sicherheit / Statement<br />

2010


<strong>Daimler</strong><br />

Fakten zur Nachhaltigkeit 2010<br />

http://nachhaltigkeit.daimler.com<br />

Kapitel „Mitarbeiter“<br />

(inklusive vertiefender Inhalte)


Interview Wilfried Porth<br />

Vorstandsmitglied der <strong>Daimler</strong> AG, Personal- und Arbeitsdirektor<br />

Herr Porth, Sie haben 2009 – in einer schwierigen<br />

Situation – das Amt des Personalvorstands<br />

übernommen.<br />

Winfried Porth: Natürlich hätte ich mir einen anderen Start<br />

gewünscht, doch wir mussten uns alle dieser schwierigen<br />

wirtschaftlichen Situation – mit all Ihren Konsequenzen für<br />

unser Unternehmen – stellen. Wir haben deshalb im<br />

Frühjahr 2009 gemeinsam mit dem Gesamtbetriebsrat ein<br />

Maßnahmenpaket vereinbart. Wir haben die Arbeitszeit für<br />

Beschäftigte verkürzt, die nicht in Kurzarbeit sind, sowie die<br />

Tariferhöhung um fünf Monate verschoben. Dadurch<br />

konnten wir kurzfristig Arbeitskosten von 2 Mrd. Euro<br />

einsparen. Im Gegenzug haben wir betriebsbedingte Kündigungen bis zum 30. Juni<br />

2010 für alle Beschäftigten ausgeschlossen.<br />

Wie hat die Belegschaft auf diese drastischen Einschnitte reagiert?<br />

Porth: Mir ist bewusst, dass der Beitrag der Belegschaft zu schmerzlichen Eingriffen<br />

geführt hat. Aber aus zahlreichen persönlichen Gesprächen mit Mitarbeitern weiß<br />

ich, dass viele dieses Vorgehen akzeptieren und dafür Verständnis zeigen. Das weiß<br />

ich sehr zu schätzen. Ich bin mir sicher, dass es uns auch künftig gelingen wird,<br />

Unternehmens- und Mitarbeiterinteressen in Einklang zu bringen. Trotzdem müssen<br />

wir uns natürlich den weltweiten Veränderungen der Automobilindustrie stellen –<br />

und am Ende können auch nur erfolgreiche Unternehmen ihren Mitarbeitern eine<br />

solide Beschäftigungssicherung bieten.<br />

Um für die Zukunft gerüstet zu sein, muss <strong>Daimler</strong> auch Entscheidungen<br />

treffen, die auf Kritik stoßen, wie zum Beispiel die Neuordnung der Produktion<br />

der Mercedes-Benz C-Klasse. Trotzdem darf das Unternehmen seine<br />

Attraktivität als Arbeitgeber nicht aufs Spiel setzen. Wie schafft <strong>Daimler</strong><br />

diesen Spagat?<br />

<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Mitarbeiter / Interview<br />

„Ich bin mir sicher, dass<br />

es uns auch künftig<br />

gelingen wird,<br />

Unternehmens- und<br />

Mitarbeiterinteressen in<br />

Einklang zu bringen.“<br />

Porth: Mit der Neuordnung der Produktion verstärken wir unsere Attraktivität als<br />

Arbeitgeber! Wir steigern damit die Wettbewerbsfähigkeit und können optimal von<br />

Wachstumschancen außerhalb Westeuropas profitieren. Gleichzeitig haben wir<br />

2010


attraktive Beschäftigungsmöglichkeiten für die betroffenen Beschäftigten im Werk<br />

Sindelfingen geschaffen. Durch verschiedene Maßnahmen wurden rund 2.000<br />

alternative Arbeitsplätze definiert. Zum Beispiel werden wir die Fertigungstiefe<br />

erhöhen, neue Technologien ins Werk holen und Beschäftigungsmöglichkeiten in der<br />

Forschung und Entwicklung schaffen. Dadurch können wir bis Ende 2019<br />

betriebsbedingte Kündigungen ausschließen.<br />

Welche Rolle spielt Nachhaltigkeit im Rahmen des <strong>Daimler</strong>-HR-Managements<br />

hierbei?<br />

Porth: Wir richten unser HR-Management langfristig aus. In diesem<br />

Managementprozess vereinen wir die wesentlichen Herausforderungen, die uns als<br />

zukunftsgerichteten Arbeitgeber beschäftigen: Der demografische Wandel unserer<br />

Belegschaft, ihre Aus- und Weiterbildung – insbesondere vor dem Hintergrund der<br />

technologischen Veränderungen – sind große Herausforderungen. Auch die Themen<br />

Chancengleichheit und Diversity, „Work-Life-Balance“, Gesundheitsprävention und<br />

Arbeitssicherheit sowie unsere Attraktivität als Arbeitgeber spielen dabei eine<br />

zentrale Rolle.<br />

Und daran halten Sie auch in der Krise fest?<br />

Porth: Ja, wir behalten auch in der Krise unsere strategische Nachwuchsförderung<br />

bei und bieten in diesem Jahr mehreren Hundert Nachwuchskräften einen Einstieg<br />

über unser Trainee-Programm CAReer an. Und nach wie vor bilden wir rund 40<br />

Prozent aller Auszubildenden bei den deutschen Automobilherstellern aus –<br />

insgesamt hatten 2009 bei <strong>Daimler</strong> 2.300 junge Menschen ihren Start ins<br />

Berufsleben. Aber auch beim Thema Qualifizierung haben wir das im vergangenen<br />

Jahr entsprechend umgesetzt – etwa durch die „Qualifizierung in Kurzarbeit“. Wir<br />

nutzen die Kurzarbeitstage für Fort- und Weiterbildungen. Damit gehen wir gestärkt<br />

aus der Krise hervor und schaffen langfristig einen Mehrwert für jeden einzelnen<br />

Beschäftigten und das Unternehmen.<br />

Die Generation der Beschäftigten von heute engagiert sich stark im Beruf.<br />

Zugleich möchte sie individuelle Lebensentwürfe verwirklichen und erwartet<br />

daher Arbeitsmodelle, die Raum hierfür bieten. Was tut <strong>Daimler</strong>, um diesen<br />

Anforderungen entgegenzukommen?<br />

Porth: Wir haben die Bedeutung dieser Thematik erkannt. Schon jetzt bieten wir<br />

eine ganze Reihe von Möglichkeiten, wie zum Beispiel verschiedene<br />

<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Mitarbeiter / Interview<br />

Arbeitszeitmodelle, Telearbeitsplätze, „sternchen“-Kinderkrippen und unsere<br />

Sportgemeinschaft SG Stern. Außerdem haben wir ein Forschungsprojekt unter dem<br />

2010


Titel „Work-Life-Balance“ gemeinsam mit der Universität Heidelberg initiiert. Ziel ist<br />

es, daraus konkret abzuleiten, wie das Gleichgewicht zwischen Arbeits- und<br />

Privatleben weiter gestärkt werden kann und wie die Leistungsfähigkeit der<br />

Belegschaft langfristig gesichert wird. Ich bin mir sicher, dass die Ergebnisse aus<br />

diesem Forschungsprojekt einen wichtigen Beitrag zur weiteren Ausrichtung unseres<br />

Engagements auf diesem Gebiet leisten können.<br />

Wie schätzen Sie die aktuelle Situation auf dem Arbeitsmarkt für Fach- und<br />

Führungskräfte ein?<br />

Porth: Im Moment sehen wir ein wenig Entspannung, weil nicht alle Unternehmen<br />

aktiv rekrutieren. Trotzdem ist es teilweise schwierig, die talentiertesten<br />

Nachwuchskräfte zu gewinnen. Der Wettbewerb um spezialisierte Fachleute,<br />

insbesondere Ingenieure, wird sich in den kommenden Jahren weiter<br />

internationalisieren und wohl auch verschärfen. Deshalb ist es wichtig, sich als<br />

attraktiver Arbeitgeber bei Schülern, Studierenden und Absolventen zu positionieren.<br />

<strong>Daimler</strong> investiert verstärkt in neue, nachhaltige Technologien. Das wird auch<br />

Veränderungen bei der Qualifikation der Mitarbeiter mit sich bringen. Welche<br />

Aufgaben für das HR-Management ergeben sich daraus?<br />

Porth: Das Thema „grüne Technologien“ bietet Riesenchancen für unser<br />

Unternehmen. Aber wir müssen sie auch ergreifen. Und dazu gehört, dass die<br />

Qualifizierung mit der technischen Entwicklung Schritt halten muss. Der Blick auf<br />

unser Produktportfolio für die nächsten drei bis fünf Jahre zeigt den<br />

Handlungsbedarf. Der Erfolgsfaktor, mit dem wir dem Anspruch auf „Green<br />

Technology Leadership“ gerecht werden, sind unsere Mitarbeiter. Dazu müssen wir<br />

als Arbeitgeber die richtigen Angebote machen. Hieran arbeiten wir intensiv, sowohl<br />

in den Entwicklungsbereichen im Rahmen der Technik-Akademie als auch in der<br />

Produktion, im Vertrieb und unternehmensweit durch unsere Corporate Academy.<br />

Was heißt das konkret für die Qualifizierung für „Neue Technologien“?<br />

Porth: Unser „Green Qualification“-Programm beinhaltet zugeschnittene<br />

Qualifizierungsmaßnahmen – konzernweit für alle Mitarbeiter. Das Spektrum dieser<br />

Maßnahmen reicht von Trainings- und Informationsveranstaltungen bis hin zu<br />

speziellen Expertenworkshops. Unsere Kompetenzsicherung in „grüne“ Technologien<br />

werden wir in den nächsten Jahren fortführen: Von 2010 bis 2013 werden wir<br />

voraussichtlich rund 32.000 Mitarbeiter in Deutschland und weitere 21.000<br />

Mitarbeiter unternehmensweit bedarfsgerecht qualifizieren.<br />

<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Mitarbeiter / Interview<br />

2010


Beschäftigungsentwicklung<br />

Im Jahr 2009 haben wir unsere Personalkapazitäten an die deutlich<br />

zurückgegangene Nachfrage angepasst. Im Vergleich zum Jahresendstand 2008 hat<br />

sich dadurch die Zahl der Beschäftigten am 31. Dezember 2009 auf weltweit<br />

256.407 (2008: 273.216) Mitarbeiter verringert. Davon waren 162.565 (2008:<br />

167.753) in Deutschland, 17.697 (2008: 22.476) in den USA, 14.152 (2008:<br />

15.490) in Japan und 13.088 (2008: 14.107) in Brasilien tätig. Die Zahl der<br />

Auszubildenden belief sich auf 9.151 (2008: 9.603).<br />

Vom Personalabbau am stärksten betroffen war <strong>Daimler</strong> Trucks; vom Rückgang um<br />

8.716 Mitarbeiter entfielen allein 5.315 auf Trucks NAFTA. Aber auch die anderen<br />

Geschäftsfelder verzeichneten rückläufige Personalzahlen: Bei Mercedes-Benz Cars<br />

ging der Beschäftigungsstand um 4 Prozent zurück, bei Mercedes-Benz Vans um<br />

9 Prozent und bei <strong>Daimler</strong> Buses um 5 Prozent. In der Vertriebsorganisation und im<br />

Geschäftsfeld <strong>Daimler</strong> Financial Services verringerte sich die Belegschaft um<br />

3 Prozent bzw. 4 Prozent.<br />

Gesamtbelegschaft nach Regionen und Geschäftsfeldern<br />

Afrika 7.190 6.059 Mercedes-Benz Cars 97.303 93.572<br />

Asien 20.071 18.863 <strong>Daimler</strong> Trucks 79.415 70.699<br />

Australien 1.279 1.203 <strong>Daimler</strong> Financial Services 7.116 6.800<br />

Europa 199.032 192.199 Mercedes-Benz Vans 16.775 15.226<br />

davon in Deutschland 167.753 162.565 <strong>Daimler</strong> Buses 18.110 17.188<br />

Nordamerika inkl. Mexiko 29.178 23.221 Sales & Marketing 49.127 47.625<br />

Süd- und Mittelamerika 16.466 14.862 Sonstige 5.370 5.297<br />

256.407 Gesamtbelegschaft zum 31.12.2009<br />

Alle Kennzahlen des Mitarbeiterkapitels finden Sie hier.<br />

<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Mitarbeiter / Beschäftigung / Beschäftigungsentwicklung<br />

Jahresendstand 2008 2009 Jahresendstand 2008 2009<br />

Gesamtbelegschaft 273.216 256.407<br />

2010


<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Mitarbeiter / Beschäftigung / Beschäftigungsentwicklung / Beschäftigungssicherung<br />

Beschäftigungssicherung bei<br />

<strong>Daimler</strong><br />

Wie die Automobilindustrie<br />

insgesamt erlebte auch <strong>Daimler</strong><br />

2009 ein wirtschaftlich äußerst<br />

schwieriges Jahr. Zusätzlich zu<br />

den bereits laufenden<br />

Effizienzprogrammen in allen<br />

Geschäftsbereichen wurden<br />

daher auch Maßnahmen zur<br />

Senkung der Arbeitskosten<br />

unerlässlich. Bereits zum<br />

Jahresbeginn haben wir in den Pkw-Werken Kurzarbeit eingeführt. Die<br />

Nutzfahrzeugwerke, die zunächst mit einen Abbau der Zeitkonten auf rückläufige<br />

Absatzzahlen reagiert hatten, schlossen sich im Frühjahr an.<br />

Im Februar 2009 setzten wir ein erstes Maßnahmenpaket zur Senkung der<br />

Arbeitskosten um. Es sah im Wesentlichen vor, Tariferhöhungen nur auf tarifliche<br />

Bestandteile anzuwenden, betriebliche Leistungen wie das<br />

Belegschaftsaktienprogramm auszusetzen und die Kosten für Berater- und<br />

Reisetätigkeiten deutlich zu reduzieren.<br />

In der Vereinbarung „Senkung der Arbeitskosten zur Beschäftigungssicherung“<br />

haben wir gemeinsam mit dem Gesamtbetriebsrat zum 1. Mai 2009 weitere<br />

Maßnahmen festgelegt. Für alle Mitarbeiter, die nicht in Kurzarbeit sind, gilt<br />

demnach eine Arbeitszeitverkürzung um 8,75 Prozent ohne Entgeltausgleich. Um<br />

die Liquidität zu stabilisieren, wurde mit dieser Vereinbarung zusätzlich geregelt,<br />

die Ergebnisbeteiligung für 2008 zeitversetzt auszubezahlen. Darüber hinaus<br />

wurde vereinbart, alle Auszubildenden mit einer 28-Stunden-Woche zu<br />

übernehmen. Dabei erhielten 80 Prozent einen unbefristeten und 20 Prozent<br />

einen auf ein Jahr befristeten Vertrag mit einer Placement-Unterstützung.<br />

Kernbestandteil der Regelung, die bis zum 30. Juni 2010 läuft, ist eine<br />

Beschäftigungssicherung für alle Mitarbeiter. Damit ist es <strong>Daimler</strong> gelungen, ohne<br />

aktive Personalmaßnahmen auf die Krise zu reagieren. Für Mitarbeiter in<br />

Kurzarbeit konnten die Fördermöglichkeiten der Bundesagentur genutzt und<br />

2010


<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Mitarbeiter / Beschäftigung / Beschäftigungsentwicklung / Beschäftigungssicherung<br />

Qualifizierungen angeboten werden. Zur Nachwuchs- und Zukunftssicherung<br />

werden wir auch weiterhin – wenn auch in geringerem Umfang – Fachkräfte<br />

einstellen. Die Verbesserung der Ergebniszahlen in der zweiten Jahreshälfte 2009<br />

zeigt, dass die eingeleiteten Maßnahmen greifen.<br />

2010


Fluktuation<br />

Die weltweite Fluktuationsrate im <strong>Daimler</strong>-Konzern erhöhte sich gegenüber dem<br />

Vorjahr um 3,2 Prozentpunkte auf 9,7 Prozent. Die Rate in Deutschland lag bei<br />

4,1 Prozent (2008: 3,2 Prozent), in den USA bei 35,8 Prozent (2008: 18,9 Prozent)<br />

und im Rest der Welt bei 15,0 Prozent (2008: 9,4 Prozent). In diesen Quoten sind<br />

auch Frühpensionierungen, Ausscheidensvereinbarungen und speziell in<br />

Deutschland Altersteilzeitverträge sowie in den USA Layoff-Verträge enthalten. Die<br />

weltweite Fluktuationsquote der weiblichen Mitarbeiter lag wie im Vorjahr bei<br />

8,5 Prozent.<br />

<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Mitarbeiter / Beschäftigung / Fluktuation<br />

2010


Flexibilität beim<br />

Personaleinsatz<br />

Nachdem im Jahr 2008 noch mit dem Abbau von Zeitkonten und der Reduzierung<br />

von Zeitarbeitskräften auf die reduzierte Nachfrage reagiert werden konnte, mussten<br />

im Jahr 2009 weitergehende Maßnahmen bis hin zur Kurzarbeit ergriffen werden. Im<br />

Laufe des Jahres 2009 wurde für alle Pkw-, Lkw- und Transporterwerke in<br />

Deutschland Kurzarbeit angemeldet, um auf die rückläufige Fahrzeugnachfrage zu<br />

reagieren. Zum Jahresende 2009 waren in der <strong>Daimler</strong> AG 27.498 Mitarbeiter in<br />

Kurzarbeit, 86.992 Personen waren von der Arbeitszeitverkürzung betroffen.<br />

Aufgrund der zunehmenden Nachfrage haben wir die Kurzarbeit im Pkw-Bereich<br />

zurückgefahren.<br />

<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Mitarbeiter / Beschäftigung / Flexibilität beim Personaleinsatz<br />

2010


Trennungsmanagement<br />

Die Beendigung eines Arbeitsverhältnisses ist emotional oft stark belastet. <strong>Daimler</strong><br />

unterstützt mit dem Instrument „Outplacement“ verschiedene Mitarbeitergruppen<br />

bei der beruflichen Neuorientierung und hat dem Trennungsprozess die Dramatik<br />

und Eigendynamik genommen, bei gleichzeitiger Eröffnung von<br />

Zukunftsperspektiven.<br />

Online-Zusatzinhalte<br />

Wie wichtig professionelles Trennungsmanagement bei Personalabbauprogrammen<br />

für die Führungs- und „Excellence“-Kultur eines Unternehmens ist, zeigt Ihnen der<br />

nachfolgende „Outplacement“-Artikel zum Herunterladen.<br />

Artikel Personalwirtschaft (PDF, 482 KB)<br />

<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Mitarbeiter / Beschäftigung / Trennungsmanagement<br />

2010


Zufriedenheit der<br />

Mitarbeiter<br />

Bei <strong>Daimler</strong> stellen regelmäßige Befragungen zur Messung der<br />

Mitarbeiterzufriedenheit ein bewährtes Instrument der Führungs- und<br />

Organisationsentwicklung dar. Mitarbeiterbefragungen werden im<br />

Gesamtunternehmen, in Konzerngesellschaften (z. B. <strong>Daimler</strong> Financial Services AG<br />

weltweit für rund 10.000 Mitarbeiter im Herbst 2008) oder auch in einzelnen<br />

Unternehmensbereichen (z. B. North-East Asia für ca. 1.500 Mitarbeiter im Herbst<br />

2008, <strong>Daimler</strong> Trucks North America für 15.000 Mitarbeiter im Herbst 2009)<br />

durchgeführt.<br />

Die Ergebnisse der letzten konzernweiten Befragung haben wir im März 2008<br />

kommuniziert. Kerninhalt dieser Befragung war es, die Verbundenheit und<br />

Identifikation der Mitarbeiter mit dem Unternehmen (Employee Commitment) zu<br />

messen. Dies geschah mittels einer weltweit einheitlichen Methode in einer<br />

repräsentativen Stichprobe. Auch die Zufriedenheit mit der Arbeits- und<br />

Führungssituation sowie die Vertrautheit mit Unternehmenswerten und Compliance-<br />

Regelungen im Arbeitsalltag wurden erfragt. Bei diesen ethisch-rechtlichen Fragen<br />

lag ein besonderes Augenmerk auf den Aussagen der leitenden Führungskräfte. In<br />

der weltweit sehr hohen Zustimmung zu den Compliance-Regelungen zeigte sich<br />

zum einen ein ausgeprägtes ethisches Bewusstsein der Führungskräfte. Zum<br />

anderen bestätigten alle Mitarbeiter einen sehr stabilen Umsetzungsgrad in der<br />

täglichen Praxis.<br />

<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Mitarbeiter / Beschäftigung / Mitarbeiterzufriedenheit<br />

<strong>Daimler</strong> misst das Commitment der Mitarbeiter im Rahmen seiner Global Human<br />

Resources Scorecard in einem Wertebereich von 0 bis 100 Punkten. Der im März<br />

2008 ermittelte ECI-Wert von 58 (Employee Commitment Index) belegt ein recht<br />

homogenes, im externen Vergleich durchschnittliches Ergebnis. Für die Arbeits- und<br />

Führungssituation zeigen die Ergebnisse ein insgesamt positives Niveau (mehr zu<br />

den aus den Befragungsergebnissen resultierenden Maßnahmen).<br />

Eine konzernweite Folgebefragung war für Mai 2009 geplant, der Vorstand hat sie<br />

aber aufgrund der Auswirkungen der Weltwirtschaftskrise verschoben. Hintergrund<br />

waren Bedenken, dass angesichts der großen Verunsicherung in der Gesellschaft<br />

und bei den Mitarbeitern sowie wegen des Risikos kurzfristiger<br />

Stimmungsschwankungen keine aussagekräftigen und verlässlichen Ergebnisse<br />

sichergestellt werden könnten. Die Durchführung der nächsten konzernweiten<br />

2010


Mitarbeiterbefragung ist derzeit – vorbehaltlich eines Vorstandsbeschlusses – für<br />

den Herbst 2010 geplant und ermöglicht eine detaillierte Überprüfung des Erfolgs<br />

der weltweit umgesetzten Maßnahmen.<br />

<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Mitarbeiter / Beschäftigung / Mitarbeiterzufriedenheit<br />

2010


Die aus den Ergebnissen der<br />

Mitarbeiterbefragung<br />

resultierenden Maßnahmen<br />

Die konzernweite „Global Employee Commitment Survey“ liefert sowohl dem<br />

Gesamtunternehmen als auch den einzelnen Divisionen ein differenziertes und<br />

aussagekräftiges Meinungsbild der Mitarbeiter und Führungskräfte. Die Maßnahmen,<br />

die sich aus der letzten Befragung ergeben haben, wurden auf der Ebene der<br />

Vorstandsressorts aus den jeweils spezifischen Handlungsbedarfen abgeleitet, in<br />

Steuerungsprozesse eingebunden und in die weltweit laufenden „Excellence“-<br />

Prozesse zur Weiterentwicklung von Unternehmensstrategie und<br />

Unternehmenskultur integriert. Dabei haben wir vor allem in den folgenden<br />

Handlungsfeldern Verbesserungsmöglichkeiten festgestellt und Maßnahmen<br />

umgesetzt:<br />

Förderung der beruflichen Entwicklung der Mitarbeiter, zum Beispiel durch erweiterte Laufbahn- und<br />

Rotationsprogramme und das Aufzeigen fachlicher Entwicklungsmöglichkeiten;<br />

regelmäßiges Feedback der Vorgesetzten zum individuellen Leistungsstand und zu Qualifizierungs- und<br />

Entwicklungsmöglichkeiten; zu diesem Zweck intensive Nutzung der institutionalisierten<br />

Führungsgespräche im Rahmen des tariflichen Führungsprozesses oder des Potenzialmanagements<br />

mit LEAD;<br />

Überprüfung der internen Führungs- und Kommunikationsprozesse im Hinblick auf eine zielgerichtete<br />

und zeitnahe Information der Mitarbeiter zu wichtigen Unternehmensthemen und<br />

Entscheidungsprozessen.<br />

Die Durchführung der nächsten konzernweiten Mitarbeiterbefragung ist derzeit –<br />

vorbehaltlich eines Vorstandsbeschlusses – für den Herbst 2010 geplant und<br />

ermöglicht eine detaillierte Überprüfung des Erfolgs der weltweit umgesetzten<br />

Maßnahmen.<br />

<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Mitarbeiter / Beschäftigung / Mitarbeiterzufriedenheit / Maßnahmen<br />

2010


Altersvorsorge<br />

Die Basis für eine sichere Versorgung unserer Beschäftigten im Ruhestand oder bei<br />

vorzeitigem Verlust der Erwerbsfähigkeit ist finanzwirtschaftliche Solidität,<br />

verbunden mit risikoadäquaten Zusagen. Unsere „Global Pension Guidelines“ legen<br />

fest, wie dies erreicht werden soll. Eine Governance-Struktur gewährleistet weltweit<br />

die Steuerung von Pensionsplänen. Jede Konzerngesellschaft, die etwa bestehende<br />

Versorgungswerke ändern oder einen neuen Pensionsplan einführen will, muss ihr<br />

Vorhaben einem „Global Pension Committee“ zur Genehmigung vorlegen. Im Jahr<br />

2008 hat das Gremium unter anderem die Vereinbarkeit des „<strong>Daimler</strong> Vorsorge<br />

Kapitals“, der neuen Altersversorgung im Tarifbereich, mit den Richtlinien des<br />

Konzerns bestätigt. Zum 1. Januar 2009 wurde mit dem „<strong>Daimler</strong> Vorsorge Kapital“<br />

die betriebliche Altersversorgung mit Versorgungskonten und jährlichen Bausteinen<br />

zukunftsfähig ausgerichtet.<br />

<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Mitarbeiter / Beschäftigung / Altersvorsorge<br />

2010


Demografische<br />

Herausforderungen<br />

Das Durchschnittsalter der Mitarbeiter der <strong>Daimler</strong> AG wird sich in den nächsten 10<br />

Jahren von heute 42 Jahre auf 47 Jahre erhöhen. Die Gründe liegen in der<br />

Altersstruktur des Unternehmens und in sich verändernden Rahmenbedingungen wie<br />

etwa der Rente mit 67 Jahren oder der entfallenden Förderung der Altersteilzeit. Die<br />

veränderte Altersstruktur führt zu mehreren strategischen Herausforderungen für<br />

unser Personalmanagement.<br />

Wir greifen die identifizierten Herausforderungen frühzeitig auf und bearbeiten sie<br />

durch gezielte Maßnahmen in festgelegten Handlungsfeldern. Ziel ist es, Chancen<br />

aus dem demografischen Wandel systematisch zu nutzen und mögliche Risiken zu<br />

vermeiden oder zu minimieren. Künftig wollen wir für laufende Aktivitäten in den<br />

Handlungsfeldern sicherstellen, dass diese Einzelaktivitäten noch besser vernetzt<br />

und integriert werden (mehr zum HR Resource Management und zu den<br />

Handlungsfeldern).<br />

<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Mitarbeiter / Beschäftigung / Demographie<br />

2010


Mit dem HR Resource Management setzen wir in der <strong>Daimler</strong> AG eine Methode ein,<br />

mit der Kapazitäts- und Alterungseffekte der demografischen Entwicklung<br />

identifiziert werden. Die Methodik wurde bisher an fünf Produktionsstandorten<br />

erfolgreich angewandt. Auf Basis detaillierter Analysen initiierten wir dort<br />

strategische Personalmaßnahmen und setzten sie um. So wurde zum Beispiel das<br />

Portfolio der Berufsausbildung neu auf die kommenden strategischen Bedarfe<br />

ausgerichtet, um künftig die richtigen Nachwuchsfacharbeiter zur Verfügung zu<br />

haben.<br />

Im Jahr 2009 haben wir die Analysen zum HR Resource Management an den<br />

deutschen Truck-Standorten mit aktuellen Parametern wiederholt. Auf diese Weise<br />

konnten wir die bisher initiierten Maßnahmen auf Basis der jüngsten<br />

Analyseergebnisse neu justieren und anpassen. Unser Ziel ist es, das HR Resource<br />

Management als integrierte Methodik und regelmäßigen HR-Prozess bei der <strong>Daimler</strong><br />

AG zu verankern, um bei strategischen Veränderungen dauerhaft eine<br />

wettbewerbsfähige Belegschaft sicherzustellen. Dazu planen wir beispielsweise, die<br />

Auswirkungen der Green Technologies auf künftig erforderliche<br />

Belegschaftsstrukturen zu analysieren.<br />

<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Mitarbeiter / Beschäftigung / Demographie / HR Resource Management<br />

HR Resource Management<br />

und Handlungsfelder<br />

Im Werk Bremen haben wir 2008 im Rahmen des HR Resource Management<br />

umfangreiche Analysen zu Alterungseffekten durchgeführt. Aus diesen wurden dann<br />

2010


2009 zielgerichtete Maßnahmen abgeleitet, um die Leistungsfähigkeit des Werks<br />

auch bei einer älter werdenden Belegschaft sicherzustellen. Eine interdisziplinär<br />

zusammengesetzte Projektgruppe beschäftigte sich mit Fragen aus den<br />

Handlungsfeldern Nachwuchssicherung, Anwesenheit, Ergonomie, Personaleinsatz,<br />

Qualifizierung und alternative Beschäftigungsmodelle. Daraus resultierte zum<br />

Beispiel die Maßnahme, Jungfacharbeiter nach Abschluss ihrer Ausbildung gezielt in<br />

den Montagebereichen einzusetzen.<br />

Generell ist es unser Ziel, beim Personaleinsatz verstärkt altersabhängige<br />

Leistungsfähigkeiten zu berücksichtigen und demografische Beschäftigungspfade zu<br />

ermöglichen. Diese Pfade berücksichtigen perspektivisch auch Aspekte der<br />

Qualifizierung von Mitarbeitern. Die Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter wird vor allem<br />

dann gestärkt, wenn Führungskräfte ihre Leistungspotenziale erkennen und sie auf<br />

Basis eines Kompetenzmodells systematisch einsetzen. In diesem Sinne wollen wir<br />

unsere Führungskräfte und Mitarbeiter verstärkt über die zukünftigen<br />

Herausforderungen aus der demografischen Entwicklung informieren und sie für<br />

diese sensibilisieren.<br />

<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Mitarbeiter / Beschäftigung / Demographie / HR Resource Management<br />

2010


Dialog mit<br />

Interessengruppen der<br />

Arbeitnehmervertretung<br />

<strong>Daimler</strong> pflegt eine enge Zusammenarbeit mit den Arbeitnehmervertretern in<br />

Betriebsräten und Gewerkschaften. Zentrale Gremien hierfür sind die 2002 gebildete<br />

Weltarbeitnehmervertretung und der Europäische Betriebsrat, der seit 1996<br />

existiert. 90 Prozent der Mitarbeiter in der <strong>Daimler</strong> AG sind Tarifmitarbeiter, deren<br />

Interessen durch die örtlichen Betriebsräte und den Gesamtbetriebsrat vertreten<br />

werden. In einigen deutschen Konzerngesellschaften besteht zwar keine<br />

Tarifbindung, dennoch haben die Arbeitnehmer dort Betriebsräte gewählt, die die<br />

Arbeitnehmerinteressen im Rahmen der in Deutschland gesetzlich geregelten<br />

betrieblichen Mitbestimmung wahrnehmen. Auf Unternehmensebene werden die<br />

Interessen der Arbeitnehmer im Aufsichtsrat entsprechend der gesetzlichen<br />

Regelung durch zehn Aufsichtsräte vertreten. Seit 2009 wird das im HR-Ressort<br />

eingerichtete HR CSR Committee durch einen Vertreter des Gesamtbetriebsrats<br />

unterstützt.<br />

<strong>Daimler</strong> erkennt das Recht, sich gewerkschaftlich zu organisieren, unter<br />

Berücksichtigung der nationalen gesetzlichen Regelungen an. Das Recht auf<br />

Koalitionsfreiheit gewährleisten wir selbst in Staaten, in denen die Koalitionsfreiheit<br />

nicht geschützt ist. Dies ist in unseren Grundsätzen zur sozialen Verantwortung<br />

verankert, die alle zehn Prinzipien des Global Compact mit einbeziehen.<br />

<strong>Daimler</strong> berichtet gegenüber der Weltarbeitnehmervertretung (WEC) regelmäßig über<br />

Verstöße gegen die Grundsätze. Das Verfahren für den Umgang mit<br />

Beschwerdefällen haben wir 2008 neu beschrieben und die Verantwortlichkeiten mit<br />

dem Einkaufsbereich neu festgelegt. Verstößt einer unserer Geschäftspartner gegen<br />

unsere Grundsätze, weisen wir ihn darauf hin. Wir erwarten von unseren<br />

Geschäftspartnern, dass sie vergleichbare Grundsätze der sozialen Verantwortung<br />

einführen.<br />

<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Mitarbeiter / Arbeits- und Managementbeziehungen / Arbeitnehmervertretung<br />

2010


<strong>Daimler</strong> legt Wert auf eine Vergütungspolitik, die sich gleichermaßen an den<br />

Kriterien Wirtschaftlichkeit und Attraktivität orientiert. Dem entspricht eine<br />

Vergütung, die zeitgemäß ist, ohne kurzlebigen Trends zu folgen. Diese wollen wir<br />

durch die Verbindung kurz- und langfristig wirkender Vergütungskomponenten und<br />

Zusatzleistungen erreichen. Rahmenrichtlinien – etwa für die variable Vergütung<br />

oder wichtige Zusatzleistungen – sollen die Ziele des Unternehmens nachdrücklich<br />

im gesamten Konzern verankern.<br />

Wir vergüten geleistete Arbeit – unter Berücksichtigung der lokalen Gegebenheiten –<br />

grundsätzlich anforderungs- sowie leistungs- und erfolgsorientiert. Werden<br />

Mitarbeiter international eingesetzt, beruht die Entlohnung auf konzernweit gültigen<br />

Grundsätzen. Weltweit gültige Grundsätze gelten auch bei der Altersversorgung. So<br />

können Wettbewerbsfähigkeit und Attraktivität in sehr unterschiedlichen Märkten<br />

gewährleistet werden, ohne auf eine einheitliche Steuerung zu verzichten. Seit dem<br />

Jahr 2009 gelten zudem einheitliche Grundregeln für die Überlassung eines<br />

Dienstwagens. Die weltweit gültige Konzernrichtlinie hierzu soll sicherstellen, dass<br />

ein Dienstwagen in der jeweiligen Gesellschaft nach klaren und nachvollziehbaren<br />

Regelungen überlassen wird und dass die Verantwortlichkeit für die Überlassung<br />

eindeutig geklärt ist.<br />

Für die Managementvergütung gilt eine weltweit einheitliche Systematik. Die<br />

Barvergütung enthält dabei neben dem fixen Grundgehalt auch variable Bestandteile,<br />

wobei die Variabilität mit wachsender Verantwortung der Position steigt (Mehr zur<br />

Managementvergütung).<br />

<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Mitarbeiter / Arbeits- und Managementbeziehungen / Leistung und Vergütung<br />

Leistung und Vergütung<br />

Die Vergütung für Mitarbeiter im Tarifbereich baut auf regionalen oder<br />

landesspezifischen Vereinbarungen wie etwa Tarifverträgen auf. Alle Mitarbeiter im<br />

Tarifbereich erhalten einen hundertprozentigen Ausgleich für angeordnete und<br />

geleistete Mehrarbeit. Auf Basis des Entgeltrahmentarifvertrags (ERA) der<br />

Metallindustrie in Baden-Württemberg haben wir in den letzten drei Jahren ein neues,<br />

zeitgemäßes Vergütungssystem in Deutschland eingeführt, das nicht mehr zwischen<br />

Arbeitern und Angestellten unterscheidet. Die konzerneigenen Niederlassungen<br />

schließen die deutschlandweite Umsetzung zum 1. Juli 2010 für alle <strong>Daimler</strong>-<br />

Standorte ab. Das tarifliche Grundentgelt wird standortübergreifend nach dem<br />

einheitlichen tariflichen Maßstab vergütet. Auf Basis dieses Grundentgelts wird ein<br />

tarifliches Leistungsentgelt im Gesamtvolumen von 15 Prozent gezahlt. Die Höhe<br />

dieser leistungsbezogenen Vergütung wird für einen Großteil der Belegschaft jährlich<br />

2010


<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Mitarbeiter / Arbeits- und Managementbeziehungen / Leistung und Vergütung<br />

individuell im Rahmen unseres Führungsprozesses NAVI ermittelt. Durch betriebliche<br />

Entgeltbestandteile bietet <strong>Daimler</strong> eine attraktive, übertarifliche Bezahlung für die<br />

Gesamtbelegschaft und hat im Rahmen der ERA-Umsetzung die Höhe der früheren<br />

Entgelte umfassend abgesichert (mehr zur tariflichen Vergütung).<br />

In einem angespannten Markt- und Wettbewerbsumfeld hat sich <strong>Daimler</strong> bereits<br />

2008 mit dem Gesamtbetriebsrat auf eine Gesamtbetriebsvereinbarung zur<br />

Zukunftssicherung der konzerneigenen Niederlassungen – des zur <strong>Daimler</strong> AG<br />

gehörigen Teils unseres Vertriebsnetzes – verständigt. Ziel der Vereinbarung ist es,<br />

die Wettbewerbsfähigkeit der Niederlassungen nachhaltig zu verbessern und ihre<br />

Arbeitsplätze zu sichern. Die Regelung sieht Effizienzbeiträge aller Mitarbeiter in den<br />

Niederlassungen vor. Im Gegenzug schließt die <strong>Daimler</strong> AG betriebsbedingte<br />

Kündigungen aus und sichert den Erhalt ihrer Niederlassungen über den Zeitraum<br />

der Zukunftssicherung 2012 hinaus zu.<br />

2010


<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Mitarbeiter / Arbeits- und Managementbeziehungen / Leistung und Vergütung / Managementvergütung<br />

Managementvergütung<br />

Wie stabil Vergütungssysteme sind und wie sie sich bewähren, zeigt sich auch und<br />

gerade in der Krise. Die Vergütungssystematik unserer leitenden Führungskräfte ist<br />

so angelegt, dass sie sowohl den wirtschaftlichen Erfolg oder Misserfolg eines<br />

Geschäftsjahres reflektiert als auch Anreize zu langfristigem wirtschaftlichem<br />

Handeln setzt. So richtet sich die variable Barvergütung, der <strong>Daimler</strong> Executive<br />

Bonus, nach dem Erfolg im zurückliegenden Geschäftsjahr, während sich die<br />

langfristige Vergütungskomponente an der Entwicklung des Unternehmens in einem<br />

größeren Zeitraum orientiert.<br />

Entsprechend der wirtschaftlichen Situation war das Einkommen der leitenden<br />

Führungskräfte 2009 deutlich geringer als in den Vorjahren. Hierin spiegelt sich die<br />

negative wirtschaftliche Entwicklung der meisten Geschäftseinheiten im Vergleich zu<br />

den Vorjahren wider. Andererseits hat <strong>Daimler</strong> auch im Jahr 2009 wieder einen<br />

langfristig angelegten, aktienbasierten Plan ausgegeben, mit dem unsere leitenden<br />

Führungskräfte am mittelfristigen, im Vergleich zum Wettbewerb bewerteten Erfolg<br />

des Unternehmens beteiligt werden sollen. Ebenso haben wir die<br />

Altersvorsorgeleistungen für die Mitarbeiter der <strong>Daimler</strong> AG planmäßig<br />

weitergeführt. Damit hat sich die Systematik der Managementvergütung in der Krise<br />

bewährt.<br />

2010


<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Mitarbeiter / Arbeits- und Managementbeziehungen / Leistung und Vergütung / Tarifliche Vergütung<br />

Tarifliche Vergütung und<br />

Führungsprozess NAVI<br />

<strong>Daimler</strong> bestimmt die Höhe der leistungsbezogenen tariflichen Vergütung für einen<br />

Großteil der Belegschaft jedes Jahr individuell im Rahmen des Führungsprozesses<br />

NAVI. Der Name NAVI verweist auf das Navigationsgerät im Auto und steht für eine<br />

genaue Ziel- und Standortbestimmung.<br />

Der NAVI-Prozess setzt auf einen intensiven Dialog zwischen Führungskräften und<br />

ihren Beschäftigten. Hierfür findet jährlich mindestens ein Start-, ein Zwischenbilanz-<br />

und ein Abschluss- bzw. Beurteilungsgespräch zwischen Führungskraft und<br />

Mitarbeiter statt. In diesem Rahmen schließen mehr als 90 Prozent der<br />

einbezogenen Mitarbeiter Zielvereinbarungen mit ihren Vorgesetzten ab.<br />

Auf Basis des NAVI-Prozesses hat <strong>Daimler</strong> einen neuen, ganzheitlichen Führungs-<br />

und Vergütungsprozess gestaltet, mit dem die Vergütungsentwicklung der<br />

Mitarbeiter künftig im Rahmen einer jährlichen Planungsrunde durch die<br />

Führungskräfte – unterstützt durch HR – gesteuert und umgesetzt wird. Dieser<br />

verbesserte Führungsprozess steigert zugleich die Transparenz im Hinblick auf die<br />

individuelle Personalentwicklung und die Personalkosten.<br />

2010


<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Mitarbeiter / Arbeits- und Managementbeziehungen / Führungskräfteentwicklung<br />

Führungskräfteentwicklung<br />

Weltweit erhalten alle unsere Führungskräfte sowie rund 50 Prozent der<br />

Tarifbelegschaft in Deutschland jährlich eine regelmäßige Leistungsbeurteilung und<br />

Entwicklungsplanung im Rahmen des LEAD-Führungsprozesses. Auf diese Weise<br />

wollen wir für alle Ebenen Führungskräfte entwickeln, die über die fachliche und<br />

persönliche Reife für ihre Aufgabe verfügen.<br />

2010


Berufliche Aus- und<br />

Weiterbildung<br />

Wer weltweit mit exzellenten Produkten höchste Ansprüche erfüllen will, braucht<br />

hoch qualifizierte Mitarbeiter. Wir verstehen die betriebliche Ausbildung daher als<br />

Investition in die Zukunft unseres Unternehmens sowie als Ausgangspunkt für<br />

lebenslanges Lernen. Ende 2009 beschäftigte <strong>Daimler</strong> weltweit 9.151 Auszubildende<br />

(2008: 9.603, 2007: 9.300). In Deutschland haben wir insgesamt 2.341<br />

Auszubildende (2008: 2.500, 2007: 2.600) eingestellt.<br />

Das <strong>Daimler</strong>-Ausbildungssystem (DAS). Eine ganzheitliche Berufsausbildung, wie<br />

wir sie mit dem 2008 eingeführten <strong>Daimler</strong>-Ausbildungssystem (DAS) umsetzen,<br />

ermöglicht es unseren Mitarbeitern, heutige und zukünftige Herausforderungen zu<br />

meistern und ihren Beitrag zum Unternehmenserfolg zu leisten. Ziel von DAS war es<br />

ursprünglich, die Qualität und Effizienz der technischen Berufsausbildung der<br />

<strong>Daimler</strong>-Werke in Deutschland zu erhöhen. Heute planen wir, das Konzept auch für<br />

die Bereiche Sales & Financial Services zu etablieren. Hierbei werden erstmals auch<br />

Standards für die kaufmännische Berufsausbildung einbezogen. Gleichzeitig führen<br />

wir DAS als <strong>Daimler</strong> Vocational Training System (DVTS) auch in der internationalen<br />

Berufsausbildung ein.<br />

Investitionen in Ausbildung und Qualifizierung. Allein in Deutschland hat <strong>Daimler</strong><br />

2009 207 Mio. Euro (2008: 270 Mio. Euro, 2007: 213 Mio. Euro) in Ausbildung und<br />

