Hamburger Kulturpolitik - Systmuwi.de
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Universität Hamburg<br />
Musikwissenschaftliches Institut<br />
BA-Studiengang Systematische Musikwissenschaft<br />
Modul [M3bSYS]<br />
Seminar: Musikpsychologie - Praktikum<br />
Dozent: Prof. Dr. Rolf Ba<strong>de</strong>r<br />
Wintersemester 2010/11<br />
<strong>Kulturpolitik</strong> in Hamburg<br />
Eine Umfrage in <strong>de</strong>n kulturellen Institutionen<br />
Vorgelegt von:<br />
Cornelia Backhaus, Yvonne Bianca Blechert, Derya Bulut, Daniela Eickhoff, Jannes<br />
Eschrich, Tim Gabriel, Sophie Geipel, Jens Goldbach, Thorsten Grahl, Franziska Jabs,<br />
Tobias Knickmann, Julia Kunze, Merle Wagemann, Yi-Wen Wang, Marlene<br />
Wynants, Aleksandra Zivkovic<br />
4
Inhaltsverzeichnis<br />
I Einleitung ____________________________________________________________________ 4<br />
1 Vorwort / Stand <strong>de</strong>r Dinge __________________________________________________ 4<br />
2 Die <strong>Hamburger</strong> Regierung __________________________________________________ 6<br />
2.1 Die Behör<strong>de</strong> für Kultur und Medien ____________________________________ 7<br />
2.2 Ziele und Aufgaben <strong>de</strong>s Kultursenats ___________________________________ 7<br />
2.2.1 För<strong>de</strong>rung von Projekten ______________________________________ 7<br />
2.2.2 Hamburg als Marke __________________________________________ 8<br />
2.2.3 Wachsen<strong>de</strong> Stadt – Kulturtaxe __________________________________ 8<br />
3 Aktueller Stand <strong>de</strong>r <strong>Hamburger</strong> <strong>Kulturpolitik</strong> ___________________________________ 9<br />
II Hauptteil 12<br />
3.1 Bau <strong>de</strong>r Elbphilharmonie_____________________________________________ 9<br />
3.2 Gentrifizierung ____________________________________________________ 10<br />
4 Hypothese / Versuchsaufbau / Gruppenaufteilung ________________________________ 12<br />
5 Vorstellung /Auswertung <strong>de</strong>r Institutionen______________________________________ 14<br />
5.1 „Hochkultur“-Auswertung____________________________________________ 14<br />
5.1.1 Deutsches Schauspielhaus Hamburg __________________________________ 14<br />
5.1.2 Kampnagel _________________________________________________ 16<br />
5.1.3 Thalia Theater Hamburg ______________________________________ 20<br />
5.1.4 Zwischenfazit 1 _____________________________________________ 22<br />
5.2 Gemischte Befragten-Auswertung _____________________________________ 23<br />
5.2.1 Tivoli _____________________________________________________ 23<br />
5.2.2 Spitaler Straße ______________________________________________ 26<br />
5.2.3 Zwischenfazit 2 _____________________________________________ 29<br />
5.3 Alternative Szene-Auswertung ________________________________________ 30<br />
5.3.1 Rote Flora__________________________________________________ 30<br />
5.3.2 Gängeviertel ________________________________________________ 33<br />
5.3.3 Fabrik _____________________________________________________ 37<br />
5.3.4 Zwischenfazit 3 _____________________________________________ 39<br />
III Schluss _____________________________________________________________________ 40<br />
6 Resümee / zentraler Satz / Formulierung <strong>de</strong>r Schlusshypothese _____________________ 40<br />
IV Literaturverzeichnis ___________________________________________________________ 41<br />
V Anhang______________________________________________________________________ 43<br />
5
I Einleitung<br />
1 Vorwort / Stand <strong>de</strong>r Dinge<br />
Im folgen<strong>de</strong>n Text soll die aktuelle <strong>Hamburger</strong> <strong>Kulturpolitik</strong> zum Gegenstand wer<strong>de</strong>n.<br />
Anhand von Zeitungsartikeln und einem Forschungsprojekt wird sich <strong>de</strong>r aktuellen<br />
Lage angenähert.<br />
Auffallend ist, dass viele Künstler/-innen unterschiedlichster Bereiche Hamburg<br />
verlassen, o<strong>de</strong>r es bereits getan haben. In einem Interview <strong>de</strong>s <strong>Hamburger</strong> Abendblattes<br />
mit Daniel Richter wird dies <strong>de</strong>utlich. Er betont, dass es in Hamburg „langweilig<br />
gewor<strong>de</strong>n“ sei und es ein ungleiches Verhältnis <strong>de</strong>r finanziellen Unterstützung<br />
kultureller Einrichtungen gäbe. So wird beispielsweise viel in <strong>de</strong>n Bau <strong>de</strong>r<br />
Elbphilharmonie investiert; an<strong>de</strong>re Institutionen müssten schließen. Daniel Richter<br />
spricht hier von einer „Mischung aus Lähmung“ und „Merkantilisierung <strong>de</strong>s kulturellen<br />
Sektors“. 1 Doch lässt sich diese Meinung durch an<strong>de</strong>re Fakten unterstützen? Beispiele<br />
aus <strong>de</strong>m Kultursektor sollen dies ver<strong>de</strong>utlichen. Früher war <strong>de</strong>r Eintritt in <strong>de</strong>r Fabrik ab<br />
23.00 Uhr frei, so dass auch Mittellose noch die Zugaben nach Konzerten hören<br />
konnten. Das Motto <strong>de</strong>r Fabrik lautete: „Kultur für alle“. Die Mischung aus einem<br />
anspruchsvollem Musikprogramm und einem betreuten Freizeitprogramm für Kin<strong>de</strong>r<br />
und Jugendliche war <strong>de</strong>r Usus. Doch schien die I<strong>de</strong>e <strong>de</strong>r Fabrik nicht länger zu<br />
funktionieren. Nach einem Beschluss sollte <strong>de</strong>r Geschäftsführer wechseln, sonst hätte es<br />
keine staatlichen Zuschüsse (diese belaufen sich auf ca. 549.000 € jährlich) mehr<br />
gegeben. 2 Das neue Motto lautet: Mehr Geld soll eingespielt und weniger Kosten<br />
verursacht wer<strong>de</strong>n.<br />
Der Frust über die kulturelle Situation in Hamburg ist an vielen Ecken zu spüren. Der<br />
Schauspielhausintendant Friedrich Schirmer trat zurück, <strong>de</strong>nn das Theater sei<br />
unterfinanziert. Mit <strong>de</strong>m Wirtschaftsplan 2010/11 könne er die Leitung nicht länger<br />
verantworten. Doch Einsparungen an Theatern existieren schon seit 15 Jahren. Das<br />
Problem hierbei ist, dass es in Städten oft eine große Dichte an Stadttheatern gibt und<br />
viele Bauten baufällig gewor<strong>de</strong>n sind. Dies hat zur Folge, dass, abgesehen von <strong>de</strong>n<br />
allgemeinen Betriebskosten für ein Theater, ein weiterer Geldbedarf auf die Städte<br />
zukommt. 3 Auch <strong>de</strong>r Thalia-Intendant Joachim Lux berichtet über seine Verbitterung.<br />
Für ihn sind die staatlichen Zuschüsse und Einsparungen ungerecht. So erhielte das<br />
1 <strong>Hamburger</strong> Abendblatt: "Die <strong>Kulturpolitik</strong> hier ist ein Desaster".<br />
2 Taz.<strong>de</strong>: "Mainstream für alle".<br />
3 Taz.<strong>de</strong>: "Ein Intendant wirft hin".<br />
6
Schauspielhaus im Jahr zwei Millionen Euro mehr, solle aber auch 1,2 Mio Euro<br />
einsparen. Für ihn seien die gefor<strong>de</strong>rten Einsparungen „nicht umsetzbar“. An einem<br />
Theater ließe sich nicht kurzfristig sparen. 4 Joachim Lux kritisiert an <strong>de</strong>r <strong>Hamburger</strong><br />
Politik, dass sie Kürzungen beschließt, „ohne zu prüfen, was nach menschlichem<br />
Ermessen möglich sein könnte“. Wichtig sei doch, dass ein Theater nicht nur einen<br />
kulturellen, son<strong>de</strong>rn auch einen sozialen Auftrag habe, so Lux. Das Schauspielhaus und<br />
Thalia-Theater haben schon jetzt mit die höchsten Kartenpreise in ganz Deutschland.<br />
Die Einsparungen betreffen alle kulturellen Bereiche: Das Altonaer Museum soll 3,5<br />
Mio € jährlich, die Bücherhallen 500.000 € einsparen. Umsetzbar wer<strong>de</strong> dies nur durch<br />
Verän<strong>de</strong>rungen im Mietmanagement und in <strong>de</strong>r Verwaltung. 5<br />
Von politischer Seite aus äußerte sich <strong>de</strong>r Kultursenator Reinhard Stuth zu <strong>de</strong>n<br />
gefor<strong>de</strong>rten Einsparungen. Sein Ziel sei es, bestehen<strong>de</strong> Institutionen zu stärken, anstatt<br />
neue zu grün<strong>de</strong>n, dabei aber mit Hilfe <strong>de</strong>r Kreativ GmbH Subkulturen zu för<strong>de</strong>rn. Für<br />
weitere Son<strong>de</strong>rausstellungen reichten die finanziellen Mittel nicht aus. Dafür gäbe es<br />
<strong>de</strong>n Son<strong>de</strong>rfond, <strong>de</strong>r in Höhe von 2 Mio € Abhilfe schaffen soll. Der <strong>Hamburger</strong><br />
Finanzsektor for<strong>de</strong>re von <strong>de</strong>m Kulturminister, 2,4 % <strong>de</strong>s Etats einzusparen. Doch wie<br />
soll dies geschehen? Hier scheint es nur zwei Lösungen zu geben. Entwe<strong>de</strong>r sollen alle<br />
Einrichtungen mit Einsparungen belegt wer<strong>de</strong>n, o<strong>de</strong>r man müsse sich „von <strong>de</strong>n<br />
unterfinanzierten Einrichtungen, die nicht zu retten sind, trennen“. 6<br />
Ein weiterer Grund für die kulturellen Missstän<strong>de</strong> in Hamburg scheint <strong>de</strong>r Bau <strong>de</strong>r<br />
Elbphilharmonie zu sein. Die <strong>Hamburger</strong> Regierung müsse jährlich zwischen 500 Mio €<br />
und 1 Milliar<strong>de</strong> € einsparen, um <strong>de</strong>r im Grundgesetz verankerten Schul<strong>de</strong>nbremse<br />
Genüge zu tun. Doch gebe das Haushaltsvolumen nur 11 Milliar<strong>de</strong>n Euro her, also<br />
müsse man im „sensiblen Bereich“ sparen. 7 Die bisher verursachten Kosten <strong>de</strong>r<br />
Elbphilharmonie scheinen zu eskalieren. Von <strong>de</strong>n ursprünglich eingeplanten 77 Mio €<br />
