GrundschultaG2008
GrundschultaG2008
GrundschultaG2008
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
pixelio.de<br />
GrundschultaG 2008<br />
Montag, 25. Februar 2008, 09:00–16:30 uhr<br />
Carl von Ossietzky Universität Oldenburg – Hörsaalzentrum<br />
OLDENBURGER FORTBILDUNGSZENTRUM<br />
im Didaktischen Zentrum der<br />
Carl von Ossietzky Universität Oldenburg<br />
Kinder stark<br />
maCHen!<br />
soziale Qualitäten<br />
aufbauen und fördern
in vielen Schulen und Kindergärten ist der Umgang<br />
mit emotionalen und sozialen auffälligkeiten von<br />
Kindern und mit aggression und Gewalt zu einem<br />
Problem geworden.<br />
Sozial auffälliges Verhalten beschränkt sich dabei<br />
nicht auf Kinder aus „high-risk“ milieus, sondern tritt immer<br />
häufiger auch bei Kindern aus so genannten „normalen Verhältnissen“<br />
auf.<br />
nun zeigen Forschungsergebnisse, dass die Weichen für die spätere<br />
soziale Persönlichkeit oft schon frühzeitig im Leben gestellt<br />
werden. daraus ergeben sich für Kinder, ihre Familien, aber auch<br />
für institutionen große Chancen, durch Präventionsarbeit und<br />
Stärkung sozialer Qualitäten, wie Teamgeist, empathie und<br />
Kommunikationsfähigkeit, den eingangs geschilderten entwicklungen<br />
entgegenzuwirken.<br />
der Grundschultag 2008 will Lehrkräften und sozialpädagogischen<br />
mitarbeiterinnen und mitarbeitern aus Grundschulen<br />
und sozialpädagogischen Fachkräften aus Kindertagesstätten<br />
konkrete Handlungsmöglichkeiten aufzeigen. er will den Teilnehmenden<br />
Unterstützung im Umgang mit „schwierigen Kindern“<br />
geben und Hilfen bei der Stärkung der Kinder im Hinblick auf ihre<br />
sozialen Kompetenzen bieten.<br />
daS ProGraMM<br />
bis 9:00 Uhr ankommen/Einchecken<br />
09:15 Uhr Eröffnung/Begrüßung<br />
nicole Voigtländer-Kunze,<br />
Oldenburger Fortbildungszentrum<br />
09:20 Uhr Vortrag<br />
die demokratische Beteiligung von<br />
kindern in den Einrichtungen – Ein schritt für<br />
mehr respekt zwischen klein und Groß<br />
Prof. dr. malte mienert, entwicklungs- und<br />
Pädagogische Psychologie, Universität Bremen<br />
danach aussprache<br />
10:30 Uhr kaffeepause<br />
11:00 Uhr Parallele Vorträge<br />
12:30 Uhr Mittagspause<br />
13:30 Uhr Workshops<br />
14:45 Uhr kaffeepause*<br />
15:15 Uhr Workshops – Fortsetzung<br />
16:30 Uhr Ende des Grundschultags<br />
die astrid lindgren ausstellung von Matthias Blum<br />
begleitet den Grundschultag.<br />
* die Kaffeepause ist von den Workshopleiterinnen und -leitern individuell handhabbar.
