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Nachhaltigkeitsbericht 2011 - Daimler Nachhaltigkeitsbericht 2012.

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<strong>Daimler</strong><br />

<strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.<br />

http://nachhaltigkeit.daimler.com<br />

Diversity >80.000<br />

Bis 2015 wollen wir den Anteil von<br />

Frauen in der Belegschaft der <strong>Daimler</strong> AG<br />

auf 12,5 bis 15 Prozent steigern.<br />

Seite 39<br />

125 Jahre Erfindergeist: Seit der Erfindung<br />

des Automobils hat <strong>Daimler</strong> weltweit mehr<br />

als 80.000 Patente angemeldet.<br />

Seite 58<br />

EURO VI<br />

FRAUENANTEIL ERHÖHEN PATENTANMELDUNGEN<br />

ANFORDERUNGEN ERFÜLLT<br />

BlueEfficiency-Power-Motoren für<br />

schwere Nutzfahrzeuge erfüllen bereits<br />

heute die Abgasnorm Euro VI.<br />

Seite 64 f.


<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.<br />

http://nachhaltigkeit.daimler.com<br />

GESCHÄFTSTÄTIGKEIT<br />

Umsatz<br />

Operating Profit /EBIT<br />

Ergebnis vor Ertragssteuern<br />

Konzernergebnis<br />

Gesamtabsatz Fahrzeuge<br />

Absatz Mercedes-Benz Cars<br />

Absatz <strong>Daimler</strong> Trucks<br />

Absatz Mercedes-Benz Vans<br />

Absatz <strong>Daimler</strong> Buses<br />

Vertragsvolumen <strong>Daimler</strong> Financial Services<br />

PRODUKTVERANTWORTUNG<br />

Forschungs- und Entwicklungsleistungen<br />

davon Aufwendungen im Umweltschutz<br />

CO2-Emissionen der europäischen Flotte (Mercedes-Benz Cars Pkw)<br />

BETRIEBLICHER UMWELTSCHUTZ<br />

Energieverbrauch (gesamt)<br />

davon Strom<br />

davon Erdgas<br />

CO2-Emissionen (gesamt, Scope 1 und 2)<br />

CO2-Emissionen gesamt (je produziertes Fahrzeug, Mercedes-Benz Cars Pkw)<br />

CO2-Emissionen gesamt (je produziertes Fahrzeug, <strong>Daimler</strong> Trucks)<br />

CO2-Emissionen gesamt (je produziertes Fahrzeug, Mercedes-Benz Vans)<br />

CO2-Emissionen gesamt (je produziertes Fahrzeug, <strong>Daimler</strong> Buses)<br />

Lösemittel (VOC) gesamt<br />

Lösemittel (VOC) (je produziertes Fahrzeug, Mercedes-Benz Cars Pkw)<br />

Lösemittel (VOC) (je produziertes Fahrzeug, <strong>Daimler</strong> Trucks)<br />

Lösemittel (VOC) (je produziertes Fahrzeug, Mercedes-Benz Vans)<br />

Lösemittel (VOC) (je produziertes Fahrzeug, <strong>Daimler</strong> Buses)<br />

Abfall-Verwertungsquote<br />

Wasserverbrauch (gesamt)<br />

UNSERE MITARBEITER<br />

Anzahl Mitarbeiter (weltweit)<br />

Anzahl Auszubildende (weltweit)<br />

Durchschnittsalter Belegschaft (weltweit)<br />

Kosten Personalaufwand (weltweit)<br />

Durchschnittliche Fort- und Weiterbildungstage (pro Jahr/Mitarbeiter)<br />

Kosten für Aus- und Weiterbildung<br />

Frauenanteil (<strong>Daimler</strong> AG)<br />

Frauenanteil Führungspositionen Ebene 4 (<strong>Daimler</strong> AG)<br />

Fluktuationsquote (weltweit)<br />

Teilzeitquote (<strong>Daimler</strong> AG)<br />

Unfallhäufigkeit 1<br />

Krankenquote<br />

Rückstellungen für Alters- und Gesundheitsvorsorge<br />

KENNZAHLEN DES GESCHÄFTSJAHRES <strong>2011</strong><br />

in Mio. €<br />

in Mio. €<br />

in Mio. €<br />

in Mio. €<br />

in Mio.<br />

in Mrd. €<br />

in Mio. €<br />

in Mio. €<br />

in g CO2/km<br />

in GWh<br />

in GWh<br />

in GWh<br />

in 1.000 t<br />

in kg/Fahrzeug<br />

in kg/Fahrzeug<br />

in kg/Fahrzeug<br />

in kg/Fahrzeug<br />

in t<br />

in kg/Fahrzeug<br />

in kg/Fahrzeug<br />

in kg/Fahrzeug<br />

in kg/Fahrzeug<br />

in Prozent<br />

in Mio. m³<br />

in Jahren<br />

in Mrd. €<br />

in Tagen<br />

in Mio. €<br />

in Prozent<br />

in Prozent<br />

in Prozent<br />

in Prozent<br />

in Fällen<br />

in Prozent<br />

in Mrd. €<br />

2009 2010 <strong>2011</strong><br />

78.924<br />

-1.513<br />

-2.298<br />

-2.644<br />

1,6<br />

1.093.905<br />

259.328<br />

165.576<br />

32.482<br />

58,3<br />

4.181<br />

1.721<br />

160<br />

8.922<br />

3.758<br />

3.494<br />

3.052<br />

1.442<br />

3.630<br />

1.380<br />

2.884<br />

4.142<br />

1,03<br />

7,85<br />

3,59<br />

20,28<br />

92<br />

11.761<br />

256.407<br />

9.151<br />

41,4<br />

13,9<br />

2,4<br />

206,8<br />

13,1<br />

11,7<br />

9,7<br />

6,4<br />

13,5<br />

4,4<br />

4,1<br />

97.761 106.540<br />

7.274 8.755<br />

6.628 8.449<br />

4.674 6.029<br />

1,9 2,1<br />

1.276.827 1.381.416<br />

355.263 425.756<br />

224.224 264.193<br />

39.118 39.741<br />

63,7 71,7<br />

4.849<br />

1.876<br />

158<br />

10.442<br />

4.362<br />

4.032<br />

3.583<br />

1.275<br />

3.167<br />

1.101<br />

2.326<br />

5.506<br />

0,97<br />

7,75<br />

3,68<br />

14,91<br />

91<br />

14.031<br />

260.100<br />

8.841<br />

41,9<br />

16,5<br />

2,3<br />

201,6<br />

13,5<br />

12,4<br />

4,9<br />

6,4<br />

15,0<br />

4,9<br />

4,3<br />

5.634<br />

2.159<br />

150<br />

10.599<br />

4.664<br />

4.053<br />

3.546<br />

1.104<br />

2.829<br />

979<br />

2.240<br />

6.310<br />

1,00<br />

8,12<br />

3,59<br />

9,77<br />

93<br />

15.040<br />

271.370<br />

8.499<br />

41,9<br />

17,4<br />

3,8<br />

231,4<br />

13,9<br />

12,9<br />

4,2<br />

6,9<br />

14,4<br />

5,3<br />

3,2<br />

GESELLSCHAFTLICHES ENGAGEMENT<br />

Ausgaben für Stiftungen, Spenden und Sponsoring in Mio. €<br />

26,4 51,1 59,0<br />

1 Durchgangsarzt-Fälle mit mindestens einem Ausfalltag pro 1 Million Anwesenheitsstunden, bezogen auf Mitarbeiter in der Produktion oder produktionsnahen<br />

Bereichen an den Produktionsstandorten der <strong>Daimler</strong> AG, Evobus GmbH und Mercedes-Benz Ludwigsfelde GmbH in Deutschland<br />

Einheit<br />

j<br />

j<br />

j<br />

j<br />

j<br />

j<br />

j<br />

j<br />

j<br />

j<br />

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R<br />

j<br />

j<br />

j<br />

j<br />

j<br />

l<br />

j<br />

l<br />

j<br />

l<br />

j


__Unser Nachhaltigkeitsverständnis<br />

Unter Nachhaltigkeit verstehen wir bei <strong>Daimler</strong> verantwortungsvolles<br />

unternehmerisches Handeln für langfristigen ökonomischen Erfolg im<br />

Einklang mit Umwelt und Gesellschaft.<br />

Unsere Ziele erreichen wir, indem wir Nachhaltigkeit als festen<br />

Bestandteil unseres Handelns verankern und die Verantwortung hierfür<br />

als eine unabdingbare Geisteshaltung von allen Führungskräften und Mitarbeitern<br />

konzernweit fordern und diese fördern. Wir beziehen dabei unsere<br />

Geschäftspartner mit ein und führen den Dialog mit unseren Stakeholdern.<br />

Unsere Managementstrukturen, -prozesse und -systeme richten wir an diesem<br />

Verständnis aus. Unser gesamtes Handeln basiert auf Recht und<br />

Integrität. Als einer der weltweit führenden Automobilhersteller hat <strong>Daimler</strong><br />

bei Nachhaltigkeit einen klaren Führungsanspruch.<br />

Dr. Dieter Zetsche Dr. Wolfgang Bernhard Dr. Christine Hohmann-Dennhardt<br />

Wilfried Porth Andreas Renschler<br />

Bodo Uebber Prof. Dr. Thomas Weber<br />

02__03


<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.<br />

http://nachhaltigkeit.daimler.com<br />

__Topthemen <strong>2011</strong><br />

ÖkoGlobe <strong>2011</strong><br />

Ausgezeichnete Innovationen. Gleich in zwei Kategorien des<br />

Umweltpreises ÖkoGlobe stand <strong>Daimler</strong> <strong>2011</strong> auf dem Siegertreppchen:<br />

In der Kategorie „Neue Mobilitätskonzepte“ landete<br />

das Verkehrssystem Bus Rapid Transit (BRT) auf Platz 1. Der<br />

Mercedes-Benz Atego BlueTec Hybrid belegte in der Kategorie<br />

„Serienfahrzeug mit Nachhaltigkeitsfaktor“ Platz 3.<br />

Seite 75<br />

50Experten<br />

Konstruktiver Dialog. Unser regelmäßiger Austausch mit Stakeholdern,<br />

der „<strong>Daimler</strong> Sustainability Dialogue“, fand <strong>2011</strong> bereits<br />

zum zweiten Mal in China statt, wo mehr als 50 Experten aus<br />

internationalen Organisationen lokale unternehmensbezogene<br />

Fragen zur Nachhaltigkeit diskutierten. Außerdem lud das Forum<br />

die Anspruchsgruppen erstmals auch nach Washington ein.<br />

Seite 26 ff. Online C06<br />

125g CO2/km Klimaschonend fahren. Bis 2016 wollen wir die CO 2-Emissionen<br />

unserer Pkw-Neuwagenflotte in Europa auf 125 g CO 2/km senken.<br />

Seite 67<br />

NACHHALTIGKEITSBILANZ <strong>2011</strong><br />

Trainings<br />

Compliance? Aber sicher! Mehr als 71.500 Mitarbeiter und<br />

Führungskräfte haben <strong>2011</strong> an Webschulungen zur Korruptionsprävention<br />

und zum Kartellrecht teilgenommen oder ihr Wissen<br />

zu diesen Themen in Präsenztrainings vertieft.<br />

Seite 46<br />

Menschenrechte<br />

Risikobewertung. Damit wir langfristig sicherstellen, dass unsere<br />

Geschäftsaktivitäten sich positiv auf die Einhaltung der Menschenrechte<br />

auswirken, haben wir ein Risikobewertungssystem eingeführt.<br />

Drei unserer Standorte haben wir <strong>2011</strong> bereits danach<br />

geprüft.<br />

Seite 49 f.<br />

>80.000<br />

Patentanmeldungen<br />

125 Jahre Erfindergeist. Seit der Erfindung des Automobils<br />

hat <strong>Daimler</strong> weltweit mehr als 80.000 Patente angemeldet. Allein<br />

<strong>2011</strong> investierte das Unternehmen insgesamt 5,6 Mrd. Euro in<br />

Forschung und Entwicklung.<br />

Seite 58


Euro VI<br />

Stark und effizient. BlueEfficiency Power heißt die neue Generation<br />

der Heavy-Duty-Motoren, die im Frühjahr <strong>2011</strong> an den Start<br />

ging. Die ebenso leistungsstarken wie sauberen Motoren für<br />

Lkw und schwere Nutzfahrzeuge erfüllen bereits zwei Jahre vor<br />

der verbindlichen Einführung die Abgasnorm Euro VI.<br />

Seite 64 f.<br />

>98%zertifiziert<br />

Gütesiegel nach ISO und EMAS. Weltweit arbeiten über<br />

98 Prozent unserer Beschäftigten heute in Werken, die über<br />

zertifizierte Umweltmanagementsysteme verfügen.<br />

Seite 78 Online I02<br />

63Punkte<br />

Mitarbeiterzufriedenheit. Aus den Ergebnissen unserer Mitarbeiterbefragungen<br />

leiten wir regelmäßig Verbesserungsmaßnahmen<br />

ab. Der Employee Commitment Index (ECI) stabilisierte<br />

sich <strong>2011</strong> bei 63 Punkten.<br />

Seite 92 Online J12<br />

>100Teilnehmer<br />

Weltweite Schulungen. Wir unterstützen unsere Lieferanten<br />

gezielt zu Themen wie Arbeitsbedingungen, Umwelt und<br />

Geschäftsethik. <strong>2011</strong> nahmen über 100 Zulieferer in Brasilien,<br />

Indien, Mexiko und der Türkei an entsprechenden Trainings teil.<br />

Seite 102<br />

Platz1<br />

Ausgezeichneter Kundendienst. Der „Service Award“ der<br />

Fachzeitschrift „kfz-betrieb“ ging <strong>2011</strong> erneut an Mercedes-Benz:<br />

4 Mercedes-Benz Nutzfahrzeugbetriebe und 1 Fuso-Betrieb<br />

belegten die Plätze 1 bis 5. Auch im Pkw-Werkstättentest <strong>2011</strong><br />

des ADAC erhielt Mercedes-Benz Bestnoten.<br />

Seite 107<br />

59Mio. Euro<br />

Förderumfang gewachsen. Im Rahmen unseres gesellschaftlichen<br />

Engagements haben wir <strong>2011</strong> gemeinnützige Einrichtungen<br />

und gesellschaftliche Initiativen mit Projektmitteln in Höhe von<br />

insgesamt 59 Mio. Euro unterstützt. Das sind 15,5 Prozent mehr<br />

als im Vorjahr.<br />

Seite 110<br />

04__05


<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.<br />

http://nachhaltigkeit.daimler.com<br />

<strong>Daimler</strong><br />

<strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong><br />

<strong>2011</strong>.<br />

02___Kennzahlen des Geschäftsjahres <strong>2011</strong><br />

04___Nachhaltigkeitsbilanz <strong>2011</strong><br />

08___Vorwort<br />

10___Berichtsprofil<br />

115___GRI-Index<br />

118___External Assurance<br />

119___Impressum und Kontakt<br />

INHALT<br />

WEITERFÜHRENDE INFORMATIONEN<br />

Onlinebericht<br />

Weitere Informationen, Kennzahlen sowie alle PDFs<br />

zum Download in unserem interaktiven Onlinebericht:<br />

http://nachhaltigkeit.daimler.com<br />

Verweis auf Onlineinformationen:<br />

Zu welchem Thema online mehr zu finden ist, erfahren<br />

Sie direkt im Text. Die jeweils aufgeführte Kombination<br />

aus Buchstabe und zwei Zahlen, z. B. H03, geben Sie<br />

im interaktiven Onlinebericht in die Suchmaske ein und<br />

schon gelangen Sie zu den gewünschten Inhalten.<br />

12___Unternehmensprofil<br />

14___Der <strong>Daimler</strong>-Konzern<br />

14___Produktportfolio und Produktionsstandorte<br />

17___Fokus: Wichtige Ereignisse des Jahres <strong>2011</strong><br />

18___Nachhaltige Unternehmensführung<br />

20___Unsere Nachhaltigkeitsstrategie<br />

20___Grundsätze und Richtlinien<br />

22___Fokus: Unser Engagement im UN Global Compact<br />

24___Konzernweites Nachhaltigkeitsmanagement<br />

26___Stakeholder-Dialog<br />

29___Materialität und Einbindung der Stakeholder<br />

31___Bilanz und Ziele<br />

32___Nachhaltige Unternehmensführung<br />

33___Integrität<br />

34___Produktverantwortung<br />

38___Betrieblicher Umweltschutz<br />

38___Unsere Mitarbeiter<br />

40___Lieferantenbeziehungen<br />

41___Unsere Kunden<br />

41___Gesellschaftliches Engagement<br />

44___Integrität<br />

45___Unser Ansatz<br />

45___Integrität<br />

45___Compliance<br />

46___Kartellrecht<br />

46___Menschenrechte<br />

47___Dialog: Ein Gespräch mit Dr. Christine Hohmann-Dennhardt<br />

48___Statement: Sylvia Schenk, Transparency International<br />

50___Daten- und Verbraucherschutz<br />

51___Geschäftstätigkeit<br />

52___Unser Ansatz<br />

52___Das Geschäftsjahr <strong>2011</strong><br />

53___Sustainability Ratings und Rankings<br />

53___Risikomanagementsystem<br />

54___Lokale Auswirkungen steuern<br />

55___Volkswirtschaftliche Bedeutung der Automobilindustrie<br />

56___Innovationsmanagement<br />

57___Unser Ansatz<br />

57___Instrumente und Prozesse<br />

58___Umsetzung und Monitoring<br />

59___Zukunftsfähig durch Innovation<br />

<strong>Daimler</strong>, ein Ideen-Reich. 77.000 Mitarbeitervorschläge<br />

für bessere Prozesse und 2.175<br />

zum Patent angemeldete technologische Entwicklungen<br />

allein im Jahr <strong>2011</strong> machen <strong>Daimler</strong><br />

zum Innovationschampion.


60___Produktverantwortung<br />

62___Unser Ansatz<br />

62___Antriebsstrategie<br />

63___Schwerpunkt 1: Optimierung des Verbrennungsmotors<br />

64___Schwerpunkt 2: Hybridisierung<br />

64___Schwerpunkt 3: lokal emissionsfreies Fahren<br />

66___Unsere Kraftstoff-Roadmap<br />

67___Kraftstoffverbrauch und CO 2-Emissionen<br />

69___Dialog: Ein Gespräch mit Prof. Dr. Herbert Kohler<br />

71___Schadstoffemissionen<br />

71___Lärmemissionen<br />

72___Umweltgerechte Produktentwicklung<br />

72___Recycling<br />

73___Mobilitätskonzepte und -services<br />

75___Fahrzeugsicherheit<br />

64___Effizienz in jedem Detail – der neue Actros<br />

74___Elektrisch unterwegs<br />

77___Betrieblicher Umweltschutz<br />

78___Unser Ansatz<br />

79___Energiemanagement und Klimaschutz<br />

81___Luftreinhaltung<br />

82___Abfall- und Ressourcenmanagement<br />

83___Wassermanagement<br />

83___Logistik und Verkehr<br />

84___Lärmschutz<br />

84___Naturschutz, Flächennutzung und Biodiversität<br />

84___Rohstoff- und Materialeinsatz<br />

85___Statement: Martin Schmied, Öko-Institut e.V.<br />

80___Ganzheitliches Konzept<br />

Truck of the Year <strong>2012.</strong> Er ist kraftvoll, abgasarm<br />

und sparsam und besticht zudem durch<br />

niedrige Gesamtkosten. All das waren Gründe<br />

genug für die internationale Fachpresse, den<br />

Actros zum Lkw des Jahres zu küren.<br />

Emissionsfrei und agil. Der neue smart<br />

fortwo electric drive hat eine Reichweite von<br />

mehr als 140 Kilometern. Ob als Privatauto<br />

oder bei car2go – der flotte Flitzer macht emissionsfreies<br />

Fahren attraktiv.<br />

Prima Klima mit Zero Fossil Energy.<br />

Innovative Hightechlösungen sorgen in der<br />

neuen Produktionshalle des Werks Rastatt<br />

für einen niedrigeren Energieverbrauch und<br />

sinkende CO 2-Emissionen.<br />

86___Unsere Mitarbeiter<br />

88___Unser Ansatz<br />

89___Belegschaft und Beschäftigungsentwicklung<br />

90___Leistung und Vergütung<br />

90___Dialog: Ein Gespräch mit Wilfried Porth<br />

92___Arbeitgeberattraktivität und Mitarbeiterorientierung<br />

93___Diversity<br />

96___Entwicklung und Förderung<br />

97___Gesundheits- und Arbeitsschutz<br />

98___Statement: Dr. Jürgen Dispan, IMU Institut<br />

94___Erfolgreiche Mischung<br />

100___Lieferantenbeziehungen<br />

101___Unser Ansatz<br />

101___Unsere Standards und Anforderungen<br />

102___Umsetzung und Monitoring<br />

103___Unsere Kunden<br />

104___Unser Ansatz<br />

104___Antworten finden auf die Kundenanforderungen von morgen<br />

106___Dialog: Ein Gespräch mit Andreas Renschler<br />

107___Kundenservice und Werkstätten<br />

108___Kundendialog und Werbung<br />

108___Angebote für Menschen mit Behinderung<br />

105___Nützlich und gut<br />

109___Gesellschaftliches Engagement<br />

Diversity als Wertfaktor. Mit vielfältigen<br />

Aktivitäten fördert <strong>Daimler</strong> den Weg von Frauen<br />

in Führungspositionen und nutzt die Chancen<br />

der Generationenvielfalt.<br />

Lösungen für besondere Aufgaben. Vom<br />

Löschfahrzeug bis zum behindertengerechten<br />

Pkw bietet <strong>Daimler</strong> Sonderfahrzeuge für<br />

30 spezielle Einsatzbereiche an.<br />

110___Unser Ansatz<br />

110___Förderung von Wissenschaft, Technologie und Umweltschutz<br />

111___Unterstützung für Kunst und Kultur<br />

111___Förderung der Bildung<br />

113___Verkehrssicherheit<br />

113___Karitative Projekte<br />

114___Corporate Volunteering<br />

112___Katastrophenhilfe für Japan<br />

Beistand in großer Not. Mit 2 Mio. Euro<br />

Soforthilfe und 50 gespendeten Nutzfahrzeugen<br />

für den Wiederaufbau leistete <strong>Daimler</strong><br />

eine wirkungsvolle Hilfe nach dem Erdbeben<br />

und Tsunami.<br />

06__07


VORWORT


___Liebe Leserinnen und Leser,<br />

„Geld regiert die Welt“ – der Satz ist alt, doch in Zeiten der Finanz- und Schuldenkrise scheint er<br />

manchen aktueller denn je. Gleichzeitig legt nicht nur die Sorge um den Euro nahe: Die wichtigste<br />

Währung der Welt heißt Vertrauen – ob in den Märkten, der Politik oder im Privaten. Auch <strong>Daimler</strong><br />

verdankt seinen langjährigen Erfolg letztlich den vertrauensvollen Beziehungen zu seinen Kunden,<br />

Partnern und Nachbarn – und dieses Vertrauen müssen wir uns immer wieder neu erarbeiten.<br />

Deshalb übernehmen wir Verantwortung – für unser wirtschaftliches Handeln ebenso wie für<br />

Umwelt, Mitarbeiter und Gesellschaft. In unserem Nachhaltigkeitsprogramm 2010–2020 haben wir<br />

dafür konkrete Ziele festgelegt, die wir konsequent umsetzen.<br />

Für uns als Erfinder des Automobils steht die nachhaltige Mobilität an erster Stelle: Mit neuen Technologien<br />

senken wir kontinuierlich Verbrauch und Emissionen unserer Flotte. Ab diesem Jahr bieten<br />

wir als erster Premiumhersteller ein Elektroauto „für alle“ an: den batterieelektrischen smart der<br />

dritten Generation. Mit dem E 300 BlueTEC HYBRID haben wir 2012 das sparsamste Oberklasse-<br />

Modell der Welt vorgestellt. Auch unser neuer Actros setzt Maßstäbe in Sachen Effizienz: Als erster<br />

Fernverkehrs-Lkw erfüllt er schon heute die strenge Euro-VI-Abgasnorm, die 2014 in Kraft tritt.<br />

Hinter erstklassigen Produkten steht ein erstklassiges Team. Deshalb<br />

streben wir auch als Arbeitgeber eine Vorreiterrolle an. Wir fördern eine Kultur der Spitzenleistung<br />

unter unseren Mitarbeitern – unabhängig von Geschlecht, Herkunft oder Alter. Auch dafür haben wir<br />

uns ehrgeizige Ziele gesetzt.<br />

Wer Vertrauen schaffen will, darf nicht nur nach eigenem Ermessen handeln. Eine Richtschnur<br />

bleibt deshalb auch der UN Global Compact. Als Mitglied der LEAD-Gruppe stehen wir besonders in<br />

der Verantwortung, die Werte der Initiative aktiv mitzutragen.<br />

Gleichzeitig setzen wir auf den Austausch mit unseren Stakeholdern – im Unternehmen<br />

und außerhalb: <strong>2011</strong> haben wir innerhalb von <strong>Daimler</strong> einen konzernweiten Dialog über<br />

Geschäftsethik gestartet. 2012 setzen wir diese Initiative fort – mit dem Ziel, ein gemeinsames<br />

Verständnis von Integrität zum „inneren Kompass“ im gesamten Unternehmen zu machen. Unser<br />

„Sustainability Dialogue“ ist ein gutes Beispiel für die stärkere Vernetzung mit externen Stakeholdern:<br />

<strong>2011</strong> fand dieses internationale Forum neben Deutschland und China erstmals auch in<br />

den USA statt.<br />

Einen weiteren Baustein für gegenseitiges Vertrauen halten Sie in den Händen: Wir wollen<br />

Sie, liebe Leserinnen und Leser, mit diesem Bericht umfassend über unsere Nachhaltigkeitsziele und<br />

Fortschritte informieren – und freuen uns über Ihre Meinung und Anregungen!<br />

Ihre<br />

Dr. Dieter Zetsche Prof. Dr. Thomas Weber<br />

Vorsitzender des Vorstands der Vorstandsmitglied der <strong>Daimler</strong> AG,<br />

<strong>Daimler</strong> AG, Leiter Mercedes-Benz Cars Konzernforschung & Mercedes-Benz Cars<br />

Entwicklung, Vorsitzender des <strong>Daimler</strong><br />

Sustainability Board<br />

08__09


<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.<br />

http://nachhaltigkeit.daimler.com<br />

___Über diesen Bericht<br />

In diesem <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> bilanzieren wir die ökonomischen,<br />

ökologischen und sozialen Auswirkungen unserer Unternehmenstätigkeit<br />

im Jahr <strong>2011</strong>. Unser interaktiver Online-<strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong><br />

vertieft und ergänzt diesen Printbericht durch weiterführende<br />

Informationen und bietet weitere Nutzungsmöglichkeiten: So stehen<br />

Ihnen im Internet eine Suchfunktion, ein ausführlicher, thematisch<br />

verlinkter GRI-Index sowie ein Kennzahlentool zur Verfügung, mit<br />

dem Sie auf Ihre Informationsbedürfnisse zugeschnittene Tabellen<br />

und Grafiken erstellen können.<br />

http://nachhaltigkeit.daimler.com<br />

Die Angaben in unserem <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> beziehen sich auf<br />

den gesamten <strong>Daimler</strong>-Konzern mit seinen Geschäftsfeldern.<br />

Mehr dazu: Seite 14 ff.<br />

Der Berichtszeitraum entspricht unserem Geschäftsjahr, das vom<br />

1. Januar bis 31. Dezember reicht.<br />

GRI Level A+. Der <strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong> orientiert<br />

sich an den international anerkannten Leitlinien für die <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong>erstattung<br />

G3.1 der Global Reporting Initiative (GRI) aus<br />

dem Jahr <strong>2011</strong>. 2006 sind wir dort dem Multi-Stakeholder-Netzwerk<br />

als „Organizational Stakeholder“ beigetreten. Die GRI hat unseren<br />

Bericht geprüft und ihm das Level A+ zuerkannt. Diese höchstmögliche<br />

Klassifizierung bescheinigt uns, dass wir wichtige inhaltliche<br />

Berichtskriterien erfüllen und dass wir dies extern haben überprüfen<br />

lassen.<br />

Statement of GRI Application Level Check: Seite 115<br />

Prüfbescheinigung ISAE 3000. Die Wirtschaftsprüfungs- und<br />

Beratungsgesellschaft PwC hat die Kennzahlen zu „Direkte und indirekte<br />

CO 2-Emissionen aus der Produktion“, „CO 2-Emissionen im<br />

Durchschnitt der europäischen Mercedes-Benz Cars Pkw-Flotte“,<br />

„Anteil der Frauen bei <strong>Daimler</strong>“ sowie das Kapitel „Lieferantenbeziehungen“<br />

im <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> nach Maßgabe des International<br />

Standard on Assurance Engagements (ISAE) 3000 auf<br />

BERICHTSPROFIL<br />

Richtigkeit, Vollständigkeit, Vergleichbarkeit, Nachvollziehbarkeit<br />

und Relevanz hin überprüft. Dafür haben wir eine Prüfbescheinigung<br />

erhalten.<br />

Externe Assurance: Online A01<br />

Prüfbescheinigung: Seite 118<br />

UN Global Compact Fortschrittsbericht. <strong>Daimler</strong> gehört zu den<br />

Erstunterzeichnern sowie seit Januar <strong>2011</strong> zu den Teilnehmern der<br />

LEAD-Gruppe des UN Global Compact und bekennt sich ausdrücklich<br />

zu dessen zehn Prinzipien. <strong>2011</strong> haben wir unser Engagement in<br />

entsprechenden thematischen und regionalen Arbeitsgruppen<br />

sowie Initiativen kontinuierlich weiterverfolgt und ausgebaut. Im Mai<br />

<strong>2011</strong> war <strong>Daimler</strong> darüber hinaus Gastgeber der Veranstaltung<br />

„Wettbewerbsvorteile durch Nachhaltigkeit“ der LEAD-Gruppe. Mit<br />

diesem <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> kommen wir unserer Verpflichtung<br />

nach, regelmäßig über unsere Initiativen in den Bereichen Menschen<br />

rechte, Arbeitsnormen und Arbeitnehmerrechte, Umweltschutz und<br />

Korruptionsbekämpfung, integriert in die regelmäßige <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong>erstattung,<br />

zu berichten.<br />

UN Global Compact Fortschrittsbericht: Online A02<br />

Wir wollen immer besser werden. In den letzten Jahren haben<br />

wir unsere Berichterstattung kontinuierlich weiterentwickelt. Dabei<br />

haben wir die Transparenz und Verständlichkeit erhöht und die Serviceangebote<br />

für unsere Leser ausgeweitet. Außerdem ging und<br />

geht es uns darum, den spezifischen Anforderungen des Sustainability<br />

Reporting immer besser gerecht zu werden und damit unsere<br />

Berichtsqualität stetig zu steigern.<br />

Berichtsgrenzen und Datenerfassung: Online A03<br />

Auch in diesem Jahr lag für uns ein Fokus auf den Prinzipien der<br />

Wesentlichkeit („Materiality“) und Einbeziehung von Stakeholdern<br />

(„Stakeholder Inclusiveness“). Beide sieht die GRI neben den Prinzipien<br />

der Vollständigkeit und Kontextualisierung („Sustainability<br />

Context“) als zentral für die Definition und Eingrenzung der Berichtssinhalte<br />

an. Um sie zu erfüllen, müssen wir eine möglichst


Unser Sustainability-Reporting-Prozess <strong>2011</strong>–2012<br />

Dezember <strong>2011</strong>–<br />

Januar 2012<br />

Datenerhebung/<br />

Bilanzierung durch<br />

die Fachbereiche<br />

November <strong>2011</strong><br />

Jahresdialog mit<br />

Stakeholdern („<strong>Daimler</strong><br />

Sustainability Dialogue“)<br />

September–<br />

Oktober <strong>2011</strong><br />

Erarbeitung der<br />

Inhalte durch die<br />

Fachbereiche<br />

Januar 2012<br />

Review durch externe<br />

Stakeholder (NGO-Statement)<br />

und Wirtschaftsprüfer<br />

(PwC)<br />

August <strong>2011</strong><br />

Erarbeitung<br />

Wesentlichkeits-<br />

Matrix und<br />

Struktur<br />

Zeitraum<br />

<strong>2011</strong>–2012<br />

Juni– Juli <strong>2011</strong><br />

Überprüfung der<br />

Inhalte und<br />

Themenfelder durch<br />

die Fachbereiche<br />

März 2012<br />

Vorstandsabstimmung<br />

und<br />

Produktion<br />

April <strong>2011</strong><br />

Benchmarking-<br />

Analyse- und<br />

Feedbackprozess<br />

Mai <strong>2011</strong><br />

Überprüfung der Ziele,<br />

Handlungsfelder<br />

und Maßnahmen<br />

(Materialität)<br />

genaue Vorstellung von unserem besonderen Rechenschaftsprofil<br />

als global tätiger Automobilkonzern erlangen.<br />

Neuerungen in diesem Bericht. Der <strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong><br />

<strong>2011</strong> zeigt, zu welchen Schlussfolgerungen wir bei unseren<br />

Überlegungen gelangt sind:<br />

Auf Basis einer mehrstufigen Materialitätsanalyse haben wir interne<br />

und externe Nachhaltigkeitsanforderungen und -erwartungen an<br />

unser Unternehmen ausgewertet und eine Priorisierung der für uns<br />

relevanten Handlungsfelder vorgenommen.<br />

Materialitätsanalyse: Seite 29<br />

Mit dieser Maßgabe haben wir die thematische Gliederung unseres<br />

Berichts überarbeitet. So haben wir neue Kapitel, „Geschäftstätigkeit“,<br />

„Integrität“, „Innovationsmanagement“, „Lieferantenbeziehungen“<br />

sowie „Unsere Kunden“, etabliert.<br />

Kapitel „Geschäftstätigkeit“: Seite 51 ff.; „Integrität“: Seite 44 ff.;<br />

„Innovationsmanagement“: Seite 56 ff.; Lieferantenbeziehungen“:<br />

Seite 100 ff.; „Unsere Kunden“: Seite 103 ff.<br />

10__11<br />

Mit diesen Neuerungen rücken wir zentrale Themen noch weiter<br />

in den Vordergrund und damit einen Tätigkeitsbereich, in dem<br />

unsere Stakeholder in besonderem Maße Antworten von uns<br />

erwarten. Zudem folgen wir den gewünschten Anforderungen der<br />

Global Reporting Initiative (GRI) im Themenfeld „Local Impacts“:<br />

Unser regionales Engagement zum Thema nachhaltige Entwicklung<br />

wird angesichts der großen Anzahl unserer Standorte weltweit<br />

so gut wie möglich abgebildet. Außerdem haben wir die<br />

Ableitung unserer Nachhaltigkeitsstrategie aus den für uns maßgeblichen<br />

Handlungsfeldern und ihre Verankerung in unserer<br />

Geschäftsstrategie noch deutlicher herausgearbeitet. Die Strategie<br />

und unterstützende Managementsysteme dienen der Umsetzung<br />

unseres konzernweiten Nachhaltigkeitsprogramms, mit<br />

dem wir uns bereits 2010 ehrgeizige Ziele gesetzt haben. Seine<br />

Anlage auf die Jahre 2010 bis 2020 erlaubt es uns, Maßnahmen<br />

längerfristig zu planen und vorausschauender zu steuern. Durch<br />

die Nennung von Zielgrößen, des Zielhorizonts und des Zielerreichungsgrads<br />

ist das Programm wesentlich verbindlicher formuliert<br />

als in den Vorjahren.<br />

Nachhaltigkeitsprogramm 2010–2020: Seite 31 ff.<br />

Reporting-Prozess und Qualitätssicherung. Auch im redaktionellen<br />

Prozess der Berichtserstellung sind uns externe Feedbacks<br />

wichtig. Noch bevor alle Texte zur finalen Abstimmung<br />

an unseren Konzernvorstand gehen, bitten wir NGOs um ein<br />

kritisches Review und „Externes Statement“. Dazu kommt eine<br />

System- und Datenqualitätsprüfung durch PwC. Zudem nehmen<br />

wir ausführliche Benchmarkings vor. Parallel hierzu läuft der<br />

interne Prozess der Überprüfung von Zielen, Maßnahmen und<br />

Handlungsfeldern. Damit sind die qualitativen Wegmarken für<br />

den Folgebericht gesetzt.<br />

Externe Statements: Seite 48, Seite 85 und Seite 98<br />

System- und Datenqualitätsprüfung durch PwC: Seite 118<br />

Haftungsausschluss. Bei der Erhebung der in diesem Bericht<br />

enthaltenen Daten sind wir mit größter Sorgfalt vorgegangen.<br />

Trotzdem können wir Fehler nicht vollkommen ausschließen.<br />

Soweit Aussagen über künftige Entwicklungen enthalten sind,<br />

gehen diese von den zum Zeitpunkt der Veröffentlichung verfügbaren<br />

Informationen und Prognosen aus. Auch wenn Letztere<br />

sehr sorgfältig erarbeitet wurden, können vielfältige, zum<br />

Erscheinungstermin nicht vorhersehbare Einflussgrößen zu<br />

Abweichungen führen. Die Berichtsinhalte wurden von den fachlich<br />

dafür zuständigen Mitarbeitern geprüft, Teilumfänge wurden<br />

von PwC geprüft.<br />

Hinweis. In diesem Bericht bezeichnet der Begriff Mitarbeiter<br />

die weiblichen und männlichen Beschäftigten der <strong>Daimler</strong> AG.<br />

Der letzte <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> erschien im April <strong>2011</strong> unter<br />

dem Titel „360 GRAD – Fakten zur Nachhaltigkeit <strong>2011</strong>“. Unser<br />

nächster Bericht wird Mitte April 2013 veröffentlicht.<br />

Redaktionsschluss dieses Berichts: 24. Februar 2012


<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.<br />

http://nachhaltigkeit.daimler.com<br />

__Unternehmensprofil<br />

Bilanz <strong>2011</strong><br />

Karbonfaser<br />

Joint Venture mit Toray Industries. Im Januar<br />

<strong>2011</strong> haben <strong>Daimler</strong> und Toray Industries ein Joint<br />

Venture gegründet, das Fahrzeugteile aus mit Karbonfaser<br />

verstärkten Kunststoffen (CFK) herstellen<br />

und vermarkten soll. Eine hocheffiziente Verfahrenstechnologie<br />

dafür wurde bereits gemeinsam<br />

entwickelt.<br />

Seite 16<br />

ÖkoGlobe <strong>2011</strong><br />

Ausgezeichnete Innovationen. Gleich in zwei<br />

Kategorien des Umweltpreises ÖkoGlobe stand<br />

<strong>Daimler</strong> <strong>2011</strong> auf dem Siegertreppchen: In der<br />

Kategorie „Neue Mobilitätskonzepte“ landete<br />

das Verkehrssystem Bus Rapid Transit (BRT) auf<br />

Platz 1. Der Mercedes-Benz Atego BlueTec Hybrid<br />

belegte in der Kategorie „Serienfahrzeug mit<br />

Nachhaltigkeitsfaktor“ Platz 3.<br />

Seite 75


20neue Wasserstofftankstellen<br />

Emissionsfreie Mobilität fördern. Gemeinsam<br />

mit dem Technologiekonzern Linde werden wir<br />

in den nächsten drei Jahren 20 neue Wasserstofftankstellen<br />

errichten. Damit setzen wir ein Zeichen.<br />

Wir bauen die Infrastruktur für Brennstoffzellenfahrzeuge<br />

auf und sichern Deutschland im<br />

internationalen Vergleich eine Spitzenposition.<br />

Seite 66 Online D01<br />

Elektromobilität<br />

Grüne Vision. Das seit Februar <strong>2011</strong> bestehende<br />

Joint Venture mit unserem chinesischen Partner<br />

BYD macht China (öko)mobil: Im April 2012 stellt<br />

BYD <strong>Daimler</strong> New Technology Co. Ltd (BDNT)<br />

auf der Auto China in Peking eine Designstudie<br />

des „Green Vision“ vor, unseres Elektrofahrzeugs<br />

für den chinesischen Markt.<br />

___Inhalt<br />

Unternehmensprofil__12__13<br />

14___Der <strong>Daimler</strong>-Konzern<br />

14___Produktportfolio und Produktionsstandorte<br />

17___Fokus: Wichtige Ereignisse des Jahres <strong>2011</strong>


<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.<br />

http://nachhaltigkeit.daimler.com<br />

___Der <strong>Daimler</strong>-Konzern<br />

Die <strong>Daimler</strong> AG ist das Mutterunternehmen des <strong>Daimler</strong>-Konzerns<br />

und hat ihren Sitz in Stuttgart (Mercedesstraße 137, 70327 Stuttgart).<br />

Die Geschäftstätigkeit umfasst im Wesentlichen die Entwicklung,<br />

die Produktion und den Vertrieb von Pkw, Lkw und Transportern<br />

in Deutschland sowie die Steuerung des <strong>Daimler</strong>-Konzerns.<br />

Zusätzlich zur <strong>Daimler</strong> AG beinhaltet der <strong>Daimler</strong>-Konzern weltweit<br />

alle Tochtergesellschaften, auf die die <strong>Daimler</strong> AG direkt oder indirekt<br />

beherrschenden Einfluss ausüben kann. In diesen Konzerngesellschaften<br />

betreiben wir zum Beispiel auch das Omnibus- und das<br />

Finanzdienstleistungsgeschäft.<br />

<strong>Daimler</strong> blickt auf eine mehr als 125-jährige Tradition zurück, die bis<br />

zu Gottlieb <strong>Daimler</strong> und Carl Benz, den Erfindern des Automobils,<br />

reicht und von Pionierleistungen im Automobilbau geprägt ist. Heute<br />

ist das Unternehmen ein weltweit führender Automobilhersteller<br />

mit einem in der Branche einzigartigen Produktangebot an hochwertigen<br />

Pkw, Lkw, Transportern und Omnibussen. Maßgeschneiderte<br />

Serviceleistungen rund um diese Produkte ergänzen das Angebot.<br />

Mit seinen starken Marken ist <strong>Daimler</strong> in nahezu allen Ländern der<br />

Erde vertreten. Das Unternehmen verfügt über Fertigungskapazitäten<br />

in insgesamt 18 Ländern und weltweit rund 8.000 Vertriebsstandorten.<br />

Mehr zu den weltweiten Standorten: Online B01<br />

Die globale Vernetzung der Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten<br />

sowie der Produktions- und Vertriebsstandorte eröffnet <strong>Daimler</strong><br />

beachtliche Potenziale zur Effizienzsteigerung, Vorteile im internationalen<br />

Wettbewerb und dadurch auch zusätzliche Wachstumsmöglichkeiten.<br />

Außerdem können wir unsere „grünen“ Antriebstechnologien<br />

in einem umfangreichen Fahrzeugportfolio einsetzen und<br />

gleichzeitig die Erfahrungen sowie das Know-how aus allen Teilen<br />

des Konzerns nutzen. Im Jahr <strong>2011</strong> erzielte <strong>Daimler</strong> einen Umsatz<br />

von 106,5 Mrd. Euro. Die einzelnen Geschäftsfelder haben hierzu<br />

wie folgt beigetragen: Mercedes-Benz Cars 52 Prozent, <strong>Daimler</strong><br />

Trucks 25 Prozent, Mercedes-Benz Vans 8 Prozent, <strong>Daimler</strong> Buses<br />

4 Prozent und <strong>Daimler</strong> Financial Services 11 Prozent.<br />

Mehr als 271.000 Mitarbeiter waren zum Jahresende <strong>2011</strong> weltweit<br />

für <strong>Daimler</strong> tätig.<br />

___Produktportfolio und Produktions-<br />

standorte<br />

Mercedes-Benz Cars. Das Produktangebot des Geschäftsfelds<br />

Mercedes-Benz Cars reicht von den hochwertigen Kleinwagen der<br />

Marke smart über die Premiumfahrzeuge der Marke Mercedes-<br />

Benz bis hin zur Luxuslimousine Maybach. Der Schwerpunkt der<br />

Produktion liegt in Deutschland, das Geschäftsfeld fertigt aber<br />

auch in den USA, in China, Frankreich, Südafrika, Indien, Vietnam<br />

und Indonesien. Weltweit verfügt Mercedes-Benz Cars derzeit<br />

über 17 Produktionsstätten. Zur Erweiterung der Modellpalette<br />

im Kompaktwagensegment haben wir in Ungarn ein neues Werk<br />

errichtet, das im Jahr 2012 den Betrieb aufnimmt. Mittelfristig erwarten<br />

wir weltweit ein deutliches Wachstum der Automobilnachfrage<br />

und überdurchschnittliche Zuwächse im Pkw-Premiumsegment.<br />

Damit wir an diesem Potenzial teilhaben können, schaffen wir<br />

zusätzliche Produktionskapazitäten – insbesondere in China und<br />

den USA. Die wichtigsten Märkte für Mercedes-Benz Cars waren im<br />

Jahr <strong>2011</strong> Deutschland mit 21 Prozent des Absatzes, die übrigen<br />

Märkte Westeuropas (24 Prozent), die USA (18 Prozent) und China<br />

(16 Prozent).<br />

27<br />

Produktionsstandorte<br />

von <strong>Daimler</strong><br />

Trucks weltweit<br />

<strong>Daimler</strong> Trucks. Als der größte weltweit<br />

aufgestellte Hersteller von Lkw über<br />

6 Tonnenentwickelt und fertigt das<br />

Geschäftsfeld <strong>Daimler</strong> Trucks in einem<br />

globalen Verbund Lkw der Marken Mercedes-Benz,<br />

Freightliner, Western Star<br />

und Fuso. Die insgesamt 27 Produktionsstandorte<br />

befinden sich in der NAFTA<br />

(14, davon 11 in den USA und 3 in Mexi-<br />

ko), in Europa (7), Asien (3), Südamerika (2) und Afrika (1). In Brasilien<br />

werden ab dem Jahr 2012 der schwere Lkw Mercedes-Benz<br />

Actros sowie der mittelschwere Accelo für den lateinamerikanischen<br />

Markt produziert. Ein neues Lkw-Werk entsteht derzeit auch in<br />

Chennai, Indien; dort werden ab dem Herbst 2012 Lkw der neuen<br />

Marke BharatBenz gefertigt. Zum Ausbau unserer Marktposition in<br />

China haben wir mit unserem Partner Beiqi Foton Motor Co., Ltd.<br />

ein Gemeinschaftsunternehmen gegründet. Beide Partner werden<br />

Auman, die Lkw-Marke von Foton, als Plattform zur Ausweitung des<br />

Geschäfts in China nutzen. Die Produktpalette von <strong>Daimler</strong> Trucks<br />

umfasst leichte, mittelschwere und schwere Lkw für den Fern-,<br />

Verteiler- und Baustellenverkehr sowie Spezialfahrzeuge für den<br />

Einsatz im kommunalen Bereich, in der Energiewirtschaft und bei<br />

der Feuerwehr. Aufgrund der engen produktionstechnischen Verknüpfung<br />

zählen auch die Omnibusse der Marken Thomas Built<br />

Buses und Fuso zum Produktangebot von <strong>Daimler</strong> Trucks. Die wichtigsten<br />

Absatzmärkte für das Geschäftsfeld waren im Jahr <strong>2011</strong>


Der <strong>Daimler</strong>-Konzern (Stand: 31.12.<strong>2011</strong>)<br />

Marken<br />

Rechtsform<br />

Vorstand<br />

Aufsichtsrat<br />

Zentrale<br />

Beschäftigte<br />

Auszubildende<br />

Marktkapitalisierung<br />

Bilanzsumme<br />

Mercedes-Benz, smart, Maybach, Freightliner, Fuso, Western Star, Thomas Built Buses, Orion, Setra, BharatBenz,<br />

Mercedes-Benz Bank, Mercedes-Benz Financial, <strong>Daimler</strong> Trucks Financial<br />

Aktiengesellschaft (AG) nach deutschem Recht<br />

Asien (32 Prozent), die NAFTA mit 27 Prozent, Europa (22 Prozent)<br />

und Lateinamerika ohne Mexiko (15 Prozent).<br />

Nach der Übernahme von Tognum, die wir im Berichtsjahr gemeinsam<br />

mit Rolls-Royce Holdings plc vollzogen haben, wird unsere<br />

50-Prozent-Beteiligung an der neu gegründeten Engine Holding<br />

GmbH durch <strong>Daimler</strong> Trucks verantwortet. Das neue Unternehmen<br />

ist ein weltweit führender Anbieter von Komplettsystemen im<br />

Bereich der Industriemotoren.<br />

76 %<br />

des Absatzes von<br />

Mercedes-Benz Vans<br />

stammen aus Europa<br />

Mercedes-Benz Vans. Das Geschäftsfeld<br />

Mercedes-Benz Vans produziert<br />

an insgesamt sieben Standorten: in<br />

Deutschland, Spanien, USA, Argentinien,<br />

Vietnam und seit April 2010 im Rahmen<br />

des Gemeinschaftsunternehmens<br />

Fujian <strong>Daimler</strong> Automotive Co., Ltd.<br />

auch in China. Ab dem Jahr 2013 soll<br />

der Mercedes-Benz Sprinter in unserem<br />

Auftrag auch von unserem Partner GAZ in Russland gefertigt werden.<br />

Das Produktangebot besteht aus den Baureihen Sprinter, Vito,<br />

Viano und Vario in den Gewichtsklassen von 1,9 bis 7,5 Tonnen.<br />

Unternehmensprofil__14__15<br />

Dr. Dieter Zetsche (Vorsitzender des Vorstands und Leiter Mercedes-Benz Cars),<br />

Dr. Wolfgang Bernhard (Produktion und Einkauf Mercedes-Benz Cars & Mercedes-Benz Vans),<br />

Dr. Christine Hohmann-Dennhardt (Integrität und Recht),<br />

Wilfried Porth (Personal und Arbeitsdirektor),<br />

Andreas Renschler (Leiter <strong>Daimler</strong> Trucks),<br />

Bodo Uebber (Finanzen & Controlling/<strong>Daimler</strong> Financial Services),<br />

Prof. Dr. Thomas Weber (Konzernforschung & Mercedes-Benz Cars Entwicklung, Vorsitzender des <strong>Daimler</strong> Sustainability Board)<br />

Besteht aus zehn Aktionärsvertretern und zehn Arbeitnehmervertretern unter dem Vorsitz von Dr. Manfred Bischoff.<br />

Der Aufsichtsrat überwacht und berät den Vorstand bei der Geschäftsführung.<br />

Stuttgart/Deutschland<br />

271.370<br />

8.499<br />

36,2 Mrd. Euro<br />

148,1 Mrd. Euro<br />

Die wichtigsten Märkte liegen mit insgesamt 76 Prozent des Absatzes<br />

bislang noch in Europa. Über entsprechende Vertriebs- und<br />

Produktionsaktivitäten vor Ort werden zunehmend aber auch die<br />

Wachstumsmärkte in Südamerika und Asien sowie der russische<br />

Markt erschlossen. In den USA wird der Sprinter nicht nur als Mercedes-Benz,<br />

sondern auch unter der Marke Freightliner vertrieben.<br />

<strong>Daimler</strong> Buses. Mit den Marken Mercedes-Benz, Setra und Orion<br />

ist <strong>Daimler</strong> Buses in seinen Kernmärkten im Segment über 8 Tonnen<br />

weiterhin mit Abstand Marktführer. Das Angebot umfasst Stadt-,<br />

Überland- und Reisebusse sowie Fahrgestelle. Die größten der insgesamt15<br />

Produktionsstandorte liegen in Deutschland, Frankreich,<br />

Spanien, der Türkei, Argentinien, Brasilien, Kanada, Mexiko und<br />

den USA. 43 Prozent des Umsatzes erzielte <strong>Daimler</strong> Buses in Westeuropa,<br />

11 Prozent in den NAFTA-Märkten und 29 Prozent in Lateinamerika<br />

(ohne Mexiko). Während wir in Europa und der NAFTA-<br />

Region hauptsächlich Komplettbusse verkaufen, konzentriert sich<br />

das Geschäft in Lateinamerika, Afrika und Asien auf die Produktion<br />

und den Vertrieb von Fahrgestellen.<br />

<strong>Daimler</strong> Financial Services. Das Geschäftsfeld <strong>Daimler</strong> Financial<br />

Services unterstützt weltweit den Absatz der Automobilmarken des


<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.<br />

http://nachhaltigkeit.daimler.com<br />

<strong>Daimler</strong>-Konzerns in nahezu 40 Ländern. Das Angebot beinhaltet im<br />

Wesentlichen maßgeschneiderte Finanzierungs- und Leasingangebote<br />

für Endkunden und Händler. Zum Leistungsspektrum gehören<br />

auch Versicherungen, Flottenmanagement, Anlageprodukte, Kreditkarten<br />

und Carsharing. Die Schwerpunkte der Aktivitäten liegen<br />

in Westeuropa und Nordamerika. Im Berichtsjahr wurden mehr als<br />

40 Prozent der von <strong>Daimler</strong> verkauften Fahrzeuge von <strong>Daimler</strong><br />

Financial Services finanziert. Das Vertragsvolumen von 71,7 Mrd.<br />

Euro entspricht einem Bestand von 2,6 Mio. Fahrzeugen. Im zweiten<br />

Quartal <strong>2011</strong> hat <strong>Daimler</strong> Financial Services den neuen Geschäftsbereich<br />

„Mobility Services“ gestartet und damit sein Geschäftsmodell<br />

erweitert.<br />

Hierzu wurde das Geschäft von car2go dem Geschäftsfeld <strong>Daimler</strong><br />

Financial Services zugeordnet. Am Konsortium Toll Collect, das in<br />

Deutschland ein System zur elektronischen Mauterhebung bei Lkw<br />

über 12 Tonnen betreibt, ist <strong>Daimler</strong> Financial Services mit 45 Prozent<br />

beteiligt.<br />

An der European Aeronautic Defence and Space Company (EADS),<br />

einem führenden Unternehmen der Luftfahrt-, Raumfahrt- und<br />

Verteidigungsindustrie, war die <strong>Daimler</strong> AG über eine Tochtergesellschaft<br />

zum Jahresende <strong>2011</strong> mit 22,5 Prozent beteiligt. Wirtschaftlich<br />

betrachtet lag der Anteil von <strong>Daimler</strong> an der EADS bei<br />

15 Prozent, da ein Konsortium von nationalen und internationalen<br />

Investoren mit einem Drittel an der Tochtergesellschaft beteiligt<br />

ist, die den EADS-Anteil hält.<br />

Über ein breit gefächertes Netz von Beteiligungen, Gemeinschaftsunternehmen<br />

und Kooperationen ist <strong>Daimler</strong> in die globale Automobilindustrie<br />

und in angrenzende Wirtschaftsbereiche eingebunden.<br />

Die Aufstellung des Anteilsbesitzes der <strong>Daimler</strong> AG gemäss § 285<br />

und § 313 HGB finden Sie im Internet unter<br />

http://www.daimler.com/ir/ergebnis<strong>2011</strong>.<br />

Portfolioveränderungen. Mit gezielten Investitionen und richtungsweisenden<br />

Partnerschaften haben wir im Jahr <strong>2011</strong> unser Kerngeschäft<br />

gestärkt, neue Technologien vorangetrieben und zusätzliche<br />

Wachstumspotenziale erschlossen. Dabei haben wir uns auf die<br />

kontinuierliche Weiterentwicklung unseres bestehenden Geschäftsportfolios<br />

konzentriert.<br />

Im Januar <strong>2011</strong> haben <strong>Daimler</strong> und Toray Industries, Inc. einen Vertrag<br />

zur Gründung eines Joint Venture für die Herstellung und Vermarktung<br />

von Fahrzeugteilen aus karbonfaserverstärkten Kunststoffen<br />

(CFK) abgeschlossen. Im Rahmen der Entwicklungsvereinbarung,<br />

die bereits im März 2010 unterzeichnet wurde, gelang es<br />

beiden Unternehmen, eine hocheffiziente Verfahrenstechnologie<br />

für die Serienfertigung von CFK-Teilen zu entwickeln, die einen<br />

deutlich kürzeren Formgebungszyklus bringen wird. <strong>Daimler</strong> und<br />

Toray beabsichtigen, ihre gemeinsamen Aktivitäten in der Entwicklung<br />

weiter voranzutreiben, um eine Produktionstechnologie für<br />

die Serienfertigung zu erhalten, die auch hinsichtlich der Kosten<br />

äußerst attraktiv ist. Das Joint Venture wird die CFK-Bauteile herstellen<br />

und vermarkten und so die Einführung von Karbonfaser-<br />

Verbundmaterialien im Automobilbereich gerade für den Serieneinsatz<br />

weiter vorantreiben.<br />

Im Juli haben <strong>Daimler</strong> und die Robert Bosch GmbH die Verträge<br />

zur Gründung eines 50:50-Joint-Venture für Elektromotoren unterzeichnet.<br />

Das neue Unternehmen firmiert unter dem Namen<br />

EM-motive GmbH und wird künftig innovative Elektromotoren für<br />

Elektrofahrzeuge entwickeln und produzieren.<br />

Mit der Zustimmung aller relevanten Behörden haben <strong>Daimler</strong> und<br />

Rolls-Royce im August <strong>2011</strong> die Freigabe für die Übernahme von<br />

Tognum durch die Engine Holding GmbH erhalten. Die Engine Holding,<br />

an der <strong>Daimler</strong> und Rolls-Royce jeweils zu 50 Prozent beteiligt<br />

sind, hat sich inzwischen rund 99 Prozent der Anteile gesichert. Mit<br />

der Übernahme werden <strong>Daimler</strong> und Rolls-Royce einen führenden<br />

Anbieter von Komplettsystemen im Industriemotorenbereich schaffen.<br />

Das Unternehmen verfügt über eine breite globale Aufstellung<br />

hinsichtlich Produkten, Dienstleistungen und Systemlösungen.<br />

Im September <strong>2011</strong> erhielten <strong>Daimler</strong> und Foton vom chinesischen<br />

Handelsministerium die abschließende Genehmigung für ihr Joint<br />

Venture Beijing Foton <strong>Daimler</strong> Automotive Co., Ltd. zur Produktion<br />

und zum Vertrieb von mittelschweren und schweren Lkw. <strong>Daimler</strong><br />

ist mit 50 Prozent an diesem Gemeinschaftsunternehmen beteiligt<br />

und wird dadurch seine Wettbewerbsposition im chinesischen Markt<br />

weiter ausbauen. Die Lkw werden unter dem Namen „Auman“,<br />

der Lkw-Marke von Foton, vertrieben. <strong>Daimler</strong> wird sein technologisches<br />

Know-how, insbesondere in den Bereichen Dieselmotoren<br />

und Abgassysteme, einbringen.<br />

Unsere Zusammenarbeit mit dem russischen Lkw-Hersteller Kamaz<br />

haben wir im September erweitert. <strong>Daimler</strong> und Kamaz gehen über<br />

das bereits Ende 2010 beschlossene Joint Venture zur Produktion<br />

von Achsen hinaus und haben ein Memorandum of Understanding<br />

zur Belieferung und Lizenzierung des Axor-Fahrerhauses unterzeichnet,<br />

das in der neuen Kamaz-Lkw-Baureihe verbaut werden soll.<br />

Die <strong>Daimler</strong> AG und die Bundesregierung haben sich im November<br />

<strong>2011</strong> grundsätzlich darauf verständigt, dass die KfW Bankengruppe<br />

7,5 Prozent der Aktienanteile von <strong>Daimler</strong> an der European Aeronautic<br />

Defence and Space Company N.V. (EADS) übernehmen soll.<br />

Der Verkauf der Aktien ist für das Jahr 2012 vorgesehen. <strong>Daimler</strong><br />

soll 7,5 Prozent der Aktien, 15 Prozent der Stimmrechte und die<br />

industrielle Führung auf deutscher Seite behalten.<br />

<strong>Daimler</strong> und die AKKA Technologies SA haben am 7. Dezember<br />

<strong>2011</strong> einen Vertrag zum Verkauf der Mehrheit der <strong>Daimler</strong>-Tochter<br />

MBtech Group an AKKA unterzeichnet. Der Entwicklungs- und Technologieberater<br />

AKKA übernimmt – vorbehaltlich der Zustimmung<br />

der Kartellbehörden – 65 Prozent an der Sindelfinger Gesellschaft.<br />

<strong>Daimler</strong> bleibt dabei ein langfristig und strategisch engagierter<br />

Gesellschafter und wichtiger Kunde von MBtech. Durch den Einstieg<br />

von AKKA entsteht eines der größten europäischen Ingenieur- und<br />

Beratungsdienstleistungs-Unternehmen. AKKA bedient die Branchen<br />

Automobil, Luftfahrt, Raumfahrt, Transport und Energie.<br />

MBtech hat seinen Tätigkeitsschwerpunkt im Automobilsektor.<br />

Beide Unternehmen ergänzen sich in ihrer regionalen Aufstellung<br />

und im Kundenportfolio.


Wichtige Ereignisse<br />

des Jahres <strong>2011</strong><br />

JANUAR–MÄRZ<br />

Aufbruch ins Jubiläumsjahr <strong>2011</strong>. Mit einem Festakt und einer Werbekampagne<br />

unter dem Motto „125! Jahre Erfinder des Automobils“ eröffnete<br />

<strong>Daimler</strong> das Jubiläumsjahr. <strong>Daimler</strong>-Mitarbeiter erhielten weltweit eine Jubiläums-<br />

Sonderzahlung in Höhe von insgesamt 125 Mio. Euro.<br />

Startschuss für den F-CELL World<br />

Drive. In Stuttgart brachen Ende Januar<br />

drei Mercedes-Benz B-Klasse F-CELL zu<br />

einer Tour rund um den Globus auf. In 125<br />

Tagen haben sie vier Kontinente und 14<br />

Länder durchquert. Mit an Bord waren auch<br />

zwei <strong>Daimler</strong>-Mitarbeiterreporter, die aus<br />

über 1.000 Bewerbern ausgewählt wurden.<br />

Branchen-Champion beim Bau grüner Nutzfahrzeuge. Im Februar<br />

lief im Werk Mount Holly in North Carolina das 1.000ste Hybrid-Nutzfahrzeug vom<br />

Band, ein Freightliner vom Typ Business Class M2 106 Hybrid. Damit setzte sich<br />

<strong>Daimler</strong> Trucks North America bei der Entwicklung von Nutzfahrzeugen mit alternativen<br />

Antrieben an die Spitze der Branche.<br />

Spenden für die Katastrophenopfer in Japan. Nach dem Erdbeben<br />

und Tsunami stellte <strong>Daimler</strong> 2 Mio. Euro sowie 50 Fahrzeuge bereit, um die Hilfsmaßnahmen<br />

im Land zu unterstützen. Außerdem spendeten über 12.000 Beschäftige<br />

mehr als 600.000 Euro für die Opfer der Katastrophe.<br />

APRIL–JUNI<br />

1 Mio. Dollar für Hilfe nach Tornados. Am 27. April richteten Tornados<br />

im Süden der USA große Schäden an. Zur Bewältigung der Folgen spendeten<br />

<strong>Daimler</strong> und das Mercedes-Benz Werk Tuscaloosa insgesamt über 1 Mio. US-Dollar<br />

an Hilfsorganisationen in Alabama.<br />

Start frei für „fairplay. Werte<br />

leben. Werte schaffen.“ Ende Mai<br />

begann <strong>Daimler</strong> die Kampagne „fairplay“.<br />

Ziel ist es, den Mitarbeitern ein gemeinsames<br />

Verständnis von richtigem und<br />

falschem Verhalten zu vermitteln und eine Unternehmenskultur des vertrauensvollen<br />

Miteinanders zu fördern.<br />

125 Mitarbeiter-Projekte bewegen was. Am 6. Juni kürte eine Jury<br />

die 125 Gewinner von „Wir bewegen was!“ Mit der Initiative unterstützte <strong>Daimler</strong><br />

im Jubiläumsjahr das ehrenamtliche Engagement von Mitarbeitern in Projekten<br />

der Nachhaltigkeit. Die 125 Sieger-Projekte erhielten jeweils bis zu 5.000 Euro.<br />

FOKUS<br />

Unternehmensprofil__16__17<br />

Weltpremiere des neuen Actros. Der neue Actros ist der erste Lkw,<br />

der konsequent auf die kommende Euro-VI-Abgasregelung ausgerichtet ist.<br />

Auch in puncto Wirtschaftlichkeit, Komfort und Fahrdynamik setzt er Maßstäbe.<br />

Am 21. Juni feierte er in Brüssel seine Weltpremiere.<br />

JULI–SEPTEMBER<br />

Joint Venture für Elektromotoren.<br />

Im Juli unterzeichneten <strong>Daimler</strong> und die<br />

Robert Bosch GmbH die Verträge zur Gründung<br />

der EM-motive GmbH. Der Entwicklungsstandort<br />

des 50:50-Joint-Venture für<br />

Elektromotoren wird in der Nähe der beiden<br />

Mutterhäuser im Raum Stuttgart liegen.<br />

Service mit Bestnote „sehr gut“.<br />

Beim Werkstättentest des ADAC – Deutschlands größter Automobilclub – erhielt<br />

Mercedes-Benz am 28. August die Note „sehr gut“ und verteidigte zudem seinen<br />

Titel als Testsieger. Insgesamt wurden 75 Servicebetriebe von 15 Automobilmarken<br />

getestet.<br />

<strong>Daimler</strong> Women’s Conference. Im September trafen sich in Detroit mehr<br />

als 250 <strong>Daimler</strong>-Kolleginnen aus 11 Ländern, um auf der vierten <strong>Daimler</strong> Women’s<br />

Conference über Diversity und Inclusion zu diskutieren. Erstmals unterstützten<br />

Mercedes-Benz Financial Services und <strong>Daimler</strong> Trucks North America die Konferenz.<br />

OKTOBER–DEZEMBER<br />

Vereinbarung zur Zukunftssicherung fortgeschrieben. Am 5. Oktober<br />

stand fest: Die Gesamtbetriebsvereinbarung „Zukunftssicherung 2012“<br />

wird in der „Zukunftssicherung <strong>Daimler</strong>“ im Wesentlichen unverändert bis Ende<br />

2016 fortgeschrieben. Sie enthält Regelungen zur Flexibilität und Beschäftigungssicherung.<br />

Stakeholder-Dialog zur Nachhaltigkeit. Beim „<strong>Daimler</strong> Sustainability<br />

Dialogue“ diskutierten am 2. und 3. November in Stuttgart mehr als 170 interne<br />

und externe Experten über die Nachhaltigkeitsthemen des Unternehmens. Die<br />

jährliche Dialog-Veranstaltung dient als Forum für den Austausch von Erfahrungen<br />

und Sichtweisen rund um das Thema Nachhaltigkeit. Zuvor fanden bereits Stakeholder-Dialoge<br />

in Peking und <strong>2011</strong> erstmals in Washington statt.<br />

car2go wird zum Exportschlager.<br />

Mit dem Start in Wien Mitte November ist<br />

car2go nunmehr in zehn Städten in Europa<br />

und den USA vertreten. Insgesamt stehen<br />

2.000 smart fortwo für Kunden bereit,<br />

davon 605 lokal emissionsfrei betriebene<br />

smart fortwo electric drive; Ende des Jahres<br />

zählte car2go 60.000 eingetragene Nutzer<br />

– doppelt so viele wie Ende 2010.<br />

Integrität im Dialog. Am 17. November fand die Auftaktveranstaltung zu<br />

dieser unternehmensweiten Intiative statt, mit der wir fach- und hierarchieübergreifend<br />

ein gemeinsames Verständnis von Integrität entwickeln und im gesamten<br />

Unternehmen verankern wollen. Die Ergebnisse fließen in die neue Verhaltensrichtlinie<br />

ein.<br />

Übersicht der wichtigsten Auszeichnungen des Jahres <strong>2011</strong>:<br />

Online B02


<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.<br />

http://nachhaltigkeit.daimler.com<br />

__Nachhaltige<br />

Unternehmensführung<br />

Bilanz <strong>2011</strong><br />

___Inhalt<br />

20___Unsere Nachhaltigkeitsstrategie<br />

20___Grundsätze und Richtlinien<br />

22___Fokus: Unser Engagement im UN Global Compact<br />

24___Konzernweites Nachhaltigkeitsmanagement<br />

26___Stakeholder-Dialog<br />

29___Materialität und Einbindung der Stakeholder<br />

Messbare<br />

Fortschritte<br />

Konkrete Maßnahmen zur Nachhaltigkeit. Im<br />

Austausch mit unseren Stakeholdern haben wir<br />

für unser Nachhaltigkeitsprogramm 2010–2020<br />

messbare Ziele definiert. Sie betreffen die<br />

Bereiche Nachhaltigkeitsmanagement, produktbezogene<br />

Themen, betrieblicher Umweltschutz,<br />

Mitarbeiter und gesellschaftliche Verantwortung<br />

und werden durch umfangreiche Initiativen und<br />

Projekte gefördert.<br />

Seite 28


UN Global<br />

Compact<br />

Wertebasis für nachhaltiges Handeln. Unsere<br />

Unternehmenskultur gründet auf höchsten ethischen<br />

Ansprüchen. Das Fundament bilden die<br />

10 Prinzipien des UN Global Compact, der größten<br />

multinationalen Nachhaltigkeitsinitiative der Welt.<br />

Seite 22<br />

50Experten<br />

Konstruktiver Dialog. Dieses Jahr fand unser<br />

zweiter „<strong>Daimler</strong> Sustainability Dialogue“ in China<br />

statt. Über 50 Experten aus chinesischen und<br />

internationalen Organisationen diskutierten lokale<br />

unternehmensbezogene Nachhaltigkeitsfragen.<br />

Analog zum jährlichen Stuttgarter haben wir<br />

erstmals einen „<strong>Daimler</strong> Sustainability Dialogue“<br />

in Washington D.C., USA, durchgeführt.<br />

Seite 26 ff. Online C06<br />

Nachhaltige Unternehmensführung__18__19<br />

Integrität und Recht<br />

Vorstand erweitert. Dr. Christine Hohmann-<br />

Dennhardt ist seit <strong>2011</strong> als Vorstandsmitglied<br />

für das Ressort Integrität und Recht verantwortlich.<br />

Damit haben wir die Thematik konzernweit<br />

aufgewertet.<br />

Seite 22


<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.<br />

http://nachhaltigkeit.daimler.com<br />

<strong>Daimler</strong>-Zielsystem<br />

Exzellente<br />

Produkte mit<br />

hervorragendem<br />

Kundenerlebnis<br />

___Unsere Nachhaltigkeitsstrategie<br />

Führende<br />

Marken<br />

Seit 2010 haben wir den Anspruch der Nachhaltigkeit in unserem<br />

strategischen Zielsystem verankert und damit dessen zentrale<br />

Bedeutung für unsere Unternehmenstätigkeit formal bestätigt. Das<br />

<strong>Daimler</strong>-Zielsystem führt insgesamt sechs strategische Dimensionen<br />

zusammen, die nach unserer Überzeugung maßgeblich sind,<br />

um unser übergeordnetes Ziel zu erreichen: profitabel zu wachsen<br />

und den Wert unseres Unternehmens nachhaltig zu steigern. Diesem<br />

Bestreben zugrunde liegen vier Werte, die wir bei <strong>Daimler</strong> leben<br />

wollen – Begeisterung, Wertschätzung, Integrität und Disziplin.<br />

Was heißt das? Mit unseren Marken, Produkten und Dienstleistungen<br />

wollen wir unsere Kunden begeistern. Dabei streben wir in unseren<br />

Marktsegmenten die Spitzenposition an. Mit wegweisenden<br />

Technologien wollen wir Vorreiter in puncto umweltverträgliche<br />

Antriebstechnologien und Sicherheit sein. Als global tätiges Unternehmen<br />

verfolgen wir den Anspruch, unsere Position in traditionellen<br />

Märkten zu sichern und in neuen Märkten auszubauen.<br />

Der Schlüssel dafür sind motivierte und leistungsstarke Mitarbeiter<br />

ebenso wie die Verpflichtung zu Nachhaltigkeit und eine herausragende<br />

Umsetzung entlang der gesamten Wertschöpfungskette.<br />

Profitables<br />

Wachstum<br />

Innovations-<br />

und Technologieführerschaft<br />

Herausragende Umsetzung & Nachhaltigkeit<br />

Hoch motivierte und leistungsstarke Mitarbeiter<br />

Globale<br />

Präsenz und<br />

Vernetzung<br />

Begeisterung Wertschätzung Integrität Disziplin<br />

Strukturiertes und integriertes Verständnis von Nachhaltigkeit.<br />

Der formale Stellenwert von Nachhaltigkeit in unserem<br />

<strong>Daimler</strong>-Zielsystem korrespondiert mit dem Anspruch, unsere konzernweite<br />

Nachhaltigkeitsstrategie kontinuierlich weiterzuentwickeln<br />

und zu präzisieren. Einen Schwerpunkt sehen wir weiterhin<br />

darin, die bestehenden Nachhaltigkeitsaktivitäten und -teilstrategien<br />

noch besser aufeinander abzustimmen und in einem effektiven<br />

strategischen Gesamtkonzept zusammenzuführen, das weltweit<br />

alle Ebenen und Geschäftsfelder einschließt. Nur wenn wir eine<br />

solche strukturierte und integrierte Auffassung von Nachhaltigkeit<br />

entwickeln und in unserer Unternehmenskultur verankern, können<br />

wir auf lange Sicht erfolgreich sein.<br />

___Grundsätze und Richtlinien<br />

Um international handlungsfähig zu bleiben, müssen wir sicherstellen,<br />

dass unsere Geschäftstätigkeit überall mindestens rechtlichen<br />

Anforderungen genügt. An unseren Standorten rund um die Welt<br />

haben wir es allerdings mit zum Teil sehr unterschiedlichen Gesetzgebungen<br />

zu tun. Um uns in diesem komplexen rechtlichen Umfeld<br />

zu orientieren, aber auch, um in Ländern mit weniger ausgeprägter<br />

Gesetzgebung selbst Maßstäbe zu setzen, haben wir eigene Grundsätze<br />

und Richtlinien entwickelt, die für unsere Beschäftigten weltweit<br />

verbindlich gelten. Der dahinter stehende Anspruch lautet,<br />

eine Unternehmenskultur zu schaffen, die über gesetzliche Anforderungen<br />

hinaus anspruchsvollen ethischen Ansprüchen genügt<br />

und damit branchenweit beispielhaft ist.