sind es mittlerweile schon 323,5 Mio €. 8 Die Fertigstellung <strong>de</strong>s Baus verschiebt sich<br />
auf 2013.<br />
Auch die Bürger/-innen Hamburgs schieben <strong>de</strong>n Missstand vor allem <strong>de</strong>m neuen<br />
Wahrzeichen „Elbphilharmonie“ zu. So wird es als „<strong>Hamburger</strong> Unikat“ und „Gerüst<br />
für die Wohlbedürfnisse einiger Superreicher“ bezeichnet. 9 Einige Bürger/-innen<br />
4 Taz.<strong>de</strong>: "Das verbittert auf die Dauer".<br />
5 Taz.<strong>de</strong>: Gipfel in kleinen Schritten.<br />
6 Taz.<strong>de</strong>: Kultursenator Reinhard Stuth über Einsparungen.<br />
7 Spiegel: Frust an <strong>de</strong>r Elbe.<br />
8 Spiegel: Generalintendant verschickt Absagen (3. 2010).<br />
9 Spiegel: Leserbriefe Nr. 12. 2010.<br />
7
sprechen hier auch von politischem „Größenwahn“ und „koriphäenimmanenter<br />
Ignoranz“.<br />
Nun bleibt vorab für die Bearbeitung <strong>de</strong>s Forschungsprojektes zu klären, durch welche<br />
Einrichtungen das Debakel um die <strong>Hamburger</strong> <strong>Kulturpolitik</strong> ausgelöst wur<strong>de</strong>. Um die<br />
Grün<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Sparmaßnahmen/-pläne in <strong>de</strong>r Kultur verstehen zu können, müssen<br />
zunächst die <strong>Hamburger</strong> Regierung sowie die Behör<strong>de</strong> für Kultur und Medien näher<br />
beleuchtet wer<strong>de</strong>n.<br />
2 Die <strong>Hamburger</strong> Regierung<br />
Die Freie und Hansestadt Hamburg wird als ein Stadtstaat von <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sregierung, die<br />
aus <strong>de</strong>m Senat und <strong>de</strong>m Ersten Bürgermeister besteht, regiert. Sie regelt die politische<br />
Führung <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s Hamburg, ist für die Entwicklung <strong>de</strong>r Stadt sowie für die Leitung<br />
und Beaufsichtigung <strong>de</strong>r Verwaltung zuständig. Das oberste Vertretungs- und<br />
Entscheidungsgremium stellt das Lan<strong>de</strong>sparlament, die so genannte Hamburgische<br />
Bürgerschaft, dar. Sie wird direkt von <strong>de</strong>n Bürgern und Bürger/-innen gewählt. Die<br />
Partei, die als absolute Mehrheit aus <strong>de</strong>r Wahl hervorgeht, entschei<strong>de</strong>t über die<br />
Zusammenstellung <strong>de</strong>s Senats, und besitzt das Wahlrecht über <strong>de</strong>n Ersten<br />
Bürgermeister. 10<br />
Der Erste Bürgermeister ist zuständig für die politischen Richtlinien, verantwortlich für<br />
die Arbeit <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sregierung, und leitet die Betätigungen <strong>de</strong>s Senats. Der Senat<br />
besteht aus <strong>de</strong>n Senatsmitglie<strong>de</strong>rn, die jeweils für ihre entsprechen<strong>de</strong> politische Behör<strong>de</strong><br />
verpflichtet sind, und von <strong>de</strong>m Ersten Bürgermeister berufen und/o<strong>de</strong>r entlassen wer<strong>de</strong>n<br />
können. Der Senat umfasst höchstens zwölf Senatoren, die in folgen<strong>de</strong>n Behör<strong>de</strong>n tätig<br />
sind: „Schule und Berufsbildung“, „Wissenschaft und Forschung“, „Inneres und Sport“,<br />
„Finanzbehör<strong>de</strong>“, „Wirtschaft und Arbeit“, „Stadtentwicklung und Umwelt“,<br />
„Justizbehör<strong>de</strong>“, „Soziales, Familie, Gesundheit und Verbraucherschutz“ und „Kultur<br />
und Medien“. Die Arbeit <strong>de</strong>r Senatoren und <strong>de</strong>ren Vertretung <strong>de</strong>r Regierungspolitik<br />
nach außen, wird durch <strong>de</strong>n Ersten Bürgermeister beaufsichtigt und ist im Wechselspiel<br />
mit <strong>de</strong>n Senatsmitglie<strong>de</strong>rn geregelt. 11<br />
2.1 Die Behör<strong>de</strong> für Kultur und Medien<br />
10 Vgl. http://www.hamburg.<strong>de</strong>/senat/1998236/senat.html [20. Februar 2011].<br />
11 Vgl. http://www.hamburg.<strong>de</strong>/senat/2144772/buergermeister.html [20.Februar 2011].<br />
8
Diese Behör<strong>de</strong> setzt sich aus drei Bereichen zusammen, die sich in die Ämter „Kultur<br />
und Medien“, „Staatsarchiv“ sowie „Behör<strong>de</strong>nmanagement und Denkmalschutz“<br />
glie<strong>de</strong>rt. 12 Das Amt Kultur und Medien för<strong>de</strong>rt die Entwicklung von Kultur und<br />
Kreativwirtschaft 13 in <strong>de</strong>r Hansestadt Hamburg, und stellt hierbei durch <strong>de</strong>n<br />
vorhan<strong>de</strong>nen Kulturetat finanzielle För<strong>de</strong>rung für folgen<strong>de</strong> Bereiche zur Verfügung:<br />
1.) Institutionelle För<strong>de</strong>rung für:<br />
- staatliche Theater, Museen, Bücherhalle Hamburg,<br />
- Filmför<strong>de</strong>rung,<br />
- Privattheater und einige private Orchester,<br />
- Kin<strong>de</strong>r- und Jugendtheater.<br />
2.) Projektför<strong>de</strong>rung mittels eines Bewerbungsverfahren und einer Jury für freie<br />
Projekte wie:<br />
- Theaterproduktionen in Bereichen wie Sprech- und Musiktheater, Tanztheater,<br />
Kin<strong>de</strong>r- und Jugendtheater, weitere Privattheater,<br />
- im Bereich Musik im Rahmen von Labelför<strong>de</strong>rungen sowie von Orchestern,<br />
Chören und musikalischen Gesellschaften,<br />
- Off-Kultur, die Projekte aller Kunstsparten aus <strong>de</strong>r freien Szene umfasst,<br />
- u.a.<br />
Neben <strong>de</strong>r staatlichen För<strong>de</strong>rung durch <strong>de</strong>n Kultursenat erhält die Kulturszene in<br />
Hamburg auch durch private Kulturför<strong>de</strong>rung, wie durch Stiftungen und Unternehmen,<br />
zusätzliche Unterstützung. 14<br />
2.2 Ziele und Aufgaben <strong>de</strong>s Kultursenats<br />
2.2.1 För<strong>de</strong>rung von Projekten<br />
Die Behör<strong>de</strong> für Kultur und Medien gibt im Jahr 2011 rund 172.500 Euro für<br />
interkulturelle und integrative Kulturarbeit aus. Interkulturelle Festivals sowie Tanz-<br />
und Theaterproduktionen in kleinem und großem Ausmaß gehören zur För<strong>de</strong>rung. Bei<br />
<strong>de</strong>r Auswahl <strong>de</strong>r zu för<strong>de</strong>rn<strong>de</strong>n Projekte erhalten diejenigen Priorität, die „durch<br />
12 Vgl. http://www.hamburg.<strong>de</strong>/bkm/wir-ueber-uns/ [20. Februar 2011].<br />
13 Vgl. http://www.hamburg.<strong>de</strong>/bkm/wir-ueber-uns/2075304/kultur-und-medien.html [20. Februar 2011].<br />
14 Vgl. http://www.hamburg.<strong>de</strong>/kulturfoer<strong>de</strong>rung/ [20. Februar 2011].<br />
9
jahrelangen Aufbau und Kontinuität die kulturelle Vielfalt <strong>de</strong>r Stadt präsentieren“. 15 Die<br />
integrative Arbeit mit Behin<strong>de</strong>rten stellt einen weiteren Eckpfeiler <strong>de</strong>r Kulturför<strong>de</strong>rung<br />
dar. Hierbei wird <strong>de</strong>r Fokus insbeson<strong>de</strong>re auf Integration und Lerneffekt gelegt, sowie<br />
auf die Qualität <strong>de</strong>r künstlerischen Darbietungen in Theater- und Künstlergruppen. 16<br />
2.2.2 Hamburg als Marke<br />
„Eine Marke ist <strong>de</strong>r gute Name, <strong>de</strong>r entsteht, wenn viele Menschen auf Dauer ähnliche<br />
positive Vorstellungen mit einem Angebot verbin<strong>de</strong>n. So bietet die Marke<br />
Orientierung.“ 17 Auch Hamburg fungiert als Marke. Die Stadt hat sich in einer<br />
Markenanalyse von 2009 als attraktive Shopping-Metropole bewährt, die erfolgreich<br />
Wirtschaft-, Umwelt- und Lebensqualität miteinan<strong>de</strong>r verbin<strong>de</strong>t. Für Touristen scheint<br />
ein Besuch <strong>de</strong>r Hansestadt Hamburg attraktiver als <strong>de</strong>r von Großstädten wie Mailand,<br />
Kopenhagen o<strong>de</strong>r Wien. Für Privatpersonen ist Hamburg als die „Metropole am<br />
Wasser“ ein positiver Dauerbrenner. 18 Das kulturelle vielfältige Angebot wird viel<br />
geschätzt, insbeson<strong>de</strong>re für die umfangreiche Musicallandschaft. Für Unternehmen gilt<br />
Hamburg als ein interessantes und wichtiges Businessumfeld. Als internationale<br />
Han<strong>de</strong>lsmetropole und wichtigste Drehscheibe für <strong>de</strong>n Han<strong>de</strong>l mit China ist Hamburg<br />
ein sehr eminenter Baustein. 19 „Die Marke Hamburg bietet damit eine großartige<br />
Chance für alle Akteure <strong>de</strong>r Metropole, von <strong>de</strong>r Marke Hamburg zu profitieren. Und sie<br />
bietet gleichzeitig die Möglichkeit, durch eigenes Han<strong>de</strong>ln die Marke Hamburg weiter<br />
zu stärken.“ 20<br />
2.2.3 Wachsen<strong>de</strong> Stadt – Kulturtaxe<br />
Vielfach wur<strong>de</strong> in <strong>de</strong>n letzten Monaten über eine Kulturtaxe diskutiert, die Hamburgs<br />
Hoteliers im Rahmen einer wachsen<strong>de</strong>n Stadt tragen sollen. Eine Bettensteuer soll zur<br />
Finanzierung <strong>de</strong>s Kulturetats beitragen. Dabei wer<strong>de</strong>n für eine Hotelübernachtung 5<br />
Prozent an die Stadt abgeführt. Mit <strong>de</strong>n zehn Millionen Euro Mehreinnahmen pro Jahr<br />
sollen 25 Prozent in Hamburg-Marketing investiert wer<strong>de</strong>n und 75 Prozent in<br />
Kulturveranstaltungen. Als Vorbil<strong>de</strong>r nennt <strong>de</strong>r Kultursenat die Städte Weimar und<br />
15 http://www.hamburg.<strong>de</strong>/pressearchiv-fhh/2827534/2011-03-15-bkm-interkulturell-integrativ.html<br />
[28.03.2011].<br />
16<br />
Vgl. http://www.hamburg.<strong>de</strong>/pressearchiv-fhh/2827534/2011-03-15-bkm-interkulturell-integrativ.html<br />
[28.03.2011].<br />
17<br />