Qualifizierung investiert. Jeder Mitarbeiter wurde im Schnitt 2,4 Tage im Jahr<br />

qualifiziert (2008: 4,4 Tage p. a.).<br />

Lebenslanges Lernen und Lernen bei Bedarf. Lebenslanges Lernen ist für uns ein<br />

Prozess, der die gesamte berufliche Laufbahn begleitet. In diesem Zusammenhang<br />

spielt das sogenannte „Learning on Demand“ (Lernen nach Bedarf) eine<br />

herausragende Rolle. <strong>Daimler</strong> ermöglicht ein ort- und zeitunabhängiges<br />

kontinuierliches Lernen. Mitarbeiter wie Unternehmen erreichen so die Flexibilität,<br />

die für die Übernahme neuer Aufgaben unerlässlich ist, die Beschäftigungsfähigkeit<br />

der Mitarbeiter wird dauerhaft gesichert.<br />

In einer Reihe von Projekten ermöglichen wir ein solches kontinuierliches ort- und<br />

zeitunabhängiges Lernen. Im weltweiten Truckbereich haben wir das <strong>Daimler</strong>-<br />

Produktions-Lern-System, das 2004 in unserem Truckwerk in Mannheim eingeführt<br />

wurde, zum Standard-Qualifikationssystem gemacht.<br />

<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Mitarbeiter / Aus- und Weiterbildung<br />

2010


Qualifizierung in Krisenzeiten. Trotz wirtschaftlich schwieriger Zeiten bilden wir<br />

unsere Mitarbeiter weiterhin fort. Neben den allgemeinen Weiterbildungsangeboten<br />

können sich Mitarbeiter in Kurzarbeit in eigens dafür aufgelegten<br />

Qualifikationsprogrammen weiter qualifizieren und so unter anderem IHK-Abschlüsse<br />

erwerben. Bis Ende 2009 nahmen an den deutschen Standorten über 5.000<br />

Mitarbeiter innerhalb von rund 13.500 Qualifizierungstagen diese Möglichkeit wahr.<br />

Qualifizierungsoffensive Green Technologies: Nicht nur in der Berufsausbildung<br />

spielen neue Technologien künftig eine immer größere Rolle, auch unsere<br />

Stammbelegschaft muss in diesen Technologien fit gemacht werden. Hierfür haben<br />

wir in den einzelnen Divisionen unterschiedlichste Projekte ins Leben gerufen.<br />

Nachwuchsprogramm CAReer. Im Rahmen unseres Nachwuchsprogramms<br />

„CAReer – The Talent Program“ haben wir 2009 mehreren Hundert<br />

Hochschulabsolventen einen erstklassigen Einstieg ins Berufsleben ermöglicht.<br />

<strong>Daimler</strong> Corporate Academy. Die <strong>Daimler</strong> Corporate Academy bündelt unsere<br />

Angebote zur Führungskräftequalifizierung (weltweit für alle Ebenen) und zur<br />

fachlichen Qualifizierung für die Funktionen Finanzen, Einkauf und Personal<br />

(weltweit) sowie zur überfachlichen Qualifizierung (deutschlandweit). Sie ermöglicht<br />

es uns, unsere Mitarbeiter auf der ganzen Welt durch effiziente Lernarchitekturen<br />

nach einheitlichen <strong>Daimler</strong>-Standards zu qualifizieren. Die Zusammenfassung der<br />

Veranstaltungen in der <strong>Daimler</strong> Corporate Academy ermöglicht zudem ein breiteres<br />

Programmangebot und zugleich deutliche Einsparungen bei externen Anbietern.<br />

Durch die Nutzung interner Ressourcen konnte <strong>Daimler</strong> 2009 trotz der schwierigen<br />

Lage in der Automobilindustrie und den damit verbundenen Budgetrestriktionen eine<br />

Basisqualifizierung der Mitarbeiter sichern. Der Bedarf an Qualifizierungen wurde<br />

weitgehend gedeckt – und fiel aufgrund von Reisebeschränkungen generell geringer<br />

aus. Rund 2.000 Führungskräfte aus über 60 Standorten nahmen 2009 an<br />

Führungskräftequalifizierungen teil. Für rund 5.000 Mitarbeiter führten wir fachliche<br />

Qualifizierungen in den Themenfeldern Finanzen, Personal und Einkauf durch. Im<br />

Bereich der überfachlichen Qualifizierung fanden deutschlandweit etwa 360<br />

Veranstaltungen mit mehr als 3.000 Teilnehmern statt. Für 2010 gehen wir derzeit<br />

von einem ähnlich reduzierten Qualifizierungsvolumen wie 2009 aus. Daher werden<br />

wir uns auf neue, der Kostensituation entsprechende Lernformate sowie eine<br />

stärkere Nutzung neuer Technologien konzentrieren.<br />

<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Mitarbeiter / Aus- und Weiterbildung<br />

Führungskräftequalifizierung als integraler Teil der Personalentwicklung.<br />

Alljährlich erstellt die <strong>Daimler</strong> Corporate Academy ein integriertes und<br />

2010


durchgängiges Gesamtprogramm. Unabhängig vom jeweiligen Standort erhalten<br />

unsere Führungskräfte auf diese Weise weltweit dieselben Angebote in derselben<br />

Qualität, angepasst an die jeweilige Landessprache. So bereiten wir zum Beispiel die<br />

jährlich rund 600 neu ernannten Führungskräfte der Ebene 4 durch ein<br />

gemeinsames Programm auf ihre neue Rolle und Aufgabe vor. Im Rahmen<br />

sogenannter „Divison Days“ werden hierbei regionale Gegebenheiten sowie<br />

geschäftsfeldspezifische Themen berücksichtigt. Damit bleiben die Vorteile der zuvor<br />

spezifisch in den Geschäftsfeldern und der Zentrale durchgeführten Programme<br />

erhalten. Diese Programme enthalten die relevanten Informationen zu den Themen<br />

Diversity, Unternehmenswerte und Compliance, um deren Vertiefung insbesondere<br />

bei neu ernannten Führungskräften durchgängig sicherzustellen.<br />

Als Mitglied der Globally Responsible Leadership Initiative (GRLI) beteiligt sich die<br />

<strong>Daimler</strong> Corporate Academy an der Weiterentwicklung von Bildungsanforderungen<br />

und -konzepten für die nächste Führungsgeneration, die im Sinne einer weltweiten<br />

Verantwortlichkeit handeln soll. Dieses Engagement hilft uns, die zukünftige<br />

Führungskräfteentwicklung in unserem Unternehmen zu gestalten, indem wir die<br />

Ergebnisse der Zusammenarbeit konsequent in unseren <strong>Daimler</strong>-Leadership-<br />

Programmen umsetzen.<br />

Ein weiteres Beispiel ist unser weltweiter Coaching-Pool. Dieser Pool, in dem interne<br />

und externe Coaches registriert sind, ermöglicht schnelle weltweite Verfügbarkeit,<br />

übergreifende Qualitätssicherung und erhöhte Transparenz von<br />

Vertragsbedingungen. Trotz dieser zentralen Bündelung behalten wir die lokalen<br />

Ansprechpartner in den Personalbereichen der Standorte bei.<br />

<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Mitarbeiter / Aus- und Weiterbildung<br />

Fachliche Qualifizierung weltweit und überfachliche Qualifizierung<br />

deutschlandweit. Aufgrund der Ergebnisse der strategischen Bedarfsanalyse haben<br />

wir 2009 unser Gesamtprogramm für die zu qualifizierenden Mitarbeiter und<br />

Führungskräfte aus den Funktionen Finanzen, Einkauf und Personal verabschiedet<br />

und in mehreren Sprachen erstellt. Auch 2010 werden wir die Internationalisierung<br />

des Programms weiter intensivieren. Es werden dann verstärkt Mitarbeiter in Japan,<br />

China und den USA zu Finanz-, Einkaufs- und Personalthemen geschult.<br />

2010


<strong>Daimler</strong>-Ausbildungssystem<br />

und internationale<br />

Ausbildung<br />

Unsere Grundpositionen zur Berufsausbildung. Als Orientierungsrahmen für die<br />

Ausbildungsverantwortlichen an allen Standorten im In- und Ausland gelten seit<br />

2008 die „Grundpositionen zur Berufsausbildung in der <strong>Daimler</strong> AG“. Sie entstanden<br />

in enger Zusammenarbeit zwischen dem Personalbereich und dem<br />

Gesamtbetriebsrat und stellen die Basis für die gemeinsame Gestaltung,<br />

Durchführung und Weiterentwicklung der Ausbildung im europäischen und<br />

nationalen Rahmen dar.<br />

Grundlagen des <strong>Daimler</strong>-Ausbildungssystems. Dem <strong>Daimler</strong>-Ausbildungssystem<br />

(DAS) liegt das Modell der vollständigen Handlung zugrunde, das sich in sechs<br />

Schritte gliedert: Information, Planung, Entscheidung, Ausführung, Kontrolle und<br />

Bewertung. Im ersten Schritt erhalten Auszubildende Arbeitsaufträge und Leitfragen.<br />

Daraufhin planen sie die einzelnen Aufgabenschritte in einem Arbeitsfolgeplan.<br />

Situative Gespräche helfen ihnen im dritten Schritt, ihre Entscheidungsfähigkeit und<br />

ihr Handeln zu verbessern. Über eine Fremdbewertung der Arbeitsleistung sowie<br />

eine Selbsteinschätzung wird das Kontrollieren der erbrachten Arbeitsqualität geübt<br />

und abschließend in einem Gespräch Bilanz gezogen. Unsere Auszubildenden lernen<br />

unterschiedliche Arten des Lernens kennen. So erarbeiten sie sich Themen in<br />

Projekt- oder in Realaufträgen, Arbeiten in Kleingruppen oder lernen selbstständig<br />

Informationen zu beschaffen.<br />

Auszubildende im DAS 2009<br />

<strong>Daimler</strong> Konzern<br />

<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Mitarbeiter / Aus- und Weiterbildung / Ausbildung bei <strong>Daimler</strong><br />

Stand 31.12.2009 Gesamt kaufmännische<br />

Berufe<br />

gewerbliche/<br />

technische Berufe<br />

gesamt 9.151 1.982 7.169<br />

Deutschland 7.659 1.551 6.108<br />

USA 18 1 17<br />

Rest der Welt 1.474 430 1.044<br />

Mercedes-Benz Cars 3.362 238 3.124<br />

Deutschland 3.123 177 2.946<br />

USA 17 - 17<br />

Rest der Welt 222 61 161<br />

<strong>Daimler</strong> Trucks 1.699 233 1.466<br />

Deutschland 1.347 208 1.139<br />

USA - - -<br />

Rest der Welt 352 25 327<br />

2010


Auszubildende im DAS 2009<br />

<strong>Daimler</strong> Financial<br />

Grüne Technik in der Ausbildung. Im Rahmen unserer Aktivitäten zum<br />

Zukunftsthema „Green Technologies“ haben wir 2009 in der Ausbildung zum Kfz-<br />

Mechatroniker das Qualifizierungsmodul Elektrofachkraft pilotiert und in unserem<br />

Montagewerk in Sindelfingen eingeführt. Daneben wird in einem zweiten Schritt die<br />

Qualifizierung an die erhöhten Anforderungen der neuen Antriebe angepasst und<br />

erweitert.<br />

<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Mitarbeiter / Aus- und Weiterbildung / Ausbildung bei <strong>Daimler</strong><br />

Stand 31.12.2009 Gesamt kaufmännische<br />

Placementberatung für Auszubildende. Rund 20 Prozent unserer Auszubildenden<br />

kamen entsprechend einer Vereinbarung mit dem Gesamtbetriebsrat zunächst nicht<br />

für eine Übernahme in Betracht, weil sie über Bedarf ausgebildet wurden. Im Jahr<br />

2009 wurde mit dem Gesamtbetriebsrat im Rahmen der<br />

Berufe<br />

Services 100 100 -<br />

Deutschland 88 88 -<br />

USA - - -<br />

Rest der Welt 12 12 -<br />

Vans 412 33 379<br />

Deutschland 409 31 378<br />

USA - - -<br />

Rest der Welt 3 2 1<br />

Buses 964 178 786<br />

Deutschland 459 55 404<br />

USA - - -<br />

Rest der Welt 505 123 382<br />

Sales & Marketing 2.393 986 1.407<br />

Deutschland 2.012 778 1.234<br />

USA 1 1 -<br />

Rest der Welt 380 207 173<br />

Corporate/Zentrale 220 213 7<br />

Deutschland 220 213 7<br />

USA - - -<br />

Rest der Welt - - -<br />

Sonstige 1 1 -<br />

Gesamtbetriebsvereinbarung zur Senkung der Arbeitskosten zur<br />

Beschäftigungssicherung vereinbart, diesen Auszubildenden einen auf ein Jahr<br />

befristeten Arbeitsvertrag anzubieten. Um ihnen zu helfen, anschließend einen<br />

qualifizierten Arbeitsplatz außerhalb der <strong>Daimler</strong> AG zu finden, beraten wir sie im<br />

Rahmen eines mehrstufigen Prozesses. Individuelle Module zur Perspektiven- und<br />

Stellensuche sowie Gruppenworkshops unterstützen diesen Prozess.<br />

gewerbliche/<br />

technische Berufe<br />

2010


Internationale Ausbildungsarbeit. In der internationalen Ausbildungsarbeit<br />

schließen wir die Kompetenzlücke zu den Qualifikationsanforderungen in Vertrieb<br />

und Produktion, indem wir unsere weltweiten Ausbildungszentren mit<br />

Ausbildungsmaterialien, Methoden und Qualifizierungsprogrammen für die Ausbilder<br />

unterstützen. Von unserer internationalen Arbeit profitiert nicht nur unser<br />

Unternehmen, sie leistet vielmehr auch einen wertvollen sozialen Beitrag in<br />

Entwicklungs- und Schwellenländern.<br />

Ausbildungszentrum in Saudi-Arabien. Die Regierung Saudi-Arabiens hat ein<br />

Programm zur Integration junger Saudis in die Privatwirtschaft aufgelegt.<br />

Gemeinsam mit unserem Generalvertreter in Saudi-Arabien, der E. A. Juffali &<br />

Brothers Ltd., unterstützen wir dieses Vorhaben durch den Bau eines neuen<br />

Ausbildungszentrums in Jeddah.<br />

<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Mitarbeiter / Aus- und Weiterbildung / Ausbildung bei <strong>Daimler</strong><br />

Indisches Training Center an lokale Behörden übergeben. Nach 7-jähriger<br />

Aufbauarbeit durch deutsche Ausbildungsexperten hat die Benz India Ltd. im April<br />

2009 die Verantwortung für die Berufsausbildung am Training Center für<br />

Kraftfahrzeugmechatroniker im indischen Pune in die Hände der lokalen Behörden<br />

übergeben. Seit 2002 wurden neben acht Ausbildern über 200 indische Jugendliche<br />

nach deutschem Vorbild zum Kfz-Mechatroniker qualifiziert. Damit fand das auf<br />

Nachhaltigkeit ausgerichtete Ausbildungsprojekt seinen vorläufigen Abschluss.<br />

2010


Produktions-Lern-System<br />

Lernen bei Bedarf mit dem Produktions-Lern-System PLS<br />

Um unseren Mitarbeitern ein zielgerichtetes „Lernen bei Bedarf“ (Learning-on-<br />

Demand) in effizienten Zeitfenstern zu ermöglichen, stellen wir eine unterstützende<br />

Technologiearchitektur bereit. Sie bezieht Expertenwissen aller relevanten Bereiche<br />

im Unternehmen mit ein, auch das unserer Maschinen- und Anlagenhersteller. In<br />

unseren Truck-Produktionswerken setzen wir seit 2004 ein Produktions-Lern-System<br />

(PLS) ein, das es ermöglicht, die Weiterbildung der Mitarbeiter in den Bereichen<br />

Montage, Zerspanung und Instandhaltung sinnvoll in die Fertigungsprozesse zu<br />

integrieren. In der Wissensdatenbank des Systems wird nicht nur der jeweilige<br />

Fachbereich beschrieben, sondern auch jeder einzelne Arbeitsplatz und die dort<br />

auszuführenden Arbeitsschritte. Außerdem können Standarddokumente aufgerufen<br />

werden sowie Informationen darüber, welche Qualifikation für den jeweiligen<br />

Arbeitsplatz benötigt wird und wie diese erworben werden kann. In einem Lexikon<br />

sind darüber hinaus Hintergrundinformationen zu Produkt, Werkzeug und Bauteil zu<br />

finden.<br />

<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Mitarbeiter / Aus- und Weiterbildung / Produktions-Lern-System<br />

2010


<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Mitarbeiter / Aus- und Weiterbildung / Produktions-Lern-System<br />

PLS unterstützt die Einstiegsqualifizierung von neuen Mitarbeitern. Weiter können<br />

mit PLS Maschinenbediener in der Produktion so weit geschult werden, dass sie<br />

kleinere Wartungs-, Reinigungs- und Instandhaltungsarbeiten selbstständig<br />

durchführen können. Auch kritisches Wissen kann mithilfe von PLS im Unternehmen<br />

gehalten werden. Scheidet beispielsweise ein Instandhalter aus dem Unternehmen<br />

aus, so kann sein wertvolles Erfahrungswissen im PLS dokumentiert werden.<br />

Auszubildende der technischen Berufsausbildung bearbeiten mithilfe von PLS ein<br />

DAS-Projekt zum Bau eines Druckluftmotors. Neben dem Fachwissen eignen sie sich<br />

2010


<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Mitarbeiter / Aus- und Weiterbildung / Produktions-Lern-System<br />

dabei nicht nur die Fähigkeit, selbstständig zu arbeiten, an, sondern erwerben auch<br />

Schlüsselqualifikationen wie Eigeninitiative und Problemlösungskompetenz.<br />

2010


Technik-Akademie<br />

<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Mitarbeiter / Aus- und Weiterbildung / Technik-Akademie<br />

Darüber hinaus werden wir verstärkt Ressourcen in das Thema Green Technologies<br />

investieren, um unseren Mitarbeitern – in allen Unternehmensbereichen: vom<br />

Forscher bis zum Entwickler, vom Produktionsplaner bis zum Werker, vom Verkäufer<br />

bis zum Servicemitarbeiter – auf diesem Gebiet ein hohes Kenntnisniveau zu<br />

vermitteln. Dieses wiederum bildet die Grundlage für ein erfolgreiches Denken und<br />

Handeln im Sinne des Umweltschutzes, das es uns ermöglicht, die in unseren<br />

Produkten eingebaute „grüne“ Kompetenz noch umfassender, nachhaltiger und<br />

besser als der Wettbewerb für unsere Kunden nutzbar zu machen.<br />

Unser „Green Qualification“-Programm beinhaltet auf die jeweilige Aufgabe der<br />

Mitarbeiter zugeschnittene Qualifizierungsmaßnahmen – konzernweit für alle<br />

Mitarbeiter in allen Unternehmensbereichen und betroffenen Feldern der<br />

Wertschöpfungskette. Das Spektrum dieser Maßnahmen reicht von Trainings- und<br />

Informationsveranstaltungen bis hin zu speziellen Expertenworkshops. Allen<br />

Veranstaltungen gemeinsam ist der Fokus, die Mitarbeiter zu befähigen, ihre<br />

individuellen Aufgaben zur Realisierung der <strong>Daimler</strong>-Mission „Shaping the Future of<br />

safe and sustainable Mobility“ erfolgreich zu meistern. In den nächsten 3 Jahren wird<br />

die Kompetenzsicherung in „grünen“ Technologien voraussichtlich rund 32.000<br />

Mitarbeiter in Deutschland und weitere 21.000 Mitarbeiter konzernweit einbeziehen.<br />

Diese Zahlen werden im Lauf der Bedarfsplanungsprozesse weiter konkretisiert.<br />

2010


Unser Nachwuchsprogramm<br />

„CAReer – The Talent<br />

Program“<br />

Unser Nachwuchsprogramm „CAReer – The Talent Program“ ist ein<br />

unternehmensweites Trainee-Programm. Sein Ziel ist die Gewinnung und<br />

Entwicklung qualifizierter Hochschulabsolventen sowie junger Berufserfahrener mit<br />

einem technischen oder wirtschaftswissenschaftlichen Studienabschluss. CAReer<br />

sorgt für eine einheitliche strategische Nachwuchsgewinnung über Geschäftsfelder<br />

und Funktionen hinweg. Motivierte Talente erhalten mit CAReer die Möglichkeit, sich<br />

in kurzer Zeit einen Überblick über den Konzern zu verschaffen, ein breites Netzwerk<br />

zu knüpfen und die erforderliche Qualifizierung zu erlangen. Das Programm beginnt<br />

monatlich und dauert zwischen 12 und 15 Monaten. Es umfasst drei Projekteinsätze<br />

sowie zwei international ausgerichtete Trainingsmodule mit Seminaren und<br />

Schulungen. Die Trainees werden von einem Personalberater sowie einem Mentor<br />

aus dem jeweiligen Fachbereich professionell betreut. CAReer deckt acht<br />

Ausbildungsschwerpunkte ab: Ingenieurwesen, Forschung und Entwicklung,<br />

Produktion, Einkauf, Verkauf und Marketing, Finanzwirtschaft und Controlling,<br />

Informationstechnologie sowie Personal.<br />

<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Mitarbeiter / Aus- und Weiterbildung / CAReer<br />

2010


Unser Health & Safety Report sowie weitere<br />

Kennzahlen und Projekte<br />

Unsere Projekte im Bereich Health & Safety<br />

Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastung<br />

Im Blick auf die gesetzlichen Anforderungen hat sich <strong>Daimler</strong> frühzeitig mit<br />

möglichen Ansatzpunkten zur Ermittlung psychischer Belastungen im Rahmen der<br />

Gefährdungsbeurteilung auseinandergesetzt. Eine intensive Beschäftigung mit<br />

bestehenden Verfahren zur Erkennung psychischer Belastungen ergab, dass es kein<br />

geeignetes Instrument gab, das den hohen Anforderungen des Unternehmens und<br />

des Gesamtbetriebsrats entsprach. Daher wurde gemeinsam mit der Abteilung<br />

Arbeits- und Organisationspsychologie der Universität Heidelberg ein Verfahren<br />

entwickelt, das es einem interdisziplinären Expertenteam ermöglicht, die<br />

Arbeitsbedingungen objektiv auf mögliche psychische Fehlbelastungen hin zu<br />

untersuchen. Dies bietet kein bisher bekanntes Verfahren. Basierend auf einer<br />

gründlichen Pilotierung wird das Verfahren nun seit dem Jahr 2008 flächendeckend<br />

eingesetzt. Damit nimmt <strong>Daimler</strong> weiterhin eine Vorreiterrolle in dem zunehmend an<br />

Bedeutung gewinnenden Themenfeld der psychischen Belastungen am Arbeitsplatz<br />

ein.<br />

Aktivitäten gegen HIV/AIDS in den Landesgesellschaften<br />

Im Jahr 1991 gab <strong>Daimler</strong> Südafrika eine Richtlinie heraus, welche die Bedeutung<br />

des Themas HIV/AIDS am Arbeitsplatz anerkennt und Infizierte vor Diskriminierung<br />

schützt. Heute stützt sich unser Engagement in den Landesgesellschaften auf eine<br />

weltweit verbindliche Konzernrichtlinie. Es basiert auf drei Säulen: In Ländern mit<br />

moderater Ausbreitung der Infektion konzentrieren wir uns auf die Sensibilisierung<br />

und Aufklärung. In Ländern mit ansteigender Ausbreitung steht die Prävention im<br />

Mittelpunkt. In Ländern mit starker Ausbreitung schließlich wird ein umfassendes<br />

Arbeitsplatzprogramm aufgelegt. Nach diesem Ansatz haben wir auch 2009 in<br />

zahlreichen Landesgesellschaften Maßnahmen durchgeführt – von der<br />

Sensibilisierung der Belegschaft bis hin zu ärztlicher Beratung für Infizierte. Hierbei<br />

nutzten wir folgende Instrumente:<br />

Informationsmaterial<br />

Informationsgespräche<br />

<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Mitarbeiter / Sicherheit & Gesundheit / Kennzahlen und Projekte<br />

2010


Workshops<br />

Ausgabe von kostenlosen Kondomen<br />

Kampagnen zur Sensibilisierung<br />

Kooperationen der Landesgesellschaften mit externen Partnern<br />

Benchmarking in einem Gesundheitsnetzwerk (BiG)<br />

Am 8. und 9. September 2009 fand im Mercedes Event Center (MEC) des Werks<br />

Sindelfingen die Abschlusskonferenz des Projekts „Benchmarking in einem<br />

Gesundheitsnetzwerk (BiG)“ statt. Die Konferenz zu dem Projekt mit dem Untertitel<br />

„Nachhaltiges Gesundheitsmanagement als Voraussetzung für die Arbeitsfähigkeit<br />

von Beschäftigten und die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen“ wurde von der<br />

<strong>Daimler</strong> AG und der Universität Heidelberg ausgerichtet. Über 100 Teilnehmer aus<br />

Wissenschaft, Politik und Wirtschaft waren anwesend.<br />

Das Projekt BiG, das der Bereich Gesundheitsmanagement und Arbeitsschutz der<br />

<strong>Daimler</strong> AG in dreieinhalbjähriger Laufzeit zusammen mit der Abteilung für Arbeits-<br />

und Organisationspsychologie der Universität Heidelberg realisierte, wurde vom<br />

Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert und vom Deutschen<br />

Zentrum für Luft- und Raumfahrttechnik (DLR) getragen. Als Partnerunternehmen<br />

waren die Deutsche Bahn AG, die REWE Group, die Neff GmbH und die Fraport AG<br />

beteiligt. Projektziel war es, Wirkzusammenhänge zwischen dem<br />

Gesundheitsmanagement und der Leistungsfähigkeit und -bereitschaft der<br />

Mitarbeiter sowie, darauf aufbauend, dem ökonomischen Erfolg aufzuzeigen.<br />

Zugleich sollten Ansatzpunkte zur Optimierung des betrieblichen<br />

Gesundheitsmanagements sowie zur Entwicklung einer aggregierten Kennzahl zur<br />

Veranschaulichung der Güte des Gesundheitsmanagements (Gesundheitsindex)<br />

herausgearbeitet werden.<br />

Das Programmheft zur Veranstaltung sowie weitere Informationen zu den<br />

Programmpunkten finden Sie unter „Aktuelles“ auf der Projektwebsite www.projekt-<br />

big.de.<br />

Sozialberatung: Hilfe und Prävention<br />

<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Mitarbeiter / Sicherheit & Gesundheit / Kennzahlen und Projekte<br />

Die Sozialberatung – eine freiwillige Leistung des Arbeitgebers – unterstützt und<br />

begleitet Mitarbeiter wie Führungskräfte bei der Bewältigung von Lebenskrisen, die<br />

sich in psychischen Problemen, Sucht oder Konflikten ausdrücken. Um es zu solchen<br />

Notlagen erst gar nicht kommen zu lassen, stärken wir darüber hinaus die<br />

Präventionsarbeit. Wie die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e. V. 2008<br />

2010


feststellte, sind Maßnahmen zur Verhaltensprävention wie zum Beispiel<br />

Informationskampagnen allein relativ wirkungslos; das gilt nicht nur bei Suchtfragen.<br />

Um dieser Erkenntnis Rechnung zu tragen, hat <strong>Daimler</strong> zusammen mit dem<br />

Gesamtbetriebsrat eine Verhaltensrichtlinie zum Thema „Fairer Umgang am<br />

Arbeitsplatz“ verabschiedet, mit deren Hilfe wir Probleme wie Mobbing, sexuelle<br />

Belästigung und Diskriminierung nachhaltig angehen wollen. Die Sozialberatungen<br />

unterstützen dieses Vorhaben durch kompetente Beratung sowie durch<br />

Qualifizierungsmaßnahmen und Workshops. Einzelfalllösungen sind dabei durch<br />

unsere Verhaltensrichtlinie zusätzlich abgesichert. All dies wirkt nachhaltig auf eine<br />

Kultur der fairen Zusammenarbeit im Unternehmen hin. Die Präventionsarbeit und<br />

die beratende Hilfe der Sozialberatung werden heute von immer mehr Mitarbeitern<br />

in Anspruch genommen. Derzeit zählt sie jährlich rund 4.500 Klienten.<br />

Betriebliche Gesundheitsförderung – Programme gegen Übergewicht<br />

Übergewicht und Adipositas sind heute weit verbreitet. Dass sie hohe Kosten für das<br />

Gesundheitssystem verursachen, ist unbestritten. Auch die Unternehmen haben<br />

diese Kosten zu tragen. Denn wegen des Übergewichts und dessen gesundheitlichen<br />

Folgen erkranken viele Mitarbeiter, sodass es zu immer mehr Fehltagen kommt.<br />

Der Bereich Health & Safety hat deshalb ein Portfolio von Gesundheitsmaßnahmen<br />

entwickelt, das an den Bedürfnissen der Mitarbeiter ausgerichtet ist und wichtige<br />

Gesundheitstrends aufnimmt. Es umfasst die Handlungsfelder Prävention, Therapie,<br />

Rehabilitation und Spezialprogramme. Vor allem die beiden erstgenannten Felder<br />

beinhalten unter anderem Maßnahmen, die speziell für Mitarbeiter mit Übergewicht<br />

und Adipositas konzipiert wurden. Das Präventionsangebot „Move & Eat“ richtet sich<br />

an Beschäftigte mit leichtem Übergewicht, die etwas für ihre Gesundheit tun und<br />

fitter werden wollen. Im Rahmen des therapeutischen Adipositas-Programms „1+12“<br />

lernen die Teilnehmer, ihr Gesundheitsverhalten hinsichtlich Ernährung und<br />

Bewegung umzustellen, und entwickeln Methoden, um das neue Verhalten langfristig<br />

aufrechterhalten zu können. Das Programm kombiniert ambulante und stationäre<br />

Phasen.<br />

<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Mitarbeiter / Sicherheit & Gesundheit / Kennzahlen und Projekte<br />

Um die Gesundheitsmaßnahmen aus dem Portfolio möglichst arbeitsplatznah und<br />

qualitätsgesichert durchführen zu können, verfolgen immer mehr <strong>Daimler</strong>-Standorte<br />

in Deutschland das ganzheitliche Konzept eines internen Gesundheitszentrums. Das<br />

Angebot dieser Gesundheitszentren reicht von Möglichkeiten für das Fitnesstraining<br />

bis hin zu medizinischen Therapie- und Rehabilitationsmaßnahmen, unterstützt durch<br />

Fachpersonal. Mit attraktiven Konditionen, einer hochwertigen Ausstattung sowie<br />

2010


einer optimalen Betreuungs- und Behandlungsqualität überzeugt es viele Mitarbeiter<br />

und spornt sie an, etwas für ihre Gesundheit zu tun. Auch für das Unternehmen lohnt<br />

sich die Investition in ein betriebsinternes Gesundheitszentrum. Es kann damit zum<br />

Erhalt und zur Verbesserung des Gesundheitsstandes beitragen und auch die<br />

Motivation der Mitarbeiter stärken. Die in einem solchen Zentrum entstehenden<br />

Gesundheitswelten dienen zudem als Kommunikationsplattform über alle<br />

Hierarchieebenen hinweg, und das bei niedrigen Zutrittsbarrieren für alle Mitarbeiter.<br />

Ergonomieinitiative 2009<br />

Das Einbeziehen ergonomischer Aspekte in alle Projekte der Neutypenplanung bei<br />

<strong>Daimler</strong> stand im Fokus unserer Ergonomieinitiative 2009. Ihr Ziel ist eine engere<br />

Vernetzung von Produktentwicklung, Produktionsplanung und Produktion im Rahmen<br />

des gesamten Produktionsentstehungsprozesses. Durch systematische Analysen<br />

können ergonomische Defizite frühzeitig aufgezeigt werden, sodass Hinweise für<br />

eine montagegerechte Produktgestaltung erfolgen können und präventiv auf die<br />

ergonomische Gestaltung der geplanten Arbeitsplätze hingewirkt werden kann.<br />

In einer frühen Planungsphase überprüfen wir alle manuellen Arbeitsvorgänge mit<br />

einer Screening-Card auf mögliche ergonomische Risiken. Darauf aufbauend werden,<br />

falls erforderlich, unter Verwendung des EAB-Tools (ergonomische Arbeitssystem-<br />

Beurteilung) bzw. mit der Ergonomiecheckliste detaillierte Ergonomieanalysen<br />

vorgenommen, um die ergonomische Qualität der geplanten Arbeitsplätze zu messen<br />

und Maßnahmen zur Vermeidung ergonomischer Risiken einzuleiten. Die Ergebnisse<br />

der Analysen werden in Form einer Ergonomielandkarte dokumentiert.<br />

Darüber hinaus ist vorgesehen, die vorliegenden Ergonomieanalysen als Basis für die<br />

Erstellung von Arbeitsplatzanforderungsprofilen heranzuziehen. Diese Profile<br />

kennzeichnen die spezifischen Anforderungen an den einzelnen Arbeitsplätzen, so<br />

zum Beispiel im Hinblick auf die Anforderungen an die Körperhaltung oder<br />

hinsichtlich aufzubringender Kräfte beim Handhaben oder Bearbeiten von Teilen. Ziel<br />

dieser Betrachtung ist es, insbesondere in Fällen, in denen körperliche Fähigkeiten<br />

einen adäquaten Einsatz der Mitarbeiter einschränken.<br />

Auszeichnungen für das Gesundheitsmanagement der <strong>Daimler</strong> AG<br />

Die <strong>Daimler</strong> AG wurde im Jahr 2009 – wie schon in den Vorjahren – mehrfach für ihr<br />

vorbildliches Engagement und den ganzheitlichen Ansatz im<br />

Gesundheitsmanagement ausgezeichnet.<br />

<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Mitarbeiter / Sicherheit & Gesundheit / Kennzahlen und Projekte<br />

2010


Corporate Health Award. Bereits zum zweiten Mal erhielt <strong>Daimler</strong> den „Corporate<br />

Health Award“ der gemeinnützigen Initiative von Handelsblatt, TÜV SÜD Life Service<br />

und EuPD Research. Die Auszeichnung gilt dem Engagement des Unternehmens für<br />

die Gesundheit und Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter sowie dessen nachhaltigem<br />

Personalmanagement. Nach Meinung der Jury hat sich <strong>Daimler</strong> vor allem durch die<br />

vorbildhafte Integration des Gesundheitsmanagements in die<br />

Unternehmensstrukturen und Führungsprozesse von der Konkurrenz abgehoben.<br />

Darüber hinaus wurden das wissenschaftlich evaluierte Leistungsangebot sowie die<br />

umfassende Gesundheitsberichterstattung über alle deutschen Standorte besonders<br />

gewürdigt.<br />

Move Europe. Im Rahmen der Kampagne „Move Europe“, die sich seit 2009 der<br />

Förderung psychischer Gesundheit widmet, wurde die <strong>Daimler</strong> AG mit dem<br />

„Unternehmenspreis Gesundheit“ des BKK Bundesverbands prämiert. Die<br />

Jurymitglieder lobten insbesondere die beispielgebende Gefährdungsanalyse für<br />

psychische Belastungen, die in Kooperation mit der Universität Heidelberg<br />

entwickelt wurde, sowie das Angebot an Seminaren zu Work-Life-Balance. Nach den<br />

Jahren 2007 und 2008 konnte die <strong>Daimler</strong> AG diese Auszeichnung im Berichtsjahr<br />

zum dritten Mal entgegennehmen.<br />

Krankenfehlstandskennzahlen 2009 - Deutschland und ausgewählte Landesgesellschaften<br />

Kranken-<br />

fehlstand 4,5 % 2,2 % 2,0 % 1,8 % 1,8 % 4,0 % 4,9 % 0,8 % 5,9 %<br />

Mitarbeiter<br />

Produktion/<br />

produktionsnah 5,4 %<br />

Mitarbeiter<br />

Verwaltung 2,7 %<br />

Mitarbeiter ohne<br />

Deutsch-<br />

land<br />

Fehltage 37,9 %<br />

Unfallhäufigkeit<br />

Argenti-<br />

nien<br />

(DCA)<br />

Türkei<br />

(MBT)<br />

(Durchgangsarztfälle mit mindestens 1 Ausfalltag pro 1<br />

Mio. Anwesenheitsstunden - bezogen auf Mitarbeiter<br />

Südafrika<br />

(East<br />

London)<br />

Indien<br />

(Pune)<br />

USA<br />

(Tuscaloosa)<br />

Brasilien<br />

(Trucks)<br />

Japan<br />

(MFTBC)<br />

Smart<br />

(Hambach)<br />

Produktion/produktionsnah) 13,50 23,82 13,80 3,75 0,86<br />

Unfallbelastung<br />

(unfallbedingte Ausfalltage pro 1 Mio.<br />

Anwesenheitsstunden - bezogen auf Mitarbeiter<br />

<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Mitarbeiter / Sicherheit & Gesundheit / Kennzahlen und Projekte<br />

Kennzahlen Arbeitsschutz 2009 - Deutschland und ausgewählte Landesgesellschaften<br />

Deutschland Argentinien 1 Brasilien 2 Südafrika 3 USA 4<br />

Produktion/produktionsnah) 128,00 282,23 205,00 15,22 29,73<br />

1 Unfälle während der Pause (Essensaufnahme, Spaziergang in der Mittagspause), auf dem Weg zum Catering (Kantine) und auf dem Weg von/zur Arbeit werden<br />

2010


Kennzahlen Arbeitsschutz 2009 - Deutschland und ausgewählte Landesgesellschaften<br />

ebenfalls gezählt. Zur besseren Vergleichbarkeit wurde die Unfallbelastung auf 1.000.000 Anwesenheitsstunden umgerechnet. Die "Accident<br />

tension" (Unfallbelastung) wird in Argentinien "Accident severity" (Unfallschwere) genannt.<br />

2 Unfälle während der Pause (Essensaufnahme, Spaziergang in der Mittagspause), auf dem Weg zum Catering (Kantine) und auf dem Weg von/zur Arbeit werden<br />

ebenfalls gezählt. Basis der Ausfalltagskalkulation sind Kalendertage,nicht Arbeitstage! Die Kennzahlen sind vom Standort São Bernardo do Campo.<br />

3 Unfälle während der Pause (Essensaufnahme) werden ebenfalls gezählt. Jeder Tag mit mehr als 4 Ausfallstunden wird als voller Ausfalltag gezählt.<br />

4 Die Mittagspause (45 Minuten unbezahlte Zeit) zählt nicht für die Berechnung der Anwesenheitsstunden. Basis der Ausfalltagskalkulation sind Kalendertage, nicht<br />

Arbeitstage! Die Anwesenheitsstunden der Angestellten, kaufmännischen Auszubildenden, Praktikanten etc. werden ebenfalls gezählt! Abgrenzung und Zuordnung<br />

Betriebsunfall/kein Betriebsunfall: Alle Fälle hängen von der Beschaffenheit des Bodens/der Arbeitsoberfläche und der persönlichen Krankengeschichte des<br />

Arbeitnehmers ab. Eine eingehende Sicherheitsuntersuchung stellt fest, ob der Unfall arbeitsbezogen ist oder nicht. Arbeitsbezogenheit ist nur dann gegeben, wenn<br />

der Unfall während der Arbeitszeit passiert ist. Unfälle auf dem Weg zwischen zwei Arbeitsplätzen sind nur arbeitsbezogen, wenn es dienstlich notwendige Wege<br />

sind.<br />

Kennzahlen Betriebliche Gesundheitsförderung - Deutschland<br />

Angebote für Gesundheitstrainings:<br />

Deutschland Argentinien 1 Brasilien 2 Südafrika 3 USA 4<br />

Schichtarbeiter 1.296 984 402<br />

Führungskräfte 645 396 250<br />

leitende Führungskräfte 140 128 46<br />

Angebote für Präventionskuren:<br />

2007 2008 2009<br />

Schichtarbeiter 250 263 122<br />

Führungskräfte 200 166 101<br />

leitende Führungskräfte 50 15 0<br />

Kennzahlen Werksärztlicher Dienst - Deutschland<br />

2007 2008 2009<br />

Sprechstunden 31.015 31.408 24.769<br />

Einstellungsuntersuchungen 8.042 7.895 3.288<br />

arbeitsmedizinische Vorsorgeuntersuchungen 44.043 43.277 35.056<br />

Kontakte wegen Problemen am Arbeitsplatz 10.729 12.842 10.468<br />

Arbeitsplatzbegehungen 1.106 703 461<br />

Impfungen 18.294 18.850 16.609<br />

notfallmedizinische Behandlung 1.865 1.445 1.164<br />

physikalische Therapie 44.284 41.229 26.535<br />

Diagnostik (Hör-, Sehtest, EKG etc.) 62.223 64.972 51.044<br />

Laboruntersuchungen 32.676 30.654 24.071<br />

Wiedereingliederung Langzeitkranker 2.348 2.637 2.188<br />

Großer Check-up für leitende Führungskräfte 233 222 765<br />

kleiner Check-up 2.785 2.881 765<br />

BGF-Veranstaltungen 1.712 1.393 1.195<br />

arbeitsmedizinische Begutachtung 7.575 7.497 7.026<br />

Kennzahlen Betriebliche Sozialberatung - Deutschland<br />

<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Mitarbeiter / Sicherheit & Gesundheit / Kennzahlen und Projekte<br />

2007 2008 2009<br />

Anzahl beratener Klienten 4.600 4.770 4.499<br />

davon beratene Klienten in Krisensituationen 2.900 3.050 2.775<br />

soziale Problemlagen 830 800 709<br />

2010


Kennzahlen Betriebliche Sozialberatung - Deutschland<br />

psychische Auffälligkeiten 910 950 886<br />

Sucht 490 510 445<br />

Konflikte 670 790 735<br />

beratene Führungskräfte in schwierigen Führungsaufgaben 1.700 1.720 1.724<br />

Teilnehmer an Qualifikationen 1.750 1.720 1.291<br />

Sonstige Kennzahlen - Deutschland<br />

<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Mitarbeiter / Sicherheit & Gesundheit / Kennzahlen und Projekte<br />

Alle Kennzahlen des Mitarbeiterkapitels finden Sie hier.<br />

2007 2008 2009<br />

2007 2008 2009<br />

BKK-Mitglieder 158.400 164.556 167.581<br />

Mitglieder SG Stern 33.000 34.540 35.300<br />

2010


Arbeitssicherheit und Gesundheit<br />

Bei <strong>Daimler</strong> gelten im Arbeits- und Gesundheitsschutz weltweit einheitliche<br />

Leitsätze, die durch die Unternehmensleitung und die Weltarbeitnehmervertretung<br />

vereinbart wurden. Sie orientieren sich an Landesgesetzen sowie an Richtlinien der<br />

Internationalen Arbeitsorganisation (ILO ) zum Arbeits- und Gesundheitsschutz (ILO/<br />

OSHMS 2001). Ihre Umsetzung gewährleistet der standort- und<br />

geschäftsfeldübergreifende Bereich Health & Safety, der alle Themen der<br />

Gesunderhaltung und Gesundheitsförderung – Arbeitsmedizin, Arbeitsschutz,<br />

betriebliche Gesundheitsförderung, Ergonomie, Sozialberatung und<br />

Integrationsmanagement – unter einem Dach zusammenfasst.<br />

Im jährlichen „Health & Safety Report“ werden die Aktivitäten im Arbeits- und<br />

Gesundheitsschutz detailliert beschrieben. Er enthält alle wichtigen<br />

Gesundheitskennzahlen für das zurückliegende Jahr sowie Informationen zu<br />

konzernweiten Maßnahmen und Berichte aus den Landesgesellschaften (siehe unser<br />

