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Bildverbesserung

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Bildverarbeitung und Biometrik 
<br />

Prof. Dr.-Ing. Thomas Zielke "<br />

<strong>Bildverbesserung</strong><br />

(Image Enhancement)<br />

Bildverarbeitung und Biometrik<br />

SS13 4.1


Der Prozess der <strong>Bildverbesserung</strong> (1)"<br />

<strong>Bildverbesserung</strong> wird häufig dafür eingesetzt, die für einen<br />

menschlichen Betrachter relevanten Aspekte eines Bildes<br />

optimal sichtbar zu machen.<br />

Dieser Prozess ist meist iterativ und/oder interaktiv, wobei<br />

sowohl die Art der eingesetzten Verfahren als auch deren<br />

Parameter variiert werden.<br />

Eingangsbild<br />

(input image)<br />

<strong>Bildverbesserung</strong><br />

Anwendungs-<br />

spezifische<br />

Rückkopplung<br />

Ausgangsbild<br />

(output image)<br />

Bildverarbeitung und Biometrik<br />

SS13 4.2


Der Prozess der <strong>Bildverbesserung</strong> (2)"<br />

<strong>Bildverbesserung</strong> wird auch als Vorstufe für die automatische<br />

Bildanalyse / Bilderkennung benötigt.<br />

Für die automatische Auswertung zielt die "Verbesserung" des<br />

Bildes in erster Linie auf eine Kompensation von<br />

bedeutungslosen Bildvariationen, z.B. Änderungen der<br />

Bildhelligkeit bei ansonsten gleichem Bildinhalt.<br />

In Zusammenhang mit einer automatischen Bildanalyse bzw.<br />

Bilderkennung bezeichnet man die <strong>Bildverbesserung</strong> als<br />

Bildnormalisierung.<br />

Bildverarbeitung und Biometrik<br />

SS13 4.3


Eingangsbild<br />

(input image)<br />

Qualitative und<br />

Quantitative<br />

Messung von<br />

Kenngrößen<br />

für "Bildqualität"<br />

Der Prozess der <strong>Bildverbesserung</strong> (3)
<br />

Allgemeines Schema"<br />

<strong>Bildverbesserung</strong><br />

Modellbildung,<br />

Situationserkennung,<br />

Verfahrensalternativen<br />

und Schätzung von<br />

Korrekturparametern<br />

Ausgangsbild<br />

(output image)<br />

Automatische<br />

Bildanalyse /<br />

Bilderkennung<br />

Bildverarbeitung und Biometrik<br />

SS13 4.4


Methoden der <strong>Bildverbesserung</strong>
<br />

und der Bildrestauration"<br />

Pixel-Punkt-Verarbeitung<br />

(Grauwert bzw. Farbwert-Transformation)<br />

Pixel-Punkt-Verarbeitung unter Kombination<br />

mehrerer Bilder (z.B. Bildsequenzen)<br />

Pixel-Gruppen-Verarbeitung<br />

• Örtliche Filterung (linear / nicht-linear)<br />

• Kantendetektion<br />

Verarbeitung im Frequenzbereich<br />

Geometrische Bildtransformation<br />

Bildverarbeitung und Biometrik<br />

SS13 4.5


Design von Grauwerttransformationen
<br />

aus Histogrammbetrachtungen"<br />

30%<br />

"Abwärts"-<br />

Verschie-<br />

bung<br />

30%<br />

"Aufwärts"-<br />

Verschie-<br />

bung<br />

Bildverarbeitung und Biometrik<br />

SS13 4.6


Design von Grauwerttransformationen
<br />

Histogramm-Stauchung (histogram shrinking)"<br />

Histogramm<br />

des<br />

Originalbild:<br />

Histogramm-<br />

Stauchung:<br />

Beispiel:<br />

Alle Grauwerte in<br />

den Wertebereich<br />

100...150<br />

transformieren.<br />

Bildverarbeitung und Biometrik<br />

SS13 4.7


Design von Grauwerttransformationen
<br />

Histogramm-Spreizung (histogram stretching)
<br />

"<br />

Histogramm<br />

des<br />

Originalbild:<br />

Histogramm-<br />

Spreizung<br />

Bildverarbeitung und Biometrik<br />

SS13 4.8


Lineare Abbildung der Grauwerte
<br />

auf einen gegebenen Wertebereich"<br />

I max ist der größte Grauwert in dem Bild I[i,j]<br />

I min ist der kleinste Grauwert in dem Bild I[i,j]<br />

