Vor Ort - Mieterberatung Prenzlauer Berg GmbH in Berlin
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<strong>Vor</strong> <strong>Ort</strong><br />
Stadterneuerung <strong>in</strong> <strong>Prenzlauer</strong> <strong>Berg</strong>,<br />
Weißensee und Pankow<br />
16.Jahrgang. Mai 2007<br />
Turbulenzen BVV moniert Genehmigung 03<br />
Referenzen NordOst mit schwarzer Null 14<br />
Konsequenzen Klare Ansagen für Wirte 08
Die Redaktion behält sich das Recht<br />
vor, Leserbriefe im Fall ihrer<br />
Veröffentlichung zu kürzen.<br />
Für unaufgefordert e<strong>in</strong>gesandte<br />
Manuskripte wird ke<strong>in</strong>e Verantwortung<br />
übernommen.<br />
Die mit dem Namen des Autors gekennzeichneten<br />
Beiträge geben<br />
nicht immer die Me<strong>in</strong>ung von<br />
Redaktion und Herausgeber wieder.<br />
Kiezbüro<br />
Helmholtzplatz<br />
Dienstag 10 bis 13 Uhr<br />
Donnerstag 17 bis 19 Uhr<br />
Senefelderstraße 6; ) 74 77 82 21,<br />
Email: kiezbuero@kiez-lebendig.de<br />
Kieztreff<br />
Gleimviertel<br />
Kopenhagener Straße 50,<br />
Dienstag und Mittwoch 15 bis 20 Uhr,<br />
Samstag 10 bis 15 Uhr, ) 44 12 459,<br />
Email: kieztreff@gleimviertel.de<br />
BSR-Recycl<strong>in</strong>ghof<br />
<strong>Prenzlauer</strong> <strong>Berg</strong>: Behmstraße 74<br />
He<strong>in</strong>ersdorf: Asgardstraße 3<br />
Montag bis Freitag 9 bis19 Uhr;<br />
Samstag 7 bis 14.30 Uhr<br />
»<strong>Vor</strong> <strong>Ort</strong>«<br />
im Internet<br />
www.mieterberatungpb.de<br />
Leserbrief<br />
Die Zweite Seite<br />
Zu »Pollerpark am Kollwitzplatz«,<br />
<strong>Vor</strong> <strong>Ort</strong>, April 2007<br />
Herzlichen Dank für diesen<br />
Artikel, weil dort -ausnahmsweise-<br />
auch Stimmen<br />
der Gegner von Fahrbahnverengungen<br />
zu lesen<br />
s<strong>in</strong>d. Die Behauptung,<br />
die Verengung von Fahrbahnen<br />
im Kreuzungsbereich<br />
erhöhe die Verkehrssicherheit,<br />
wird weder von<br />
Unfallstatistiken noch von<br />
unabhängigen Fachstudien<br />
bestätigt. Ganz im Gegenteil,<br />
die Verengung der<br />
Fahrbahn kann Kreuzungen<br />
noch gefährlicher machen,<br />
weil zum Beispiel e<strong>in</strong><br />
Ausweichmanöver <strong>in</strong> Gefahrensituationen<br />
nicht<br />
mehr möglich ist und auch<br />
der Überblick für Verkehrsteilnehmer,<br />
besonders für<br />
K<strong>in</strong>der, noch stärker e<strong>in</strong>geschränkt<br />
wird. Auch die <strong>in</strong><br />
Geme<strong>in</strong>sames<br />
Bauaktenarchiv<br />
Das für <strong>Prenzlauer</strong> <strong>Berg</strong> zuständige<br />
Bauaktenarchiv<br />
wird <strong>in</strong> den nächsten Wochen<br />
aus der Storkower<br />
Straße 139 C <strong>in</strong> die Berl<strong>in</strong>er<br />
Allee 252-260, Haus C im<br />
<strong>Ort</strong>steil Weißensee umziehen.<br />
Dort werden <strong>in</strong> Zukunft<br />
die Bauakten aller<br />
<strong>Ort</strong>steile des Bezirks Pankow<br />
archiviert se<strong>in</strong>.<br />
Aus diesem Grund<br />
s<strong>in</strong>d bereits seit dem 30.<br />
April die Bauaktenarchive<br />
für alle Pankower <strong>Ort</strong>steile<br />
geschlossen. E<strong>in</strong>e Aktene<strong>in</strong>sicht<br />
ist <strong>in</strong> dieser Zeit<br />
nicht möglich. Von dem<br />
Umzug s<strong>in</strong>d <strong>in</strong>sgesamt<br />
2.500 laufende Meter Akten<br />
betroffen, die <strong>in</strong> ca.<br />
5.000 Umzugskartons verpackt<br />
werden müssen. Ab<br />
30. Juli 2007 ist das Archiv<br />
wieder zugänglich.<br />
der Regel <strong>in</strong> der zweiten<br />
Reihe parkenden Lieferfahrzeuge<br />
werden bei e<strong>in</strong>er<br />
Verengung der Fahrbahn<br />
zu e<strong>in</strong>em noch größeren<br />
(Sicherheits-) Problem.<br />
Der Aufenthalt auf<br />
der Straße wird ergo noch<br />
schwieriger und hektischer.<br />
Mit künstlich geschaffenen<br />
Staus werden<br />
die Verkehrsprobleme jedenfalls<br />
nicht gelöst, sondern<br />
unnötig zugespitzt.<br />
E<strong>in</strong>e alternative und dabei<br />
wirksame Sicherheitsmaßnahme,<br />
die zugleich auch<br />
viel billiger ist, wäre der<br />
gute alte Zebrastreifen –<br />
doch diese bleibt weitgehend<br />
unbeachtet.<br />
E<strong>in</strong>zige Profiteure der<br />
Umbauarbeiten s<strong>in</strong>d besonders<br />
am Helmholtzplatz<br />
und am Kollwitzplatz<br />
die zahllosen Kneipiers, die<br />
sich mit ihren Außentischen<br />
unaufhaltsam breit<br />
machen können und uns<br />
Intensive<br />
Bürgerbeteiligung<br />
Der »Stadtplatz Marie« <strong>in</strong><br />
der Marienburger Straße<br />
soll noch schöner werden.<br />
Es besteht jetzt die Chance,<br />
die Angebote dort zu<br />
überarbeiten und zu verbessern.<br />
Die S.T.E.R.N.<br />
<strong>GmbH</strong>, die Betroffenenvertretung<br />
W<strong>in</strong>sstraße und<br />
das Pankower Amt für Umwelt<br />
und Natur laden <strong>in</strong>teressierte<br />
Bürger<strong>in</strong>nen und<br />
Bürger zu e<strong>in</strong>em Workshop<br />
am Samstag dem 12. Mai,<br />
von 10 bis 15.30 Uhr <strong>in</strong> das<br />
Gartenhaus an der Marie,<br />
W<strong>in</strong>sstraße 49 e<strong>in</strong>. Dort<br />
können Sie Ideen und <strong>Vor</strong>schläge<br />
<strong>in</strong> die Planung e<strong>in</strong>br<strong>in</strong>gen.<br />
Die Maßnahmen<br />
sollen noch <strong>in</strong> diesem Jahr<br />
umgesetzt werden. Weitere<br />
Infos über Barbara Neubauer<br />
(S.T.E.R.N. <strong>GmbH</strong>)<br />
) 44 36 36 30).<br />
<strong>Vor</strong> <strong>Ort</strong> 05. 22007 0 0 7 2<br />
Fußgängern zunehmend<br />
die Hoheit über die Bürgersteige<br />
rauben. E<strong>in</strong> ungestörtes<br />
Spazieren durch<br />
<strong>Prenzlauer</strong> <strong>Berg</strong> ist fast unmöglich<br />
geworden. Es ist<br />
jetzt e<strong>in</strong> H<strong>in</strong>dernislauf, e<strong>in</strong><br />
Slalom zwischen den Kneipentischen.Merkwürdigerweise<br />
wurde die Mehrheit<br />
der Straßenverengungen<br />
auch nicht vor Schulen, Ki-<br />
Tas oder Spielplätzen gebaut,<br />
sondern vor Kneipen.<br />
Wenn das öffentliche<br />
Straßenland für die<br />
»schwächsten Verkehrsteilnehmer«<br />
sicherer werden<br />
soll, dann eher nicht durch<br />
uns<strong>in</strong>nige Fahrbahnverengungen,<br />
sondern durch rigide<br />
E<strong>in</strong>schränkungen bei<br />
der Aufstellung der zahllosen<br />
Tische, Stühle, Heizstrahler,<br />
Blumenkübel und<br />
Werbeschilder auf den Bürgersteigen!<br />
A. Brykowski, Göhrener Straße<br />
Weißenseer<br />
Heimatfreunde<br />
Der Vere<strong>in</strong> »Weißenseer<br />
Heimatfreunde«, dessen<br />
Räume im Stadtgeschichtlichen<br />
Museum <strong>in</strong> der Pistoriusstraße<br />
8 im März<br />
dieses Jahres vom Bezirksamt<br />
endgültig aufgegeben<br />
worden waren, hat jetzt im<br />
Kunst- und Kulturzentrum<br />
»Brotfabrik« am Caligariplatz<br />
an der Weißenseer<br />
Spitze e<strong>in</strong> neues Domizil<br />
gefunden.<br />
Seit 1. April wird das<br />
Programm des nach der<br />
Wende gegründeten Vere<strong>in</strong>s,<br />
zu dem heimatgeschichtliche<br />
<strong>Vor</strong>träge, Ausstellungen,<br />
Exkursionen<br />
und Publikationen gehören,<br />
am neuen Standort<br />
weitergeführt. Die neue<br />
Postanschrift lautet jetzt<br />
<strong>Prenzlauer</strong> Promenade 4,<br />
12086 Berl<strong>in</strong>.
BVV<br />
Auf Beschluss der BVV soll das Bezirksamt für e<strong>in</strong>e sozialverträgliche Sanierung auch im Westteil der Grünen Stadt sorgen.<br />
Turbulenzen <strong>in</strong> der BVV<br />
E<strong>in</strong>e am 1. März 2006 vom Pankower<br />
Amt für Planen und Genehmigen<br />
erteilte Genehmigung für Baumaßnahmen<br />
<strong>in</strong> den knapp 460 Wohnungen<br />
des denkmalgeschützten Bereichs<br />
der Wohnsiedlung Grüne Stadt<br />
zwischen Greifswalder Straße, Anton-<br />
Saefkow-, Eugen-Schönhaar- und<br />
John-Schehr-Straße hat jetzt <strong>in</strong> der<br />
Bezirksverordnetenversammlung für<br />
Furore gesorgt. Die Gemüter bewegt<br />
vor allem, warum, wie erst jetzt publik<br />
geworden ist, diese Genehmigung<br />
noch kurz vor Inkrafttreten des nur<br />
e<strong>in</strong>e Woche später vom Bezirksamt<br />
gefassten Beschlusses zur Aufstellung<br />
e<strong>in</strong>er Umstrukturierungssatzung für<br />
das Gebiet der Grünen Stadt ausgereicht<br />
wurde. »Dieser Aufstellungsbeschluss,<br />
der am 17. März 2006 mit der<br />
Veröffentlichung im Amtsblatt <strong>in</strong> Kraft<br />
trat, bot die Möglichkeit, die Bescheidung<br />
des Bauantrags zurückzustellen,<br />
um sich mit dem Eigentümer auf<br />
e<strong>in</strong>en sozial veträglichen Sanierungsablauf<br />
e<strong>in</strong>igen zu können«, sagte<br />
Roland Schröder (SPD), <strong>Vor</strong>sitzender<br />
des BVV-Ausschusses für Stadtentwicklung<br />
und Mit<strong>in</strong>iator des BVV-<br />
©Alexej Brykowski<br />
Kritik an Baugenehmigung für e<strong>in</strong>en Teil der Grünen Stadt Von Albrecht Molle<br />
Beschlusses vom 15. Februar 2006, mit<br />
dem das Bezirksamt zur Aufstellung<br />
der Satzung verpflichtet worden war.<br />
E<strong>in</strong>e Große Anfrage der Fraktionen<br />
von SPD, L<strong>in</strong>kspartei.PDS und<br />
Bündnis 90/Die Grünen, die u. a.<br />
wissen wollten, was der se<strong>in</strong>erzeit<br />
zuständige Stadtrat Mart<strong>in</strong> Federle<strong>in</strong><br />
(CDU) unternommen habe, »um diese<br />
Aushöhlung der <strong>in</strong> Arbeit bef<strong>in</strong>dlichen<br />
Satzung zu verh<strong>in</strong>dern«, konnte<br />
<strong>in</strong> der BVV-Tagung am 25. April vom<br />
derzeitigen Amts<strong>in</strong>haber Michail Nelken<br />
(L<strong>in</strong>kspartei.PDS) nur auf der<br />
Grundlage der ihm vorgelegten Akten<br />
beantwortet werden, da er dem<br />
Bezirksamt erst seit letztem Herbst<br />
angehört. E<strong>in</strong>e plausible Begründung<br />
für das monierte Verwaltungshandeln<br />
sei ihm aus dem Studium der<br />
Unterlagen nicht ersichtlich geworden,<br />
doch habe es die Möglichkeiten<br />
des Bezirksamts, auf e<strong>in</strong>en den<br />
sozialen Belangen der Mieter Rechnung<br />
tragenden Bauablauf auch <strong>in</strong><br />
diesem Teil der Grünen Stadt h<strong>in</strong>zuwirken,<br />
stark verm<strong>in</strong>dert. Federle<strong>in</strong><br />
äußerte sich nicht zu den <strong>Vor</strong>gängen.<br />
Auf Antrag von SPD, L<strong>in</strong>kspartei.PDS<br />
<strong>Vor</strong> <strong>Ort</strong> 05. 2 0 0 7 3<br />
und Bündnis 90/Die Grünen beschloss<br />
die BVV, das Bezirksamt zu beauftragen,<br />
unverzüglich e<strong>in</strong>e Vere<strong>in</strong>barung<br />
mit dem Eigentümer anzustreben.<br />
Musikschüler protestierten<br />
Schon der Beg<strong>in</strong>n der BVV-Tagung<br />
verlief turbulent, als zahlreiche zumeist<br />
von ihren Eltern begleitete<br />
SchülerInnen der Musikschule Pankow<br />
und der Tanzwerkstadt No Limit<br />
<strong>in</strong> den Saal drängten, um gegen die<br />
vom Bezirksamt verfügte fünfzigprozentige<br />
Mittelkürzung für Kulture<strong>in</strong>richtungen<br />
im Bezirk zu protestieren.<br />
Der Sprecher der Lehrervertretung<br />
der Musikschule Pankow, Ulrich Rothe,<br />
verwies darauf, dass von den 3.000<br />
K<strong>in</strong>dern und Jugendlichen, die <strong>in</strong><br />
dieser bezirklichen E<strong>in</strong>richtung ausgebildet<br />
werden, wegen rapiden<br />
Personalabbaus und fehlender Honorarmittel<br />
immer mehr Unterrichtsplätze<br />
gestrichen werden. Von den<br />
Verordneten wollte er wissen, ob<br />
deren Zusage, die Musikschule <strong>in</strong><br />
ihrem Bestand zu sichern, noch gilt.<br />
Die Stellungnahmen der Fraktionsvorsitzenden<br />
von SPD und<br />
L<strong>in</strong>kspartei.PDS, Klaus M<strong>in</strong>drup und<br />
Michael van der Meer, sowie des<br />
Kulturstadtrats Michail Nelken fielen<br />
wenig verheißungsvoll aus. Bislang sei<br />
die Musikschule von den dem Bezirk<br />
auferlegten Stellenstreichungen weitgehend<br />
verschont geblieben, sagte<br />
M<strong>in</strong>drup. Van der Meer plädierte für<br />
e<strong>in</strong>e am tatsächlicnen Bedarf orientierte<br />
Vergabe der für die Musikschulen<br />
bestimmten Gelder durch den<br />
Senat, und Nelken er<strong>in</strong>nerte daran,<br />
dass Pankow bislang deutlich mehr<br />
für se<strong>in</strong>e Musikschule ausgegeben<br />
habe, als ihm dafür zugewiesen<br />
wurde. Um das jetzige Unterrichtsangebot<br />
aufrechterhalten zu können, sei<br />
künftig zusätzlich e<strong>in</strong>e Million EUR<br />
erforderlich. Niemand wisse jedoch,<br />
woher das Geld kommen soll. Auch<br />
den Vertretern der Tanzwerkstatt No<br />
Limit, die den Erhalt des Weißenseer<br />
Kulturhauses »Peter Edel« als kommunale<br />
Veranstaltungsstätte forderten,<br />
konnte Nelken kaum Hoffnung machen.<br />
Nach dem ergebnislosen Interessenbekundungsverfahren<br />
zur Privatisierung<br />
des Kulturhausbetriebs könne<br />
der Bezirk das Gebäude wohl nicht<br />
länger halten.
