22.07.2013 Aufrufe

Nachhaltigkeitsbericht 2011 - Daimler Nachhaltigkeitsbericht 2012.

Nachhaltigkeitsbericht 2011 - Daimler Nachhaltigkeitsbericht 2012.

Nachhaltigkeitsbericht 2011 - Daimler Nachhaltigkeitsbericht 2012.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.<br />

http://nachhaltigkeit.daimler.com<br />

bestimmt werden (Handbuch für Emissionsfaktoren des Straßenverkehrs,<br />

HBEFA 2.1).<br />

In einer 2010 abgeschlossenen wissenschaftlichen Studie haben<br />

wir untersucht, wie wir in unserem Liefernetz Fracht besser bündeln<br />

und durch möglichst wenige, besser ausgelastete Lkw-Fahrten Emissionen<br />

und Kosten vermeiden können. Als Pilotstandorte für<br />

die Studie haben wir Kassel und das GLC (Global Logistics Center)<br />

Germersheim ausgewählt. Allein diese beiden Standorte werden<br />

von mehr als 1.500 Lieferanten, verteilt über 40 Liefergebiete innerhalb<br />

Europas, mit mehr als 81.000 verschiedenen Teilen versorgt.<br />

Die Optimierungsaufgabe war also ausgesprochen komplex, zumal<br />

auch die Kriterien produktionsgerechter Anlieferung zu erfüllen<br />

waren: Diese muss exakt zur richtigen Zeit („Just-in-Time) und in der<br />

richtigen Reihenfolge („Just-in-Sequence“) erfolgen und damit auch<br />

dazu dienen, die Lagerhaltung zu minimieren.<br />

In mehrjähriger Zusammenarbeit der <strong>Daimler</strong>-Forschung in Ulm mit<br />

den Logistikern der beiden Pilotstandorte, der Universität Paderborn<br />

und einer spezialisierten Softwarefirma haben wir deswegen einen<br />

neuen webbasierten „Supply Network Optimizer“ (webSNO) entwickelt.<br />

Mit dieser computergestützten Optimierung ließen sich<br />

bei der Belieferung der beiden Projektstandorte allein im Jahr 2010<br />

rund 27.800 Lkw-Fahrten über insgesamt 2,6 Mio. Kilometer und<br />

somit rund 2.300 Tonnen CO 2 einsparen. Die relative Einsparung<br />

von 35 Prozent beim CO 2-Ausstoß und 11 Prozent bei den Kosten<br />

verspricht bei einer Ausweitung des Optimierers auf andere Produktionsstandorte<br />

eine weitere deutliche Senkung von Emissionen,<br />

Kosten und Verkehr.<br />

___Lärmschutz<br />

<strong>Daimler</strong> steht zu seinem Ziel, die Lärmbelastung der Mitarbeiter<br />

und Anwohner seiner Standorte so gering wie möglich zu halten.<br />

Bei der Planung neuer Anlagen sorgen wir mit Konzepten zur Lärmminderung<br />

dafür, dass es zu Geräuschemissionen möglichst gar<br />

nicht erst kommt. Lärmquellen und -pegel auf Werksgeländen werden<br />

kontinuierlich geprüft und reduziert, beispielsweise durch den<br />

Einbau von Schalldämpfern oder Lärmschutzwänden.<br />

Lärmschutzkonzept Gaggenau: Online I07<br />

___Naturschutz, Flächennutzung und<br />

Biodiversität<br />

Der Schutz von Boden und Grundwasser ist für uns als Unternehmen<br />

eine maßgebliche Umweltschutzaufgabe. Oberstes Ziel ist es, Verunreinigungen<br />