MAX und MIN sind die Grenzen des Wertebereichs der<br />

Grauwerte (z.B. 255 und 0)<br />

I T [i,j] ist das transformierte Bild (Ergebnisbild) der Operation<br />

[ ] = I i, j<br />

I T i, j<br />

( )<br />

[ ]! I min<br />

MAX ! MIN<br />

I max ! I min<br />

In der Praxis besteht das Problem, dass I min und I max jeweils<br />

von einem einzigen Ausreißer-Pixel bestimmt werden können.<br />

Deshalb wird zur Ermittlung von I min und I max oft ein<br />

bestimmter Prozentsatz (ca. 1-3 %) der Pixel am unteren und<br />

am oberen Rand des Histogramms ignoriert.<br />

+ MIN<br />

Bildverarbeitung und Biometrik<br />

SS13 4.9


Stückweise lineare Abbildung der Grauwerte
<br />

auf den Wertevorrat"<br />

Mit einer stückweise linearen Funktion können einzelne Abschnitte des<br />

Histogramms unterschiedlich stark gespreizt werden.<br />

Bildverarbeitung und Biometrik<br />

SS13 4.10


Histogrammausgleich (1)
<br />

Histogram Equalization"<br />

Das Verfahren des Histogrammausgleichs beruht auf dem<br />

theoretischen Ansatz, das Bild so zu transformieren, dass die<br />

Auftrittswahrscheinlichkeit aller verfügbaren Graustufen in etwa<br />

gleich wird (möglichst flaches Histogramm).<br />

Original<br />

Bildverarbeitung und Biometrik<br />

SS13 4.11


1 Bilde die laufende Summe<br />

der Histogrammwerte.<br />

2 Normalisiere die einzelnen<br />

Werte der laufenden Summe<br />

durch Division mit der<br />

Gesamtanzahl der Pixel.<br />

3 Multipliziere die<br />

Ergebniswerte aus<br />

Schritt 2 mit dem größten<br />

darstellbaren Grauwert und runde<br />

jeweils zum nächsten<br />

Ganzzahlwert.<br />

Alter Grauwert<br />

4 Bilde die Originalgrauwerte<br />

1-zu-1 auf die Ergebniswerte<br />

von Schritt 3 ab.<br />

Neuer Grauwert<br />

Histogrammausgleich (2)
<br />

Algorithmus"<br />

Beispiel:<br />

0 1 2 3 4 5 6 7<br />

10 8 9 2 14 1 5 2<br />

0 1 2 3 4 5 6 7<br />

10 18 27 29 43 44 49 51<br />

10/51 18/51 27/51 29/51 43/51 44/51 49/51 51/51<br />

Ergebnis:<br />

Histogramm mit<br />

8 Grauwerten<br />

(0...7)<br />

0,196 0,353 0,529 0,569 0,843 0,863 0,961 1,000<br />

0 1 2 3 4 5 6 7<br />

1 2 4 4 6 6 7 7<br />

Bildverarbeitung und Biometrik<br />

SS13 4.12


Histogrammausgleich (3)
<br />

Beispiel"<br />

Bildverarbeitung und Biometrik<br />

SS13 4.13


Histogrammausgleich mit ImageJ"<br />

Bildverarbeitung und Biometrik<br />

SS13 4.14


Histogrammausgleich (4)
<br />

Beispiel"<br />

Histogrammausgleich auf<br />

einzelnen Farbkanälen<br />

Bildverarbeitung und Biometrik<br />

SS13 4.15


Objekthervorhebung durch Differenzbilder"<br />

Die Differenzbild-Methode hat zwei<br />

typische Anwendungen:<br />

• Hervorhebung bzw. Detektion<br />

von bewegten Objekten in<br />

einem statischen Umfeld.<br />

• Objektentdeckung durch<br />

Berechnung der Änderung<br />

bezüglich eines bekannten<br />

Hintergrundbildes.<br />

Bildverarbeitung und Biometrik<br />

SS13 4.16


Hervorhebung dynamischer Bildbereiche<br />

durch Differenzbild-Methode (1)<br />

-<br />

Beachte:<br />

Die Schatten der Bäume<br />

auf der Fahrbahn ändern<br />

sich viel langsamer als<br />

die Abbildungen der<br />

Autos und erscheinen<br />

deshalb nicht im<br />

Differenzbild.<br />

Binarisierung<br />

Bildverarbeitung und Biometrik<br />

SS13 4.17


Hervorhebung dynamischer Bildbereiche<br />

durch Differenzbild-Methode (2)<br />

-<br />

Durch die Subtraktion<br />

zweier zeitlich benachbarter<br />

Bildaufnahmen wird ein sich<br />

stärker bewegender Partikel<br />

im Mikroskopbild sichtbar.<br />

Bildverarbeitung und Biometrik<br />

SS13 4.18


Hintergrundbild<br />

Objektentdeckung vor bekanntem Hintergrund<br />