Das Interview<br />
E<strong>in</strong> Magnet für Familien<br />
Christ<strong>in</strong>e Keil: »Das sehr gute Angebot an Jugendfreizeite<strong>in</strong>richtungen ist für<br />
viele Familien e<strong>in</strong> Grund, im Bezirk zu bleiben oder hierher zu ziehen«.<br />
Attraktive Freizeitangebote für K<strong>in</strong>der und<br />
Jugendliche s<strong>in</strong>d neben Schulen, KiTas sowie<br />
Spiel- und Freiflächen e<strong>in</strong> wichtiger Faktor bei<br />
der Wohnungswahl. Welche Position nimmt<br />
Pankow da im Vergleich mit den anderen elf<br />
Bezirken e<strong>in</strong>?<br />
Mit fast 4.500 Plätzen <strong>in</strong> 49 K<strong>in</strong>derund<br />
Jugendfreizeite<strong>in</strong>richtungen, von<br />
denen sich 27 <strong>in</strong> kommunaler und 22<br />
<strong>in</strong> freier Trägerschaft bef<strong>in</strong>den, bele-<br />
Zur Person<br />
Christ<strong>in</strong>e Keil (53), Die L<strong>in</strong>ke.PDS;<br />
Stellvertretende Bürgermeister<strong>in</strong> und<br />
Bezirksstadträt<strong>in</strong> für Jugend und<br />
Immobilienservice; geb. <strong>in</strong> Potsdam; nach<br />
dem Abitur Masch<strong>in</strong>enbaustudium <strong>in</strong> Moskau;<br />
bis 1995 Arbeit als Diplom<strong>in</strong>genieur<strong>in</strong>; 1996<br />
bis 2000 stellvertretende Bürgermeister<strong>in</strong> und<br />
Stadträt<strong>in</strong> für Jugend, Familie und Kultur im<br />
Bezirk Weißensee; Januar 2001 bis Oktober<br />
2006 Stadträt<strong>in</strong> für Jugend, Schule und Sport<br />
im Bezirk Pankow.<br />
gen wir h<strong>in</strong>ter Treptow-Köpenick den<br />
zweiten Rang. Während im Landesdurchschnitt<br />
e<strong>in</strong> solcher Platz nur für<br />
jeden fünfzehnten Jugendlichen vorgehalten<br />
wird, steht <strong>in</strong> Pankow für<br />
jeden zwölften e<strong>in</strong>er zur Verfügung.<br />
Gemessen am Richtwert, den sich<br />
Berl<strong>in</strong> gesetzt hat, nämlich e<strong>in</strong>en Platz<br />
für jeden achten Jugendlichen vorzuhalten,<br />
verzeichnen wir mit 72 Prozent<br />
e<strong>in</strong>en überdurchschnittlichen Versor-<br />
gungsgrad. Für Familien ist dies<br />
durchaus e<strong>in</strong> Grund, hier zu bleiben<br />
beziehungsweise <strong>in</strong> unseren Bezirk zu<br />
ziehen. Insbesondere gilt das für<br />
<strong>Prenzlauer</strong> <strong>Berg</strong>, dessen Infrastruktur<br />
für K<strong>in</strong>der und Jugendliche sehr gut<br />
entwickelt ist. Natürlich s<strong>in</strong>d die<br />
nackten Zahlen nicht alles, entscheidend<br />
s<strong>in</strong>d Vielfalt und Qualität des<br />
Angebots. Aber auch da haben wir<br />
e<strong>in</strong>iges zu bieten. Die Palette reicht,<br />
um nur wenige Beispiele zu nennen,<br />
von den K<strong>in</strong>derbauernhöfen »P<strong>in</strong>ke-<br />
Panke« am Bürgerpark Pankow und<br />
»Moritzhof« am Mauerpark über die<br />
beliebten Abenteuerspielplätze <strong>in</strong> der<br />
Kollwitzstraße, der Marienburger Straße<br />
sowie <strong>in</strong> Karow und Buchholz, das<br />
K<strong>in</strong>der- und Jugendkulturzentrum<br />
»Eliashof« <strong>in</strong> der Senefelderstraße, die<br />
Jugendhäuser »Sonne 69« <strong>in</strong> der<br />
Sonnenburger Straße, das »DIMI« <strong>in</strong><br />
der Danziger Straße und die »Schabracke«<br />
<strong>in</strong> der Pestalozzistraße bis h<strong>in</strong><br />
zum Spielmobil, das an wechselnden<br />
<strong>Ort</strong>en im Bezirk unterwegs ist.<br />
Wie wirken sich die veränderten bezirklichen<br />
Rahmenbed<strong>in</strong>gungen, <strong>in</strong>sbesondere der Zwang<br />
zur Konsolidierung des Bezirkshaushalts, auf die<br />
Arbeit der Jugendfreizeitstätten aus?<br />
Sie bleiben vom Sparzwang, dem<br />
Pankow wegen se<strong>in</strong>es <strong>in</strong> den letzten<br />
Jahren angehäuften Schuldenbergs <strong>in</strong><br />
besonderem Maße unterliegt, natürlich<br />
nicht verschont. Fehlende Sachmittel,<br />
gesperrte Honorarmittel und<br />
Probleme bei der personellen Ausstattung<br />
führen immer wieder zu e<strong>in</strong>geschränkten<br />
Angeboten, verkürzten<br />
Öffrnungszeiten und h<strong>in</strong> und wieder<br />
auch zu vorübergehenden Schließungen.<br />
Derzeit s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> unseren kommunalen<br />
Jugende<strong>in</strong>richtungen durchschnittlich<br />
zehn Prozent der pädagogischen<br />
Stellen unbesetzt. Es ist auch<br />
sehr schwierig, aus dem Stellenpool<br />
des Landes Berl<strong>in</strong> ErzieherInnen bzw.<br />
SozialarbeiterInnen für die Jugendarbeit<br />
zu gew<strong>in</strong>nen, die ja <strong>in</strong> der Regel <strong>in</strong><br />
<strong>Vor</strong> <strong>Ort</strong> 05. 2 0 0 7 4<br />
den Nachmittags- und frühen Abendstunden<br />
und oft auch am Wochenende<br />
stattf<strong>in</strong>det.<br />
Besonders <strong>in</strong> den sieben Sanierungsgebieten<br />
des Bezirks s<strong>in</strong>d im Rahmen der Erneuerung der<br />
sozialen Infrastruktur neue Jugendfreizeitstätten<br />
entstanden. Was ist da im verbleibenden<br />
Sanierungszeitraum bis 2010 noch vorgesehen?<br />
Die Bilanz der von der öffentlichen<br />
Hand f<strong>in</strong>anzierten Infrastrukturerneuerung<br />
ist ausgesprochen positiv.<br />
Mit den <strong>in</strong> den letzten Jahren<br />
entstandenen E<strong>in</strong>richtungen wie zum<br />
Beispiel der »Nische« und »Juventus«<br />
im Komponistenviertel, den Jugendklubs<br />
<strong>in</strong> der alten Königstadtbrauerei<br />
<strong>in</strong> der Saarbrücker Straße, im ehemaligen<br />
Lehrerhaus <strong>in</strong> der Christburger<br />
Straße und der »Schabracke« <strong>in</strong> der<br />
Pestalozzistraße oder auch dem Eliashof<br />
verfügen wir über e<strong>in</strong> breit<br />
gefächertes Angebot. In den bis zur<br />
Aufhebung der Sanierungsgebiete<br />
verbleibenden drei Jahren soll aber<br />
noch e<strong>in</strong>iges h<strong>in</strong>zukommen. So ist <strong>in</strong><br />
der Mühlenstraße 24 im Sanierungsgebiet<br />
Wollankstraße die E<strong>in</strong>richtung<br />
e<strong>in</strong>er Jugendfreizeitstätte geplant.<br />
Dafür s<strong>in</strong>d 1,44 Millionen Euro<br />
Fördermittel beantragt. Das Grundstück<br />
ist vom Land Berl<strong>in</strong> bereits<br />
angekauft worden. Auf dem Gelände<br />
des »Eliashofs« werden weitere Gebäudeteile<br />
saniert, und im Gebiet<br />
Teutoburger Platz soll <strong>in</strong> die Sanierung<br />
der Schule <strong>in</strong> der Schönhauser<br />
Allee 165 auch das dort bef<strong>in</strong>dliche<br />
K<strong>in</strong>der- und Jugendzentrum »JUKS«<br />
e<strong>in</strong>bezogen werden.<br />
Probleme gibt es mit der E<strong>in</strong>richtung der seit<br />
langem geplanten Jugendfreizeite<strong>in</strong>richtung im<br />
nördlichen Teil der ehemaligen Brauerei<br />
Schneider im Sanierungsgebiet Bötzowstraße.<br />
Zeichnet sich da <strong>in</strong>zwischen e<strong>in</strong>e Lösung ab?<br />
Dazu hat der für den Bereich<br />
Stadtentwicklung zuständige Bezirksstadtrat<br />
Michail Nelken bereits Anfang<br />
März <strong>in</strong> Beantwortung e<strong>in</strong>er<br />
Großen Anfrage <strong>in</strong> der BVV erklärt,<br />
dass das Bezirksamt auf E<strong>in</strong>haltung<br />
des städtebaulichen Vertrags besteht,<br />
<strong>in</strong> dem sich der Eigentümer der<br />
Immobilie zur Herstellung der baulichen<br />
Hülle der Jugendfreizeite<strong>in</strong>richtung<br />
verpflichtet hat. Es geht um<br />
maximal 280 Quadratmeter im Erdge-
Das Interview<br />
©Albrecht Molle<br />
Auch nach der Schließung der Gesamtschule hat der Backste<strong>in</strong>bau <strong>in</strong> der Danziger Straße 50 e<strong>in</strong>e Zukunft als Schulhaus.<br />
schoss des nördlichen Brauereigebäudes,<br />
die der Bezirk zu e<strong>in</strong>em mit dem<br />
Vertragspartner vere<strong>in</strong>barten Preis<br />
von 7,50 Euro/m² nettokalt anmieten<br />
will. Für die Ausstattung, für die der<br />
Bezirk zuständig ist, s<strong>in</strong>d bereits<br />
Fördermittel <strong>in</strong> Höhe von 550.000<br />
Euro beantragt. Der neue Eigentümer,<br />
der beim Erwerb des Gebäudes im<br />
vorigen Jahr <strong>in</strong> den mit dem<br />
<strong>Vor</strong>eigentümer abgeschlossenen Vertrag<br />
e<strong>in</strong>getreten ist, argumentiert nun,<br />
das <strong>Vor</strong>haben sei für ihn unwirtschaftlich<br />
und mith<strong>in</strong> unzumutbar. In den<br />
letzten Wochen haben mit ihm<br />
deshalb <strong>in</strong>tensive Gespräche stattgefunden,<br />
um zu e<strong>in</strong>er für beide Seiten<br />
akzeptablen Lösung zu kommen.<br />
Im ehemaligen Schulgebäude <strong>in</strong> der Bernkasteler<br />
Straße 78 <strong>in</strong> Weißensee strebt e<strong>in</strong><br />
Fördervere<strong>in</strong> die E<strong>in</strong>richtung e<strong>in</strong>es Kultur- und<br />
Bildungszentrums an. Welche Chance sehen Sie<br />
für dieses Projekt?<br />
Für die Umnutzung der ehemaligen<br />
Raoul-Wallenberg-Schule liegt e<strong>in</strong><br />
Gesamtkonzept vor. Der von Ihnen<br />
erwähnte Fördervere<strong>in</strong> ist e<strong>in</strong> Zusammenschluss<br />
freier Träger, zu dessen<br />
Hauptakteuren neben dem Vere<strong>in</strong><br />
Soziales Leben und Arbeiten auch der<br />
Vere<strong>in</strong> »Bunte Kuh« gehört, der mit<br />
se<strong>in</strong>er gleichnamigen Jugendfreizeitstätte<br />
erst kürzlich <strong>in</strong> die Bernkasteler<br />
Straße 78 umgezogen ist, nachdem<br />
das bisherige Domizil <strong>in</strong> der Parkstra-<br />
ße 16 an den Alteigentümer rückübertragen<br />
worden war. Für das ehemalige<br />
Schulgebäude ist als künftige Nutzung<br />
e<strong>in</strong>e Mischung aus Jugend- und<br />
Kulturarbeit, politischer Bildung und<br />
Weiterbildung, alternativen Wohnformen<br />
und Sozialarbeit im Gespräch.<br />
Die Verhandlungen über e<strong>in</strong>en Vertrag<br />
zur Nutzung der Immobilie<br />
werden von Seiten des Bezirks vom<br />
Immobilienservice geführt. Ich hoffe,<br />
sie f<strong>in</strong>den e<strong>in</strong>en erfolgreichen Abschluss.<br />
E<strong>in</strong>e kostenfreie Überlassung<br />
des Grundstücks ist allerd<strong>in</strong>gs nicht<br />
möglich.<br />
Zum 31. Juli 2007 wird laut Bezirksamtsbeschluss<br />
die Mart<strong>in</strong>-Luther-K<strong>in</strong>g-Oberschule <strong>in</strong><br />
der Danziger Straße 50 geschlossen. In den<br />
Schulbau auf dem Hof zieht dann erst e<strong>in</strong>mal die<br />
Grundschule am Teutoburger Platz e<strong>in</strong>, deren<br />
Gebäude <strong>in</strong> der Templ<strong>in</strong>er Straße während der<br />
nächsten zwei Jahre saniert wird. Welche<br />
Nutzung ist danach <strong>in</strong> der Danziger Straße 50<br />
vorgesehen?<br />
In dem Bezirksamtsbeschluss, der am<br />
25. April der BVV zur Kenntnis<br />
gegeben wurde, ist dieser Punkt noch<br />
ausgespart, e<strong>in</strong>e Entscheidung ist<br />
noch nicht gefallen. Wir haben auch<br />
bei dieser Immobilie den Auftrag,<br />
möglichst e<strong>in</strong>e Nachnutzung im<br />
Rahmen der sozialen Infrastruktur zu<br />
gewährleisten. Dafür gibt es auch<br />
schon mehrere Interessenten. E<strong>in</strong><br />
Interessenbekundungsverfahren hat<br />
<strong>Vor</strong> <strong>Ort</strong> 05. 2 0 0 7 5<br />
aber noch nicht stattgefunden, weil<br />
noch zu klären ist, ob der Bezirk für<br />
dieses Schulgebäude nicht auch<br />
künftig Eigenbedarf hat. Die Abteilung<br />
Schule prüft das zurzeit, und<br />
dann wird im Zuge der Fortschreibung<br />
des Schulentwicklungsplans zu<br />
entscheiden se<strong>in</strong>.<br />
Wie stehen Sie zu dem kürzlich von der SPD-<br />
Fraktion <strong>in</strong> der BVV gestellten Antrag, das<br />
westliche Drittel der bezirkseigenen Grünfläche<br />
Werneuchener Wiese an der Kniprodestraße für<br />
Wohnungsbau durch Baugruppen zur Verfügung<br />
zu stellen, der als Pilotprojekt <strong>in</strong> bezirklicher<br />
Regie realisiert werden soll?<br />
Ich denke, hier wären die Bezirksverordnetenversammlung<br />
und das ganze<br />
Bezirksamt gefragt, wenn es e<strong>in</strong>e<br />
solche Nutzungsänderung geben sollte.<br />
Ich f<strong>in</strong>de das Projekt gut, b<strong>in</strong> aber<br />
dagegen, es angesichts des noch<br />
bestehenden Grünflächendefizits im<br />
Bötzowviertel auf dem <strong>in</strong> Landeseigentum<br />
verbliebenen Teil der Werneuchener<br />
Wiese zu realisieren, der als<br />
öffentliche Grünfläche ausgewiesen<br />
ist. Auch der angrenzende Volkspark<br />
Friedrichsha<strong>in</strong> ist ja schon jetzt e<strong>in</strong>em<br />
enormen Nutzungsdruck ausgesetzt.<br />
Durch e<strong>in</strong>e weitere bauliche Verdichtung,<br />
wie sie durch das Baugruppenprojekt<br />
bewirkt würde, entstünde im<br />
Quartier sogar zusätzlicher Freiflächenbedarf.<br />
Das Bezirksamt hat Ende vorigen Jahres »wegen<br />
Fehlens e<strong>in</strong>er Geschäftsgrundlage« e<strong>in</strong>e Räumungsklage<br />
gegen den Betreiber des Cafés<br />
Garbaty <strong>in</strong> der Breite Straße 43 angestrengt. Wie<br />
ist der Stand dieses Verfahrens?<br />
Im Moment gibt es zu diesem Thema<br />
nichts Neues. Das Bezirksamt hält die<br />
Klage, die Ende 2006 wegen der<br />
vertragswidrigen Übertragung des<br />
Cafébetriebs an e<strong>in</strong>en anderen Betreiber<br />
e<strong>in</strong>gereicht worden war, auf jeden<br />
Fall aufrecht. Leider wird vor allem<br />
durch die derzeitigen Nutzer e<strong>in</strong>e mit<br />
Emotionen beladene Debatte geführt.<br />
Sie ist aus me<strong>in</strong>er Sicht weder für die<br />
Freunde des Cafés Garbaty hilfreich,<br />
noch befördert sie die Umsetzung des<br />
Konzepts zur künftigen Nutzung der<br />
beiden bezirkseigenen Immobilien<br />
Breite Straße 43 und 43a.<br />
Das Gespräch führte Albrecht Molle.
