Magazin zur Nachhaltigkeit 2007 - Daimler Nachhaltigkeitsbericht ...
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62 <strong>Daimler</strong>Chrysler<br />
Qualitätsbewusst:<br />
Einkaufsdirektor Kevin R. Galvin<br />
Minderheiten angehören, die Gelegenheit, sich dem Autobauer<br />
und seinen großen, sogenannten First-Tier-Lieferanten, zu<br />
präsentieren.<br />
NMSDC<br />
Derzeit kauft <strong>Daimler</strong>Chrysler Waren und Dienstleistungen bei<br />
rund 250 solcher Zulieferer in Nordamerika ein. Knapp 40 von<br />
ihnen bietet die Einkaufsabteilung des Konzerns zusätzlich ein<br />
Mentorenprogramm mit Seminaren und Trainingseinheiten in<br />
Qualitätsmanagement und Finanzierungsfragen. „Wir verstehen<br />
uns als Anwalt dieser Firmen und ihrer Mitarbeiter“, sagt Joseph,<br />
„wir möchten nicht, dass sie uns einfach nur ihre Produkte und<br />
Dienste verkaufen; wir möchten, dass sie sich gemeinsam mit uns<br />
kontinuierlich verbessern und mit uns wachsen.“ Schließlich gehe<br />
es darum, dass die vielen Minderheiten im Land ein „Stück vom<br />
Kuchen“ abbekommen.<br />
„Am Ende zählt nur Leistung“ Anthony Cannarsa jr.<br />
Das „Stück vom Kuchen“ hat inzwischen beträchtliche Ausmaße<br />
angenommen. Allein in den vergangenen acht Jahren hat<br />
<strong>Daimler</strong>Chrysler das Einkaufsvolumen bei Unternehmen im<br />
Besitz von Minderheiten auf 3,9 Milliarden Dollar mehr als<br />
verdoppelt. Im Jahr 2006 vergab der Konzern 13,5 Prozent seines<br />
Einkaufsbudgets an die Randgruppen. Insgesamt flossen ihnen seit<br />
Beginn der Initiative im Jahr 1983 mehr als 34 Milliarden Dollar zu.<br />
Etwa15 Millionen Dollar im Jahr gehen davon für Nockenwellen<br />
und andere metallene Motoren- und Getriebeteile zu Systrand in<br />
Brownstown. Erstaunlich an der Partnerschaft der zwei Firmen<br />
ist vor allem, wie rasch sie sich entwickelte: Der erste Kontakt<br />
bei einem „Matchmaker“-Event von <strong>Daimler</strong>Chrysler liegt keine<br />
drei Jahre <strong>zur</strong>ück, heute steht der deutsch-amerikanische Autokonzern<br />
für mehr als ein Viertel der Systrand-Erlöse. „Entscheidend<br />
war, dass wir als relativ kleines Unternehmen überhaupt<br />
MINoRITy bUsINEss<br />
Der National Minority Supplier Development Council (NMSDC)<br />
ist der wichtigste Verband <strong>zur</strong> Förderung von benachteiligten Zulieferern<br />
in den USA. Dazu zählen Firmen, die zu mindestens 51 Prozent im Besitz<br />
eines Angehörigen einer Minderheit sind. Die Eigentümer müssen zudem<br />
das Unternehmen operativ führen.<br />
die Gelegenheit bekamen, gegen viel größere Firmen antreten zu<br />
können“, sagt Firmenchefin Cannarsa.<br />
In der Konkurrenz gegen die ganz Großen der Branche hat<br />
Systrand seine Stärken als überschaubares und schnelles Familienunternehmen<br />
voll ausgespielt. „Wir haben eine motivierte und gut<br />
ausgebildete Mannschaft aufgebaut. Mehrere Großkunden haben<br />
wir dauerhaft an Land gezogen, indem wir kurzfristige Aufträge<br />
annahmen, die andere so nicht leisten konnten oder wollten“,<br />
erzählt Anthony Cannarsa jr., Sohn der Firmenchefin und stellvertretender<br />
Geschäftsführer. 85 Prozent der 200 Mitarbeiter im<br />
Werk in Brownstown sind „Hispanics“. Die Personalchefin kommt<br />
aus Mexiko, die Qualitätsbeauftragte aus China.<br />
Sämtliche Aushänge sind in Spanisch und Englisch verfasst, und<br />
wer die Landessprache besser beherrschen will, bekommt einen<br />
Englischkurs auf Kosten der Firma, die übrigens ihrerseits mehr als<br />
acht Prozent der Einkäufe bei Firmen in Minderheitenbesitz tätigt.<br />
„Aber am Ende“, stellt Anthony Cannarsa jr. klar, „zählt doch, dass<br />
wir Leistung in puncto Qualität, Technologie, Kosten und Logistik<br />
bringen. Wir bekommen von <strong>Daimler</strong>Chrysler nichts geschenkt.“<br />
Zumal die Auftragsvergabe unverändert Sache der Einkäufer ist.<br />
Für sie ist der besondere Einsatz für Minderheiten auch eine Frage<br />
des Marketings. „Unter unseren Kunden sind alle Hautfarben,<br />
Nationalitäten und Ethnien vertreten“, sagt Einkaufsdirektor Kevin<br />
R. Galvin. „Es hilft unserem Image und damit unserem Erfolg am<br />
Markt, wenn auch unsere Zulieferer ein Abbild unserer vielfältigen<br />
Gesellschaft sind.“<br />
Werbung für Minderheiten<br />
Keiner wüsste das besser als Donald A. Coleman. Die multikulturelle<br />
Gesellschaft ist quasi das Geschäftsmodell seiner >