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Max-Planck-Institut für Astronomie - Jahresbericht 2007

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zudem heraus, dass HII-Regionen und Galaxienhaufen<br />

irrtümlich als Zwerggalaxien identifiziert wurden (Abb.<br />

II.7.2). Dieses Problem ließ sich durch Vergleich mit existierenden<br />

Katalogen dieser Objekte beheben.<br />

Mit dieser Methode gingen den Astronomen des<br />

MPIA und ihren Kollegen vier bislang unbekannte<br />

Zwerg galaxien ins Netz: Coma Berenice (Com), Canes<br />

Ve na tici II (CVn II), Leo IV und Hercules (Her). Bei dem<br />

fünf ten Objekt namens Segue 1 handelt es sich wahrschein<br />

lich um einen Kugelsternhaufen. Ein Blick auf<br />

Abb. II.7.1 zeigt, dass alle jüngst mit SDSS entdeckten<br />

Zwerg ga laxien, die sich bei Entfernungen jenseits von<br />

100 000 Lichtjahren befinden, an der Nachweisgrenze<br />

lie gen. Dies verdeutlicht die enormen Anstrengungen,<br />

die nötig sind, um die lichtschwachen Zwerggalaxien in<br />

dem riesigen Datensatz aufzuspüren.<br />

Vergleich mit Modellen und das Problem der<br />

fehlenden Satelliten<br />

Mit diesen neun Objekten ließ sich nun auch eine<br />

Leuchtkraftfunktion (also die Anzahl der Objekte pro<br />

Hel ligkeitsbereich) <strong>für</strong> Zwerggalaxien bestimmen und<br />

mit theoretischen Vorhersagen vergleichen. Insbesondere<br />

konn te nun erstmals die Verteilung lichtschwacher Objek<br />

te ermittelt werden.<br />

i [mag] i [mag]<br />

17<br />

18<br />

19<br />

20<br />

21<br />

22<br />

25<br />

20<br />

21<br />

22<br />

23<br />

24<br />

25<br />

Com<br />

–0.5 0 0.5<br />

II.7. Zwerggalaxien – die fehlenden Satelliten der Milchsraße 53<br />

In Abb. II.7.3 sind diese volumenkorrigierten Daten<br />

<strong>für</strong> eine maximale Entfernung von 900 000 Lichtjahren<br />

auf getragen. Die mit einer durchgezogenen Linie verbunden<br />

offenen Kreise zeigen diese Verteilung bei der üblicherweise<br />

verwendeten Grenzgröße r 22.0 mag, die<br />

Da ten der gestrichelten Kurve gelten <strong>für</strong> die Grenzgröße<br />

r 22.5 mag, bei der eine stärkere Korrektur nötig war.<br />

Die rote und blaue Linie zeigen die Ergebnisse von<br />

zwei theoretischen Modellen, die beide voraus set zen,<br />

dass im jungen Universum Sternentstehung in Sa tellitenhalos<br />

wegen starker UV-Strahlung unterdrückt war.<br />

Die ausgefüllten Kreise stehen <strong>für</strong> die bekannten hel len<br />

Zwerggalaxien des Milchstraßensystems und der An drome<br />

dagalaxie. Sie ergänzen die Leuchtkraftfunktion zu<br />

gro ßen Helligkeiten.<br />

Es wird deutlich, dass die Modelle die Realität<br />

nicht ausreichend beschreiben: Das eine Modell überschätzt<br />

die Zahl der lichtschwachen Satellitengalaxien<br />

(blaue Kurve), während das andere die Zahl der lichtstarken<br />

unterschätzt (rote Kurve). Es bedarf also noch<br />

weiterer Anstrengungen, um <strong>für</strong> die Zwerggalaxien ein<br />

konsistentes Modell zu erstellen. Der beobachterische<br />

CVn II SEGUE 1 Her<br />

SDSS SDSS SDSS SDSS<br />

SUBARU SUBARU SUBARU INT<br />

1 1.5 –0.5 0 0.5 1 1.5 –0.5 0 0.5<br />

g – i [mag]<br />

Abb. II.7.5a: Konturdarstellungen der Farben-Helligkeits-<br />

Diagramme, gepunktete Linie: Daten der beiden Kugelsternhaufen<br />

M92 und M13.<br />

1 1.5 –0.5 0 0.5 1 1.5

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