die VorträGE<br />
einFüHrender VortraG<br />
die demokratische Beteiligung von kindern<br />
in den Einrichtungen – Ein schritt für mehr respekt<br />
zwischen klein und Groß<br />
die Forderung nach „mehr respekt vor Kindern“ begleitet in<br />
deutschland die Umsetzung des neuen rechtes Heranwachsender<br />
auf Gewaltfreie erziehung. Kindern mehr respekt entgegen<br />
zu bringen, beschränkt sich jedoch nicht nur auf den Verzicht<br />
von Körperstrafen und seelische Verletzungen. respekt<br />
vor Kindern zu haben bedeutet auch, ihre demokratischen<br />
Kompetenzen zu fördern und sie in die entscheidungen in den<br />
einrichtungen mit einzubeziehen. in diesem Vortrag werden<br />
praxisorientiert die möglichkeiten und Grenzen kindlicher<br />
mitbestimmung diskutiert. Verschiedene Beteiligungsmodelle<br />
in Kindertagesstätten und Grundschulen werden vorgestellt.<br />
Betrachtet wird, welche Chancen für die einrichtungen sich aus<br />
der einbeziehung der Kinder ergeben und wie mit auftauchenden<br />
Konflikten und Schwierigkeiten umgegangen werden kann.<br />
Prof. dr. malte mienert, entwicklungs- und Pädagogische Psychologie,<br />
Universität Bremen<br />
ParaLLeLe VorträGE<br />
V01<br />
Beziehungserfahrungen von Vorschulkindern und<br />
ihr Einfluss auf die schulbewährung<br />
ausgangspunkt für den vorliegenden Vortrag ist die Tatsache,<br />
dass Kinder vor allem von menschen, in sozialen interaktionen<br />
und durch emotionale Beziehungen lernen. Somit sind Bildungsprozesse<br />
der frühen Kindheit eng mit Beziehungsprozessen<br />
verbunden. Unstrittig dabei ist, dass Kinder auch zu nichtmütterlichen<br />
Personen sichere Bindungen aufbauen können.<br />
die erzieherin/erzieher-Kind-Beziehung zeichnet sich eher<br />
durch assistenz und explorationsunterstützung aus, wohingegen<br />
die mutter-Kind-Beziehung maßgeblich von sicherheitsgebenden<br />
und stressreduzierenden Komponenten geprägt wird.<br />
in diesem Beitrag soll aufgezeigt werden, inwiefern die<br />
anstrengungsbereitschaft und Lernmotivation, von Beziehungsprozessen<br />
determiniert, auf die schulischen Kompetenzen<br />
Bezug nehmen und das Leistungsprofil von Schulanfängerinnen<br />
und Schulanfängern bedingen. im Plenum soll<br />
anschließend diskutiert werden, wie pädagogisches Personal<br />
darauf einfluss nehmen und den Beziehungsaufbau zu Grundschulkindern<br />
gestalten kann.<br />
GRUND<br />
SCHULTAG<br />
2008
elena Harvardt, Universität Köln<br />
V02 Förderung sozialer und emotionaler kompetenzen<br />
mit hilfe des „Baums der Erkenntnis“ und Portfolio<br />
die Förderung sozialer und emotionaler Kompetenzen ist in<br />
allen schwedischen Bildungsplänen konzeptionell verankert<br />
und nimmt in der praktischen arbeit der verschiedenen einrichtungen<br />
einen breiten raum ein.<br />
der „Baum der erkenntnis“ ist ein gemeinsamer Bildungsplan<br />
für Vorschule und Schule, entwickelt in der Gemeinde Halmstad<br />
in Schweden. mit seiner Hilfe kann man übersichtlich darstellen,<br />
welche Kompetenzen im emotionalen und sozialen Bereich das<br />
Kind schon erobert hat und wo die entwicklung weiter geht.<br />
die erwachsenen müssen sich dann die Frage stellen: “Wie<br />
sollen wir arbeiten, um gerade diese Kompetenz bei diesem<br />
Kind hier und jetzt zu entwickeln?“ dabei geht es darum, Kindern<br />
das eigene Lernen bewusst zu machen und ihr Selbstvertrauen<br />
