Max-Planck-Institut für Astronomie - Jahresbericht 2007
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60 II. Highlights<br />
M81 Zwerg A Holmberg I<br />
Holmberg II IC2574<br />
ren. Die Daten würden dann einen »weichen Kern« vortäuschen,<br />
obwohl in Wahrheit ein »spitzer Kern vorliegt.<br />
Ein Team um Erwin de Blok von der University of<br />
Cape Town (Südafrika) und Fabian Walter vom MPIA<br />
nutzte nun die tH i N g s-Daten, um diesem Problem nachzugehen.<br />
Denn ihre Messwerte besaßen endlich eine ausreichende<br />
räumliche und spektrale Auflösung, um nichtzirkulare<br />
Anteile in der Bewegung von Gaswolken zu<br />
erkennen.<br />
Für ihre Untersuchung mussten sie jedoch die Liste<br />
der tH i N g s-Galaxien einschränken. Der Neigungswinkel<br />
der Galaxien gegen die Sichtlinie musste zwischen etwa<br />
40 und 80 Grad liegen. Blickt man nämlich fast senkrecht<br />
auf die Scheibe, so bewegt sich das Gas ebenfalls fast<br />
senkrecht zur Beobachtungsrichtung, und die Korrekturen<br />
Abb. II.8.2b: Vier im Rahmen von tHi N g s beobachtete<br />
Zwerggalaxien. Die Kodierung der Bilder ist wie in Abb.<br />
II.8.2.a.<br />
an den gemessenen Radialgeschwindigkeiten werden zu<br />
groß. Schaut man hingegen nahezu auf die Kante, so<br />
durchquert der Sehstrahl einen zu großen Tie fen be reiche<br />
der Galaxie, wodurch sich zu viele Ge schwin digkeits<br />
bereiche überlagern. Übrig blieben 19 Ga la xien mit<br />
mitt leren Neigungen, zu denen die große Spi ral galaxie<br />
M 81 ebenso gehört wie die Zwerggalaxie IC 2574 (Abb.<br />
II.8.2).<br />
Die Astronomen bestimmten aus der Doppler-Verschie<br />
bung der 21-cm-Linie die Rotationskurven der Gala<br />
xien. Hier<strong>für</strong> stehen im Prinzip mehrere Verfahren