Health & Safety Report sowie weitere Kennzahlen und Projekte zum Thema).<br />

Kennzahlen Gesundheitsmanagement<br />

Betriebliche Gesundheitsförderung<br />

Angebote für Gesundheitstrainings:<br />

– Schichtarbeiter 1.296 984 402<br />

– Führungskräfte 645 396 250<br />

– leitende Führungskräfte 140 128 46<br />

Angebote für Gesundheitskuren:<br />

– Schichtarbeiter 250 263 122<br />

– Führungskräfte 200 166 101<br />

– leitende Führungskräfte 50 15 0<br />

Werksärztlicher Dienst<br />

Sprechstunden 31.015 31.408 24.769<br />

Arbeitsmedizinische Vorsorgeuntersuchungen 44.043 43.277 36.195<br />

Betriebliche Sozialberatung<br />

Anzahl beratener Klienten 4.600 4.770 4.499<br />

Sonstige<br />

BKK-Mitglieder 158.400 164.556 167.581<br />

Mitglieder SG Stern 33.000 34.540 35.300<br />

36.195 Arbeitsmedizinische Vorsorgeuntersuchungen im Jahr 2009<br />

<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Mitarbeiter / Sicherheit & Gesundheit<br />

2007 2008 2009<br />

Auch 2009 wurde <strong>Daimler</strong> wieder mehrfach für sein vorbildliches Engagement und<br />

den ganzheitlichen Ansatz im Gesundheitsmanagement ausgezeichnet. So erhielten<br />

wir den „Corporate Health Award“ der gemeinnützigen Initiative von Handelsblatt,<br />

TÜV SÜD Life Service und EuPD Research für unseren Einsatz für die Gesundheit und<br />

2010


Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter sowie unser nachhaltiges Personalmanagement.<br />

Weiter prämierte die Kampagne „Move Europe“ <strong>Daimler</strong> mit dem<br />

„Unternehmenspreis Gesundheit“. Zudem haben wir auch 2009 die Vernetzung und<br />

den Best-Practice-Austausch zwischen unseren weltweiten Standorten durch das<br />

internationale Gesundheitsmanagement vorangetrieben.<br />

Arbeitsunfälle. In Deutschland hat <strong>Daimler</strong> die Unfallzahlen in den letzten Jahren<br />

deutlich verringert. Zwar brachten zahlreiche Neuanläufe von Fahrzeugen veränderte<br />

Arbeitsabläufe und damit potenziell mehr Unfallrisiken mit sich. Dennoch gingen die<br />

Unfallzahlen von 2004 bis 2009 merklich zurück: Die Unfallhäufigkeit sank von 17,9<br />

auf 13,5 Fälle 1 und damit um rund 25 Prozent, während sich die Unfallbelastung um<br />

rund 29 Prozent von 181 auf 128 Ausfalltage 2 verringerte.<br />

1<br />

Durchgangsarzt-Fälle mit mindestens einem Ausfalltag pro 1 Million Anwesenheitsstunden, bezogen auf<br />

Mitarbeiter in der Produktion oder produktionsnahen Bereichen.<br />

2 Unfallbedingte Ausfalltage pro 1 Million Anwesenheitsstunden, bezogen auf Mitarbeiter in der<br />

Produktion oder produktionsnahen Bereichen.<br />

<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Mitarbeiter / Sicherheit & Gesundheit<br />

2010


Diversity<br />

In unserem internationalen Konzern schätzen wir die Vielfalt, die unsere Mitarbeiter<br />

an persönlichen Eigenschaften, Talenten und Fähigkeiten mitbringen. Unser<br />

Diversity-Management ist darauf ausgerichtet, diese Vielfalt für den Erfolg unseres<br />

Unternehmens bestmöglich zum Einsatz zu bringen. Wir haben uns zum Ziel gesetzt,<br />

bis 2010 im Diversity-Management in Deutschland zu den angesehensten<br />

Automobilunternehmen zu gehören. Außerdem streben wir an, den Anteil von Frauen<br />

in leitenden Führungspositionen bis 2020 auf 20 Prozent zu erhöhen. Diversity-<br />

Management bedeutet für uns, die unternehmerische Wertschätzung sowie die<br />

bewusste Förderung und Nutzung der Vielfalt weiter in unserer Unternehmenskultur<br />

zu verankern. Hierzu analysieren wir diesbezügliche Daten und Fakten, legen<br />

Strategien fest und definieren geeignete Maßnahmen. Auf diese Weise haben wir als<br />

ersten Handlungsschwerpunkt die Förderung von Frauen in Führungspositionen<br />

gewählt (Gender Diversity). Auch zukünftig werden wir unser Augenmerk auf dieses<br />

Handlungsfeld richten und mit bewährten Aktivitäten auf unsere Ziele hinarbeiten.<br />

Die Zeit ist jedoch reif dafür, dass wir uns weiteren Themen wie<br />

Generationenmanagement und Internationalität zuwenden und unsere<br />

Anstrengungen darauf richten, diese noch stärker als bisher in unserer<br />

Unternehmenskultur zu verankern. Wir setzen deshalb auf ein Maßnahmenbündel,<br />

das neben speziellen Fördermaßnahmen für Frauen Initiativen für alle Führungskräfte<br />

sowie die Belegschaft umfasst.<br />

Anteil der Frauen bei <strong>Daimler</strong><br />

Belegschaft 12,0 12,4 12,5–15<br />

Angestellte 24,0 24,2 –<br />

Ausbildung 19,4 20,7 20–24<br />

Gewerblich-technische 10,6 11,7 11–14<br />

Berufsausbildung<br />

<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Mitarbeiter / Diversity<br />

Angaben in Prozent Stand 31.12.2007 Stand 31.12.2009 Zielkorridor gemäß Betriebs-<br />

vereinbarung (2006-2010)<br />

Führungsfunktion Ebene 4 10,6 11,7 10–14<br />

2010


<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Mitarbeiter / Diversity<br />

2010


Diversity Maßnahmen<br />

Diversity-Management und Diversity-Aktivitäten bei <strong>Daimler</strong><br />

Diversity-Management hat für die <strong>Daimler</strong> AG eine hohe Priorität. Aus diesem Grund<br />

haben wir bereits im Jahr 2005 eine entsprechende Organisation etabliert: Das<br />

Global Diversity Council – bestehend aus Vorstandsmitgliedern und hochrangigen<br />

Führungskräften – legt zusammen mit dem Global Diversity Office die strategische<br />

Ausrichtung des Diversity-Managements bei <strong>Daimler</strong> sowie entsprechende<br />

Maßnahmen zur Einführung und Vertiefung fest. Diese Entscheidungen werden in<br />

Zusammenarbeit mit den Diversity Officers der Geschäftsbereiche, den<br />

Führungskräften sowie den Personalbereichen umgesetzt. Um unsere Diversity-Ziele<br />

zu erreichen, setzen wir auf eine Kombination verschiedener nachhaltiger<br />

Maßnahmen. Hier eine Auswahl:<br />

Diversity- und AGG-Workshops. Seit 2006 haben mehr als 3.800 Führungskräfte<br />

an verbindlichen Workshops zu Diversity-Management und dem Allgemeinen<br />

Gleichbehandlungsgesetz (AGG) teilgenommen. In diesen Workshops machen wir<br />

unsere Führungskräfte in Deutschland mit den verschiedenen Facetten des Themas<br />

Diversity vertraut. Wir setzen dabei bewusst auf ein breites Verständnis von<br />

Diversity, denn wir wissen, dass wir die Kreativität und die Fähigkeiten all unserer<br />

Mitarbeiter brauchen, um langfristig erfolgreich zu sein. Anhand von Fallbeispielen<br />

aus dem Arbeitsalltag und in Anbetracht der Tatsache, dass durch falsche<br />

Interpretationen schnell unnötige Reibungsverluste entstehen können, wird den<br />

Führungskräften verdeutlicht, dass Vielfalt und der Umgang mit ihr eine wichtige<br />

Führungsaufgabe darstellen.<br />

Für das Jahr 2010 ist angedacht, die bisherigen Diversity-Workshops inhaltlich<br />

weiterzuentwickeln. Zum einen wollen wir den Mehrwert bringenden Einsatz von<br />

Diversity-Management vertieft mit den Führungskräften bearbeiten. Zum anderen<br />

soll gezielt auf die bewusste Zusammensetzung von Teams unter dem Diversity-<br />

Gesichtspunkt eingegangen werden.<br />

<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Mitarbeiter / Diversity / Diversity Maßnahmen<br />

Darüber hinaus weiten wir das Angebot der Workshops auch auf den gewerblichen<br />

Bereich aus. So ist für das Jahr 2010 vorgesehen, zu Diversity-Themen geschulte<br />

Meister als Multiplikatoren einzusetzen, damit sie ihre Kollegen in Eigenregie zu<br />

diesem Thema weiterbilden. Auf diese Weise wird es uns gelingen, Diversity-<br />

Management in einem Bottom-up-Prozess zu implementieren. Die halbtägigen<br />

Qualifizierungsmaßnahmen sollen im Sinne unserer Gesamtbetriebsvereinbarung zur<br />

2010


Qualifizierung angerechnet werden. Ferner soll das Thema Diversity-Management<br />

fester Bestandteil der Qualifizierungsprogramme für neu ernannte Meister werden.<br />

Flexibler arbeiten. Die individuellen Lebensentwürfe werden immer vielfältiger, und<br />

die Arbeitsgenerationen von heute fordern die Verwirklichung dieser Entwürfe immer<br />

selbstbewusster ein. Vor diesem Hintergrund gewinnt die Vereinbarkeit von Beruf<br />

und Privatleben weiter an Bedeutung. Das Angebot flexibler Arbeitsformen bringt<br />

aber nicht nur für die Mitarbeiter, sondern auch für das Unternehmen Vorteile: Die<br />

Wettbewerbsfähigkeit und Attraktivität als Arbeitgeber steigt, qualifizierte<br />

Mitarbeiter können leichter an das Unternehmen gebunden werden und mit der<br />

Zufriedenheit der Beschäftigten erhöht sich auch deren Arbeitsqualität. <strong>Daimler</strong> setzt<br />

im Verwaltungs- und gewerblichen Bereich bereits unterschiedlichste<br />

Arbeitszeitmodelle ein. Wir arbeiten daran, die Akzeptanz und Nutzung dieser<br />

Modelle durch flankierende Maßnahmen und eine verstärkte Sensibilisierung der<br />

Führungskräfte weiter zu erhöhen. Ende 2009 haben sich Unternehmensleitung und<br />

Gesamtbetriebsrat auf eine Vereinbarung zum mobilen Arbeiten verständigt. Sie<br />

beschreibt Rahmenbedingungen für eine in der Praxis bereits teilweise gelebte und<br />

bewährte Form der Leistungserbringung: die Arbeit außerhalb des regulären<br />

Arbeitsplatzes. Durch die verstärkte Nutzung dieser Form der Flexibilisierung soll<br />

weiterhin eine Führungskultur unterstützt werden, die sich am Arbeitsergebnis der<br />

Beschäftigten orientiert sowie deren Eigenverantwortlichkeit fördert.<br />

Mehr Frauen in Führungspositionen. Studien zeigen, dass die finanziellen<br />

Ergebnisse von Unternehmen mit einem höheren Anteil weiblicher Topmanager im<br />

Durchschnitt deutlich besser sind als die von Firmen mit weniger Frauen in höheren<br />

Führungsetagen. Unsere Unternehmensbereiche haben sich hinsichtlich des Anteils<br />

von Frauen in leitenden Führungspositionen auf die Erreichung konkreter<br />

Zielvorgaben verpflichtet. Deren Einhaltung wird durch ein quartalsweise<br />

durchgeführtes Reporting überprüft. Insgesamt haben wir uns weltweit eine jährliche<br />

Erhöhung um einen Prozentpunkt vorgenommen. Bis 2020 streben wir an, weltweit<br />

20 Prozent der leitenden Führungspositionen mit Frauen zu besetzen. Derzeit liegt<br />

der Anteil bei rund 8,0 Prozent. Die folgende Tabelle zeigt die Entwicklung der<br />

vergangenen drei Jahre.<br />

Frauen in leitenden Führungspositionen bei <strong>Daimler</strong> (weltweit)<br />

<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Mitarbeiter / Diversity / Diversity Maßnahmen<br />

2007 2008 2009<br />

Prozentualer Anteil von Frauen in leitenden Führungspositionen 7,3 7.6 8,0<br />

Bei der Besetzung von Stellen für leitende Führungskräfte achten wir darauf, dass im<br />

Auswahlverfahren Frauen berücksichtigt und gefördert werden. Ein entsprechendes<br />

2010


Berichtswesen (Diversity-Logbuch) macht die Besetzungsprozesse transparent. Für<br />

den tariflichen Bereich setzen wir uns deutschlandweit Ziele. Hier legt die<br />

Betriebsvereinbarung „Förderung von Frauen“ die Zielkorridore fest, die bis 2010<br />

erreicht werden sollen:<br />

Anteil der Frauen bei <strong>Daimler</strong><br />

Belegschaft 12,0 12,4 12,5–15<br />

Angestellte 24,0 24,2 –<br />

Ausbildung 19,4 20,7 20–24<br />

Gewerblich-technische 10,6 11,7 11–14<br />

Berufsausbildung<br />

2010 werden wir Verhandlungen mit dem Betriebsrat aufnehmen, um die<br />

Zielkorridore weiter fortzuschreiben.<br />

Mentoringprogramme für Frauen. Weibliche Führungskräfte verschiedener<br />

Hierarchieebenen können an unserem bereichs- und funktionsübergreifenden<br />

TANDEM-Mentoringprogramm teilnehmen, das wir 2007 eingeführt haben. Rund 400<br />

Teilnehmerinnen nutzen derzeit die Möglichkeit, sich über den eigenen Fachbereich<br />

hinaus mit einer erfahrenen Führungskraft über Unternehmensthemen und die<br />

berufliche Weiterentwicklung zu beraten. Im Jahr 2008 wurde das Angebot in<br />

unseren Geschäftsbereichen auch auf die Mitarbeiter der Sachbearbeiterebene<br />

ausgedehnt.<br />

<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Mitarbeiter / Diversity / Diversity Maßnahmen<br />

Angaben in Prozent Stand 31.12.2007 Stand 31.12.2009 Zielkorridor gemäß Betriebs-<br />

Führungsfunktion Ebene 4 10,6 11,7 10–14<br />

Zu unseren Aktivitäten zur Gewinnung und Förderung weiblicher Fach- und<br />

Führungskräfte gehören darüber hinaus die Ansprache von Frauen im Rahmen von<br />

Hochschulmessen, die gezielte externe Einstellung von Frauen in Ingenieurberufe,<br />

die Durchführung von Kamingesprächen, die gezielte Befassung mit<br />

Potenzialträgerinnen sowie das Angebot spezieller Schulungen für Frauen.<br />

Best Practice Sharing. Mit Blick auf unser Ziel, im Jahr 2010 in Diversity-<br />

Management zu den angesehensten Automobilunternehmen in Deutschland zu<br />

gehören, haben wir uns 2009 mit in Deutschland tätigen Firmen, die für ihre<br />

konsequente Umsetzung von Diversity-Management in ihrer Organisation bekannt<br />

sind, über Best Practices ausgetauscht. Teilgenommen haben Audi, BMW, Deutsche<br />

Telekom, General Electric, Pfizer, SAP und Shell. Unser Ziel war dabei zum einen, zu<br />

sehen, wie <strong>Daimler</strong> im Vergleich zu diesen Firmen hinsichtlich der Verankerung von<br />

Diversity-Management im Unternehmen, der Strategie und der durchgeführten<br />

Aktivitäten einzuschätzen ist. Ferner wollten wir einen verstärkten<br />

vereinbarung (2006-2010)<br />

2010


Erfahrungsaustausch und ein Voneinander-Lernen der Firmen initiieren. Folgende<br />

Kernaussagen konnten aus dem Best Practice Sharing abgeleitet werden:<br />

<strong>Daimler</strong> ist in Bezug auf Diversity-Management unter den betrachteten Firmen gut positioniert. Vor<br />

allem bei der Dimension Gender konnten wir in den vergangenen vier Jahren Fortschritte erzielen und<br />

das Verständnis für den Mehrwert gemischter Führungsteams erhöhen.<br />

Auch in Bezug auf die Struktur der Diversity-Management-Organisation sowie das Commitment der<br />

Unternehmensleitung zu Diversity braucht <strong>Daimler</strong> den Vergleich nicht zu scheuen. Unser<br />

Unternehmen spricht sich ganz klar für mehr Diversity aus und zeigt dies unter anderem durch eine<br />

durchgängige Diversity-Management-Organisation im Unternehmen.<br />

Als Handlungsempfehlungen wurden folgende Punkte abgeleitet:<br />

Es wurde empfohlen, das unternehmerische Commitment zu Diversity-Management durch ein<br />

aktualisiertes Diversity-Statement zu unterstreichen. Es ist von enormer Bedeutung, die soziale wie<br />

ökonomische Notwendigkeit von Diversity aus Sicht des Unternehmens und der Unternehmensleitung<br />

aufzuzeigen und klare Handlungsanweisungen für alle zu geben.<br />

Netzwerke sollen positiv gewürdigt und deren Engagement stärker genutzt werden. Netzwerke leisten<br />

einen entscheidenden Beitrag, um den Gedanken einer Kultur der Vielfalt in die Fläche zu tragen. Bei<br />

<strong>Daimler</strong> gibt es bereits mehrere Netzwerke, darunter den Türk-Treff als ältestes Mitarbeiternetzwerk,<br />

das seit 11 Jahren aktive Frauennetzwerk sowie neu gebildete Netzwerke wie das Diversity-Meister-<br />

Netzwerk und die GL@D-Gruppe (Gay and Lesbian at <strong>Daimler</strong>).<br />

Generationenmanagement und Internationalität. Anfang 2009 haben wir<br />

Führungskräfte verschiedenster Bereiche und Führungsebenen nach ihrer Meinung<br />

zu den Themen Generationenmanagement und Internationalität befragt. Die<br />

Rückmeldungen haben uns darin bestärkt, diese Themen vor allen Dingen wegen<br />

ihrer strategischen und kulturellen Bedeutung für das Unternehmen weiter<br />

voranzutreiben und in die bestehenden Teams, die sich der beiden Themen bereits<br />

annehmen, zu integrieren.<br />

<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Mitarbeiter / Diversity / Diversity Maßnahmen<br />

Kinderbetreuung bei <strong>Daimler</strong>. Der Vorstand hat beschlossen, die Zahl der<br />

Kinderbetreuungsplätze bei <strong>Daimler</strong> weiter zu erhöhen. Bis 2009 sollten zunächst<br />

350 Plätze für Kinder im Alter von 8 Wochen bis 3 Jahren in Kinderkrippen<br />

entstehen. Nun wird ihre Zahl bis 2012 auf 569 Plätze an 14 Standorten in<br />

Deutschland steigen. Durch das Angebot dieser Plätze stoßen wir in ein Feld vor, in<br />

dem seitens der öffentlichen Hand erheblicher Handlungsbedarf besteht. An den<br />

großen <strong>Daimler</strong>-Standorten haben wir bereits unsere „sternchen“ eingeweiht. Nach<br />

den ersten Eröffnungen in Untertürkheim, Sindelfingen, Bremen und Wörth haben wir<br />

bis Ende 2008 weitere „sternchen“ in Berlin-Marienfelde, Gaggenau und Mannheim<br />

ihrer Bestimmung übergeben. Im Jahr 2009 wurden die „sternchen“ in<br />

Untertürkheim und Sindelfingen ausgebaut. Mit Schwerpunkten in mehrsprachiger<br />

Erziehung, dem Heranführen an Naturwissenschaft und Technik, einer<br />

ausgewogenen Ernährung sowie viel Bewegung erfüllen sie höchste<br />

2010


Qualitätsstandards für die frühkindliche Bildung und bieten zudem sehr flexible<br />

Öffnungs- und Buchungszeiten an. Das Bildungs- und Betreuungskonzept entspricht<br />

internationalen Standards und ist ein Novum in Deutschland. Für dieses Engagement<br />

in der frühkindlichen Bildung wurde Dieter Zetsche im Jahr 2008 als<br />

Bildungsbotschafter ausgezeichnet. Über das Angebot der „sternchen“ hinaus<br />

unterstützen wir die konzeptionelle Arbeit an Kooperationsmodellen fachlich. In<br />

einem Kooperationsmodell mit der Stadt Düsseldorf sollen neben Plätzen für den<br />

<strong>Daimler</strong>-Nachwuchs auch kommunale Plätze angeboten werden. Neben den<br />

Betreuungsmöglichkeiten in den „sternchen“ stehen unseren Mitarbeitern<br />

Belegplätze in Kindergärten zur Verfügung. Ferner bieten wir für die Kinder unserer<br />

Mitarbeiter an unseren <strong>Daimler</strong>-Standorten Ferienprogramme an. Anfang 2009 hat<br />

die <strong>Daimler</strong> AG zusammen mit dem BDA und dem BDI ein Qualitätshandbuch für<br />

Planung, Aufbau und Betrieb von Kinderkrippen mit dem Titel „Kinder brauchen gute<br />

Krippen“ herausgegeben.<br />

Charta der Vielfalt. Auch im Jahr 2009 haben wir uns für die Charta der Vielfalt<br />

engagiert, die wir im Dezember 2006 gemeinsam mit der Bundesregierung, der<br />

Deutschen Bank, der Deutschen Telekom und der Deutschen BP ins Leben riefen.<br />

Mittlerweile haben mehr als 600 Unternehmen, Verbände, Kommunen und Vereine<br />

die Charta unterzeichnet und setzen damit ein Zeichen für die hohe wirtschaftliche<br />

und gesellschaftliche Bedeutung von Diversity.<br />

Auszeichnungen. Im Jahr 2009 wurde <strong>Daimler</strong> zum zweiten Mal in Folge mit dem<br />

TOTAL E-Quality-Prädikat ausgezeichnet. Dieses Prädikat wird an Unternehmen<br />

verliehen, die sich aktiv und spürbar für die Gleichstellung von Männern und Frauen<br />

einsetzen. Ferner haben <strong>Daimler</strong>-Werke erfolgreich an dem Audit „berufundfamilie ® “<br />

teilgenommen.<br />

Ausblick. Im Jahr 2010 werden wir vor dem Hintergrund unserer Zielsetzung zu den<br />

angesehensten Automobilunternehmen in Diversity-Management in Deutschland<br />

gehören und unsere mittlerweile 4. Konferenz „Wirtschaftsfaktor Vielfalt im<br />

Unternehmen“ unter das Motto „Best Practice Sharing“ stellen. Hierbei werden wir<br />

unseren diesbezüglichen Austausch mit anderen Unternehmen weiter vertiefen.<br />

Ferner werden wir im Jahr 2010 den Dialog mit den Mitarbeitern unseres Konzerns<br />

zu unserer Diversity-Strategie und unseren Diversity-Managementaktivitäten<br />

weiterführen..<br />

<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Mitarbeiter / Diversity / Diversity Maßnahmen<br />

2010


Unsere Verantwortung als<br />

Arbeitgeber:<br />

Handlungsfelder und Ziele<br />

Als global ausgerichtetes Unternehmen trägt <strong>Daimler</strong> Verantwortung für mehr als<br />

250.000 Mitarbeiter in aller Welt. Im Krisenjahr 2009 bestand ein wesentlicher<br />

Schwerpunkt darin, unsere bestehende Belegschaft und damit das im Unternehmen<br />

vorhandene Know-how zu erhalten. Unsere Aktivitäten in den Bereichen Diversity-<br />

und Demografiemanagement und dem Gesundheitsschutz führen wir fort und<br />

entwickeln diese weiter. Zur Sicherung unserer Zukunftsfähigkeit setzen wir auf ein<br />

strategisches Personalmanagement. Dabei setzen wir u. a. auf bedarfsgerechte Aus-<br />

und Weiterbildungsangebote sowie eine gezielte Talentförderung.<br />

Diversity: Fokus<br />

Frauenförderung.<br />

Sicherstellung der<br />

Nachwuchsgewinnung und -<br />

förderung.<br />

Erhöhung des Frauenanteils in<br />

leitenden Führungspositionen<br />

konzernweit um einen Prozentpunkt<br />

pro Jahr; 20 Prozent Frauen in<br />

leitenden Positionen bis 2020.<br />

Erhöhung des Frauenanteils im<br />

Management.<br />

Erhöhung des Frauenanteils in der<br />

Belegschaft.<br />

Verbesserung der Vereinbarkeit von<br />

Beruf und Familie.<br />

Arbeitgeberattraktivität.<br />

2009 wurden mehrere Hundert Hochschulabsolventen sowie Bewerber<br />

mit erster Berufserfahrung im Rahmen des konzernweiten<br />

Nachwuchsprogramms CAReer eingestellt. Der Schwerpunkt der<br />

Einstellungen lag auf den strategischen Kernfeldern des Konzerns.<br />

Auch 2010 sollen weltweit mehrere hundert Hochschulabsolventen für<br />

CAReer rekrutiert werden.<br />

Mentoringprogramme unterstützen Frauen in Führungspositionen in<br />

ihrer Karriereplanung. // Diversity-Workshops zur Sensibilisierung aller<br />

Führungskräfte. Erreicht 2009: rund 8,0 Prozent Frauen in leitenden<br />

Führungspositionen.<br />

Mentoringprogramm für Mitarbeiterinnen auf Sachbearbeiterebene //<br />

Gezieltes Rekrutieren von Frauen für CAReer // Betriebsvereinbarung<br />

mit Zielkorridor 10 bis 14 Prozent Frauenanteil bis 2010. Erreicht<br />

2009: 11,7 Prozent Frauen (2008: 11,2 Prozent) im mittleren<br />

Management (Ebene 4).<br />

Hinweis bei Marketing- und Informationsveranstaltungen, dass<br />

Bewerbungen von Mädchen willkommen sind // Explizite Ansprache<br />

von Mädchen durch Marketingmaterial; Recruiting-Events für<br />

Hochschulabsolventinnen; Girls’ Day und Girls’ Week, um das Interesse<br />

von Mädchen an technischen Berufen zu wecken // Interne und<br />

externe Kommunikation dieser Maßnahmen. Erreicht 2009: Mit 12,4<br />

Prozent konnte der Frauenanteil in der Belegschaft (2008: 12,2<br />

Prozent) und mit 20,7 Prozent bei den Auszubildenden (2008: 20,2<br />

Prozent) gegenüber dem Vorjahr erhöht werden.<br />

Zielkorridore gemäß der Betriebsvereinbarung bis 2010:<br />

Gesamtbelegschaft: 12,5–15 Prozent; Ausbildung 20–24 Prozent,<br />

technische Berufsausbildung: 11–14 Prozent.<br />

Schaffung von 569 Kinderkrippenplätzen an den deutschen <strong>Daimler</strong>-<br />

Standorten bis <strong>2012.</strong> // Angebot flexibler Arbeitsmodelle;<br />

Verbesserung von deren Akzeptanz durch flankierende Maßnahmen<br />

und Sensibilisierung der Führungskräfte.<br />

<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Mitarbeiter / Ziele<br />

Ziele Aktivitäten/Status Zielerreichung Seite<br />

Ziel gilt weiter. 56<br />

Ziel gilt weiter. 57<br />

Ziel gilt weiter. 57<br />

Ziel gilt weiter. 57<br />

Ziel gilt weiter. 411<br />

Ausrichtung sämtlicher Arbeitgeber- Nach Zielerreichung im Jahr 2008 liegt der qualitative Fokus 2009 auf Neues Ziel. 55<br />

2010


Aktivitäten auf die strategischen<br />

Zukunftsfelder „Green Recruiting“<br />

und „Emerging Markets“.<br />

Verbesserung des Commitments der<br />

Mitarbeiter.<br />

Demografischer Wandel.<br />

Personaleinsatzplanung für ältere<br />

Mitarbeiter.<br />

Transparente Bedarfs- und<br />

Fähigkeitsanalyse.<br />

Stärkere Berücksichtigung des<br />

Themas Demografie in<br />

Unternehmenskultur und<br />

Führungsprozess.<br />

der Realisierung eines durchgängigen Arbeitgeberauftritts mit<br />

strategischer Ausrichtung auf „Green Recruiting“ und deren<br />

erfolgreicher Übertragung in die „Emerging Markets“ über alle<br />

relevanten Marketingkanäle hinweg. Weiterer Ausbau von Maßnahmen<br />

zum „interaktiven Recruiting“ über Social Media etc.<br />

Regelmäßige Messung des Employee Commitment Index (ECI);<br />

Definition divisionaler ECI-Zielwerte // Umsetzung der sich aus der<br />

Mitarbeiterbefragung (GECS) 2007 ergebenden Maßnahmen // Die für<br />

Mai 2009 geplante Befragung wurde vom Vorstand wegen fehlender<br />

Planungssicherheit durch die Auswirkungen der Finanzkrise<br />

verschoben. Vorbehaltlich eines Vorstandsbeschlusses ist sie derzeit<br />

für Herbst 2010 vorgesehen.<br />

Integration älterer Mitarbeiter in bestehende Prozesse durch<br />

Sondierung bzw. Schaffung von Beschäftigungsmöglichkeiten, die<br />

Aspekte des Älterwerdens berücksichtigen.<br />

Systematische Analyse von Kapazitätsrisiken aus der demogra fischen<br />

Entwicklung (HR Resource Management) Umsetzung und Evaluierung<br />

zielgerichteter Maßnahmen, die aus den Analyseergebnissen abgeleitet<br />

werden können.<br />

Verstärkte Integration des Themas „Demografie“ in der<br />

Unternehmenskultur und im Führungsprozess (z. B. in<br />

Führungsgesprächen zur Qualifizierung oder Personalentwicklung).<br />

Maßnahmenbewertung. Entwicklung von Methoden und Werkzeugen, um die Wirkung von<br />

Health & Safety.<br />

Konzernweite Sicherstellung der<br />

landesspezifischen Anforderungen<br />

an das Arbeits- und<br />

Gesundheitsmanagement.<br />

Unfallschwerpunkten<br />

entgegenwirken.<br />

Maßnahmen zu bewerten und transparent zu machen.<br />

Nutzung und Übernahme von Best Practice im Bereich Health & Safety,<br />

um die Steuerung und Vergleichbarkeit zu verbessern. Analyse- und<br />

Planungsphase 2008, Umsetzung ab 2009.<br />

Umsetzung des Programms „Einstellungs- und Verhaltensänderung zur<br />

Arbeitssicherheit (EVA)“ an ausgewählten deutschen<br />

Produktionsstandorten bis 2008/2009.<br />

Kampf gegen HIV/AIDS. In Ländern mit moderater Ausbreitung der Infektion vor allem<br />

Entwicklung eines ganzheitlichen<br />

Integrationsmanagements.<br />

Sensibilisierung und Aufklärung.<br />

In Ländern mit ansteigender Ausbreitung der Infektion Konzentration<br />

auf die Prävention.<br />

In Ländern mit starker Ausbreitung der Infektion: umfassendes<br />

Arbeitsplatzprogramm.<br />

Konzept zur Optimierung des leistungsgerechten Einsatzes von<br />

Mitarbeitern mit gesundheitlichen Einschränkungen (Abgleich zwischen<br />

Anforderungsprofilen der Arbeitsplätze und den Fähigkeitsprofilen der<br />

Mitarbeiter).<br />

Projekt Work-Life-Balance. Beitrag zum langfristigen Erhalt der Leistungsfähigkeit und<br />

Leistungsbereitschaft der Mitarbeiter und Führungskräfte durch:<br />

// Entwicklung von Maßnahmen bzw. Prozessen in Bezug auf sich<br />

verändernde Rahmenbedingungen (z. B. Kurzarbeit) // Optimierung<br />

bestehender Maßnahmen, Abbau von Nutzungsbarrieren //<br />

Nachhaltige Verankerung von Work-Life-Balance in die<br />

Unternehmenskultur // Schaffung von Rahmenbedingungen für Work-<br />

Life-Balance bei <strong>Daimler</strong>.<br />

Ergonomieinitiative für Produktion. Konzeption durchgängiger Ergonomieprozesse bei der<br />

Neutypenplanung bis zur Serienproduktion.<br />

<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Mitarbeiter / Ziele<br />

Ziele Aktivitäten/Status Zielerreichung Seite<br />

f.<br />

Ziel gilt weiter. 51<br />

Ziel gilt weiter. 51<br />

f.<br />

Ziel gilt weiter. 51<br />

f.<br />

Ziel gilt weiter. 51<br />

f.<br />

Ziel gilt weiter. 51<br />

f.<br />

Ziel gilt weiter. 57<br />

Ziel erreicht. 410<br />

Ziel gilt weiter. 410<br />

Ziel gilt weiter. 410<br />

Neues Ziel.<br />

(Projektende<br />

30.04.2013)<br />

410<br />

Neues Ziel. 410<br />

2010


Externes Statement<br />

<strong>Daimler</strong> zeigt in der Wirtschaftskrise ein hohes Maß an<br />

sozialer Verantwortung. Die „Gesamtbetriebsvereinbarung<br />

zur Senkung der Arbeitskosten zur<br />

Beschäftigungssicherung“ schließt betriebsbedingte<br />

Kündigungen bis zum 30. Juni 2010 auch für die<br />

Beschäftigten aus, die nicht unter dem Schutz der<br />

Zukunftssicherung 2012 stehen. Die Vereinbarung sieht<br />

eine Einsparung von Personalkosten über eine kollektive<br />

Arbeitszeitverkürzung von 8,75 Prozent derjenigen<br />

Beschäftigten vor, die nicht in Kurzarbeit sind. Mit der<br />

Verschiebung der Auszahlung der Ergebnisbeteiligung für<br />

das Jahr 2008 leisten die Tarifbeschäftigten einen wichtigen<br />

Beitrag zur Stabilisierung der Liquidität. Aufsichtsrat,<br />

Vorstand und leitende Angestellte tragen hierzu mit einer Verringerung ihres<br />

Grundgehaltes um bis zu 15 Prozent ebenfalls einen Beitrag. Die vereinbarte Prüfung<br />

eines innovativen Mitarbeiterkapitalbeteiligungsmodells ergab, dass sich ein solches<br />

Modell unter den derzeitigen insbesondere steuerlichen Rahmenbedingungen nicht<br />

in der erforderlichen Attraktivität umsetzen lässt.<br />

Die Übernahme aller Auszubildenden in Teilzeit im Sommer 2009 ist vor dem<br />

Hintergrund der krisenbedingten Gewinneinbrüche anerkennenswert. Die 20 Prozent<br />

über den Bedarf Ausgebildeten werden für ein Jahr befristet übernommen und bei<br />

der Arbeitssuche unterstützt. Die Pläne zur Verlagerung der C-Klasse aus<br />

Sindelfingen nach Bremen und in die USA gefährden aus Sicht des Betriebsrats in<br />

Sindelfingen bis zu 3.000 Arbeitsplätze. Unter anderem durch die Zusage des<br />

Ausschlusses betriebsbedingter Kündigungen im Werk Sindelfingen bis 2020 konnte<br />

ein massiver Konflikt zwischen Vorstand und Belegschaft gelöst werden. Positiv zu<br />

bewerten ist ein so langer Ausschluss von betriebsbedingten Kündigungen in<br />

Verbindung mit einem schlüssigen Personalkonzept. Zusätzlich zur Verlagerung der<br />

Mercedes-Benz SL-Montage aus dem Werk Bremen (ca. 1.000 Arbeitsplätze) werden<br />

durch verschiedene Maßnahmen (Insourcing, Entstehen neuer Arbeitsplätze im<br />

Bereich neuer Technologien etc.) ca. 2.000 Arbeitsplätze gesichert, wobei die Folgen<br />

der Maßnahmen für Zulieferer ungeklärt sind.<br />

<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Mitarbeiter / Statement<br />

Dr. Beate Feuchte<br />

Wissenschaftliche<br />

Mitarbeiterin im Projekt<br />

CSR der Hans-Böckler-<br />

Stiftung<br />

Beim Thema Diversity ist positiv hervorzuheben, dass eine Betriebsvereinbarung<br />

bereits seit 2001 Zielkorridore für den Frauenanteil im Tarifbereich vorgibt und die<br />

2010


Entwicklung über ein Controlling-System überprüft wird. Für den Frauenanteil in<br />

Führungspositionen hat die Unternehmensleitung Zielkorridore aufgestellt, was in<br />

Deutschland bei börsennotierten Unternehmen keine Selbstverständlichkeit ist.<br />

Handlungsbedarf besteht noch im technischen Bereich. Neben den erfolgreichen<br />

Girls’ Days und Schülerpraktika könnte das Unternehmen noch aktiver auf junge<br />

Schülerinnen zugehen, um sie für eine technische Ausbildung zu gewinnen. Um auch<br />

den Anteil der Meisterinnen zu erhöhen, sollten Mentoringprogramme für junge<br />

Facharbeiterinnen angeboten werden. Trotz einer Vielzahl von Möglichkeiten zur<br />

flexiblen Arbeit kann eine Beschäftigung in Teilzeit der Karriereentwicklung noch<br />

immer abträglich sein. Die Bemühungen des Unternehmens, die Relevanz von<br />

Diversity den Führungskräften nahezubringen und damit zum selbstverständlichen<br />

Teil der Unternehmenskultur zu machen, sind anerkennenswert, müssen aber noch<br />

verstärkt werden. Wichtige Rahmenbedingungen sind mit der Einrichtung<br />

werkseigener Kinderkrippen bereits geschaffen.<br />

Die vom Unternehmen 2008 verabschiedete „Richtlinie zur Nachhaltigkeit“ dient der<br />

Kommmunikation von Nachhaltigkeitsthemen and die Zulieferer. Sie konkretisiert die<br />

„Grundsätze zur sozialen Verantwortung“ (internationale Rahmenvereinbarung),<br />

bezieht sich auf die ILO -Kernarbeitsnormen sowie die Themen Umwelt und<br />

Antikorruption. Bedauerlicherweise wurden die Arbeitnehmervertretungen nicht in<br />

die Konzeption der Richtlinie eingebunden. Somit konnte deren bei der Entwicklung<br />

und Umsetzung der Grundsätze gewonnene Kompetenz nicht genutzt werden. Beim<br />

Thema Menschen- bzw. fundamentale Arbeitnehmerrechte erscheint es zudem<br />

wichtig, dass eindeutig, klar und ohne Differenzierungen mit einer Stimme<br />

gesprochen wird. In diesem Themenfeld sollten sämtliche Unternehmensregelungen<br />

präzise aufeinander abgestimmt sein.<br />

Dr. Beate Feuchte<br />

Düsseldorf, im Januar 2010<br />

Die Hans-Böckler-Stiftung ist das Mitbestimmungs-, Forschungs- und<br />

Studienförderungswerk des Deutschen Gewerkschaftsbundes. Sie wirbt für<br />

Mitbestimmung als Gestaltungsprinzip einer demokratischen Gesellschaft und setzt<br />

sich dafür ein, die Möglichkeiten der Mitbestimmung zu erweitern.<br />

Mehr Informationen unter: www.boeckler.de<br />

<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Mitarbeiter / Statement<br />

2010


<strong>Daimler</strong><br />

Fakten zur Nachhaltigkeit 2010<br />

http://nachhaltigkeit.daimler.com<br />

Kapitel „Kunden und Gesellschaft“<br />

(inklusive vertiefender Inhalte)


Interview Dr. Joachim<br />

Schmidt<br />

Leiter Mercedes-Benz Cars Vertrieb und Marketing<br />

Herr Dr. Schmidt, zufriedene Kunden sichern den<br />

langfristigen ökonomischen Erfolg eines<br />

Unternehmens. Was können Sie dazu beitragen?<br />

Dr. Joachim Schmidt: Wir wollen unsere Kunden in erster<br />

Linie durch unsere Produkte, aber natürlich auch mit<br />

unserer Betreuung und mit unserem Service begeistern.<br />

Nicht umsonst ist eine begeisternde Kundenbetreuung auch<br />

in der Markenpositionierung von Mercedes-Benz fest<br />

verankert. Diesen Anspruch haben aber natürlich auch die<br />

weiteren Marken im Unternehmen. Die Kollegen bei <strong>Daimler</strong><br />

Financial Services, <strong>Daimler</strong> Trucks, Mercedes-Benz Vans<br />

oder <strong>Daimler</strong> Buses haben hier mit ebenso hohen<br />

Zielsetzungen 2009 ihr Kundenmanagement weiter<br />

vorangetrieben.<br />

Zeigen Ihre Bemühungen Erfolge?<br />

Schmidt: Auch im schwierigen Jahr 2009 haben wir uns in nahezu allen Märkten bei<br />

der Kundenzufriedenheit deutlich verbessert. In einem unserer wichtigsten Märkte,<br />

den USA, stehen wir im Ranking der „J.D. Power SSI“-Studie, welche die<br />

Kundenzufriedenheit mit dem Kaufprozess beim Händler misst, jetzt auf Platz zwei<br />

im Premiumsegment. Wir haben hier die höchsten Kundenzufriedenheitswerte<br />

geschafft, die je ein deutscher Hersteller erreicht hat. Trotz dieser guten Bilanz<br />

unserer Programme bei <strong>Daimler</strong> – sei es „CSI No. 1“, „Trucks you can trust“ oder<br />

„Captive #1“, um nur einige zu nennen – haben wir uns ambitionierte Ziele für die<br />

Zukunft gesetzt.<br />

Zur Kundenzufriedenheit gehört es heute auch, den Wunsch nach<br />

zukunftsfähigen Produkten erfüllen zu können.<br />

<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Kunden & Gesellschaft / Kunden / Interview<br />

„Wir wollen unsere<br />

Kunden in erster Linie<br />

durch unsere Produkte,<br />

aber natürlich auch mit<br />

unserer Betreuung und<br />

mit unserem Service<br />

begeistern.“<br />

Schmidt: Lassen Sie mich hier deutlich werden: Als erster Automobilhersteller<br />

überhaupt geben wir 2010 drei alltagstaugliche Elektrofahrzeuge in Kundenhand: die<br />

B-Klasse F-CELL mit Brennstoffzellenantrieb, den smart electric drive und Ende 2010<br />

die A-Klasse E-CELL. Damit stellen wir als Erfinder des Automobils entscheidende<br />

2010


Weichen für die Ära der Elektromobilität. Ich denke wir geben an unsere Kunden hier<br />

ein deutliches Signal, wie ernst wir es mit nachhaltiger Mobilität meinen. Im Bus- und<br />

Nutzfahrzeugbereich sind wir hier bei den Lkw und Bussen mit unserer SCR - und<br />

BLUETEC -Technologie, dem Fuso Canter Eco Hybrid oder unseren Orion<br />

Hybridbussen – um nur einige Beispiele zu nennen – bereits Marktführer, was<br />

umweltfreundliche Mobilität in diesen Fahrzeugsegmenten angeht.<br />

Nachhaltige Mobilität heißt auch, Ihren Kunden nachhaltige<br />

Mobilitätslösungen in Werbung und Marketing näherzubringen.<br />

Schmidt: Wir werden 2010 unser BlueEFFICIENCY Portfolio auf 85 Fahrzeuge<br />

erhöhen – und das natürlich auch an unsere Kunden durch Werbung und Marketing<br />

kommunizieren. Mit dieser groß angelegten Kampagne informieren wir die Menschen<br />

über unser umfangreiches Angebot an umweltfreundlichen und<br />

verbrauchsoptimierten Fahrzeugen.<br />

<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Kunden & Gesellschaft / Kunden / Interview<br />