zu stärken. Hier ergänzen sich „Baum der erkenntnis“<br />
und Portfolio sehr gut.<br />
marianne und Lasse Berger, Bremen<br />
V03 soziale trainingsprogramme<br />
Soziale Trainingsprogramme sind elementarer Bestandteil der<br />
Präventionsarbeit. Soziale Kompetenz verbessert das Sozial-<br />
und Lernverhalten. Gerade früh ausgeprägte Kompetenzen<br />
erleichtern übergänge. entwicklungspsychologisch ist der<br />
frühe Beginn sozialer Stärke ein wichtiger Baustein guter schulischer<br />
und außerschulischer entwicklung. Was sind jedoch<br />
unverzichtbare Bausteine und elemente wirksamer und nachhaltiger<br />
Trainingsprogramme?<br />
exemplarisch betrachten wir das Trainingsprogramm zur Stärkung<br />
der Sozialkompetenz des i-GSK „Kinder stark machen“. Grundsätze<br />
wirksamer Präventionsmaßnahmen stellt die dHS (deutsche<br />
Hauptstelle für Suchtfragen) und die Bzga (Bundeszentrale für<br />
gesundheitliche aufklärung) in Grundsatzprogrammen dar.<br />
Kurt Thünemann, dipl. Päd., dipl. Soz.-Päd., win2win-gGmbH<br />
V04<br />
Bildungs- und Erziehungspartnerschaft<br />
in kita und schule<br />
Zunächst wird die „erziehungs- und Bildungsmacht“ von Familien<br />
beschrieben, die sich sowohl auf die kognitive als auch auf<br />
die sozial-emotionale entwicklung von Kindern auswirkt. erzieherinnen<br />
und erzieher, Lehrerinnen und Lehrer haben einen<br />
weitaus geringeren einfluss auf den Bildungs- und Lebensweg<br />
von Kindern. deshalb sollten sie die Zusammenarbeit mit den<br />
eltern suchen. die rechtsgrundlagen für eine solche „erziehungs-<br />
und Bildungspartnerschaft“ sind in niedersachsen<br />
gegeben. an einigen Beispielen (Probleme von Kindern im<br />
sozial-emotionalen Bereich, elternbildung u.a.) wird erläutert,<br />
wie sie in die Praxis umgesetzt werden kann.<br />
dr. martin r. Textor, institut für Pädagogik und Zukunftsforschung (iPZF),<br />
Würzburg
V05 soziales lernen lehren –<br />
Vorstellung eines Qualifizierungskonzepts<br />
immer weniger selbstverständlich ist es, dass Kinder elementare<br />
Sozialkompetenzen wie Selbst- und Fremdachtung, Kommunikations-<br />
und Kooperationsfähigkeit sowie Konfliktregelungskompetenz<br />
bereits in die Grundschule „mitbringen“. diese<br />
Fähigkeiten sind aber für die entstehung eines positiven Klassenklimas<br />
grundlegend, welches wiederum erheblich effektive<br />
Lehr-/Lernprozesse unterstützt. „Soziales Lernen lehren in der<br />
Grundschule“ ist ein eigens für die Grundschule entwickeltes<br />
Konzept. über einen Zeitraum von ca. einem halben Schuljahr<br />
gibt es interessierten Schulen und Lehrerinnen und Lehrern<br />
Hilfestellungen, Soziales Lernen in Schule und Unterricht zu<br />
integrieren.<br />
Frank Beckmann, mediationsstelle Brückenschlag e. V., Lüneburg<br />
V06 reise in die Welt von astrid lindgren<br />
Sie sind eingeladen auf eine reise durch die Welt astrid Lindgrens.<br />
Sie werden durch die ausstellung geführt und erhalten<br />
einblicke in das denken der autorin und ihre Welt.<br />
matthias Blum, Oldenburg<br />
die WorkshoPs<br />
W01<br />
Bindung – die Voraussetzung<br />
für kindliches lernen<br />
Vom moment der Geburt an (wenn nicht sogar schon vorher)<br />
sind Kinder aktive entdecker ihrer Welt. Sie eignen sich über<br />
erkundungs- und neugierdeverhalten Wissen und Fähigkeiten<br />
an, probieren sich aus und setzen sich selbst entwicklungsaufgaben.<br />
