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Max-Planck-Institut für Astronomie - Jahresbericht 2007

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a b c<br />

d e<br />

Abb. III.2.4: Der Quasar HE 0450–2958, bei drei Wellenlängen<br />

räumlich hoch aufgelöst, a) im Visuellen (V­Band, aufgenommen<br />

mit der ACS­HRC­Kamera des HST), c) im nahen<br />

Infraroten (H­Band, aufgenommen mit der nic m o S­NIC2­<br />

Kamera des HST), e) im mittleren Infraroten (N­Band, aufgenommen<br />

mit viSir am eSo VLT. Das System HE 0450–2958<br />

ACS aufgenommen (a, b), zeigt die Begleitgalaxie im<br />

Südosten nicht nur starke Gezeitenarme in Richtung<br />

des Quasars, sondern auch »Löcher« in ihrer Mitte. Das<br />

HST­Bild im nahen Infraroten (c, d) zeigt, dass diese<br />

Löcher nicht durch fehlende Emission entstehen, sondern<br />

dass das emittierte Licht hier durch Staub absorbiert<br />

wurde. In keinem der beiden Fällen ist eine ausgedehnte<br />

Wirtsgalaxie sichtbar, sondern nur die leuchtkräftige,<br />

staubige Begleitgalaxie sowie Gezeitenausläufer.<br />

Zusammen mit dem 10.3­µm­Bild (e), in dem nur der<br />

Quasarkern, aber weder Begleitgalaxie noch Stern sichtbar<br />

sind, ergibt dies ein konsistentes Bild, in dem Quasar<br />

und Begleitgalaxie gerade zusammenstoßen und damit<br />

in der Begleitgalaxie massenhafte Sternentstehung von<br />

ca. 300 Sonnenmassen pro Jahr alle Energie erzeugen,<br />

während die Quasar­Emission primär durch Akkretion<br />

gespeist wird.<br />

Zusammen mit Informationen über die CO­Emission<br />

zeigen diese Daten, dass sowohl der Quasar als auch<br />

die Begleitgalaxie eine ul i r g­mäßige Leuchtkraft besitzen:<br />

Der Quasar ist von etwas Staub und einer recht<br />

massearmen Wirtsgalaxie umgeben und sein direk­<br />

tes Umfeld emittiert reprozessiertes Quasarlicht auf<br />

uli r g­Niveau. Die Begleitgalaxie ist ihrerseits sehr<br />

staub reich, produziert aber etwa 300 Sonnenmassen<br />

pro Jahr an neuen Sternen. Die hierdurch abgestrahlte<br />

Leuchtkraft und die große Staubmenge sorgen ebenfalls<br />

<strong>für</strong> Infrarotemission von ul i r g­Stärke. In diesem System<br />

spielt die Wechselwirkung des Quasars mit seiner<br />

Begleitgalaxie ziemlich sicher eine große Rolle, sowohl<br />

bei Auslösung der massiven Sternentstehung, als auch<br />

der Kernaktivität. Nur die Kombination der höchsten<br />

räumlichen Auflösung von HST und VLT mit Multi­<br />

Wellenlängendaten erlaubte eine Analyse dieser verschiedensten<br />

physikalischen Prozesse.<br />

HST und CO S m O S<br />

III.2 In welchen Galaxien leben Quasare? 77<br />

besteht aus einem Quasar bei z 0.285 in der Mitte, einer mit<br />

dem Quasar wechselwirkenden benachbarten Galaxie links<br />

und einem Vordergrundstern unserer Milchstraße rechts. Die<br />

Bilder b) und d) entstanden aus a) bzw. c) nach Abzug einer<br />

modellierten Punktquelle <strong>für</strong> Quasarkern und Vordergrundstern<br />

(Jahnke et al. 2008).<br />

Nach dem MPIA­geführten gem S ­Projekt (Leitung:<br />

Hans­Walter Rix) ist co S m o S (Cosmic Evolution Survey)<br />

das nächste und größere Projekt mit dem HST, unter anderem<br />

mit dem Ziel, dem Wesen der Quasare und ihrer<br />

Wirtsgalaxien auf die Spur zu kommen. An co S m o S

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