http://marketing.hamburg.<strong>de</strong>/Marke-Hamburg.64.0.html [21.03.2011].<br />
18<br />
Vgl. http://marketing.hamburg.<strong>de</strong>/Erfolgsbausteine-2009.717.0.html?&L=0 [21.03.2011].<br />
19<br />
Vgl. http://marketing.hamburg.<strong>de</strong>/Erfolgsbausteine-2009.717.0.html?&L=0 [21.03.2011].<br />
20<br />
http://marketing.hamburg.<strong>de</strong>/Marke-Hamburg.64.0.html [28.03.2011].<br />
10
Köln, in <strong>de</strong>nen eine Kulturtaxe schon Praxis ist. 21 Der Lan<strong>de</strong>sverband <strong>de</strong>r Dehoga wehrt<br />
sich mit allen Mitteln dagegen und sieht es als sinnlos an, die Hoteliers weiter zu<br />
belasten. Zu<strong>de</strong>m soll diese Bettensteuer gesetzeswidrig sein. Ein Gutachten vom<br />
Städtetag Ba<strong>de</strong>n-Württemberg schlussfolgert: „Sowohl lan<strong>de</strong>srechtliche als auch<br />
bun<strong>de</strong>srechtliche Voraussetzungen für die Einführung einer solchen Bettensteuer<br />
fehlen.“ 22<br />
3 Aktueller Stand <strong>de</strong>r <strong>Hamburger</strong> <strong>Kulturpolitik</strong><br />
3.1 Bau <strong>de</strong>r Elbphilharmonie<br />
Seit <strong>de</strong>m 2. April 2007 wird in <strong>de</strong>m <strong>Hamburger</strong> Stadtteil Hafencity die Elbphilharmonie<br />
gebaut. Das Prestigeobjekt war von Anfang an umstritten, u. a. wegen <strong>de</strong>r stetig<br />
steigen<strong>de</strong>n Baukosten. Auch steht die vom japanischen Akustiker Yasuhisa Toyota<br />
entworfene Raumakustik in <strong>de</strong>r Kritik. So bemängelt <strong>de</strong>r Raumakustik- Dozent Uwe<br />
Stephenson von <strong>de</strong>r HafenCity Universität Hamburg beispielsweise in einem Spiegel-<br />
Interview die mangelhafte Transparenz bezüglich <strong>de</strong>r Veröffentlichung <strong>de</strong>r<br />
Mo<strong>de</strong>llmessungen. 23 Diese Problematik steht jedoch nicht im Fokus <strong>de</strong>r<br />
Medienberichterstattung und wird größtenteils nur in <strong>de</strong>r Fachwelt kritisiert und<br />
diskutiert.<br />
In <strong>de</strong>m Umfragen zeigte sich dann auch, dass die Menschen die Elbphilharmonie<br />
aufgrund <strong>de</strong>r unverhältnismäßig hohen Baukosten kritisieren und nicht aufgrund<br />
eventueller Mängel in <strong>de</strong>r Raumakustik. Um die ablehnen<strong>de</strong> Haltung <strong>de</strong>r Befragten<br />
gegenüber <strong>de</strong>r Elbphilharmonie nachvollziehen zu können, lohnt sich ein Blick auf die<br />
Finanzierungspläne und Kostenentwicklung <strong>de</strong>s Projektes.<br />
Im Sommer 2003 wer<strong>de</strong>n erste Entwürfe für die Elbphilharmonie vorgestellt. Der<br />
Finanzierungsplan sieht vor, dass <strong>de</strong>r Bau mit Hilfe von Spen<strong>de</strong>ngel<strong>de</strong>rn, sowie durch<br />
<strong>de</strong>n Verkauf von Wohnungen und einem Hotel im Gebäu<strong>de</strong> finanziert wer<strong>de</strong>n soll. Eine<br />
Teilfinanzierung durch die öffentliche Hand ist nicht vorgesehen. 2005 sieht das Ganze<br />
schon an<strong>de</strong>rs aus. Die Hansestadt Hamburg beteiligt sich mit 77 Millionen Euro an <strong>de</strong>m<br />
Bau.<br />
21 http://www.abendblatt.<strong>de</strong>/hamburg/kommunales/article1640998/Kulturtaxe-<strong>Hamburger</strong>-Hotelierskuendigen-rechtliche-Schritte-an.html<br />
Artikel vom 23.09.2010 [24.03.2011].<br />
22 http://www.welt.<strong>de</strong>/die-welt/regionales/hamburg/article9970605/Geplante-Kulturtaxe-ist-in-vielen-<br />
Staedten-schon-gescheitert.html Artikel vom 30.09.2010 [24.03.2011].<br />
23 http://www.spiegel.<strong>de</strong>/spiegel/print/d-55411013.html.<br />
11
2007 liegt die Kostenbeteiligung bei 114 Millionen Euro und im Jahr 2009 schon bei<br />
323 Millionen Euro. 24 Laut <strong>de</strong>m Bericht eines parlamentarischen<br />
Untersuchungsausschusses vom 21. Januar 2011 liegt die aktuelle Kostenbeteiligung<br />
<strong>de</strong>r Stadt Hamburg bei ca. 351 Millionen Euro.<br />
Der Baukonzern „HochTief“, welcher <strong>de</strong>n Bau durchführt, hat in<strong>de</strong>s schon eine weitere<br />
Kostensteigerung angekündigt. 25 Aktueller Fertigstellungstermin soll aktuell November<br />
2013 sein.<br />
3.2 Gentrifizierung<br />
Während im klassischen, i<strong>de</strong>altypischen Stadtstrukturmo<strong>de</strong>ll konzentrischer Ringe,<br />
welches <strong>de</strong>r amerikanische Soziologe Ernest Burgess in <strong>de</strong>n zwanziger Jahren <strong>de</strong>s<br />
zwanzigsten Jahrhun<strong>de</strong>rts am Beispiel Chicagos entwickelte, ein nach außen<br />
ansteigen<strong>de</strong>r Sozialgradient, das Phänomen <strong>de</strong>r Suburbanisierung <strong>de</strong>r Mittel- und<br />
Oberschichten in (wachsen<strong>de</strong>n) Städten westlicher Industrielän<strong>de</strong>r sich abbil<strong>de</strong>te 26 ,<br />
zieht es Besserverdienen<strong>de</strong> heute wie<strong>de</strong>r in die Innenstädte. Durch gesellschaftlichen<br />
und ökonomischen Wan<strong>de</strong>l verän<strong>de</strong>rten sich Wohnpräferenzen 27 . Angehörige mittlerer<br />
sozialer Schichten sind Akteure von Umstrukturierungsprozessen, die seit Mitte <strong>de</strong>r<br />
1960er Jahre als „Gentrification“ (auch „Gentrifizierung“) bezeichnet wer<strong>de</strong>n. Seit die<br />
Soziologin Ruth Glass in einer Studie die „Wie<strong>de</strong>rent<strong>de</strong>ckung“ <strong>de</strong>s Londoner<br />
Arbeiterviertels Islington durch nie<strong>de</strong>ren Landa<strong>de</strong>l („gentry“) beschrieb, ist<br />
Gentrifizierung zu einem Begriff für einen allgemeinen, weltweit verbreiteten Trend<br />
gegenwärtiger Stadtentwicklung gewor<strong>de</strong>n. 28<br />
In <strong>de</strong>r Regel folgt dabei einer Mo<strong>de</strong>rnisierung von Häusern eines (inner-)städtischen<br />
Teilgebietes, welche im Laufe <strong>de</strong>r Suburbanisierung einen Nie<strong>de</strong>rgang erfahren haben,<br />
„[...] die Verdrängung unterer sozialer Schichten durch Haushalte mit relativ hohem<br />
ökonomischen Potential, die mit <strong>de</strong>r Aufwertung <strong>de</strong>s Quartiers verbun<strong>de</strong>n ist [...]“. 29<br />
Ein solcher „Invasions-Sukzessions-Zyklus“ wird in einem mo<strong>de</strong>llhaft ablaufen<strong>de</strong>n<br />
Gentrifizierungsprozess charakteristischerweise gedoppelt 30 , in<strong>de</strong>m Stu<strong>de</strong>nten,<br />
Kreative, Kulturschaffen<strong>de</strong>, Alternative u.a. als „Pioniere“ über eine (sub)kulturelle<br />
24<br />
http://www.zeit.<strong>de</strong>/2010/22/DOS-Elbphilharmonie.<br />
25<br />
http://www.ndr.<strong>de</strong>/regional/hamburg/elbphilharmonie393.html.<br />
26<br />
vgl. Reinhard Stewig (1983), S. 234 f.<br />
27<br />
vgl. Andrej Holm (2010), S. 9.<br />
28<br />
ebenda, S. 51f.<br />
29<br />
Wilhelm Falk (1994), S. 49.<br />
30<br />
Jens S. Dangschat, Jürgen Friedrichs (1988), S. 103.<br />
12
Aufwertung erst <strong>de</strong>n Bo<strong>de</strong>n für die eigentlichen „gentrifier“ bereiten, und somit eine<br />
paradoxe Rolle einnehmen.<br />
Die erste <strong>de</strong>utsche Untersuchung zum Thema „Gentrification“ wur<strong>de</strong> 1986/87 unter <strong>de</strong>r<br />
Leitung von Jens Dangschat und Jürgen Friedrichs in drei von sechsundzwanzig<br />
ausgewählten <strong>Hamburger</strong> Gebieten, nämlich St.Pauli, St.Georg und Mühlenkamp<br />
durchgeführt. Der Gentrifizierungsprozess sollte exemplarisch in unterschiedlichen<br />
Entwicklungsphasen nachgewiesen wer<strong>de</strong>n. Wur<strong>de</strong>n damals in St.Pauli Anzeichen für<br />
<strong>de</strong>n Beginn einer Invasion durch Pioniere festgestellt, so war diese Entwicklung in<br />
St.Georg bereits kulminiert. Die einsetzen<strong>de</strong> Verdrängung sozial schwacher Anwohner,<br />
begleitet von staatlicher För<strong>de</strong>rung privilegierter Schichten ist mittlerweile bereits<br />
<strong>de</strong>utlich fortgeschritten, zwischen 1999 und 2005 sank beispielsweise die Zahl <strong>de</strong>r im<br />
Stadtteil wohnen<strong>de</strong>n Sozialhilfeempfänger um ein Drittel. 31<br />
Dem Leitbild „Metropole Hamburg – Wachsen<strong>de</strong> Stadt“, <strong>de</strong>s im Februar 2011<br />
abgewählten CDU-Senats zufolge, dürften Reurbanisierung und die Erhöhung <strong>de</strong>r<br />
Einwohnerzahl Hamburgs (auch durch För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s Zuzugs „qualifizierter“<br />
Familien) 32 , letztendlich je<strong>de</strong>m <strong>Hamburger</strong> Bürger zugute kommen. Nicht nur aus<br />
fiskalpolitischen <strong>de</strong>r insgesamt neoliberalen Erwägungen sollten Besserverdienen<strong>de</strong><br />
privilegiert wer<strong>de</strong>n. Die initiierten Wachstumsprozesse wür<strong>de</strong>n später „[...]<br />
ausreichen<strong>de</strong> Ressourcen auch für die sozialpolitischen Bedürfnisse <strong>de</strong>r<br />
Benachteiligten“ ergeben. 33 Im Rahmen <strong>de</strong>r Diskussion um die <strong>Hamburger</strong> Schulreform<br />
wur<strong>de</strong> mehr als <strong>de</strong>utlich, 34 dass sich eine zunehmen<strong>de</strong> soziale Polarisierung nicht nur<br />
durch Ausschlussprozesse einkommensschwacher Personen und Haushalte im<br />
Bildungs- und Kulturbereich ausprägt, son<strong>de</strong>rn auch räumlich sich nie<strong>de</strong>rschlägt. Ob<br />
<strong>de</strong>r „Sprung über die Elbe“ durch gesteuerte Zuwan<strong>de</strong>rung gemacht wer<strong>de</strong>n soll o<strong>de</strong>r<br />