Wie passt das mit dem Formel 1-Engagement zusammen?<br />

Schmidt: Die Tradition von Mercedes-Benz im Rennsport ist einzigartig. Gleichzeitig<br />

bietet uns die Formel 1 nach wie vor eine ideale Plattform, um unsere<br />

technologische Kompetenz unter Beweis zu stellen. Wir wollen in beiden Disziplinen<br />

„Weltmeister“ werden – in der „Formel 1“ und in der „Formel Grün“.<br />

2010


Verbesserung und Pflege<br />

der Kundenbeziehungen<br />

<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Kunden & Gesellschaft / Kunden / Kundenbeziehungen<br />

Die Zufriedenheit unserer Kunden ist ein vorrangiges Unternehmensziel. Dies gilt für<br />

alle Produkte, Service- und Finanzdienstleistungen unseres Konzerns. Wir<br />

berücksichtigen die Wünsche unserer Kunden über den gesamten<br />

Produktlebenszyklus hinweg – von der Entwicklung über den Service bis hin zur<br />

umweltgerechten Altfahrzeugverwertung. Mit unserem Customer-Relationship-<br />

Management (Kundenbindungsmanagement, CRM ) haben wir Rahmenbedingungen<br />

für ein wirksames Beziehungsmanagement geschaffen, das auch auf<br />

regionenspezifische Anforderungen eingeht und Kennzahlen als<br />

Steuerungsgrundlage vorsieht. Außerdem tragen Programme der einzelnen<br />

Geschäftsbereiche zur systematischen Verbesserung der Kundenzufriedenheit bei.<br />

2010


Kundenbeziehungen bei<br />

Mercedes-Benz Cars<br />

Neue Kunden gewinnen und bestehende langfristig und emotional an die Marken<br />

binden, das ist das Ziel des integrierten Kundenbindungsmanagements von<br />

Mercedes-Benz und smart. Mercedes-Benz will bis zum Ende des Jahrzehnts bei der<br />

Kundenzufriedenheit weltweit die Spitzenposition im Premiumsegment einnehmen –<br />

eine anspruchsvolle Aufgabe. Im August 2006 wurde daher das Programm „CSI No.<br />

1“ gestartet, um die Kundenzufriedenheit weiter zu optmieren. Das ist uns gelungen.<br />

Seit Beginn des Programms haben wir in fast allen Märkten eine deutliche<br />

Verbesserung unserer Wettbewerbsposition im Verkauf und im Service erzielt.<br />

In dem Programm CSI No. 1 haben wir alle Initiativen gebündelt, die die Betreuung<br />

der Kunden im direkten Kontakt oder durch die Anpassung von Abläufen verbessern.<br />

Regelmäßig geben wir interne und externe Kundenbefragungen in Auftrag. Eine<br />

einheitliche Methodik der Messung und Steuerung ist Basis des Programms. Daraus<br />

entwickeln wir nach dem Baukastenprinzip maßgeschneiderte CSI-Aktionspläne,<br />

deren Umsetzung überwacht wird.<br />

<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Kunden & Gesellschaft / Kunden / Mercedes-Benz Cars<br />

2010


Kundenbeziehungen bei<br />

Mercedes-Benz Lkw<br />

In Zeiten von steigenden Belastungen für die Transportunternehmer erwarten unsere<br />

Kunden mehr denn je Fahrzeuge von höchster Qualität und Zuverlässigkeit. Genau<br />

darauf zielt unser Markenversprechen „Trucks you can trust“ ab. Es liegt in der<br />

Verantwortung insbesondere unserer Mitarbeiter und Führungskräfte in der<br />

Entwicklung, der Produktion, im Verkauf und im Service, jederzeit eine erstklassige<br />

Produkt- und Servicequalität sicherzustellen. Es ist unser oberstes Ziel, unser<br />

Markenversprechen einzulösen, also „Trucks you can trust“ für unsere Kunden<br />

erlebbar zu machen und auf diese Weise nachhaltig Vertrauen zu schaffen.<br />

Transportunternehmer achten bei der Kaufentscheidung nicht nur auf den<br />

Fahrzeugpreis, sondern auch auf die Kosten für den laufenden Unterhalt sowie den<br />

Wiederverkaufswert. Maßgeblich ist also letztlich die Summe aller Kosten, die über<br />

den gesamten Lebenszyklus eines Fahrzeugs anfallen (Total Cost of Ownership). Der<br />

Kunde akzeptiert nur einen Hersteller als Partner, der die Wirtschaftlichkeit der<br />

Investition begründen und ein genau auf seine Bedürfnisse ausgelegtes Angebot<br />

vorlegen kann.<br />

<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Kunden & Gesellschaft / Kunden / Mercedes-Benz Lkw<br />

2010


Kundenbeziehungen bei<br />

<strong>Daimler</strong> Trucks North<br />

America (DTNA)<br />

<strong>Daimler</strong> Trucks North America strebt höchste Kundenzufriedenheit an – sowohl bei<br />

den eigenen Produkten als auch bei Serviceleistungen unserer Vertragshändler der<br />

Marken Freightliner, Western Star, Thomas Built Buses und Detroit Diesel. Seit 2004<br />

erfragen wir die Kundenzufriedenheit im Rahmen des Programms „Service and Part<br />

Experience“ (SPE). Zusätzlich haben wir weitere Prozesse und Programme initiiert,<br />

um Effizienz und Qualität unserer Vertragspartner zu steigern. Dazu zählen<br />

Beratungen und Schulungen, eine im gesamten Händlernetz verbesserte<br />

Ersatzteilversorgung, verkürzte Wartungsund Reparaturzeiten (Mission Critical) sowie<br />

eine garantiert sofort durchgeführte Servicediagnose (Express Assessment).<br />

Ergänzend hierzu haben wir im Jahr 2007 in Zusammenarbeit mit unseren Händlern<br />

das Programm „Customer First“ gestartet, das inzwischen deutliche Wirkung zeigt.<br />

Ziel ist es, die Führerschaft in puncto Kundenservice und Kundenzufriedenheit zu<br />

erlangen. Hier sind wir auf einem guten Weg: Das zeigen die 30-prozentige<br />

Verbesserung in den SPE-Kundenbefragungen seit deren Einführung 2004 sowie<br />

unsere stetig besser werdende Position im nordamerikanischen<br />

Wettbewerbsvergleich.<br />

<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Kunden & Gesellschaft / Kunden / <strong>Daimler</strong> Trucks North America<br />

2010


Kundenbeziehungen bei<br />

Mitsubishi Fuso Truck and<br />

Bus Corporation<br />

Mitsubishi Fuso hat alle Kundenbeziehungen unter das Motto „All for you“ gestellt.<br />

Mit dem Fuso Product Development System (FPD) haben wir eine<br />

Steuerungsmethode entwickelt, die Kundenwünsche systematisch, über den<br />

gesamten Fahrzeugentwicklungsprozess hinweg – vom Designkonzept bis hin zur<br />

Markteinführung – berücksichtigt.<br />

Weltweit unterhält Mitsubishi Fuso ein flächendeckendes Verkaufs- und Servicenetz.<br />

In Japan richtet das Unternehmen sein Händlernetz derzeit neu aus, um es dem<br />

insgesamt rückläufigen Markt anzupassen und die Kundenorientierung zu erhöhen.<br />

Nach dem „Hub and Spoke“-Prinzip werden dabei große Niederlassungen (Hubs), die<br />

alle Serviceleistungen inklusive Neuverkäufe anbieten, durch dezentrale<br />

Servicestellen ergänzt, die für die Kunden bequem erreichbar sind. Auch wenn sich<br />

dadurch die Gesamtzahl der Stützpunkte insgesamt verringert, wird das<br />

Kundenaufkommen an einzelnen Orten ebenso berücksichtigt wie die Bedürfnisse<br />

von Flotten- und Einzelkunden.<br />

Darüber hinaus überprüft Mitsubishi Fuso in Japan und auf den internationalen<br />

Märkten regelmäßig die Kundenzufriedenheit anhand verschiedener Parameter und<br />

leitet aus den Ergebnissen Verbesserungsmaßnahmen ab.<br />

<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Kunden & Gesellschaft / Kunden / Mitsubishi Fuso<br />

2010


Kundenbeziehungen bei<br />

Mercedes-Benz Vans<br />

<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Kunden & Gesellschaft / Kunden / Mercedes-Benz Vans<br />

Unsere tägliche Zielsetzung ist es, der kundenorientierteste, effizienteste und<br />

leistungsstärkste Vertriebsbereich aller Transporterhersteller zu sein. Im Mai 2008<br />

haben wir daher die Initiative „Kundenzufriedenheit Nummer 1“ gestartet. Mit ihrer<br />

Hilfe wollen wir die Zufriedenheit unserer Kunden kontinuierlich verbessern und ein<br />

gemeinsames Verständnis dessen entwickeln, was unsere Kunden wünschen. Die<br />

Initiative zielt sowohl auf die interne als auch externe Kundenzufriedenheit.<br />

Den Auftakt bildete eine Serie von Workshops, in denen individuelle und prozessuale<br />

Verbesserungsmaßnahmen erarbeitet wurden. Im Jahr 2009 lag unser Fokus auf den<br />

externen Kundenbeziehungen. Zu Beginn des Jahres haben wir hierzu europaweit<br />

nach einheitlichen Maßstäben die Zufriedenheit unserer Kunden mit den<br />

Verkaufsprozessen bei den Händlern gemessen. Die Ergebnisse haben wir zentral<br />

analysiert und Verbesserungsmaßnahmen mit den einzelnen Märkten vereinbart.<br />

2010


Kundenbeziehungen bei<br />

<strong>Daimler</strong> Buses<br />

Mit seinen Produktmarken Mercedes- Benz, Setra und Orion sowie der<br />

Dienstleistungsmarke Omniplus verfügt <strong>Daimler</strong> Buses über eine umfassende<br />

Kompetenz in Bezug auf das Produkt und Transportsystem Bus. Das ist<br />

Grundvoraussetzung dafür, die je nach Produkt-, Marktsegment und Region höchst<br />

unterschiedliche Geschäftslogik unserer Kunden zu verstehen und nachhaltige<br />

Kundenbeziehungen aufzubauen. Das Produktangebot und Dienstleistungsangebot<br />

unserer Marken ist dabei so vielfältig wie die Wünsche unserer Kunden. Außerdem<br />

berät ein Spezialistenteam aus unserem Haus Städte bei der Planung und<br />

Einrichtung nicht schienengeführter, flexibler Omnibus-Verkehrssysteme,<br />

sogenannter „Bus Rapid Transit“-Konzepte (BRT). In Metropolen Europas und<br />

Lateinamerikas haben wir solche Projekte erfolgreich begleitet und geeignete Busse<br />

oder Chassis geliefert. Unsere Fahrzeuge erfüllen in allen Anwendungsbereichen die<br />

höchsten, jeweils gültigen Umweltstandards. Im Bereich aktiver und passiver<br />

Sicherheit setzen wir mit unseren Fahrzeugen Maßstäbe.<br />

In langfristig angelegten Kundenzufriedenheits-, Image- und Markenqualitätsstudien<br />

messen wir die Zufriedenheit und Loyalität unserer Kunden. Die internen Zielwerte<br />

haben wir 2009 nochmals erhöht. Mit maßgeschneiderten Trainingskonzepten bieten<br />

wir unseren Kunden auch für den laufenden Betrieb einen wirksamen Hebel für<br />

wirtschaftlichen Erfolg. Dank des neuen Flottenmanagementsystems Omniplus<br />

BusFleet können Busunternehmen Fahrzeuge jederzeit lokalisieren, Daten<br />

übermitteln und somit ihren Betrieb optimieren. Unser engmaschiges Omniplus-<br />

Servicenetz und unser hochmodernes Ersatzteil-Logistikcenter in Neu-Ulm<br />

garantieren allen Mercedes-Benz und Setra-Kunden eine hohe Teileverfügbarkeit<br />

auch viele Jahre nach dem Auslaufen einer Baureihe.<br />

<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Kunden & Gesellschaft / Kunden / <strong>Daimler</strong> Buses<br />

2010


Kundenbeziehungen bei<br />

<strong>Daimler</strong> Financial Services<br />

(DFS)<br />

Das Geschäftsfeld Financial Services leistet einen entscheidenden Beitrag zum<br />

weltweiten Absatz der Fahrzeugmarken und steigert nachhaltig die Loyalität der<br />

Kunden gegenüber dem <strong>Daimler</strong>-Konzern. Internen Messungen zufolge schließen<br />

DFS-Kunden nach Ablauf ihrer Verträge bei ihrem Händler schneller wieder<br />

Neuverträge ab, entscheiden sich durchschnittlich doppelt so häufig für einen<br />

Neuwagen und nutzen mehr Zusatzoptionen bei der Fahrzeugausstattung.<br />

Die langfristige Kundenbindung ist für DFS ein strategisches Kernthema. Der Fokus<br />

der Verkaufsstrategie liegt daher neben der Gewinnung von Neukunden darauf, die<br />

Loyalität bereits bestehender Kunden zu erhöhen. So haben wir<br />

Kundenbindungsprogramme entwickelt, die beispielsweise vorsehen, dass alle<br />

Kunden vor Ablauf ihres Vertrags angesprochen werden und ein Loyalitätsangebot<br />

erhalten.<br />

<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Kunden & Gesellschaft / Kunden / <strong>Daimler</strong> Financial Services<br />

In unserer Unternehmensstrategie „Captive #1“ haben wir uns das Ziel gesetzt, die<br />

weltweite Nummer eins in der Kunden- und Händlerzufriedenheit unter den<br />

automobilen Finanzdienstleistern zu werden. Regelmäßig messen wir die<br />

Zufriedenheit durch interne sowie unabhängige externe Umfragen in den lokalen<br />

Märkten. Auf unsere Spitzenpositionen in vielen Rankings sind wir besonders stolz<br />

(siehe DFS-Programme und -Maßnahmen zur Steigerung der Kundenzufriedenheit).<br />

2010


DFS-Programme und -<br />

Maßnahmen zur Steigerung<br />

der Kundenzufriedenheit<br />

<strong>Daimler</strong> Financial Services: Auswahl wichtiger Programme und Maßnahmen zur<br />

Steigerung der Kundenzufriedenheit<br />

DFS-<br />

Geschäftsbereich<br />

Alle Landes-<br />

gesellschaften<br />

Alle Landes-<br />

gesellschaften<br />

<strong>Daimler</strong> Insurance<br />

Services<br />

<strong>Daimler</strong> Truck<br />

Financial (USA)<br />

Region Europa und<br />

Asien, Afrika/Pazifik<br />

Mercedes-Benz<br />

Financial (USA)<br />

<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Kunden & Gesellschaft / Kunden / <strong>Daimler</strong> Financial Services / Programme und Maßnahmen<br />

Programm/Maßnahmen Ziel/Wirkung<br />

Captive #1 Unser Ziel ist es, weltweit die Nummer eins in der Kunden- und<br />

Abstimmung und Entwicklung von<br />

Finanzdienstleistungsprodukten mit<br />

Brand-Partnern<br />

Individuelle Versicherungslösungen<br />

für Komfort und Sicherheit<br />

Finance & Insurance Academy:<br />

Trainingsinitiative für das<br />

Händlernetzwerk<br />

Integrative DFS-Umfrage zu Kunden-<br />

und Händlerzufriedenheit und<br />

Customer-Retention-Programm<br />

Kundenservice bei Auslaufen der<br />

Leasingvertrages/Kundenbindung bei<br />

kurzfristigem Fahrzeugwechsel<br />

Händlerzufriedenheit unter den automobilen Finanzdienstleistern zu<br />

werden.<br />

Mit unseren Brand-Partnern stimmen wir die Entwicklung von<br />

Finanzdienstleistungsprodukten und die über den gesamten<br />

Lebenszyklus koordinierte Kundenkommunikation ab. Ziel ist die<br />

professionelle und einheitliche Kundenansprache mit<br />

maßgeschneiderten Angeboten zur Erhöhung der Kundenzufriedenheit<br />

sowie die Loyalität und Bindung an die <strong>Daimler</strong>-Marken. Beispiele<br />

dafür sind die "All-inklusive-Angebote" Privat-Leasing Plus, Business-<br />

Leasing Plus und Transporter-Leasing Plus der Mercedes-Benz Bank in<br />

Deutschland. Die Angebote richten sich an Privat- und<br />

Geschäftskunden und beinhalten das Fahrzeug selbst, die<br />

Finanzdienstleistung und die Versicherung in einer monatlichen Rate.<br />

Das Serviceangebot von Mercedes-Benz wird durch maßgeschneiderte<br />

Versicherungslösungen erweitert, die auf Wunsch in die<br />

Finanzierungsprodukte mit aufgenommen werden können. Außerdem<br />

werden Sonderkonditionen für Versicherungslösungen angeboten,<br />

wenn zusätzliche Sicherheitsfeatures wie Fahrerassistenzsysteme,<br />

etwa in der neuen E-Klasse, gekauft werden.<br />

Für die Lkw-Branche in den USA haben wir erstmals<br />

Onlineverkäuferschulungen und Webseminare verwirklicht. In enger<br />

Zusammenarbeit mit Truckhändlern wurden Schulungen zu<br />

Finanzierungs- und Versicherungsprodukten zielgruppengerecht<br />

aufgearbeitet und kostenlos per Internet angeboten. Vertiefende<br />

Seminare sind ebenfalls Teil des Programms.<br />

Implementierung und regelmäßige Messung einer in Kernpunkten<br />

vereinheitlichten internen Kunden- und<br />

Händlerzufriedenheitsbefragung: Durch Benchmarkvergleiche<br />

innerhalb der eigenen Organisation und in einzelnen Segmenten wird<br />

über das (Mit-)Teilen von Best-Practice-Erfahrungen ein<br />

Veränderungsprozess zugunsten unserer Kunden eingeleitet. Daraus<br />

entwickelt sich unsere Strategie zum Kundenmanagement, die<br />

zusammen mit der Einführung eines Loyalitätsproduktes die Bindung<br />

der Kunden an Mercedes-Benz Fahrzeuge und DFS-<br />

Finanzdienstleistungen erhöht. Die Kundenbindung wird über die<br />

"Customer Retention Rate" gemessen.<br />

Den Prozess beim Auslaufen eines Leasingvertrages haben wir in den<br />

USA optimiert, sodass Kunden ihre Fahrzeuge schnell und einfach<br />

zurückgeben können. Neunzig Tage vor Auslaufen des Vertrages<br />

werden die Kunden kontaktiert und anhand eines Leitfadens über den<br />

Rückgabeprozess informiert. Die Fahrzeuge können vor Rückgabe zur<br />

Durchsicht an den Mercedes-Benz Händler gegeben werden. Auch das<br />

trägt zur Erhöhung der Kundenloyalität bei. Direkt bei<br />

Fahrzeugrückgabe wird die Abschlussrechnung vom Händler<br />

2010


DFS-<br />

Geschäftsbereich<br />

CharterWay<br />

Deutschland<br />

<strong>Daimler</strong> Truck<br />

Financial (USA)<br />

Region Europa und<br />

Asien, Afrika/Pazifik<br />

Mercedes Benz<br />

Finance (USA)<br />

Mercedes Benz<br />

Financial Services<br />

Singapur<br />

Alle<br />

Landesgesellschaften<br />

Alle<br />

Landesgesellschaften<br />

<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Kunden & Gesellschaft / Kunden / <strong>Daimler</strong> Financial Services / Programme und Maßnahmen<br />

Programm/Maßnahmen Ziel/Wirkung<br />

Service zur Gestaltung der Kunden-<br />

Corporate-Identity für<br />

Subunternehmer<br />

ausgegeben.<br />

Kunden, die ihren Leasingvertrag frühzeitig beenden möchten, um ein<br />

anderes Fahrzeug von Mercedes-Benz zu leasen oder zu finanzieren,<br />

kann durch die 2009 verwirklichte Prozessoptimierung besonders<br />

schnell und einfach geholfen werden.<br />

Nutzfahrzeugkunden haben die Möglichkeit, ihre Fahrzeuge mit der<br />

Corporate Identity ihres Transportauftraggebers zu ordern.<br />

CharterWay bietet die entsprechenden Dienstleistungen in Bezug auf<br />

die Abstimmung mit dem Werk und den Aufbauherstellern an.<br />

Recherche vor Auktion Über eine Website können die Truckhändler in den USA schneller auf<br />

Konzeption, Erstellung und<br />

Einführung von<br />

Onlinetrainingsmaßnahmen<br />

"Web Accelerator": Verbesserung und<br />

Vereinfachung der Onlineservices<br />

Informationen zu den Fahrzeugen zugreifen, die wieder in den Besitz<br />

von DTF gehen. Dadurch können die Fahrzeuge vor dem Verkauf<br />

recherchiert werden.<br />

Mithilfe standardisierter Trainingsmodule werden den Mercedes-Benz<br />

Verkäufern die Grundlagen des Finanzierungs- und Leasinggeschäfts<br />

mit DFS vermittelt.<br />

Nutzerfreundlicher Web-Self-Service ermöglicht Kunden die bequeme<br />

und sichere Nutzung verschiedener Zahlungsmöglichkeiten. Dadurch<br />

sinkt der Papierverbrauch. www.mercedesbenzfinancial.com<br />

Online-Finanztaschenrechner Mithilfe des Onlinerechners lässt sich das Wunschauto des Kunden zu<br />

seinem monatlich zur Verfügung stehenden Budget exakt kalkulieren -<br />

ganz bequem im Internet von zu Hause oder aus dem Büro.<br />

www.mercedes-benz-fs.com.sg<br />

Customer Journey Entwicklung und weltweite Umsetzung eines Leitfadens zur<br />

einheitlichen Kundenkontaktstrategie mit zielgruppenorientierten<br />

Produkten für alle <strong>Daimler</strong>-Fahrzeugmarken.<br />

Kundenumfragen Jährliche Teilnahme an unabhängigen Umfragen zur<br />

Kundenzufriedenheit (CS - Customer Satisfaction) und<br />

Händlerzufriedenheit (DS - Dealer Satisfaction). Dadurch können<br />

Feedback generiert und Verbesserungspotenziale identifiziert werden.<br />

2010


Gesellschaftliches<br />

Engagement<br />

Unsere Präsenz in vielen Ländern dieser Welt bietet uns die Chance, das<br />

gesellschaftliche Umfeld aktiv mitzugestalten und den Dialog zwischen den Kulturen<br />

zu fördern. Wir wollen Werte für alle Stakeholder schaffen und sehen unser<br />

Engagement als genuinen Bestandteil unserer Unternehmenstätigkeit an. Deswegen<br />

legen wir auch hierbei hohe Qualitätsmaßstäbe an und haben klare Förderkriterien<br />

formuliert. Ein Spenden- und Sponsoringausschuss entscheidet über alle<br />

substanziellen Projekte, für Transparenz sorgt eine konzernweite Spenden- und<br />

Sponsoringdatenbank.<br />

Grundsätzlich untergliedern wir unser gesellschaftliches Engagement in vier<br />

Bereiche: Spenden, Sponsoring, Stiftungsförderung sowie die Unterstützung mit Rat<br />

und Tat – dazu zählen wir ehrenamtliche Tätigkeiten unserer Beschäftigten<br />

(Volunteering) und die Weitergabe von Know-how sowie andere praktische Hilfe<br />

durch unser Unternehmen. Bei den Themen, für die wir uns einsetzen, unterscheiden<br />

wir zwischen der Förderung von Kultur, Bildung, Wissenschaft, Sport und<br />

Gesundheit, der Unterstützung karitativer Projekte sowie Katastrophenhilfe.<br />

2009 hat <strong>Daimler</strong> gemeinnützige Institutionen und gesellschaftliche Projekte in<br />

einem Umfang von 26,41 Mio. Euro unterstützt (ausschließlich Projektmittel).<br />

Auswahl von gemeinnützigen und gesellschaftlichen Projekten 2009 weltweit<br />

<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Kunden & Gesellschaft / Gesellschaftliches Engagement<br />

Themenbereich Institution / Projekt Land<br />

Bildung UNESCO / Mondialogo weltweit<br />

Kennedy Center / Art Bus USA<br />

CYYD / Each Girl is a Star Türkei<br />

MobileKids / Verkehrserziehung weltweit<br />

Juan Manuel Fangio Foundation / Technical School Argentinien<br />

Plus/Minus / Finanztraining für junge Leute Deutschland<br />

2010


Auswahl von gemeinnützigen und gesellschaftlichen Projekten 2009 weltweit<br />

<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Kunden & Gesellschaft / Gesellschaftliches Engagement<br />

Themenbereich Institution / Projekt Land<br />

Gemeinwesen Day of Caring / Gestaltung von Einrichtungen für Kinder und Jugendliche weltweit<br />

China Foundation for Youth Employment and Entrepreneurship / Aufbau Stiftungskapital China<br />

Kunst und Kultur Staatsgalerie Stuttgart / Freier Eintritt, Mitarbeiteraktionen Deutschland<br />

Art Scope / Förderstipendien Japan<br />

Tomie Ohtake Institute / Ausstellungsreihe Brasilien<br />

Villa Romana / Kunst-Förderstipendien Italien<br />

Soziales Deutsche AIDS-Stiftung e.V. / AIDS-Gala Deutschland<br />

Business against crime / Projekte zur Kriminalprävention Südafrika<br />

Deutsche Cleft-Kinderhilfe e.V. / Aufbau Zentrum in Mumbai Indien<br />

Stiftung phönikks / Projekte für krebskranke Kinder Deutschland<br />

Forgotten Harvest / Fogotten Harvest Truck USA<br />

Care e.V. / Mikrokredite weltweit<br />

Sport DFB / Integrationspreis Deutschland<br />

Marathon Tuscaloosa / Wohltätigkeitsveranstaltung USA<br />

Laureus Stiftung / Kinder- und Jugendprojekte weltweit<br />

Umwelt COP 15 / Umweltkonferenz Dänemark<br />

Klima 2009 / Virtuelle Klimakonferenz Deutschland<br />

Global Nature Fund / Seennetzwerk Living Lakes weltweit<br />

Naturschutzbund (NABU) / Biosphärenmobil, Naturschutzstation Netta Deutschland<br />

Wissenschaft <strong>Daimler</strong>-Fonds / Dotierung zur Projektförderung Deutschland<br />

Tongji-Universität / Stiftungsprofessur Fahrzeugelektronik China<br />

Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft / Programmaktivitäten Deutschland<br />

Katastrophenhilfe Protezione Civile / Erdbebenhilfe für die Abruzzen Italien<br />

Australian Red Cross / Wiederaufbauhilfe nach Buschfeuer in Victoria Australien<br />

Mehr zu unseren unterschiedlichen Projekten finden Sie hier.<br />

2010


Interview Martin Jäger<br />

Leiter Global External Affairs and Public Policy<br />

Herr Jäger, wie ist die Rolle von <strong>Daimler</strong> in der<br />

Gesellschaft?<br />

Martin Jäger: <strong>Daimler</strong> prägt durch sein Handeln soziale,<br />

politische und wirtschaftliche Beziehungen in der<br />

Gesellschaft, die von wechselseitigem Nutzen sind. Als<br />

weltweit aufgestelltes Unternehmen tragen wir an vielen<br />

Orten dazu bei, Wohlstand nachhaltig zu mehren und<br />

Standards zu schaffen und zu bewahren. Darüber hinaus<br />

engagieren wir uns über Unternehmensspenden, die<br />

Gottlieb <strong>Daimler</strong>- und Karl Benz-Stiftung, unser<br />

gemeinnütziges Arbeitnehmerengagement, Public-Private-<br />

Partnerships etc. aktiv in der Gesellschaft oder für<br />

ökologische und kulturelle Belange. Unsere Stakeholder<br />

setzen auf uns als verlässlichen Partner und haben gerade in<br />

der aktuellen Wirtschaftskrise die Entwicklung mit Blick auf<br />

<strong>Daimler</strong> mit großer Spannung verfolgt. Denn allen voran steht der Mercedes-Stern<br />

weltweit für Beständigkeit und Innovation. Und von der Frage, wer die Antriebe der<br />

Zukunft baut, hängt nicht nur ab, ob es gelingt, nachhaltige Mobilität zu realisieren,<br />

sondern daran entscheidet sich auch die Frage nach der Zukunft des<br />

Industriestandorts Deutschlands, unseres Heimatmarktes.<br />

Mit welcher Zielsetzung gestalten Sie den gesellschaftlichen Dialog?<br />

Jäger: Das Vertrauen in die Kräfte des Marktes hat in der Wirtschaftskrise ohne<br />

Zweifel Schaden genommen. Jetzt gilt es, verlorenes Vertrauen zurückzugewinnen.<br />

Wir von <strong>Daimler</strong> haben dabei eine wichtige Aufgabe, denn wir stehen für solide,<br />

innovative und nachhaltige Wertschöpfung. Die Art und Weise, wie wir mit den<br />

Umbrüchen dieser Zeit fertig werden, wird gelegentlich sogar stellvertretend für die<br />

Fähigkeit Deutschlands gesehen, den Anforderungen einer globalisierten Welt<br />

standzuhalten. Unsere Zielsetzung ist klar: Wir wollen Pkw, Lkw, Transporter und<br />

Busse verkaufen, einschließlich der dazugehörigen Dienstleistungen. Der Dialog und<br />

die Interaktion mit unseren Interessengruppen in der Gesellschaft – mit der Politik,<br />

mit kulturellen Einrichtungen oder mit Vereinen und Bürgergruppen – hilft uns dabei,<br />

unsere Produkte den gesellschaftlichen Erwartungen entsprechend zu gestalten und<br />

auf den Markt zu bringen.<br />

<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Kunden & Gesellschaft / Gesellschaftliches Engagement / Interview<br />

2010<br />

„<strong>Daimler</strong> prägt durch<br />

sein Handeln soziale,<br />

politische und<br />

wirtschaftliche Beziehungen<br />

in der Gesellschaft,<br />

die von wechselseitigem<br />

Nutzen sind.“


<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Kunden & Gesellschaft / Gesellschaftliches Engagement / Interview<br />

Und dafür braucht <strong>Daimler</strong> auch Spenden, Sponsoring oder Stiftungen?<br />

Jäger: Zweifellos! Wir haben das Stadium hinter uns gelassen, in dem wir erklären<br />

müssten, dass wir mit unternehmerischem Mäzenatentum oder der Förderung<br />

sozialer gesellschaftlicher Anliegen unser Kerngeschäft weltweit unterstützen. Dies<br />

ist eine Säule unserer Unternehmenskultur mit langer Tradition, insbesondere für die<br />

Belange von Bildung und Wissenschaft, Kultur sowie der Katastrophenhilfe. In<br />

diesem Kontext ist gesellschaftliches Engagement – seien es Spenden,<br />

Sponsoringmaßnahmen oder Stiftungsaktivitäten – ein wichtiger Teil der<br />

Wechselbeziehung zwischen Unternehmen und Gesellschaft. Aber es ist eben nur ein<br />

Teil. Dass wir dabei als Premiumhersteller mit dem Anspruch der<br />

Technologieführerschaft einen besonderen Fokus auf Bildung und Wissenschaft<br />

richten, liegt auf der Hand. Dies erklärt auch unser Engagement im Stifterverband für<br />

die Deutsche Wissenschaft und die zahlreichen Stiftungsprofessuren oder<br />

Stipendien, die mithilfe des <strong>Daimler</strong>-Fonds realisiert werden. Solches Engagement<br />

unterstützt somit letztlich unser Kerngeschäft – und indirekt natürlich auch das Bild<br />

eines Unternehmens, das zu seiner Verantwortung steht.<br />

Mehr zu unseren unterschiedlichen Projekten finden sie hier.<br />

2010


Spenden<br />

Im Mittelpunkt unserer Spendentätigkeit steht die Wissenschaftsförderung. Sie<br />

macht in Deutschland einen erheblichen Teil des Spendenvolumens aus. Es folgen<br />

Bildungsförderung, karitative Projekte sowie Katastrophenhilfe.<br />

Aufbauend auf den Erfahrungen der vergangenen Jahre haben wir 2009 einen<br />

Prozess für Katastrophenhilfe installiert, der ein hohes Maß an effektiver<br />

Hilfsleistung garantiert. Der Prozess gibt weltweit den Rahmen für Projekte vor und<br />

verdeutlicht inhaltliche Schwerpunkte. Zudem werden die betroffenen Landes- und<br />

Tochtergesellschaften bei der Auswahl von Aktivitäten und bei der Projektbegleitung<br />

unterstützt.<br />

<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Kunden & Gesellschaft / Gesellschaftliches Engagement / Spenden<br />

2010


Sponsoring<br />

Als Sponsor pflegt <strong>Daimler</strong> langfristige Partnerschaften mit verschiedenen<br />

gesellschaftlichen Akteuren. Unser Ziel ist es, eine nachhaltige Entwicklung in<br />

gesellschaftlich bedeutsamen Bereichen voranzutreiben. Besonders am Herzen liegt<br />

uns die Förderung von Bildung, Umwelt, Kunst und Kultur an unseren Standorten.<br />

2009 wurde eine Sponsoringrichtlinie verabschiedet. Sie soll gewährleisten, dass<br />

unsere Zuwendungen bestehende rechtliche Bestimmungen und ethische Standards<br />

erfüllen, und sie soll den Prozess zur Vergabe von Sach- oder Geldmitteln nach innen<br />

und außen transparent machen.<br />

<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Kunden & Gesellschaft / Gesellschaftliches Engagement / Sponsoring<br />

2010


Corporate Volunteering<br />

Ein funktionierendes Gemeinwesen ist Voraussetzung dafür, dass sich unsere<br />

Mitarbeiter und unsere Nachbarn wohlfühlen. Davon profitiert unser Unternehmen<br />

als Ganzes. An unseren Standorten arbeiten wir daher eng mit der öffentlichen<br />

Verwaltung und gemeinnützigen Einrichtungen zusammen. Wir engagieren uns etwa<br />

für den Ausbau von betriebsnahen Kinderbetreuungseinrichtungen und in der<br />

Bildungs- und Ausbildungsförderung.<br />

In zahlreichen Projekten können wir auf das ehrenamtliche Engagement unserer<br />

Mitarbeiter zählen. Sie investieren ihre Zeit und setzen sich ein, um gemeinnützige<br />

Projekte voranzubringen.<br />

<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Kunden & Gesellschaft / Gesellschaftliches Engagement / Corporate Volunteering<br />

2010


Stiftungen<br />

<strong>Daimler</strong> hat Stiftungen gegründet, um damit Fördermittel langfristig klar definierten<br />

Verwendungszwecken zugutekommen zu lassen. Gefördert werden etwa Forschung<br />

und Bildung, Kultur und Gesundheit sowie die internationale Verständigung. In<br />

Ländern wie Japan und Frankreich bündeln wir über eigene Stiftungen die<br />

gesellschaftlichen Aktivitäten unseres Unternehmens.<br />

Unsere Unternehmensstiftungen<br />

Stiftung Förderschwerpunkte Fördermittel 2009<br />

Gottlieb <strong>Daimler</strong>- und Karl Benz-Stiftung<br />

(1986)<br />

<strong>Daimler</strong>-Fonds im Stifterverband für die<br />

Deutsche Wissenschaft (1975)<br />

Laureus Sport for Good Stiftung<br />

Deutschland (2009)<br />

Wissenschaftsförderung in den Bereichen Mensch, Umwelt und<br />

Technik<br />

Forschung und Lehre des wissenschaftlichen Nachwuchses<br />

und dessen internationale Zusammenarbeit<br />

1,38 Mio. Euro (2008: 1,6<br />

Mio. Euro)<br />

1,35 Mio. Euro (2008:<br />

1,59 Mio. Euro)<br />

Karitative Kinder- und Jugendprojekte 0,35 Mio. Euro<br />

<strong>Daimler</strong> Foundation in Japan (2002) Kulturprogramme und Wohltätigkeitsprojekte 11,5 Mio. JPY<br />

(2008: 25,0 Mio. JPY)<br />

Das Engagement der Mercedes-Benz France Foundation, die die interkulturelle Verständigung zwischen Frankreich und Deutschland<br />

förderte und Nachwuchskünstler sowie kommunale Projekte unterstützte, ist im Jahr 2009 in die Landesgesellschaft Mercedes-Benz<br />

Frankreich übergegangen.<br />

<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Kunden & Gesellschaft / Gesellschaftliches Engagement / Stiftungen<br />

2010


Projekte<br />

Mädchen für technische Berufe<br />

zu begeistern ist der Anspruch<br />

von „Each Girl is a Star“, einem<br />

Ausbildungsprogramm von<br />

Mercedes-Benz Türkei in<br />

Kooperation mit der türkischen<br />

Frauenorganisation CYDD. Das<br />

mehrfach preisgekrönte<br />

Programm richtet sich<br />

insbesondere an sozial<br />

benachteiligte junge Frauen und ebnet ihnen über Praktika und Stipendien den<br />

Weg in die traditionell männlich dominierte, technische Berufswelt. Mercedes-<br />

Benz möchte so einen Beitrag zu mehr Chancengleichheit leisten und daran<br />

mitwirken, die Beschäftigungsquote von Frauen in der Türkei insgesamt zu<br />

erhöhen.<br />

Dieser Weg ist seit der Gründung von „Each Girl is a Star“ schon ein gutes Stück<br />

beschritten worden: 2004 mit zunächst 200 Mädchen gestartet, durchlaufen<br />

inzwischen 900 junge Frauen im Alter zwischen 15 und 18 Jahren das von<br />

Mercedes-Benz finanzierte Programm. Sie haben innerhalb eines vierjährigen<br />

Berufstrainings die Möglichkeit, Praktika bei Mercedes-Benz oder Händlern und<br />

Zulieferern zu absolvieren. Dabei können sie auch ihre Schul-, Sprach- und<br />

Computerkenntnisse verbessern. Nach Beendigung des Trainings besteht die<br />

Aussicht auf Übernahme entweder bei Mercedes-Benz direkt oder bei einem der<br />

Partnerunternehmen.<br />

<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Kunden & Gesellschaft / Gesellschaftliches Engagement / Projekte<br />

„Each Girl is a Star“ – der Name ist zugleich die Botschaft: Junge Frauen und<br />

Mädchen sollen darin bestärkt werden, ihre Fähigkeiten zu erkunden und sie<br />

selbstbewusst zum Einsatz zu bringen. Wie fruchtbar dieser Ansatz ist, zeigt die<br />

Weiterentwicklung des Programms: Immer mehr Projektabsolventinnen möchten<br />

den eingeschlagenen Weg weitergehen und mit einem Studium vertiefen.<br />

Mercedes-Benz Türkei hat darauf reagiert und das Stipendienprogramm<br />

inzwischen erweitert: Seit 2007 werden zusätzlich 25 ambitionierte Studentinnen<br />

an verschiedenen Universitäten des Landes gefördert.<br />

2010


Kundenbeziehungen bei<br />

Parts and Services<br />

Höchste Kundenzufriedenheit war und ist im Service eines der wichtigsten Themen.<br />

Denn nur begeisterte Kunden sind loyale Kunden. Im engen Zusammenschluss mit<br />

allen Sparten unseres Unternehmens gilt es daher, die Bedürfnisse unserer Kunden<br />

in der Nutzungsphase eines Automobils zur vollsten Zufriedenheit zu erfüllen.<br />

Deswegen arbeiten wir an einem Relation Marketing, bei dem unsere<br />

Servicestützpunkte unsere Kunden mit Informationen zu Wartung und Reparatur<br />

versorgen und ihnen spezielle Serviceangebote unterbreiten. Diese<br />

Serviceinformationen sollen zukünftig verstärkt über die neuen Onlinemöglichkeiten<br />

aufrufbar sein.<br />

Unsere weltweite Teilelogistik sorgt dafür, dass das richtige Mercedes-Benz<br />

Originalteil zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort ist. Sollte das Fahrzeug doch<br />

einmal liegen bleiben, so hilft unser Customer Assistance Center kompetent und<br />

schnell weiter. Wir arbeiten konsequent daran, dass das Automobil dort ist, wo es<br />

hingehört: auf der Straße.<br />

<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Kunden & Gesellschaft / Kunden / Parts and Services<br />

2010


Unsere Verantwortung<br />

gegenüber unseren Kunden:<br />

Handlungsfelder und Ziele<br />

Als Automobilhersteller und Anbieter ergänzender Serviceleistungen sehen wir<br />

vertrauensvolle Beziehungen zu unseren Kunden als eine maßgebliche<br />

Geschäftsgrundlage an. Unsere Kunden haben höchste Ansprüche und dürfen von<br />

uns erwarten, dass wir das Versprechen unserer Marken für sie erfahrbar werden<br />

lassen. Daher wollen wir in sechs definierten Disziplinen führend sein: Qualität,<br />

Sicherheit, Komfort, Design, Umweltfreundlichkeit sowie Zufriedenheit mit Verkauf<br />

und Service.<br />

<strong>Daimler</strong> ist aus rechtlichen Gründen nicht befugt, einzelne steuerungsrelevante<br />

externe Kundenzufriedenheitsdaten zu veröffentlichen. Zudem wurde wegen<br />

mangelnder Vergleichbarkeit auf die Darstellung interner Kundenzufriedenheitsdaten<br />

(z. B. Competitor Benchmark Studies) verzichtet.<br />

In allen Geschäftsfeldern: Marktführer in puncto Kundenzufriedenheit.<br />

Mercedes-Benz Cars: bis<br />

2010 weltweite<br />

Spitzenposition bei der<br />

Kundenzufriedenheit im<br />

Premiumsegment.<br />

Mercedes-Benz Trucks:<br />

Einlösung des<br />

Markenversprechens<br />

„Trucks you can trust“.<br />

<strong>Daimler</strong> Trucks<br />

Nordamerika (DTNA):<br />

Einlösung des<br />

Anspruchs „Customer<br />

First”.<br />

Das seit 2006 laufende Programm CSI No. 1 umfasst: Neudefinition und Umsetzung<br />

der Kundenkontaktprozesse in Verkauf und Service; Festlegung und Umsetzung von<br />

Verhaltensstandards in der Kundenbetreuung; Kontaktaufnahme mit Kunden im<br />

Vertrieb und Service; kontinuierliche Schulung, Qualifizierung und Zertifizierung aller<br />

Mitarbeiter mit Kundenkontakt (in einer ersten Phase weltweit mehr als 250.000)<br />

anhand definierter Qualifikationsprofile; Vor-Ort-Beratungen von Händlern;<br />

Festlegung von Schlüsselindikatoren als Zielwerte und Integration in Margen- und<br />

Bonussysteme; Standardisierung der Werkstatt- und Logistikprozesse Retail bis<br />

2010; Umsetzung von landesspezifischen und kulturell angepassten Maßnahmen<br />

weltweit in über 35 Märkten.<br />

Status: Unsere Wettbewerbsposition im Verkauf und Service hat sich auf fast allen<br />

Märkten deutlich verbessert. In der 2009 veröffentlichten „J. D. Power SSI“-Studie,<br />

die den Verkauf bewertet, liegen wir in Südafrika auf Platz 2, in China auf Platz 2 und<br />

in den USA Platz 3. Im Servicebereich landeten wir etwa im J. D. Power<br />

Premiumranking in Deutschland, Frankreich, China sowie Großbritannien auf den<br />

vorderen Rängen. Außerdem schnitt Mercedes-Benz sehr gut im Werkstättentest des<br />

ADAC und beim Service-Award der Zeitschrift „Kfz-Betrieb“ ab.<br />

Begleitende Maßnahmen des Markenversprechens „Trucks you can trust“:<br />

Zuverlässigkeitsoffensive, im Wettbewerbsvergleich einmalig breit gefächertes<br />

Produkt- und Dienstleistungsportfolio, höchste Produkt- und Servicequalität, lange<br />