Tribüne<br />
E<strong>in</strong> lebendiger Platz mit Geschichte<br />
Von Christiane Hannemann, Stadtplaner<strong>in</strong> <strong>in</strong> der S.T.E.R.N. <strong>GmbH</strong>, und Frank Pietsch, <strong>Vor</strong>sitzender We<strong>in</strong>garten Berl<strong>in</strong> e.V.<br />
Am Sonnabend, dem 5. Mai, wird der<br />
Abschluss der Erneuerung des Wasserturmplatzes<br />
im Sanierungsgebiet<br />
Kollwitzplatz gefeiert. Geme<strong>in</strong>sam<br />
werden die Senator<strong>in</strong> für Stadtentwicklung,<br />
Ingeborg Junge-Reyer, der<br />
Pankower Bürgermeister Matthias<br />
Köhne und Theo W<strong>in</strong>ters von der<br />
ST.E.R.N. mit dem Setzen des abschließenden<br />
Bauste<strong>in</strong>s am neuen Brunnenareal<br />
die Grünfläche zwischen<br />
Belforter und Knaackstraße nach<br />
mehrjähriger Bauzeit wieder eröffnen.<br />
Längst haben Anwohner, K<strong>in</strong>der und<br />
Der K<strong>in</strong>derspielplatz ist an historischer Stelle wieder aufgebaut worden.<br />
Besucher den Platz, kaum waren die<br />
Bauzäune im vergangenen Herbst<br />
verschwunden, zurückerobert. Das<br />
bezeugt se<strong>in</strong>e Beliebtheit, aber auch<br />
die Notwendigkeit se<strong>in</strong>er umfassenden<br />
Sanierung.<br />
Die Geschichte des Platzes reicht<br />
über 150 Jahre zurück, denn so alt<br />
s<strong>in</strong>d die ersten wasserbaulichen<br />
Anlagen, der Steigerohrturm und der<br />
ehemals offene Re<strong>in</strong>wasserbehälter,<br />
auf dem Gelände. Das erste Berl<strong>in</strong>er<br />
Wasserwerk vor dem Stralauer Tor<br />
und dieser Hochbehälter auf dem<br />
e<strong>in</strong>stigen W<strong>in</strong>dmühlenberg versorgten<br />
die damals 400.000 Berl<strong>in</strong>er mit<br />
Tr<strong>in</strong>kwasser. Die Sohle des Hochbehälters<br />
lag 20 Meter über dem<br />
Gelände der so genannten Tiefstadt.<br />
Das reichte für den notwendigen<br />
Wasserdruck. Mit der Besiedlung des<br />
heutigen <strong>Prenzlauer</strong> <strong>Berg</strong>s übernahm<br />
das »Zwischenpumpwerk Belforter<br />
Straße« mit dem runden Wasserturm<br />
auch dessen Versorgung. 1914 wurden<br />
die Masch<strong>in</strong>enanlagen und die<br />
Tiefbehälter stillgelegt. Das Hochreservoir<br />
diente nur noch als Druckan-<br />
Programm zur Eröffnung<br />
©S.T.E.R.N.<br />
11.00 Uhr Begrüßung<br />
12.00 Uhr Eröffnung der Ausstellung »151<br />
Jahre Wasserturm« im Museum<br />
<strong>Prenzlauer</strong> <strong>Berg</strong><br />
12.00 Uhr Führungen durch Grünanlage und<br />
14.00 Uhr Wasserspeicher<br />
12.30 Uhr K<strong>in</strong>derfest<br />
13.00 Uhr Länderspiel auf dem Ballspielplatz<br />
14.00 Uhr Puppentheater<br />
15.30 Uhr Zauberer<br />
<strong>Vor</strong> <strong>Ort</strong> 05. 2 0 0 7 6<br />
zeiger. Bereits 1915 begann die<br />
Begrünung des Platzes. E<strong>in</strong> begeisterter<br />
Anwohner aus der Diedenhofer<br />
Straße schrieb damals an den Bürgermeister:<br />
»Die Eröffnung des Parkes ist<br />
e<strong>in</strong>e wahre Wohltat für unsere Gegend,<br />
die gesamte Jugend ist von der Straße<br />
verschwunden, und es ist e<strong>in</strong>e wahre<br />
Freude, die K<strong>in</strong>der bei ihren Spielen<br />
und beim Bauen <strong>in</strong> den Sandhaufen zu<br />
beobachten«. 1937 wurde der Platz<br />
durch Paul Mittelstädt neu gestaltet.<br />
Die E<strong>in</strong>gänge, die Umfassungsmauer,<br />
manche Wege, sowie der <strong>Ort</strong> des<br />
Spielplatzes stammen aus dieser Zeit.<br />
1976 erfolgte durch den VEB Stadtgrün<br />
e<strong>in</strong>e Rekonstruktion.<br />
Bei der Festsetzung des Sanierungsgebiets<br />
Kollwitzplatz im Jahre<br />
1993 befanden sich die verschiedenen<br />
Vegetationsflächen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em desolaten<br />
Zustand, die Spielgeräte waren<br />
defekt oder gleich gar nicht mehr<br />
vorhanden, und die Umfassungsmauer<br />
drohte an etlichen Stellen umzukippen.<br />
Mit Sanierungsförderungsmitteln<br />
des Landes Berl<strong>in</strong> und Geld von der<br />
Europäischen Union wurde 2003 der<br />
erste Schritt zur Erneuerung des<br />
Wasserturmplatzes getan. Mit dem 2.<br />
Bauabschnitt, begonnen im März 2006,<br />
wurde die umfassende Erneuerung<br />
der Freifläche des Wasserturmplatzes<br />
abgeschlossen. Die Grundlagen für die<br />
Arbeiten bildeten e<strong>in</strong> denkmalpflegerischer<br />
Rahmenplan und Ergebnisse<br />
der Planungsbeteiligung <strong>in</strong>teressierter<br />
Anwohner. Die Kosten betrugen <strong>in</strong>sgesamt<br />
1,95 Millionen EUR. Der Platz ist<br />
heute gleichermaßen e<strong>in</strong> <strong>Ort</strong> der<br />
Stadtgeschichte und der vielfältigen<br />
Angebote für Jung und Alt, für<br />
Anwohner und Besucher.<br />
Auf e<strong>in</strong>er Fläche von 19.363 m²<br />
gibt es nun mehrere Spielanlagen für<br />
K<strong>in</strong>der und Jugendliche, e<strong>in</strong>en Rundweg<br />
zum Spazierengehen, den Brunnenplatz<br />
zum Ausruhen und das<br />
Plateau mit Liegewiese und Rosenhängen.<br />
Bei der Aufforstung der Vegetationsflächen<br />
wurden Gehölze ausgesucht,<br />
die im Wechsel über das ganze<br />
Jahr blühen.
Verkehrspolitik<br />
E<strong>in</strong>igung kurz vor Ultimo<br />
Sanierungsbeirat beendet Streit um Sanierungsziel Verkehr Von Albrecht Molle<br />
Nichts erregt die Gemüter so sehr wie<br />
das Thema Verkehr. Das hat sich auch<br />
bei der Präzisierung der verkehrlichen<br />
Ziele für die fünf Sanierungsgebiete<br />
von <strong>Prenzlauer</strong> <strong>Berg</strong> bestätigt. Erst<br />
nach mehrjähriger kontroverser Debatte<br />
haben sich das Bezirksamt und<br />
die S.T.E.R.N. <strong>GmbH</strong> als Sanierungsbeauftragte<br />
Ende März im Sanierungsbeirat<br />
mit den Betroffenenvertretungen<br />
der fünf Gebiete drei Jahre vor<br />
deren Aufhebung auf konkrete Ziele<br />
und Maßnahmen sowie auf die<br />
Prüfung weiteren Handlungsbedarfs<br />
verständigt. Damit steht nun e<strong>in</strong>em<br />
Bezirksamtsbeschluss, den der zuständige<br />
Bezirksstadtrat Jens-Holger<br />
Kirchner noch vor der Sommerpause<br />
e<strong>in</strong>br<strong>in</strong>gen will, nichts mehr im Wege.<br />
Demnach sollen für die Sanierungsgebiete<br />
Helmholtzplatz, Kollwitzplatz,<br />
Teutoburger Platz, W<strong>in</strong>sstraße<br />
und Bötzowstraße folgende Ziele<br />
gelten: Verbesserung der Sicherheit<br />
und Aufenthaltsqualität im Straßenraum;<br />
Reduzierung von Verkehrsbelastungen;<br />
Vermeidung von Durchgangsverkehr;<br />
Ordnung des ruhenden<br />
Verkehrs sowie Verbesserung der<br />
Infrastruktur für Radfahrer.<br />
Zu ihrer Umsetzung s<strong>in</strong>d folgende<br />
Maßnahmen vorgesehen: Tempo<br />
30 für alle Straßen <strong>in</strong>nerhalb des<br />
Gebiets; Gehwegvorstreckungen <strong>in</strong><br />
Kreuzungsbereichen und Straßenbereichen<br />
vor Spielplätzen und sozialen<br />
Infrastrukture<strong>in</strong>richtungen, ggf. Qualifizierung<br />
vorhandener, nicht funktionsgerechterGehwegvorstreckungen;<br />
flächendeckende Fahrradabstellmöglichkeiten<br />
<strong>in</strong> Geschäftsstraßen<br />
sowie die Erneuerung von Gehwegen.<br />
Realisierungsmöglichkeiten für Parkraumbewirtschaftung<br />
und Car-Shar<strong>in</strong>g<br />
werden geprüft.<br />
Im Sanierungsgebiet Helmholtzplatz<br />
wird <strong>in</strong> der Göhrener Straße 9-14<br />
(Göhrener Ei) e<strong>in</strong> verkehrsberuhigter<br />
Bereich ausgewiesen. Geprüft wird<br />
dies auch für den Bereich Gethsemanestraße<br />
4-8 sowie für die Lettestraße.<br />
Die Stargarder Straße wird <strong>in</strong> die im<br />
Gebiet bestehende Tempo 30-Zone<br />
e<strong>in</strong>bezogen. Dagegen gilt die Anordnung<br />
von Tempo 30 <strong>in</strong> der Pappelallee<br />
angesichts der dort verlaufenden<br />
Traml<strong>in</strong>ie als kaum durchsetzbar.<br />
Im Sanierungsgebiet Kollwitzplatz<br />
wird die Ausweisung e<strong>in</strong>es<br />
verkehrsberuhigten Bereichs im Abschnitt<br />
der Wörther Straße zwischen<br />
zwischen Kollwitz- und Husemannstraße<br />
geprüft. E<strong>in</strong>e Stillegung und<br />
Begrünung der nördlichen Fahrbahn<br />
der Metzer Straße, wie sie im<br />
Rahmenplan des Sanierungsgebiets<br />
noch immer verzeichnet ist, hält<br />
Die Stargarder Straße wird <strong>in</strong> ganzer Länge <strong>in</strong> die im Gebiet Helmholtzplatz bestehende Tempo-30-Zone e<strong>in</strong>bezogen.<br />
Tiefbauamtsleiter Peter Lexen schon<br />
wegen des nicht kompensierbaren<br />
Wegfalls zahlloser Stellplätze für nicht<br />
machbar.<br />
Im Sanierungsgebiet Teutoburger<br />
Platz gilt als dr<strong>in</strong>gliches Ziel die<br />
Qualifizierung der vorhandenen Gehwegvorstreckungen<br />
<strong>in</strong> den Straßen<br />
am Teutoburger Platz. Geprüft wird<br />
die Umsetzung zusätzlicher verkehrsberuhigender<br />
Maßnahmen, so z. B.<br />
durch Anordnung von Schrittgeschw<strong>in</strong>digkeit<br />
bzw. Aufpflasterungen,<br />
Bodenschwellen oder Fußgänger-<br />
<strong>Vor</strong> <strong>Ort</strong> 05. 2 0 0 7 7<br />
überwege, die E<strong>in</strong>richtung e<strong>in</strong>er<br />
Sackgasse zur Schulwegsicherung <strong>in</strong><br />
der Templ<strong>in</strong>er Straße zwischen Zionskirchstraße<br />
und Schwedter Straße<br />
und die Markierung der Fahrbahn der<br />
Schwedter Straße durch Tempo 30-<br />
Zeichen. Außerdem wird untersucht,<br />
ob nach dem Kreuzungsumbau Torstraße/Schönhauser<br />
Allee die Chor<strong>in</strong>er<br />
Straße als Fahrradstraße ausgewiesen<br />
werden kann<br />
Im Sanierungsgebiet W<strong>in</strong>sstraße<br />
wird geprüft, ob an den Zugängen zur<br />
Kreuzung W<strong>in</strong>sstraße/Mar<strong>in</strong>eburger<br />
Straße sowie <strong>in</strong> der Christburger<br />
Straße, im östlichen Teil der Jablonskistraße<br />
sowie <strong>in</strong> der He<strong>in</strong>rich-Roller-<br />
Straße verkehrsberuigte Bereiche ausgewiesen<br />
werden. Auf Wunsch von<br />
Elternvertretern von zwei der drei<br />
Schulen im Gebiet soll beim bevorste-<br />
©Albrecht Molle<br />
henden Umbau der stark frequentierten<br />
Kreuzung W<strong>in</strong>sstraße/Marienburger<br />
Straße die bestehende Ampelanlage<br />
zunächst erhalten bleiben.<br />
Im Sanierungsgebiet Bötzowstraße<br />
gilt die Umsetzung des Ende<br />
Januar auf Antrag von Anwohnern<br />
gefassten BVV-Beschlusses zur Erhöhung<br />
der Verkehrssicherheit im Bereich<br />
der Straße am Friedrichsha<strong>in</strong> als<br />
besonders dr<strong>in</strong>gliches Anliegen. Hier<br />
geht es vor allem um sicherere<br />
Querungsmöglichkeiten für K<strong>in</strong>der<br />
und ältere Menschen.
Platanen unerwünscht<br />
Anwohner der Hufelandstraße fordern<br />
Planungskorrektur Von A. Molle<br />
Die Betroffenenvertretung (BV) des<br />
Sanierungsgebiets Bötzowstraße<br />
und die Bürger<strong>in</strong>itiative »Grüne<br />
Vielfalt <strong>in</strong> der Hufelandstraße« haben<br />
sich gegen die Absicht des<br />
Bezirksamts gewandt, im Zuge der<br />
bevorstehenden Umgestaltung des<br />
nördlichen Gehwegbereichs der Hufelandstraße<br />
nach Beseitigung der<br />
1989 dort aufgestellten maroden<br />
Betonhochbeete Platanen zu pflanzen.<br />
In e<strong>in</strong>er geme<strong>in</strong>samen Stellungnahme,<br />
die sie dem Bezirksstadtrat<br />
für Öffentliche Ordnung Jens-Holger<br />
Kirchner jetzt übermittelt haben,<br />
er<strong>in</strong>nern sie daran, dass es bereits bei<br />
der öffentlichen <strong>Vor</strong>stellung des<br />
<strong>Vor</strong>habens im November 2006 e<strong>in</strong><br />
klares Anwohnervotum gegen die<br />
Pflanzung von Platanen gegeben<br />
hatte, die aufgrund ihres schnellen<br />
Wachstums und dichten Blätterdaches<br />
<strong>in</strong> absehbarer Zeit den Gehweg<br />
und die Fassaden verschatten und<br />
damit die Wohn- und Aufenthaltsqualität<br />
m<strong>in</strong>dern würden. Stattdessen<br />
plädiert die von der Betroffenenvertretung<br />
unterstützte Anwohner<strong>in</strong>itiative<br />
für die Pflanzung kle<strong>in</strong>wüchsiger<br />
und kle<strong>in</strong>kroniger Bäume<br />
wie Zierkirschen oder Zierbirnen.<br />
Stadtrat Kirchner wird dr<strong>in</strong>gend<br />
ersucht, <strong>in</strong> dieser Frage e<strong>in</strong>e erneute<br />
Abstimmungsrunde mit dem Tiefbauamt<br />
und dem Amt für Umwelt<br />
und Natur e<strong>in</strong>zuberufen und e<strong>in</strong>e<br />
bürgerfreundliche Entscheidung<br />
herbeizuführen. Gleichzeitig bieten<br />
beide Gremien ihre Mitwirkung an<br />
e<strong>in</strong>er Planzaktion im Herbst 2007<br />
bzw. im Frühjahr 2008 an.<br />
Für die Neugestaltung des<br />
nördlichen Gehwegs der Hufelandstraße<br />
e<strong>in</strong>schließlich des Umbau der<br />
Kreuzung Hufeland-/Esmarchstraße<br />
und der Herstellung neuer Querungsmöglichkeiten<br />
stehen <strong>in</strong>sgesamt<br />
325.000 EUR aus dem Förderprogramm<br />
»Stadtumbau Ost« zur<br />
Verfügung. Die Bauarbeiten beg<strong>in</strong>nen<br />
im Sommer und werden ca. e<strong>in</strong><br />
Jahr dauern.<br />
Stadterneuerung<br />
Der ungebremsten Expansion von Biergärten auf Bürgersteigen will das Bezirksamt mit klaren Regeln entgegentreten.<br />
Klare Ansage für Wirte<br />
Vom e<strong>in</strong>em »Auftakt« der Schankvorgärtensaison,<br />
wie er noch vor wenigen<br />
Jahren im März oder April<br />
zelebriert wurde, kann kaum noch die<br />
Rede se<strong>in</strong>. Der E<strong>in</strong>satz von Heizstrahlern<br />
setzt dem Ausschankgeschäft<br />
unter freiem Himmel, das E<strong>in</strong>heimische<br />
wie Touristen gleichermaßen<br />
anzieht und hilft, Berl<strong>in</strong>s Steuersäckel<br />
zu füllen, kaum noch jahreszeitliche<br />
Grenzen. In unserem Bezirk betreiben<br />
<strong>in</strong>zwischen 850 Gastronomen<br />
Schankvorgärten im öffentlichen Straßenland.<br />
<strong>Vor</strong> allem am Kollwitz- und<br />
am Helmholtzplatz sowie <strong>in</strong> der<br />
Kastanienallee und der Oderberger<br />
Straße prägen sie das viel zitierte<br />
Szeneflair.<br />
»Im Idealfall können sich Passanten<br />
auf den Gehwegen trotzdem<br />
ungeh<strong>in</strong>dert bewegen. Viele Wirte<br />
begrenzen die Nutzungszeiten ihrer<br />
Schankvorgärten freiwillig und achten<br />
darauf, dass Anwohner nicht <strong>in</strong><br />
unzumtbarer Weise gestört werden.<br />
Doch leider registrieren wir immer<br />
wieder auch Zustände wie am<br />
Ballermann«, sagte der Bezirksstadtrat<br />
für Öffentliche Ordnung, Jens-Holger<br />
Kirchner, kürzlich auf e<strong>in</strong>em Bürgerforum.<br />
Unter se<strong>in</strong>er Leitung hat e<strong>in</strong>e<br />
<strong>Vor</strong> <strong>Ort</strong> 05. 2 0 0 7 8<br />
©Albrecht Molle<br />
Bezirk stellt Regeln zum Betrieb von Schankvorgärten auf Von Albrecht Molle<br />
Arbeitsgruppe des Tiefbauamts deshalb<br />
<strong>in</strong> Abstimmung mit dem Hotelund<br />
Gaststättenverband e<strong>in</strong>en Katalog<br />
von Regeln erarbeitet, der nun<br />
jedem Bescheid zum Betrieb e<strong>in</strong>es<br />
Schankvorgartens im Bezirk als Anlage<br />
beigefügt wird. Demnach dürfen<br />
auf den für die Sondernutzung<br />
genehmigten Flächen Sitzmöbel, Tische<br />
und Schirme aufgestellt werden.<br />
Geduldet werden auch so genannte<br />
Heizpilze, allerd<strong>in</strong>gs nur bei E<strong>in</strong>haltung<br />
strenger Brandschutzregeln. Unzulässig<br />
s<strong>in</strong>d dagegen E<strong>in</strong>hausungen,<br />
neue feste Umrandungen, Podeste,<br />
unbewegliche Blumenkübel sowie die<br />
Nutzung und Veränderung von Baumscheiben.<br />
Festgelegt wurde auch, dass<br />
bei Nichtnutzung des Schankvorgartens<br />
(Renovierung, Betriebsferien) das<br />
Mobiliar aus dem Straßenland zu<br />
entfernen ist. E<strong>in</strong>e Lagerung von<br />
Mobiliar sowie von Umzäunungen,<br />
Rankgittern, Flechtzäunen, Schirmen<br />
und Schirmständern, Heizungen, Bodenbelägen<br />
und Dekorationsartikeln<br />
im Straßenland ist untersagt. Berwegliche<br />
Blumenkübel, Werbeaufsteller<br />
und Fahrradständer können bei Nichtnutzung<br />
des Schankvorgartens dicht<br />
an die Hauswand gestellt werden.
