Vor Ort - Mieterberatung Prenzlauer Berg GmbH in Berlin
Vor Ort - Mieterberatung Prenzlauer Berg GmbH in Berlin
Vor Ort - Mieterberatung Prenzlauer Berg GmbH in Berlin
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
<strong>Vor</strong> <strong>Ort</strong><br />
Stadterneuerung <strong>in</strong> <strong>Prenzlauer</strong> <strong>Berg</strong>,<br />
Weißensee und Pankow<br />
16.Jahrgang. Oktober 2007<br />
Nagelneu Spielplatz für Bötzowviertel 08<br />
Doppeltgroß Raabeplatz wird ausgebaut 14<br />
Wunderschön Marie erfährt Relaunch 12
Die Redaktion behält sich das Recht<br />
vor, Leserbriefe im Fall ihrer<br />
Veröffentlichung zu kürzen.<br />
Für unaufgefordert e<strong>in</strong>gesandte<br />
Manuskripte wird ke<strong>in</strong>e Verantwortung<br />
übernommen.<br />
Die mit dem Namen des Autors gekennzeichneten<br />
Beiträge geben<br />
nicht immer die Me<strong>in</strong>ung von<br />
Redaktion und Herausgeber wieder.<br />
Kiezbüro<br />
Helmholtzplatz<br />
Donnerstag 17 bis 19 Uhr<br />
Senefelderstraße 6; ) 74 77 82 21,<br />
Email: kiezbuero@gmx.de<br />
Kieztreff<br />
Gleimviertel<br />
Kopenhagener Straße 50,<br />
Dienstag und Mittwoch 15 bis 20 Uhr,<br />
Samstag 10 bis 15 Uhr, ) 44 12 459,<br />
Email: kieztreff@gleimviertel.de<br />
BSR-Recycl<strong>in</strong>ghof<br />
<strong>Prenzlauer</strong> <strong>Berg</strong>: Behmstraße 74<br />
He<strong>in</strong>ersdorf: Asgardstraße 3<br />
Montag bis Freitag 9 bis19 Uhr;<br />
Samstag 7 bis 14.30 Uhr<br />
»<strong>Vor</strong> <strong>Ort</strong>«<br />
im Internet<br />
www.mieterberatungpb.de<br />
Umzug I<br />
Die Zweite Seite<br />
Die Zeitschrift »<strong>Vor</strong> <strong>Ort</strong>«,<br />
Sitz der Redaktion war bislang<br />
im Bürogebäude Storkower<br />
Straße 139 C <strong>in</strong><br />
<strong>Prenzlauer</strong> <strong>Berg</strong>, zieht am<br />
17. Oktober <strong>in</strong> das Haus 6<br />
<strong>in</strong> der Fröbelstraße 17,<br />
gleichfalls <strong>in</strong> <strong>Prenzlauer</strong><br />
<strong>Berg</strong>. Die Rufnummern ändern<br />
sich nicht.<br />
Umzug II<br />
Das Amt für Planen und<br />
Genehmigen im Bezirksamt<br />
Pankow, bislang mit<br />
Dienstsitz <strong>in</strong> der Storkower<br />
Straße 139 C <strong>in</strong> <strong>Prenzlauer</strong><br />
<strong>Berg</strong>, zieht vom 15. bis 18.<br />
Oktober <strong>in</strong> das Dienstgebäude<br />
Storkower Straße 97<br />
um. In dieser Zeit f<strong>in</strong>det<br />
ke<strong>in</strong>e Sprechstunde statt.<br />
Die Rufnummern ändern<br />
sich nicht.<br />
Ehrenpreis<br />
der BVV<br />
Zum sechsten Mal lobt die<br />
Bezirksverordnetenversammlung<br />
Pankow den<br />
Preis für Ehrenamtliche<br />
aus, die sich für das Geme<strong>in</strong>wohl<br />
im Bezirk engagieren.<br />
Bürger<strong>in</strong>nen und<br />
Bürger, Verbände, Vere<strong>in</strong>e,<br />
Initiativen und Organisationen<br />
können entsprechende<br />
<strong>Vor</strong>schläge bis zum<br />
19. November im BVV-Büro<br />
<strong>in</strong> der Fröbelstraße 17 e<strong>in</strong>reichen.<br />
Die <strong>Vor</strong>schläge, die<br />
kurz zu begründen s<strong>in</strong>d,<br />
werden von e<strong>in</strong>er aus Vertretern<br />
der BVV-Fraktionen<br />
bestehenden Jury gesichtet<br />
und bewertet. Die <strong>Vor</strong>geschlagenen<br />
sollen bereits<br />
m<strong>in</strong>destens drei Jahre<br />
ehrenamtlich tätig se<strong>in</strong>.<br />
Nicht akzeptiert werden<br />
Eigenvorschläge. Ebenfalls<br />
nicht möglich s<strong>in</strong>d Ehrungen<br />
<strong>in</strong> zwei aufe<strong>in</strong>ander<br />
folgenden Jahren oder<br />
nach Erhalt des Pankower<br />
Umweltpreises. Die zu vergebenden<br />
Ehrenpreise<br />
s<strong>in</strong>d mit e<strong>in</strong>er f<strong>in</strong>anziellen<br />
Anerkennung verbunden<br />
und werden am 6. Dezember<br />
im Rahmen e<strong>in</strong>er festlichen<br />
Veranstaltung verliehen.<br />
EXPERIMENTDAYS<br />
Unter dem Motto<br />
»wohn.kultur.stadt.« präsentieren<br />
sich vom 6. bis 8.<br />
Oktober mehr als 40<br />
Wohnprojekte, Genossenschaften,Baugeme<strong>in</strong>schaften,<br />
Netzwerke und Agenturen<br />
e<strong>in</strong>er breiten Öffentlichkeit.<br />
Die EXPERIMENT-<br />
DAYS 07 s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>e Plattform<br />
zur Vermittlung der<br />
Vielfalt an zukunftsfähigen<br />
Wohnformen <strong>in</strong> und um<br />
Berl<strong>in</strong>.<br />
Am Sonnabend, dem<br />
6. Oktober, ist Zeit für Exkursionen.<br />
Viele Wohnprojekte<br />
öffnen eigens ihre Türen.<br />
Mit dabei ist unter anderem<br />
das »KuBiZ Wohnund<br />
Kulturzentrum Raoul<br />
Wallenberg«, das von 13<br />
bis 15 Uhr zur Hausbesichtigung<br />
<strong>in</strong> die Bernkasteler<br />
Straße 78 <strong>in</strong> Weißensee<br />
e<strong>in</strong>lädt, das »Kunst-Stoffe<br />
Umverteilungszentrum für<br />
Rest-, Abfall & Ausschussprodukte«,<br />
das <strong>in</strong> der Berl<strong>in</strong>er<br />
Straße 17 <strong>in</strong> Pankow<br />
von 14 bis 17 Uhr e<strong>in</strong>en<br />
Tag der offenen Tür veranstaltet,<br />
und die »Baugeme<strong>in</strong>schaft<br />
MARIE«, die <strong>in</strong><br />
der Marienburger Straße<br />
40 <strong>in</strong> <strong>Prenzlauer</strong> <strong>Berg</strong> um<br />
16 Uhr e<strong>in</strong>e Projektführung<br />
durch ihr neues Haus<br />
anbietet. Am Abend gibt es<br />
<strong>in</strong> der Wabe ab 19 Uhr<br />
noch e<strong>in</strong>ige Kurzfilme zu<br />
sehen.<br />
Am Sonntag dem 7.<br />
Oktober ist e<strong>in</strong>e Projektbörse<br />
im Kulturhaus Wabe<br />
<strong>in</strong> der Danziger Straße 101<br />
<strong>Vor</strong> <strong>Ort</strong> 10. 22007 0 0 7 2<br />
organisiert. Zwischen 12<br />
und 20 Uhr gibt es vielfältige<br />
Möglichkeit zur Kontaktaufnahme<br />
und zum Informationsaustausch.Neben<br />
bestehenden und sich<br />
neu gründenden Wohnprojekten<br />
und Baugeme<strong>in</strong>schaften<br />
stellen sich hier<br />
auch Berater, F<strong>in</strong>anzierungspartner<br />
und andere<br />
Unterstützer vor.<br />
Beendet werden die<br />
EXPERIMENTDAYS 07 am 8.<br />
Oktober mit e<strong>in</strong>em Runden<br />
Tisch. Von 16 bis 20<br />
Uhr diskutieren <strong>in</strong> der ufa-<br />
Fabrik <strong>in</strong> der Viktoriastraße<br />
10 bis 18 <strong>in</strong> Tempelhof unter<br />
anderen Wolf Schulgen,<br />
Abteilungsleiter Wohnungswesen<br />
<strong>in</strong> der Senatsverwaltung<br />
für Stadtentwicklung,<br />
und Christian<br />
Schön<strong>in</strong>gh vom NBBA,<br />
dem Netzwerk Berl<strong>in</strong>er<br />
Baugruppenarchitekten,<br />
über »Generationsübergreifende,<br />
<strong>in</strong>tegrierende<br />
und selbstorganisierte<br />
Wohnkonzepte als Chance<br />
für e<strong>in</strong>e nachhaltige Stadtentwicklung«.<br />
Weitere Informationen<br />
unter<br />
www.WOHNPORTALberl<strong>in</strong>.de.<br />
Term<strong>in</strong>e über<br />
Internet<br />
In den Bürgerämtern des<br />
Bezirks Pankow wird seit<br />
dem 1. Oktober und noch<br />
bis zum 31. Dezember <strong>in</strong><br />
Zusammenarbeit mit dem<br />
Frauenhofer Institut für<br />
Nachrichtentechnik im<br />
Modellbetrieb e<strong>in</strong> neues<br />
elektronisches Term<strong>in</strong>vere<strong>in</strong>barungssystemgestestet.<br />
Es leitet Kunden<br />
schrittweise zur Übersicht<br />
über freie Term<strong>in</strong>e. Die Buchungsbestätigung<br />
wird,<br />
wenn gewünscht, per E-<br />
Mail oder SMS versandt<br />
und ist auch über Ausdruck<br />
verfügbar.
BVV<br />
Die Hoffnung stirbt zuletzt<br />
Bezirkshaushalt 2008/09 ist stark risikobelastet Von Albrecht Molle<br />
Für den Bezirk Pankow wird es immer<br />
schwieriger, e<strong>in</strong>en Haushalt aufzustellen,<br />
der es erlaubt, wenigstens se<strong>in</strong>e<br />
Pflichtaufgaben zu erfüllen, von freiwilligen<br />
Leistungen für die Bürger<br />
ganz zu schweigen. Das wurde am 19.<br />
September <strong>in</strong> der abschließenden<br />
Debatte der BVV zum Entwurf des<br />
Doppelhaushalts 2008/09 e<strong>in</strong> weiteres<br />
Mal auf drastische Weise deutlich.<br />
Die mehr als 30 Millionen EUR<br />
Altschulden, die 2002 und 2003<br />
Diese beiden Stellplätze <strong>in</strong> der Diesterwegstraße sollen künftig für Car-Shar<strong>in</strong>g-Fahrzeuge reserviert se<strong>in</strong>.<br />
entstanden waren, als der Bezirk für<br />
Sozialleistungen viel mehr ausgeben<br />
musste als ihm zubemessen worden<br />
war, erweisen sich noch immer als<br />
Klotz am Be<strong>in</strong>, denn der Senat hat<br />
diese Mehrausgaben nicht erstattet.<br />
Jetzt haben Bezirksamt und BVV die<br />
Reißle<strong>in</strong>e gezogen und das Haushaltskonsolidierungskonzept<br />
auf Eis gelegt,<br />
das Pankow 2005 vom Hauptausschuss<br />
des Abgeordnetenhauses und<br />
dem F<strong>in</strong>anzsenat verpasst worden<br />
war und das bis Ende 2009 e<strong>in</strong>en<br />
Abbau des Schuldenbergs auf unter<br />
zehn Millionen vorsieht. In e<strong>in</strong>em<br />
Schreiben an den F<strong>in</strong>anzsenat hat<br />
Bürgermeister Matthias Köhne diesen<br />
Schritt damit begründet, dass auf-<br />
grund der erheblichen Unterf<strong>in</strong>anzierung<br />
durch die <strong>Vor</strong>gaben des F<strong>in</strong>anzsenats<br />
für die Jahre 2008 und 2009<br />
ke<strong>in</strong> weiterer Defizitabbau möglich ist.<br />
Auch <strong>in</strong> der BVV-Debatte wurde<br />
unisono beklagt, dass Pankow wegen<br />
unzureichender Zumessungen z. B. für<br />
Hilfen zur Erziehung und wegen des<br />
rigorosen Personalabbaus künftig<br />
nicht e<strong>in</strong>mal mehr <strong>in</strong> der Lage se<strong>in</strong><br />
werde, se<strong>in</strong>e Kernaufgaben <strong>in</strong> vollem<br />
Umfang zu erfüllen. Dennoch warnten<br />
©Albrecht Molle<br />
Köhne und die Fraktionsvorsitzenden<br />
von SPD und L<strong>in</strong>kspartei, Klaus<br />
M<strong>in</strong>drup und Michael van der Meer,<br />
vor e<strong>in</strong>er Blockade des Haushaltsentwurfs<br />
durch die BVV, da dies<br />
unweigerlich zu e<strong>in</strong>er Haushaltssperre<br />
führen und der Bezirk damit se<strong>in</strong>en<br />
letzten Rest f<strong>in</strong>anzieller Eigenständigkeit<br />
verlieren würde. Und so war Rot-<br />
Rot denn auch sichtlich erleichtert, als<br />
e<strong>in</strong>e Mehrheit von 26 Verordneten bei<br />
14 Ne<strong>in</strong>-Stimmen und 11 Enthaltungen<br />
dem vor allem von Bündnis 90/<br />
Die Grünen und CDU kritisierten<br />
Budgetentwurf absegnete. Nun will<br />
man sich geme<strong>in</strong>sam mit anderen<br />
Bezirken gegenüber Senat und Abgeordnetenhaus<br />
verstärkt für e<strong>in</strong>e Re-<br />
<strong>Vor</strong> <strong>Ort</strong> 10. 2 0 0 7 3<br />
form des jetzigen Zuweisungssystems<br />
e<strong>in</strong>setzen.<br />
Wohnen statt Spielplatz<br />
Zu den am 19. September von der BVV<br />
behandelten stadtentwicklungspolitischen<br />
Themen gehörte auch die<br />
Änderung e<strong>in</strong>es weiteren Sanierungsziels<br />
im Sanierungsgebiet W<strong>in</strong>sstraße.<br />
Auf Beschluss des Bezirksamts ist dort<br />
für die Grundstücke W<strong>in</strong>sstraße 44/<br />
Jablonskistraße 29/30 das Ziel »Öffentliches<br />
Grün mit Süielplatz« aufgegeben<br />
und durch »Wohnen« ersetzt<br />
worden. Damit kann die Fläche<br />
bebaut werden. Zur Begründung<br />
heißt es, mit der nahe gelegenen<br />
Grünfläche »Marie« sei die Versorgung<br />
nachhaltig gesichert.<br />
Car-Shar<strong>in</strong>g-Plätze beantragt<br />
In Erfüllung e<strong>in</strong>es ihm von der BVV<br />
erteilten Auftrags, die E<strong>in</strong>richtung von<br />
Stellplätzen für Car-Shar<strong>in</strong>g-Unternehmen<br />
<strong>in</strong>sbesondere <strong>in</strong> <strong>Prenzlauer</strong><br />
<strong>Berg</strong> zu prüfen, hat das Bezirksamt<br />
jetzt fünf Standorte benannt, für die<br />
e<strong>in</strong> Teile<strong>in</strong>ziehungsverfahren e<strong>in</strong>geleitet<br />
wird, um sie danach durch die<br />
Straßenverkehrsbehörde anordnen<br />
zu lassen. Es handelt sich um je zwei<br />
Stellplätze <strong>in</strong> der <strong>Prenzlauer</strong> Allee/<br />
Diesterwegstraße, <strong>in</strong> der Gaudystraße/Cantianstraße<br />
und am Teutoburger<br />
Platz sowie um je drei am<br />
Helmholtzplatz und am Kollwitzplatz.<br />
»<strong>Vor</strong> <strong>Ort</strong>« für alle!<br />
Bei nur vier Enthaltungen ist die BVV<br />
e<strong>in</strong>em Antrag der SPD-Fraktion gefolgt,<br />
die Ausgaben von »<strong>Vor</strong> <strong>Ort</strong>« im<br />
Internetauftritt des Beziriks »<strong>in</strong> geeigneter<br />
Weise zu veröffentlichen und<br />
dabei auch frühere Ausgaben zu<br />
berücksichtigen«. Zur Begründung<br />
des Antrags »<strong>Vor</strong> <strong>Ort</strong> für alle!«, der<br />
bereits umgesetzt worden ist, heißt es,<br />
»<strong>Vor</strong> <strong>Ort</strong>« sei zum zentralen Informationsmedium<br />
über das Sanierungsgeschehen<br />
im Bezirk geworden und<br />
biete die Möglichkeit zur fundierten<br />
Information über stadtentwicklungspolitische<br />
Themen. Seit 20. September<br />
s<strong>in</strong>d nun über e<strong>in</strong>en L<strong>in</strong>k auf der<br />
Website des Bezirksamts (www.berl<strong>in</strong>/<br />
pankow) die seit 2005 erschienenen<br />
Ausgaben von »<strong>Vor</strong> <strong>Ort</strong>« e<strong>in</strong>sehbar.