allgemein die „Wasserfront revitalisiert“ – Umstrukturierungsprozesse an allen Fronten<br />
<strong>de</strong>s Stadtraums ver<strong>de</strong>utlichen das gegenwärtige Gewicht stadtentwicklerischen<br />
Han<strong>de</strong>lns und Planens und lösen Protest, Wi<strong>de</strong>rspruch und Diskussionen aus. Der neue,<br />
sozial<strong>de</strong>mokratische Senat stellt laut Regierungsprogramm <strong>de</strong>n öffentlich geför<strong>de</strong>rten<br />
Bau bezahlbarer Wohnungen in <strong>de</strong>n Mittelpunkt seiner Stadtentwicklungspolitik, um so<br />
<strong>de</strong>r „Fehlentwicklung“ <strong>de</strong>r letzten zehn Jahre zu begegnen (S.15), ermahnt zu<br />
<strong>de</strong>mokratischem Denken (S.35) und will <strong>de</strong>r Schaffung neuer Perspektiven zum Abbau<br />
31 Rainer Ahlers/Georg Gerdon/Marlene-Anne Dettmann (2006), S. 55 ff.<br />
32 Rainer Volkmann (2005), S. 13 f.<br />
33 Rainer Ahlers/Georg Gerdon/Marlene-Anne Dettmann (2006), S. 63.<br />
34 http://www.youtube.com/watch?v=2jAI0hzDZuc, 1:22 min. (Mittwoch, 23.Februar 2011 15:45:03).<br />
13
<strong>de</strong>r zunehmen<strong>de</strong>n sozialen Spaltung Hamburgs einen beson<strong>de</strong>ren Stellenwert einräumen<br />
(S.17). 35 Immerhin sind aktive Befürworter eines <strong>de</strong>mokratisch gewählten Senats<br />
(Wähler) noch keine Min<strong>de</strong>rheit (57%).<br />
II Hauptteil<br />
4 Hypothese / Versuchsaufbau / Gruppenaufteilung<br />
Was sagt die <strong>Hamburger</strong> Bevölkerung zur aktuellen <strong>Kulturpolitik</strong> ihrer Regierung?<br />
Dieser Frage möchten wir mittels einer Umfrage auf <strong>de</strong>n Grund gehen. Unsere<br />
Hypothese lautet:<br />
Die Bürger Hamburgs befürworten die aktuelle <strong>Kulturpolitik</strong>.<br />
Der Versuchsaufbau gestaltet sich folgen<strong>de</strong>rmaßen:<br />
Um diese Hypothese bestätigen o<strong>de</strong>r verwerfen zu können, befragten wir Menschen in<br />
Hamburg an von uns ausgewählten kulturellen Einrichtungen. Diese Einrichtungen<br />
wur<strong>de</strong>n so ausgewählt, dass sich ein breites Spektrum von Besucher/-innen ergibt.<br />
Zu<strong>de</strong>m sollten die Einrichtungen verschie<strong>de</strong>ne Zielgruppen in <strong>de</strong>r Gesellschaft<br />
ansprechen um ein ausgewogenes Bild <strong>de</strong>r diversen Meinungen zur <strong>Kulturpolitik</strong> zu<br />
erfassen. Die Entscheidung fiel auf folgen<strong>de</strong> Kulturveranstaltungsorte: Das <strong>Hamburger</strong><br />
Schauspielhaus, das Thalia-Theater, <strong>de</strong>n Kampnagel, die Rote Flora, das Gängeviertel,<br />
die Fabrik, die Spitalerstraße, sowie das Schmidts Tivoli. Daraus ließen sich drei<br />
Unterkategorien bil<strong>de</strong>n: Die sogenannte „Hochkultur“, vertreten durch die ersten drei<br />
genannten Institutionen, die alternative Szene und, aufgrund <strong>de</strong>r vielen von außerhalb<br />
Hamburgs angereisten Besuchern, die Gruppe <strong>de</strong>s öffentlichen Bereichs mit <strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n<br />
Letztgenannten.<br />
Mittels eines von uns erstellten Fragebogens soll die Meinung <strong>de</strong>r <strong>Hamburger</strong> Bürger/-<br />
innen zur <strong>Kulturpolitik</strong> erfasst wer<strong>de</strong>n. An zwei bis drei Terminen verteilten wir die<br />
Bögen vor Ort in <strong>de</strong>n jeweiligen Institutionen und ließen die Testpersonen diese nach<br />
einer kurzen Einführung zu Thema und Zweck <strong>de</strong>r Umfrage selbstständig ausfüllen. Der<br />
Fragebogen teilt sich in einen allgemeinen Teil von neun Fragen, die an allen<br />
Institutionen gleichermaßen gestellt wur<strong>de</strong>n und einem Block von vier bis fünf Fragen,<br />
die sich speziell auf die kulturelle Einrichtung beziehen, in <strong>de</strong>r sie gestellt wur<strong>de</strong>n. Die<br />
I<strong>de</strong>e dahinter war, dass die Befragten frei antworten konnten. „Frei“ meint in <strong>de</strong>m Fall<br />
35 http://www.spd-hamburg.<strong>de</strong>/cms/fileadmin/LO/Dokumente/Parteitage/150111/SPD<br />
_Regierungsprogramm_2011.pdf, (Mittwoch 23.Februar 2011 16:07:29).<br />
14
„nicht eingeschränkt durch vorgegebene Antwortmöglichkeiten“. Lediglich Frage 1 ist<br />
eine Ankreuzfrage, um bei <strong>de</strong>r Auswertung einfacher Kategorien bil<strong>de</strong>n zu können.<br />
Der Fragebogen sollte folgen<strong>de</strong> Punkte enthalten: Zunächst stellen wir fest, wie<br />
kulturell interessiert die Befragten sind. Setzen sich die Besucher/-innen <strong>de</strong>r jeweiligen<br />
Institution mit <strong>de</strong>r <strong>Kulturpolitik</strong> überhaupt auseinan<strong>de</strong>r; nehmen sie diese wahr? Im<br />
weiteren Verlauf soll geklärt wer<strong>de</strong>n, wie die Befragten zu einzelnen konkreten<br />
Beschlüssen <strong>de</strong>r <strong>Hamburger</strong> Kulturbehör<strong>de</strong> stehen. Abschließend stellt sich die Frage<br />
nach <strong>de</strong>r persönlichen Betroffenheit <strong>de</strong>r Testpersonen durch die <strong>Kulturpolitik</strong> am<br />
Beispiel <strong>de</strong>s Gentrifizierungsprozesses.<br />
1. Wie oft nehmen Sie pro Monat an kulturellen Veranstaltungen teil?<br />
0-3 mal, 4-6 mal, 7-10 mal, häufiger<br />
2. Wie wichtig sind Ihnen kulturelle Aktivitäten.<br />
Als Schaffen<strong>de</strong>r? Als Konsument?<br />
3. Wie hat sich für Sie in <strong>de</strong>n letzten Wochen die <strong>Hamburger</strong> <strong>Kulturpolitik</strong> bemerkbar<br />
gemacht? Fühlen Sie sich gut informiert?<br />
4. Halten Sie Sparpläne <strong>de</strong>r Kulturbehör<strong>de</strong> für angemessen?<br />
Wenn ja/nein warum?<br />
5. Wür<strong>de</strong>n Sie sich einen Wan<strong>de</strong>l in <strong>de</strong>r För<strong>de</strong>rpolitik <strong>de</strong>r Kulturbehör<strong>de</strong> wünschen?<br />
Welche Bereiche sollten mehr, welche weniger geför<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n?<br />
6. Befürworten Sie <strong>de</strong>n Bau <strong>de</strong>r Elbphilharmonie?<br />
Wenn ja/nein warum?<br />
Die Umstrukturierung von Stadtteilen durch Sanierung und die damit einhergehen<strong>de</strong><br />
Verän<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Bevölkerungsstruktur wird gemeinhin als Gentrifizierung bezeichnet<br />
7. Nehmen Sie diesen Gentrifizierungsprozess, (beispielsweise in Wilhelmsburg o<strong>de</strong>r<br />
St. Pauli) wahr? Wie stehen Sie dazu?<br />
8. Sind Sie selbst von Gentrifizierung betroffen. O<strong>de</strong>r kennen Sie Betroffene?<br />
9. Hat sich das kulturelle und infrastrukturelle Straßenbild in ihrem Stadtteil in <strong>de</strong>n<br />
letzten Jahren verbessert/verschlechtert?<br />
Anmerkung: Die spezifischen Fragen zu <strong>de</strong>n einzelnen Institutionen wer<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>n<br />
jeweiligen Auswertungen vorgestellt.<br />
Vorgang <strong>de</strong>r Auswertung:<br />
15
Nach Ausführung <strong>de</strong>r Umfrage wur<strong>de</strong>n die Fragebögen für je<strong>de</strong> kulturelle Einrichtung<br />
ausgewertet. Für die Antworten zu <strong>de</strong>n einzelnen Fragen ließen sich Gruppen-<br />
individuelle Kategorien bil<strong>de</strong>n, die dann quantitativ ausgewertet wur<strong>de</strong>n. Das Fazit <strong>de</strong>r<br />
jeweiligen Gruppen beinhaltet die für die Hypothese relevanten Statistiken<br />
ausgewählter Fragen.<br />
5 Vorstellung / Auswertung <strong>de</strong>r Institutionen<br />
5.1 „Hochkultur“-Auswertung<br />
5.1.1 Deutsches Schauspielhaus Hamburg<br />
Das Deutsche Schauspielhaus, eines <strong>de</strong>r renommiertesten und wichtigsten<br />
Sprechbühnen Hamburgs, wur<strong>de</strong> 1900 auf Initiative von <strong>Hamburger</strong> Bürgern mit <strong>de</strong>m<br />
Ziel gegrün<strong>de</strong>t, ein neues und aufregen<strong>de</strong>s Sprechtheater zu präsentieren. Seit <strong>de</strong>r<br />
Spielzeit 2005/06 leitete Friedrich Schirmer als Intendant das angesehene Haus.<br />
In <strong>de</strong>n 1970er Jahren widmete es sich zusätzlich neueren Theaterformen, welche auch<br />
das jüngere Publikum ansprachen, und 2005 zur Gründung <strong>de</strong>s Jungen<br />
Schauspielhauses unter <strong>de</strong>r Leitung von Klaus Schuhmacher führte. Zwischen <strong>de</strong>m<br />
Jungen Schauspielhaus und <strong>de</strong>m alten Theater bil<strong>de</strong>te sich eine positive<br />
Wechselwirkung.<br />
Im Rahmen <strong>de</strong>r Kürzungen in <strong>de</strong>r <strong>Kulturpolitik</strong> im Herbst 2010 musste sich das<br />
Deutsche Schauspielhaus mit einem Sparpaket von 1,2Mio. € konfrontiert sehen,<br />
welches nicht nur die Verschleppung von notwendigen Baumaßnahmen, son<strong>de</strong>rn auch<br />
die Schließung <strong>de</strong>s Jungen Schauspielhauses (JS), an<strong>de</strong>ren Nebenspielstätten und es<br />
Malersaales zur Folge haben könnte. Sieben Wochen lang <strong>de</strong>monstrierten Mitarbeiter/-<br />
innen <strong>de</strong>s Theaters und Bürger/-innen Hamburgs vor <strong>de</strong>m Schauspielhaus gegen die<br />
geplanten Kürzungen und for<strong>de</strong>rten <strong>de</strong>n Rücktritt <strong>de</strong>s Kultursenators. Schließlich hatte<br />
<strong>de</strong>r Senat Einsehen und gab <strong>de</strong>m Haus drei Jahre Zeit die Einsparmaßnahmen<br />