Voraussetzung dafür ist ein vertrauensvolles Verhältnis<br />
zu den Bezugspersonen, die als sichere Basis Schutz bieten und<br />
dadurch ausflüge in für die Kinder fremdes, unbekanntes Terrain<br />
ermöglichen. die hier angebotene Veranstaltung richtet sich<br />
an erzieherinnen und erzieher und Lehrkräfte, die sich mit ihrer<br />
eigenen rolle als Bindungs- und Vertrauensperson für die Kinder<br />
auseinandersetzen wollen. neue erkenntnisse der Bindungsforschung<br />
werden vorgestellt und auf die arbeit mit Kindergarten-<br />
und Grundschulkindern angewendet. diskutiert werden<br />
möglichkeiten der Beziehungsgestaltung mit unterschiedlichen<br />
Kindern.<br />
Gemeinsam werden Praxismodelle entwickelt, wie Lehrkräfte<br />
zu Bindungspersonen für die Kinder werden können.<br />
Prof. dr. malte mienert, entwicklungs- und Pädagogische Psychologie,<br />
Universität Bremen
pixelio.de<br />
W02 kinder stärken – schutzfaktoren entwickeln<br />
immer mehr Kinder wachsen unter erschwerten Bedingungen<br />
wie armut, arbeitslosigkeit, Trennungen, migrationserfahrungen<br />
etc. auf. Wie können Kindertagesstätten und Schulen<br />
einen Beitrag dazu leisten, dass diese Kinder trotz ihrer risikolage<br />
eine positive entwicklung und eine erfolgreiche Lernbiographie<br />
haben können? erste Hinweise hierauf liefert die sog.<br />
resilienzforschung, die konkrete Schutzfaktoren im persönlichen,<br />
familialen und sozialen Umfeld des Kindes nachweist.<br />
in dem Workshop werden wir deshalb einen überblick über<br />
die aktuelle resilienzforschung vermitteln, um daraus Konsequenzen<br />
für die pädagogische arbeit in Kindergärten und<br />
Grundschulen zu erarbeiten. Bereits jetzt legen viele einrichtungen<br />
in ihrer konkreten pädagogischen arbeit einen<br />
Schwerpunkt ihrer arbeit auf die Förderung und Unterstützung<br />
sozialer Kompetenzen, des Selbstvertrauens und der Problemlösekompetenz.<br />
an diesen best-practice Beispielen möchten<br />
wir zeigen und veranschaulichen, wie Kinder Stärken entwickeln<br />
können und welchen Beitrag wir leisten können, dass sie<br />
vor den Folgen belastender alltagserfahrungen aktiv Schutzfaktoren<br />
aufbauen können.<br />
Prof. dr. Susanne miller, Petra Kemena, Julia nicklaussen, Universität Oldenburg<br />
W03 „ die Menschen stärken, die sachen klären“<br />
diese aussage Hartmut von Hentigs beschreibt nach wie vor<br />
knapp und präzise die aufgaben der Schule heute und in der<br />
Zukunft.<br />
doch was heißt das für die Gestaltung der täglichen arbeit in<br />
einer Grundschule? Welche Strukturen, maßnahmen und Prozesse<br />
unterstützen die Stärkung der menschen bei gleichzeitiger<br />
fachlicher Klarheit?<br />
die Grundschule nordholz arbeitet seit Jahren an der realisierung<br />
schülerbeteiligter nachhaltiger Unterrichtsprozesse.<br />
dies soll an konkreten Beispiele verdeutlicht werden: erstellung<br />
unserer Schulverfassung, einführung von Kinderkonferenzen,<br />
breite Beteiligung unserer Kinder an Unterricht und Schulleben,<br />
entwicklung eines wertschätzenden Blicks auf jedes einzelne<br />
Kind, individualisierung des Lernens in einer Gemeinschaft.<br />
Zusammen mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmer können<br />
die Vorstellung und erfahrungen unter Berücksichtigung unterschiedlicher<br />
Standortbedingungen erörtert werden.<br />
