Museumspädagogische Arbeitsmaterialien zur Sonderausstellung ...
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Einführung in die Ausstellung<br />
Mit der Ausstellung „Rembrandts Landschaften“ vom 23. Juni bis 17. September 2006 schließen<br />
die Staatlichen Museen Kassel ihre Trilogie anlässlich des 400. Geburtstags von Rembrandt ab.<br />
Der verhältnismäßig kleine und eigenständige Themenbereich in Rembrandts Œuvre wurde<br />
noch nie in einer Ausstellung behandelt und erfährt nun erstmals eine umfassende Würdigung.<br />
Nur fünfzehn Jahre lang, etwa ab 1637, hat sich Rembrandt mit der Landschaft beschäftigt,<br />
mehr nebenher und zu seinem eigenen Vergnügen. So skizzierte er auf Wanderungen in und<br />
um Amsterdam Grachten und Deiche, Mühlen und Bauernhäuser. Im Atelier führte er manches<br />
Blatt sorgsam aus oder verarbeitete das Motiv für eine Radierung. Der private Charakter dieser<br />
Blätter ist auch in seinen gemalten Landschaften zu spüren, die er - ohne Verkaufsabsicht - als<br />
ganz persönliche Weltbilder schuf. In ihnen überhöhte er die Wirklichkeit seiner holländischen<br />
Umwelt - so inszenierte er etwa eine Windmühle, die er auf dem Bollwerk einer Stadtbefestigung<br />
abbildete, als grandioses, vom Abendlicht getroffenes Wahrzeichen voller Pathos. Oder er<br />
orientierte sich an der Weltlandschaft des 16. Jahrhunderts, indem er die Naturkräfte eines<br />
Gewitters mit Wind und Wetter in einer Überschaulandschaft ins Bild brachte.<br />
Rembrandt führte diese Landschaften ganz unabhängig von den damaligen Spezialisten des<br />
Fachs aus. Uns gestatten sie heute, Rembrandt, den sonst so ambitionierten Historien- und<br />
Porträtmaler, bei einer eher spielerischen Arbeit kennen zu lernen - vielleicht der beste Zugang<br />
anlässlich seines 400. Geburtstags.<br />
Der wichtige Komplex der Landschaftsmalerei im Werk Rembrandts erfährt mit dieser<br />
Ausstellung erstmals eine umfassende Aufarbeitung und Würdigung.<br />
Lediglich acht gemalte Landschaften Rembrandts sind heute überhaupt bekannt, sechs davon<br />
sind in der Ausstellung vertreten, dazu über 20 Zeichnungen sowie alle 32 Radierungen mit<br />
landschaftlichen Motiven.<br />
Ehemals Rembrandt zugeschriebene Werke und Schülerarbeiten ergänzen die Schau, darunter<br />
Gemälde und Zeichnungen von Govert Flinck, Ferdinand Bol, u. a. Die Zusammenführung<br />
dieser Werke aus Sammlungen in Washington, London, Cambridge, Dublin, Paris, Madrid, Oslo<br />
und anderen Städten ermöglicht eine einzigartige neue Sicht auf Rembrandts Landschaften, ihre<br />
Typik und ihren Einfluss.<br />
Die Ausstellung entstand in Kooperation mit dem Städtischen Museum De Lakenhal in<br />
Rembrandts Geburtstadt Leiden, wo sie im Anschluss vom 6. Oktober 2006 bis 7. Januar 2007<br />
zu sehen ist.<br />
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