Kundendienstintervalle und flexibles Serviceangebot zur maximalen Verfügbarkeit<br />

der Fahrzeuge, Standardisierung der Werkstatt- und Logistikprozesse.<br />

Status: Die Zuverlässigkeitsoffensive bewirkte bereits eine höhere<br />

Kundenzufriedenheit.<br />

Das „Customer First“-Programm hat folgende Schwerpunkte: Verfügbarkeit von<br />

Service und von Ersatzteilen am richtigen Ort und zur richtigen Zeit; erste<br />

Reparatureinschätzungen nach zwei Stunden; direkte Kundenkommunikation über<br />

den gesamten Reparaturprozess; gleicher Service-Level bei allen Händlern; genau<br />

definierte Garantie- und Gewährleistungsansprüche. „Service and Parts<br />

Experience“ (SPE): Einladung an Händler zur Teilnahme am „Service and Parts<br />

<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Kunden & Gesellschaft / Ziele Kunden<br />

Ziele Aktivitäten/Status Zielerreichung Link<br />

Ziel gilt<br />

weiter.<br />

Ziel gilt<br />

weiter.<br />

Ziel gilt<br />

weiter.<br />

64<br />

f.<br />

64<br />

64<br />

2010


Mercedes-Benz Vans:<br />

Erreichung des<br />

Spitzenplatzes bei der<br />

Kundenzufriedenheit bis<br />

Ende 2010.<br />

<strong>Daimler</strong> Buses:<br />

Einlösung unserer<br />

Markenversprechen.<br />

<strong>Daimler</strong> Financial<br />

Services: Wir wollen der<br />

beste<br />

Finanzdienstleister für<br />

unsere Kunden und<br />

Händler sein.<br />

Experience“-Programm (SPE) mit über 37.000 Erhebungen jährlich, mehr als 50 für<br />

jeden teilnehmenden Händlerstandort.<br />

Status: SPE: Seit August 2004 stieg die allgemeine Zufriedenheit mit dem 600<br />

Händler umfassenden DTNA-Netzwerk auf einer Skala von 1 bis 10 von 6,5 auf über<br />

8.<br />

Unsere Initiative zur Steigerung der Kundenzufriedenheit haben wir in 17<br />

europäischen Märkten eingeführt. Halbjährlich wird die Zufriedenheit der Kunden mit<br />

dem Verkaufsprozess bei den Händlern im Rahmen der „CSI Sales“-Studie einheitlich<br />

gemessen. Durch Best-Practice-Sharing unterstützen wir die Märkte, sich bei<br />

verschiedenen Themen zu verbessern: im Fokus stehen im Jahr 2009 Probefahrt,<br />

Fahrzeugübergabe und Nachkaufbetreuung. Die Zufriedenheit mit unserem Produkt<br />

im Wettbewerbervergleich überprüfen wir regelmäßig im Rahmen der „CSI Global“-<br />

Studie in den Kernmärkten. Die Zufriedenheit mit dem Verkaufsprozess im<br />

Wettbewerbervergleich wird jährlich in der „New Van Buyer“-Studie (NVBS)<br />

überprüft. Status: Die Auswertung der aktuellen NVBS-Studie 2008 zeigt: In<br />

Deutschland, Frankreich und Großbritanien hat Mercedes-Benz bzgl. der<br />

Zufriedenheit mit dem Kauf die Spitzenposition. Die mit den Märkten vereinbarten<br />

Ziele für 2009 zur Gesamtzufriedenheit hinsichtlich des Verkaufsprozesses werden in<br />

den meisten Märkten erfüllt und in einigen, wie z. B. Belgien, Frankreich,<br />

Griechenland, Holland, Portugal, Polen, übertroffen.<br />

Regelmäßig führen wir Kundenzufriedenheitsbefragungen für alle Marken anhand von<br />

Parametern wie Konzept- und Auslieferqualität, Termintreue, Langzeitqualität,<br />

Verfügbarkeit und Wirtschaftlichkeit durch. Nach Auslieferung der Busse sowie nach<br />

jedem Werkstattbesuch oder Ersatzteilverkauf werden unsere Kunden telefonisch<br />

durch eine unabhängige Agentur befragt. Die Ergebnisse stehen dem Vertrieb und<br />

dem After-Sales zur Verfügung, um die Betreuung weiter zu optimieren und nach<br />

Bedarf Maßnahmen einzuleiten. Zu den Angeboten unserer busspezifischen<br />

Dienstleistungsmarke OMNIplus (Europa) gehören: Trainings für Fahrer und<br />

Werkstattpersonal, Finanzdienstleistungen wie die Vermittlung von Leasing,<br />

Finanzierung und omnibusspezifischen Versicherungen, ein europaweiter 24-<br />

Stunden-Notdienst, ein Buspool für liegen gebliebene Fahrzeuge sowie ein Busfleet-<br />

Flottenmanagement. Außerdem können sich Städte und Kommunen von uns bei der<br />

Planung und Einrichtung nicht schienengeführter, flexibler Omnibus-<br />

Verkehrssysteme („Bus Rapid Transit“-Konzepte) beraten und begleiten lassen.<br />

Die Unternehmensstrategie „Captive #1“ zielt auf ein ganzheitliches Management<br />

der Zusammenarbeit zwischen Hersteller, Händler und Finanzdienstleister ab.<br />

Unsere Produkte Finanzierung & Leasing, Händlerfinanzierung, Versicherung,<br />

Flottenmanagement und Banking können zu Komplettangeboten gebündelt werden<br />

und lassen sich je nach Kundenwunsch flexibel adaptieren. Beim jährlich<br />

stattfindenden Mitarbeiterwettbewerb wurden 2009 über 150 lokale Maßnahmen zur<br />

Steigerung der internen und externen Kunden- und Händlerzufriedenheit eingereicht.<br />

Die Erfolge zeigen sich im sehr guten Abschneiden in zahlreichen Kunden- und<br />

Händlerzufriedenheitsstudien.<br />

Status - Highlights 2009: Mercedes-Benz Financial USA: Platz 1 in den Kategorien<br />

„Floor Planning“ und „Prime Retail Credit“ sowie Platz 2 in der Kategorie „Retail<br />

Leasing“ beim renommierten J. D. Power Award zur Händlerzufriedenheit.<br />

Mercedes-Benz Financial Kanada: Platz 1 in der Kategorie „Händlerleasing<br />

insgesamt“ und Platz 2 in der Kategorie „Händlerfinanzierung insgesamt“ der<br />

nationalen J. D. Power Studie 2009. <strong>Daimler</strong> Truck Financial USA: Platz 1 in der<br />

jährlichen Zufriedenheitsstudie der American Truck Dealers Association 2009.<br />

Mercedes-Benz Financial Services Australien: Platz 1 in der<br />

Händlerzufriedenheitsbefragung von AC Nielsen 2009.<br />

Mercedes-Benz Financial Großbritannien: Im dritten Jahr in Folge Platz 1 für<br />

Mercedes-Benz Financial Services in der Sewells-Studie zur Kundenzufriedenheit.<br />

Mercedes-Benz Bank Deutschland: Platz 1 im Premiumsegment beim „AUTOHAUS<br />

Bankenmonitor 2009“, Platz 2 in der Gesamtwertung, Gewinner des<br />

<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Kunden & Gesellschaft / Ziele Kunden<br />

Ziele Aktivitäten/Status Zielerreichung Link<br />

„Automobilwoche Award Autohandel - Sonderpreis Finanzdienstleistungen“ 2009.<br />

Ziel gilt<br />

weiter.<br />

Ziel gilt<br />

weiter.<br />

Ziel gilt<br />

weiter.<br />

66<br />

66<br />

66<br />

2010


Unsere Verantwortung in<br />

der Gesellschaft:<br />

Handlungsfelder und Ziele<br />

<strong>Daimler</strong> ist aus wohlverstandenem Eigeninteresse bestrebt, ein guter<br />

Unternehmensbürger zu sein – insbesondere durch die Nutzung unserer<br />

Kompetenzen als Automobilhersteller. Schwerpunkte sind das<br />

Mitarbeiterengagement an unseren Standorten, die Verkehrserziehung von Kindern,<br />

die Förderung von Bildung, Ausbildung, Wissenschaft, interkulturellem Dialog sowie<br />

die Kultur- und Sportförderung. Klare Vergaberichtlinien stellen die richtigen<br />

Ansatzpunkte sicher. Besonderes Augenmerk behält dabei der Ausbau des offenen<br />

und transparenten Dialogs mit unseren Stakeholdern.<br />

Stakeholder-Engagement und -Dialog.<br />

Intensivierung des<br />

Stakeholder-Dialogs.<br />

<strong>Daimler</strong> hat am 5. November 2009 den 2. „Sustainability Dialogue“ mit<br />

Interessengruppen aller Stakeholder-Gruppen im Mercedes-Benz Museum<br />

erfolgreich durchgeführt. // In fünf Arbeitsgruppen (Umwelt, Mitarbeiter, Einkauf,<br />

Community Relations und Menschenrechte) wurden die im vergangenen Jahr als<br />

Schwerpunktthemen identifizierten Fragestellungen vertiefend diskutiert. Hier<br />

wurden auch neue, inhaltlich erweiterte Ziele formuliert. Diese werden – z. T. mit<br />

den Stakeholdern – bearbeitet, sodass die Ergebnisse spätestens beim<br />

Sustainability Dialogue 2010 vorgestellt werden (Details dazu siehe hier,<br />

Vertiefung Sustainability Dialogue). // Der Sustainability Dialogue wird seit Juli<br />

2008 mit dem elektronischen „Sustainability Newsletter“ unterstützt. Das Ziel<br />

einer vierteljährlichen Erscheinungsfrequenz im Jahr 2009 wurde erreicht. // Die<br />

Neugestaltung der Stakeholder-Kontakte in der NAFTA-Region wurde erfolgreich<br />

initiiert.<br />

Gesellschaftliches Engagement.<br />

Weiterentwicklung und<br />

Bündelung von<br />

Bildungsprojekten für<br />

Kinder und Jugendliche.<br />

Ausweitung des <strong>Daimler</strong>-<br />

Ausbildungsnetzwerkes in<br />

den Schwellenländern.<br />

Neugestaltung des<br />

<strong>Daimler</strong>-Corporate-<br />

Volunteering-Ansatzes.<br />

Initiierung und Begleitung von technischen und naturwissenschaftlichen<br />

Projekten für Kinder und Jugendliche an Schulen unter dem Dach der <strong>Daimler</strong>-<br />

Initiative „Genius“. Weiterentwicklung und Implementierung von Modellprojekten<br />

für Kinder und Jugendliche in allen Altersgruppen von der Kinderkrippe bis zu den<br />

weiterführenden Schulen bis <strong>2012.</strong><br />

In Regionen, in denen Beiträge zur gesellschaftlichen und politischen Stabilität<br />

nötig sind, werden die seit 2006 entstandenen Einrichtungen weiterentwickelt<br />

(Palästina, Südafrika, Irak) und neue aufgebaut. Die Ausbildungseinrichtungen<br />

sollen nach etwa 3 Jahren eigenständig weitergeführt werden.<br />

<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Kunden & Gesellschaft / Ziele Gesellschaft<br />

Ziele Aktivitäten/Status Zielerreichung Seite<br />

Seit 2008 wurden im Zuge der Neugestaltung des Corporate-Volunteering-<br />

Ansatzes weltweit Aktivitäten erfasst und ausgewertet, Handlungsbedarf wurde<br />

abgeleitet. 2009 fand unter anderem in Thailand, Polen, der Türkei , Kanada,<br />

Brasilien, den USA, Deutschland, Südafrika und Mexiko das Volunteering-Projekt<br />

„Day of Caring“ statt. Projekte an weiteren Standorten sollen folgen.<br />

Teilziel<br />

erreicht;<br />

/ Ziel gilt<br />

weiter.<br />

22<br />

f.<br />

Neues Ziel. 67<br />

Ziel gilt<br />

weiter.<br />

Ziel gilt<br />

weiter.<br />

ff.<br />

503<br />

69<br />

2010


<strong>Daimler</strong><br />

Fakten zur Nachhaltigkeit<br />

http://nachhaltigkeit.daimler.com<br />

GRI-Index<br />

2010


Strategie und Analyse<br />

C 1.1 Erklärung des höchsten Entscheidungsträgers der<br />

Organisation (z. B. Geschäftsführer,<br />

Vorstandsvorsitzender oder die jeweilige leitende<br />

Position) über den Stellenwert der Nachhaltigkeit<br />

für die Organisation und im Rahmen ihrer<br />

strategischen Ausrichtung.<br />

C 1.2 Beschreibung der wichtigsten Auswirkungen,<br />

Risiken und Chancen.<br />

Organisationsprofil<br />

GRI-Index 2010 <strong>Daimler</strong> AG<br />

Seite (Print) Kapitel/Unterkapitel Web Ergänzende Informationen<br />

Erfüllungsgrad<br />

3 Vorwort X -<br />

100<br />

16, GB: 103 02/2.0 Verantwortungsvolle<br />

Unternehmensführung<br />

X 2.2 Compliance<br />

100<br />

C 2.1 Name der Organisation 8 01/1.0 Das Unternehmen -<br />

100<br />

C 2.2 Wichtigste Marken, Produkte bzw.<br />

Dienstleistungen.<br />

C 2.3 Organisationsstruktur einschließlich der<br />

Hauptabteilungen, der verschiedenen<br />

Betriebsstätten, Tochterunternehmen und Joint<br />

Ventures.<br />

8, 11 01/1.0 Das Unternehmen -<br />

100<br />

8, 11 01/1.0 Das Unternehmen, 3.0<br />

Produktportfolio und<br />

Produktionsstandorte<br />

C 2.4 Hauptsitz der Organisation. 8,11 01/1.0 Das Unternehmen, 2.0<br />

Werte und Strategie, 3.0<br />

Produktportfolio und<br />

Produktionsstandorte<br />

C 2.5 Anzahl der Länder, in denen die Organisation<br />

tätig ist und Namen der Länder, in denen<br />

Hauptbetriebsstätten angesiedelt sind oder die für<br />

die im Bericht abgedeckten<br />

Nachhaltigkeitsthemen besonders relevant sind.<br />

10, 12 01/2.2 Standards<br />

geschäftlichen Verhaltens<br />

X -<br />

100<br />

C 2.6 Eigentümerstruktur und Rechtsform. 9 01/1.0 Das Unternehmen Siehe auch Geschäftsbericht.<br />

100<br />

C 2.7 Märkte, die bedient werden (einschließlich einer<br />

Aufschlüsselung nach Gebieten, abgedeckten<br />

Branchen und Kundenstruktur).<br />

C 2.8 Größe der berichtenden Organisation<br />

einschließlich der folgenden Angaben:<br />

• Anzahl der Arbeitnehmer<br />

• Nettoumsatz (für privatwirtschaftliche<br />

Unternehmen) oder Nettoerlöse (für öffentlichrechtliche<br />

Einrichtungen)<br />

• Gesamtkapitalisierung, aufgeschlüsselt nach<br />

Verbindlichkeiten und Eigenkapital (für<br />

privatwirtschaftliche Unternehmen), und<br />

• Anzahl der angebotenen Produkte oder<br />

Dienstleistungen.<br />

C 2.9 Wesentliche Veränderungen der Größe, Struktur<br />

oder Eigentumsverhältnisse im Berichtszeitraum:<br />

• Veränderungen in Bezug auf den Standort oder<br />

die Betriebstätigkeit, einschließlich der Eröffnung<br />

und der Schließung oder Erweiterung von<br />

Fabriken, und<br />

• Veränderungen in der Beteiligungsstruktur und<br />

andere Maßnahmen der Kapitalbildung,<br />

‑aufrechterhaltung und ‑änderung (für<br />

privatwirtschaftliche Unternehmen).<br />

10, 12, 01/2.2 Standards<br />

GB: 131, 252 geschäftlichen Verhaltens<br />

8, GB: 60 01/1.0 Das Unternehmen, 3.0<br />

Produktportfolio und<br />

Produktionsstandorte, 5.0 Das<br />

Geschäftsjahr 2009<br />

C 2.10 Im Berichtszeitraum erhaltene Preise. 57 04/4.0 Arbeitssicherheit und<br />

Gesundheit<br />

-<br />

13, GB: 67 01/5.0 Das Geschäftsjahr 2009 Im April wird das Joint Venture <strong>Daimler</strong> Hero Commercial Vehicles Ltd. gegründet.<br />

<strong>Daimler</strong> hält 60 Prozent an dem Joint Venture mit der indischen Hero Group. Unter<br />

neuem Markennamen sollen Nutzfahrzeuge für den indischen Volumenmarkt<br />

produziert werden.<br />

100<br />

Seite 1 von 15<br />

-<br />

-<br />

-<br />

Im gleichen Monat wird <strong>Daimler</strong> Hauptaktionär bei Tognum. Die <strong>Daimler</strong> AG<br />

übernimmt 22,3 Prozent der Anteile an der Tognum AG. Die Übernahme dieser<br />

Anteile soll die langfristigen Lieferbeziehungen mit absichern. Später werden weitere<br />

Tognum-Aktien über die Börse erworben.<br />

Im Dezember übernimmt <strong>Daimler</strong> 10 Prozent an Kamaz. Die Investition in den<br />

absatzstärksten russischen Lkw-Hersteller Kamaz stellt für <strong>Daimler</strong> Trucks den Eintritt<br />

in den russischen Volumenmarkt dar. Die Beteiligung ist Teil der Wachstumsstrategie<br />

in den BRIC-Märkten.<br />

Im gleichen Monat gründen <strong>Daimler</strong> und Evonik eine strategische Allianz. Die<br />

Partnerschaft soll Forschung, Entwicklung und Produktion von Zellen für Lithium-<br />

Ionen-Batterien vorantreiben. Damit wird ein Meilenstein für die Serienfertigung von<br />

Elektrofahrzeugen erreicht.<br />

X <strong>Daimler</strong> gewann 2009 den<br />

• Corporate Health Award,<br />

• Unternehmenspreis Gesundheit (Kampagne „Move Europe“),<br />

• TOTAL E-Quality-Prädikat,<br />

• Zertifikat zum Audit berufundfamilie: Die Standorte Kassel, Mannheim/Bus, Ulm/Bus<br />

haben die Zertifikate erhalten. Der Standort Wörth erhielt bereits die 2. Bestätigung<br />

des Zertifikats.<br />

Online: 2.5 Arbeitsicherheit und Gesundheit, 2.6 Diversity<br />

100<br />

100<br />

100<br />

100<br />

100


Berichtsparameter<br />

C 3.1 Berichtszeitraum (z. B.<br />

Haushaltsjahr/Kalenderjahr) für die im Bericht<br />

enthaltenen Informationen.<br />

GRI-Index 2010 <strong>Daimler</strong> AG<br />

Seite (Print) Kapitel/Unterkapitel Web Ergänzende Informationen<br />

Erfüllungsgrad<br />

74 Berichtsprofil X -<br />

100<br />

C 3.2 Veröffentlichung des letzten Berichts, falls<br />

vorhanden.<br />

75 Berichtsprofil -<br />

100<br />

C 3.3 Berichtszyklus (jährlich, halbjährlich usw.). 75 Berichtsprofil -<br />

100<br />

C 3.4 Ansprechpartner für Fragen zum Bericht und<br />

seinem Inhalt.<br />

C 3.5 Die Vorgehensweise bei der Bestimmung des<br />

Berichtsinhalts, einschließlich:<br />

• Bestimmung der Wesentlichkeit,<br />

• Festlegen der Prioritäten der einzelnen Themen<br />

im Bericht und<br />

• Ermittlung der Stakeholder, bei denen die<br />

Organisation davon ausgeht, dass diese den<br />

Bericht verwenden werden.<br />

C 3.6 Berichtsgrenze (z. B. Länder, Abteilungen,<br />

Tochter­unternehmen, gepachtete Fabriken, Joint<br />

Ventures, Zulieferer).<br />

C 3.7 Geben Sie besondere Beschränkungen des<br />

Umfangs oder der Grenzen des Berichts an.<br />

C 3.8 Die Grundlage für die Berichterstattung über Joint<br />

Ventures, Tochterunternehmen, gepachtete<br />

Anlagen und ausgelagerte Tätigkeiten sowie<br />

andere Einheiten, die die Vergleichbarkeit der<br />

Berichtszeiträume oder der Angaben für<br />

verschiedene Organisationen erheblich<br />

beeinträchtigen kann.<br />

C 3.9 Erhebungsmethoden und<br />

Berechnungsgrundlagen fur Daten, die für<br />

Indikatoren und andere Informationen im Bericht<br />

verwendet werden, einschließlich der den<br />

Schätzungen zugrunde liegenden Annahmen und<br />

Techniken.<br />

C 3.10 Erläutern Sie, welche Auswirkung die neue<br />

Darstellung von Informationen aus alten<br />

Berichten hat und warum die Informationen neu<br />

dargestellt wurden (z. B. Fusionen/Übernahmen,<br />

neue Referenzjahre/‑zeiträume, Art des<br />

Geschäfts, Messmethoden).<br />

C 3.11 Wesentliche Veränderungen des Umfangs, der<br />

Berichtsgrenzen oder der verwendeten<br />

Messmethoden gegenüber früheren<br />

Berichtszeiträumen.<br />

C 3.12 Der Index gibt in Form einer Tabelle an, an<br />

welcher Stelle im Bericht die Standardangaben<br />

enthalten sind.<br />

C 3.13 Richtlinien und zurzeit angewendete Praxis im<br />

Hinblick auf die Bestätigung des Berichts durch<br />

externe Dritte. Erläutern Sie den Umfang und die<br />

Grundlage für die externe Prüfung, falls dies nicht<br />

bereits in dem Prüfbericht zum<br />

<strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> erläutert wird. Erklären Sie<br />

auch die Beziehung der berichtenden<br />

Organisation zu der Stelle bzw. den Stellen, die<br />

die Angaben im Bericht bestätigen.<br />

75 Impressum -<br />

100<br />

74, 75 Berichtsprofil Der an GRI orientierte jährliche Bericht „FAKTEN zur Nachhaltigkeit“ sowie der<br />

zugehörige Internetauftritt werden in einem systematischen Prozess erstellt – seit<br />

2007 als fester Bestandteil der Arbeit des <strong>Daimler</strong> „Sustainability Office“. Dieses Büro<br />

ist Bestandteil der 2007 neu etablierten Governance-Struktur und entspricht der<br />

Arbeitsebene des Sstainability Board (siehe S.14 ff.).<br />

100<br />

74 Berichtsprofil Berichtsgrenzen analog Geschäftsbericht.<br />

100<br />

74 Berichtsprofil Beschränkungen der Berichtsgrenzen analog Geschäftsbericht.<br />

100<br />

74, GB: 173 Berichtsprofil Siehe auch Geschäftsbericht 2009. Der nachfolgend dargestellte Konzernabschluss<br />

der <strong>Daimler</strong> AG und ihrer Tochtergesellschaften wurde nach den International<br />

Financial Reporting Standards (IFRS) aufgestellt. Der Konzernabschluss<br />

berücksichtigt auch alle zusätzlichen Anforderungen gemäß § 315 a (1) des deutschen<br />

Handelsgesetzbuches (HGB), S. 173.<br />

100<br />

74, GB: 173 Berichtsprofil 100<br />

13, 74 Berichtsprofil; 01/5.0 Das<br />

Geschäftsjahr 2009<br />

Die Definition und Erstellung der GRI- bzw. nachhaltigkeitsrelevanten Inhalte<br />

(Materiality) erfolgt in einem eigens hierfür aufgesetzten Prozess, der zum einen<br />

interne Einschätzungen sowie die von externen Stakeholdern widerspiegelt (siehe<br />

hierzu Materialitätsanalyse auf S. 74). Somit bestimmen matierelle Fragestellungen<br />

des Topmanagements über das Sustainability Board (inkl. des Sustainability Office)<br />

sowie die jeweiligen Fachbereiche. Überprüfungen und Diskussionen mit externen<br />

Experten (über die externen Statements hinaus) und Abstimmungen mit dem<br />

Topmanagement sind zudem fester Bestandteil des Gesamtprozesses.<br />

-<br />

74 Berichtsprofil -<br />

100<br />

72 Übersicht X Indexübersicht im Printbericht, ausführlicher GRI-Index steht online.<br />

100<br />

75 Berichtsprofil Die im Bericht veröffentlichten externen Statements geben die unabhängige Meinung<br />

der externen Experten zum jeweiligen Themengebiet (Umwelt, Mitarbeiter) wieder.<br />

Diese unabhängige, externe Expertenbewertung bzw. Meinung entspricht unter<br />

Umständen nicht der Meinung des Unternehmens. Grundlage für das externe<br />

Statement sind die dem externen Experten vom Unternehmen zur Verfügung<br />

gestellten Informationen sowie die eigenen Erkenntnisse und Bewertungen des<br />

externen Experten, die dieser aus Gesprächen mit Ansprechpartnern unterschiedlicher<br />

Unternehmensbereiche gewonnen bzw. getroffen hat. In diesem Sinne ist die Basis für<br />

das externe Statement mit den externen Experten in einem „Memorandum of<br />

Understanding“ beschrieben. Die begutachtenden Organisationen bzw. Personen<br />

stehen in keiner Abhängigkeit zu <strong>Daimler</strong>. Die Autoren erhielten für das Statement<br />

keinerlei Honorar. Lediglich Reisekosten, die im Zusammenhang mit der Erstellung<br />

des Statements in Zusammenhang stehen, wurden durch das Unternehmen erstattet.<br />

50<br />

Seite 2 von 15<br />

100


Governance, Verpflichtungen und Engagement<br />

C 4.1 Unter Corporate Governance wird hier die<br />

Führungsstruktur der Organisation verstanden.<br />

Dazu zählen auch Ausschüsse unter dem<br />

obersten Leitungsorgan, die für bestimmte<br />

Aufgaben, wie z. B. die Erarbeitung von<br />

Strategien oder die Aufsicht über die<br />

Organisation, zuständig sind.<br />

C 4.2 Geben Sie an, ob der Vorsitzende des höchsten<br />

Leitungsorgans gleichzeitig Geschäftsführer ist.<br />

Falls dies der Fall ist, sollte seine Position im<br />

Management der Organisation und die Gründe für<br />

diese Regelung angegeben werden.<br />

C 4.3 Für Organisationen ohne Aufsichtsrat geben Sie<br />

bitte die Anzahl der Mitglieder des höchsten<br />

Leitungsorgans an, die unabhängig oder keine<br />

Mitglieder der Geschäftsführung sind.<br />

C 4.4 Mechanismen für Inhaber von Anteilen und für<br />

Mitarbeiter, um Empfehlungen oder Anweisungen<br />

an das höchste Leitungsorgan zu adressieren.<br />

C 4.5 Zusammenhang zwischen der Bezahlung der<br />

Mitglieder des höchsten Leitungsorgans, der<br />

leitenden Angestellten und der Mitglieder der<br />

Geschäftsführung (einschließlich Abfindungen)<br />

und der Leistung der Organisation (einschließlich<br />

der gesellschaftlichen/sozialen und der<br />

ökologischen Leistung).<br />

C 4.6 Bestehende Mechanismen, mithilfe derer das<br />

höchste Leitungsorgan sicherstellen kann, dass<br />

Interessenkonflikte vermieden werden.<br />

C 4.7 Herangehensweise zur Bestimmung der<br />

Qualifikation und der Erfahrung der Mitglieder des<br />

höchsten Leitungsorgans, um die Strategie der<br />

Organisation in den Bereichen Wirtschaft, Umwelt<br />

und Soziales zu lenken.<br />

C 4.8 Intern entwickelte Leitbilder, interner<br />

Verhaltenskodex und Prinzipien, die für die<br />

ökonomische, ökologische und<br />

gesellschaftliche/soziale Leistung der<br />

Organisation von Bedeutung sind, sowie die Art<br />

und Weise, wie diese umgesetzt werden.<br />

C 4.9 Verfahren des höchsten Leitungsorgans, um zu<br />

überwachen, wie die Organisation die<br />

ökonomische, ökologische und<br />

gesellschaftliche/soziale Leistung ermittelt und<br />

steuert, einschließlich maßgeblicher Risiken und<br />

Chancen sowie der Einhaltung international<br />

vereinbarter Standards, Verhaltensregeln und<br />

Prinzipien.<br />

C 4.10 Verfahren zur Bewertung der Leistung des<br />

höchsten Leitungsorgans selbst, insbesondere im<br />

Hinblick auf die ökonomische, ökologische und<br />

gesellschaftliche/soziale Leistung.<br />

C 4.11 Erklärung, ob und wie die Organisation den<br />

Vorsorgeansatz bzw. das Vorsorgeprinzip<br />

berücksichtigt.<br />

C 4.12 Extern entwickelte ökonomische, ökologische und<br />

gesellschaftliche/soziale Vereinbarungen,<br />

Prinzipien oder andere Initiativen, die die<br />

Organisation unterzeichnet bzw. denen sie<br />

zugestimmt hat oder denen sie beigetreten ist.<br />

GRI-Index 2010 <strong>Daimler</strong> AG<br />

Seite (Print) Kapitel/Unterkapitel Web Ergänzende Informationen<br />

Erfüllungsgrad<br />

17 02/2.1 Corporate Governance Siehe ausführlich im Geschäftsbericht S. 148–153 und im Internet unter<br />

www.daimler.com/corpgov_d.<br />

100<br />

9 01/1.0 Das Unternehmen Dem deutschen Recht entsprechend sind die Aufgaben des Vorstandsvorsitzenden<br />

und des Aufsichtsratsvorsitzenden strikt voneinander getrennt (siehe auch:<br />

Geschäftsbericht 2009, S.146 ff.; www.daimler.com/corpgov_d).<br />

100<br />

23 Siehe Geschäftsbericht 2009, S.146 ff.; www.daimler.com/corpgov_d.<br />

100<br />

21, 52 02/4.2 Grundsätze der<br />

Personalführung, 04/2.2<br />

Leistung und Vergütung<br />

16/17 02/1.0 Das<br />

Nachhaltigkeitsmanagement<br />

bei <strong>Daimler</strong>,<br />

2.1 Corporate Governance,<br />

10, 17/18, 23 01/2.2 Standards<br />

geschäftlichen Verhaltens;<br />

02/2.2 Compliance<br />

5.0 Management der<br />

Lieferantenbeziehungen<br />

16–18, 02/1.0 Das<br />

GB: 103–111 Nachhaltigkeitsmanagement<br />

bei <strong>Daimler</strong>, 2.1 Corporate<br />

Governance, 2.2 Compliance,<br />

2.3 Risikomanagementsystem<br />

16–18 02/1.0 Das<br />

Nachhaltigkeitsmanagement<br />

bei <strong>Daimler</strong>, 2.1 Corporate<br />

Governance, 2.2 Compliance,<br />

2.3 Risikomanagementsystem<br />

16–18 02/1.0 Das<br />

Nachhaltigkeitsmanagement<br />

bei <strong>Daimler</strong><br />

16, 17, 57, GB: 02/1.0 Das<br />

138–141, Nachhaltigkeitsmanagement<br />

144–145 bei <strong>Daimler</strong>, 2.1 Corporate<br />

Governance, 2.2 Compliance;<br />

04/4.0 Arbeitsicherheit und<br />

Gesundheit<br />

X Die Vergütung des Vorstands setzt sich aus drei Bestandteilen zusammen, einer fixen<br />

Grundvergütung, einem Jahresbonus und einer variablen Vergütung mit mittel- und<br />

langfristigen Bonusanreizen (siehe auch: Geschäftsbericht 2009, S. 152 ff.). Bedingt<br />

durch <strong>Daimler</strong>-Einsatz und ‑Selbstverpflichtung im Bereich der Nachhaltigkeit ist der<br />

Erfolg des Konzerns unweigerlich an entsprechende Inhalte gebunden, welche auf<br />

diese Weise indirekt einen Teil der grundlegenden Erfolgsziele ausmachen. Im<br />

Zusammenhang mit dem Jahresbonus werden mit den Mitgliedern des Vorstands seit<br />

dem Jahr 2007 individuelle Ziele mit Blick auf den Aufbau und die nachhaltige<br />

Funktion eines Compliance-Systems vereinbart. Deren Umsetzung kann jedoch nicht<br />

erhöhend, sondern selbst bei vollständiger Erfüllung nur neutral auf die individuelle<br />

Zielerreichung wirken.<br />

100<br />

X<br />

Seite 3 von 15<br />

Dem deutschen Recht entsprechend sind die Aufgaben des Vorstandsvorsitzenden<br />

und des Aufsichtsratsvorsitzenden strikt voneinander getrennt (siehe:<br />

Geschäftsbericht 2009, S.146 ff.; www.daimler.com/corpgov_d).<br />

Zusätzlich hat der Vorstand Compliance-Ziele für CEOs, CFOs, Vertriebsleiter und<br />

After-Sales-Leiter in Hochrisikoeinheiten vorgegeben. Dabei wurde besonders Wert<br />

auf den Aufbau und die Aufrechterhaltung eines Compliance-Systems gelegt. Der<br />

Grad der Zielerreichung dieser rund 200 Führungskräfte hängt demnach auch davon<br />

ab, ob Prozesse und Kontrollsysteme etabliert wurden, die Korruptionsrisiken auf<br />

Dauer minimieren.<br />

Online: 5.2 Grundsätze der Personalführung, 2.2 Leistung und Vergütung.<br />

Siehe ausführliche Informationen im Geschäftsbericht ab S. 156.<br />

Mechanismen zur Vermeidung von Interessenkonflikten sind unter anderem<br />

dokumentiert in der Geschäftsordnung des Vorstands (siehe auch: Geschäftsbericht<br />

2009, ab S. 148 ff.). Entsprechendes gilt für den Aufsichtsrat.<br />

Entsprechend den Empfehlungen des deutschen Corporate Governance Code<br />

existieren Prozesse, die die Qualifizierung und Fachkenntnis der Vorstandsmitglieder<br />

sicherstellen. <strong>Daimler</strong>s Erklärung zur Einhaltung des deutschen Corporate<br />

Governance Code ist nachzulesen im Geschäftsbericht 2009, S. 152.<br />

Als einer der Erstunterzeichner des UN Global Compact bekennt sich <strong>Daimler</strong> zu den<br />

zehn Grundprinzipien dieser Initiative – darunter dem aktiven Kampf gegen<br />

Korruption.<br />

<strong>Daimler</strong> hat bereits seit 1999 einen Verhaltenskodex, der den Unternehmenswert<br />

Integrität ins Zentrum stellt und für alle Beschäftigten weltweit gilt.<br />

Im Juli 2003 haben wir einen Code of Ethics verabschiedet, der sich an die Mitglieder<br />

des Vorstands sowie Personen mit besonderer Verantwortung für die Inhalte der<br />

Finanzberichterstattung richtet.<br />

Online: 2.2 Compliance, 6.0 Management von Lieferantenbeziehungen.<br />

X Innerhalb des Vorstands existieren Prozesse, Nachhaltigkeit konzernweit im<br />

Unternehmen zu steuern. Wesentlich unterstützt wird dieser Prozess durch das 2007<br />

etablierte Sustainability Board, welches durch das für Konzernforschung und<br />

Mercedes-Benz Cars Entwicklung zuständige Vorstandsmitglied geleitet wird.<br />

100<br />

Um die grundsätzliche Bedeutung von Compliance in allen Geschäftsprozessen noch<br />

besser zu verankern, haben wir das Group Compliance Board eingerichtet. Als<br />

höchstes Compliance-Gremium untersteht es direkt dem Vorstand und bildet dessen<br />

Struktur ab. Darüber hinaus unterstützt und berät ein externer Berater den Aufsichtsrat<br />

und den Vorstand in Compliance-Fragen. Der Chief Compliance Officer berichtet<br />

direkt an den Vorstand und informiert regelmäßig den Prüfungsausschuss des<br />

Aufsichtsrats.<br />

Online: 2.2 Compliance, 2.4 Risikomanagement.<br />

X Entsprechend den in der Geschäftsordnung des Aufsichtsrats und seiner Ausschüsse<br />

verankerten Regelungen finden im Einklang mit Empfehlungen des deutschen<br />

Corporate Governance Codex regelmäßig Effizienzüberprüfungen statt. Die<br />

erfolgsorientierte Vergütung der Vorstandsmitglieder wird im Geschäftsbericht 2009,<br />

S. 156–161, offengelegt.<br />

100<br />

Online: 2.2 Compliance, 2.4 Risikomanagement.<br />

<strong>Daimler</strong> hat seit 2008 sein Nachhaltigkeitsmanagement (gerade auch unter<br />

Berücksichtigung des Vorsorgeprinzips) im Sustainability Board gebündelt.<br />

X Siehe Auszug aus der <strong>Daimler</strong>-Mitgliedsliste im Onlineauftritt (Gesellschaft).<br />

100<br />

100<br />

100<br />

100<br />

100<br />

100


C 4.13 Mitgliedschaft in Verbänden (wie z. B.<br />

Branchenverbänden) bzw.<br />

nationalen/internationalen Interessenvertretungen,<br />

in denen die Organisation:<br />

• ein leitendes Amt inne hat,<br />

• an Projekten oder Ausschüssen teilnimmt,<br />

• erhebliche finanzielle Beiträge leistet, die über<br />

die gewöhnlichen Mitgliedsbeiträge hinausgehen,<br />

oder<br />

• die Mitgliedschaft für die Organisation von<br />

strategischer Bedeutung ist.<br />

C 4.14 Liste der von der Organisation einbezogenen<br />

Stakeholder-Gruppen. Beispiele für Stakeholder-<br />

Gruppen sind:<br />

• Gemeinden,<br />

• die Zivilgesellschaft,<br />

• Kunden,<br />

• Anteilseigner und Geldgeber,<br />

• Zulieferer und<br />

• Arbeitnehmer, andere Arbeiter und ihre<br />

Gewerkschaften.<br />

C 4.15 Grundlage für die Auswahl der Stakeholder, die<br />

einbezogen werden sollen.<br />

C 4.16 Ansätze für die Einbeziehung von Stakeholdern,<br />

einschließlich der Häufigkeit der Einbeziehung,<br />

unterschieden nach Art und Stakeholder-Gruppe.<br />

C 4.17 Wichtige Fragen und Bedenken, die durch die<br />

Einbeziehung der Stakeholder aufgeworfen<br />

wurden, und Angaben dazu, wie die Organisation<br />

auf diese Fragen und Bedenken – auch im<br />

Rahmen seiner Berichterstattung – eingegangen<br />

ist.<br />

GRI-Index 2010 <strong>Daimler</strong> AG<br />

Seite (Print) Kapitel/Unterkapitel Web Ergänzende Informationen<br />

Erfüllungsgrad<br />

3, 69 05/2.0 Gesellschaftliches<br />

Engagement<br />

22, 23 02/7.0 Management des<br />

Stakeholder-Dialogs<br />

22, 23 02/7.0 Management des<br />

Stakeholder-Dialogs<br />

22, 23, 74 02/7.0 Management des<br />

Stakeholder-Dialogs;<br />

Berichtsprofil<br />

22, 23, 74 02/7.0 Management des<br />

Stakeholder-Dialogs,<br />

Berichtsprofil,<br />

Materialitätsmatrix<br />

Seite 4 von 15<br />

X Online: siehe Mitgliedsliste (Auszug).<br />

100<br />

Beim zweiten <strong>Daimler</strong> „Sustainability Dailogue“ im November 2009 waren alle<br />

relevanten Stakeholdergruppen – jeweils in den fünf Arbeitsgruppen – repräsentiert<br />

(Kommunen, NGOs aus verschiedenen Themenfeldern, Verbraucherorganisationen,<br />

Zulieferer, nationale und internationale Organisationen). Insgesamt haben insgesamt<br />

80 externe Teilnehmer teilgenommen.<br />

-<br />

Aufgrund der Vielzahl lokaler, nationaler und internationaler Stakeholder-Kontakte der<br />

verschiedenen Geschäftsbereiche (und deren Bereiche) werden Häufigkeit und Art des<br />

Kontaktes nur z. T. zentral erfasst. Im Jahr 2009 wurde erstmals ein „Sustainability<br />

Dialogue“-Tag abgehalten. Die Einbindung der dort vertretenen Stakeholder wird<br />

darüber hinaus themenspezifisch auch unterjährig realisiert.<br />

-<br />

100<br />

100<br />

100<br />

100


Ökonomische Leistungsindikatoren<br />

EC0 DMA Managementansatz. 13, 16–23 01/5.0 Das Geschäftsjahr<br />

2009, 02/1.0 Das<br />

Nachhaltigkeitsmanagement<br />

bei <strong>Daimler</strong><br />

EC1 Unmittelbar erzeugter und ausgeschütteter<br />

wirtschaftlicher Wert, einschließlich Einnahmen,<br />

Betriebskosten, Mitarbeitergehälter, Spenden und<br />

anderer Investitionen in die Gemeinde,<br />

Gewinnvortrag und Zahlungen an Kapitalgeber<br />

und Behörden (Steuern).<br />

EC2 Finanzielle Folgen des Klimawandels für die<br />

Aktivitäten der Organisation und andere mit dem<br />

Klimawandel verbundene Risiken und Chancen.<br />

GRI-Index 2010 <strong>Daimler</strong> AG<br />

Seite (Print) Kapitel/Unterkapitel Web Ergänzende Informationen<br />

Erfüllungsgrad<br />

13, 52, 67, 69 01/5.0 Das Geschäftsjahr<br />

2009; 04/2.0 Arbeits- und<br />

Managementbeziehungen;<br />

05/2.0 Gesellschaftliches<br />

Engagement<br />

18–20, 26–44, 02/3.0<br />

74 Umweltmanagementsystem;<br />

03; Berichtsprofil<br />

EC3 Umfang der betrieblichen sozialen Zuwendungen. 51, 52, 57 04/1.4 Zufriedenheit der<br />

Mitarbeiter; 2.2 Leistung und<br />

Vergütung<br />

EC4 Bedeutende finanzielle Zuwendungen der<br />

öffentlichen Hand (z. B. Subventionen).<br />

EC5 Spanne des Verhältnisses der<br />

Standardeintrittsgehälter zum lokalen Mindestlohn<br />

an wesentlichen Geschäftsstandorten.<br />

EC6 Geschäftspolitik, ‑praktiken und Anteil der<br />

Ausgaben, der auf Zulieferer vor Ort an<br />

wesentlichen Geschäftsstandorten entfällt.<br />

EC7 Verfahren für die Einstellung von lokalem<br />

Personal und Anteil von lokalem Personal an den<br />

Posten für leitende Angestellte an wesentlichen<br />

Geschäftsstandorten.<br />

52 04/2.2 Leistung und Vergütung X In Deutschland gibt es keine gesetzlichen Mindestlöhne. Die Gesellschaften im<br />

<strong>Daimler</strong>-Konzern handeln in Bezug auf den Lohn in Übereinstimmung mit den jeweils<br />

relevanten Gesetzen und – soweit vorhanden – Tarifverträgen. Darüber hinaus<br />

orientieren sie sich bei der Einkommensfindung grundsätzlich am Markt, d. h. dem<br />

Vergleich mit anderen Unternehmen. Man kann davon ausgehen, dass für die<br />

Tätigkeiten der Konzerngesellschaften (Fahrzeugproduktion bzw. Fahrzeugimport- und<br />

Verkauf) die Marktlöhne höher sind als die Mindestlöhne. Zur Beurteilung der<br />

Lohnhöhe kommt, dass in den Konzerngesellschaften weit überwiegend zusätzliche<br />

Leistungen gewährt werden, die in Summe das gesetzliche Niveau übersteigen.<br />