Elemente unserer Nachhaltigkeitsstrategie<br />

Gemeinsames Nachhaltigkeitsverständnis: Indem wir definieren, was Nachhaltigkeit für<br />

uns heißt, schaffen wir für alle Beschäftigten bis hin zum Topmanagement einen Orientierungsrahmen<br />

und unterstreichen die Bedeutung von Nachhaltigkeit in allen Geschäftsprozessen.<br />

Orientierung an fünf inhaltlichen Dimensionen: Als weltweit tätiger Automobilkonzern<br />

mit mehr als 260.000 Mitarbeitern werden an uns spezifische Nachhaltigkeitsanforderungen gestellt.<br />

Wir greifen sie in fünf inhaltlichen sowie einer übergreifenden Strategiedimension zur Managementverantwortung<br />

auf, die den Rahmen für unser Nachhaltigkeitsengagement bilden.<br />

Dialog und Transparenz: Der Weg zu einer nachhaltigen Entwicklung ist eine gesellschaftliche<br />

Verpflichtung. Deswegen suchen wir den Dialog mit unseren Stakeholdern, arbeiten in Initiativen wie dem<br />

UN Global Compact mit und legen in unserer <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong>erstattung Rechenschaft über unsere<br />

Bemühungen ab.<br />

Bekenntnis zu Grundsätzen und Richtlinien: Indem wir die im gesellschaftlichen Dialog<br />

entwickelten Prinzipien in eigene Handlungsrichtlinien übersetzen, präzisieren und entfalten wir unser<br />

Nachhaltigkeitsverständnis.<br />

Ableitung unseres Nachhaltigkeitsprogramms: In einer Materialitätsanalyse definieren<br />

wir vorrangige Handlungsfelder, aus denen wir konkrete Nachhaltigkeitsziele und -maßnahmen ableiten.<br />

Mithilfe von Kennzahlen und einem Monitoringinstrument überwachen wir deren Umsetzung.<br />

Umsetzung im konzernweiten Nachhaltigkeitsmanagement: Eine Schlüsselrolle in<br />

der Verzahnung unserer bereichsspezifischen Nachhaltigkeitsmanagementsysteme, Strukturen und<br />

Prozesse übernimmt unser Sustainability Board (CSB). Schlüsselkennzahlen und ein regelmäßiger<br />

Überprüfungsprozess stellen Transparenz und eine systematische Erfolgskontrolle sicher.<br />

Prozessorientierung: Die kontinuierliche Überprüfung und mögliche Korrektur der strategischen<br />

Ausrichtung ist ein entscheidender Teil des Strategieprozesses. Das Feedback unserer Stakeholder<br />

hilft uns, unsere Leistung und unsere Fortschritte genau einzuschätzen und zu erkennen, wo wir noch<br />

besser werden können.<br />

Verankerung in unserem Führungsansatz: Die Verantwortung für eine nachhaltige<br />

Unternehmenstätigkeit ist eine Führungsaufgabe. Das Vergütungsschema unseres Topmanagements<br />

und die Zielvereinbarungen unserer Führungskräfte setzen hierfür Anreize.<br />

Einbeziehung der Mitarbeiter: Unsere Beschäftigten sind zugleich eine wichtige Stakeholder-<br />

Gruppe und maßgebliche Gestalter nachhaltiger operativer Prozesse. Eine elementare Bedeutung in unserer<br />

Nachhaltigkeitsstrategie haben daher Mitarbeiterkommunikation und -schulungen ebenso wie alle<br />

Instrumente, die es unseren Beschäftigten ermöglichen, sich mit ihrer Meinung und mit Verbesserungsvorschlägen<br />

einzubringen.<br />

Nachhaltige Unternehmensführung__20__21<br />

Unser Verständnis von Nachhaltigkeit:<br />

Seite 20<br />

Siehe Grafik:<br />

Seite 23<br />

Stakeholder-Dialog:<br />

Seite 26 ff.<br />

UN Global Compact:<br />

Seite 22<br />

Grundsätze und Richtlinien:<br />

Seite 20 ff.<br />

Materialität und Handlungsfelder:<br />

Seite 29 f.<br />

Unser Nachhaltigkeitsprogramm:<br />

Seite 31 ff.<br />

Konzernweites Nachhaltigkeitsmanagement:<br />

Seite 24 ff.<br />

Führungskräftevergütung:<br />

Seite 90<br />

Vergütungsgrundsätze für den Vorstand:<br />

Online C03 und<br />

Geschäftsbericht <strong>2011</strong>, Seite 161 ff.<br />

Unsere Konzern-Mitarbeiterbefragung:<br />

Seite 92<br />

Ideenmanagement und Innovationsprozesse:<br />

Seite 56 ff.


__Unser Engagement im<br />

UN Global Compact<br />

Der UN Global Compact ist die zurzeit größte multinationale Nachhaltigkeitsinitiative<br />

der Welt. Im Jahr 2000 gehörte <strong>Daimler</strong> zu ihren<br />

Gründungsmitgliedern, seitdem haben wir unsere Mitwirkung weiter<br />

ausgebaut. So sind wir Mitglied im Deutschen Global Compact<br />

Netzwerk (DGCN) und als gewähltes Mitglied in dessen Lenkungskreis<br />

aktiv. Außerdem engagieren wir uns in verschiedenen thematischen<br />

Arbeitsgruppen weltweit – etwa zur Korruptionsbekämpfung<br />

– sowie in lokalen Netzwerken, wie in Ägypten und Polen. Dieses<br />

Engagement werden wir in Zukunft weiter ausbauen.<br />

Seit ihrer Gründung im Jahr <strong>2011</strong> sind wir zudem Mitglied in der<br />

UN Global Compact LEAD-Gruppe – als einziger Automobilhersteller<br />

unter den über 50 Gründungsmitgliedern. Die LEAD-Gruppe verfolgt<br />

das Ziel, dringende Nachhaltigkeitsfragen und deren Management<br />

auf Führungsebene zu verankern. Dazu sollen Mitgliedsunter-<br />

nehmen den „Blueprint for Corporate Sustainability Leadership“<br />

implementieren, der mit detaillierten Anforderungen verbunden ist.<br />

Außerdem unterstützen die LEAD-Mitglieder die Umsetzung weiterer<br />

UN-Ziele durch öffentliche Fürsprache und strategische Partnerschaften.<br />

Ein kontinuierliches Engagement mit allen Ebenen des UN Global<br />

Compact pflegen wir im Bereich Compliance und Integrität. Im<br />

Mai <strong>2011</strong> waren wir in Berlin Gastgeber der Veranstaltung „Wettbewerbsvorteil<br />

durch Nachhaltigkeit“ der LEAD-Gruppe. Hier<br />

betonte Dr. Christine Hohmann-Dennhardt, <strong>Daimler</strong>-Vorstandsmitglied<br />

für Integrität und Recht, die zentrale Rolle der Unternehmensführung<br />

bei der Etablierung und Erhaltung von Vertrauen. Die Veranstaltung<br />

bot für Führungspersonal aus unterschiedlichen staatlichen,<br />

internationalen und zivilgesellschaftlichen Organisationen<br />

eine wertvolle Dialogplattform.<br />

<strong>Daimler</strong> hat es sich zur Aufgabe gemacht, seine operativen Stärken<br />

zu nutzen, um die Millennium-Entwicklungsziele bestmöglich<br />

zu unterstützen, zu denen sich 89 Mitgliedsstaaten der Vereinten<br />

Nationen im Jahr 2000 verpflichtet haben. So ist etwa das dritte<br />

Millennium-Entwicklungsziel – die Förderung der Gleichstellung<br />

von Frauen und Männern – ein erklärtes Unternehmensziel. Von<br />

zentraler Bedeutung ist für uns als Automobilhersteller auch das<br />

siebte Millennium-Entwicklungsziel, die Sicherstellung ökologischer<br />

Nachhaltigkeit.<br />

Maßnahmen für mehr Frauen in Führungspositionen: Seite 95<br />

Unsere Umweltziele: Seite 34 ff.<br />

Mehr zum UN Global Compact: http://www.unglobalcompact.org/<br />

FOKUS<br />

„ Wir sind auf einem sehr guten<br />

Weg, Integrität und Compliance<br />

nachhaltig im gesamten<br />

Unternehmen zu verankern.“<br />

Dr. Christine Hohmann-Dennhardt, Vorstandsmitglied der <strong>Daimler</strong> AG<br />

Integrität und Recht, Mitglied des Sustainability Board (CSB)<br />

Unsere Verhaltensrichtlinie. Ausgehend von unseren Unternehmenswerten<br />

Integrität, Begeisterung, Wertschätzung und Disziplin<br />

haben wir im Juli 1999 eine Verhaltensrichtlinie veröffentlicht,<br />

die verbindliche Maßstäbe für das Handeln aller Mitarbeiter und<br />

Führungskräfte setzt. Die Richtlinie, die wir derzeit unter Integritätsgesichtspunkten<br />

überarbeiten, umfasst alle wesentlichen Aspekte<br />

integren Verhaltens im Geschäftsbetrieb wie den Umgang mit<br />

Interessenkonflikten, das Verhalten gegenüber Parteien, Behörden,<br />

Wettbewerbern und Geschäftspartnern. Auch der Schutz der<br />

Umwelt ist darin aufgenommen.<br />

Grundsätze zur sozialen Verantwortung. 2003 haben wir die Verhaltensrichtlinie<br />

um die „Grundsätze zur sozialen Verantwortung“<br />

erweitert, auf die sich im September 2002 die Geschäftsleitung<br />

und die weltweite Arbeitnehmervertretung von <strong>Daimler</strong> verpflichtet<br />

haben. Mit ihnen setzen wir die universellen Prinzipien des UN<br />

Global Compact (siehe Kasten) in unserem Unternehmen um. So<br />

bekennen wir uns in unseren Grundsätzen zu der Verpflichtung,<br />

die international anerkannten Menschenrechte zu wahren, zum<br />

Grundsatz der Chancengleichheit und der Verhinderung jeder Form<br />

von rechtswidriger Diskriminierung und ausbeuterischer Arbeitsverhältnisse.<br />

Auch das Bemühen um die Sicherheit und Gesundheit<br />

unserer Mitarbeiter in aller Welt findet in den Grundsätzen seinen<br />

Ausdruck.<br />

Code of Ethics. Ebenfalls 2003 haben wir unsere Verhaltensrichtlinie<br />

durch den Code of Ethics ergänzt, der den Anforderungen des<br />

US-Rechts entspricht. Seine Grundsätze richten sich an unsere<br />

„Senior Officers“, gemeint sind Mitglieder des Vorstands und Führungskräfte.<br />

Einen vergleichbaren Verpflichtungscharakter nach<br />

deutschem Recht hat die für die Mitglieder des Vorstands geltende<br />

Geschäftsordnung.


Dimensionen unserer Nachhaltigkeitsstrategie<br />

Inhaltliche<br />

Dimensionen<br />

Verantwortliche<br />

Geschäftspartner<br />

Integrität und<br />

Compliance,<br />

nachhaltiges<br />

Management von<br />

Lieferantenbeziehungen<br />

Produktverantwortung<br />

Anspruch Wir bekennen uns Wir arbeiten an<br />

zur Einhaltung der Bereitstellung<br />

gesetzlicher und einer nachhaltigen<br />

ethischer Standards. Mobilität durch<br />

Dafür setzen wir sichere, verbrauchs-<br />

uns auch bei unseren und emissionsarme<br />

Geschäftspartnern<br />

und Lieferanten ein.<br />

Fahrzeuge.<br />

Wichtige<br />

Handlungsfelder<br />

und Zielindikatoren<br />

Auswahl<br />

zugeordneter<br />

Strategien<br />

und<br />

Maßnahmen<br />

Kraftstoffverbrauch<br />

und CO 2-<br />

Emissionen,<br />

Sicherheit der<br />

Produkte, Kundenzufriedenheit<br />

Unternehmensstrategie<br />

Nachhaltigkeitsstrategie<br />

Produktionsverantwortung<br />

Wir investieren<br />

in umweltschonende<br />

Produktions- und<br />

Verfahrenstechnik,<br />

basierend auf einem<br />

betrieblichen<br />

Umweltmanagementsystem.<br />

CO 2-Emissionen<br />

und Energieeffizienz,Schadstoff-<br />

und<br />

Lärmemissionen<br />

Mitarbeiterverantwortung<br />

Wir wertschätzen<br />

und fördern unsere<br />

Mitarbeiter durch<br />

attraktive Arbeitsbedingungen.<br />

Arbeitgeberattraktivität,<br />

gemessen am<br />

Commitment-<br />

Index (Mitarbeiterbefragung)<br />

und<br />

unserer Position<br />

im Personalmarketing<br />

Gesellschaftliche<br />

Verantwortung<br />

Wir erbringen<br />

positive Beiträge für<br />

unser gesellschaftliches<br />

Umfeld,<br />

die über unsere<br />

Geschäftstätigkeit<br />

hinausgehen.<br />

Managementverantwortung<br />

Einbezug der Stakeholder im Unternehmensumfeld, transparentes Reporting, Entwicklung und Umsetzung<br />

des konzernweiten Nachhaltigkeitsprogramms, Monitoring von Nachhaltigkeitsleistungen<br />

Lieferanten-Self-<br />

Assessments und<br />

-Trainings im Sinne<br />

der Nachhaltigkeitsrichtlinie<br />

für<br />

Lieferanten<br />

Integration von<br />

Nachhaltigkeitsstandards<br />

in<br />

On-Site-Assessments<br />

für neue<br />

Lieferanten<br />

Beschwerdemanagementprozess<br />

bei Compliance-<br />

Verstößen (u. a.<br />

Menschenrechte)<br />

Antriebsstrategie<br />

„Der Weg zum<br />

emissionsfreien<br />

Fahren“<br />

Kraftstoff-Roadmap<br />

Sicherheitsstrategie<br />

„Der Weg zum<br />

unfallfreien<br />

Fahren“<br />

Programme zur<br />

Verbesserung der<br />

Kundenzufriedenheit<br />

Berücksichtigung<br />

von Ansprüchen<br />

besonderer Kundengruppen<br />

Zertifizierte Umweltmanagementsysteme<br />

an den Standorten<br />

Maßnahmen etwa<br />

zur Senkung des<br />

Energieverbrauchs,<br />

zur vermehrten<br />

Nutzung erneuerbarer<br />

Energien, zur Luftreinhaltung<br />

und für<br />

ein verbessertes<br />

Abfall- und Ressourcenmanagement.<br />

Optimierung des<br />

Rohstoff- und<br />

Materialeinsatzes<br />

Nachhaltige Unternehmensführung__22__23<br />

Faire und leistungsgerechte<br />

Vergütung<br />

Mitarbeiterentwicklung<br />

und -förderung<br />

Diversity<br />

Management<br />

(Schwerpunkte:<br />

Frauen in Führungspositionen,<br />

Generationenvielfalt,<br />

Interkulturalität)<br />

Balance von Arbeitsund<br />

Privatleben<br />

Gute Kontakte zu<br />

Stakeholdern,<br />

gesellschaftliches<br />

Engagement,<br />

Spenden,<br />

Sponsoring,<br />

Stiftungen,<br />

Volunteering<br />

Jährliche „<strong>Daimler</strong><br />

Sustainability<br />

Dialogues“ mit<br />

systematischem<br />

Follow-up-Prozess<br />

Förderprojekte in<br />

den Bereichen<br />

Wissenschaft,<br />

Technologie und<br />

Umweltschutz, Kunst<br />

und Kultur, Bildung<br />

und Verkehrssicherheit<br />

sowie<br />

karitative Hilfsprojekte<br />

Dialog mit Politik<br />

und Communities<br />

an unseren Produktionsstandorten


<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.<br />

http://nachhaltigkeit.daimler.com<br />

Aufgaben des Sustainability Board<br />

Entwicklung und Steuerung der konzernweiten Nachhaltigkeitsstrategie<br />

und Koordination unternehmensweiter Nachhaltigkeitsinitiativen;<br />

Unterstützung der operativen Bereiche bei der Umsetzung;<br />

Verzahnung des zentralen, konzernweit ausgerichteten Nachhaltigkeitsengagements<br />

mit dem der Geschäftsbereiche bzw. Marken und Integration der<br />

fachspezifischen Managementsysteme und Teilstrategien;<br />

Analyse und Bewertung der Nachhaltigkeitsleistung des Konzerns;<br />

Koordination des Entscheidungsprozesses, der zur Festlegung des jährlichen<br />

Nachhaltigkeitsprogramms führt;<br />

Definition wesentlicher Handlungsfelder, Ableitung von Zielen und Maßnahmen;<br />

Leitung und Koordination des „<strong>Daimler</strong> Sustainability Dialogue“ in Stuttgart<br />

und an weiteren Standorten (<strong>2011</strong>: Peking, Washington);<br />

Vorbereitung von Entscheidungsvorlagen im Auftrag des Vorstandsvorsitzenden<br />

und, zusammen mit dem Sustainability Office, Unterstützung des Vorstands mit<br />

„Second Opinions“.<br />

House of Policies. Die Prinzipien unserer Verhaltensrichtlinie werden<br />

durch konkrete Konzern(rahmen)richtlinien und Handlungsempfehlungen<br />

umgesetzt. Sie dienen dazu, einheitliche, praktisch<br />

anwendbare und inhaltlich schlüssige Hinweise für alltägliche<br />

Geschäftssituationen zu geben. 2008 hat unser Vorstand zudem<br />

ein neues Richtlinienmanagement beschlossen. Das sogenannte<br />

„House of Policies“ führt alle konzernweiten Regelwerke zusammen<br />

und erleichtert so den Umgang und die Orientierung nochmals.<br />

Das gesamte <strong>Daimler</strong>-Regelwerk ist auf einem zentralen Intranetportal<br />

für alle Mitarbeiter zugänglich und abrufbar.<br />

Die Weiterentwicklung und Präzisierung unserer Handlungsrichtlinien<br />

ist eine kontinuierliche Aufgabe. Anstöße dafür kommen ebenso<br />

aus gesetzlichen Neuerungen wie aus unseren Stakeholder-Dialogen.<br />

Auch Initiativen, an denen wir mitwirken, und damit verbundene<br />

gemeinschaftliche Beschlüsse tragen zu einer Fortentwicklung bei.<br />

So haben wir <strong>2011</strong> die Implementierung des UN Global Compact<br />

vorangetrieben und einen konzernweiten Dialogprozess gestartet,<br />

um ein gemeinsames Verständnis von integrem Verhalten zu entwickeln.<br />

Im November 2010 hat der <strong>Daimler</strong>-Vorstandsvorsitzende<br />

Dr. Dieter Zetsche zudem das „Leitbild für verantwortliches Handeln<br />

in der Wirtschaft“ unterzeichnet, das konkrete Ansprüche an eine<br />

erfolgs- und werteorientierte Unternehmensführung formuliert.<br />

Auswahl wichtiger interner Grundsätze und Richtlinien: Online C01<br />

Integrität: Seite 44 ff.<br />

Leitbild für verantwortliches Handeln in der Wirtschaft: Online C02<br />

___Konzernweites<br />

Nachhaltigkeitsmanagement<br />

Nachhaltigkeitsmanagement ist bei <strong>Daimler</strong> oberste Führungsaufgabe.<br />

Aus diesem Grund haben wir die Verantwortung für zentrale<br />

Nachhaltigkeitsthemen in unserem Konzernvorstand verankert.<br />

Außerdem haben wir dafür gesorgt, dass unsere Sustainability-<br />

Governance-Struktur auf höchster Ebene optimal mit unserer durch<br />

deutsches Recht gesetzten Corporate-Governance-Struktur verzahnt<br />

ist.<br />

Vorstand, Aufsichtsrat und Hauptversammlung:<br />

Geschäftsbericht <strong>2011</strong> Seite 4 ff.<br />

Sustainability Governance. Unser zentrales Managementgremium<br />

für Nachhaltigkeit ist das „Sustainability Board“ (CSB). Hier haben<br />

wir alle nachhaltigkeitsrelevanten Managementprozesse und Verantwortlichkeiten<br />

auf höchster Ebene gebündelt. Das CSB wurde 2008<br />

auf Beschluss des Vorstands gegründet und ist direkt dem Vorstandsvorsitzenden<br />

zugeordnet. Geleitet wird es von einem Mitglied<br />

des Vorstands. Seit 2009 ist dies Prof. Dr. Thomas Weber, der im<br />

<strong>Daimler</strong>-Vorstand für Konzernforschung & Mercedes-Benz Cars<br />

Entwicklung verantwortlich ist. Er hat für das CSB den Anspruch formuliert,<br />

dass <strong>Daimler</strong> zu den Besten der Branche in Sachen Nachhaltigkeit<br />

gehören soll. Jede unternehmerische Entscheidung, auch<br />

Investitionsentscheidung, soll unter Nachhaltigkeitsgesichtspunkten<br />

geprüft und sorgfältig entschieden werden. Seit <strong>2011</strong> ist mit<br />

Dr. Christine Hohmann-Dennhardt ein weiteres Vorstandsmitglied<br />

im CSB. Unterstützt wird das Board vom Sustainability Office (CSO),<br />

das die Einbindung relevanter Zentralbereiche, etablierter Gremien<br />

sowie wichtiger Entscheidungsträger aus allen Geschäftsfeldern<br />

sicherstellt. Dazu zählen die Konzernorganisation Umweltschutz<br />

sowie das Human Resources CSR Committee, das personalpolitisch<br />

relevante Nachhaltigkeitsthemen konzernweit steuert. Diesem<br />

Komitee steht der Leiter Personal- und Arbeitspolitik vor, der den<br />

Personalbereich auf Konzernebene als Mitglied des CSB vertritt.<br />

2010 haben wir zudem im Geschäftsbereich <strong>Daimler</strong> Trucks ein<br />

Kernteam etabliert, das aus Vorgaben des Sustainability Board<br />

Nachhaltigkeitsinitiativen für den Truckbereich ableitet und weltweit<br />

abstimmt. Auch die einzelnen Zentral-Fachbereiche und andere operative<br />

Einheiten haben spezielle Gremien zur Steuerung von Nachhaltigkeitszielen<br />

geschaffen.<br />

Gute Corporate Governance ist ein zentrales Anliegen nachhaltiger<br />

Unternehmensführung. Wir verstehen darunter mehr als die<br />

bloße Erfüllung gesetzlicher Vorgaben. Vorstand und Aufsichtsrat<br />

haben den Anspruch, die Unternehmensführung und -überwachung<br />

an nationalen und internationalen Prinzipien auszurichten, um<br />

durch nachhaltige Wertschöpfung den dauerhaften Fortbestand


Sustainability Governance Structure<br />

Board of Management<br />

<strong>Daimler</strong> Trucks Produktion und<br />

Einkauf<br />

Mercedes-Benz<br />

Cars & Mercedes-<br />

Benz Vans<br />

Andreas<br />

Renschler<br />

Sustainability Board – vier Zusammenkünfte pro Jahr<br />

Personal- und<br />

Arbeitspolitik<br />

Dr. Eckhard<br />

Kressel, Leiter<br />

Personal- und<br />

Arbeitspolitik<br />

Dr. Wolfgang<br />

Bernhard<br />

Holger Steindorf,<br />

Leiter Einkauf<br />

Trucks & Buses<br />

Martin Jäger,<br />

Leiter Politik<br />

und Außenbeziehungen<br />

Sustainability Office – acht Zusammenkünfte pro Jahr<br />

Integration von Gremien mit<br />

Nachhaltigkeitsbezug:<br />

Konzernumweltschutz,<br />

Global Diversity Council,<br />

Human Resources CSR Committee,<br />

Spenden- und Sponsoringausschuss,<br />

Kernteam Sustainability<br />

<strong>Daimler</strong> Trucks<br />

Personal<br />

und Arbeitsdirektor<br />

Einkauf Politik und<br />

Außenbeziehungen<br />

unseres traditionsreichen Unternehmens zu sichern. Deswegen<br />

werden die persönlichen Zielvereinbarungen für den Vorstand ab<br />

dem Geschäftsjahr 2012 durch nichtfinanzielle Indikatoren ergänzt,<br />

die sich am UN Global Compact orientieren.<br />

Vergütungsgrundsätze für den Vorstand: Online C03<br />

Vergütungsbericht im Geschäftsbericht <strong>2011</strong>: Seite 161 ff.<br />

Diversity in Aufsichtsrat und Vorstand: Seite 95<br />

Auswirkungen steuern – global und lokal. Grundlegender Anspruch<br />

unseres Nachhaltigkeitsmanagements ist es, die ökonomischen,<br />

ökologischen und sozialen Auswirkungen unserer Unternehmenstätigkeit<br />

zu steuern. Negative Auswirkungen wollen wir mini-<br />

Vorstandsvorsitzender,<br />

Leiter<br />

Mercedes-<br />

Benz Cars<br />

Wilfried Porth Dr. Dieter<br />

Zetsche<br />

Konzernforschung<br />

&<br />

Mercedes-Benz<br />

Cars Entwicklung<br />

(Vorsitz)<br />

Prof. Dr.<br />

Thomas Weber,<br />

Vorstand Konzernforschung<br />

&<br />

Mercedes-Benz<br />

Cars Entwicklung<br />

Themenbezogene Integration<br />

von Geschäftsfeldern:<br />

Mercedes-Benz Cars,<br />

<strong>Daimler</strong> Trucks,<br />

Mercedes-Benz Vans,<br />

<strong>Daimler</strong> Buses,<br />

<strong>Daimler</strong> Financial Services<br />

Nachhaltige Unternehmensführung__24__25<br />

Konzernforschung<br />

& Mercedes-<br />

Benz Cars<br />

Entwicklung<br />

Prof. Dr.<br />

Thomas Weber<br />

Kommunikation E-Drive &<br />

Future Mobility,<br />

Umweltschutz<br />

Jörg Howe,<br />

Leiter<br />

Kommunikation<br />

Finanzen &<br />

Controlling/<br />

<strong>Daimler</strong><br />

Financial<br />

Services<br />

Prof. Dr. Herbert<br />

K. Kohler, Leiter<br />

„E-Drive &<br />

Future Mobility“<br />

Umweltbevollmächtigter<br />

Integrität und<br />

Recht<br />

Bodo Uebber Dr. Christine<br />

Hohmann-<br />

Dennhardt<br />

Integration von relevanten<br />

Fachbereichen:<br />

Entwicklung,<br />

Vertrieb,<br />

Personal,<br />

Finanzen & Controlling,<br />

Strategie,<br />

Produktion<br />

Integrität und<br />

Recht<br />

Dr. Christine<br />

Hohmann-<br />

Dennhardt,<br />

Vorstand<br />

Integrität und<br />

Recht<br />

mieren und positive Wirkungen, die uns als Unternehmen und der<br />

Gesellschaft als Ganzes zugutekommen, stabilisieren. Eine besondere<br />

Herausforderung liegt für uns als global tätiger Konzern darin,<br />

die lokalen Wirkungen unserer Unternehmenstätigkeit an unseren<br />

Standorten rund um die Welt zu erfassen und einzugreifen, wenn sie<br />

unseren eigenen Nachhaltigkeitsansprüchen zuwiderlaufen. Das<br />

müssen unsere Managementsysteme leisten, indem sie Verantwortlichkeiten,<br />

Kommunikationsflüsse und Reportingprozesse auf allen<br />

Ebenen – von der kleinsten Betriebseinheit über alle Geschäftsfelder<br />

bis hin zur Unternehmensspitze – sicherstellen. Eine besondere<br />

Rolle kommt hierbei einem offenen und konstruktiven Dialog mit<br />

unseren Stakeholdern zu. Eine wesentliche Herausforderung des


<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.<br />

http://nachhaltigkeit.daimler.com<br />

Sustainability Board bleibt es, unser zentrales, konzernweit ausgerichtetes<br />

Nachhaltigkeitsengagement mit den fach- und geschäftsbereichsspezifischen,<br />

lokal angebundenen Managementsystemen<br />

abzustimmen.<br />

Lokale Auswirkungen: Seite 54 f.<br />

Chancen ergreifen. Genauso wie es gilt, Nachhaltigkeitsrisiken<br />

vorzubeugen, wollen wir Nachhaltigkeitschancen gezielt nutzen.<br />

Für uns als Automobilhersteller liegen diese insbesondere im<br />

Bereich einer zukunftsträchtigen, umweltverträglichen und sicheren<br />

Mobilität. Deswegen kommt auch dem Innovationsmanagement<br />

eine wichtige Rolle in unserer Nachhaltigkeitsstrategie zu.<br />

Innovationsmanagement: Seite 56 ff.<br />

___Stakeholder-Dialog<br />

Unsere Geschäftstätigkeit berührt die Interessen zahlreicher Menschen<br />

in unterschiedlichen Ländern und Regionen. Wir können<br />

unser Unternehmen daher nur dann nachhaltig führen, wenn wir<br />

das Gespräch mit allen Anspruchsgruppen suchen, Erfahrungen<br />

austauschen, kontroverse Themen vorbehaltlos angehen und<br />

gemeinsam Lösungen finden. Der Stakeholder-Dialog ist deswegen<br />

ein zentrales Element der bereichsübergreifenden Managementverantwortung<br />

in unserer Nachhaltigkeitsstrategie.<br />

Unsere wichtigsten Anspruchsgruppen, die regional spezifisch<br />

ausgewählt werden, sind Kunden, Mitarbeiter und Gewerkschaften,<br />

Investoren, Zulieferer, Verbände, zivilgesellschaftliche Organisationen<br />

(NGOs), Wissenschaft und Politik sowie die Kommunen, Anwohner<br />

und Nachbarn an unseren Produktionsstandorten. Kriterium für<br />

die Identifikation und Gewichtung von Stakeholdern ist die Frage,<br />

ob und wie stark eine Gruppe von den Aktivitäten unseres Unternehmens<br />

betroffen ist bzw. Einfluss auf unsere Geschäftstätigkeit<br />

ausübt.<br />

Unsere Stakeholder-Beziehungen im Überblick: Online C04<br />

Dialogmanagement. Wir verfolgen unsere Stakeholder-Beziehungen<br />

mithilfe eines systematischen Managementansatzes. Er sieht<br />

klar definierte Verantwortlichkeiten, institutionalisierte Kommunikationswege<br />

und Dialogformen ebenso wie die systematische Stakeholder-Auswahl<br />

und Evaluation von Themen und Erwartungen vor.<br />

– Hauptansprechpartner des institutionalisierten und kontinuierlichen<br />

Dialogs mit unseren Anspruchsgruppen sind die Bereiche<br />

Investor Relations, der Zentralbereich Konzernumweltschutz,<br />

das Personalressort, die Einkaufsorganisation, die Stabsbereiche<br />

Politik und Außenbeziehungen und unsere Unternehmenskommunikation.<br />

– Übergreifende Dialogplattformen wie etwa die jährlich stattfindenden<br />

„<strong>Daimler</strong> Sustainability Dialogues“ werden von unseren<br />

unternehmensinternen Nachhaltigkeitsgremien, dem Sustainability<br />

Board (CSB) und dem Sustainability Office (CSO), verantwortet<br />

und koordiniert.<br />

„ Im <strong>Daimler</strong> Sustainability Dialogue<br />

– in Stuttgart, Peking und<br />

Washington – erhalten wir wichtige<br />

Impulse, um den UN Global<br />

Compact effektiv umzusetzen<br />

und unserem Führungsanspruch<br />

bei Nachhaltigkeit gerecht zu<br />

werden.“<br />

Martin Jäger, Leiter des Bereichs Politik und Außenbeziehungen,<br />

Mitglied des Sustainability Board (CSB)<br />

Für den kontinuierlichen und regulären Austausch mit unseren<br />

Stakeholdern haben wir verschiedene Dialogformen in unserem<br />

Nachhaltigkeitsmanagement verankert. So setzen wir auf:<br />

– lokale Dialoge mit Vertretern von Regionen, Kommunen und<br />

unseren Nachbarn;<br />

– anlass- und projektbezogene Gespräche mit politischen Entscheidungsträgern<br />

und Nichtregierungsorganisationen;<br />

– den Austausch mit Kunden, Investoren, Mitarbeitern und<br />

Gewerkschaften, unter anderem durch Workshops, Befragungen<br />

und Erhebungen;<br />

– die Mitarbeit in Verbänden, Gremien und Nachhaltigkeitsinitiativen<br />

(wie UN Global Compact, Deutsches Netzwerk Wirtschaftsethik,<br />

econsense, Normungsprozesse wie ISO 140xx<br />

oder 26000),<br />

– den direkten und regelmäßigen Kontakt mit unternehmensexternen<br />

Experten, unter anderem in fachspezifischen Arbeitsgruppen.<br />

Unsere Mitarbeiterbefragung: Seite 92<br />

Kundenbefragungen, Beschwerdemanagement: Seite 104 ff.<br />

Kundenworkshops für die Produktentwicklung: Seite 58<br />

Auswahl wichtiger Mitgliedschaften und Initiativen: Online C05<br />

Übergreifende Dialogplattform: Der „<strong>Daimler</strong> Sustainability<br />

Dialogue“. Ein ganzheitliches und weitreichendes Nachhaltigkeitsmanagement<br />

benötigt die grenzüberschreitende Einbindung unserer<br />

Anspruchsgruppen. Unser seit 2008 jährlich in Stuttgart stattfinden-


Ergebnisse des „<strong>Daimler</strong> Sustainability Dialogue“ in Stuttgart <strong>2011</strong><br />

Arbeitsgruppe<br />

Umwelt<br />

Mitarbeiter<br />

Menschenrechte<br />

Schwerpunktthema Kernaussagen<br />

Strom aus erneuerbaren Quellen<br />

für die Elektromobilität<br />

Neue Ansätze für nachhaltige<br />

Mobilitätskonzepte und<br />

-services<br />

Social Networks – Herausforderungen<br />

für die Kommunikation,<br />

die Rekrutierung<br />

und den Datenschutz<br />

Demografische Entwicklung<br />

und Talentmanagement<br />

Analyse externer Referenzdokumente<br />

zur systematischen<br />

Implementierung der<br />

„Corporate Responsibility to<br />

Respect Human Rights“<br />

Vorstellung und Diskussion<br />

der Umsetzung eines<br />

„Human Rights Compliance<br />

Assessments“ bei <strong>Daimler</strong><br />

Lieferkette Lieferantenaudits und<br />

-assessments,<br />

Trainings für Lieferanten<br />

Community<br />

Relations<br />

Corporate Volunteering:<br />

mögliche Umsetzung bei der<br />

<strong>Daimler</strong> AG<br />

Nachhaltige Unternehmensführung__26__27<br />

– Im „<strong>Daimler</strong> Sustainability Dialogue“ 2010 und nachfolgenden Workshops mit NGOs wurden<br />

Kriterien für die Bereitstellung und Bilanzierung von „zusätzlichem regenerativem Strom für<br />

Elektromobiliät“ entwickelt.<br />

– Auf dieser Grundlage hat <strong>Daimler</strong> ein Pilotprojekt zur Bereitstellung von zusätzlichem regenerativem<br />

Strom für die in Deutschland verkauften smart fortwo electric drive der dritten<br />

Generation gestartet.<br />

– Vor dem Hintergrund dieser Entwicklung wurden im Workshop weitere, darüber hinausgehende<br />

Ansätze zur Bereitstellung von zusätzlichem regenerativem Strom für E-Mobilität<br />

entwickelt. Drei dieser Ansätze werden in Folgeworkshops ausgearbeitet und in die politische<br />

Diskussion eingebracht.<br />

– Mit car2go hat <strong>Daimler</strong> ein wegweisendes neues Konzept für Mobilitätsdienstleistungen<br />

entwickelt.<br />

– Im Workshop wurden darauf aufbauende weitergehende Konzepte entwickelt und diskutiert.<br />

Die Ergebnisse werden in die weitere Ausgestaltung unserer Mobilitätsdienstleistungen<br />

einfließen.<br />

– Unternehmen können auf Präsenz in Social Networks nicht verzichten. Diese sind jedoch<br />

kein rechtsfreier Raum. Deshalb bedarf es Regeln, die die Persönlichkeitsrechte von Kunden<br />

und Mitarbeitern schützen. Nutzt das Unternehmen Daten aus sozialen Netzwerken, so müssen<br />

Transparenz, informierte Einwilligung und Integrität der erhobenen Daten sichergestellt<br />

werden.<br />

– Ein zukunftsgerichtetes Generationenmanagement wird bei <strong>Daimler</strong> wie bei anderen Unternehmen,<br />

Städteverwaltungen, wissenschaftlichen Einrichtungen und Gewerkschaften immer<br />

bedeutsamer. Für die Suche nach übergreifend-integrativen und sachgerechten Lösungen<br />

gilt es, die unterschiedlichen Schwerpunkte, die diese verschiedenen Organisationen setzen,<br />

besser miteinander ins Gespräch zu bringen.<br />

– Ein ganzheitliches, unternehmerisch ausgerichtetes Diversity Management leistet einen<br />

positiven Beitrag zur Arbeitskultur.<br />

– Die Entwicklung eines „inneren Kompasses“ ist das Ziel der Ausbildung von Führungskräften,<br />

die global Verantwortung übernehmen sollen.<br />

– Unter dem Thema „Orientierung an externen Referenzpunkten“ diskutierte die Arbeitsgruppe<br />

insbesondere die im Juni <strong>2011</strong> vom UN-Menschenrechtsrat verabschiedeten „Guiding<br />

Principles on Business and Human Rights“ sowie deren Nutzen für <strong>Daimler</strong>. Auch der<br />

Wunsch nach einem einheitlichen „Level-Playing-Field“ wurde angesprochen.<br />

– Die Teilnehmer begrüßten die Benennung von Dr. Christine Hohmann-Dennhardt als Vorstandsverantwortliche<br />

für Menschenrechte. Auch in Zukunft gelte es aber, die Themenfelder<br />

Menschenrechte und Integrität innerhalb des Konzerns zu verknüpfen.<br />

– Betont wurde die Notwendigkeit, die Risikoassessments im Bereich Menschenrechte fortzuführen<br />

und die verbindliche Geltung der Menschenrechte etwa durch eine konzernweite<br />

Richtlinie zu unterstreichen. Am Beispiel des unternehmerischen Engagements in Ägypten<br />

wurde die Praxissituation analysiert.<br />

– Die Arbeitsgruppe diskutierte den Einsatz verschiedener Instrumente zur Schulung und<br />

Evaluierung von Lieferanten. Diese Instrumente müssten professionell umgesetzt werden,<br />

darüber hinaus sei der Dialog und Austausch zwischen Geschäftspartnern, aber auch mit<br />

Organen der Zivilgesellschaft entscheidend, um Nachhaltigkeitsstandards langfristig<br />

zu verankern. Das Engagement von <strong>Daimler</strong> für eine Standardisierung von Nachhaltigkeitsaspekten<br />

in der Lieferkette bewertete die Gruppe hierfür als wichtige Grundlage.<br />

– Der Start der Initiative <strong>Daimler</strong> ProCent stellt eine gute Möglichkeit dar, engagierte Mitarbeiter<br />

und gemeinnützige Institutionen im Unternehmensumfeld zusammenzuführen.<br />

– Beschlossen wurde, eine gemeinsame Social-Media-Kommunikationsplattform zu entwickeln,<br />

die dazu dienen soll, den Dialog und Austausch zwischen den Beteiligten zu stärken.


<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.<br />

http://nachhaltigkeit.daimler.com<br />

der „<strong>Daimler</strong> Sustainability Dialogue“ ist eine besonders wertvolle<br />

Plattform, um alle unsere Stakeholder mit Managementvertretern<br />

unseres Unternehmens zusammenzuführen und Nachhaltigkeitsthemen<br />

zu diskutieren. Ausdrücklicher Anspruch ist es, gerade<br />

auch mit kritischen Interessengruppen den Dialog zu suchen.<br />

Im Mai <strong>2011</strong> fand bereits zum zweiten Mal in China ein „<strong>Daimler</strong><br />

Sustainability Dialogue“ statt – diesmal in Peking, nach dem erfolgreichen<br />

Auftakt 2010 im Pavillon der Vereinten Nationen auf dem<br />

Expo-Gelände in Shanghai. Im Oktober <strong>2011</strong> haben wir das Format<br />

zudem erstmals auch in Washington D.C. umgesetzt. Die Ausweitung<br />

des Nachhaltigkeitsdialogs auf diese wichtigen Märkte und<br />

Länder unterstreicht unseren Anspruch, weltweit für die Etablierung<br />

und Einhaltung nachhaltiger Standards einzutreten. Außerdem können<br />

wir so auf regional unterschiedliche Nachhaltigkeitsanforderungen<br />

noch besser eingehen. Auch in den kommenden Jahren sehen<br />

wir es deswegen als vorrangige Aufgabe an, die internationale<br />

Ausrichtung des „<strong>Daimler</strong> Sustainability Dialogue“ fortzuführen.<br />

Veranstaltungen Stuttgart, Peking, Washington: Online C06<br />

Teilnehmende Organisationen beim „<strong>Daimler</strong> Sustainability<br />

Dialogue“ Stuttgart: Online C07<br />

Auswahl Fragebogenauswertung: Online C08<br />

Rückkopplung an Nachhaltigkeitsstrategie und -programm.<br />

Die verantwortlichen Unternehmensbereiche nutzen den Dialog, um<br />

Informationen auszutauschen und externe Experten in die Bearbeitung<br />

konkreter Nachhaltigkeitsfragen mit einzubeziehen. Damit<br />

schaffen wir nicht nur ein erhöhtes Maß an Transparenz gegenüber<br />

externen Anspruchsgruppen, sondern profitieren von diesem Austausch,<br />

indem wir neue Erkenntnisse zur Verbesserung unserer<br />

Nachhaltigkeitsperformance gewinnen. Die Einschätzungen und<br />

Bewertungen unserer externen Stakeholder finden außerdem in<br />

unserer Materialitätsanalyse eine systematische Berücksichtigung.<br />

Mit ihrer Hilfe filtern wir wesentliche Nachhaltigkeitsthemen, strukturieren<br />

unsere <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong>erstattung und definieren<br />

inhaltliche Prioritäten in unserer Nachhaltigkeitsstrategie.<br />

Materialität, Handlungsfelder und Einbindung von Stakeholdern: Seite 29<br />

In den letzten Jahren haben wir den „<strong>Daimler</strong> Sustainability Dialogue“<br />

auf fünf Themencluster konzentriert, die aus interner wie externer<br />

Sicht als besonders bedeutsam für unser Unternehmen erachtet<br />

werden und die wir deswegen mit besonderer Priorität bearbeiten:<br />

Umwelt, Mitarbeiter, Menschenrechte, Verantwortung in der Lieferkette<br />

sowie Community Relations. Innerhalb dieser Cluster setzen<br />

wir wechselnde Schwerpunkte.<br />

Die Ergebnisse unserer Veranstaltungen werden systematisch dokumentiert.<br />

Unser Anspruch ist es zudem, die an unseren Dialogtagen<br />

getroffenen Vereinbarungen nach Möglichkeit in konkrete Ziele und<br />

Maßnahmen zu übersetzen und damit in unser operatives Geschäft<br />

zu integrieren.<br />

Schwerpunkte der Veranstaltungen 2008–<strong>2011</strong>: Online C09<br />

Stakeholder-Dialogprozess: Online C10<br />

Dialog an Standorten – Community Relations. Es ist in unserem<br />

eigenen Interesse, Verantwortung für die Entwicklung der Regionen,<br />

in denen wir tätig sind, zu übernehmen. Dabei setzen wir uns für<br />

einen ordnungspolitischen Rahmen ein, der ein erfolgreiches Wirtschaften<br />

erst ermöglicht, ebenso aber auch für die Lösung sozialer<br />

Fragen und eine ökologische Modernisierung der Industriepolitik. In<br />

Deutschland sind die Regierungen der Bundesländer, die Landkreise<br />

und Kommunen unserer Produktionsstandorte erste Ansprechpartner<br />

für einen engen wechselseitigen Austausch; in übergeordneten<br />

Fragen wenden wir uns an Institutionen des Bundes. Mit zahlreichen<br />

lokalen und regionalen sozialen Einrichtungen und Umweltinitiativen<br />

sowie mit den Bürgern unserer Standortgemeinden pflegen wir<br />

einen intensiven Dialog. Zusätzlich arbeiten Vertreter unseres Unternehmens<br />

in verschiedenen regionalen Gremien, Verbänden und<br />

Initiativen mit, wie etwa in Industrie- und Handelskammern, den<br />

Landesverbänden der Industrie sowie in Förderkreisen von Universitäten,<br />

Hochschulen und kulturellen Einrichtungen.<br />

Politischer Dialog und Lobbying. Die Abteilung Politik und Außenbeziehungen<br />

in Stuttgart ist unsere zentrale Koordinierungsstelle für<br />

den Dialog mit der Politik. Sie verfügt über Außenbüros in Berlin,<br />

Brüssel, Moskau, Peking, Tokio und Washington und koordiniert<br />

über 30 weitere Konzernrepräsentanzen in wichtigen Märkten. Wir<br />

legen Wert auf eine einheitliche Kommunikation mit politischen Entscheidungsträgern.<br />

Sie muss geltenden rechtlichen Vorschriften folgen<br />

und unseren Maßstäben für ein verantwortungsbewusstes Lobbying<br />

entsprechen. Die Interessen unseres Unternehmens in ethisch<br />

einwandfreier Weise wahrzunehmen und dabei die Interessen unserer<br />

Stakeholder zu achten, ist hierbei oberste Maxime. Dazu zählt<br />

auch die Neutralität im Umgang mit politischen Parteien und Interessenvertretungen.<br />

So pflegen wir mit allen Fraktionen demokratischer<br />

Parteien gleichermaßen Gespräche, setzen aber in den letzten<br />

drei Monaten vor Wahlen keine öffentlichkeitswirksamen Termine<br />

mit Politikern mehr an. Bei Zuwendungen an politische Parteien halten<br />

wir uns strikt an die Gesetze sowie an die 2006 eingeführte<br />

unternehmensinterne Bestimmung, dass Parteispenden vom<br />

Bereich Politik und Außenbeziehungen zu prüfen und vom Vorstand<br />

zu genehmigen sind.<br />

Mehr zu Spenden an politische Parteien: Seite 110<br />

Beispiele des politischen Dialogs: Online C11


Materialitätsanalyse<br />

Unternehmensstrategie<br />

Unternehmensinterne<br />

Richtlinien<br />

GRI-<br />

Richtlinien<br />

Society and<br />

Technology<br />

Research<br />

Group<br />

Benchmark-<br />

Vergleiche<br />

Kunden- und<br />

Mitarbeiterbefragungen<br />

Identifizierung<br />

News and<br />

Issues<br />

Management<br />

___Materialität und Einbindung<br />

der Stakeholder<br />

„<strong>Daimler</strong><br />

Sustainability<br />

Dialogue“<br />

Leserbefragung<br />

Nachhaltigkeitsmanagement ist ein kontinuierlicher Verbesserungsprozess.<br />

Um seine Zielkriterien zu bestimmen, sind wir auf den<br />

Dialog mit unseren Stakeholdern angewiesen – angefangen von<br />

unseren Mitarbeitern über unsere Kunden bis hin zu Vertretern von<br />

Politik, Umwelt- und Menschenrechtsorganisationen.<br />

Dabei geht es um die Frage, welche besonderen Erwartungen an<br />

uns als global tätiger Automobilkonzern gestellt werden – und welche<br />

Anforderungen wir an uns selbst stellen müssen, wenn wir als<br />

Unternehmen nachhaltig erfolgreich sein wollen. Unsere <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong>erstattung<br />

ist Teil dieses Verbesserungsprozesses: Sie<br />

sorgt für Transparenz und treibt uns an, besser zu werden – denn<br />

mit der Veröffentlichung lassen wir uns an unseren selbst gesetzten<br />

Nachhaltigkeitszielen messen und legen Rechenschaft über das ab,<br />

was wir erreicht haben.<br />

Was ist wesentlich? Bei der Konzeption dieses <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong>s<br />

und insbesondere bei der Auswahl und Gewichtung von<br />

Themen haben wir uns an den von der Global Reporting Initiative<br />

(GRI) formulierten Prinzipien der Vollständigkeit, der Kontextualisierung<br />

(„Sustainability Context“), Wesentlichkeit („Materiality“) und<br />

Dialoge mit<br />

einzelnen<br />

Stakeholder-<br />

Gruppen<br />

Fachbereichsworkshops<br />

Filtern der<br />

Handlungsfelder<br />

aus Unternehmenssicht<br />

Filtern der<br />

Handlungsfelder<br />

aus<br />

Stakeholder-<br />

Sicht<br />

Priorisierung<br />

Nachhaltige Unternehmensführung__28__29<br />

Abschließende<br />

Beurteilung<br />

Ergebnis:<br />

Wesentlichkeits-<br />

Matrix<br />

der Einbeziehung von Stakeholdern („Stakeholder Inclusiveness“)<br />

orientiert. Als wesentlich sehen wir ein Handlungsfeld der Nachhaltigkeit<br />

dann an, wenn es sowohl aus Sicht unserer Stakeholder als<br />

auch aus Sicht unseres Unternehmens als wichtig erachtet wird.<br />

Um die Schnittmenge der nicht immer übereinstimmenden Perspektiven<br />

zu bestimmen und eine Priorisierung vorzunehmen, setzen wir<br />

eine mehrstufige Materialitätsanalyse ein.<br />

Identifikation und Relevanz. Bei der Vorauswahl von Handlungsfeldern<br />

orientieren wir uns an den spezifischen Herausforderungen<br />

der Nachhaltigkeit in unserem Kerngeschäft und ziehen die Kriterienkataloge<br />

der GRI sowie externe wie interne Standards und<br />

Regeln heran. In den weiteren Schritten unserer Materialitätsanalyse<br />

ist es unser Anspruch, ein möglichst genaues Bild von den Anliegen<br />

zu gewinnen, die unsere verschiedenen Stakeholder-Gruppen an<br />

uns herantragen.<br />

Stakeholder-Dialog: Seite 26 ff.<br />

– Dazu werten wir unter anderem Leserbefragungen zu diesem<br />

Bericht, Kundenbefragungen, Dialoge mit einzelnen Stakeholder-<br />

Gruppen und die Ergebnisse unseres „<strong>Daimler</strong> Sustainability<br />

Dialogue“ aus.<br />

– Zur Ermittlung der Unternehmensinteressen greifen wir unter<br />

anderem auf Fachbereichsworkhops zurück und ziehen Mitarbeiterbefragungen<br />

sowie die Analysen unseres „News and Issues


<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.<br />

http://nachhaltigkeit.daimler.com<br />

Wesentlichkeits-Matrix (bedeutende Themen des Jahres <strong>2011</strong>)<br />

Bedeutung für das Unternehmen<br />

äußerst hoch<br />

sehr hoch<br />

hoch<br />

Bedeutung für Stakeholder<br />

Datenschutz<br />

Management von<br />

Klimaschutz in der<br />

Produktion<br />

Kraftstoffverbrauch und<br />

CO2-Emissionen<br />

Lieferantenbeziehungen<br />

Kundenzufriedenheit<br />

Prozesse des<br />

Stakeholder-<br />

Dialogs<br />

Beschäftigung<br />

Mobilitätskonzepte<br />

und -services<br />

Ressourcenschonung<br />

Händlerzufriedenheit<br />

Nachhaltigkeitsstrategie<br />

Sensibilisierung<br />

der Mitarbeiter Biodiversität<br />

Management“ und unserer Forschungsgruppe „Society and<br />

Technology Research Group“ heran, die sich mit Veränderungen<br />

in Umwelt, Wirtschaft und Gesellschaft beschäftigt.<br />

– Fachbereiche, die in regelmäßigem Kontakt mit relevanten Stakeholdern<br />

stehen, filtern die so identifizierten Handlungsfelder<br />

nach Relevanz.<br />

– Unsere unternehmensinternen Nachhaltigkeitsgremien, das<br />

Sustainability Office (CSO) und Sustainability Board (CSB)<br />

überprüfen diese Einstufungen abschließend und berichtigen<br />

sie bei Bedarf.<br />

– Die Materialitätsanalyse wird jährlich überarbeitet.<br />

Unsere Wesentlichkeits-Matrix. Das Ergebnis unserer diesjährigen<br />

Materialitätsanalyse ist die Wesentlichkeits-Matrix <strong>2011</strong>. In ihr<br />

sind alle für <strong>Daimler</strong> derzeit wesentlichen Handlungsfelder der<br />

Nachhaltigkeit dargestellt. Nach Maßgabe der Priorisierung sind<br />

sie in drei Relevanzstufen unterteilt. Die Handlungsfelder erfüllen<br />

folgende Kriterien:<br />

– Sie beeinflussen unser unternehmerisches Handeln gegenwärtig<br />

oder zukünftig in äußerst hohem/sehr hohem/hohem Maße.<br />

– Ihre Bedeutung für unsere Stakeholder ist äußerst hoch/sehr<br />

hoch/hoch.<br />

– Wir sind in der Lage, sie – unmittelbar oder mittelbar – zu beeinflussen.<br />

Menschenrechte<br />

Arbeits- und<br />

Gesundheitsschutz<br />

Kraftstoffstrategie<br />

Gesellschaftliches<br />

Engagement<br />

Wettbewerbsfähige<br />

Arbeitskosten<br />

Mitarbeiterentwicklung<br />

und<br />

-förderung<br />

Diversity<br />

Management<br />

Schadstoff- und<br />

Lärmemissionen<br />

Integrität und<br />

Compliance<br />

Attraktiver<br />

Arbeitgeber<br />

Fahrzeugsicherheit<br />

hoch sehr hoch<br />

äußerst hoch<br />

Alle Handlungsfelder sind für uns bedeutsam. Aber unsere besondere<br />

Aufmerksamkeit muss vor allem den Themen gelten, die sich<br />

im rechten oberen Feld der Matrix befinden. An dieser Priorisierung<br />

ist daher auch unsere Nachhaltigkeitsstrategie und unser Nachhaltigkeitsprogramm<br />

ausgerichtet.<br />

Nachhaltigkeitsprogramm: Seite 31 ff.<br />

Kontinuierlicher Verbesserungsprozess mit Zielperspektive.<br />

In diesem Jahr haben wir unsere <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong>erstattung<br />

noch systematischer an der Materialitätsanalyse ausgerichtet. Die<br />

Berichtsstruktur bildet damit besser als bisher unser besonderes<br />

Anforderungsprofil in puncto Nachhaltigkeit ab. Trotz unseres<br />

Anspruchs einer steten Verbesserung der Materialitätsanalyse lassen<br />

sich manche Defizite nicht gänzlich ausräumen: Ein gewisser<br />

Grad an Subjektivität schwingt bei der Bestimmung der Handlungsfelder<br />

immer mit. Darüber hinaus können die teilweise voneinander<br />

abweichenden Interessen der Stakeholder nicht immer getreu<br />

abgebildet werden. Wir haben versucht, dies durch die Bildung von<br />

Mittelwerten zu lösen.<br />

Berichtsprofil: Seite 10 f.


__Bilanz und Ziele<br />

<strong>2011</strong><br />

15%Frauenanteil<br />

Mehr Frauen in Belegschaft und Ausbildung.<br />

Bis 2015 wollen wir den Anteil von Frauen in der<br />

Belegschaft der <strong>Daimler</strong> AG auf 12,5 bis 15 Prozent<br />

steigern. Bei den Auszubildenden soll er auf<br />

22 bis 26 Prozent anwachsen.<br />

Seite 39<br />

125g CO2/km Klimaschonend fahren. Bis 2016 wollen wir<br />

die CO 2-Emissionen unserer Pkw-Neuwagenflotte<br />

in Europa auf 125 g CO 2/km senken.<br />

Seite 34<br />

___Inhalt<br />

32___Nachhaltige Unternehmensführung<br />

33___Integrität<br />

34___Produktverantwortung<br />

38___Betrieblicher Umweltschutz<br />

38___Unsere Mitarbeiter<br />

40___Lieferantenbeziehungen<br />

41___Unsere Kunden<br />

41___Gesellschaftliches Engagement<br />

Bilanz und Ziele__30__31


Unser Nachhaltigkeitsprogramm 2010–2020. Im Jahr 2010 haben<br />

wir das Ziel der Nachhaltigkeit in unser strategisches Zielsystem aufgenommen. Damit<br />

unterstreichen wir: Ökonomische, ökologische und soziale Verantwortung gehören für<br />

<strong>Daimler</strong> zusammen.<br />

Nachhaltigkeit ist ein wichtiger Orientierungspunkt unseres unternehmerischen Handelns.<br />

Deshalb gleichen wir unsere Unternehmensinteressen und geschäftlichen<br />

Ziele immer wieder mit den Erwartungen unserer Stakeholder ab und priorisieren auf<br />

dieser Basis unsere Handlungsfelder der Nachhaltigkeit. Zu welchen Ergebnissen wir<br />

dabei gelangt sind, zeigt unsere „Wesentlichkeits-Matrix <strong>2011</strong>“. Aus den definierten<br />

Handlungsfeldern haben wir konkrete Ziele abgeleitet, an denen wir uns messen lassen.<br />

Ziel Erreichtes<br />

___Nachhaltige Unternehmensführung<br />

Nachhaltigkeits-Kompetenz-Team. Aufbau einer<br />

organisatorischen Einheit für das konzernweite <strong>Daimler</strong>-<br />

Nachhaltigkeitsmanagement.<br />

Stakeholder-Dialog. Internationalisierung des<br />

Stakeholder-Dialogs.<br />

Strategieprozess. Erstellung der konzernweit gültigen<br />

<strong>Daimler</strong>-Nachhaltigkeitsstrategie.<br />

Sensibilisierung der<br />

Mitarbeiter. Stärkung des<br />

Bewusstseins und Wissens<br />

der Mitarbeiter über die Nachhaltigkeitsziele<br />

und -aktivitäten<br />

des Unternehmens.<br />

Wir verstehen dieses Nachhaltigkeitsprogramm 2010–2020 nicht als statisch. So wie<br />

wir uns ständig an neue Marktbedingungen in einem dynamischen Wettbewerb anpassen<br />

müssen, so verändern sich auch die Anforderungen, die unsere Stakeholder Jahr für Jahr im<br />

Rahmen unserer Stakeholder-Dialoge an uns stellen. Unser Nachhaltigkeitsprogramm<br />

2010–2020 zeigt deshalb die wesentlichen Zielhorizonte unseres Nachhaltigkeitsengagements<br />

in den kommenden Jahren auf, bleibt dabei aber flexibel genug, um auch kurzfristig<br />

auf neue Herausforderungen eingehen zu können.<br />

Die vollständigen Ziele und Maßnahmen als Download:<br />

Online D01<br />

Neues Ziel.<br />

– Aufbauend auf den bisherigen Erfolgen des Sustainability Office<br />

(CSO).<br />

Erstmals in den USA.<br />

– <strong>2011</strong> Durchführung von drei „<strong>Daimler</strong> Sustainability Dialogues“ in<br />

Stuttgart, Peking sowie erstmals in Washington D.C.<br />

Strategieentwicklung.<br />

– Entwicklung einer <strong>Daimler</strong>-Nachhaltigkeitsstrategie in einem<br />

bereichsübergreifenden Prozess.<br />

Breit gefächerte Kommunikation.<br />

– Systematische Kommunikation von Nachhaltigkeitsthemen<br />

in den internen Medien.<br />

– Sechs Veranstaltungen „<strong>Daimler</strong> EXECUTIVE Series – green“ <strong>2011</strong>.<br />

– Intensivierung der Führungskräftekommunikation<br />

(Ebene 5 bis Ebene 1) mittels des Executive Journal/Excutive<br />

Newsletter zur Nachhaltigkeitsstrategie, zum Nachhaltigkeitsmanagement<br />

und zum Thema Nachhaltigkeit im <strong>Daimler</strong>-Zielsystem.<br />

Zielhorizont<br />

Mitte 2012<br />

2014<br />

<strong>2011</strong><br />

2012<br />

Status quo Seite<br />

26 ff.<br />

20 ff.<br />

<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.<br />

http://nachhaltigkeit.daimler.com


Anreizsysteme. Erweiterung der nichtfinanziellen Vergütungsparameter<br />

um den Themenkomplex „Integrität und<br />

UN Global Compact“ für die Mitglieder des Vorstands der<br />

<strong>Daimler</strong> AG.<br />

___Integrität<br />

Compliance-Schulungen.<br />

Konzernweite Fortführung<br />

der Trainings mit mehr als<br />

150.000 Teilnehmern und<br />

Ausweitung auf die Geschäftspartner.<br />

Bewusstseinsbildung. Verbesserung der Kenntnisse<br />

der Mitarbeiter über Vereinbarungen und Richtlinien.<br />

Hinweisgebersystem. Verbesserung des Hinweisgebersystems<br />

und konzernweiter Ausbau der Serviceleistungen<br />

des Business Practices Office (BPO).<br />

Geschäftspartner. Optimierung<br />

und Ausbau der<br />

konzernweiten Integritätsprüfung<br />

der Geschäftspartner,<br />

die im Auftrag von<br />

<strong>Daimler</strong> tätig sind.<br />

Kommunikation. Weltweite interne Kommunikationskampagne<br />

fairplay zu Integritätsthemen.<br />

Ziele gültig für <strong>2012.</strong><br />

Ziel erreicht Teilziel erreicht Neues Ziel<br />

Schulung von nahezu 100 Prozent der angesprochenen<br />

Zielpersonen.<br />

- Risikobasierter Fokus auf ausgewählten Zielgruppen und neuen<br />

Themen (z. B. Kartellrecht).<br />

- Verschiebung des ursprünglich geplanten Trainings zur Verhaltensrichtlinie<br />

auf <strong>2012.</strong><br />

Klarheit bei Richtlinien.<br />

– Bereinigung der Compliance-Richtlinien im Rahmen des<br />

Richtlinien-Optimierungsprojekts.<br />

Grundlegende Überarbeitung des BPO-Hinweisgebersystems.<br />

– Konzentration vor allem auf schwere Regelverstöße und Fälle<br />

mit größeren Schäden für das Unternehmen.<br />

– Verbesserung der Zugangswege.<br />

– Verfügbarkeit in verschiedenen Sprachen.<br />

Neue Prozesse.<br />

– Einführung neuer Prozesse in den Bereichen und Geschäftsfeldern.<br />

– Planung von Prozessschulungen.<br />

fairplay.<br />

– Weltweite Einführung der Kampagne in über 40 Ländern und<br />

19 Sprachen mit Kommunikation an alle Mitarbeiter.<br />

– Kontinuierliche Fortsetzung mit weiteren Themen.<br />

2020<br />

2012<br />

2012<br />

Bis 2012<br />

<strong>2011</strong><br />

2013<br />

24 f.<br />

45 f.<br />

45 f.<br />

46<br />

46<br />

45<br />

Bilanz und Ziele__32__33


Ziel<br />

Menschenrechte-Risikomanagement. Weltweiter<br />

Ausbau des Risikomanagements an 18 <strong>Daimler</strong>-<br />

Produktionsstandorten gemäß UN-Anforderungen, um<br />

mögliche Menschenrechtsrisiken frühzeitig zu erkennen.<br />

Datenschutz Mitarbeiterdaten. Datenschutz-Sensibilisierung<br />

aller Führungskräfte (Ebene 5 bis Ebene 2) in<br />

Deutschland im Umgang mit Gesundheitsdaten bis <strong>2012.</strong><br />

Datenschutz weltweit. Entwicklung eines konzernweites<br />

Awarenesskonzepts innerhalb des <strong>Daimler</strong>-Konzerns<br />

bis 2015.<br />

Schutz von Kundendaten. Optimierung des Datenschutzes<br />

im Mercedes-Benz Vertrieb der <strong>Daimler</strong> AG durch<br />

Umsetzung neuer nationaler Richtlinien.<br />

Erreichtes<br />

___Produktverantwortung<br />

CO 2-Emissionen Pkw.<br />

Reduktion der CO 2-Emissionen<br />

(Basis NEFZ) der Neuwagenflotte<br />

in Europa bis<br />

zum Jahr 2012 auf etwa 140 g<br />

CO 2/km und bis zum Jahr<br />

2016 auf 125 g CO 2/km.<br />

Dies entspricht einer Reduktion der CO 2-Emissionen im<br />

5-Jahres-Zeitraum 2007 bis 2012 um rund 21 Prozent<br />

und um rund 30 Prozent von 2007 bis 2016. Bis zum<br />

Jahr 2020 werden wir die CO 2-Werte weiter substanziell<br />

reduzieren. Konkrete Zielwerte können wir für diesen<br />

Zeitraum aber erst nennen, wenn noch offene regulatorische<br />

und politische Fragen (z. B. Rahmenbedingungen<br />

für E-Mobilität, Testzyklus) geklärt sind.<br />

Entwicklung einer Gesamtkonzeption.<br />

– Politische Länderanalyse, Human Rights Compliance Assessment<br />

für Deutschland, Mexiko und Ägypten.<br />

– Beginn des Aufbaus von zentralen und dezentralen Verantwortlichkeitsstrukturen.<br />

Broschüre und Schulungen.<br />

– Erstellung einer Broschüre für Führungskräfte und Veröffentlichung<br />

im Oktober.<br />

– Fortsetzung der Präsenzschulungen.<br />

Erstellung eines konzernweiten Awarenesskonzepts.<br />

– Entwicklung von Schulungsstandards.<br />

Bewusstseinsbildung.<br />

– Anpassung der Einwilligungsklausel an die aktuelle Rechtslage.<br />

– Flächendeckende Awarenesskampagne mit Roadshow für die<br />

Vertriebsmitarbeiter in Deutschland.<br />

Reduzierung um über 5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.<br />

– 150 g CO 2/km Gesamtflottendurchschnitt der Mercedes-Benz Cars<br />

Flotte in Europa im Jahr <strong>2011</strong>.<br />

– Bis zu 24 Prozent weniger Verbrauch dank neuer BlueDIRECT V6-<br />

und V8-Motoren, ECO Start-Stopp-Funktion und weiterentwickeltem<br />

Automatikgetriebe 7G-TRONIC PLUS.<br />

– Durchschnittlich 25 Prozent weniger Kraftstoff für die gesamte<br />

Modellpalette der neuen M-Klasse im Vergleich zum Vorgängermodell.<br />

Zielhorizont<br />

2013<br />

2012<br />

2015<br />

<strong>2011</strong><br />

2012/2016<br />

Status quo Seite<br />

49 f.<br />

50<br />

50<br />

50<br />

67 f.<br />

<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.<br />

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CO 2-Emissionen leichte<br />

Nutzfahrzeuge. Reduktion<br />

der CO 2-Emissionen der<br />

Neuwagenflotte in Europa um<br />

mehr als 10 Prozent bis zum<br />

Jahr 2014 bezogen auf 2010.<br />

Verbrauchsreduktion bei schweren Nutzfahrzeugen<br />

– Europa. Reduktion des Verbrauchs der N3-<br />

Lkw (in Liter pro Tonnenkilometer) in Europa gegenüber<br />

dem Basisjahr 2005 (Euro-III-Fahrzeuge) bis zum Jahr 2020<br />

um durchschnittlich 20 Prozent.<br />

Verbrauchsreduktion bei schweren Nutzfahrzeugen<br />

– NAFTA. Reduktion des Verbrauchs der<br />

Cascadia-Lkw gegenüber dem Basisjahr 2007 bis zum<br />

Jahr 2015 um mehr als 20 Prozent.<br />

Euro-6-Norm bei Pkw. Vorerfüllung der Euro-6-Norm<br />

für 50 Prozent aller Mercedes-Benz und smart Neufahrzeuge<br />

in Europa bis Ende 2014.<br />

EEV-Motoren für leichte Nutzfahrzeuge. Einführung<br />

von EEV-Motoren (parallel zu Euro V) für alle Transporterbaureihen<br />

bis Ende 2013. // Einführung Euro VI,<br />

Gruppe I für N1-Fahrzeuge ab Nachfolger Vito/Viano,<br />

sofern Marktnachfrage gegeben.<br />

Euro VI für schwere<br />

Nutzfahrzeuge. Euro-VI-<br />

Typgenehmigung für<br />

30 Prozent der <strong>Daimler</strong>-<br />

Nutzfahrzeuge (Busse, Lkw<br />

und Sattelzüge) in Europa<br />

bis 2013, sofern dies durch<br />

entsprechende Beschlüsse der Politik unterstützt wird.<br />

Ziel erreicht Teilziel erreicht Neues Ziel<br />

228 g CO 2/km.<br />

– Gesamtflottendurchschnitt der Mercedes-Benz Flotte leichter<br />

Nutzfahrzeuge in Europa von 228 g CO 2/km im Jahr <strong>2011</strong>.<br />

Reduktion von rund 9 Prozent.<br />

– Verbrauchsreduktion von rund 9 Prozent bei Fernverkehrs-Lkw<br />

bis zum Jahr <strong>2011</strong> im Vergleich zu 2005.<br />

„Green House Gas 14“-Standard.<br />

– Zertifizierung der <strong>Daimler</strong> Trucks North America nach dem ab<br />

Modelljahr 2013 gültigen „Green House Gas 14“-Standard.<br />

1,8 Prozent.<br />

– Erfüllung der Euro-6-Norm durch 1,8 Prozent der <strong>2011</strong> in Europa<br />

verkauften Mercedes-Benz Pkw.<br />

EEV für alle Dieselmotoren.<br />

– Alle Dieselmodelle werden auch als EEV angeboten.<br />

Erstes Fahrzeug mit Euro VI.<br />

– Bereits <strong>2011</strong> Erfüllung der anspruchsvollen Euro-VI-Abgaswerte<br />

durch den neuen Actros.<br />

2014<br />

2020<br />

2015<br />

2014<br />

Ab 2013<br />

2013<br />

(vorerfüllt)<br />

68<br />

68<br />

68<br />

71<br />

71<br />

71<br />

Bilanz und Ziele__34__35


Ziel<br />

EEV-Motoren für schwere Nutzfahrzeuge. Ausweitung<br />

des Angebots an EEV-Fahrzeugen auf über 90 Prozent<br />

des Typenspektrums bis Ende <strong>2011</strong>.<br />

Ressourcenschonung. Steigerung der Gesamtmasse<br />

aller für den Einsatz von nachwachsenden Rohstoffen<br />

sowie aller für den Einsatz von Rezyklaten freigegebenen<br />

Bauteile und -komponenten der Mercedes-Benz Pkw<br />

Baureihen um jeweils 25 Prozent bis 2015 – bezogen auf<br />

das Jahr 2010.<br />

Innenraumemissionen. Kontinuierliche Verbesserung<br />

der Luftqualität im Fahrzeuginnenraum.<br />

Produktentwicklung.<br />

Systematische Integration<br />

von Umweltaspekten in die<br />

Mercedes-Benz Produktentwicklung<br />

gemäß ISO TR<br />

14062 – Design for Environment.<br />

Höhere Nutzung von<br />

car2go. Bis 2015 Verzehnfachung<br />

der Zahl der Fahrten<br />

sowie der Zahl aktiver Nutzer<br />

gegenüber dem Jahr <strong>2011</strong>.<br />

Förderung des Aufbaus einer Wasserstoffinfrastruktur.<br />

Durchführung von Pilotprojekten für den Aufbau<br />

einer Wasserstoffinfrastruktur: Bau und Inbetriebnahme<br />

von 20 Wasserstofftankstellen in Deutschland<br />

zur Versorgung von Brennstoffzellenfahrzeugen mit<br />

regenerativ erzeugtem Wasserstoff.<br />

Erreichtes<br />

Mehr als 90 Prozent mit EEV-Option.<br />

– EEV-Angebot für die Baureihen Actros, Atego, Axor und Econic<br />

(über 90 Prozent des Typenspektrums) und alle Motorenfamilien.<br />

Mehr Rezyklate und nachwachsende Rohstoffe.<br />

– Erhöhung des Anteils von Kunststoffrezyklaten um 9,8 Prozent<br />

und von nachwachsenden Rohstoffen um 14,7 Prozent<br />

(basierend auf einer Referenzflotte) im Vergleich zum Jahr 2010.<br />

Gesamtfahrzeug-Messung.<br />

– Aufbau einer Prüfkammer zur Gesamtfahrzeug-Messung am<br />

Standort Sindelfingen.<br />

Externe Validierung.<br />

– Erfolgreiche Durchführung interner und externer produktbezogener<br />

Umweltaudits im Segment C-/E-Klasse und<br />

smart/A-/B-Klasse.<br />

– Veröffentlichte Umwelt-Zertifikate: SLK-, B- und M-Klasse.<br />

Beschleunigung des Rollout.<br />

Beschleunigung des Rollout.<br />

Zielhorizont<br />

<strong>2011</strong><br />

2015<br />

2012<br />

<strong>2011</strong><br />

2015<br />

2014<br />

Status quo Seite<br />

71<br />

72<br />

72<br />

72<br />

73<br />

66<br />

<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.<br />

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Regenerativer Strom<br />

für batteriebetriebene<br />

Elektrofahrzeuge. Beweis<br />

der Darstellbarkeit einer „0<br />

Gramm CO 2 Well-to-Wheel“-<br />

Mobilität und Sensibilisierung<br />

der Kunden für die Betankung<br />

von Elektrofahrzeugen mit ausschließlich regenerativ<br />

erzeugtem Strom.<br />

Sicherheit für Pkw. Führende Position ausbauen –<br />

Erreichen einer 5-Sterne-Bewertung im Euro-NCAP-<br />

Crashtest für neue Baureihen mit jeweils erhöhten<br />

Anforderungen ab 2012, 2013, 2014 und 2015. //<br />

Erreichen des Top-Safety-Pick-Ergebnisses beim IIHS-<br />

Ratingcrashtest mit Small-Overlap-Crash ab <strong>2012.</strong><br />

Sicherheit für leichte Nutzfahrzeuge. Erreichen<br />

einer guten Crashperformance und Bestätigung der<br />

Ergebnisse in Ratings, wie z. B. dem NCAP-Protokoll zum<br />

Test schwerer Fahrzeuge. Einführung weiterer aktiver<br />

Assistenzsysteme unter Berücksichtigung des realen<br />

Unfallgeschehens im Jahr 2013 und sukzessive Erhöhung<br />

der Ausstattungsquote bis zum Jahr 2015.<br />

Assistenzsysteme für<br />

schwere Nutzfahrzeuge.<br />

Sukzessive Erhöhung der<br />

Ausstattungsquote mit Assistenzsystemen<br />

bei schweren<br />

Nutzfahrzeugen. So möchten<br />

wir beispielsweise den Ausstattungsgrad<br />

von Active Brake Assist von etwa 10 Prozent<br />

im Jahr 2009 bis Oktober 2015 verdoppeln.<br />

Neues Ziel.<br />

Ziel erreicht Teilziel erreicht Neues Ziel<br />

Die Zielformulierung wurde im Vergleich zum Vorjahr<br />

verschärft.<br />

Weitere Verbesserung.<br />

- Entwicklung eines erweiterten ESP im Mercedes-Benz Sprinter.<br />

- Markteinführung 14. März <strong>2012.</strong><br />

Ausstattungsquote mit Active Brake Assist verdoppelt.<br />

– Ausstattung jedes 5. in Deutschland verkauften Actros-<br />

Fernverkehrs-Lkw mit Active Brake Assist 2.<br />

2012<br />

Ab 2012 //<br />

2013 //<br />

2014 //<br />

2015<br />

Ab 2012<br />

2015<br />

66<br />

75<br />

75<br />

75<br />

Bilanz und Ziele__36__37


<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.<br />

http://nachhaltigkeit.daimler.com<br />

Status quo Seite<br />

Zielhorizont<br />

Ziel Erreichtes<br />

___Betrieblicher Umweltschutz<br />

79 ff.<br />

2015<br />

Rückgang der spezifischen CO2-Emissionen gegenüber 2007:<br />

– <strong>Daimler</strong> Buses –24 Prozent.<br />

– Mercedes-Benz Cars –22 Prozent.<br />

– Mercedes-Benz Vans –11 Prozent.<br />

– <strong>Daimler</strong> Trucks –2,5 Prozent.<br />

(Mit Bezugsjahr vergleichbar gerechnet, ohne Kraftstoffe, ohne<br />

Atlantis Foundry).<br />

CO2-Emissionen in der<br />

Produktion. Kontinuierliche<br />

Senkung der spezifischen<br />

CO2-Emissionen in der<br />

Produktion um 20 Prozent<br />

bis 2015 gegenüber 2007.<br />

79 ff.<br />

2012<br />

Neues Ziel.<br />

CO2-Emissionen in der Produktion. Ableitung eines<br />

absoluten CO2-Reduktionsziels für die europäischen Werke<br />

für das Jahr 2020.<br />

84<br />

2013<br />

Konzept entwickelt.<br />

– Durchführung eines „Biodiversitätschecks“ im Werk Sindelfingen.<br />

– Erarbeitung einer Biodiversitätskennzahl.<br />

Biodiversität. Entwicklung und Erprobung eines Konzeptes<br />

zur Bewertung der Biodiversitätsauswirkung eines<br />

Automobilstandortes bis 2013.<br />

79<br />

2013<br />

Pilotprojekt aufgesetzt.<br />

– Weiterentwicklung von Indikatoren und Reportingsystemen in<br />

Erprobung.<br />

– Test auf Praktikabilität.<br />

Umweltleistungsindikatoren. Entwicklung eines<br />

durchgängigen standortübergreifenden Systems zur<br />

Steuerung von Zielsetzung und Zielerreichung über<br />

Umweltleistungsindikatoren bis 2013.<br />

___Unsere Mitarbeiter<br />

92<br />

2015<br />

Stabilisierung des „Employee Commitment Index“ bei<br />

63 Punkten.<br />

– Steigerung des Wertes von 58 Indexpunkten (2008) auf 64 Indexpunkte<br />

(2010); im Jahr <strong>2011</strong> Stabilisierung bei 63 Indexpunkten.<br />

– Umsetzung der Maßnahmenpläne.<br />

– Durchführung von Vollbefragung und Stichprobenbefragung im<br />

Wechsel.<br />

Regelmäßige Messung der Mitarbeiterverbundenheit.<br />

Erhöhung der Zufriedenheit und Verbundenheit<br />

der Beschäftigten mit dem Unternehmen durch Maßnahmen<br />

auf Basis von regelmäßigen Mitarbeiterbefragungen.<br />

96 f.<br />

2012<br />

Fokus auf grün.<br />

– Medienübergreifende Umsetzung der Ausrichtung des <strong>Daimler</strong><br />

Employer Branding auf „Green Recruiting“.<br />

– Durchführung der Recruiting- und Imageveranstaltungen im Jahr <strong>2011</strong><br />

mit Schwerpunkt „green“.<br />

Personalmarketing. Stärkung der Positionierung als<br />

attraktiver Arbeitgeber durch eine Ausrichtung des Personalmarketings<br />

auf die strategischen Zukunftsfelder „Green<br />

Recruiting“ und „Emerging Markets“.