Das Interview<br />
Gesobau mit neuer Strategie<br />
Lars Holborn: »Bei e<strong>in</strong>em Leerstand im Bestand am Schlosspark von nur<br />
e<strong>in</strong>em Prozent zum Sanierungsbeg<strong>in</strong>n standen uns Umsetzwohnungen im<br />
Quartier e<strong>in</strong>fach nicht zur Verfügung.«<br />
Zur Person<br />
Lars Holborn (41), Prokurist der<br />
Gesobau AG und Leiter des Geschäftsbereichs<br />
Pankow/Weißensee; geboren <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong>,<br />
Studium der Betriebswirtschaftslehre an der<br />
FU Berl<strong>in</strong>, Abschluss als Diplom-Kaufmann;<br />
von 1990 bis 2005 bei der<br />
Wohnungsbaugesellschaft Gagfah, dort zuletzt<br />
Leiter des Bereichs Bewirtschaftung für Berl<strong>in</strong><br />
und Neue Bundesländer, danach bei der<br />
Deutschen Bau- und Grundstücks AG <strong>in</strong> Bonn,<br />
seit dem 1. Juli 2006 bei der Gesobau AG.<br />
Die Gesobau AG ist e<strong>in</strong>e jener Wohnungsgesellschaften,<br />
die sich im Landesbesitz bef<strong>in</strong>den. Wo<br />
ist sie besonders präsent, und wie ist das<br />
Unternehmen derzeit aufgestellt?<br />
Der Schwerpunkt des Wohnungsbestands<br />
der Gesobau AG liegt im<br />
Norden Berl<strong>in</strong>s. Hier zählt unser<br />
Unternehmen zu den Hauptanbietern<br />
von Mietwohnungen. Unser größtes<br />
zusammenhängendes Wohnquartier<br />
ist das Märkische Viertel <strong>in</strong> Re<strong>in</strong>ickendorf,<br />
wo wir für rund 15.000 Wohnungen<br />
zuständig s<strong>in</strong>d. Rund 300 Mitarbeiter<br />
betreuen die <strong>in</strong>sgesamt 42.000<br />
Wohnungen der Gesellschaft.<br />
In Pankow und Weißensee e<strong>in</strong>schließlich<br />
Buch betreuen wir <strong>in</strong>sgesamt<br />
18.600 Wohnungen. Dieser<br />
Bestand umfasst e<strong>in</strong> breites Spektrum.<br />
Es reicht von E<strong>in</strong>zelobjekten im<br />
Jugendstil im Pankower Zentrum<br />
über großflächige Plattenbausiedlungen<br />
<strong>in</strong> Buch bis h<strong>in</strong> zu Neubauwoh-<br />
nungen aus den 90er Jahren an der<br />
Hansastraße <strong>in</strong> Weißensee.<br />
Wie groß ist der Sanierungsaufwand für die<br />
Wohnungen im ehemaligen Ostteil der Stadt?<br />
Der bauliche Zustand der Häuser ist<br />
von sehr unterschiedlicher Qualität.<br />
Die Aufwendungen für die Sanierung<br />
waren <strong>in</strong> der Vergangenheit sehr breit<br />
gestreut zum E<strong>in</strong>satz gekommen,<br />
denn man hatte bislang nur sehr<br />
selten e<strong>in</strong>e Komplettsanierung durchgeführt.<br />
In der Regel wurden immer<br />
nur e<strong>in</strong>zelne Gewerke <strong>in</strong> die Häuser<br />
geschickt. Da wurden zum Beispiel <strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>em ersten Anlauf nur die Fassaden<br />
und Fenster erneuert. Nach drei, vier<br />
Jahren s<strong>in</strong>d dann Elektriker und<br />
Heizungsmonteure angerückt. Das<br />
kostete e<strong>in</strong>ige Sympathie bei den<br />
Mietern, denn jede Baumaßnahme<br />
zieht den Wohnungsnutzer unweigerlich<br />
stark <strong>in</strong> Mitleidenschaft. Wir<br />
halten es darum für besser, nur noch<br />
e<strong>in</strong>mal <strong>in</strong> die Wohnungen zu gehen<br />
und dann alles zu sanieren. E<strong>in</strong> solches<br />
<strong>Vor</strong>gehen verlangt e<strong>in</strong>e längerfristigere<br />
und komplexere Planung und<br />
zunächst auch höhere Investitionen.<br />
Über lange Zeit gerechnet ist das aber<br />
für das Unternehmen günstiger. Bei<br />
der Gesobau wurde dieser Strategiewechsel<br />
2006 vollzogen. Für unsere<br />
Mieter bedeutet dies, wenn es wie<br />
geplant auch umgesetzt wird, dass die<br />
Sanierung <strong>in</strong> den Wohnungen nach<br />
drei Wochen beendet ist.<br />
Und wenn es schlecht läuft?<br />
Dann kann es passieren, wie jetzt bei<br />
Häusern <strong>in</strong> der Pestalozzistraße, wo<br />
e<strong>in</strong>ige Firmen nicht vertragsgemäß<br />
gearbeitet haben, dass man bis zu<br />
acht Wochen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Wohnung agiert.<br />
Das ist dann e<strong>in</strong> völlig untragbarer<br />
Zustand. Die Planungen hier haben<br />
zwar vor zwei Jahren begonnen, doch,<br />
das müssen wir nun leider konstatie-<br />
<strong>Vor</strong> <strong>Ort</strong> 10. 2 0 0 7 4<br />
ren, waren diese <strong>Vor</strong>bereitungen<br />
offenbar völlig unzureichend. <strong>Vor</strong><br />
allem <strong>in</strong> der Bestandsanalyse gab es<br />
erhebliche Lücken. Sehr schlecht ist es<br />
<strong>in</strong> der Pestalozzistraße 15 bis 17<br />
gelaufen, der Block liegt als e<strong>in</strong>ziger<br />
im Sanierungsgebiet. Ich habe persönlich<br />
schon viele Sanierungen<br />
durchführen dürfen, aber e<strong>in</strong>e Baudurchführung<br />
wie dort ist mir bisher<br />
nicht untergekommen. Als die ersten<br />
Bäder fertiggestellt wurden, war ich<br />
persönlich vor <strong>Ort</strong>. Von vier Bädern<br />
mussten drei aufgrund mangelhafter<br />
Ausführung wieder abgerissen werden.<br />
Das Schlossparkviertel ist e<strong>in</strong><br />
sehr attraktives Wohngebiet und<br />
Pankow <strong>in</strong>sgesamt e<strong>in</strong> Bezirk mit<br />
wachsendem positiven Image. Darum<br />
war es umso ärgerlicher für alle<br />
Beteiligten.<br />
War es der erste Versuch e<strong>in</strong>er komplexen<br />
Sanierung durch die Gesobau?<br />
Ne<strong>in</strong>, im Vesaliusviertel, das s<strong>in</strong>d die<br />
markanten Wohnhäuser <strong>in</strong> der Nähe<br />
der Autobahnbrücke der A 114, waren<br />
es über 900 Wohnungen, die wir ohne<br />
besondere Probleme umfassend saniert<br />
haben. Aber e<strong>in</strong>e Komplettsanierung<br />
von 550 Wohnungen <strong>in</strong> 17<br />
Wohnhausgruppen mit 40 Aufgängen,<br />
die ke<strong>in</strong> kompaktes Quartier<br />
bilden und so unterschiedliche Bauweisen<br />
aufweisen, wurde von dem<br />
Unternehmen <strong>in</strong> so kurzer Frist noch<br />
nicht realisiert. Dort, wo es funktioniert<br />
hat, gab es auch starke<br />
Mieterbeiräte, mit denen wir ausgezeichnet<br />
zusammengearbeitet haben.<br />
Im Schlossparkviertel haben die Mieter<br />
ke<strong>in</strong>e solche Interessenvertretung,<br />
leider. Denn über die Beiräte können<br />
im <strong>Vor</strong>feld von Baumaßnahmen viele<br />
Probleme geklärt werden.<br />
Die Mieter im Schlossparkviertel, die Häuser<br />
wurden <strong>in</strong> den 50er und 60er Jahren gebaut,<br />
sprechen von chaotischen Zuständen. Was will<br />
und was konnte die Gesobau noch ändern?<br />
Zunächst wurde für e<strong>in</strong>ige Häuser der<br />
Baubeg<strong>in</strong>n verschoben, um Zeit für<br />
e<strong>in</strong>e Umsteuerung zu erhalten. Das<br />
hat unsere Kunden zwar nicht erfreut,<br />
konnte aber als notwendige Maßnahme<br />
vermittelt werden. Bei zwei<br />
Gewerken, im Bereich Abriss und<br />
beim Trockenbau bzw. Fliesenlegen,
haben wir die Firmen ausgetauscht,<br />
weil ke<strong>in</strong>e gute Leistung erbracht<br />
worden ist und vor allem Term<strong>in</strong>absprachen<br />
nicht e<strong>in</strong>gehalten wurden.<br />
Die Arbeiten waren zudem schlecht<br />
koord<strong>in</strong>iert, Mieter saßen bis zu zwei<br />
Wochen <strong>in</strong> ihrer Baustellenwohnung,<br />
ohne dass es dort e<strong>in</strong>en Baufortschritt<br />
gab. Der beauftragte Generalplaner<br />
hätte schneller darauf reagieren<br />
müssen, es wurde zu spät gegengesteuert.<br />
Das ist mittlerweile erfolgt. Es<br />
wurden mehr Firmen e<strong>in</strong>bezogen,<br />
Das Interview<br />
©Hartmut Seefeld<br />
»Ordentlich uffjemotzt«, wie hier <strong>in</strong> der Ossietzkystraße, werden von der Gesobau 550 Wohnungen am Schlosspark.<br />
und wir haben jetzt noch zusätzlich<br />
e<strong>in</strong>en Projektkoord<strong>in</strong>ator e<strong>in</strong>gesetzt.<br />
Diese Schritte erzeugen zusätzliche<br />
Aufwendungen. Aber das ist es uns<br />
wert, um vor allem für die Mieter<br />
e<strong>in</strong>en positiven Abschluss dieser<br />
Baumaßnahme zu erreichen. Sie s<strong>in</strong>d<br />
unsere Kunden, und das müssen sie<br />
unbed<strong>in</strong>gt wieder zu spüren bekommen.<br />
Wir haben mittlerweile zahlreiche<br />
Mieterversammlungen durchgeführt,<br />
und zwei Gesobau-Mitarbeiter<br />
kümmern sich um die sozialen<br />
Belange während der Sanierung.<br />
Schon jetzt haben wir alle<strong>in</strong> für<br />
Sozialmaßnahmen und Sonderaufwendungen<br />
zusätzliche Kosten <strong>in</strong><br />
Höhe von rund 200.000 EUR e<strong>in</strong>geplant.<br />
Bei e<strong>in</strong>em Leerstand im Bestand<br />
am Schlosspark von nur e<strong>in</strong>em<br />
Prozent zum Sanierungsbeg<strong>in</strong>n stehen<br />
uns Umsetzwohnungen e<strong>in</strong>fach<br />
nicht zur Verfügung. Und e<strong>in</strong> Großteil<br />
der Bewohner s<strong>in</strong>d immer noch die<br />
Erstmieter, selbstverständlich will von<br />
ihnen ke<strong>in</strong>er weg.<br />
Die Baumaßnahmen waren im März dieses<br />
Jahres mit Beg<strong>in</strong>n im Juli angekündigt worden,<br />
wie weit ist die Sanierung fortgeschritten?<br />
Jetzt, Mitte September, haben wir ca.<br />
120 Wohnungen <strong>in</strong> der Endabnahme.<br />
Das waren die ersten Aufgänge, dort,<br />
wo es auch die größten Probleme gab.<br />
Wir werden mit dem gesamten<br />
Bauvorhaben aller <strong>Vor</strong>aussicht nach<br />
im November fertig se<strong>in</strong>.<br />
Den ersten Ärger gab es, als sich Mieter über die<br />
sehr allgeme<strong>in</strong> gehaltenen und vor allem<br />
pauschalen Modernisierungsankündigungen beschwert<br />
haben. Wie konnte es dazu kommen?<br />
Die Ungenauigkeit der Ankündigung<br />
hat ihre Ursache <strong>in</strong> der unzureichenden<br />
Bestandsanalyse. Es wurde e<strong>in</strong>fach<br />
davon ausgegangen, dass sich<br />
alle Wohnungen noch <strong>in</strong> jenem<br />
Zustand bef<strong>in</strong>den, wie sie e<strong>in</strong>st<br />
gebaut worden s<strong>in</strong>d - ohne Fliesen,<br />
ohne moderne Heizung, ohne Spülmasch<strong>in</strong>enanschluss<br />
u.s.w.. Da sagten<br />
nicht wenige Mieter, Moment mal, ich<br />
habe längst e<strong>in</strong> gefliestes Bad, me<strong>in</strong>e<br />
Fenster s<strong>in</strong>d neu, das bezahle ich doch<br />
nicht noch e<strong>in</strong>mal. Wir bekamen e<strong>in</strong>e<br />
<strong>Vor</strong> <strong>Ort</strong> 10. 2 0 0 7 5<br />
Menge Rückfragen und Widersprüche.<br />
Daraufh<strong>in</strong> haben wir viele E<strong>in</strong>zelgespräche<br />
mit den Mietern geführt.<br />
Immer 14 Tage vor dem eigentlichen<br />
Baubeg<strong>in</strong>n gab es noch e<strong>in</strong>mal e<strong>in</strong>e<br />
Baubegehung von Wohnung zu Wohnung,<br />
und da wurden alle verbliebenen<br />
Unklarheiten beseitigt. Natürlich<br />
haben wir dann zwar darauf bestanden,<br />
dass beispielsweise e<strong>in</strong> bereits<br />
gefliestes Bad bei e<strong>in</strong>er Sanierung der<br />
Stränge neue Fliesen bekam, aber die<br />
Mieter konnten sich diese aus e<strong>in</strong>em<br />
Sortiment aussuchen und brauchen<br />
dies auch nicht per Modernisierungsumlage<br />
zu bezahlen. Wir haben jetzt<br />
zahllose ergänzende Modernisierungsvere<strong>in</strong>barungen<br />
und verb<strong>in</strong>dliche<br />
Begehungsprotokolle <strong>in</strong> unseren<br />
Akten. Alle bevorstehenden Baumaßnahmen<br />
s<strong>in</strong>d mit den Mietern abgesprochen.<br />
Es s<strong>in</strong>d lediglich noch zehn<br />
Fälle offen, wo noch e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>igung<br />
erzielt werden muss. Die Gesobau hat<br />
im <strong>Vor</strong>feld immer betont, dass es<br />
aufgrund der Modernisierung nicht<br />
zum Rechtsstreit mit Mietern kommen<br />
soll.<br />
Wo im Bezirk wird die Gesobau im nächsten Jahr<br />
sanieren?<br />
In 2008 wollen wir für unsere<br />
Bestände <strong>in</strong> Pankow und Weißensee<br />
deutlich über 20 Millionen EUR für<br />
Sanierungsmaßnahmen bewegen.<br />
Wir werden auf alle Fälle im Tiroler<br />
Viertel und an der Wetterseestraße <strong>in</strong><br />
Pankow-Süd sanieren. Auch e<strong>in</strong> Plattenbauquartier<br />
an der Grumbkowstraße,<br />
das erst zur Hälfte saniert ist,<br />
steht auf der Liste. Und endlich wird<br />
auch die Erneuerung der Mühlenstraße<br />
2/2A im Pankower Zentrum <strong>in</strong><br />
Angriff genommen. Das denkmalgeschützte<br />
Haus war e<strong>in</strong>ige Zeit zwangsverwaltet<br />
und hat dabei nicht gerade<br />
an Wert gewonnen. Die Häuser an der<br />
Ecke Mühlenstraße/Breite Straße stehen<br />
für das kommende Jahr noch<br />
nicht <strong>in</strong> unserer Investitionsplanung.<br />
Die Fassaden dieser Plattenbauten<br />
aus den 80er Jahren s<strong>in</strong>d gestalterisch<br />
zwar nicht mehr aktuell, aber außen<br />
wie <strong>in</strong>nen s<strong>in</strong>d die Häuser noch gut <strong>in</strong><br />
Schuss. Allerd<strong>in</strong>gs s<strong>in</strong>d auch für diese<br />
Wohnungen <strong>in</strong> der mittelfristigen<br />
Planung bis 2012 umfassende Sanierungsarbeiten<br />
vorgesehen.<br />
Das Gespräch führte Hartmut Seefeld.