Absolut-<br />

Differenz<br />

-<br />

Schwellwert-<br />

Operation<br />

&<br />

Maskierung<br />

Bildverarbeitung und Biometrik<br />

SS13 4.19


Eigenschaften des Median-Filters"<br />

Der Median-Filter gehört zur Gruppe der<br />

Rangfolgeoperationen, bei denen die Grauwerte einer<br />

Bildnachbarschaft in aufsteigender Reihenfolge sortiert<br />

werden. Das Ergebnis der Operation ist der Grauwert, der<br />

in der sortierten Folge eine bestimmte Position einnimmt:<br />

• mittlerer Rang Medianfilter<br />

• niedrigster Rang Minimumfilter<br />

• höchster Rang Maximumfilter<br />

Die Rangfolgeoperationen der Bildverarbeitung sind nichtlineare<br />

örtliche Filter.<br />

Für das Ergebnisbild entstehen keine neuen Grauwerte<br />

(wie z.B. bei einem Mittelwertfilter)<br />

kein "Verschleifen" von Kanten.<br />

Bildverarbeitung und Biometrik<br />

SS13 4.20


Motivation:<br />

Einzelne Stör-<br />

Pixel sollen aus<br />

dem Bild entfernt<br />

werden,<br />

möglichst ohne<br />

die korrekten<br />

Bildwerte zu<br />

beeinflussen.<br />

Eliminierung von Störungen
<br />

mit einem Median-Filter "<br />

Diskrete Werte eines<br />

1D-Signals<br />

Vergleich: Mittelwertfilter und Medianfilter (1D)<br />

Ergebnis eines Mittelwertfilters Medianfilter<br />

Bildverarbeitung und Biometrik<br />

SS13 4.21


Berechnung des 2D-Medianfilters
<br />

Beispiel: 3x3 Nachbarschaft"<br />

Für die Berechnung des Medians werden die Pixelwerte in einer<br />

Bildnachbarschaft zuerst sortiert.<br />

Der kleinster Wert (niedrigster Rang) ist das Minimum, der größte Wert<br />

(höchster Rang) ist das Maximum und der in der Rangfolge mittige Wert ist<br />

der Median.<br />

Rang:<br />

9<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

Minimum<br />

Maximum<br />

Bildverarbeitung und Biometrik<br />

SS13 4.22


Originalbild<br />

künstlich gestört<br />

durch "Salt and<br />

Pepper Noise"<br />

Demonstration des Median-Filters (1)"<br />

Median-Filter<br />

3 × 3<br />

Zum Vergleich:<br />

Ergebnis des<br />

Mittelwertfilters<br />

(3x3)<br />

Bildverarbeitung und Biometrik<br />

SS13 4.23


Demonstration des Median-Filters (2)
<br />

Wirkung bei wachsender Größe der Filtermaske"<br />

Original 5x5 7x7 11x11<br />

15x15 21x21 31x31<br />

Bildränder mit<br />

Nullwerten<br />

besetzt (obere<br />

Reihe) bzw.<br />

interpoliert<br />

(untere Reihe)<br />

Bildverarbeitung und Biometrik<br />

SS13 4.24


Minimum-Filter"<br />

5x5 11x11 21x21<br />

Der Minimum-Filter wird ähnlich wie der Median-Filter<br />

berechnet, mit dem Unterschied, dass der Ergebniswert<br />

für eine Pixel-Nachbarschaft nicht der Median sondern<br />

das Minimum der Grauwerte ist.<br />

Der Minimum-Filter entspricht einer Erosion in der<br />

grauwert-basierten morphologischen Bildverarbeitung.<br />

Anwendungen:<br />

Hervorhebung (Kontrastverstärkung) von kleinen<br />

dunklen Strukturen, z.B. bei Strichzeichnungen.<br />

Bildverarbeitung und Biometrik<br />

SS13 4.25


Maximum-Filter"<br />

5x5<br />

11x11<br />

Der Maximum-Filter wird ähnlich wie der Median-Filter<br />

berechnet, mit dem Unterschied, dass der Ergebniswert<br />

für eine Pixel-Nachbarschaft nicht der Median sondern<br />

das Maximum der Grauwerte ist.<br />

Der Maximum-Filter entspricht einer Dilatation in der<br />

grauwert-basierten morphologischen Bildverarbeitung.<br />

Anwendungen:<br />

Hervorhebung (Vergrößerung) von kleinen hellen<br />

Strukturen vor dunklem Hintergrund.<br />

21x21<br />

Bildverarbeitung und Biometrik<br />

SS13 4.26

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