Sabine Peter, Georg Schillmöller, GS nordholz
W04 sozialkompetenzen spielend lernen – praktische<br />
Einblicke in ein Qualifizierungskonzept<br />
der Workshop gibt einen praxisbezogenen einblick in das Qualifizierungskonzept<br />
„Soziales Lernen lehren in der Grundschule“<br />
und will anregungen bieten, wie Soziales Lernen der Schülerinnen<br />
und Schüler insbesondere durch den gezielten einsatz<br />
von Spielen und übungen in Grundschule und Kindergarten<br />
systematisch unterstützt werden kann.<br />
Frank Beckmann, mediationsstelle Brückenschlag e. V.<br />
W05<br />
Förderung sozialer und emotionaler<br />
kompetenzen mit hilfe des<br />
„Baums der Erkenntnis“ und Portfolio<br />
die Förderung sozialer und emotionaler Kompetenzen ist in<br />
allen schwedischen Bildungsplänen konzeptionell verankert<br />
und nimmt in der praktischen arbeit der verschiedenen einrichtungen<br />
einen breiten raum ein.<br />
der „Baum der erkenntnis“ ist ein gemeinsamer Bildungsplan<br />
für Vorschule und Schule, entwickelt in der Gemeinde Halmstad<br />
in Schweden. mit seiner Hilfe kann man übersichtlich darstellen,<br />
welche Kompetenzen im emotionalen und sozialen Bereich das<br />
Kind schon erobert hat und wo die entwicklung weiter geht. die<br />
erwachsenen müssen sich dann die Frage stellen: “Wie sollen wir<br />
arbeiten, um gerade diese Kompetenz bei diesem Kind hier und<br />
jetzt zu entwickeln?“ dabei geht es darum, Kindern das eigene<br />
Lernen bewusst zu machen und ihr Selbstvertrauen zu stärken.<br />
Hier ergänzen sich Baum der erkenntnis und Portfolio sehr gut.<br />
marianne und Lasse Berger, Bremen<br />
W06<br />
Faustlos – Gewaltprävention durch Förderung<br />
sozial-emotionaler kompetenzen<br />
Wir laden dazu ein, sich in Theorie und Praxis einen ersten einblick<br />
in das vom Heidelberger Präventionszentrum entwickelte<br />
Unterrichtscurriculum zu verschaffen.<br />
FaUSTLOS vermittelt prosoziale Kompetenzen in den für eine<br />
effektive Gewaltprävention zentralen Bereichen „empathie“,<br />
„impulskontrolle“ und „Umgang mit Ärger und Wut“.<br />
Wir stellen das Unterrichtsmaterial vor, wollen es in rollenspielen<br />
gemeinsam erproben und aus dem FaUSTLOS-alltag berichten.<br />
andrea Janßen, dipl. Sozialpädagogin,Schulsozialarbeiterin und<br />
Petra Buchtmann,Lehrerin, GS am Schlossplatz, Varel
W07 Go straight<br />
„Go straight“ ist nicht nur ein Trainingsprogramm für Lehrerinnen<br />
und Lehrer, sondern eine Lebensphilosophie. Zugewandter,<br />
empathischer Umgang, aber auch klare und wertschätzende<br />
Grenzsetzungen und gewinnbringende Konfliktlösungen<br />
bestimmen unsere Handlungsweisen.<br />
es geht um Haltung, Werte und unsere einstellung. Unser Wissen<br />
um entwicklungspsychologie soll vertieft und unsere Verhaltensweisen<br />
und reaktionen in grenzwertigen Situationen sollen<br />
erforscht werden. ein Curriculum für uns erwachsene.<br />
Kurt Thünemann, dipl. Päd., dipl. Soz.-Päd., win2win-gGmbH<br />
W08 sozialkompetenz lehren, aber wie?<br />
die Zahl nicht kooperierender Kinder, Kolleginnen und eltern<br />
wächst – ein deutliches Zeichen für die weit verbreitete entmutigung<br />
in unserer Gesellschaft.<br />
als engagierte Pädagoginnen und Pädagogen fragen wir<br />
uns dennoch immer wieder, wie wir zu einem konstruktiven,<br />
respektvollen miteinander beitragen können.<br />