Transparente und wettbewerbsfähige Vergütung<br />

nach weltweiten Grundsätzen. // Wettbewerbsfähige<br />

Managementvergütung. Umsetzung der<br />

weltweit einheitlichen, variablen und transparenten Vergütungspolitik,<br />

die auf mittel- bis langfristig orientierte<br />

erfolgsabhängige Elemente setzt.<br />

Strategisches Diversity-<br />

Ziel. <strong>Daimler</strong> will im Diversity<br />

Management zu den<br />

Spitzenreitern der deutschen<br />

Automobilindustrie gehören.<br />

Dazu soll Diversity in Personalprozessen<br />

und in der<br />

Unternehmenskultur verankert werden.<br />

Erhöhung des Frauenanteils.<br />

– A) Im <strong>Daimler</strong>-Konzern auf 20 Prozent in leitenden<br />

Führungspositionen weltweit (bis 2020);<br />

– B) auf 14 bis 18 Prozent auf Führungsebene 4 für die<br />

<strong>Daimler</strong> AG (2015);<br />

– C) für den <strong>Daimler</strong> Konzern 35 Prozent bei CAReer-<br />

Einstellungen (bis <strong>2011</strong>) und<br />

– D) für die <strong>Daimler</strong> AG auf 12,5 bis 15 Prozent in der<br />

Belegschaft, 22 bis 26 Prozent bei den Auszubildenden<br />

und 13 bis 16 Prozent speziell in der gewerblich-technischen<br />

Ausbildung (bis 2015).<br />

Generationenmanagement.<br />

Aufbau eines Generationenmanagements,Verankerung<br />

des Themas Demografie<br />

in Unternehmenskultur<br />

und Führungsprozess.<br />

Stärkung der Interkulturalität des Managements.<br />

Mindestens Erhalt des Anteils nicht deutscher<br />

leitender Führungskräfte und Förderung der interkulturellen<br />

Kompetenzen aller Führungskräfte.<br />

Ziel erreicht Teilziel erreicht Neues Ziel<br />

Weitere Standardisierung.<br />

– Einführung einer globalen Vergütungsrichtlinie zur Standardisierung<br />

der Grundlagen für die Vergütung weltweit.<br />

– Standardisierung der Grundlagen für Nebenleistungen.<br />

Diversity als fester Bestandteil im HR-Prozess.<br />

– Verankerung von Diversity als Kriterium im Prozess der Leistungs-<br />

und Potenzialbeurteilung.<br />

– Verankerung von Diversity-Zielvorgaben in den Zielvereinbarungen<br />

der leitenden Führungskräfte.<br />

Steigerung auf allen Ebenen.<br />

– A) Weltweit 10,7 Prozent Frauen in leitenden Führungspositionen<br />

im <strong>Daimler</strong>-Konzern (2010: 9,0 Prozent).<br />

– B) 12,9 Prozent Frauen im mittleren Management (Ebene 4) der<br />

<strong>Daimler</strong> AG (2010: 12,4 Prozent).<br />

– C) 34 Prozent Frauen bei den CAReer-Einstellungen bis <strong>2011</strong>.<br />

– D) 13,9 Prozent Frauen in der Belegschaft der <strong>Daimler</strong> AG<br />

(2010:13,5 Prozent); 20,4 Prozent weibliche Auszubildende<br />

insgesamt (2010: 20,6 Prozent) und 11,3 Prozent Frauen<br />

in der gewerblich-technischen Ausbildung der <strong>Daimler</strong> AG<br />

(2010: 11,3 Prozent). (Stand 31.12.<strong>2011</strong>)<br />

Fokussierung der Handlungsfelder.<br />

– Workshops zur Identifikation von Handlungsfeldern mit Beteiligung<br />

von HR, Gesamtbetriebsrat und Planungsbereichen im Mai und<br />

November <strong>2011</strong>.<br />

– Fortsetzung des Rollout des HR Resource Management in den<br />

Werken Sindelfingen und Rastatt.<br />

Rund 30 Prozent.<br />

– Anteil der nicht deutschen leitenden Führungskräfte <strong>2011</strong>.<br />

2012<br />

2020<br />

A) 2020<br />

B) 2015<br />

C) <strong>2011</strong><br />

D) 2015<br />

Ab 2012<br />

2015<br />

A) B) D)<br />

C)<br />

89<br />

93 f.<br />

95 f.<br />

95<br />

96<br />

Bilanz und Ziele__38__39


Ziel<br />

Qualifizierte Nachwuchssicherung.Sicherstellung<br />

der Gewinnung,<br />

Förderung und Qualifizierung<br />

akademischer Nachwuchskräfte.<br />

greenHR Strategie. // Durchgängige Planung<br />

für Know-how-Träger. // Resource Management.<br />

Strategische Initiative zur Antizipation von und zum<br />

Umgang mit Herausforderungen für Human Resources<br />

durch den Wandel in den Antriebstechnologien und Leichtbautechnologien.<br />

Bedarfsgerechte Ausbildung. Neugewichtung, Optimierung<br />

unserer Ausbildungsangebote unter Berücksichtigung<br />

der zukünftigen Bedarfe, mit der Zielsetzung, die<br />

Innovationsfähigkeit und Entwicklungsfähigkeit des Unternehmens<br />

weiterhin zu fördern.<br />

Ergonomie. Verankerung der Ergonomieaktivitäten in<br />

Planungs- und Produktionsprozessen.<br />

Beschäftigungssicherung durch Zukunftssicherung<br />

<strong>Daimler</strong>. Ausbau der notwendigen Flexibilität zur<br />

Verbesserung der Reaktionsmöglichkeiten.<br />

___Lieferantenbeziehungen<br />

Schulungen. Bessere<br />

Verankerung der <strong>Daimler</strong>-<br />

Nachhaltigkeitsanforderungen<br />

mithilfe von Lieferantentrainings.<br />

Erreichtes<br />

Qualifizierte Nachwuchskräfte.<br />

– Einstellung von rund 500 Hochschulabsolventen und Berufseinsteigern<br />

mit erster Praxiserfahrung weltweit über das Traineeprogramm<br />

CAReer.<br />

– 5 Studierende an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg im<br />

neuen Studiengang Wirtschaftsinformatik.<br />

– Einstieg von 40 Mitarbeitern in ein berufsbegleitendes Studium im<br />

Rahmen des <strong>Daimler</strong> Academic Program.<br />

Vielfältige Initiativen.<br />

– Begleitung der Studie „Elektromobilität und Beschäftigung“<br />

(ELAB).<br />

– Qualifizierung von rund 22.000 Experten (entlang der Wertschöpfungskette)<br />

und Trainees.<br />

– Integration der Aluminium- und Kunststoffkompetenzen in<br />

bestehende Berufsbilder.<br />

Ausbildungsquote von 4,4 Prozent der aktiven Belegschaft.<br />

– Anteil der Ausbildungsplätze in elektro- und elektromechanischen<br />

Berufen in den Pkw-Werken bei rund 50 Prozent.<br />

Durchgängige Ergonomieanalysen.<br />

– In den Fahrzeugbereichen Mercedes-Benz Cars und <strong>Daimler</strong> Trucks.<br />

Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen.<br />

– für die gesamte Belegschaft bis 2016.<br />

– Weiterentwicklung der Personaldrehscheibe DMove für flexible<br />

Einsatzmöglichkeiten.<br />

>100 Teilnehmer bei Trainings gemeinsam mit anderen<br />

Automobilherstellern.<br />

– Indien: 6 Trainingsveranst., 40 Teilnehmer von <strong>Daimler</strong>-Lieferanten.<br />

– Brasilien: 1 Trainingsveranst., 30 Teilnehmer von <strong>Daimler</strong>-Lieferanten.<br />

– Türkei: 2 Trainingsveranst., 13 Teilnehmer von <strong>Daimler</strong>-Lieferanten.<br />

– Mexiko: 4 Trainingsveranst., 17 Teilnehmer von <strong>Daimler</strong>- Lieferanten.<br />

Zielhorizont<br />

<strong>2011</strong><br />

2012<br />

2015<br />

2015<br />

2012<br />

2013<br />

Status quo Seite<br />

96 f.<br />

96 f.<br />

96<br />

97<br />

90 f.<br />

102<br />

<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.<br />

http://nachhaltigkeit.daimler.com


Lieferantenauskunft. Überprüfungen der Umsetzung<br />

der <strong>Daimler</strong>-Nachhaltigkeitsanforderungen bei Lieferanten<br />

mithilfe von Selbstauskünften.<br />

Vertragsbedingungen. Verankerung der <strong>Daimler</strong>-<br />

„Richtlinie zur Nachhaltigkeit“ in verbindlichen Vertragsbedingungen.<br />

___Unsere Kunden<br />

Kundenzufriedenheit. Langfristige Beibehaltung des<br />

Status von Mercedes-Benz als Marke mit der höchsten<br />

Kundenzufriedenheit im Premiumsegment.<br />

Service- und Teilequalität. Absicherung und Steigerung<br />

der Servicequalität für die im Mercedes-Benz Vertriebs-<br />

und -Servicenetz betreuten Kunden insbesondere<br />

auch im Markt der wachsenden Zahl älterer Fahrzeuge.<br />

___Gesellschaftliches Engagement<br />

Verkehrserziehung. Verkehrserziehung<br />

und Verhaltensschulung<br />

zur Verbesserung<br />

der Verkehrssicherheit<br />

für Grundschüler in Deutschland.<br />

Ziel erreicht Teilziel erreicht Neues Ziel<br />

Selbstauskunft von 77 Lieferanten.<br />

– Befragung von Lieferanten der Commodity Reinigungsdienstleistungen.<br />

Nachhaltigkeitsanforderungen in den Vertragsbedingungen.<br />

– Entsprechende Änderung der Verträge in Argentinien, Australien,<br />

China, Indonesien, Mexiko, Singapur, Südafrika, Thailand,<br />

Ungarn, Vietnam und in der Türkei.<br />

Spitzenpositionen bei der Kundenzufriedenheit.<br />

– Mercedes-Benz in diversen Untersuchungen und Studien <strong>2011</strong><br />

wieder mit Topbewertungen im Vergleich der Premiummarken.<br />

Nachhaltige Verbesserung der Servicequalität.<br />

– Erneut Benotung „sehr gut“ im ADAC-Werkstättentest <strong>2011</strong> mit<br />

höchstmöglicher Bewertungspunktzahl.<br />

– Wieder sehr positives Ergebnis im Service-Award der Zeitschrift<br />

„kfz-betrieb“ sowohl für Pkw und für Nutzfahrzeuge .<br />

– Mercedes-Benz zum dritten Mal in Folge No. 1 in der“ J.D. Power“-<br />

Studie VOSS Deutschland bei der Kundenzufriedenheit im Premiumsegment.<br />

Schulungen für Tausende von Kindern.<br />

– Teilnahme von 320 Grundschulklassen aus Deutschland und<br />

mehr als 10.000 Schülern an den MobileKids-Schultagen.<br />

– Teilnahme von mehreren Zehntausend Kindern an der MobileKids-<br />

Verkehrsschule im Ravensburger Spieleland sowie an Informations-<br />

und Schulungsveranstaltungen in Deutschland.<br />

– Schulung von Kindern bei 250 Veranstaltungen mit der<br />

Verkehrspuppenbühne in Zusammenarbeit mit der Verkehrswacht<br />

Stuttgart.<br />

2012<br />

2013<br />

Fortlaufendes<br />

Ziel<br />

Fortlaufendes<br />

Ziel<br />

2012<br />

102<br />

101 f.<br />

104 ff.<br />

107<br />

113<br />

Bilanz und Ziele__40__41


<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.<br />

http://nachhaltigkeit.daimler.com<br />

Status quo Seite<br />

Zielhorizont<br />

Erreichtes<br />

Ziel<br />

111<br />

2012<br />

Rund 30 Angebote für Mitarbeiter und deren Angehörige.<br />

– Unterstützung der Staatsgalerie Stuttgart, der Kunsthalle<br />

Tübingen, der Stiftung Domnick sowie der Ludwigsburger<br />

Schlossfestspiele<br />

– Insgesamt rund 30 (stets ausgebuchte) Angebote wie z. B. Abendakademien,<br />

Führungen, Meet the Artist, Konzertproben zur Kunstund<br />

Kulturvermittlung.<br />

– Nutzung durch mehr als 2.000 Mitarbeiter und ihren Angehörigen.<br />

Kunst und Kultur. Regionale,<br />

standortbezogene<br />

Kunst- und Kulturförderung<br />

im Rahmen guter Nachbarschaft<br />

sowie Beitrag zur kulturellen<br />

Bildung der Mitarbeiter.<br />

111<br />

2012<br />

Ausweitung von Genius.<br />

– Ausbau und bundesweite Verbreitung von Genius. (Workshopangebote,<br />

Kinder- und Jugendprogramm auf IAA <strong>2011</strong>, Vorbereitung<br />

von Kinderführungen im Werk Sindelfingen, Präsenz auf Messen<br />

und Kongressen)<br />

– Erweiterung der Zielgruppen und Ausbau des Engagements.<br />

(Ausstellung im Ravensburger Spieleland, Kinderuni mit Dr. Zetsche,<br />

Wettbewerb für Technische Gymnasien, Lehrerfortbildung zu Antriebstechnik<br />

und Fahrerassistenzsystemen, zweites Lehrbuch zum Thema<br />

„Sicherheit“, 2. Genius-Lehrerkongress).<br />

Bildungsengagement. Ausbau und Bündelung von<br />

Bildungsaktivitäten für Kinder und Jugendliche in Deutschland<br />

durch die Initiative Genius. // Nachhaltige Nachwuchsförderung/-sicherung<br />

„von Anfang an“.<br />

114<br />

2012<br />

„Wir bewegen was!“.<br />

– 1062 eingereichte Projekt-Ideen.<br />

– 125 Gewinner-Projekte aus 16 Standorten. Für jedes davon bis zu<br />

5.000 Euro Preisgeld.<br />

– Umsetzung der ausgewählten Projekte zu unterschiedlichen<br />

Schwerpunkten der Nachhaltigkeit im Jahr <strong>2011</strong>.<br />

Corporate-Volunteering-Ansatz. Förderung des<br />

ehrenamtlichen Engagements der Mitarbeiter in Deutschland<br />

mit dem Projekt „Wir bewegen was!“ –125 Mitarbeiterprojekte<br />

der Nachhaltigkeit anlässlich des 125-jährigen<br />

Jubiläums des Automobils. Umsetzung sozialer und ökologischer<br />

Projekte in ganz Deutschland, die durch Mitarbeiter<br />

initiiert wurden.<br />

114<br />

2013<br />

<strong>Daimler</strong> ProCent.<br />

– Implementierung von „ProCent“ an allen Standorten der <strong>Daimler</strong> AG<br />

bis Ende <strong>2011</strong>.<br />

– Centbetrag der monatlichen Lohnabrechnung als Spende für den<br />

Förderfonds von <strong>Daimler</strong> ProCent.<br />

– Verdoppelung des Betrags durch das Unternehmen.<br />

– Angesparte Beträge fließen in von Mitarbeitern vorgeschlagene<br />

gemeinnützige Projekte in Standortregionen sowie übergreifende<br />

Projekte im In- und Ausland.<br />

Corporate Volunteering.<br />

Einführung eines betrieblich<br />

unterstützten Freiwilligenprogramms<br />

innerhalb der<br />

<strong>Daimler</strong> AG.


Corporate-Volunteering-<br />

Initiativen. Ausbau von<br />

bestehenden Corporate-<br />

Volunteering-Projekten bei<br />

<strong>Daimler</strong> Financial Services.<br />

Internationales Empowerment-Engagement.<br />

Ausbau der bestehenden Empowerment-Initiativen von<br />

<strong>Daimler</strong> Financial Services in Äthiopien (Mercedes-<br />

Benz Bank AG) und Südafrika (Mercedes-Benz Financial<br />

Services South Africa Ltd.).<br />

Globale Herausforderungen der Nachhaltigkeit.<br />

Engagement beim Aufbau und Betrieb von 10 weiteren<br />

nationalen „UN Global Compact“-Netzwerken.<br />

Spendenpolitik. Einführung eines weltweit gültigen<br />

Spendenleitfadens sowie von Prinzipien, die lokale Gepflogenheiten<br />

und Traditionen berücksichtigen im Rahmen der<br />

Erweiterung unserer Spendenstrategie.<br />

Ziel erreicht Teilziel erreicht Neues Ziel<br />

„Day of Caring“ <strong>2011</strong> in 12 Ländern.<br />

– Insgesamt weltweit rund 2.200 Mitarbeiter im Einsatz<br />

(2010: 1.200 Mitarbeiter).<br />

– Neu dabei: Indien, Italien, Korea, Portugal, Russland, Thailand.<br />

– Fortgesetzte Aktivitäten: Argentinien, Deutschland, Kroatien,<br />

Polen, Spanien, Tschechien.<br />

Südafrika: CARE-Existenzsicherung und Mikrokredite.<br />

– Entwicklung und Umsetzung eines umfassenden Schulungsprogramms<br />

mit dem Schwerpunkt „Existenzsicherung“ in<br />

Zusammenarbeit mit CARE.<br />

- Durchführung von Gesundheitsschulungen zu den Themen<br />

HIV/AIDS und Tuberkulose.<br />

– Buchhaltungsschulungen als Basis für das begleitende Mikrokreditprogramm.<br />

Südafrika: „Youth Entrepreneurship Programme“.<br />

– Seit 2002 landesweites Programm zur Förderung der Gründungsmentalität<br />

unter jungen Angestellten zur Schaffung von Arbeitsplätzen.<br />

– Ausbildung in betrieblichen Handlungsfeldern und in der Entwicklung<br />

von Businessplänen als Hilfe zur Selbsthilfe für junge Unternehmer<br />

zwischen 18 und 35 Jahren.<br />

Äthiopien: Mikrokreditprogramms in der Region Midda.<br />

– Seit Januar 2009 Aufbau des Programms mit Unterstützung durch<br />

die Mercedes- Benz Bank.<br />

- Bislang erfolgreiche Teilnahme von rund 2.000 Frauen am<br />

Grundlagentraining.<br />

Aktive Unterstützung.<br />

- Mitarbeit in den „UN Global Compact“-Netzwerken Deutschland,<br />

Ägypten und Polen.<br />

Eckpunkte für einen weltweiten Kriterienkatalog erstellt.<br />

2012<br />

<strong>2011</strong><br />

2013<br />

2012<br />

2013<br />

2013<br />

114<br />

114<br />

114<br />

Bilanz und Ziele__42__43


<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.<br />

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__Integrität<br />

Bilanz <strong>2011</strong><br />

___Inhalt<br />

45___Unser Ansatz<br />

45___Integrität<br />

45___Compliance<br />

46___Kartellrecht<br />

46___Menschenrechte<br />

47___Dialog: Ein Gespräch mit<br />

Dr. Christine Hohmann-Dennhardt<br />

48___Statement: Sylvia Schenk,<br />

Transparency International<br />

50___Daten- und Verbraucherschutz<br />

Trainings<br />

Compliance? Aber sicher! Mehr als 71.500<br />

Mitarbeiter und Führungskräfte haben <strong>2011</strong> an<br />

Web-Schulungen zur Korruptionsprävention und<br />

zum Kartellrecht teilgenommen oder ihr Wissen<br />

zu diesen Themen in Präsenztrainings vertieft.<br />

Seite 46<br />

Menschenrechte<br />

Risikobewertung. Damit wir langfristig sicherstellen,<br />

dass unsere Geschäftsaktivitäten sich<br />

positiv auf die Einhaltung der Menschenrechte<br />

auswirken, haben wir ein Risikobewertungssystem<br />

eingeführt. Drei unserer Standorte haben wir<br />

<strong>2011</strong> bereits danach geprüft.<br />

Seite 49 f.


___Unser Ansatz<br />

Nur eine integre Geschäftspraxis führt zu nachhaltigem Erfolg –<br />

nach dieser Überzeugung gestaltet <strong>Daimler</strong> seine Geschäftsaktivitäten.<br />

Dabei ist das Handeln in Übereinstimmung mit nationalen<br />

und internationalen Gesetzen, mit Vorschriften und internen Richtlinien<br />

eine Grundhaltung unseres Unternehmens. Wir erwarten<br />

eine solche Haltung von allen Mitarbeitern, aber auch von unseren<br />

Geschäftspartnern. Über das reine Einhalten von Regeln hinaus<br />

strebt <strong>Daimler</strong> eine integre Unternehmenskultur an, bei der nach<br />

einem gemeinsamen Werteverständnis gehandelt wird, denn Wertegemeinschaften<br />

erweisen sich auf Dauer auch als die besseren<br />

Wertschöpfungsgemeinschaften.<br />

Um diese Unternehmenskultur zu fördern, wurde im Februar <strong>2011</strong><br />

eigens das neue Vorstandsressort Integrität und Recht geschaffen,<br />

das von Dr. Christine Hohmann-Dennhardt, ehemals Richterin am<br />

Bundesverfassungsgericht, geleitet wird. Ihr konzernweiter Verantwortungsbereich<br />

umfasst den Rechtsbereich, die Compliance-<br />

Organisation sowie den Bereich Konzerndatenschutz. Auch die<br />

Verantwortlichkeit für die Achtung und Wahrung von Menschenrechten<br />

ist in diesem Vorstandsressort verankert.<br />

___Integrität<br />

Als Gründungsmitglied des UN Global Compact und Mitglied seiner<br />

LEAD-Gruppe hat sich <strong>Daimler</strong> verpflichtet, Vorbild zu sein und dessen<br />

Werte aktiv mitzutragen. Mit den Initiativen aus dem Bereich<br />

Integrität und Recht will <strong>Daimler</strong> einen aktiven Beitrag leisten, der<br />

nicht nur im Unternehmen wirkt, sondern darüber hinaus als Leitbild<br />

dienen soll.<br />

Unser Engagement im UN Global Compact: Seite 22<br />

Initiiert vom Vorstandsressort Integrität und Recht und getragen<br />

vom Vorstand haben wir im November <strong>2011</strong> einen konzernweiten<br />

Dialog zu Integrität gestartet. Damit wollen wir fach- und hierarchieübergreifend<br />

ein gemeinsames, von den Prinzipien des UN Global<br />

Compact abgeleitetes Verständnis integren Verhaltens entwickeln<br />

und im gesamten Unternehmen verankern.<br />

Unsere konzernweit gültige Verhaltensrichtlinie gibt allen Mitarbeitern<br />

Orientierung für ein verantwortungsvolles Verhalten im<br />

Geschäftsalltag – und festigt so die Basis unseres Erfolgs.<br />

Unsere Verhaltensrichtlinie: Seite 22<br />

Bereits im Mai <strong>2011</strong> haben wir die „fairplay“-Kampagne zu Fragestellungen<br />

aus den Bereichen Integrität und Compliance für alle<br />

Unternehmensbereiche weltweit gestartet.<br />

Grundsätze und Richtlinien: Seite 20 ff.<br />

___Compliance<br />

Integrität__44__45<br />

Grundvoraussetzung jeder nachhaltigen unternehmerischen Tätigkeit<br />

ist die Einhaltung aller relevanten Gesetze, Regelungen und<br />

freiwilligen Selbstverpflichtungen ebenso wie interner Richtlinien.<br />

Dieses regelkonforme Verhalten bezeichnen wir als Compliance.<br />

Im Rahmen des UN Global Compact hat <strong>Daimler</strong> sich gemeinsam<br />

mit weiteren international tätigen Unternehmen verpflichtet, dessen<br />

zehn Prinzipien einzuhalten und mit Nachdruck voranzutreiben.<br />

Dazu gehört auch der Kampf gegen Korruption.<br />

Compliance-Organisation gestärkt. Im Jahr <strong>2011</strong> haben wir den<br />

Bereich Group Compliance divisional stärker an den Geschäftsfeldern<br />

ausgerichtet. Damit werden die Bereiche und Divisionen des<br />

Konzerns intensiver in das Compliance-Management eingebunden.<br />

Die divisionalen Chief Compliance Officer unterstützen die Divisionen<br />

dabei, ihre Verantwortung für Compliance im täglichen Handeln<br />

wahrzunehmen. Sie berichten dem Group Chief Compliance Officer,<br />

dieser wiederum berichtet an die Leitung des Vorstandsressorts<br />

„Integrität und Recht“ sowie den Aufsichtsrat der <strong>Daimler</strong> AG. Weltweit<br />

beschäftigt unsere Group-Compliance-Organisation 160 Mitarbeiter,<br />

davon 74 in der Unternehmenszentrale.<br />

Compliance-Management-System verbessert. Auch wenn die<br />

Einhaltung aller relevanten Gesetze, Vorschriften und Verhaltensregeln<br />

für <strong>Daimler</strong> höchste Priorität hat, lassen sich einzelne Regelverstöße<br />

nie ganz ausschließen. Deshalb schaffen wir die erforderlichen<br />

Rahmenbedingungen und entwickeln Maßnahmen, die das<br />

Unternehmen und seine Mitarbeiter vor falschen Entscheidungen<br />

und Fehlverhalten schützen sowie rechtskonformes Verhalten<br />

fördern. Um Compliance-Risiken zu reduzieren und insbesondere<br />

Korruption zu unterbinden, haben wir neue Prozesse und Systeme<br />

eingeführt; darüber hinaus haben wir einige der bereits bestehenden<br />

Präventionsmaßnahmen überarbeitet:<br />

– Der Bereich Group Compliance definiert das jährliche Compliance-Programm<br />

des Konzerns auf Basis einer systematischen Risikoanalyse.<br />

Zur Bewertung von Risiken in den Geschäftseinheiten<br />

werden qualitative (z. B. Einschätzungen des Geschäftsumfelds)<br />

und quantitative Indikatoren (z. B. konzernstatistische Daten)<br />

herangezogen.<br />

– <strong>2011</strong> haben wir das Verfahren zur Identifizierung und Beseitigung<br />

von Integritätsbedenken und -risiken gegenüber Geschäftspartnern<br />

(Compliance Due Diligence) grundlegend überarbeitet<br />

und verbessert. Es ist Kernelement unseres „Business Partner<br />

Integrity Management“.<br />

– Auch den Prozess zur Korruptionsprävention bei Geschäften mit<br />

staatlichen und regierungsnahen Stellen haben wir überarbeitet<br />

und dabei die Zusammenarbeit zwischen den Vertriebseinheiten<br />

und Group Compliance verbessert.<br />

– Die Wirksamkeit des in den Einheiten und Gesellschaften des<br />

Konzerns implementierten Compliance-Programms wird regelmäßig<br />

mit einem standardisierten Kontrollsystem beurteilt und<br />

ist auch Gegenstand der regulären Prüfung durch die interne<br />

Revision.<br />

– Unsere Mitarbeiter werden kontinuierlich über die Bedeutung<br />

von Compliance sowie die Ziele des Compliance-Programms<br />

informiert. Bei Veranstaltungen sowie in internen Print- und


<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.<br />

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Onlinemedien nehmen die obersten Führungskräfte regelmäßig<br />

zu Compliance-Themen Stellung. Neu ernannte Führungskräfte<br />

erhalten bei <strong>Daimler</strong> eine gesonderte Einführung zum Thema<br />

Compliance.<br />

– Darüber hinaus bietet <strong>Daimler</strong> ein umfangreiches Compliance-<br />

Schulungsprogramm an. Mehr als 50.000 Mitarbeiter aus den<br />

Tochtergesellschaften und aus den Vertriebsbereichen haben<br />

<strong>2011</strong> das webbasierte Training zur Korruptionsprävention absolviert.<br />

In mehr als 150 Präsenztrainings vertieften zudem etwa<br />

4.400 Mitarbeiter ihr Wissen zur Korruptionsprävention. Die Zielgruppen<br />

für diese Präsenztrainings ermitteln wir auf Basis der<br />

jährlichen Risikobewertung von Gesellschaften und Einheiten.<br />

– <strong>2011</strong> haben wir ein neues Kartellrecht-Training entwickelt. Weltweit<br />

haben bereits etwa 16.500 Führungskräfte und ausgewählte<br />

Mitarbeiter relevanter Geschäftsbereiche die webbasierte Schulung<br />

absolviert. 654 Führungskräfte haben bis Ende <strong>2011</strong> an den<br />

vertiefenden Präsenztrainings zum Kartellrecht teilgenommen.<br />

– Seit Anfang des Jahres <strong>2011</strong> bieten wir auch für externe Partner,<br />

für Joint-Venture-Partner und für Gesellschaften, an denen<br />

<strong>Daimler</strong> eine Minderheitsbeteiligung hält, Compliance-Trainings<br />

an. Wir informieren sie darüber, wie Mindestanforderungen an<br />

ein Compliance-Managementsystem aussehen könnten, um<br />

regelkonformes Verhalten in Geschäftsbeziehungen sicherzustellen.<br />

Anlaufstellen für die Mitarbeiter. Mit konkreten Fragen zur Vermeidung<br />

von Bestechung können sich unsere Mitarbeiter an den<br />

Compliance Consultation Desk (CCD) wenden. Im Jahr <strong>2011</strong> wurde<br />

das Hinweisgebersystem grundlegend überarbeitet. Als wesentliche<br />

Neuerung wird sich das Business Practices Office (BPO) künftig vor<br />

allem auf schwere Regelverstöße und Fälle mit größeren Schäden<br />

für das Unternehmen konzentrieren. Zusätzlich hat das BPO seinen<br />

Service ausgeweitet. Seit <strong>2011</strong> werden vertrauliche Hinweise zu vermutetem<br />

Fehlverhalten weltweit über verschiedene Zugangswege<br />

in unterschiedlichen Sprachen entgegengenommen.<br />

Ob eine Untersuchung eingeleitet wird, prüft das BPO nach definierten<br />

Kriterien. Hierbei geht es etwa darum, ob es sich um einen strafrechtlichen<br />

Verstoß handelt oder ob die Reputation des Unternehmens<br />

maßgeblich gefährdet ist. Jedes mögliche Fehlverhalten wird<br />

gemäß der Grundsätze Fairness, Konsistenz, Transparenz und Nachhaltigkeit<br />

behandelt. Der Schutz von Hinweisgebern ist verbindlich<br />

geregelt.<br />

In Deutschland steht Hinweisgebern seit dem 1. Februar 2012 auch<br />

die Möglichkeit offen, sich mit ihrem Anliegen an Prof. Dr. Winfried<br />

Hassemer, einen externen Rechtsanwalt zu wenden, der als Neutraler<br />

Mittler fungiert. Aufgrund der gesetzlichen Schweigepflicht<br />

für Anwälte ist sichergestellt, dass die Identität des Hinweisgebers<br />

ohne dessen Einwilligung nicht preisgegeben wird.<br />

___Kartellrecht<br />

Einhaltung wettbewerbsrechtlicher Bestimmungen. <strong>Daimler</strong><br />

hat im Jahr <strong>2011</strong> ein konzernweites Antitrust-Compliance-Programm<br />

implementiert. Für die inhaltliche Ausgestaltung des Programms<br />

haben wir den sogenannten <strong>Daimler</strong>-Standard entwickelt.<br />

Er enthält die verbindliche Festlegung, wie künftig bestimmte Verhaltensweisen<br />

im Umgang mit Wettbewerbern <strong>Daimler</strong>-intern kartellrechtlich<br />

beurteilt werden (z. B. Informationsaustausch, Benchmarking,<br />

Verbandsarbeit). Dabei ist der <strong>Daimler</strong>-Standard so streng wie die<br />

Anwendungspraxis der europäischen Kartellbehörden und Gerichte.<br />

Der <strong>Daimler</strong>-Standard gilt grundsätzlich weltweit. Dadurch stellen<br />

wir konzernweit einen einheitlichen Compliance- und Beratungsstandard<br />

sicher. Ausnahmen werden höchstens in eng umgrenzten<br />

und besonders deutlichen Ausnahmefällen nach einer Prüfung der<br />

Praxis im Einzelfall zugelassen.<br />

Online- und Präsenzschulungen Kartellrecht: Seite 46<br />

Neben Onlinetrainings und Präsenzschulungen ist ein weiterer wesentlicher<br />

Baustein des <strong>Daimler</strong>-Antitrust-Compliance-Programms<br />

eine umfassende Dokumentation zum Kartellrecht, u. a. ein sogenanntes<br />

Kartellrechtshandbuch sowie verschiedene Leitfäden.<br />

Zudem ist ein Dokument verfügbar, in dem besonders wichtige und<br />

häufig gestellte Fragen und Antworten behandelt werden. Bei Rückfragen<br />

zum <strong>Daimler</strong>-Antitrust-Compliance-Programm oder zu einzelnen<br />

Bausteinen können sich alle Mitarbeiter an eine zentrale Anlaufstelle<br />

wenden.<br />

Über kartellrechtliche Verstöße berichten wir – sofern diese in<br />

erheblichem Umfang anfallen – im Geschäftsbericht.<br />

Mehr zum Thema Kartellrecht: Geschäftsbericht <strong>2011</strong> Seite 225<br />

___Menschenrechte<br />

Wir bekennen uns zu unserer Verpflichtung, die Menschenrechte<br />

in unserem Unternehmen zu achten und uns auch in unserem<br />

geschäftlichen Umfeld für ihre Wahrung einzusetzen. Weil wir dem<br />

Thema höchste Bedeutung beimessen, haben wir die Verantwortlichkeit<br />

für Menschenrechtsfragen direkt im Vorstand verankert.<br />

Auch in unserer Governance-Struktur für Nachhaltigkeit spielt<br />

die Einhaltung der Menschenrechte eine wichtige Rolle. Führungskräfte<br />

aus den Bereichen Integrität und Recht, Kommunikation,<br />

Konzernumweltschutz, Personal, Politik und Außenbeziehungen<br />

sowie Einkauf sind hierbei einbezogen.<br />

Bezugsrahmen. In unserer betrieblichen Praxis bilden die Prinzipien<br />

des UN Global Compact und die Forderungen der UN Global<br />

Compact LEAD-Gruppe, die UN-Erklärung der Menschenrechte, die<br />

Standards der International Labour Organization (ILO) sowie die<br />

OECD-Richtlinien für multinationale Unternehmen unseren verbindlichen<br />

Bezugsrahmen. Viele dieser Prinzipien haben wir in unsere<br />

interne Verhaltensrichtlinie und in die „Grundsätze zur sozialen<br />

Verantwortung“ übernommen. Wir begrüßen und unterstützen die<br />

„Guiding Principles on Business and Human Rights“, die <strong>2011</strong> vom<br />

UN Council on Human Rights verabschiedet wurden.<br />

Bezugsrahmen unserer Menschenrechtsgrundsätze: Online E01


„ Ein gemeinsames<br />

Werteverständnis<br />

lässt sich nicht<br />

einfach von oben<br />

verordnen.“<br />

Ein Gespräch mit Dr. Christine Hohmann-Dennhardt. Sie leitet seit<br />

Februar <strong>2011</strong> das neu geschaffene Vorstandsressort Integrität und Recht.<br />

Zuvor war sie Richterin am Bundesverfassungsgericht und Hessische<br />

Ministerin für Wissenschaft und Kunst sowie Justiz. Ihr Verantwortungsbereich<br />

bei <strong>Daimler</strong> umfasst konzernweit den Rechtsbereich, die<br />

Compliance-Organisation sowie den Bereich Konzerndatenschutz.<br />

Frau Hohmann-Dennhardt ist aktives Mitglied des <strong>Daimler</strong> Sustainability<br />

Board (CSB).<br />

Frau Dr. Hohmann-Dennhardt, Sie verantworten bei <strong>Daimler</strong><br />

das neue Vorstandsressort für Integrität und Recht. Welche<br />

Ziele haben Sie sich gesetzt?<br />

Dr. Christine Hohmann-Dennhardt: Mir liegt am Herzen, dass<br />

Regeln nicht nur einfach befolgt werden z. B. aus Angst vor Sanktionen,<br />

sondern aus einer inneren Haltung heraus, das Richtige tun<br />

zu wollen. Das Ziel ist, dass <strong>Daimler</strong> „anständig“ Geschäfte macht,<br />

und zwar nicht nur quantitativ, sondern auch qualitativ – gemessen<br />

an hohen ethischen Standards. Beides gehört für mich untrennbar<br />

zusammen.<br />

Welche Zwischenbilanz ziehen Sie nach Ihrem ersten Jahr<br />

bei <strong>Daimler</strong>, wo steht das Unternehmen heute?<br />

Hohmann-Dennhardt: Wir sind auf einem sehr guten Weg, Integrität<br />

und Compliance nachhaltig im gesamten Unternehmen zu<br />

DIALOG<br />

Integrität__46__47<br />

verankern. Als erster und bislang einziger Automobilhersteller<br />

hat <strong>Daimler</strong> mit dem Vorstandsressort für Integrität und Recht ein<br />

Ausrufezeichen hinter diesen Anspruch gesetzt. Wir gehen das<br />

Thema Geschäftsethik systematisch an und sensibilisieren nicht<br />

nur unsere Mitarbeiter, sondern auch unsere Geschäftspartner.<br />

Uns leitet die Überzeugung, dass unternehmerische Verantwortung<br />

nicht an den Werkstoren endet.<br />

Wie erklären Sie Ihren Mitarbeitern den Zusammenhang<br />

zwischen Integrität und Compliance?<br />

Hohmann-Dennhardt: Compliance, also die Übereinstimmung<br />

unserer Geschäftsaktivitäten mit Gesetzen, Vorschriften und internen<br />

Richtlinien, ist ein wesentlicher Bestandteil von Integrität.<br />

Bei Integrität geht es jedoch nicht nur um regelkonformes Verhalten,<br />

sondern auch darum, seinem inneren Kompass zu folgen. Ein<br />

sicheres Gespür dafür, was richtig und was falsch ist, hilft dabei,<br />

sich auch in schwierigen Situationen richtig zu entscheiden, und<br />

verhindert Regelverstöße.<br />

Und wie wollen Sie diese Kultur der Integrität fördern?<br />

Hohmann-Dennhardt: Ein gemeinsames Werteverständnis lässt<br />

sich nicht einfach von oben verordnen. Daher möchten wir mit<br />

möglichst vielen Mitarbeitern unterschiedlicher Hierarchieebenen<br />

und Funktionen einen offenen und konstruktiven Austausch darüber<br />

führen, was Integrität für das Handeln bei <strong>Daimler</strong> konkret<br />

bedeutet. Die Ergebnisse des Integritätsdialogs, den wir im November<br />

<strong>2011</strong> begonnen haben, fließen in die neue <strong>Daimler</strong>-Verhaltensrichtlinie<br />

ein, die unseren Umgang miteinander im Unternehmen<br />

und mit unseren Geschäftspartnern regelt.<br />

Der Arbeitsalltag in einer globalisierten Welt wird immer<br />

komplexer. Woran können sich Mitarbeiter und Geschäftspartner<br />

von <strong>Daimler</strong> orientieren?<br />

Hohmann-Dennhardt: Hier ist vor allem der UN Global Compact<br />

eine wichtige Richtschnur unseres Handelns. Unsere Verhaltensrichtlinie<br />

und unsere Grundsätze zur sozialen Verantwortung bauen<br />

auf ihn auf. Als Gründungsmitglied der Initiative von Kofi Annan und<br />

Mitglied der LEAD-Gruppe haben wir uns verpflichtet, Vorbild zu<br />

sein und die Werte des UN Global Compact aktiv mitzutragen. So<br />

haben wir im Mai <strong>2011</strong> Vertreter aus Industrie und Politik in Berlin<br />

eingeladen, mit uns und Georg Kell, dem Direktor des UN Global<br />

Compact, über „Wettbewerbsvorteile durch Nachhaltigkeit“ zu<br />

diskutieren. Diesen Austausch zu pflegen und weiterzuführen ist<br />

mir sehr wichtig.<br />

Nach welchen Prinzipien richten Sie Ihr Handeln persönlich<br />

aus?<br />

Hohmann-Dennhardt: Grundprinzipien sind für mich: die Achtung<br />

der Persönlichkeit eines jeden Menschen sowie Toleranz gegenüber<br />

Andersdenkenden. Darüber hinaus halte ich Selbstverantwortlichkeit,<br />

Ehrgeiz, Gradlinigkeit und eine soziale Einstellung für sehr<br />

wichtig.


<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.<br />

http://nachhaltigkeit.daimler.com<br />

Sylvia Schenk, Vorstandsmitglied Transparency International Deutschland,<br />

beobachtet die <strong>Daimler</strong> AG seit Jahren und hat mehrmals am „<strong>Daimler</strong><br />

Sustainability Dialogue“ teilgenommen. Im November <strong>2011</strong> saß sie bei der<br />

Auftaktveranstaltung zu „Integrität im Dialog“ auf dem Podium. Hier ihr<br />

Blick auf die Entwicklungen, die das Unternehmen in Richtung Nachhaltigkeit<br />

und Integrität genommen hat:<br />

Beim ersten „<strong>Daimler</strong> Sustainability Dialogue“ 2008 berichten erwachsene<br />

Männer mit leuchtenden Augen, wie sie „als Bub“ geträumt haben „vom<br />

<strong>Daimler</strong>“. Jetzt sind sie da und dürfen mitreden. Ich sah das viel nüchterner.<br />

Aber mitreden ist schon gut, verändert den Blick auf ein Unternehmen, ein<br />

Produkt. Auf einmal stehen Menschen dahinter, Haltungen, Zielsetzungen.<br />

Und Zuhören gehört ja auch dazu: Welche Sorgen macht sich der Oberbürgermeister?<br />

Was fürchtet der Betriebsrat in der Krise? Wie vermeidet<br />

der indische Zulieferer Kinderarbeit? Was ist mit CO 2, Elektro und Hybrid?<br />

Vor allem aber: Was sagt der Boss? Dr. Zetsche beeindruckt mit deutlichen<br />

Worten, lässt keinen Zweifel an der Entschlossenheit zu neuen Wegen – der<br />

„tone from the top“ stimmt. Der „<strong>Daimler</strong> Sustainability Dialogue“ ist dafür<br />

Symbol und Kristallisationspunkt, von Jahr zu Jahr kommen Bekenntnisse<br />

hinzu, werden Fortschritte vermeldet: kein Verkauf von Mercedes-Benz<br />

Pkw an die schlimmsten Diktatoren, Frau im Vorstand, Umweltziele konkretisiert,<br />

Standards für Lieferanten ergänzt.<br />

Ganz neu der Fokus auf Integrität: <strong>Daimler</strong> geht den Schritt von Compliance<br />

im eher technisch-instrumentellen Sinn hin zur Wertevermittlung.<br />

Beides ist nötig – was nützen Umweltvorschriften und Lieferantenstandards,<br />

wenn sie nicht eingehalten werden? Und was nützen nachhaltige<br />

Zielsetzungen, wenn sie nicht überzeugen, sondern erzwungen werden<br />

müssen? Werteorientierung will die Menschen – Beschäftigte, aber auch<br />

Shareholder und Stakeholder – auf den mühsamen Weg in die Zukunft mitnehmen,<br />

ihrem Tun in der jeweiligen Rolle neuen Sinn geben. Kein einfaches<br />

Unterfangen, bei der Auftaktveranstaltung mit rund 550 Beschäftigten<br />

im November <strong>2011</strong> war auch Skepsis zu spüren. Werden wir wirklich<br />

ernst genommen? Weiß mein direkter Vorgesetzter, was gemeint ist? Kann<br />

ich offen kritisieren, ohne Nachteile befürchten zu müssen? Heute sitzt<br />

der Vorstand mit im Saal, aber wie sieht das im Alltag aus? Immerhin,<br />

der Anfang ist gemacht. Wieder ist es Dr. Zetsche, der Klartext redet. Er<br />

gesteht Fehler ein: Compliance in der jüngsten Vergangenheit wurde<br />

manchmal zu radikal, zu schematisch und ohne Fingerspitzengefühl umgesetzt.<br />

Das hat Wunden geschlagen, was er bedauert. Aber die Einhaltung<br />

von Regeln hat an Bedeutung gewonnen, dazu beleuchtet Dr. Zetsche<br />

selbstkritisch die Vergangenheit. Auch <strong>Daimler</strong> machte bis in die 1990er-<br />

Jahre, als Auslandsbestechung noch von der Steuer absetzbar war, nicht<br />

nur saubere Geschäfte. Integrität heutzutage wird anders definiert, verlangt<br />

Transparenz und ethische Maßstäbe.<br />

Dafür muss man konsequent eintreten, nicht nur bei Kick-Off-Events.<br />

Die große Öffentlichkeit erreicht <strong>Daimler</strong> mit Werbespots und - über die<br />

Formel 1. Die steht allerdings weniger für ethisches Handeln, sondern<br />

laut Medienberichten oft eher für das Gegenteil. Hier wären klare Worte<br />

angebracht, schließlich setzt ein Unternehmen auch als Sponsor Standards<br />

und definiert seine Werte.<br />

STATEMENT<br />

Transparenz<br />

und ethische<br />

Maßstäbe<br />

Sylvia Schenk gehört seit 2006 der deutschen Sektion von Transparency<br />

International an und ist dort Mitglied des Vorstands.<br />

Transparency International arbeitet in über 100 Ländern und hat offiziell<br />

anerkannte Sektionen in über 70 Ländern. Die Organisation widmet sich<br />

der Bekämpfung von Korruption.<br />

Mehr Informationen unter: www.transparency.de


Zeitleiste für <strong>Daimler</strong>s Implementierung des Human Rights Compliance Assessment<br />

Kurzfristig (laufend)<br />

Politische Bewertung der Länder, in<br />

denen wir operieren. Priorisierung der<br />

Länder, in denen Human Rights Compliance<br />

Assessments benötigt werden.<br />

*<br />

Nach der Bewertung von drei Ländern im<br />

Jahr <strong>2011</strong>streben wir an, die Anzahl der<br />

Länder in den folgenden Jahren graduell zu<br />

erhöhen.<br />

Für uns als Automobilhersteller haben Arbeitnehmerrechte und<br />

gerechte Arbeitsbedingungen besondere eine Bedeutung. Dazu zählen<br />

das Recht auf Kollektivverhandlungen und der Grundsatz „Gleicher<br />

Lohn für gleiche Arbeit“. Wir lehnen jede Form der Diskriminierung<br />

sowie Zwangs- und Kinderarbeit ab und respektieren den<br />

Schutz von Ureinwohnern. In unserer Nachhaltigkeitsrichtlinie für<br />

Lieferanten fordern wir auch unsere Geschäftspartner wie deren<br />

Zulieferer ausdrücklich auf, vergleichbare Standards einzuhalten<br />

und zu unterstützen.<br />

Unsere Nachhaltigkeitsrichtlinie für Lieferanten: Seite 101<br />

<strong>Daimler</strong> wirbt in Industrieverbänden und internationalen Organisationen<br />

für die Verpflichtung der Wirtschaft, die Menschenrechte zu<br />

wahren und sich mit konkreten Menschenrechtsfragen auseinanderzusetzen.<br />

Dies machen wir auch im Dialog mit Regierungen und<br />

Nichtregierungsorganisationen (NGOs) deutlich.<br />

„<strong>Daimler</strong> Sustainability Dialogue“ <strong>2011</strong>: Seite 26 ff.<br />

Schulungen zu Menschenrechten. Seit 2009 ist ein Menschenrechtsmodul<br />

Teil der Trainings zur Verhaltensrichtlinie, die für Verwaltungsangestellte<br />

obligatorisch sind. Menschenrechtsaspekte<br />

werden künftig in Pflichtschulungen integriert – für Angestellte und<br />

weitere Zielgruppen, wie z. B. Sicherheitspersonal. Der kontinuierliche<br />

Dialog mit unseren Führungskräften – zum Beispiel im Einkauf<br />

und Vertrieb – verbessert konzernweit das Bewusstsein für potenzielle<br />

Menschenrechtsrisiken und fördert ein einheitliches Verständnis<br />

ethischen Verhaltens.<br />

Verdachtsfälle verfolgen. Auch hier steht für die Meldung von Verdachtsfällen<br />

intern wie extern unser Business Practices Office (BPO)<br />

Kurzfristig (Mitte <strong>2011</strong>–2013) Langfristig (fortlaufend)<br />

Auswahl von Mitteln und Ausführung des<br />

Human Rights Compliance Assessment<br />

in den 18 Ländern mit <strong>Daimler</strong>-Produktionsstandorten.<br />

Einbeziehung von lokalem<br />

Management, um potenzielle Lücken zu<br />

erkennen.*<br />

Eliminierung von Risiken. Festlegung<br />

von angemessenen Maßnahmen.<br />

Integrität__48__49<br />

Etablierung und kontinuierliche<br />

Weiterentwicklung<br />

eines Monitoringprogramms<br />

für Menschenrechte.<br />

zur Verfügung. Insbesondere im Rahmen des Verhältnisses zu unseren<br />

Lieferanten gibt es einen etablierten und erprobten Beschwerdemanagementprozess.<br />

Vereinzelt befassten wir uns im Jahr <strong>2011</strong> mit<br />

Vorwürfen zu Menschenrechtsverletzungen in Unternehmen, mit<br />

denen wir geschäftlich verbunden sind. So beschuldigte eine deutsche<br />

NGO einen Partner, durch seine Produktion das Trinkwasser<br />

verschmutzt und damit schwere gesundheitliche Konsequenzen für<br />

die Bevölkerung in Kauf genommen zu haben. <strong>Daimler</strong> nimmt derartige<br />

Vorwürfe äußerst ernst und hat gegenüber dem Zulieferer auf<br />

Topmanagementebene deutlich gemacht, dass dies ein schwerwiegendes<br />

Problem für die weitere Geschäftsbeziehung darstellt. Durch<br />

die Initiative und Vermittlung von <strong>Daimler</strong> entwickelte sich ein sachorientierter<br />

Dialog zwischen der NGO und dem Unternehmen, an<br />

dessen Ende eine substanzielle Verbesserung der Trinkwasserqualität<br />

und damit der Lebensgrundlagen für die lokale Bevölkerung<br />

stehen muss.<br />

Aufbau eines Risikobewertungssystems für Menschenrechte.<br />

Damit wir ein besseres Verständnis der lokalen Gegebenheiten<br />

entwickeln und beurteilen können, ob und wie sich unsere<br />

Geschäftsaktivitäten auf die Menschenrechte verschiedener<br />

Anspruchsgruppen auswirken, arbeiten wir eng mit lokalen Projektmanagern<br />

zusammen.<br />

Aus der Analyse der politischen Risiken an einzelnen Standorten<br />

haben wir gefolgert, dass wir unsere interne Dokumentation und die<br />

lokalen Verantwortlichkeitsstrukturen weiter stärken wollen. Daher<br />

haben wir für die Konzernzentrale und weitere Standorte einen systematischen<br />

Prüfprozess unter anderem für politische Risiken und<br />

lokale Anforderungen aufgesetzt und mit der Ausführung eines


<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.<br />

http://nachhaltigkeit.daimler.com<br />

„ Mit dem Human Rights Compliance<br />

Assessment überprüfen wir<br />

die Wahrung der Menschenrechte<br />

an unseren internationalen Standorten.<br />

Bei uns in Ägypten ist dies<br />

in den Zeiten des Umbruchs eine<br />

besondere Herausforderung, die<br />

es mit Fingerspitzengefühl täglich<br />

neu zu meistern gilt.“<br />

Mike Nolte, CEO, Mercedes-Benz Egypt S.A.E., Konzernrepräsentant,<br />

Vice President, German Chamber of Commerce, Egypt<br />

Human Rights Compliance Assessment der <strong>Daimler</strong>-Produktionsstandorte<br />

weltweit begonnen. Besonders im Blick sind dabei<br />

Umweltauswirkungen, Personalwesen, Gesundheit und Sicherheit<br />

am Arbeitsplatz, Rechts- und Regierungsangelegenheiten, Produktqualität<br />

und Marketing, Sicherheitsregelungen sowie das Lieferantenmanagement.<br />

Auf Basis der Ergebnisse werden gegebenenfalls<br />

weitere Initiativen abgeleitet.<br />

<strong>2011</strong> haben wir zunächst mit der Überprüfung von drei Ländern<br />

begonnen. In den nächsten drei Jahren werden wir die Bewertungen<br />

unserer Standorte in drei Phasen ausweiten und auch unsere<br />

Minderheitsbeteiligungen einbeziehen. Außerdem ermutigen wir<br />

unsere Geschäftspartner dazu, ein ähnliches Menschenrechts-<br />

Risikoassessment für ihre Geschäftstätigkeiten vorzunehmen.<br />

___Daten- und Verbraucherschutz<br />

Datenschutz. <strong>Daimler</strong> hat für die Verarbeitung von Mitarbeiter-,<br />

Kunden- und Partnerdaten verbindliche Datenschutzrahmenricht-<br />

linien geschaffen, die ein weltweit einheitliches Datenschutzniveau<br />

für den Konzern herstellen. Die Richtlinien entsprechen den Anforderungen<br />

der Europäischen Datenschutzrichtlinie sowie den Grundprinzipien<br />

anderer internationaler und nationaler Datenschutzregelungen.<br />

Sie übersetzen die grundsätzlichen gesetzlichen Anforderungen<br />

in die betriebliche Praxis. Der Konzernbeauftragte für den<br />

Datenschutz stellt mit Unterstützung eines weltweiten Netzes lokaler<br />

Datenschutzkoordinatoren die globale Umsetzung der Richtlinien<br />

sicher. Für spezielle neue Datenschutzthemen sind bei Bedarf spezifische<br />

Festlegungen zu treffen. Beispielsweise werden aktuell neue<br />

Regelungen für den Umgang mit sozialen Netzwerken im Konzern<br />

etabliert.<br />

Vorfälle. Im Jahr <strong>2011</strong> wurden bei <strong>Daimler</strong> in Deutschland keine<br />

gravierenden Datenschutzverstöße festgestellt. Auch international<br />

sind von Konzerngesellschaften keine bemerkenswerten Vorfälle<br />

berichtet worden. Die Zahl der Anfragen und Beschwerden durch<br />

Kunden oder Mitarbeiter, die derzeit im Verhältnis zum Umfang<br />

dieser Personengruppe gering ist, nehmen wir aber als Indikator für<br />

mögliche Risiken für unser Unternehmen und verbessern unsere<br />

Abläufe kontinuierlich.<br />

Datenschutz ist nicht nur eine Führungsaufgabe, sondern betrifft<br />

jeden Mitarbeiter, der mit personenbezogenen Daten umgeht. Es ist<br />

Aufgabe des Unternehmens, den Rahmen dafür zu schaffen, dass<br />

jeder einzelne Beschäftigte die Datenschutzanforderungen erfüllen<br />

kann. Um die Risiken besser zu erfassen, ist der Datenschutz integraler<br />

Bestandteil des Compliance Risk Management des Konzerns.<br />

Schulungen. Die Sensibilisierungs- und Informationsmaßnahmen<br />

im Konzern haben wir deutlich ausgeweitet. Es wurde ein mehrjähriges<br />

Konzept zur Schulung der Führungskräfte und Mitarbeiter erarbeitet,<br />

mit dessen Umsetzung <strong>2011</strong> begonnen wurde. Für Schwerpunktthemen,<br />

wie den Umgang mit Gesundheitsdaten oder die<br />

Nutzung einer neuen Einwilligungsklausel für den Vertrieb, fanden<br />

bereits gezielte Maßnahmen statt.<br />

Konzernrahmenrichtlinie „Datenschutz“: Online E02<br />

Verbraucherschutz. Die <strong>Daimler</strong> AG ist verpflichtet, die Benutzer<br />

ihrer Produkte in geeigneter Weise über den Gebrauch und die möglichen<br />

Risiken im Umgang damit zu unterrichten sowie vor Gefahren,<br />

insbesondere bei einem vorhersehbaren Fehlgebrauch des Produkts,<br />

zu warnen. Betriebsanleitungen sowie Informationen zur<br />

Funktionsweise von Rückhaltesystemen, Fahrassistenzsystemen<br />

und technische Hintergrundinformationen im Internet ermöglichen<br />

einen verantwortungsvollen, sicheren Umgang mit unseren Produkten.<br />

Die immer komplexer werdenden Funktionsweisen und<br />

Bedienvorgänge sind übersichtlich darzustellen, um eine hohe<br />

Akzeptanz zu gewährleisten, ohne dabei jedoch die Kundenliteratur<br />

zu überfrachten. Die produkthaftungsrechtlichen Anforderungen<br />

an die Kundenliteratur – insbesondere Betriebsanleitungen und<br />

Wartungshefte – werden durch einen Freigabeprozess sichergestellt.<br />

Über Strafzahlungen und nicht monetäre Sanktionen berichten wir –<br />

sofern diese in erheblichem Umfang anfallen – im Geschäftsbericht.<br />

Strafzahlungen: Geschäftsbericht <strong>2011</strong> Seite 122


__Geschäftstätigkeit<br />

Bilanz <strong>2011</strong><br />

___Inhalt<br />

52___Unser Ansatz<br />

52___Das Geschäftsjahr <strong>2011</strong><br />

53___Sustainability Ratings und Rankings<br />

54___Risikomanagementsystem<br />

54___Lokale Auswirkungen steuern<br />

55___Volkswirtschaftliche Bedeutung<br />

der Automobilindustrie<br />

„Gold Class“<br />

Erstklassige Nachhaltigkeitsleistung. Die<br />

Ratingagentur „Sustainable Asset Management“<br />

(SAM) hat <strong>Daimler</strong> den Investment-Status „SAM<br />

Gold Class“ verliehen und das Unternehmen<br />

als „SAM Sector Mover“ eingestuft. Sie bestätigt<br />

<strong>Daimler</strong> damit hervorragende Leistungen im<br />

Bereich Nachhaltigkeit.<br />

Seite 53<br />

Geschäftstätigkeit__50__51<br />

Über2,1Mio. Fahrzeuge<br />

Aufwärtstrend. 2.111.106 Mio Fahrzeuge haben<br />

wir <strong>2011</strong> insgesamt abgesetzt. Sowohl bei den Pkw<br />

(1.381.416) als auch bei Lkw, Transportern und<br />

Bussen (729.690) profitieren wir vom fortgesetzten<br />

Aufwärtstrend auf den wichtigen Märkten.<br />

Seite 52


<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.<br />

http://nachhaltigkeit.daimler.com<br />

___Unser Ansatz<br />

Als Wirtschaftsunternehmen ist es Teil unserer gesellschaftlichen<br />

Verantwortung, international wettbewerbsfähig zu sein und Gewinne<br />

zu erwirtschaften. Nur so können wir dauerhaft Wert schaffen,<br />

Arbeitsplätze sichern, notwendige Investitionen tätigen und zur<br />

Prosperität der Volkswirtschaften, in denen wir tätig sind, beitragen.<br />

Andere Dimensionen unternehmerischer Verantwortung, wie die<br />

Verpflichtung zu Integrität und Recht, zu Umweltschutz sowie zu<br />

sozialen Standards, sind eng damit verbunden. Daraus erwachsen<br />

Chancen und Risiken, die sich direkt auf unsere wirtschaftliche Performance<br />

auswirken können. Daher ist es allein schon aus Gründen<br />

wirtschaftlicher Vernunft geboten, unsere Unternehmenstätigkeit<br />

im Sinne eines umfassenden Nachhaltigkeitsmanagements zu steuern.<br />

Dazu gehört es, unser Risikomanagement umfassend auszurichten<br />

und insbesondere auch die lokalen Auswirkungen unserer<br />

weltweit ausgerichteten Geschäftstätigkeit im Blick zu haben.<br />

___Das Geschäftsjahr <strong>2011</strong><br />

Das Geschäftsjahr <strong>2011</strong> hat sich für <strong>Daimler</strong> günstig entwickelt.<br />

Der Absatz stieg in allen Automobilgeschäftsfeldern. Der Umsatz<br />

erhöhte sich um 9 Prozent auf 106,5 Mrd. Euro, und das operative<br />

Ergebnis (EBIT) erreichte 8,8 (2010: 7,3) Mrd. Euro. Auch für das<br />

Jahr 2012 erwarten wir einen ins gesamt positiven Geschäftsverlauf.<br />

9 %<br />

Anstieg des Konzernumsatzes<br />

im Jahr<br />

<strong>2011</strong> auf 106,5 Mrd.<br />

Euro<br />

Umsatz. Der Konzernumsatz von<br />

<strong>Daimler</strong> stieg im Jahr <strong>2011</strong> um 9 Prozent<br />

auf 106,5 Mrd. Euro; bereinigt um<br />

Wechselkurseffekte war ein Zuwachs<br />

um 10 Prozent zu verzeichnen. Damit<br />

hat sich die positive Geschäftsentwicklung<br />

des Jahres 2010 – wie von uns zu<br />

Jahresbeginn erwartet – fortgesetzt.<br />

Bei Mercedes-Benz Cars stieg das<br />

Geschäftsvolumen um 7 Prozent auf<br />

57,4 Mrd. Euro, bei <strong>Daimler</strong> Trucks um 20 Prozent auf 28,8 Mrd.<br />

Euro, bei Mercedes-Benz Vans um 17 Prozent auf 9,2 Mrd. Euro.<br />

Der Umsatz bei <strong>Daimler</strong> Buses ging um 3 Prozent auf 4,4 Mrd. Euro<br />

zurück. Beim Geschäftsfeld <strong>Daimler</strong> Financial Services lagen zwar<br />

das Vertragsvolumen und das Neugeschäft deutlich über dem<br />

Vorjahresniveau, der Umsatz verringerte sich jedoch um 6 Prozent.<br />

Ursächlich hierfür ist vor allem die geringere Anzahl an Leasingfahrzeugen<br />

in den USA, die in den Jahren 2008 und 2009 in den Markt<br />

kamen und nun am Ende der Vertragsdauer als Gebrauchtwagen<br />

vermarktet werden.<br />

Die Aktionärsstruktur (Stand: 31.12.<strong>2011</strong>)<br />

Nach Aktionärsgruppen<br />

20,4 % private Anleger<br />

3,1 % Aabar Investments<br />

PJS<br />

3,1 % Renault-Nissan<br />

6,9 % Kuwait Investment<br />

Authority<br />

66,5 % institutionelle<br />

Investoren<br />

Nach Regionen<br />

36,3 % Europa,<br />

ohne Deutschland<br />

3,1 % Vereinigte<br />

Arabische Emirate*<br />

6,9 % Kuwait<br />

0,3 % sonstige<br />

2,6 % Asien<br />

17,9 % USA<br />

32,9 % Deutschland<br />

* 9,04 % einschließlich der Aktien, die in Verbindung mit Finanzierungstransaktionen<br />

an Dritte verliehen wurden und auf die Aabar einen Rücklieferungsanspruch<br />

hat<br />

In der regionalen Betrachtung erhöhte sich der Umsatz von <strong>Daimler</strong><br />

in der Region Asien (+15 Prozent auf 22,6 Mrd. Euro) besonders<br />

deutlich. Positiv wirkte hier wie schon im Vorjahr die günstige<br />

Geschäftsentwicklung in China (+22 Prozent auf 11,1 Mrd. Euro).<br />

Auch in Lateinamerika (+12 Prozent auf 6,4 Mrd. Euro) und in Osteuropa<br />

(+29 Prozent auf 6,4 Mrd. Euro) konnten wir den Umsatz<br />

deutlich steigern. In der NAFTA-Region stieg das Geschäftsvolumen<br />

um 10 Prozent auf 26,0 Mrd. Euro. In Westeuropa war nur ein leichter<br />

Anstieg um 2 Prozent auf 39,4 Mrd. Euro zu verzeichnen; dabei<br />

konnten wir auch in Deutschland um 2 Prozent zulegen. Grundsätzlich<br />

hat sich die regionale Aufteilung des Geschäftsvolumens<br />

von <strong>Daimler</strong> in den zurückliegenden drei Jahren deutlich zugunsten<br />

neuer Märkte verändert. So erzielen wir mittlerweile 37 Prozent<br />

unseres Geschäftsvolumens außerhalb der Triademärkte USA,<br />

Westeuropa und Japan. Im Jahr 2008 lag dieser Anteil noch bei<br />

28 Prozent.<br />

Breite Aktionärsstruktur. Mit rund 1,0 Mio. Aktionären verfügt<br />

<strong>Daimler</strong> weiterhin über eine breite Aktionärsbasis. Die Zahl der<br />

Aktionäre ist im Vergleich zum Vorjahr stabil geblieben. Damit hat<br />

sich der Trend der rückläufigen Aktionärszahlen aus den Vorjahren<br />

nicht fortgesetzt. Im zweiten Halbjahr <strong>2011</strong> erfreute sich unsere<br />

Aktie einer stetig steigenden Nachfrage bei den Privatinvestoren,<br />

hauptsächlich aus Deutschland.