Tribüne<br />
Hofbegrünung <strong>in</strong> Pankow<br />
Von Monika Schröder, Mitarbeiter<strong>in</strong> der S.T.E.R.N. <strong>GmbH</strong><br />
Der 100 Höfe-Wettbewerb Pankow<br />
2007, der unter dem Motto »Grau Raus<br />
- Grün re<strong>in</strong>« steht, hat e<strong>in</strong>e erfreulich<br />
große Resonanz gefunden. Nicht<br />
weniger als 14 Anträge auf f<strong>in</strong>anzielle<br />
Unterstützung von Hofbegrünungen<br />
lagen der Jury zur Entscheidung vor.<br />
Mieter, Genossenschaftler, Eigentümer<br />
und Vere<strong>in</strong>e haben sich mit<br />
Entwürfen zur Umgestaltung ihres<br />
Hofs beteiligt. Auch Nutzer von Höfen<br />
konten sich vom 16. März bis 31.<br />
August an dem vom Bezirksamt<br />
ausgelobten Wettbewerb beteiligen,<br />
der bislang auf die sieben Sanierungsgebiete<br />
und die ehemaligen Quartiersmanagementgebiete<br />
im Bezirk<br />
beschränkt war. In diesem Jahr ist das<br />
Fördergebiet jedoch um den Geltungsbereich<br />
des Landschaftsplanes<br />
IV-L-3 »Gründerzeitgebiete <strong>Prenzlauer</strong><br />
<strong>Berg</strong>« ergänzt worden.<br />
Für <strong>in</strong>sgesamt sechs von der<br />
Jury zu benennende Höfe waren vom<br />
Bezirksamt je 1.200 EUR zur Verfü-<br />
gung gestellt worden. Die Entscheidung<br />
über die Preisvergabe fiel der<br />
Jury nicht leicht, weil aus nahezu<br />
jeder Bewerbung ersichtlich wurde,<br />
mit wieviel Ideenreichtum, Liebe zur<br />
Natur und zum Teil bereits langjährigem<br />
Engagement an der Verwirklichung<br />
des jeweiligen Konzepts gearbeitet<br />
worden ist, auf meist eng<br />
©Monika Schröder<br />
Der bereits 2006 ausgezeichnete Hof <strong>in</strong> der Schönhauser Allee 40 gilt als e<strong>in</strong> besonders gelungener Wettbewerbsbeitrag.<br />
begrenztem Raum mitten <strong>in</strong> der<br />
Stadt e<strong>in</strong>e grüne Oase zu schaffen. In<br />
diesem Jahr wurden <strong>in</strong>sgesamt acht<br />
Höfe für die Auszeichnung ausgewählt,<br />
von denen vier die maximale<br />
Förderzusage <strong>in</strong> Höhe von 1.200 EUR<br />
erhalten. Für zwei Höfe wurden<br />
weniger Mittel beantragt, und e<strong>in</strong><br />
Preis wurde als Anerkennungspreis<br />
auf zwei Höfe aufgeteilt. Die Bewertung<br />
der Anträge erfolgte nach drei<br />
Kriterien: Die Gesamtsituation des<br />
Hofes, se<strong>in</strong>e Benutzbarkeit für alle<br />
Anwohner und die zu erwartende<br />
ökologische Aufwertung durch Entsiegelungs-<br />
und Begrünungsmaß-<br />
<strong>Vor</strong> <strong>Ort</strong> 10. 2 0 0 7 6<br />
nahmen. Die Jury, die sich aus<br />
Vertretern des Amts für Umwelt und<br />
Natur, der Lokalen Agenda, der Grünen<br />
Liga, der Sanierungsbeauftragten<br />
S.T.E.R.N. <strong>GmbH</strong> sowie e<strong>in</strong>es Vertreters<br />
der Betroffenenvertretungen zusammensetzte,<br />
nahm ihre Bewertung am<br />
25. September vor, nachdem sie die<br />
Höfe, für die e<strong>in</strong> Antrag gestellt<br />
worden war, <strong>in</strong> Augensche<strong>in</strong> genommen<br />
hatte.<br />
Beitrag zur Stadtökologie<br />
Die Vielfalt der Anforderungen an die<br />
jeweilige Hoffläche zeigte sich <strong>in</strong> der<br />
Unterschiedlichkeit der e<strong>in</strong>gereichten<br />
Entwürfe: Bewohnergruppen mit zahlreichen<br />
K<strong>in</strong>dern haben ihren Hof<br />
anders geplant als zum Beispiel e<strong>in</strong><br />
Vere<strong>in</strong>, der Menschen mit Handicaps<br />
betreut.<br />
Mit Hilfe der Mittel aus dem 100<br />
Höfe-Programm verwandeln die Bewohner<br />
ihre Höfe <strong>in</strong> grüne Oasen<br />
unmittelbar vor ihrer Wohnungstür. Als<br />
Staubfilter und Klimaverbesserer ist<br />
das Grün schließlich für jeden Bewohner<br />
von Bedeutung. In den dicht<br />
bebauten gründerzeitlichen Wohnquartieren<br />
bieten private Freiflächen<br />
<strong>in</strong> Innenhöfen oft e<strong>in</strong> großes Potenzial<br />
an gut nutzbaren und geschützten<br />
Räumen. Grüne Höfe s<strong>in</strong>d unabd<strong>in</strong>gbar<br />
für die Lebensqualität <strong>in</strong> der Stadt,<br />
bieten K<strong>in</strong>dern e<strong>in</strong>en Spielplatz und<br />
Erwachsenen Freizeit- und Erholungsräume.<br />
Für kle<strong>in</strong>e Höfe können<br />
zusätzlich Rank- und Kletterpflanzen<br />
zur Belebung der Wände zum E<strong>in</strong>satz<br />
kommen. Auch Fassadengrün schützt<br />
vor W<strong>in</strong>d und Wetter, hilft, die<br />
Temperatur im Haus auszugleichen,<br />
macht Architektur lebendig, bietet<br />
Vögeln Lebensraum und verbessert<br />
das Stadtklima.<br />
Seit dem Jahr 2000 hat das<br />
Bezirksamt Pankow <strong>in</strong>sgesamt 40<br />
Hofbegrünungen gefördert und damit<br />
e<strong>in</strong>en bemerkenswerten Schritt zur<br />
Umsetzung stadtökologischer Ziele<br />
getan. Die Nachfrage nach Förderung<br />
von Hofbegrünungen ist allerd<strong>in</strong>gs<br />
weitaus größer als die dafür zur<br />
Verfügung stehenden f<strong>in</strong>anziellen Mittel,<br />
so dass das 100 Höfe-Programm<br />
auch <strong>in</strong> den kommenden Jahren, wenn<br />
überhaupt, wohl nur <strong>in</strong> relativ begrenztem<br />
Umfang weitergeführt werden<br />
kann.
Stadtumbau Ost<br />
E<strong>in</strong> Kandidat für Aufwertungsmaßnahmen ist das Wohngebiet Thälmannpark <strong>in</strong> <strong>Prenzlauer</strong> <strong>Berg</strong>.<br />
©Albrecht Molle<br />
Chance für <strong>Prenzlauer</strong> <strong>Berg</strong><br />
Fördermittel aus »Stadtumbau Ost« fließen weiter Von Albrecht Molle<br />
Das vor fünf Jahren aufgelegte<br />
Städtebauförderprogramm »Stadtumbau<br />
Ost«, <strong>in</strong> dessen Rahmen der<br />
Bund bislang fast e<strong>in</strong>e Milliarde Euro<br />
<strong>in</strong> den Abriss von Platenbauten und<br />
die Aufwertung <strong>in</strong>nerstädtischer<br />
Wohnquartiere <strong>in</strong> den neuen Bundesländern<br />
<strong>in</strong>vestiert hat, erweist sich<br />
auch für <strong>Prenzlauer</strong> <strong>Berg</strong> als e<strong>in</strong>em der<br />
zehn Berl<strong>in</strong>er Wettbewerbsgebiete als<br />
durchaus segensreich. Hier geht es<br />
nicht um Rückbau, sondern um e<strong>in</strong>e<br />
familiengerechte Stadtteilentwicklung.<br />
Bislang s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> den fünf<br />
Sanierungsgebieten Kollwitzplatz,<br />
Helmholtzplatz, Teutoburger Platz,<br />
W<strong>in</strong>sstraße und Bötzowstraße Stadtumbau<br />
Ost-Mittel vorrangig bei der<br />
Sanierung von Schulen und KiTas, bei<br />
der Neugestaltung von Frei- und<br />
Spielflächen und für verkehrsberuhigende<br />
Maßnahmen zum E<strong>in</strong>satz<br />
kommen.<br />
Falsche Prognosen<br />
Die der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung<br />
vom Bezirk übergebene<br />
<strong>Vor</strong>schlagsliste für das Programmjahr<br />
2007 umfasst nicht weniger als 40<br />
Projekte und beruht auf e<strong>in</strong>em<br />
Gutachten aus dem Jahr 2002. Da sich<br />
jedoch e<strong>in</strong>ige der schon Mitte der<br />
neunziger Jahren getroffenen Prognosen,<br />
so zum Beispiel zur Bevölkerungsentwicklung,<br />
als falsch erwiesen<br />
haben, ist die S.T.E.R.N. <strong>GmbH</strong> als<br />
Sanierungsbeauftragte des Landes<br />
Berl<strong>in</strong> jetzt mit der Aktualisierung des<br />
Stadtentwicklungskonzepts <strong>Prenzlauer</strong><br />
<strong>Berg</strong> beauftragt worden. E<strong>in</strong>e erste<br />
Gelegenheit zur Verständigung auf<br />
diesbezügliche Schwerpunkte bot<br />
sich am 6. September im Sanierungsbeirat<br />
<strong>Prenzlauer</strong> <strong>Berg</strong>, der aus diesem<br />
Anlass e<strong>in</strong>em breiteren Teilnehmerkreis<br />
offen stand und deshalb <strong>in</strong> der<br />
Tanzhalle im K<strong>in</strong>der- und Jugendkulturzentrum<br />
»Eliashof« tagte.<br />
Während S.T.E.R.N.-Prokurist<br />
Theo W<strong>in</strong>ters die Aufgabe, e<strong>in</strong> realistischeres<br />
Konzept zu erstellen, als<br />
Chance wertete, belegten Christoph<br />
Speckmann und Wencke Hertzsch<br />
(beide S.T.E.R.N.) bei der anschließenden<br />
Präsentation der bisherigen<br />
Stadtumbau Ost-Bilanz für <strong>Prenzlauer</strong><br />
<strong>Berg</strong> anhand zahlreicher, wenn auch<br />
nicht völlig neuer Fakten und Zahlen<br />
die Dr<strong>in</strong>glichkeit dieses Anliegens. So<br />
ist die <strong>in</strong> den neunziger Jahren<br />
angesichts des Wegzugs von Familien<br />
<strong>in</strong>s Umland prognostizierte Überalterung<br />
der Bevölkerung von <strong>Prenzlauer</strong><br />
<strong>Vor</strong> <strong>Ort</strong> 10. 2 0 0 7 7<br />
<strong>Berg</strong> nicht e<strong>in</strong>getreten. Vielmehr hat<br />
der anhaltende Zuzug vorwiegend<br />
jüngerer Menschen <strong>in</strong> die Sanierungsgebiete,<br />
wo sie e<strong>in</strong>en modernisierten<br />
und familiengerechten Wohnungsbestand<br />
mit zum Teil längerfristig<br />
gebundenen Mieten und e<strong>in</strong>e mit<br />
öffentlichen Mitteln deutlich verbesserte<br />
soziale Infrastruktur vorf<strong>in</strong>den,<br />
seit 2000 zu e<strong>in</strong>em Bevölkerungswachstum<br />
geführt, das mit 13 Prozent<br />
weit über dem Berl<strong>in</strong>er Durchschnitt<br />
liegt. Auch mit dem vielzitierten<br />
»Babyboom von <strong>Prenzlauer</strong> <strong>Berg</strong>«<br />
verb<strong>in</strong>det sich für den gleichen<br />
Zeitraum e<strong>in</strong> Rekord: die Zahl der bis<br />
zu sechsjährigen K<strong>in</strong>der hat sich um<br />
64 Prozent erhöht! Das lässt erwarten,<br />
dass der Run auf wohnortnahe<br />
Schulplätze <strong>in</strong> den nächsten Jahren<br />
kaum abebben wird.<br />
Aufwertung von »Randlagen«<br />
Dr<strong>in</strong>genden Handlungsbedarf sieht<br />
S.T.E.R.N. aber auch bei der Steuerung<br />
der baulichen Nachverdichtung <strong>in</strong><br />
den Sanierungsgebieten, dem Erhalt<br />
der Mischung von Wohnen und<br />
wohnverträglichem Gewerbe, der Forführung<br />
des bezirklichen Belegungsmanagements<br />
sowie bei der Aufwertung<br />
angrenzender »<strong>in</strong>nerstädtischer<br />
Randlagen« wie zum Beispiel des<br />
Wohnquartiers am Thälmannpark und<br />
der »Grünen Stadt« an der Greifswalder<br />
Straße, um der Verfestigung<br />
städtebaulicher Schieflagen vorzubeugen.<br />
In der Diskussion warnte<br />
auch der Bezirksstadtrat für Stadtentwicklung,<br />
Michail Nelken, vor ungesteuerter<br />
baulicher Verdichtung, zu<br />
der er auch Dachgeschossausbauten<br />
zählt. Und namens der SPD-Fraktion <strong>in</strong><br />
der BVV verkündete deren <strong>Vor</strong>sitzender<br />
Klaus M<strong>in</strong>drup, man sei <strong>in</strong>zwischen<br />
davon abgerückt, Bauvorhaben<br />
auf der an das Sanierungsgebiet<br />
Bötzowstraße angrenzenden Werneuchener<br />
Wiese zu unterstützen. Künftig<br />
sei »sorgfältiger zu prüfen, welche<br />
Flächen <strong>in</strong> <strong>Prenzlauer</strong> <strong>Berg</strong> noch zur<br />
Bebauung freigegeben werden«. In<br />
die weitere Debatte um die Aktualisierung<br />
des Stadtentwicklungskonzepts<br />
<strong>Prenzlauer</strong> <strong>Berg</strong> sollen nun nicht nur<br />
der Stadtentwicklungsausschuss der<br />
BVV, sondern auch die Betroffenenvertretungen<br />
<strong>in</strong> den Sanierungegebieten<br />
e<strong>in</strong>bezogen werden.
Kle<strong>in</strong>e verdrängen Große<br />
ABC-Schützen halten 2009 <strong>in</strong> der<br />
Danziger 50 E<strong>in</strong>zug Von H. Seefeld<br />
Am 10. Juli dieses Jahres beschloss<br />
das Bezirksamt Pankow die E<strong>in</strong>richtung<br />
e<strong>in</strong>er Grundschule im Schulhaus<br />
Danziger Straße 50. Die Mart<strong>in</strong>-<br />
Luther-K<strong>in</strong>g-Gesamtschule, die bislang<br />
dort untergebracht war, wurde<br />
zum Ende des Schuljahres 2006/<br />
2007 geschlossen und die verbliebenen<br />
Oberschüler an andere Schulen<br />
im Bezirk verteilt. Die Inbetriebnahme<br />
des Hauses als Grundschule soll<br />
zu Beg<strong>in</strong>n des Schuljahres 2009/<br />
2010 erfolgen. In der verbleibenden<br />
Zeit wird das Gebäude für e<strong>in</strong>e<br />
Grundschulnutzung umgebaut. Für<br />
diesen Umbau, das Schulhaus liegt<br />
im Sanierungsgebiet Kollwitzplatz,<br />
hat die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung<br />
ihrerseits bereits 3,6<br />
Millionen EUR <strong>in</strong> Aussicht gestellt.<br />
Die Gesamtkosten werden zurzeit im<br />
Bezirksamt ermittelt. E<strong>in</strong>e Erweiterung<br />
des Schulhauses ist nicht<br />
vorgesehen, auch das ehemalige<br />
Lehrerwohnhaus an der Straße wird<br />
weiterh<strong>in</strong> vom Kulturvere<strong>in</strong> <strong>Prenzlauer</strong><br />
<strong>Berg</strong> als Kulture<strong>in</strong>richtung<br />
betrieben.<br />
Die Notwendigkeit e<strong>in</strong>er neuen<br />
Grundschule begründet Schulstadträt<strong>in</strong><br />
Lioba Zürn-Kasztantowicz mit<br />
der stark wachsenden Schülerzahl <strong>in</strong><br />
den kommenden Jahren <strong>in</strong> dem<br />
Quartier im Süden von <strong>Prenzlauer</strong><br />
<strong>Berg</strong>. Zählte man 2001 <strong>in</strong> den<br />
E<strong>in</strong>zugsbereichen der Grundschule<br />
An der Marie, der Grundschule Am<br />
Kollwitzplatz und der He<strong>in</strong>rich-<br />
Roller-Schule lediglich 189 Erstklässler,<br />
waren es <strong>in</strong> diesem Jahr schon<br />
307 Schulanfänger und werden es<br />
2011 bereits 434 Schüler<strong>in</strong>nen und<br />
Schüler se<strong>in</strong>. In den drei bestehenden<br />
Grundschulen müssten ab 2009<br />
<strong>in</strong>sgesamt 12 Schulklassen neu<br />
e<strong>in</strong>gerichtet werden, wobei derzeit<br />
nur e<strong>in</strong>e Kapazität für neun neue<br />
Klassen vorhanden wäre. Der E<strong>in</strong>zugsbereich<br />
der Grundschule am<br />
Kollwitzplatz wird ab 2009 zu<br />
Gunsten der neuen Grundschule<br />
verkle<strong>in</strong>ert.<br />
<strong>Prenzlauer</strong> <strong>Berg</strong><br />
<strong>Vor</strong> <strong>Ort</strong> 10. 2 0 0 7 8<br />
©Hartmut Seefeld<br />
Bedrohlich erhebt sich die gewaltige Brandwand der Homer-Grundschule über den künftigen Spielplatz im Bötzowviertel.<br />
Toben neben der Schule<br />
Im Bötzowviertel entsteht e<strong>in</strong> neuer Spielplatz Von Hartmut Seefeld<br />
Es gehört Phantasie dazu, sich auf<br />
dem Eckgrundstück Pasteurstraße 14/<br />
Esmarchstraße 14 e<strong>in</strong>en attraktiven<br />
Spielplatz vorzustellen. Schüler<strong>in</strong>nen<br />
und Schüler der jetzigen 4. Klassen der<br />
Homer-Grundschule zeigten diese<br />
Phantasie und haben wunderbare<br />
Ideen für e<strong>in</strong> neues Spielparadies auf<br />
der 650 m² großen Fläche geliefert. Sie<br />
bauten Modelle und malten Bilder die<br />
all das dokumentieren, was K<strong>in</strong>der im<br />
Alter von sechs bis zwölf Jahren<br />
mögen. Da ist e<strong>in</strong>e Kletterwand zu<br />
sehen, Wasserspiele und e<strong>in</strong> Baumhaus.<br />
Die Ideen wurden am 24.<br />
September <strong>in</strong> den Räumen der<br />
Betroffenenvertretung vor ca. 20<br />
Erwachsenen zur Diskussion gestellt,<br />
denn seit dem 1. August gehört das<br />
Grundstück dem Amt für Umwelt und<br />
Natur (AUN), dem vom Senat auch<br />
97.000 EUR für den Bau e<strong>in</strong>es<br />
Spielplatzes bewilligt worden s<strong>in</strong>d.<br />
»Noch <strong>in</strong> diesem Jahr wollen wir die<br />
gesamte Fläche beräumen, damit im<br />
kommenden Jahr gebaut werden<br />
kann«, erläutert Liane Benjam<strong>in</strong> vom<br />
AUN. Neben den K<strong>in</strong>derideen war bei<br />
der Anwohnerversammlung auch<br />
e<strong>in</strong>e erste Planung der Landschaftsarchitekt<strong>in</strong><br />
Christiane Gottwald zu<br />
sehen. Sie präsentiert im zentralen<br />
Punkt des Platzes e<strong>in</strong>e Sandspielfläche,<br />
dazu Schaukeln, e<strong>in</strong>e Tischtennisplatte,<br />
e<strong>in</strong>e Bühne und Rückzugsmöglichkeiten<br />
für die Kids. Vehement<br />
forderten Eltern e<strong>in</strong>e naturnahe Gestaltung<br />
des Platzes, die der Abenteuerlust<br />
der K<strong>in</strong>der entgegen komme.<br />
Doch bei vielen Ideen bestehen bei<br />
den Profis Bedenken. Wasserspiele<br />
s<strong>in</strong>d teuer, e<strong>in</strong>e Kletterwand an der<br />
Fassade schädigt die Bausubstanz,<br />
und e<strong>in</strong> Baumhaus braucht e<strong>in</strong>en<br />
großen Baum als Basis. Der aktuelle<br />
Baumbestand wird aber komplett<br />
gefällt, weil er wacklig auf alten<br />
Fundamenten stehe.<br />
Problematisch ersche<strong>in</strong>t die<br />
gleichfalls beantragte Sanierung der<br />
angrenzenden Brandwand der Homer-Grundschule.<br />
»Hier soll e<strong>in</strong>e<br />
Wärmedämmung erfolgen, auch Fenster<br />
s<strong>in</strong>d vorgesehen«, erklärt Stefanie<br />
Stern vom Sanierungsbeauftragten<br />
S.T.E.R.N.. Allerd<strong>in</strong>gs s<strong>in</strong>d dafür noch<br />
ke<strong>in</strong>e Gelder bewilligt. Im ungünstigen<br />
Fall rücken die Bauarbeiter<br />
wenige Wochen nach der Eröffnung<br />
des Spielplatzes an. Um sich vorzustellen,<br />
wie der danach aussähe, braucht<br />
man nicht mehr allzuviel Phantasie.