der Schlüssel zu diesem Wunsch liegt in dem Zauberwort<br />
„ermutigung“. mit einer ermutigenden Haltung erreichen wir<br />
bei Kindern wie erwachsenen weit mehr als durch Kritik. ermutigung<br />
ist nach den Grundsätzen der individualpsychologie das<br />
einzige, was das natürliche Wachstumspotential aller menschen<br />
zur entfaltung bringen kann.<br />
Teilnehmerinnen und Teilnehmer dieses Workshops erhalten<br />
zunächst einen theoretischen überblick über die durch neue<br />
erkenntnisse in der Hirnforschung untermauerten Grundannahmen<br />
der individualpsychologie nach alfred adler (1870-1937).<br />
nach einer Kurzvorstellung der individualpsychologischen<br />
Trainingsprogramme für erwachsene, Pädagoginnen und<br />
Pädagogen, eltern, Kinder und Jugendliche bekommen die<br />
Teilnehmerinnen und Teilnehmer Gelegenheit, eine komplette<br />
Trainingseinheit für Pädagogen zu absolvieren.<br />
Bitte Schreibzeug mitbringen!<br />
Sabine doczkal, encouraging-Trainerin, Wilhelmshaven<br />
W09<br />
Migrantenmilieus und die konsequenzen für die<br />
Erziehung(-spartnerschaft)<br />
migranten werden oft „über einen Kamm geschert“. Zwei aktuellen<br />
und zum Teil noch nicht veröffentlichten Sinus-Studien<br />
verdanken wir genauere einsichten in ganz unterschiedliche<br />
migrantenmilieus. im ersten Teil des Workshops werden die<br />
ergebnisse dieser Studien - insbesondere bezogen auf elternschaft<br />
- vorgestellt und diskutiert. in der zweiten Hälfte des<br />
Workshops sollen in Kleingruppen Konsequenzen sowohl für<br />
die Bildung und erziehung von migrantenkindern als auch für<br />
die erziehungspartnerschaft mit den eltern erarbeitet werden.<br />
dr. martin r. Textor, institut für Pädagogik und Zukunftsforschung (iPZF),<br />
Würzburg
photocase.com<br />
W10 Informelles lernen im alltag von<br />
Grundschulkindern – Erfahrungen aus dem<br />
Mentorenprojekt „Balu und du“<br />
der Workshop behandelt eine besondere Form der Freundschaft<br />
und ihre auswirkung auf die entwicklung von Kindern<br />
zwischen 6 und 10 Jahren: Benachteiligte Kinder, die etwas<br />
mehr Zuwendung als ihre altersgenossen benötigen, werden<br />
von ihren Lehrerinnen und Lehrern für das mentorenprojekt<br />
„Balu und du“ vorgeschlagen. dort steht ihnen ein Jahr lang<br />
ein großer Freund zur Seite und hilft ihnen den Start ins Leben<br />
zu meistern. Bislang wurden mehr als 650 Kinder ein Jahr lang<br />
begleitet. die erfahrungen erlauben z.B. antworten auf Fragen<br />
wie:<br />
▪ Hat sich das Sozialverhalten der Kinder verändert?<br />
▪ Konnten Werthaltungen und Wertentscheidungen der Kinder<br />
beeinflusst werden?<br />
▪ Konnten die Kinder zu einer aktiveren einstellung gegenüber<br />
den anforderungen des (Schul)-alltags motiviert werden?<br />
▪ Was lässt sich zum Selbstbild der Kinder feststellen?<br />
▪ Welchen einfluss hat das Projekt auf die integration von<br />
migrantenkindern?<br />
▪ Welche auswirkungen können auf gesundheitsrelevante<br />
Verhaltensweisen festgestellt werden?<br />
im Workshop wird neben den evaluationsergebnisses des Projekts<br />
auch auf dessen rahmenbedingungen und Qualitätsstandards<br />
eingegangen.<br />
Prof. dr. Hildegard müller-Kohlenberg, Universität Osnabrück<br />
W11<br />
Gelingensbedingungen erfolgreicher<br />
Gewaltprävention an schulen<br />
Präventionsarbeit in Schulen muß auf verschiedenen sozialen<br />
