Max-Planck-Institut für Astronomie - Jahresbericht 2007
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Abb. IV.1.4: Der Flansch <strong>für</strong> die Kabeldurchführungen ist geöffnet<br />
und gibt den Blick auf die Kabelführung im Kryostaten<br />
frei.<br />
dämpften Halterung der Kühlköpfe auf den Vakuumtank<br />
übertragen werden, weiter minimiert. Dies ist <strong>für</strong> den interferometrischen<br />
Betrieb des Teleskops von besonderer<br />
Bedeutung.<br />
Der zylindrische Vakuumtank hat einen Durch messer<br />
von etwa 1.6 m und eine Gesamtlänge von et wa der<br />
glei chen Größe. Das vollständig integrier te Instrument<br />
wiegt 2600 kg, davon werden etwa 400 kg auf die Arbeits<br />
temperatur von 60 K bis 100 K abgekühlt. Auf der<br />
Rückseite des Kryostaten (in Abb. IV.1.3 dem Be obachter<br />
zugewandt) befindet sich der Flansch zum Ma gazin<br />
wechsel. Er ist mit einem großen Vakuumventil versehen,<br />
so dass nach Anflanschen und Abpumpen eines<br />
Hilfskryostaten das Maskenmagazin herausgezogen und<br />
ausgetauscht werden kann.<br />
Neben der Mos-Einheit, die weiter unten etwas ausführlicher<br />
beschrieben wird, werden in Lucifer acht<br />
Motoreinheiten sämtlich mit kryogenen Steppermotoren<br />
angetrieben:<br />
•<br />
•<br />
Zwei der drei Faltspiegel können ferngesteuert in<br />
zwei Richtungen verkippt werden, womit zum einen<br />
eine Feinjustage im Kalten geschieht. Zum anderen<br />
kann dieser Mechanismus zur Kompensation<br />
von restlichen Durchbiegeeffekten genutzt werden.<br />
Zwei Gitter und ein ebener Spiegel sind auf der Gitterwechseleinheit<br />
untergebracht, der Antrieb dient<br />
zum Gitterwechsel bzw. zum Wechsel zwischen Kame<br />
ramodus und Spektroskopie sowie andererseits<br />
zum Einstellen der zentralen Wellenlänge.<br />
• Die beiden Filterräder bieten Raum <strong>für</strong> 28 Filter, derzeit<br />
sind 18 Positionen mit Filtern belegt. Je eine<br />
wei tere Position ist reserviert <strong>für</strong> die differenzielle<br />
Ka mera.<br />
• Vor dem Kamerarad kann eine zusätzliche Linse eingeschwenkt<br />
werden, die zusammen mit der f / 1.8-Kamera<br />
die Pupille auf den Detektor abbildet. Hiermit<br />
kann die Ausrichtung von Teleskop und Instrument<br />
kontrolliert werden.<br />
• Der Kamerarevolver beherbergt die drei Kamerasysteme<br />
f / 1.8, f / 3.75 und f / 30. Alle drei können sowohl<br />
als Imager als auch als Spektrographen eingesetzt<br />
werden. Die f / 30-Kamera kann auch als differenzielle<br />
Methanbanden-Kamera benutzt werden, die<br />
f / 1.8-Kamera dient zusammen mit einer Vorlinse<br />
auch zur Pupillenabbildung.<br />
• Durch eine Korrektur der Fokuseinstellung um bis<br />
zu 5 mm können Unterschiede in der optischen<br />
Filterdicke ausgeglichen werden.<br />
Der Maskenaustauschmechanismus<br />
IV.1 Instrumente <strong>für</strong> das LBT 99<br />
Die Multiobjektspektroskopie wird <strong>für</strong> Lucifer wohl<br />
der am häufigsten benutzte Modus sein. Beide Lucifer-<br />
Geräte sind mit Wechselmagazinen <strong>für</strong> die Spaltmasken<br />
ausgerüstet. Zehn Langspalt- und Feldmasken stehen als<br />
Standardausrüstung zur Verfügung. Zusätzlich können mit<br />
Hilfe eines kryogenen Roboters 23 Viel fachspaltmasken<br />
(Mos-Masken) ausgetauscht werden. Der Roboter führt<br />
die aktuelle Fokalmaske an ihren Stammplatz im Ma gazin<br />
zurück, sucht sich die angewählte Maske im Magazin<br />
und bringt sie in die Fo kal ebene. Die Magazine mit den<br />
23 Mos-Mas ken kön nen wie oben beschrieben am Tag<br />
ausgewech selt werden. Der aufwendige Ma ga zinwechsel<br />
bei tie fer Temperatur (Abb. IV.1.5) verbessert die Beob<br />
ach tungs bereitschaft von Lucifer wesentlich: Zwar