Die Kuwait Investment Authority hält einen Anteil von 6,9 Prozent<br />

an der <strong>Daimler</strong> AG. Die Renault-Nisan-Allianz hält einen Anteil von<br />

3,1 Prozent. Aabar Investments PJS, Abu Dhabi, (Aabar) hat uns<br />

im Oktober <strong>2011</strong> mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an <strong>Daimler</strong><br />

die Meldeschwelle von 5 Prozent unterschritten hat und zu diesem<br />

Zeitpunkt 4,99998 Prozent betragen hat. Auslöser für das Unterschreiten<br />

der Meldeschwelle war eine leichte Erhöhung des Grundkapitals<br />

von <strong>Daimler</strong> durch Ausübung von Stock Options. Im Februar<br />

2012 teilte uns Aabar mit, dass sich ihr Bestand an physischen<br />

<strong>Daimler</strong>-Aktien auf rund 32,7 Mio. Aktien reduziert hat; dies entspricht<br />

einem Anteil von 3,07 Prozent. Im Zuge der jeweiligen Beteiligungsmeldungen<br />

hat Aabar uns ferner mitgeteilt, dass darüber<br />

hinaus für die Differenz zu den ursprünglich erworbenen 96,4 Mio.<br />

Aktien ein Anspruch auf Rückübertragung besteht. Aabar hat im<br />

Zusammenhang mit seinem Anteilsbesitz eine Reihe von Finanzierungstransaktionen<br />

abgeschlossen. Seit dem 1. Februar 2012<br />

fordern die neuen Regelungen des Wertpapierhandelsgesetzes<br />

(WpHG) die separate Offenlegung bestimmter Elemente dieser<br />

Transaktionen. Dies führt in Bezug auf Teile des Anteilsbesitzes von<br />

Aabar zu einer doppelten Berücksichtigung. Einschließlich der<br />

Aktien, die in Verbindung mit Finanzierungstransaktionen an Dritte<br />

verliehen wurden und für die ein Rückübertragungsanspruch für<br />

Aabar besteht, hält Aabar weiterhin 9,04 Prozent. Die BlackRock<br />

Inc., New York, hat uns im August <strong>2011</strong> mitgeteilt, dass sie die<br />

Meldeschwelle von 5 Prozent gemäß WpHG überschritten hat und<br />

ihr Stimmrechtsanteil an <strong>Daimler</strong> zum 11. August <strong>2011</strong> bei<br />

5,7 Prozent lag. Weiterhin oberhalb der Meldeschwelle von 3 Prozent<br />

gemäß WpHG liegt die Capital Research and Management Company,<br />

Los Angeles, die uns im Mai 2010 einen Anteil von 3,1 Prozent<br />

mitgeteilt hatte. Die noch zum Jahresende 2010 im Bestand befindlichen<br />

eigenen Aktien (rund 0,2 Mio. Stück im Wert von rund 7 Mio.<br />

Euro) wurden im Berichtsjahr zur Erfüllung von Ansprüchen ehemaliger<br />

AEG-Aktionäre aus einem Spruchverfahren verwendet.<br />

Die <strong>Daimler</strong>-Aktie in Nachhaltigkeitsindizes<br />

Ratingagentur<br />

Sustainable Asset<br />

Management<br />

Vigeo<br />

oekom<br />

research<br />

Imug/EIRIS<br />

Indizes<br />

Dow Jones Sustainability<br />

Index World<br />

Dow Jones Sustainability<br />

Index Europe<br />

ASPI-Index<br />

FTSE4Good-Index<br />

2010/<strong>2011</strong><br />

bewertet<br />

bewertet<br />

(ohne Rangfolge)<br />

Prime Investment<br />

Status (Note B–)<br />

bewertet<br />

(ohne Rangfolge)<br />

<strong>2011</strong>/2012<br />

bewertet<br />

bewertet<br />

(ohne Rangfolge)<br />

Prime Investment Status<br />

(Note B–)<br />

bewertet<br />

(ohne Rangfolge)<br />

nicht gelistet/ nicht gelistet/<br />

Silver Class<br />

Gold Class<br />

nicht gelistet<br />

nicht gelistet/<br />

Silver Class<br />

Gold Class<br />

gelistet<br />

gelistet<br />

wegen EADS-Anteilen nicht gelistet<br />

Geschäftstätigkeit__52__53<br />

Insgesamt halten institutionelle Anleger 67 Prozent des Aktienkapitals,<br />

20 Prozent befinden sich im Eigentum von Privatanlegern.<br />

Europäische Investoren besitzen rund 69 Prozent des Kapitals, rund<br />

18 Prozent liegen bei US-Investoren.<br />

___Sustainability Ratings und<br />

Rankings<br />

Unabhängige Ratingagenturen und Forschungsinstitute haben<br />

auch <strong>2011</strong> unsere Nachhaltigkeitsleistung bewertet. Unsere Bemühungen<br />

um eine ebenso wirtschaftlich erfolgreiche wie sozial<br />

und ökologisch tragfähige Geschäftstätigkeit erfuhren damit eine<br />

kritische Würdigung. Sie hilft uns, unsere Leistung weiter zu verbessern.<br />

Beim Rating der oekom research hat <strong>Daimler</strong> weiterhin den „Prime<br />

Investment Status“ inne, mit einer guten Gesamtbewertung von B–<br />

(Skala von A+ bis D-).<br />

Im September <strong>2011</strong> hat Sustainable Asset Management (SAM) die<br />

Ergebnisse für den diesjährigen „Dow Jones Sustainability Index“<br />

(DJSI) bekannt gegeben. Demnach ist <strong>Daimler</strong> trotz einer deutlich<br />

verbesserten Gesamtbewertung von 93 Punkten erneut nicht im<br />

DJSI World vertreten. SAM honoriert jedoch die größten Verbesserungen<br />

der Nachhaltigkeitsleistung im Automobilsektor mit dem<br />

„Sector Mover“-Status für <strong>Daimler</strong>. Die Topautomobilunternehmen<br />

liegen damit in dem Bewertungsergebnis fast gleichauf, sodass<br />

weniger als ein Prozentpunkt über die Aufnahme oder Nichtaufnahme<br />

in den Index entschieden haben. Jenseits des Index erhält<br />

<strong>Daimler</strong> als Investmentempfehlung die „SAM Gold Class“ (2010:<br />

„SAM Silver Class“) – eine Auszeichnung, die nur Spitzenunternehmen<br />

erhalten, die maximal einen Abstand von einem Prozentpunkt<br />

zum Branchenbesten aufweisen.<br />

Aufgrund der Anteile an EADS war die <strong>Daimler</strong>-Aktie auch <strong>2011</strong><br />

nicht im FTSE4Good-Index vertreten. Dagegen haben die Nachhaltigkeitsanalysten<br />

der französischen Ratingagentur Vigeo unser<br />

Unternehmen im Jahr <strong>2011</strong> wieder positiv bewertet. Im IÖW/future-<br />

Ranking, dem eine Analyse des Nachhaltigkeitsreportings der<br />

150 größten deutschen Unternehmen zugrunde liegt, hat <strong>Daimler</strong><br />

sich von Platz 7 im letzten Ranking der <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong>e aus<br />

dem Jahr 2009 auf den 4. Platz im Jahr <strong>2011</strong> verbessert.<br />

<strong>Daimler</strong> wird seine Bemühungen auf dem Gebiet der Nachhaltigkeit<br />

weiter intensivieren. Wir erwarten, dass sich dadurch auch<br />

unsere Position in relevanten Ratings und Rankings weiter verbessern<br />

wird.


<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.<br />

http://nachhaltigkeit.daimler.com<br />

___Risikomanagementsystem<br />

Mit unternehmerischem Handeln im globalen Maßstab sind untrennbar<br />

eine Vielzahl von Risiken verbunden. Ihnen sind auch unsere<br />

international tätigen Geschäftsfelder ausgesetzt. Um bestehende<br />

Risiken frühzeitig zu erkennen, zu bewerten und konsequent anzugehen,<br />

haben wir Steuerungs- und Kontrollsysteme etabliert. Sie sind<br />

– auch im Sinne der Erfüllung gesetzlicher Vorschriften – zu einem<br />

einheitlichen und konzernweiten Risikomanagementsystem zusammengefasst.<br />

Wesentliche Risikokategorien sind volkswirtschaftliche<br />

Risiken, Branchenrisiken (inklusive ökologischer und gesellschaftlicher<br />

Risiken), Finanzmarktrisiken, Compliance-Risiken sowie Reputationsrisiken.<br />

Unser Risikomanagementsystem ist integraler Bestandteil des<br />

gesamten Planungs-, Steuerungs- und Berichterstattungsprozesses<br />

in den relevanten rechtlichen Einheiten und Zentralfunktionen. So<br />

orientiert sich unser Ansatz am Vorsorgeprinzip als einer allgemeinen<br />

Handlungsrichtlinie im Bereich der Risikoprävention, zu der wir<br />

uns in Grundsätzen und Initiativen wie dem UN Global Compact und<br />

der GRI bekannt haben. Aktives Risikomanagement heißt für uns,<br />

Risiken frühzeitig zu erkennen, sie in ihrer Bedeutung zu bewerten<br />

und konsequent anzugehen. Grundlage hierfür ist ein Risikomanagementhandbuch,<br />

das den methodischen und prozessualen Rahmen<br />

des Risikomanagements innerhalb des <strong>Daimler</strong>-Konzerns detailliert<br />

beschreibt. Unser Risikomanagement soll auch dazu beitragen, das<br />

Risikobewusstsein auf sämtlichen Ebenen des Unternehmens zu<br />

steigern und für den Umgang mit Risiken zu sensibilisieren. Das gilt<br />

etwa in Bezug auf die Berichterstattung in der Öffentlichkeit, die<br />

interne Kommunikation und das Verhalten in Entscheidungsprozessen.<br />

Erkennen und bewerten. Risiken zu identifizieren und bezüglich<br />

ihrer Eintrittswahrscheinlichkeit und Schadenshöhe zu bewerten,<br />

ist eine wesentliche Aufgabe aller am Risikomanagementprozess<br />

beteiligten Bereiche. Wichtige Risikokategorien sind zum<br />

Beispiel:<br />

– volkswirtschaftliche und gesellschaftliche/politische<br />

Risiken, etwa Risiken hinsichtlich der konjunkturellen Entwicklung<br />

in den Kernmärkten oder der Verfügbarkeit von Rohstoffen<br />

und deren Preisentwicklung;<br />

– branchen- und unternehmensspezifische Risiken in den<br />

Bereichen Entwicklung, Einkauf, Produktion, Vertrieb sowie<br />

damit verbundene rechtliche Risiken, etwa Risiken für die<br />

Produktqualität, Risiken aus politischen und gesetzlichen Rahmenbedingungen<br />

wie zum Beispiel der Umweltgesetzgebung,<br />

Umweltrisiken in Verbindung mit Produkten oder der Produktion,<br />

Risiken aus unvorhergesehenen Ereignissen, Risiken aus<br />

Rechtsverfahren;<br />

– Finanzmarktrisiken, einschließlich Marktrisiken durch Veränderungen<br />

von Wechselkursen, Zinssätzen und Aktienkursen;<br />

– Compliance-Risiken, also Risiken aus dem Verstoß gegen<br />

bestehende Vorschriften (etwa Risiken aus Insiderhandel, aus<br />

Verletzung der Arbeitsschutzpflichten, Verletzung der Sorgfaltspflicht<br />

für Daten und IT-Sicherheit, Korruption, Untreue).<br />

Darüber hinaus werden Reputationsrisiken, also Risiken, die die<br />

öffentliche Wahrnehmung unseres Unternehmens betreffen und<br />

zu Schäden des Ansehens des Konzerns führen könnten, untersucht<br />

und qualitativ bewertet.<br />

Maßnahmen ergreifen. Aufgabe der Verantwortlichen innerhalb<br />

der relevanten rechtlichen Einheiten und Zentralfunktionen ist es,<br />

Maßnahmen zur Risikovermeidung, -reduzierung und -absicherung<br />

zu entwickeln, zu initiieren und im Rahmen von regelmäßigen Controllingprozessen<br />

zu überwachen. Dazu zählt zum Beispiel auch<br />

die systematische Integration der Umweltvorsorge in den gesamten<br />

Lebenszyklus unserer Fahrzeuge. Umweltziele werden, wie andere<br />

Entwicklungsziele auch, im Zuge des Produktentwicklungsprozesses<br />

verfolgt und sind Bestandteil der Quality-Gate-Freigaben im Entwicklungsprozess.<br />

Bezug nehmend auf die Anforderungen des Gesetzes<br />

zur Kontrolle und Transparenz im Unternehmensbereich (KonTraG)<br />

führen wir weltweit regelmäßig Umweltrisikoanalysen (Environmental<br />

Due Diligence) an unseren Standorten durch. Die gewonnenen<br />

Erkenntnisse werden den Verantwortlichen zur Verfügung gestellt.<br />

Die Analysen zeigen Handlungsbedarfe auf und empfehlen Maßnahmen<br />

zur Risikominimierung, deren Umsetzungsstand jährlich erfasst<br />

und an den Vorstand berichtet wird. Außerdem haben wir mit der<br />

Ausführung von Human Rights Compliance Assessments an den<br />

<strong>Daimler</strong>-Produktionsstandorten weltweit begonnen.<br />

Unsere Umweltrisikoanalyse: Seite 79<br />

Human Rights Compliance Assessments: Seite 49 f.<br />

Organisation und Verantwortung. Ein Group Risk Management<br />

Committee (GRMC) koordiniert die verschiedenen Initiativen, die<br />

sich mit Risikomanagement auch im weiteren Sinne beschäftigen,<br />

prüft die Wirksamkeit und Funktionsfähigkeit der eingesetzten Prozesse<br />

und initiiert gegebenenfalls notwendige Anpassungen. Das<br />

GRMC hat zudem eine Informationsplattform geschaffen, die unseren<br />

Beschäftigten einen Überblick über wesentliche Risiken gewährt,<br />

die Risikoidentifikation erleichtert und dem Austausch dient.<br />

Aufgaben der Konzernrevision. Die Konzernrevision unterstützt<br />

den Vorstand bei der Überwachung der verschiedenen Funktionen<br />

und Geschäftsfelder unseres Unternehmens. Das integrierte Risikofrüherkennungssystem,<br />

der Aufbau und die Umsetzung des Risikomanagements<br />

werden von der Konzernrevision wie auch von unseren<br />

Konzernabschlussprüfern kontrolliert. Durch risikoorientierte<br />

Prüfungen trägt die Konzernrevision zu effektiven und effizienten<br />

Unternehmensabläufen und zur Verbesserung der Managementqualität<br />

bei.<br />

___Lokale Auswirkungen steuern<br />

Für einen global tätigen Konzern wie <strong>Daimler</strong> mit 63 Produktionsstandorten<br />

in 18 Ländern der Erde liegt eine besondere Heraus-


forderung darin, die spezifischen lokalen ökologischen, sozialen und<br />

ökonomischen Auswirkungen der eigenen Unternehmenstätigkeit<br />

zu steuern. Wir arbeiten derzeit im Rahmen unseres konzernweiten<br />

Nachhaltigkeitsmanagements daran, die Datenbasis dafür zu verbessern<br />

und das Reporting an den Standorten zu vereinheitlichen. In<br />

einzelnen Bereichen sind wir auf diesem Weg schon ein gutes Stück<br />

vorangekommen:<br />

– Umweltauswirkungen managen. Mehr als 98 Prozent unserer<br />

Werke weltweit verfügen über ein zertifiziertes Umweltmanagementsystem,<br />

darüber hinaus prüfen wir die einzelnen Standorte<br />

regelmäßig auf spezifische Umweltrisiken. Um die konzernweiten<br />

Umweltschutzziele auch lokal noch besser zu verfolgen,<br />

haben wir Regelprozesse für eine fundierte Berichterstattung<br />

und die jährliche Fortschreibung lokaler Zielsetzungen erarbeitet.<br />

Umwelterklärungen der Werke: S. 78<br />

Mehr zur Umweltorganisation: S. 78<br />

– Einhaltung der Menschenrechte. Unser Business Practices<br />

Office (BPO) steht weltweit für die Meldung von Menschenrechtsverstößen<br />

– auch bei Lieferanten – zur Verfügung und geht<br />

jeder fundierten Beschwerde nach. Damit wir ein besseres Verständnis<br />

der lokalen Gegebenheiten und der Auswirkungen unserer<br />

Geschäftsaktivitäten auf Menschenrechtsfragen gewinnen,<br />

arbeiten wir eng mit lokalen Projektmanagern zusammen. Außerdem<br />

haben wir mit der Ausführung eines Human Rights Compliance<br />

Assessment unserer Produktionsstandorte weltweit begonnen.<br />

Im Zuge dessen wollen wir unsere interne Dokumentation<br />

und die lokalen Verantwortlichkeitsstrukturen noch weiter verbessern.<br />

Mehr zur Einhaltung von Menschenrechten : S. 46 ff.<br />

– Verantwortung für die Beschäftigten. Die staatlichen sozialen<br />

Sicherungssysteme an unseren Standorten rund um die Welt<br />

sind sehr unterschiedlich ausgeprägt. Wir reagieren darauf<br />

etwa mit geeigneten Programmen zur Gesundheitsvorsorge oder<br />

Kinderbetreuungsangeboten, die auf lokale Bedürfnisse zugeschnitten<br />

sind. Eine hohe Bedeutung hat für uns auch der Auf -<br />

bau von Ausbildungs- und Qualifizierungsprogrammen – gerade<br />

auch dort, wo eine geeignete Infrastruktur dafür fehlt. Für einheitliche<br />

Standards und eine Weiterentwicklung der Ausbildung<br />

an unseren Standorten sorgt das <strong>Daimler</strong>AusbildungsSystem<br />

(DAS).<br />

Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz weltweit: S. 97<br />

Unsere Ausbildungsprogramme weltweit: S. 96<br />

– Lieferanten einbeziehen. Unsere Nachhaltigkeitserwartungen<br />

an Lieferanten haben wir in einer eigenen Richtlinie formuliert,<br />

die verbindlicher Bestandteil der Vertragsbedingungen von<br />

Mercedes-Benz und unserer allgemeinen Einkaufsbedingungen<br />

(Nichtproduktionsmaterial) ist. Schrittweise verankern wir auch<br />

im internationalen Rahmen Nachhaltigkeitsklauseln in den Einkaufsbedingungen.<br />

Zur Unterstützung und Überprüfung setzen<br />

wir Trainings, Dialog- und Kommunikationsmaßnahmen sowie<br />

Assessments ein. Zudem haben wir damit begonnen, Nachhaltigkeitsaspekte<br />

in Audits zur Auswahl neuer Lieferanten zu integrieren.<br />

Mehr zu unserem Lieferantenmanagement: S. 101 f.<br />

___Volkswirtschaftliche Bedeutung<br />

der Automobilindustrie<br />

Geschäftstätigkeit__54__55<br />

Die Automobilindustrie ist weltweit ein wichtiger Motor für Wachstum,<br />

Einkommen und Beschäftigung sowie für Innovationen. Das<br />

Automobil ermöglicht eine Flexibilität und Mobilität, wie sie vor hundert<br />

Jahren undenkbar gewesen wäre. Damit beeinflusst der Industriezweig<br />

– und somit auch unser Unternehmen – das globale Wirtschaftsgeschehen<br />

auf vielfältige Weise.<br />

In Deutschland ist die Automobilindustrie mit mehr als 14 Prozent<br />

aller Beschäftigten im verarbeitenden Gewerbe einer der größten<br />

Arbeitgeber. Arbeitnehmer finden sich hierbei nicht nur bei den großen<br />

Automobilproduzenten, sondern auch vielfach in familiengeführten<br />

und mittelständischen Unternehmen der Zulieferindustrie. Der<br />

Anteil der Automobilindustrie an der gesamten industriellen Wertschöpfung<br />

in Deutschland ist mit knapp acht Prozent im internationalen<br />

Vergleich mit industrialisierten Ländern außergewöhnlich<br />

hoch. Die Bedeutung der Exporte ist dabei in den letzten Jahren kontinuierlich<br />

gewachsen. Inzwischen werden mehr als drei Viertel der<br />

in Deutschland hergestellten Pkw ins Ausland exportiert. Nach<br />

Japan, China und den USA bleibt Deutschland die viertgrößte automobilproduzierende<br />

Nation.<br />

Die Bruttoanlageinvestitionen der Branche beliefen sich <strong>2011</strong> auf<br />

über 10 Mrd. Euro, was rund einem Fünftel der gesamten deutschen<br />

Industrieinvestitionen entspricht. Insgesamt wurden in den letzten<br />

zehn Jahren damit über 100 Mrd. Euro in Deutschland investiert.<br />

20 Mrd. Euro jährlich investieren Hersteller wie Zulieferer in Forschung<br />

und Entwicklung, mehr als in jedem anderen Wirtschaftszweig.<br />

Das entspricht in etwa einem Drittel der insgesamt in<br />

Deutschland getätigten FuE-Ausgaben (und einem Anteil von<br />

40 Prozent der Ausgaben des verarbeitenden Gewerbes). Pro Tag<br />

kommen aus der Branche durchschnittlich zehn Patentanmeldungen,<br />

insbesondere im Bereich umweltfreundlicher Fahrzeugtechniken.<br />

Die FuE-Investitionen des <strong>Daimler</strong>-Konzerns betrugen im Jahr<br />

<strong>2011</strong> weltweit 5,634 Mrd. Euro (2010: 4,849 Mrd. Euro).<br />

Über das Kerngeschäft – die Produktion und den Verkauf von Autos<br />

– hinaus profitieren Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft<br />

auch auf andere Weise von unserem Unternehmen. So unterstützt<br />

<strong>Daimler</strong> zum Beispiel gesellschaftliche Einrichtungen finanziell und<br />

fördert Infrastrukturangebote, etwa durch unternehmenseigene<br />

Sportstätten.<br />

Automobilindustrie in den USA, Brasilien und China: Online F01


<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.<br />

http://nachhaltigkeit.daimler.com<br />

__Innovationsmanagement<br />

Bilanz <strong>2011</strong><br />

___Inhalt<br />

57___Unser Ansatz<br />

57___Instrumente und Prozesse<br />

58___Umsetzung und Monitoring<br />

59___Zukunftsfähig durch Innovation<br />

>2.000<br />

bewertete Geschäftsideen<br />

Erfolgreiche Innovationen. Der Bereich Business<br />

Innovation sorgt dafür, dass aus Ideen Geschäfte<br />

werden – wie etwa bei car2go und der Mercedes-<br />

Benz Driving Academy.<br />

Seite 57 f. Online G02<br />

>80.000<br />

Patentanmeldungen<br />

125 Jahre Erfindergeist. Seit der Erfindung<br />

des Automobils hat <strong>Daimler</strong> weltweit mehr als<br />

80.000 Patente angemeldet. Allein <strong>2011</strong> investierte<br />

das Unternehmen insgesamt 5,6 Mrd. Euro<br />

in Forschung und Entwicklung.<br />

Seite 58


„ Kein anderer Premiumautomobilhersteller<br />

verfügt über so<br />

gute Voraussetzungen wie wir,<br />

um mit Innovationen die gesamte<br />

Bandbreite der Erwartungen<br />

an eine nachhaltige Mobilität zu<br />

erfüllen.“<br />

Prof. Dr. Thomas Weber, Vorstandsmitglied der <strong>Daimler</strong> AG,<br />

Konzernforschung & Mercedes-Benz Cars Entwicklung, Vorsitzender des<br />

<strong>Daimler</strong> Sustainability Board (CSB)<br />

___Unser Ansatz<br />

Neue Ideen entstehen in den Köpfen von Menschen. <strong>Daimler</strong> fördert<br />

dies, indem das Unternehmen Raum für freies und kreatives Denken<br />

und Arbeiten schafft und beides, wo immer dies sinnvoll ist, mit<br />

geeigneten Prozessen und Systemen unterstützt.<br />

5,6 Mrd.<br />

Euro<br />

Forschungs- und<br />

Entwicklungsausgaben<br />

im Jahr <strong>2011</strong><br />

Seit der Erfindung des Automobils vor<br />

125 Jahren spielen Innovationen eine<br />

Schlüsselrolle in unserem Unternehmen.<br />

Innovationen werden auch unsere<br />

Zukunft gestalten. Angesichts des<br />

beschleunigten technologischen Wandels<br />

und aktueller Herausforderungen<br />

wie Klimawandel und Umweltschutz<br />

stehen wir vor der Aufgabe, das Auto<br />

neu zu erfinden. Umfangreiche Investitionen<br />

in Forschung und Entwicklung<br />

bilden die Grundlage, um das hohe Innovationsniveau auf lange<br />

Sicht nicht nur halten, sondern weiter ausbauen zu können. Im Jahr<br />

<strong>2011</strong> beliefen sich unsere Forschungs- und Entwicklungsleistungen<br />

auf insgesamt 5,6 (2010: 4,8) Mrd. Euro.<br />

Innovationsmanagement__56__57<br />

Innovationsmanagement. Es ist unser Ziel, unseren Kunden<br />

faszinierende Produkte und maßgeschneiderte Lösungen für eine<br />

bedarfsgerechte, sichere und nachhaltige Mobilität anzubieten.<br />

Hierfür benötigen wir immer wieder neue Ideen, kreative Lösungen<br />

und geistreiche Erfindungen. Ausgangspunkt und wesentlicher<br />

Faktor für den künftigen Unternehmenserfolg ist eine erfolgreiche<br />

Forschungs- und Entwicklungsarbeit. Damit möglichst viele Ideen<br />

möglichst schnell verwirklicht werden, haben wir beim Innovationsmanagement<br />

Prozesse etabliert, die Kreativität und Kundennutzen<br />

zusammenführen. Den strategischen Rahmen für Innovationsthemen<br />

aus Forschung, Wissenschaft und Technologie gestaltet<br />

unsere Forschungs- und Technologiepolitik. Sie vertritt die Konzernposition<br />

in Gremien und Verbänden, beobachtet und gestaltet aktiv<br />

Meinungsbildung und Entscheidungsprozesse bei Forschungsförderung<br />

und Wissenschaftsfragen. Mithilfe der hauseigenen Zukunftsforschung<br />

und des Technologiemonitorings stellen wir sicher, dass<br />

neue Lösungen veränderte Rahmenbedingungen und zukünftige<br />

Kundenwünsche bereits vorwegnehmen. Unsere Kundenforschung<br />

sowie die Überprüfung der Produktakzeptanz im Customer Research<br />

Center (CRC) sorgen dafür, dass das Feedback der Kunden ebenso<br />

wie innovative Ideen von Anfang an in die Entwicklung neuer Automobile<br />

einfließen.<br />

Organisationsstruktur des Innovationsmanagements: Online G01<br />

Neue Ideen rund um das Kerngeschäft. Ungenutzte Potenziale im<br />

Unternehmen entdecken, neue Wachstumsfelder finden und daraus<br />

Geschäftsmodelle entwickeln – das ist die Aufgabe des 2007 gegründeten<br />

Bereichs Business Innovation (BI). Einzige Voraussetzung:<br />

Die Geschäftsidee muss mit dem Kerngeschäft von <strong>Daimler</strong> zusammenhängen.<br />

Die Projekte werden in enger Zusammenarbeit mit<br />

den jeweiligen Fachbereichen des Konzerns oder auch mit Experten<br />

außerhalb des Unternehmens erarbeitet. Ob eine neue Geschäftsidee<br />

marktfähig ist, wird in der Regel in einem Pilotprojekt getestet.<br />

Schlanke Prozesse und eine sehr gute interne und externe Vernetzung<br />

sind die Basis für den Erfolg von Business Innovation. Bis heute<br />

hat der Bereich zahlreiche Geschäftsideen für <strong>Daimler</strong> identifiziert<br />

und vielversprechende Ideen im Rahmen von Pilotprojekten umgesetzt.<br />

Zu den Erfolgsbeispielen zählen car2go, die Mercedes-Benz<br />

Driving Academy, Mercedes-Benz Rent oder das Projekt „Fahrhilfen<br />

ab Werk“.<br />

Identifikation und Entwicklung neuer Geschäftsideen: Online G02<br />

___ Instrumente und Prozesse<br />

Um die Wettbewerbsfähigkeit unseres Unternehmens weiter zu<br />

verbessern, benötigen wir die Kenntnisse und Erfahrungen aller Mitarbeiter.<br />

Aber auch die Perspektiven unserer Kunden, anderer Autofahrer<br />

sowie externer Fachleute sind für uns wertvoll. Deshalb<br />

haben wir Instrumente und Prozesse entwickelt, um alle diese Ressourcen<br />

in die Ideengewinnung einzubeziehen. Unseren Mitarbeitern<br />

bieten wir mit netzbasierten Plattformen neue Möglichkeiten für<br />

die Eingabe, die konstruktive und kreative Diskussion sowie die<br />

Bewertung und weitere Verarbeitung von Ideen.<br />

Das Ideenmanagement (IDM). Über das Ideenmanagement bringen<br />

unsere Mitarbeiter wertvolle Erfahrungen aus ihrer täglichen<br />

Arbeit ein. Sie tragen damit entscheidend zur Optimierung und


<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.<br />

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Weiterentwicklung interner Prozesse und Abläufe bei. Ihre Verbesserungsvorschläge<br />

und deren Umsetzung unterstützen darüber hinaus<br />

auch die Produktoptimierung. Im Jahr 2003 hat <strong>Daimler</strong> an den<br />

deutschen Standorten das IT-gestützte Ideenmanagementsystem<br />

idee.com! eingeführt. Dank eines optimierten Workflows können<br />

Verbesserungsvorschläge mit idee.com! einfach und direkt über<br />

das Intranet eingereicht und so leichter bearbeitet und abgewickelt<br />

werden. Die Bearbeitungszeiten verkürzen sich deutlich, weil Führungskräfte,<br />

Gutachter und die Mitarbeiter des Ideenmanagements<br />

die Eingaben schnell und papierlos bearbeiten können.<br />

Ideenmanagement mit idee.com: Online G03<br />

Intranet-Community für Forschung und Entwicklung. Seit 2009<br />

steht den Mitarbeitern des Bereichs Research & Development die<br />

RD-Community zur Verfügung. Auf der Intranet-gestützten Plattform<br />

können sie Anregungen, Tipps und Ideen zu Produkten, Prozessen<br />

und Einrichtungen einstellen und alle Eingaben lesen, diskutieren<br />

und gemeinsam weiterentwickeln.<br />

Innovationswerkstatt. Alljährlich lädt <strong>Daimler</strong> Mercedes-Benz-<br />

Fahrer, Kunden anderer Hersteller sowie Nichtautofahrer zur Innovationswerkstatt<br />

ein. 60 bis 80 Workshops mit insgesamt rund 1.500<br />

Teilnehmern finden jedes Jahr dort statt. Ziel der Workshops ist es,<br />

neue Ideen zu finden und an neuen Produkten zu arbeiten. Das ausschlaggebende<br />

Kriterium für die Bewertung der Ideen ist dabei die<br />

Akzeptanz durch den Kunden.<br />

Plattform für Geschäftsideen rund um das Auto. Mit der BI-<br />

Community hat der Bereich Business Innovation eine Plattform geschaffen,<br />

auf der Mitarbeiter weltweit Geschäftsideen einbringen,<br />

diskutieren, bewerten und weiterentwickeln können. Seit dem Start<br />

im August 2008 haben über 30.000 Mitarbeiter etwa 2.000 Ideen<br />

gepostet.<br />

Netzwerk für IT-Innovationen. Mit dem Open IT Innovation Network<br />

(OIN) erfasst <strong>Daimler</strong> IT-Innovationen, verfolgt sie und setzt<br />

sie um. Jeder <strong>Daimler</strong>-Mitarbeiter mit IT-Bezug hat mit OIN die Möglichkeit,<br />

konkrete Ideen zu kommunizieren. Den Themenbereich<br />

dafür stecken die sogenannten Areas of Interest ab, die aus der<br />

Innovationsstrategie des IT-Managements abgeleitet werden. Aber<br />

auch Ideen, die diesen Gebieten nicht zugeordnet werden können,<br />

sind für die Community von Interesse.<br />

Ideenpool für neue Finanzdienstleistungen. An Mitarbeiter von<br />

<strong>Daimler</strong> Financial Services richtet sich die im März 2010 gestartete<br />

weltweite Ideenplattform myidea. Im Intranet können sie Geschäftsideen<br />

diskutieren, weiterentwickeln und sich über bereits realisierte<br />

Ideen austauschen.<br />

Instrumente und Zielgruppen: Online G04<br />

___ Umsetzung und Monitoring<br />

Patente belegen Innovationskraft. Der Erfindung des Automobils<br />

folgten bei <strong>Daimler</strong> weltweit bis heute mehr als 80.000 angemeldete<br />

Patente. Im Jahr <strong>2011</strong> hat das Unternehmen 2.175 Erfindungen zum<br />

Patent angemeldet.<br />

77.000<br />

von Mitarbeitern<br />

eingereichte<br />

Verbesserungsvorschläge<br />

Gute Ideen sparen Geld. Seit Beginn<br />

des Jahres <strong>2011</strong> haben 148.000<br />

Beschäftigte 77.000 Verbesserungsvorschläge<br />

eingereicht. Die in diesem Zeitraum<br />

umgesetzten Vorschläge erzielten<br />

eine Einsparung von insgesamt mehr als<br />

68,4 Mio. Euro. Das Unternehmen honorierte<br />

die findigen Mitarbeiter mit Prämien<br />

im Gesamtwert von über 17,5 Mio.<br />

Euro.<br />

Preise und Auszeichnungen. Bereits seit 1994 würdigt <strong>Daimler</strong><br />

die Top-Innovationen aus den Bereichen Produktinnovation und<br />

Prozessinnovation mit dem Forschungs- und Innovationspreis.<br />

Ausgezeichnet werden Projekte, die:<br />

– herausragende wissenschaftliche oder technische<br />

Forschungs- und Innovationsleistungen darstellen,<br />

– von hoher wissenschaftlicher Qualität sind,<br />

– dem internationalen Vergleich standhalten und<br />

– Anwendungspotenzial für den Konzern besitzen.<br />

Für den Forschungs- und Innovationspreis <strong>2011</strong> wurden insgesamt<br />

sieben Projekte als Finalisten nominiert. Gewinner bei den „Produktinnovationen“<br />

ist das Projekt „Baustellenassistenz“, der<br />

Gesamtsieg in der Kategorie „Prozessinnovationen“ ging an das<br />

Team „CFK-Fertigungstechnik.<br />

Gewinner des Forschungs- und Innovationspreises <strong>2011</strong>: Online G05<br />

Darüber hinaus honoriert <strong>Daimler</strong> im Rahmen des 2007 ins Leben<br />

gerufenen „Erfinderstammtischs“ herausragende Erfindungen<br />

und deren Absicherung mit Schutzrechten. Im Juli <strong>2011</strong> verlieh das<br />

Unternehmen außerdem erstmals den IDM-RD-Ideenpreis. In den<br />

Kategorien „Beste Idee“ und „Bester Bereich“ würdigt er jene<br />

Mitarbeiter und Center, die sich bei der Einreichung, Bewertung<br />

und Umsetzung von Verbesserungsvorschlägen besonders ausgezeichnet<br />

haben.<br />

Im Juli <strong>2011</strong> wurde Mercedes-Benz mit dem L.E.A.D.E.R. Award<br />

der Zeitschrift „Automotive News Europe“ ausgezeichnet. Der Preis<br />

– sein Name steht für „Leaders in European Automotive Development,<br />

Excellence and Research“ – wird jährlich verliehen und honoriert<br />

Spitzenleistungen bei Innovationen in Produktentwicklung<br />

und Umwelttechnik.


__Zukunftsfähig durch Innovation<br />

1<br />

6D-Vision<br />

Revolutionäre Sehhilfe. Mit 1 6D-Vision sieht das Auto künftig schneller als der Mensch.<br />

Das technische System kann räumlich sehen und Bewegungen präzise einschätzen. Ob das von der Seite<br />

kommende Fahrzeug oder ein plötzlich auftauchendes Kind: Assistenzsysteme mit 6D-Vision könnten etwa<br />

15 Prozent aller Unfälle vermeiden.<br />

77.000 Vorschläge<br />

<strong>Daimler</strong>, ein Ideen-Reich. Das Instrument<br />

2 Ideenmanagement IDM lebt von Ideen und Verbesserungsvorschlägen<br />

der <strong>Daimler</strong>-Mitarbeiter. Im Jahr<br />

<strong>2011</strong> wurden bei IDM rund 77.000 Verbesserungsvorschläge<br />

eingebracht; das sind 5 Prozent mehr als<br />

im Jahr zuvor. Sie dienen der Prozessoptimierung und<br />

haben einen Gesamtnutzen von 68,4 Mio. Euro<br />

erzielt.<br />

Markenchampion der Innovation<br />

2<br />

2.175 Neuentwicklungen<br />

„Grünes“ Wachstum. 2.175 Neuentwicklungen<br />

hat das Unternehmen <strong>2011</strong> zum Patent angemeldet<br />

und liegt damit an der Spitze der Premiumautomobilhersteller.<br />

Mittlerweile gründet mehr als<br />

die Hälfte davon auf „grünen“ Technologien. Ein<br />

Beispiel: die 3 gezackten Radspoiler, die in der neuen<br />

B-Klasse zu einer deutlichen Verbesserung der Aerodynamikwerte<br />

beitragen.<br />

Mercedes-Benz auf Platz 1. Im Ranking des Center of Automotive Management (CAM) belegte<br />

Mercedes-Benz <strong>2011</strong> zum dritten Mal in Folge den Spitzenplatz als innovationsstärkste Marke. Die direkten<br />

Rivalen im Premiumsegment, BMW und Audi, landeten mit deutlichem Abstand auf den Rängen drei und sechs.<br />

3<br />

MEILENSTEINE<br />

__ 1886 Gottlieb <strong>Daimler</strong> und Carl Benz erfinden<br />

das erste Automobil der Welt<br />

__ 1896 <strong>Daimler</strong>-Motoren-Gesellschaft bringt<br />

den ersten Lkw der Welt auf den Markt<br />

__ 1936 Weltweit erster Serien-Diesel-Pkw:<br />

Mercedes-Benz 260 D<br />

__ 1956 Sicherheitskarosserie mit<br />

„Knautschzone“ in den 220er-Modellen<br />

der Baureihe W111<br />

__ 1978 Einführung des Antiblockiersystems<br />

ABS in der S-Klasse der Baureihe 116<br />

__ 1981 Einführung des Airbags in der<br />

S-Klasse der Baureihe 126<br />

__ 1981 Erstes ABS für Nutzfahrzeuge im<br />

Markt<br />

__ 1994 Vorstellung des ersten Brennstoffzellenfahrzeugs<br />

der Welt: NECAR 1 (New<br />

Electric Car)<br />

__ 1995 Das Elektronische Stabilitäts-<br />

Programm ESP ® geht im S-Klasse Coupé<br />

der Baureihe 140 in Serie<br />

__ 2005 Die ersten Mercedes-Benz Lkw und<br />

Stadtbusse mit BLUETEC werden ausgeliefert<br />

__ 2009 Der S 400 HYBRID ist der erste<br />

Serien-Pkw mit Lithium-Ionen-Batterie<br />

__ 2010 Mercedes-Benz und smart Elektrofahrzeuge:<br />

mit Lithium-Ionen-Batterie aus<br />

eigener Produktion<br />

__<strong>2011</strong> Deutlich mehr Reichweite ermöglicht<br />

die neue Lithium-Ionen-Batterie der<br />

Deutschen Accumotive, die ab 2012 im<br />

weiterentwickelten smart fortwo electric<br />

drive zum Einsatz kommt.


<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.<br />

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__Produktverantwortung<br />

Bilanz <strong>2011</strong><br />

Kraftpaket<br />

Truck of year. Der neue Actros setzt Maßstäbe.<br />

Er stößt deutlich weniger Schadstoffe und Partikel<br />

aus und verbraucht zugleich weniger Kraftstoff<br />

als sein Vorgänger. Nicht zuletzt deshalb wählte<br />

ihn die internationale Fachpresse zum Truck of<br />

the Year <strong>2012.</strong><br />

Seite 64 f.<br />

Euro VI<br />

Stark und effizient. BlueEfficiency Power heißt<br />

die neue Generation der Heavy-Duty-Motoren, die<br />

im Frühjahr <strong>2011</strong> an den Start ging. Die ebenso<br />

leistungsstarken wie sauberen Motoren für Lkw<br />

und schwere Nutzfahrzeuge erfüllen bereits zwei<br />

Jahre vor der verbindlichen Einführung die Abgasnorm<br />

Euro VI.<br />

Seite 64 f.


500Fahrzeuge<br />

Elektromobilität. Der Vito E-CELL ist der erste<br />

serienmäßige Transporter mit reinem Elektroantrieb.<br />

Seit Dezember 2010 läuft er vom Band;<br />

bis Ende <strong>2011</strong> gingen 500 Fahrzeuge an Kunden<br />

in Deutschland und Frankreich.<br />

Seite 64, 66<br />

5Sterne<br />

___Inhalt<br />

Produktverantwortung__60__61<br />

62___Unser Ansatz<br />

62___Antriebsstrategie<br />

63___Schwerpunkt 1: Optimierung des Verbrennungsmotors<br />

64___Schwerpunkt 2: Hybridisierung<br />

64___Schwerpunkt 3: Lokal emissionsfreies Fahren<br />

64___Effizienz in jedem Detail – der neue Actros<br />

66___Unsere Kraftstoff-Roadmap<br />

67___Kraftstoffverbrauch und CO2-Emissionen 69___Dialog: Ein Gespräch mit Prof. Dr. Herbert Kohler<br />

71___Schadstoffemissionen<br />

71___Lärmemissionen<br />

72___Umweltgerechte Produktentwicklung<br />

72___Recycling<br />

73___Mobilitätskonzepte und -services<br />

74___Elektrisch unterwegs<br />

75___Fahrzeugsicherheit<br />

Unser Ziel. Erreichen einer 5-Sterne-Bewertung<br />

im Euro-NCAP-Crashtest für neue Baureihen mit<br />

jeweils erhöhten Anforderungen ab 2012, 2013,<br />

2014 und 2015.<br />

Seite 75


<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.<br />

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___Unser Ansatz<br />

Produktverantwortung heißt für uns, größtmöglichen Kundennutzen<br />

mit höchsten Sicherheitsstandards zu verbinden und zugleich Maß-<br />

stäbe in puncto Umwelt- und Klimaverträglichkeit zu setzen. Beim<br />

Thema Ökologie sind die <strong>Daimler</strong>-Umweltleitlinien der verbindliche<br />

Maßstab unseres Handelns. Die zweite Leitlinie schreibt fest: Wir<br />

entwickeln Produkte, die in ihrem jeweiligen Marktsegment besonders<br />

umweltverträglich sind.<br />

<strong>Daimler</strong> steht für herausragende Produktqualität. Dazu gehört für<br />

uns auch, anspruchsvolle Umweltstandards zu erfüllen und schonend<br />

mit den natürlichen Ressourcen umzugehen. Unsere Maßnahmen<br />

zur umweltgerechten Produktgestaltung berücksichtigen<br />

daher den vollständigen Produktlebenszyklus, von der Entwicklung<br />

über die Produktion und Produktnutzung bis hin zur Entsorgung<br />

und Wiederverwertung. Ein wesentlicher Schwerpunkt unserer<br />

Forschungs- und Entwicklungsarbeit ist es, die Umweltverträglichkeit<br />

unserer Produkte ständig zu verbessern. Auf diesem Weg<br />

haben wir viele Erfolge erzielt. Wir werden ihn auch in Zukunft mit<br />

großer Konsequenz weiterverfolgen.<br />

Umweltleitlinien: Online H01<br />

Umweltmanagement in der Produktentwicklung. Die ökologischen<br />

Auswirkungen und die Anforderungen an die Umweltverträglichkeit<br />

unserer Fahrzeuge sind integrale Aspekte der Fahrzeugentwicklung<br />

und werden in den jeweiligen Gremien diskutiert<br />

und entsprechend umgesetzt. Umweltgerechte Produktentwicklung<br />

ist auch Thema in unserem Corporate Environmental Council, das<br />

sich konzernübergreifend mit Umweltthemen befasst. Die Fahrzeuglastenhefte<br />

und die Meilensteine im Entwicklungsprozess<br />

(Quality Gates) dokumentieren die Umweltauswirkungen und<br />

-anforderungen der Produkte während des gesamten Produktentstehungsprozesses.<br />

Über die Vorgaben von ISO 14001 und EMAS hinaus erfüllt<br />

Mercedes-Benz Cars bei der Produktentwicklung alle Anforderungen<br />

der internationalen Umweltnorm ISO TR 14062 sowie die<br />

erweiterten Kriterien der TÜV Management Service GmbH.<br />

Umweltgerechte Produktentwicklung: Seite 72<br />

Corporate Environmental Council: Seite 78<br />

Mehr zu ISO 14001 und EMAS: Seite 78<br />

___Antriebsstrategie<br />

Unsere Strategie für den Weg zur emissionsfreien Mobilität.<br />

Weltweite Trends verändern das automobile Umfeld und führen zu<br />

strukturellen Umbrüchen. Schrumpfende Ölreserven, steigende<br />

Energiepreise, eine wachsende Bevölkerung in den Städten und die<br />

ungebrochene Nachfrage nach Mobilität – all dies sind Faktoren,<br />

die auch den Wandel in der Automobilindustrie vorantreiben. Die<br />

Belastbarkeit unseres Ökosystems ist begrenzt, die Auswirkungen<br />

unserer Mobilität auf die Umwelt und ihr Beitrag zur globalen Erwärmung<br />

verlangen nach neuen Antworten. Unser Ziel ist es daher,<br />

Verbrauch und Schadstoffausstoß unserer Fahrzeuge schon heute<br />

deutlich zu reduzieren und Emissionen langfristig ganz zu vermeiden.<br />

Dafür entwickeln wir modernste Antriebstechnologien, die<br />

in allen Sparten des Straßenverkehrs die Mobilitätsanforderungen<br />

von heute und morgen erfüllen.<br />

Entwicklung der CO2-Emissionen im Straßenverkehr: Online H02<br />

Im Rahmen unserer Strategie „Der Weg zum emissionsfreien<br />

Fahren“ setzen wir dies für unsere Pkw und Nutzfahrzeuge um.<br />

Die Schwerpunkte unserer Roadmap:<br />

1. Unsere Fahrzeuge mit modernsten Verbrennungsmotoren<br />

entwickeln wir weiter und optimieren sie für deutlich weniger<br />

Verbrauch und Emissionen;<br />

2. durch maßgeschneiderte Hybridisierung, also die Kombination<br />

von Verbrennungs- und Elektromotor, erzielen wir weitere,<br />

spürbare Effizienzsteigerungen;<br />

3. mit Elektrofahrzeugen ermöglichen wir ein lokal emissionsfreies<br />

Fahren.<br />

Unsere Roadmap für eine nachhaltige Mobilität<br />

Antriebstechnologien<br />

Optimierung unserer<br />

Fahrzeuge mit<br />

modernsten Verbrennungsmotoren<br />

– BlueEFFICIENCY<br />

– BlueDIRECT<br />

– BlueTEC<br />

– NGT<br />

Energieversorgung<br />

Saubere Kraftstoffe für Verbrennungsmotoren:<br />

synthetische<br />

Kraftstoffe, Biokraftstoffe, Erdgas<br />

Weitere Effizienzsteigerung<br />

durch<br />

Hybridisierung<br />

– HYBRID<br />

– BlueTEC HYBRID<br />

– Plug-in HYBRID<br />

Emissionsfreies<br />

Fahren mit<br />

Elektrofahrzeugen<br />

– Electric Drive<br />

– E-CELL/E-CELL PLUS<br />

– F-CELL<br />

Energiequellen für emissionsfreies<br />

Fahren: Strom, Wasserstoff<br />

Unser Ziel ist ein intelligenter Mix der genannten Technologien,<br />

ein Antriebsmix, der für alle Mobilitätsanforderungen die geeignete<br />

Lösung bietet – vom Berufspendler im Stadtverkehr bis zum Fernreisenden.<br />

Szenarien für die Mobilität von morgen: Online H03


Umweltmanagement in der Produktentwicklung<br />

Mercedes-Benz Cars<br />

Ausschuss für<br />

Modellpolitik und<br />

Produktplanung<br />

(AMP)<br />

vk<br />

Fahrzeugprojekte<br />

Projektleiter<br />

Entwicklung<br />

Projektleiter<br />

Design<br />

<strong>Daimler</strong> Trucks<br />

Product<br />

Executive Committee<br />

(PEC)<br />

vk<br />

Gesamtfahrzeugintegration<br />

Aktive und Passive Sicherheit<br />

Projektleiter<br />

Qualität<br />

Verbrauchs-, Energie- und Gewichtsmanagement<br />

Schwerpunkt 1: Optimierung des Verbrennungsmotors<br />

Mit den neuen Vierzylinder-Ottomotoren haben wir <strong>2011</strong> eine komplett<br />

neue Motorenbaureihe gestartet. Ihr Brennverfahren basiert<br />

auf der Mercedes-Benz Direkteinspritzung der dritten Generation,<br />

die bereits 2010 mit den BlueDIRECT-V6- und -V8-Aggregaten eingeführt<br />

wurde. Vielfältige Verbesserungen tragen zu einer deutlich<br />

gesteigerten Energieeffizienz bei: Neben dem niedrigen Motorgewicht,<br />

der geringen Reibleistung und den bedarfsgeregelten Nebenaggregaten<br />

ist dies vor allem die „Low End Torque“-Auslegung, die<br />

ein hohes Drehmoment bei niedrigen Drehzahlen ermöglicht. Hinzu<br />

kommt die serienmäßige ECO Start-Stopp-Funktion.<br />

B-Klasse mit nur noch 4,4 Litern pro 100 Kilometer. Die sparsamen<br />

Vierzylinder-Ottomotoren werden ebenso wie der neue Diesel-<br />

Vierzylinder – eine Weiterentwicklung des Common-Rail-Direkteinspritzers<br />

der dritten Generation – in der neuen A- und B-Klasse<br />

eingesetzt. Unterstützt durch die neuen Getriebe – das Doppelkupplungs-Getriebe<br />

7G-DCT und das neue 6-Gang-Schaltgetriebe –<br />

kommen die beiden Dieselmodelle der B-Klasse (B 180 CDI<br />

BlueEFFICIENCY und B 200 CDI BlueEFFICIENCY) mit nur noch 4,4<br />

Litern pro 100 Kilometer aus – spürbar weniger als ihre Vorgänger,<br />

die noch 5,2 Liter pro 100 Kilometer benötigten.<br />

<strong>Daimler</strong> Board of Management<br />

Mercedes-Benz Vans<br />

Executive Commitee<br />

(ExCom)<br />

Projektleiter<br />

Controlling<br />

vk<br />

Strategischer<br />

Projektleiter<br />

Projektleiter<br />

Einkauf<br />

Querschnittsfunktion: Umweltverträglichkeit<br />

Antriebstechnologien von <strong>Daimler</strong><br />

Anteil<br />

in<br />

Prozent<br />

Europa<br />

NAFTA<br />

Japan<br />

China<br />

Fahrzeuge<br />

mit Ottomotor<br />

29,1<br />

56,9<br />

52,6<br />

90,9<br />

<strong>Daimler</strong> Bus<br />

Board<br />

vk<br />

Projektleiter<br />

Produktion<br />

Fahrzeuge<br />

mit Dieselmotor<br />

70,6<br />

42,9<br />

46,9<br />

7,8<br />

Produktverantwortung__62__63<br />

Projektleiter<br />

Vertrieb<br />

Fahrzeuge<br />

mit Erdgasantrieb<br />

0,3<br />

Umweltbevollmächtigter<br />

Konzernumweltschutz<br />

Projektleiter<br />

After Sales<br />

Fahrzeuge<br />

mit Hybridantrieb<br />

1<br />

0,2<br />

Fahrzeuge<br />

mit Elektroantrieb<br />

2<br />

1 Mit derzeit über 6.000 weltweit im Betrieb befindlichen Hybrid-Nutzfahrzeugen<br />

(inklusive Busse) ist <strong>Daimler</strong> Marktführer.<br />

2 Weltweit betreibt <strong>Daimler</strong> die größte Brennstoffzellenfahrzeugflotte<br />

(Pkw, Transporter und Busse) aller Hersteller. Seit November 2009 wird der<br />

smart electric drive in einer 1.500 Fahrzeuge umfassenden Serie produziert.<br />

Die A-Klasse E-CELL, die B-Klasse F-CELL und der Vito E-CELL werden<br />

ebenfalls bereits unter Serienbedingungen produziert.<br />

0,1


<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.<br />

http://nachhaltigkeit.daimler.com __Effizienz in jedem Detail –<br />

Hocheffiziente Motoren für Lkw. Der Mercedes-Benz OM 471 ist<br />

das erste Mitglied der neuen Motorenfamilie New Engine Generation<br />

– einer vollständig neu entwickelten Baureihe von Heavy-Duty-Motoren.<br />

<strong>2011</strong> haben wir ihn erstmals im neuen Mercedes-Benz Actros<br />

eingesetzt, der damit als Euro-V-Fahrzeug rund 6 bis 7 Prozent und<br />

als Euro-VI-Fahrzeug 3 bis 4 Prozent weniger verbraucht als sein<br />

Vorgänger.<br />

Mehr zu Schadstoffemissionen: Seite 71<br />

Erdgasantriebe von <strong>Daimler</strong>: Online H04<br />

Schwerpunkt 2: Hybridisierung<br />

Maßgeschneiderte Hybridsysteme für Pkw. Hybridtechniken<br />

spielen für <strong>Daimler</strong> eine Schlüsselrolle auf dem Weg zum emissionsfreien<br />

Antrieb. Bei den Pkw steigern wir die Effizienz unserer Antriebe<br />

mit ihrer Hilfe deutlich. Unser modularer Hybridsystembaukasten<br />

ermöglicht es, unterschiedlich leistungsstarke Hybridmodule und<br />

Batterien mit verschiedenen Benzin- und Dieselmotoren zu kombinieren.<br />

Je nach Einsatzspektrum und geforderter Leistung können<br />

wir damit Fahrzeuge für die verschiedensten Anforderungen zur<br />

Verfügung stellen. So wird auf die 2009 eingeführten Modelle<br />

S 400 HYBRID und ML 450 HYBRID im Jahr 2012 erstmals auch ein<br />

Dieselhybrid folgen, der E 300 BlueTEC HYBRID. Beim S 500 Plug-in<br />

HYBRID kann die Batterie zur Steigerung der elektrischen Reichweite<br />

an der Steckdose aufgeladen werden. Diese hocheffiziente<br />

Verbindung von Verbrennungs- und Elektromotor werden wir mit<br />

der nächsten Generation der S-Klasse in Serie einführen.<br />

Sparmeister unter den Nutzfahrzeugen. Ende <strong>2011</strong> waren weltweit<br />

insgesamt über 6.000 Hybrid-Lkw und -Busse von <strong>Daimler</strong> im<br />

Einsatz. Nutzfahrzeuge mit Hybridantrieb können je nach Einsatzart<br />

bis zu ein Drittel Kraftstoff einsparen. Ihre Vorteile zeigen sich vor<br />

allem im urbanen Bereich, etwa wenn sie als Stadtlinienbus oder<br />

Lkw im Verteilerverkehr eingesetzt werden.<br />

Hybridtechniken für Pkw und Nutzfahrzeuge: Online H05<br />

Schwerpunkt 3: Lokal emissionsfreies Fahren<br />

Elektrofahrzeuge mit Batterie- oder Brennstoffzellenantrieb sind<br />

unser Weg zum lokal emissionsfreien Fahren. Viele unserer Fahrzeuge<br />

haben sich bereits in Feldtests bewährt. Die Produktion<br />

von fünf Modellen ist angelaufen: smart fortwo electric drive,<br />

Mercedes-Benz A-Klasse E-CELL, Mercedes-Benz B-Klasse F-CELL,<br />

Mercedes-Benz Vito E-CELL und Mercedes-Benz Citaro FuelCELL-<br />

Hybrid sind auf der Straße. Größere Reichweiten, mehr Leistung,<br />

geringere Systemkosten und der Ausbau der Infrastruktur sind<br />

Schwerpunkte unserer Entwicklungsarbeit beim Thema Elektromobilität.<br />

<strong>Daimler</strong>-Elektrofahrzeuge mit Brennstoffzelle oder Batterie: Online H06<br />

Unsere Elektrofahrzeuge mit Batterie. Der weiterentwickelte<br />

smart fortwo electric drive ist ab dem Frühjahr 2012 in mehr als<br />

30 internationalen Märkten erhältlich. Er fährt mit einer Batterie der<br />

Deutschen Accumotive, eines Joint Venture der <strong>Daimler</strong> AG und<br />

Evonic Industries. Die leistungsstarke Lithium-Ionen-Batterie hat<br />

eine Kapazität von 17,6 Kilowattstunden. Zusammen mit der verbesserten<br />

Effizienz des Antriebsstrangs ermöglicht sie eine Reichweite<br />

von mehr als 140 Kilometern.<br />

1<br />

Euro VI<br />

Effektive Abgasreinigung. Der neue Actros ist der erste<br />

und bisher einzige Lkw, der konsequent auf die Abgasstufe Euro VI<br />

hin entwickelt wurde. Mit deutlich weniger Schadstoffen und Partikeln<br />

im Abgas läutet er schon zwei Jahre vor der gesetzlichen Einführung<br />

von Euro VI eine neue Ära ein. Die Erfolgsformel: eine auf die neue<br />

Motorengeneration des Actros abgestimmte 2 Kombination aus<br />

SCR-Technik mit AdBlue-Einbringung, gekühlter Abgasrückführung<br />

und Partikelfilter.<br />

Truck of the Year 2012<br />

Wegbereiter für die Nutzfahrzeuge der Zukunft.<br />

Im November <strong>2011</strong> wählte die internationale Fachpresse den Actros<br />

zum „Truck of the Year“ 2012, für den besten Beitrag zur Weiterentwicklung<br />

des Straßengüterverkehrs. Zudem gewann das Fahrzeug<br />

den 1 „Europäischen Transportpreis für Nachhaltigkeit 2012“.<br />

2


der neue Actros Verbrauchsreduktion<br />

bei schweren Nutzfahrzeugen.<br />

Reduktion des<br />

Verbrauchs der N3-Lkw (in Liter<br />

pro Tonnenkilometer) in Europa<br />

gegenüber dem Basisjahr 2005<br />

(Euro-III-Fahrzeuge) bis zum<br />

Jahr 2020 um durchschnittlich<br />

20 Prozent.<br />

3<br />

5<br />

BlueEfficiency Power<br />

Kraftvoll bei niedrigem Verbrauch. In der Variante nach Euro VI<br />

verbraucht der neue Actros 3 bis 4 Prozent weniger Kraftstoff als sein Vorgänger.<br />

Das liegt an der neuen Generation von BlueEfficiency-Power-Motoren. Sie sind<br />

ebenso leistungsstark wie wirtschaftlich und sorgen selbst bei unter 1.000 Umdrehungen<br />

pro Minute für ein hohes Drehmoment.<br />

40 %weniger<br />

AdBlue<br />

Wirtschaftswunder. Auch bei den Gesamtkosten<br />

(Total Cost of Ownership, TCO) zeigt der 3 Actros, was in<br />

ihm steckt: Zahlreiche Parameter wie der niedrige Kraftstoffverbrauch,<br />

ein um 40 Prozent reduzierter AdBlue-<br />

Verbrauch, geringere Reparatur- und Wartungskosten<br />

und Wartungsintervalle von bis zu 150.000 Kilometern<br />

machen ihn in der jeweiligen Schadstoffklasse zum Lkw<br />

mit den niedrigsten Gesamtkosten.<br />

4<br />

2.600Stunden<br />

Aerodynamik nonstop. Über 2.600 Stunden<br />

ist der neue Actros im 5 Windkanal entwickelt und<br />

erprobt worden – so intensiv wie kein Lkw zuvor. Das<br />

Ergebnis sind aerodynamische Innovationen wie das<br />

neue 4 Fahrerhaus-Design, die elektronisch geregelte<br />

Kühlerjalousie oder die auf Wunsch erhältlichen aerodynamischen<br />

Windleitkörper und Seitenverkleidungen.<br />

In der Summe tragen sie wesentlich zum verringerten<br />

Kraftstoffverbrauch bei.<br />

ZIEL<br />

ZIELHORIZONT<br />

2020<br />

ERREICHTES<br />

Bis zum Jahr <strong>2011</strong> konnte eine<br />

Reduktion von rund 9 Prozent<br />

bei Fernverkehrs-Lkw gegenüber<br />

dem Ausgangsjahr erzielt<br />

werden.<br />

Teilziel erreicht.<br />

Seite 35


<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.<br />

http://nachhaltigkeit.daimler.com<br />

Auch die Mercedes-Benz A-Klasse E-CELL fährt mit Batterie. <strong>2011</strong><br />

haben wir die ersten von insgesamt 170 dieser Fahrzeuge an Kunden<br />

in Deutschland übergeben. Die Kunden zahlen eine Full-Service-<br />

Mietrate von monatlich 900 Euro netto bei einer Laufzeit von vier<br />

Jahren.<br />

Der Mercedes-Benz Vito E-CELL ist das erste serienmäßige Nutzfahrzeug<br />

seiner Klasse mit reinem Elektroantrieb. Das innovative<br />

Fahrzeug eignet sich dank seines emissionsfreien Antriebs ideal<br />

für den Logistikeinsatz im innerstädtischen Bereich und somit auch<br />

für besonders umweltsensible Gebiete. Mit seiner Reichweite von<br />

rund 130 Kilometern erfüllt der Vito E-CELL typische Kundenanforderungen<br />

an Transporter im Kurzstreckenverkehr. Die ersten<br />

100 Vito E-CELL haben wir Ende 2010 in Berlin und Stuttgart ausgeliefert.<br />

Weitere 2.000 Einheiten sind europaweit geplant. Derzeit<br />

sind rund 500 Fahrzeuge in sieben europäischen Ländern –<br />

unter anderem für Hermes, die Deutsche Post DHL und den Paketund<br />

Expressdienstleister DPD – unterwegs, mit sehr positiven<br />

Rückmeldungen der Kunden.<br />

Unsere Pkw und Busse mit Brennstoffzellenantrieb. Die B-Klasse<br />

F-CELL produzieren wir bereits in Kleinserie. Im Jahr 2010 erhielten<br />

Kunden in Europa und den USA die ersten der rund 200 Fahrzeuge.<br />

Die Komponenten des Brennstoffzellenaggregats, das die<br />

B-Klasse F-CELL antreibt, stammen aus dem E-Drive-Systembaukasten,<br />

den Mercedes-Benz für unterschiedlichste Elektrofahrzeuge<br />

entwickelt hat.<br />

Die gleichen Komponenten stecken auch im Citaro FuelCELL-Hybrid.<br />

Dank der verbesserten Brennstoffzellenkomponenten und der<br />

Hybridisierung mit Lithium-Ionen-Batterien spart der neue Citaro<br />

FuelCELL-Hybrid im Vergleich zur Vorgängergeneration fast<br />

50 Prozent Wasserstoff. Wir bauen den Brennstoffzellenbus in einer<br />

Kleinserie von insgesamt 30 Einheiten. Vier Fahrzeuge gingen<br />

<strong>2011</strong> an die Hamburger Hochbahn AG, die diese im Rahmen des<br />

deutschen Förderprojekts „Nachhaltiges Bussystem der Zukunft<br />

– Demonstration“ (NaBuZ demo) erproben wird; drei weitere<br />

Busse folgen <strong>2012.</strong><br />

Regenerativ erzeugter Wasserstoff für Brennstoffzellenfahrzeuge.<br />

Ohne eine flächendeckende Tank- und Stromladeinfrastruktur<br />

können sich Elektrofahrzeuge nicht im Markt durchsetzen und<br />

verbreiten. Deshalb engagiert sich <strong>Daimler</strong> auch für den Aufbau von<br />

Stromladestationen und Wasserstofftankstellen. Im Rahmen der<br />

Initiative H2 Mobility arbeiten wir gemeinsam mit dem Bundesverkehrsministerium<br />

und Partnern aus der Energiewirtschaft am Aufbau<br />

einer Wasserstoffinfrastruktur in Deutschland: Ab 2012 werden<br />

wir zusammen mit dem Technologiekonzern Linde 20 neue Wasserstofftankstellen<br />

in Deutschland errichten, um die stetig wachsende<br />

Zahl von Brennstoffzellenfahrzeugen mit regenerativ erzeugtem<br />

Wasserstoff zu versorgen.<br />

Auf dem Weg zur regenerativen Herstellung von Wasserstoff: Online H07<br />

Mehr zu alternativen Kraftstoffen: Seite 67<br />

Naturstrom für Elektroautos. Im Jahr <strong>2011</strong> haben die Stadtwerke<br />

Ulm/Neu-Ulm (SWU) 24 Stromtankstellen in Betrieb genommen und<br />

damit eine flächendeckende Infrastruktur für Elektromobilität in beiden<br />

Stadtteilen geschaffen. Bis Ende 2012 können dort alle Elektro-<br />

„ Die Brennstoffzelle bietet für<br />

eine nachhaltige, emissionsfreie<br />

und ressourcenschonende<br />

Mobilität auf lange Sicht die<br />

besten Perspektiven.“<br />

Prof. Dr. Herbert Kohler, Leiter „E-Drive & Future Mobility“,<br />

Umweltbevollmächtigter, <strong>Daimler</strong> AG, Mitglied des Sustainability Board (CSB)<br />

fahrzeuge – auch E-Bikes oder Elektroroller – gratis aufgetankt werden.<br />

Die Fahrzeuge sind dann klimaneutral unterwegs, denn die<br />

Ladestationen werden ausschließlich mit SWU NaturStrom versorgt.<br />

<strong>Daimler</strong> hat in diesem Zusammenhang die car2go-Flotte in Ulm um<br />

fünf elektrisch betriebene smart fortwo erweitert. Seit Ende <strong>2011</strong><br />

sind darüber hinaus die ersten rein elektrisch betriebenen car2go-<br />

Flotten mit jeweils 300 Fahrzeugen in Amsterdam und San Diego<br />

in Betrieb.<br />

Ab Frühjahr 2012 wird die dritte Generation des smart fortwo electric<br />

drive erhältlich sein. Für alle in Deutschland verkauften Fahrzeuge<br />

werden wir den benötigten Fahrstrom über die Beteiligung an<br />

neuen Windparks bereitstellen. Wir verzichten dabei auf die Förderung<br />

der Stromerzeugung nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz<br />

(EEG) und tragen so der umweltpolitischen Forderung nach zusätzlichen<br />

erneuerbaren Energien Rechnung.<br />

Mehr zu car2go: Seite 73 f.<br />

___Unsere Kraftstoff-Roadmap<br />

Welche Emissionen in welchem Umfang im Straßenverkehr entstehen,<br />

hängt nicht nur vom Antriebskonzept der Fahrzeuge ab. Auch<br />

die verwendeten Energieträger und ihre Erzeugung spielen eine<br />

wichtige Rolle. Das gilt speziell für Kohlendioxid, dem ein besonderer<br />

Anteil am vom Menschen verursachten Klimawandel zugeschrieben<br />

wird.<br />

Unsere Zukunftsvision ist ein emissionsfreier Straßenverkehr.<br />

Elektrische Antriebe mit Batterie und Brennstoffzelle in verschiedenen<br />

Fahrzeugsegmenten senken schon heute die Luftbelastung<br />

in Ballungszentren, weil sie lokal emissionsfrei fahren. Werden<br />

Strom und Wasserstoff regenerativ erzeugt, schaffen sie eine


– über die gesamte Energiekette hinweg – fast CO 2-freie Mobilität.<br />

Eine Schlüsselfunktion auf dem Weg zum Antrieb von morgen nehmen<br />

die Hybridtechniken ein – der Einsatz von modernsten Verbrennungsmotoren<br />

ist somit eine unverzichtbare Option für die Zukunft.<br />

Auf unserem „Weg zum emissionsfreien Fahren“ werden wir daher<br />

mittelfristig nicht ohne Kraftstoffe auf Basis von Kohlenwasserstoffen<br />

auskommen – auch wenn sich die Antriebstechnologien immer<br />

schneller entwickeln.<br />

Einen Weg, dabei unabhängiger von fossilen Energieträgern zu<br />

werden, eröffnen neue synthetische Kraftstoffe. Wir beteiligen uns<br />

aktiv an der Suche nach Herstellungsverfahren für Biokraftstoffe<br />

der zweiten Generation. Sie können aus Ausgangsmaterialien hergestellt<br />

werden, die im Transportbereich bislang nicht als Energieträger<br />

in Betracht kamen.<br />

Trotz aller Anstrengungen zur Entwicklung alternativer Antriebskonzepte<br />

steht der Abschied vom Verbrennungsmotor noch nicht<br />

unmittelbar bevor. Zwar steigt bei den Neuzulassungen die Zahl<br />

der Elektroautos zusehends und der Fahrzeugbestand wird heterogener.<br />

Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren werden aber noch<br />

für viele Jahre den größten Anteil ausmachen. Es ist daher unerlässlich,<br />

auch die CO2-Bilanz fossiler Kraftstoffe weiter zu verbessern.<br />

Mehr zur Kraftstoff-Raoadmap: Online H08<br />

Von E10 bis BTL: Online H09<br />

Regenerativer Wasserstoff: Online H10<br />

Onlinetool berechnet Energiebilanz: Online H11<br />

___Kraftstoffverbrauch und<br />

CO 2-Emissionen<br />

Betrachtet man den gesamten Lebenszyklus eines Fahrzeugs,<br />

so entfällt ein Großteil des Primärenergieverbrauchs und der CO 2-<br />

Emissionen auf die Nutzungsphase. Bei einem Pkw mit Verbrennungsmotor<br />

sind dies etwa 80 Prozent. Wir setzen deshalb alles<br />

daran, diese Emissionen stetig weiter zu senken. Und mit Erfolg:<br />

<strong>2011</strong> sind die Emissionen unserer Neuwagenflotte über alle Pkw-<br />

