Max-Planck-Institut für Astronomie - Jahresbericht 2007
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122 IV. Instrumente und Projekte<br />
Abb. IV.5.4: Prüfmodell des Miri-Instruments nach der<br />
Integration bei Rutherford Appleton Labs. Dies ist das<br />
erste funktionelle Modell eines wissenschaftlichen JWST-<br />
Instruments. Das Instrument ist in einer sechsbeinigen<br />
von etwa einer Bogensekunde. Der zentrale Motor ist<br />
ein Drehmomentmotor ohne Getriebe. Die genaue Positionierung<br />
erfolgt mechanisch ohne Strom durch die<br />
Federtorsion des Ratschensystems. Das Antriebskonzept<br />
vermeidet die Rückkopplung durch einen elektrischen<br />
Positionssensor und Stromverluste, da die Positionierung<br />
rein mechanisch und mit hoher Zuverlässigkeit er-<br />
folgt.<br />
Nach der erfolgreichen kritischen Designprüfung<br />
(Critical Design Review, CDR) des optischen Miri-<br />
Systems arbeiten das MPIA und C. Zeiss derzeit an den<br />
Qualifizierungsmodellen des Miri-Radmechanismus.<br />
Nirspec hinkt dem Terminplan ein wenig hinterher. Die<br />
Erstellung aller erforderlichen Dokumentationen entsprechend<br />
den Weltraumanforderungen <strong>für</strong> den Radmechanismus-CDR<br />
von Nirspec begann <strong>2007</strong>. Während<br />
das MPIA sich als Auftragnehmer von C. Zeiss an der<br />
Entwicklung der Gitter- und Filterräder <strong>für</strong> Nirspec<br />
beteiligt und <strong>für</strong> die Entwicklung der elektrischen<br />
Komponenten (Motoren, Positionssensoren, Kryo-Kabelbaum)<br />
verantwortlich ist, ist die Aufgabenverteilung<br />
<strong>für</strong> Miri umgekehrt: Hier baut C. Zeiss die Flug-<br />
Hardware als gewerblicher Auftragnehmer des MPIA.<br />
Kohlefaser-Struktur aufgehängt und wärmeisoliert. Die<br />
Spektrometereinheit befindet sich oben im Bild. Unter dem<br />
Bilderfassungsabschnitt ist die optische Eingangskette zu<br />
erkennen.<br />
Um technologische Risiken in Verbindung mit dem<br />
Entwicklungsprogramm der Mechanismen zu mindern<br />
und Kosten zu senken, wurden am MPIA vor den<br />
Qualifikationsmodellen Prototypen gebaut und getestet.<br />
Diese Prototypen wurden in das Miri-Testmodell –<br />
das erste wissenschaftlich repräsentative Modell eines<br />
JWST-Instruments (Abb. IV.5.4) – integriert und ermöglichten<br />
eine erste Leistungsanalyse. Die erste umfassende<br />
kryogene Testphase im Jahr <strong>2007</strong> war sehr<br />
erfolgreich: Alle Subsysteme arbeiteten ohne größere<br />
Probleme und bestätigten den Eindruck, dass die<br />
Entwicklung des Flugmodells auf einem guten Weg ist.<br />
Oliver Krause, Ralph Hofferbert,<br />
Friedrich Müller, Thomas Henning,<br />
Dietrich Lemke, Ulrich Grözinger,<br />
Armin Huber, Armin Böhm,<br />
Monica Ebert, Karl Wagner,<br />
Stefan Meister, José Ricardo Ramos,<br />
Ralf-Rainer Rohloff, Silvia Scheithauer,<br />
Thomas Blümchen, Tobias Junginger,<br />
Stephan Birkmann, Matthias Alter