Premiere im Osten<br />
Stadterneuerung<br />
Umstrukturierungssatzung für »Grüne Stadt« beschlossen Von Albrecht Molle<br />
Mit dem jetzt gefassten Beschluss<br />
zum Erlass e<strong>in</strong>er Umstrukturierungssatzung<br />
für die »Grüne Stadt« <strong>in</strong><br />
<strong>Prenzlauer</strong> <strong>Berg</strong> haben BVV und<br />
Bezirksamt, was Ostdeutschland betrifft,<br />
nicht nur Neuland betreten,<br />
sondern vor allem die von den<br />
betroffenen Mietern erhoffte Konsequenz<br />
bewiesen. Wenn die Verordnung<br />
mit der Verkündung im Gesetzund<br />
Verordnungsblatt von Berl<strong>in</strong> im<br />
November Rechtskraft erlangt, bedür-<br />
Der mit rund 700 Wohnungen größte Block der »Grünen Stadt« soll 2008 modernisiert werden.<br />
fen <strong>in</strong> dem <strong>in</strong> den dreißiger Jahren<br />
erbauten Quartier zwischen Greifswalder<br />
Straße, Anton-Saefkow-Straße,<br />
Kniprodestraße und John-Schehr-<br />
Straße bei städtebaulichen Umstrukturierungen,<br />
wie sie mit Zustimmung<br />
des Bezirks <strong>in</strong> Teilen des Gebiets<br />
bereits stattgefunden haben, <strong>in</strong> größeren<br />
Blöcken aber noch ausstehen,<br />
der Rückbau sowie die Änderung<br />
oder Nutzungsänderung baulicher<br />
Anlagen der Genehmigung. Diese darf<br />
nur versagt werden, »um e<strong>in</strong>en den<br />
sozialen Belangen Rechnung tragenden<br />
Ablauf auf der Grundlage e<strong>in</strong>es<br />
Sozialplans zu sichern« (§ 172 Abs. 1<br />
Satz 1 Nr. 3 BauGB).<br />
Die Umstrukturierungssatzung für das<br />
im Sozialatlas des Senats als sozial<br />
schwächstes Wohngebiet von <strong>Prenzlauer</strong><br />
<strong>Berg</strong> e<strong>in</strong>gestufte Quartier<br />
kommt ke<strong>in</strong>en Tag zu früh. Zwar<br />
konnte auf Grundlage des im März<br />
2006 gefassten Aufstellungsbeschlusses,<br />
der die Zurückstellung von<br />
Bauanträgen um bis zu zwölf Monate<br />
ermöglicht, bereits die Sanierung<br />
e<strong>in</strong>es 120 Wohnungen umfassenden<br />
Blocks im Rahmen e<strong>in</strong>es öffentlich-<br />
©Albrecht Molle<br />
rechtlichen Vertrags zwischen dem<br />
Bezirk und dem Eigentümer, dem<br />
ehemals landeseigenen Wohnungsunternehmen<br />
GSW, weitgehend sozial<br />
verträglich gestaltet werden, doch<br />
nun stehen <strong>in</strong> anderen Teilen der<br />
Anlage weitere umfangreiche Maßnahmen<br />
an. Im größten Block zwischen<br />
Kniprodestraße und Werner-<br />
Kube-Straße sowie im denkmalgeschützten<br />
Bereich zwischen Greifswalder<br />
Straße und Eugen-Schönhaar-<br />
Straße mit zusammen 1.040 der<br />
<strong>in</strong>sgesamt 1.800 Wohnungen des<br />
Quartiers hat deren Eigentümer, die<br />
schweizer Grundstücksverwertungsgesellschaft<br />
MCT, jetzt den Erneue-<br />
<strong>Vor</strong> <strong>Ort</strong> 10. 2 0 0 7 9<br />
rungsbedarf ermitteln lassen. Im<br />
Gespräch s<strong>in</strong>d Maßnahmen, die neben<br />
der Installation e<strong>in</strong>es mit Fernwärme<br />
betriebenen Heizungssystems,<br />
der Erneuerung der Versorgungsstränge,<br />
dem E<strong>in</strong>bau von Isolierglasfenstern<br />
und der Sanierung der Bäder<br />
auch Balkonanbauten und die Schaffung<br />
familiengerechten Wohnraums<br />
durch die Zusammenlegung leerstehender<br />
Wohnungen e<strong>in</strong>schließen. Von<br />
Dachgeschossausbau und der Umwandlung<br />
von Miet- <strong>in</strong> Eigentumswohnungen<br />
wolle man dagegen<br />
Abstand nehmen. Die Durchführung<br />
der Maßnahmen ist für nächstes Jahr<br />
geplant.<br />
Gesprächsbereitschaft signalisiert<br />
Schon Anfang Juni hatte Frank<br />
Dupuis, der Chef der Dupuis Asset<br />
Management-Gesellschaft, die die<br />
Interessen des Eigentümers MCT<br />
vertritt, gegenüber dem Bezirksstadtrat<br />
für Stadtentwicklung, Dr. Michail<br />
Nelken, Gesprächsbereitschaft signalisiert,<br />
auch was die Durchführung<br />
haushaltsbezogener Sozialplanverfahren<br />
betrifft. Entsprechend der<br />
Beschlusslage <strong>in</strong> derBVV ist vom<br />
Bezirksamt damit e<strong>in</strong>e eigentümerunabhängige<br />
<strong>Mieterberatung</strong> zu beauftragen,<br />
um zu gewährleisten, dass im<br />
Verfahren vor allem auch auf den<br />
Verbleib e<strong>in</strong>kommensschwächerer<br />
und älterer Mieterhaushalte h<strong>in</strong>gewirkt<br />
wird. Die Kosten s<strong>in</strong>d, wie schon<br />
im Fall der GSW, dem Eigentümer als<br />
Verursacher aufzuerlegen. Inzwischen<br />
deutet jedoch e<strong>in</strong>iges darauf h<strong>in</strong>, dass<br />
MCT beabsichtigt, zum<strong>in</strong>dest für den<br />
denkmalgeschützten Teil der »Grünen<br />
Stadt« an der Greifswalder Straße, für<br />
dessen 450 Wohnungen das bezirkliche<br />
Amt für Planen und Genehmigen<br />
im Frühjahr 2006 noch kurz vor<br />
Inkrafttreten des Beschlusses zur<br />
Aufstellung der Umstrukturierungssatzung<br />
Baugenehmigungen erteilt<br />
hatte, die Beauftragung der <strong>Mieterberatung</strong><br />
selbst vorzunehmen. In e<strong>in</strong>em<br />
der BVV am 19. September vorgelegten<br />
Zwischenbericht des Bezirksamts<br />
zu den diesbezüglich laufenden Gesprächen<br />
heißt es: »Der Eigentümervertreter<br />
erklärte sich bereit, Kontakt<br />
mit der <strong>Mieterberatung</strong> <strong>Prenzlauer</strong><br />
<strong>Berg</strong> aufzunehmen, um e<strong>in</strong>e Auftragserteilung<br />
zu prüfen«.
Das Thema<br />
Umweltzone wirbelt sehr viel Staub auf<br />
In Teilen von <strong>Prenzlauer</strong> <strong>Berg</strong> gelten ab Januar 2008 Fahrverbote für ausgewählte Kraftfahrzeuge Von Hartmut Seefeld<br />
<strong>Prenzlauer</strong> <strong>Berg</strong> schert mal wieder aus<br />
der Reihe. Natürlich, wer auch sonst.<br />
»Die Kanzowstraße am S-Bahnhof<br />
<strong>Prenzlauer</strong> Allee ist die e<strong>in</strong>zige Straße<br />
<strong>in</strong> der Stadt, die komplett außerhalb<br />
des S-Bahnr<strong>in</strong>gs verläuft und trotzdem<br />
Teil der neuen Umweltzone se<strong>in</strong><br />
soll«, schüttelt Pankows Stadtrat für<br />
Öffentliche Ordnung, Jens-Holger<br />
Kirchner, noch immer verwundert ob<br />
der ungewöhnlichen Entscheidung<br />
den Kopf. Ohneh<strong>in</strong> f<strong>in</strong>det der Grünenpolitiker<br />
e<strong>in</strong>e Menge Haare <strong>in</strong> der<br />
Suppe. »Die weichgespülten Regelungen<br />
für die Umweltzone haben nicht<br />
mal ansatzweise e<strong>in</strong>e Entsprechung <strong>in</strong><br />
der dadurch erzielten Verm<strong>in</strong>derung<br />
der Schadstoffkonzentration <strong>in</strong> der<br />
Innenstadt«, me<strong>in</strong>t er und verweist auf<br />
e<strong>in</strong>en vom Senat erarbeiteten »Leitfaden<br />
für Ausnahmeregelungen«, der<br />
sich <strong>in</strong>klusive Anlagen zu e<strong>in</strong>em<br />
imposanten Druckwerk gemausert<br />
hat. Doch was sich für Kirchner als<br />
weichgespült darstellt, ist für andere<br />
längst e<strong>in</strong>e unzumutbare Härte. Die<br />
Fachgeme<strong>in</strong>schaft Bau beklagt nach<br />
e<strong>in</strong>er Umfrage unter 3.500 Berl<strong>in</strong>er<br />
Betrieben die Gefährdung von bis zu<br />
3.000 Arbeitsplätzen durch die geplanten<br />
Fahrverbote für ältere Diesel-<br />
fahrzeuge. Und die Handwerker<strong>in</strong>nungen<br />
sagen, dass 95 Prozent der im<br />
Handwerk genutzten Fahrzeuge die<br />
ab 2010 geltenden verschärften<br />
Normen nicht erfüllen. Nicht nur für<br />
Berl<strong>in</strong>s Industrie- und Handelskammer<br />
e<strong>in</strong> zentraler Grund für die<br />
Forderung, die E<strong>in</strong>führung der Umweltzone<br />
zu verschieben.<br />
Seit der Berl<strong>in</strong>er Senat im März<br />
2007 nach mehrjähriger Diskussion<br />
auch formell den Entschluss fasste, ab<br />
1. Januar 2008 <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Umweltzone<br />
e<strong>in</strong>zuführen, wird viel politischer<br />
Staub aufgewirbelt, der das Klima<br />
nachhaltig belastet. Die <strong>Vor</strong>würfe zum<br />
Reglement der Umweltzone s<strong>in</strong>d<br />
vielfältig: zu lasch, zu rigide, zu<br />
<strong>in</strong>effektiv, zu bürokratisch, zu wirtschaftsfe<strong>in</strong>dlich,<br />
zu sehr an den<br />
Interessen der Auto<strong>in</strong>dustrie orientiert<br />
u.s.w.. Für Umweltsenator<strong>in</strong><br />
Katr<strong>in</strong> Lompscher (L<strong>in</strong>ke) zählen <strong>in</strong><br />
erster L<strong>in</strong>ie drei Argumente, welche<br />
die Landesregierung an der Beschlusslage<br />
festhalten lassen. »Durch das<br />
Fahrverbot für Autos mit sehr hohen<br />
Emissionen wird die Luft <strong>in</strong> der<br />
Innenstadt, hier leben immerh<strong>in</strong> e<strong>in</strong>e<br />
Million Menschen, deutlich verbessert,<br />
die Bevölkerung wird durch die<br />
Auch <strong>in</strong> der Kanzowstraße, außerhalb des S-Bahnr<strong>in</strong>gs gelegen,herrscht ab Januar 2008 Plakettenpflicht.<br />
©Hartmut Seefeld<br />
<strong>Vor</strong> <strong>Ort</strong> 10. 2 0 0 7 10<br />
anhaltende Diskussion verstärkt für<br />
den Zusammenhang von Umwelt und<br />
Gesundheit sensibilisiert, und umwelttechnische<br />
Kriterien gew<strong>in</strong>nen <strong>in</strong><br />
Zukunft e<strong>in</strong>e weitaus wichtigere<br />
Bedeutung beim Autokauf«, erklärte<br />
sie Mitte September anlässlich e<strong>in</strong>es<br />
Umweltfestes am Bahnhof Südkreuz.<br />
Konsequenzen für den Bezirk<br />
Die E<strong>in</strong>führung der Umweltzone<br />
Anfang 2008 hat auch sehr konkrete<br />
Auswirkungen auf den Bezirk Pankow.<br />
Der gesamte Bereich von <strong>Prenzlauer</strong><br />
<strong>Berg</strong> südlich der R<strong>in</strong>gbahn ist dann<br />
Teil dieser Zone. An acht Schnittpunkten,<br />
Schönhauser Allee, Stahlheimer<br />
Straße, Dunckerstraße, <strong>Prenzlauer</strong> Allee,<br />
Greifswalder Straße, Kniprodestraße,<br />
Landsberger Allee und Thaerstraße,<br />
werden die entsprechenden Verkehrsschilder<br />
aufgestellt. Insgesamt<br />
wird es <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong> 76 derart markierte<br />
Zufahrtsstraßen geben. »Wer im kommenden<br />
Jahr ohne gültige Plakette <strong>in</strong><br />
diese Zone h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>fährt, muss mit<br />
e<strong>in</strong>em Punkt <strong>in</strong> Flensburg und 40 EUR<br />
Bußgeld rechnen«, erklärt Stadtrat<br />
Kirchner. Aber das sei, zum<strong>in</strong>dest<br />
anfangs, nur e<strong>in</strong>e theoretische Kulisse.<br />
Praktisch wird es erst e<strong>in</strong>mal Ermahnungen<br />
und Erlaubniszettel geben.<br />
Für die Kontrollen werden Polizei und<br />
Ordnungsamt zuständig se<strong>in</strong>. »Mit<br />
me<strong>in</strong>en zehn Ordnungsamtsstreifen<br />
muss ich aber den ganzen Bezirk<br />
Pankow betreuen, da kann ich für<br />
<strong>Prenzlauer</strong> <strong>Berg</strong> nicht e<strong>in</strong>fach wegen<br />
der Umweltzone e<strong>in</strong>e Extrawurst<br />
braten«, verweist Kirchner auf ganz<br />
irdische Kontrolllücken. Ohneh<strong>in</strong> ist<br />
die weit überwiegende Zahl an<br />
Fahrzeugen <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong> <strong>in</strong>nenstadttauglich.<br />
Umweltsenator<strong>in</strong> Lompscher<br />
rechnet mit knapp 84.000 der 1,2<br />
Millionen <strong>in</strong> der Hauptstadt offiziell<br />
registrierten Autos, die im nächsten<br />
Jahr nicht mehr <strong>in</strong> die City fahren<br />
dürfen. Ausnahmeregelungen mit e<strong>in</strong>er<br />
Gültigkeit von bis zu 18 Monaten<br />
lassen die Zahl jener Autos, die außen<br />
vor bleiben müssen, weiter s<strong>in</strong>ken.
