Vor Ort - Mieterberatung Prenzlauer Berg GmbH in Berlin
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E<strong>in</strong>geschränktes<br />
Bürgerbegehren<br />
Das erste Bürgerbegehren<br />
von <strong>Prenzlauer</strong> <strong>Berg</strong>, Ende<br />
Januar von e<strong>in</strong>igen Anwohnern<br />
zur Verh<strong>in</strong>derung von<br />
Baumfällungen und e<strong>in</strong>er<br />
Spielplatzverlegung im Rahmen<br />
umfangreicher Sanierungsarbeiten<br />
am Wasserturmplatz<br />
<strong>in</strong>itiiert, steht offenbar<br />
vor dem Aus. Nachdem<br />
am 15. Februar, wie<br />
schon im Herbst angekündigt,<br />
die ausgewählten 16<br />
Bäume gefällt worden s<strong>in</strong>d,<br />
hat sich e<strong>in</strong> wichtiger Teil des<br />
Begehrens erübrigt. »Sollte<br />
es bei der e<strong>in</strong>gereichten Fragestellung<br />
bleiben«, so Umweltstadtrat<br />
Matthias Köhne,<br />
»müssten wir durch Bezirksamtsbeschluss<br />
die Unzulässigkeit<br />
des Bürgerbegehrens<br />
Der Wasserturmplatz ist die am meisten umstrittene Baustelle im Bezirk.<br />
feststellen«. Auf e<strong>in</strong>er eilends<br />
vom Haupt<strong>in</strong>itiator des Bürgerbegehrens,<br />
dem Filmemacher<br />
Matthias Aberle, am<br />
17. Februar <strong>in</strong> die Ausstellungshalle<br />
des <strong>Prenzlauer</strong><br />
<strong>Berg</strong> Museums e<strong>in</strong>berufenen<br />
Bürgerversammlung diskutierten<br />
ca. 15 Anwesende<br />
zum Teil sehr konträr das<br />
weitere <strong>Vor</strong>gehen. E<strong>in</strong> Bürgerbegehren<br />
ausschließlich<br />
zur Frage der Spielplatzverlegung<br />
zu organisieren, er-<br />
schien auch Gegnern der<br />
Umgestaltung als wenig erfolgversprechend.<br />
Das Bürgerbegehren<br />
wird darum<br />
wohl kaum mehr weitergeführt.<br />
Die endgültige Entscheidung<br />
fällt <strong>in</strong> diesen Tagen.<br />
Wichtiges<br />
Denkzeichen<br />
Seit dem 27. Januar er<strong>in</strong>nert<br />
an der Fassade der Christburger<br />
Straße 48 e<strong>in</strong>e Gedenktafel<br />
offiziell an die Vergangenheit<br />
der Immobilie<br />
als »Judenhaus«. Ab 1941<br />
wurden Berl<strong>in</strong>er Juden<br />
zwangsweise <strong>in</strong> Häuser umgesiedelt,<br />
die noch im jüdischen<br />
Besitz waren. In der<br />
Regel stand hier jeder Familie<br />
lediglich e<strong>in</strong> Zimmer zur<br />
Klipp & Klar<br />
©Hartmut Seefeld<br />
Verfügung. Diese »Judenhäuser«<br />
waren oft die letzte<br />
Berl<strong>in</strong>er Adresse der Betroffenen<br />
vor ihrer Deportation<br />
<strong>in</strong> Vernichtungslager, Ghettos<br />
oder Konzentrationslager.<br />
Aus der Christburger<br />
Straße 48 s<strong>in</strong>d zwischen<br />
1941 und 1943 nachweislich<br />
49 Menschen nach Auschwitz,<br />
Riga oder Theresienstadt<br />
deportiert worden. Die<br />
Gedenktafel aus Acrylglas<br />
mit 49 weißen Quadraten<br />
und e<strong>in</strong>er entsprechenden<br />
Inschrift wurde von Kulturstadträt<strong>in</strong><br />
Almuth Nehr<strong>in</strong>g-<br />
Venus nach e<strong>in</strong>er fast siebenjährigen<br />
Diskussion feierlich<br />
e<strong>in</strong>geweiht. Die Kosten für<br />
das Werk des Weißenseer<br />
Künstlers Jürgen Baumann<br />
teilten sich die Eigentümergeme<strong>in</strong>schaft<br />
des sanierten<br />
Hauses (2.000 Euro) und das<br />
Bezirksamt (1.000 Euro). Der<br />
für die Sanierung verantwortliche<br />
Architekt, Thomas<br />
Neukirch, betonte, dass unter<br />