Lehre von der Leere<br />
<strong>Prenzlauer</strong> <strong>Berg</strong><br />
Die Wandlung e<strong>in</strong>es Verwaltungsentscheids zum Kunstprojekt Von H. Seefeld<br />
Es begab sich anno 2002, dass im<br />
Rathaus Pankow der Beschluss gefasst<br />
wurde, die komb<strong>in</strong>ierte Haupt- und<br />
Realschule »Gustave Eiffel« mit ihren<br />
ca. 350 Schüler<strong>in</strong>nen und Schülern<br />
von ihrem angestammten Standort <strong>in</strong><br />
der Kastanienallee 82 im Südwesten<br />
von <strong>Prenzlauer</strong> <strong>Berg</strong> <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en ehemaligen<br />
Gesamtschulkomplex <strong>in</strong> der<br />
Plattenbausiedlung an der Hanns-<br />
»schulschluss« Wolfgang Krause, Peter Müller (Hg.);<br />
Vice Versa Verlag Berl<strong>in</strong>; ISBN: 3-932809-56-4; 18 EUR<br />
Eisler-Straße im Nordosten von <strong>Prenzlauer</strong><br />
<strong>Berg</strong> umzusiedeln. Mit dieser<br />
Entscheidung g<strong>in</strong>g auch die Suche<br />
nach e<strong>in</strong>em neuen Nutzer für den<br />
altehrwürdigen Komplex im Kiez am<br />
Teutoburger Platz e<strong>in</strong>her, die <strong>in</strong> der<br />
Nachbarschaft der Kultadresse sofort<br />
heftige Aktivitäten auslöste. E<strong>in</strong>er der<br />
Akteure, die sich von dieser Situation<br />
zu e<strong>in</strong>em außerordentlichen Engagement<br />
herausgefordert fühlten, war<br />
der Künstler Wolfgang Krause aus der<br />
Oderberger Straße, zumal ihm just zu<br />
jener Zeit die Professor<strong>in</strong> an der<br />
Kunsthochschule Berl<strong>in</strong>-Weißensee,<br />
Inge Mahn, diesem Lehrauftrag für<br />
das Fachgebiet Freie Kunst/Bildhauerei<br />
anbot. Künstler Krause fühlte sich<br />
für se<strong>in</strong>e Lehre prompt zu Kunstaktionen<br />
über Leere <strong>in</strong>spiriert. In Reflexion<br />
auf das, was e<strong>in</strong>mal war, und <strong>in</strong> damals<br />
noch vager Aussicht auf das, was<br />
e<strong>in</strong>mal se<strong>in</strong> würde, wollte er mit<br />
se<strong>in</strong>en Studenten und <strong>in</strong> enger<br />
Kooperation mit der Schule die<br />
Wechselzeit und den zu erwartenden<br />
Leerstand der fünf Schulgebäude als<br />
komplexes Kunstwerk <strong>in</strong>szenieren.<br />
Viel Wirbel und Kreidestaub<br />
In der heißen Phase des sich aufgrund<br />
verschiedener Probleme immer wieder<br />
verzögernden Umzugs, tatsächlich<br />
räumte die Schule erst im Februar<br />
2005 die Immobilie, beteiligten sich<br />
über 60 Künstler an dem Projekt. E<strong>in</strong><br />
konsequent mit Kreidestaub belegter<br />
Klassenraum formuliert eigenwillig<br />
den Stillstand, anatomisch geformte<br />
Umzugskästen thematisieren das<br />
menschliche Kapitel des Wegzugs,<br />
Ventilatoren verwirbeln <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />
anderen Raum über 37.000 e<strong>in</strong>zelne<br />
Buchseiten. Und e<strong>in</strong> Student sitzt<br />
noch während des laufenden Unterrichts<br />
wochenlang als lebende Skulptur<br />
im Flur der Schule, mit dem Erfolg,<br />
dass die Schüler- und Lehrerschaft<br />
e<strong>in</strong>en <strong>in</strong>tensiven Diskurs darüber<br />
führt, was Kunst eigentlich ist.<br />
Seit e<strong>in</strong>igen Wochen liegt nun<br />
auch das Buch der guten Taten vor.<br />
Neben e<strong>in</strong>em chronologischen Ablauf<br />
der Ereignisse, e<strong>in</strong>er optisch wie<br />
<strong>in</strong>haltlich e<strong>in</strong>drucksvollen Präsentation<br />
der Projekte sowie an Ton und<br />
Wortgewalt kaum zu überbietender<br />
Vielfalt diverser Statements von Beteiligten<br />
und Beobachtern ist das 200<br />
Seiten umfassende Kompendium<br />
»schulschluss« e<strong>in</strong> lesens- und anschauenswerter<br />
Beleg für das gewaltige<br />
kreative Potenzial im Kiez. Wohl nur<br />
dort war es möglich, aus e<strong>in</strong>er<br />
spröden Verwaltungsentscheidung<br />
e<strong>in</strong>e anhaltendes Kunstevent zu<br />
machen.<br />
<strong>Vor</strong> <strong>Ort</strong> 05. 2 0 0 7 9<br />
Kaufhaus wird Klub<br />
»Zentralhaus der E<strong>in</strong>heit« <strong>in</strong><br />
britischer Hand Von Hartmut Seefeld<br />
Das e<strong>in</strong>stige »Kaufhaus Jonas« an<br />
der Ecke Torstraße/<strong>Prenzlauer</strong> Allee<br />
<strong>in</strong> <strong>Prenzlauer</strong> <strong>Berg</strong> hat e<strong>in</strong>en neuen<br />
Besitzer. E<strong>in</strong> britischer Investor erwarb<br />
Anfang dieses Jahres die<br />
denkmalgeschützte Immobilie aus<br />
dem Jahre 1929. Das Haus hat e<strong>in</strong>e<br />
sehr bewegte Geschichte. Von den<br />
jüdischen Geschäftsleuten Hermann<br />
Golluber und Hugo Halle als Kreditwarenkaufhaus<br />
gebaut, wurde es<br />
1939 »arisiert«. Die Nazis nutzten es<br />
ab 1942 als Zentrale für ihre<br />
Hitlerjugend. Nach dem Krieg übernahm<br />
die 1946 gegründete SED das<br />
Haus, Wilhelm Pieck und Otto<br />
Grotewohl residierten hier bis 1956.<br />
Danach zogen diverse parte<strong>in</strong>ahe<br />
Institute hier e<strong>in</strong>. Seit 1995, die<br />
Immobilie war an e<strong>in</strong>e weltweite<br />
Erbengeme<strong>in</strong>schaft der Kaufhausgründer<br />
rückübertragen worden,<br />
steht das Gebäude leer.<br />
Die neuen Besitzer haben das<br />
Frankfurter Architekturbüro JSK mit<br />
der Entwicklung ihrer Neuerwerbung<br />
beauftragt. Nach Aussagen des<br />
Leiters der Berl<strong>in</strong>er Dependance von<br />
JSK, Gunter P.J. Bürk, wird hier e<strong>in</strong><br />
exklusiver Klub für <strong>in</strong>ternationale<br />
Medien- und Geschäftsleute entstehen.<br />
Ausgestattet mit Bars, Läden,<br />
Galerien, K<strong>in</strong>o, Restaurants und auch<br />
Apartments soll der »Soho House<br />
Media Club« nur von entsprechend<br />
zahlenden Klubmitgliedern und ihren<br />
Gästen genutzt werden können.<br />
Noch im Herbst will man mit dem<br />
Umbau beg<strong>in</strong>nen, im Frühjahr 2009<br />
könnte alles fertig se<strong>in</strong>.<br />
Die Er<strong>in</strong>nerung an die Geschichte<br />
f<strong>in</strong>det dagegen vor der Tür<br />
statt. In Gegenwart von Kulturstaatssekretär<br />
André Schmitz und des<br />
<strong>Vor</strong>sitzenden der Stiftung Aufarbeitung<br />
der SED-Diktatur, Ra<strong>in</strong>er Eppelmann,<br />
wurde am 18. April an der<br />
umtosten Kreuzung e<strong>in</strong>e Gedenktafel<br />
enthüllt. In vier Sprachen und<br />
unterlegt mit historischen Fotos<br />
wird hier die vielschichtige Vergangenheit<br />
reflektiert.
Das Thema<br />
Zum Ersten, zum Zweiten, und nun zum ...<br />
Pankower Bezirksamt startet neuen Versuch zur Parkraumbewirtschaftung <strong>in</strong> <strong>Prenzlauer</strong> <strong>Berg</strong> Von Hartmut Seefeld<br />
Die hundert Tage Schonfrist für<br />
neugewählte Politiker waren noch<br />
nicht so richtig vorbei, da ließ es der<br />
seit November 2006 agierende bündnisgrüne<br />
Stadtrat für öffentliche<br />
Ordnung im Pankower Bezirksamt,<br />
Jens-Holger Kirchner, schon mal ordentlich<br />
krachen. »Es muss bei den<br />
Bürgern e<strong>in</strong> Erziehungsprozess beg<strong>in</strong>nen,<br />
wer se<strong>in</strong>en Pkw vor dem Fenster<br />
stehen sehen möchte, soll dafür<br />
zahlen«, ließ sich der Lokalpolitiker<br />
kürzlich zitieren. Als probates Mittel<br />
für derlei Unterfangen gilt die Parkraumbewirtschaftung.<br />
»Wenn man die<br />
Neuordnung des ruhenden Verkehrs<br />
mit der Zielstellung will, öffentliches<br />
Straßenland als vielseitigen Lebensraum<br />
für Anwohner und ihre Gäste zu<br />
qualifizieren, dann müssen wir e<strong>in</strong>e<br />
flächendeckende Parkraumbewirtschaftung<br />
<strong>in</strong>s Auge fassen. Denkbar<br />
wäre, dass im gesamten <strong>Prenzlauer</strong><br />
<strong>Berg</strong> südlich der R<strong>in</strong>gbahn das Parken<br />
nicht mehr entgeltfrei se<strong>in</strong> wird«,<br />
erklärte der Stadtrat gegenüber <strong>Vor</strong><br />
<strong>Ort</strong>. Es ist nicht der erste Versuch.<br />
Seit Mitte der 90er Jahre gibt es<br />
<strong>in</strong> Berl<strong>in</strong> Zonen, <strong>in</strong> denen das Parken<br />
im öffentlichem Straßenland gebührenpflichtig<br />
ist, zuerst <strong>in</strong> Spandau und<br />
Charlottenburg, später unter anderem<br />
auch <strong>in</strong> Mitte, Wilmersdorf und<br />
Köpenick. Schon damals gab es<br />
Untersuchungen, auch <strong>in</strong> Pankow,<br />
Weißensee und <strong>Prenzlauer</strong> <strong>Berg</strong> Gebiete<br />
als kostenpflichtige Parkraumzonen<br />
auszuweisen. Doch während<br />
die vorgesehenen Quartiere <strong>in</strong> Pankow<br />
(an der Wollankstraße) und <strong>in</strong><br />
Weißensee (r<strong>in</strong>gs um die Berl<strong>in</strong>er<br />
Allee) <strong>in</strong> ihrer Dimension eher bescheiden<br />
daherkamen, sollte <strong>in</strong> <strong>Prenzlauer</strong><br />
<strong>Berg</strong> richtig geklotzt werden. Mit<br />
dem gesamten Umfeld des<br />
Velodroms, dem Quartier am Alten<br />
Schlachthof, den Sanierungsgebieten<br />
Helmholtzplatz und Kollwitzplatz sowie<br />
dem Wohngebiet am Falkplatz an<br />
der Max-Schmel<strong>in</strong>g-Halle wurde 1997<br />
der halbe <strong>Prenzlauer</strong> <strong>Berg</strong> zum<br />
Untersuchungsobjekt. Großflächig<br />
sollte schon damals öffentliches<br />
Straßenland unter die Kuratel von<br />
Politessen gestellt werden. Doch<br />
dieses Unterfangen schlug auf der<br />
ganzen L<strong>in</strong>ie fehl.<br />
Unter Druck<br />
Wichtigstes Kriterium für die E<strong>in</strong>richtung<br />
von Parkzonen ist deren Rentabilität.<br />
»Die E<strong>in</strong>nahmen aus den Parkgebühren<br />
müssen die Ausgaben für die<br />
Überwachung von Falschparkern und<br />
die Aufstellung und Wartung der<br />
Automaten abdecken, erklärte e<strong>in</strong>st<br />
der damalige Staatssekretär beim<br />
Verkehrssenator, Ingo Schmitt. Daran<br />
hat sich bis heute nichts geändert,<br />
und das hat schon so manchen Traum<br />
von Parkraumbewirtschaftungszonen<br />
zerstört. Denn weder an der Wollankstraße<br />
und der Berl<strong>in</strong>er Allee noch <strong>in</strong><br />
den Wohngebieten <strong>in</strong> <strong>Prenzlauer</strong> <strong>Berg</strong><br />
war damals die für e<strong>in</strong>en wirtschaftlichen<br />
Betrieb notwendige hohe Fahrzeugfluktuation<br />
bei der Nutzung der<br />
kostenpflichtigen Stellplätze gegeben.<br />
Das war <strong>in</strong> Teilen von Mitte und<br />
Charlottenburg anders. Dort spülten<br />
die Parkuhren wegen der <strong>in</strong> hoher<br />
Frequenz wechselnden Nutzung von<br />
Stellplätzen soviel Geld <strong>in</strong> die Kassen,<br />
dass schon bald e<strong>in</strong> regelrechter Streit<br />
Schlaustelle<br />
Parkraumbewirtschaftung<br />
Gebührenpflichtiges Parken im öffentlichen Straßenraum.<br />
2006 gab es <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong> <strong>in</strong> sechs Bezirken 30<br />
Parkzonen mit 59.000 bewirtschafteten Stellplätzen.<br />
Zuständigkeit<br />
Der Senat formuliert die verkehrspolitischen Ziele und<br />
erlässt die Parkgebührenordnung. Die Bezirke<br />
entscheiden über die E<strong>in</strong>richtung von Parkzonen, sie<br />
s<strong>in</strong>d zuständig für die Kontrollen und die Ausgabe der<br />
Bewohnerparkausweise (Vignetten).<br />
Bewohnerparkausweis<br />
Anwohner, die <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Parkzone wohnen oder dort<br />
gemeldet s<strong>in</strong>d, erhalten auf Antrag e<strong>in</strong>en Bewohner-<br />
<strong>Vor</strong> <strong>Ort</strong> 05. 2 0 0 7 10<br />
zwischen Bezirk und Senat um die<br />
Hoheit über die E<strong>in</strong>nahmen entbrannte.<br />
Dieser Erfolg, besonders <strong>in</strong> Mitte,<br />
setzt den Süden von <strong>Prenzlauer</strong> <strong>Berg</strong><br />
stark unter Druck, da viele Pendler, die<br />
tagsüber <strong>in</strong> Mitte arbeiten und mit<br />
dem eigenen Auto anreisen, ihr<br />
Fahrzeug im benachbarten <strong>Prenzlauer</strong><br />
<strong>Berg</strong> <strong>in</strong> den Kiezen am Teutoburger<br />
Platz und am Kollwitzplatz postieren.<br />
Zudem wächst der Druck auf das<br />
Quartier am Falkplatz durch permanenten<br />
Parksuchverkehr <strong>in</strong>s Unermessliche,<br />
wenn <strong>in</strong> der Max-Schmel<strong>in</strong>g-Halle<br />
Veranstaltungen stattf<strong>in</strong>den.<br />
Schon e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>faches Heimspiel<br />
der Basketballmannschaft von Alba<br />
Berl<strong>in</strong> stürzt den Kiez jedes Mal <strong>in</strong> e<strong>in</strong><br />
Verkehrschaos. Auch darum galt e<strong>in</strong><br />
zweiter Versuch, im Frühjahr 1999 <strong>in</strong><br />
<strong>Prenzlauer</strong> <strong>Berg</strong> die Parkraumbewirtschaftung<br />
e<strong>in</strong>zuführen, als durchaus<br />
erfolgversprechend. Bereits im Mai<br />
1998 hatte das Bezirksamt den<br />
Beschluss gefasst, das Karree Mauerpark,<br />
Bornholmer Straße, Wisbyer<br />
Straße, Pappelallee und Eberswalder<br />
Straße zur Parkraumbewirtschaftungszone<br />
zu erklären. E<strong>in</strong>zelne Straßenabschnitte<br />
sollten sogar ausschließlich<br />
für Anwohnerparken zur<br />
Verfügung stehen. Doch auch dieses<br />
parkausweis (Vignette). Er gilt für je e<strong>in</strong> Fahrzeug pro<br />
Halter <strong>in</strong> der konkreten Parkzone und wird nur erteilt,<br />
wenn der Halter das Fahrzeug auch nachweislich<br />
nutzt. Die Gebühr beträgt zurzeit 30,70 EUR für e<strong>in</strong><br />
Jahr und 51,10 EUR für zwei Jahre. E<strong>in</strong> Anspruch auf<br />
e<strong>in</strong>en Stellplatz besteht dadurch nicht.<br />
Parksche<strong>in</strong><br />
Fahrzeugführer ohne Vignette müssen e<strong>in</strong>en<br />
Parksche<strong>in</strong> am Automaten ziehen. Die Gebühren<br />
liegen zwischen 1 und 3 EUR je Stunde.<br />
Anwohnerparkzone<br />
Dort dürfen nur Fahrzeuge mit e<strong>in</strong>er Vignette parken.<br />
E<strong>in</strong>en Anspruch auf e<strong>in</strong>en Stellplatz gibt es nicht.