Schlaustelle<br />
Fe<strong>in</strong>staub<br />
Er besteht aus Teilchen, maximal so dick wie<br />
Haushaltsfolie aus Alum<strong>in</strong>ium und nicht mehr als 10<br />
Mikrometer groß. Der Fe<strong>in</strong>staub schädigt die<br />
Atemwege und gefährdet die Herzgesundheit. Der<br />
Straßenverkehr mit se<strong>in</strong>em Ausstoß von Rußpartikeln<br />
und Stickstoffverb<strong>in</strong>dungen gilt hierbei als größtes<br />
Übel. Se<strong>in</strong> Anteil zur Entstehung von Fe<strong>in</strong>staub beträgt<br />
etwa 40 Prozent. Die Hälfte des Fe<strong>in</strong>staubs <strong>in</strong> der<br />
Berl<strong>in</strong>er City kommt mit dem W<strong>in</strong>d von außerhalb.<br />
Umweltzone<br />
In Berl<strong>in</strong> umfasst die Umweltzone die gesamte<br />
Innenstadt, begrenzt durch den S-Bahn-R<strong>in</strong>g. In diesem<br />
88 km² großen Gebiet dürfen nur PKWs und LKWs<br />
»Erst ab Januar 2010 wird die<br />
Umweltzone halbwegs restriktiv umgesetzt«,<br />
me<strong>in</strong>t Kirchner.<br />
Ausnahmen und Nachrüstungen<br />
Die Zeit bis dah<strong>in</strong> ist von e<strong>in</strong>igen<br />
bürokratischen Begleitumständen geprägt.<br />
Zunächst wurden alle Fahrzeuge<br />
<strong>in</strong> vier Schadstoffgruppen e<strong>in</strong>geteilt.<br />
Die Gruppe vier, für diese<br />
Fahrzeuge gibt es e<strong>in</strong>e grüne Plakette,<br />
entspricht bei Dieselfahrzeugen der<br />
Norm Euro 4 bzw. Euro 3 plus<br />
Partikelfilter. Benz<strong>in</strong>er kommen bereits<br />
mit Euro 1 und geregeltem<br />
Katalysator <strong>in</strong> diese Kategorie. Die<br />
Schadstoffgruppe 3 mit gelber Plakette<br />
erfasst ausschließlich Dieselfahrzeuge<br />
mit Euro 3-Norm bzw. Euro 2<br />
plus Partikelfilter. E<strong>in</strong>e rote Plakette<br />
für Schadstoffgruppe 2 bekommen<br />
Dieselfahrzeuge der Norm Euro 2 oder<br />
mit Euro 1 plus Partikelfilter. Alle<br />
anderen, also Benz<strong>in</strong>er ohne geregelten<br />
Katalysator und alte Dieselfahrzeuge<br />
mit Euro 1 und schlechter,<br />
bekommen ke<strong>in</strong>e Plakette. Während<br />
diese Fahrzeuge ab Januar nicht mehr<br />
<strong>in</strong> die Innenstadt dürfen, gilt für die<br />
Fahrzeuge mit den Plakettenfarben<br />
rot und gelb e<strong>in</strong>e Übergangsfrist bis<br />
Ende 2009. Dann aber dürfen auch sie<br />
nicht mehr <strong>in</strong> die City. E<strong>in</strong>zig<br />
anerkannte Oldtimer dürfen, zwar mit<br />
E<strong>in</strong>schränkungen, unbefristet <strong>in</strong> die<br />
Umweltzone h<strong>in</strong>e<strong>in</strong> und dort auch<br />
herumfahren. Dafür werden 100 EUR<br />
fällig, und es muss e<strong>in</strong> Fahrtenbuch<br />
Das Thema<br />
fahren, die bestimmte Abgasstandards e<strong>in</strong>halten.<br />
Betroffen s<strong>in</strong>d die Fahrzeuge von Anwohnern,<br />
Besuchern und Gewerbetreibenden gleichermaßen.<br />
Die Umweltzone gibt es ab 1. Januar 2008.<br />
Plaketten<br />
Nur Fahrzeuge mit e<strong>in</strong>er roten, gelben oder grünen<br />
Plakette, die an der Frontscheibe des Fahrzeugs<br />
angebracht ist, dürfen ab dem 1. Januar 2008 die<br />
Umweltzone befahren. E<strong>in</strong>e solche Plakette wird <strong>in</strong> der<br />
Kfz-Zulassungsstelle sowie <strong>in</strong> 800 autorisierten Kfz-<br />
Werkstätten erteilt. In der Zulassungsstelle kostet die<br />
Plakette e<strong>in</strong>malig für das Fahrzeug fünf EUR. Während die<br />
grüne Plakette (Stufe 4) dem jeweiligen Fahrzeug e<strong>in</strong>e<br />
unbeschränkte Zufahrt zur Umweltzone ermöglicht,<br />
laufen die Genehmigungen für Fahrzeuge mit roten (Stufe<br />
2) und gelben (Stufe 3) Plaketten, hier handelt es sich<br />
geführt werden, denn die Zahl der<br />
dort gefahrenen Kilometer ist begrenzt.<br />
Während 2008 und 2009<br />
jeweils noch 700 Kilometer <strong>in</strong> der<br />
Innenstadt gefahren werden dürfen,<br />
s<strong>in</strong>d es ab 2010 jährlich nur noch 500<br />
Kilometer.<br />
Um weitere Härten abzufedern,<br />
gibt es auch noch spezielle Ausnahmeregelungen.Schwerlasttransporter,<br />
Zugmasch<strong>in</strong>en von Schaustellern,<br />
spezielle Verkaufswagen für Wochenmärkte<br />
oder auch Spezialautos für<br />
Hochzeiten und Stadtrundfahrten<br />
können e<strong>in</strong>e solche Ausnahmegenehmigung<br />
beantragen. Sie kosten aber<br />
e<strong>in</strong>e hohe Gebühr und gelten <strong>in</strong> der<br />
Regel nur maximal 18 Monate. Für<br />
e<strong>in</strong>en 7,5 t-LKW muss der Halter zum<br />
Beispiel 430 EUR für e<strong>in</strong>e neunmonatige<br />
Genehmigung berappen, für e<strong>in</strong>en<br />
gewerblich genutzten Pkw werden<br />
immer noch 150 EUR fällig. Dabei gibt<br />
es ke<strong>in</strong>en generellen Anspruch auf<br />
e<strong>in</strong>e Ausnahmegenehmigung, es<br />
muss immer auch e<strong>in</strong> persönlicher<br />
bzw. geschäftlicher Härtefall nachgewiesen<br />
werden.<br />
Um all diese Anträge auf Ausnahmegenehmigungen<br />
prüfen zu<br />
können, Stadtrat Kirchner rechnet für<br />
Pankows Straßenverkehrsbehörde<br />
mit <strong>in</strong>sgesamt 10.000 Antragstellern,<br />
konnte man dort <strong>in</strong>sgesamt zwölf<br />
zusätzliche Mitarbeiter, so viel wie<br />
auch vom Bezirksamt beantragt, neu<br />
<strong>in</strong> Dienst stellen. Andere Bezirke, etwa<br />
Mitte, erwarten offenbar noch gewaltigere<br />
Antragsfluten. Dort hatte man<br />
<strong>Vor</strong> <strong>Ort</strong> 10. 2 0 0 7 11<br />
ausschließlich um Dieselfahrzeuge, bereits am 31.<br />
Dezember 2009 aus. Die Plaketten gelten <strong>in</strong> allen<br />
Umweltzonen <strong>in</strong> Deutschland.<br />
Ausnahmen<br />
Nicht betroffen von der Plakettenpflicht s<strong>in</strong>d Motorräder,<br />
Mofas, Kranken- und Arztfahrzeuge im E<strong>in</strong>satz, Fahrzeuge<br />
für Beh<strong>in</strong>derte mit den Merkmalen aG, H oder BI,<br />
selbstfahrende Arbeitsmasch<strong>in</strong>en wie Bagger sowie<br />
Sonderfahrzeuge, etwa der Müllabfuhr oder der<br />
Straßenre<strong>in</strong>igung. Sonstige Ausnahmen (Härtefälle)<br />
können im Bürgeramt bzw. <strong>in</strong> der Straßenverkehrsbehörde<br />
e<strong>in</strong>es Bezirks beantragt werden. Antragsformulare<br />
und Merkblätter gibt es als PDF-Datei auch im Internet<br />
(www.berl<strong>in</strong>.de/pankow). Für Pendler, Besucher aus<br />
anderen Bundesländern und Ausländer gelten die<br />
gleichen Rechte und Pflichten wie für die Berl<strong>in</strong>er.<br />
36 neue Stellen für die Straßenverkehrsbehörde<br />
beantragt und auch<br />
genehmigt bekommen. Doch es lässt<br />
sich überraschend schleppend an.<br />
Mitte September haben erst knapp 80<br />
Antragsteller den Weg <strong>in</strong> die Darßer<br />
Straße 203 <strong>in</strong> Weißensee gefunden.<br />
Logierbesucher<br />
Selbstredend gilt die Umweltzone<br />
nicht nur für Berl<strong>in</strong>er Autofahrer. Auch<br />
Pendler aus dem Umland, Besucher<br />
aus anderen Bundesländern und auch<br />
aus dem Ausland, egal ob polnische<br />
Bauarbeiter aus Szczec<strong>in</strong> oder schwedische<br />
Tr<strong>in</strong>ktouristen aus Trelleborg,<br />
müssen für ihre Fahrzeuge e<strong>in</strong>e<br />
gültige Plakette vorweisen, wenn sie<br />
<strong>in</strong> die Umweltzone h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>fahren<br />
wollen. Doch auch hier wird es<br />
zunächst an Rigorosität mangeln.<br />
»Logierbesucher«, hat die Berl<strong>in</strong>er<br />
Verwaltung jene Gäste getauft, die<br />
von auswärts mit ihrem Auto <strong>in</strong> die<br />
Stadt kommen und ke<strong>in</strong>e Plakette<br />
haben. Diese müssen dann am Ziel<br />
ihrer Reise <strong>in</strong>nerhalb des Berl<strong>in</strong>er S-<br />
Bahnr<strong>in</strong>gs ihr Fahrzeug konsequent<br />
stehen lassen und bekommen von der<br />
Polizei e<strong>in</strong>en entsprechenden Zettel<br />
ausgehändigt, den sie dann wie e<strong>in</strong>en<br />
Parkzettel »gut sichtbar« h<strong>in</strong>ter die<br />
W<strong>in</strong>dschutzscheibe klemmen müssen.<br />
Und <strong>in</strong> <strong>Prenzlauer</strong> <strong>Berg</strong> gilt das<br />
natürlich auch außerhalb des R<strong>in</strong>gs,<br />
zum<strong>in</strong>dest dann, wenn unbed<strong>in</strong>gt <strong>in</strong><br />
der Kanzowstraße geparkt werden<br />
soll.
Hoffnung auf Sonne<br />
Weitere Schulen bekommen e<strong>in</strong>e<br />
Solaranlage Von Hartmut Seefeld<br />
Im Bezirk Pankow werden jetzt zwei<br />
weitere Schulen mit Photovoltaikanlagen<br />
auf dem Dach zur Stromerzeugung<br />
ausgestattet. Auf den Gebäuden<br />
der Grundschule am Kollwitzplatz<br />
<strong>in</strong> <strong>Prenzlauer</strong> <strong>Berg</strong> und der<br />
Janusz-Korczak-Oberschule <strong>in</strong> der<br />
Dolomitenstraße <strong>in</strong> Pankow werden<br />
von der Weißenseer Firma NTsysteme<br />
Solarmodule mit e<strong>in</strong>er Fläche<br />
von 250 m² <strong>in</strong>stalliert.<br />
Die am 12. September zwischen<br />
der für Immobilien zuständigen<br />
Bezirksstadträt<strong>in</strong> Christ<strong>in</strong>e Keil<br />
und dem Geschäftsführer des Solarunternehmens,<br />
Axel Novak, unterzeichneten<br />
Verträge haben e<strong>in</strong>e<br />
Laufzeit von 20 Jahren, e<strong>in</strong>schließlich<br />
e<strong>in</strong>er Option auf Verlängerung. »Das<br />
Investitionsvolumen pro Anlage, die<br />
bis zu 20.000 Kilowatt Solarstrom<br />
erzeugen kann, beträgt ca. 100.000<br />
EUR«, erklärte Novak, dessen Firma<br />
erst seit 2005 auf dem Solarmarkt<br />
aktiv ist. Das Unternehmen zeichnet<br />
für die Errichtung, den Betrieb und<br />
die Wartung der Anlagen verantwortlich.<br />
Das Bezirksamt erhält<br />
jährlich 2,5 Prozent der E<strong>in</strong>speisevergütung<br />
des Solarunternehmens. Der<br />
erzeugte Strom wird direkt <strong>in</strong> das<br />
Netzt der Vattenfall AG e<strong>in</strong>gespeist.<br />
E<strong>in</strong> Display im Schulhaus zeigt die<br />
gewonnene Energiemenge an. Bezirksstadträt<strong>in</strong><br />
Keil hofft dadurch<br />
auch auf e<strong>in</strong>e verstärkte Akzeptanz<br />
von alternativer Energie bei den<br />
Schüler<strong>in</strong>nen und Schülern und<br />
e<strong>in</strong>en sorgfältigen Umgang mit ihr.<br />
Bereits im vergangen Jahr<br />
wurden auf den Dächern der Kurt-<br />
Tucholsky-Oberschule <strong>in</strong> der Neumannstraße<br />
<strong>in</strong> Pankow und der<br />
Grundschule im Blumenviertel am<br />
Syr<strong>in</strong>genplatz <strong>in</strong> <strong>Prenzlauer</strong> <strong>Berg</strong><br />
Solaranlagen e<strong>in</strong>es anderen Anbieters<br />
<strong>in</strong> Betrieb genommen. Alle vier<br />
Schulen s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> Plattenbauweise<br />
entstanden, deren sehr flache Dächer<br />
<strong>in</strong> der Branche als besonders<br />
geeignet für entsprechende Anlagen<br />
gelten.<br />
Umwelt<br />
Im Rahmen der Umgestaltung wird auch der Rasen der Liegewiese erneuert.<br />
Bagger auf der »Marie«<br />
Wann immer es im Sanierungsgebiet<br />
W<strong>in</strong>sstraße um den <strong>in</strong> den neunziger<br />
Jahren unter Mitwirkung vieler Bewohner<br />
angelegten Stadtplatz an der<br />
Marienburger Straße geht, ist mit<br />
regem öffentlichen Interesse zu rechnen.<br />
Das war auch am 8. September so,<br />
als Vertreter des Sanierungsbeauftragten<br />
S.T.E.R.N., Mitglieder der Betroffenenvertretung<br />
sowie die beiden<br />
vom Bezirk beauftragten Landschaftsarchitekt<strong>in</strong>nen<br />
Anja Merkel und Imke<br />
S<strong>in</strong>ger an e<strong>in</strong>em Informationsstand<br />
im E<strong>in</strong>gangsbereich der »Marie«<br />
<strong>in</strong>teressierten Bürgern Rede und<br />
Antwort zum Umbau des ca. 9.000 m²<br />
großen Platzes standen. Dessen Neugestaltung,<br />
die Ende September<br />
begonnen hat und Ende März 2008<br />
abgeschlossen se<strong>in</strong> soll, ist der<br />
<strong>in</strong>tensiven Nutzung geschuldet, der<br />
die mehrfach preisgekrönte Anlage<br />
seit ihrer E<strong>in</strong>weihung im Mai 1999<br />
ausgesetzt gewesen ist. Für die<br />
Umgestaltung stehen 200.000 EUR<br />
aus dem Haushaltstitel »Zweckgebundene<br />
E<strong>in</strong>nahmen aus der Stadterneuerung«<br />
zur Verfügung.<br />
Die mit den umliegenden K<strong>in</strong>der-<br />
und Jugende<strong>in</strong>richtungen, mit<br />
Anwohnern, dem Amt für Umwelt und<br />
Natur und der Betroffenenvertretung<br />
<strong>Vor</strong> <strong>Ort</strong> 10. 2 0 0 7 12<br />
©Albrecht Molle<br />
Der Quartiersplatz im W<strong>in</strong>sviertel wird zurzeit umgebaut Von Albrecht Molle<br />
abgestimmte Planung, deren Grundzüge<br />
im Mai dieses Jahres im Rahmen<br />
e<strong>in</strong>es Workshops erarbeitet worden<br />
waren, sieht vor allem die Reparatur<br />
und Aufwertung der Spiel- und<br />
Vegetationsflächen vor. So wird zum<br />
Beispiel die Sandfläche des Kle<strong>in</strong>k<strong>in</strong>derspielplatzes<br />
im östlichen Platzbereiich<br />
erweitert, und unter den<br />
Kastanien nebenan wird e<strong>in</strong> Sitzpodest<br />
errichtet. Das kaputte Wasserspiel<br />
im zentralen Bereich wird<br />
komplett erneuert, und die große<br />
Liegewiese erhält e<strong>in</strong>en neuen Rasen<br />
sowie weitere elf Schatten spendende<br />
Bäume. Erneuert werden auch die TT-<br />
Platten auf der Piazza, während im<br />
nördlichen Bereich e<strong>in</strong>e Kletteranlage<br />
sowie zwei Schaukeln <strong>in</strong>stalliert werden<br />
und der Obelisk von e<strong>in</strong>er<br />
Sitzmauer e<strong>in</strong>gerahmt wird.<br />
Am 23. Oktober um 20 Uhr f<strong>in</strong>det<br />
<strong>in</strong> den Räumen der Betroffenvertretung<br />
<strong>in</strong> der W<strong>in</strong>sstraße 60 die<br />
Gründung e<strong>in</strong>es »Freundeskreises Marie«<br />
statt. Alle, denen die Zukunft des<br />
Stadtplatzes am Herzen liegt, s<strong>in</strong>d<br />
herzlich e<strong>in</strong>geladen. Und wer Lust<br />
zum geme<strong>in</strong>samen Pflanz- und Pflegearbeiten<br />
auf der »Marie« verspürt,<br />
hat dazu am 10. und 17. November<br />
jeweils ab 11.30 Uhr Gelegenheit.
