Magazin zur Nachhaltigkeit 2007 - Daimler Nachhaltigkeitsbericht ...
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360 GRAD – MAGAZIN <strong>zur</strong> <strong>Nachhaltigkeit</strong> <strong>2007</strong> Sauberes Comeback 1<br />
Diesel findet an amerikanischen Tankstellen immer mehr Abnehmer ...und ist ideal für lange Strecken<br />
System, das alle relevanten Schadstoffe<br />
im Abgasstrang vermindert“, erklärt der<br />
Chemiker Bernd Krutzsch, Abteilungsleiter<br />
Abgasnachbehandlung. Für seinen Beitrag<br />
zu BLUETEC erhielt er den <strong>Daimler</strong>Chrysler-<br />
Forschungspreis 2005.<br />
„Bei der Entwicklung dieser Fettphasen<br />
im Motor, auf die das Fahrzeug norma-<br />
lerweise mit Ruckeln und Rußwolken<br />
reagiert, hatten wir einige Rückschläge<br />
zu verkraften“, erinnert sich Motorenentwickler<br />
Bernd Lindemann, der als<br />
BLUETEC-Entwickler für die neue Technologie<br />
ebenfalls mit dem Forschungspreis<br />
ausgezeichnet wurde. „Wenn wir den<br />
Fettsprung initiierten, gab es zunächst<br />
ein Geräusch, als würden die Kolben<br />
rausfliegen.“ Viele Versuche später muss-<br />
te für Demonstrationszwecke eigens ein<br />
akustisches Signal eingebaut werden, um<br />
den Fettsprung überhaupt noch wahrzunehmen.<br />
Mit anderen Worten: Der<br />
Autofahrer bekommt von der Betriebsstrategie<br />
des Motors nichts mit – und so<br />
soll es auch sein.<br />
Eine andere Variante, die Stickoxide<br />
abzubauen, ist BLUETEC mit AdBlue. Sie<br />
bewährt sich bereits seit zwei Jahren in<br />
rund 60.000 Lkw und Bussen von<br />
<strong>Daimler</strong>Chrysler. Das Prinzip: Die wäss-<br />
rige Harnstofflösung AdBlue wird in den<br />
vorgereinigten Abgasstrom eingespritzt.<br />
Das dabei freigesetzte Ammoniak wandelt<br />
im nachgeschalteten SCR-Katalysator bis<br />
zu 80 Prozent der Stickoxide in unschädlichen<br />
Stickstoff und Wasser um. Von 2008<br />
an soll BLUETEC mit AdBlue auch für Pkw-<br />
Modelle erhältlich sein.<br />
Weniger Schwefel im Diesel<br />
Das ist ganz im Sinne von Margo Oge,<br />
Leiterin des Office of Transportation & Air<br />
bei der mächtigen US-Umweltbehörde<br />
EPA. Legendär ist ihre Aussage, die USA<br />
könnten täglich 1,4 Millionen Barrel Rohöl<br />
sparen – das entspricht dem täglichen<br />
Import aus Saudi-Arabien – wenn nur ein<br />
Drittel der Vans, Pickups und SUV (Light-<br />
Duty-Fahrzeuge) mit Dieselmotoren betrieben<br />
würden. Jahrelang hat die engagierte<br />
Umweltpolitikerin deshalb für einen<br />
geringeren Schwefelgehalt im Dieselkraftstoff<br />
gestritten - eine entscheidende Voraussetzung<br />
für moderne und verbrauchs-<br />
arme Fahrzeuge.<br />
Margo Oge setzte sich durch: Seit Oktober<br />
2006 fließt der „Ultra low sulfur diesel“ an<br />
fast allen Tankstellen mit Dieselzapfsäule<br />
aus dem Hahn. „Jetzt können Diesel-Pkw<br />
einen wichtigen Beitrag dazu leisten, dass<br />
wir unseren Kraftstoffbedarf und damit die<br />
Kohlendioxidemissionen senken“, sagt<br />
Oge und fügt hinzu: „Leider haben manche<br />
Amerikaner noch das alte negative Bild<br />
vom Diesel vor Augen. Wir müssen sie<br />
darüber aufklären, dass die Technologien<br />
von heute diesem Bild in keiner Weise<br />
mehr entsprechen.“<br />
Im Fall von Donna Kerr ist Aufklärung<br />
freilich nicht mehr nötig. Noch ist ihr<br />
E 320 BLUETEC zu neu, als dass sie eigene<br />
Verbrauchsrechnungen angestellt hätte.<br />
Aus den „Fuel Economy Information“ der<br />
EPA weiß sie jedoch, dass ihrem neuen<br />
Mercedes-Benz in der Stadt 9 Liter auf<br />
100 Kilometer genügen, auf dem Highway<br />
nur 6,4 Liter (37 mpg). „Wir haben ein<br />
Ferienhäuschen in Maine, knapp 800<br />
Meilen (gut 1.200 km) entfernt. Wenn wir<br />
Glück haben, reicht uns dafür eine<br />
Tankfüllung.“ \