Solche Leistungen sind z. B. freiwillige Versicherungen oder andere<br />

Versorgungsleistungen.<br />

50<br />

12, 13 01/4.0 Die<br />

Einkaufsorganisation<br />

55-57 04/3.0 Berufliche Aus- und<br />

Weiterbildung, 5.0 Diversity<br />

Seite 5 von 15<br />

Für weitere Informationen zum ökonomischen Managementansatz siehe auch<br />

Geschäftsbericht 2009 (Zuständigkeiten der Vorstandsmitglieder S. 8–9, Strategie S.<br />

60 ff., interne finanzielle Steuerungsgrößen S. 67 ff.)<br />

Siehe dazu unsere Angaben im Konzern-Geschäftsbericht S. 73–79 (Ertragslage) und<br />

S. 179 ff. (Konzernabschluss).<br />

Im Jahr 2008 hat <strong>Daimler</strong> auf Vorstandsebene das Sustainability Board sowie das<br />

unterstützende Sustainability Office gegründet. Das Sustainability Board ist direkt dem<br />

Vorstandsvorsitzenden zugeordnet. Es koordiniert unternehmensweit bedeutende<br />

Nachhaltigkeitsmaßnahmen und unterstützt die operativen Bereiche bei der<br />

Umsetzung. Bereits etablierte Managementstrukturen und Nachhaltigkeitsgremien wie<br />

der Konzern-Umweltschutz werden über das Sustainability Board zusammengeführt<br />

und vernetzt. Die Stellungnahmen des Sustainability Board dienen der<br />

Meinungsbildung im Vorstand. Hinweise auf die Bedeutung von klimafreundlichen<br />

Aktivitäten, insbesondere Produkte, für den Geschäftserfolg von <strong>Daimler</strong> finden sich<br />

an zahlreichen Stellen des Geschäftsberichts, bspw. S. 122 ff.<br />

Wir berichten über Risiken und Möglichkeiten infolge des Klimawandels mit<br />

besonderem Schwerpunkt auf neuen Technologien, die Kraftstoffverbrauch und CO 2-<br />

Emissionen der Autos verringern. Die „grünen Technologien“ in unseren Produkten<br />

werden im Geschäftsbericht 2009 ausführlich beschrieben (siehe S. 10 ff. und<br />

S. 136 ff.).<br />

Pensionspläne im <strong>Daimler</strong>-Konzern sollen nach der Pension Policy so gestaltet sein,<br />

dass sie der allgemeinen Marktpraxis im jeweiligen Land entsprechen. Für uns ist es<br />

wichtig, dass die zugesagten Leistungen zu einer ausreichenden Absicherung im<br />

Ruhestand beitragen und für das Unternehmen plan- und erfüllbar sind sowie<br />

risikoarm gestaltet werden. Im Konzern werden landesspezifisch sowohl Defined-<br />

Benefit- als auch Defined-Contribution-Pläne angeboten. Für alle Mitarbeiter der<br />

<strong>Daimler</strong> AG werden beitragsorientierte Leistungszusagen gewährt. Dies gilt sowohl für<br />

den arbeitgeberfinanzierten Teil als auch für die Entgeltumwandlung der Mitarbeiter.<br />

Im <strong>Daimler</strong>-Konzern wird eine betriebliche Altersversorgung sowohl über externe<br />

Durchführungswege als auch durch unmittelbare Zusagen durch das Unternehmen<br />

selbst durchgeführt. Bei der unmittelbaren Zusage durch den Arbeitgeber werden die<br />

Mittel zur Deckung der Verpflichtungen in ausgelagerten, separierten Fonds angelegt.<br />

Der Barwert der Verpflichtungen des <strong>Daimler</strong>-Konzerns betrug zum 31.12.2009 16.529<br />

Mio. Euro. Der Zeitwert des Planvermögens betrug 10.624 Mio. Euro. Hieraus ergibt<br />

sich ein Finanzierungsstatus von –5.905 Mio. Euro. Für den Finanzierungsstatus zum<br />

Jahresende zeichnete vor allem die Erhöhung des Verpflichtungsumfangs aus einem<br />

niedrigeren Rechnungszins verantwortlich. In der Bilanz wurden hierzu Rückstellungen<br />

in Höhe von 3.148 Mio. Euro ausgewiesen. Die Zahlen wurden dem Anhang zum<br />

Konzernabschluss entnommen. Da der Markt weltweit sehr unterschiedliche Niveaus<br />

von Altersversorgung verlangt, ist eine allgemeine Angabe zur Höhe des Beitrages in<br />

Prozentsatz des Gehaltes nicht möglich. In der <strong>Daimler</strong> AG haben alle unbefristet<br />

Beschäftigten eine Zusage auf betriebliche Altersversorgung. Die genannten Zahlen<br />

wurden aus dem Anhang des Geschäftsberichts (Anmerkung 21) entnommen.<br />

Da Unterstützungsleistungen nicht nur von einer staatlichen Ebene, sondern vom<br />

Staat, den Ländern oder den Kommunen erfolgen können sowie aufgrund der<br />

Tatsache, dass die Art der Unterstützung variieren kann (z. B. direkte Subvention,<br />

vergünstigter Verkauf von Bauland, Steuersubvention, etc.), würde eine solche<br />

Angabe, nicht zuletzt wegen ihrer Relevanz für die Wettbewerber, zu Irritationen und<br />

Missverständnissen führen.<br />

Online: 2.2 Leistung und Vergütung.<br />

<strong>Daimler</strong> berichtet nicht über sein Einkaufsvolumen, da die Berichterstattung über das<br />

Einkaufsvolumen des Konzerns nur eine von verschiedenen Möglichkeiten, die<br />

Einkaufsperformance messbar zu machen, ist. Außerdem existieren verschiedene<br />

Definitionen und Interpretationen für solche Werte, was der Verständlichkeit und<br />

Transparenz abträglich ist. <strong>Daimler</strong> leistet im Einzelfall finanzielle Unterstützung an<br />

Lieferanten, die sich in einer finanziellen Krisensituation befinden. Solche<br />

Stützungsmaßnahmen sind in beiderseitigem Interesse. Der Lieferant sichert dadurch<br />

seine wirtschaftliche Existenz zumindest übergangsweise ab; der <strong>Daimler</strong>-Konzern<br />

erhält sich dadurch das Know-how und die Lieferfähigkeit seiner Lieferanten.<br />

X <strong>Daimler</strong> als internationales Unternehmen lebt von seiner Vielfalt der Mitarbeiter, denn<br />

nur so sind Innovation und Kreativität in all unseren Produkten und Märkten denkbar.<br />

Schon heute ist bei <strong>Daimler</strong> weltweit die weit überwiegende Mehrzahl der<br />

Führungskräfte aus dem lokalen Management entwickelt und hervorgegangen. Sie<br />

haben lokale, regionale und zum Teil auch notwendige internationale<br />

Entwicklungsstationen in den unterschiedlichen Kompetenz- und<br />

Entscheidungszentren des Unternehmens und seiner Divisionen zurückgelegt. Zeitlich<br />

befristete regionale und internationale Einsätze zum Aufbau von Wissen und<br />

Kenntnissen und zur konkreten Unterstützung von Geschäftseinheiten, die einen<br />

Wissenstransfer und direkte Unterstützung benötigen, sind hier unverzichtbar und<br />

gehen Hand in Hand mit dem systematischen Aufbau und der Förderung von Talenten<br />

und Potenzialen im Rahmen des Traineeprogramms CAReer und den<br />

Direkteinstellungen.<br />

50<br />

Online: 2.6 Diversity.<br />

100<br />

100<br />

50<br />

100<br />

50<br />

50


EC8 Entwicklung und Auswirkungen von Investitionen<br />

in die Infrastruktur und Dienstleistungen, die<br />

vorrangig im öffentlichen Interesse erfolgen, sei<br />

es in Form von kommerziellem Engagement,<br />

durch Sachleistungen oder durch Pro-bono-<br />

Arbeit.<br />

EC9 Verständnis und Beschreibung der Art und des<br />

Umfangs wesentlicher indirekter wirtschaftlicher<br />

Auswirkungen.<br />

Ökologische Leistungsindikatoren<br />

GRI-Index 2010 <strong>Daimler</strong> AG<br />

Seite (Print) Kapitel/Unterkapitel Web Ergänzende Informationen<br />

Erfüllungsgrad<br />

10, 67–69 01/2.0 Werte und Strategien,<br />

05/2.0 Gesellschaftliches<br />

Engagement<br />

EN0 DMA Managementansatz. 18–20 02/3.0<br />

Umweltmanagementsystem<br />

EN01 Eingesetzte Materialien nach Gewicht oder<br />

Volumen.<br />

EN02 Anteil von Recyclingmaterial am<br />

Gesamtmaterialeinsatz.<br />

EN03 Direkter Energieverbrauch, aufgeschlüsselt nach<br />

Primärenergieträgern.<br />

EN04 Indirekter Energieverbrauch, aufgeschlüsselt nach<br />

Primärenergieträgern.<br />

EN05 Eingesparte Energie aufgrund von<br />

umweltbewusstem Einsatz und<br />

Effizienzsteigerungen.<br />

EN06 Initiativen zur Gestaltung von Produkten und<br />

Dienst­leistungen mit höherer Energieeffizienz<br />

und solchen, die auf erneuerbaren Energien<br />

basieren, sowie dadurch erreichte Verringerung<br />

des Energiebedarfs.<br />

EN07 Initiativen zur Verringerung des indirekten<br />

Energieverbrauchs und erzielte Einsparungen.<br />

13 -<br />

50<br />

44 X Rezyklateinsatz.<br />

50<br />

37 03/5.2 Energie und<br />

Klimaschutz<br />

37 03/5.2 Energie und<br />

Klimaschutz<br />

36, 39 03/5.2 Energie und<br />

Klimaschutz<br />

26–29, 32–33 03/2.1 Strategie für eine<br />

nachhaltige Mobilität „The<br />

Road to Emission-free<br />

Mobility“, 2.2 Kraftstoffe der<br />

Zukunft: Neue Treibstoffe<br />

ersetzen fossilen Sprit<br />

36, 39 03/5.2 Energie und<br />

Klimaschutz<br />

X Online: Absolute Kennzahlen der Ökologie.<br />

100<br />

EN08 Gesamtwasserentnahme, aufgeteilt nach Quellen. 37,4 03/5.5 Gewässerschutz X Online: Absolute Kennzahlen – Ökologie.<br />

100<br />

EN09 Wasserquellen, die wesentlich von der Entnahme<br />

von Wasser betroffen sind.<br />

EN10 Anteil in Prozent und Gesamtvolumen an<br />

zurückgewonnenem und wiederverwendetem<br />

Wasser.<br />

EN11 Ort und Größe von Grundstücken, in<br />

Schutzgebieten, oder angrenzend an<br />

Schutzgebiete. Ort und Größe von Grundstücken<br />

in Gebieten mit hohem Biodiversitätswert<br />

außerhalb von Schutzgebieten oder daran<br />

angrenzend. Zu berücksichtigen sind<br />

Grundstücke, die im Eigentum der berichtenden<br />

Organisation stehen oder von dieser gepachtet<br />

oder verwaltet werden.<br />

EN12 Beschreibung der wesentlichen Auswirkungen von<br />

Aktivitäten, Produkten und Dienstleistungen auf<br />

die Biodiversität in Schutzgebieten und in<br />

Gebieten mit hohem Biodiversitätswert außerhalb<br />

von Schutzgebieten.<br />

EN13 Geschützte oder wiederhergestellte natürliche<br />

Lebensräume.<br />

EN14 Strategien, laufende Maßnahmen und<br />

Zukunftspläne für das Management der<br />

Auswirkungen auf die Biodiversität.<br />

EN15 Anzahl der Arten auf der Roten Liste der IUCN<br />

und auf nationalen Listen, die ihren natürlichen<br />

Lebensraum in Gebieten haben, die von der<br />

Geschäftstätigkeit der Organisation betroffen<br />

sind, aufgeteilt nach dem Bedrohungsgrad.<br />

EN16 Gesamte direkte und indirekte<br />

Treibhausgasemissionen nach Gewicht.<br />

EN17 Andere relevante Treibhausgasemissionen nach<br />

Gewicht.<br />

EN18 Initiativen zur Verringerung der<br />

Treibhausgasemissionen und erzielte Ergebnisse.<br />

EN19 Emissionen von Ozon abbauenden Stoffen nach<br />

Gewicht.<br />

EN20 NOx, SOx und andere wesentliche<br />

Luftemissionen nach Art und Gewicht.<br />

EN21 Gesamte Abwassereinleitungen nach Art und<br />

Einleitungsort.<br />

40 03/5.5 Gewässerschutz Wasserkreislaufsysteme sind Stand der Technik und werden nicht konzernweit<br />

bilanziert.<br />

50<br />

40 03/5.6 Naturschutz Im Rahmen der internen <strong>Daimler</strong>-Bewertung von Umweltrisiken werden<br />

Produktionsstätten, die in geschützten oder umweltgefährdeten Gebieten liegen,<br />

erfasst. Zurzeit grenzt nur die Produktionsstätte in Rastatt, Deutschland, an ein<br />

Naturschutzgebiet (gemäß der EU-Richtlinie 92/43/EEC vom 21.05.1992 zum Schutz<br />

von Fauna, Flora und Habitaten). Angemessene Schutzmaßnahmen wurden schon in<br />

der Planung der Produktionsstätte berücksichtigt. Zusätzlich wurden am Standort<br />

spezielle Gebiete, die der Erholung von Populationen seltener und gefährdeter Arten<br />

dienen, eingeplant. Zehn Jahre nach dem Produktionsbeginn liefert die Überprüfung<br />

der ergriffenen Maßnahmen durch unabhängige, externe Prüfer positive Ergebnisse.<br />

Besondere Schutzmaßnahmen wurden ebenfalls bei der Prüfstrecke durchgeführt.<br />

100<br />

37 X Online: Absolute Kennzahlen – Ökologie, Spezifische Kennzahlen – Ökologie.<br />

100<br />

36 03/4.O Logistik Die CO2-Emissionen aus der Transportlogistik in Deutschland sind im Vergleich zu<br />

den Emissionen aus der Produktion gering (EN16). Daten auf einer weltweiten Basis<br />

sind nicht verfügbar, sodass nur auf einer exemplarischen Basis berichtet wird.<br />

50<br />

36, 39 03/5.2 Energie und<br />

Klimaschutz<br />

37 03/5.3 Luftreinhaltung X Nur Lösemittelemissionen in der Broschüre, andere Luftemissionen werden im<br />

Internet berichtet.<br />

100<br />

37 03/5.5 Gewässerschutz X EN21 betrifft nur Einleitung in Oberflächengewässer.<br />

100<br />

Seite 6 von 15<br />

Um uns in ganz unterschiedlichen Bereichen einzubringen, nutzen wir vier<br />

Instrumente: Spenden, Sponsoring, Stiftungsförderung sowie die Unterstützung mit<br />

Rat und Tat, beispielsweise durch ehrenamtliche Tätigkeiten unserer Beschäftigten<br />

oder die Weitergabe von Know-how. Diese Instrumente bringen wir, je nach Projekt, in<br />

den gesellschaftlichen Bereichen zum Einsatz, die wir als Schwerpunkte für unser<br />

gesellschaftliches Engagement definiert haben: die Förderung von Bildung,<br />

Wissenschaft und Kultur, die Unterstützung karitativer Projekte einschließlich der<br />

Katastrophenhilfe sowie der Sport.<br />

Siehe auch unsere Ausführungen im Geschäftsbericht auf S. 144–145.<br />

-<br />

Nicht berichtet, da für <strong>Daimler</strong> nicht relevant. Die Angabe einer einfachen<br />

Massenbilanz ist in der Automobilindustrie wenig aussagekräftig, da im Unterschied<br />

zur Grund- und Rohstoffindustrie hauptsächlich komplexe Bestandteile, die wiederum<br />

selbst aus verschiedenen Rohstoffkomponenten bestehen, verarbeitet werden.<br />

Online: Umweltprofil der Mercedes-Benz E-Klasse.<br />

Nur Sekundärenergieverbrauch (bei der Vielzahl der internationalen Standorte wird auf<br />

eine Aufschlüsselung aller Primärenergieverbräuche durch externe Strom- und<br />

Wärmeerzeugung verzichtet; die CO 2-Berechnung berücksichtigt allerdings die zeitlich<br />

und regional unterschiedlichen CO 2-Faktoren).<br />

-<br />

-<br />

Beispielhafte Darstellung.<br />

Keine Wasserentnahme aus empfindlichen Ökosystemen.<br />

Keine direkten Effekte auf Biodiversität.<br />

Siehe Anmerkung zu EN11.<br />

Siehe Anmerkung zu EN11.<br />

Nicht relevant für <strong>Daimler</strong>-Standorte.<br />

-<br />

Nach der Beseitigung Ozon zerstörender Substanzen in allen wesentlichen Anlagen<br />

sind die verbleibenden Emissionen nur geringfügig.<br />

Online: Absolute Kennzahlen – Ökologie, Spezifische Kennzahlen – Ökologie.<br />

Online: Absolute Kennzahlen – Ökologie, Spezifische Kennzahlen – Ökologie.<br />

50<br />

100<br />

0<br />

75<br />

100<br />

100<br />

100<br />

100<br />

0<br />

0<br />

0<br />

100<br />

100<br />

50


EN22 Gesamtgewicht des Abfalls nach Art und<br />

Entsorgungs­methode.<br />

EN23 Gesamtzahl und Volumen wesentlicher<br />

Freisetzungen.<br />

EN24 Gewicht des transportierten, importierten,<br />

exportierten oder behandelten Abfalls, der gemäß<br />

den Bestimmungen des Basler Übereinkommens,<br />

Anhang I, II, III und VIII, als gefährlich eingestuft<br />

wird, sowie Anteil in Prozent des<br />

zwischenstaatlich verbrachten Abfalls.<br />

EN25 Bezeichnung, Größe, Schutzstatus und<br />

Biodiversitätswert von Gewässern und damit<br />

verbundenen natürlichen Lebensräumen, die von<br />

den Abwassereinleitungen und dem<br />

Oberflächenabfluss der berichtenden<br />

Organisation erheblich betroffen sind.<br />

EN26 Initiativen, um die Umweltauswirkungen von<br />

Produkten und Dienstleistungen zu minimieren<br />

und Ausmaß ihrer Auswirkungen.<br />

EN27 Anteil in Prozent der verkauften Produkte, bei<br />

denen das dazugehörige Verpackungsmaterial<br />

zurückgenommen wurde, aufgeteilt nach<br />

Kategorie.<br />

EN28 Geldwert wesentlicher Bußgelder und Gesamtzahl<br />

nicht monetärer Strafen wegen Nichteinhaltung<br />

von Rechtsvorschriften im Umweltbereich.<br />

EN29 Wesentliche Umweltauswirkungen, verursacht<br />

durch den Transport von Produkten und anderen<br />

Gütern und Materialien, die für die<br />

Geschäftstätigkeit der Organisation verwendet<br />

werden, sowie durch den Transport von<br />

Mitarbeitern.<br />

EN30 Gesamte Umweltschutzausgaben und<br />

‑investitionen, aufgeschlüsselt nach Art der<br />

Ausgaben und Investitionen.<br />

GRI-Index 2010 <strong>Daimler</strong> AG<br />

Seite (Print) Kapitel/Unterkapitel Web Ergänzende Informationen<br />

Erfüllungsgrad<br />

37 03/5.4 Abfallvermeidung und<br />

Recycling<br />

26–29, 30, 03/2.0 Innovation, Entwicklung<br />

40–44, GB: 82 und Sicherheit, 6.0 Vertrieb,<br />

7.0 Nutzung, 8.0 End of Life<br />

41 03/7.1 Kraftstoffverbrauch und<br />

CO 2-Emissionen<br />

X Entsorgung wird nur nach Beseitigung (Deponie oder Verbrennung) oder Recycling<br />

unterschieden.<br />

100<br />

36 03/4.0 Logistik Keine konzernweite Erfassung möglich.<br />

50<br />

37, GB: 83 03/5.0 Produktion Konzernweite Daten zum produktionsbezogenen Umweltschutz.<br />

100<br />

Seite 7 von 15<br />

Online: Absolute Kennzahlen – Ökologie, Spezifische Kennzahlen – Ökologie.<br />

Im Berichtszeitraum wurden keine signifikanten Vorfälle registriert. Über kleinere<br />

Zwischenfälle wird – auf weltweiter Basis – nicht Buch geführt.<br />

Ein Abfallexport im Sinne des Baseler Übereinkommens findet nicht statt.<br />

Keine relevanten Beeinträchtigungen von Gewässern.<br />

S. 26–29 Initiativen und Maßnahmen in der Entwicklung.<br />

S. 30 durchgesetzte Maßnahmen auf dem Markt,<br />

S. 40 Initiativen in der Verkaufsorganisation,<br />

S. 41–43 erreichte Schadstoff- und Lärmverringerung (Daten des Flottenverbrauchs),<br />

S. 44 Recycling und Rüchnahmeaktivitäten für End-of-Life-Fahrzeuge,<br />

Verpackung für Fahrzeuge wird nicht benötigt.<br />

CAFE-Bußgeld für das Modelljahr 2008.<br />

100<br />

100<br />

100<br />

100<br />

100<br />

100


Arbeitspraktiken und menschenwürdige Beschäftigung<br />

GRI-Index 2010 <strong>Daimler</strong> AG<br />

Seite (Print) Kapitel/Unterkapitel Web Ergänzende Informationen<br />

Erfüllungsgrad<br />

LA DMA Managementansatz. 16–23, 50–61 -<br />

100<br />

LA01 Gesamtbelegschaft nach Beschäftigungsart,<br />

Arbeitsvertrag und Region.<br />

LA02 Mitarbeiterfluktuation insgesamt und als<br />

Prozentsatz, aufgegliedert nach Altersgruppe,<br />

Geschlecht und Region.<br />

LA03 Betriebliche Leistungen, die nur<br />

Vollzeitbeschäftigten und nicht Mitarbeitern mit<br />

einem befristeten Arbeitsvertrag oder<br />

Teilzeitkräften gewährt werden, aufgeschlüsselt<br />

nach Hauptbetriebsstätten.<br />

LA4 Prozentsatz der Mitarbeiter, die unter<br />

Kollektivvereinbarungen fallen.<br />

LA5 Mitteilungsfrist(en) in Bezug auf wesentliche<br />

betriebliche Veränderungen einschließlich der<br />

Information, ob diese Frist in<br />

Kollektivvereinbarungen festgelegt wurde.<br />

LA6 Prozentsatz der Gesamtbelegschaft, der in<br />

Arbeitsschutz­ausschüssen vertreten wird, die die<br />

Arbeitsschutzprogramme überwachen und<br />

darüber beraten.<br />

50 04/1.1<br />

Beschäftigungsentwicklung,<br />

1.3 Flexibilität beim<br />

Personaleinsatz<br />

50 04/1.2 Fluktuation Über Fluktuation nach Altergruppe aufgeteilt wird nicht berichtet. Ein weltweites<br />

Konzernerfassungssystem ist hierfür nicht verfügbar.<br />

50<br />

50–52 04/1.5 Altervorsorge, 2.2<br />

Leistung und Vergütung. 3.0<br />

52 04/2.1 Dialog mit<br />

Interessengruppen der<br />

Arbeitnehmervertretung<br />

52 04/2.1 Dialog mit<br />

Interessengruppen der<br />

Arbeitnehmervertretung<br />

52, 57 04/2.1 Dialog mit<br />

Interessengruppen der<br />

Arbeitnehmer­vertretung, 4.0<br />

Arbeitssicherheit und<br />

Gesundheit<br />

Seite 8 von 15<br />

In Deutschland gibt es die Unterscheidung in gewerbliche Mitarbeiter und<br />

Büroangestellte mit der Einführung des 2007 eingeführten Vergütungssystem „ERA“<br />

nicht mehr.<br />

X Prinzipiell stehen alle Vergünstigungen für Vollzeitbeschäftigte auch<br />

Teilzeitbeschäftigten offen. Eine Ausnahme stellt die Vergabe von Dienstwagen dar.<br />

Wenn eine Führungskraft der <strong>Daimler</strong> AG in Deutschland weniger als durchschnittlich<br />

20 Stunden der üblichen Arbeitszeit (Vollzeit) arbeitet, steht ihm/ihr kein Dienstwagen<br />

zu. Für vorübergehend Beschäftigte gelten einige Sonderregelungen.<br />

100<br />

Online: 2.2 Leistung und Vergütung.<br />

Der Anteil der Tarifmitarbeiter in Deutschland beläuft sich auf über 90 Prozent<br />

(Konzern). Keine Tarifbindung besteht in einigen Konzerngesellschaften. In<br />

Deutschland nehmen Betriebsräte über das BetrVG auch ohne Tarifbindung<br />

weitgehende Mitbestimmungsrechte für die Belegschaft wahr, z. B. für betriebliche<br />

Lohngestaltung und Fragen der betrieblichen Ordnung.<br />

Der Betriebsrat ist vom Unternehmen über alle wesentlichen Betriebsänderungen zu<br />

informieren. In Abhängigkeit bestimmter, vom (Betriebsverfassungs-)Gesetz<br />

vorgegebener Schwellenwerte muss mit dem Betriebsrat eine Vereinbarung über die<br />

Auswirkungen der Betriebsänderung geschlossen werden. Im Übrigen werden die<br />

Mitarbeiter von <strong>Daimler</strong> rechtzeitig (via interne Kommunikationsmedien) über<br />

wesentliche betriebliche Veränderungen informiert. Des Weiteren informiert das<br />

Unternehmen die unterschiedlichen Gremien der Arbeitnehmervertretung auf Konzern-<br />

und Unternehmensebene (Konzernwirtschaftsausschuss, WEC) über die<br />

wirtschaftliche Lage und wesentliche Veränderungen im Konzern und den<br />

Konzernunternehmen.<br />

Arbeitsschutzausschüsse sind installiert und tagen vierteljährlich:<br />

- an jedem Produktionsstandort (13 ), Ebene Werkleiter,<br />

- in jeder Niederlassung (34), Ebene Niederlassungsleiter.<br />

Die Aktivitäten, Beschlüsse etc. aus den ASAs (Arbeitsschutz-Ausschüsse) werden<br />

über standortspezifische Gremien (z. B. Bereichsarbeitsschutzausschüsse) und/oder<br />

bestimmte Mitarbeitergruppen (z. B. Führungskräfte, Sicherheitsbeauftragte) in die<br />

Fläche getragen. Damit wird sichergestellt, dass die gesamte Belegschaft erreicht<br />

wird. Es werden alle Mitarbeitergruppen des Standorts von den Vertretern der Leitung<br />

und des Betriebsrats im ASA vertreten.<br />

– Direkte Teilnehmer im ASA: bis 25 Prozent.<br />

– Von den Aktivitäten des ASA direkt betroffen: zwischen 25 und 50 Prozent.<br />

– Von den Beschlüssen betroffen: über 75 Prozent.<br />

50<br />

100<br />

100<br />

100


LA7 Verletzungen, Berufskrankheiten, Ausfalltage und<br />

Abwesenheit sowie Summe der arbeitsbedingten<br />

Todesfälle nach Region.<br />

GRI-Index 2010 <strong>Daimler</strong> AG<br />

Seite (Print) Kapitel/Unterkapitel Web Ergänzende Informationen<br />

Erfüllungsgrad<br />

57 04/4.0 Arbeitssicherheit und<br />

Gesundheit<br />

Seite 9 von 15<br />

Nachfolgende Darstellung der Unfallkennzahlen für alle Standorte der <strong>Daimler</strong> AG im<br />

Jahr 2009 erfolgt anhand von Definitionen, die innerhalb der deutschen<br />

Automobilindustrie abgestimmt sind. Die Zahlen beziehen sich auf die (bisherige)<br />

Lohnbelegschaft:<br />

- inkl. von Verbandsfällen, d. h. Verletzungen ohne Durchgangsarztbesuch (je<br />

1 Mio. Stunden): 132,<br />

- als Ausfalltage werden (geplante) Arbeitstage herangezogen, die Ausfalltage<br />

werden ab dem Tag nach dem Unfall gezählt,<br />

- Definition: ohne Angestellte und Mitarbeiter von Fremdfirmen.<br />

Kennzahlen für alle Standorte der <strong>Daimler</strong> AG 2009 in Deutschland:<br />

- Verbandbuchfälle (je 1 Mio. Stunden): 156,<br />

- Durchgangsarztfälle gesamt (je 1 Mio. Stunden): 13,5,<br />

- Durchgangsarztfälle mit AT (je 1 Mio. Stunden): 128.<br />

Um einen besseren Vergleich innerhalb der Automobilindustrie ziehen zu können,<br />

werden zusätzlich die reinen Pkw-Zahlen (hier auch inkl. Verwaltungsmitarbeiter)<br />

aufgezeigt:<br />

- Durchgangsarztfälle gesamt (je 1 Mio. Stunden): 7,3,<br />

- Durchgangsarztfälle mit AT (je 1 Mio. Stunden): 65.<br />

Daten in Bezug auf Berufskrankheiten werden nicht unternehmensbezogen ermittelt.<br />

Dies ist Aufgabe der Berufsgenossenschaften. Da Berufskrankheiten auch von einer<br />

früheren Beschäftigung bei einem anderen Arbeitgeber resultieren können, ist dies für<br />

das Unternehmen keine relevante Steuergröße.<br />

- Anzahl tödlicher Betriebsunfälle 2009: 0<br />

(Anmerkung: ebenso keine tödlichen Unfälle von Fremdfirmen-Mitarbeitern).<br />

An den meisten Standorten der <strong>Daimler</strong> AG ist das Unfall-<br />

Dokumentations‑/Informations­system Cubus-Safety im Einsatz.<br />

Zusätzlich haben wir im Ausland folgende vergleichbare Unfallkennzahlen erhoben:<br />

Deutschland<br />

2009 2008<br />

Unfallhäufigkeit* 13,5 15,5<br />

Unfallbelastung** 128 161<br />

Argentinien<br />

Unfallhäufigkeit* 23,82 43,9<br />

Unfallbelastung** 282,23 560<br />

Brasilien<br />

Unfallhäufigkeit* 13,8 17,83<br />

Unfallbelastung** 205 224<br />

Südafrika<br />

Unfallhäufigkeit* 3,75 3,14<br />

Unfallbelastung** 15.22 8,72<br />

USA<br />

Unfallhäufigkeit* 0,86 2,99<br />

Unfallbelastung** 29,73 157,26<br />

Unfallhäufigkeit* = Durchgangsarztfälle mit mindestens 1 Ausfalltag pro 1 Mio.<br />

Anwesenheitsstunden – bezogen auf Mitarbeiter Produktion/produktionsnah.<br />

Unfallbelastung** = unfallbedingte Ausfalltage pro 1 Mio. Anwesenheitsstunden –<br />

bezogen auf Mitarbeiter Produktion/produktionsnah.<br />

Zu Argentinien<br />

Unfälle während der Pause (Essensaufnahme, Spaziergang in der Mittagspause), auf<br />

dem Weg zum Catering (Kantine) und auf dem Weg von/zur Arbeit werden ebenfalls<br />

gezählt. Zur besseren Vergleichbarkeit wurde die Unfallbelastung auf 1.000.000<br />

Anwesenheitsstunden umgerechnet. Die “Accident tension” (Unfallbelastung) wird in<br />

Argentinien „Accident severity“ (Unfallschwere) genannt.<br />

Zu Brasilien<br />

Unfälle während der Pause (Essensaufnahme, Spaziergang in der Mittagspause), auf<br />

dem Weg zum Catering (Kantine) und auf dem Weg von/zur Arbeit werden ebenfalls<br />

gezählt. Basis der Ausfalltags-Kalkulation sind Kalendertage, nicht Arbeitstage. Die<br />

Kennzahlen sind vom Standort Sao Bernardo do Campo.<br />

Zu Südafrika<br />

Unfälle während der Pause (Essensaufnahme) werden ebenfalls gezählt. Jeder Tag<br />

mit mehr als 4 Ausfallstunden wird ebenfalls als voller Ausfalltag gezählt.<br />

Zu USA<br />

Die Mittagspause (unbezahlte Zeit, 45 Minuten) zählt nicht für die Berechnung der<br />

Anwesenheitsstunden. Basis der Ausfalltags-Kalkulation sind Kalendertage, nicht<br />

Arbeitstage. Anwesenheitsstunden der Angestellten, kaufmännischen Angestellten,<br />

Praktikanten etc. werden ebenfalls gezählt. Abgrenzung und Zuordnung<br />

Betriebsunfall/kein Betriebsunfall: Alle Fälle hängen von der Beschaffenheit des<br />

Bodens / der Arbeitsoberfläche und der persönlichen Krankengeschichte des<br />

Arbeitnehmers ab. Eine eingehende Sicherheitsuntersuchung stellt fest, ob der Unfall<br />

arbeitsbezogen ist oder nicht. Arbeitsbezogenheit ist nur dann gegeben, wenn der<br />

Unfall während der Arbeitszeit passiert. Unfälle auf dem Weg zwischen zwei<br />

Arbeitsplätzen sind nur arbeitsbezogen, wenn es dienstlich notwendige Wege sind.<br />

50


LA8 Unterricht, Schulungen, Beratungsangebote,<br />

Vorsorge- und Risikokontrollprogramme, die<br />

Mitarbeiter, ihre Familien oder<br />

Gemeindemitglieder in Bezug auf ernste<br />

Krankheiten unterstützen.<br />

LA9 Arbeitsschutzthemen, die in förmlichen<br />

Vereinbarungen mit Gewerkschaften behandelt<br />

werden.<br />

LA10 Durchschnittliche jährliche Stundenzahl pro<br />

Mitarbeiter und Mitarbeiterkategorie, die der<br />

Mitarbeiter aus- oder weitergebildet wurde.<br />

LA11 Programme für das Wissensmanagement und für<br />

lebenslanges Lernen, die die<br />

Beschäftigungsfähigkeit der Mitarbeiter fördern<br />

und ihnen im Umgang mit dem Berufsausstieg<br />

helfen.<br />

GRI-Index 2010 <strong>Daimler</strong> AG<br />

Seite (Print) Kapitel/Unterkapitel Web Ergänzende Informationen<br />

Erfüllungsgrad<br />

57 04/4.0 Arbeitssicherheit und<br />

Gesundheit<br />

X In den vergangenen Jahren wurden für alle Mitarbeiter der <strong>Daimler</strong> AG –<br />

flächendeckend über die Produktions- und Verwaltungsstandorte – groß angelegte<br />

Sensibilisierungskampagnen und Screening-Aktionen durchgeführt (z. B. Diabetes-<br />

Kampagne, Herz-Kreislauf-Kampagne, Darmkrebs-Screening, Hautkrebs-Screening).<br />

Auch dem Thema Stress wird von betrieblicher Seite durch den Werksarzt, die<br />

Betriebliche Gesundheitsförderung und die Sozialberatung entgegengewirkt. Weiterhin<br />

steht der Werksärztliche Dienst – über den gesetzlichen Auftrag hinaus – allen<br />

Mitarbeitern und Führungskräften in Sprechstunden an den deutschen Standorten zur<br />

Verfügung. Die <strong>Daimler</strong> AG bietet über die individuelle Beratung und Untersuchung<br />

des einzelnen Mitarbeiters auch bereichsumfassende Beratungen an. Im Jahr 2009<br />

installierte der Bereich Health & Safety den umfassenden GM-Beratungsprozess<br />

(Gesundheitsmanagement-Beratungsprozess) in Deutschland. Im Rahmen dieses<br />

Prozesses erfolgt eine kennzahlenbasierte Analyse (Krankenfehlstandsdaten,<br />

Maßnahmenbeteiligung, med. Diagnosegruppen etc.) und Beratung hinsichtlich der<br />

Gesundheitssituation des Bereiches. Es werden Handlungsfelder identifiziert und<br />

mögliche Maßnahmen aus dem BGF-Portfolio (Portfolio der Betrieblichen<br />

Gesundheitsförderung) vorgeschlagen und mit den verantwortlichen Führungskräften<br />

vereinbart. Am Ende jedes Jahres erfolgen (im Sinne eines PDCA-Zyklus – plan do<br />

check act) dann die Evaluation der durchgeführten Maßnahmen – um diese ggf. zu<br />

optimieren – sowie eine erneute Analyse der gesundheitsspezifischen Kennzahlen des<br />

Bereiches für die Identifizierung von weiteren Handlungsfeldern im folgenden Jahr.<br />

Mithilfe des GM-Beratungsprozesses werden die Führungskräfte hinsichtlich<br />

gesundheitlicher Handlungsbedarfe ihres Bereiches bzw. ihrer Mitarbeiter beraten. Die<br />

vereinbarten Maßnahmen unterstützen letztendlich die Gesundheit und<br />

Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter. Zur Umsetzung der Programme sind an den großen<br />

Standorten betriebliche Gesundheitszentren für Prävention, Therapie und<br />

Rehabilitation eingerichtet.<br />

100<br />

52, 55, 57 04/4.0 Arbeitssicherheit und Gesundheit Folgende förmliche allgemeine Vereinbarungen mit dem Betriebsrat zu folgenden<br />

Arbeitsschutzthemen sind für die <strong>Daimler</strong> AG vorhanden:<br />

1. Arbeitsschutzmanagement-Rahmenrichtlinie<br />

2. Leitsätze Arbeits- und Gesundheitsschutz (Beschwerdeverfahren, Rechtsanspruch,<br />

unsichere Arbeiten abzulehnen)<br />

3. Arbeitsschutz-Vorschrift Lärmschutz<br />

4. Arbeitsschutz-Vorschrift Berechtigung für das Fahren von Flurförderfahrzeugen<br />

5. Arbeitsschutz-Vorschrift Tauglichkeitsuntersuchung für Fahr-, Steuer- und<br />

Überwachungstätigkeiten (G25)<br />

6. Arbeitsschutz-Richtlinie Sicherheitsbeauftragte<br />

7. Arbeitsschutz-Richtlinie persönliche Schutzausrüstung<br />

8. Gesamtbetriebsvereinbarung über die Umsetzung der Gefährdungs­beurteilung<br />

(regelmäßige Inspektionen, Beteiligung AN an AS-Inspektionen, Audits usw.)<br />

9. Betriebsvereinbarung zur Bildschirmarbeit<br />

10. Richtlinie persönliche Schutzausrüstung (PSA)<br />

Weitere lokale Vereinbarungen sind vorhanden:<br />

11. Lokale Regelungen zu ASA (Arbeitsschutzausschuss)<br />

12. Freiwillige Gesamtbetriebsvereinbarung zur Qualifizierung für die Beschäftigten<br />

(Aus- und Weiterbildung)<br />

13. …<br />

100<br />

55 04/3.0 Berufliche Aus- und<br />

Weiterbildung<br />

55 04/3.0 Berufliche Aus- und<br />

Weiterbildung<br />

Seite 10 von 15<br />

Viele internationale Standorte sind in weiteren verschiedenen Gesundheitsthemen<br />

aktiv. Das HIV/AIDS-Arbeitsplatz-Programm Südafrika umfasst<br />

Schulungsmaßnahmen, Beratung bei Infektionen, Vorsorge- und Risikokontrolle sowie<br />

Behandlung. Die Zielgruppe sind Mitarbeiter und Familienangehörige. Zusätzlich ist<br />

das Programm auch auf Zulieferer und Händler ausgedehnt worden. Hausärzte,<br />

traditionelle Heilpraktiker und Peer Educators in Schulen wurden geschult. Darüber<br />

hinaus wurden gesellschaftliche Projekte unterstützt. Andere Landesgesellschaften<br />

(z. B. China) führen ebenfalls Sensibilisierungsmaßnahmen (z. B. HIV/AIDS,<br />

Tuberkulose, Hepatitis, Diabetes und Stressmanagement, Luftverschmutzung) durch.<br />

Online: 2.5 Arbeitsicherheit und Gesundheit.<br />

X Im Rahmen der jährlich durchgeführten Qualifizierungsgespräche werden mit den<br />

Mitarbeitern Qualifizierungsthemen und damit verbunden konkrete<br />

Qualifizierungsmaßnahmen auf Basis der gesetzten Anforderungen besprochen und<br />

vereinbart. Durch eine jährlich durchgeführte Datenerhebung (<strong>Daimler</strong> AG sowie<br />

<strong>Daimler</strong>-Konzern Deutschland) wird die durchschnittliche jährliche Stundenzahl pro<br />

Mitarbeiter festgestellt, die der Mitarbeiter aus- oder weitergebildet wurde. <strong>Daimler</strong><br />

investierte 2009 in Deutschland 207 Mio. Euro in Trainings- und<br />

Qualifizierungsmaßnahmen (2008: 270 Mio. Euro). Die durchschnittlichen<br />

Qualifizierungstage 2009 je Mitarbeiter betrugen 2,4 Tage (Anmerkung: Durch<br />

Veränderung der Berechnungsmethode ist ein Vergleich mit den Vorjahreszahlen nicht<br />

mehr möglich). Im Jahr 2009 teilen sich die Qualifizierungstage in folgende<br />

Ausbildungstypen auf:<br />

- Trainingsseminare 37 Prozent<br />

- E-Learning/Online-Learning 4 Prozent<br />

- Konferenzen und Messen 1 Prozent<br />

- (zertifizierte) Kurse 2 Prozent<br />

- Informationsveranstaltungen 2 Prozent<br />

- Teambuilding und Coaching 3 Prozent<br />

- Einführungen und Basic Training 1 Prozent<br />

- On the Job 50 Prozent<br />

100<br />

Online: 2.4 Berufliche Aus- und Weiterbildung.<br />

Lebenslanges Lernen und Wissensmanagement gehören zur Qualifizierungs- und<br />

Arbeitsphilosophie des Konzerns und sind in den Arbeitsalltag und in die<br />

verschiedenen Weiterbildungsangebote eingebettet. Wissensmanagement stellt sich<br />

in vielfälltiger Weise dar und ist durch die Anforderung in den einzelnen Funktions-<br />

und Fachbereichen geprägt. Beispielsweise unterstützt das Produktionslernsystem<br />

(PLS) Auszubildende in ihrem Lernprozess. Daneben dient PLS auch der<br />

Weiterqualifizierung von Mitarbeitern und der Wissenssicherung in der Produktion.<br />

Das Mercedes-Benz Produktionssystem (MPS) sowie das Truck Operating System<br />

(TOS) unterstützen nachhaltig die Weiterentwicklung von betriebsinternem<br />

Wissenstransfer und fördern die Standardisierung und Optimierung von<br />

Arbeitsprozessen. Daneben bietet unsere Corporate Academy Führungskräften die<br />

Chance, sich, wenn gewünscht auch mit dem Partner/der Partnerin, auf den<br />

Ruhestand vorzubereiten. In den Seminaren bieten wir unter anderem Informationen<br />

und Beratung zur materiellen Versorgung im Ruhestand.<br />

Im Zuge der Umsetzung des neuen Managementmodells (NMM) hatte die <strong>Daimler</strong> AG<br />

betroffenen Führungskräften und Mitarbeitern bereits 2006 die professionelle<br />

Placementberatung zur beruflichen Neuorientierung außerhalb des Unternehmens<br />

angeboten. Inzwischen ist Placement als professionelles Instrument in<br />

Trennungsprozessen bei unterschiedlichen Mitarbeitergruppen anerkannt und<br />

nachgefragt. Die Anzahl derer, die bis heute das Placementangebot in Anspruch<br />

genommen haben, liegt im unteren dreistelligen Bereich. Auch die Auszubildenden,<br />

die sog. Jungfachkräfte der Einstelljahrgänge 2006 und 2007, die nach ihrer<br />