In der Kollwitzstraße ist die Verkehrssituation oft genug unübersichtlich.<br />
<strong>Vor</strong>haben scheiterte, weil die Senatsverwaltung<br />
für Verkehr diversen<br />
Neuerungen, etwa der vom Bezirksamt<br />
vorgeschlagenen Verlängerung<br />
der »Bewirtschaftungszeit« bis 24 Uhr,<br />
sehr skeptisch gegenüberstand. Damals<br />
musste spätestens 19 Uhr<br />
Schluss se<strong>in</strong>. Der Bezirksamtsbeschluss<br />
verlief im Sande.<br />
Endgültig zu Grabe getragen<br />
wurden die Bemühungen um e<strong>in</strong>e<br />
Parkraumbewirtschaftung <strong>in</strong> <strong>Prenzlauer</strong><br />
<strong>Berg</strong> im Jahre 2001. Der damals<br />
zuständige Stadtrat Horst Hartramph<br />
machte kurzen Prozess. »Um Parkraumzonen<br />
festlegen zu können,<br />
müssen zuvor Verkehrsgutachten erarbeitet<br />
werden. Für die Gebiete<br />
Kollwitzplatz und Helmholtzplatz gibt<br />
es solche Gutachten nicht, und wir<br />
haben auch ke<strong>in</strong> Geld, um e<strong>in</strong>e Firma<br />
damit zu beauftragen«, erklärte der<br />
Weißenseer CDU-Politiker ganz ungeschm<strong>in</strong>kt<br />
nur wenige Monate nach<br />
der Bezirksfusion. Für den Bereich an<br />
der Schmel<strong>in</strong>g-Halle lag zwar e<strong>in</strong>e<br />
Untersuchung vor, die auch die Zeit<br />
zum<strong>in</strong>dest bis 22 Uhr berücksichtigte,<br />
allerd<strong>in</strong>gs wurde hier e<strong>in</strong> monatlicher<br />
Verlust von umgerechnet 8.000 EUR<br />
prognostiziert. Die Parkraumbewirtschaftung<br />
hatte sich, so schien es, für<br />
den Großbezirk endgültig erledigt.<br />
Gutachten beauftragt<br />
Doch der Sche<strong>in</strong> trog. Am 25. April<br />
dieses Jahres beauftragte die BVV<br />
Pankow das Bezirksamt, e<strong>in</strong>e Studie<br />
Das Thema<br />
©Hartmut Seefeld<br />
über den ruhenden Verkehr im<br />
<strong>Ort</strong>steil <strong>Prenzlauer</strong> <strong>Berg</strong> <strong>in</strong> Auftrag zu<br />
geben. F<strong>in</strong>anzielle H<strong>in</strong>dernisse lagen<br />
überraschend nicht mehr vor. »Das<br />
Gutachten wird e<strong>in</strong>ige zehtausend<br />
Euro kosten, bezahlt werden soll es<br />
aus Sanierungsmitteln, die der Senat<br />
für die Sanierungsgebiete im Bezirk<br />
zur Verfügung stellt,« erklärt Stadtrat<br />
Kirchner. Das Gutachten soll »e<strong>in</strong>e<br />
sachliche Basis für die anstehende<br />
Entscheidung über e<strong>in</strong>e Parkraumbewirtschaftung<br />
schaffen«, wie es <strong>in</strong> der<br />
Begründung des weitgehend im<br />
Konsens verabschiedeten Antrags der<br />
SPD-Fraktion <strong>in</strong> der BVV heißt. Die<br />
Ansprüche an diese Studie s<strong>in</strong>d groß.<br />
Für <strong>Prenzlauer</strong> <strong>Berg</strong>, re<strong>in</strong> statistisch<br />
Parken auf dem Gehweg , wie hier <strong>in</strong> der Saarbrücker Straße soll bald nicht mehr attraktiv se<strong>in</strong>.<br />
<strong>Vor</strong> <strong>Ort</strong> 05. 2 0 0 7 11<br />
e<strong>in</strong>e Großstadt mit 140.000 E<strong>in</strong>wohnern,<br />
sollen die Effekte durch e<strong>in</strong>e<br />
Parkraumbewirtschaftung untersucht<br />
werden, die Kosten für die Anwohner<br />
sollen errechnet werden und vor<br />
allem auch, welche E<strong>in</strong>nahmen und<br />
Ausgaben der Bezirk zu erwarten hat.<br />
Kirchner drängt auf Tempo, denn nach<br />
se<strong>in</strong>er Me<strong>in</strong>ung spitzt sich die Situation<br />
besonders am Teutoburger Platz<br />
weiter zu. »Mitte will ab Januar 2008<br />
auch <strong>in</strong> der Rosenthaler <strong>Vor</strong>stadt, sie<br />
grenzt vom Mauerpark bis zur<br />
Torstraße an den <strong>Prenzlauer</strong> <strong>Berg</strong>,<br />
Parkgebühren kassieren. Das wird den<br />
Parkdruck enorm erhöhen«, malt der<br />
Stadtrat für Öffentliche Ordnung e<strong>in</strong><br />
düsteres Bild.<br />
Der <strong>Vor</strong>sitzende des Verkehrsausschusses<br />
der BVV, Wolfram Kempe,<br />
relativiert die Erwartungen an das auf<br />
den Weg gebrachte Gutachten. »Wir<br />
müssen erst e<strong>in</strong>mal genau def<strong>in</strong>ieren,<br />
welche verkehrs-, wirtschafts- und<br />
f<strong>in</strong>anzpolitischen Ziele wir verfolgen.<br />
Das Gutachten soll uns dabei helfen,<br />
entsprechende Entscheidungen zu<br />
treffen. Die E<strong>in</strong>führung von Parkraumbewirtschaftung<br />
ist nur e<strong>in</strong>e Option,<br />
nicht mehr«. Auch Kirchner, der<br />
konkrete Beschlüsse nicht vor Ende<br />
2008 erwartet, schließt e<strong>in</strong> Scheitern<br />
des <strong>Vor</strong>habens, <strong>in</strong> <strong>Prenzlauer</strong> <strong>Berg</strong> für<br />
Autostellplätze im Straßenland e<strong>in</strong>en<br />
Obolus zu kassieren, nicht aus. »Doch<br />
schaut man sich das Chaos besonders<br />
<strong>in</strong> den Abend- und Nachtstunden an,<br />
wäre es e<strong>in</strong> Frevel, würden wir nicht<br />
endlich aktiv werden«.<br />
©Hartmut Seefeld
Ke<strong>in</strong>e Kunst am Beton<br />
Kioske sollen Tristesse an<br />
Bahnbrücke auflösen Von H. Seefeld<br />
Nach dem Bau der neuen Eisenbahnbrücke<br />
über die Berl<strong>in</strong>er Straße am<br />
S-Bahnhof Pankow war <strong>in</strong> der BVV<br />
e<strong>in</strong> Streit über die Optik der<br />
gewaltigen Betonwiderlager ausgebrochen.<br />
Der CDU-Verordnete Ulrich<br />
Eichler forderte im März 2006 <strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>em Antrag, die Flächen mit<br />
Kl<strong>in</strong>kerste<strong>in</strong>en zu verkleiden, um<br />
Schmierereien zu verh<strong>in</strong>dern und<br />
die Gesamtansicht des Pankower<br />
Zentrums zu verbessern. Der L<strong>in</strong>ksfraktionsverordnete<br />
Thoralf Sahn<br />
schlug Graffiti als Auftragskunst zur<br />
Lösung des Problems vor. In diesem<br />
Widerstreit wurde damals vom<br />
Bezirksamt die »Kommission Kunst<br />
im öffentlichen Raum« damit beauftragt,<br />
durch eigene <strong>Vor</strong>schläge e<strong>in</strong>en<br />
Kompromiss zu ermöglichen, denn<br />
der starke Aufwertungsbedarf an<br />
dieser Stelle ist bis heute unstrittig.<br />
Am 30. Oktober 2006 tagte<br />
schließlich die Kommission auch zu<br />
diesem Tagesordnungspunkt und<br />
entwickelte Ideen, die der BVV nun<br />
immerh<strong>in</strong> am 25. April 2007 auch zur<br />
Kenntnis gegeben wurden. Nach<br />
Ansicht dieser Kommission sollte das<br />
Widerlager auf der Ostseite der<br />
Brücke durch Kioske aufgewertet<br />
werden. Dabei wird der Hoffnung<br />
Ausdruck verliehen, dass nach dem<br />
Umbau der Berl<strong>in</strong>er Straße mit der<br />
komb<strong>in</strong>ierten Bus- und Straßenbahnhaltestelle<br />
unter der Brücke e<strong>in</strong> stark<br />
frequentierter <strong>Ort</strong> entsteht, der durch<br />
diese Kioske an Aufenthaltsqualität<br />
gew<strong>in</strong>nen würde. Auf der westlichen<br />
Seite sollen <strong>in</strong> dem vom Widerlager<br />
gebildeten unansehnlichen W<strong>in</strong>kel<br />
Fahrradständer errichtet werden, um<br />
diesen toten Raum praktisch zu<br />
nutzen. Die Wand selbst sollte als<br />
Werbefläche zur Verfügung gestellt<br />
werden. Ob es je zur Umsetzung<br />
dieser Ideen kommt, ist noch ungewiss.<br />
Zum<strong>in</strong>dest sche<strong>in</strong>en aber die<br />
<strong>Vor</strong>haben, den Beton zu verkl<strong>in</strong>kern<br />
oder e<strong>in</strong>fach als legale Graffitifläche<br />
anzubieten, endgültig vom Tisch zu<br />
se<strong>in</strong>.<br />
Pankow<br />
Tempo 30 und Parkplätze statt Radwege und Tempo 50 lautete der Komromiss zur Sanierung der Florastraße <strong>in</strong> Pankow.<br />
Ende ohne Schrecken<br />
Am 14. Mai wird Pankows Stadtrat für<br />
Öffentliche Ordnung, Jens-Holger<br />
Kirchner, die Florastraße zwischen<br />
Berl<strong>in</strong>er Straße und Mühlenstraße mit<br />
e<strong>in</strong>em kle<strong>in</strong>en Festakt auch offiziell für<br />
den Verkehr freigeben. Es ist e<strong>in</strong>e eher<br />
ungewöhnliche Art, das Ende e<strong>in</strong>er<br />
ord<strong>in</strong>ären Straßenbaumaßnahme zu<br />
begehen. »Wir haben dieses <strong>Vor</strong>haben<br />
für weniger Geld und <strong>in</strong> kürzerer Zeit<br />
realisiert als geplant, aber es stand<br />
von Anfang an unter Kritik der<br />
Anlieger«, wundert sich Kirchner noch<br />
heute. Tatsächlich waren statt der<br />
e<strong>in</strong>st geschätzten 1,9 Millionen EUR<br />
nur 0,9 Millionen EUR verbaut worden.<br />
Und auch die Bauzeit, ursprünglich<br />
auf zwei Jahre term<strong>in</strong>iert, wurde um<br />
fünf Monate verkürzt.<br />
Für die immer wieder beklagten<br />
Verzögerungen sollen vor allem die<br />
Versorgungsbetriebe verantwortlich<br />
se<strong>in</strong>. Vattenfall, Gasag, Wasserbetriebe<br />
und Telekom legen immer als erste<br />
Hand an, wenn e<strong>in</strong>e Straße von Grund<br />
auf erneuert wird. »Und die s<strong>in</strong>d <strong>in</strong><br />
ihrem Gebaren manchmal sehr eigen,<br />
e<strong>in</strong>e optimale Koord<strong>in</strong>ation ist nur<br />
sehr schwer möglich«, heißt es aus<br />
dem Tiefbauamt. Diesmal leistete<br />
besonders die Gasag e<strong>in</strong>en Beitrag<br />
<strong>Vor</strong> <strong>Ort</strong> 05. 2 0 0 7 12<br />
©Hartmut Seefeld<br />
Die Sanierung der Florastraße erfolgte schnell und preiswert Von H. Seefeld<br />
zum Unmut, als sie unter der<br />
Florastraße auf Gasleitungen stieß,<br />
von deren Existenz sie ke<strong>in</strong>e Ahnung<br />
hatte. Für weitere Recherchen verordnete<br />
das Unternehmen im Herbst<br />
2005 der frisch eröffneten Baustelle<br />
gleich e<strong>in</strong>en 50tägigen Baustopp.<br />
Zum<strong>in</strong>dest e<strong>in</strong> Teil der Geschäftsleute<br />
aus der Florastraße, die<br />
sich durch das Baugeschehen benachteiligt<br />
fühlten, fanden bei der<br />
Senatsverwaltung für Wirtschaft Gehör.<br />
Dort wurden bis Ende April die<br />
Anträge von sieben Anliegern auf<br />
Ausgleichszahlungen für durch das<br />
Baugeschehen e<strong>in</strong>geschränkte Geschäftstätigkeit<br />
positiv beschieden<br />
und an diese »Bauopfer« <strong>in</strong>sgesamt<br />
fast 33.000 EUR als staatliche Hilfe<br />
ausbezahlt.<br />
Im Ergebnis der Bauarbeiten<br />
gibt es nun neue Gehwege, Bäume<br />
und Querungsmöglichkeiten für Fußgänger<br />
sowie e<strong>in</strong>geengte E<strong>in</strong>mündungen.<br />
Was fehlt, ist e<strong>in</strong> Radweg.<br />
»Das f<strong>in</strong>de ich persönlich bedauerlich,<br />
aber aufgrund der e<strong>in</strong>geschränkten<br />
Breite der Straße hieß die Wahl<br />
Radweg oder Parkplätze. Die BVV<br />
entschied sich für Parkplätze«, konstatiert<br />
Kirchner gegenüber <strong>Vor</strong> <strong>Ort</strong>.