den Eigentümern <strong>in</strong> der<br />
Christburger Straße 48 e<strong>in</strong>e<br />
solche Tafel nicht kontrovers<br />
diskutiert wurde. »Mancher<br />
beteiligte sich mit mehreren<br />
Hundert Euro an diesem <strong>Vor</strong>haben«.<br />
Ke<strong>in</strong> Zebrastreifen<br />
Die Verkehrslenkung Berl<strong>in</strong><br />
verweigert der E<strong>in</strong>richtung<br />
e<strong>in</strong>es Fußgängerüberweges<br />
zur Erhöhung der Schulwegsicherheit<br />
<strong>in</strong> der Weißenseer<br />
Pistoriusstraße nach wie vor<br />
die Zustimmung. Die Forderung<br />
nach e<strong>in</strong>em Zebrastreifen<br />
<strong>in</strong> Höhe der Woelkpromenade<br />
für die mehr als<br />
1.000 Schüler<strong>in</strong>nen und<br />
Schüler der kurz vor der Fusion<br />
stehenden Wieland-Herzfelde-Oberschule<br />
und des<br />
Bühr<strong>in</strong>g-Gymnasiums, die<br />
schon jetzt mehrmals täglich<br />
die stark befahrene Pistoriusstraße<br />
überqueren müssen,<br />
um zu den geme<strong>in</strong>sam genutzten<br />
Unterrichtsräumen<br />
zu gelangen, war sowohl von<br />
beiden Schulen als auch von<br />
der L<strong>in</strong>kspartei.PDS <strong>in</strong> der<br />
BVV Pankow erhoben worden.<br />
Inzwischen hat die Verkehrslenkung<br />
Berl<strong>in</strong> die Tempo<br />
30-Regelung <strong>in</strong> der Pistoriusstraße<br />
zum<strong>in</strong>dest so ausgeweitet,<br />
dass sie für den gesamten<br />
Abschnitt zwischen<br />
beiden Gymnasien gilt. Um<br />
Kraftfahrer rechtzeitig auf<br />
das Tempolimit aufmerksam<br />
zu machen, will das Tiefbau-<br />
<strong>Vor</strong> <strong>Ort</strong> 3. 2006 18<br />
amt nun auch die Markierung<br />
großformatiger Piktogramme<br />
auf der Fahrbahn<br />
veranlassen.<br />
Verschobene<br />
Eröffnung<br />
Aufgrund e<strong>in</strong>es zweimonatigen<br />
Baustopps wegen der<br />
Fußballweltmeisterschaft <strong>in</strong><br />
den Monaten Juni und Juli<br />
dieses Jahres wird die Eröffnung<br />
der Straßenbahntrasse<br />
von der <strong>Prenzlauer</strong> Allee zum<br />
Alexanderplatz um e<strong>in</strong> weiteres<br />
halbes Jahr verschoben.<br />
Statt am 4. Dezember<br />
2006, so die Senator<strong>in</strong> für<br />
Stadtentwicklung, Ingeborg<br />
Junge-Reyer, werden erst im<br />
Mai 2007 die ersten Fahrgäste<br />
der L<strong>in</strong>ie M 2 auf der Neubaustrecke<br />
durch die Karl-<br />
Liebknecht-Straße unterwegs<br />
se<strong>in</strong> können. Die BVG<br />
erwartet auf dieser wichtigen<br />
Trasse täglich 20.000<br />
Passagiere.<br />
Selbsthilfevere<strong>in</strong><br />
gegründet<br />
Im Bezirk Pankow hat sich im<br />
Herbst vergangenen Jahres<br />
der »Selbsthilfevere<strong>in</strong> der<br />
Ger<strong>in</strong>gverdienenden und Erwerbslosen«<br />
gegründet. Der<br />
Vere<strong>in</strong>, der sich als überparteiliches<br />
und überkonfessionelles<br />
Bündnis versteht und<br />
zu dessen Mitgliedern ALG II-<br />
Empfänger, abhängig Beschäftigte<br />
und Selbständige<br />
zählen, will dazu beitragen,<br />
die Lebenssituation gesellschaftlich<br />
Benachteiligter<br />
jeglichen Alters, <strong>in</strong>sbesondere<br />
von Personen, die von E<strong>in</strong>kommensarmut<br />
und Erwerbslosigkeit<br />
bedroht oder<br />
bereits betroffen s<strong>in</strong>d, zu verbessern.<br />
Aktuelle Veranstaltungsterm<strong>in</strong>e<br />
und weitere<br />
Informationen unter<br />
www.das-leben-wagen.org.