Zur Kur <strong>in</strong> Pankow<br />
Heimatgeschichte<br />
Aus der Geschichte der Dusekestraße 43 Von Hartmut Seefeld<br />
Aus heutiger Sicht mutet die Idee<br />
doch etwas anmaßend an. Aber<br />
damals, vor hundert Jahren, als sich<br />
südlich vom Pankower Anger mit<br />
se<strong>in</strong>en Villen, Gasthöfen und dem<br />
vielgerühmten Bauernmarkt noch<br />
Blumenfelder ausbreiteten, Gartenanlagen<br />
das Ambiente bestimmten und<br />
ke<strong>in</strong>e Flugzeuge im Tiefflug Kurs auf<br />
Tegel hielten, war der Bau e<strong>in</strong>es<br />
Sanatoriums ke<strong>in</strong>e allzu abwegige<br />
<strong>Vor</strong>stellung.<br />
Wenig überraschend also, dass<br />
e<strong>in</strong> Dr. med. A. Blitz hier zum Ende des<br />
19. Jahrhunderts e<strong>in</strong> Kurhaus plante.<br />
Er erwarb dafür e<strong>in</strong> knapp 3.000 m²<br />
großes Grundstück zwischen dem<br />
Anger und der Florastraße und<br />
gewann die Architekten Kristeller und<br />
Sonnenthal für die Umsetzung des<br />
Projekts. 1899 war Baubeg<strong>in</strong>n, e<strong>in</strong> Jahr<br />
später konnte das »Parksanatorium«<br />
se<strong>in</strong>er Bestimmung übergeben werden.<br />
Die imposante Villa, sie steht<br />
heute unter Denkmalschutz, hat vier<br />
Geschosse und e<strong>in</strong> Souterra<strong>in</strong>. Stuck<br />
und Erker geben dem Gebäude e<strong>in</strong>en<br />
Hauch von Noblesse. Erschlossen<br />
wurde das damals mitten im Grünen<br />
gelegene Gebäude von der Mühlenstraße<br />
aus durch die Straße 22. Diese<br />
bestand aus der 1994 so benannten<br />
Benjam<strong>in</strong>-Vogelsdorff-Straße und<br />
dem nördlichen Teil der Dusekestraße,<br />
die dem Haus heute se<strong>in</strong>e Adresse<br />
gibt. Zugleich wurde damals erfolgreich<br />
gegen e<strong>in</strong>e geradl<strong>in</strong>ige Verlängerung<br />
der Schulstraße zur Mühlenstraße,<br />
die unmittelbar am Haupte<strong>in</strong>gang<br />
vorbei geführt hätte, <strong>in</strong>terveniert.<br />
Sanatorium wurde F<strong>in</strong>anzamt<br />
Trotz solchen Erfolgs und der durchaus<br />
attraktiven Lage sche<strong>in</strong>t das<br />
Unterfangen e<strong>in</strong>es Kurhausbetriebs<br />
mitten <strong>in</strong> Pankow nicht von sehr<br />
großem Erfolg gekrönt gewesen zu<br />
se<strong>in</strong>. In relativ kurzen Zeitabschnitten<br />
wechselten die Besitzer. Erst erwarb es<br />
e<strong>in</strong> Dr. med. Rosenstock, der es dann<br />
se<strong>in</strong>em Schwiegersohn, e<strong>in</strong>em Regie-<br />
rungsbeamten a. D. Schmidt-Werden<br />
vermachte. Zeitweilig wurde das Haus<br />
von der Deutschen Immobilien Syndikat<br />
<strong>GmbH</strong> verwaltet. Schon 1918 war<br />
wieder Schluss mit dem Kurbetrieb.<br />
Stattdessen zog das F<strong>in</strong>anzamt Niederbarnim<br />
Ost-West <strong>in</strong> das repräsentative<br />
Gebäude. Mit der E<strong>in</strong>geme<strong>in</strong>dung<br />
von Pankow nach Berl<strong>in</strong> im<br />
Das Sanatorium »Pankow Breite Strasse« im Jahre 1912.<br />
Jahre 1920 wurde daraus das F<strong>in</strong>anzamt<br />
Berl<strong>in</strong> Nord, später das F<strong>in</strong>anzamt<br />
Pankow.<br />
Anfang der 60er Jahre richtete<br />
sich die Pankower Volkspolizei mit<br />
ihrem Bereich Erlaubniswesen hier<br />
e<strong>in</strong>. Diese Nutzung war aber auch nur<br />
temporär, als nächste hielt hier die<br />
Betriebsdirektion des VEB Baureparaturen<br />
Pankow E<strong>in</strong>zug, e<strong>in</strong> Kommunalbetrieb<br />
des damaligen Stadtbezirks.<br />
Es irritiert bis heute, dass e<strong>in</strong> solcher<br />
Hausherr nicht <strong>in</strong> der Lage war, die<br />
Bausubstanz dieses außergewöhnlichen<br />
Gebäudes grundlegend zu<br />
erhalten. Nach der Wende 1990 sollte<br />
der Betrieb durch das Bezirksamt<br />
privatisiert werden, was 1992 endgültig<br />
fehlschlug. Haus und Grundstück<br />
verblieben aber beim Bezirk, der hier<br />
dem Pankower Sozialamt e<strong>in</strong>e Adres-<br />
<strong>Vor</strong> <strong>Ort</strong> 10. 2 0 0 7 13<br />
se gab. Bis Januar 2004 war die Villa<br />
erster Anlaufpunkt für die Pankower<br />
Sozialhilfeempfänger. Die Morbidität<br />
des Hauses -Balkone wurden gesperrt,<br />
die Farbe blätterte allerorts, Fenster<br />
wurden vernagelt- ließ den Bezirk von<br />
e<strong>in</strong>er weiteren Nutzung Abstand<br />
nehmen, zumal das Bezirksamt im<br />
Herbst 2002 e<strong>in</strong>en Sanierungsbedarf<br />
von 3,3 Millionen EUR ermittelte und<br />
auch noch e<strong>in</strong> privater, dann allerd<strong>in</strong>gs<br />
abgelehnter, Restitutionsanspruch<br />
auf dem Haus lastete. Das<br />
Sozialamt wurde zentral für den<br />
Fusionsbezirk <strong>in</strong> der Fröbelstraße <strong>in</strong><br />
<strong>Prenzlauer</strong> <strong>Berg</strong> untergebracht und<br />
©Archiv Kommunaler Museumsverbund Pankow<br />
die marode Villa <strong>in</strong> die Obhut des<br />
Berl<strong>in</strong>er Liegenschaftsfonds gegeben.<br />
Der hat im Juli dieses Jahres e<strong>in</strong><br />
Bieterverfahren <strong>in</strong>itiiert. Entsprechend<br />
dem Exposé soll hier e<strong>in</strong>e<br />
gemischte Nutzung möglich se<strong>in</strong>,<br />
wobei die Wohnnutzung überwiegen<br />
soll.<br />
E<strong>in</strong> Interessent ist die Wohnungsgenossenschaft<br />
Selbstbau e.G.<br />
aus <strong>Prenzlauer</strong> <strong>Berg</strong> <strong>in</strong> Kooperation<br />
mit dem Pankower Frauenprojekt<br />
»Paula Panke«. »Wir wollen hier e<strong>in</strong><br />
Mehrgenerationenhaus etablieren, <strong>in</strong><br />
dem auch Beh<strong>in</strong>derte e<strong>in</strong> ansprechendes<br />
Zuhause haben«, bestätigte<br />
Selbstbau-Geschäftsführer Peter Weber.<br />
Die Frist läuft bis 30. November. Da<br />
das Haus im Sanierungsgebiet liegt,<br />
sollte der Verkehrswert der Immobilie<br />
auch die obere Preisgrenze bilden.
K<strong>in</strong>der & Jugend<br />
Aus zwei mach e<strong>in</strong>es<br />
In der Raabestraße wird e<strong>in</strong> altes Sanierungsziel umgesetzt Von Albrecht Molle<br />
Die rund 700 K<strong>in</strong>der im Alter bis zu 12<br />
Jahren und ihre Eltern, die <strong>in</strong> den<br />
Wohnblöcken zwischen Greifswalder<br />
Straße, He<strong>in</strong>rich-Roller-Straße, <strong>Prenzlauer</strong><br />
Allee und Marienburger Straße<br />
im Sanierungsgebiet W<strong>in</strong>sstraße leben,<br />
dürfen sich freuen. Denn mit der<br />
jetzt erfolgten Übernahme des<br />
Grundstücks Raabestrße 4 durch das<br />
Land Berl<strong>in</strong> ist der Weg endlich frei für<br />
die Realisierung des schon 1994<br />
aufgestellten Sanierungsziels, auf dieser<br />
ca. 340 m² großen Brache und dem<br />
Die Frei- und Spielfläche <strong>in</strong> der Raabestraße 4 und 5 wird rund 700 m² groß se<strong>in</strong>.<br />
ebenso großen, aber schon seit<br />
längerem landeseigenen Nachbargrundstück<br />
Raabestraße 5 e<strong>in</strong>e öffentliche<br />
Grün- und Spielfläche zu gestalten.<br />
Es wird die erste im 5.600<br />
Bewohner zählenden südlichen Teil<br />
des Sanierungsgebiets se<strong>in</strong>.<br />
Dass dieses Anliegen zum<strong>in</strong>dest<br />
teilweise bereits Realität ist, verdankt<br />
der Kiez engagierten Anwohnern, die<br />
sich im Frühjahr 2005 mit behördlicher<br />
Zustimmung und Unterstützung<br />
daran machten, die Brachfläche Raabestraße<br />
5 schon e<strong>in</strong>mal zu e<strong>in</strong>em<br />
kle<strong>in</strong>en Quartiersplatz mit Sandspiel-<br />
fläche, Rasenoval, Pflasterweg und<br />
Bänken umzugestalten. Bei der Eröffnung<br />
des nach dem Erzähler Wilhelm<br />
Raabe benannten Platzes Anfang Juli<br />
2006 sprach Umweltstadtrat Matthias<br />
Köhne von e<strong>in</strong>em »modellhaften<br />
Engagement für die s<strong>in</strong>nvolle Zwischennutzung<br />
e<strong>in</strong>er Brache«. Nun<br />
zeichnet sich ab, dass aus der<br />
Zwischen- e<strong>in</strong>e Dauerlösung werden<br />
kann. Während e<strong>in</strong>es Workshops, zu<br />
dem das Amt für Umwelt und Natur<br />
(AUN) und der Sanierungsbeauftrgate<br />
©Dagnija Stöppler<br />
S.T.E.R.N. Anfang September <strong>in</strong> die<br />
He<strong>in</strong>rich-Roller-Schule e<strong>in</strong>geladen<br />
hatten, um Anwohnern Gelegenheit<br />
zu geben, Ideen zur Spielplatzplanung<br />
auf dem Areal Raabestraße 4 beizusteuern,<br />
versicherten Vertreter<strong>in</strong>nen<br />
des AUN, dass bei der Zusammenlegung<br />
der beiden Flächen der Nachbarschaftstreff<br />
auf dem Grundstück<br />
Raabestraße 5 erhalten bleibt und <strong>in</strong><br />
die Gesamtanlage <strong>in</strong>tegriert wird. Das<br />
entspricht der Forderung der Bürger<strong>in</strong>itiative<br />
»Raabeplatz« und der Betroffenenvertretung<br />
W<strong>in</strong>sstraße, die dem<br />
Amt kurz zuvor noch unterstellt<br />
<strong>Vor</strong> <strong>Ort</strong> 10. 2 0 0 7 14<br />
hatten, es wolle »alles, was wir dort<br />
geschaffen haben, dieser Veränderungsmaßnahme<br />
<strong>in</strong> großen Teilen<br />
zum Opfer fallen lassen«.<br />
Was die Spielplatzgestaltung auf<br />
der Nachbarfläche Raabestraße 4<br />
betrifft, soll im November zunächst<br />
mit den notwendigen Ordnungsmaßnahmen<br />
begonnen werden. »Das<br />
schließt den Abriss der maroden<br />
Garagen ebenso e<strong>in</strong> wie e<strong>in</strong>en<br />
Bodenaustausch und den Abbruch<br />
der alten Ziegelmauer zwischen<br />
beiden Flächen«, kündigte Bauleiter<strong>in</strong><br />
Kathr<strong>in</strong> Re<strong>in</strong>hardt vom AUN an.<br />
Während die Sanierungsverwaltungsstelle<br />
für die notwendigen Ordnungsmaßnahmen<br />
30.000 EUR bereithält,<br />
stellt die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung<br />
für die Gestaltung des<br />
Spielplatzes 103.000 EUR zur Verfügung.<br />
Baubeg<strong>in</strong>n soll im kommenden<br />
Frühjahr se<strong>in</strong>, mit der Fertigstellung<br />
rechnet man für Juni 2008.<br />
Noch steckt die Spielplatzplanung<br />
<strong>in</strong> den Anfängen. Mit ihr hat das<br />
AUN -sehr zum Verdruss der Anwohner<strong>in</strong>itiative<br />
und der Betroffenenvertretung-<br />
nicht etwa die beiden im Kiez<br />
ansässigen Landschaftsarchitekt<strong>in</strong>nen<br />
beauftragt, die ehrenamtlich<br />
bereits für die »Initiative Raabeplatz«<br />
tätig gewesen waren, sondern den<br />
Landschaftsarchitekten Axel Klapka.<br />
Umso erfreulicher, dass bei dem<br />
Workshop am 4. September trotz<br />
anfänglich spannungsgeladener Atmosphäre<br />
viele Anregungen auf den<br />
Tisch kamen. So hatten Schüler der 2.<br />
bis 4. Klassen der He<strong>in</strong>rich-Roller-<br />
Schule ihren Wünschen <strong>in</strong> Modellen<br />
und Zeichnungen Ausdruck verliehen.<br />
Neben Spielgeräten wie Hängematte,<br />
Vogelnestschaukel, Wippe, Rutsche<br />
und Tunnelröhre waren e<strong>in</strong> Klettergerüst<br />
und e<strong>in</strong>e Ballspielfläche die<br />
Renner. Von der Anwohner<strong>in</strong>itiative<br />
kam u. a. der <strong>Vor</strong>schlag, e<strong>in</strong> Schachfeld<br />
anzulegen und Tische mit Bänken für<br />
Erwachsene aufzustellen. Am 6. November<br />
um 19 Uhr will man sich <strong>in</strong><br />
den Räumen der Betroffenenvertretung<br />
<strong>in</strong> der W<strong>in</strong>sstraße 60 erneut<br />
zusammensetzen. Dann soll Spielplatzplaner<br />
Klapka e<strong>in</strong>en ersten Entwurf<br />
vorlegen - e<strong>in</strong>e Aufgabe, um die<br />
er angesichts der Fülle von Gestaltungsvorschlägen<br />
und der ger<strong>in</strong>gen<br />
Größe der Fläche wohl nicht gerade<br />
zu beneiden ist.