umzusetzen. Altschul<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n gestun<strong>de</strong>t o<strong>de</strong>r gar erlassen und die Kürzungen<br />
beruhen nun auf lediglich 300.000€. Sogar eine Zuwendung von aufgerun<strong>de</strong>t 16,5 Mio.<br />
€ wird <strong>de</strong>m Theater zugestan<strong>de</strong>n, sodass geplante Renovierungsarbeiten <strong>de</strong>r gesamten<br />
Bühnentechnik vorgenommen wer<strong>de</strong>n können. Während dieser heißen Debatte gab <strong>de</strong>r<br />
damalige Intendant Friedrich Schirmer sein Amt ab. Zur Spielzeit 2013/14 wird Karin<br />
Beier seine Nachfolge antreten.<br />
Auswertung:<br />
16
Bei <strong>de</strong>r Befragung im Schauspielhaus Hamburg nahmen 20 Personen teil. Der<br />
Altersdurchschnitt betrug hier 38 Jahre. Die Mehrheit <strong>de</strong>r Befragten war zu 60 %<br />
berufstätig (siehe Abb.1). Die restlichen 40 % setzen sich zusammen aus Studieren<strong>de</strong>n<br />
mit 25 %, gefolgt von FSJ- und Zivil-Dienstleisten<strong>de</strong> mit 10 % sowie mit einer<br />
Min<strong>de</strong>rheit <strong>de</strong>r Rentner/-innen mit 5 %.<br />
Angaben in Prozent %<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
Abb. 1: Berufsgruppen <strong>de</strong>r Befragten in Prozent.<br />
Entsprechend <strong>de</strong>r Hypothese, ob die hamburgische Bevölkerung die Sparpläne <strong>de</strong>r<br />
<strong>Hamburger</strong> <strong>Kulturpolitik</strong> befürworten, halten 75% <strong>de</strong>r Schauspielhausbesucher/-innen<br />
die finanziellen Streichungen für unangemessen. Grundsätzlich sind diese <strong>de</strong>r Meinung,<br />
dass an falschen Ecken gespart und das Geld unausgeglichen verteilt wird. Eine<br />
befragte Person hält die Sparpläne jedoch für angemessen, mit <strong>de</strong>r Begründung, wenn<br />
es Schul<strong>de</strong>n gibt, müsste an allen En<strong>de</strong>n gespart wer<strong>de</strong>n.<br />
Somit sprachen sich 75 % <strong>de</strong>r Befragten <strong>de</strong>s Deutschen Schauspielhauses für einen<br />
Wan<strong>de</strong>l in <strong>de</strong>r För<strong>de</strong>rpolitik <strong>de</strong>r Kulturbehör<strong>de</strong> aus. Der unausgeglichenen Verteilung<br />
von finanziellen Mittel entgegenwirkend sollten eher - so 50 % <strong>de</strong>r Befragten -<br />
Institutionen mit <strong>de</strong>m Angebot von Musik, Musicals, Theater o<strong>de</strong>r auch Museen sowie<br />
freischaffen<strong>de</strong>, kleinere Projekte unterstützt wer<strong>de</strong>n. Dementsprechend sind auch rund<br />
55 % <strong>de</strong>r Teilnehmen<strong>de</strong> mit <strong>de</strong>m Bau <strong>de</strong>r Elbphilharmonie unzufrie<strong>de</strong>n. Sie sehen das<br />
Projekt als zu teuer, elitär und größenwahnsinnig an. Die Befürworter/-innen, rund 35<br />
%, gefällt die Architektur. Ebenso wur<strong>de</strong> erwähnt, dass das gesamte Projekt nicht für<br />
menschliche Schlampereien zur Rechenschaft gezogen wer<strong>de</strong>n kann. Eine<br />
unentschlossene Person äußerte sich positiv über die Elbphilharmonie, da sie als<br />
Anziehungspunkt für Tourist/-innen wirkt. Sie ist sich aber im Punkt <strong>de</strong>r hohen Kosten<br />
mit <strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren Befragten einig.<br />
Rentner Zivi/FSJ berufstätig Stu<strong>de</strong>nt<br />
Berufsgruppen<br />
17
Abb.2: Aktives Wahrnehmen <strong>de</strong>r finanziellen<br />
Streichungen <strong>de</strong>s Schauspielhauses nach Prozent.<br />
(N= 20 Personen)<br />
Wie <strong>de</strong>utlich in <strong>de</strong>r Abbildung 1 zu erkennen ist, nehmen rund 75 % <strong>de</strong>r Befragten die<br />
finanziellen Streichungen <strong>de</strong>s Schauspielhauses nicht wahr. Diese haben sich entwe<strong>de</strong>r<br />
noch nicht explizit mit diesem Thema auseinan<strong>de</strong>rgesetzt, beziehungsweise geben einen<br />
seltenen Besuch <strong>de</strong>s Deutschen Schauspielhauses als Grund an. Die restlichen 25 %<br />
jedoch bemerken die problematische Sachlage über Plakate und Demos. Ein Befragter<br />
klagt zu<strong>de</strong>m über einen selten so gesehenen, abgespeckten Spielplan. Die Aussage:<br />
„Der Intendant ist zurückgetreten, die Angestellten sind verunsichert, Geld wird<br />
gestrichen. Wie schrecklich für so ein be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>s Theater.“, bringt die missliche Lage<br />
durch die <strong>Kulturpolitik</strong> verursachten finanziellen Streichungen <strong>de</strong>s Schauspielhauses<br />
auf <strong>de</strong>n Punkt.<br />
Abschließend ist zu sagen, dass die Mehrheit <strong>de</strong>r befragten Schauspielhausbesucher/-<br />
innen die Sparpläne <strong>de</strong>r <strong>Hamburger</strong> <strong>Kulturpolitik</strong> für nicht angemessen hält, und die<br />
Hälfte sich gegen <strong>de</strong>n Bau <strong>de</strong>r Elbphilharmonie ausspricht. Die Befragung erweckt<br />
zu<strong>de</strong>m <strong>de</strong>n Eindruck, dass nur wenige Konsumieren<strong>de</strong> sich mit <strong>de</strong>r finanziell kritischen<br />
Lage <strong>de</strong>s Schauspielhauses auseinan<strong>de</strong>r setzen.<br />
5.1.2 Kampnagel<br />
Die Kampnagel Kulturfabrik beschreibt sich als internationales Zentrum für<br />
zeitgenössische darstellen<strong>de</strong> Künste. Der multifunktionale Bühnenkomplex, befin<strong>de</strong>t<br />
sich in <strong>de</strong>n ehemaligen Produktionshallen <strong>de</strong>r 1865 gegrün<strong>de</strong>ten und 1981 stillgelegten<br />
Winterhu<strong>de</strong>r Maschinenfabrik Nagel und Kamp. Nach einer vorübergehen<strong>de</strong>n Nutzung<br />
<strong>de</strong>s Werksgelän<strong>de</strong>s durch das Deutsche Schauspielhaus, entstan<strong>de</strong>n ab März 1985 bis<br />
heute sechs Bühnen und Veranstaltungsräume mit Kapazitäten von 150 bis 2.500<br />
Plätzen. Die damalige künstlerische Leitung <strong>de</strong>r heute größten freien Spiel- und<br />
Produktionsstätte Deutschlands oblag Hannah Hurtzig und Mücke Quinckardt. Die<br />
Trägerschaft <strong>de</strong>r <strong>Hamburger</strong> Kulturbehör<strong>de</strong> löste 1990 ein nach drei Jahren in eine<br />
18
GmbH (mit <strong>de</strong>r Kultursenatorin als Aufsichtsratsvorsitzen<strong>de</strong>n) umgewan<strong>de</strong>lter<br />
Trägerverein ab. Ausstellungsräume, Galerie und das Filmkunstkino „Alabama“,<br />
ergänzten das strukturelle Angebot. Nach einer umfassen<strong>de</strong>n Umstrukturierung 1998, in<br />
<strong>de</strong>m die GmbH auch Festivalträger wur<strong>de</strong>, das Fabrikgelän<strong>de</strong> „randbebaut“, saniert und<br />
umgebaut wur<strong>de</strong>, wur<strong>de</strong> 2001 noch ein Gastronomiebetrieb angeschlossen. Kampnagel<br />
hat kein festes Ensemble. Gegenwärtige Intendantin <strong>de</strong>r Kulturfabrik seit 2007 bis<br />
voraussichtlich 2017 ist die Stuttgarter Kulturwissenschaftlerin Amelie Deuflhard<br />
(*1959). Der breite, interdisziplinäre Anspruch Kampnagels an sich selbst soll<br />
Innovation, sowie soziale Produktivität und Kommunikation ermöglichen. Im Oktober<br />
2010 wur<strong>de</strong> im hauseigenen Kulturforum über die <strong>Kulturpolitik</strong> <strong>de</strong>s <strong>Hamburger</strong> CDU-<br />
Senats lebhaft <strong>de</strong>battiert.<br />
Die Kampnagel Internationale Kulturfabrik GmbH finanziert sich als flexibles Kultur-<br />
Unternehmen über vielfältige Kanäle. Dazu gehören Stiftungen <strong>de</strong>r großen <strong>Hamburger</strong><br />
Stiftungslandschaft, Sponsoren, Gel<strong>de</strong>r aus Vermietung, Eintrittspreisen, über die<br />
Projekte auch Anteile <strong>de</strong>r <strong>Hamburger</strong> Projektför<strong>de</strong>rung und mehr. Die Sparmaßnahmen<br />
<strong>de</strong>s Senats hatten keine direkten Auswirkungen auf Kampnagel.<br />
Auswertung:<br />
Bei <strong>de</strong>r Umfrage am Kampnagel wur<strong>de</strong>n 19 Personen – 10 männliche und 9 weibliche -<br />
befragt. Das Publikum bestand zu 58% aus Studieren<strong>de</strong>n, zu 32% aus<br />
Kulturschaffen<strong>de</strong>n wie z.B. Regisseur/-innen o<strong>de</strong>r Schauspiele/-innen und zu 10%<br />
an<strong>de</strong>rweitig Berufstätigen.<br />
Abb.3: Alterverteilung<br />
19
Abb.4: Frage 4: Halten Sie die Sparpläne <strong>de</strong>r <strong>Hamburger</strong> Kulturbehör<strong>de</strong> für angemessen?<br />
Bei <strong>de</strong>r Frage zur Angemessenheit <strong>de</strong>r Sparpläne zeichnet sich ein ein<strong>de</strong>utiges Bild ab.<br />
95% <strong>de</strong>r Befragten halten die Sparpläne <strong>de</strong>r <strong>Hamburger</strong> <strong>Kulturpolitik</strong> für nicht<br />
angemessen. Begrün<strong>de</strong>t wird diese Meinung unter an<strong>de</strong>rem mit <strong>de</strong>r Aussage, dass <strong>de</strong>r<br />
Haushaltsetat <strong>de</strong>r Stadt Hamburg nicht gerecht verteilt sei. Zu<strong>de</strong>m wird von <strong>de</strong>n<br />
Befragten angemerkt, dass Kultur die Menschen bil<strong>de</strong> „Kultur= Bildung“ und daher<br />
Einsparungen in diesem Bereich unangebracht wären.<br />
Abb.5: Frage 6: Befürworten Sie <strong>de</strong>n Bau <strong>de</strong>r Elbphilharmonie?<br />
Bezüglich <strong>de</strong>r Frage, ob <strong>de</strong>r Bau <strong>de</strong>r Elbphilharmonie befürwortet wür<strong>de</strong>, war das<br />
Meinungsbild nicht mehr so ein<strong>de</strong>utig. Das zeigt folgen<strong>de</strong> Auswertung:<br />
