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Nachhaltigkeitsbericht 2011 - Daimler Nachhaltigkeitsbericht 2012.

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„ Ein gemeinsames<br />

Werteverständnis<br />

lässt sich nicht<br />

einfach von oben<br />

verordnen.“<br />

Ein Gespräch mit Dr. Christine Hohmann-Dennhardt. Sie leitet seit<br />

Februar <strong>2011</strong> das neu geschaffene Vorstandsressort Integrität und Recht.<br />

Zuvor war sie Richterin am Bundesverfassungsgericht und Hessische<br />

Ministerin für Wissenschaft und Kunst sowie Justiz. Ihr Verantwortungsbereich<br />

bei <strong>Daimler</strong> umfasst konzernweit den Rechtsbereich, die<br />

Compliance-Organisation sowie den Bereich Konzerndatenschutz.<br />

Frau Hohmann-Dennhardt ist aktives Mitglied des <strong>Daimler</strong> Sustainability<br />

Board (CSB).<br />

Frau Dr. Hohmann-Dennhardt, Sie verantworten bei <strong>Daimler</strong><br />

das neue Vorstandsressort für Integrität und Recht. Welche<br />

Ziele haben Sie sich gesetzt?<br />

Dr. Christine Hohmann-Dennhardt: Mir liegt am Herzen, dass<br />

Regeln nicht nur einfach befolgt werden z. B. aus Angst vor Sanktionen,<br />

sondern aus einer inneren Haltung heraus, das Richtige tun<br />

zu wollen. Das Ziel ist, dass <strong>Daimler</strong> „anständig“ Geschäfte macht,<br />

und zwar nicht nur quantitativ, sondern auch qualitativ – gemessen<br />

an hohen ethischen Standards. Beides gehört für mich untrennbar<br />

zusammen.<br />

Welche Zwischenbilanz ziehen Sie nach Ihrem ersten Jahr<br />

bei <strong>Daimler</strong>, wo steht das Unternehmen heute?<br />

Hohmann-Dennhardt: Wir sind auf einem sehr guten Weg, Integrität<br />

und Compliance nachhaltig im gesamten Unternehmen zu<br />

DIALOG<br />

Integrität__46__47<br />

verankern. Als erster und bislang einziger Automobilhersteller<br />

hat <strong>Daimler</strong> mit dem Vorstandsressort für Integrität und Recht ein<br />

Ausrufezeichen hinter diesen Anspruch gesetzt. Wir gehen das<br />

Thema Geschäftsethik systematisch an und sensibilisieren nicht<br />

nur unsere Mitarbeiter, sondern auch unsere Geschäftspartner.<br />

Uns leitet die Überzeugung, dass unternehmerische Verantwortung<br />

nicht an den Werkstoren endet.<br />

Wie erklären Sie Ihren Mitarbeitern den Zusammenhang<br />

zwischen Integrität und Compliance?<br />

Hohmann-Dennhardt: Compliance, also die Übereinstimmung<br />

unserer Geschäftsaktivitäten mit Gesetzen, Vorschriften und internen<br />

Richtlinien, ist ein wesentlicher Bestandteil von Integrität.<br />

Bei Integrität geht es jedoch nicht nur um regelkonformes Verhalten,<br />

sondern auch darum, seinem inneren Kompass zu folgen. Ein<br />

sicheres Gespür dafür, was richtig und was falsch ist, hilft dabei,<br />

sich auch in schwierigen Situationen richtig zu entscheiden, und<br />

verhindert Regelverstöße.<br />

Und wie wollen Sie diese Kultur der Integrität fördern?<br />

Hohmann-Dennhardt: Ein gemeinsames Werteverständnis lässt<br />

sich nicht einfach von oben verordnen. Daher möchten wir mit<br />

möglichst vielen Mitarbeitern unterschiedlicher Hierarchieebenen<br />

und Funktionen einen offenen und konstruktiven Austausch darüber<br />

führen, was Integrität für das Handeln bei <strong>Daimler</strong> konkret<br />

bedeutet. Die Ergebnisse des Integritätsdialogs, den wir im November<br />

<strong>2011</strong> begonnen haben, fließen in die neue <strong>Daimler</strong>-Verhaltensrichtlinie<br />

ein, die unseren Umgang miteinander im Unternehmen<br />

und mit unseren Geschäftspartnern regelt.<br />

Der Arbeitsalltag in einer globalisierten Welt wird immer<br />

komplexer. Woran können sich Mitarbeiter und Geschäftspartner<br />

von <strong>Daimler</strong> orientieren?<br />

Hohmann-Dennhardt: Hier ist vor allem der UN Global Compact<br />

eine wichtige Richtschnur unseres Handelns. Unsere Verhaltensrichtlinie<br />

und unsere Grundsätze zur sozialen Verantwortung bauen<br />

auf ihn auf. Als Gründungsmitglied der Initiative von Kofi Annan und<br />

Mitglied der LEAD-Gruppe haben wir uns verpflichtet, Vorbild zu<br />

sein und die Werte des UN Global Compact aktiv mitzutragen. So<br />

haben wir im Mai <strong>2011</strong> Vertreter aus Industrie und Politik in Berlin<br />

eingeladen, mit uns und Georg Kell, dem Direktor des UN Global<br />

Compact, über „Wettbewerbsvorteile durch Nachhaltigkeit“ zu<br />

diskutieren. Diesen Austausch zu pflegen und weiterzuführen ist<br />

mir sehr wichtig.<br />

Nach welchen Prinzipien richten Sie Ihr Handeln persönlich<br />

aus?<br />

Hohmann-Dennhardt: Grundprinzipien sind für mich: die Achtung<br />

der Persönlichkeit eines jeden Menschen sowie Toleranz gegenüber<br />

Andersdenkenden. Darüber hinaus halte ich Selbstverantwortlichkeit,<br />

Ehrgeiz, Gradlinigkeit und eine soziale Einstellung für sehr<br />

wichtig.

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