ebenen stattfinden und institutionsspezifisch, in abstimmung<br />
mit Kollegium und Schulleitung, umgesetzt werden.<br />
dabei sind aspekte der Gewaltvorbeugung (Täter- Opfer- und<br />
Suchtprävention) ebenso zu berücksichtigen, wie die ebenen<br />
aus pädagogisch-pragmatischer(Konfliktkompetenzen),<br />
schulkultureller(Leitbild) und regionaler Sicht(externe netzwerke).<br />
Peter döscher, institut für Gewaltprävention,Selbstbehauptung und<br />
Konflikttraining, Wilhelmshaven
W12 stärkung der sozialkompetenzen der<br />
schülerinnen und schüler durch Partizipation<br />
das Ziel des Partizipationslernens in der Grundschule ist die<br />
Förderung der Handlungskompetenz der Schülerinnen und<br />
Schüler auf der Sozial-, methoden-, und Sachebene.<br />
die Kinder können beispielsweise durch die übernahme von<br />
Verantwortung und die möglichkeiten zur mitbestimmung,<br />
zum Beispiel bei der Schulhofgestaltung, im Klassenrat oder<br />
bei der Unterrichtsgestaltung in ihrer Persönlichkeit gestärkt<br />
werden. auch wenn sie bei der Präsentation, Bewertung und<br />
reflexion von arbeitsergebnissen mitarbeiten, werden sie auf<br />
allen oben erwähnten ebenen gefördert.<br />
Konkrete Praxisbeispiele aus verschiedenen bereichen des<br />
Schullebens sind Bestandteil des Workshops.<br />
Freya rosan, Grundschule eichendorffschule, Brake<br />
W13 selbstbehauptungstraining<br />
für Mädchen und Jungen<br />
in diesem Workshop werden die Hintergründe (sexueller) Gewalt<br />
dargestellt und entstehungsmechanismen aufgezeigt. mit praktischen<br />
übungenund in Kleingruppenarbeit werden Strategien<br />
entwickelt, wie man Kinder in der Selbstbehauptung stärken<br />
und sie vor übergriffen schützen kann. Voraussetzung dafür<br />
ist, ein Bewusstsein für sich selbst zu haben und den mut, die<br />
eigenen Grenzen nach außen zu vertreten. es werden praktische<br />
übungen gezeigt, die man sowohl für sich selbst, als auch mit<br />
den Schülerinnen und Schülern anwenden kann. der Workshop<br />
vermittelt einen überblick über die entstehung von Gewalt,<br />
deeskalationsstrategien, Täter- und Opferarbeit. Ziel ist es zu<br />
vermitteln, wie man von der Hilflosigkeit zur Handlung kommt.<br />
alexandra Wilke, dipl. Psychologin, Oldenburg<br />
W14<br />
„ konfliktsituationen“ – Introspektive und<br />
umgang mit aggressiven handlungen für<br />
Pädagoginnen und Pädagogen<br />
nicht nur aggressive Handlungen fordern erzieherinnen und erzieher,<br />
Pädagoginnen und Pädagogen, besonders belastend wirken<br />
auch die gegen die eigene Person gerichteten aggressionen von<br />
Schülerinnen und Schülern, eltern, Kolleginnen und Kollegen. nicht<br />
jeder kann eine kritische auseinandersetzung als Herausforderung<br />
ansehen. man versucht ggf. der Situation aus dem Weg zu gehen.<br />
das Seminar soll nicht nur die theoretische Vermittlung von<br />
Verhaltensvorschlägen bieten. es werden im Seminar Verhaltensmöglichkeiten<br />
für kommunikative und praktische<br />
deeskalationstechniken vorgestellt. diese werden dann unter<br />
möglichst realen Bedingungen trainiert, denn in schwierigen<br />
Situationen ist man nur schwer in der Lage intelligent und weitsichtig<br />
zu handeln bzw. auf neu erlerntes zurückzugreifen.<br />
im mittelpunkt des Seminars steht die Haltung, nicht der Handgriff!<br />
matthias Wolter institut für Gewaltprävention, Selbstbehauptung und<br />