Ausbildung nicht unbefristet übernommen werden, können dieses Angebot zur<br />

beruflichen Neuorientierung seit 2009 in Anspruch nehmen.<br />

50


LA12 Prozentsatz der Mitarbeiter, die eine regelmäßige<br />

Leistungsbeurteilung und Entwicklungsplanung<br />

erhalten.<br />

LA13 Zusammensetzung der leitenden Organe und<br />

Aufteilung der Mitarbeiter nach Kategorie<br />

hinsichtlich Geschlecht, Altersgruppe,<br />

Zugehörigkeit zu einer Minderheit und anderen<br />

Indikatoren für Vielfalt.<br />

LA14 Verhältnis des Grundgehalts für Männer zum<br />

Grundgehalt für Frauen nach<br />

Mitarbeiterkategorie.<br />

GRI-Index 2010 <strong>Daimler</strong> AG<br />

Seite (Print) Kapitel/Unterkapitel Web Ergänzende Informationen<br />

Erfüllungsgrad<br />

52, 55 04/2.2 Leistung und<br />

Vergütung. 2.3<br />

Führungskräfte­entwicklung<br />

X Weltweit erhalten alle unsere Führungskräfte und rund 50 Prozent der Tarifbelegschaft<br />

in Deutschland jährlich eine regelmäßige Leistungsbeurteilung und<br />

Entwicklungsplanung im Rahmen des LEAD-Führungsprozesses. Der Prozess erreicht<br />

ebenfalls Sachbearbeiter mit Potenzial für eine Führungsfunktion.<br />

100<br />

56, 57 Informationen über die Zusammensetzung des Vorstands und des Aufsichtsrats nach<br />

Zugehörigkeit zu Geschlecht, Minderheiten- und Altersgruppe sind im Internet<br />

nachzulesen unter www.daimler.com/corpgov_d, im Geschäftsbericht 2009 (S. 8–9,<br />

150–153) und in Form 20F (S. 2).<br />

100<br />

52, 56, 57 04/2.2 Leistung und<br />

Vergütung, 5.0 Diversity<br />

Seite 11 von 15<br />

Mitarbeiter der Tarifbelegschaft in technischen und Verwaltungsfunktionen (ca.<br />

50 Prozent der Tarifbelegschaft) erhält zusätzlich zum Grundentgelt ein<br />

leistungsbezogenes Entgelt. Dieses beträgt im Schnitt 15 Prozent des tariflichen<br />

Grundentgeltes pro Betrieb. Die individuelle Höhe des Leistungsentgeltes wird für<br />

jeden Mitarbeiter jährlich im Rahmen des neuen ganzheitlichen Führungsprozesses<br />

NAVI ermittelt. Ebenso wird in NAVI für jeden Mitarbeiter die Qualifizierung und<br />

berufliche Entwicklung vereinbart und umgesetzt.<br />

In Produktionsbereichen und produktionsnahen Bereichen der <strong>Daimler</strong> AG (ca.<br />

50 Prozent der deutschen Tarifbelegschaft) wird auf Basis einer Betriebsvereinbarung<br />

das Leistungsentgelt bis Ende 2010 fix vergütet. Eine Qualifizierungs- und<br />

Entwicklungsplanung erfolgt für diese Mitarbeiter abgeleitet von der Methode „1.3<br />

Beteiligung und Entwicklung von Mitarbeitern“ der Produktionssysteme MPS<br />

(Mercedes-Benz Produktionssystem) und TOS (Truck Operating System).<br />

Online: 5.2 Grundsätze der Personalführung, 2.2 Leistung und Vergütung.<br />

Im Jahr 2009 belief sich in der <strong>Daimler</strong> AG (Deutschland) der Anteil der Frauen in den<br />

Mitarbeiterkategorien auf folgende Werte:<br />

- Gesamtbelegschaft: 13,1 Prozent<br />

- Mitarbeiterinnen gewerblich: 4,9 Prozent<br />

- Mitarbeiterinnen Verwaltung: 24,2 Prozent<br />

- Auszubildende/Praktikanten: 22,4 Prozent<br />

- Führungsfunktion Ebene 4: 11,7 Prozent<br />

- leitende Führungspositionen: 8,3 Prozent<br />

Im Jahr 2009 belief sich auf Konzernebene (weltweit) der Anteil der Frauen in den<br />

Mitarbeiterkategorien auf folgende Werte:<br />

- Gesamtbelegschaft: 14,9 Prozent<br />

- Mitarbeiterinnen gewerblich: 4,9 Prozent<br />

- Mitarbeiterinnen Verwaltung: 25,9 Prozent<br />

- Auszubildende/Praktikanten: 20,4 Prozent<br />

- Führungsfunktion Ebene 4: 12,3 Prozent<br />

- leitende Führungspositionen: 8,0 Prozent<br />

Der Altersdurchschnitt der Stammbelegschaft der <strong>Daimler</strong> AG (Deutschland) belief<br />

sich im Jahr 2009 auf 42,5 Jahre. Bei den gewerblichen Mitarbeitern lag der Wert bei<br />

42,2 Jahren und bei den Mitarbeitern der Verwaltung bei 43 Jahren. Der<br />

Altersdurchschnitt der Stammbelegschaft im Konzern (weltweit) belief sich im Jahr<br />

2009 auf 41,4 Jahre. Bei den gewerblichen Mitarbeitern lag der Wert bei 41,1 Jahren<br />

und bei den Mitarbeitern der Verwaltung bei 41,8 Jahren.<br />

X Die Festlegung einer Entgeltgruppe erfolgt für eine Funktion vor der Stellenbesetzung.<br />

Das heißt, unabhängig davon, ob ein männlicher Bewerber oder eine weibliche<br />

Bewerberin den Vorzug erhält, liegt die Entgeltgruppe fest. Die Höhe der Gehälter<br />

hängt – auch innerhalb einer Entgeltgruppe – grundätzlich von der Funktion<br />

(Tätigkeit), der Erfahrung und der Aufgabenerfüllung ab. Hier darf es ebenfalls keine<br />

Diskriminierung geben. Bei gleicher Funktion, gleicher Erfahrung und gleichem Erfolg<br />

der Aufgabenerfüllung darf es zwischen weiblichen und männlichen Beschäftigten in<br />

einer Entgeltgruppe keinen Unterschied geben. Die transparenten Prozesse zur<br />

regelmäßigen Einkommensüberprüfung (dokumentiert, nachvollziehbar,<br />

Mehraugenprinzip usw.) stellen sicher, dass es keine geschlechterspezifische oder<br />

andere Diskriminierung gibt.<br />

100<br />

Im Jahr 2009 fand seitens des Global Diversity Office eine Überprüfung der Gehälter<br />

für den außertariflichen und den tariflichen Bereich statt. Unterschiede in den<br />

Gehältern, verursacht durch das Geschlecht, konnten dabei nicht festgestellt werden.<br />

Online: 2.2 Leistung und Vergütung.


Menschenrechte<br />

GRI-Index 2010 <strong>Daimler</strong> AG<br />

HR DMA Managementsansatz. 11, 16–23 01/3.0 Produktionsportfolio<br />

und Produktions­standorte; 02<br />

HR1 Prozentsatz und Gesamtzahl der wesentlichen<br />

Investitionsvereinbarungen, die<br />

Menschenrechtsklauseln enthalten oder die unter<br />

Menschenrechtsaspekten geprüft wurden.<br />

HR2 Prozentsatz wesentlicher Zulieferer und<br />

Auftragnehmer, die unter<br />

Menschenrechtsaspekten geprüft wurden, und<br />

ergriffene Maßnahmen.<br />

HR3 Gesamtzahl der Schulungsstunden von<br />

Mitarbeitern für Richtlinien und<br />

Verfahrensanweisungen der Organisation, die<br />

sich auf Menschenrechtsaspekte beziehen und für<br />

die Geschäftstätigkeit maßgeblich sind, sowie<br />

Prozentsatz der geschulten Mitarbeiter an der<br />

Gesamtbelegschaft.<br />

HR4 Gesamtzahl der Vorfälle von Diskriminierung und<br />

ergriffene Maßnahmen.<br />

HR5 Ermittelte Geschäftstätigkeiten, bei denen die<br />

Vereinigungsfreiheit oder das Recht zu<br />

Kollektiv­verhandlungen erheblich gefährdet sein<br />

könnten, sowie ergriffene Maßnahmen, um diese<br />

Rechte zu schützen.<br />

HR6 Ermittelte Geschäftstätigkeiten, bei denen ein<br />

erhebliches Risiko auf Kinderarbeit besteht, und<br />

ergriffene Maßnahmen, um zur Abschaffung von<br />

Kinderarbeit beizutragen.<br />

HR7 Ermittelte Geschäftstätigkeiten, bei denen ein<br />

erhebliches Risiko auf Zwangs- oder Pflichtarbeit<br />

besteht, und ergriffene Maßnahmen, um zur<br />

Abschaffung von Zwangs- oder Pflichtarbeit<br />

beizutragen.<br />

HR8 Prozentsatz des Sicherheitspersonals, das im<br />

Hinblick auf die Richtlinien und<br />

Verfahrensanweisungen in Bezug auf<br />

Menschenrechtsaspekte, die für die<br />

Geschäftstätigkeit relevant sind, geschult wurde.<br />

HR9 Gesamtzahl der Vorfälle, in denen Rechte der<br />

Ureinwohner verletzt wurden, und ergriffene<br />

Maßnahmen.<br />

Seite (Print) Kapitel/Unterkapitel Web Ergänzende Informationen<br />

Erfüllungsgrad<br />

21, 22, 23 02/5.0 Management der<br />

Lieferanten­beziehungen<br />

21, 23, 01/4.0 Die<br />

Einkaufsorganisation; 02/5.0<br />

Management der<br />

Lieferanten­beziehungen<br />

10, 17 01/2.2 Standards<br />

geschäftlichen Verhaltens;<br />

02/2.2 Compliance<br />

11 01/2.2 Standards<br />

geschäftlichen Verhaltens,<br />

Menschenrechte<br />

X Die Informationen zum Managementansatz sind in die einzelnen Unterkapitel<br />

integriert.<br />

50<br />

X Die <strong>Daimler</strong>-Verhaltensrichtlinie bezieht die Grundsätze zur sozialen Verantwortung<br />

und damit auch die Menschenrechte ein. Im Jahr 2009 wurden über<br />

100.000 Mitarbeiter der Verwaltung zur Verhaltensrichtlinie geschult, die<br />

Rückmeldequote lag bei mehr als 90 Prozent. Im „Code of Conduct“-Training 2010<br />

wird das Thema Menschenrechte mit spezifischen Fragen noch stärker berücksichtigt.<br />

100<br />

<strong>Daimler</strong> setzt sich für die effektive Abschaffung ausbeuterischer Kinderarbeit ein. Dies<br />

ist in den Grundsätzen zur sozialen Verantwortung ebenfalls mit der<br />

Weltarbeitnehmervertretung vereinbart und in der Richtlinie zur Nachhaltigkeit für<br />

Lieferanten dokumentiert (siehe auch HR1, HR6).<br />

Aufgrund des bestehenden Systems und der Richtlinien bei <strong>Daimler</strong> wurden keine<br />

Fälle mit erheblichem Risiko für Vorfälle mit Kinderarbeit festgestellt. Zusätzlich<br />

veranstaltete <strong>Daimler</strong> im November 2009 einen Menschenrechtsworkshop im Rahmen<br />

seines Sustainability Dialogue um Prozesse zur Menschenrechtscompliance<br />

gemeinsam mit Stakeholdern weiter zu optimieren.<br />

<strong>Daimler</strong> ächtet jegliche Form von Zwangsarbeit. Dies ist in den Grundsätzen mit der<br />

Weltarbeitnehmervertretung vereinbart und in den Grundsätzen zur sozialen<br />

Verantwortung sowie in der Richtlinie zur Nachhaltigkeit für Lieferanten dokumentiert.<br />

58 Eine Quantifizierung wäre mit einem nicht zu vertretenden Aufwand verbunden. Alle<br />

Beschäftigten des Unternehmens, alle Führungskräfte und damit auch das<br />

Sicherheitspersonal sind verpflichtet, die Verhaltensrichtlinie und auch die CSR-<br />

Prinzipien einzuhalten. Insbesondere die Verhaltensrichtlinie ist regelmäßig<br />

Gegenstand von Führungskräfteschulungen und E-Learning-Maßnahmen, die vom<br />

Bereich Corporate Compliance weltweit durchgeführt werden.<br />

50<br />

Seite 12 von 15<br />

Als Bestandteil des Integrity Code ist die Achtung und der Schutz der Menschenrechte<br />

bindend für jegliches Mitarbeiterhandeln (hierbei auch Bezug nehmend u. a. auf das<br />

<strong>Daimler</strong>-Commitment zu Global Compact). Zudem hat <strong>Daimler</strong> die CSR-Prinzipien für<br />

Zulieferer verabschiedet, die alle Zulieferer und Geschäftspartner auffordern, alle<br />

Menschenrechtsklauseln zu achten.<br />

<strong>Daimler</strong> berichtet noch nicht zu diesem Indikator, aber es findet eine aktive<br />

Kommunikation mit unseren Zulieferern über das <strong>Daimler</strong> Supplier Portal, Mailings<br />

und das Global Supplier Magazin statt. Außerdem haben alle Zulieferer die <strong>Daimler</strong>-<br />

Verhaltensrichtlinie sowie die Richtlinie zur Nachhaltigkeit für Lieferanten erhalten.<br />

Diese Richtlinien zeigen klar die Erwartungen von <strong>Daimler</strong> bezüglich der Einhaltung<br />

dieser Standards. (In Langzeitplanung wird über diesen Indikator berichtet.)<br />

Siehe auch Geschäftsbericht, S. 151.<br />

Das „Business Practices Office“ (BPO) ist Anlaufstelle für die Entgegennahme,<br />

Dokumentation und Bearbeitung von vermutetem Fehlverhalten. Hier können sowohl<br />

unsere Mitarbeiter als auch externe Personen über verschiedene Zugangswege<br />

weltweit und jederzeit auf vertraulicher Basis – auf Wunsch auch anonym –<br />

Anhaltspunkte für etwaiges Fehlverhalten mitteilen. Mitarbeiter sind gehalten und<br />

Führungskräfte sind verpflichtet, einen möglichen schweren Verstoß gegen<br />

strafrechtliche Bestimmungen oder gegen die <strong>Daimler</strong>-Verhaltensrichtlinie dem BPO<br />

zu melden. Der Schutz von Hinweisgebern ist ebenfalls verbindlich geregelt. Über die<br />

Anzahl der Diskriminierungsfälle wird nicht berichtet.<br />

In Deutschland fordert die unternehmensweit gültige Vereinbarung „Fairer Umgang<br />

am Arbeitsplatz“ eine von Diskriminierung freie Arbeitsumwelt. Innerhalb dieser<br />

Vereinbarung wurde bereits ein Beschwerdeprozess etabliert, noch bevor es von der<br />

nationalen Legislative gefordert wurde (Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz<br />

(AGG)). Die Personalabteilung ist für Kontrolle und Dokumentation des Prozesses<br />

verantwortlich. Der Beschwerdeprozess wurde für Aspekte wie Mobbing, sexuelle<br />

Belästigung und Diskriminierung 2008 standardisiert. Wir berichten in diesem Kontext<br />

üblicherweise weder intern noch extern über Daten aufgrund der Tatsache, dass<br />

Mitarbeiter ein sehr differenziertes Berichtsverhalten an den Tag legen und unfaire<br />

Situationen unterschiedlich wahrnehmen. Dies wurde auch aufgrund der Evaluation im<br />

Jahr 2009 bestätigt. Eine interne Berichterstattung über Fälle bezüglich „Fairer<br />

Umgang am Arbeitsplatz“ wird einmal im Jahr durchgeführt (Ausnahme:<br />

Niederlassungen).<br />

Siehe auch Geschäftsbericht S. 55.<br />

<strong>Daimler</strong> erkennt das Menschenrecht, sich gewerkschaftlich zu organisieren, unter<br />

Berücksichtigung der nationalen gesetzlichen Regelungen an. Das Recht auf<br />

Koalitionsfreiheit wird selbst in den Staaten gewährleistet, in denen die<br />

Koalitionsfreiheit nicht geschützt ist. Dies ist in den Grundsätzen zur sozialen<br />

Verantwortung sowie in der Richtlinie zur Nachhaltigkeit für Lieferanten verankert. Im<br />

Falle von Verstößen gegen diesen Grundsatz greift ein interner Prozess. Der jeweilige<br />

Geschäftspartner wird auf die Erwartungshaltung von <strong>Daimler</strong>, die o. g. Grundsätze<br />

zur sozialen Verantwortung zu beachten und selbst entsprechende Grundsätze<br />

einzuführen, hingewiesen. Zudem werden diese Fälle gegenüber der<br />

Weltarbeitnehmervertretung (WEC) regelmäßig berichtet (vgl. auch HR1).<br />

Aufgrund des oben genannten Systems wurden keine Fälle mit erheblichem Risiko<br />

hinsichtlich der Vereinigungsfreiheit und/oder Tarifverhandlungen festgestellt.<br />

Nicht relevant.<br />

100<br />

50<br />

50<br />

50<br />

50<br />

100<br />

100


Gesellschaft<br />

GRI-Index 2010 <strong>Daimler</strong> AG<br />

Seite (Print) Kapitel/Unterkapitel Web Ergänzende Informationen<br />

Erfüllungsgrad<br />

DMO Society Managementansatz. 16–23, 64–71 02; 05 -<br />

100<br />

SO1 Art, Umfang und Wirksamkeit jedweder<br />

Programme und Verfahrensweisen, welche die<br />

Auswirkungen von Geschäftstätigkeiten auf das<br />

Gemeinwesen bewerten und regeln, einschließlich<br />

Beginn, Durchführung und Beendigung der<br />

Geschäftstätigkeit in einer Gemeinde oder einer<br />

Region.<br />

SO2 Prozentsatz und Anzahl der Geschäftseinheiten,<br />

die auf Korruptionsrisiken hin untersucht wurden.<br />

SO3 Prozentsatz der Angestellten, die in der<br />

Antikorruptionspolitik und den ‑verfahrensweisen<br />

der Organisation geschult wurden.<br />

SO4 In Reaktion auf Korruptionsvorfälle ergriffene<br />

Maßnahmen.<br />

SO5 Politische Positionen, Teilnahme an der<br />

politischen Willensbildung und Lobbying.<br />

22, 74 Sustainability Dialogue, 02 <strong>Daimler</strong> veranstaltet an allen Standorten regelmäßige regionale Stakeholder-Dialoge.<br />

Es gibt jedoch kein weltweites System, welches alle Programme und Initiativen<br />

weltweit angemessen erfasst. Beispiel: Für eine kurze Beschreibung der Aktivitäten in<br />

<strong>Daimler</strong>s Heimatregion Baden-Württemberg, siehe S. 22.<br />

50<br />

16–18 02/1.0 Das<br />

Nachhaltigkeitsmanagement<br />

bei <strong>Daimler</strong>, 2.0<br />

Verantwortungsvolle<br />

Unternehmensfühung<br />

17 02/2.2. Compliance Die Reichweite der Compliance-Schulungen wurde 2009 nochmals erheblich<br />

gesteigert. Mehr als 100.000 Verwaltungsmitarbeiter (über 90 Prozent) bestätigten die<br />

Teilnahme am webbasierten „Code of Conduct“-Training, das seit 2009 alle<br />

Angestellten weltweit jährlich mit wechselnden Schwerpunkten absolvieren. Über<br />

33.000 Mitarbeiter aus Bereichen und Gesellschaften, die Vertriebsaktivitäten<br />

durchführen, durchliefen im Jahr 2009 ein obligatorisches Training zur<br />

Korruptionsprävention. Dieses erfolgt alle zwei Jahre. Außerdem fanden 2009 weltweit<br />

über 130 Präsenztrainings mit über 4.400 Teilnehmern statt.<br />

100<br />

17 02/2.2. Compliance Zur Korruptionsprävention hat <strong>Daimler</strong> bereits 2006 eine Compliance-Organisation<br />

aufgebaut. Um Compliance noch stärker in allle Geschäftsfelder und in die<br />

Zentralfunktionen einzubetten, haben wir im Jahr 2009 das Group Compliance Board<br />

eingerichtet, das als höchstes Compliance-Gremium direkt dem Vorstand der <strong>Daimler</strong><br />

AG untersteht und dessen Struktur abbildet. In diesem Gremium werden alle<br />

wesentlichen Compliance-Themen des Konzerns behandelt. Der Chief Compliance<br />

Officer berichtet direkt an den Vorstandsvorsitzenden und informiert regelmäßig den<br />

Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats. Darüber hinaus unterstützt und berät bereits<br />

seit 2006 ein unabhängiger externer Berater den Aufsichtsrat, den Prüfungsausschuss<br />

und den Vorstand in Fragen zum Thema Compliance.<br />

100<br />

17, 18 02/2.0 Verantwortungsvolle<br />

Unternehmensführung<br />

Seite 13 von 15<br />

Im Rahmen einer systematischen Risikoanalyse werden alle Gesellschaften und<br />

Einheiten des <strong>Daimler</strong>-Konzerns hinsichtlich ihres Korruptionsrisikos bewertet und<br />

klassifiziert. Ausschlaggebend sind dabei unter anderem die Geschäftsaktivitäten und<br />

das geschäftliche Umfeld. Auf Basis der Risikobewertung werden den<br />

Organisationseinheiten jeweils entsprechende Maßnahmen zugewiesen. Diese bilden<br />

das Compliance-Programm, das zum Ziel hat Korruption zu verhindern und zu<br />

bekämpfen. In 71 Vertriebsgesellschaften bzw. Geschäftseinheiten haben wir 2009<br />

zusätzlich standardisierte Kontrollsysteme eingerichtet, die mit dazu beitragen, ein<br />

rechtlich und ethisch einwandfreies Verhalten sicherzustellen. Die Wirksamkeit der<br />

Kontrollsysteme wird jährlich durch die Gesellschaften im Rahmen eines<br />

standardisierten Bewertungsverfahren beurteilt, gegebenenfalls verbessert und ist<br />

auch Gegenstand der Prüfung durch die Interne Revision. Unabhängig von der<br />

Risikoklassifizierung einer Einheit unterstützt CCO konzernweit bei der Auswahl neuer<br />

Vertriebspartner durch eine Integritätsprüfung. Am Ende dieses Prozesses steht eine<br />

klare Empfehlung des Bereichs Legal & Compliance.<br />

<strong>Daimler</strong> setzt weltweit 90 lokale Compliance-Manager ein, die mehr als<br />

150 Gesellschaften und Bereiche betreuen. Sie unterstützen das Management vor Ort<br />

dabei, Antikorruptionsvorschriften einzuhalten und berichten regelmäßig über den<br />

Stand und die Fortschritte des Compliance-Programms in ihrer Geschäftseinheit.<br />

Die lokalen Compliance-Manager werden gezielt qualifiziert, ihre Unabhängigkeit<br />

sichern wir durch eine Vereinbarung mit dem lokalen Management und durch die<br />

direkte Berichtslinie an den Bereich Legal & Compliance.<br />

Seit 2009 wurden seitens Corporate Audit keine dezidierten FCPA Effectiveness<br />

Testings für Gesamtgesellschaften mehr durchgeführt. Stattdessen wurden die FCPA-<br />

Prüfumfänge konsequent in die Standard-Prüfungspläne von Corporate Audit<br />

integriert. Im Gesamtjahr 2009 erfolgte auf dieser Basis in 30 Vertriebsgesellschaften<br />

ein implizites Effectiveness Testing der implementierten FCPA-Kontrollen bezogen auf<br />

die in den Gesellschaften jeweils untersuchten Vertriebsprozesse.<br />

Siehe auch Geschäftsbericht, S. 154–155.<br />

In den internen Medien informieren wir umfassend über Compliance. Der Vorstand der<br />

<strong>Daimler</strong> AG nimmt regelmäßig in internen Print- und Onlinemedien und bei<br />

Veranstaltungen zu Compliance Stellung und betont die Bedeutung eines<br />

funktionierenden Compliance-Programms. Ein Compliance-Newsletter für alle<br />

Führungskräfte des Konzerns, der quartalsweise erscheint, dient ebenfalls der<br />

Information und Unterstützung.<br />

Siehe auch Geschäftsbericht, S. 155.<br />

Um die Transparenz bei Regierungsgeschäften zu erhöhen, hat <strong>Daimler</strong> in<br />

Vertriebsgesellschaften und Geschäftseinheiten mit erhöhtem Korruptionsrisiko einen<br />

standardisierten Arbeitsprozess implementiert. Somit wird sichergestellt, dass die<br />

entsprechenden Dokumentations- und Genehmigungserfordernisse erfüllt werden.<br />

<strong>Daimler</strong> setzt an allen Stufen der Wertschöpfungskette auf nachhaltige Compliance. In<br />

Form einer Nachhaltigkeitsrichtlinie bringen wir gegenüber unseren Lieferanten zum<br />

Ausdruck, dass ein Höchstmaß an Integrität erwartet wird und jede Form von<br />

Korruption, Bestechung, Erpressung und Veruntreuung strikt verboten ist.<br />

Für die Identifizierung, Bearbeitung und Ahndung einzelner Korruptionsfälle sind<br />

umfangreiche Richtlinien, Vereinbarungen und Prozesse etabliert worden. Gemäß der<br />

Konzernrahmenrichtlinie „Null-Toleranz-Prinzip“ und der Konzernrichtlinie zu<br />

Disziplinarmaßnahmen gibt es keinerlei Toleranz gegenüber rechts- und<br />

vorschriftswidrigem Verhalten. Dabei spielen Status und/oder Position der Betroffenen<br />

keine Rolle, mögliches Fehlverhalten wird gleichermaßen nach den vier Grundsätzen<br />

Fairness, Konsistenz, Transparenz und Nachhaltigkeit behandelt.<br />

Zusätzlich bietet <strong>Daimler</strong> seinen Mitarbeitern eine umfangreiche Beratung bei Fragen<br />

zu rechtskonformem Verhalten an. Alle Beschäftigten können sich mit konkreten<br />

Anliegen zur Prävention aktiver Korruption an den Compliance Consultation Desk<br />

(CCD) wenden. In der Onlinedatenbank QuISS stehen zudem Antworten zu Fragen<br />

der Korruptionsprävention zur Verfügung. Anlaufstelle für das Entgegennehmen, die<br />

Dokumentation und Bearbeitung von vermutetem Fehlverhalten ist das Business<br />

Practices Office (BPO).<br />

Siehe auch Geschäftsbericht, S.155.<br />

-<br />

100<br />

100


SO6 Gesamtwert der Zuwendungen<br />

(Geldzuwendungen und Zuwendungen von<br />

Sachwerten) an Parteien, Politiker und damit<br />

verbundenen Einrichtungen, aufgelistet nach<br />

Ländern.<br />

SO7 Anzahl der Klagen, die aufgrund<br />

wettbewerbswidrigen Verhaltens, Kartell- oder<br />

Monopolbildung erhoben wurden, und deren<br />

Ergebnisse.<br />

SO8 Wesentliche Bußgelder (Geldwert) und Anzahl<br />

nicht monetärer Strafen wegen Verstoßes gegen<br />

Rechtsvorschriften.<br />

Produktverantwortung<br />

DMA Product<br />

Responsibility<br />

GRI-Index 2010 <strong>Daimler</strong> AG<br />

Seite (Print) Kapitel/Unterkapitel Web Ergänzende Informationen<br />

Erfüllungsgrad<br />

17, 18 02/2.0 Verantwortungsvolle<br />

Unternehmensführung<br />

Managementansatz. 23, 64–67, 70 02; 05/1.0 Kunden X Auf Konzernebene sind Teile des DMA nicht wesentlich. Aufgrund der Komplexität<br />

durch verschiedene Marken innerhalb des Konzerns wurden die Angaben daher zum<br />

Managementansatz auf die verschiedenen Unterkapitel dieser Sektion verteilt. Genaue<br />

Ziele, Maßnahmen und Programme in den verschiedenen Divisions/Marken werden<br />

auf S. 70 (Kurzversion) und online (ausführliche Version) dargestellt. Zusätzlich<br />

untersucht <strong>Daimler</strong> derzeit die Ausweitung der Berichterstattung bezüglich des<br />

Managementansatzes.<br />

50<br />

PR1 Lebenszyklusstadien, in denen die Auswirkungen<br />

von Produkten und Dienstleistungen auf die<br />

Gesundheit und Sicherheit hinsichtlich<br />

Verbesserungen untersucht werden, und<br />

Prozentsatz der Produkt- und<br />

Dienstleistungskategorien, die entsprechend<br />

untersucht werden.<br />

PR2 Gesamtzahl der Vorfälle, in denen geltendes<br />

Recht und freiwillige Verhaltensregeln in Bezug<br />

auf Auswirkungen von Produkten und<br />

Dienstleistungen auf Gesundheit und Sicherheit<br />

nicht eingehalten wurden, dargestellt nach Art der<br />

Folgen.<br />

PR3 Art der gesetzlich vorgeschriebenen<br />

Informationen über Produkte und<br />

Dienstleistungen und Prozentsatz der Produkte<br />

und Dienstleistungen, die solchen<br />

Informationspflichten unterliegen.<br />

PR4 Gesamtzahl der Vorfälle, in denen geltendes<br />

Recht und freiwillige Verhaltensregeln in Bezug<br />

auf Informationen über und Kennzeichnung von<br />

Produkten und Dienstleistungen nicht eingehalten<br />

wurden, dargestellt nach Art der Folgen.<br />

PR5 Praktiken im Zusammenhang mit<br />

Kundenzufriedenheit einschließlich der<br />

Ergebnisse von Umfragen zur<br />

Kundenzufriedenheit.<br />

PR6 Programme zur Befolgung von Gesetzen,<br />

Standards und freiwilligen Verhaltensregeln in<br />

Bezug auf Werbung einschließlich Anzeigen,<br />

Verkaufsförderung und Sponsoring.<br />

33–35, 03/2.4 Sicherheit, Alle Produkte und Services (100 Prozent) werden auf Gesundheits- und<br />

Sicherheitsrisiken untersucht.<br />

100<br />

64–67 05/1.0 Kunden X -<br />

100<br />

16–18 02/1.0 Das<br />

Nachhaltigkeitsmanagement<br />

bei <strong>Daimler</strong>, 2.0<br />

Verantwortungsvolle<br />

Unternehmensführung<br />

Seite 14 von 15<br />

-<br />

Die Maßstäbe von <strong>Daimler</strong> im Umgang mit Kartellfragen sind in der<br />

Verhaltensrichtlinie (PDF, 153 KB) auf Seite 20 festgelegt. Hier ist formuliert, dass das<br />

Unternehmen „die geltenden Kartell- und Handelsgesetze und die entsprechenden<br />

Gesetze zur Preisbildung, zum Wettbewerbsrecht und zum Verbraucherschutz“<br />

einhält. Weiter heißt es dort, dass diese Gesetze „den Umgang des Unternehmens mit<br />

seinen Wettbewerbern, Lieferanten, Händlern und Kunden“ regeln. „Sie verbieten<br />

Absprachen und andere Aktivitäten, die Preise oder Konditionen beeinflussen,<br />

Verkaufsgebiete oder Kunden zuteilen oder den freien und offenen Wettbewerb in<br />

unzulässiger Weise behindern.“ Beschäftigte, die Fragen zu diesen Gesetzen haben,<br />

sind aufgefordert, die Rechtsabteilung zu kontaktieren. Siehe hierzu auch:<br />

Verhaltensrichtlinie, Code of Ethics der <strong>Daimler</strong> AG, Geschäftsbericht 2009 S. 150.<br />

Über die wesentlichen Rechtsstreitigkeiten, behördliche Verfahren sowie die damit<br />

verbunden Risiken wird im Geschäftsbericht 2009 der <strong>Daimler</strong> AG berichtet<br />

(Risikobericht im Geschäftsbericht S. 103 ff.).<br />

S. 33–35: Sicherheitstechnologien in der Entwicklung und auf dem Markt.<br />

<strong>Daimler</strong> stellt für alle seine Produkte umfangreiche Informationen zur Verfügung. Dies<br />

erfolgt nach klaren Maßgaben innerhalb der einzelnen Geschäftsbereiche. Weltweit<br />

haben Vertreter von Automobilherstellern und Zulieferern einen gemeinsamen<br />

Leitfaden zur EU-Verordnung REACH (Registration, Evaluation, Authorisation and<br />

Restriction of Chemicals) erstellt. Im Moment ist <strong>Daimler</strong> mit Zulieferern in Kontakt,<br />

um sicherzustellen, dass die Verordnung im Unternehmen und in der Lieferantenkette<br />

aktiv und rechtskonform umgesetzt wird. Seit Mitte 2008 sind die Lieferanten<br />

aufgefordert, alle ihre Reinstoffe, die in der EU in Verkehr gebracht werden, über die<br />

Europäische Chemikalienagentur (ECHA) mit Sitz in Helsinki vorzuregistrieren.<br />

Als Hersteller von Kraftfahrzeugen ist die <strong>Daimler</strong> AG verpflichtet, die Benutzer ihrer<br />

Produkte in geeigneter Weise über den Gebrauch und die möglichen Risiken im<br />

Umgang mit den Produkten zu unterrichten sowie vor Gefahren, insbesondere bei<br />

einem vorhersehbaren Fehlgebrauch des Produkts, zu warnen. Eine dem<br />

Wissensstand der Benutzer entsprechende Betriebsanleitung, ergänzt durch weitere<br />

Informationen zur Funktionsweise von Rückhaltesystemen, Fahrassistenzsystemen<br />

sowie technische Hintergrundinformationen im Internet, ermöglichen einen<br />

verantwortungsvollen sicheren Umgang mit den Produkten der <strong>Daimler</strong> AG. Eine<br />

besondere Herausforderung stellt es dar, die immer komplexer werdenden<br />

Funktionsweisen und Bedienvorgänge übersichtlich darzustellen, ohne die<br />

Kundenliteratur zu überfrachten und eine hohe Akzeptanz zu gewährleisten. Hierzu<br />

trägt die Reduzierung des Labeling an Fahrzeugbauteilen, insbesondere im<br />

Innenraum, auf ein gesetzlich vorgeschriebenes Mindestmaß bei. Die<br />

produkthaftungsrechtlichen Anforderungen an die Kundenliteratur, insbesondere<br />

Betriebsanleitungen und Wartungshefte, werden durch einen eine fachliche und<br />

rechtliche Beurteilung einschließenden Freigabeprozess sichergestellt.<br />

Siehe PR2.<br />

Mercedes-Benz: Für die Premiummarke Mercedes-Benz ist eine nachhaltige<br />

Kommunikation auf der Grundlage von Unternehmens- und Markenwerten<br />

unerlässlich. Zur Sicherstellung einer integrierten Kommunikation sind im gesamten<br />

Kommunikationsprozess verschiedene Maßnahmen zur Standardsicherung definiert,<br />

z. B. spezifische Meilensteine und Guidelines. Die generelle Ausrichtung der<br />

Kommunikation erfolgt in Zusammenarbeit mit allen relevanten Entwicklungs-,<br />

Produkt- und Vertriebsbereichen. Sämtliche Publikationen und Texte werden mit der<br />

Rechtsabteilung auf ethische, gesetzeskonforme Regeln und Produkthaftungsfakten<br />

abgestimmt. Bei Sponsoraktivitäten und Veranstaltungen ist die Abstimmung mit dem<br />

Compliance-Bereich für alle Beschäftigten verpflichtend. Außerdem absolviert jeder<br />

Mitarbeiter bzw. Projektleiter ein spezielles Compliance-Training.<br />

smart: Für smart – als umweltbewusste, urbane automobile Lifestylemarke ein Teil<br />

der Mercedes Car Group – gelten die gleichen Programme wie für Mercedes-Benz.<br />

Grundlage der nachhaltigen Kommunikation sind die <strong>Daimler</strong>-Unternehmeswerte und<br />

die smart Markenwerte. Zur Sicherstellung einer integrierten Kommunikation sind<br />

auch bei smart entsprechende Maßnahmen zur Standardsicherung defininiert<br />

(Meilensteine und Guidelines). Die generelle Ausrichtung der Kommunikation<br />

entspricht dem Prozess bei Mercedes-Benz (siehe oben).<br />

Maybach: Für die High-End-Luxusmarke Maybach ist eine nachhaltige<br />

Kommunikation auf der Grundlage von Unternehmens- und Markenwerten<br />

selbstredend. Zur Sicherstellung einer integrierten Kommunikation sind im gesamten<br />

Kommunikationsprozess verschiedene Maßnahmen zur Standardsicherung definiert,<br />

z. B. spezifische Meilensteine und Guidelines. Die generelle Ausrichtung der<br />

Kommunikation erfolgt in Zusammenarbeit mit allen relevanten Entwicklungs-,<br />

Produkt- und Vertriebsbereichen. Sämtliche Publikationen und Texte werden mit der<br />

Rechtsabteilung auf ethische, gesetzeskonforme Regeln und Produkthaftungsfakten<br />

abgestimmt. Bei Sponsoraktivitäten und Veranstaltungen ist die Abstimmung mit dem<br />

Compliance-Bereich für alle Beschäftigten verpflichtend. Außerdem absolviert jeder<br />

Mitarbeiter bzw. Projektleiter ein spezielles Compliance-Training.<br />

100<br />

50<br />

100<br />

100<br />

100<br />

50<br />

50


PR7 Gesamtzahl der Vorfälle, in denen Vorschriften<br />

und freiwillige Verhaltensregeln in Bezug auf<br />

Werbung einschließlich Anzeigen,<br />

Verkaufsförderung und Sponsoring nicht<br />

einhalten wurden, dargestellt nach Art der Folgen.<br />

PR8 Gesamtzahl berechtigter Beschwerden in Bezug<br />

auf die Verletzung des Schutzes der Kundendaten<br />

und deren Verlust.<br />

PR9 Höhe wesentlicher Bußgelder aufgrund von<br />

Verstößen gegen Gesetzesvorschriften in Bezug<br />

auf die Zurverfügungstellung und Verwendung<br />

von Produkten und Dienstleistungen.<br />

Automotive<br />

Supplement<br />

Zusatzindikatoren Automobilindustrie<br />

A1 Vertraglich festgelegte Wochenarbeitszeit und<br />

durchschnittliche Mehrarbeit in der Produktion.<br />

A2 Anteil der Mitarbeiter ohne Verrechnung von<br />

Mehrarbeit.<br />

A3 Anteil der First-Tier-Lieferanten mit<br />

gewerkschaftlicher Organisation oder anderer<br />

Arbeitnehmervertretung.<br />

A4 Anzahl verkaufter Fahrzeuge, unterschieden nach<br />

Kraftstoff, Antriebstechnologie und Region.<br />

A5 Anteil der verkauften Fahrzeuge, die existierende<br />

und geplante Emissionsstandards in den<br />

entsprechenden Regionen/Ländern einhalten.<br />

A6 Durchschnittlicher Kraftverbrauch, unterschieden<br />

nach Fahrzeugtyp und Region.<br />

A7 Durchschnittliche CO 2-Emissionen, unterschieden<br />

nach Fahrzeugtyp und Region.<br />

A8 Anteil der verkauften Fahrzeuge, die existierende<br />

und geplante Geräuschemissionsstandards in<br />

den entsprechenden Regionen/Ländern einhalten.<br />

A10 Masse eines Beispielfahrzeugs und prozentualer<br />

Anteil generischer, rezyklierter und erneuerbarer<br />

Materialien.<br />

GRI-Index 2010 <strong>Daimler</strong> AG<br />

Seite (Print) Kapitel/Unterkapitel Web Ergänzende Informationen<br />

Erfüllungsgrad<br />

- - X -<br />

100<br />

GB: 111 Über Strafzahlungen und nicht monetäre Sanktionen wird – sofern diese in<br />

erheblichem Umfang bei <strong>Daimler</strong> anfallen – im Geschäftsbericht 2009 berichtet.<br />

100<br />

26, GB 120, 03/2.1 Strategie für eine<br />

126, 130, 132 nachhaltige Mobilität „The<br />

Road to Emission-free<br />

Mobility“<br />

42 Anteil der 2009 in Europa verkauften Mercedes-Benz und smart Diesel-Pkw, die<br />

geltende und zukünftige Emissionsstandards erfüllen.<br />

50<br />

40–42 03/7.1 Kraftstoffverbrauch und<br />

CO 2-Emissionen<br />

40–42 03/7.1 Kraftstoffverbrauch und<br />

CO 2-Emissionen<br />

42, 43 03/7.3 Geräuschemissionen Alle gesetzlichen Anforderungen und Standards werden erfüllt.<br />

100<br />

Seite 15 von 15<br />

Keine Fälle bekannt.<br />

Die individuelle wöchentliche Arbeitszeit liegt für die <strong>Daimler</strong> AG (Deutschland) vor,<br />

darüber hinaus sind keine Daten verfügbar. Vollzeitbeschäftigte arbeiten in der<br />

<strong>Daimler</strong> AG in Deutschland in Abhängigkeit der geltenden tarifvertraglichen<br />

Arbeitszeit, die im Regelfall 35 Stunden beträgt. Mehrarbeit wird in der Regel vergütet<br />

oder über Freizeitausgleich kompensiert. Eine zentrale Erhebung der<br />

Mehrarbeitszeiten in der Produktion liegt nicht vor, zumal es weltweit keine einheitliche<br />

Definition des Begriffs Mehrarbeit gibt. Außerdem wären dazu einzelne Werksabfragen<br />

an sämtlichen Produktionsstandorten erforderlich. Mit vertretbarem Aufwand ist dies<br />

nicht möglich.<br />

Siehe A1.<br />

<strong>Daimler</strong> hat mit der Weltarbeitnehmervertretung die Grundsätze zur sozialen<br />

Verantwortung vereinbart. Diese enthalten die Forderung an Zulieferer und<br />

Geschäftspartner, ebenfalls entsprechende Grundsätze einzuführen. Die Richtlinie zur<br />

Nachhaltigkeit für Lieferanten beschreibt außerdem das Recht zur<br />

Vereinigungsfreiheit. Im Falle von Verstößen gegen diesen Grundsatz greift ein<br />

interner Prozess. Der jeweilige Geschäftspartner wird auf die Erwartungshaltung von<br />

<strong>Daimler</strong>, die o. g. Grundsätze zur sozialen Verantwortung zu beachten und selbst<br />

entsprechende Grundsätze einzuführen, hingewiesen. Zudem werden diese Fälle<br />

gegenüber der Weltarbeitnehmervertretung (WEC) regelmäßig berichtet (vgl. auch<br />

HR1).<br />

Antriebstechnologien von <strong>Daimler</strong>.<br />

<strong>Daimler</strong>-CAFE-Werte Pkw und leichte Nutzfahrzeuge 1996–2009 in den USA.<br />

Entwicklung der CO 2-Emissionen im Durchschnitt der europäischen <strong>Daimler</strong>-Flotte<br />

1995–2009.<br />

X Online: Umweltprofil der Mercedes-Benz E-Klasse.<br />

100<br />

100<br />

50<br />

50<br />

50<br />

100<br />

50<br />

50


Berichtsprofil und<br />

Materialität<br />

Der vorliegende Bericht „360 GRAD – Fakten zur Nachhaltigkeit 2010“ gibt einen<br />

Einblick in die Nachhaltigkeitsaktivitäten bei <strong>Daimler</strong> im Geschäftsjahr 2009.<br />

Berichtsprofil. Der <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2010 orientiert sich an den Leitlinien der<br />

„Global Reporting Initiative“ (GRI), der <strong>Daimler</strong> 2006 als „Organizational<br />