Heimatgeschichte<br />
»Frolle<strong>in</strong>s« unterm Dach<br />
Aus der Geschichte des Hauptpostamts Pankow Von Hartmut Seefeld<br />
Die Anfänge der Pankower Post<br />
waren, wie soll es bei e<strong>in</strong>em Angerdorf<br />
mitten im brandenburgischen<br />
Barnim auch anders se<strong>in</strong>, eher beschaulich.<br />
<strong>Vor</strong> 1848 besuchte e<strong>in</strong><br />
Landbriefträger, oft sogar nur alle<br />
zwei Tage, die Bauerhöfe rund um die<br />
Dorfkirche und überbrachte se<strong>in</strong>e<br />
Sendungen. Später ernannte die<br />
Berl<strong>in</strong>er Post den Pankower Kauf-<br />
Die Pankower Post <strong>in</strong> der Berl<strong>in</strong>er Straße 12 im Jahre 1996.<br />
mann Ernst Lange aus der Breite<br />
Straße 37 zum Postbeauftragten.<br />
1867, die Post wurde gerade unter<br />
preußischer Obhut verstaatlicht, eröffnete<br />
<strong>in</strong> der Breite Straße 35 das erste<br />
reguläre Pankower Postamt se<strong>in</strong>e<br />
Pforten. In jener Zeit erlebte das Dorf<br />
e<strong>in</strong>en gewaltigen Bevölkerungsboom,<br />
der die e<strong>in</strong>stige ländliche Beschaulichkeit<br />
sehr bald durch städtisches<br />
Treiben ersetzte. Nur mit Mühe konnte<br />
die Post mit dieser rasanten Entwicklung<br />
mithalten, zumal auch die<br />
technische Entwicklung <strong>in</strong> Form von<br />
Rohrpost und Telefon enorme Fortschritte<br />
machte. Das eigens gebaute,<br />
1887 eröffnete Postamt <strong>in</strong> der Breite<br />
Straße 24A erwies sich schon frühzei-<br />
tig als viel zu kle<strong>in</strong> und musste darum<br />
schon 1903 e<strong>in</strong>em Erweiterungsbau<br />
des Pankower Rathauses weichen. Die<br />
neue erste Pankower Postadresse<br />
lautete vorerst Wollankstraße 4.<br />
In Pankow sollte dann Anfang<br />
des 20. Jahrhunderts, wie auch schon<br />
<strong>in</strong> diversen Berl<strong>in</strong>er <strong>Ort</strong>steilen, e<strong>in</strong><br />
großes neues Hauptpostamt gebaut<br />
werden, das allen modernen Anforde-<br />
©Gerd Danigel/Komunaler Museumsverbund Pankow<br />
rungen gerecht werden konnte. Zu<br />
diesem Zweck kaufte die Deutsche<br />
Reichspost- und Telegraphenverwaltung<br />
1913 südlich des Angers zwischen<br />
dem Bahnhof an der Stett<strong>in</strong>er<br />
Bahn und der Kirche e<strong>in</strong>e Fläche des<br />
früheren Pankower Pfarrackers. Auf<br />
dem unbebauten Land hatte noch <strong>in</strong><br />
den 80er Jahren des 19. Jahrhunderts<br />
der Pankower Gärtner Johannes Bach<br />
e<strong>in</strong>en Gärtnereibetrieb unterhalten,<br />
e<strong>in</strong>e Art der Nutzung, die auch für die<br />
ersten Jahre nach dem Erwerb durch<br />
die Post zunächst noch aufrecht<br />
erhalten wurde. Da der bevorstehende<br />
Erste Weltkrieg den unmittelbaren<br />
Baubeg<strong>in</strong>n für das neue Amt verh<strong>in</strong>derte,<br />
wurden die Fläche noch 1913<br />
<strong>Vor</strong> <strong>Ort</strong> 05. 2 0 0 7 13<br />
parzelliert und diese Areale als<br />
Familiengärten an kle<strong>in</strong>e Beamte der<br />
Post verpachtet, um deren allgeme<strong>in</strong>e<br />
Notlage zum<strong>in</strong>dest etwas zu l<strong>in</strong>dern.<br />
Vier Jahre Bauzeit<br />
E<strong>in</strong> Jahr nach dem Ende des<br />
Weltkriegs begannen 1919 dann doch<br />
die Bauarbeiten. Der Entwurf stammte<br />
vom Pankower Maurermeister, Bauunternehmer<br />
und Architekten Carl<br />
Schmidt, die Bauleitung hatte e<strong>in</strong><br />
Regierungsbaurat Sekt. In vierjähriger<br />
Bauzeit, zwischendurch wurde 1920<br />
Pankow als 19. Verwaltungsbezirk<br />
nach Berl<strong>in</strong> e<strong>in</strong>geme<strong>in</strong>det, entstand<br />
an der Berl<strong>in</strong>er Straße 12 e<strong>in</strong><br />
dreigeschossiger Putzbau mit e<strong>in</strong>em<br />
Attikageschoss, klassizistischen Säulen<br />
am Haupte<strong>in</strong>gang und diversen<br />
Tiermotiven an den Nebene<strong>in</strong>gängen.<br />
Unter dem Satteldach wurde e<strong>in</strong>e<br />
Telefonzentrale mit den berühmten<br />
»Frolle<strong>in</strong>s vom Amt« e<strong>in</strong>gerichtet. Die<br />
lange Bauzeit war besonders den<br />
schwierigen Nachkriegsbed<strong>in</strong>gungen<br />
geschuldet, der Mangel an Baumaterial<br />
war zeitweise eklatant.<br />
Schließlich nahm die Post das<br />
von den Pankowern sehnsüchtig<br />
erwartete Amt 1923 <strong>in</strong> Betrieb. Doch<br />
die Freude der Neuberl<strong>in</strong>er schlug<br />
sehr bald wieder <strong>in</strong> wütende Proteste<br />
um, denn zeitgleich mit der Eröffnung<br />
wurden die beiden Poste<strong>in</strong>richtungen<br />
<strong>in</strong> der Berl<strong>in</strong>er Straße 111 (eröffnet<br />
1912) und <strong>in</strong> der Wollankstraße 4<br />
aufgegeben. Besonders die Bewohner<br />
im Westen Pankows, zu dem damals<br />
auch e<strong>in</strong> Teil des heutigen Wedd<strong>in</strong>gs<br />
am S-Bahnhof Wollankstraße gehörte,<br />
fühlten sich von der Post abgehängt.<br />
Es dauerte weitere vier Jahre, bis die<br />
Deutsche Reichspost auf die Klagen<br />
reagierte und 1927 <strong>in</strong> der Pichelswerderstraße,<br />
e<strong>in</strong>er w<strong>in</strong>zigen Seitenstraße<br />
der Wollankstraße, e<strong>in</strong>e neue Dependance<br />
eröffnete. Sie bestand immerh<strong>in</strong><br />
bis 1992 und wurde dann von der<br />
Deutschen Bundespost »aus Kostengründen«<br />
geschlossen.<br />
Das Pankower Hauptpostamt ist<br />
dagegen bis zum heutigen Tag <strong>in</strong><br />
Betrieb. Das unter Denkmalschutz<br />
stehende Gebäude wurde 1968 und<br />
dann noch e<strong>in</strong>mal 1993/94 umfangreich<br />
saniert. Die große Schalterhalle<br />
bekam ihr ursprüngliches Aussehen<br />
1999 zurück.
K<strong>in</strong>der & Jugend<br />
Alle<strong>in</strong> 2006 hat K<strong>in</strong>dergärten NordOst 6,9 Millionen EUR <strong>in</strong> die bauliche Sanierung ihrer Gebäude <strong>in</strong>vestiert.<br />
Das <strong>Vor</strong>haben der Berl<strong>in</strong>er Landesregierung,<br />
die K<strong>in</strong>derbetreuung <strong>in</strong> der<br />
deutschen Hauptstadt neu zu organisieren,<br />
hatte <strong>in</strong> den vergangenen<br />
Jahren zu Turbulenzen <strong>in</strong> diesem<br />
Bereich geführt. Stark divergierende<br />
Interessen <strong>in</strong> Bezug auf die Trägerschaft<br />
der Kitas prallten ebenso<br />
ungehemmt aufe<strong>in</strong>ander wie die<br />
unterschiedlichen Ansprüche von Senat<br />
und Bezirken an Obhut und<br />
Kontrolle. Die Palette an Ideen reichte<br />
von e<strong>in</strong>er ausschließlich freien Trägerschaft<br />
für alle E<strong>in</strong>richtungen bis h<strong>in</strong><br />
zur Gründung e<strong>in</strong>es e<strong>in</strong>zigen e<strong>in</strong>heitlichen<br />
Kita-Eigenbetriebs für alle städtischen<br />
K<strong>in</strong>dertagesstätten. Beschlossen<br />
wurde e<strong>in</strong> Kompromiss. Seit dem<br />
1. Januar 2006 gibt es neben fünf<br />
kommunalen Eigenbetrieben, die bezirksübergreifend<br />
organisiert wurden,<br />
zugleich auch e<strong>in</strong>e große Anzahl von<br />
K<strong>in</strong>dertagesstätten <strong>in</strong> freier Trägerschaft.<br />
Die städtischen K<strong>in</strong>dere<strong>in</strong>richtungen<br />
des Bezirks Pankow fusionierten<br />
mit denen der Bezirke Lichtenberg<br />
und Marzahn-Hellersdorf zum<br />
Eigenbetrieb »K<strong>in</strong>dergärten NordOst«.<br />
Von den 77 E<strong>in</strong>richtungen dieses<br />
Betriebs mit 8.756 K<strong>in</strong>dern liegen<br />
©Hartmut Seefeld<br />
Nur e<strong>in</strong> Mann für alle Fälle<br />
»K<strong>in</strong>dergärten NordOst« zieht e<strong>in</strong>e erste positive Bilanz Von Hartmut Seefeld<br />
alle<strong>in</strong> 39 <strong>in</strong> Pankow. Hier wiederum<br />
bef<strong>in</strong>den sich 16 E<strong>in</strong>richtungen <strong>in</strong><br />
<strong>Prenzlauer</strong> <strong>Berg</strong> (mit 1.747 Plätzen), 16<br />
<strong>in</strong> Alt-Pankow (mit 1.745 Plätzen) und<br />
7 <strong>in</strong> Weißensee (mit 864 Plätzen). Für<br />
die Betreuung beschäftigt das Unternehmen<br />
1.272 Erzieher<strong>in</strong>nen und<br />
e<strong>in</strong>en Erzieher. Der e<strong>in</strong>zige Mann <strong>in</strong><br />
der Mannschaft arbeitet <strong>in</strong> der<br />
Weißenseer Kita mit dem passenden<br />
Namen »EigenS<strong>in</strong>n« <strong>in</strong> der Falkenberger<br />
Straße. Mit e<strong>in</strong>iger Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit<br />
bleibt se<strong>in</strong> exotischer Status<br />
erhalten, denn Neue<strong>in</strong>stellungen s<strong>in</strong>d<br />
für den kommunalen Eigenbetrieb<br />
aufgrund der schwierigen Berl<strong>in</strong>er<br />
Haushaltslage tabu. Der Altersdurchschnitt<br />
der Erzieher<strong>in</strong>nen beträgt jetzt<br />
knapp 49 Jahre.<br />
Bunte Betreuungslandschaft<br />
Der überwiegende Anteil an der<br />
K<strong>in</strong>derbetreuung im <strong>Vor</strong>schulalter<br />
wird jedoch <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong> seit Anfang 2006<br />
<strong>in</strong> privater bzw. konfessioneller Trägerschaft<br />
organisiert. Alle<strong>in</strong> im Bezirk<br />
Pankow wurden 2005 und 2006 50<br />
kommunale K<strong>in</strong>dere<strong>in</strong>richtungen an<br />
freie Träger ausgegliedert. Diese<br />
bieten alle<strong>in</strong> <strong>in</strong> unserem Bezirk über<br />
<strong>Vor</strong> <strong>Ort</strong> 05. 2 0 0 7 14<br />
11.000 Plätze an. »Besonders <strong>in</strong><br />
<strong>Prenzlauer</strong> <strong>Berg</strong> gibt es auch aufgrund<br />
zahlreicher Eltern<strong>in</strong>itiativ-Kitas mit<br />
weit über e<strong>in</strong>hundert Anbietern e<strong>in</strong><br />
ganz breites Spektrum«, erklärt Jugendstadträt<strong>in</strong><br />
Christ<strong>in</strong>e Keil.<br />
Auf e<strong>in</strong>e »schwarze Null« für das<br />
Geschäftsjahr 2006 verweist die kaufmännische<br />
Geschäftsführer<strong>in</strong> von<br />
»K<strong>in</strong>dergärten NordOst«, Kar<strong>in</strong> Scheurich.<br />
»Entgegen aller Unkenrufe haben<br />
wir e<strong>in</strong> ausgeglichenes Jahresergebnis<br />
erzielt und streben das auch für<br />
2007 an«, erklärt die Ökonom<strong>in</strong>. Ihrer<br />
Me<strong>in</strong>ung nach ist die F<strong>in</strong>anzierung<br />
auskömmlich. Berl<strong>in</strong> stellt jährlich<br />
<strong>in</strong>sgesamt 750 Millionen EUR für die<br />
gesamte K<strong>in</strong>derbetreuung zur Verfügung.<br />
Jeder belegte Platz, egal ob <strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>er staatlichen oder privaten E<strong>in</strong>richtung,<br />
bekommt den gleichen<br />
Kostensatz. »Wir haben jetzt den<br />
freien Markt, denn Geld gibt es nur,<br />
wenn e<strong>in</strong> Platz tatsächlich auch belegt<br />
wird«, erläutert Scheurich. Ihr Unternehmen<br />
vermeldet e<strong>in</strong>e Auslastung<br />
von zurzeit 91,7 Prozent.<br />
Prüfungen für Betreuer<br />
Im Jahre 2009 wird es Qualitätskontrollen<br />
durch externe Prüfer geben.<br />
Dann wir die Bildungstauglichkeit der<br />
Erzieher getestet. »Fällt da jemand<br />
durch, hat er sehr schlechte Karten«<br />
me<strong>in</strong>t der pädagogische Geschäftsführer,<br />
Michael Witte. Der Druck auf<br />
die K<strong>in</strong>dertagesstätten, verstärkt auch<br />
als Bildungsorte wahrgenommen zu<br />
werden, bleibt hoch.<br />
Weitere Übertragungen an freie<br />
Träger schließt die <strong>Vor</strong>sitzende des<br />
Verwaltungsrats von »K<strong>in</strong>dergärten<br />
NordOst«, die Lichtenberger Bezirksbürgermeister<strong>in</strong><br />
Christa Emmrich, kategorisch<br />
aus. Sie begründet die<br />
Notwendigkeit von staatlichen K<strong>in</strong>derbetreuungse<strong>in</strong>richtungen<br />
auch für<br />
die Zukunft <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie mit der<br />
besonderen sozialen Verantwortung:<br />
»Zwar s<strong>in</strong>d die nach dem E<strong>in</strong>kommen<br />
gestaffelten Zahlungen der Eltern<br />
unabhängig vom Träger gleich, aber<br />
vielfach e<strong>in</strong>geforderte Zusatzbeiträge<br />
können e<strong>in</strong>e Ausgrenzung befördern,<br />
der wir mit dem Angebot der<br />
Eigenbetriebe entgegentreten wollen.<br />
Geld darf nicht zum Kriterium werden,<br />
ob e<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e K<strong>in</strong>dertagesstätte<br />
geht oder nicht«.
In der Warteschleife<br />
Weißensee<br />
<strong>Vor</strong>erst ke<strong>in</strong>e Privatisierung des Kulturhauses »Peter Edel« Von Albrecht Molle<br />
Das im Dezember 2006 vom Bezirksamt<br />
e<strong>in</strong>geleitete Interessenbekundungsverfahren<br />
zur Ermittlung e<strong>in</strong>es<br />
privaten Betreibers für das Kulturhaus<br />
»Peter Edel« an der Berl<strong>in</strong>er Allee, an<br />
dem sich lediglich zwei Bewerber<br />
beteiligten, ist ohne positives Ergebnis<br />
abgeschlossen worden. Nachdem<br />
sich Anfang Februar mit der privaten<br />
Berl<strong>in</strong>er Schule für Schauspiel, die den<br />
Gebäudekomplex übernehmen und<br />
neben Schauspielausbildung auch<br />
bisherige Veranstaltungsformen weiterentwickeln<br />
wollte, e<strong>in</strong>er der beiden<br />
Aspiranten wegen se<strong>in</strong>er <strong>Vor</strong>behalte<br />
gegen die öffentlich geführte Diskussion<br />
um die Zukunft des Kulturhauses<br />
aus dem Verfahren zurückgezogen<br />
hatte, ist jetzt dem zweiten Kandidaten,<br />
dem Fördervere<strong>in</strong> Kulturhaus<br />
Weißensee, der das Angebot <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er<br />
bisherigen Vielfalt erhalten wollte,<br />
vom Bezirk e<strong>in</strong>e Absage erteilt<br />
worden. Dessen betriebswirtschaftliches<br />
Konzept war sowohl im Kulturausschuss<br />
der BVV als auch im<br />
Bezirksamt für nicht tragfähig befunden<br />
worden. Auch den veranschlagten<br />
Zeitraum von zwölf Jahren für die<br />
Beseitigung von Bauschäden, für<br />
deren F<strong>in</strong>anzierung der Vere<strong>in</strong> hätte<br />
aufkommen müssen, erschien dem<br />
Bezirk offenbar als zu lang.<br />
Damit ist die Zukunft e<strong>in</strong>er der<br />
beliebtesten Kulturstätten des Bezirks<br />
zunächst weiter unklar. Die Suche<br />
nach e<strong>in</strong>er Lösung, die den Erhalt des<br />
Standorts für e<strong>in</strong>e kulturell orientierte<br />
Nutzung ermöglicht, werde jedoch<br />
fortgesetzt, versichert Kulturstadtrat<br />
Michail Nelken. Bleibt sie erfolglos,<br />
wird das Bezirksamt darüber nachdenken<br />
müssen, das 3.400 m² große<br />
Grundstück, auf dem sich auch e<strong>in</strong>e<br />
Gaststätte bef<strong>in</strong>det, zwecks Veräußerung<br />
an den Liegenschaftsfonds des<br />
Landes Berl<strong>in</strong> abzugeben.<br />
Der Beschluss, den kommunalen<br />
Betrieb des Kulturhauses wegen Geldund<br />
Personalmangel e<strong>in</strong>zustellen, war<br />
vom Bezirksamt und der BVV bereits<br />
vor Jahresfrist gefasst worden. Als<br />
künftiger Betreiber war schon damals<br />
die 1992 gegründete Berl<strong>in</strong>er Schule<br />
für Schauspiel im Gespräch, ehe sich<br />
der 1999 von Weißenseer Bürgern<br />
gebildete Fördervere<strong>in</strong> sowie zwei<br />
weitere Bewerber meldeten, was den<br />
Bezirk zur E<strong>in</strong>leitung des Interessenbekundungsverfahrens<br />
veranlasste.<br />
©Albrecht Molle<br />
Wegen der vom Bezirk beschlossenen Mittelkürzungen drohen schon jetzt im »Peter Edel« Veranstaltungen auszufallen.<br />
<strong>Vor</strong> <strong>Ort</strong> 05. 2 0 0 7 15<br />
Eile mit Weile<br />
Neugestaltung des Antonplatzes-<br />
Süd beg<strong>in</strong>nt später Von A. Molle<br />
Auf dem südlichen Teil des im<br />
Zentrum des Sanierungsgebiets<br />
Komponistenviertel gelegenen Antonplatzes<br />
sollte <strong>in</strong> <strong>Vor</strong>bereitung<br />
se<strong>in</strong>er geplanten Neugestaltung als<br />
grüner Kontrapunkt zur komplett<br />
versiegelten nördlichen Platzhälfte<br />
<strong>in</strong> diesen Wochen e<strong>in</strong>e Tiefenenttrümmerung<br />
stattf<strong>in</strong>den. Denn das<br />
rund 3.700 m² große Areal war<br />
ursprünglich mit Gebäuden aus der<br />
Gründerzeit bebaut, die im 2.<br />
Weltkrieg zerbombt wurden und<br />
deren Überreste zum Teil noch unter<br />
der <strong>in</strong> den fünfziger Jahren versiegelten<br />
Platzdecke liegen. Doch<br />
nachdem auf dem Gelände Ende<br />
Februar schon e<strong>in</strong>mal 35 Bäume<br />
gefällt worden waren, was Bezirksbürgermeister<br />
und Umweltstadtrat<br />
Matthias Köhne <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Pressemitteilung<br />
als »Auftakt zur Neugestaltung«<br />
bezeichnete, hat es sich das<br />
für die öffentlichen Freiflächen im<br />
Bezirk zuständige Amt für Umwelt<br />
und Natur <strong>in</strong>zwischen anders überlegt.<br />
Wie <strong>Vor</strong> <strong>Ort</strong> jetzt erfuhr, ist die<br />
Tiefenenttrümmerung -für viele<br />
überraschend- auf den Juli verschoben<br />
worden. Deshalb ist mit dem<br />
Beg<strong>in</strong>n der Neugestaltung, für die<br />
die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung<br />
rund 400.000 EUR zur<br />
Verfügung stellt, nun wohl erst für<br />
den Spätsommer zu rechnen. Ob das<br />
als wichtiges Sanierungsziel geltende<br />
<strong>Vor</strong>haben, wie ursprünglich geplant,<br />
im Frühjahr 2008 abgeschlossen<br />
werden kann, bleibt somit<br />
abzuwarten. Zur Begründung des<br />
Aufschubs heißt es, dass man unter<br />
dem Platz nun doch ke<strong>in</strong>e Altlasten<br />
vermutet. Man wolle deshalb e<strong>in</strong>en<br />
nahtlosen Übergang von der Tiefenenttrümmerung<br />
zum für den Sommer<br />
geplanten Beg<strong>in</strong>n der eigentlichen<br />
Bauarbeiten gewährleisten, um<br />
e<strong>in</strong>e mehrwöchige Sperrung des<br />
Platzes und der über ihn führenden<br />
Wegeverb<strong>in</strong>dung zwischen Berl<strong>in</strong>er<br />
Allee und Bizetstraße zu vermeiden.