Die Befürworter/-innen begrün<strong>de</strong>n ihre Meinung unter an<strong>de</strong>rem mit <strong>de</strong>r Aussage, dass<br />
die Elbphilharmonie ein Anziehungspunkt für Tourist/-innen sei und folglich die<br />
Wirtschaft „ankurbeln“ wür<strong>de</strong>. Die Gegner/-innen sprechen schon wie bei <strong>de</strong>r Frage<br />
zuvor, von einer ungerechten Verteilung <strong>de</strong>s Haushalts; die Elbphilharmonie sei zu<br />
teuer und nur ein überflüssiges Prestigeobjekt. Bei dieser Frage gibt es auch<br />
Unentschlossene, die sowohl die Pro- als auch die Contraargumente einleuchtend<br />
fin<strong>de</strong>n.<br />
20
Abb.6: Frage 10: Inwieweit befürchten sie, dass <strong>de</strong>r Kampnagel von <strong>de</strong>r <strong>Hamburger</strong> <strong>Kulturpolitik</strong><br />
betroffen sein könnte?<br />
Die Befragten, welche <strong>de</strong>n Kampnagel gefähr<strong>de</strong>t sehen, sprechen mehrfach von <strong>de</strong>r<br />
Sorge, dass nicht nur <strong>de</strong>r Kampnagel in Gefahr sei, son<strong>de</strong>rn auch an<strong>de</strong>re kulturelle<br />
Institutionen in Hamburg.<br />
Allerdings sehen auch 16% <strong>de</strong>n Kampnagel als nicht gefähr<strong>de</strong>t.<br />
21% <strong>de</strong>r Befragten enthalten sich, was sie größtenteils damit begrün<strong>de</strong>n, dass sie sich<br />
mit <strong>de</strong>r <strong>Kulturpolitik</strong> in Hamburg nicht auskennen und auch keine regelmäßigen Gäste<br />
auf <strong>de</strong>m Kampnagel sind.<br />
Abb.7: Frage 13: Sind Sie selbst als Kulturschaffen<strong>de</strong>r aktiv und sehen Sie ihre berufliche Zukunft durch<br />
die aktuelle <strong>Kulturpolitik</strong> gefähr<strong>de</strong>t?<br />
37% <strong>de</strong>r Befragten sehen ihre berufliche Zukunft durch die <strong>Hamburger</strong> <strong>Kulturpolitik</strong><br />
gefähr<strong>de</strong>t. Es sei darauf hingewiesen, dass sich unter <strong>de</strong>n Befragten ein hoher Anteil an<br />
Kulturschaffen<strong>de</strong>n befin<strong>de</strong>t.<br />
Insgesamt stehen die Befragten größtenteils <strong>de</strong>r aktuellen <strong>Hamburger</strong> <strong>Kulturpolitik</strong><br />
skeptisch gegenüber. Allerdings fällt das Ergebnis nicht immer so ein<strong>de</strong>utig aus, wie<br />
21
sich bei <strong>de</strong>n hier vorgestellten Fragen zeigt. Beispielsweise ist die ablehnen<strong>de</strong> Haltung<br />
gegenüber <strong>de</strong>m Bau <strong>de</strong>r Elbphilharmonie, nicht so stark ausgeprägt, wie erwartet.<br />
5.1.3 Thalia Theater Hamburg<br />
Das Thalia Theater, unter <strong>de</strong>r Leitung von Joachim Lux, besteht aus drei Teilen. Der<br />
älteste Teil ist das Thalia selbst, welches 1843 konzipiert und gegenüber <strong>de</strong>m heutigen<br />
Bau errichtet wur<strong>de</strong> und heute eine Sprechtheaterbühne mit festem Ensemble ist.<br />
Ein weiterer Bestandteil <strong>de</strong>s Hauses ist die Zentrale, die als Aufführungsort, Theaterbar<br />
und Club genutzt wird. Der dritte und letzte Zweig bil<strong>de</strong>t das Gauss-Theater. Es ist ein<br />
Kreativort für ungewöhnliche und junge künstlerische Initiative im multinationalen<br />
Zusammenhang, welches sich zum Ziel gesetzt hat sich zu einem Campus <strong>de</strong>r<br />
darstellen<strong>de</strong>n Künste zu entwickeln. Wie auch diverse an<strong>de</strong>re Häuser legt das Thalia<br />
Theater viel Wert auf die För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r jungen Künstler/-innen. So bietet es Schüler/-<br />
innen, Studieren<strong>de</strong>n und Auszubil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n die Möglichkeit an an einer Produktion<br />
mitzuwirken und sich aktiv zu beteiligen. Das breit gefächerte Angebot wird<br />
grundlegend von vielen För<strong>de</strong>rern und För<strong>de</strong>rinnen ermöglicht, die <strong>de</strong>m Thalia<br />
finanziell unter die Arme greifen.<br />
Vom Sparpaket <strong>de</strong>s <strong>Hamburger</strong> Kultursenats blieb das Thalia Theater weitgehend<br />
verschont. Nichts<strong>de</strong>stotrotz setzt sich Joachim Lux sehr für Hamburgs Kultur ein und<br />
unterstützt im Beson<strong>de</strong>ren das Deutsche Schauspielhaus, welches arg von <strong>de</strong>n<br />
Kürzungen getroffen wur<strong>de</strong>.<br />
Angefacht durch die For<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s Leiters <strong>de</strong>s Wirtschaftswissenschaftsinstituts<br />
Hamburg Thomas Straubhaar die Subventionen <strong>de</strong>s Thalia Theaters abzuschaffen, rief<br />
Joachim Lux die Bürger/-innen dazu auf sich nicht nur „wenn es brennt“ für die Kultur<br />
einzusetzen, son<strong>de</strong>rn auch in guten Zeiten durch aktive Teilnahme am Kulturangebot zu<br />
zeigen, wie wichtig <strong>de</strong>n <strong>Hamburger</strong> Bürger/-innen ihre Kultur ist. Sein Anliegen<br />
richtete sich auch an die Institutionen selber. Nach seinen Vorstellungen ließen sich<br />
einige verloren gegangene Bereiche zurückerobern, wenn Gemeinwesen in Hamburg,<br />
Köln, Berlin, etc zusammenarbeiten wür<strong>de</strong>n.<br />
Auswertung:<br />
Bei <strong>de</strong>r Umfrage zum Thema <strong>de</strong>r <strong>Hamburger</strong> <strong>Kulturpolitik</strong> wur<strong>de</strong>n am Thalia Theater<br />
19 Besucher/-innen befragt. Dabei reichte die Altersspanne von 24 bis 80 Jahren, <strong>de</strong>r<br />
Altersdurchschnitt ergab 46,5, wobei 42% männliche und 58% weibliche Teilnehmen<strong>de</strong><br />
waren. Die Tätigkeitsfel<strong>de</strong>r streuten breit. Es waren Pädagog/-innen (drei Lehrerinnen,<br />
22
ein Erzieher), Kaufleute, Krankenpfleger/-innen, Rentner/-innen, Stu<strong>de</strong>nten/-innen und<br />
z.B. ein Regisseur darunter. Keine Handwerker/-innen.<br />
Abb. 8: Das Diagramm zeigt die<br />
Altersverteilung in ihrer relativen<br />
Häufigkeit<br />
Abb. 9: Die Abbildung zeigt die<br />
Berufsverteilung in Prozent<br />
Bei <strong>de</strong>r Auswertung <strong>de</strong>r Fragebögen haben wir uns auf die aussagekräftigsten<br />
Ergebnisse bezüglich unserer Hypothese beschränkt. Dabei kam heraus, dass für alle<br />
Besucher/-innen <strong>de</strong>s Theaters die Kultur sowohl als Konsumieren<strong>de</strong> als auch als<br />
Schaffen<strong>de</strong> wichtig ist. Daher fin<strong>de</strong>n 89% <strong>de</strong>r Befragten die Sparpläne <strong>de</strong>s Kultursenats<br />
für nicht legitim. Vielmehr herrscht Einigkeit darüber, dass bei Bildung und Kultur<br />
nicht gespart wer<strong>de</strong>n dürfe. Wahrhaftig wünschen sich auch Bürger/-innen mehr<br />
För<strong>de</strong>rung beson<strong>de</strong>rs in <strong>de</strong>n Bereich Musik, Theater und Musical.<br />
Abb.10: Bildliche Darstellung<br />
über <strong>de</strong>n Wunsch <strong>de</strong>r Bürger/-<br />
innen in bestimmten Bereichen<br />
für mehr För<strong>de</strong>rung zu sorgen.<br />
Dementsprechend befin<strong>de</strong>n 58% <strong>de</strong>r Befragten <strong>de</strong>n Bau <strong>de</strong>r Elbphilharmonie für ein<br />
„Fass ohne Bo<strong>de</strong>n“. Viel zu teuer wäre dieses Projekt und koste <strong>de</strong>r Stadt viele Mittel,<br />
23
die für an<strong>de</strong>re Dinge sinnvoller eingesetzt wer<strong>de</strong>n könnten. Nichts<strong>de</strong>stotrotz weist die<br />
Auswertung daraufhin, dass Uneinigkeit bei <strong>de</strong>n <strong>Hamburger</strong>/-innen herrscht. Entgegen<br />
<strong>de</strong>r knappen Mehrheit von 58% sprechen sich 42% positiv über die Elbphilharmonie<br />
aus. Diese sind <strong>de</strong>r Meinung, dass das Konzerthaus <strong>de</strong>r Weltstadt Hamburg mehr<br />
Prestige und einen höheren Bekanntheitsgrad verleihen wird.<br />
In Bezug auf das Thalia Theater selbst nehmen mit 63% über die Hälfte <strong>de</strong>r Befragten<br />
das selbige an <strong>de</strong>r Spitze <strong>de</strong>r <strong>de</strong>rzeitig konkurrieren<strong>de</strong>n kulturellen Institutionen wahr.<br />
Durch seine zentrale Lage sei das Theaterhaus eine wichtige Einrichtung, die <strong>de</strong>nnoch<br />
in direkter Konkurrenz mit <strong>de</strong>m Deutschen Schauspielhaus steht. Durch diese beson<strong>de</strong>re<br />
Stellung übernimmt das Thalia Theater eine wahrnehmbare Verantwortung, die durch<br />
ein immer ansprechen<strong>de</strong>s und abwechslungsreiches Programm ver<strong>de</strong>utlicht wird.<br />
Die <strong>Hamburger</strong> Bevölkerung sieht <strong>de</strong>s Weiteren keine Notwendigkeit darin, <strong>de</strong>m<br />
Theater weitere Kürzungen zu zumuten, obwohl an dieser Stelle gesagt wer<strong>de</strong>n muss,<br />
dass für die Mehrheit <strong>de</strong>r Besucher/-innen die Konsequenzen <strong>de</strong>r Sparpolitik, also<br />
Verän<strong>de</strong>rungen in <strong>de</strong>r Organisation <strong>de</strong>s Theaters nicht wahrnehmbar sind.<br />
Bei <strong>de</strong>r Frage, ob es sinnvoll wäre für das Deutsche Schauspielhaus und <strong>de</strong>m Thalia<br />
Theater <strong>de</strong>n Intendanten Joachim Lux einzusetzen, lehnten 100% die Vorstellung einer<br />
Generalintendanz ab. Dies führe womöglich dazu, dass neben <strong>de</strong>r vielen Arbeit, die<br />
unterschiedlichen I<strong>de</strong>ntitäten <strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n Häuser verloren gingen.<br />