Baureihen hinweg erneut sehr deutlich gesunken.<br />

Die durchschnittlichen CO2-Emissionen der Gesamtflotte von<br />

Mercedes-Benz Cars in Europa lagen <strong>2011</strong> bei 150 Gramm pro<br />

Kilometer. Seit 1995 haben wir sie damit um rund 35 Prozent reduziert.<br />

Dass dies gelang, ist nicht zuletzt dem weiteren Rollout der<br />

BlueEFFICIENCY Modelle, der flächendeckenden Einführung der<br />

V6- und V8-BlueDIRECT-Benzinmotoren und der 7-Stufen-Automatik<br />

7G-TRONIC PLUS zu verdanken. Mit dem Markteintritt unserer neuen<br />

Kompaktklasse-Fahrzeuge und einem wachsenden Anteil von<br />

Fahrzeugen mit alternativem Antrieb werden wir den Flottenverbrauch<br />

und die CO2-Emissionen in Europa in den nächsten Jahren<br />

kontinuierlich weiter reduzieren können. Unser Ziel ist es, die CO2- Emissionen unserer Neuwagenflotte in Europa bis zum Jahr 2012<br />

auf etwa 140 Gramm pro Kilometer und bis zum Jahr 2016 auf 125<br />

Gramm pro Kilometer zu senken.<br />

Mehr zu BlueEFFICIENCY: Online H12<br />

Fahrzeugdaten aktueller Modelle: Online H13<br />

EU-CO2-Gesetzgebung: Online H14<br />

in g/km<br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

Produktverantwortung__66__67<br />

Entwicklung der CO2-Emissionen im Durchschnitt der<br />

Mercedes-Benz Cars Pkw-Flotte in Europa (EU 27) 1995–<strong>2011</strong><br />

CO2-Emissionen gemäß Neuem Europäischem Fahrzyklus (NEFZ)<br />

230<br />

193<br />

1995 2001 2007 2010 <strong>2011</strong><br />

1995 inklusive der als M1-Fahrzeuge zugelassenen Transporter<br />

-34,8 %<br />

USA, Japan, China: nationale Standards zu Verbrauch und<br />

Emissionen. In den USA gelten die „Corporate Average Fuel Economy“-Standards<br />

(CAFE). Anhand der verkauften Fahrzeuge und der<br />

jeweiligen Fuel-Economy-Werte wird ein Flottenwert pro Modelljahr<br />

berechnet. Je 0,1 mile per gallon, um die der Grenzwert unterschritten<br />

wird, muss der Hersteller 5,50 US-Dollar für jedes abgesetzte<br />

Fahrzeug an den Staat abführen. Aufgrund der überproportionalen<br />

Absatzentwicklung im Premiumsegment musste <strong>Daimler</strong> für das<br />

Modelljahr 2010 CAFE-Zahlungen in Höhe von 11,8 Mio. US-Dollar<br />

entrichten.<br />

Mehr zu CAFE: Online H15<br />

178<br />

158 150<br />

<strong>Daimler</strong>-CAFE*-Werte Pkw und leichte Nutzfahrzeuge<br />

1996–<strong>2011</strong> in den USA<br />

in l/100 km<br />

12,0<br />

11,5<br />

11,0<br />

10,5<br />

10,0<br />

9,5<br />

9,0<br />

8,5<br />

8,0<br />

Modelljahr<br />

96 97 98 99 00 01 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11<br />

Leichte Nutzfahrzeuge<br />

Pkw-Flotte der Importfahrzeuge<br />

Die Angaben gelten ab dem Modelljahr 2008 ausschließlich für die in den USA<br />

abgesetzten Mercedes-Benz und smart Fahrzeuge. Bis zum Modelljahr 2007<br />

waren in der Flotte der leichten Nutzfahrzeuge auch nicht zum SUV-Segment<br />

gehörende Fahrzeuge der Chrysler LLC beinhaltet.<br />

* CAFE = Corporate Average Fuel Economy


<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.<br />

http://nachhaltigkeit.daimler.com<br />

In Japan definiert das „Top Runner“-Konzept Effizienzstandards für<br />

Pkw. Bei der Festsetzung der Zielvorgaben legt es die Verbrauchswerte<br />

der jeweils effizientesten Fahrzeugmodelle in definierten<br />

Klassen zugrunde. Die Ziele für 2010 (Basis ist das japanische<br />

Geschäftsjahr, das zum 31. März <strong>2011</strong> endete) haben wir bei unseren<br />

Benzin- und Dieselfahrzeugen in allen Klassen erreicht. Unsere<br />

Produktplanung ist darauf ausgerichtet, die Zielwerte aller Gewichtsklassen<br />

einzuhalten. Das gilt sowohl für die Vorgaben für das Jahr<br />

2015 als auch für die aktuell diskutierten Werte für 2020.<br />

Auch die chinesische Regierung reguliert den Kraftstoffverbrauch<br />

von Straßenfahrzeugen. Seit dem 1. Januar 2009 gelten die Verbrauchsziele<br />

von Stage II der nationalen Verbrauchsgesetzgebung.<br />

Voraussichtlich im Jahr 2012 wird Stage III in Kraft treten, deren<br />

Ziel es ist, den durchschnittlichen Kraftstoffverbrauch der in China<br />

neu zugelassenen Pkw gegenüber Stage II bis 2015 um 20 Prozent<br />

auf rund 7 Liter pro 100 Kilometer zu senken.<br />

In Kanada, Südkorea und Australien gibt es ebenfalls Vorschriften<br />

sowie freiwillige Initiativen, die eine Reduktion des Kraftstoffverbrauchs<br />

und der CO2-Emissionen von Pkw herbeiführen sollen.<br />

Übersicht der weltweiten CO2-Vorschriften für Pkw: Online H16<br />

Aber auch in Schwellen- und Entwicklungsländern stehen wir vor<br />

besonderen Herausforderungen. Die CO2-Emissionen im dort verstärkt<br />

nachgefragten Premiumsegment zu verringern ist Teil unseres<br />

Kerngeschäfts. Wichtig ist uns darüber hinaus aber auch, Mobilitätslösungen<br />

für all jene anzubieten, die kein eigenes Fahrzeug besitzen.<br />

Ein sehr erfolgreicher Ansatz hierfür ist Bus Rapid Transit.<br />

Mehr zu Bus Rapid Transit: Seite 75<br />

Leichte Nutzfahrzeuge: Spar-Sprinter mit 7,2 Litern pro<br />

100 Kilometer. Auch bei unseren Transportern senken neue Technologien<br />

den Kraftstoffverbrauch. Der Sprinter Kombi etwa erzielt<br />

mit BlueEFFICIENCY Effizienzpaket, 4-Zylinder-Dieselmotor, Schaltgetriebe<br />

ECO Gear und einer speziellen Hinterachsübersetzung<br />

einen Kraftstoffverbrauch von nur 7,2 Litern pro 100 Kilometer und<br />

einen CO 2-Wert von 189 Gramm pro Kilometer.<br />

Der Gesamtflottendurchschnitt unserer leichten Nutzfahrzeuge in<br />

Europa lag <strong>2011</strong> bei 228 Gramm CO2 pro Kilometer. Unser Ziel ist<br />

es, die CO2-Emissionen bis 2014 um mehr als 10 Prozent gegenüber<br />

2010 zu verringern.<br />

EU-Grenzwerte für leichte Nutzfahrzeuge: Online H17<br />

Schwere Nutzfahrzeuge: von Modell zu Modell sparsamer.<br />

Den Kraftstoffverbrauch unserer schweren Nutzfahrzeuge haben<br />

wir in den letzten Jahren ebenfalls stetig verringert. Dies gelang<br />

durch noch effizientere Motoren, Verbesserungen bei Reifen und<br />

Aerodynamik, eine bedarfsgerechte Achsübersetzung sowie die<br />

Einführung der BLUETEC-Technologie.<br />

4,5 %<br />

weniger Kraftstoffverbrauch<br />

beim<br />

Actros BlueTec 6 im<br />

Vergleich mit dem<br />

Vorgängermodell<br />

Den Erfolg unserer Engineering-Maßnahmen<br />

bestätigte im Jahr <strong>2011</strong> eine<br />

Vergleichsfahrt. Dabei legten zwei neue<br />

Actros 1845 sowie ein Actros 1844 der<br />

Vorgängerbaureihe auf der Route Rotterdam-Stettin-Rotterdam<br />

jeweils 10.000<br />

Kilometer zurück. Die Fahrzeuge waren<br />

voll beladen. Das Ergebnis: Der Actros<br />

1845 BlueTec 6 (Abgasstufe Euro VI)<br />

erreichte einen Wert von 25,9 Litern auf<br />

100 Kilometer und verbrauchte damit<br />

4,5 Prozent weniger als sein Vorgänger. Der Actros BlueTec 5<br />

(Abgasstufe Euro V) erzielte 25,1 Liter pro 100 Kilometer und unterbot<br />

den Referenzwert um 7,6 Prozent. Damit nähert sich der neue<br />

Actros einem Verbrauch von nur 1 Liter pro 100 Kilometer und<br />

Tonne Nutzlast.<br />

Für die Gesamtflotte in Europa ist unser Ziel, den Verbrauch unserer<br />

Lkw (N3) bis 2020 um durchschnittlich 20 Prozent pro Tonnenkilometer<br />

zu reduzieren. Hierfür arbeiten wir weiter mit Hochdruck an<br />

technologischen Innovationen.<br />

Sparpotenziale bei Nutzfahrzeugen: Online H18<br />

Leichtbau spart Sprit und Ressourcen. Komfort- und Sicherheitsausstattungen,<br />

aber auch alternative Antriebstechnologien erhöhen<br />

das Fahrzeuggewicht. Um die immer schärferen gesetzlichen Verbrauchsanforderungen<br />

einzuhalten, muss dies kompensiert werden.<br />

Neue Werkstoffe und Herstellungsverfahren sowie innovative Bauteilkonstruktionen<br />

helfen, das Gewicht unserer Fahrzeuge deutlich<br />

zu reduzieren. Mit der sogenannten Soft Kill Option (SKO) lassen<br />

sich zum Beispiel Werkstoffe in weniger belasteten Bereichen von<br />

Fahrwerkskomponenten und Karosserie nach Computerberechnung<br />

weicher und dünner gestalten oder sogar völlig „herausschneiden“<br />

(„killen“). Die hoch beanspruchten Stellen dagegen werden gezielt<br />

verstärkt. Auf diese Weise verringert sich das Gewicht mit der SKO-<br />

Methode um bis zu 30 Prozent.<br />

Die Anwendungsmöglichkeiten neuer Werkstoffe demonstriert das<br />

jüngste Mercedes-Benz Forschungsfahrzeug F 125!. Eine exakt auf<br />

die jeweilige Anforderung abgestimmte Kombination aus faserverstärkten<br />

Kunststoffen (FVK) mit hohem Karbonfaseranteil (CFK)<br />

sowie Leichtmetallen, hochfesten Stählen und Hybridmaterialien<br />

reduziert das Rohbaugewicht des innovativen Fahrzeugs auf rund<br />

250 Kilogramm. Der Rohbau des F 125! wiegt damit etwa 40 Prozent<br />

weniger als der eines vergleichbaren Serienfahrzeugs der aktuellen<br />

Produktion.<br />

Wirtschaftlich fahren, Kraftstoff sparen. Nicht nur Verbesserungen<br />

an den Fahrzeugen sparen Kraftstoff, auch eine wirtschaftliche<br />

und vorausschauende Fahrweise trägt dazu bei. In den Mercedes-<br />

Benz Eco-Trainings, die wir für die Fahrer von Pkw wie von Nutzfahrzeugen<br />

anbieten, zeigen wir, wie sich der Kraftstoffverbrauch um bis<br />

zu 10 Prozent verringern lässt. Schaltempfehlung und Momentanverbrauchsanzeige<br />

im Kombiinstrument unterstützen den Fahrer<br />

zusätzlich dabei.<br />

Mehr zu unseren Eco-Trainings: Online H19<br />

Spritspartipps: Online H20


„<br />

Kunden<br />

vergleichen<br />

einzelne<br />

Fahrzeuge.“<br />

Interview mit Prof. Dr. Herbert Kohler, Leiter „E-Drive & Future Mobility“,<br />

Umweltbevollmächtigter, <strong>Daimler</strong> AG, Mitglied des Sustainability Board (CSB)<br />

DIALOG<br />

Produktverantwortung__68__69<br />

___Herr Prof. Dr. Kohler, <strong>Daimler</strong> hat im zurückliegenden Jahr<br />

bei den durchschnittlichen CO 2-Emissionen der in Europa verkauften<br />

Pkw signifikante Verbesserungen bei der Reduktion<br />

der CO 2-Emissionen erreicht. Werden Sie dieses Tempo beibehalten?<br />

Prof. Dr. Herbert Kohler: In der Tat, die Reduktion der durchschnittlichen<br />

CO 2-Emissionen um über 5 Prozent, und dies trotz des<br />

modellwechselbedingten Rückgangs des Anteils von A- und B-Klasse,<br />

bedeutet einen großen Sprung vorwärts. Dies ist allerdings für<br />

uns auch nicht überraschend, sondern die logische Konsequenz<br />

unserer vor vielen Jahren eingeleiteten technologischen CO 2-Offensive.<br />

Wenn man, wie im Jahr <strong>2011</strong> geschehen, eine Reihe von neuen<br />

Fahrzeugen oder Aggregaten in den Markt bringt, beispielsweise<br />

unsere neuen BlueDIRECT-Motoren, die in Kombination mit dem<br />

weiterentwickelten 7G-TRONIC PLUS mit ECO Start-Stopp-Funktion<br />

Verbrauchseinsparungen im Bereich von 25 Prozent erzielen, dann<br />

sind solche Reduktionen im Flottenverbrauch nur eine logische<br />

Konsequenz der entsprechenden Produkt- und Aggregatestrategie.<br />

Weitere große Schritte beim Flottenverbrauch werden folgen, denn<br />

schließlich haben wir uns beispielsweise mit dem Wert von 125 g<br />

CO 2/km im Jahr 2016 ehrgeizige Ziele gesetzt, die wir natürlich auch<br />

durch eine konsequente Umsetzung unserer Produktstrategie erreichen<br />

möchten, wobei ich allerdings hinzufügen möchte, dass die<br />

Einzelfahrzeugbetrachtung die aus meiner Sicht bessere Beurteilungsgröße<br />

ist.<br />

___Inwiefern?<br />

Kohler: Nun, der Flottenverbrauch ist letztlich eine integrale Größe,<br />

der die Unterschiedlichkeit des abgesetzten Produktportfolios nur<br />

sehr bedingt berücksichtigt. Dabei geht es nicht nur um offensichtliche<br />

Größen wie Anteil der Fahrzeuge in der Ober-, Mittel- oder<br />

Kompaktklasse, sondern auch um Details wie Anteile der Kombis<br />

oder die Frage des Anteils der Automatikgetriebe. Wenn man beispielsweise<br />

zum Stand Ende <strong>2011</strong> einen Detailvergleich (d. h. gleicher<br />

Fahrzeugtyp, vergleichbare Motorisierung und Ausstattung)<br />

unserer Fahrzeuge mit den jeweiligen Hauptwettbewerbern durchführt,<br />

ist das Ergebnis, dass wir in den Kernsegmenten der S-, E-,<br />

und C-Klasse im direkten Wettbewerbsvergleich insgesamt CO 2seitig<br />

am besten positioniert sind. Ein Bild, das sich so nicht ergibt,<br />

wenn man nur den Flottenverbrauch betrachtet. Auch aus Kundensicht<br />

ist natürlich der Einzelfahrzeugvergleich die relevante Größe.<br />

___Warum haben Sie sich diese anspruchsvollen Ziele, beispielsweise<br />

125 g CO 2/km im Jahr 2016, d. h. noch einmal 25<br />

g, in nur 5 Jahren fast 17 Prozent, oder das 2012-Ziel gesetzt?<br />

Müssen Sie nicht auch einen Reputationsverlust befürchten,<br />

sollten Sie ein Ziel einmal verfehlen?<br />

Kohler: Unsere Hauptintention bei der Setzung der CO 2-Ziele war<br />

es, ein klares Signal an die Gesellschaft und insbesondere die<br />

Umwelt-Stakeholder zu geben, dass die Reduktion der CO 2-Emissionen<br />

eine Herausforderung ist, die wir erstens erkennen und akzeptieren<br />

und dass wir zweitens einen signifikanten eigenen Beitrag<br />

leisten wollen, um dieser Herausforderung gerecht zu werden. Aus<br />

Wettbewerbsgründen konnten und können wir natürlich keine Ziele<br />

für Einzelfahrzeuge kommunizieren, sodass die Setzung eines


<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.<br />

http://nachhaltigkeit.daimler.com<br />

„ Unser ab Mitte 2012 verfügbarer<br />

E 300 BlueTEC HYBRID zeigt<br />

mit 109g CO2/km zukünftige<br />

Entwicklungsrichtungen auf.“<br />

Prof. Dr. Herbert Kohler<br />

DIALOG<br />

anspruchsvollen Flottenverbrauchziels eine aus unserer Sicht bei<br />

allen zuvor erwähnten Vorbehalten eine für diesen Zweck geeignete<br />

Maßgröße ist. Natürlich hat ein anspruchsvolles Ziel das inhärente<br />

Risiko, das es nicht vollständig erreicht wird, insbesondere dann,<br />

wenn es – wie beim Flottenverbrauch – auch von Einflussgrößen<br />

wie sich ändernde Kundenpräferenzen beim Fahrzeugtyp abhängig<br />

ist, die von uns als Hersteller nur sehr bedingt beeinflusst werden<br />

können. Ein Verzicht auf anspruchsvolle Ziele ist aber sicherlich<br />

nicht die Lösung. Einerseits entspricht es nicht dem Anspruch, den<br />

wir auch an uns selbst haben, und andererseits kann man sich mit<br />

„08/15-Zielen“ auch keine Reputation bei kritischen Stakeholdern<br />

erarbeiten.<br />

___Wenn Sie einen weiten Blick nach vorne wagen, 15 oder<br />

20 Jahre, wo glauben Sie können wir dann bezüglich energieeffizienter<br />

Fahrzeuge stehen?<br />

Kohler: Bezogen auf das Ausgangsjahr 1995 unserer Berichterstattung<br />

zum Flottenverbrauch in Europa werden wir bis zum Jahr<br />

2016 eine Energieverbrauchsreduktion um ca. 45 Prozent erreicht<br />

haben. Unter den richtigen Randbedingungen halte ich den auch<br />

1995 u. a. von Professor von Weizsäcker geforderten Faktor 4 bei<br />

der Energieeffizienz relativ zu 1995 für durchaus machbar.<br />

___Was meinen Sie mit „richtigen Randbedingungen“?<br />

Kohler: Aus meiner Sicht ist vorgezeichnet, dass wir in der laufenden<br />

Dekade eine zunehmende Elektrifizierung des Antriebsstrangs<br />

sehen werden, mit einhergehenden weiteren deutlichen Verbrauchsreduktionen.<br />

Unser ab Mitte 2012 verfügbarer E 300 BlueTEC<br />

HYBRID zeigt mit 109 g CO 2/km zukünftige Entwicklungsrichtungen<br />

auf. Offensichtlich ist für uns aber auch, dass wir in der Langfristperspektive<br />

elektrische Antriebsstränge benötigen werden, um den<br />

großen umweltpolitischen Zielsetzungen gerecht zu werden. Mit<br />

batterieelektrischen Fahrzeugen für Kompaktfahrzeuge im urbanen<br />

Bereich und insbesondere Brennstoffzellen als weitgehend segmentübergreifende<br />

Energielieferant sind fahrzeugseitig entsprechende<br />

Technologien in der Entwicklung, die wir mit erheblichem<br />

Mitteleinsatz vorantreiben. Wie an unserem Forschungsfahrzeug<br />

F125! gezeigt, ist es möglich, dass eine S-Klasse mit Brennstoffzelle<br />

in 15–20 Jahren nur ein Viertel der Energie einer S-Klasse des Jahres<br />

1995 benötigen wird.<br />

Allerdings müssen wir leider auch feststellen, dass in fast allen Ländern<br />

noch der notwendige politische Masterplan für die benötigte<br />

Strom- bzw. Wasserstoffinfrastruktur fehlt. Das Beispiel der erneuerbaren<br />

Energien im Strombereich zeigt zweierlei: erstens, dass<br />

der Aufbau einer neuen Infrastruktur möglich ist, wenn er politisch<br />

gewollt ist, und dass zweitens natürlich die Rahmenbedingungen<br />

entsprechend gestaltet sein müssen, um die zunächst anfallenden<br />

Kosten zu decken. Es sollte doch, wie bei den erneuerbaren Energien,<br />

auch möglich sein einen vergleichbaren Masterplan für die<br />

benötigte neue Infrastruktur für den Verkehrsbereich zu entwickeln,<br />

zumal die Kosten deutlich niedriger sind. Die einmaligen Investitionskosten<br />

für eine Wasserstoffinfrastruktur in Deutschland betragen<br />

beispielsweise ca. 15 Prozent der jährlichen Kosten für erneuerbare<br />

Energien.


___Schadstoffemissionen<br />

Mithilfe verbesserter Motoren und hochwirksamer Abgasreinigungssysteme<br />

haben wir die Emissionen der verschiedenen Abgaskomponenten<br />

in den letzten Jahren über unsere gesamte Fahrzeugpalette<br />

hinweg deutlich reduziert. Die Vorgaben der künftigen Abgasstufen<br />

für Stickoxidemissionen (NOX) erschweren – technologisch bedingt<br />

– allerdings eine weitere Senkung der Partikelemissionen und des<br />

Kraftstoffverbrauchs.<br />

Pkw-Abgasvorschriften weltweit: Online H21<br />

Pkw: schon heute abgasarm nach Euro 6. Unsere BLUETEC-<br />

Modelle der R-, M- und GL-Klasse halten ebenso wie der E 350<br />

BlueTEC und der S 350 BlueTEC schon heute die strengen Grenzwerte<br />

von morgen ein. Sie alle erfüllen die Abgasnorm Euro 6, die<br />

ab September 2014 für neue Fahrzeugmodelle und ab September<br />

2015 für alle Neufahrzeuge gilt. Für Diesel-Pkw sind dann 10 Prozent<br />

weniger Partikel und 55 Prozent weniger Stickoxide zulässig<br />

als nach der heutigen Euro-5-Norm.<br />

Mehr zu BLUETEC: Online H22<br />

Anteil der <strong>2011</strong> in Europa zugelassenen Fahrzeuge von<br />

Mercedes-Benz Cars, die geltende und zukünftige Emissionsstandards<br />

erfüllen<br />

Euro 5<br />

Euro 61 HC + NOx<br />

in g/km<br />

Diesel<br />

0,23<br />

0,17<br />

0,06<br />

0,06<br />

NOx<br />

in g/km<br />

Otto Diesel<br />

0,18<br />

0,08<br />

0,005<br />

0,005<br />

Partikel<br />

in g/km<br />

Otto 2 Diesel<br />

0,005<br />

0,005<br />

Anteil der<br />

Fahrzeuge von<br />

Mercedes-Benz<br />

Cars, die die<br />

entsprechenden<br />

Grenzwerte<br />

erfüllen<br />

97,7 Prozent<br />

1,8 Prozent<br />

1 Grenzwerte für Euro 6 sind für alle Neufahrzeuge ab dem 01.01.2015<br />

verpflichtend.<br />

2 Grenzwerte für die Partikelmasse gelten nur für Motoren mit Benzin-Direkteinspritzung.<br />

Nutzfahrzeuge: Actros und Travego Vorreiter bei Euro VI. Ab<br />

2014 gelten die neuen Grenzwerte der Abgasstufe Euro VI. Gegenüber<br />

den Euro-I-Werten aus dem Jahr 1992 bedeuten sie eine<br />

Verringerung der Partikelemissionen um etwa 97 Prozent und der<br />

Stickoxidemissionen um rund 95 Prozent. Der neue Mercedes-Benz<br />

Actros erfüllt als erster Lkw schon heute die Anforderungen von<br />

Euro VI. Unsere Ingenieure haben dafür die BLUETEC-Technologie<br />

mit einer gekühlten Abgasrückführung und Partikelfilter kombiniert.<br />

Der erste Reisebus mit Euro-VI-Zertifizierung ist der Mercedes-<br />

Benz Travego Edition 1. Neue Reihenmotoren mit X-PULSE-Einspritztechnik<br />

sorgen in Verbindung mit BLUETEC auch hier für einen<br />

niedrigen Verbrauch und besonders niedrige Schadstoffemissionen.<br />

Durch die gekühlte Abgasrückführung entstehen zudem weniger<br />

Stickoxide, was den AdBlue-Verbrauch um 40 Prozent reduziert.<br />

Auch die neuen Modelle des Citaro, die wir seit <strong>2011</strong> anbieten, sind<br />

bereits auf die Aggregate für die kommende Abgasstufe Euro VI<br />

vorbereitet.<br />

Emissionsgrenzwerte für schwere Nutzfahrzeuge: Online H23<br />

Unser Ziel bleibt es, die Luftschadstoffemissionen mithilfe modernster<br />

Technologien weiter zu reduzieren, um auch künftige Emissionsanforderungen<br />

möglichst schon im Voraus zu erfüllen.<br />

___Lärmemissionen<br />

Produktverantwortung__70__71<br />

Mit vielfältigen fahrzeugtechnischen Maßnahmen – von der Senkung<br />

der Motordrehzahl über die Optimierung der Einspritz- und<br />

Verbrennungsverfahren bis zur Kapselung von Motor und Getriebe –<br />

haben wir die Geräuschemissionen unserer Pkw, Lkw und Busse<br />

deutlich verringert. So sind unsere Omnibusse seit Anfang der<br />

1970er-Jahre um mehr als 10 Dezibel leiser geworden. Neue Grenzwerte<br />

– ab 2013 für Pkw und ab 2014 für Nutzfahrzeuge – werden<br />

die Geräuschemissionen weiter reduzieren. Ab 2016 gelten darüber<br />

hinaus auch abgesenkte Grenzwerte für das Rollgeräusch von<br />

Reifen. In der Summe werden diese Maßnahmen die Geräuschemissionen<br />

der Fahrzeuge noch einmal um die Hälfte verringern.<br />

Fahrgeräusche Pkw – Verteilung über die Anzahl der<br />

verkauften Mercedes-Benz und smart Pkw in Europa <strong>2011</strong><br />

70 dB(A)<br />

71 dB(A)<br />

72 dB(A)<br />

73 dB(A)<br />

74 dB(A)<br />

4 %<br />

12 %<br />

22 %<br />

31 %<br />

31 %<br />

0 5 10 15 20 25 30 35 %<br />

Der gesetzliche Grenzwert, der für die beschleunigte Vorbeifahrt verbindlich ist,<br />

liegt bei 74 dB(A). Eine Reduktion um 3 dB(A) entspricht einer Halbierung der<br />

Schallleistung.


<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.<br />

http://nachhaltigkeit.daimler.com<br />

Bei den Nutzfahrzeugen verursachen die Reifen sowie Aufbau und<br />

Beladung den meisten Lärm. Wichtige Parameter, die <strong>Daimler</strong> direkt<br />

beeinflussen kann, sind eine vibrationsarme Konstruktion, eine optimale<br />

Motordämmung und Fahrerhäuser, die dem Fahrtwind möglichst<br />

wenig Angriffsfläche bieten. Darüber hinaus arbeiten wir eng<br />

mit Reifen- und Aufbauherstellern zusammen, um die Geräuschemissionen<br />

auf ein Minimum zu reduzieren. Die Lärmbelastung<br />

hängt jedoch auch von Faktoren wie der Verkehrsdichte, der Bebauung<br />

in straßennahen Bereichen, dem Fahrverhalten sowie der Straßenbeschaffenheit<br />

ab. Die Herausforderungen steigen mit zunehmender<br />

Verkehrsdichte. Rein fahrzeugtechnische Maßnahmen<br />

helfen hier kaum, da ab einer Geschwindigkeit von etwa 50 Kilometern<br />

pro Stunde das Abrollgeräusch der Reifen die Motorgeräusche<br />

überlagert. Neben dem Einsatz von Elektrofahrzeugen sind daher<br />

auch infrastrukturelle Maßnahmen wie die Verbesserung der Fahrbahnbeschaffenheit<br />

nötig, um die Lärmbelastung zu verringern.<br />

___Umweltgerechte Produktentwicklung<br />

Welche ökologischen Lasten ein Fahrzeug verursacht, entscheidet<br />

sich weitgehend schon in den ersten Entwicklungsphasen. Je früher<br />

die umweltgerechte Produktentwicklung (Design for Environment,<br />

DfE) in den Entwicklungsprozess integriert ist, desto effizienter kann<br />

sie Umweltauswirkungen minimieren. Spätere Korrekturen sind<br />

dagegen nur noch bedingt möglich. Deshalb schreiben wir die kontinuierliche<br />

Verbesserung der Umweltverträglichkeit unserer Fahrzeuge<br />

bereits in den Lastenheften der Entwicklung fest. Unsere<br />

DfE-Experten sind als Querschnittsteam in sämtliche Stufen der<br />

Fahrzeugentwicklung eingebunden. Sie bewerten neue Bauteil- und<br />

Fahrzeugkonzepte im Rahmen einer ganzheitlichen Bilanzierung.<br />

Ganzheitliche Bilanzierung<br />

Input Output<br />

Produktion<br />

– Energieträger<br />

– stoffliche<br />

Ressourcen<br />

Materialherstellung<br />

Recycling Nutzung<br />

– Emissionen<br />

in Luft,<br />

Wasser<br />

und Boden<br />

– Abfälle<br />

Ganzheitliche Bilanzierung. Um die Umweltverträglichkeit eines<br />

Fahrzeugs zu erhöhen, müssen die Emissionen und der Ressourcenverbrauch<br />

über den gesamten Lebenszyklus hinweg verringert werden.<br />

Das standardisierte Werkzeug zur Bewertung der Umweltverträglichkeit<br />

ist die Ökobilanz. Sie erfasst sämtliche Umweltwirkungen<br />

eines Fahrzeugs von der Rohstoffgewinnung über Produktion<br />

und Gebrauch bis zur Verwertung. Die Anforderungen einer umweltorientierten<br />

Produktentwicklung sind in der ISO-Norm TR 14062<br />

festgelegt.<br />

Umwelt-Zertifikat für Mercedes-Benz Modelle. Im Jahr 2005<br />

erhielt die S-Klasse von Mercedes-Benz als weltweit erstes Automobil<br />

ein TÜV-Umwelt-Zertifikat, das die Erfüllung der Umweltnorm<br />

TR 14062 bescheinigt. Inzwischen wurden zehn Modellreihen von<br />

Mercedes-Benz mit einem solchen Umwelt-Zertifikat ausgezeichnet,<br />

zuletzt im Jahr <strong>2011</strong> die neue Mercedes-Benz M-Klasse, B-Klasse<br />

und der SLK. Jedes Zertifikat dokumentiert den Fortschritt, der<br />

gegenüber den Vorgängermodellen erzielt wurde.<br />

Zertifizierte Mercedes-Benz Modelle: Online H24<br />

Umweltprofil der Mercedes-Benz M-Klasse: Online H25<br />

___Recycling<br />

Bei der Entwicklung unserer Fahrzeuge achten wir sehr genau auf<br />

eine recyclinggerechte Konstruktion. Schon in den ersten Entwicklungsphasen<br />

erstellen wir ein Recyclingkonzept, das die Bauteile<br />

und Werkstoffe für jede Stufe des Recyclingprozesses analysiert:<br />

1. Vorbehandlung (Entnahme aller Betriebsflüssigkeiten, Demontage<br />

der Reifen, der Batterie und der Katalysatoren sowie Zünden<br />

der Airbags);<br />

2. Demontage (Ausbau von Ersatzteilen und/oder Bauteilen zum<br />

stofflichen Recycling);<br />

3. Abtrennung der Metalle im Schredderprozess;<br />

4. Behandlung der nichtmetallischen Restfraktion (Schredderleichtfraktion,<br />

SLF).<br />

Aus den für die einzelnen Schritte festgelegten Mengenströmen<br />

ergibt sich die Recycling- oder Verwertungsquote des Fahrzeugs<br />

insgesamt. Durch die beschriebene Prozesskette erreichen alle<br />

Mercedes-Benz Modelle eine stoffliche Recyclingfähigkeit von<br />

85 Prozent und eine Verwertbarkeit von 95 Prozent – damit erfüllen<br />

wir bereits heute die Vorgaben der ab 2015 geltenden EU-Richtlinie.<br />

Bewährte Bausteine unseres Recyclingkonzepts sind der Wiederverkauf<br />

geprüfter und zertifizierter Gebrauchtteile durch das Mercedes-<br />

Benz Gebrauchtteile Center (GTC) und die Aufbereitung sogenannter<br />

Tauschteile sowie das Werkstattentsorgungssystem MeRSy Recycling<br />

Management.<br />

Mehr zu GTC und Teileaufbereitung: Online H26<br />

Europaweites Rücknahmenetz für Altfahrzeuge. Wir garantieren<br />

unseren Kunden die problemlose Rückgabe und qualitativ einwandfreie<br />

Entsorgung ihrer Altfahrzeuge nach den Vorgaben der EU-Altfahrzeugrichtlinie.<br />

Dafür haben wir in allen EU-Staaten Rücknahmenetze<br />

aufgebaut.


„ Mobilität wird in Zukunft noch<br />

vernetzter stattfinden, Mobilitätsservices<br />

ergänzen zunehmend<br />

die Transportmittel. Entscheidend<br />

ist dabei die konsequente,<br />

intelligente Vernetzung.“<br />

Prof. Dr. Thomas Weber, Vorstandsmitglied der <strong>Daimler</strong> AG,<br />

Konzernforschung & Mercedes-Benz Cars Entwicklung, Vorsitzender des<br />

<strong>Daimler</strong> Sustainbility Board (CSB)<br />

LiBRI – Batterierecycling für die Elektromobilität. Für Elektrofahrzeuge<br />

gibt es noch kaum Erfahrungswerte zu Rückführung und<br />

Batterierecycling. Das Bundesumweltministerium förderte die Entwicklung<br />

eines Recyclingkonzepts für Lithium-Ionen-Batterien daher<br />

in den Projekten LiBRI und LithoRec. Beide Projekte verfolgten das<br />

Ziel, eine hohe Rückgewinnungsquote der wertvollen Materialien<br />

zu erreichen, wobei sie von zwei unterschiedlichen metallurgischen<br />

Prozessen ausgegangen sind.<br />

Im LiBRI-Verbund arbeitete <strong>Daimler</strong> gemeinsam mit der Umicore AG<br />

& Co. KG, der Technischen Universität Clausthal und dem Öko-Institut<br />

an der gesamten Prozesskette, vom demontagegerechten Batteriedesign<br />

bis hin zur Rückgewinnung der Wertstoffe. Mit dem Aufbau<br />

und Betrieb einer Versuchsanlage für die Batteriedemontage und<br />

die Vorkonditionierung der Materialien soll das Fundament für eine<br />

spätere großtechnische Umsetzung von Recyclingprozessen gelegt<br />

werden.<br />

MeRSy schont Ressourcen. 75 Bauteile der neuen Mercedes-<br />

Benz B-Klasse sind für die Verwendung hochwertiger Recycling-<br />

Kunststoffe freigegeben. Sie bringen pro Fahrzeug 39,2 Kilogramm<br />

auf die Waage, fünf Prozent mehr als beim Vorgängermodell. Typische<br />

Anwendungsfelder sind Radlaufverkleidungen und Kabelkanäle,<br />

überwiegend aus Polypropylen. Doch bis sich Kunststoffe als<br />

Produktverantwortung__72__73<br />

Recyclat in einem neuen Fahrzeug wiederfinden, haben sie einen<br />

langen Weg hinter sich. Am Anfang steht das in Deutschland bereits<br />

1993 eingeführte Werkstattentsorgungssystem MeRSy Recycling<br />

Management. Mit dessen Hilfe werden die Abfälle, die bei der Wartung<br />

oder Reparatur unserer Fahrzeuge entstehen, eingesammelt,<br />

verwertet, oder, falls dies nicht möglich ist, fachgerecht entsorgt.<br />

Ingesamt gilt dies inzwischen für mehr als 35 Fraktionen, unter<br />

anderem Kunststoffteile, Batterien, Verpackungsmaterialien, Katalysatoren,<br />

Altreifen sowie Brems- und Kühlflüssigkeit. Allein mit dem<br />

Material aus den deutschen Automobilwerkstätten schaffen wir<br />

dank MeRSy jährlich aus weit über 30.000 Tonnen Abfällen neue<br />

Werte. <strong>2011</strong> hat MeRSy insgesamt 32.849 Tonnen Altteile und Materialien<br />

gesammelt und der Verwertung zugeführt. Rund 1,1 Mio. Liter<br />

Kühl- und 798.00 Liter Bremsflüssigkeit wurden wiederaufbereitet.<br />

Mehr zu MeRSy: Online H27<br />

___Mobilitätskonzepte und -services<br />

Wachsende Städte, mehr Verkehr mit entsprechenden Umweltauswirkungen<br />

– vor allem in Ballungsgebieten – bringt das Bedürfnis,<br />

schnell und bequem zum gewünschten Ort zu gelangen, die Infrastruktur-<br />

und Transportsysteme mehr und mehr an ihre Grenzen.<br />

In dieser Entwicklung liegen auch Chancen: Sie fordert und fördert<br />

innovative Mobilitätsansätze – Zukunftskonzepte wie car2go und<br />

Bus Rapid Transit.<br />

car2go. Wer als Kunde bei car2go registriert ist, kann spontan einen<br />

smart fortwo mieten, ihn beliebig lang benutzen und dann an einem<br />

öffentlichen Parkplatz im Bereich des Projekts wieder abstellen.<br />

Nach Pilotprojekten in Ulm und Austin (Texas) läuft das System inzwischen<br />

auch in Hamburg, Vancouver, Lyon und Wien. Seit Ende<br />

<strong>2011</strong> sind in Amsterdam und San Diego rein elektrisch angetriebene<br />

car2go-Flotten mit jeweils 300 smart fortwo electric drive im Einsatz.


__Elektrisch unterwegs<br />

ZIEL<br />

CO 2-Emissionen Pkw.<br />

Reduktion der CO 2-Emissionen<br />

(Basis NEFZ) der Neuwagenflotte<br />

in Europa bis zum Jahr 2012<br />

auf etwa 140 g CO 2/km und<br />

bis zum Jahr 2016 auf 125 g<br />

CO 2/km. Dies entspricht einer<br />

Reduktion der CO 2-Emissionen<br />

im 5-Jahres-Zeitraum 2007 bis<br />

2012 um rund 21 Prozent und<br />

um rund 30 Prozent von 2007<br />

bis 2016. Bis zum Jahr 2020<br />

werden wir die CO 2-Werte<br />

weiter substanziell reduzieren.<br />

Konkrete Zielwerte können wir<br />

für diesen Zeitraum aber erst<br />

nennen, wenn noch offene<br />

regulatorische und politische<br />

Fragen (z. B. Rahmenbedingungen<br />

für E-Mobilität, Testzyklus)<br />

geklärt sind.<br />

ZIELHORIZONT<br />

2012 // 2016<br />

ERREICHTES<br />

Der Gesamtflottendurchschnitt<br />

der Mercedes-Benz Cars Flotte<br />

in Europa wurde gegenüber<br />

dem Vorjahr um über 5 Prozent<br />

reduziert und lag <strong>2011</strong> bei 150 g<br />

CO 2/km.<br />

Teilziel erreicht<br />

Seite 34<br />

1<br />

Weltweit in<br />

30 Märkten<br />

Emissionsfrei und agil. Die neue<br />

Generation des 1 smart fortwo electric drive<br />

mit einer Höchstgeschwindigkeit von über<br />

120 km/h und einer Reichweite von mehr als<br />

140 Kilometern macht das lokal emissionsfreie<br />

Fahren ab 2012 noch attraktiver. Wegen<br />

der großen Nachfrage liefen bereits vom Vorgänger<br />

2.000 statt der geplanten 1.000 Fahrzeuge<br />

vom Band.<br />

17,6 kWh<br />

Carsharing goes<br />

electric<br />

Amsterdam fährt car2go. Seit No-<br />

vember <strong>2011</strong> bietet 2 Amsterdam als sechster<br />

Standort car2go an. Die 300 smart fortwo<br />

electric drive bilden eine der größten rein elektrisch<br />

angetriebenen Carsharingflotten weltweit.<br />

An den Ladestationen tanken die emissionsfreien<br />

Stadtflitzer ausschließlich Strom aus regenerativen<br />

Quellen.<br />

Zukunftsweisende Batterietechnik. Sie ist 175 Kilogramm schwer, leistet 17,6 kWh<br />

und lädt in nur 8 Stunden komplett auf: Die HV-Lithium-Ionen-Batterie ist leistungsfähiger und<br />

haltbarer als die bisherigen Batteriesysteme. Damit ist trotz höherer Leistung eine von 135 Kilometer<br />

auf über 140 Kilometer gesteigerte Reichweite möglich. Entwickelt hat den innovativen<br />

Energiespeicher die Deutsche Accumotive, ein Joint Venture von <strong>Daimler</strong> und Evonic.


2<br />

3<br />

4<br />

smart ebike<br />

Elektromobil auf zwei Rädern. Unkon-<br />

ventionelles Design, stadtgerechte Funktionalität,<br />

effizienter Antrieb: Das 3 smart ebike, das 2012<br />

in Serie geht, vereint alles, was den smart so<br />

außergewöhnlich macht, auf zwei Rädern. Der 0,25<br />

kW starke Elektromotor mit einer Reichweite von<br />

100 Kilometern lässt sich bedarfsgerecht zuschalten,<br />

sobald der Fahrer in die Pedale tritt.<br />

Ökostrom für die<br />

smart Flotte<br />

24 Stromtankstellen sorgen in 4 Ulm/<br />

Neu-Ulm für eine flächendeckende Versorgung<br />

der fünf smart fortwo electric drive, die seit <strong>2011</strong><br />

zur car2go-Flotte gehören. Es fließt nur regenerativ<br />

erzeugter Strom.<br />

Bus Rapid Transit. In Metropolen und Regionen mit starkem Bevölkerungswachstum<br />

steigt der Transportbedarf dynamisch. „Bus<br />

Rapid Transit“ (BRT) bietet hierfür effiziente Lösungen. Das System,<br />

das <strong>2011</strong> mit dem „ÖkoGlobe“ in der Kategorie „Neue Mobilitätskonzepte“<br />

ausgezeichnet wurde, besteht aus einer oder mehreren<br />

Hauptachsen, auf der Linienbusse in hoher Taktfrequenz verkehren.<br />

Sie werden durch Zubringerlinien aus allen Gebieten der Stadt<br />

gespeist. Separate bevorrechtigte Fahrspuren ermöglichen, unterstützt<br />

durch ein intelligentes, rechnergesteuertes Verkehrsmanagement,<br />

einen zügigen und effizienten Transport großer Passagierzahlen.<br />

Wie bei Schienensystemen können mit Bus Rapid Transit mehr<br />

Menschen schnell und bequem innerstädtische Strecken zurücklegen.<br />

Dabei lassen sich BRT-Systeme schneller und weitaus kostengünstiger<br />

als Bahnsysteme umsetzen und daher auch leichter verändern.<br />

Eine weitere Stärke: BRT kann genau auf die individuellen<br />

Anforderungen einer Stadt und die örtlichen Gegebenheiten zugeschnitten<br />

werden. Vorrangiges Ziel ist es dabei, vorhandene Transportmittel<br />

in einem flächendeckenden ÖPNV-System zu integrieren.<br />

<strong>Daimler</strong> Buses bietet mit seinem BRT-Expertenteam Unterstützung<br />

bei der Planung, Einführung und Weiterentwicklung maßgeschneiderter<br />

Konzepte für BRT-Systeme. Schwellenländer mit ihren Megacitys<br />

wie São Paulo, Mexico-Stadt, Bogotá oder Pune sind klassische<br />

Einsatzbereiche für BRT. Aber auch in Europa sind Mercedes-Benz<br />

Omnibusse in BRT-Systemen unterwegs, etwa in Istanbul und<br />

Nantes. Weltweit sind heute über 15.000 Omnibusse im Bus Rapid<br />

Transit unterwegs.<br />

___Fahrzeugsicherheit<br />

Produktverantwortung__74__75<br />

Unser Weg zum unfallfreien Fahren. Sicherheit ist seit jeher eines<br />

unserer Markenzeichen. Bei der Entwicklung neuer Sicherheitstechnologien<br />

waren unsere Ingenieure stets ihrer Zeit voraus. Unsere<br />

Strategie „Der Weg zum unfallfreien Fahren“ treibt uns auch weiterhin<br />

an, Mobilität für alle Verkehrsteilnehmer so sicher wie möglich<br />

zu gestalten.<br />

Der Weg zum unfallfreien Fahren<br />

Vorbeugen<br />

Sicher fahren,<br />

rechtzeitig<br />

warnen und<br />

assistieren<br />

Integrale Sicherheit<br />

Reagieren<br />

Bei Gefahr<br />

mit PRE-SAFE ®<br />

Systemen<br />

reagieren<br />

Schützen<br />

Beim Unfall<br />

bedarfsgerecht<br />

schützen<br />

Retten<br />

Nach dem Unfall<br />

Schlimmeres<br />

vermeiden und<br />

schnell helfen


<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.<br />

http://nachhaltigkeit.daimler.com<br />

Unser „Weg zum unfallfreien Fahren“ umfasst vier Handlungsfelder:<br />

1. Vorbeugen: Unfallvermeidung ist unser oberstes Ziel. Um den<br />

Straßenverkehr sicher zu gestalten, lassen wir den Fahrer hinterm<br />

Steuer nicht allein. Aktive Sicherheitstechnologien, die<br />

auf häufige Unfallursachen abgestimmt sind, unterstützen und<br />

entlasten ihn. Sie überprüfen laufend seine Kondition, überwachen<br />

das Verkehrsumfeld und stabilisieren die Fahrdynamik.<br />

2. Reagieren: Unser Schlüssel dazu heißt PRE-SAFE ® . Das Konzept<br />

fasst Maßnahmen zur aktiven und passiven Sicherheit<br />

synergetisch zusammen. Mithilfe der Sensoren von Fahrsicherheitssystemen<br />

wie ESP und Bremsassistent kann PRE-SAFE ®<br />

Gefahrenmomente frühzeitig erkennen, um denFahrer zu warnen<br />

und das Fahrzeug auf einen drohenden Unfall vorzubereiten.<br />

3. Schützen: Bei <strong>Daimler</strong> führen wir viele verschiedene Crashtests<br />

durch, die weit über die gesetzlichen Anforderungen hinausgehen.<br />

Zusätzlich stützen wir uns bei der Entwicklung unserer<br />

Sicherheitssysteme auf die Daten aus mehr als 40 Jahren eigener<br />

Unfallforschung. Auch der Sicherheit im Straßengüterverkehr<br />

kommt dies zugute, etwa beim Unterfahrschutz für Lkw. Zudem<br />

sind viele unserer Innovationen wie etwa der Airbag, das Anti-<br />

Blockier-System ABS oder ESP, die zunächst in <strong>Daimler</strong>-Fahrzeugen<br />

zum Einsatz kamen, inzwischen Standard in der Automobilindustrie.<br />

4. Retten: Wenn ein Unfall geschehen ist, geht es vor allem darum,<br />

die Betroffenen schnell zu retten, um die Unfallfolgen zu begrenzen.<br />

Wir unterstützen die Unfallhelfer mit Rettungsleitfäden<br />

und Rettungsdatenblättern für unsere Pkw und Nutzfahrzeuge.<br />

Die Leitfäden und Datenblätter sind im Internet abrufbar. Sie<br />

zeigen, wie Unfallfahrzeuge stabilisiert und die Insassen schnell<br />

und sicher gerettet werden können.<br />

Unfälle vermeiden, Unfallfolgen mindern: Um diesen Anspruch der<br />

Mercedes-Benz Sicherheitsforschung umzusetzen, orientieren wir<br />

uns an „Real Life Safety“. Der Begriff steht für unsere Entwicklungsphilosophie,<br />

die vom realen Unfallgeschehen und dessen Ursachen<br />

ausgeht. Einen wichtigen Faktor haben wir dabei stets im Auge:<br />

Der Fahrer soll stressfrei reisen und seine volle Konzentrationsfähigkeit<br />

aufrechterhalten können. Hierzu trägt eine komfortorientierte<br />

Federungs-, Sitz- und Geräuschgestaltung genauso bei wie effektive<br />

Scheinwerfer- und Scheibenwischsysteme und eine einfache und<br />

sichere Bedienung. Gerät der Fahrer dennoch einmal in eine kritische<br />

Situation, unterstützen ihn unsere Sicherheitssysteme dabei,<br />

der Gefahr so wirkungsvoll wie möglich zu begegnen.<br />

Sicher durch die Kurven. Seit Jahrzehnten bringt <strong>Daimler</strong> den Fortschritt<br />

auf dem Gebiet der Fahrzeugsicherheit mit wegweisenden<br />

Innovationen voran. Die jüngste ist das ACTIVE CURVE SYSTEM.<br />

In der <strong>2011</strong> vorgestellten dritten Generation der Mercedes-Benz<br />

M-Klasse sorgt es für wankfreie Kurvenfahrten und bringt so mehr<br />

Agilität, mehr Fahrspaß und, besonders bei höheren Geschwindigkeiten,<br />

deutlich mehr Sicherheit. Hydraulisch betätigte Querstabilisatoren<br />

an der Vorder- und Hinterachse gleichen den Wankwinkel<br />

aus, der sich bei einer Kurvenfahrt je nach Fahrgeschwindigkeit<br />

PRE-<br />

SAFE ®<br />

Vorausschauendes<br />

Insassenschutzsystem<br />

von Mercedes-Benz<br />

jetzt auch<br />

in der B-Klasse<br />

und Kurvenradius einstellt. Die Regelung<br />

der Querstabilisierung passt sich an die<br />

jeweilige Fahrsituation an. So gewährleistet<br />

das System bei Autobahnfahrten<br />

eine hohe Stabilität, während es bei langsamer<br />

Fahrt in unwegsamem Gelände<br />

eine größere Achsverschränkung ermöglicht.<br />

Innovative Sicherheitssysteme im<br />

Kompaktsegment. 2002 hatte es<br />

Premiere in der S-Klasse, jetzt gibt es<br />

PRE-SAFE ® auch in der neuen B-Klasse.<br />

Damit hält das vorausschauende Insassenschutzsystem von Mercedes-Benz<br />

Einzug im Segment der Kompaktfahrzeuge. In der neuen<br />

Baureihe umfasst es Sicherheitsfunktionen wie das Schließen der<br />

Seitenscheiben und des Schiebedachs bei kritischer Querdynamik,<br />

die reversible Gurtstraffung und die Verstellung des elektrischen<br />

Beifahrersitzes mit Memory-Funktion.<br />

Ein weiteres innovatives Assistenzsystem kommt in der neuen<br />

B-Klasse zum Einsatz: der COLLISION PREVENTION ASSIST. Das<br />

radargestützte System macht den Fahrer auf einen drohenden Auffahrunfall<br />

aufmerksam. Auffahrunfälle sind heute in Deutschland<br />

für ca. 22 Prozent aller Unfälle mit Verletzten oder Getöteten verantwortlich;<br />

in den USA sind es sogar 31 Prozent. Der Einsatz des<br />

COLLISION PREVENTION ASSIST vermindert das Unfallrisiko deutlich.<br />

Das zeigten Tests mit 110 Autofahrern im Fahrsimulator.<br />

Das System misst mithilfe von Radar den Abstand zu vorausfahrenden<br />

Fahrzeugen und erkennt, wenn eine Kollision droht. Ausgehend<br />

vom berechneten Aufprallzeitpunkt aktiviert es optische und akustische<br />

Warngeber. Gleichzeitig wird das Bremssystem auf die erforderliche<br />

Abbremsung des Fahrzeugs vorbereitet. Reagiert der<br />

Fahrer auf die Warnung und tritt beherzt auf die Bremse, stellt der<br />

COLLISION PREVENTION ASSIST automatisch die optimale Bremskraft<br />

zur Verfügung. Beschleunigt das vorausfahrende Fahrzeug<br />

während des Bremsvorgangs, reduziert das System die Bremsverzögerung.<br />

In der neuen B-Klasse arbeitet die Kollisionswarnung<br />

in einem Bereich von 30 bis 250 Stundenkilometern – ein Vorteil<br />

gegenüber anderen Bremsassistenten dieser Fahrzeugklasse, die<br />

auf einen kleineren Geschwindigkeitsbereich begrenzt sind.<br />

Aktive Motorhaube schützt Fußgänger. Spitzt sich eine Verkehrssituation<br />

zu und es kommt zu einem Unfall, gilt es gerade schwächere<br />

Verkehrsteilnehmer vor schlimmeren Folgen zu bewahren. In<br />

Fahrzeugen wie der <strong>2011</strong> neu aufgelegten Mercedes-Benz M-Klasse<br />

schützt daher eine aktive Motorhaube Fußgänger und Radfahrer<br />

bei einer Kollision. Sobald die Sensoren in der Frontpartie des<br />

Fahrzeugs einen Zusammenstoß mit einem Fußgänger registrieren,<br />

wird die Hinterkante der Motorhaube in Sekundenbruchteilen<br />

angehoben, um mehr Deformationsraum zur Verfügung zu stellen.<br />

Auch ein weiter verbessertes Packaging im Motorraum schafft<br />

Platz, der bei einem Aufprall auf die Motorhaube lebensrettend sein<br />

kann.<br />

Mehr Innovationen für die Sicherheit: Online H28


__Betrieblicher Umweltschutz<br />

Bilanz <strong>2011</strong><br />

>98%zertifiziert<br />

Gütesiegel nach ISO und EMAS. Weltweit<br />

arbeiten über 98 Prozent unserer Beschäftigten<br />

heute in Werken, die über zertifizierte Umweltmanagementsysteme<br />

verfügen.<br />

Seite 78 Online I02<br />

75%Energieeinsparung<br />

Neue Reparaturtechnik. Gussteile mit beschädigter<br />

Oberfläche landeten früher im Abfall.<br />

Ein neues System zur thermischen Beschichtung<br />

ermöglicht es Detroit Diesel nun, diese Teile<br />

wieder aufzuarbeiten und so 75 Prozent Energie<br />

einzusparen.<br />

Seite 79 ff.<br />

___Inhalt<br />

Betrieblicher Umweltschutz__76__77<br />

78___Unser Ansatz<br />

79___Energiemanagement und Klimaschutz<br />

80___Ganzheitliches Konzept<br />

81___Luftreinhaltung<br />

82___Abfall- und Ressourcenmanagement<br />

83___Wassermanagement<br />

83___Logistik und Verkehr<br />

84___Lärmschutz<br />

84___Naturschutz, Flächennutzung und Biodiversität<br />

84___Rohstoff- und Materialeinsatz<br />

85___Statement: Martin Schmied, Öko-Institut e.V.


<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.<br />

http://nachhaltigkeit.daimler.com<br />

___Unser Ansatz<br />

Betrieblicher Umweltschutz heißt für uns, alle Abläufe in unserem<br />

Unternehmen auf ihre Umweltauswirkungen hin zu analysieren<br />

und zu steuern. Unseren Anspruch an eine umfassende Umweltvorsorge<br />

haben wir in unseren Konzern-Umweltleitlinien formuliert,<br />

die integraler Bestandteil unserer Nachhaltigkeitsstrategie sind.<br />

Auch von unseren Lieferanten fordern wir die Beachtung von<br />

Umweltbelangen ein.<br />

Unsere Umweltleitlinien: S. 62<br />

Unsere Nachhaltigkeitsrichtlinie für Lieferanten: S. 101<br />

Im Mittelpunkt unserer betrieblichen Umweltvorsorge stehen die<br />

Produktionsprozesse in unseren Werken, da hier unsere Verantwortung,<br />

aber auch unsere Gestaltungsmöglichkeiten am größten sind.<br />

In unserer dritten Umweltleitlinie haben wir uns dazu verpflichtet,<br />

alle Stufen unserer Produktion möglichst umweltverträglich zu gestalten.<br />

Mit umweltschonenden Produktions- und Verfahrenstechniken<br />

setzen wir Maßstäbe im betrieblichen Umweltschutz. Besondere<br />

Anliegen sind uns dabei der Klimaschutz, die Luftreinhaltung<br />

und die Ressourcenschonung. Unsere Zielrichtung lautet also:<br />

– Reduzierung des direkten und indirekten CO2-Ausstoßes, – Verringerung der Lösemittelemissionen,<br />

– Ressourcenschonung und Vermeidung von Abfall.<br />

Unsere Umweltziele im Einzelnen: S. 38<br />

Produktbezogener Umweltschutz: S. 62 ff.<br />

Unsere Umweltorganisation. Im Auftrag des <strong>Daimler</strong>-Vorstands<br />

vertritt der Vorstand Konzernforschung & Entwicklung Mercedes-<br />

Benz Cars die Umweltschutzanliegen des Konzerns in allen betrieblichen<br />

Prozessen, in der Fahrzeugproduktion und in Hinblick auf<br />

die Produkte des Konzerns. Vier Funktionen bzw. Organisationseinheiten<br />

sorgen für eine zentrale Steuerung sowie eine bereichsübergreifende<br />

Vernetzung und Kommunikation der Umweltbelange:<br />

– Für die konzernweite Koordination des Umweltmanagements<br />

und als Beauftragter des Vorstands ist ein Konzern-Umweltbevollmächtigter<br />

bestellt. Er berät auch die Unternehmensleitung<br />

in Umweltfragen.<br />

– Der Konzernumweltschutz koordiniert die operativen Belange<br />

des konzernweiten Umweltmanagements. Dazu gehören die<br />

Analyse gesetzlicher Anforderungen, die Definition und Weiterentwicklung<br />

von Umweltschutzstandards, die Umweltberichterstattung<br />

und das produktionsbezogene Umweltschutzrisikomanagement.<br />

– Der „Corporate Environmental Council“ setzt sich aus Verantwortlichen<br />

für umweltgerechte Produktgestaltung, den Umweltmanagementbeauftragten<br />

der Geschäftsfelder und Vertretern<br />

der Bereiche Corporate Strategy und Kommunikation zusammen.<br />

In diesem Gremium werden Umweltschutzthemen auf ihre Konzernrelevanz<br />

hin analysiert und abgestimmt und geschäftsfeld-<br />

bzw. geschäftsbereichsübergreifende Umweltschutzaufgaben<br />

und Projekte initiiert und koordiniert.<br />

– Regionale Gremien sorgen dafür, dass lokale und regionale<br />

Besonderheiten im produktionsbezogenen Umweltschutz<br />

Berücksichtigung finden und in Abstimmung mit dem Konzernumweltschutz<br />

und dem Konzern-Umweltbevollmächtigten<br />

zielgerichtet gesteuert werden.<br />

Konzernaufbauorganisation Umweltschutz: Online I01<br />

„ Energieverbrauch und Ressourcenschonung<br />

sind die Begriffe,<br />

die auch in den nächsten<br />

zehn Jahren den betrieblichen<br />

Umweltschutz in unserem<br />

Unternehmen prägen werden.“<br />

Prof. Dr. Herbert Kohler, Leiter „E-Drive & Future Mobility“,<br />

Umweltbevollmächtigter, <strong>Daimler</strong> AG, Mitglied des Sustainability Board (CSB)<br />

Zertifizierte Managementsysteme. Unsere weltweiten Standorte<br />

sind nach der internationalen Norm ISO 14001 zertifiziert, fast alle<br />

deutschen Standorte sind zusätzlich nach der EU-Umweltauditverordnung<br />

EMAS validiert. Alle werden regelmäßig durch interne und<br />

externe Audits überprüft. Weltweit sind heute mehr als 98 Prozent<br />

unserer Beschäftigten in einem Werk mit zertifiziertem Umweltmanagementsystem<br />

tätig.<br />

Umwelterklärungen der Werke: Online I02<br />

Um Umweltschutzaufgaben noch stärker in die Abläufe zu integrieren,<br />

arbeiten wir zudem an einer Zusammenführung der Managementsysteme<br />

für Qualität, Umweltschutz und Arbeitssicherheit.<br />

Auch haben wir, eng verzahnt mit dem bestehenden Umweltmanagement,<br />

bereits die ersten Standorte nach der neuen Norm für Energiemanagementsysteme,<br />

DIN EN 16001, zertifiziert. Dazu gehören<br />

unsere Produktionsstätte für Formel-1-Motoren in Brixworth (UK)<br />

sowie die Werke Untertürkheim, Berlin und Hamburg.<br />

Datenerfassung: Online I03<br />

Umweltmanagementhandbuch. In unserem Umweltmanagementhandbuch<br />

(Corporate Directive on Environmental Management) sind<br />

verbindliche Vorgaben für unsere Managementsysteme formuliert.