Projekte<br />
Bagger auf dem Marthashof<br />
Investor plant Wohnanlage <strong>in</strong> der Schwedter Straße 37/40 Von Albrecht Molle<br />
Mit dem Barackenidyll, das fast vier<br />
Jahrzehnte lang auf dem als »Marthashof«<br />
bekannten Grundstück<br />
Schwedter Straße 37-40 zu besichtigen<br />
war und das dem Quartier<br />
zwischen Kastanienallee und Mauerpark<br />
nicht gerade zur Zierde gereichte,<br />
ist es vorbei. Bagger haben die<br />
Lagerschuppen, <strong>in</strong> denen bis 1990 das<br />
»Zentrale Warenkontor Obst, Gemüse<br />
und Speisekartoffeln« untergebracht<br />
war und die danach leer standen, jetzt<br />
dem Erdboden gleichgemacht. Die<br />
Abrissaktion gilt als Auftakt für die<br />
Realisierung e<strong>in</strong>es umfangreichen<br />
<strong>Vor</strong>habens zum Bau von Eigentumswohnungen,<br />
das die im Bezirk Mitte<br />
ansässige STOFANEL Investment<br />
<strong>GmbH</strong> auf dem 12.390 m² großen<br />
Gelände plant. Das Unternehmen<br />
hatte dieses letzte große Baugrundstück<br />
im Sanierungsgebiet Teutoburger<br />
Platz im Juli 2006 für 4,2 Millionen<br />
EUR von der Bundesanstalt für<br />
Immobilienaufgaben erworben. Mitte<br />
des 19. Jahrhunderts war hier e<strong>in</strong>e<br />
Mägdeherberge e<strong>in</strong>gerichtet worden,<br />
und seit 1864 heißt das Areal, das sich<br />
über e<strong>in</strong>e Distanz von ca. 150 Metern<br />
zwischen Schwedter und Oderberger<br />
Straße erstreckt, »Marthashof«.<br />
Um das STOFANEL-Projekt gemäß<br />
ihrem planerischen Leitbild »Die<br />
Innenstadt als Wohnort« städtebaulich<br />
zu qualifizieren, hatte sich die<br />
Senatsverwaltung für Stadtentwicklung<br />
mit dem neuen Eigentümer im<br />
Herbst 2006 auf die Durchführung<br />
e<strong>in</strong>es Gutachterverfahrens gee<strong>in</strong>igt, <strong>in</strong><br />
das sechs Architektenbüros sowie das<br />
Bezirksamt Pankow und die Betroffenenvertretung<br />
Teutoburger Platz e<strong>in</strong>gebunden<br />
wurden. Ende März konnte<br />
es mit konkreten Empfehlungen<br />
abgeschlossen werden. Man hat sich<br />
vor allem auf e<strong>in</strong> städtebauliches<br />
Konzept verständigt, das auf e<strong>in</strong>em<br />
Entwurf des Büros Grüntuch Ernst<br />
Architekten beruht. Es sieht e<strong>in</strong>e Uförmige<br />
Bebauung mit Wohnhäusern<br />
unterschiedlichen Typs vor, die das<br />
Areal auf drei Seiten e<strong>in</strong>fasst und<br />
e<strong>in</strong>en zur Schwedter Straße h<strong>in</strong><br />
offenen grünen Hofbereich mit Spielfläche<br />
bildet. Darunter soll e<strong>in</strong>e<br />
Tiefgarage mit157 Stellplätzen entstehen.<br />
Während an der Schwedter<br />
Straße zwei sechsgeschossige Apartmenthäuser<br />
geplant s<strong>in</strong>d, sollen an<br />
den Längsseiten vier- bis fünfgeschossige<br />
und im rückwärtigen, an die<br />
Grundstücke <strong>in</strong> der Oderberger Stra-<br />
©Albrecht Molle<br />
Die Baracken des Ostberl<strong>in</strong>er »Zentralen Warenkontors Obst, Gemüse, Speisekartoffeln« werden bereits abgerissen.<br />
<strong>Vor</strong> <strong>Ort</strong> 05. 2 0 0 7 16<br />
ße grenzenden Bereich drei- bis<br />
viergeschossige Häuser mit Etagen-,<br />
Loft-, Maisonette- sowie Penthousewohnungen<br />
errichtet werden. 53<br />
Prozent der Wohnungen s<strong>in</strong>d als 110<br />
bis 160 m² große 4-5-Zimmerwohnungen<br />
und je 20 Prozent als 80 bis<br />
110 m² Dreizimmerwohnungen bzw.<br />
150 bis 250 m² große 6-7-Zimmerwohnungen<br />
konzipiert. Jeder Wohnung<br />
wird entweder e<strong>in</strong> Privatgarten,<br />
e<strong>in</strong>e Loggia oder e<strong>in</strong> Dachgarten<br />
zugeordnet.<br />
Aufgeschlossener Investor<br />
Wie Ludwig Stoffel, Chef der STOFA-<br />
NEL Investment <strong>GmbH</strong>, <strong>in</strong> der abschließenden<br />
Sitzung des Gutachtergremiums<br />
erklärte, werden die im<br />
Verfahren vorgetragenen Anregungen<br />
jetzt <strong>in</strong>tensiv geprüft, um im<br />
weiteren Planungsprozess »und unter<br />
Beachtung der Ergebnisse des Verfahrens<br />
die objektiv beste Lösung zu<br />
erreichen«. Für die Erschließung des<br />
Geländes und den Bau der Tiefgarage<br />
geht der Investor <strong>in</strong> <strong>Vor</strong>leistung.<br />
Gleichzeitig werde im Rahmen des<br />
Vermarktungskonzepts e<strong>in</strong>e Realteilung<br />
des Grundstücks <strong>in</strong> E<strong>in</strong>zelparzellen<br />
erfolgen. Es sei auch beabsichtigt,<br />
dem Wunsch des Bezirks entsprechend<br />
Baugruppen für das Projekt<br />
zuzulassen und den grünen Hof<br />
öffentlich zugänglich zu machen.<br />
Um auf die <strong>in</strong>dividuellen Wünsche<br />
von Kauf<strong>in</strong>teressenten reagieren<br />
zu können, erwartet Stoffel von<br />
se<strong>in</strong>en Architekten nun detaillierte<br />
Entwürfe zur Realisierung vielfältiger<br />
Wohnformen. Sie müssen sich <strong>in</strong> das<br />
historisch gewachsene Stadtbild des<br />
Gebiets Teutoburger Platz e<strong>in</strong>fügen,<br />
zu dessen Schutz das Bezirksamt<br />
Pankow soeben e<strong>in</strong>e Erhaltungsverordnung<br />
erlassen hat. Als <strong>Vor</strong>aussetzung<br />
für die sanierungsrechtliche<br />
Genehmigung des STOFANEL-Projekts<br />
hat das Bezirksamt jetzt auch die<br />
bislang für das Grundstück geltenden<br />
Sanierungsziele »Neubau Gewerbe<br />
und Wohnen« sowie »Öffentliches<br />
Grün mit Spielplatz« aufgehoben.<br />
Neues und e<strong>in</strong>ziges Sanierungziel ist<br />
jetzt »Neubau Wohnen«. »E<strong>in</strong> Baubeg<strong>in</strong>n<br />
noch <strong>in</strong> diesem Jahr ist aber eher<br />
unwahrsche<strong>in</strong>lich«, me<strong>in</strong>te die zuständige<br />
Projektleiter<strong>in</strong> Katja Rübberdt<br />
gegenüber vor <strong>Ort</strong>.
Ratgeber<br />
Sozialpläne für Grüne Stadt<br />
Von Sylvia Hoehne-Killewald, Geschäftsführer<strong>in</strong> <strong>Mieterberatung</strong> <strong>Prenzlauer</strong> <strong>Berg</strong><br />
Er<strong>in</strong>nern Sie sich? <strong>Vor</strong> zwei Jahren<br />
kündigte die private, von der US-<br />
F<strong>in</strong>anzgruppe Cerberus aufgekaufte<br />
Wohnungsbaugesellschaft GSW Mietern<br />
im Quartier »Grüne Stadt«<br />
zwischen Greifswalder und Kniprodestraße<br />
umfangreiche Modernisierungsmaßnahmen<br />
an und stieß damit<br />
bei den Bewohnern auf erheblichen<br />
Widerstand. Die hatten weniger e<strong>in</strong><br />
Problem mit der Sanierung an sich als<br />
mit der exorbitanten Mieterhöhung,<br />
die nach Modernisierung fällig werden<br />
sollte.<br />
Zu ihrer weiteren Verunsicherung<br />
führten die Privatisierung der<br />
Wohnungen und der Wegzug zahlreicher<br />
Mieter im <strong>Vor</strong>feld des Baubeg<strong>in</strong>ns.<br />
Also organisierten sie Versammlungen,<br />
gründeten e<strong>in</strong>e Mieter<strong>in</strong>itiative<br />
und baten Bezirksverordnete<br />
um Unterstützung.<br />
Bezirk reagierte<br />
Die Bezirksverordnetenversammlung<br />
nahm sich der Sache denn auch<br />
prompt an, prüfte Möglichkeiten zum<br />
Schutz der Mieter und beauftragte<br />
das Bezirksamt im Februar 2006 mit<br />
der Aufstellung e<strong>in</strong>er Umstrukturierungssatzung<br />
nach §172 Abs. 1 Satz 1<br />
Nr. 3 Baugesetzbuch für das Gebiet<br />
der Grünen Stadt. Das Bezirksamt<br />
fasste den Aufstellungsbeschluss am<br />
7. März 2006, so dass mit dessen<br />
Inkrafttreten die Entscheidung über<br />
bereits gestellte Bauanträge für maximal<br />
zwölf Monate ausgesetzt und die<br />
Maßnahmen vorläufig zurückgestellt<br />
werden konnten.<br />
Mit der Umstrukturierungssatzung<br />
hat der Bezirk e<strong>in</strong> probates<br />
Instrument zur Hand, um sanierungsbetroffene<br />
Mieter auch außerhalb<br />
e<strong>in</strong>es Sanierungs- oder Milieuschutzgebiets<br />
adäquat vor unbilligen sozialen<br />
Härten schützen zu können.<br />
Gemäß § 172 Abs.5 BauGB bietet es<br />
nämlich die Möglichkeit, bei umfangreichen<br />
Erneuerungsvorhaben den<br />
sozialen Belangen der Betroffenen<br />
durch die Aufstellung e<strong>in</strong>es Sozial-<br />
plans nach § 180 BauGB <strong>in</strong> besonderer<br />
Weise Rechnung zu tragen.<br />
Auf dieser Grundlage führten<br />
Verhandlungen zwischen dem Bezirksamt<br />
und der GSW unter E<strong>in</strong>beziehung<br />
der vom Bezirk beauftragten<br />
<strong>Mieterberatung</strong> <strong>Prenzlauer</strong> <strong>Berg</strong> im<br />
September 2006 schließlich zur Unterzeichnung<br />
e<strong>in</strong>es öffentlich-rechtlichen<br />
Vertrags. Dar<strong>in</strong> wurde vere<strong>in</strong>bart,<br />
dass für die von den geplanten<br />
Baumaßnahmen betroffenen Mieterhaushalte<br />
e<strong>in</strong>zelfallbezogene Sozialpläne<br />
aufgestellt werden, die die<br />
Grundlage für den Abschluss <strong>in</strong>dividuellerModernisierungsvere<strong>in</strong>barungen<br />
bilden. Zur Abwendung von<br />
Härten wurden Kriterien entwickelt,<br />
auf deren Basis folgende Festlegungen<br />
zu den Mieten nach Modernisierung<br />
getroffen wurden:<br />
1. Für Haushalte, die Arbeitslosengeld<br />
oder Sozialhilfe nach SGB II<br />
und SGB XII empfangen, wird die<br />
Miete nach Modernisierung die Werte<br />
der jeweiligen Wohnkostenrichtl<strong>in</strong>ie<br />
nicht überschreiten. Angesichts der<br />
nach §§ 558 und 560 BGB möglichen<br />
Mieterhöhungen, die zur Überschreitung<br />
der jeweils geltenden Wohnkostenrichtl<strong>in</strong>ie<br />
führen würden, wird die<br />
Miete für die Dauer von zwei Jahren<br />
diese Richtl<strong>in</strong>ien nicht überschreiten.<br />
2. Bei allen anderen wohngeldberechtigten,<br />
ger<strong>in</strong>g verdienenden<br />
Haushalten wird die Bruttowarmmiete<br />
nach Modernisierung auf höchstens<br />
30 Prozent des Nettohaushaltse<strong>in</strong>kommens<br />
begrenzt. Bei weiteren<br />
Mieterhöhungen <strong>in</strong>nerhalb der nächsten<br />
zwei Jahre nach Modernisierung<br />
gilt der Mietspiegelmittelwert ohne<br />
Berücksichtigung von Sondermerkmalen.<br />
<strong>Mieterberatung</strong> vor <strong>Ort</strong><br />
Nach ihrer Beauftragung durch das<br />
Bezirksamt konnte die <strong>Mieterberatung</strong><br />
<strong>Prenzlauer</strong> <strong>Berg</strong> im Oktober<br />
2006 mit der Arbeit <strong>in</strong> der Grünen<br />
Stadt beg<strong>in</strong>nen. Hierzu gehörten<br />
zunächst die Durchführung mehrerer<br />
<strong>Vor</strong> <strong>Ort</strong> 05. 2 0 0 7 17<br />
Mieterversammlungen und die E<strong>in</strong>richtung<br />
e<strong>in</strong>es <strong>Vor</strong>-<strong>Ort</strong>- Büros <strong>in</strong> der<br />
Werner-Kube-Straße 19, das von der<br />
GSW kostenlos zur Verfügung gestellt<br />
wurde und seitdem als Anlaufstelle für<br />
die Mieter dient.<br />
Ende Januar 2007 waren die<br />
erste Runde der Mietergespräche<br />
abgeschlossen und die sozialen Härten<br />
erfasst, so dass die Detailarbeit<br />
beg<strong>in</strong>nen konnte. Hierzu gehörte die<br />
endgültige Abstimmung der von den<br />
Mietern gewünschten Modernisierungsmaßnahmen,<br />
die Klärung der<br />
Frage, ob während der Sanierung e<strong>in</strong>e<br />
Umsetzwohnung benötigt wird, die<br />
Koord<strong>in</strong>ation der Um- und Rückzüge<br />
und der Abschluss der Modernisierungsvere<strong>in</strong>barungen.<br />
Letztere liegen<br />
<strong>in</strong>zwischen für fast 70 Prozent der<br />
Mieter vor. Für die restlichen ca. 30<br />
Prozent zeichnet sich e<strong>in</strong>e Klärung bis<br />
spätestens Mitte Juni ab.<br />
Bewährtes Verfahren<br />
Von den <strong>in</strong>sgesamt 120 betroffenen<br />
Haushalten werden nach derzeitigem<br />
Stand nach der Sanierung 91 <strong>in</strong> der<br />
Grünen Stadt verbleiben, 14 s<strong>in</strong>d<br />
<strong>in</strong>nerhalb von <strong>Prenzlauer</strong> <strong>Berg</strong> <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e<br />
andere Wohnung umgezogen, zwei <strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>en anderen Bezirk, und drei s<strong>in</strong>d<br />
aus Berl<strong>in</strong> weggezogen. Klärungsbedarf<br />
besteht nun nur noch für zehn<br />
Haushalte. E<strong>in</strong>e wesentliche <strong>Vor</strong>aussetzung<br />
für das Zustandekommen<br />
dieses erfreulichen Resultats ist neben<br />
der Quartiersverbundenheit vieler<br />
Bewohner ganz sicher auch die<br />
vertraglich geregelte Deckelung der<br />
Mieten nach Modernisierung. Seit<br />
Baubeg<strong>in</strong>n gibt es auch e<strong>in</strong> Baubüro<br />
der Eigentümer<strong>in</strong>, wo jeden Dienstag<br />
Besprechungen zum Bauablauf unter<br />
Teilnahme der <strong>Mieterberatung</strong> stattf<strong>in</strong>den.<br />
So ist gewährleistet, dass auch<br />
während der Sanierung alle von den<br />
Mietern vorgetragenen Probleme<br />
schnell geklärt werden können.<br />
Wie es mit den anderen noch<br />
unsanierten Wohnblöcken und der<br />
Mieterbetreuung <strong>in</strong> der Grünen Stadt<br />
weitergeht, bleibt abzuwarten. Aber<br />
sicherlich ist das bislang angewandte<br />
Verfahren e<strong>in</strong> gelungenes Beispiel<br />
sozialverträglicher Sanierung, das sich<br />
<strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie die Mieter selbst mit<br />
Unterstützung des Bezirks erkämpft<br />
haben.