im Vorfeld zu vermeiden. Offene Flächen innerhalb<br />

unserer Werke gestalten wir möglichst so, dass sie einheimischen<br />

Pflanzen und Tieren als Lebensraum dienen. So tragen wir zur Erhaltung<br />

der Biodiversität bei.<br />

Boden- und Grundwasserschutz. Technische Einrichtungen wie<br />

Auffangwannen, doppelwandige Behälter, speziell abgedichtete<br />

Bodenbeläge und Leckwarngeräte verhindern, dass wassergefährdende<br />

Flüssigkeiten in den Boden eindringen. Mit einem internen<br />

Leitfaden, der die weltweit sehr unterschiedlichen gesetzlichen Vorgaben<br />

berücksichtigt, geben wir Mindeststandards für den Umgang<br />

mit Boden- und Grundwasserverunreinigungen für alle Standorte<br />

vor. <strong>2011</strong> wurden keine Unfälle mit Schädigungen für Boden- oder<br />

Grundwasser gemeldet.<br />

Flächennutzung. Die Gesamtfläche unserer Produktionswerke<br />

beträgt rund 4.000 Hektar, davon sind rund 55 Prozent durch Gebäude<br />

oder Verkehrsflächen versiegelt. Da Boden ein begrenztes<br />

öffentliches Gut ist, nutzen wir Flächen möglichst effektiv, etwa<br />

durch mehrstöckige, dichte Bebauung. Auch in dieser Industriearchitektur<br />

finden bedrohte Tierarten einen Lebensraum, wie zum<br />

Beispiel Wanderfalken auf einem Kamin in unserem Werk Wörth.<br />

Freiflächen auf den Werksgeländen legen wir in Zusammenarbeit<br />

mit Naturschutzorganisationen und Behörden immer häufiger als<br />

artenreiche Wiesen anstelle von Parkrasen an.<br />

Um den Stand unserer Bemühungen besser messbar zu machen,<br />

entwickeln wir zurzeit eine Biodiversitätskennzahl. Damit werden<br />

Flächen nicht nur nach ihrer Nutzung, sondern zusätzlich nach ihrer<br />

ökologischen Wertigkeit kategorisiert. Anhand dieser Kennzahl<br />

können wir uns zukünftig quantitative Ziele setzen und die Entwicklung<br />

dieses Umweltaspekts gezielt in den Blick nehmen.<br />

Natur- und Artenschutzprojekte weltweit: Online I08<br />

___Rohstoff- und Materialeinsatz<br />

Als Automobilhersteller sind wir Teil einer materialintensiven Industriebranche.<br />

Daraus folgt für uns der Anspruch, den Rohstoffeinsatz<br />

sorgfältig zu planen und begrenzte Ressourcen möglichst sparsam<br />

einzusetzen.<br />

Einen großen Teil der in unseren Fahrzeugen enthaltenen Materialien<br />

beziehen wir als Bauteile von Zulieferern. Deren Umweltauswirkungen<br />

gehen nicht direkt in unsere hier vorliegende Umweltbilanz<br />

ein. Wir berücksichtigen diese Auswirkungen aber in der ganzheitlichen<br />

Bilanzierung bei unserer Produktentwicklung und der<br />

Materialauswahl. Mit dieser Bilanzierung, die wir bisher für unsere<br />

Pkw-Baureihen einsetzen, können wir den gesamten Materialeinsatz<br />

in der Produktionskette hochrechnen, wobei auch die Abfallströme<br />

berücksichtigt werden. Das Ergebnis ist in der Tabelle auf Seite 82<br />

dargestellt.<br />

Einige Metalle, die zur Herstellung von Katalysatoren, wie auch zunehmend<br />

für Batterien und elektromotorische Antriebe gebraucht<br />

werden, sind weltweit sehr knappe Güter. Die Verwendung solcher<br />

Materialien reduzieren wir durch effiziente Technologien auf das<br />

unerlässliche Minimum und planen das stoffliche Recycling am Ende<br />

der Produktlebenszeit bereits in der Entwicklung mit ein. Speziell<br />

Batterien für die Elektrifizierung des Antriebsstrangs und neu entwickelte<br />

Traktionselektromotoren stehen in einem besonderen<br />

Fokus; hier sind verschiedene Forschungsvorhaben angelaufen, um<br />

langfristig Kreislaufsysteme etablieren zu können.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!