Dazu gehören die spezifischen Aufgaben aller Organe des Umweltschutzes<br />

sowie Vorgaben für übergreifende Regelkreise und interne<br />

Berichtsprozesse. Das Umweltmanagementhandbuch liefert somit<br />

die Grundlage für den regelkonformen Betrieb unseres Managementsystems<br />

und den damit intendierten kontinuierlichen Verbesserungsprozess.<br />

Umweltrisikoanalyse. Unsere Standorte prüfen wir regelmäßig<br />

nach weltweit einheitlichen Maßstäben auf Umweltrisiken, um<br />

diese bereits im Vorfeld auszuschließen oder einzudämmen.<br />

Dazu werden das Umweltmanagementsystem und alle umweltrelevanten<br />

Vorgänge – die Emissionen in die Luft, die Abwasserentsorgung,<br />

das Abfallmanagement, der Umgang mit Gefahrstoffen<br />

sowie Boden- und Grundwasserkontaminationen – systematisch<br />

unter die Lupe genommen. Die Beseitigung bestehender Umweltrisiken<br />

ist zwischen Vorstand und Werksleitungen verbindlich<br />

geregelt.<br />

Standortübergreifende Strukturen. Um die konzernweiten Umweltschutzziele<br />

über alle organisatorischen Ebenen hinweg besser<br />

zu steuern, haben wir umweltschutzbezogene Regelprozesse erarbeitet,<br />

die fundierte Prognosen, Berichterstattung an übergeordnete<br />

Ebenen und die jährliche Fortschreibung lokaler Zielsetzungen<br />

erlauben. In der gegenwärtigen Pilotphase besteht die Herausforderung<br />

darin, trotz der notwendigen Vereinheitlichung von Kennzahlen<br />

und Bezugsgrößen der Verschiedenheit der Produktionsstandorte<br />

und lokaler Besonderheiten gerecht zu werden.<br />

Umweltbildung. Wir wollen, dass alle Beschäftigten den Umweltschutz<br />

im Unternehmen mittragen. Deshalb organisieren wir für<br />

Mitarbeiter und Führungskräfte regelmäßig Sensibilisierungs- und<br />

Schulungsprogramme zu praktischen Themen des betrieblichen<br />

Umweltschutzes und Fragen der Umweltverantwortung. Außerdem<br />

schulen wir unsere Auditoren, die die Umweltmanagementsysteme<br />

unserer Werke überprüfen, sowie die Lieferanten-Auditoren.<br />

„Refresher-Kurse“ bieten darüber hinaus Gelegenheit zum Erfahrungsaustausch.<br />

Integration von Nachhaltigkeitsaspekten in Lieferantenaudits: S. 101 f.<br />

Direkte und indirekte CO2-Emissionen aus der Produktion<br />

4.000<br />

3.500<br />

3.000<br />

2.500<br />

2.000<br />

1.500<br />

1.000<br />

500<br />

in 1.000 t<br />

Betrieblicher Umweltschutz__78__79<br />

___Energiemanagement und<br />

Klimaschutz<br />

Der Klimaschutz hat als Umweltziel in unserem Produktionsprozess<br />

oberste Priorität. Konzernweit wollen wir die produktionsbedingten<br />

CO2–Emissionen pro Fahrzeug bis 2015 gegenüber den Werten<br />

von 2007 um 20 Prozent senken. Auf dem Weg dahin setzen wir<br />

an unterschiedlichen Stellhebeln an. Ziel ist es, Strom- und Wärmeenergie<br />

möglichst umweltgerecht bereitzustellen und Energie<br />

effizient zu nutzen.<br />

Berechnung unserer CO2-Emissionen: Online I04<br />

Im Jahr <strong>2011</strong> haben wir die absoluten und insbesondere die spezifischen<br />

CO 2-Emissionen trotz einer Produktionssteigerung durch<br />

Energieeffizienzmaßnahmen und eine Optimierung der Energieversorgung<br />

reduziert. Aus der direkten Verbrennung fossiler Energieträger<br />

sowie dem Bezug von Strom und Fernwärme aus externer<br />

Erzeugung ergibt sich der Gesamtausstoß von CO 2, wie er in der<br />

Grafik detailliert in der langfristigen Entwicklung dargestellt wird.<br />

Klimafreundliche Energieversorgung. Bereits seit Langem setzen<br />

wir bei der Wärmeversorgung unserer Werke auf den kohlenstoffarmen<br />

Energieträger Erdgas und nutzen, wo verfügbar, Fernwärme.<br />

An vielen Standorten sind hocheffiziente Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen<br />

im Einsatz, die entweder <strong>Daimler</strong> selbst oder ein regionaler<br />

Versorger betreibt. Für ein Werk wird – völlig CO 2-neutral – Wärme<br />

aus Holzhackschnitzeln erzeugt. Den Einsatz fossiler Brennstoffe<br />

mit hoher CO 2-Intensität minimieren wir hingegen kontinuierlich. So<br />

nutzen wir Koks ausschließlich zum Schmelzen von Gusseisen: Hier<br />

gibt es technologisch keine Alternative.<br />

Besondere Chancen zur Nutzung erneuerbarer Energien eröffnen<br />

sich beim Bau neuer Produktionsanlagen. So haben wir für eine<br />

neue Produktionshalle im Werk Rastatt die Nutzung geothermischer<br />

Energie mit einem ganzheitlichen Konzept zur Wärme- und Kälteversorgung,<br />

Wärmerückgewinnung aus Produktionsprozessen und<br />

hocheffizienter Lüftungssysteme verbunden. Das Ergebnis: Auf<br />

92 93 94 95 96 97 98 99 00 01 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11<br />

Direkte Emissionen:<br />

Kraftstoffe<br />

Flüssiggas (LPG)<br />

Heizöl<br />

Kohle/Koks<br />

Erdgas<br />

Indirekte Emissionen:<br />

Fernwärme<br />

Strom


__Ganzheitliches Konzept<br />

ZIEL<br />

CO 2-Emissionen in der<br />

Produktion. Kontinuierliche<br />

Senkung der spezifischen<br />

CO 2-Emissionen in der Produktion<br />

um 20 Prozent bis 2015<br />

gegenüber 2007.<br />

ZIELHORIZONT<br />

2015<br />

ERREICHTES<br />

Erreichte prozentuale Änderung<br />

der spezifischen CO 2- Emissionen<br />

gegenüber 2007:<br />

– <strong>Daimler</strong> Buses<br />

-24 Prozent<br />

– Mercedes-Benz Cars<br />

-22 Prozent<br />

– Mercedes-Benz Vans<br />

-11 Prozent<br />

– <strong>Daimler</strong> Trucks<br />

-2,5 Prozent<br />

(mit Bezugsjahr vergleichbar<br />

gerechnet ohne Kraftstoffe,<br />

ohne Atlantis Foundry).<br />

Teilziel erreicht<br />

Seite 38<br />

2<br />

70.000m2 58Mio. Euro<br />

Prima Klima mit Zero Fossil Energy.<br />

Im Werk Rastatt setzt eine neue Produktionshalle Maßstäbe<br />

bei der Energie- und Ressourceneffizienz. Auf<br />

70.000 m2 Fläche werden dort die Karosserierohbauten<br />

für die A- und 3 B-Klasse gefertigt. Dass in der Halle<br />

ohne herkömmliche Heizung oder Klimaanlage ganzjährig<br />

angenehme Temperaturen herrschen, liegt an einem<br />

bisher einmaligen technologischen Konzept. Es kommt<br />

bei der Wärme- und Kälteerzeugung völlig ohne fossile<br />

Energieträger aus und senkt den Stromverbrauch<br />

deutlich.<br />

Lohnendes Ökologiekonzept. 58 Mio. Euro<br />

hat <strong>Daimler</strong> in 1 Gebäude und 5 Technik der Halle investiert;<br />

das sind 2 Prozent mehr als bei einer Gebäudetechnologie<br />

„von der Stange“. Dazu kommen 2.000 Stunden<br />

Eigenleistung, die Planer und Ingenieure des Unternehmens<br />

in Konzept und Realisierung steckten. Die Investition<br />

lohnt sich: Für Energie- und Betriebskosten der Halle<br />

wendet das Werk jährlich 450.000 Euro weniger auf.<br />

1<br />

3


Intelligentes System<br />

für deutliche Einsparungen<br />

Ein Gebäude voller Innovationen. Ein äußerst<br />

effizientes Energiesystem wurde in der neuen Halle mit erneuerbaren<br />

Energieformen kombiniert. 2 4 So heizt und kühlt man<br />

mithilfe einer Wärmepumpe, die Grundwasser verwendet, und<br />

nutzt zusätzlich die Abwärme aus den Produktionsprozessen. Die<br />

Lüftungssysteme bestehen aus energieoptimierten Bauteilen.<br />

Die Luftmengen werden dynamisch geregelt, und wo immer möglich<br />

wird mit Wärmerückgewinnung gearbeitet. Ein intelligentes<br />

System stellt die Energie für die Produktion und zur Beleuchtung<br />

bedarfsgerecht zur Verfügung.<br />

Das Ergebnis:<br />

Verbrauch<br />

elektrische<br />

Energie<br />

–10 %<br />

Verbrauch<br />

thermische<br />

Energie<br />

–100 %<br />

Verbrauch<br />

thermische<br />

Kühlenergie<br />

–100 %<br />

CO 2-Emissionen<br />

–26 %<br />

4<br />

5<br />

Wärme aus fossilen Quellen können wir im Hallenbetrieb verzichten.<br />

Insgesamt können so rund 2.600 Tonnen CO 2 pro Jahr gegenüber<br />

einer konventionellen Lösung eingespart werden.<br />

In den letzten Jahren haben wir an mehreren Standorten in Deutschland,<br />

USA und Kanada Fotovoltaikanlagen auf unseren Dächern in<br />

Betrieb genommen. Mittlerweile nutzen wir mehr als 45.000 Quadratmeter<br />

Dachfläche zur CO 2-neutralen Stromerzeugung. Zuletzt<br />

ging <strong>2011</strong> ein Solar-Carport der Mercedes-Benz Niederlassung<br />

Mainz in Betrieb, dessen Ertrag vor allem die angeschlossene Stromladestation<br />

für Elektrofahrzeuge versorgt.<br />

Energiefresser aufspüren. In den letzten Jahren haben wir auf der<br />

Suche nach Einsparpotenzialen unnötige Stand-by- und Leerlaufzeiten<br />

von Maschinen in Produktionspausen und an Wochenenden<br />

in den Blick genommen. Mit verbesserten Abschaltsteuerungen haben<br />

wir hier bereits viel erreicht. Zusätzlich kommen jetzt auch die<br />

bestehenden Produktions- und Infrastrukturprozesse auf den Prüfstand.<br />

Ein besonders ergiebiges Thema ist die Heizung, Kühlung und<br />

Lüftung der Gebäude.<br />

„Mit weniger mehr erreichen“ war das Motto eines Projekts im<br />

Standort Untertürkheim, bei dem systematisch alle Lüftungsanlagen<br />

auf Einsparpotenziale hin analysiert wurden. Neue Maschinen mit<br />

weniger Emissionen, weniger Abwärme und optimierter Maschinenabsaugung<br />

erlauben mittlerweile geringere Lüftungsraten für die<br />

Hallen. Ergebnis der Prüfung von insgesamt 200 Lüftungsanlagen:<br />

Bei gleichbleibender Luftqualität für die Mitarbeiter sparen wir mit<br />

einer optimierten Regelung und einer durchschnittlich um 23 Prozent<br />

reduzierten Lüftungsrate jährlich 30.000 Megawattstunden<br />

Wärme und 22.000 Megawattstunden Strom ein, was einen Spitzenwert<br />

für vergleichbare Gebäude darstellt. Der Wert entspricht rund<br />

19.500 Tonnen CO 2 pro Jahr.<br />

Wie hier bei der Lüftung kann bei vielen Produktionsprozessen durch<br />

intelligente Regelung viel Energie eingespart werden. Die dafür notwendige<br />

Informations- und Kommunikationstechnik (IT) ist jedoch<br />

selbst zu einem großen Energieverbraucher geworden. Mit unserem<br />

Projekt „GreenIT“ bündeln wir laufende Aktivitäten für mehr Effizienz<br />

und Ressourcenschonung im IT-Bereich, initiieren neue Maßnahmen<br />

und sorgen für eine Verzahnung mit anderen Projekten zur Ressourceneinsparung.<br />

In den Bereichen Rechenzentrumsbetrieb, IT-Infrastruktur,<br />

Netzwerk und Telekommunikation sowie Büroautomatisierung<br />

haben wir so seit dem Projektbeginn im Jahr 2008 etwa<br />

159.000 Megawattstunden Strom und damit 95.000 Tonnen CO2 eingespart.<br />

Mehr zu GreenIT: Online I05<br />

___Luftreinhaltung<br />

Betrieblicher Umweltschutz__80__81<br />

Bei der Produktion von Fahrzeugen entstehen in unseren Werken<br />

Emissionen, vor allem bei der Lackierung werden Lösemittel<br />

frei (leichtflüchtige organische Kohlenstoffverbindungen, VOC).<br />

Außerdem gelangen, vornehmlich bei Verbrennungsprozessen<br />

in Feuerungsanlagen und auf Motorprüfständen, Schwefeldioxid<br />

(SO 2), Kohlenmonoxid (CO), Stickoxide (NO X) und Staub in die Atmosphäre.<br />

Unser bereits niedriges Emissionsniveau wollen wir, wo


<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.<br />

http://nachhaltigkeit.daimler.com<br />

immer möglich, weiter senken. In der Pkw-Lackiertechnik sind, wie<br />

Benchmarks gezeigt haben, durch den inzwischen erreichten hohen<br />

Standard kaum weitere Absenkungen der Emissionen möglich. So<br />

konnten wir durch die Einführung von Wasserbasislacken in den<br />

1990er-Jahren die Lösemittelemissionen in den Pkw-Werken um<br />

rund 70 Prozent senken. Bei der Lackierung von Nutzfahrzeugen und<br />

Aggregaten gibt es jedoch noch Reduktionspotenziale, die wir mit<br />

innovativen Lösungen ausschöpfen. Im Werk Gaggenau etwa ging<br />

bei der Achslackierung bereits 2009 eine besonders innovative<br />

Technologie in Betrieb, die sowohl die Lösemittelemissionen als<br />

auch Energiebedarf und CO 2-Emissionen deutlich reduzierte. In der<br />

neuartigen Lackieranlage wird spezielles Lackmaterial verarbeitet,<br />

das unter Einsatz von ultraviolettem Licht in nur 90 Sekunden, statt<br />

herkömmlich in 30 Minuten, bei 80 Grad Celsius aushärtet.<br />

Konzernweite Daten zum produktionsbezogenen Umweltschutz (* Zahlen für <strong>2011</strong> vorläufig)<br />

Energieverbrauch<br />

CO2-Emissionen<br />

Emissionen<br />

in die Luft<br />

Abfallmengen<br />

Wasserverbrauch<br />

Fläche<br />

Umweltschutz-<br />

bezogene Kosten<br />

Lkw-Verkehr Zulieferer<br />

Deutschland und Vitoria (IBLIS)<br />

CO2-Emissionen aus Dienstreisen<br />

(ausgehend von Deutschland)<br />

Materialbilanz der hergestellten<br />

Produkte<br />

gesamt<br />

davon Strom<br />

davon Erdgas<br />

davon Fernwärme<br />

davon Heizöl<br />

davon Flüssiggas<br />

davon Kohle<br />

davon Kraftstoffe<br />

gesamt<br />

davon direkt (Scope 1)<br />

davon indirekt (Scope 2)<br />

Lösemittel (VOC)<br />

Schwefeldioxid (SO2)<br />

Kohlenmonoxid (CO)<br />

Stickoxide (NOX)<br />

Staub (ges.)<br />

Abfall zur Beseitigung<br />

Abfall zur Verwertung (ohne Schrott)<br />

Schrott zur Verwertung<br />

gefährlicher Abfall zur Beseitigung<br />

gefährlicher Abfall zur Verwertung<br />

Trinkwasser (Fremdbezug)<br />

Brunnenwasser (Eigenförderung)<br />

Oberflächenwasser (u. a.)<br />

Werksflächen<br />

Versiegelungsgrad<br />

Investitionen<br />

laufende Aufwendungen<br />

FuE-Aufwendungen<br />

Lkw-Kilometer<br />

beförderte Tonnen<br />

berechnete CO2-Emissionen<br />

Zug<br />

Flugzeug<br />

Metalwerkstoffe<br />

sonstige Werkstoffe<br />

___Abfall- und Ressourcenmanagement<br />

Unser Leitsatz in der Abfallwirtschaft lautet: Vermeiden und verwerten<br />

ist besser als entsorgen. Das Wiederaufbereiten und Wiederverwenden<br />

von Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen ist deshalb in unseren<br />

Werken seit Jahren selbstverständlich. Um Abfälle von vornherein zu<br />

vermeiden, setzen wir auf innovative technische Verfahren und eine<br />

umweltgerechte Produktionsplanung. Da wir für unsere Abfälle auch<br />

jenseits des Werkzauns Verantwortung tragen, prüfen wir die Entsorger<br />

unserer deutschen Produktionswerke regelmäßig nach einem<br />

festgelegten Verfahren. Abfallexporte in andere Länder finden nicht<br />

statt.<br />

1.000 t<br />

1.000 t<br />

1.000 t<br />

1.000 t<br />

1.000 t<br />

Mio. m3 Mio. m3 Mio. m3 Einheit<br />

GWh<br />

GWh<br />

GWh<br />

GWh<br />

GWh<br />

GWh<br />

GWh<br />

GWh<br />

1.000 t<br />

1.000 t<br />

1.000 t<br />

t<br />

t<br />

t<br />

t<br />

t<br />

km 2<br />

%<br />

Mio. €<br />

Mio. €<br />

Mio. €<br />

Mio. km<br />

Mio. t<br />

1.000 t<br />

1.000 t<br />

1.000 t<br />

Mio. t<br />

Mio. t<br />

2009<br />

8.923<br />

3.758<br />

3.494<br />

933<br />

120<br />

123<br />

144<br />

351<br />

3.052<br />

856<br />

2.196<br />

4.142<br />

34<br />

2.152<br />

794<br />

189<br />

43<br />

148<br />

544<br />

25<br />

44<br />

7.14<br />

4.02<br />

0.58<br />

50<br />

372<br />

1.721<br />

113<br />

2.8<br />

83<br />

0.6<br />

8.5<br />

2.7<br />

0.8<br />

2010<br />

10.442<br />

4.362<br />

4.032<br />

1.085<br />

75<br />

96<br />

173<br />

619<br />

3.582<br />

1.009<br />

2.573<br />

5.506<br />

40<br />

2.229<br />

984<br />

208<br />

64<br />

194<br />

675<br />

32<br />

52<br />

8,48<br />

4,75<br />

0,77<br />

39<br />

54<br />

45<br />

378<br />

1.876<br />

135<br />

3,7<br />

101<br />

0,7<br />

15<br />

3,4<br />

1,0<br />

<strong>2011</strong>*<br />

10.600<br />

4.664<br />

4.053<br />

895<br />

83<br />

81<br />

188<br />

636<br />

3.547<br />

1.010<br />

2.537<br />

6.310<br />

44<br />

2.501<br />

849<br />

196<br />

69<br />

209<br />

786<br />

14<br />

58<br />

8,73<br />

5,55<br />

0,72<br />

40<br />

57<br />

59<br />

395<br />

2.159<br />

159<br />

4,4<br />

119<br />

0,8<br />

19,4<br />

3,9<br />

1,2<br />

Veränderung in Prozent<br />

2009/2010 2010/<strong>2011</strong><br />

17,0% 1,5%<br />

16,1% 6,9%<br />

15,4% 0,5%<br />

16,3% –17,5%<br />

–37,5% 10,7%<br />

–22,0% –15,6%<br />

20,1% 8,7%<br />

76,4% 2,7%<br />

17,4% –1,0%<br />

17,9% 0,1%<br />

17,2% –1,4%<br />

32,9% 14,6%<br />

17,6% 10,0%<br />

3,6% 12,2%<br />

23,9% –13,7%<br />

10,1% –5,8%<br />

48,8% 7,8%<br />

31,1% 7,7%<br />

24,1% 16,4%<br />

28,0% –56,3%<br />

18,2% 11,5%<br />

18,8% 2,9%<br />

18,2% 16,8%<br />

32,8% –6,5%<br />

(Daten erst ab 2010 erhoben) 3%<br />

(Daten erst ab 2010 erhoben) 6%<br />

–10,0% 31,1%<br />

1,6% 4,5%<br />

9,0% 15,1%<br />

19% 18%<br />

32% 19%<br />

22% 18%<br />

17% 14%<br />

76% 29%<br />

26% 15%<br />

25% 20%


In den USA steht die Vermeidung von Deponieabfall ganz oben auf<br />

der Agenda. Nach dem ersten erfolgreichen Projekt bei <strong>Daimler</strong><br />

Trucks North America in Gaffney (USA) entsorgt jetzt auch das Werk<br />

High Point (USA) von Thomas Built Buses seit Anfang <strong>2011</strong> keinen<br />

Abfall mehr auf Deponien. Und seit Mai <strong>2011</strong> trägt das Werk von<br />

<strong>Daimler</strong> Buses North America in Mississauga (Kanada) das<br />

Prädikat „Zero Waste to Landfill“. Das Van-Montagewerk in Ladson<br />

(South Carolina) hat das Ziel mit einer Recyclingquote von 99,5 Prozent<br />

binnen eines knappen Jahres so gut wie erreicht und wurde<br />

dafür mit dem Earth Day Award der Umweltbehörde von South<br />

Carolina ausgezeichnet. Alle diese Erfolge basieren auf dem konsequenten<br />

Engagement aller Beteiligten, Abfall zu vermeiden, unvermeidlichen<br />

Abfall zu sortieren und neue Wege des stofflichen oder<br />

energetischen Recyclings zu verwirklichen.<br />

Energieverbrauch. Verstärkte Effizienzmaßnahmen weltweit und eine milde<br />

Witterung in Mitteleuropa ließen den Energieverbrauch aller Werke deutlich unterproportional<br />

im Vergleich zur Produktion ansteigen.<br />

CO2-Emissionen. Der Rückgang der indirekten CO2-Emissionen aus dem Bezug<br />

von Strom und Fernwärme resultiert aus den Energieeinsparmaßnahmen, aber<br />

auch aus der gesonderten Beschaffung CO2-armen Stroms.<br />

Emissionen in die Luft. Die aus Produktionsanlagen emittierten Schadstoffmengen<br />

(SO2, CO, NOx und Staub) werden in der Regel aus Stichprobenmessungen<br />

an behördlich überwachten Anlagen bestimmt. Lösemittel (VOC) werden<br />

hauptsächlich aus Materialbilanzen bestimmt, die präzisere Ergebnisse liefern.<br />

Auf niedrigem Niveau entwickelten sich die Emissionen im Wesentlichen analog<br />

zur Produktion.<br />

Abfallmengen. Durch den Bau einer neuen Behandlungsanlage müssen große<br />

Mengen verbrauchter Spülwässer <strong>2011</strong> nicht mehr als gefährliche Abfälle beseitigt<br />

werden. Während die Gesamtabfallmenge bedingt durch den Produktions -<br />

zuwachs im Wesentlichen durch deutlich erhöhte Schrottmengen anstieg, stieg<br />

die Gesamtverwertungsquote von 91 auf 93 Prozent.<br />

Wasserverbrauch. Die Summe des Wasserverbrauchs stieg im Vergleich zur<br />

Produktion durch Einsparmaßnahmen unterproportional, wobei sich der Anteil<br />

des selbst geförderten Brunnenwassers vergrößerte. Die Kategorie Oberflächenwasser<br />

enthält sowohl Wasser aus Flüssen als auch zu Produktionszwecken<br />

genutztes Regenwasser.<br />

Fläche. Die Steigerung der Werksflächen beruht auf verbesserter Erfassung.<br />

Umweltschutzbezogene Kosten. Im Berichtsjahr weiter gesteigerte Forschung<br />

und Entwicklung auf dem Gebiet alternativer Antriebe spiegelt sich auch in den<br />

steigenden umweltbezogenen FuE-Aufwendungen wider.<br />

Lkw-Verkehr Zulieferer D und Vitoria (IBLIS). Die aus der zentralen Datenbank<br />

der Logistik summierten Werte beziehen sich auf den überwiegenden Teil der<br />

deutschen Werke und Vitoria (Spanien). Trotz großer Optimierungsanstrengungen<br />

ergibt sich eine überproportionale Steigerung der Lkw-Transporte und der daraus<br />

berechneten Emissionen.<br />

CO2-Emissionen aus Dienstreisen (ausgehend von Deutschland). Die Werte<br />

errechnen sich aus den Summen der Personenkilometer aller in Deutschland<br />

bei der zentralen Reisestelle gebuchten Reisen. Reisen mit Dienstwagen sind hiermit<br />

nicht zu erfassen. Die deutlich angestiegenen Emissionen aus dienstlichen<br />

Flügen sind eine Folge der verstärkten globalen Aktivitäten.<br />

Materialbilanz der hergestellten Produkte. Die Materialbilanz wurde erstmals<br />

für alle Produkte des Konzerns erstellt. Sie basiert auf bekannten Materialzusammensetzungen<br />

repräsentativer Fahrzeuge multipliziert mit den Verkaufsstückzahlen.<br />

Spezifische Daten der Geschäftsfelder und Daten zu Abwasserfrachten:<br />

Online I06<br />

___Wassermanagement<br />

Betrieblicher Umweltschutz__82__83<br />

Das Ziel von <strong>Daimler</strong> ist es, Verunreinigungen von Gewässern zu vermeiden.<br />

Den Verbrauch der natürlichen Ressource Wasser halten<br />

wir so gering wie möglich – insbesondere in Ländern mit trockenem<br />

Klima.<br />

Generell leitet die Mehrzahl der Werke ihre Abwässer nicht direkt<br />

in Gewässer ein, sondern nach entsprechender Vorbehandlung<br />

über die öffentliche Kanalisation in kommunale Kläranlagen. Detaillierte<br />

Angaben zu den verschiedenen Abwasserparametern finden<br />

sich in den Umwelterklärungen der nach EMAS zertifizierten Werke.<br />

Umwelterklärungen: Online I02<br />

Unser Werk im mexikanischen Saltillo liegt in einer sehr trockenen,<br />

wüstenartigen Gegend, deswegen ist hier ein äußerst sparsamer<br />

Umgang mit der Ressource Wasser unbedingt geboten. Beim Neubau<br />

unseres Lkw-Montagewerks haben wir daher in der Planungsphase<br />

eine Umweltverträglichkeitsprüfung vorgenommen, um kritische<br />

Umwelteinflüsse mit den richtigen technischen Investitionen<br />

zu minimieren. Da eine öffentliche Kläranlage für das anfallende<br />

Sanitärabwasser in der Umgebung fehlt, haben wir neben der chemisch-physikalischen<br />

Abwasserbehandlung für Produktionsabwässer<br />

auch eine biologische Reinigungsstufe gebaut. Sämtliche behandelten<br />

Abwässer können so mehrfach genutzt und schließlich zur<br />

Bewässerung der Grünanlage verwendet werden. Der Klärschlamm<br />

aus der biologischen Kläranlage wird zusammen mit Grünschnitt<br />

kompostiert und zur Bodenverbesserung eingesetzt. Um bei der<br />

unvermeidlichen Flächenversiegelung die Grundwasserneubildung<br />

nach Regenfällen zu verbessern, haben wir zwei große Versickerungsbecken<br />

für das Niederschlagswasser angelegt. Bei Tankstellen<br />

oder anderen Flächen, auf denen gefährliche Stoffe austreten könnten,<br />

verhindern besondere Vorrichtungen, dass das versickernde<br />

Niederschlagswasser verunreinigt wird.<br />

Im Frühjahr 2009 ist die Produktion in Saltillo angelaufen, seitdem<br />

haben wir weitere Ideen zur Einsparung und Wiederverwendung von<br />

Wasser verwirklicht. Auf diese Weise konnten wir den produktionsspezifischen<br />

Wasserverbrauch gegenüber dem ersten Produktionsjahr<br />

nochmals um 20 Prozent senken.<br />

___Logistik und Verkehr<br />

Der Zu- und Auslieferverkehr unserer Produktionsstätten sowie die<br />

Arbeitswege unserer Mitarbeiter schlagen sich ebenfalls mit Emissionen,<br />

Lärm und Ressourcenverbrauch in unserer Umweltbilanz<br />

nieder. Die schädlichen Emissionen dieser Transporte begrenzen wir<br />

durch effiziente Logistik sowie die Nutzung von Bahn und Binnenschiffsverbindungen<br />

auf ein Minimum. Dienstreisen ersetzen wir<br />

zunehmend, wo immer möglich und sinnvoll, durch Telefon-, Videooder<br />

Onlinekonferenzen. Mitarbeiter an den Standorten Sindelfingen<br />

und Stuttgart erhalten verbilligte Jahrestickets für den öffentlichen<br />

Nahverkehr.<br />

Lieferungen per Lkw zu unseren deutschen Werken und in das spanische<br />

Vitoria erfassen wir zentral. Auf der Basis von Tonnage und<br />

Lkw-Kilometern können dann die CO 2-Emissionen näherungsweise


<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.<br />

http://nachhaltigkeit.daimler.com<br />

bestimmt werden (Handbuch für Emissionsfaktoren des Straßenverkehrs,<br />

HBEFA 2.1).<br />

In einer 2010 abgeschlossenen wissenschaftlichen Studie haben<br />

wir untersucht, wie wir in unserem Liefernetz Fracht besser bündeln<br />

und durch möglichst wenige, besser ausgelastete Lkw-Fahrten Emissionen<br />

und Kosten vermeiden können. Als Pilotstandorte für<br />

die Studie haben wir Kassel und das GLC (Global Logistics Center)<br />

Germersheim ausgewählt. Allein diese beiden Standorte werden<br />

von mehr als 1.500 Lieferanten, verteilt über 40 Liefergebiete innerhalb<br />

Europas, mit mehr als 81.000 verschiedenen Teilen versorgt.<br />

Die Optimierungsaufgabe war also ausgesprochen komplex, zumal<br />

auch die Kriterien produktionsgerechter Anlieferung zu erfüllen<br />

waren: Diese muss exakt zur richtigen Zeit („Just-in-Time) und in der<br />

richtigen Reihenfolge („Just-in-Sequence“) erfolgen und damit auch<br />

dazu dienen, die Lagerhaltung zu minimieren.<br />

In mehrjähriger Zusammenarbeit der <strong>Daimler</strong>-Forschung in Ulm mit<br />

den Logistikern der beiden Pilotstandorte, der Universität Paderborn<br />

und einer spezialisierten Softwarefirma haben wir deswegen einen<br />

neuen webbasierten „Supply Network Optimizer“ (webSNO) entwickelt.<br />

Mit dieser computergestützten Optimierung ließen sich<br />

bei der Belieferung der beiden Projektstandorte allein im Jahr 2010<br />

rund 27.800 Lkw-Fahrten über insgesamt 2,6 Mio. Kilometer und<br />

somit rund 2.300 Tonnen CO 2 einsparen. Die relative Einsparung<br />

von 35 Prozent beim CO 2-Ausstoß und 11 Prozent bei den Kosten<br />

verspricht bei einer Ausweitung des Optimierers auf andere Produktionsstandorte<br />

eine weitere deutliche Senkung von Emissionen,<br />

Kosten und Verkehr.<br />

___Lärmschutz<br />

<strong>Daimler</strong> steht zu seinem Ziel, die Lärmbelastung der Mitarbeiter<br />

und Anwohner seiner Standorte so gering wie möglich zu halten.<br />

Bei der Planung neuer Anlagen sorgen wir mit Konzepten zur Lärmminderung<br />

dafür, dass es zu Geräuschemissionen möglichst gar<br />

nicht erst kommt. Lärmquellen und -pegel auf Werksgeländen werden<br />

kontinuierlich geprüft und reduziert, beispielsweise durch den<br />

Einbau von Schalldämpfern oder Lärmschutzwänden.<br />

Lärmschutzkonzept Gaggenau: Online I07<br />

___Naturschutz, Flächennutzung und<br />

Biodiversität<br />

Der Schutz von Boden und Grundwasser ist für uns als Unternehmen<br />

eine maßgebliche Umweltschutzaufgabe. Oberstes Ziel ist es, Verunreinigungen<br />

im Vorfeld zu vermeiden. Offene Flächen innerhalb<br />

unserer Werke gestalten wir möglichst so, dass sie einheimischen<br />

Pflanzen und Tieren als Lebensraum dienen. So tragen wir zur Erhaltung<br />

der Biodiversität bei.<br />

Boden- und Grundwasserschutz. Technische Einrichtungen wie<br />

Auffangwannen, doppelwandige Behälter, speziell abgedichtete<br />

Bodenbeläge und Leckwarngeräte verhindern, dass wassergefährdende<br />

Flüssigkeiten in den Boden eindringen. Mit einem internen<br />

Leitfaden, der die weltweit sehr unterschiedlichen gesetzlichen Vorgaben<br />

berücksichtigt, geben wir Mindeststandards für den Umgang<br />

mit Boden- und Grundwasserverunreinigungen für alle Standorte<br />

vor. <strong>2011</strong> wurden keine Unfälle mit Schädigungen für Boden- oder<br />

Grundwasser gemeldet.<br />

Flächennutzung. Die Gesamtfläche unserer Produktionswerke<br />

beträgt rund 4.000 Hektar, davon sind rund 55 Prozent durch Gebäude<br />

oder Verkehrsflächen versiegelt. Da Boden ein begrenztes<br />

öffentliches Gut ist, nutzen wir Flächen möglichst effektiv, etwa<br />

durch mehrstöckige, dichte Bebauung. Auch in dieser Industriearchitektur<br />

finden bedrohte Tierarten einen Lebensraum, wie zum<br />

Beispiel Wanderfalken auf einem Kamin in unserem Werk Wörth.<br />

Freiflächen auf den Werksgeländen legen wir in Zusammenarbeit<br />

mit Naturschutzorganisationen und Behörden immer häufiger als<br />

artenreiche Wiesen anstelle von Parkrasen an.<br />

Um den Stand unserer Bemühungen besser messbar zu machen,<br />

entwickeln wir zurzeit eine Biodiversitätskennzahl. Damit werden<br />

Flächen nicht nur nach ihrer Nutzung, sondern zusätzlich nach ihrer<br />

ökologischen Wertigkeit kategorisiert. Anhand dieser Kennzahl<br />

können wir uns zukünftig quantitative Ziele setzen und die Entwicklung<br />

dieses Umweltaspekts gezielt in den Blick nehmen.<br />

Natur- und Artenschutzprojekte weltweit: Online I08<br />

___Rohstoff- und Materialeinsatz<br />

Als Automobilhersteller sind wir Teil einer materialintensiven Industriebranche.<br />

Daraus folgt für uns der Anspruch, den Rohstoffeinsatz<br />

sorgfältig zu planen und begrenzte Ressourcen möglichst sparsam<br />

einzusetzen.<br />

Einen großen Teil der in unseren Fahrzeugen enthaltenen Materialien<br />

beziehen wir als Bauteile von Zulieferern. Deren Umweltauswirkungen<br />

gehen nicht direkt in unsere hier vorliegende Umweltbilanz<br />

ein. Wir berücksichtigen diese Auswirkungen aber in der ganzheitlichen<br />

Bilanzierung bei unserer Produktentwicklung und der<br />

Materialauswahl. Mit dieser Bilanzierung, die wir bisher für unsere<br />

Pkw-Baureihen einsetzen, können wir den gesamten Materialeinsatz<br />

in der Produktionskette hochrechnen, wobei auch die Abfallströme<br />

berücksichtigt werden. Das Ergebnis ist in der Tabelle auf Seite 82<br />

dargestellt.<br />

Einige Metalle, die zur Herstellung von Katalysatoren, wie auch zunehmend<br />

für Batterien und elektromotorische Antriebe gebraucht<br />

werden, sind weltweit sehr knappe Güter. Die Verwendung solcher<br />

Materialien reduzieren wir durch effiziente Technologien auf das<br />

unerlässliche Minimum und planen das stoffliche Recycling am Ende<br />

der Produktlebenszeit bereits in der Entwicklung mit ein. Speziell<br />

Batterien für die Elektrifizierung des Antriebsstrangs und neu entwickelte<br />

Traktionselektromotoren stehen in einem besonderen<br />

Fokus; hier sind verschiedene Forschungsvorhaben angelaufen, um<br />

langfristig Kreislaufsysteme etablieren zu können.


<strong>Daimler</strong><br />

hat Weitblick<br />

bewiesen<br />

Martin Schmied, Stellvertretender Bereichsleiter Infrastruktur<br />

& Unternehmen des Öko-Instituts e.V.<br />

Das Öko-Institut ist eine der europaweit führenden, unabhängigen<br />

Forschungs- und Beratungs einrichtungen für eine nach haltige Zukunft.<br />

Mehr Informationen unter: www.oeko.de<br />

STATEMENT<br />

War die 17. UN-Klimakonferenz in Durban ein Erfolg? Die Bewertungen<br />

hierzu gehen stark auseinander. Klar ist aber, dass verbindliche<br />

weltweite Klimaschutzziele erst im Jahr 2015 für das Jahr 2020<br />

beschlossen werden sollen. Umso mehr sind daher die Unternehmen<br />

selbst gefordert, mit dem nötigen Weitblick anspruchsvolle<br />

Umwelt- und Klimaschutzziele auch ohne internationale Vorgaben<br />

umzusetzen. Die Devise: Nicht abwarten, sondern handeln!<br />

Ein Schlüsselthema hierbei sind alternative Antriebs- und Kraftstoffkonzepte.<br />

Hybridfahrzeuge gehören bereits heute zum Angebot der<br />

<strong>Daimler</strong> AG. Sie treibt die Forschung zu Brennstoffzellenfahrzeugen<br />

weiter voran. Mit dem smart fortwo electric drive bietet die <strong>Daimler</strong><br />

AG ein bald in Serie hergestelltes Elektrofahrzeug an. Damit alternative<br />

Fahrzeugkonzepte die Umwelt entlasten, muss aber auch der<br />

alternativ genutzte Energieträger klimafreundlich produziert werden,<br />

bei allen Antriebs- und Kraftstoffkonzepten. Die <strong>Daimler</strong> AG hat hierbei<br />

Weitblick bewiesen: Der Strom für die in Deutschland verkauften<br />

neuen smart fortwo electric drive wird ausschließlich aus erneuerbaren<br />

Anlagen kommen, die zusätzlich gebaut werden – eine „echte“<br />

Klimaentlastung!<br />

„Meins ist deins“ beschreibt eine große deutsche Wochenzeitung<br />

einen neuen Trend in Industriestaaten. Ob Kleidung, Gärten oder<br />

Autos: Immer mehr Konsumenten teilen und leihen, statt zu kaufen.<br />

Die <strong>Daimler</strong> AG bietet mit car2go ein großstadttaugliches Carsharingprodukt.<br />

Die <strong>Daimler</strong> AG hat sich zudem klare Ziele gegeben,<br />

dazu beizutragen, dass diese Angebote bis 2015 deutlich häufiger<br />

genutzt werden. Diese Mobilitätsdienstleistungen intelligent mit<br />

alternativen Antriebskonzepten zu verknüpfen und in Megacitys in<br />

China oder Indien zu „exportieren“, braucht weiterhin Weitblick<br />

und vor allem Ausdauer.<br />

Wie umwelt- und klimafreundlich unsere Mobilität 2020 und 2030<br />

sein wird, hängt aber vor allem davon ab, wie kraftstoffsparend die<br />

„konventionellen“ Autos sein werden. Die <strong>Daimler</strong> AG hat Fortschritte<br />

bei der Reduktion des Kraftstoffverbrauchs ihrer Fahrzeuge erreicht.<br />

125 Gramm CO 2 pro Kilometer für Pkw bis 2016 – so lautete<br />

ihr anspruchsvolles mittelfristiges Ziel. Will <strong>Daimler</strong> jedoch langfristig<br />

Vorreiter im Klimaschutz sein, braucht es eigene CO 2-Ziele für<br />

2020 und den Zeitraum danach. <strong>Daimler</strong> sollte zudem ambitionierte<br />

CO 2-Grenzwerte für Pkw, leichte und zukünftig auch für schwere<br />

Nutzfahrzeuge auf EU-Ebene aktiv unterstützen – ohne jegliche<br />

Hintertürchen.<br />

Die <strong>Daimler</strong> AG hat in den letzten Jahren mit ihrem Engagement für<br />

Umwelt- und Klimaschutz Weitblick bewiesen. Sie hat zukunftsweisende<br />

Initiativen und Projekte auf den Weg gebracht, wichtige<br />

Entwicklungen vorangetrieben. Zum Weitblick gehört jetzt auch, sich<br />

trotz fehlender internationaler Ziele weiter als Vorreiter in Sachen<br />

Umwelt- und Klimaschutz zu positionieren. Das Öko-Institut erachtet<br />

es als notwendig, unternehmerisches Handeln und politischen Einfluss<br />

zu verbinden und gerade bei der Festlegung langfristiger eigener<br />

CO 2-Ziele weitere Taten folgen zu lassen.<br />

Berlin, 12. Januar 2012<br />

z84__85


<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.<br />

http://nachhaltigkeit.daimler.com<br />

__Unsere Mitarbeiter<br />

Bilanz <strong>2011</strong><br />

63Punkte<br />

Mitarbeiterzufriedenheit. Aus den Ergebnissen<br />

unserer Mitarbeiterbefragungen leiten wir regelmäßig<br />

Verbesserungsmaßnahmen ab. Der<br />

Employee Commitment Index (ECI) stabilisierte<br />

sich <strong>2011</strong> bei 63 Punkten.<br />

Seite 92 Online J12<br />

Talente<br />

Personalentwicklung. <strong>Daimler</strong> investiert in<br />

seine Mitarbeiter: Wer seine technische Berufsausbildung<br />

mit sehr guten Leistungen abschließt,<br />

wird von der „Facharbeiter Talent Schmiede“,<br />

kurz FacTS, in den ersten Berufsjahren gefördert.<br />

Seite 96 f. Online J26


ProCent<br />

Jeder Cent hilft. Im Rahmen der Initiative<br />

„ProCent“ können Mitarbeiter den Centbetrag<br />

ihrer monatlichen Entgeltauszahlung für soziale<br />

und Umweltprojekte spenden. Jeder gespendete<br />

Cent wird zudem von <strong>Daimler</strong> verdoppelt.<br />

Seite 114<br />

72 %Beteiligung<br />

Life-Balance. An einer Umfrage zum Thema<br />

Life-Balance unter 6.200 Mitarbeitern haben sich<br />

im Jahr 2010 rund 72 Prozent beteiligt. Durch<br />

die Auswertung der Befragung entwickeln wir<br />

Instrumente, Maßnahmen und Prozesse, mit<br />

denen sich Arbeit und Privatleben noch besser<br />

vereinbaren lassen.<br />

Seite 92 f. Online J13<br />

___Inhalt<br />

Unsere Mitarbeiter__86__87<br />

88___Unser Ansatz<br />

89___Belegschaft und Beschäftigungsentwicklung<br />

90___Leistung und Vergütung<br />

90___Dialog: Ein Gespräch mit Wilfried Porth<br />

92___Arbeitgeberattraktivität und Mitarbeiterorientierung<br />

93___Diversity<br />

94___Erfolgreiche Mischung<br />

96___Entwicklung und Förderung<br />

97___Gesundheits- und Arbeitsschutz<br />

98___Statement: Dr. Jürgen Dispan, IMU Institut


<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.<br />

http://nachhaltigkeit.daimler.com<br />

___Unser Ansatz<br />

Unsere Mitarbeiter sind beides: eine wichtige Stakeholder-Gruppe<br />

und maßgebliche Akteure unseres operativen Geschäfts. Faire und<br />

vertrauensvolle Arbeitnehmerbeziehungen sind deswegen für uns<br />

nicht allein ein ethischer und gesetzlicher Anspruch. Sie sind die<br />

Voraussetzung dafür, überhaupt unsere Geschäfte erfolgreich zu<br />

führen. Eine effektive Personalpolitik leistet dazu ihren Beitrag,<br />

indem sie die Rechte und Bedürfnisse der Beschäftigten genauso<br />

im Blick hat wie ihre Talente und Qualifikationen. Sie gestaltet die<br />

Rahmenbedingungen für einen wirtschaftlichen Personaleinsatz<br />

und dafür, dass unsere Mitarbeiter optimale Leistungen erbringen<br />

– hoch motiviert und aus Freude an ihrem Job. Zu unseren personalpolitischen<br />

Grundsätzen zählen deswegen eine angemessene Vergütung<br />

und hohe Standards im Arbeits- und Gesundheitsschutz<br />

ebenso wie flexible, familienverträgliche Arbeitszeitmodelle und<br />

umfangreiche Angebote zur Ausbildung und Qualifizierung. Im<br />

Rahmen unseres Diversity Management arbeiten wir daran, Vielfalt<br />

zu einem Wertfaktor in unseren Personalprozessen und unserer<br />

Unternehmenskultur zu machen.<br />

Wahrung von Arbeitnehmerrechten. In unseren „Grundsätze zur<br />

sozialen Verantwortung“ bekennen wir uns zur strikten Einhaltung<br />

von Arbeitnehmerrechten und greifen dabei die Prinzipien des<br />

UN Global Compact auf. Großen Wert legen wir auf eine intensive<br />

Zusammenarbeit mit Arbeitnehmervertretern in Betriebsräten und<br />

Gewerkschaften sowie in überregionalen Gremien wie der Weltarbeitnehmervertretung<br />

(WEC) und dem Europäischen Betriebsrat.<br />

Gegenüber der WEC berichtet <strong>Daimler</strong> regelmäßig über Verstöße<br />

gegen die Grundsätze zur sozialen Verantwortung. Das Verfahren<br />

für den Umgang mit Beschwerdefällen haben wir 2008 neu beschrieben.<br />

Es bezieht auch Lieferanten ein, von denen wir ebenfalls die<br />

Einhaltung grundlegender sozialer Standards fordern.<br />

Arbeitnehmervertretungen und Arbeitnehmerrechte: Online J01<br />

Implementierung der Prinzipien des UN Global Compact: Seite 22<br />

Arbeitnehmerrechte als Teil der Menschenrechte: Seite 46 f.<br />

Arbeitnehmerrechte im Lieferantenmanagement: Seite 101 f.<br />

Unsere Strategie. <strong>Daimler</strong> verfolgt eine globale, an den Unternehmenszielen<br />

sowie am Leitbild der Nachhaltigkeit orientierte<br />

Personalstrategie. Sie baut auf fünf Säulen auf:<br />

– Profitabilität,<br />

– wettbewerbsfähige Belegschaft,<br />

– zukunftsweisende Führungskompetenz,<br />

– hohe Attraktivität als Arbeitgeber,<br />

– professionelle Organisation.<br />

HR-Zielsystem für die fünf Säulen: Online J02<br />

Weitere bereichsspezifische Nachhaltigkeitsziele – etwa zur Förderung<br />

der Chancengleichheit und zum Umgang mit dem demografischen<br />

Wandel – sind in unserer Strategie hinterlegt. Zur Umsetzung<br />

kaskadieren wir die strategischen Ziele im Rahmen des jährlichen<br />

Zielvereinbarungsprozesses mit unseren Führungskräften.<br />

„ Wirtschaftlichkeit und gute<br />

Arbeitsbedingungen sind kein<br />

Widerspruch.“<br />

Wilfried Porth, Vorstandsmitglied der <strong>Daimler</strong> AG,<br />

Personal und Arbeitsdirektor<br />

greenHR Strategie. Im Rahmen unserer greenHR Strategie bereiten<br />

wir uns speziell auf die Herausforderungen vor, die der Trend hin<br />

zu neuen, grünen Antriebstechnologien für Human Resources mit<br />

sich bringt. Ziel ist es dabei, auch in Zukunft das richtige Personal<br />

zur richtigen Zeit und am richtigen Ort zur Verfügung stellen zu können.<br />

Um dies zu erreichen, haben wir Handlungsfelder identifiziert,<br />

zu denen wir – gebündelt in fünf Arbeitspaketen – Maßnahmen erarbeiten<br />

und umsetzen:<br />

– Personalbedarfsanalyse und -planung: Antizipation künftiger<br />

quantitativer und qualitativer Personalbedarfe auf Basis der<br />

aktuellen strategischen Planungen der Divisions – z. B. durch<br />

HR Resource Management;<br />

– Co-Finanzierung der ELAB- Untersuchung zur Wirkung der Elektrifizierung<br />

des Antriebsstrangs auf die Beschäftigung;<br />

– Ausbildung: z. B. Integration „grüner“ Kompetenzen in bestehende<br />

Berufsbilder;<br />

– Recruiting und Employer Branding: z. B. verstärktes Engagement<br />

auf Hochschulmessen und im Bereich Social Media (z. B. auf<br />

Facebook und Twitter);<br />

– Weiterbildung: Qualifizierung von rund 44.000 Mitarbeitern<br />

entlang der Wertschöpfungskette in den letzten zwei Jahren;<br />

– Personalentwicklung: z. B. <strong>Daimler</strong> Academic Programs.<br />

Mehr zu ELAB: Online J03<br />

Unsere HR-Organisation. Das Ressort Personal ist für alle Funktionen<br />

und Prozesse der Personalarbeit weltweit zuständig. An<br />

seiner Spitze steht der Personalvorstand, der gleichzeitig auch<br />

Arbeitsdirektor für den Konzern ist. Er ist zudem für die Einhaltung<br />

der internationalen Arbeitsstandards des UN Global Compact sowie<br />

der sich aus diesen ableitenden Arbeitsstandards – beispielsweise<br />

der ILO – verantwortlich. Das Personalressort gliedert sich in drei<br />

Aufgabenbereiche:<br />

– Konzernfunktionen, die für die Personalstrategie, -politik und<br />

-richtlinien im Konzern zuständig sind,<br />

– divisional ausgerichtete Personalfunktionen, die die Personalarbeit<br />

in den Geschäftsfeldern und an den Standorten verantworten<br />

und für die Umsetzung der Personalstrategie zuständig<br />

sind, und


– Servicebereiche, die regional gebündelte Dienstleistungen<br />

des Personalbereichs erbringen.<br />

Organisationsaufbau HR: Online J04<br />

Erfolgsmessung und Transparenz durch Kennzahlen. Als<br />

wesentliches Steuerungsinstrument setzen wir eine „Global Human<br />

Resources Scorecard“ ein, die auf das Zielsystem des Gesamtunternehmens<br />

abgestimmt ist. Durch Erfolgsfaktoren und 21 zugeordnete<br />

Messgrößen, die „Key Performance Indicators“ (KPI),<br />

lassen sich gezielt globale Human-Resources-Kennzahlen erheben.<br />

So sind Personalprozesse und -maßnahmen im Konzern und den<br />

Divisionen auch in Bezug auf den Nachhaltigkeitserfolg messbar.<br />

Das schafft Transparenz und gibt durch ein Best-Practice-Sharing<br />

zugleich Impulse für eine stetige Verbesserung. Zu den KPI gehören<br />

etwa der Mitarbeiter-Commitment-Index, Qualifikationskennzahlen,<br />

eine Kennzahl zu den Effekten des demografischen Wandels<br />

(„Ageing Effects“) sowie die Anzahl von Frauen im Management.<br />

HR Scorecard: Online J05<br />

___Belegschaft und<br />

Beschäftigungsentwicklung<br />

271.370<br />

Mitarbeiter weltweit<br />

<strong>2011</strong> im <strong>Daimler</strong>-<br />

Konzern beschäftigt<br />

Am 31. Dezember <strong>2011</strong> beschäftigte<br />

der <strong>Daimler</strong>-Konzern weltweit 271.370<br />

Mitarbeiter, 11.270 mehr als im Jahr<br />

zuvor. An den meisten Standorten haben<br />

wir zusätzliche Beschäftigungen geschaffen.<br />

An Standorten mit langfristig erhöhtem<br />

Kapazitätsbedarf haben wir die<br />

Stammbeschäftigung erweitert, überwiegend<br />

durch die unbefristete Übernahme<br />

von Auszubildenden und die unbefristete Übernahme von Zeitarbeitnehmern.<br />

Flexibilisierung. Angesichts der weltweit immer turbulenteren<br />

Märkte und der daraus resultierenden Prognoseunsicherheit wird<br />

Flexibilisierung immer wichtiger, um Marktchancen nutzen und<br />

Risiken abfangen zu können. Der HR-Beitrag hierzu gewinnt damit<br />

zunehmend an Bedeutung. So trägt HR im gegenwärtigen Marktumfeld<br />

verantwortungsvoll zur nachhaltigen Beschäftigung an unseren<br />

Standorten wie auch zu einer positiven Arbeitsmarktentwicklung<br />

in deren Umfeld bei. Auf diese Weise gelang es uns <strong>2011</strong>, kurzfristig<br />

entstandene Marktchancen durch flexiblen Personaleinsatz und<br />

flexible Arbeitszeit gezielt zu nutzen und damit Beschäftigung nachhaltig<br />

zu sichern. Zum Beispiel haben wir in Zusatzschichten gearbeitet,<br />

wobei uns Arbeitszeitkonten und Zeitarbeit halfen, die Kundenwünsche<br />

zu erfüllen. Vor diesem Hintergrund bauen wir unsere<br />

Fluktuationsrate (in Prozent)<br />

Konzern (weltweit)<br />

Deutschland<br />

USA<br />

Übrige Welt<br />

Frauen (weltweit)<br />

Jahresendstand<br />

Afrika<br />

Asien<br />

Australien<br />

Europa<br />

davon in Deutschland<br />

Nordamerika inkl. Mexiko<br />

Süd- und Mittelamerika<br />

Mercedes-Benz Cars<br />

<strong>Daimler</strong> Trucks<br />

<strong>Daimler</strong> Financial Services<br />

Mercedes-Benz Vans<br />

<strong>Daimler</strong> Buses<br />

Sales & Marketing<br />

Sonstige<br />

Gesamtbelegschaft<br />

Weitere Mitarbeiterkennzahlen: Online J07<br />

Unsere Mitarbeiter__88__89<br />

2009<br />

9,7<br />

4,1<br />

35,8<br />

15,0<br />

8,5<br />

Gesamtbelegschaft nach Regionen und Geschäftsfeldern<br />

2009<br />

6.059<br />

18.863<br />

1.203<br />

192.199<br />

162.565<br />

23.221<br />

14.862<br />

93.572<br />

70.699<br />

6.800<br />

15.226<br />

17.188<br />

47.625<br />

5.297<br />

256.407<br />

2010<br />

4,9<br />

2,8<br />

14,1<br />

7,2<br />

5,4<br />

2010<br />

6.060<br />

18.123<br />

1.240<br />

194.790<br />

164.026<br />

24.661<br />

15.226<br />

96.281<br />

71.706<br />

6.742<br />

14.557<br />

17.134<br />

48.299<br />

5.381<br />

260.100<br />

Personalflexibilität weiter aus und verbessern den Einsatz der Instrumente.<br />

Vergütung von Zeitarbeitnehmern: Seite 90 ff.<br />

Flexible Arbeitszeitregelungen: Online J06<br />

<strong>2011</strong><br />

4,2<br />

2,7<br />

6,8<br />

6,6<br />

4,8<br />

Die weltweite Fluktuationsrate in unserem Unternehmen liegt bei<br />

4,2 Prozent und ist gegenüber dem Vorjahr weiterhin leicht gesunken.<br />

Aufgrund der wirtschaftlichen Erholung des US-Marktes liegt<br />

die Fluktuationsquote in den USA mit 6,8 Prozent deutlich unter<br />

dem Vorjahreswert von 14,1 Prozent. In die Fluktuationsquote<br />

gehen auch Frühpensionierungen, Ausscheidungsvereinbarungen,<br />

Altersteilzeitverträge (speziell in Deutschland) und Layoffs (USA)<br />

ein.<br />

<strong>2011</strong><br />

6.312<br />

18.153<br />

1.172<br />

201.354<br />

167.684<br />

27.689<br />

16.690<br />

99.091<br />

77.295<br />

7.065<br />

14.889<br />

17.495<br />

49.699<br />

5.836<br />

271.370


<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.<br />

http://nachhaltigkeit.daimler.com<br />

___Leistung und Vergütung<br />

Wir setzen auf eine wettbewerbsfähige Vergütungspolitik, die sich<br />

gleichermaßen an den Kriterien Wirtschaftlichkeit und Attraktivität<br />

orientiert. Unser Gesamtvergütungskonzept folgt weltweit den<br />

gleichen Grundsätzen. Dazu zählt etwa die Kombination von fixen<br />

und variablen Vergütungsbestandteilen. Rahmenbedingungen und<br />

Mindestanforderungen für Vergütungssysteme sind in unserer<br />

neuen globalen Vergütungsrichtlinie beschrieben.<br />

Unsere neue globale Vergütungsrichtlinie: Online J08<br />

Orientiert am Markt. Die Gesellschaften im <strong>Daimler</strong>-Konzern handeln<br />

in Bezug auf den Lohn in Übereinstimmung mit den jeweils relevanten<br />

Gesetzen und – soweit vorhanden – Tarifverträgen. Darüber<br />

hinaus orientieren sie sich bei der Einkommensfindung grundsätzlich<br />

am Markt, d. h. am Vergleich mit anderen Unternehmen. Für<br />

das Spektrum der Konzerngesellschaften (Fahrzeugproduktion bzw.<br />

Fahrzeugimport und -verkauf) liegen die Marktlöhne über lokalen<br />

Mindestlöhnen. Die weitaus meisten Konzerngesellschaften gewähren<br />

zusätzliche Leistungen, die in der Summe vorhandene gesetzliche<br />

Mindestniveaus übersteigen. Dazu gehören etwa freiwillige Versicherungen<br />

oder andere Versorgungsleistungen.<br />

Variable Vergütung für Führungskräfte. Je verantwortungsvoller<br />

die Position einer Führungskraft, desto höher ist der variable Vergütungsanteil.<br />

Dieser ist sowohl an die individuelle Leistung als<br />

auch an die wirtschaftliche Entwicklung des Unternehmens gekoppelt.<br />

Im mittleren und oberen Management ist die variable Vergütung<br />

weltweit einheitlich geregelt. Das gilt auch für die aktienorientierte<br />

Vergütung, eine langfristig und nachhaltig angelegte Vergütungskomponente<br />

für das Management. Basis für die Festlegung<br />

der variablen Vergütung ist ein Zielvereinbarungsprozess, den wir<br />

auf den Führungsebenen 1 bis 5 sowie bei gehobenen Sachbearbeitertätigkeiten<br />

weltweit unter einheitlichen Bedingungen gestalten.<br />

Auch Nachhaltigkeitsaspekte spielen hier eine Rolle: So vereinbaren<br />

wir mit unseren Führungskräften abhängig von der Funktion und<br />

Ebene auch Diversity- und Compliance-Ziele.<br />

Leistungsbeurteilung und Führen mit Zielen: Online J09<br />

Die Leistungsergebnisse aus dem jährlichen Führungsprozess<br />

sind nicht nur Basis der Vergütung, sie dienen auch als Grundlage<br />

für unsere Miterabeiterentwicklung und das Potenzialmanagement.<br />

Führungskräfteentwicklung und Potenzialmanagement: Seite 97<br />

Grundlagen für tarifliche Leistungsentgelte: Online J10<br />

Faires Entgelt für Zeitarbeitnehmer. Um flexibler zu sein und<br />

unsere Stammbelegschaft abzusichern, setzen wir auch Zeitarbeitnehmer<br />

ein. Dabei kooperieren wir ausschließlich mit tarifgebundenen<br />

gewerblichen und gemeinnützigen Organisationen zur Arbeitnehmerüberlassung,<br />

die eine Genehmigung der Bundesagentur<br />

für Arbeit besitzen. Im gewerblichen Bereich entspricht das Entgelt<br />

der Zeitarbeitnehmer dem Einstellentgelt eigener Mitarbeiter von<br />

<strong>Daimler</strong>. In Rahmenverträgen mit den Verleihbetrieben gewähren wir<br />

eine Zulage in Höhe der Differenz zwischen dem Bruttoentgelt nach<br />

dem jeweiligen Tarifvertrag der Zeitarbeitsbranche und dem tarif -<br />

lichen Einstiegsentgelt bei <strong>Daimler</strong>. Sofern ein Standort mehr flexibles<br />

Personal als 8 Prozent der gewerblichen Stammbelegschaft<br />

„ Spitzenleistung<br />

hängt nicht von<br />

Nationalität,<br />

Geschlecht oder<br />

Herkunft ab.“<br />

Ein Gespräch mit Wilfried Porth, Vorstandsmitglied der <strong>Daimler</strong> AG,<br />

Personal und Arbeitsdirektor<br />

DIALOG


___Mit der Fortschreibung der Vereinbarung „Zukunftssicherung<br />

2012“ haben Sie Ihren fest angestellten Mitarbeitern<br />

in Deutschland eine Beschäftigungsgarantie bis Ende 2016<br />

gegeben. Wie kann <strong>Daimler</strong> trotzdem flexibel sein? Geht die<br />

Beschäftigungsgarantie womöglich auf Kosten von Zeitarbeitnehmern?<br />

Wilfried Porth: Die „Zukunftssicherung <strong>Daimler</strong>“ ist für unsere<br />

Belegschaft eine ganz zentrale Regelung, da sie die Elemente hohe<br />

Flexibilität sowie Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit und der<br />

Beschäftigung gut kombiniert. Außerdem hat sich die bisherige<br />

Zukunftssicherung rundum bewährt – nicht zuletzt auch in wirtschaftlich<br />

schwierigeren Zeiten. Diese hervorragende Bilanz hat<br />

dazu geführt, dass wir unsere Regelung im Schulterschluss mit<br />

den Arbeitnehmervertretern fortschreiben konnten. Der Einsatz<br />

von Zeitarbeitskräften ist für uns ein Instrument, um flexibel auf<br />

unterschiedliche Auslastungssituationen reagieren zu können.<br />

Zeitarbeitnehmer ergänzen dabei die Stammbelegschaft und ersetzen<br />

sie nicht. Für den Einsatz der Zeitarbeit haben wir klare Regelungen,<br />

von denen wir meinen, dass sie besser sind als in vielen<br />

anderen Unternehmen. Das betrifft Quoten von Zeitarbeitskräften<br />

in der Produktion und auch die faire Bezahlung – das viel diskutierte<br />

Stichwort „Equal Pay“ ist bei uns seit Langem umgesetzt.<br />

___Der Trend zur Elektromobilität revolutioniert mit der<br />

Automobiltechnik auch die Qualifizierungs- und Ausbildungsprofile.<br />

Was tut <strong>Daimler</strong>, um Techniker und Ingenieure zu<br />

gewinnen, die über die gesuchten „grünen“ Qualifikationen<br />

verfügen?<br />

Porth: Es ist kein Geheimnis, dass Experten auf diesem Gebiet sehr<br />

gefragt sind und der Konkurrenzkampf unter Arbeitgebern groß ist.<br />

Daher arbeiten wir eng mit Hochschulen auf diesen Feldern zusammen.<br />

Wir setzen aber zusätzlich auf die gezielte Ausbildung und<br />

Qualifizierung unserer eigenen Mitarbeiter. So haben wir in den letzten<br />

zwei Jahren rund 44.000 Beschäftige vor allem in alternativen<br />

Antriebskonzepten und Leichtbau geschult. Das werden wir weiter<br />

intensivieren.<br />

___<strong>2011</strong> jährte sich das Anwerbeabkommen mit der Türkei<br />

zum 50. Mal. <strong>Daimler</strong> beschäftigt in Deutschland heute rund<br />

6.000 türkische Mitarbeiter. Bewerten Sie das als Erfolgsgeschichte<br />

der Integration?<br />

Porth: Auf jeden Fall. Wir haben türkischstämmige Kollegen, die<br />

heute in dritter Generation bei uns arbeiten. Und darüber freuen wir<br />

uns. Unsere türkischen Mitarbeiter sind aus keinem Bereich mehr<br />

wegzudenken – von der Montage bis zum Management. Und genau<br />

so muss es auch sein. Spitzenleistung hängt nicht von Nationalität,<br />

Geschlecht oder Herkunft ab. Und Integration ist eine Gemeinschaftsleistung:<br />

Sie braucht Politiker, Lehrer, Erzieher, Freunde,<br />

Nachbarn, Vereinskameraden – aber eben auch Arbeitgeber, Kollegen<br />

und Netzwerke. Bei uns im Unternehmen haben wir etwa den<br />

<strong>Daimler</strong>-Türk-Treff, eines der größten und ältesten Mitarbeiternetzwerke<br />

Deutschlands. Der Türk-Treff engagiert sich seit fast<br />

20 Jahren dafür, dass es bei <strong>Daimler</strong> kein Neben- oder gar Gegeneinander<br />

der Kulturen gibt, sondern ein Miteinander.<br />

Unsere Mitarbeiter__90__91<br />

„<br />

Grundsätzlich sind wir offen,<br />

neue flexible Arbeitszeitmodelle<br />

für alle Belegschaftsgruppen<br />

anzugehen.“<br />

Wilfried Porth<br />

___<strong>2011</strong> hat <strong>Daimler</strong> das Generationenmanagement als<br />

zukunftsorientierte Initiative in seiner HR-Strategie verankert.<br />

Welche Konsequenzen hat das konkret?<br />

Porth: Wir sehen gerade an unseren deutschen Standorten, dass<br />

der Anteil der Mitarbeiter über 50 Jahre in den nächsten 10 Jahren<br />

stark ansteigen wird. Darauf bereiten wir uns vor, denn gerade in der<br />

Produktion müssen wir mit ergonomischer Arbeitsplatzgestaltung<br />

sicherstellen, dass auch Ältere mit ihren jeweiligen Fähigkeiten<br />

eingesetzt werden können. Dazu gehören aber auch die betriebliche<br />

Gesundheitsvorsorge – wie das bewährte Kraftwerk Mobil in<br />

der Produktion – und lebenslanges Lernen. Als vorausschauende<br />

Planungsmaßnahme analysieren wir mit unserem HR Resource<br />

Management auch die Qualifikationsstruktur an einzelnen Standorten<br />

und die zukünftigen Bedarfe, um frühzeitig reagieren zu können.<br />

___Die Politik diskutiert weiter über eine gesetzliche Quote<br />

für den Frauenanteil in Führungspositionen. <strong>Daimler</strong> lehnt<br />

diese ab. Was ist Ihr Lösungsweg?<br />

Porth: <strong>Daimler</strong> hat sich bereits 2007 darauf festgelegt, bis 2020<br />

einen Anteil von 20 Prozent der leitenden Führungspositionen mit<br />

Frauen zu besetzen. Gerade für uns als technisch geprägtes Unternehmen<br />

ist dies ein ziemlich anspruchsvolles Ziel, ganz klar. Um dieses<br />

Ziel zu erreichen, haben wir fest umrissene Zwischenetappen<br />

mit unseren Führungskräften – übrigens auch bei den Vorständen –<br />

vereinbart. Und ich kann sagen, wir sind auf einem sehr guten Weg.<br />

Zudem bemühen wir uns zum einen um den ingenieurwissenschaftlichen<br />

Nachwuchs und versuchen ganz gezielt, Mädchen für technische<br />

Berufe zu begeistern, indem unsere Ingenieure in die Schulen<br />

gehen und von ihrem Arbeitsalltag berichten. Zum anderen bieten<br />

wir Vätern wie Müttern flexible Arbeitszeitmodelle sowie bis Ende<br />

2012 rund 570 Krippenplätze zur Kinderbetreuung an allen 14 deutschen<br />

Standorten an. Mir ist auch wichtig zu erwähnen, dass wir<br />

bereits seit 2006 Diversity-Workshops durchführen, Mentoring- und<br />

Tandemprogramme sowie eine Reihe von Frauen- und Ingenieurinnen-Netzwerken<br />

auf den Weg gebracht haben.


<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.<br />

http://nachhaltigkeit.daimler.com<br />

nutzt und dies mit dem Betriebsrat vereinbart hat, erhalten alle Zeitarbeitnehmer<br />

darüber hinaus auch die tariflichen Schichtzuschläge<br />

der Metallbranche.<br />

Diskriminierung vermeiden. Die Ungleichbehandlung von Mitarbeitern<br />

mit gleichen Leistungen bei gleichen Aufgaben und Verantwortlichkeiten<br />

ist bei <strong>Daimler</strong> nicht zulässig. Um in Einstellungsprozessen<br />

eine geschlechtsspezifische oder andere Diskriminierung<br />

auszuschließen, orientiert sich die fixe Grundvergütung an der<br />

Funktion und der entsprechenden Ebene. Dem gleichen Ziel dienen<br />

Verfahren, die wir bei der regelmäßigen Einkommensüberprüfung<br />

anwenden, so zum Beispiel Dokumentationspflicht, Mehraugenprinzip<br />

sowie auf einer zentralen Software aufbauende nachvollziehbare<br />

und transparente Prozesse. Bei der <strong>Daimler</strong> AG in Deutschland<br />

stehen prinzipiell alle Nebenleistungen für Vollzeitangestellte<br />

auch Teilzeitbeschäftigten offen. Eine Ausnahme stellt die Vergabe<br />

von Dienstwagen dar. Für vorübergehend Beschäftigte gelten einige<br />

sachlich begründete Sonderregelungen.<br />

Attraktive Wege zur Altersvorsorge. <strong>Daimler</strong> bietet seinen Mitarbeitern<br />

weltweit attraktive Altersvorsorgemodelle an, die sich<br />

nach der üblichen Marktpraxis in den verschiedenen Ländern richten.<br />

Die allgemein geltenden Anforderungen haben wir in unserer<br />

konzernweiten „General Pension Policy“ formuliert. Danach sollen<br />

die zugesagten Leistungen zu einer ausreichenden Absicherung im<br />

Ruhestand beitragen, für das Unternehmen plan- und erfüllbar sein<br />

und risikoarm gestaltet werden. Über die vom Unternehmen finanzierten<br />

Zusagen hinaus bieten wir verschiedene Modelle zur Entgeltumwandlung<br />

an. So können die Mitarbeiter zusätzlich Möglichkeiten<br />

der steuerlichen Förderung nutzen.<br />

Mehr zu Altersvorsorge und Entgeltumwandlung: Online J11<br />

Aufwendungen für Altersvorsorge im <strong>Daimler</strong>-Konzern<br />

Angaben in Mrd. Euro<br />

Barwert der Pensionsverpflichtungen<br />

zum 31.12. 1<br />

2009 2010 <strong>2011</strong><br />

16,5 17,7 19,1<br />

Zahlungen an Pensionäre<br />

Aufwendungen für staatliche<br />

0,8 0,8 0,8<br />

und externe Pensionspläne<br />

1,0 1,2 1,3<br />

Die Zahlen sowie weiterführende Angaben finden Sie auf den Seiten 217– 221<br />

in unserem Geschäftsbericht <strong>2011</strong>.<br />

1 Die Höhe dieser Barwerte ist stark von den jährlich festzulegenden bilanziellen<br />

Bewertungsparametern, insbesondere des Abzinsungssatzes, abhängig.<br />

___Arbeitgeberattraktivität und<br />

Mitarbeiterorientierung<br />

Das Bemühen um gute und gerechte Arbeitsbedingungen ist eine<br />

ethische Grundforderung an uns als weltweit tätiger Arbeitgeber.<br />

Angesichts des zunehmenden Fachkräftemangels vor allem in<br />

Deutschland kommt jedoch eine weitere Herausforderung hinzu: Wir<br />

stehen heute mit anderen Unternehmen in direkter Konkurrenz um<br />

die besten Nachwuchskräfte und müssen unsere Attraktivität<br />

als Arbeitgeber im Wettbewerb erweisen. Dabei kommt es für uns<br />

umso mehr darauf an, genau hinzuhören, welche Ansprüche und<br />

Bedürfnisse unsere Mitarbeiter haben und wie ihre Meinung zu<br />

ihren Arbeitsbedingungen und strategischen Unternehmensthemen<br />

aussieht.<br />

Unsere Nachwuchsprogramme: Seite 96 f.<br />

Positiver Trend bei der Mitarbeiterzufriedenheit. Regelmäßige<br />

Befragungen zur Messung der Mitarbeiterzufriedenheit sind für<br />

<strong>Daimler</strong> ein wichtiges Instrument der Führungs- und Organisationsentwicklung.<br />

Wir führen sie im Gesamtunternehmen, in Konzerngesellschaften<br />

und ergänzend auch in einzelnen Unternehmensbereichen<br />

durch. Bei konzernweiten Befragungen setzen wir weltweit<br />

standardisierte Methoden ein. Kerninhalte sind die Verbundenheit<br />

und Identifikation der Mitarbeiter mit dem Unternehmen, ihre Zufriedenheit<br />

mit der Arbeits- und Führungssituation – diese Ergebnisse<br />

fließen in den Employee Commitment Index (ECI) ein – sowie derzeit<br />

ihre Vertrautheit mit unseren Unternehmenswerten und Compliance-Regelungen.<br />

63<br />

Punkte<br />

erreichte der ECI-<br />

Wert in der aktuellen<br />

Mitarbeiterumfrage<br />

Ergebnisse der Mitarbeiterbefragung: Online J12<br />

Im September <strong>2011</strong> haben wir turnusgemäß<br />

die weltweite Mitarbeiterbefragung<br />

(<strong>Daimler</strong> Employee Survey) durchgeführt.<br />

Die hohe Rücklaufquote von<br />

73 Prozent zeigt, dass die Befragung als<br />

Element der <strong>Daimler</strong>-Feedbackkultur<br />

akzeptiert ist. Der ECI-Wert erreicht<br />

63 Indexpunkte (–0,5 Prozent gegenüber<br />

2010) und stabilisiert sich im externen<br />

Vergleich damit auf einem überdurchschnittlichem<br />

Niveau.<br />

Balance ermöglichen. Die heutige, durch Globalisierung und beschleunigten<br />

technologischen Wandel geprägte Arbeitswelt schafft<br />

neue Chancen, aber sie fordert auch neue Antworten: etwa darauf,<br />

wie eine nachhaltige Balance zwischen einem erfüllenden Berufsund<br />

Privatleben gelingen kann. Für uns verbindet sich damit auch die<br />

Frage, wie wir die Leistungsfähigkeit und Leistungsbereitschaft<br />

unserer Beschäftigten langfristig sichern können. Um das zu erreichen,<br />

müssen wir die Beziehungen zwischen Mitarbeitern und dem<br />

Unternehmen neu gestalten.<br />

– Unser Ziel ist es, zeitgemäße Wege der Verzahnung von Arbeitsund<br />

Privatleben zu einem prägenden Bestandteil unserer Unternehmenskultur<br />

zu machen.<br />

– Dabei wollen wir bewusst individuelle Lebenskonzepte fördern;<br />

nicht zuletzt, weil sie die Vielfalt der Belegschaft widerspiegeln


und weil sie uns helfen, das fachliche Know-how und den Erfahrungsschatz<br />

unserer Mitarbeiter zu halten, auch wenn sie ihre<br />

Berufstätigkeit zeitweilig unterbrechen oder reduzieren.<br />

– Maßnahmen zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie spielen bei<br />

der Gewinnung qualifizierter Nachwuchs- und Führungskräfte<br />

eine wichtige Rolle. Einen Beitrag dazu leisten unsere betriebsnahen<br />

Kinderkrippen für Kinder bis 3 Jahre, die wir weiter ausbauen.<br />

Bis Sommer <strong>2011</strong> waren bereits 11 „sternchen“-Kinderkrippen<br />

mit insgesamt 471 Plätzen fertiggestellt.<br />

– Um genauer zu erfahren, welche Bedürfnisse unsere Beschäftigten<br />

haben und welche Schwierigkeiten sich in ihrer Alltagsorganisation<br />

stellen, haben wir <strong>2011</strong> eine repräsentative Befragung<br />

in unserer Belegschaft vorgenommen. Außerdem arbeiten wir<br />

gemeinsam mit der Abteilung Arbeits- und Organisationspsychologie<br />

der Universität Heidelberg in einem Forschungsprojekt zur<br />

Life-Balance.<br />

Befragung und Forschung zu Life-Balance: Online J13<br />

Flexibles Arbeiten als Grundbaustein der Work-Life-Integration.<br />

Die bislang vorliegenden Erkenntnisse machen deutlich: Ein<br />

entscheidendes Instrument für eine gelingende Verzahnung von<br />

Arbeits- und Privatleben sind flexible Arbeits(zeit)formen und<br />

-modelle. Derzeit gibt es bei der <strong>Daimler</strong> AG über 300 unterschiedliche<br />

Regelungen, von der klassischen Teilzeit über Jobsharingmodelle<br />

und Jobrotationen bis hin zum mobilen Arbeiten. Sie richten<br />

sich insbesondere an Mütter und Väter, ältere Mitarbeiter, Beschäftigte<br />

mit Behinderung, Mitarbeiter in Rehabilitations- oder Wiedereingliederungsphasen<br />

sowie Leistungsgewandelte, d. h. Beschäftigte,<br />

die nach einem Unfall oder einer Erkrankung dauerhaft behindert<br />

sind. Wir haben die Modelle so ausgestaltet, dass sie passgenaue<br />

Lösungen für unterschiedliche Lebenssituationen unserer Beschäftigten<br />

bieten.<br />

Im Jahr 2010 nahmen rund 500 Mitarbeiter eine Auszeit von 1 bis<br />

5 Jahren. Etwa 95 Prozent dieser Beschäftigten nutzen in der Regel<br />

ihre Wiedereinstellungszusage und kehren in den <strong>Daimler</strong>-Konzern<br />

zurück. Während Männer eine längere Freistellungsphase überwiegend<br />

für eine Weiterbildung oder eine Weltreise beantragen, nutzen<br />

Frauen diese Zeit häufig zur Kinderbetreuung und kehren dann<br />

meist in Teilzeitarbeit zurück.<br />

Unsere Modelle für flexibles Arbeiten im Überblick: Online J14<br />

Elternzeit und Rückkehr in den Beruf: Online J15<br />

___Diversity<br />

„Diversity Management ist kein Nice-to-have, sondern ein Business-<br />

Must.“ – Mit diesem Statement hat sich die <strong>Daimler</strong> AG und allen<br />

voran der Vorstand bereits im Jahr 2005 klar zur Vielfalt in unserem<br />

global agierenden Unternehmen bekannt. Die Potenziale, die in<br />

einem professionellen und langfristig angelegten Diversity Management<br />

liegen – und damit dessen Beitrag zur Wettbewerbsfähigkeit<br />

des Unternehmens – wurden schon früh erkannt. Dementsprechend<br />

haben wir die Voraussetzungen geschaffen, um <strong>Daimler</strong> zu einem<br />

der anerkanntesten Unternehmen für Diversity Management zu<br />

machen.<br />

Unsere Diversity-Organisation: Online J16<br />

Anteil der Frauen in der <strong>Daimler</strong> AG<br />

Angaben in Prozent Zielkorridore<br />

der BV<br />

(<strong>2011</strong>–2015)<br />

Belegschaft<br />

12,5–15<br />

Angestellte<br />

–<br />

Ausbildung<br />

Gewerblich-technische<br />

22–26<br />

Berufsausbildung<br />

13–16<br />

Führungsfunktion Ebene 4 14–18<br />

Führungsfunktion Ebene 5 4–6<br />

Leitende Führungspositionen –<br />

Diversity-Kennzahlen<br />

Angaben in Prozent<br />

Anteil ausländischer Mitarbeiter<br />

– Konzern Deutschland<br />

Anteil Mitarbeiter in Teilzeit<br />

– <strong>Daimler</strong> AG (Deutschland)<br />

– Teilzeitquote Frauen<br />

– Teilzeitquote Männer<br />

Anteil Mitarbeiter in Elternzeit<br />

– <strong>Daimler</strong> AG (Deutschland)<br />

– davon Frauen<br />

– davon Männer<br />

Unsere Mitarbeiter__92__93<br />

Stand Stand Stand<br />

31.12.2009 31.12.2010 31.12.<strong>2011</strong><br />

11,4<br />

6,4<br />

62,5<br />

37,5<br />

1,1<br />

58,4<br />

41,6<br />

11,1<br />

6,4<br />

64,8<br />

35,2<br />

1,1<br />

62,4<br />

37,6<br />

11,1<br />

6,9<br />

61,4<br />

38,6<br />

1,7<br />

63,4<br />

36,6<br />

Angaben in Jahren<br />

Stand Stand Stand<br />

31.12.2009 31.12.2010 31.12.<strong>2011</strong><br />

Altersdurchschnitt<br />

– Belegschaft, Konzern (weltweit)<br />

41,4 41,9 41,9<br />

– Frauen, Konzern (weltweit)<br />

39,2 39,7 39,8<br />

– Belegschaft, <strong>Daimler</strong> AG (Deutschland) 42,5 42,9 43,0<br />

– Frauen, <strong>Daimler</strong> AG (Deutschland)<br />

39,9 40,3 40,4<br />

Durchschnittliche Betriebszugehörigkeit<br />

– Belegschaft, <strong>Daimler</strong> Konzern (weltweit)<br />

– Frauen Konzern (weltweit)<br />

– Belegschaft, <strong>Daimler</strong> AG (Deutschland)<br />

– Frauen <strong>Daimler</strong> AG (Deutschland)<br />

Schwerbehinderten-Anteil: Online J17<br />

Stand Stand Stand<br />

31.12.2009 31.12.2010 31.12.<strong>2011</strong><br />

13,1<br />

24,2<br />

20,7<br />

11,7<br />

11,7<br />

3,5<br />

8,3<br />

15,4<br />

12,5<br />

18,1<br />

15,4<br />

13,5<br />

24,3<br />

20,6<br />

11,3<br />

12,4<br />

3,5<br />

8,9<br />

16,0<br />

13,1<br />

18,7<br />

16,0<br />

13,9<br />

24,9<br />

20,4<br />

11,3<br />

12,9<br />

4,0<br />

10,6<br />

15,9<br />

12,9<br />

18,8<br />

15,9


__Erfolgreiche Mischung<br />

ZIEL<br />

Diversity Management.<br />

<strong>Daimler</strong> will im Diversity<br />

Management zu den Spitzenreitern<br />

der deutschen Automobilindustrie<br />

gehören. Dazu<br />

soll Diversity in Personalprozessen<br />

und in der Unternehmenskultur<br />

verankert werden.<br />

ZIELHORIZONT<br />

2020<br />

ERREICHTES<br />

Verankerung von Diversity im<br />

Performance- und Potenzialbeurteilungsprozess.<br />

Ziel erreicht<br />

Seite 39<br />

1<br />

Generationenvielfalt<br />

KPI misst „Ageing Effects“. Bis 2021 wird die 2 Hälfte unserer Stammbelegschaft<br />

in Deutschland über 50 Jahre alt sein. Deshalb haben wir das Generationenmanagement in unserer<br />

HR-Strategie verankert. Ein neuer, <strong>2011</strong> eingeführter Key Performance Indicator (KPI) erfasst wesentliche<br />

Auswirkungen der Altersverschiebung. Daran richten wir unsere künftigen Maßnahmen aus.<br />

Kraftwerk<br />

Mobil<br />

Fitnesstraining am Arbeitsplatz.<br />

Mit dem „Kraftwerk Mobil“ trainieren und stärken<br />

unsere Mitarbeiter ihre Bauch- und Rückenmuskulatur<br />

direkt am Arbeitsplatz. Dieses Angebot wird<br />

von vielen Mitarbeitern genutzt. In 9 Werken rollt<br />

das mobile Fitnessgerät regelmäßig ans Band.<br />

Frauen in<br />

Führung<br />

Erste Frau an der Unternehmensspitze.<br />

Seit Februar <strong>2011</strong> ist der Konzernvorstand<br />

von <strong>Daimler</strong> keine Männerdomäne<br />

mehr: Dr. Christine Hohmann-Dennhardt hat<br />

als Vorstandsmitglied der <strong>Daimler</strong> AG das neu<br />

geschaffene Ressort Integrität und Recht übernommen.