Gelungener E<strong>in</strong>stand<br />
Weißensee<br />
»Vere<strong>in</strong> für Weißensee« organisierte den ersten Ausbildungstag Von A. Molle<br />
Bürgerschaftliches Engagement für<br />
das Geme<strong>in</strong>wohl manifestiert sich<br />
auch <strong>in</strong> Weißensee nicht zuletzt im<br />
verdienstvollen Wirken von Vere<strong>in</strong>en<br />
und Initiativen. Denken wir nur an das<br />
breit gefächerte Angebot, das der<br />
Frei-Zeit-Haus e. V. trotz f<strong>in</strong>anzieller<br />
Engpässe seit nun schon e<strong>in</strong>e<strong>in</strong>halb<br />
Jahrzehnten im Nachbarschaftstreff <strong>in</strong><br />
der Pistoriusstraße 23 vorhält, an das<br />
Bemühen der Interessengeme<strong>in</strong>schaft<br />
City Weißensee, die Berl<strong>in</strong>er<br />
Allee wieder zu e<strong>in</strong>er attraktiven<br />
Beim 1. Weißenseer Ausbildungstag bot auch die Parkkl<strong>in</strong>ik Lehrstellen an.<br />
E<strong>in</strong>kaufsmeile zu machen, oder an die<br />
zunehmend erfolgreichen Anstrengungen<br />
der »Leerstands<strong>in</strong>itiative Weißensee«,<br />
Kunstprojekten <strong>in</strong> leer stehenden<br />
Gewerbeobjekten zu e<strong>in</strong>em<br />
erschw<strong>in</strong>glichen Domizil zu verhelfen.<br />
Weiterreichende Ziele stellt sich<br />
jetzt der »Vere<strong>in</strong> für Weißensee«, der<br />
am 5. September <strong>in</strong> der Caféteria der<br />
Stephanus-Stiftung <strong>in</strong> der Albert<strong>in</strong>enstraße<br />
aus der Taufe gehoben wurde.<br />
»Wir wollen durch ehrenamtliches<br />
Engagement speziell die Bereiche<br />
Jugend und Bildung, Kultur sowie<br />
Denkmal- und Landschaftsschutz <strong>in</strong><br />
Weißensee fördern, nachdem öffentliche<br />
Mittel dafür nur noch <strong>in</strong> stark<br />
begrenztem Umfang zur Verfügung<br />
stehen«, beschreibt der ehemalige<br />
CDU-Kreisvorsitzende Dirk Stettner<br />
als e<strong>in</strong>er der Initiatoren S<strong>in</strong>n und<br />
Zweck der Vere<strong>in</strong>sbildung. Als jener<br />
Teil des Großbezirks Pankow, der im<br />
Konzert mit den beiden anderen<br />
Fusionspartnern <strong>Prenzlauer</strong> <strong>Berg</strong> und<br />
Pankow meist nur die dritte Geige<br />
spiele, bedürfe Weißensee <strong>in</strong> besonderem<br />
Maße der Bündelung lokaler<br />
©Albrecht Molle<br />
Ideen und Ressourcen. Stettner, der <strong>in</strong><br />
der Immobilienbranche tätig ist und<br />
auch e<strong>in</strong>e Beh<strong>in</strong>dertenwerkstadt leitet,<br />
wurde zum stellvertretenden<br />
Vere<strong>in</strong>svorsitzenden gewählt. <strong>Vor</strong>sitzender<br />
ist Diakon Bernd Michael,<br />
Leiter der Stephanus-Stiftung, e<strong>in</strong>er<br />
der ältesten und verdienstvollsten<br />
karitativen E<strong>in</strong>richtungen <strong>in</strong> der Region<br />
Berl<strong>in</strong>-Brandenburg auf dem Gebiet<br />
der Altenpflege und der Betreuung<br />
geistig beh<strong>in</strong>derter Menschen.<br />
Der Vere<strong>in</strong>, zu dessen Gründern auch<br />
Oswald Wachenbrönner, der Wirt des<br />
»Milchhäuschens« am Weißen See<br />
<strong>Vor</strong> <strong>Ort</strong> 10. 2 0 0 7 15<br />
zählt, verfolgt laut Statut »nicht <strong>in</strong><br />
erster L<strong>in</strong>ie eigenwirtschaftliche«,<br />
sondern »ausschließlich geme<strong>in</strong>nützige<br />
Zwecke«. Mitglied kann jede<br />
volljährige Person und jede Körperschaft<br />
und Gesellschaft des In- und<br />
Auslands werden. Der Mitgliedsbeitrag<br />
beträgt e<strong>in</strong>en Euro monatlich,<br />
aber natürlich s<strong>in</strong>d jederzeit auch<br />
Spenden willkommen. Sitz des Vere<strong>in</strong>s<br />
ist die Stephanus-Stiftung <strong>in</strong> der<br />
Albert<strong>in</strong>enstraße 20 - 23 () 96 24 90).<br />
Kooperation willkommen<br />
Zur Beförderung Weißenseer Interessen<br />
im Großbezirk will der »Vere<strong>in</strong> für<br />
Weißensee« e<strong>in</strong> Netzwerk aus lokalen<br />
Unternehmern, Gewerbetreibenden,<br />
kulturellen Akteuren und anderen<br />
Interessierten schaffen. Erste diesbezügliche<br />
Kontakte wurden bereits<br />
während der Gründungsveranstaltung<br />
geknüpft. So erklärte sich die<br />
<strong>Vor</strong>sitzende der IG City Weißensee,<br />
Carmen Dewald, bereit, als Beisitzer<strong>in</strong><br />
im Vere<strong>in</strong> mitzuwirken. Kooperationsofferten<br />
kamen auch vom <strong>Vor</strong>sitzenden<br />
des Vere<strong>in</strong>s für Regionalmarket<strong>in</strong>g<br />
und Tourismus Pro <strong>Prenzlauer</strong><br />
<strong>Berg</strong>, Sascha Hilliger, und namens des<br />
Unternehmerkreises Nord sowie des<br />
Vere<strong>in</strong>s Weißenseer Heimatfreunde<br />
von der Maler<strong>in</strong> und Grafikdesigner<strong>in</strong><br />
Angelika Schulz.<br />
E<strong>in</strong>en gelungenen E<strong>in</strong>stand im<br />
Kreis der um Weißensees Zukunft<br />
besorgten Akteure gab der Vere<strong>in</strong><br />
schon wenige Tage nach se<strong>in</strong>er<br />
Gründung. Am 13. September veranstaltete<br />
er im Rahmen der vom<br />
Bezirksamt gestarteten Ausbildungsoffensive<br />
geme<strong>in</strong>sam mit der Stephanus-Stiftung<br />
auf deren Gelände den<br />
ersten »Weißenseer Ausbildungstag«.<br />
In dessen Verlauf wurde vor allem<br />
Schulabsolventen, die für dieses Jahr<br />
noch e<strong>in</strong>en Ausbildungsplatz suchen,<br />
die Chance geboten, auf unbürokratische<br />
Weise mit Ausbildungsbetrieben<br />
wie der Handwerkskammer Berl<strong>in</strong>, der<br />
Parkkl<strong>in</strong>ik Weißensee, der Niles Ausund<br />
Weiterbildung <strong>GmbH</strong>, des Hotelund<br />
Gaststättenverbands und des<br />
DRK <strong>in</strong> Kontakt zu treten. Dabei war<br />
auch für das leibliche Wohl der<br />
zahlreichen Besucher gesorgt, und am<br />
Nachmittag erhielten Schülerbands<br />
Gelegenheit, Proben ihres Könnens<br />
abzulegen.
Projekte<br />
Die Engpässe auf den Gehwegen der Oderberger Straße sollen im Zuge der Sanierung wieder verschw<strong>in</strong>den.<br />
Streit um Straßengrün<br />
Auch <strong>in</strong> unserem Bezirk gibt es kaum<br />
e<strong>in</strong> kommunalpolitisches Thema, das<br />
die Gemüter stärker <strong>in</strong> Wallung br<strong>in</strong>gt<br />
als Straßenumbauten. Jüngstes Beispiel:<br />
die vom Tiefbauamt für 2009<br />
vorgesehene Sanierung der Oderberger<br />
Straße im Sanierungsgebiet Teutoburger<br />
Platz. Konkret geht es da um<br />
die denkmalgerechte Reparatur der<br />
schadhaften Gehwege, die Erneuerung<br />
der bitum<strong>in</strong>ösen Fahrbahndecke<br />
und den Bau von Gehwegvorstrekkungen,<br />
zum Beispiel am neuen<br />
Zugang zum Hirschof. Für diese<br />
Maßnahmen, die auch <strong>in</strong> den erst<br />
kürzlich für das Gebiet beschlossenen<br />
verkehrlichen Sanierungszielen als<br />
dr<strong>in</strong>gend e<strong>in</strong>gestuft werden, stehen<br />
2,5 Millionen EUR aus dem Förderprogramm<br />
»Städtebaulicher Denkmalschutz«<br />
zur Verfügung.<br />
Aufmüpfiger Kiez<br />
Dem bündnisgrünen Bezirksstadtrat<br />
für öffentliche Ordnung und Verkehr,<br />
Jens-Holger Kirchner, der selbst aus<br />
der Bürgerbewegung kommt, war<br />
natürlich bewusst, dass es <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />
traditionell aufmüpfigen Kiez wie dem<br />
an der Oderberger Straße, angebracht<br />
©Albrecht Molle<br />
Anwohner fordern Erhalt der Flora <strong>in</strong> der Oderberger Straße Von Albrecht Molle<br />
se<strong>in</strong> würde, den Anwohnern schon<br />
frühzeitig Gelegenheit zu geben, sich<br />
zu dem Umbauvorhaben vor ihrer<br />
Haustür zu äußern. Schließlich hatte<br />
hier e<strong>in</strong>e couragierte Bürger<strong>in</strong>itiative<br />
schon 1987 den geplanten Abriss von<br />
Gründerzeithäusern verh<strong>in</strong>dert, sich<br />
mit dem Hirschhof e<strong>in</strong> lauschiges<br />
Refugium erstritten und nach der<br />
Wende unter dem Motto »Wir bleiben<br />
alle!« gegen sanierungsbed<strong>in</strong>gte Mieterverdrängung<br />
mobil gemacht.<br />
»Wir wollen rechtzeitig mit den<br />
Bewohnern reden, auch über die uns<br />
vorliegenden Beschwerden über den<br />
üppig wuchernden Wildwuchs und<br />
die von den Betreibern der Schankvorgärten,<br />
Boutiquen und Secondhandläden<br />
illegal aufgestellten<br />
Pflanzkübel im Gehwegbereich. Das<br />
hat zwar alles se<strong>in</strong>en Charme, aber<br />
auch se<strong>in</strong>e Grenzen, denn es macht es<br />
Passanten, vor allem Rollstuhlfahrern<br />
und Müttern mit K<strong>in</strong>derwagen, immer<br />
schwerer, sich auf den Bürgersteigen<br />
e<strong>in</strong>igermaßen ungeh<strong>in</strong>dert und sicher<br />
zu bewegen«, erklärte Kirchner zu<br />
Beg<strong>in</strong>n e<strong>in</strong>er gut besuchten Bürgerversammlung<br />
am Abend des 12.<br />
September im BVV-Saal <strong>in</strong> der Fröbelstraße<br />
17 <strong>in</strong> <strong>Prenzlauer</strong> <strong>Berg</strong>, zu der die<br />
<strong>Vor</strong> <strong>Ort</strong> 10. 2 0 0 7 16<br />
Betroffenenvertretung Teutoburger<br />
Platz e<strong>in</strong>geladen hatte.<br />
Entschlossener Stadtrat<br />
Es dauerte lange, ehe zwischen den<br />
zahlreich erschienenen Gegnern des<br />
<strong>Vor</strong>habens, von denen viele jede<br />
Veränderung des augenblicklichen<br />
Zustands rundweg ablehnten, und<br />
der kle<strong>in</strong>en Gruppe von Befürwortern,<br />
die fast ausschließlich aus Mitarbeitern<br />
der Bezirksverwaltung und des<br />
Sanierungsbeauftragten S.T.E.R.N. sowie<br />
Vertretern des vom Bezirk beauftragten<br />
Planungsbüros bestand,<br />
schließlich E<strong>in</strong>vernehmen herrschte,<br />
den Dialog nicht abzubrechen, sondern<br />
sich <strong>in</strong> den Räumen der<br />
Betroffenenvertretung <strong>in</strong> der Templ<strong>in</strong>er<br />
Straße <strong>in</strong> kle<strong>in</strong>erem Kreis nochmals<br />
zusammenzusetzen, um nach<br />
e<strong>in</strong>em Kompromiss zu suchen. Zuvor<br />
dom<strong>in</strong>ierte zum Teil lautstarker Protest<br />
gegen die »Entgrünung« der<br />
Oderberger Straße, die 1871 über das<br />
Grundstück e<strong>in</strong>er Baumschule als<br />
Verb<strong>in</strong>dungsweg zwischen Ebereswalder<br />
und Chor<strong>in</strong>er Straße angelegt<br />
worden war. Angesichts e<strong>in</strong>er ganzen<br />
Anzahl schriftlich vorliegender Anwohnerfragen<br />
zu den denkmalschutzrelevanten<br />
Aspekten des geplanten<br />
Straßenumbaus erwies es sich zudem<br />
als ausgesprochen fatal, dass die<br />
bezirkliche Denkmalschutzbehörde,<br />
die Auskunft hätte geben können, gar<br />
nicht e<strong>in</strong>geladen worden war. Zum<br />
Schluss sah sich der von Zwischenrufen<br />
wie »Behaltet das Geld, wir lehnen<br />
den Umbau ab!« sichtlich genervte<br />
Stadtrat gezwungen, Tacheles zu<br />
reden: »Wir wollen und werden die<br />
Oderberger Straße auf alle Fälle<br />
umbauen, und ich b<strong>in</strong> froh, dass wir<br />
dafür von der Senatsverwaltung für<br />
Stadtentwicklung aus dem Denkmalschutzprogramm<br />
Mittel erhalten. Für<br />
mich ist die Frage, wie wir sowohl<br />
ihrem Flair als auch der Aufgabe<br />
gerecht werden, für geordnetere, den<br />
gesetzlichen Bestimmungen entsprechende<br />
Verhältnisse zu sorgen«. Dabei,<br />
so Kirchner, werde das Pr<strong>in</strong>zip der<br />
E<strong>in</strong>zelfallprüfung auch für das umstrittene<br />
Straßengrün gelten, von dem so<br />
viel wie möglich erhalten bleiben soll.<br />
Diese Zusage sorgte schließlich für<br />
e<strong>in</strong>en halbwegs versöhnlichen Ausklang<br />
der Veranstaltung.
