Max-Planck-Institut für Astronomie - Jahresbericht 2007
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98 IV. Instrumente und Projekte<br />
Die Pupillenebene im kollimierten Strahlengang fällt<br />
mit der Ebene des Gitters (bzw. Faltspiegels) zusammen.<br />
Die nachfolgenden Kamerasysteme sind auf einem<br />
Rad untergebracht, es kann zwischen drei verschie denen<br />
Abbildungsmaßstäben gewählt werden. Die beiden<br />
schnelleren Kameras sind reine Linsensysteme, die<br />
f / 30-Kamera ist ein Cassegrainsystem mit zweilinsigem<br />
Korrektor.<br />
Der Detektor ist vom Typ Hawaii-II mit 2048 2048<br />
18-µm-Pixeln. Die Fokusposition kann im Betrieb korrigiert<br />
werden. Mit den Öffnungsverhältnissen von 1.8,<br />
3.75 und 30 beträgt die Abbildungsskala 0.25, 0.12 und<br />
0.015 Bogensekunden pro Pixel.<br />
Auf zwei Filterrädern haben 28 Filter Platz. Die Filter<br />
räder befinden sich im konvergenten Strahlengang<br />
vor dem Detektor (siehe Abb. IV.1.2). Gegenwärtig sind<br />
<strong>für</strong> beide Lucifer-Instrumente je acht Schmalband- und<br />
zehn Breitbandfilter vorgesehen.<br />
Die Kalibrationseinheit<br />
Zu Kalibrationszwecken kann vor das Kryostatenfenster<br />
eine Einheit geschwenkt werden, die das Licht ei-<br />
Abb. IV.1.3: Lucifer 1 in der Experimentierhalle des MPIA während<br />
der Integrationsphase: Der obere Kryostatteil wird gerade<br />
abgehoben, innen wird die mit Superisolationsfolie umgebene<br />
kalte Struktur sichtbar. Im Hintergrund der Teleskopsimulator.<br />
ner Kalibrationslampe, das aus einer Ulbrichtkugel austritt,<br />
auf die Pupillenebene von Lucifer abbildet. Hier<br />
steht sowohl eine Breitbandlampe zur Eichung der Kame<br />
ra, als auch ein Gasentladungslampe <strong>für</strong> die Wellen-<br />
län geneichung zur Verfügung.<br />
Der Kryostat<br />
Die gesamte Optik einschließlich der Fokalebene des<br />
Teleskops ist im Kryostaten auf etwa 70 K abgekühlt.<br />
Das Gehäuse des Kryostaten ist eine leichtgewich ti ge<br />
Edelstahlkonstruktion (siehe Abb. IV.1.3). Alle Ver sorgungs<br />
durchbrüche wie Steckerflansche, CCC-Kühler,<br />
Va kuumanschlüsse und Zu- und Abfluss des flüs si gen<br />
Stickstoffs sind auf dem unteren (bzw. vorderen) Kryostatenteil<br />
untergebracht (Abb. IV.1.4).<br />
Lucifer wird mit zwei Gifford-McMahon-Kühlern<br />
(Sumitomo) auf einer Temperatur von etwa 70 K gehalten.<br />
Zur Beschleunigung des Abkühlvorgangs kann<br />
über ein Rohrsystem mit Wärmetauschern flüssiger<br />
Stickstoff eingeleitet werden. Der Detektor ist an das<br />
selbe Kühlsystem angeschlossen und kann über einen<br />
Temperaturregler mit einer Genauigkeit von 0.01 K<br />
auf seiner Arbeitstemperatur zwischen 72 K und 80 K<br />
stabilisiert werden. Die beiden CCC-Kühler stehen sich<br />
am Kryostaten diametral gegenüber, sie sind synchronisiert,<br />
indem das Heliumdrucksignal des ersten Kühlers<br />
zur Taktung des zweiten benutzt wird. Auf diese Weise<br />
werden Vibrationen, die möglicherweise trotz der ge-