Nachhaltigkeitsbericht 2011 - Daimler Nachhaltigkeitsbericht 2012.
Nachhaltigkeitsbericht 2011 - Daimler Nachhaltigkeitsbericht 2012.
Nachhaltigkeitsbericht 2011 - Daimler Nachhaltigkeitsbericht 2012.
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
„<br />
Kunden<br />
vergleichen<br />
einzelne<br />
Fahrzeuge.“<br />
Interview mit Prof. Dr. Herbert Kohler, Leiter „E-Drive & Future Mobility“,<br />
Umweltbevollmächtigter, <strong>Daimler</strong> AG, Mitglied des Sustainability Board (CSB)<br />
DIALOG<br />
Produktverantwortung__68__69<br />
___Herr Prof. Dr. Kohler, <strong>Daimler</strong> hat im zurückliegenden Jahr<br />
bei den durchschnittlichen CO 2-Emissionen der in Europa verkauften<br />
Pkw signifikante Verbesserungen bei der Reduktion<br />
der CO 2-Emissionen erreicht. Werden Sie dieses Tempo beibehalten?<br />
Prof. Dr. Herbert Kohler: In der Tat, die Reduktion der durchschnittlichen<br />
CO 2-Emissionen um über 5 Prozent, und dies trotz des<br />
modellwechselbedingten Rückgangs des Anteils von A- und B-Klasse,<br />
bedeutet einen großen Sprung vorwärts. Dies ist allerdings für<br />
uns auch nicht überraschend, sondern die logische Konsequenz<br />
unserer vor vielen Jahren eingeleiteten technologischen CO 2-Offensive.<br />
Wenn man, wie im Jahr <strong>2011</strong> geschehen, eine Reihe von neuen<br />
Fahrzeugen oder Aggregaten in den Markt bringt, beispielsweise<br />
unsere neuen BlueDIRECT-Motoren, die in Kombination mit dem<br />
weiterentwickelten 7G-TRONIC PLUS mit ECO Start-Stopp-Funktion<br />
Verbrauchseinsparungen im Bereich von 25 Prozent erzielen, dann<br />
sind solche Reduktionen im Flottenverbrauch nur eine logische<br />
Konsequenz der entsprechenden Produkt- und Aggregatestrategie.<br />
Weitere große Schritte beim Flottenverbrauch werden folgen, denn<br />
schließlich haben wir uns beispielsweise mit dem Wert von 125 g<br />
CO 2/km im Jahr 2016 ehrgeizige Ziele gesetzt, die wir natürlich auch<br />
durch eine konsequente Umsetzung unserer Produktstrategie erreichen<br />
möchten, wobei ich allerdings hinzufügen möchte, dass die<br />
Einzelfahrzeugbetrachtung die aus meiner Sicht bessere Beurteilungsgröße<br />
ist.<br />
___Inwiefern?<br />
Kohler: Nun, der Flottenverbrauch ist letztlich eine integrale Größe,<br />
der die Unterschiedlichkeit des abgesetzten Produktportfolios nur<br />
sehr bedingt berücksichtigt. Dabei geht es nicht nur um offensichtliche<br />
Größen wie Anteil der Fahrzeuge in der Ober-, Mittel- oder<br />
Kompaktklasse, sondern auch um Details wie Anteile der Kombis<br />
oder die Frage des Anteils der Automatikgetriebe. Wenn man beispielsweise<br />
zum Stand Ende <strong>2011</strong> einen Detailvergleich (d. h. gleicher<br />
Fahrzeugtyp, vergleichbare Motorisierung und Ausstattung)<br />
unserer Fahrzeuge mit den jeweiligen Hauptwettbewerbern durchführt,<br />
ist das Ergebnis, dass wir in den Kernsegmenten der S-, E-,<br />
und C-Klasse im direkten Wettbewerbsvergleich insgesamt CO 2seitig<br />
am besten positioniert sind. Ein Bild, das sich so nicht ergibt,<br />
wenn man nur den Flottenverbrauch betrachtet. Auch aus Kundensicht<br />
ist natürlich der Einzelfahrzeugvergleich die relevante Größe.<br />
___Warum haben Sie sich diese anspruchsvollen Ziele, beispielsweise<br />
125 g CO 2/km im Jahr 2016, d. h. noch einmal 25<br />
g, in nur 5 Jahren fast 17 Prozent, oder das 2012-Ziel gesetzt?<br />
Müssen Sie nicht auch einen Reputationsverlust befürchten,<br />
sollten Sie ein Ziel einmal verfehlen?<br />
Kohler: Unsere Hauptintention bei der Setzung der CO 2-Ziele war<br />
es, ein klares Signal an die Gesellschaft und insbesondere die<br />
Umwelt-Stakeholder zu geben, dass die Reduktion der CO 2-Emissionen<br />
eine Herausforderung ist, die wir erstens erkennen und akzeptieren<br />
und dass wir zweitens einen signifikanten eigenen Beitrag<br />
leisten wollen, um dieser Herausforderung gerecht zu werden. Aus<br />
Wettbewerbsgründen konnten und können wir natürlich keine Ziele<br />
für Einzelfahrzeuge kommunizieren, sodass die Setzung eines