Ratgeber<br />
Renovierung bei Auszug<br />
Von Sylvia Hoehne-Killewald, Geschäftsführer<strong>in</strong> <strong>Mieterberatung</strong> <strong>Prenzlauer</strong> <strong>Berg</strong><br />
Als Mieter kennen wir wohl alle das<br />
Gefühl der Unsicherheit, wenn es bei<br />
Beendigung des Mietverhältnisses um<br />
die Renovierung der Wohnung geht.<br />
Denn häufig verlangen die Vermieter<br />
dann ja umfangreiche Schönheitsreparaturen,<br />
und viele Mieter halten sich<br />
auch daran, weil sie befürchten, ihre<br />
bei Abschluss des Mietvertrags beim<br />
Vermieter h<strong>in</strong>terlegte Kaution zu<br />
verlieren, wenn sie dessen Forderung<br />
nicht nachkommen. Grundsätzlich gilt<br />
jedoch, dass Formulierungen im<br />
Mietvertrag, die pauschal, d. h. unabhängig<br />
vom Grad der Abnutzung der<br />
Wohnung, e<strong>in</strong>e Renovierung bei<br />
Auszug fordern und dabei Schönheitsreparaturen,<br />
die zuvor durchgeführt<br />
wurden, nicht berücksichtigen,<br />
nicht beachtet werden müssen.<br />
Für endgültige Klarheit zu diesem<br />
Thema hat jetzt e<strong>in</strong> Beschluss des<br />
Bundesgerichtshofs <strong>in</strong> Karlsruhe gesorgt.<br />
Am 12. September 2007 entschied<br />
der BGH, dass e<strong>in</strong>e formularvertragliche<br />
Endrenovierungspflicht<br />
im Mietvertrag unwirksam ist, da sie<br />
den Mieter <strong>in</strong> unangemessener Weise<br />
benachteiligt.<br />
Mieter e<strong>in</strong>er Wohnung <strong>in</strong> Bremen<br />
hatten <strong>in</strong> diesem Zusammenhang<br />
gegen ihren Vermieter geklagt,<br />
da ihr Mietvertrag vom 2. Mai 2005<br />
zum Punkt Schönheitsreparaturen<br />
Folgendes enthielt: »Bei Auszug des<br />
Mieters ist die Wohnung fachgerecht<br />
renoviert gemäß Anlage zu übergeben«.<br />
Und <strong>in</strong> der Anlage hieß es dazu<br />
im Detail: »Bei Auszug ist die<br />
Wohnung fachgerecht renoviert zurückzugeben.<br />
Die Wände s<strong>in</strong>d mit<br />
Raufaser zu tapezieren und weiß zu<br />
streichen. Die Türzargen, Fensterrahmen<br />
und Heizkörper s<strong>in</strong>d weiß zu<br />
lackieren, und Teppichböden s<strong>in</strong>d<br />
fachmännisch zu re<strong>in</strong>igen«.<br />
Die Mieter vertraten als Kläger<br />
die Auffassung, dass diese Anlage zum<br />
Mietvertrag unwirksam sei und sie<br />
deshalb nicht zu den vom Vermieter<br />
geforderten Schönheitsreparaturen<br />
verpflichtet seien. Im Verfahren hatte<br />
das Amtsgericht die Klage jedoch<br />
zunächst für unzulässig erklärt, und<br />
das Landgericht hatte danach die von<br />
den Mietern dagegen e<strong>in</strong>gelegte<br />
Berufung zurückgewiesen. Schließlich<br />
aber hatte die Revision beim Bundesgerichtshof<br />
Erfolg. Der BGH hat am 12.<br />
September festgestellt, dass die Anlage<br />
zum Mietvertrag des Mieters<br />
unwirksam ist, woraus folgt, dass die<br />
Mieter nicht zur <strong>Vor</strong>nahme von<br />
Schönheitsreparaturen verpflichtet<br />
s<strong>in</strong>d. Dabei hat der BGH auch die<br />
Auffassung des Berufungsgerichts<br />
zurückgewiesen, dass die Mietvertragsklausel<br />
die Mieter nur <strong>in</strong>soweit<br />
zu Schönheitsreparaturen verpflichtet,<br />
als hierfür, abhängig vom jeweiligen<br />
Abnutzungsgrad, e<strong>in</strong>e Notwendigkeit<br />
besteht. Viele Mieter dürften<br />
diese Klausel bislang eher so verstanden<br />
haben, dass die Wohnung bei<br />
Beendigung des Mietverhältnisses <strong>in</strong><br />
jedem Fall frisch renoviert werden<br />
muss, es sei denn sie weist seit dem<br />
Zeitpunkt der letzten Renovierung<br />
augensche<strong>in</strong>lich überhaupt ke<strong>in</strong>e Abnutzungsersche<strong>in</strong>ungen<br />
auf. Hier hat<br />
nun der Bundesgerichtshof e<strong>in</strong>deutig<br />
E<strong>in</strong>e pauschale Pflicht zur Endrenovierung durch Mieter hat der Bundesgerichtshof verne<strong>in</strong>t.<br />
<strong>Vor</strong> <strong>Ort</strong> 10. 2 0 0 7 17<br />
entschieden: als une<strong>in</strong>geschränkte<br />
Endrenovierungsverpflichtung ist die<br />
Formularbestimmung unwirksam,<br />
weil sie, wie gesagt, den Mieter<br />
unangemessen benachteiligt.<br />
Schon <strong>in</strong> der Vergangenheit<br />
hatte der Bundesgerichtshof wiederholt<br />
befunden, dass e<strong>in</strong>e Regelung <strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>em vom Vermieter verwendeten<br />
Formularmietvertrag unwirksam ist,<br />
wenn der Mieter damit verpflichtet<br />
werden soll, die Wohnung zum Ende<br />
des Mietverhältnisses unabhängig<br />
vom Zeitpunkt der <strong>Vor</strong>nahme der<br />
letzten Schönheitsreparaturen <strong>in</strong> renoviertem<br />
Zustand an den Vermieter<br />
zu übergeben.<br />
Durch das jüngste Urteil ist aber<br />
nun e<strong>in</strong>deutig und endgültig klargestellt<br />
worden, dass e<strong>in</strong> Mieter, der<br />
vertraglich verpflichtet wurde, bei<br />
Beendigung des Mietverhältnisses die<br />
Wohnung auch dann zu renovieren,<br />
wenn er sie nur für e<strong>in</strong>en kurzen<br />
Zeitraum bewohnt oder erst kurz vor<br />
se<strong>in</strong>em Auszug Schönheitsreparaturen<br />
vorgenommen hat, so dass bei<br />
Beg<strong>in</strong>n e<strong>in</strong>es neuen Mietverhältnisses<br />
ke<strong>in</strong> Bedarf für e<strong>in</strong>e erneute Renovierung<br />
bestehtt, unangemessen benachteiligt<br />
würde. Bei Unklarheiten zu<br />
diesem Thema können Sie unsere<br />
kostenlose <strong>Mieterberatung</strong> <strong>in</strong> Anspruch<br />
nehmen oder e<strong>in</strong>e andere<br />
Beratungsstelle aufsuchen (s. S. 19).<br />
©<strong>Mieterberatung</strong> <strong>Prenzlauer</strong> <strong>Berg</strong>
Weitere<br />
Straßenbaustelle<br />
Klipp & Klar<br />
©Hartmut Seefeld<br />
In der Neuen Schönholzer Straße kann wegen Bauarbeiten vorerst nicht geparkt werden.<br />
Bis Mitte 2008 wird derzeit <strong>in</strong><br />
Pankow die Neue Schönholzer<br />
Straße umgebaut. Das<br />
Kopfste<strong>in</strong>pflaster wird durch<br />
Bitumen ersetzt, die Gehwege<br />
werden befestigt, e<strong>in</strong>e<br />
Radfahrspur wird angelegt,<br />
und die Straßenbeleuchtung<br />
wird komplett ausgetauscht.<br />
Die bereits vorhandenen<br />
Straßenbäume bleiben erhalten,<br />
Lücken werden durch<br />
Neupflanzungen geschlossen.<br />
Die ohneh<strong>in</strong> als E<strong>in</strong>bahnstraße<br />
angelegte Verb<strong>in</strong>dung<br />
zwischen Florastraße<br />
und Breite Straße wird<br />
während der Bauarbeiten für<br />
den Anlieger- und Lieferverkehr<br />
unter Aufhebung der<br />
bisherigen Parkmöglichkeiten<br />
<strong>in</strong> der Straße offen gehalten.<br />
Insgesamt kostet der<br />
Umbau 410.000 EUR. Straßenausbaubeiträge<br />
werden<br />
von den Grundstückseigentümern<br />
nicht erhoben, da die<br />
Neue Schönholzer Straße Teil<br />
des Sanierungsgebiets Wollankstraße<br />
ist.<br />
Ohne Fahrstuhl<br />
Der U-Bahnhof V<strong>in</strong>etastraße<br />
<strong>in</strong> Pankow bleibt vorerst<br />
ohne Fahrstuhl. Wie die Senatsverwaltung<br />
für Stadtent-<br />
wicklung <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Stellungnahme<br />
gegenüber dem Bezirksamt<br />
Pankow erklärte,<br />
s<strong>in</strong>d die Nachbarbahnhöfe<br />
des U-Bahnhofs V<strong>in</strong>etastraße,<br />
die U-Bahnhöfe Pankow und<br />
Schönhauser Allee bereits<br />
mit Aufzügen ausgestattet.<br />
Damit seien die wirklich<br />
maßgeblichen Umsteigemöglichkeiten<br />
zwischen der<br />
U-Bahn und anderen Verkehrsmitteln<br />
bereits barrierefrei<br />
erschlossen. Schon<br />
jetzt bestehe hier im Gegensatz<br />
zu anderen Bereichen <strong>in</strong><br />
Berl<strong>in</strong> e<strong>in</strong>e hohe Aufzugdichte.<br />
Zudem werden auf den<br />
parallel zur U 2 verkehrenden<br />
Traml<strong>in</strong>ien 50 und M 1<br />
barrierefreie Straßenbahnfahrzeuge<br />
e<strong>in</strong>gesetzt.<br />
Geme<strong>in</strong>sam mit den<br />
Beh<strong>in</strong>dertenverbänden hat<br />
der Senat im Jahre 2005 e<strong>in</strong>e<br />
Prioritätenliste für Aufzüge<br />
im Berl<strong>in</strong>er U-Bahnnetz erarbeitet,<br />
die bis 2010 realisiert<br />
werden soll. Dar<strong>in</strong> ist die Inbetriebnahme<br />
von m<strong>in</strong>destens<br />
22 Aufzügen vorgesehen.<br />
Der U-Bahnhof V<strong>in</strong>etastraße<br />
ist nicht dabei. Die<br />
Ausstattung e<strong>in</strong>es U-Bahnhofs<br />
mit Aufzügen kann bis<br />
zu 1,5 Millionen EUR kosten.<br />
Fertiger Schulhort<br />
Der Umbau der ehemaligen<br />
K<strong>in</strong>dertagesstätte Knaack-<br />
straße 63 <strong>in</strong> <strong>Prenzlauer</strong> <strong>Berg</strong><br />
zu e<strong>in</strong>em Hortgebäude für<br />
die Grundschule am Kollwitzplatz<br />
ist abgeschlossen.<br />
Am 2. Oktober konnten die<br />
derzeit 331 Hortk<strong>in</strong>der ihr<br />
großzügiges Gebäude mit<br />
<strong>in</strong>sgesamt 14 Werkstätten,<br />
Aufenthalts- und Garderobenräumen,<br />
e<strong>in</strong>em Speiseraum<br />
mit moderner Ausgabeküche<br />
und neuen sanitären<br />
Anlagen <strong>in</strong> Besitz nehmen.<br />
Mit dieser Investition<br />
sei nicht nur der Grundschulstandort<br />
<strong>in</strong> der Knaackstraße<br />
aufgewertet, sondern auch<br />
der ideale Rahmen für die<br />
Umsetzung e<strong>in</strong>es speziellen<br />
Hortkonzeptes geschaffen<br />
worden, verlautet aus dem<br />
Bezirksamt. Die Umbauplanung<br />
für den 1974 errichteten,<br />
dreigeschossigen Platenbau<br />
vom Typ SK-Berl<strong>in</strong><br />
begann 2004. Die Sanierung<br />
des Gebäudes im Rahmen<br />
des Programms Stadtumbau<br />
Ost wurde mit knapp zwei<br />
Millionen EUR veranschlagt.<br />
Die Umgestaltung des 3.000<br />
m² großen Hortgartens, die<br />
Arbeiten dauern noch bis<br />
Mai 2008 an, wird 262.000<br />
EUR kosten. In e<strong>in</strong>em letzten<br />
Bauabschnitt wird schließlich<br />
noch bis 2009 die Zugangsstraße<br />
für 214.000 EUR<br />
neu hergerichtet.<br />
Neuer Anlauf<br />
Nach dem zu Jahresbeg<strong>in</strong>n<br />
gescheiterten Interessenbekundungsverfahren<br />
zur Privatisierung<br />
des bislang kommunal<br />
betriebenen Weißenseer<br />
Kulturhauses »Peter<br />
Edel« will das Bezirksamt<br />
jetzt e<strong>in</strong>en zweiten Versuch<br />
starten, sich der kostspieligen<br />
Immobilie zu entledigen,<br />
für deren Erhalt und Sanierung<br />
es ke<strong>in</strong> Geld hat. Wie<br />
Kulturstadtrat Michail Nelken<br />
mitteilte, s<strong>in</strong>d bei ihm mehrere<br />
Interessenten vorstellig<br />
geworden, die aufgefordert<br />
worden s<strong>in</strong>d, neue bzw. über-<br />
<strong>Vor</strong> <strong>Ort</strong> 10. 2 0 0 7 18<br />
arbeitete Konzepte für den<br />
kulturellen und wirtschaftlichen<br />
Betrieb des Gebäudekomplexes<br />
an der Berl<strong>in</strong>er<br />
Allee e<strong>in</strong>zureichen. Nach deren<br />
Bewertung soll bis Jahresende<br />
die Auswahl e<strong>in</strong>es<br />
geeigneten Kandidaten für<br />
den künftigen Betrieb der<br />
traditionsreichen Kulturstätte<br />
erfolgen. Mit ihm werde<br />
das Bezirksamt dann e<strong>in</strong>en<br />
Erbbaurechtsvertrag abschließen,<br />
<strong>in</strong> dem e<strong>in</strong>e Nutzungsb<strong>in</strong>dung<br />
sowie e<strong>in</strong>e<br />
Sanierungsverpflichtung<br />
festgeschrieben werden.<br />
Bei e<strong>in</strong>em Treffen mit<br />
Weißenseer Kulturschaffenden<br />
und Künstlern hatte der<br />
Stadtrat kürzlich erklärt, besonderer<br />
Wert werde darauf<br />
gelegt, dass unter dem privaten<br />
Betreiber der große Saal<br />
des »Peter Edel« e<strong>in</strong>er vielfältigen<br />
Nutzung erhalten<br />
bleibt.<br />
Ungarischer Name<br />
Am 11. September fasste das<br />
Bezirksamt den Beschluss,<br />
die Musikschule Pankow, die<br />
aus den Musikschulen der<br />
ehemaligen Bezirke <strong>Prenzlauer</strong><br />
<strong>Berg</strong>, Weißensee und<br />
Pankow hervorgegangen ist,<br />
den Namen des ungarischen<br />
Komponisten Belá Bartók zu<br />
verleihen. Der Entscheidung<br />
g<strong>in</strong>g e<strong>in</strong>er langer Me<strong>in</strong>ungsbildungsprozess<br />
voraus, an<br />
dem die Musikschüler genauso<br />
wie die Lehrer- und<br />
Elternschaft <strong>in</strong>tensiv beteiligt<br />
waren. Für Bartók, er gilt als<br />
e<strong>in</strong>er der wichtigsten und<br />
orig<strong>in</strong>ellsten Komponisten<br />
des 20. Jahrhunderts, gab vor<br />
allem auch der Anspruch der<br />
Schule, sich verstärkt am<br />
<strong>in</strong>ternationalen kulturellen<br />
Austausch mit dem Neu-EU-<br />
Land Ungarn zu beteiligen,<br />
den Ausschlag. Hervorgehoben<br />
wurde zudem auch se<strong>in</strong><br />
reiches, ästhetisch auf höchstem<br />
Niveau stehendes Gesamtwerk.
<strong>Mieterberatung</strong><br />
<strong>Prenzlauer</strong> <strong>Berg</strong><br />
Lettestraße 5<br />
Dienstag 14 bis 19 Uhr<br />
Beratung mit Anwalt/Anwält<strong>in</strong><br />
17 bis 19 Uhr<br />
Donnerstag 10 bis 12 Uhr, 14 bis 19 Uhr<br />
Beratung mit Anwalt/Anwält<strong>in</strong><br />
16.30 bis 18.30 Uhr<br />
Gebiet Humannplatz:<br />
Donnerstag 10 bis 12 Uhr<br />
Gebiet Grellstraße/Ostseestraße:<br />
Mittwoch 14 bis 16 Uhr<br />
mit Anwalt/Anwält<strong>in</strong><br />
✆ 4433810<br />
Christburger Straße 44<br />
Montag 10 bis 13 Uhr<br />
Dienstag 14 bis 19 Uhr<br />
Beratung mit Anwalt/Anwält<strong>in</strong><br />
16 bis 18 Uhr<br />
Donnerstag 10 bis 13 Uhr, 14 bis 19 Uhr<br />
Beratung mit Anwalt/Anwält<strong>in</strong><br />
16 bis 18 Uhr<br />
✆ 4433810<br />
Templ<strong>in</strong>er Straße 17<br />
Beratung mit Anwalt/Anwält<strong>in</strong><br />
Montag 15 bis 16.30 Uhr<br />
Käthe-Niederkirchner-Straße 12<br />
Beratung mit Anwalt/Anwält<strong>in</strong><br />
Montag 17 bis 19 Uhr<br />
©Albrecht Molle<br />
Gleimstraße 49/E<strong>in</strong>g. Kopenhagener Straße<br />
Beratung mit Anwalt/Anwält<strong>in</strong><br />
Mittwoch 16.30 bis 19 Uhr<br />
<strong>Mieterberatung</strong><br />
Weißensee – SPAS<br />
Gürtelstraße 12<br />
Montag 15 bis 18 Uhr<br />
Dienstag 10 bis 13 Uhr, 17 bis 20 Uhr<br />
Mittwoch 10 bis 13 Uhr, 15 bis 18 Uhr<br />
✆ 91 20 58 13<br />
Beratung mit Anwalt/Anwält<strong>in</strong><br />
Dienstag 17 bis 20 Uhr<br />
<strong>Mieterberatung</strong><br />
Pankow – FSW<br />
Florastraße 72<br />
Dienstag 10 bis 12 Uhr, 13 bis 18 Uhr<br />
ab 16 Uhr mit Rechtsanwalt<br />
Mittwoch 9 bis 13 Uhr<br />
Donnerstag 10 bis 12 Uhr, 14 bis 19 Uhr<br />
✆ 4855308<br />
S.T.E.R.N.<br />
Sanierungsbeauftragter für die<br />
Sanierungsgebiete <strong>in</strong> <strong>Prenzlauer</strong> <strong>Berg</strong><br />
Schwedter Straße 263, ✆ 44 36 36 30<br />
Service<br />
Planungsgruppe<br />
WERKSTADT<br />
Sanierungsbeauftragter für Weißensee<br />
13086 Berl<strong>in</strong>, Gürtelstraße 13<br />
Donnerstag 9 bis 18 Uhr, ✆ 29 47 747<br />
Büro für<br />
Stadterneuerung<br />
Sanierungsbeauftragter für Pankow<br />
10777 Berl<strong>in</strong>, Motzstraße 60<br />
✆ 85 75 77 10<br />
Sanierungsverwaltungsstelle<br />
10407 Berl<strong>in</strong>, Storkower Straße 139c,<br />
✆ 90 295 35 68 (<strong>Prenzlauer</strong> <strong>Berg</strong>)<br />
✆ 90 295 35 81 (Pankow)<br />
✆ 90 295 35 59 (Weißensee)<br />
Betroffenenvertretungen<br />
Helmholtzplatz<br />
Kiezladen, Dunckerstraße 14<br />
<strong>Mieterberatung</strong> Dienstag 18 Uhr,<br />
<strong>Vor</strong> <strong>Ort</strong> 10. 2 0 0 7 19<br />
ab 19 Uhr BV-Treffen;<br />
e-mail: bv-helmi@web.de<br />
Kollwitzplatz<br />
Spielhaus ASP, Kollwitzstraße 35<br />
2. und 4. Mittwoch 20 Uhr BV-Treffen<br />
Teutoburger Platz<br />
Templ<strong>in</strong>er Straße 17<br />
Mittwochs 18 bis 20 Uhr BV-Treffen<br />
W<strong>in</strong>sstraße<br />
W<strong>in</strong>sstraße 60; ✆ 44 01 06 35<br />
2. und 4. Dienstag 20 Uhr BV-Treffen<br />
Beratung mit Anwält<strong>in</strong>:<br />
2. und 4. Freitag 16 bis 18 Uhr<br />
Bötzowstraße<br />
Niederkirchner-Straße 12; ✆ 4251100<br />
1. und 3. Montag 19.30 Uhr BV-Treffen;<br />
Mietrechtsberatung mit Anwalt:<br />
jeden 1. und 3. Dienstag 18 bis 19 Uhr<br />
Komponistenviertel (Weißensee)<br />
Mahlerstraße 12/14; ✆ 92 30 282<br />
3. Donnerstag im Monat 19 Uhr BV-Treffen;<br />
www.komponistenviertel.de<br />
Wollankstraße (Pankow)<br />
Florastraße 74; ✆ 43 72 47 25<br />
1. Mittwoch im Monat 19.30 Uhr BV-Treffen<br />
Sprechzeit mittwochs 17 bis 19 Uhr<br />
Impressum<br />
<strong>Vor</strong> <strong>Ort</strong> wird herausgegeben von der <strong>Mieterberatung</strong><br />
<strong>Prenzlauer</strong> <strong>Berg</strong>, Gesellschaft für Sozialplanung mbH<br />
Redaktion und V.i.S.d.P.<br />
Albrecht Molle, ✆ 90 295 31 40<br />
Hartmut Seefeld, ✆ 90 295 31 42<br />
Fax 90 295 31 41; e-mail vorort-berl<strong>in</strong>@t-onl<strong>in</strong>e.de<br />
Storkower Straße 139c, 10407 Berl<strong>in</strong><br />
Gestaltung Hartmut Seefeld<br />
Titelfoto Alexej Brykowski<br />
Vertrieb Agentur Me<strong>in</strong>icke<br />
Druck DMP Digitaldruck <strong>GmbH</strong><br />
Redaktionsschluss: 28. September 2007