Konflikttraining, Wilhelmshaven
pixelio.de<br />
W15 konfliktsituationen mit Grundschülerinnen und<br />
Grundschülern besser verstehen – mehr bewirken<br />
Lehrerinnen und Lehrer erleben eine Vielzahl möglicher<br />
Konfliktsituationen zwischen sich und den Schülerinnen und<br />
Schülern. Viele dieser Konflikte entstehen nicht nach einem<br />
einfach zu erkennenden Ursache-Wirkungsschema, sondern<br />
sind komplexer.<br />
am anfang des Workshops werden relevante Konfliktforschungsergebnisse<br />
im schulischen Kontext und die wesentlichsten<br />
erklärungsansätze für „konflikthafte“ interaktionen<br />
zwischen Lehrerinnen und Lehrern und Schülerinnen und<br />
Schülern vorgestellt.<br />
darauf aufbauend wird exemplarisch eine Konfliktsituation aus<br />
dem alltag gemeinsam bearbeitet. Für die arbeit an diesem<br />
Konfliktfall wird die methode der „identifikatorischen Fallarbeit“<br />
angewendet. die identifikatorische Fallarbeit ist eine sehr<br />
wirksame methode zur Besprechung und lösungsorientierten<br />
Bearbeitung von Situationen im Schulalltag.<br />
dieser Workshop richtet sich an Lehrerinnen und Lehrer, die<br />
an Hintergrundinformationen zu Konflikten interessiert und<br />
bereit sind, eine Konfliktsituation gemeinsam zu bearbeiten. es<br />
werden keine fertigen Konfliktlösungen angeboten!<br />
Olaf meyer-ahrens, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg<br />
W16<br />
Gewaltfreie spielerische kommunikation –<br />
Übungen, kommunikative spiele, aktives und<br />
ruhiges für „Zwischendurch“<br />
in diesem Workshop werden übungen und Spiele zur Förderung<br />
von Wahrnehmung, Konzentration, aufmerksamkeit und<br />
Kreativität vorgestellt und praktisch erprobt.<br />
die vielfältigen, praxisbezogenen übungen sind vielseitig<br />
einsetzbar und fördern die sozialen Kompetenzen von Kindern<br />
unterschiedlicher altersstufen.<br />
Bitte bequeme Kleidung mitbringen.<br />
Gisela Haseleu, Päd. mitarbeiterin, Helene-Lange-Schule, Oldenburg
anmeLdUnGen Und<br />
WeiTere InForMatIonEn<br />
Veranstalter<br />
Oldenburger Fortbildungszentrum (OFZ) im didaktischen<br />
Zentrum der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg<br />
in Kooperation mit dem Grundschulverband und<br />
dem Förderverein PaedaLe e. V.<br />
Veranstaltungsort<br />
Hörsaalzentrum der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg<br />
Zielgruppe<br />
der Grundschultag richtet sich an sozialpädagogische<br />
Fachkräfte aus Kindertagesstätten sowie an Lehrerinnen und<br />
Lehrer aus Grundschulen.<br />
kosten<br />
die Tagungsgebühr beträgt € 21,–.<br />
darin sind die Tagungsgebühr sowie Tagungsgetränke (Tee/<br />
Kaffee/Wasser) enthalten. mittagessen ist in der mensa möglich.<br />
Fahrtkosten können nicht erstattet werden.<br />
eine Teilnahme lediglich an einem nachmittagsworkshop ist<br />
möglich (Tn-Gebühr € 13,–), sofern ausreichend Plätze vorhanden<br />
sind.<br />
anmeldungen für den gesamten Grundschultag werden bevorzugt<br />
berücksichtigt.<br />
anmeldungen<br />
Bitte bis zum 13. Februar 2008 auf beiliegender anmeldekarte<br />
an das Tagungsbüro.<br />
tagungsbüro<br />
Carl von Ossietzky Universität Oldenburg<br />
Oldenburger Fortbildungszentrum, 26111 Oldenburg<br />
Tel. (04 41) 7 98-30 36, Fax: (04 41) 7 98-19 30 39<br />
e-mail: ofz@uni-oldenburg.de<br />
internet: http://www.ofz.de<br />
GRUND<br />
SCHULTAG<br />
2008