2<br />

3<br />

4<br />

20 %<br />

Steigender Frauenanteil im Aufsichtsrat. Auch im<br />

Aufsichtsrat strebt <strong>Daimler</strong> einen höheren Frauenanteil an. Mit<br />

Sari Baldau und Petraea Heynike als Vertreterinnen der Anteilseigner<br />

sind nun 20 Prozent des Aufsichtsrats mit Frauen besetzt.<br />

60Teilnehmerinnen<br />

<strong>Daimler</strong> Women Days. Wo einst Bertha Benz den Motor<br />

mitentwickelte, arbeiten heute immer mehr Frauen an der Entwicklung<br />

der Mobilität von morgen: Im Juli <strong>2011</strong> trafen sich 1 3 4<br />

60 Frauen mit Ingenieur- und IT-Hintergrund im Mercedes-Benz<br />

Museum in Stuttgart. Die Teilnehmerinnen der „<strong>Daimler</strong> Women<br />

Days“ sprachen mit Führungskräften und Personalexperten über<br />

die Karrieremöglichkeiten bei <strong>Daimler</strong>.<br />

Unsere Mitarbeiter__94__95<br />

Handlungsfelder und Ziele unseres Diversity Management.<br />

Eine Kultur der Vielfalt lässt sich nicht herbeireden. Sie braucht<br />

Rahmenbedingungen – wie die unmissverständliche Absage an jede<br />

Form der Diskriminierung und die Schaffung eines vorurteilsfreien<br />

Arbeitsumfeldes. Und sie braucht den Mut zur Gestaltung durch<br />

klare Zielsetzungen. Wir haben in unserer Diversity-Strategie drei<br />

Schwerpunkte gesetzt:<br />

– Förderung von Frauen in Führungspositionen (Gender Diversity):<br />

Konzernweit wollen wir bis 2020 den Anteil von Frauen<br />

in leitenden Führungspositionen auf 20 Prozent erhöhen. Aus<br />

diesem Ziel, das wir bereits 2007 definiert haben, leiten wir<br />

jeweils Jahresziele ab und berichten diese in verschiedenen<br />

Gremien. Am 31. Dezember <strong>2011</strong> waren bereits über 10 Prozent<br />

(2010: 9 Prozent) unserer leitenden Führungspositionen weltweit<br />

mit Frauen besetzt. Daneben gilt seit 2001 eine Betriebsvereinbarung,<br />

die Zielkorridore für die Erhöhung des Frauenanteils in<br />

allen Tätigkeitsbereichen der Tarifbeschäftigten vorgibt (aktuelle<br />

Zahlen siehe Tabelle auf Seite 93). Mentoringprogramme und<br />

Maßnahmen zur besseren Vereinbarkeit von Beruf und Familie<br />

unterstützen Frauen bei ihrem Weg auf der Karriereleiter. Außerdem<br />

sorgen wir für Vorbilder – mit Dr. Christine Hohmann-Dennhardt<br />

als erster Frau in unserem siebenköpfigen Konzernvorstand<br />

sowie Sari Baldau und Petraea Heynike auf der Anteilseignerseite<br />

unseres Aufsichtsrats.<br />

Diversity im Aufsichtsrat: Online J18<br />

– Generationenvielfalt als strategische Herausforderung:<br />

Derzeit liegt in unserer Stammbelegschaft in Deutschland der<br />

Anteil der Mitarbeiter, die 50 Jahre oder älter sind, noch bei rund<br />

30 Prozent. Dieser Anteil wird in den nächsten zehn Jahren<br />

ansteigen. Bis 2021 wird er auf etwa 50 Prozent steigen. Veränderte<br />

tarifliche und gesetzliche Rahmenbedingungen wie die<br />

Rente mit 67 verschärfen diesen demografischen Trend. Daraus<br />

ergeben sich zwei zentrale Aufgaben: das Management der älter<br />

werdenden Belegschaft – etwa durch die Nutzung des Erfahrungswissens<br />

und das Eingehen auf ihre veränderten Leistungsfähigkeit<br />

– sowie die Nachwuchssicherung und die Sicherung<br />

des Erfahrungswissens unserer Mitarbeiter.<br />

Altersdurchschnitt unserer Mitarbeiter: Online J19<br />

<strong>Daimler</strong> hat das Generationenmanagement <strong>2011</strong> als strategische<br />

Initiative in seiner HR-Strategie verankert und mit einer<br />

Band-breite an Maßnahmen unterlegt. Um deren Wirksamkeit<br />

messen zu können, haben wir <strong>2011</strong> – neben dem laufenden<br />

Reporting unserer Altersstrukturdaten – einen weiteren KPI eingeführt,<br />

der die „Ageing Effects“ beschreibt.<br />

– Türöffner Interkulturalität. Unsere Beschäftigten in Deutschland<br />

stammen aus über 140 verschiedenen Nationen. Als welt-


<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.<br />

http://nachhaltigkeit.daimler.com<br />

weit tätiges Unternehmen brauchen wir diese kulturell vielfältige<br />

Belegschaft, nicht zuletzt, weil sie ein besseres Gespür für die<br />

unterschiedlichen Wünsche unserer Kunden weltweit mitbringt.<br />

Wir fördern die Interkulturalität in unserem Unternehmen und<br />

den Umgang damit etwa durch Mentorings, Trainings zur interkulturellen<br />

Kompetenz, weltweite Personaleinsätze sowie das<br />

gezielte Recruiting von Mitarbeitern mit internationalem Profil.<br />

Unsere Vereinbarung „Fairness am Arbeitsplatz“: Online J20<br />

Entwicklung des Frauenanteils in der Gesamtbelegschaft: Online J21<br />

Sicherstellung von Lohngleichheit: Seite 90<br />

Aktivitäten des Generationenmanagements: Online J22<br />

Aktivitäten zur Interkulturalität: Online J23<br />

Maßnahmen und Projekte des Diversity Management: Online J24<br />

Auch über unsere Diversity-Schwerpunkte hinaus arbeiten wir<br />

daran, eine Kultur der Vielfalt noch besser in unserem Unternehmen<br />

zu verankern. So haben wir in allen Divisionen Thinktanks eingerichtet,<br />

in denen hierarchieübergreifend über aktuelle Herausforderungen<br />

und neue Ideen diskutiert wird. Mithilfe sogenannter<br />

„Speaker-Qualifikationen“ erweitern wir zudem unseren Pool<br />

professioneller Multiplikatoren zu Diversity-Themen. Schließlich<br />

bereiten wir eine unternehmensweite Diversity Management Scorecard<br />

vor.<br />

Diversity Management als Führungsaufgabe. Diversity Management<br />

ist eine Managementaufgabe, die alle Führungskräfte im Unternehmen<br />

betrifft. Deshalb gehört der Umgang mit Diversity-Fragen<br />

seit 2007 zu den Beurteilungskriterien bei der Leistungs- und Potenzialbewertung<br />

unserer Manager. Führungskräftetrainings und Diversity-Workshops<br />

dienen der Sensibilisierung und dem Kompetenzaufbau<br />

– etwa im Umgang mit mehrdeutigen Situationen oder beim<br />

Führen gemischter Teams.<br />

Führungskräfteentwicklung und Potenzialmanagement: Seite 97<br />

Heterogene Teams sind tatsächlich erfolgreicher. Interne Untersuchungen<br />

bei <strong>Daimler</strong> bestätigen, was bereits zahlreiche Studien<br />

zeigten: Bewusst gemischte Teams sind erfolgreicher. So wiesen<br />

bei einem 2009 durchgeführten Projekt heterogene Teams in der<br />

Mercedes-Benz S-Klasse-Produktion niedrigere Fehlerraten und<br />

Fehlzeiten auf. Außerdem entwickelten sie mehr Verbesserungsvorschläge.<br />

___Entwicklung und Förderung<br />

Hervorragend ausgebildete und qualifizierte Mitarbeiter sind entscheidend<br />

für unseren Unternehmenserfolg. Wir setzen daher in<br />

allen wichtigen Phasen des individuellen Ausbildungs- und Berufsweges<br />

mit passgenauen Programmen und Fördermaßnahmen an.<br />

Strategische Handlungsschwerpunkte sind:<br />

– die Berufsausbildung im technischen wie im kaufmännischen<br />

Bereich;<br />

– die Talentgewinnung und -entwicklung;<br />

– Weiterbildung und lebenslanges Lernen;<br />

– Führungskräfteentwicklung und Potenzialmanagement.<br />

Deren Aufbau und die Ausgestaltung dieser Handlungsschwerpunkte<br />

im internationalen Rahmen ist für uns zurzeit eine vorrangige<br />

Aufgabe.<br />

Ausbildung: fit für die Technologien von morgen. Wir bauen<br />

unser Berufsportfolio bedarfsgerecht und mit langfristiger Orientierung<br />

aus. Nach dieser Maßgabe haben wir unsere Ausbildungszahlen<br />

<strong>2011</strong> angepasst: Ende des Jahres beschäftigte <strong>Daimler</strong> weltweit<br />

8.499 Auszubildende (2010: 8.841, 2009: 9.151, 2008: 9.603,<br />

2007: 9.300). In Deutschland haben wir insgesamt 2.067 Auszubildende<br />

(2010: 2.034 Auszubildende, 2009: 2.341, 2008: 2.500,<br />

2007: 2.600) eingestellt.<br />

Das 2008 in unseren technischen Bereichen eingeführte <strong>Daimler</strong><br />

AusbildungsSystem DAS sichert durch gezielten Methodeneinsatz<br />

und didaktisch ausgearbeitete Lehrpläne eine gleichbleibend hohe<br />

Qualität und Effizienz in der Berufsausbildung der <strong>Daimler</strong>-Werke<br />

in Deutschland. Technische Neuerungen, etwa im Bereich „Green<br />

Technologies“, können mithilfe des Systems schnell in die Ausbildung<br />

einfließen. Derzeit erweitern wir das System für die kaufmännische<br />

Berufsausbildung der <strong>Daimler</strong>-Werke sowie die Bereiche Sales<br />

& Financial Services der <strong>Daimler</strong> AG.<br />

Ausbildung weltweit. Auf Basis des <strong>Daimler</strong>AusbildungsSystem<br />

(DAS) haben wir angepasste, weltweit einsetzbare Module für die<br />

technische Ausbildung beschrieben. Unter dem Titel „<strong>Daimler</strong>VocationalTrainingSystem“<br />

(DVTS) setzen wir damit Standards, die als<br />

Orientierung für Ausbilder und Auszubildende dienen. Unser Ziel ist<br />

es, den Ausbildungsverantwortlichen im Ausland ein einheitliches<br />

Ausbildungskonzept zur Verfügung zu stellen. Den nachhaltigen<br />

Auf- und Ausbau der <strong>Daimler</strong>-Ausbildungszentren in aller Welt unterstützen<br />

wir zudem durch gezielte Weiterbildungsangebote für Ausbilder,<br />

Beratung bei der Lehrplanentwicklung und die Bereitstellung<br />

von modernem Ausbildungsequipment.<br />

Mehr zu DAS und internationalen Ausbildungsprojekten: Online J25<br />

Talente gewinnen und entwickeln. Mit attraktiven Einstiegs- und<br />

Qualifizierungsprogrammen haben wir uns auch <strong>2011</strong> an talentierte<br />

Nachwuchskräfte gerichtet, um sie für unser Unternehmen zu<br />

gewinnen und ihnen bei <strong>Daimler</strong> gezielte Entwicklungsperspektiven<br />

zu bieten. Das Interesse an diesen Programmen ist nach wie vor<br />

groß, sodass wir im Jahr <strong>2011</strong> weltweit beispielsweise rund 500<br />

Hochschulabsolventen und Berufseinsteiger mit erster Praxiserfahrung<br />

für das Traineeprogramm CAReer einstellen konnten. Unsere<br />

wichtigsten Maßnahmen zur externen Gewinnung und internen<br />

Förderung von Talenten sind:<br />

– Talent trifft Stern: Kampagne für die Berufsausbildung bei<br />

Mercedes-Benz,<br />

– Duale Hochschule: Studium und Praxis im Wechsel,<br />

– <strong>Daimler</strong> Student Partnership: Förderprogramm für Studierende,<br />

– CAReer – The Talent Program: konzernweites Traineeprogramm<br />

für Hochschulabsolventen und Berufseinsteiger mit erster<br />

Praxiserfahrung,<br />

– <strong>Daimler</strong> Academic Programs: Erwerb eines Bachelor- oder<br />

Masterabschlusses für herausragende Mitarbeiter,<br />

– FacTS: Förderprogramm für Jungfachkräfte.


Zurzeit intensivieren wir vor allem den direkten Dialog mit Absolventen<br />

und Berufseinsteigern, vorrangig aus den Fachgebieten Engineering<br />

und IT. Zunehmend setzen wir dabei auf Social Media. In „Emerging<br />

Markets“ wie etwa China wird die Absicherung der Zielgruppenansprache<br />

ebenfalls immer wichtiger. Zudem soll das akademische<br />

Förderprogramm „<strong>Daimler</strong> Academic Programs“ mit weiteren Studiengängen<br />

und Teilnehmern ausgebaut sowie internationalisiert<br />

werden.<br />

Unsere Nachwuchsprogramme im Einzelnen: Online J26<br />

Unser Karriereportal: career.daimler.com<br />

Praktika, Abschlussarbeiten und Promotionen. Schüler und<br />

Studierende, die sich noch in der Orientierungsphase befinden,<br />

können über Praktika Einblick in unsere Betriebe gewinnen. Auch<br />

im Rahmen einer Ferienbeschäftigung haben sie Gelegenheit, ihren<br />

potenziellen Arbeitgeber kennenzulernen. In der letzten Phase<br />

des Studiums bieten wir den Studierenden alle Möglichkeiten, ob<br />

Diplom-, Bachelor- oder Masterarbeit. Hochschulabsolventen mit<br />

überdurchschnittlichem Studienabschluss können bei uns promovieren.<br />

So fördern wir auch den Wissenstransfer zwischen Hochschulen<br />

und <strong>Daimler</strong>.<br />

<strong>Daimler</strong>-Wissenschaftsförderung: Seite 110<br />

Weiterbildung und Qualifizierung. Ein effektives Wissensmanagement<br />

und der Grundsatz des lebenslangen Lernens prägen das<br />

Qualifizierungskonzept und die Arbeitsphilosophie des <strong>Daimler</strong>-Konzerns.<br />

In diesem Sinne fördert und regelt auch die Gesamtbetriebsvereinbarung<br />

Qualifizierung die betriebliche Weiterbildung. Einmal<br />

im Jahr sprechen Vorgesetzte und Mitarbeiter über Qualifizierungsthemen<br />

und vereinbaren – auf Basis unseres strategischen und<br />

operativen Bildungsbedarfs – Qualifizierungsmaßnahmen. Unsere<br />

Beschäftigten erhalten während ihres gesamten Berufslebens<br />

Qualifizierungs- und Weiterentwicklungsmöglichkeiten. Im Jahr<br />

<strong>2011</strong> haben wir ein besonderes Augenmerk auf Qualifizierungen auf<br />

dem Gebiet grüner Technologien gelegt und umfangreiche Ressourcen<br />

für Qualifizierungsmaßnahmen bereitgestellt. Jeder Mitarbeiter<br />

wurde im Schnitt 3,8 Tage (2010: 2,3 Tage; 2009: 2,4 Tage) im Jahr<br />

qualifiziert.<br />

Qualifizierung in Deutschland<br />

Investitionen für Qualifizierung in Mio. Euro<br />

Qualifizierungstage pro Mitarbeiter (gesamt)/Jahr<br />

Qualifizierungstage pro Mitarbeiterin/Jahr<br />

Qualifizierungsstunden pro Mitarbeiter/Jahr<br />

Auszubildende weltweit<br />

2009 2010 <strong>2011</strong><br />

59 73 101<br />

2,4 2,3 3,8<br />

erst ab <strong>2011</strong> erhoben<br />

3,8<br />

16,8 16,1 26,6<br />

9.151 8.841 8.499<br />

Die Integration neuer Technologien, von e-Vorlesungen bis hin zu<br />

interaktivem e-Learning, ist für uns ein wesentlicher Stellhebel für<br />

eine leistungsfähige und moderne Qualifizierung. Aktuell arbeiten<br />

wir an einer konzernweiten „<strong>Daimler</strong> Distance Learning“-Strategie.<br />

Ziel ist es, eine Handlungsempfehlung für einen einheitlichen Rahmen<br />

mit einer durchgängigen Lernarchitektur für den Einsatz innovativer<br />

Lernmethoden und -räume zu schaffen. Die erste Umsetzungsphase<br />

soll Anfa ng 2012 starten und im Jahr 2015 abgeschlossen<br />

sein. Ein wichtiges Pilotprojekt wird dabei die Einführung einer<br />

Unsere Mitarbeiter__96__97<br />

Lernplattform für Auszubildende und Ausbilder sein, die auf dem<br />

DAS aufbaut und ergänzende Vernetzungs- und Kommunikationsmöglichkeiten<br />

bietet.<br />

Strategisch ist für uns zudem der Transfer von Personalentwicklungs-<br />

und Qualifizierungskonzepten an unsere ausländischen<br />

Standorte wesentlich. So übertragen wir derzeit zum Beispiel Ausbildungs-<br />

und Weiterbildungskonzepte wie unseren Meisterentwicklungsprozess<br />

auf unseren neuen Standort in Ungarn.<br />

Fachliche und überfachliche Qualifizierungsschwerpunkte: Online J27<br />

Führungskräfteentwicklung und Potenzialmanagement. Basis<br />

unserer Führungskräfteentwicklung und unseres Potenzialmanagements<br />

ist die Leistungsbeurteilung im Rahmen des Führungsprozesses<br />

LEAD. Grundlage für die Bewertung sind unsere „Leadership<br />

Behaviors“, die die <strong>Daimler</strong>-Excellence-Kultur in der Praxis verankern<br />

und messbar machen. Sie enthalten auch Aspekte der Nachhaltigkeit<br />

und gesellschaftlichen Verantwortung:<br />

– Der Mitarbeiter handelt verantwortlich gegenüber der Gesellschaft,<br />

der Umwelt und wichtigen Interessengruppen,<br />

– orientiert seine Entscheidungen und die Zielerreichung an<br />

Nachhaltigkeit,<br />

– sorgt für die nachhaltige Weiterentwicklung des eigenen<br />

Bereichs,<br />

– trifft Entscheidungen unter Berücksichtigung ethischer Maßstäbe<br />

und Standards, der Verhaltensrichtlinie des Unternehmens<br />

sowie gesetzlicher und unternehmensinterner Regelungen.<br />

Der LEAD-Prozess bezieht konzernweit alle Manager und Spezialistengruppen<br />

ein, der NAVI-Prozess 100 Prozent der Tarifbelegschaft<br />

in Deutschland. Weltweit gibt es ähnliche Performance-Systeme<br />

auf Mitarbeiterebene.<br />

Leistung und Vergütung: Seite 90<br />

___Gesundheits- und Arbeitsschutz<br />

Mehr denn je stellt Gesundheit heute einen zentralen Unternehmenswert<br />

dar. Der demografische Wandel und die sich verändernde<br />

Arbeits- und Lebenswelt beeinflussen das Leistungspotenzial der<br />

Beschäftigten und stellen neue Anforderungen an unser Unternehmen.<br />

Dazu sind vorausschauende, effiziente und nachhaltige Lösungen<br />

ebenso im Gesundheitsschutz wie im Arbeitsschutz gefragt,<br />

dessen zentrales Ziel die Vermeidung arbeitsbedingter Gefährdungen<br />

für Leben und Gesundheit der Mitarbeiter ist. Verantwortlich für<br />

diese Aufgabenfelder ist unser zentraler Bereich „Health & Safety“,<br />

in dem wir die Arbeitsgebiete Arbeitsmedizin, Arbeitsschutz, betriebliche<br />

Gesundheitsförderung, Ergonomie, Sozialberatung und Integrationsmanagement<br />

gebündelt haben.<br />

Zu unseren Aktivitäten im Generationenmanagement: Seite 95<br />

Mitarbeiterschutz Fukushima: Online J28<br />

Infektionswelle EHEC O104: Online J29<br />

Unfallkennzahlen der <strong>Daimler</strong> AG <strong>2011</strong>: Online J30<br />

Reisemedizinische Betreuung: Online J31


<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.<br />

http://nachhaltigkeit.daimler.com<br />

Die <strong>2011</strong> abgeschlossene „Zukunftssicherung <strong>Daimler</strong>“, Ausbildungsund<br />

Qualifizierungsangebote, Diversity Management und Förderung der<br />

Chancengleichheit, Personalaufbau und Ergebnisbeteiligung – diese und<br />

weitere Beispiele stehen für mitarbeiterbezogene Nachhaltigkeit bei der<br />

<strong>Daimler</strong> AG. Seit Kurzem beteiligen sich zahlreiche Beschäftigte gemeinsam<br />

mit dem Unternehmen an dem neu gegründeten Spendenfonds Pro-<br />

Cent und engagieren sich somit über den betrieblichen Tellerrand hinaus<br />

auch selbst für nachhaltige Projekte. Zudem haben im Jubiläumsjahr<br />

<strong>2011</strong> viele Mitarbeiter ehrenamtlich zur erfolgreichen Umsetzung der<br />

Initiative „Wir bewegen was! – 125 Mitarbeiter-Projekte der Nachhaltigkeit“<br />

beigetragen. Mit der „Zukunftssicherung <strong>Daimler</strong>“ ist es gelungen,<br />

den Mitarbeitern für die nächsten Jahre eine gesicherte Perspektive zu<br />

geben. Bis Ende 2016 bleiben betriebsbedingte Kündigungen auch für<br />

künftige Beschäftigte ausgeschlossen und die Entgeltstrukturen sind<br />

langfristig abgesichert. Für Auszubildende gilt die Übernahmequote<br />

90:10 weiter, die bisher dazu führte, dass praktisch alle Auszubildenden<br />

unbefristet übernommen wurden. Die Leiharbeit in der Produktion bleibt<br />

nach wie vor vergleichsweise gut reguliert. Zukünftig sollte jedoch die<br />

Transparenz auch bei Werkverträgen erhöht werden.<br />

Der demografische Wandel wird immer bedeutender für eine nachhaltige<br />

Unternehmensentwicklung. Die Anpassung der Arbeitsbedingungen<br />

an Erfordernisse der älter werdenden Belegschaft ist bereits heute notwendig.<br />

Deshalb ist dringend zu empfehlen, dass aus den Analysen im<br />

Rahmen des HR Resource Management die richtigen Schlussfolgerungen<br />

für die unternehmensweite Implementierung von Generationenmanagement<br />

gezogen werden – und zwar als ganzheitlicher Ansatz im<br />

Sinne „guter Arbeit“, welcher Arbeitsorganisation, ergonomische<br />

Arbeitsplatzgestaltung, Gesundheitsvorsorge, Qualifizierung etc. integriert.<br />

Arbeitsbedingungen sind so zu gestalten, dass die Beschäftigten<br />

ihre Arbeit bis zu ihrer Rente gesund ausüben können. Dazu gehören<br />

z. B. Ergonomievorgaben bereits für die Produktionsplanung, angemessene<br />

Taktzeiten, Rotationsmöglichkeiten, Belastungswechsel. An allen<br />

Unternehmensstandorten sollten spezifische Projekte, die einen altersgerechten<br />

Einsatz der Beschäftigten ermöglichen, unter Beteiligung<br />

des Betriebsrats initiiert und umgesetzt werden.<br />

Gute Arbeitsbedingungen und hohe ergonomische Standards sind Elemente<br />

einer nachhaltigen Personalpolitik. Wirtschaftlichkeit und gute<br />

Arbeitsbedingungen sind kein Widerspruch. Beides ist notwendig und<br />

sollte gleichwertig behandelt werden, schon allein um die im <strong>Daimler</strong>-<br />

Zielsystem verankerte „Innovations- und Technologieführerschaft“ (die<br />

gute Arbeit in Entwicklung und Produktion voraussetzt) zu erreichen.<br />

Seit 2010 ist auch die Verpflichtung zu Nachhaltigkeit als strategische<br />

Dimension ins <strong>Daimler</strong>-Zielsystem integriert. Die zweite Erfindung des<br />

Automobils und das Angebot integrierter Mobilitätskonzepte sind entscheidende<br />

Faktoren für ökologische Nachhaltigkeit. Die dafür notwendige<br />

Produktion von emissionsreduzierten Autos sollte durch eine<br />

auf soziale Nachhaltigkeit setzende personalpolitische Strategie unterstützt<br />

werden. Hier gilt es, die Arbeitnehmervertretung bei arbeitspolitischen<br />

und unternehmensstrategischen Fragen zu beteiligen sowie<br />

die Beschäftigten in die Prozesse einzubeziehen, sie zu qualifizieren<br />

und „mitzunehmen“.<br />

Stuttgart, 13. Januar 2012<br />

STATEMENT<br />

Über den<br />

betrieblichen<br />

Tellerrand<br />

hinaus<br />

Dr. Jürgen Dispan, Wissenschaftlicher Mitarbeiter und Projektleiter<br />

beim IMU Institut.<br />

Das IMU Institut ist eine unabhängige Forschungs- und Beratungseinrichtung.<br />

Sozial- und wirtschaftswissenschaftliche Analysen,<br />

Gutachten und Konzepte werden von rund 30 Mitarbeitern in arbeitsorientierter<br />

Perspektive erstellt.<br />

Mehr Informationen unter: www.imu-institut.de


Internationale Leitsätze werden durch Richtlinien ergänzt. Bei<br />

<strong>Daimler</strong> gelten im Gesundheits- und Arbeitsschutz weltweit einheitliche,<br />

auf Prävention ausgerichtete Leitsätze, die von Unternehmensleitung<br />

und Weltarbeitnehmervertretung vereinbart wurden.<br />

Sie orientieren sich an Landesgesetzen sowie an den Richtlinien der<br />

Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) zum Gesundheits- und<br />

Arbeitsschutz (ILO /OSHMS 2001). Weltweit führt <strong>Daimler</strong> arbeitsmedizinische<br />

Untersuchungen und vielfältige präventive Maßnahmen<br />

zur Gesunderhaltung der Mitarbeiter sowie Maßnahmen zur<br />

ergonomischen Arbeitsplatzgestaltung und zum Arbeitsschutz<br />

durch. An Standorten wie Südafrika spielt zudem der Kampf gegen<br />

HIV/AIDS eine große Rolle.<br />

Die neue Konzernrichtlinie zum Arbeits- und Gesundheitsschutz ist<br />

seit 1. August <strong>2011</strong> in zehn Sprachen in unserer einheitlichen Richtliniendatenbank<br />

veröffentlicht. Diese eigenständige, übergeordnete<br />

Richtlinie beschreibt alle wesentlichen und allgemeingültigen Regelungen<br />

des Arbeits- und Gesundheitsschutzes im <strong>Daimler</strong>-Konzern.<br />

Aktivitäten der Landesgesellschaften gegen HIV/AIDS: Online J32<br />

Unsere Vereinbarungen zum Arbeitsschutz: Online J33<br />

Von der Prävention bis zur Rehabilitation: Gesundheitszentren<br />

an den Standorten. Vorrangiges Ziel der betrieblichen Gesundheitsförderung<br />

ist es, unsere Mitarbeiter zu einem gesundheitsorientierten<br />

Lebensstil und mehr Eigenverantwortung in Gesundheitsfragen<br />

zu motivieren. In fast allen deutschen Werken der <strong>Daimler</strong> AG<br />

gibt es mittlerweile Gesundheitszentren. Hier werden Mitarbeiter<br />

individuell beraten und können zahlreiche Angebote zur Prävention,<br />

Therapie und Rehabilitation praktisch direkt am Arbeitsplatz<br />

nutzen. Auch die jährliche standort- und bereichsübergreifende<br />

<strong>Daimler</strong>-Gesundheitskampagne will dazu beitragen, die Mitarbeiter<br />

für Gesundheitsthemen zu sensibilisieren.<br />

Gesundheitskampagne <strong>2011</strong>: Online J34<br />

Projekte und Initiativen des Arbeits- und Gesundheitsschutzes im<br />

Jahr <strong>2011</strong>:<br />

– Präzisierung der ergonomischen Arbeitsplatzanforderungen.<br />

Systematische Überprüfung der Planungs- und Produktionsprozesse<br />

in Bezug auf ergonomische Aspekte (Beanspruchung<br />

durch Körperhaltung, Körperkräfte usw.), verbesserte Erfassung<br />

und Dokumentation, Ergreifen präventiver Gestaltungsmaßnahmen<br />

– wie variable Arbeitshöhen, Handhabungshilfen usw. – in<br />

den Bereichen Pkw und Truck. Zentrales Ziel des Arbeitsgebietes<br />

Ergonomie ist die übergreifende Implementierung dieses Vorgehens<br />

in allen Geschäftsbereichen.<br />

Mehr zu unseren Aktivitäten im Bereich Ergonomie: Online J35<br />

– Pilotprojekt zum Profilvergleich. Im Rahmen des Integrationsmanagements,<br />

das dazu dient, Mitarbeiter mit gesundheitlichen<br />

Einschränkungen wieder dauerhaft in die bestehenden Arbeitsprozesse<br />

zu integrieren, testen wir zurzeit ein neu entwickeltes<br />

IT-System. Es kommt seit Frühjahr <strong>2011</strong> an den Pilotstandorten<br />

Sindelfingen, Untertürkheim und Wörth erfolgreich zum Einsatz<br />

und dient dem Abgleich von Arbeitsplatz- und Fähigkeitsprofilen.<br />

Eine Gesamtbetriebsvereinbarung dazu wurde <strong>2011</strong> unterzeichnet,<br />

eine Ausweitung auf andere Standorte ist geplant.<br />

Betriebliche<br />

Gesundheitsförderung<br />

Angebote für Gesundheitstrainings:<br />

– Schichtarbeiter<br />

– Führungskräfte<br />

– leitende Führungskräfte<br />

Angebote für Präventionskuren:<br />

– Schichtarbeiter<br />

– Führungskräfte<br />

– leitende Führungskräfte<br />

Werksärztlicher Dienst<br />

Sprechstunden<br />

Arbeitsmedizinische<br />

Vorsorgeuntersuchungen<br />

Impfungen und<br />

reisemedizinische Beratungen<br />

Großer Check-up für<br />

leitende Führungskräfte<br />

Kleiner Check-up<br />

Betriebliche Sozialberatung<br />

Anzahl beratener Klienten<br />

Sonstige Kennzahlen<br />

BKK-Mitglieder<br />

Mitglieder SG Stern<br />

Unsere Mitarbeiter__98__99<br />

Kennzahlen zum Arbeits- und Gesundheitsschutz bei <strong>Daimler</strong><br />

2009<br />

670<br />

330<br />

72<br />

111<br />

89<br />

0<br />

24.769<br />

36.195<br />

16.609<br />

765<br />

765<br />

4.499<br />

167.581<br />

35.300<br />

2010<br />

670<br />

330<br />

84<br />

111<br />

89<br />

0<br />

27.792<br />

35.037<br />

16.314<br />

268<br />

713<br />

4.967<br />

171.404<br />

36.372<br />

<strong>2011</strong><br />

657<br />

407<br />

128<br />

237<br />

151<br />

25<br />

30.272<br />

37.969<br />

19.456<br />

225<br />

763<br />

5.742<br />

176.503<br />

37.774<br />

– Schnelle Versorgung bei psychosomatischen Erkrankungen.<br />

Zunehmend haben die Arbeitsmedizin und die Sozialberatung mit<br />

psychosomatischen Erkrankungen zu tun. Um schnell und fachlich<br />

kompetent zu helfen, haben wir in Kooperation mit der <strong>Daimler</strong><br />

BKK, der AOK sowie lokalen Psychotherapeuten und Institutionen<br />

ein spezialisiertes Versorgungsnetzwerk aufgebaut. So<br />

können betroffene Mitarbeiter von Werksärzten oder Sozialberatern<br />

zeitnah in geeignete therapeutische Maßnahmen überwiesen<br />

werden. Neben den Seminarangeboten der betrieblichen<br />

Gesundheitsförderung zum Thema Stressprävention (z. B. Mindfulness<br />

Based Stress Reduction, MBSR) behandeln auch die Führungskräfteschulungen<br />

der Sozialberatung die Thematik unter<br />

den Aspekten Früherkennung und -intervention.<br />

Angebote unserer Sozialberatung: Online J36<br />

– Arbeitschutzleitfaden für Führungskräfte. Gemeinsam mit<br />

den Arbeitsschutzleitern der Werke und Niederlassungen hat<br />

der zentrale Arbeitsschutz <strong>2011</strong> den Leitfaden „Gefährdungsbeurteilung<br />

– Leitfaden für Führungskräfte“ herausgegeben. Er<br />

beschreibt das Standardvorgehen für alle Standorte in Deutschland<br />

und ist mit der Kommission Arbeitsschutz, Umwelt und<br />

Gesundheit des Gesamtbetriebsrats abgestimmt. Der Leitfaden<br />

dient als Nachschlagewerk und gibt den Führungskräften wichtige<br />

Hinweise zu ihrer Verantwortung auf dem Gebiet der Gefährdungsbeurteilung.


<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.<br />

http://nachhaltigkeit.daimler.com<br />

__Lieferantenbeziehungen<br />

Bilanz <strong>2011</strong><br />

___Inhalt<br />

101___Unser Ansatz<br />

101___Unsere Standards und Anforderungen<br />

102___Umsetzung und Monitoring<br />

Dialog<br />

Nachhaltigkeitsanforderungen auf breiter<br />

Front verankern. Um diesem Ziel näherzukommen,<br />

diskutierte eine 16-köpfige Arbeitsgruppe<br />

im Rahmen des „<strong>Daimler</strong> Sustainability Dialogue“<br />

über standardisierter Instrumente zur Schulung<br />

und Evaluierung in der Lieferkette. Beteiligt waren<br />

Vertreter von Lieferanten und aus dem <strong>Daimler</strong>-<br />

Einkaufsmanagement ebenso wie Fachleute aus<br />

der Wissenschaft und von NGOs.<br />

Seite 101<br />

>100Teilnehmer<br />

Weltweite Schulungen. Wir unterstützen<br />

unsere Lieferanten gezielt zu Themen wie Arbeitsbedingungen,<br />

Umwelt und Geschäftsethik. <strong>2011</strong><br />

nahmen über 100 Zulieferer in Brasilien, Indien,<br />

Mexiko und der Türkei an entsprechenden<br />

Trainings teil.<br />

Seite 102


___Unser Ansatz<br />

Unsere Bemühungen um eine verantwortungsvolle Personalpolitik,<br />

eine systematische Umweltvorsorge und integre Geschäftspraxis<br />

sind nur dann glaubwürdig, wenn wir über unser eigenes Unternehmen<br />

hinaus auch unsere Zulieferer in den Blick nehmen. Gerade als<br />

global tätiges Unternehmen ist es für uns daher von hoher Bedeutung<br />

sicherzustellen, dass Nachhaltigkeitsstandards in unserer<br />

gesamten Lieferkette konsequent eingehalten werden. Die Grundlage<br />

dafür schaffen wir durch den Aufbau und die Pflege eines effektiven<br />

und verlässlichen Lieferantennetzwerks.<br />

>50<br />

Standorte der<br />

Einkaufsorganisation<br />

weltweit<br />

Unsere Einkaufsorganisation. Der Einkauf<br />

der <strong>Daimler</strong> AG besteht aus den drei<br />

Bereichen „Procurement Mercedes-Benz<br />

Cars and Vans“, „Procurement <strong>Daimler</strong><br />

Trucks and Buses“ sowie „Einkauf Nichtproduktionsmaterial<br />

– International<br />

Procurement Services“ und ist an über<br />

50 Standorten weltweit vertreten. Für<br />

alle Einkaufsbereiche und Standorte gel-<br />

ten unsere konzernweiten Anforderungen und Standards in puncto<br />

Leistung, Partnerschaft und Nachhaltigkeit gleichermaßen, die wir<br />

in einer abgestimmten Strategie verfolgen.<br />

Dialog und Kooperation. Um einen hohen Wirkungsgrad unserer<br />

Maßnahmen sicherzustellen und Ressourcen effektiv einzusetzen,<br />

engagieren wir uns im Thema Nachhaltigkeit in der Lieferkette für<br />

eine unternehmens- und industrieweite Standardisierung. Unsere<br />

Lieferanten profitieren von diesem Vorgehen, weil es die Transparenz<br />

erhöht und einheitliche Kundenanforderungen den Aufwand<br />

etwa bei Anfragen reduzieren. Wir engagieren uns in Verbänden wie<br />

econsense oder dem Bundesverband für Materialwirtschaft, Einkauf<br />

und Logistik (BME). Gemeinsam mit Experten aus den Einkaufsbereichen<br />

anderer namhafter Hersteller wirken wir außerdem in einer<br />

Arbeitsgruppe mit, die sich dezidiert mit Fragen der Nachhaltigkeit<br />

in der Lieferkette beschäftigt und gemeinsame Aktivitäten wie beispielsweise<br />

Lieferantentrainings umsetzt. Außerdem ist <strong>Daimler</strong><br />

Mitglied in dem US-Verband für Standardisierungsaktivitäten in der<br />

Automobilindustrie (Automotive Industry Action Group, AIAG). Der<br />

Verband bietet einen „neutralen Boden“, auf dem Automobilhersteller<br />

und Zulieferer sowie Dienstanbieter und eine angemessene<br />

Anzahl von Wissenschaftsvertretern zusammenkommen können,<br />

um Standards, Technologien, Geschäftspraktiken und -prozesse in<br />

der automobilen Lieferkette zu entwickeln, zu harmonisieren und zu<br />

verbessern.<br />

Intensiv tauschen wir uns zu Nachhaltigkeitsaspekten in der Lieferkette<br />

mit unseren Stakeholdern aus. Beim „<strong>Daimler</strong> Sustainability<br />

Dialogue“ <strong>2011</strong> in Stuttgart trat bereits zum vierten Mal eine<br />

Arbeitsgruppe dazu zusammen. Mit Lieferantenvertretern und NGOs<br />

haben wir hier unter anderem diskutiert, welchen Kriterien Nachhaltigkeitsevaluationen<br />

für Lieferanten genügen sollten und wie sie sich<br />

wirkungsvoll umsetzen lassen.<br />

Mehr zum „<strong>Daimler</strong> Sustainability Dialogue“: Seite 26 ff.<br />

___Unsere Standards und<br />

Anforderungen<br />

Lieferantenbeziehungen__100__101<br />

Unter dem Motto „Commitment to Excellence“ definiert das <strong>Daimler</strong><br />

Supplier Network (DSN) die Geschäftsphilosophie des <strong>Daimler</strong>-Einkaufs.<br />

Seine Grundprinzipien lauten Leistung und Partnerschaft:<br />

Lieferantenleistungen messen wir mithilfe der External Balanced<br />

Scorecard nach den Kriterien Qualität, Technologie, Kosten und<br />

Liefertreue. Das Prinzip Partnerschaft umfasst die Aspekte Fairness,<br />

Verlässlichkeit und Glaubwürdigkeit. Wir nehmen diese Prinzipien<br />

ernst und haben beispielsweise im Rahmen unseres Risikomanagements<br />

Prozesse etabliert, um Lieferanten mit wirtschaftlichen<br />

Schwierigkeiten zu identifizieren und deren Situation zu stabilisieren.<br />

Die Tragfähigkeit dieser Prinzipien hat sich <strong>2011</strong> besonders bewiesen:<br />

Das verheerende Erdbeben und der Tsunami vom 11. März <strong>2011</strong><br />

in Japan hatten schwere Folgen für das Land, seine Bevölkerung und<br />

die Industrie – darunter auch viele Lieferanten der <strong>Daimler</strong> AG.<br />

Neben der unmittelbaren Hilfe und Unterstützung der Lieferanten<br />

und ihrer Mitarbeiter war unser oberstes Ziel die Wiederherstellung<br />

einer stabilen Fahrzeugproduktion. Dank intensiver Zusammenarbeit<br />

mit unseren Lieferanten konnten wir die Lieferkette nach der<br />

Katastrophe schnell wieder aufbauen.<br />

<strong>Daimler</strong>-Richtlinie zur Nachhaltigkeit. Unsere Erwartungen in<br />

Bezug auf ökologische, soziale und geschäftsethische Standards<br />

haben wir in einer „Richtlinie zur Nachhaltigkeit für Lieferanten“<br />

formuliert. Sie ist verbindlicher Bestandteil der Vertragsbedingungen<br />

von Mercedes-Benz und unserer allgemeinen Einkaufsbedingungen<br />

(Nichtproduktionsmaterial), die für einen Großteil unserer Lieferanten<br />

gelten. Schrittweise verankern wir auch im internationalen<br />

Rahmen Nachhaltigkeitsklauseln in den Einkaufsbedingungen. Seit<br />

Ende <strong>2011</strong> ist das in Australien, China, Indonesien, Mexiko, Singapur,<br />

Thailand, Ungarn, Vietnam, Argentinien, Südafrika und der Türkei<br />

der Fall.<br />

Zu den Anforderungen unserer Nachhaltigkeitsrichtlinien gehört<br />

beispielweise eine umweltschonende Produktionsweise. Unsere<br />

Lieferanten erfüllen die ISO-Norm 14001 bzw. EMAS oder können<br />

ein vergleichbares Umweltmanagementsystem vorweisen. Anforderungen<br />

in Bezug auf die Umweltverträglichkeit von gelieferten<br />

Bauteilen sind in unseren Lastenheften definiert; Kriterien zur<br />

Materialauswahl, zu Umweltgesetzen und Stoffverboten sowie zu<br />

Recyclinganforderungen haben wir zudem in den Mercedes-Benz<br />

Vertragsbedingungen verankert.<br />

Wir unterstützen unsere Lieferanten bei der Umsetzung dieser<br />

Anforderungen, etwa durch zielgerichtete Informationen und Schu-


<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.<br />

http://nachhaltigkeit.daimler.com<br />

lungen. Zentrales Dialogmedium ist unser onlinebasiertes <strong>Daimler</strong><br />

Lieferanten Portal, auf dem wir auch alle geltenden Anforderungen<br />

und Standards in verschiedenen Landessprachen hinterlegt haben.<br />

Das <strong>Daimler</strong> Lieferanten Portal: Online K01<br />

Unsere Nachhaltigkeitsrichtlinie: Online K02<br />

___Umsetzung und Monitoring<br />

Wir wollen gemeinsam mit unseren Lieferanten überall auf der Welt<br />

sicherstellen, dass entlang der gesamten Lieferkette Nachhaltigkeitsstandards<br />

eingehalten werden. Um die konkrete Umsetzung<br />

dieser Anforderungen bei unseren direkten Lieferanten zu unterstützen<br />

und zu prüfen, setzen wir unterschiedliche Instrumente<br />

wie etwa Trainings, Dialog- und Kommunikationsmaßnahmen sowie<br />

Assessments ein. Zudem haben wir begonnen, Nachhaltigkeitsaspekte<br />

in Audits zur Auswahl neuer Lieferanten zu integrieren.<br />

Die Entscheidungsgrundlage für die gezielte Auswahl geeigneter<br />

Instrumente bildet eine Risikoanalyse, die wir nach Ländern und<br />

Warengruppen vornehmen.<br />

>100<br />

Zulieferer im Jahr<br />

<strong>2011</strong> in Indien,<br />

Brasilien, Mexiko<br />

und der Türkei<br />

geschult<br />

Lieferantentrainings. Wir führen<br />

gemeinsam mit anderen Automobilherstellern<br />

und dem amerikanischen Verband<br />

für Standardisierungsaktivitäten<br />

in der Automobilindustrie (Automotive<br />

Industry Action Group, AIAG) Trainings<br />

zu Nachhaltigkeit für Lieferanten durch.<br />

Die gemeinsame Ausrichtung für verschiedene<br />

Hersteller und Zulieferer<br />

ist effizienter und zeigt den Lieferanten,<br />

welche große Bedeutung die Hersteller<br />

dem Thema beimessen. Nach erfolgreichen Pilottrainings im vergangenen<br />

Jahr setzen wir die Schulungen inzwischen als ein Standardinstrument<br />

in ausgewählten Ländern ein. <strong>2011</strong> waren das<br />

Indien, Brasilien, Mexiko und die Türkei. Insgesamt wurden über<br />

100 Zulieferer geschult.<br />

Die Trainings dauern einen Tag und werden von einem unabhängigen<br />

Trainer sowie einem Rechtsanwalt in der jeweiligen Landessprache<br />

durchgeführt. Trainingsinhalte sind die in unserer Richtlinie zur<br />

Nachhaltigkeit beschriebenen Anforderungen an Arbeitsbedingungen,<br />

Umweltstandards und Geschäftsethik. Die Teilnehmer lernen<br />

darüber hinaus die landesspezifische Gesetzeslage sowie Anforderungen<br />

an Managementsysteme kennen und üben die Umsetzung<br />

anhand von Fallbeispielen.<br />

Online-Self-Assessment. Bei Lieferanten aus Risikoländern und<br />

bei speziellen Waren- bzw. Dienstleistungsgruppen setzen wir<br />

unseren Fragebogen zur Lieferantenselbstauskunft (Self-Assessment)<br />

ein. Er steht als Onlineversion zur Verfügung und fordert<br />

Auskunft zu Arbeitsbedingungen, Umweltstandards und zur Geschäftsethik.<br />

Außerdem fragen wir ab, wie unsere Lieferanten diese<br />

Standards in ihrer eigenen Lieferkette kommunizieren und deren<br />

Einhaltung einfordern. Die Lieferanten können Kommentare abgeben<br />

und Anhänge beifügen. Damit wir zielgerichtet Fragen stellen<br />

können, setzen wir eine Version für produzierende Lieferanten und<br />

eine für Dienstleister ein.<br />

Nachhaltigkeitstrainings für Lieferanten <strong>2011</strong><br />

Trainingsinhalte: Geschäftsethik, Umweltstandards und Arbeitsbedingungen<br />

Land<br />

Indien<br />

Brasilien<br />

Mexiko<br />

Türkei<br />

Trainingszeitraum<br />

April–August<br />

<strong>2011</strong><br />

6 Trainingseinheiten<br />

August <strong>2011</strong><br />

1 Trainingseinheit<br />

November–<br />

Dezember <strong>2011</strong><br />

4 Trainingseinheiten<br />

November–<br />

Dezember <strong>2011</strong><br />

2 Trainingseinheiten<br />

Veranstaltungsort<br />

Bangalore,<br />

Chennai,<br />

Delhi,<br />

Pune<br />

São Paolo<br />

Mexiko Stadt,<br />

Monterrey<br />

Bursa,<br />

Istanbul<br />

Anzahl<br />

<strong>Daimler</strong>-<br />

Lieferanten<br />

40 Teilnehmer<br />

30 Teilnehmer<br />

17 Teilnehmer<br />

13 Teilnehmer<br />

Die Befragungsdaten nutzen wir, um die Lieferanten anhand einer<br />

Ampellogik zu untergliedern. Die „grüne“ Gruppe erfüllt die Anforderung<br />

der Richtlinie vollständig, die „gelbe“ im Wesentlichen, die<br />

„rote“ erfüllt die Richtlinie nicht. Nach dieser Maßgabe erarbeiten<br />

wir Konsequenzen und Verbesserungsmaßnahmen und besprechen<br />

diese gemeinsam mit den Lieferanten. Im Jahr <strong>2011</strong> haben Lieferanten<br />

der Warengruppe Reinigungsdienstleistungen das Self-Assessment<br />

ausgefüllt.<br />

CSR/Sustainability Audits: Im Einkauf Trucks & Buses haben wir<br />

<strong>2011</strong> für eine Auswahl neuer Lieferanten in ausgewählten Ländern<br />

Fragen zu Nachhaltigkeitsstandards in bestehende On-Site-Assessments<br />

für neue Lieferanten integriert. In Mexiko, China, Russland<br />

und Indien wird bis März 2012 der Prozess in Pilotprojekten getestet.<br />

Unser Ziel ist es, den Fragenblock zukünftig als Standardmodul<br />

für Risikoländer einzusetzen.<br />

Umgang mit Verstößen. Bei der Verfolgung konkreter Verdachtsfälle<br />

von Verstößen gegen unsere Nachhaltigkeitsrichtlinie sowohl<br />

bei unseren direkten Lieferanten als auch in der Lieferkette greift<br />

ein etablierter Prozess. Wir nehmen Kontakt zu unserem direkten<br />

Geschäftspartner auf und bitten ihn um eine Stellungnahme und<br />

eine Beschreibung der getroffenen Maßnahmen zur Behebung der<br />

Missstände. Insbesondere bei einem Verdacht gegen Menschenrechtsverstöße<br />

arbeiten wir eng mit unserer Arbeitnehmervertretung<br />

zusammen.<br />

Kommunikation und Training im Einkauf. Für alle neuen Mitarbeiter<br />

im Einkauf am Standort Deutschland sind Schulungen zu<br />

Nachhaltigkeit und Compliance verpflichtend. Eine spezielle<br />

Trainingsveranstaltung zu Nachhaltigkeitsstandards im Einkauf<br />

wird allen Einkäufern empfohlen. Alle Informationen zu unseren<br />

Standards und Maßnahmen stellen wir in einer eigenen Rubrik<br />

im <strong>Daimler</strong> Employee Portal zur Verfügung.


__Unsere Kunden<br />

Bilanz <strong>2011</strong><br />

Platz1<br />

Ausgezeichneter Kundendienst. Der „Service<br />

Award“ der Fachzeitschrift „kfz-betrieb“ ging <strong>2011</strong><br />

erneut an Mercedes-Benz: 4 Mercedes-Benz Nutzfahrzeugbetriebe<br />

und 1 Fuso-Betrieb belegten<br />

die Plätze 1 bis 5. Auch im Pkw-Werkstättentest<br />

<strong>2011</strong> des ADAC erhielt Mercedes-Benz Bestnoten.<br />

Seite 107<br />

20 Städte<br />

___Inhalt<br />

Unsere Kunden__102__103<br />

Zukunftsweisendes Nahverkehrssystem. Von<br />

Bogota bis Istanbul lösen heute bereits 130 Metropolen<br />

ihre Verkehrsprobleme erfolgreich mit Bus<br />

Rapid Transit. Bei 20 davon ist <strong>Daimler</strong> vertreten.<br />

Von den weltweit 40.000 eingesetzten Einheiten<br />

stammen 16.000 aus dem Hause <strong>Daimler</strong>.<br />

Seite 104<br />

104___Unser Ansatz<br />

104___Antworten finden auf die Kundenanforderungen<br />

von morgen<br />

105___Nützlich und gut<br />

106___Dialog: Ein Gespräch mit Andreas Renschler<br />

107___Kundenservice und Werkstätten<br />

108___Kundendialog und Werbung<br />

108___Angebote für Menschen mit Behinderung


<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.<br />

http://nachhaltigkeit.daimler.com<br />

___Unser Ansatz<br />

Wir haben den Anspruch, die Erwartungen unserer Kunden zu erfüllen<br />

und nach Möglichkeit sogar zu übertreffen – sowohl in Bezug<br />

auf unsere Produkte als auch im Verkauf und Service sowie bei allen<br />

begleitenden Dienstleistungen. Handlungsleitend ist für uns die<br />

Wertschätzung unserer Kunden. Wir wollen ihnen mit Offenheit und<br />

einem genauen Gespür für ihre Wünsche und Vorstellungen begegnen.<br />

Das ist auch deswegen entscheidend, weil wir wissen, dass<br />

die Erwartungen unserer Kunden sehr unterschiedlich sind – sowohl<br />

individuell als auch regional und je nach Produktgruppe.<br />

Management der Kundenbeziehungen. Alle unsere Geschäftsbereiche<br />

haben ein wirksames Kundenbeziehungsmanagement<br />

(Customer-Relationship-Management, CRM) aufgebaut, das die<br />

Grundlage für die Überprüfung und die Verbesserung von Kundenbeziehungen<br />

schafft. Innerhalb dieses Managementsystems entwickeln<br />

wir Strategien und Programme, die hohe Standards in der<br />

Kundenbetreuung sicherstellen. Als Steuerungsgrundlage kommen<br />

Kennzahlen zum Einsatz.<br />

Kundenzufriedenheit – ausgewählte Programme der Geschäftsbereiche:<br />

Online L01<br />

Um herauszufinden, ob wir mit diesen Programmen, unseren Produkten<br />

und Dienstleistungen auf dem richtigen Weg sind, führen<br />

alle Geschäftsbereiche regelmäßig Kundenzufriedenheitsstudien<br />

durch. Rückmeldungen bekommen wir auch durch externe Studien,<br />

die unsere Position im Vergleich zu Wettbewerbern in verschiedenen<br />

Ländern und Regionen ermitteln. Aus solchen Kundenzufriedenheitsbefragungen<br />

sowie aus der Marktforschung gewinnen wir Erkenntnisse,<br />

die wiederum auf die Ausgestaltung unserer Produkte<br />

und die Fahrzeugentwicklung zurückwirken. Sie zeigen uns auch,<br />

wie die Mobilitätsbedürfnisse sich verändern und welche Antworten<br />

wir auf neue Mobilitätsansprüche finden müssen.<br />

Branchenauszeichnungen: Online L02<br />

Kundenrechte. Den Rahmen für die Gestaltung guter Kundenbeziehungen<br />

bilden rechtliche Regelungen etwa im Bereich des<br />

Verbraucherschutzes. Die serviceorientierte Ausgestaltung von<br />

Kundenrechten, etwa bei Reklamationen oder in der Bereitstellung<br />

von Informationen, sehen wir als Teil eines guten Kundenbeziehungsmanagements<br />

an.<br />

Daten- und Verbraucherschutz: Seite 50<br />

___Antworten finden auf die Kundenanforderungen<br />

von morgen<br />

Umweltfreundlich, flexibel und komfortabel – so möchten unsere<br />

Kunden künftig unterwegs sein. Als Automobilhersteller sind wir<br />

gefordert, rechtzeitig zukunftsfähige Produkt- und Servicekonzepte<br />

für solche Kundenbedürfnisse zu entwickeln. Nachfolgend die maßgeblichen<br />

Trends und unsere Antworten:<br />

Elektromobilität ist vor allem in urbanen Räumen das Antriebskonzept<br />

der Zukunft.<br />

– E-Motoren wie die unserer smart Produktreihe sind darauf<br />

zugeschnitten. Sie sind hocheffizient und verursachen keine<br />

lokalen Emissionen.<br />

– <strong>2011</strong> hat Mercedes-Benz die bundesweit erste zertifizierte<br />

Werkstatt in Berlin eröffnet, die alle Fahrzeuge mit Elektro-,<br />

Brennstoffzellen- oder Hybridantrieb (E-CELL, F-CELL, E-CELL<br />

PLUS) professionell betreuen kann.<br />

– Batterien in Elektroautos sind noch sehr teuer. Das „sale&care“-<br />

Angebot von <strong>Daimler</strong> Financial Services (DFS) ermöglicht es, ein<br />

Auto zu kaufen oder zu leasen und die Batterie nur zu mieten.<br />

Ein weiteres Plus: <strong>Daimler</strong> übernimmt die regelmäßige Wartung<br />

der Batterie.<br />

Antriebsstrategien: Seite 62 ff.<br />

CO2-neutrale Lieferketten: Verbraucher fordern heute eine<br />

umweltverträgliche Logistik.<br />

– Unsere Lkw- und Transporterflotte bietet dafür zukunftsträchtige<br />

Optionen. Beispiele sind der neue Actros, der heute als<br />

der sparsamste und sauberste Lkw der Welt gilt, sowie der<br />

Mercedes-Benz Vito E-Cell mit Elektroantrieb.<br />

– Mit intelligentem Flottenmanagement könnten Unternehmen<br />

ihre Transportwege und Flottengrößen optimieren. Mercedes-<br />

Benz bietet hierzu das Instrument „FleetBoard“ an. Allein 2009<br />

beliefen sich die CO2-Einsparungen aller FleetBoard-Nutzer auf<br />

174.000 Tonnen. Pro Lastwagen und Jahr vermeiden Unternehmen<br />

so bis zu 6.500 Euro an Spritkosten. Für diese Leistung<br />

ist FleetBoard <strong>2011</strong> erneut mit dem Image-Award „Beste Marke<br />

Telematik“ ausgezeichnet worden.<br />

Mehr Informationen zu FleetBoard: www.fleetboard.com<br />

Der öffentliche Nahverkehr ist unverzichtbar, wenn Metropolen<br />

Konzepte nachhaltiger Mobilität entwickeln.<br />

– Wir bieten hierfür vom Kleinbus bis zum Großgelenkbus eine<br />

ganze Palette an Verkehrsmitteln mit Elektro-, Hybrid- und<br />

Brennstoffzellenantrieb an.<br />

– Mit unserem System „Bus Rapid Transit“ schaffen wir neue<br />

Möglichkeiten eines intelligenten öffentlichen Verkehrsmanagements<br />

in Metropolen.<br />

Busse mit Brennstoffzellenantrieb: Seite 66<br />

Bus Rapid Transit: Seite 75


__Nützlich und gut<br />

1<br />

3<br />

30 Einsatzbereiche<br />

Besondere Aufgaben, besondere Lösun-<br />

gen. <strong>Daimler</strong> bietet eine 1 2 breite Palette von Pkw<br />

und Nutzfahrzeugen für spezielle Einsatzzwecke an.<br />

Vom Funkstreifenwagen über Löschfahrzeuge, Rettungswagen<br />

und Abfallsammelfahrzeuge bis hin zum Runway-<br />

Enteiser am Flughafen decken die Sondermodelle rund<br />

30 verschiedene Aufgabenfelder ab.<br />

Maßgeschneidert auf<br />

Kundenanforderungen<br />

Individuell wie die Kundenwünsche.<br />

Ob Spezialausstattung, Aufbauten oder besondere<br />

Lackierung – jedes Sonderfahrzeug wird genau auf seinen<br />

Einsatzzweck und den Bedarf des Kunden abgestimmt.<br />

Oft stoßen Kundenanforderungen dabei Innovationen an,<br />

die sich dann breiter durchsetzen.<br />

2<br />

Vielfalt<br />

Echter Alleskönner. Der 3 Mercedes-Benz<br />

Unimog bietet mehr Möglichkeiten als jedes andere<br />

Fahrzeug. Äußerst geländegängig und flexibel, kann<br />

er (fast) alles, ob mähen, räumen, fräsen, säubern oder<br />

transportieren. Weil er dabei sehr wirtschaftlich und<br />

schadstoffarm fährt, ist er in vielen Gemeinden im<br />

Einsatz. Allein <strong>2011</strong> ging eine Vielzahl Unimogs – vom<br />

U 20 bis zum U 5000 – an Kommunen in Deutschland.<br />

MIT HANDICAP MOBIL<br />

Vielfältige Fahrhilfen.<br />

Unser Projekt „Fahrhilfen ab<br />

Werk“ erleichtert es Menschen<br />

mit körperlichen Einschränkungen,<br />

mit einem Fahrzeug mobil<br />

zu sein: Sie können 15 Fahrhilfen<br />

direkt ab Werk bestellen –<br />

von Steuerungs- und Lenkhilfen<br />

über veränderte Pedale sowie<br />

Handbediensysteme für Bremse<br />

und Gas bis hin zu Techniken<br />

für das bequeme Ein- und Aussteigen.<br />

Individuelle Betreuung.<br />

In 22 More Mobility<br />

Centern beraten und betreuen<br />

speziell geschulte Verkäufer<br />

unsere Kunden mit Behinderungen.<br />

Das Netz und die Kompetenz<br />

dieser Center bauen wir<br />

stetig weiter aus.<br />

Seite 108


<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.<br />

http://nachhaltigkeit.daimler.com<br />

„<br />

Kraftstoffeffizienz<br />

macht Trucks<br />

wirtschaftlicher.“<br />

DIALOG<br />

Andreas Renschler, Vorstandsmitglied der <strong>Daimler</strong> AG,<br />

Leiter <strong>Daimler</strong> Trucks<br />

___Der neue Actros setzt Maßstäbe in puncto Umweltverträglichkeit.<br />

Was haben Ihre Kunden davon?<br />

Andreas Renschler: Kraftstoffeffizienz spielt für unsere Kunden<br />

schon immer eine wichtige Rolle – nur unter einem anderen Schlagwort:<br />

Wirtschaftlichkeit. Für Spediteure zählen die Gesamtkosten<br />

eines Trucks, die Total Cost of Ownership. Und da sind die Kraftstoffkosten<br />

mit über 30 Prozent einer der größten Posten. In der Variante<br />

für die Euro-VI-Abgasnorm verbraucht der neue Actros 4,5 Prozent<br />

weniger Diesel als der Vorgänger, als Euro-V-Lkw sind es sogar<br />

7,6 Prozent.<br />

___Im Vorfeld war häufig zu hören, die Euro-VI-Abgasnorm ließe<br />

sich nur erfüllen, wenn gleichzeitig der Kraftstoffverbrauch<br />

steigt. Der neue Actros schafft die Norm und verbraucht trotzdem<br />

weniger als sein Vorgänger. Wie konnte das gelingen?<br />

Renschler: Wir haben den Actros von Grund auf neu entwickelt. Das<br />

fängt bei unserer neuen hocheffizienten Motorengeneration an und<br />

reicht über weiterentwickelte Getriebe und Antriebsachsen bis hin<br />

zu den Fahrerhausvarianten, die bis ins kleinste Detail aerodynamisch<br />

optimiert sind. Im neuen Actros stecken mehr als 10 Jahre<br />

Arbeit, über 20 Mio. Testkilometer und mehr als 2 Mrd. Euro Investitionen<br />

in Entwicklung und Fertigungstechnik.<br />

___Mit dem Fuso Canter Eco Hybrid hat <strong>Daimler</strong> 2006 einen<br />

der ersten serienmäßigen Leicht-Lkw mit Hybridantrieb auf<br />

den Markt gebracht. Wie ist die Resonanz?<br />

Renschler: Seit der Einführung haben wir weltweit rund 1.200 Einheiten<br />

des Fuso Canter Eco Hybrid abgesetzt. Im Frühjahr kommt<br />

in Japan das Nachfolgemodell auf den Markt, mit dem wir an den<br />

bisherigen Erfolg anknüpfen wollen. Ich bin überzeugt, dass alternative<br />

Antriebe auch bei Nutzfahrzeugen eine immer größere Rolle<br />

spielen werden. Die Hybridtechnik eignet sich ganz besonders für<br />

Fahrzeuge im Verteilerverkehr, die die Güter auf der „letzten Meile“<br />

ans Ziel bringen.<br />

___Mit Bus Rapid Transit (BRT) hat <strong>Daimler</strong> ein Mobilitätskonzept<br />

für schnell wachsende Metropolen im Angebot, in dem<br />

Linienbusse die Hauptrolle spielen. Wie kam es zu diesem<br />

Engagement?<br />

Renschler: Wir sind mit <strong>Daimler</strong> nicht deshalb der weltweit führende<br />

Nutzfahrzeughersteller, weil wir immer nur dasselbe gemacht<br />

haben. Heute machen wir nicht nur unsere Fahrzeuge so effizient<br />

wie möglich, sondern wir suchen auch nach optimalen Nutzungsbedingungen<br />

für sie. Bei BRT gibt es eigene Fahrspuren für die Busse –<br />

Staus und andere Behinderungen fallen also weg. So können große<br />

Passagierzahlen schnell transportiert werden. Und die Emissionen<br />

pro Fahrgast und Kilometer werden deutlich reduziert. Schwellenländer<br />

mit ihren Megacitys sind klassische Einsatzbereiche für<br />

BRT – nehmen Sie Mexico-Stadt in Mittelamerika oder São Paulo<br />

in Südamerika. Aber auch in Europa sind Mercedes-Benz Busse<br />

erfolgreich im BRT-Einsatz, zum Beispiel in Istanbul und Nantes.<br />

Metropolen sind auf effiziente, leistungsstarke und umweltschonende<br />

Transportlösungen wie BRT angewiesen, dessen Aufbau nur<br />

einen Bruchteil von dem kostet, was für Schienensysteme anfällt.<br />

Das ausführliche Interview mit Andreas Rentschler: Online L03


Mit den neuen Kommunikationstechnologien lässt sich Mobilität<br />

effizienter und zugleich komfortabler gestalten.<br />

– Wir ermöglichen unseren Kunden zum Beispiel mit Smartphone-<br />

Apps einen direkten Zugang zu nützlichen Informationen und<br />

Serviceangeboten. Dazu zählt die kostenlose Mercedes-Benz<br />

Service App, die unterwegs praktische Hilfe, etwa in Notfall- und<br />

Pannensituationen, leistet.<br />

– Speziell für unsere Kunden des Bus-Geschäftsbereichs haben<br />

wir die Info- und Kontakt-Internetseite Omniplus oder das Bus<br />

Dock-Serviceportal für technische Details zu unseren Fahrzeugen<br />

eingerichtet. Über Ominplus laufen auch die Kundenzufriedenheitsbefragungen.<br />

Omniplus: www.omniplus.com<br />

In der mobilen Gesellschaft werden kooperative Carsharingmodelle<br />

wie car2go von <strong>Daimler</strong> immer beliebter. Die Vorteile: Autos<br />

werden extrem effizient genutzt; Kunden gehen keine langfristigen<br />

finanziellen Verpflichtungen ein und das Mieten geht unkompliziert<br />

und schnell per Smartphone oder Internet.<br />

Mobilitätskonzepte und -services: Seite 73 ff.<br />

___Kundenservice und Werkstätten<br />

Wer von uns ein Fahrzeug kauft, erwirbt ein Produkt von ausgezeichneter<br />

Qualität und will sich auch in der Nutzung seines Fahrzeugs<br />

auf optimale Serviceleistungen verlassen können. Besonders wichtig<br />

sind uns dabei die technischen Dienstleistungen in den Werkstätten.<br />

Werkstattprozess. Mit dem Werkstattprozess 2010 (WP2010) hat<br />

Mercedes-Benz einen idealtypischen Prozess definiert, an dem die<br />

Betreuungsqualität – von der Serviceanmeldung über die eigentlichen<br />

Arbeiten am Fahrzeug bis zur Fahrzeugrückgabe – gemessen<br />

wird. WP2010-Berater unseres Bereichs Global Service & Parts<br />

(GSP) unterstützen die Werkstätten seit 2006 dabei, mithilfe von<br />

Beispielen aus der Praxis das Erfolgsmodell umzusetzen. Sie erhalten<br />

intensive Mitarbeiterschulungen, regelmäßige interne Überprüfungen<br />

dienen der Sicherung der Servicestandards.<br />

Bis Ende <strong>2011</strong> haben mehr als 1.600 Betriebe in 73 Ländern am<br />

WP 2010 teilgenommen. Davon waren etwa 1.350 reine Pkw-Betriebe.<br />

Seit 2010 beraten wir auch verstärkt Betriebe, die auch andere<br />

Fahrzeuge wie Mercedes-Benz Lkw und Busse bedienen. <strong>2011</strong><br />

haben wir eine neue Qualitätsdimension in der Beratung erreicht:<br />

Erstmals wurden Experten des Bereichs Global Service & Parts als<br />

WP2010-Autohaus-Prozessberater nach DIN ISO 17024 durch die<br />

DEKRA zertifiziert.<br />

Ähnliche globale Beratungs- und Schulungskonzepte zur Verbesserung<br />

der Kundenorientierung und Serviceleistung in den Werkstätten<br />

unterhalten auch unsere anderen Geschäftsbereiche.<br />

Mercedes-Benz: Gebrauchtteile- und Tauschteile-Services: Seite 72<br />

Kundenservice und Reklamationen. Das Mercedes-Benz Customer<br />

Assistance Center (CAC) Maastricht N.V. in den Niederlanden<br />

ist die zentrale Anlaufstelle für Kunden und Interessenten von<br />

Mercedes-Benz in Westeuropa. Rund 600 Mitarbeiter sorgen hier<br />

Unsere Kunden__106__107<br />

dafür, dass die Kunden individuelle Hilfestellung erhalten – rund um<br />

die Uhr auf gleichbleibend hohem Niveau, in ihrer jeweiligen Landessprache.<br />

Die Hauptaufgaben sind die Koordination des Mercedes-<br />

Benz 24-Stunden-Service (Hilfe im Pannenfall) sowie die Bearbeitung<br />

von Kundenanfragen und -reklamationen.<br />

Im Rahmen der 2010 begonnenen Initiative „Good Support Declaration“<br />

verlängerte Mitsubishi Fuso Truck & Bus Corporation (MFTBC)<br />

die täglichen Geschäftszeiten seiner Kundendienstniederlassungen<br />

um zwei Stunden. Zudem sind diese nun auch an Wochenenden<br />

geöffnet, und über ein neues Callcenter ist Fuso rund um die Uhr für<br />

seine Kunden erreichbar. Die Zahl der Reklamationen, die das Customer<br />

Assistance Center von Fuso zwischen Januar und Oktober <strong>2011</strong><br />

erreichten, ging gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 66 auf 443<br />

zurück. Das CAC prüft jeden Kundenhinweis eingehend und bindet<br />

bei Qualitätsfragen lokale Händler ein, um das Problem im Sinne des<br />

Kunden zu lösen.<br />

Um seinen Kunden höchste Zuverlässigkeit bieten zu können, setzt<br />

<strong>Daimler</strong> Trucks North America (DTNA) auf eine ganzheitliche Qualitätsstrategie,<br />

die alle Phasen des Produktlebenszyklus einschließt.<br />

Dabei ist die Analyse von Garantiefällen nur eine Quelle zur Identifikation<br />

von Qualitätsproblemen. Die meisten werden vorher festgestellt,<br />

sodass es gar nicht erst zu größeren Reklamationen kommt.<br />

So weisen zum Beispiel Produktberichte des Außendienstes oft<br />

frühzeitig auf entstehende Probleme hin. Auf diese Weise ging die<br />

Zahl der fahrzeugbezogenen Reklamationen von 3.109 im Jahr 2010<br />

auf 2.537 im Berichtsjahr zurück.<br />

Ende 2010 führte DTNA den „Online Warranty Link“ (OWL) ein, ein<br />

webgestütztes Verfahren, das eine zügigere und effizientere Abwicklung<br />

von Gewährleistungsansprüchen ermöglicht. Inzwischen nutzen<br />

bereits mehr als 400 Händler und 200 Zulieferer das System<br />

erfolgreich zum Nutzen der Kunden.<br />

Das <strong>Daimler</strong>-Tochterunternehmen EvoBus hat sein Reklamationsmanagement<br />

<strong>2011</strong> neu aufgestellt. Kundenanfragen werden seitdem<br />

zentral erfasst und können so schneller und effektiver bearbeitet<br />

werden.<br />

Informationen rund um das Fahrzeug. Wir wollen, dass unsere<br />

Kunden ihre Fahrzeuge auf optimale Weise nutzen können. Unser<br />

Anspruch geht dabei über die verpflichtenden Informationen zum<br />

Gebrauch und die möglichen Risiken dabei hinaus. In unseren Serviceheften<br />

können unsere Kunden zum Beispiel auch nachlesen,<br />

wie sie ihren Kraftstoffverbrauch möglichst gering halten können.<br />

Außerdem bietet Mercedes-Benz für Fahrer von Pkw und Nutzfahrzeugen<br />

Eco-Trainings zum spritsparenden Fahren an. Auch Fahrsicherheitstrainings<br />

gibt es bei <strong>Daimler</strong> seit mehr als drei Jahrzehnten<br />

– für Pkw-Fahrer ebenso wie für Berufsfahrer von Transportern,<br />

Bussen und Lkw.<br />

An Rettungskräfte wendet sich unser „Leitfaden für Rettungsdienste“.<br />

Er gibt wichtige Informationen zu Fahrzeugtypen und -funktionen<br />

und hilft so, Unfallopfer schnell aus Fahrzeugen zu befreien.<br />

Mehr zu Eco- und Sicherheitstrainings: Online L04<br />

Leitfaden für Rettungsdienste: Online L05


<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.<br />

http://nachhaltigkeit.daimler.com<br />

„ Seit 2010 bieten wir für Menschen<br />

mit Handicap Fahrhilfen<br />

für die A-, B-, C- und E-Klasse und<br />

den GLK – direkt ab Werk.<br />

Unser Ziel war es, die Fahrhilfen<br />

direkt an die Serienproduktion<br />

anzugliedern – in den ganz<br />

normalen Prozess, ohne eine<br />

Sonderstellung dieses Themas.“<br />

Dr. Joachim Schmidt, Leiter Mercedes-Benz Cars Vertrieb und Marketing<br />

___Kundendialog und Werbung<br />

Mercedes-Benz wirbt grundsätzlich nur in Umfeldern, die sich mit<br />

den Markenwerten Faszination, Perfektion und Verantwortung vereinbaren<br />

lassen. Gewalt verherrlichende oder sexuell verwerfliche<br />

Umfelder oder Katastrophen sind damit tabu. Maßstab ist für<br />

uns der Code of Ethics der europäischen Werbebranche. Darüber<br />

hinaus nehmen wir in unseren verschiedenen Absatzmärkten Rücksicht<br />

auf die kulturellen Gepflogenheiten.<br />

Nachhaltigkeit als Werbethema:<br />

– In den Kampagnen der M- und B-Klasse spielten die Themen<br />

Effizienz und Nachhaltigkeit eine prominente Rolle,<br />

– Effizienz war auch das bestimmende Thema in einer Printanzeige<br />

im Rahmen der C-Klasse-Kampagne,<br />

– Anzeigen zum „F-CELL World Drive“ und ein Film über die<br />

A-Klasse E-CELL vermittelten neue Antriebstechnologien,<br />

– Handelsmarketing-Kampagne „Effizienz zahlt sich aus“,<br />

– TV-Spot „Staying Alive“ zur kraftstoffsparenden ECO Start-<br />

Stopp-Funktion,<br />

– Bus Rapid Transit (BRT), öffentlicher Nahverkehr (ÖPNV),<br />

Carsharing.<br />

Neue Formen des Kundendialogs. Wollen wir heute gehaltvoll<br />

mit unseren Kunden kommunizieren, müssen wir verschiedene<br />

Kanäle bedienen: Vom bewährten direkten Kundenkontakt bis hin<br />

zu digitalen Plattformen. Vor allem diese Wege haben wir stark ausgebaut.<br />

Dazu zählen aktive Social-Media-Präsenzen auf Facebook<br />

und Google+, über die wir mit Interessenten und Kunden in Dialog<br />

treten.<br />

___Angebote für Menschen<br />

mit Behinderung<br />

Menschen mit einem körperlichen Handicap sollen genauso mobil<br />

sein wie jeder andere Kunde auch. Um dies zu ermöglichen, bieten<br />

wir eine große Produktvielfalt und spezielle Dienstleistungen an.<br />

– In Deutschland gibt es schon seit 2004 bei Mercedes-Benz ein<br />

Verkaufsförderungsprogramm für Menschen mit eingeschränkter<br />

Mobilität, das für fast alle unsere Pkw-Baureihen gilt und spezielle<br />

Konditionen für Neufahrzeuge vorsieht.<br />

– Mit dem neuen Programm „Fahrhilfen ab Werk“ können unsere<br />

Kunden jetzt ein Sortiment mit den wichtigsten Fahrhilfen direkt<br />

ab Werk bestellen. Das in Deutschland erprobte Modell wollen<br />

wir sukzessive auch auf andere Länder ausweiten und um geeignete<br />

Produkte erweitern.<br />

Mehr dazu: www.mercedes-benz.de/fahrhilfen<br />

– In einem Mobilitätsratgeber hat Mercedes-Benz Tipps und Informationen,<br />

auch zur Erlangung des Führerscheins, zusammengefasst.<br />

Unser Mobilitätsratgeber für Menschen mit Behinderung: Online L06<br />

Barrierefreie Mobilität: <strong>Daimler</strong> bietet eine Vielzahl an verschiedenen<br />

Hilfen an, zum Beispiel Lenk- und Bedienhilfen, Handbediengeräte<br />

für Gas und Bremse, Pedalveränderungen, Einstiegshilfen wie<br />

den Hublift für Autos und Busse sowie elektrische Teleskoprampen<br />

in Minibussen. In derzeit 22 More Mobility Centern von Mercedes-<br />

Benz können sich unsere Kunden zudem von speziell geschulten<br />

Verkäufern beraten lassen. Dieses Netz an Beratungscentern weiten<br />

wir stetig aus.<br />

Wissen durch Austausch. Um die Bedürfnisse unserer Kunden<br />

mit einem körperlichen Handicap noch besser kennenzulernen,<br />

suchen wir schon seit Langem den Kontakt zu Aufbauherstellern und<br />

den Betroffenen selbst. Alle zwei Jahre sind wir auf der Messe<br />

„REHACARE“ vertreten und sprechen dort mit Kunden und ihren<br />

Angehörigen. Auch mit unseren eigenen Mitarbeitern, die ein körperliches<br />

Handicap haben, suchen wir den Erfahrungsaustausch. Auf<br />

diese Weise konnten wir zum Beispiel einen neuartigen Einstiegsschutz<br />

für Rollstuhlfahrer entwickeln.