Verkaufte<br />
Wohnungen<br />
Die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben<br />
(BIMA) hat<br />
jetzt 568 bundeseigene<br />
Wohnungen <strong>in</strong> der Arnold-<br />
Zweig-Straße, der Max-L<strong>in</strong>gner-Straße,<br />
der Trelleborger<br />
Straße, der V<strong>in</strong>etastraße und<br />
am Eschengraben <strong>in</strong> Pankow-Süd<br />
an das Essener ImmobilienunternehmenGagfah,<br />
e<strong>in</strong>e Tochtergesellschaft<br />
der Fortress Investment<br />
Group, für 30,5 Millionen EUR<br />
verkauft. Die notariell bereits<br />
Ende 2006 beurkundete Veräußerung<br />
fand am 21. März<br />
auch die Zustimmung der<br />
Abgeordneten von CDU, SPD<br />
und FDP im Haushaltsausschuss<br />
des Bundestags. Die<br />
Verkaufsbed<strong>in</strong>gungen ersche<strong>in</strong>en<br />
besonders für die<br />
Mieter problematisch, denn<br />
es wurden weder Luxusmodernisierungen<br />
noch Kündigungen<br />
wegen Eigenbedarf<br />
auf Dauer ausgeschlossen,<br />
wie es <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong> bei der Privatisierung<br />
städtischer Wohnungsbestände<br />
sonst Standard<br />
ist. Auch e<strong>in</strong> <strong>Vor</strong>kaufsrecht<br />
wurde den betroffenen<br />
Mietern im Rahmen der Ver-<br />
kaufsankündigung Anfang<br />
2006 nur <strong>in</strong> dem Fall e<strong>in</strong>geräumt,<br />
dass der neue Eigentümer<br />
den erworbenen Wohnungsbestand<br />
<strong>in</strong> E<strong>in</strong>zeleigentum<br />
aufteilt und dann<br />
wiederum veräußern will.<br />
Der wohnungspolitische<br />
Sprecher der Grünen im<br />
Berl<strong>in</strong>er Abgeordnetenhaus,<br />
Andreas Otto, kritisiert den<br />
Bund, dass nichts dafür getan<br />
wurde, aus den Mieter<strong>in</strong>nen<br />
und Mietern Eigentümer<br />
werden zu lassen. »Der Bestand<br />
wäre für die Gründung<br />
Diese Häuser an der Trelleborger Straße haben nun e<strong>in</strong>e »Heuschrecke« als Eigentümer.<br />
Klipp & Klar<br />
©Hartmut Seefeld<br />
e<strong>in</strong>er Genossenschaft gut<br />
geeignet«, erklärte der Abgeordnete<br />
mit e<strong>in</strong>em Direktmandat<br />
aus <strong>Prenzlauer</strong> <strong>Berg</strong>.<br />
Geplante<br />
Spielplätze<br />
Im Sanierungsgebiet Bötzowstraße<br />
im südöstlichen<br />
Teil von <strong>Prenzlauer</strong> <strong>Berg</strong> werden<br />
<strong>in</strong> den nächsten beiden<br />
Jahren <strong>in</strong> Übere<strong>in</strong>stimmung<br />
mit den für das Quartier geltenden<br />
Sanierungszielen<br />
zwei weitere öffentliche<br />
Spielplätze entstehen. Die<br />
dafür nötigen Mittel s<strong>in</strong>d von<br />
der Senatsverwaltung für<br />
Stadtentwicklung <strong>in</strong> das Förderprogrammjahr<br />
2007 aufgenommen<br />
worden. Auf den<br />
Grundstücken Esmarchstraße<br />
14/Pasteurstraße 14 ist<br />
e<strong>in</strong>e ca. 650 m² große Spielfläche<br />
für sechs- bis zwölfjährige<br />
K<strong>in</strong>der vorgesehen,<br />
die auch Schüler<strong>in</strong>nen und<br />
Schülern der benachbarten<br />
Schulen offen stehen und<br />
mit deren Gestaltung im<br />
Frühjahr 2008 begonnen<br />
werden soll. Dagegen wird<br />
auf dem 580 m² großen<br />
Grundstück Käthe-Niederkirchner-Straße27/Bötzowstraße<br />
e<strong>in</strong> Kle<strong>in</strong>k<strong>in</strong>derspielplatz<br />
angelegt. Nach erfolgter<br />
Altlastenuntersuchung<br />
sollen beide Flächen im<br />
Herbst dieses Jahres beräumt<br />
werden.<br />
Ausgezeichnete<br />
Betriebe<br />
Erstmalig seit Vergabe des<br />
Titels »Familienfreundlicher<br />
Betrieb Pankow« hat sich die<br />
Jury nach der Auswertung<br />
der Wettbewerbsunterlagen<br />
und der Besuche bei den Unternehmen<br />
für zwei Preisträger<br />
entschieden. Die Gew<strong>in</strong>ner<br />
des Wettbewerbs <strong>in</strong> diesem<br />
Jahr s<strong>in</strong>d das Büro für<br />
Gebäudetechnik Eggen und<br />
die PRENZL KOMM g<strong>GmbH</strong>.<br />
Bei der feierlichen Verleihung<br />
am 26. April erhielten<br />
die Mitarbeiter/<strong>in</strong>nen der<br />
beiden Unternehmen die Urkunde<br />
aus der Hand des Bezirksstadtrats<br />
für Wirtschaft,<br />
Kultur und Stadtentwicklung,<br />
Dr. Michail Nelken. Das Preisgeld<br />
<strong>in</strong> Höhe von 1.000 EUR,<br />
gestiftet von der »Maria<br />
Heimsuchung Caritas-Kl<strong>in</strong>ik«<br />
<strong>in</strong> Pankow, wurde <strong>in</strong> diesem<br />
Jahr durch den Verband der<br />
Mittel- und Großbetriebe des<br />
E<strong>in</strong>zelhandels Berl<strong>in</strong>-Brandenburg<br />
um 500 EUR aufgestockt.<br />
Heidel<strong>in</strong>de Elstner,<br />
Verwaltungsdirektor<strong>in</strong> der<br />
Caritas-Kl<strong>in</strong>ik, begründete <strong>in</strong><br />
<strong>Vor</strong> <strong>Ort</strong> 05. 2 0 0 7 18<br />
ihrer Laudatio die Entscheidung<br />
für zwei Sieger damit,<br />
dass »<strong>in</strong> beiden Betrieben<br />
die Leiter<strong>in</strong>nen sehr bewusst<br />
und gezielt die familiären Belange<br />
der Mitarbeiter<strong>in</strong>nen<br />
und Mitarbeiter <strong>in</strong> ihren organisatorischen<br />
Strukturen<br />
berücksichtigen. Flexible Arbeitszeiten<br />
werden nicht nur<br />
aus betriebsbed<strong>in</strong>gten, sondern<br />
auch aus familiären<br />
Gründen gewährt«. Der<br />
Wettbewerb geht auf e<strong>in</strong>e<br />
Initiative des Pankower Frauenbeirats<br />
zurück und wird<br />
seit 2004 jährlich ausgelobt.<br />
Verbranntes<br />
Restaurant<br />
E<strong>in</strong> vorsetzlich gelegter<br />
Brand hat <strong>in</strong> der Nacht vom<br />
7. zum 8. April das Café Rosenste<strong>in</strong><br />
im Pankower Bürgerpark<br />
schwer <strong>in</strong> Mitleidenschaft<br />
gezogen. Knapp fünf<br />
Monate vor den Feierlichkeiten<br />
zum 100jährigen Bestehen<br />
der beliebten Grünanlage<br />
am 25. und 26. August<br />
wurden die zwei Pavillions,<br />
der Ausschank und der<br />
Dachstuhl des Wirtschaftsgebäudes<br />
nahezu völlig zerstört.<br />
Menschen waren nicht<br />
<strong>in</strong> Gefahr. Der Betreiber des<br />
beliebten Ausflugsrestaurants,<br />
Heiko Klöß, dem auch<br />
die Sauna <strong>in</strong> der Rykestraße<br />
<strong>in</strong> <strong>Prenzlauer</strong> <strong>Berg</strong> gehört,<br />
hat zunächst e<strong>in</strong>en Bierwagen<br />
als Ersatzausschank aufgestellt.<br />
Die H<strong>in</strong>tergründe für<br />
den Brandanschlag liegen im<br />
Dunkeln. Das abgeschiedene<br />
Café war <strong>in</strong> der Vergangenheit<br />
immer wieder Ziel von<br />
Vandalismus, doch nie zuvor<br />
wurde dort so schwerer<br />
Schaden angerichtet.<br />
Das Gelände des zwölf<br />
Hektar großen Bürgerparks<br />
war Anfang des 20 Jahrhunderts<br />
von der Geme<strong>in</strong>de Pankow<br />
erworben und 1907 für<br />
die Öffentlichkeit freigegeben<br />
worden.
<strong>Mieterberatung</strong><br />
<strong>Prenzlauer</strong> <strong>Berg</strong><br />
Lettestraße 5<br />
Dienstag 14 bis 19 Uhr<br />
Beratung mit Anwalt/Anwält<strong>in</strong><br />
17 bis 19 Uhr<br />
Donnerstag 10 bis 12 Uhr, 14 bis 19 Uhr<br />
Beratung mit Anwalt/Anwält<strong>in</strong><br />
16.30 bis 18.30 Uhr<br />
Gebiet Humannplatz:<br />
Donnerstag 10 bis 12 Uhr<br />
Gebiet Grellstraße/Ostseestraße:<br />
Mittwoch 14 bis 16 Uhr<br />
mit Anwalt/Anwält<strong>in</strong><br />
✆ 4433810<br />
Christburger Straße 44<br />
Montag 10 bis 13 Uhr<br />
Dienstag 14 bis 19 Uhr<br />
Beratung mit Anwalt/Anwält<strong>in</strong><br />
16 bis 18 Uhr<br />
Donnerstag 10 bis 13 Uhr, 14 bis 19 Uhr<br />
Beratung mit Anwalt/Anwält<strong>in</strong><br />
16 bis 18 Uhr<br />
✆ 4433810<br />
Templ<strong>in</strong>er Straße 17<br />
Beratung mit Anwalt/Anwält<strong>in</strong><br />
Montag 15 bis 16.30 Uhr<br />
Käthe-Niederkirchner-Straße 12<br />
Beratung mit Anwalt/Anwält<strong>in</strong><br />
Montag 17 bis 19 Uhr<br />
©Hartmut Seefeld<br />
Gleimstraße 49/E<strong>in</strong>g. Kopenhagener Straße<br />
Beratung mit Anwalt/Anwält<strong>in</strong><br />
Mittwoch 16.30 bis 19 Uhr<br />
<strong>Mieterberatung</strong><br />
Weißensee – SPAS<br />
Gürtelstraße 12<br />
Montag 15 bis 18 Uhr<br />
Dienstag 10 bis 13 Uhr, 17 bis 20 Uhr<br />
Mittwoch 10 bis 13 Uhr, 15 bis 18 Uhr<br />
✆ 91 20 58 13<br />
Beratung mit Anwalt/Anwält<strong>in</strong><br />
Dienstag 17 bis 20 Uhr<br />
<strong>Mieterberatung</strong><br />
Pankow – FSW<br />
Florastraße 72<br />
Dienstag 10 bis 12 Uhr, 13 bis 18 Uhr<br />
ab 16 Uhr mit Rechtsanwalt<br />
Mittwoch 9 bis 13 Uhr<br />
Donnerstag 10 bis 12 Uhr, 14 bis 19 Uhr<br />
✆ 4855308<br />
S.T.E.R.N.<br />
Sanierungsbeauftragter für die<br />
Sanierungsgebiete <strong>in</strong> <strong>Prenzlauer</strong> <strong>Berg</strong><br />
Schwedter Straße 263, ✆ 44 36 36 30<br />
Service<br />
Planungsgruppe<br />
WERKSTADT<br />
Sanierungsbeauftragter für Weißensee<br />
13086 Berl<strong>in</strong>, Gürtelstraße 13<br />
Donnerstag 9 bis 18 Uhr, ✆ 29 47 747<br />
Büro für<br />
Stadterneuerung<br />
Sanierungsbeauftragter für Pankow<br />
10777 Berl<strong>in</strong>, Motzstraße 60<br />
✆ 85 75 77 10<br />
Sanierungsverwaltungsstelle<br />
10407 Berl<strong>in</strong>, Storkower Straße 139c,<br />
✆ 90 295 35 68 (<strong>Prenzlauer</strong> <strong>Berg</strong>)<br />
✆ 90 295 35 81 (Pankow)<br />
✆ 90 295 35 59 (Weißensee)<br />
Betroffenenvertretungen<br />
Helmholtzplatz<br />
Kiezladen, Dunckerstraße 14<br />
<strong>Mieterberatung</strong> Dienstag 18 Uhr,<br />
<strong>Vor</strong> <strong>Ort</strong> 05. 2 0 0 7 19<br />
ab 19 Uhr BV-Treffen;<br />
e-mail: bv-helmi@web.de<br />
Kollwitzplatz<br />
Spielhaus ASP, Kollwitzstraße 35<br />
2. und 4. Mittwoch 20 Uhr BV-Treffen<br />
Teutoburger Platz<br />
Templ<strong>in</strong>er Straße 17<br />
1. Mittwoch 20 Uhr BV-Treffen<br />
W<strong>in</strong>sstraße<br />
W<strong>in</strong>sstraße 60; ✆ 44 01 06 35<br />
2. und 4. Dienstag 20 Uhr BV-Treffen<br />
Beratung mit Anwält<strong>in</strong>:<br />
2. und 4. Freitag 16 bis 18 Uhr<br />
Bötzowstraße<br />
Käthe-Niederkirchner-Straße 12<br />
✆ 4 251100<br />
1. und 3. Montag 19.30 Uhr BV-Treffen;<br />
Mietrechtsberatung mit Anwalt:<br />
jeden 1. und 3. Dienstag 18 bis 19 Uhr<br />
Komponistenviertel (Weißensee)<br />
Mahlerstraße 12/14<br />
3. Donnerstag 19 Uhr BV-Treffen<br />
✆ 92 30 282; www.komponistenviertel.de<br />
Wollankstraße (Pankow)<br />
Florastraße 74, ✆ 43 72 47 25<br />
letzter Donnerstag ab 19 Uhr BV-Treffen<br />
Impressum<br />
<strong>Vor</strong> <strong>Ort</strong> wird herausgegeben von der <strong>Mieterberatung</strong><br />
<strong>Prenzlauer</strong> <strong>Berg</strong>, Gesellschaft für Sozialplanung mbH<br />
Redaktion und V.i.S.d.P.<br />
Albrecht Molle, ✆ 90 295 31 40<br />
Hartmut Seefeld, ✆ 90 295 31 42<br />
Fax 90 295 31 41; e-mail vorort-berl<strong>in</strong>@t-onl<strong>in</strong>e.de<br />
Storkower Straße 139c, 10407 Berl<strong>in</strong><br />
Gestaltung Hartmut Seefeld<br />
Titelfoto Hartmut Seefeld<br />
Vertrieb Agentur Me<strong>in</strong>icke<br />
Druck DMP Digitaldruck <strong>GmbH</strong><br />
Redaktionsschluss: 27. April 2007