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Magazin zur Nachhaltigkeit 2007 - Daimler Nachhaltigkeitsbericht ...

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0 <strong>Daimler</strong>Chrysler<br />

Ein Mercedes-Benz Bus der ersten Stunde und sein moderner<br />

Nachfolger auf den Straßen von São Bernardo<br />

s. 92 /93<br />

Arbeiter stanzen Karosserieteile an einer großen<br />

Presse<br />

Beschäftigten ist es das größte seiner Art im Konzern außerhalb<br />

von Deutschland. Es ist unter anderem für die Konstruktion und<br />

Entwicklung der leichten Lkw-Baureihe Accelo verantwortlich.<br />

Hauptsächlich aber beschäftigen sich die Ingenieure mit der<br />

Anpassung der Mercedes-Benz Nutzfahrzeuge an die harten<br />

brasilianischen Verhältnisse. Der größte Teil des Straßennetzes<br />

ist nicht asphaltiert. Die Trucks sind dort ganz anderen Belastungen<br />

ausgesetzt als in Europa oder den USA. „Von unserer<br />

Arbeit profitieren auch die Kollegen in Deutschland“, sagt Decio<br />

Del Debbio, Direktor für Nationalisierung im Entwicklungszentrum.<br />

„Wenn sie Laster nach Afrika exportieren, müssen die ähnlich<br />

robust sein wie unsere brasilianischen.“<br />

Umweltschutz und Armutsbekämpfung<br />

Del Debbio kümmert sich darum, dass möglichst viele der in der<br />

Produktion verwendeten Teile in Brasilien hergestellt werden;<br />

sei es im Werk von São Bernardo oder bei einem der vielen<br />

Zulieferer. „Wir haben inzwischen einen Nationalisierungsgrad von<br />

über 80 Prozent“, sagt er. Das bedeutet weniger Zölle, weniger<br />

logistische Probleme und mehr Arbeitsplätze in Brasilien. Typisch<br />

brasilianische Produkte sind Kokosfasern. Sie kommen aus dem<br />

Norden des Landes, wo das Werk1992 ein Projekt <strong>zur</strong> Verarbeitung<br />

nachwachsender Rohstoffe angestoßen hat. Daraus entstand<br />

die Firma POEMAtec. Sie produziert mit den Fasern Sitze und<br />

Kopfstützen. Allein im Führerhaus vieler Mercedes-Benz Lkw sind<br />

20 Kilo des umweltfreundlichen Materials verarbeitet.<br />

Zum Teil stehen Zollbestimmungen einer umweltverträglichen<br />

Produktion im Weg. So dürfen die Lastermotoren, die das Werk in<br />

Richtung USA verlassen, nach den dortigen Vorschriften kein Öl<br />

enthalten. Das Problem: Die Motoren müssen vor der Ausfuhr<br />

getestet werden. Nach einer halben Stunde Probelauf hat sich<br />

der Schmierstoff in Altöl verwandelt. 2.100 Tonnen dieses Pro-<br />

blemabfalls mussten jährlich aufwendig entsorgt werden. Doch<br />

<strong>Daimler</strong>Chrysler-Ingenieure haben Abhilfe geschaffen. Sie<br />

entwickelten eine Methode, mit der das Motoröl aufbereitet und<br />

bis zu fünf Mal verwendet werden kann. Das spart nicht nur über<br />

eine Million Euro (1,3 Millionen US-Dollar) im Jahr. Gleichzeitig<br />

wurde die jährliche Altölmenge auf 377 Tonnen gesenkt.<br />

Energiepolitisch bedeutender ist die Entwicklung von Motoren,<br />

die einen hohen Anteil an Biodiesel verkraften. „Biodiesel hat<br />

mittel- und langfristig ein großes Potenzial“, sagt Gero Herrmann.<br />

„Brasilien ist darin führend, und die Regierung versucht, diese<br />

Stellung stark auszubauen.“ Demnächst wird die Beimischung<br />

von zwei Prozent Biodiesel Pflicht sein, die Bemühungen des<br />

Unternehmens gehen jedoch weiter. „Wir machen schon Tests >><br />

bRAsILIEN IN zAHLEN<br />

Brasilien<br />

8,5 Mio. km 2<br />

Deutschland<br />

187 Millionen Einwohner<br />

2.400 Euro/Jahr Einkommen<br />

pro Familie<br />

Als Mercedes-Benz 1956 sein<br />

Werk in São Bernardo do Campo<br />

eröffnete, lebten dort nur wenig<br />

mehr als 30.000 Menschen.<br />

Heute zählt die Stadt<br />

723.000 Einwohner.

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