Alle Befragten halten <strong>de</strong>n Kultur- und Bildungssektor für kein Spielfeld <strong>de</strong>r Sparpolitik<br />
<strong>de</strong>r Kulturbehör<strong>de</strong>. Viel mehr besteht <strong>de</strong>r Wunsch nach reflektierter <strong>Kulturpolitik</strong>, die<br />
nicht in <strong>de</strong>saströse Fehlplanungen wie <strong>de</strong>n Bau <strong>de</strong>r Elbphilharmonie mün<strong>de</strong>t. Knapp die<br />
Hälfte <strong>de</strong>r Befragten hält die Absichten bezüglich <strong>de</strong>s Leuchtturmprojekts <strong>de</strong>s Senats<br />
jedoch für vertretbar.<br />
5.1.4 Zwischenfazit 1<br />
Beim Vergleich <strong>de</strong>r Ergebnisse <strong>de</strong>s Deutschen Schauspielhauses, <strong>de</strong>s Thalia Theaters<br />
und Kampnagel fällt auf, dass die Mehrheit <strong>de</strong>r Bürger/-innen ein schlechtes Zeugnis<br />
über die <strong>de</strong>rzeitige <strong>Kulturpolitik</strong> Hamburgs ausstellen. Alle Befragten sprechen sich für<br />
<strong>de</strong>n Kultur- und Bildungssektor aus, <strong>de</strong>r von <strong>de</strong>r Kulturbehör<strong>de</strong> als Spielfeld<br />
finanzieller Angelegenheiten missbraucht wird. Einsparungen wür<strong>de</strong>n an <strong>de</strong>r falschen<br />
Stelle vorgenommen und in „Leuchtturmprojekte“, wie <strong>de</strong>n Bau <strong>de</strong>r Elbphilharmonie<br />
gesteckt wer<strong>de</strong>n. Trotz<strong>de</strong>m ist anzumerken, dass die Meinung - beson<strong>de</strong>rs bezüglich <strong>de</strong>r<br />
Elbphilharmonie - nicht immer ein<strong>de</strong>utig ausfällt. Knapp die Hälfte <strong>de</strong>r Kulturnutzer/-<br />
24
innen äußert sich positiv und vertritt die Ansicht, dass <strong>de</strong>r Bau <strong>de</strong>r neuen Musikhalle<br />
Hamburg mehr Prestige bringt und dadurch noch bekannter und beliebter bei<br />
Tourist/-innen wird.<br />
Die Befragung ergab allerdings <strong>de</strong>s Weiteren, dass sich die Konsumieren<strong>de</strong>n scheinbar<br />
kaum mit <strong>de</strong>r finanziellen bzw. kritischen Lage dieser drei Institutionen<br />
auseinan<strong>de</strong>rsetzen. Viele Fragen wur<strong>de</strong>n nur knapp und mit wenig Begründung, o<strong>de</strong>r<br />
durch fehlen<strong>de</strong>s Wissen verursacht nicht adäquat beantwortet. Aus dieser Beobachtung<br />
lässt sich schlussfolgern, dass Hamburgs Bürger/-innen zwar für eine För<strong>de</strong>rung<br />
kultureller Einrichtungen steht, sie aber <strong>de</strong>nnoch zu wenig über die tatsächliche Lage<br />
<strong>de</strong>r Häuser informiert sind.<br />
5.2 Gemischte Befragten-Auswertung<br />
5.2.1 Tivoli<br />
Das Schmidt Theater ist ein Privattheater im <strong>Hamburger</strong> Stadtteil St. Pauli. Es verfügt<br />
über zwei Spielstätten, das Schmidt Theater selbst und das nur wenige Schritte entfernte<br />
„Große Haus“ namens Schmidts Tivoli. Der Grün<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Schmidt Theaters ist <strong>de</strong>r<br />
Unternehmer und Künstler Corny Littmann.<br />
Am 08.08.1988 öffnete das Schmidt Theater seine Pforten. Es inszenierte schrille und<br />
ungewöhnliche Shows, Musicals und Comedy-Veranstaltungen. Zu <strong>de</strong>n Künstler/-innen<br />
<strong>de</strong>r Schmidt-Familie gehörten in <strong>de</strong>n Anfangstagen "Herr Schmidt" Corny Littmann<br />
und Lilo Wan<strong>de</strong>rs, mit bürgerlichem Namen Ernie Reinhard. Im Jahr 2004 musste das<br />
alte Schmidt Theater aufgrund von Baufälligkeit abgerissen wer<strong>de</strong>n. An seiner Stelle ist<br />
ein Neubau entstan<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>r seit <strong>de</strong>m 8.8.2005 erneut das Schmidt Theater beherbergt.<br />
Das "Große Haus" Schmidts Tivoli öffnete im Jahr 1991. Im Inneren ähnelt es einer<br />
Zirkusarena. Bei<strong>de</strong> Spielstätten wer<strong>de</strong>n nicht von <strong>de</strong>r Stadt Hamburg geför<strong>de</strong>rt, arbeiten<br />
jedoch mit Sponsoren aus <strong>de</strong>r freien Wirtschaft zusammen.<br />
Eigene Produktionen <strong>de</strong>s Schmidt Theater und <strong>de</strong>s Schmidts Tivoli waren unter<br />
an<strong>de</strong>rem „Heiße Ecke“, „Swinging St. Pauli“, „Sixty-Sixty“, „Im weißen Rössl“ und<br />
„Fifty-Fifty“.<br />
Bei <strong>de</strong>r Befragung im Schmidts Tivoli wur<strong>de</strong>n insgesamt 29 Personen befragt. Der<br />
Altersdurchschnitt lag bei 41 Jahren, wobei das Alter <strong>de</strong>r Teilnehmen<strong>de</strong>n zwischen 17<br />
bis 78 Jahren rangierte. Nach ihrer beruflichen Tätigkeit geordnet, arbeiteten zum<br />
Zeitpunkt <strong>de</strong>r Befragung 31% im kaufmännischen Bereich, 17,2% gaben <strong>de</strong>n Status<br />
Schüler/-in o<strong>de</strong>r Stu<strong>de</strong>nt/-in an, 13,8% waren im sozialen Bereich beschäftigt, 10,3%<br />
befan<strong>de</strong>n sich in Rente und 6,9% kamen aus technischen Berufen. 20,7% <strong>de</strong>r Befragten<br />
25
ließen sich keiner <strong>de</strong>r genannten Tätigkeitsgruppen zuordnen. Zur Überprüfung <strong>de</strong>r<br />
Hypothese <strong>de</strong>r vorliegen<strong>de</strong>n Studie waren die im Folgen<strong>de</strong>n aufgeführten<br />
Befragungsergebnisse aussagekräftig.<br />
Die Sparpolitik <strong>de</strong>r <strong>Hamburger</strong> Kulturbehör<strong>de</strong> hielten 69% <strong>de</strong>r Studienteilnehmen<strong>de</strong>n<br />
für nicht angemessen, nur 6,9% sprachen sich für die Einsparungen aus und 6,9% waren<br />
teilweise einverstan<strong>de</strong>n. Die erstgenannte Meinungsgruppe gab als Begründung zu<br />
20,7% an, dass die Stadt Hamburg durch die aktuellen finanziellen Sparmaßnahmen<br />
nicht mehr ihren Bildungsauftrag erfüllen könne und zu 13,8%, dass die Einsparungen<br />
am falschen En<strong>de</strong> stattfän<strong>de</strong>n. Die Hälfte von ihnen, 34,5%, konkretisierte ihre<br />
Meinung nicht. 17,2% enthielten sich <strong>de</strong>r Meinung.<br />
Allgemein ist zu <strong>de</strong>n Stimmenthaltungen bei <strong>de</strong>r Umfrage im Schmidts Tivoli<br />
anzumerken, dass viele <strong>de</strong>r Teilnehmen<strong>de</strong>n nicht aus Hamburg kamen und nur<br />
vorübergehend angereist waren. Dies war ein sehr häufig genannter Grund für<br />
Enthaltungen bei Fragen zu <strong>de</strong>m aktuellen politischen Geschehen in Hamburg.<br />
Abb.11: Frage 4: Halten Sie Sparpläne <strong>de</strong>r Kulturbehör<strong>de</strong> für angemessen?<br />
Wenn ja/nein warum?<br />
Bei <strong>de</strong>r Frage nach <strong>de</strong>r Verteilung von städtischen För<strong>de</strong>rmitteln für kulturelle<br />
Institutionen sprachen sich 27,6% dafür aus, dass die Stadt Hamburg mehr finanzielle<br />
Mittel für <strong>de</strong>n Bereich Musik/Theater/Musical zu Verfügung stellen solle. 13,8%<br />
möchten mehr Unterstützung für freischaffen<strong>de</strong> beziehungsweise kleine Projekte.<br />
10,3% sind in <strong>de</strong>r Gruppe „divers“ zusammengefasst und wünschen sich beispielsweise<br />
mehr Gel<strong>de</strong>r für „Museen“ o<strong>de</strong>r „alle Bereiche“.<br />
26
Abb.12: Frage 5: Wür<strong>de</strong>n Sie sich einen Wan<strong>de</strong>l in <strong>de</strong>r För<strong>de</strong>rpolitik <strong>de</strong>r Kulturbehör<strong>de</strong> wünschen?<br />
Welche Bereiche sollten mehr, welche weniger geför<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n?<br />
Bei <strong>de</strong>r Frage nach <strong>de</strong>r Meinung zum Bau <strong>de</strong>r <strong>Hamburger</strong> Elbphilharmonie gab die<br />
Mehrheit von 55,7% Umfrageteilnehmen<strong>de</strong>n im Schmidts Tivoli an, ihn nicht zu<br />
befürworten. Bei <strong>de</strong>r Begründung ihrer Meinung nannten 44,8% das Argument, dass<br />
das Bauprojekt zu teuer sei. 10,4% begrün<strong>de</strong>ten ihre Meinung nicht.<br />
27,6% <strong>de</strong>r Befragten sprachen sich für die Elbphilharmonie aus. Davon gaben 13,8%<br />
an, das Konzerthaus bringe Zugewinn an Prestige für die Weltstadt Hamburg und<br />
überzeuge mit seiner Mo<strong>de</strong>rnität. Unentschlossen, wie sie sich zu <strong>de</strong>r Frage<br />
positionieren sollten, waren 13,8%, während sich 3,5% <strong>de</strong>r Befragten ihrer Meinung<br />
enthielten. Letzteres ist insofern bemerkenswert, als dass diese Frage die geringste<br />
Enthaltungsquote bei <strong>de</strong>r Schmidts Tivoliumfrage aufweist.<br />
Es stellt sich also heraus, dass <strong>de</strong>r Bau <strong>de</strong>r Elbphilharmonie von <strong>de</strong>n Tivolibesucher/-<br />
innen wahrgenommen wird und sie sich eine Meinung gebil<strong>de</strong>t haben.<br />
Abb.13: Frage 6: Befürworten Sie <strong>de</strong>n Bau <strong>de</strong>r Elbphilharmonie? Wenn ja/nein warum?<br />
Abschließend ist zu sagen, dass die Hypothese <strong>de</strong>r Umfrage anhand <strong>de</strong>r<br />
aufgeführten Ergebnisse nicht bestätigt wird. Vor allem in Hinblick auf die<br />
finanziellen kulturpolitischen Entscheidungen zeigt sich, dass die <strong>Hamburger</strong><br />
Bevölkerung mit <strong>de</strong>m Kurs <strong>de</strong>r Politik <strong>de</strong>r Stadt Hamburg nicht zufrie<strong>de</strong>n ist und<br />
Verbesserungspotenzial sieht.<br />
5.2.2 Spitaler Straße<br />
27
Vom <strong>Hamburger</strong> Bahnhof kommt man direkt in die Spitalerstraße, die sich als<br />
Fußgängerzone bis zum Gerhart-Hauptmann-Platz zieht. Als verkehrsbefreite Straße<br />
