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Max-Planck-Institut für Astronomie - Jahresbericht 2007

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26 II. Highlights<br />

Alter [Ga]<br />

0.25<br />

0.20<br />

0.15<br />

0.10<br />

0.05<br />

0.00<br />

0<br />

Spektraltyp: M KGFA<br />

10 20 30 40 50<br />

Entfernung [pc]<br />

Abb. II.2.2: Alter und Entfernungen der in der Durchmusterung<br />

beobachteten Sterne.<br />

te Unschärfe beseitigt. Die Zusatzoptik SDI zerlegt das<br />

Licht eines einzelnen Sterns in vier identische Bilder bei<br />

benachbarten Wellenlängen. Diese liegen inner- und außerhalb<br />

der <strong>für</strong> massearme Objekte (Gasplaneten oder<br />

einige Braune Zwerge) charakteristischen, infraroten<br />

Methanbanden. Auf geeigneten Differenzbildern dieser<br />

vier Aufnahmen verschwindet der Hauptstern mit seinem<br />

hellen Lichthof nahezu vollständig, und der massearme,<br />

kühle Begleiter wird deutlich erkennbar (Abb. II.2.3).<br />

Schon in der Testphase von Na C O SDI gelang eine<br />

bedeutende Entdeckung, als das 12 Lichtjahre entfernte<br />

Objekt υ Indi B in zwei T-Zwerge getrennt werden konnte.<br />

Die beiden Komponenten υ Indi Ba und υ Indi Bb sind<br />

die nächsten bekannten Braunen Zwerge (<strong>Jahresbericht</strong><br />

2005, S. 22). Weitere Erfolge kamen hinzu. So wurde<br />

mit AB Dor C der bislang lichtschwächste, nur 0.16<br />

Bogensekunden vom Hauptstern entfernte Begleiter ent-<br />

simulierte Planeten<br />

1 1<br />

deckt, und bei Gl 86B, dem bislang einzigen bekannten<br />

Weißen Zwerg in einem Exoplanetensystem, konnte die<br />

Umlaufbewegung nachgewiesen werden. Weiterhin wurde<br />

der zweitnächste Braune Zwerg entdeckt (<strong>Jahresbericht</strong><br />

2006, S. 20). Das Objekt mit der Bezeichnung SCR 1845-<br />

6357B steht 12.7 Lichtjahre entfernt und umkreist einen<br />

massearmen Stern der Spektralkasse M 8.5.<br />

In einer großangelegten Durchmusterung suchten Rainer<br />

Lenzen, Wolfgang Brandner und ihr Team in den Jahren<br />

2004 bis 2006 bei insgesamt 54 Sternen nach Plane<br />

ten. Bei der Auswahl konzentrierten sie sich auf 45<br />

jun ge und nahe (bis zu 250 Millionen Jahre alte und<br />

160 Lichtjahre entfernte) Sterne. Genauer waren bis zu<br />

80 Lichtjahre entfernte Sterne jünger als 250 Millionen<br />

Jahre und bis zu 150 Lichtjahre entfernte Sterne jünger<br />

als 40 Millionen Jahre (Abb. II.2.2). Der Grund <strong>für</strong> diese<br />

Unterscheidung liegt darin, dass sich Planeten nach ihrer<br />

Entstehung abkühlen, so dass sich der Helligkeitskontrast<br />

zwischen Planet und Zentralstern (der die Entdeckung erschwert)<br />

mit zunehmendem Alter vergrößert. Zu diesen<br />

45 nahen, jungen Sternen kamen drei Sterne hinzu, bei<br />

denen mit der Radialgeschwindigkeitsmethode bereits<br />

Planeten nachgewiesen waren, und vier ältere Sterne, die<br />

aber mit Entfernungen bis 65 Lichtjahre sehr nahe sind,<br />

sowie zwei weiter entfernte (490 Lichtjahre), sehr junge<br />

Sterne.<br />

Die Beobachtungen fanden am Very Large Telescope<br />

(VLT) sowie mit einer zweiten Kamera am Multiple<br />

Mirror Telescope (MMT) in Arizona statt. Je de<br />

Aufnahmeserie wurde bei zwei unterschiedlichen Drehwinkeln<br />

der Kamera durchgeführt. Dies hat den Vorteil,<br />

Abb. II.2.3: Vollständig reduzierte Aufnahmen des Sterns AB<br />

Dor A mit drei simulierten Begleitern. Links: Daten von Na C O<br />

SDI, rechts: normale Aufnahmen mit Adaptiver Optik.

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