Stakeholder“ beigetreten ist. Gemäß Version 3.0 (G3) der GRI-Richtlinien haben wir<br />

bei der Darstellung unserer Nachhaltigkeitsleistungen die Prinzipien<br />

Ausgewogenheit, Vergleichbarkeit, Genauigkeit, Aktualität, Klarheit und<br />

Datenverlässlichkeit befolgt. Die GRI hat diesen Bericht nach Maßgabe von G3<br />

überprüft ihm das „Level A+“ zuerkannt.<br />

Berichtsgrenzen und Methoden der Datenerfassung*<br />

<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Service / Berichtsprofil und Materialität<br />

2010


Ökonomie. Die Informationen zu wirtschaftlichen Zusammenhängen im<br />

<strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2010 basieren im Wesentlichen auf den Angaben des<br />

<strong>Daimler</strong>-Geschäftsberichts 2009. Die darin enthaltenen Kapitel Konzernlagebericht<br />

und Konzernanhang, aus denen Teile für diesen Bericht entnommen wurden, sind<br />

von der KPMG Deutsche Treuhand-Gesellschaft Aktiengesellschaft<br />

Wirtschaftsprüfungsgesellschaft geprüft und mit uneingeschränktem<br />

Bestätigungsvermerk versehen worden. Weitere Informationen finden Sie im<br />

Geschäftsbericht 2009.<br />

Ökologie. Seit dem Jahr 1992 erhebt <strong>Daimler</strong> systematisch die wichtigsten<br />

Umweltdaten aus den deutschen Werken. 1997 und 1998 wurde die Erfassung<br />

schrittweise auf die ausländischen Werke ausgedehnt. Seit dem Jahr 2002 wird zur<br />

Erfassung und Analyse der Daten eine Datenbank genutzt. Die Daten dieses Berichts<br />

beziehen sich auf die Konzernstruktur des Berichtsjahres 2009 und umfassen alle<br />

relevanten Produktionswerke sowie die deutschen Vertriebsniederlassungen. Um die<br />

Konsistenz der Zeitreihen so weit als möglich zu gewährleisten, wurden für den<br />

dargestellten Gesamtzeitraum die heute nicht mehr mehrheitlich zum Konzern<br />

gehörenden Unternehmensteile herausgerechnet. Insofern können die Zeitreihen<br />

von früher veröffentlichten Daten abweichen. Neue Unternehmensteile wurden ab<br />

dem Zeitpunkt ihrer Zugehörigkeit zu <strong>Daimler</strong> berücksichtigt. Die Umweltdaten für<br />

2009 beziehen sich auf insgesamt 65 Standorte und Standortteile.<br />

Mitarbeiter. Die Zahlen und Fakten im Kapitel Mitarbeiter orientieren sich am<br />

<strong>Daimler</strong>-Geschäftsbericht 2009. Für die Personaldatenberichterstattung wird vor<br />

allem das elektronische Personalplanungs- und Reportingtool „HR ePARS“ genutzt,<br />

in das Daten aller konsolidierten Gesellschaften des <strong>Daimler</strong>-Konzerns einfließen.<br />

Ergänzt werden diese durch Daten, die mithilfe der elektronischen<br />

Personalverwaltung „ePeople“ gewonnen wurden. In den Texten und Grafiken dieses<br />

Kapitels wird deutlich gemacht, ob sich Angaben auf den Konzern oder nur auf<br />

Teilbereiche beziehen.<br />

Materialität<br />

<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Service / Berichtsprofil und Materialität<br />

Materialität als Maßstab unserer Nachhaltigkeitsleistung und -<br />

berichterstattung. Im Rahmen unserer Nachhaltigkeitsleistung und insbesondere -<br />

berichterstattung ist Materialität – oder Wesentlichkeit – für uns ein wichtiger<br />

Maßstab. Die Relevanz einzelner Faktoren für die Nachhaltigkeitsleistung eines<br />

Unternehmens wird von Stakeholdern im Allgemeinen anders beurteilt als von den<br />

Verantwortlichen im Unternehmen. Um die Schnittmenge der von beiden Seiten<br />

2010


gleichermaßen als wesentlich erachteten Nachhaltigkeitsaspekte zu bestimmen,<br />

greifen wir bei der Materialitätsanalyse auf empirische Forschungsmethoden zurück.<br />

Methoden und Elemente unserer Materialitätsanalyse. Unsere Fachbereiche<br />

sowie die die Forschungsgruppe „Society and Technology Research Group“ sowie<br />

das „News and Issues Management“ des Unternehmens beschäftigen sich ständig<br />

mit Veränderungen in Umwelt, Wirtschaft und Gesellschaft.<br />

Mithilfe von Monitoringverfahren und Expertenbefragungen identifizierten sie<br />

Entwicklungstrends. Diese untersuchen wir im Rahmen eines strukturierten<br />

Analyseprozesses auf Relevanz und Folgen, um daraus Schwerpunktthemen und<br />

Anforderungen für das Unternehmen abzuleiten.<br />

Darüber hinaus nutzen wir auch unseren „Sustainability Dialogue“ – ein Instrument,<br />

mit dessen Hilfe wir den Austausch mit Stakeholdern auf nationaler wie<br />

internationaler Ebene vertiefen und systematisieren. Auf Basis des Austauschs mit<br />

wichtigen Stakeholdern erarbeiten wir Lösungsvorschlage für bedeutende<br />

Nachhaltigkeitsthemen des Unternehmens und formulieren konkrete Arbeitsschritte.<br />

Unsere Materialitätsmatrix. Die ermittelten Nachhaltigkeits- und<br />

Schwerpunktthemen werden nach ihrer Bedeutung sowohl für Stakeholder als auch<br />

für unser Unternehmen in einer zweidimensionalen Materialitätsmatrix verortet. In<br />

unserem <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> konzentrieren wir uns vor allem auf die Aspekte, die<br />

für Stakeholder wie für das Unternehmen von großer Bedeutung sind, weil sie<br />

folgende Kriterien erfüllen:<br />

Sie beeinflussen unser unternehmerisches Handeln gegenwärtig oder zukünftig in hohem Maße.<br />

Sie sind für unsere Stakeholder sehr wichtig.<br />

Wir sind in der Lage, sie – unmittelbar oder mittelbar – zu beeinflussen.<br />

Materialität in unserem <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong>. Unser <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong><br />

2010 deckt alle in der Materialitätsanalyse als wesentlich ermittelten<br />

Nachhaltigkeitsthemen ab. Der interaktive Onlinebericht vertieft diese Themen – und<br />

ergänzt sie durch zusätzliche Fragestellungen.<br />

<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Service / Berichtsprofil und Materialität<br />

Haftungsausschluss. Bei der Erhebung der in diesem Bericht enthaltenen Daten<br />

sind wir mit größter Sorgfalt vorgegangen. Trotzdem können wir Fehler nicht<br />

vollkommen ausschließen. Soweit Aussagen über künftige Entwicklungen enthalten<br />

sind, gehen diese von den zum Zeitpunkt der Veröffentlichung verfügbaren<br />

Informationen und Prognosen aus. Auch wenn Letztere sehr sorgfältig erarbeitet<br />

wurden, können vielfältige, zum Erscheinungstermin nicht vorhersehbare<br />

Einflussgrößen zu Abweichungen führen. Die Berichtsinhalte wurden von den<br />

2010


fachlich dafür zuständigen Mitarbeitern geprüft, auf eine Prüfung durch eine<br />

Wirtschaftsprüfungsgesellschaft haben wir verzichtet.<br />

Hinweis. In diesem Bericht bezeichnet der Begriff Mitarbeiter die weiblichen und<br />

männlichen Beschäftigten der <strong>Daimler</strong> AG.<br />

Der letzte <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> erschien im April 2009 unter dem Titel „360 GRAD<br />

– Fakten zur Nachhaltigkeit 2009“.<br />

Redaktionsschluss dieses Berichts: 15. März 2010<br />

* Teile diese Kapitels stehen Ihnen ausschließlich im Internet zur Verfügung.<br />

<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Service / Berichtsprofil und Materialität<br />

2010


Impressum<br />

Herausgeber<br />

<strong>Daimler</strong> AG, 70546 Stuttgart, Deutschland<br />

Im Auftrag des <strong>Daimler</strong> Sustainability Board<br />

Verantwortlich für den Herausgeber<br />

Mirjam Bendak<br />

Projektleitung <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong><br />

Matthias Steybe<br />

Projektleitung interaktiver Onlinebericht<br />

Benjamin Oberkersch<br />

Kontakt<br />

Tel. +49 (0) 711 - 17-0 (Zentrale)<br />

Fax +49 (0) 711 - 17-790-95251<br />

E-Mail: sustainability@daimler.com<br />

http://nachhaltigkeit.daimler.com<br />

Sabine Brändle (Einkauf)<br />

E-Mail: sabine.braendle@daimler.com<br />

Carsten Freund (Personal)<br />

E-Mail: carsten.freund@daimler.com<br />

Dr. Udo Hartmann (Umwelt)<br />

E-Mail: udo.hartmann@daimler.com<br />

Dr. Wolfram Heger (Gesellschaft)<br />

E-Mail: wolfram.heger@daimler.com<br />

Redaktion, Gestaltung, Produktion<br />

SLau Konzepte & Kommunikation (Redaktion)<br />

teamkom Kommunikation+Design (Gestaltung)<br />

EquityStory AG (interaktiver Onlinebericht)<br />

Dr. Cantz’sche Druckerei GmbH & Co. KG (Repro)<br />

J. Fink Druck (Druck)<br />

© 2010 <strong>Daimler</strong> AG<br />

<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Service / Impressum<br />

2010


Glossar<br />

A<br />

B<br />

C<br />

A B C D E F G H I J L M N P R S T U<br />

AdBlue AdBlue ist eine wässrige Harnstofflösung, die als Reduktionsmittel in der BLUETEC-Technologie<br />

eingesetzt wird. Durch ein Dosierventil wird AdBlue in den vorgereinigten Abgasstrom eingedüst, wo der<br />

Harnstoff zu Ammoniak (NH 3 ) umgewandelt wird. Im nachgeschalteten SCR-Katalysator reduziert der<br />

Ammoniak dann die Stickoxide (NO x ) zu unschädlichem Stickstoff (N 2 ) und Wasser.<br />

BLUETEC Die von Mercedes-Benz entwickelte BLUETEC-Technologie kombiniert eine optimale Verbrennung<br />

mit einer speziellen Abgasnachbehandlung, der selektiven katalytischen Reduktion (Selective Catalytic<br />

Reduction, SCR). Dabei werden alle relevanten Emissionsbestandteile auf ein Minimum reduziert. Wichtigstes<br />

Ziel ist die Reduktion der Stickoxidemissionen.<br />

Boosten Als Boosten (Verstärken) wird der Fahrzustand eines Hybridfahrzeuges bezeichnet, in dem<br />

Verbrennungs- und Elektromotor das Fahrzeug gemeinsam antreiben, d.h. in den verbrauchsintensiven<br />

Phasen des Anfahrens und Beschleunigens.<br />

Braking Bag Der Braking Bag ist eine im Fahrzeugboden untergebrachte Zusatzbremse. Wird ein Aufprall von<br />

der Sensorik als sicher prognostiziert, entfaltet sich der „Braking Bag“ kurz vor dem Crash und stützt das<br />

Fahrzeug über einen Reibbelag gegen die Fahrbahn ab. Die Vertikalbeschleunigung des Fahrzeuges erhöht<br />

die Reibung und bremst das Fahrzeug bis zum Aufprall zusätzlich ab.<br />

Brennstoffzelle In der Brennstoffzelle reagiert Wasserstoff mit Luftsauerstoff zu Wasser - bei diesem<br />

Prozess entsteht Strom. Die im Wasserstoff chemisch gebundene Energie wird also direkt in Elektrizität<br />

umgewandelt.<br />

Brookings Institution Die Brookings Institution mit Sitz in Washington, DC, ist eine unabhängige<br />

Organisation für Forschung, Bildung und Publikation mit Fokus auf öffentliche Politik in den Gebieten<br />

Wirtschaft, Außenpolitik und Staatsführung. Sie verfolgt hauptsächlich drei Ziele: die Stärkung der<br />

amerikanischen Demokratie, die Förderung des wirtschaftlichen und sozialen Wohls, der Sicherheit und den<br />

Möglichkeiten aller Amerikaner sowie die Sicherung eines offenen, sicheren und wohlhabenden<br />

internationalen Systems. (Quelle: http://www.brookings.edu)<br />

BTL (Biomass-to-Liquid) Biomass-to-Liquid (BTL) bezeichnet flüssige Kraftstoffe, die aus Biomasse<br />

synthetisiert werden. BTL wird mittels Biomassevergasung aus unterschiedlichsten biogenen Ersatz- und<br />

Reststoffen gewonnen und steht damit nicht im Wettbewerb zur Nahrungs- und Futtermittelproduktion. BTL<br />

kann ohne Anpassungen bei heutigen und zukünftigen Dieselmotoren eingesetzt werden.<br />

<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Service / Glossar<br />

CAFE (Corporate Average Fuel Economy-Standards) In den USA gelten die Corporate Average Fuel<br />

Economy-Standards (CAFE) als rechtlicher Rahmen für die Verbesserung der Energieeffizienz von<br />

2010


D<br />

E<br />

Fahrzeugen. CAFE macht Vorgaben für den durchschnittlichen Flottenverbrauch (in Meilen pro Gallone) eines<br />

Herstellers je Modelljahr.<br />

CDI (Common Rail Direct Injection – Common-Rail-Direkteinspritzung) Mit der Common-Rail-<br />

Direkteinspritzung wird der Kraftstoffdruck - unabhängig von der Einspritzfolge - aufgebaut und steht in der<br />

Kraftstoffleitung permanent zur Verfügung. Die gemeinsame Kraftstoffleitung (Common Rail) vor den<br />

Zylindern dient als Druckspeicher und verteilt den Kraftstoff mit konstantem Druck von bis zu 1600 bar an<br />

die Injektoren. Hier arbeiten leistungsfähige Magnetventile, die den Einspritzbeginn und die Kraftstoffmenge<br />

für jeden Brennraum einzeln - je nach Vorgabe der elektronischen Motorsteuerung - bedarfsgerecht regeln.<br />

CGI (Stratified Charged Gasoline Injection) Die als CGI (Stratified-Charged Gasoline Injection) bezeichnet<br />

die Direkteinspritzung bei Benzinmotoren. Durch die erstmals von Mercedes-Benz bei den CGI<br />

Benzinmotoren angewandte Piezo-Direkteinspritzung mit strahlgeführtem anstelle des konventionellen<br />

wandgeführten Brennverfahrens wird der Kraftstoff präzise – nach Bedarf und Fahrsituation – in die Zylinder<br />

gespritzt, wo er mit sehr hohem Luftüberschuss nahezu vollständig verbrennt. Das Ergebnis ist eine weitere<br />

Minimierung von Kraftstoffverbrauch und Schadstoffemissionen.<br />

Customer Relationship Management (CRM) Customer Relationship Management (CRM) ist ein<br />

kundenorientiertes Konzept mit der Zielsetzung eines integrierten Managements aller Beziehungen zum<br />

Kunden, vom Marketing über den Verkauf bis hin zum Kundendienst. Alle Vertriebskanäle werden dabei in<br />

allen Kundenkontaktschnittstellen einbezogen. (Quelle: www.bpm-<br />

akademie.de/bpmakademie/opencms/de/Glossar/)<br />

Design for Environment (DfE) Design for Environment (DfE) bezeichnet die Integration von Umweltaspekten<br />

bei Produktdesign und –entwicklung.<br />

DIESOTTO Der von Mercedes-Benz entwickelte DIESOTTO-Motor kombiniert mit der Direkteinspritzung und<br />

der Turboaufladung die hohe Leistung des Ottomotors mit dem vorbildlichen Drehmoment und dem geringen<br />

Verbrauch eines Diesels.<br />

Downsizing Downsizing bezeichnet Einsatz von Motoren mit geringerem Hubraum, die durch intelligente<br />

Einspritztechniken, Turbolader und Kompressoren ein vergleichbares oder höheres Leistungsniveau als die<br />

bislang eingesetzten Motoren erreichen. Der prozentuale Anteil des Teillastbereichs steigt, Verbrauch und<br />

Emissionen sinken.<br />

ECO-Lenkhelfpumpe Die ECO-Lenkhelfpumpe senkt bei geringem Lenkbedarf den Volumenstrom zum<br />

Lenkgetriebe - der Motor muss keine Energie aufbringen, um die Lenkungspumpe anzutreiben und arbeitet<br />

deshalb sparsamer.<br />

ECO-Start-Stopp-Funktion Die ECO-Start-Stopp-Funktion schaltet den Motor automatisch ab, sobald das<br />

Fahrzeug steht (z. B. an Ampeln oder bei Stau) und reduziert so Kraftstoffverbrauch und Emissionen.<br />

EEV (Enhanced Environmentally Friendly Vehicle) Der Standard Enhanced Environmentally Friendly<br />

Vehicle (EEV) ist der derzeit anspruchsvollste europäische Abgasstandard für Nutzfahrzeuge. Lkw und Busse,<br />

die dem auf freiwilligen Vereinbarungen basierenden EEV-Standard entsprechen, übertreffen die Abgasnorm<br />

Euro V.<br />

<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Service / Glossar<br />

2010


F<br />

G<br />

H<br />

EMAS (Eco-Management and Audit Scheme) Das Gemeinschaftssystem für das freiwillige Umwelt-<br />

Management und die Umweltbetriebsprüfung (Eco-Management and Audit Scheme, EMAS) ist ein von der<br />

Europäischen Gemeinschaft entwickeltes Instrument für Unternehmen, die ihre Umweltleistung verbessern<br />

wollen.<br />

EPA 2010 Am 1. Januar 2010 trat in den USA die strenge Abgasnorm EPA 2010 der US-<br />

Umweltbundesbehörde (Environmental Protection Agency) in Kraft.<br />

ESP® Das ESP ® (Elektronisches Stabilitätsprogramm) verhindert - innerhalb der physikalischen Grenzen - ein<br />

Ausbrechen des Fahrzeugs in kritischen Fahrsituationen (z. B. beim scharfen Ausweichen vor einem<br />

Hindernis oder bei Aquaplaning) durch gezieltes Abbremsen einzelner oder mehrerer Räder. ESP überwacht<br />

und vergleicht den Fahrzustand des Fahrzeugs mit dem Lenkverhalten des Fahrers und erkennt deshalb<br />

drohendes Über- oder Untersteuern im Bruchteil einer Sekunde.<br />

Euro 1 bis 6 (Pkw) / Euro 0 bis VI (Nfz) Von der Europäischen Union festgelegte Abgasnormen für<br />

Motorfahrzeuge. Sie bestimmen Grenzwerte für die im Abgas enthaltenen Schadstoffe Kohlenmonoxid,<br />

Stickoxide, Kohlenwasserstoffe, und Partikel.<br />

EuroRAP (European Road Assessment Programme) Ziel der 2001 gegründeten Initiative EuroRAP<br />

(European Road Assessment Programme) ist die systematische Bewertung und Verbesserung der<br />

Straßensicherheit in Europa, etwa durch das Aufzeigen und Beseitigen von Unfallschwerpunkten.<br />

Front Collision Guard (FCG) Front Collision Guard (FCG) heißt das neue passives Sicherheitssystem zum<br />

Schutz von Fahrer und Begleiter bei einem Frontalaufprall, das sich serienmäßig in der neuen Generation der<br />

Reisebusse Mercedes-Benz Travego und Setra TopClass 400 findet. FCG ist ein komplexes System, das im<br />

Falle eines Frontalaufpralls gezielt Energie abbauen kann und ein bisher unerreichtes Maß an Sicherheit im<br />

Omnibus gewährleistet.<br />

German Marshall Fund (GMF) Der German Marshall Fund of the United States mit Sitz in Washington, DC,<br />

ist eine unabhängige amerikanische Stiftung, die sich der Förderung der transatlantischen Beziehungen in<br />

Politik, Wirtschaft und Gesellschaft widmet. Der GMF ist in sieben europäischen Städten vertreten: Berlin,<br />

Bratislava, Paris, Brüssel, Belgrad, Ankara und Bucharest. (Quelle: www.gmfus.org/about/index.cfm)<br />

Greenhouse Gas-Standards Die neue US-amerikanische CO 2 -Gesetzgebung (Greenhouse Gas Standards)<br />

legt die durchschnittlichen CO 2 -Emissionen für Pkw und leichte Nutzfahrzeuge im Flottendurchschnitt ab<br />

dem Modelljahr 2012 fest. Bis zum Modelljahr 2016 soll ein Industriedurchschnitt von 250 Gramm CO 2 pro<br />

Meile (155 Gramm pro Kilometer) erreicht werden.<br />

Hybrid Hybrid bezeichnet die Kombination von Verbrennungs- und Elektromotoren, die abhängig von<br />

Fahrzeugtyp und Fahrsituation einzeln oder gemeinsam betrieben werden. Insbesondere im innerstädtischen<br />

Verkehr lassen sich so bis zu 20 Prozent Kraftstoff einsparen. Schlüsselkomponente bei der Elektrifizierung<br />

ist der Energiespeicher.<br />

<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Service / Glossar<br />

2010


I<br />

J<br />

L<br />

M<br />

Hydrierte Pflanzenöle (Hydrotreated Vegetable Oils - HVO) Unter Hydrierten Pflanzenölen (Hydrotreated<br />

Vegetable Oils - HVO) versteht man einen Dieselkraftstoff, der ebenso wie Biodiesel (FAME) aus Pflanzenöl<br />

hergestellt wird. Statt das Pflanzenöl wie beim Biodiesel zu verestern, wird es in einer industriellen<br />

Hydrieranlage bei hohen Temperaturen und unter hohem Druck unter Zugabe von Wasserstoff hydriert. Das<br />

Ergebnis ist ein hochwertiger Dieselkraftstoff, der sowohl bei kaltem als auch bei heißem Motorzustand<br />

optimal arbeitet.<br />

ILO (International Labour Organisation) Die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) mit Sitz in Genf ist<br />

eine Sonderorganisation der Vereinten Nationen. Die 183 Mitgliedsstaaten sind durch Repräsentanten<br />

sowohl von Regierungen, als auch von Arbeitnehmern und Arbeitgebern in den Organen der ILO vertreten.<br />

Schwerpunkte der Arbeit der ILO sind die Formulierung und Durchsetzung internationaler Arbeits- und<br />

Sozialnormen, die soziale und faire Gestaltung der Globalisierung sowie die Schaffung von<br />

menschenwürdiger Arbeit als einer zentralen Voraussetzung für die Armutsbekämpfung. (Quelle)<br />

JP 09 Bezeichnung für die in Japan 2009 in Kraft getretene Abgasrichtlinie für Nutzfahrzeuge.<br />

Lithium-Ionen-Batterien Schlüssel für alle Formen der Fahrzeug-Elektrifizierung - vom Hybriden bis hin zum<br />

rein elektrischen Fahren mit Brennstoffzellen- und Batteriefahrzeugen - ist der Energiespeicher. Gegenüber<br />

anderen Batteriearten bietet die Lithium-Ionen-Batterie entscheidende Vorteile, darunter sehr kompakte<br />

Abmessungen, eine deutlich höhere Leistungsfähigkeit, eine lange Lebensdauer und hohe Zuverlässigkeit.<br />

Mercedes-Benz setzt die Lithium-Ionen-Batterie in Hybrid-, Batterie- und Brennstoffzellenfahrzeugen ein.<br />

Matrixzertifizierung Die Matrixzertifizierung (auch Gruppenzertifizierung) schließt Betriebe (bei der MBVD<br />

Niederlassungen) mit gleicher Unternehmensausrichtung für die Zertifizierung bzw. Validierung nach EMAS<br />

zusammen.<br />

Mercedes-Benz Vertriebsorganisation Deutschland (MBVD) Der Mercedes-Benz Vertrieb Deutschland<br />

(MBVD) zählt zu den großen Vertriebsorganisationen der Automobilbranche. Als Teil der <strong>Daimler</strong> AG steuert<br />

das Unternehmen von der Zentrale in Berlin aus den Vertrieb und Service für die Fahrzeuge der Marken<br />

Mercedes-Benz, Maybach, smart und Mitsubishi Fuso im deutschen Markt.<br />

<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Service / Glossar<br />

MeRSy Das MeRSy Recycling Management ist ein einheitliches, von der <strong>Daimler</strong> AG gesteuertes<br />

Recyclingsystem für Werkstattabfälle und Fahrzeugaltteile. Mit dem Recyclingsystem werden seit 1993<br />

Altteile wie z. B. Airbags, Stoßdämpfer, Starterbatterien, Reifen und sogar Betriebsflüssigkeiten erfasst.<br />

MobileKids In Zusammenarbeit mit einem internationalen Experten-Team hat <strong>Daimler</strong> die weltweite Initiative<br />

MobileKids für Verkehrssicherheit entwickelt. MobileKids sensibilisiert Kinder im Alter von 6 bis 12 Jahren für<br />

die Themen Mobilität und Sicherheit und schärft das Bewusstsein für einen nachhaltigen Umgang mit der<br />

2010


N<br />

P<br />

R<br />

S<br />

Umwelt und natürlichen Ressourcen. http://www.mobilekids.de<br />

Mothers against Drunk Driving Die US-amerikanische Organisation Mothers against Drunk Driving (Mütter<br />

gegen Alkohol am Steuer) kämpft gegen das Autofahren im alkoholisierten Zustand. http://www.madd.org<br />

NEFZ (Neuer Europäischer Fahrzyklus) Der Neue Europäische Fahrzyklus (NEFZ) ist ein seit 1996 in<br />

Europa gesetzlich vorgeschriebener Zyklus zur Emissions- und Verbrauchsmessung von Kraftfahrzeugen.<br />

NGT (Natural Gas Technology) Die Natural Gas Technology (NGT) von Mercedes-Benz ist eine<br />

BlueEFFICIENCY Technologie mit äußerst niedrigem Schadstoffausstoß auf der Basis von Erdgas<br />

(monovalent) oder Erdgas und Benzin (bivalent).<br />

Piezo-Injektor Die Piezo-Technik ist eine entscheidende Entwicklung bei der Optimierung von<br />

Verbrennungsmotoren. Dank extrem kurzer Schaltzeiten können Piezo-Injektoren den Dieselkraftstoff mit<br />

höchster Präzision in den Zylinderraum einspritzen. Verglichen mit herkömmlichen Magnetventilen sorgt<br />

diese Technologie für einen geringeren Verbrauch, weniger Emissionen und ein leiseres Motorlaufgeräusch.<br />

Plug-in-Batterie Eine Plug-in-Batterie kann - zusätzlich zur Aufladung über den Verbrennungsmotor und<br />

durch die Rekuperation - auch an Ladestationen aufgeladen werden. Dadurch erhöht sich die rein elektrische<br />

Reichweite des Fahrzeugs.<br />

PRE-SAFE® Das PRE-SAFE ® -System ist ein präventives Insassenschutz-System. Vor einem vom System<br />

erkannten drohenden Unfall werden vorsorgliche Schutzmaßnahmen für die Insassen getroffen.<br />

Produktlebenszyklus Das Fahrzeug durchläuft von der Produktidee bis zum Ausscheiden aus dem Markt<br />

verschiedene Phasen (Forschung und Entwicklung, Zulieferer, Logistik, Produktion, Vertrieb, Nutzung und End<br />

of Life), die, insgesamt betrachtet, als Produktlebenszyklus bezeichnet werden.<br />

Range Extender Die Kombination eines batterie-elektrischen Antriebs mit einem Verbrennungsmotor erhöht<br />

die Reichweite eines Elektrofahrzeuges deutlich. Der Verbrennungsmotor erzeugt über einen Generator<br />

zusätzlichen Strom und wird daher als Range Extender (Reichweitenverlängerer) bezeichnet.<br />

Rekuperationsfunktion Die Rekuperationsfunktion bewirkt, dass bei jedem Bremsvorgang und bereits beim<br />

Gaswegnehmen der Elektromotor als Generator arbeitet und die Bewegungsenergie in elektrische Energie<br />

umwandelt. Die so gewonnene Energie wird in der (Lithium-Ionen-)Batterie des Hybridfahrzeuges gespeichert<br />

und bei Bedarf wieder abgerufen.<br />

<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Service / Glossar<br />

Safetyplus Truck / Safetyplus Van Mit den Initiativen Safetyplus Truck und Safetyplus Van wird der<br />

Einsatz von modernsten Assistenz- und Sicherheitssystemen in Lkw und Transportern unter anderem durch<br />

günstigere Versicherungskonditionen gefördert. So sollen die Anzahl und die Folgen von Unfällen mit Lkw-<br />

2010


T<br />

U<br />

Beteiligung in Zukunft deutlich reduziert werden.<br />

SCR (Selective Catalytic Reduction) Beim SCR-Verfahren (Selective Catalytic Reduction) wird dem Abgas<br />

ein Reduktionsmittel (AdBlue) zugesprüht, das zu 32,5 Prozent aus Harnstoff und zu 67,5 Prozent aus Wasser<br />

besteht. Durch die chemische Reaktion dieser Harnstofflösung mit den Abgasen wird Ammoniak frei, der im<br />

SCR-Katalysator die Stickoxide (NO x ) des Abgases in ein Gemisch aus molekularem Stickstoff, Kohlendioxid<br />

und Wasser umwandelt.<br />

Telligent®-Abstandsregelung Das Radarsystem der Telligent ® -Abstandsregelung hält den notwendigen<br />

Abstand bei Fahrten auf Autobahnen und Fernstraßen. Zur Regulierung der Distanz zum vorausfahrenden<br />

Fahrzeug nimmt die Telligent ® -Abstandsregelung gestufte Eingriffe vor. So auch zum Beispiel wenn plötzlich<br />

ein anderer Verkehrsteilnehmer vor dem Fahrzeug einschert.<br />

Telligent®-Spurassistent Der Telligent ® -Spurassistent ist ein bildverarbeitendes Sicherheitssystem, das<br />

den Fahrer dabei unterstützt, die Fahrspur zu halten. Das System ist zu- und abschaltbar und konzipiert für<br />

Autobahnen und Straßen mit eindeutiger Fahrbahnmarkierung.<br />

Telligent®-Stabilitätsregelung Die Telligent ® -Stabilitätsregelung ist ein System der aktiven Sicherheit<br />

speziell für Sattelzugmaschinen. Es ist darauf ausgelegt, die Fahrstabilität des Zugverbands in kritischen<br />

Fahrsituationen zu erhalten.<br />

Telligent®-Systeme Das Warenzeichen Telligent ® steht für elektronische Intelligenz und<br />

Datenkommunikation im Computernetzwerk des Lkw. Die eingesetzten Bordcomputer überwachen und<br />

steuern damit viele Fahrzeugfunktionen. Das Telligent ® -System ist damit auch Basis für alle Sicherheits- und<br />

Komfortsysteme, wie der Telligent ® -Abstandsregelung, des Telligent ® -Bremssystems, des Telligent ® -<br />

Spurassistenten, der Telligent ® -Stabilitätsregelung, etc.<br />

The Global Road Safety Partnership Die Global Road Safety Partnership ist ein von der Weltbank initiiertes<br />

Programm zur Finanzierung und Durchführung von Verkehrssicherheitsprojekten in verschiedenen Ländern.<br />

http://www.grsproadsafety.org<br />

Umweltleitlinien Mit den Umweltleitlinien definiert der Konzern seine Umweltpolitik und bekennt sich zu<br />

einem integrierten Umweltschutz.<br />

UN Global Compact Der Global Compact ist eine freiwillige Wirtschaftsinitiative der Vereinten Nationen. Im<br />

Mittelpunkt stehen zehn Prinzipien zu Menschenrechten, Arbeitsnormen, Umweltschutz und<br />

Korruptionsbekämpfung. Der Global Compact ruft weltweit Unternehmen dazu auf, sich zu diesen Prinzipien<br />

öffentlich zu bekennen und aktiv für ihre Umsetzung einzusetzen. <strong>Daimler</strong> ist Gründungsmitglied des Global<br />

Compacts.<br />

<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Service / Glossar<br />

2010


Übersicht Daten und Zahlen<br />

Kennzahlen des Geschäftsjahres 2009<br />

Ökonomie Einheit 2007 2008 2009<br />

Umsatz in Mio. € 101.569 98.469 78.924<br />

Operating Profit / EBIT in Mio. € 8.710 2.730 -1.513<br />

Ergebnis vor Ertragssteuern in Mio. € 9.181 2.795 -2.298<br />

Konzernergebnis in Mio. € 3.985 1.414 -2.644<br />

Forschungs- und Entwicklungsleistungen in Mio. € 4.148 4.442 4.181<br />

Gesamtabsatz Fahrzeuge in Mio. 2,1 2,1 1,6<br />

Absatz Mercedes-Benz Cars 1.293.184 1.273.013 1.093.905<br />

Absatz <strong>Daimler</strong> Trucks 467.667 472.074 259.328<br />

Absatz Mercedes-Benz Vans 289.073 287.198 165.576<br />

Absatz <strong>Daimler</strong> Buses 39.049 40.591 32.482<br />

Vertragsvolumen <strong>Daimler</strong> Financial Services in Mrd. € 59,1 63,4 58,3<br />

Umweltschutz, Sicherheit und Innovation Einheit 2007 2008 2009<br />

CO 2 -Emissionen (gesamt) in 1.000 t 3.739 3.611 3.037<br />

CO 2 -Emissionen gesamt (je produziertes Fahrzeug, Mercedes-Benz Cars<br />

Pkw) in kg / Fahrzeug 1.665 1.540 1.833<br />

CO 2 -Emissionen gesamt (je produziertes Fahrzeug, <strong>Daimler</strong> Trucks) in kg / Fahrzeug 2.431 2.400 3.530<br />

Lösemittel (VOC) gesamt in t 7.381 6.356 4.275<br />

Lösemittel (VOC) (je produziertes Fahrzeug, Mercedes-Benz Cars Pkw) in kg / Fahrzeug 1,3 1,1 1,1<br />

Lösemittel (VOC) (je produziertes Fahrzeug, <strong>Daimler</strong> Trucks) in kg / Fahrzeug 8,2 6,8 8,6<br />

Abfall ohne Schrott (je produziertes Fahrzeug, Mercedes-Benz Cars Pkw) in kg / Fahrzeug 127 121 136<br />

Abfall ohne Schrott (je produziertes Fahrzeug, <strong>Daimler</strong> Trucks) in kg / Fahrzeug 352 379 410<br />

Abfall zur Beseitigung (je produziertes Fahrzeug, Mercedes-Benz Cars Pkw) in kg / Fahrzeug 12,2 8,2 5,4<br />

Abfall zur Beseitigung (je produziertes Fahrzeug, <strong>Daimler</strong> Trucks) in kg / Fahrzeug 120,6 108,5 137,6<br />

Wasserverbrauch (gesamt) in Mio. m 3 16,2 15,4 12,0<br />

Wasserverbrauch (je produziertes Fahrzeug, Mercedes-Benz Cars Pkw) in m 3 /<br />

Wasserverbrauch (je produziertes Fahrzeug, <strong>Daimler</strong> Trucks) in m 3 /<br />

Fahrzeug 6,2 5,8 6,0<br />

Fahrzeug 13,1 12,2 18,1<br />

Laufende Aufwendungen in Umweltschutz in Mio. € 435 483 373<br />

CO 2 -Emissionen der europäischen Flotte (Mercedes-Benz Cars Pkw) in g CO 2 /km 178 173 160<br />

Mitarbeiter, Kunden und Gesellschaft Einheit 2007 2008 2009<br />

Anzahl Mitarbeiter (weltweit) 272.382 273.216 256.407<br />

Anzahl Auszubildende (weltweit) 9.300 9.603 9.151<br />

Durchschnittsalter Belegschaft in Jahren 40,9 41,1 41,4<br />

Kosten Personalaufwand (weltweit) in Mrd. € 16,0 15,1 14,1<br />

Durchschnittliche Fort- und Weiterbildungstage (pro Jahr/Mitarbeiter) in Tagen 4,0 4,4 2,4<br />

Kosten für Aus- und Weiterbildung in Mio. € 213,0 272,7 206,8<br />

Frauenanteil in Prozent 12,0 12,2 12,4<br />

Frauenanteil Führungspositionen Ebene 4 in Prozent 10,6 11,2 11,7<br />

Fluktuationsquote (weltweit) in Prozent 7,1 6,5 9,7<br />

Teilzeitquote in Prozent 5,2 6,1 6,4<br />

Unfallhäufigkeit 1 in Fällen 15,3 15,5 13,5<br />

Krankenquote in Prozent 4,5 4,5 4,4<br />

Rückstellungen für Alters- und Gesundheitsvorsorge in Mrd. € 3,9 4,1 4,1<br />

Ausgaben für Stiftungen, Spenden und Sponsoring in Mio. € - - 41,46 26,41<br />

1 Durchgangsarzt-Fälle mit mindestens einem Ausfalltag pro 1 Million Anwesenheitsstunden, bezogen auf Mitarbeiter in der Produktion oder produktionsnahen<br />

Bereichen<br />

<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Kennzahlen / Übersicht<br />

2010


Finanzkennzahlen<br />

Umsatz 78.924 98.469 101.569 -20 1<br />

Westeuropa 36.458 46.276 49.753 -21<br />

davon Deutschland 18.788 21.832 22.582 -14<br />

NAFTA 19.380 23.243 25.136 -17<br />

davon USA 16.569 19.956 21.846 -17<br />

Asien 12.435 13.840 11.918 -10<br />

davon China 4.349 3.226 1.951 +35<br />

Übrige Märkte 10.651 15.110 14.762 -30<br />

Beschäftigte (31.12.) 256.407 273.216 272.382 -6<br />

Sachinvestitionen 2.423 3.559 2.927 -32<br />

Forschungs- und<br />

Entwicklungsleistungen<br />

davon aktiviert<br />

Cash Flow aus der Geschäftstätigkeit<br />

(einschließlich aufgegebene<br />

4.181<br />

1.285<br />

Aktivitäten) 10.961 (786) 7.146 .<br />

EBIT (1.513) 2.730 8.710 .<br />

Wertbeitrag (Value Added)<br />

(einschließlich aufgegebene<br />

Aktivitäten) (4.644) (1.147) 1.380 .<br />

Konzernergebnis (2.644) 1.414 3.985 .<br />

Konzernergebnis aus fortgeführten<br />

Aktivitäten (2.644) 1.704 4.855 .<br />

Ergebnis je Aktie (in €) (2,63) 1,41 3,83 .<br />

Ergebnis je Aktie, fortgeführte<br />

Aktivitäten (in €) (2,63) 1,71 4,67 .<br />

Dividendensumme 0 556 1.928 .<br />

Dividende je Aktie (in €) 0,00 0,60 2,00 .<br />

1 Bereinigt um Wechselkurseffekte und Konsolidierungskreisveränderungen Umsatzrückgang um 21%.<br />

<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Kennzahlen / Finanzkennzahlen<br />

<strong>Daimler</strong>-Konzern 2009 2008 2007 09/08<br />

Werte in Millionen € Veränd. in %<br />

4.442<br />

1.387<br />

4.148<br />

990<br />

-6<br />

-7<br />

2010


Grafikübersicht<br />

Nachhaltigkeit als Bestandteil der Unternehmensstrategie<br />

Sustainability Governance Structure<br />

<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Kennzahlen / Grafikübersicht<br />

2010


Konzernaufbauorganisation Umweltschutz<br />

Umweltleitlinien des Konzern<br />

Managementansatz HR - integrierte Personalfunktionen<br />

<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Kennzahlen / Grafikübersicht<br />

2010


Global Human Resources Scorecard<br />

Atmosphärische Konzentrationen von CO 2<br />

Produktlebenszyklus<br />

<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Kennzahlen / Grafikübersicht<br />

2010


Mobilitätsszenarien<br />

Mit Strom: BlueZERO E-CELL<br />

<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Kennzahlen / Grafikübersicht<br />

2010


Mit Wasserstoff: BlueZERO F-CELL<br />

Mit Benzin und Strom: BlueZERO E-CELL PLUS<br />

Die <strong>Daimler</strong>-Roadmap zur nachhaltigen Mobilität<br />

<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Kennzahlen / Grafikübersicht<br />

2010


Antriebstechnologien von <strong>Daimler</strong><br />

Die Kraftstoff-Roadmap von <strong>Daimler</strong><br />

<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Kennzahlen / Grafikübersicht<br />

2010


<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Kennzahlen / Grafikübersicht<br />

Gegenüberstellung der CO2-Emissionen der neuen E-Klasse im Vergleich zum<br />

Vorgänger<br />

Werkstoffzusammensetzung Mercedes-Benz E-Klasse nach VDA 231-106<br />

2010


Der Weg zum unfallfreien Fahren<br />

Integrale Sicherheitsphilisophie<br />

Spezifische CO 2 -Emissionen aus der Produktion<br />

<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Kennzahlen / Grafikübersicht<br />

2010


Direkte und Indirekte CO 2 Emissionen aus der Produktion<br />

Spezifische Lösemittelemissionen<br />

EU-Gesetzgebung zur Begrenzung der durchschnittlichen CO 2 -Emissionen der<br />

europäischen Neuwagenflotte auf 130 g/km<br />

<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Kennzahlen / Grafikübersicht<br />

2010


Entwicklung der CO 2 -Emissionen im Durchschnitt der europäischen Mercedes-<br />

Benz Cars Pkw-Flotte 1995-2009<br />

<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Kennzahlen / Grafikübersicht<br />

<strong>Daimler</strong>-CAFE*-Werte Pkw und leichte Nutzfahrzeuge 1996-2009 in den USA<br />

Entwicklung der europäischen Emissionsgrenzwerte für Otto-Pkw<br />

2010


<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Kennzahlen / Grafikübersicht<br />

Entwicklung der europäischen Emissionsgrenzwerte für Diesel-Pkw<br />

Entwicklung der europäischen Emissionsgrenzwerte für Lkw und Busse<br />

(schwere Nutzfahrzeuge)<br />

2010


Die BLUETEC-Technologie bei <strong>Daimler</strong><br />

BLUETEC mit AdBlue®<br />

<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Kennzahlen / Grafikübersicht<br />

Entwicklung der weltweiten Emissionsstandards fur Nutzfahrzeuge<br />

2010


Fahrgeräusche Pkw – Verteilung über die Anzahl der verkauften Mercedes-Benz<br />

und smart Pkw in Europa 2009<br />

Werkstoffzusammensetzung der <strong>Daimler</strong>-Pkw-Flotte<br />

Rückstellungen für Alters- und Gesundheitsvorsorge<br />

<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Kennzahlen / Grafikübersicht<br />

2010


<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Kennzahlen / Grafikübersicht<br />

Herausforderungen aus der demografischen Entwicklung für die <strong>Daimler</strong> AG<br />

2010<br />

Handlungsfelder zu den demografischen Herausforderungen bei der <strong>Daimler</strong> AG


Aktivitäten zur demographischen Entwicklung bei <strong>Daimler</strong> AG<br />

Entwicklung der Ausbilder- und Azubi-Zahlen<br />

<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Kennzahlen / Grafikübersicht<br />

2010


PLS als Teil des Shopfloormanagements<br />

Modell der vollständigen Handlung<br />

<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Kennzahlen / Grafikübersicht<br />

2010


Global Diversity Office (GDO): Initiativen seit 2005 und Ausblick<br />

Kunde im Mittelpunkt<br />

<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Kennzahlen / Grafikübersicht<br />

2010


Spenden und Sponsoring im Jahr 2009<br />

Materialitätsmatrix<br />

<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 / Kennzahlen / Grafikübersicht<br />

2010

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