Museumspädagogische Arbeitsmaterialien zur Sonderausstellung ...
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Bildbeispiele:<br />
• Rembrandt, Bauernhöfe mit Heuhaufen an einem Graben, um 1650, Feder und braune Tinte,<br />
braune Lavierungen, Fondation Custodia, Paris, Sammlung Frits Lugt<br />
• Rembrandt, Bauerngehöft mit Taubenschlag, um 1650, Feder und Pinsel, braune Tinte,<br />
braune Lavierungen, Privatsammlung<br />
• Rembrandt, Von Bäumen umgebenes Bauerngehöft an einem Fluß, um 1650/53, Rohrfeder<br />
und schwarze Tinte, graue Lavierungen, British Museum, London<br />
• Rembrandt, Eingang eines Bauernhofs am Sloterweg, um 1652, Feder und Pinsel, braune<br />
Tinte, Hamburger Kunsthalle<br />
2.4.4 Rembrandts Skizzenblätter in Schwarzer Kreide<br />
Erst gegen Ende der 1630er Jahre beschäftigt sich Rembrandt mit der Landschaft, um ebenso<br />
abrupt Anfang der 1650er Jahre wieder damit zu enden. In dieser Zeit muss er mehrere<br />
Skizzenbücher mit Zeichnungen gefüllt haben, die auf Spaziergängen entstanden. Im Insolvenz-<br />
Inventar zu Rembrandts Bankrott 1656 werden drei Alben „vol lantschappen naer ’t leven<br />
geteeckent van Rembrant“ (voller Landschaften, nach dem Leben gezeichnet von Rembrandt)<br />
genannt, die sicher für seinen privaten Gebrauch bestimmt waren.<br />
Schwarze Kreide war bei den Künstlern des 17. Jahrhunderts ein sehr beliebtes Material beim<br />
Zeichnen im Freien. Auch Rembrandt verwendete für seine Landschaftszeichnungen<br />
überwiegend schwarze Kreide und Tusche und versah diese häufig mit Lavierungen, wobei er<br />
sie in erster Linie für das rasche Skizzieren verwendete. Aufgrund ihres Formates von etwa 10 x<br />
20 cm scheinen Rembrandts Landschaftszeichnungen in schwarzer Kreide oft aus<br />
Skizzenbüchern zu stammen, die dieses sehr handliche Format aufweisen. Da Rembrandt ein<br />
solches kleines Skizzenbuch in recht kurzer Zeit füllte, lässt sich vermuten, dass die vielen<br />
verschiedenen Kreidezeichnungen von seiner Hand während nur weniger Wanderungen<br />
entstanden sein dürften. So wie Rembrandt die schwarze Kreide benutzte, taten dies auch seine<br />
Kollegen. Jan van Goyen zeichnete damit auf Reisen mehrere Skizzenbücher voll. Überdies<br />
wurde die schwarze Kreide oft auch für die Anfertigung eines ersten Entwurfs verwendet, der<br />
danach mit Feder und Tusche, eventuell auch mit Lavierungen, vollendet wurde.<br />
Bildbeispiele:<br />
Rembrandt, Der Nieuwezijds Voorburgwal, um 1645/47, Schwarze Kreide, Suermondt-Ludwig-<br />
Museum, Aachen<br />
Rembrandt, Die Herengracht bei der Warmoesgracht (?),um 1645/47, Schwarze Kreide,<br />
Suermondt-Ludwig-Museum, Aachen<br />
Rembrandt, Ansicht längs der Amstel, um 1645, Schwarze Kreide, Albertina, Wien<br />
Rembrandt, Das Bollwerk bei Amsterdam, um 1652, Schwarze Kreide, Albertina, Wien<br />
2.4.5 Rembrandts Federzeichnungen<br />
Weitaus die meisten der Rembrandt zugeschriebenen Landschaftszeichnungen sind allerdings<br />
in Feder und Tusche ausgeführt, ohne dass zuvor ein Entwurf in schwarzer Kreide angelegt<br />
wurde. Damals war dieses Vorgehen unüblich; es wurde erst zu einem etwas späteren Zeitpunkt<br />
im 17. Jahrhundert gängiger. Jan Lievens gehört zu den wenigen Zeitgenossen, die ihre<br />
Landschaften wie Rembrandt direkt in der Natur mit Feder und Tusche auf Papier brachten.<br />
Rembrandts mit der Feder gezeichnete Landschaften sind überwiegend von detaillierterer<br />
Ausführung als seine Zeichnungen in schwarzer Kreide. An diesen Blättern muss er, genauso<br />
wie viele andere Landschaftszeichner des 17. Jahrhunderts auch, sehr eifrig gearbeitet haben.<br />
Darüber hinaus fällt auf, dass die in diesem Zeichenmaterial ausgeführten<br />
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