Gesellschaftliches Engagement__108__109<br />

__Gesellschaftliches Engagement<br />

Bilanz <strong>2011</strong><br />

125 Mio. Euro<br />

Mehr Kapital für die Forschungsförderung.<br />

Zum 125. Geburtstag des Automobils stockte<br />

<strong>Daimler</strong> das Vermögen der „<strong>Daimler</strong> und Benz<br />

Stiftung“ um 88 Mio. Euro auf.<br />

Seite 110<br />

59Mio. Euro<br />

Förderumfang gewachsen. Im Rahmen unseres<br />

gesellschaftlichen Engagements haben wir <strong>2011</strong><br />

gemeinnützige Einrichtungen und gesellschaftliche<br />

Initiativen mit Projektmitteln in Höhe von<br />

insgesamt 59 Mio. Euro unterstützt. Das sind<br />

15,5 Prozent mehr als im Vorjahr.<br />

Seite 110<br />

125 Projekte<br />

Wir bewegen was. Mit der Initiative „Wir bewegen<br />

was!“ förderte <strong>Daimler</strong> das ehrenamtliche Engagement:<br />

625.000 Euro flossen in 125 gemeinnützige<br />

Mitarbeiterprojekte.<br />

Seite 114<br />

___Inhalt<br />

110___Unser Ansatz<br />

110___Förderung von Wissenschaft,<br />

Technologie und Umweltschutz<br />

111___Unterstützung für Kunst und Kultur<br />

111___Förderung der Bildung<br />

112___Katastrophenhilfe für Japan<br />

113___Verkehrssicherheit<br />

113___Karitative Projekte<br />

114___Corporate Volunteering


<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.<br />

http://nachhaltigkeit.daimler.com<br />

___Unser Ansatz<br />

Unternehmertum und gesellschaftliche Verantwortung gehören für<br />

<strong>Daimler</strong> untrennbar zusammen. Wo immer wir tätig sind, stehen wir<br />

als Arbeit- und Auftraggeber im vielfältigen Austausch mit unserem<br />

regionalen Umfeld. Daraus erwachsen für uns der Auftrag und die<br />

Chance, das gesellschaftliche Umfeld an unseren Standorten aktiv<br />

mitzugestalten und den Dialog zwischen den Kulturen zu fördern.<br />

Dabei bringen wir gerade auch unsere Kompetenzen als Automobilhersteller<br />

in gemeinwohlorientierte Projekte ein.<br />

Unser grundlegender Anspruch ist es, erkennbaren gesellschaftlichen<br />

Nutzen zu stiften und unser Engagement kontinuierlich weiterzuentwickeln.<br />

Daher setzen wir bei unserer Fördertätigkeit inhaltliche<br />

Schwerpunkte. Für die Vergabe von Geldmitteln haben wir<br />

transparente Strukturen und klare Verantwortlichkeiten geschaffen.<br />

Unsere Förderschwerpunkte. Unser breites gesellschaftliches<br />

Engagement bündeln wir in fünf Bereichen: Spenden, Sponsoring,<br />

Stiftungsförderung, Corporate Volunteering und eigeninitiierte<br />

Projekte. Dabei konzentrieren wir uns auf fünf Handlungsfelder:<br />

– Wissenschaft, Technologie und Umwelt,<br />

– Kunst und Kultur,<br />

– Bildung,<br />

– karitative Projekte/Projekte für das Gemeinwesen,<br />

– politscher Dialog.<br />

Im Bereich Corporate Volunteering stehen soziale und ökologische<br />

sowie Bildungsthemen im Mittelpunkt. Daneben engagieren wir uns<br />

mit unterschiedlichen Initiativen rund um das Thema Verkehrssicherheit.<br />

Bei all unseren Aktivitäten pflegen wir einen intensiven Dialog mit<br />

den Kommunen und lokalen Institutionen, wobei wir die regionalen<br />

Gegebenheiten ebenso berücksichtigen wie gesamtgesellschaftliche<br />

Belange. Auf diese Weise haben wir <strong>2011</strong> gemeinnützige Institutionen<br />

und gesellschaftliche Vorhaben mit Projektmitteln in Höhe<br />

von insgesamt 59 Mio. Euro unterstützt.<br />

Effektive Organisation, klare Grundsätze. Der Spenden- und<br />

Sponsoringausschuss koordiniert die Aktivitäten des Unternehmens.<br />

In enger Abstimmung mit dem Vorstand sowie den weltweiten<br />

Produktionsstandorten und Werksleitungen definiert und verantwortet<br />

er die landes- und regionalpolitischen Handlungsfelder. Er prüft<br />

alle substanziellen Projekte und Fördervorhaben und entscheidet<br />

über diese.<br />

Bei der Vergabe von Fördermitteln folgen wir dem Grundsatz größtmöglicher<br />

Transparenz. Im Jahr 2009 haben wir eine Sponsoringrichtlinie<br />

verabschiedet, die gewährleistet, dass unsere Zuwendungen<br />

nach nachvollziehbaren Kriterien vergeben und geltende<br />

rechtliche Bestimmungen sowie ethische Standards eingehalten<br />

werden. Außerdem pflegen wir bereits seit 2007 eine Datenbank,<br />

in der wir konzernweit alle Aktivitäten in den Bereichen Spenden<br />

und Sponsoring erfassen.<br />

Spenden und Sponsoring im Jahr <strong>2011</strong><br />

42 % Charity/<br />

Gemeinwesen<br />

33 % Kunst und Kultur<br />

14 % Bildung<br />

8 % Wissenschaft/<br />

Technologie/<br />

Umwelt<br />

3 % politischer<br />

Dialog<br />

Zuwendungen an politische Parteien gewähren wir strikt nach<br />

geltendem Recht sowie gemäß der 2006 eingeführten unternehmensinternen<br />

Leitlinie. Danach sind Spenden an Parteien nur dann<br />

zulässig, wenn hierfür ein ausdrücklicher Vorstandsbeschluss vorliegt.<br />

Ausschließlich in Deutschland hat <strong>Daimler</strong> <strong>2011</strong> zur Unterstützung<br />

der demokratischen Strukturen Spenden in Höhe von<br />

435.000 Euro (2010: 425.000 Euro) an Parteien vergeben. Davon<br />

erhielten CDU und SPD je 150.000 Euro, FDP, CSU sowie BÜNDNIS<br />

90/DIE GRÜNEN je 45.000 Euro.<br />

___Förderung von Wissenschaft,<br />

Technologie und Umweltschutz<br />

Wer eine nachhaltige Entwicklung befürwortet, muss in die menschliche<br />

Innovationskraft investieren. Aus diesem Grund fördern wir<br />

weltweit Universitäten und Forschungseinrichtungen.<br />

<strong>Daimler</strong> und Benz Stiftung – für Mensch und Umwelt. Um Antworten<br />

auf wichtige Forschungsfragen zu den Wechselbeziehungen<br />

von Mensch, Umwelt und Technik zu erhalten, fördert die „<strong>Daimler</strong><br />

und Benz Stiftung“ interdisziplinäre Wissenschaftsprojekte in<br />

diesem Bereich. Anlässlich des 125. Geburtstags des Automobils<br />

stockte <strong>Daimler</strong> das Kapital der Stiftung um 88 Mio. Euro auf nunmehr<br />

125 Mio. Euro auf.<br />

www.daimler-benz-stiftung.de<br />

120 Mio.<br />

Euro jährliches<br />

Fördervolumen des<br />

Stifterverbandes<br />

für die Deutsche<br />

Wissenschaft<br />

Stifterverband: <strong>Daimler</strong> gehört zu den<br />

Gründungsmitgliedern des Stifterverbands<br />

für die Deutsche Wissenschaft,<br />

dem größten privaten Wissenschaftsförderer<br />

in Deutschland. Das jährliche Fördervolumen<br />

des Verbandes beträgt mehr<br />

als 120 Mio. Euro.<br />

www.stifterverband.org


Der <strong>Daimler</strong>-Fonds stärkt den deutschen Wissenschaftsstandort.<br />

Schon 1975 haben wir dem Stifterverband ein Sondervermögen<br />

übertragen, um den <strong>Daimler</strong>-Fonds zu gründen. Die Erträge fließen<br />

seitdem in die Förderung von Wissenschaft und Technik sowie des<br />

wissenschaftlichen Nachwuchses.<br />

Weltweit aktiv für die Umwelt. Wir sehen es als unsere Verantwortung<br />

an, die Vielfalt an Lebensräumen, Arten und Genen für<br />

künftige Generationen zu bewahren. Seit 1998 unterstützt <strong>Daimler</strong><br />

daher den Global Nature Fund (GNF), der mit seinem Projekt „Living<br />

Lakes“ weltweit das Ziel verfolgt, Seen, Feuchtgebiete und andere<br />

Gewässer zu schützen und zu renaturieren. In diesem Zusammenhang<br />

haben wir im Sommer <strong>2011</strong> zusammen mit dem GNF erstmals<br />

ein Natur-Familien-Camp am Bodensee durchgeführt.<br />

www.globalnature.org<br />

Umweltbildung für Kinder. Anlässlich des Weltumwelttages im<br />

Juni <strong>2011</strong> wandte sich Mercedes-Benz do Brasil an die kommende<br />

Generation: Bei Aufführungen des Theaterstücks „Planeta Mercedes-Benz<br />

– Our Sustainable World“ im Truck-Werk des Unternehmens<br />

erlebten rund 7.000 Kinder, wie wichtig es ist, achtsam mit<br />

der Natur umzugehen.<br />

___Unterstützung für Kunst<br />

und Kultur<br />

Die Förderung von Kunst und Kultur hat für uns einen hohen Stellenwert.<br />

Aus diesem Grund unterstützen wir weltweit vielfältige Projekte,<br />

insbesondere im Umfeld unserer Standorte. Durch die Begegnung<br />

mit Kunst erhalten wir als Unternehmen zudem neue Impulse<br />

und Ideen, die wir bei unserer Arbeit kreativ umsetzen können.<br />

Langjähriges Engagement für die Kunst. Seit über 30 Jahren<br />

fördert <strong>Daimler</strong> die zeitgenössische Kunst. Die 1977 gegründete<br />

<strong>Daimler</strong> Kunst Sammlung umfasst heute rund 1.600 Arbeiten. Die<br />

meisten dieser Werke, die wir in Ausstellungen der Öffentlichkeit<br />

präsentieren, stammen von Künstlern aus unseren Standortregionen.<br />

Partner der Staatsgalerie Stuttgart. Durch eine langfristig angelegte<br />

Partnerschaft mit der Staatsgalerie Stuttgart fördert <strong>Daimler</strong><br />

das kulturelle Leben der Stadt und ermöglicht darüber hinaus kulturelle<br />

Bildungsangebote für Mitarbeiter und deren Familien.<br />

Unsere erfolgreichen Sponsoringpartnerschaften mit Kunstinstitutionen<br />

haben wir <strong>2011</strong> auf weitere Standorte ausgedehnt.<br />

Gesellschaftliches Engagement__110__111<br />

___Förderung der Bildung<br />

Bildung öffnet Türen. Sie stärkt Individuen wie Familien und damit<br />

letztlich auch die Gesellschaft. Deshalb unterstützen wir eine Vielzahl<br />

von Bildungsprojekten weltweit.<br />

Genius: WissensCommunity für Kinder und Jugendliche. Mit<br />

„Genius – die junge WissensCommunity“ möchten wir Kinder und<br />

Jugendliche für Naturwissenschaft und Technik begeistern. So erklären<br />

etwa <strong>Daimler</strong>-Ingenieure Gymnasiasten im Schulunterricht, wie<br />

ein Brennstoffzellenfahrzeug funktioniert. Auf großes Interesse stieß<br />

<strong>2011</strong> auch das von Ingenieuren und Lehrern gemeinsam entwickelte<br />

Arbeitsheft zum Thema „Antriebstechnik“.<br />

www.genius-community.com<br />

Südafrika: Bildungschancen für benachteiligte Jugendliche<br />

und Erwachsene. Um die Gesellschaft und die Wirtschaft Südafrikas<br />

zu fördern, unterstützt <strong>Daimler</strong> soziale Bildungsprojekte wie<br />

das St. Anthony’s Education Centre. Das Projekt verschafft benachteiligten<br />

Jugendlichen und arbeitslosen Erwachsenen aus Elendsvierteln<br />

die Chance, sich weiterzubilden. So können sie etwa handwerkliche<br />

Fähigkeiten erwerben oder Schulabschlüsse nachholen.<br />

www.st-anthonyscentre.co.za<br />

35<br />

Studenten beim<br />

<strong>Daimler</strong> eigenen Ausbildungsprogramm<br />

für Kfz-Servicemechaniker<br />

in Russland<br />

im Jahr <strong>2011</strong><br />

Russland: Ausbildung zum Kfz-Servicemechaniker<br />

für Mercedes-Benz<br />

Pkw. Russland wird für <strong>Daimler</strong> als<br />

Absatzmarkt immer wichtiger. Mit der<br />

stetig wachsenden Zahl verkaufter Autos<br />

steigt auch die Nachfrage nach einer<br />

qualitativ hochwertigen Wartung. Um<br />

diesen Bedarf decken zu können, bildet<br />

<strong>Daimler</strong> eigene Kfz-Servicemechaniker<br />

aus. Hierzu kooperieren wir seit 2008<br />

mit der Technischen Universität in Moskau<br />

sowie den berufsbildenden Kollegs in<br />

Moskau und Sankt Petersburg. <strong>2011</strong> haben insgesamt 35 Studenten<br />

an dem Ausbildungsprogramm teilgenommen.<br />

USA: Benachteiligte Kinder lernen lesen und schreiben. In<br />

Detroit verfügt nur rund ein Drittel aller Kinder und Jugendlichen<br />

über Grundkenntnisse des Lesens und Schreibens. Um diese Situation<br />

zu verbessern, führt das Bildungsprojekt „Beyond Basics“ an<br />

öffentlichen Schulen Lese- und Schreibprogramme für Kinder aus<br />

sozial schwachen Familien durch. <strong>Daimler</strong> Financial Services USA<br />

(DFS) unterstützt „Beyond Basics“ seit 2005 als Hauptpartner.<br />

www.beyondbasics.org<br />

Deutschland: Geschichtsschreibung live. Das im Herbst <strong>2011</strong><br />

gestartete Projekt „Das Gedächtnis der Nation“ geht neue Wege<br />

in der Geschichtsschreibung: Es werden Interviews mit wichtigen<br />

Zeitzeugen geführt und auf Video aufgezeichnet, um sie für nachfolgende<br />

Generationen zu bewahren. Ein von <strong>Daimler</strong> mit Fernsehtechnik<br />

ausgestatteter „Jahrhundertbus“ fährt zu diesem Zweck durch<br />

Deutschland.<br />

www.gedaechtnis-der-nation.de


__Katastrophenhilfe für Japan<br />

DAIMLER IN JAPAN<br />

Die Mitsubishi Fuso Truck and Bus<br />

Corporation (MFTBC)<br />

__ Standorte:<br />

Kawasaki, Präfektur Kanagawa<br />

(Zentrale/Forschungs- und Entwicklungszentrum/Produktion<br />

Lkw, Motoren,<br />

Komponenten)<br />

Kitsuregawa, Präfektur Tochigi<br />

(Teststrecke)<br />

Nakatsu, Präfektur Kanagawa<br />

(Produktion Getriebe)<br />

Fuchu-machi, Präfektur Toyama<br />

(Produktion Busse)<br />

__Händler und Werkstätten:<br />

Über 200 in ganz Japan<br />

__ Mitarbeiter:<br />

13.000<br />

__ Produkte:<br />

Leichte und mittelschwere Lkw<br />

(Canter LDT, Fighter MDT)<br />

Linien- und Reisebusse<br />

(Rosa, Aero Star, Aero Queen, Aero Ace)<br />

Industriemotoren<br />

__ Eigentümer:<br />

89,29 % <strong>Daimler</strong><br />

10,71 % Mitsubishi Group<br />

NACH DER KATASTROPHE<br />

Bei dem schweren Erdbeben im März <strong>2011</strong><br />

wurden glücklicherweise keine Mitarbeiter von<br />

MFTBC getötet oder schwer verletzt. Einige<br />

verloren jedoch Familienangehörige durch<br />

den Tsunami. An den Produktionsstätten hatte<br />

MFTBC keine größeren Schäden zu beklagen.<br />

Die Teststrecke in Kitsuregawa musste wegen<br />

eines tiefen Risses in der Fahrbahn instand<br />

gesetzt werden. Schwer beschädigt wurden<br />

dagegen die Händler-Niederlassungen in der<br />

Region um Sendai im Norden Japans.<br />

Um angesichts der fortdauernden Gefahr<br />

gerüstet zu sein, baute MFTBC Ende März in<br />

Osaka, weitab vom Katastrophenherd, eine<br />

Notzentrale auf. Von dort aus führten 21 Mitglieder<br />

der Firmenleitung das Unternehmen.<br />

Die Produktion war nach dem Beben zunächst<br />

stark eingeschränkt, da Zulieferteile fehlten.<br />

1 3 Erst ab dem 20. April konnten die Produktionszahlen<br />

in den verschiedenen Werken<br />

nach und nach wieder hochgefahren werden.<br />

1<br />

2.000.000Euro<br />

Soforthilfe für die Opfer. Nach dem verheerenden Erdbeben und dem Tsunami<br />

im Norden Japans hat <strong>Daimler</strong> kurzfristig zwei Mio. Euro zur Verfügung gestellt, um den<br />

betroffenen Menschen zu helfen.<br />

50<br />

Lkw und Geländewagen für den<br />

Wiederaufbau. Um die Hilfsmaßnahmen<br />

und den Wiederaufbau vor allem im Nordosten<br />

des Landes zu unterstützen, übergab <strong>Daimler</strong><br />

50 Lkw und Geländewagen an die japanische<br />

Hilfsorganisation Nippon Foundation. Der<br />

Wert der Fahrzeuge: rund vier Mio. Euro.<br />

Mercedes-Benz<br />

Trucks fliegen nach<br />

Japan<br />

Auf schnellstem Weg vor Ort.<br />

Neben 30 Canter Lkw von Fuso gehörten zu<br />

den gespendeten Fahrzeugen 8 Mercedes-Benz<br />

Zetros Lkw, 4 Mercedes-Benz Unimog und<br />

8 Mercedes-Benz G-Klasse Geländewagen.<br />

4 Zwei Flugzeuge vom Typ Antonov-124 – die<br />

größten Luftfrachter der Welt – brachten die<br />

kraftvolle Hilfe auf schnellstem Weg nach Japan.


2<br />

3<br />

4<br />

Zupackende Hilfe<br />

Unterstützung für Händler und Werkstätten.<br />

Um die vom Erdbeben und Tsunami schwer<br />

getroffenen Verkaufsniederlassungen zu unterstützen,<br />

schickte MFTBC Hilfsteams in die Region: 2 Insgesamt<br />

85 Mitarbeiter aus Kawasaki reparierten beschädigte<br />

Fahrzeuge und halfen beim Wiederaufbau.<br />

12.000<br />

Mitarbeiter<br />

Solidarität und großzügige Spenden.<br />

Innerhalb von nur wenigen Wochen spendeten mehr<br />

als 12.000 Mitarbeiter aller <strong>Daimler</strong>-Konzerngesellschaften<br />

in Deutschland rund 600.000 Euro für die Erdbebenopfer<br />

in Japan. Arbeitnehmervertreter hatten die Aktion gemeinsam<br />

mit der Unternehmensleitung ins Leben gerufen. Die<br />

Spenden gingen über das Deutsche Rote Kreuz an Partnerorganisationen<br />

vor Ort.<br />

Gesellschaftliches Engagement__112__113<br />

Türkei: Each Girl is a Star. <strong>Daimler</strong> möchte mehr junge Frauen<br />

für die technische Berufswelt gewinnen. In der Türkei gelingt uns<br />

dies mit dem Förderprogramm „Each Girl is a Star“, das Frauen den<br />

Berufseinstieg über ein Praktikum oder Stipendium erleichtert.<br />

2004 startete das Programm mit 200 Mädchen, inzwischen sind<br />

es ungefähr fünf Mal so viele.<br />

___Verkehrssicherheit<br />

Sicherheit im Verkehr ist ein Kernthema unserer Bildungsarbeit. Um<br />

Unfallgefahren zu bannen, braucht es nicht nur technisch verbesserte<br />

Fahrzeuge, es gilt auch, die Verkehrsteilnehmer für mögliche<br />

Gefahren zu sensibilisieren. <strong>Daimler</strong> engagiert sich deshalb in vielfältigen<br />

Initiativen zur Verkehrssicherheit.<br />

MobileKids – Verkehrssicherheit für Grundschüler. Um Kinder<br />

auf den Straßenverkehr vorzubereiten, haben wir 2001 unsere Verkehrserziehungsinitiative<br />

„MobileKids“ ins Leben gerufen. Spielerisch<br />

vermittelt „MobileKids“ alle Facetten einer sicheren und nachhaltigen<br />

Mobilität. Unter anderem starteten im September <strong>2011</strong> die<br />

bundesweiten MobileKids-Schultage, die Grundschülern das Thema<br />

Verkehrssicherheit direkt vor Ort näherbringen. Bereits im April<br />

<strong>2011</strong> nahm zudem die MobileKids-Verkehrsschule im Ravensburger<br />

Spieleland ihren Betrieb auf.<br />

www.mobilekids.net/de<br />

RoadSense – Verkehrserziehung für Achtklässler. Wenn Kinder<br />

zu Teenagern werden, nehmen sie auch aktiver am Straßenverkehr<br />

teil. Daher hat <strong>Daimler</strong> 2010 in Stuttgart das Bildungsprogramm<br />

RoadSense gestartet. Ziel ist es, Achtklässler aller Schularten für die<br />

Gefahren im Straßenverkehr zu sensibilisieren. 4.750 Jugendliche<br />

haben bislang schon an RoadSense teilgenommen.<br />

http://de.mbdrivingacademy.com<br />

___Karitative Projekte<br />

Obwohl die Menschheit insgesamt nie wohlhabender war als heute,<br />

leidet ein großer Teil der Weltbevölkerung noch immer bittere Not.<br />

Aus diesem Grund unterstützen wir zum Beispiel Projekte, die Hilfe<br />

zur Selbsthilfe leisten und bei Katastrophen unterstützen.<br />

2 Mio.<br />

Euro seit Bestehen<br />

von STAR CARE<br />

gespendet<br />

STAR CARE – Hilfe für Kinder. Es<br />

begann 1996 mit einer Lkw-Test-Tour<br />

nach Spanien, von der <strong>Daimler</strong>-Mitarbeiter<br />

regionale Spezialitäten mitbrachten,<br />

um sie zugunsten des Stuttgarter Olgahospitals<br />

für Kinder zu verkaufen. Mittlerweile<br />

bilden die ehrenamtlich engagierten<br />

Mitarbeiter der <strong>Daimler</strong> AG und von<br />

Partnerunternehmen ein Netzwerk ein-<br />

getragener Vereine. Die <strong>Daimler</strong> AG unterstützt diese karitativen<br />

Projekte ideell und als Sponsor. Alle Spenden – seit Bestehen rund<br />

2 Mio. Euro – kommen kranken, behinderten und sozial benachteiligten<br />

Kindern zugute.<br />

www.starcare.de


<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.<br />

http://nachhaltigkeit.daimler.com<br />

„ Mit dem ProCent Förderfonds<br />

setzen wir ein gemeinsames Zeichen<br />

für gesellschaftliche Verantwortung<br />

und unterstützen aktiv<br />

das soziale Engagement unserer<br />

Kolleginnen und Kollegen.“<br />

Stefan Schwaab, stellvertretender Vorsitzender des Gesamtbetriebsrats,<br />

stellvertretender Vorsitzender Betriebsrat Werk Gaggenau, Mitglied des<br />

Aufsichtsrats<br />

Sport macht jungen Menschen Mut. Um Kindern und Jugendlichen<br />

in schwierigen Lebenslagen zu helfen, hat <strong>Daimler</strong> zusammen<br />

mit Richemont im Jahr 2000 die „Laureus Sport for Good“-Stiftung<br />

gegründet. Über 80 Sportprojekte hat die Stiftung seither auf der<br />

ganzen Welt unterstützt. Jedes Jahr kommen neue Projekte hinzu,<br />

so etwa <strong>2011</strong> das Kölner Projekt „Kids for future“, in dem Boxathleten<br />

Kinder und Jugendliche aus sozialen Brennpunkten trainieren.<br />

www.kids-for-future-fk-kalk.de<br />

Hoffnung für indische Slumbewohner. Mit dem SEED-Programm<br />

will <strong>Daimler</strong> die Lebensbedingungen von Slumbewohnern und<br />

Straßenkindern der Stadt Chennai verbessern. Die Ziele: erschwinglicher<br />

Wohnraum, Bildung für Kinder und Kompetenzentwicklung<br />

für junge Erwachsene, um diesen bessere Beschäftigungschancen<br />

zu eröffnen. Der Startschuss für das Projekt fiel im Juli <strong>2011</strong> anlässlich<br />

des Marktstarts von <strong>Daimler</strong> Financial Services India.<br />

Mikrokredite machen Frauen stark. Die Mercedes-Benz Bank hat<br />

gemeinsam mit der Stiftung „Menschen für Menschen“ ein Mikrokreditprogramm<br />

für bedürftige Frauen in Äthiopien entwickelt. Es<br />

vergibt nicht nur Kredite, sondern vermittelt den Frauen auch kaufmännische<br />

Grundlagen. So werden sie in die Lage versetzt, einen<br />

Plan auszuarbeiten, wie sie die Mittel gewinnbringend einsetzen<br />

können. Seit 2009 haben bereits 1.200 Frauen erfolgreich an dem<br />

Programm teilgenommen, bis 2012 sollen es 2.500 werden.<br />

Schnelle Katastrophenhilfe. Weil ein Notfall schnelle und effektive<br />

Hilfe erfordert, haben wir 2009 für die Katastrophenhilfe einen<br />

eigenen Prozess installiert. Auf dieser Basis konnten wir <strong>2011</strong> zum<br />

Beispiel bei dem Erdbeben und dem Tsunami in Japan, dem Tornado<br />

in Alabama, USA, der Hungerkatastrophe in Ostafrika, den Überschwemmungen<br />

in Thailand und dem Erdbeben in der Türkei unmittelbar<br />

reagieren und überzeugende Hilfsprojekte für unser Engagement<br />

auswählen.<br />

___Corporate Volunteering<br />

Um an unseren Standorten etwas zu bewegen, machen wir uns<br />

stark für ein funktionierendes Gemeinwesen. Wir fördern Bildung<br />

und Ausbildung und unterstützen den Ausbau betriebsnaher Kitas.<br />

Außerdem bringen sich viele unserer Mitarbeiter in Nachbarschaftsprojekten<br />

ein und engagieren sich ehrenamtlich in gemeinnützigen<br />

Initiativen.<br />

ProCent: Mitarbeiter und Unternehmen spenden gemeinsam.<br />

Auf einen Vorschlag des Betriebsrats hin hat <strong>Daimler</strong> <strong>2011</strong> die Initiative<br />

ProCent ins Leben gerufen. Alle <strong>Daimler</strong> Mitarbeiter haben seit<br />

Dezember <strong>2011</strong> die Möglichkeit, den Centbetrag ihrer monatlichen<br />

Nettoentgeltauszahlung zu spenden. Das Motto dabei ist: „Gemeinsam<br />

Gutes tun – jedes Werk für seine Region, gemeinsam für die<br />

Welt.“ Jeder gespendete Cent wird zudem vom Unternehmen verdoppelt.<br />

Die in einem Förderfonds angesparte Summe kommt ökologischen<br />

und sozialen Projekten zugute.<br />

125<br />

soziale und ökologischeMitarbeiterinitiaviten<br />

wurden<br />

anlässlich des<br />

Jubiläums gefördert<br />

Wir bewegen was! Mit der Initiative<br />

„Wir bewegen was!“ hat <strong>Daimler</strong> im Rahmen<br />

der Aktivitäten zum 125-jährigen<br />

Jubiläum des Automobils das ehrenamtliche<br />

Engagement von Mitarbeitern unterstützt.<br />

Bis Ende <strong>2011</strong> wurden 125 soziale<br />

und ökologische Mitarbeiterinitiativen<br />

mit insgesamt 625.000 Euro gefördert.<br />

Day of Caring. Seit 2006 stellt <strong>Daimler</strong><br />

Financial Services (DFS) seine Mitarbeiter<br />

weltweit für einen Tag von der Arbeit frei, damit sie sich in soziale<br />

und ökologische Projekte des Unternehmens einbringen können.<br />

<strong>2011</strong> hat der „Day of Caring“ in 16 Ländern stattgefunden, darunter<br />

zum Beispiel in Korea, Argentinien und Deutschland. Insgesamt<br />

engagierten sich bisher 2.200 Mitarbeiter.


GRI-INDEX<br />

___GRI-Index<br />

Der gedruckte wie der interaktive <strong>Daimler</strong>-<strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong> orientieren sich<br />

an den Richtlinien der Global Reporting Initiative (GRI). Sie wurden 1997 unter Beteiligung der UN<br />

ins Leben gerufen, um einen weltweit anerkannten Leitfaden für die Berichterstattung von<br />

Organisationen und Unternehmen in den Bereichen Umwelt, Soziales und Ökonomie zu schaffen.<br />

Die <strong>2011</strong> überarbeiteten Richtlinien (G3.1) bilden das Grundgerüst für die <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong>erstattung<br />

von <strong>Daimler</strong>.<br />

Die ausführliche Version des GRI-Index finden Sie im interaktiven Onlinebericht. Um dort<br />

direkt zum GRI-Index zu gelangen, geben Sie bitte einfach in der Suchmaske die Nummer A04 ein:<br />

http://nachhaltigkeit.daimler.com<br />

114__115


<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>.<br />

http://nachhaltigkeit.daimler.com<br />

Indikator Status Verweis<br />

1. Strategie und Analyse<br />

1.1 Erklärung des Vorstands<br />

1.2 Auswirkungen der Geschäftstätigkeit sowie Risiken und Chancen<br />

2. Organisationsprofil<br />

2.1 Name der Organisation<br />

2.2 Wichtigste Marken, Produkte und Dienstleistungen<br />

2.3 Organisationsstruktur<br />

2.4 Hauptsitz der Organisation<br />

2.5 Länder der Geschäftstätigkeit<br />

2.6 Eigentümerstruktur und Rechtsform<br />

2.7 Bediente Märkte<br />

2.8 Unternehmensprofil/Größe der Organisation<br />

2.9 Wesentliche Änderungen der Größe, Struktur oder<br />

Eigentumsverhältnisse<br />

2.10 Auszeichnungen<br />

3. Berichtsparameter<br />

3.1 Berichtszeitraum<br />

3.2 Veröffentlichung des letzten Berichts<br />

3.3 Berichtszyklus<br />

3.4 Ansprechpartner für Fragen zum Bericht<br />

3.5 Vorgehensweise bei Bestimmung der Berichtsinhalte<br />

3.6 Berichtsgrenze<br />

3.7 Beschränkungen des Geltungsbereichs<br />

3.8 Grundlage für die Berichterstattung über Joint Ventures<br />

3.9 Erhebungsmethoden und Berechnungsgrundlagen<br />

für relevante Daten<br />

3.10 Neue Darstellung von Informationen<br />

3.11 Veränderungen bei Umfang, Berichtsgrenzen oder<br />

Messmethoden im Vergleich zu Vorjahren<br />

3.12 GRI Content Index<br />

3.13 Externe Verifizierung/Bestätigung des Berichts<br />

4. Governance, Verpflichtungen und Engagement<br />

4.1 Corporate Governance/Führungsstruktur<br />

4.2 Unabhängigkeit des Aufsichtsratsvorsitzenden<br />

4.3 Anzahl der unabhängigen Mitglieder im höchsten Leitungsorgan<br />

4.4 Mitspracherecht der Mitarbeiter und Anteilseigner<br />

4.5 Zusammenhang zwischen Vergütung des Vorstands<br />

und der Nachhaltigkeitsleistung der Organisation<br />

4.6 Mechanismen zur Vermeidung von Interessenkonflikten<br />

4.7 Zusammensetzung und Expertise der Leitungsgremien zu<br />

Wirtschaft, Umwelt, Soziales<br />

4.8 Leitbilder, Verhaltenskodizes und Prinzipien zur Nachhaltigkeit<br />

4.9 Überprüfung der Nachhaltigkeitsleistung und -risiken durch<br />

den Vorstand<br />

4.10 Beurteilung der Leistung des Vorstands bezüglich<br />

Nachhaltigkeit<br />

4.11 Berücksichtigung des Vorsorgeprinzips<br />

4.12 Unterstützung externer ökonomischer, ökologischer und<br />

gesellschaftlicher Aktivitäten<br />

4.13 Mitgliedschaften in Verbänden und Interessenvertretungen<br />

4.14 Einbezogene Stakeholdergruppen<br />

4.15 Grundlage für die Stakeholderauswahl<br />

4.16 Ansätze für die Einbeziehung von Stakeholdern<br />

4.17 Zentrale Themen der Stakeholder<br />

Ökonomie<br />

MA Managementansatz<br />

EC1 Unmittelbar erzeugter und ausgeschütteter wirtschaftlicher Wert<br />

EC2 Finanzielle Auswirkungen des Klimawandels<br />

EC3 Betriebliche soziale Zuwendungen<br />

EC4 Finanzielle Zuwendungen der öffentlichen Hand<br />

EC5 Verhältnis Standardeintrittsgehalt (nach Geschlecht) zum lokalen<br />

Mindestlohn<br />

EC6 Geschäftspolitik, -praktiken und Anteil lokaler Lieferanten<br />

EC7 Einstellung lokaler Arbeitnehmer und Anteil in Führungspositionen<br />

EC8 Entwicklung/Auswirkung von Infrastrukturinvestitionen<br />

EC9 Art und Umfang indirekter wirtschaftlicher Auswirkungen<br />

Umweltschutz<br />

MA Managementansatz<br />

EN1 Eingesetzte Materialien nach Gewicht/Volumen<br />

EN2 Anteil von Recyclingmaterial am Gesamtmaterialeinsatz<br />

EN3 Direkter Energieverbrauch<br />

EN4 Indirekter Energieverbrauch<br />

EN5 Energieeinsparungen<br />

GRI-INDEX<br />

1.1 Vollständig NB 3, 9<br />

1.2 Vollständig NB 20 ff., 53 ff.<br />

2.1 Vollständig NB 14<br />

2.2 Vollständig NB 15<br />

2.3 Vollständig NB 15<br />

2.4 Vollständig NB 15<br />

2.5 Vollständig NB 15<br />

2.6 Vollständig NB 14 ff.<br />

2.7 Vollständig NB 14 ff.<br />

2.8 Vollständig NB 14 f., 52<br />

2.9 Vollständig NB 16<br />

2.10 Vollständig NB 17<br />

3.1 Vollständig NB 10<br />

3.2 Vollständig NB 11<br />

3.3 Vollständig NB 11<br />

3.4 Vollständig NB 119<br />

3.5 Vollständig NB 29 f.<br />

3.6 Vollständig NB 10 f.<br />

3.7 Vollständig NB 10 f.<br />

3.8 Vollständig NB 10 f.<br />

3.9 Vollständig NB 10 f.<br />

3.10 Vollständig NB 11<br />

3.11 Vollständig NB 10 f.<br />

3.12 Vollständig NB 115 ff.<br />

3.13 Vollständig NB 48, 85, 99, 118<br />

4.1 Vollständig GB 169 ff.<br />

4.2 Vollständig GB 176<br />

4.3 Vollständig<br />

4.4 Vollständig<br />

4.5 Vollständig NB 90<br />

4.6 Vollständig<br />

4.7 Vollständig NB 24 f.<br />

4.8 Vollständig NB 20 ff., 24 ff., 44, GB 172, 180<br />

4.9 Vollständig NB 20 ff., 24 ff.<br />

4.10 Vollständig NB 20 ff., 24 ff., 90<br />

4.11 Vollständig NB 20 ff., 24 ff.<br />

4.12 Vollständig NB 22, 26 ff., 68, 73, 109 ff.<br />

4.13 Vollständig NB 26, 109 ff.<br />

4.14 Vollständig NB 26 ff.<br />

4.15 Vollständig NB 26 ff.<br />

4.16 Vollständig NB 26 ff.<br />

4.17 Vollständig NB 26 ff.<br />

MA Vollständig NB 52<br />

EC1 Vollständig GB 86 ff.<br />

EC2 Partiell GB 118 ff.<br />

EC3 Vollständig NB 91<br />

EC4 Partiell GB 196<br />

EC5 Partiell NB 90, 91, 92<br />

EC6 Partiell NB 100 ff.<br />

EC7 Partiell NB 100 ff.<br />

EC8 Partiell NB 88 f.<br />

EC9 Partiell NB 55<br />

MA Vollständig NB 77 ff.<br />

EN1 Partiell NB 82 ff.<br />

EN2 Partiell NB 72<br />

EN3 Vollständig NB 82 f., GB 95<br />

EN4 Vollständig NB 82 f., GB 95<br />

EN5 Vollständig NB 79 ff.<br />

Indikator<br />

EN6 Energieeffiziente Produkte und Dienstleistungen<br />

EN7 Reduktion des indirekten Energieverbrauchs<br />

EN8 Gesamtwasserentnahme<br />

EN9 Von der Wasserentnahme betroffene Wasserquellen<br />

EN10 Zurückgewonnenes und wiederverwendetes Wasser<br />

EN11 Flächennutzung in Schutzgebieten<br />

EN12 Auswirkungen der Unternehmenstätigkeit auf<br />

Biodiversität in Schutzgebieten<br />

EN13 Geschützte oder wiederhergestellte natürliche Lebensräume<br />

EN14 Strategien/Management/Auswirkungen auf die Biodiversität<br />

EN15 Gefährdete Arten in Gebieten, die von der Geschäftstätigkeit<br />

der Organisation betroffen sind<br />

EN16 Direkte und indirekte Treibhausgasemissionen<br />

EN17 Andere relevante Treibhausgasemissionen<br />

EN18 Initiativen zur Verringerung von Treibhausgasen und erzielte<br />

Ergebnisse<br />

EN19 Emissionen von Ozon abbauenden Stoffen<br />

EN20 NOX, SO X und andere signifikante Luftemissionen<br />

EN21 Gesamte Abwassereinleitungen<br />

EN22 Abfallmenge nach Art und Entsorgungsmethode<br />

EN23 Wesentliche Freisetzungen von Schadstoffen<br />

EN24 Transportierter, importierter, exportierter oder behandelter<br />

gefährlicher Abfall<br />

EN25 Durch Abwassereinleitungen und Oberflächenabfluss<br />

belastete Gewässer<br />

EN26 Maßnahmen zur Verminderung von Umweltauswirkungen<br />

der Produkte<br />

EN27 Prozentsatz der Produkte, bei denen Verpackungsmaterialien<br />

zurückgenommen wurden<br />

EN28 Geldbußen aufgrund Gesetzesübertretungen im Umweltbereich<br />

EN29 Umweltauswirkungen des Transports der Produkte, Güter,<br />

Materialien und Mitarbeiter<br />

EN30 Ausgaben/Investitionen für Umweltschutz<br />

Mitarbeiter<br />

MA Managementansatz<br />

LA1 Gesamtbelegschaft nach Beschäftigungsverhältnissen und Region<br />

nach Geschlecht<br />

LA2 Mitarbeiterfluktuation nach Alter, Region und Geschlecht<br />

LA3 Leistungen, die nur Vollzeitbeschäftigten gewährt werden<br />

LA4 Anteil der Mitarbeiter, die unter Kollektivvereinbarungen fallen<br />

LA5 Mitteilungsfristen in Bezug auf wesentliche betriebliche<br />

Veränderungen<br />

LA6 Anteil der in Arbeitssicherheitsausschüssen vertretenen<br />

Belegschaft<br />

LA7 Verletzungen, Berufskrankheiten, Ausfalltage, Abwesenheit<br />

und Summe arbeitsbedingter Todesfälle nach Geschlecht<br />

LA8 Gesundheitsvorsorge, Beratung und Schulungen in Bezug<br />

auf ernste Krankheiten<br />

LA9 Arbeitssicherheitsvereinbarungen mit Gewerkschaften<br />

LA10 Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen nach Geschlecht<br />

LA11 Wissensmanagement und lebenslanges Lernen zur<br />

Förderung der Beschäftigungsfähigkeit<br />

LA12 Leistungsbeurteilung und Entwicklungsplanung von Mitarbeitern<br />

nach Geschlecht<br />

LA13 Diversität der Mitarbeiter und leitender Organe<br />

LA14 Verhältnis der Bezahlung von männlichen und weiblichen Angestellten<br />

LA15 Anteil Rückkehrer nach Elternzeit nach Geschlecht<br />

Menschenrechte<br />

MA Managementansatz<br />

HR1 Investitionsvereinbarungen, die Menschenrechte<br />

berücksichtigen<br />

HR2 Prüfung wesentlicher Lieferanten, Auftragnehmer und Geschäftspartner<br />

auf Einhaltung von Menschenrechten<br />

HR3 Mitarbeiterschulungen im Bereich Menschenrechte<br />

HR4 Vorfälle von Diskriminierung und ergriffene Maßnahmen<br />

HR5 Geschäftstätigkeiten und wesentliche Lieferanten, bei denen Vereinigungs-<br />

und Tarifverhandlungsfreiheit gefährdet sind<br />

HR6 Geschäftstätigkeiten und wesentliche Lieferanten, bei denen ein<br />

Risiko der Kinderarbeit besteht<br />

HR7 Geschäftstätigkeiten, bei denen ein Risiko der Zwangs- und<br />

Pflichtarbeit besteht<br />

HR8 Schulung des Sicherheitspersonals zu für die Geschäftstätigkeit<br />

relevanten Menschenrechtsaspekten<br />

HR9 Vorfälle der Verletzung der Rechte der Ureinwohner<br />

HR10 Anteil und Anzahl der Geschäftsbereiche, die Menschenrechtsprüfungen<br />

durchgeführt haben<br />

HR11 Anzahl der Verstöße gegen Menschenrechte, die gemeldet, geprüft<br />

und gelöst wurden


Status Verweis<br />

EN6 Vollständig NB 62-70, GB 148 ff.<br />

EN7 Vollständig NB 79 ff.<br />

EN8 Vollständig NB 82 f.<br />

EN9 Unwesentlich<br />

EN10 Partiell<br />

EN11 Unwesentlich<br />

EN12 Vollständig NB 84<br />

EN13 Unwesentlich<br />

EN14 Vollständig NB 84<br />

EN15 Unwesentlich<br />

EN16 Vollständig NB 82 f., GB 95<br />

EN17 Partiell NB 82 f., GB 95<br />

EN18 Vollständig NB 79 ff.<br />

EN19 Unwesentlich<br />

EN20 Vollständig NB 81 ff.<br />

EN21 Vollständig NB 82 f.<br />

EN22 Vollständig NB 82 f., GB 95<br />

EN23 Vollständig NB 82 f.<br />

EN24 Vollständig NB 82 f.<br />

EN25 Unwesentlich<br />

EN26 Vollständig NB 62-75, GB 148 ff.<br />

EN27 Unwesentlich<br />

EN28 Vollständig NB 67<br />

EN29 Partiell NB 82 ff.<br />

EN30 Vollständig NB 82 f., GB 95<br />

MA Vollständig NB 88 f.<br />

LA1 Vollständig NB 88, 89<br />

LA2 Partiell NB 89<br />

LA3 Partiell NB 92<br />

LA4 Vollständig NB 88<br />

LA5 Vollständig NB 88<br />

LA6 Vollständig NB 99<br />

LA7 Partiell NB 99<br />

LA8 Vollständig NB 99<br />

LA9 Vollständig NB 99<br />

LA10 Vollständig NB 97<br />

LA11 Vollständig NB 95, 96<br />

LA12 Vollständig NB 97<br />

LA13 Vollständig NB 93 ff., GB 153, 170<br />

LA14 Vollständig NB 90, 92<br />

LA15 Vollständig NB 93<br />

MA Vollständig NB 46 ff.<br />

HR1 Vollständig NB 46<br />

HR2 Partiell NB 46, 100 ff.<br />

HR3 Partiell NB 44, 102<br />

HR4 Vollständig NB 44 ff.<br />

HR5 Vollständig NB 46, 101 f.<br />

HR6 Vollständig NB 48 f., 102<br />

HR7 Vollständig NB 48 f., 101 f.<br />

HR8 Partiell NB 45 f.<br />

HR9 Vollständig NB 49<br />

HR10 Partiell NB 49, 50<br />

HR11 Partiell NB 49<br />

NB: Verweis auf Seitenzahlen im vorliegenden <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong><br />

GB: Verweis auf Seitenzahlen im Geschäftsbericht <strong>2011</strong><br />

Indikator Status Verweis<br />

Gesellschaft<br />

MA Managementansatz<br />

SO1 Anteil der Geschäftstätigkeiten mit lokalem Engagement, Messung<br />

der Auswirkungen und Entwicklungsprogrammen<br />

SO2 Geschäftseinheiten, die auf Korruptionsrisiken untersucht wurden<br />

SO3 Mitarbeiterschulungen bzgl. Antikorruption<br />

SO4 Antikorruptionsmaßnahmen<br />

SO5 Politische Positionen, Teilnahme an der politischen<br />

Willensbildung und am Lobbying<br />

SO6 Zuwendungen an Parteien und Politiker<br />

SO7 Klagen aufgrund von wettbewerbswidrigem Verhalten<br />

SO8 Geldbußen aufgrund von Rechtsverstößen<br />

SO9 Geschäftstätigkeiten mit signifikantem Potenzial oder wirklichen<br />

negativen Auswirkungen auf lokale Gemeinden<br />

SO10 Vorhandene vorbeugende oder lindernde Maßnahmen bei<br />

Geschäftstätigkeiten mit signifikantem Potenzial oder negativen<br />

Auswirkungen auf lokale Gemeinden<br />

Produktverantwortung<br />

MA Managementansatz<br />

PR1 Untersuchte Lebenszyklusstadien in Bezug auf Gesundheit<br />

und Produktsicherheit<br />

PR2 Nichteinhaltung von Vorschriften bzgl. Gesundheit und<br />

Produktsicherheit<br />

PR3 Gesetzliche Informationspflichten für Produkte und Dienstleistungen<br />

PR4 Nichteinhaltung der gesetzlichen und freiwilligen Informationspflichten<br />

für Produkte und Dienstleistungen<br />

PR5 Kundenzufriedenheit<br />

PR6 Befolgung von Gesetzen, Standards und freiwilligen Verhaltensregeln<br />

in Bezug auf Werbung<br />

PR7 Nichteinhaltung von gesetzlichen und freiwilligen Vorschriften<br />

bzgl. Werbung<br />

PR8 Berechtigte Datenschutzbeschwerden<br />

PR9 Wesentliche Bußgelder aufgrund von Verstößen gegen Gesetzesvorschriften<br />

in Bezug auf Erwerb und Nutzung der Produkte<br />

Sector Supplement<br />

A1 Vertraglich festgelegte Wochenarbeitszeit und<br />

durchschnittliche Mehrarbeit in der Produktion<br />

A2 Anteil Mitarbeiter ohne Verrechnung von Mehrarbeit<br />

A3 Anteil First-Tier-Lieferanten mit gewerkschaftlicher<br />

Organisation oder anderer Arbeitnehmervertretung<br />

A4 Verkaufte Fahrzeuge nach Fahrzeugtyp, Verbrennungsmotor,<br />

Antriebssystem und Region<br />

A5 Einhaltung bestehender und geplanter gesetzlicher<br />

Emissionsstandards bei verkauften Fahrzeugen<br />

A6 Durchschnittliche Kraftstoffeffizienz der Fahrzeuge<br />

A7 Durchschnittliche CO 2-Emissionen der Fahrzeuge<br />

A8 Einhaltung bestehender und geplanter gesetzlicher Lärmstandards<br />

bei verkauften Fahrzeugen<br />

A9 EN29 – Umweltauswirkungen des Transports<br />

A10 Anteil an gewöhnlichen (üblichen) und erneuerbaren Stoffen<br />

und Rezyklaten im meistverkauften Fahrzeug<br />

___UN Global Compact<br />

P1 Unterstützung und Respektierung der internationalen<br />

Menschenrechte<br />

P2 Keine Beteiligung des Unternehmens an Menschenrechtsverletzungen<br />

P3 Wahrung der Vereinigungsfreiheit und des Rechts auf<br />

Kollektivverhandlungen<br />

P4 Abschaffung jeder Art von Zwangsarbeit<br />

P5 Abschaffung der Kinderarbeit<br />

P6 Keine Diskriminierung bei Anstellung und Beschäftigung<br />

P7 Unterstützung eines vorsorgenden Ansatzes im Umgang<br />

mit Umweltproblemen<br />

P8 Förderung von Initiativen für ein größeres Verantwortungsbewusstsein<br />

für die Umwelt<br />

P9 Entwicklung und Verbreitung umweltfreundlicher Technologien<br />

P10 Gegen alle Arten der Korruption eintreten einschließlich<br />

Erpressung und Bestechung<br />

MA Vollständig NB 110<br />

SO1 Vollständig NB 55<br />

SO2 Vollständig NB 45 ff., GB 173<br />

SO3 Vollständig NB 45 ff., GB 173<br />

SO4 Vollständig NB 45 ff., GB 172 ff.<br />

SO5 Vollständig NB 28<br />

SO6 Vollständig NB 110<br />

SO7 Vollständig GB 122<br />

SO8 Vollständig GB 122<br />

SO9 Vollständig NB 28<br />

SO10 Vollständig NB 28, 109 ff.<br />

MA Vollständig NB 62 f.<br />

PR1 Vollständig NB 62 f.<br />

PR2 Vollständig NB 75<br />

PR3 Vollständig NB 22, 46<br />

PR4 Vollständig NB 22, 46 ff.<br />

PR5 Vollständig NB 104<br />

PR6 Partiell NB 26, 46 ff.<br />

PR7 Vollständig NB 22, 27, 60 ff., 77 ff.<br />

PR8 Vollständig NB 49<br />

PR9 Vollständig NB 49<br />

A1 Partiell<br />

A2 Unwesentlich<br />

A3 Partiell NB101 f.<br />

A4 Vollständig NB 63<br />

A5 Partiell NB 71<br />

A6 Partiell NB 67 ff.<br />

A7 Partiell NB 67 ff., GB 94<br />

A8 Partiell NB 71 f.<br />

A9 Partiell NB 82 ff.<br />

A10 Vollständig NB 72 f.<br />

UN Global Compact Prinzipien Verweis<br />

P1 NB 22, 27, 44 ff.<br />

P2 NB 22, 27, 44 ff.<br />

P3 NB 22, 46<br />

P4 NB 22, 46 ff.<br />

P5 NB 22, 46 ff.<br />

P6 NB 22, 46 ff.<br />

P7 NB 22, 27, 60 ff., 77 ff.<br />

P8 NB 22, 27, 60 ff., 77 ff.<br />

P9 NB 22, 27, 60 ff., 77 ff.<br />

P10 NB 22, 44 ff.<br />

116__117


Unabhängiger Assurance Bericht zum <strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

Bericht an das Corporate Sustainability Board (‘CSB’) der <strong>Daimler</strong><br />

AG, Stuttgart:<br />

Wir haben eine Überprüfung bezüglich des in der Folge genannten<br />

Untersuchungsgegenstands im Zusammenhang mit dem<br />

<strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong> der <strong>Daimler</strong> AG durchgeführt.<br />

UNTERSUCHUNGSGEGENSTAND<br />

Daten und Informationen zum <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong> für das<br />

am 31. Dezember <strong>2011</strong> abgeschlossene Geschäftsjahr der <strong>Daimler</strong><br />

AG für die folgenden Aspekte:<br />

Die Anwendung auf Konzernebene der <strong>Daimler</strong> internen<br />

Richtlinien zur Berichterstattung von Umweltkennzahlen,<br />

personalbezogenen Informationen sowie von Informationen im<br />

Zusammenhang mit dem nachhaltigen Einkauf, publiziert im<br />

<strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong>, im Umfang einer hinreichenden<br />

Assurance;<br />

Das interne Berichterstattungssystem auf Konzernebene (ohne<br />

die entsprechenden Prozesse auf Standortebene), inklusive des<br />

Kontrollumfelds, zur Erhebung und Konsolidierung von<br />

Nachhaltigkeitsinformationen, im Umfang einer hinreichenden<br />

Assurance; und<br />

Die Daten zu den konsolidierten Konzernkennzahlen:<br />

Energieverbrauch und CO2-Emissionen im produktionsbezogenen<br />

Umweltschutz auf der Seite 82, CO2-Emissionen im<br />

Durchschnitt der europäischen Mercedes-Benz Cars Pkw-Flotte<br />

auf der Seite 67, Aussagen und Informationen zum <strong>Daimler</strong><br />

Generationenmanagement auf den Seiten 94 bis 97 sowie zum<br />

Textabschnitt Lieferantenbeziehungen auf den Seiten 100 bis<br />

102 des <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong>s <strong>2011</strong>, im Umfang einer<br />

begrenzten Assurance.<br />

KRITERIEN<br />

Die <strong>Daimler</strong>-internen Richtlinien zur Berichterstattung von<br />

Umweltkennzahlen, personalbezogenen Informationen sowie<br />

dem nachhaltigen Einkauf im <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong>;<br />

Leitfaden zur <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong>erstattung G3.1,<br />

veröffentlicht durch die Global Reporting Initiative (GRI) in<br />

<strong>2011</strong>; und<br />

Die Verfahren, mit welchen die Nachhaltigkeitsinformationen<br />

intern erhoben, verarbeitet, aggregiert und konsolidiert werden<br />

sowie die auf den Seiten 10 & 11 des <strong>Daimler</strong><br />

<strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong>s <strong>2011</strong> aufgeführten Prinzipien zur<br />

Berichterstattung.<br />

VERANTWORTLICHKEIT und METHODIK<br />

Die Genauigkeit und Vollständigkeit von Daten im Bereich der<br />

Nachhaltigkeit unterliegen inhärent vorhandenen Grenzen, welche<br />

aus der Art und Weise der Datenerhebung, -berechnung und -<br />

schätzung resultieren. Unser Assurance Bericht sollte deshalb im<br />

Zusammenhang mit den Richtlinien und Verfahren sowie den<br />

Definitionen der <strong>Daimler</strong> AG zur Berichterstattung der Nachhaltigkeitsleistung<br />

gelesen werden.<br />

Für den Untersuchungsgegenstand und die Kriterien ist das CSB<br />

der <strong>Daimler</strong> AG verantwortlich, während unsere Aufgabe darin<br />

besteht diese Angaben zu prüfen und eine Schlussfolgerung in<br />

Übereinstimmung mit dem International Standard on Assurance<br />

Engagements (ISAE) 3000 zu ziehen.<br />

Bei einer vorliegenden Überprüfung zur Erlangung einer<br />

begrenzten Sicherheit sind die durchgeführten Prüfungshandlungen<br />

im Vergleich zu einer Überprüfung zur Erlangung einer<br />

Zürich, 27. Februar 2012<br />

PricewaterhouseCoopers AG<br />

Dr. Jürg Wyser Stephan Hirschi<br />

hinreichenden Sicherheit (z. B. einer Jahresabschlussprüfung)<br />

weniger umfangreich, sodass dementsprechend eine geringere<br />

Sicherheit gewonnen wird.<br />

VORGEHENSWEISE<br />

Unsere Überprüfung beinhaltete folgende Arbeitsschritte:<br />

Evaluation der Anwendung der Konzernrichtlinien<br />

Prüferische Durchsicht der Anwendung der <strong>Daimler</strong> internen<br />

Richtlinien zur Berichterstattung von Umweltkennzahlen,<br />

personalbezogenen Informationen sowie Informationen im<br />

Zusammenhang mit Aktivitäten im Bereich des nachhaltigen<br />

Einkaufs;<br />

Prüfarbeiten auf Konzernebene<br />

Gespräche mit Konzernfunktionen im Bereich Umweltschutz,<br />

Arbeits- und Sozialrecht, Human Resources sowie dem Einkauf.<br />

Die Auswahl der Funktionen erfolgte aufgrund qualitativer<br />

Kriterien im Zusammenhang mit den entsprechenden<br />

Untersuchungsgegenständen;<br />

Befragung der Personen, welche auf Konzernebene für die<br />

Erhebung und Verarbeitung der Daten und Informationen<br />

zuständig sind;<br />

Beurteilung Kennzahlen<br />

Stichprobenweise Überprüfung von Nachweisen für eine<br />

Auswahl von Kennzahlen und Informationen (Energieverbrauch<br />

und CO2-Emissionen im produktionsbezogenen Umweltschutz,<br />

CO2-Emissionen im Durchschnitt der europäischen Mercedes-<br />

Benz Pkw-Flotte, Generationenmanagement, nachhaltiger<br />

Einkauf) zur <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong>erstattung <strong>2011</strong> bezüglich<br />

Vollständigkeit, Richtigkeit, Angemessenheit und Konsistenz;<br />

Prüferische Durchsicht der Dokumentation<br />

Prüferische Durchsicht der relevanten Dokumentation am<br />

Konzernsitz auf Stichprobenbasis, einschliesslich der<br />

Management- und Berichterstattungsstrukturen sowie der<br />

vorhandenen Dokumente zur Berichterstattung; und<br />

Beurteilung der Prozesse und Datenkonsolidierung<br />

Prüferische Durchsicht der Prozesse zur Erhebung und<br />

Verarbeitung der Daten und Informationen zur <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong>erstattung<br />

hinsichtlich ihrer Zweckmässigkeit; und<br />

Beurteilung des Konsolidierungsverfahrens auf Konzernebene.<br />

SCHLUSSFOLGERUNGEN<br />

Gemäss unserer Beurteilung<br />

werden die <strong>Daimler</strong> internen Richtlinien zur Berichterstattung<br />

von Umweltkennzahlen, personalbezogenen Informationen<br />

sowie dem nachhaltigen Einkauf richtig angewandt;<br />

wird der GRI Leitfaden zur <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong>erstattung<br />

G3.1 richtig angewandt; und<br />

funktioniert das interne Berichterstattungssystem zur Einholung<br />

und Konsolidierung von Umweltkennzahlen, der<br />

personalbezogenen Informationen sowie Informationen im<br />

Zusammenhang mit dem nachhaltigen Einkauf<br />

bestimmungsgemäss und bildet damit eine angemessene<br />

Grundlage für die Veröffentlichung der im<br />

Untersuchungsgegenstand genannten Konzernkennzahlen und<br />

Textabschnitte.<br />

Gestützt auf unsere in diesem Assurance Bericht beschriebenen<br />

Arbeitsschritte und Kriterien sind wir nicht auf Sachverhalte<br />

gestossen, aus denen wir schliessen müssten, dass die Daten und<br />

Informationen, die im Untersuchungsgegenstand erwähnt und im<br />

<strong>Daimler</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong> publiziert sind, kein<br />

angemessenes Bild der Nachhaltigkeitsleistungen der <strong>Daimler</strong> AG<br />

geben.


IMPRESSUM UND KONTAKT<br />

Herausgeber <strong>Daimler</strong> AG, Communication, HPC 402,<br />

70546 Stuttgart, Deutschland<br />

Verantwortlich für den Herausgeber Mirjam Bendak<br />

Thomas Fröhlich<br />

Publications Manager Dr. Josef Ernst<br />

Redaktion und Gestaltung SLau Konzepte & Kommunikation (Redaktion)<br />

teamkom Kommunikation+Design (Gestaltung)<br />

Nadine Schemmann (Illustration)<br />

EquityStory AG (interaktiver Onlinebericht)<br />

Produktion Dr. Cantz'sche Druckerei Medien GmbH (Repro)<br />

Bechtle Druck + Service GmbH und Co. KG (Druck)<br />

Kontakt Tel. +49 (0) 711 17-0 (Zentrale)<br />

Fax +49 (0) 711 17-790-95251<br />

E-Mail: sustainability@daimler.com<br />

http://nachhaltigkeit.daimler.com<br />

Sabine Brändle (Einkauf)<br />

E-Mail: sabine.braendle@daimler.com<br />

Dr. Bettina Grözinger (Personal)<br />

E-Mail: bettina.groezinger@daimler.com<br />

Dr. Udo Hartmann (Umwelt)<br />

E-Mail: udo.hartmann@daimler.com<br />

Dr. Wolfram Heger (Gesellschaft)<br />

E-Mail: wolfram.heger@daimler.com<br />

© 2012 <strong>Daimler</strong> AG Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher<br />

Genehmigung des Herausgebers und mit Bild- und<br />

Textverweis „<strong>Daimler</strong> AG“.<br />

ISSN 2190-9091<br />

Die Naturpapiersorten Planoart (Umschlag)<br />

und Maxi Offset (Inhalt) – auf denen der <strong>Daimler</strong><br />

<strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong> gedruckt wurden –<br />

tragen das Siegel der globalen Zertifizierungsorganisation<br />

Forest Stewardship Council (FSC) ® .<br />

Dieses Siegel dokumentiert nicht nur die<br />

Einhaltung von strengen Kriterien für eine<br />

verantwortungsvolle Waldbewirtschaftung<br />

(Vermeidung von unkontrollierter Abholzung,<br />

keine Verletzung von Menschenrechten, keine<br />

Umweltverschmutzung), sondern auch die<br />

Berücksichtigung eines Kriterienkatalogs<br />

bei der Weiterverarbeitung des Holzes inklusive<br />

eines nachvollziehbaren Produktkettennachweises<br />

(Chain of Custody).<br />

118__119


http://nachhaltigkeit.daimler.com<br />

Unser interaktiver Onlinebericht<br />

<strong>Daimler</strong> AG, Stuttgart, Deutschland

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