bietet die Spitalerstraße in Hamburg entspanntes Shoppingvergnügen mit Kaufhäusern<br />
und Cafés, die sich im Sommer in große Straßencafés verwan<strong>de</strong>ln. Während <strong>de</strong>r<br />
Öffnungszeiten bummeln Passanten dicht an dicht durch diese Fußgängerzone. Das<br />
Shoppingparadies Spitalerstraße zeichnet sich durch einen hochkarätigen und<br />
umfangreichen Mix an verschie<strong>de</strong>nsten Geschäften aus.<br />
In Hamburg versuchen Kommunalbürokraten auch an<strong>de</strong>rnorts, Feuerschlucker und<br />
Flötisten, Gaukler und Gitarristen als Ruhestörer zu vertreiben. Wi<strong>de</strong>rspenstige<br />
Hobbymusikanten und Laienschauspieler müssen mit Bußgeldbeschei<strong>de</strong>n rechnen, und<br />
bisweilen beschlagnahmt die Polizei auch schon mal Instrumente.<br />
Ganz an<strong>de</strong>rs als das Publikum reagieren in <strong>de</strong>r Regel Geschäftsleute, vor allem Anlieger<br />
stark frequentierter Fußgängerzonen, in <strong>de</strong>nen die Musikanten am liebsten gastieren.<br />
Denn das fahren<strong>de</strong> Volk lenkt nicht nur die Blicke <strong>de</strong>r Passanten von <strong>de</strong>n Auslagen ab,<br />
bisweilen blockieren Zuhörerscharen eine La<strong>de</strong>ntür o<strong>de</strong>r eine Vitrine, und manchmal<br />
vergisst ein City-Besucher, <strong>de</strong>r <strong>de</strong>n Stadtmusikanten lauscht, wohl auch, dass er<br />
eigentlich zum Einkaufsbummel hergekommen war.<br />
In <strong>de</strong>r <strong>Hamburger</strong> Spitalerstraße, wo Live-Musik streng untersagt ist, herrscht<br />
keineswegs Ruhe: Just jene Plätze, an <strong>de</strong>nen früher Geiger und Gitarristen aufspielten,<br />
sind nun mit Bu<strong>de</strong>n und Tischen von Händlern zugestellt; sind viele Firmen gegen<br />
"nervtöten<strong>de</strong> Gesänge und Rhythmen".<br />
Der Senat <strong>de</strong>r Hansestadt, über <strong>de</strong>ren Pfeffersäcke schon Heinrich Heine einst <strong>de</strong>n<br />
"Geist Bankos" walten sah, entschied für <strong>de</strong>n Kommerz und gegen die Kleinkunst.<br />
Unter Androhung von Geldbußen wur<strong>de</strong>n die Stadtmusikanten aus <strong>de</strong>r Spitalerstraße<br />
und an<strong>de</strong>ren Innenstadtbereichen vertrieben und an die Ufer von Alster und Elbe<br />
verbannt, wo ihnen kaum einer zuhörte.<br />
Auswertung:<br />
Auf die Frage, ob die Sparpläne <strong>de</strong>r Kulturbehör<strong>de</strong> für angemessen sind, antworteten<br />
64,7% <strong>de</strong>r Befragten mit Nein. 15,8% empfan<strong>de</strong>n, dass ungerecht und willkürlich<br />
gespart wür<strong>de</strong> und 21,1% hielten die Sparpläne für nicht angemessen, da Kultur für <strong>de</strong>n<br />
Menschen wichtig sei. 15,9% hielten die Sparpläne für angemessen und gaben jeweils<br />
28
mit 10,5% als Begründung an, dass in allen Bereichen gespart wer<strong>de</strong>n müsse und dass<br />
es Wichtigeres gäbe. Weitere 10,5% befürworten die Sparpläne als teilweise<br />
angemessen, ohne weitere Begründungen zu nennen. 15,8% <strong>de</strong>r Besucher <strong>de</strong>r<br />
Spitalerstraße enthielten sich.<br />
Als nächstes mussten sich die Besucher mit Frage 5 auseinan<strong>de</strong>rsetzen, ob sie sich einen<br />
Wan<strong>de</strong>l in <strong>de</strong>r För<strong>de</strong>rpolitik <strong>de</strong>r Kulturbehör<strong>de</strong> wünschen wür<strong>de</strong>n und wenn ja, welche<br />
Bereiche mehr, und welche weniger geför<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n sollten.<br />
Die Befragten in <strong>de</strong>r Spitalerstraße sprachen sie alle für eine För<strong>de</strong>rung aus, sofern sie<br />
sich nicht enthielten. 31,6% vertraten die Meinung, dass <strong>de</strong>r soziale Bereich mehr<br />
geför<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n sollte, 21,1% wünschen sich eine För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Stadtteilkultur.<br />
Jeweils 15,8% gaben an, dass sie mehr För<strong>de</strong>rung für Bildung und Bibliotheken<br />
wünschen und 10,5% <strong>de</strong>r Befragten sprachen sich für mehr För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s Theaters aus.<br />
Mit 47,7% fällt die Enthaltung dieser Frage sehr hoch aus.<br />
Der Bau <strong>de</strong>r Elbphilharmonie ist ein immer wie<strong>de</strong>r aufkommen<strong>de</strong>s Thema, wenn es um<br />
die <strong>Kulturpolitik</strong> in Hamburg geht. 94,7% <strong>de</strong>r Befragten <strong>de</strong>r Spitalerstraße befürworten<br />
nicht <strong>de</strong>n Bau dieser Elbphilharmonie. 73,7% gaben an, dass sie <strong>de</strong>n Bau als zu teuer<br />
empfin<strong>de</strong>n und 31,6% sehen die Elbphilharmonie als eine Kulturstätte, die nicht <strong>de</strong>r<br />
breiten Masse son<strong>de</strong>rn nur <strong>de</strong>n Wohlhaben<strong>de</strong>n zur Verfügung stehen wird. Die 5,3% <strong>de</strong>r<br />
Befragten, die <strong>de</strong>n Bau befürworten, begrün<strong>de</strong>ten dies damit, dass die Elbphilharmonie<br />
ein Prestige in einer mo<strong>de</strong>rnen Weltstadt wie Hamburg sei.<br />
29
Auf Frage 10, in wiefern sich die Sparpolitik auf die Bücherhalle auswirkt, gaben<br />
31,6% <strong>de</strong>r befragten an, dass sie sich vorstellen können, dass Zweigstellen geschlossen<br />
wer<strong>de</strong>n. Jeweils 21,6% glauben, dass die Beiträge steigen o<strong>de</strong>r Mitarbeiter entlassen<br />
wer<strong>de</strong>n müssten. Mit je 15,8% wur<strong>de</strong> angegeben, dass sich die Auswahl <strong>de</strong>r Medien<br />
verringere und sich die Sparpläne negativ auf die Bücherhallen auswirke.<br />
Je 5,3% gaben an, dass sich die Sparpläne auf die Öffnungszeiten auswirke, generell die<br />
Auswirkung <strong>de</strong>r Sparmaßnahmen stark bis sehr stark ausfiele.<br />
Erwähnenswert für die gesamte Auswertung sind die Enthaltungen <strong>de</strong>r Befragten.<br />
Die höchste Enthaltung mit 47,4% ist bei Frage 4, ob die Sparpläne für angemessen<br />
gehalten wer<strong>de</strong>n, zu verzeichnen. Mit 31,6% ist die zweithöchste Enthaltung bei <strong>de</strong>r<br />
Frage 10, Auswirkungen <strong>de</strong>r Sparpläne auf die Bücherhallen, vorhan<strong>de</strong>n.<br />
30
Weitere nennenswerte Enthaltungen treten bei Frage 7, Wahrnehmung <strong>de</strong>r<br />
Gentrifizierung, mit 26,3%, sowie jeweils mit 15,8% bei Frage 4 und Frage 12 auf, die<br />
sich bei<strong>de</strong> auf das Thema <strong>de</strong>r Angemessenheit <strong>de</strong>r Sparpläne beziehen. Mit 10,5% ist<br />
die niedrigste prozentuale Angabe einer Enthaltung im zweistelligen Bereich zu<br />
verzeichnen; diese tritt bei Frage 13 auf, Profitierung <strong>de</strong>r Gentrifizierung.<br />
5.2.3 Zwischenfazit 2<br />
Die Befragung <strong>de</strong>s „öffentlichen“ Raumes, also <strong>de</strong>n Institutionen, die stark von<br />
Touristen besucht wer<strong>de</strong>n, ergab ein differenziertes Bild von <strong>de</strong>r Meinung zur aktuellen<br />
<strong>Kulturpolitik</strong> in Hamburg. Dies zeigt die hohe Anzahl an Enthaltungen, beson<strong>de</strong>rs bei<br />
Fragen, die <strong>de</strong>n Gentrifizierungsprozess betreffen. Die wenigsten Enthaltungen<br />
hingegen gab es bei <strong>de</strong>r Frage zum Bau <strong>de</strong>r Elbphilharmonie, das wohl in <strong>de</strong>n Augen<br />
<strong>de</strong>r Befragten das populärste Beispiel für <strong>Kulturpolitik</strong> in Hamburg darstellt und die<br />
restlichen Fragen eher in <strong>de</strong>n Schatten stellt. Die Mehrheit lehnt <strong>de</strong>n Bau klar ab,<br />
allerdings fällt auf, dass gera<strong>de</strong> die Touristen das Projekt aus Grün<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s wachsen<strong>de</strong>n<br />
Prestiges befürworten.<br />
Ein Unterschied <strong>de</strong>r Befragten-Gruppen zeigt sich in <strong>de</strong>n gewünschten<br />
För<strong>de</strong>rungsbereichen. Die Passanten auf <strong>de</strong>r Spitaler Straße sprachen sich für För<strong>de</strong>rung<br />
in sozialen Bereichen wie Kin<strong>de</strong>rgärten etc. aus, die ihrer Meinung nach auch zur<br />
Kulturbildung beitrügen, die Tivoli-Besucher hingegen verweisen mehr auf direkte<br />
kulturelle Projekte wie Musicals o<strong>de</strong>r kleinere Veranstaltungen.<br />
In Bezug auf die Ausgangshypothese lässt sich festhalten, dass die Befragten mit <strong>de</strong>r<br />
Politik <strong>de</strong>r <strong>Hamburger</strong> Regierung im Kulturbereich nicht zufrie<strong>de</strong>n sind. Dennoch<br />
zeugen die vielen Enthaltungen in bei<strong>de</strong>n Gruppen (Tivoli und Spitaler Straße) von<br />
einer ten<strong>de</strong>nziell eher unzulänglichen Informationslage <strong>de</strong>r Befragten.<br />
31
5.3 Alternative Szene-Auswertung<br />
5.3.1 Rote Flora<br />
Ab <strong>de</strong>n 30er Jahren <strong>de</strong>s 19. Jahrhun<strong>de</strong>rts befand sich an <strong>de</strong>r Altonaer Seite <strong>de</strong>s<br />
Schulterblatts ein Ausflugsgarten, und 1888 wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r jetzt noch stehen<strong>de</strong> Gebäu<strong>de</strong>teil<br />
als "Concerthaus Flora" erbaut. Altona war zu <strong>de</strong>r Zeit dänische Stadt, auf <strong>de</strong>r<br />
gegenüberliegen<strong>de</strong>n Straßenseite begannen das Gebiet <strong>de</strong>s Rosenhofes, <strong>de</strong>s Dorfes<br />
Eimsbüttel und <strong>de</strong>s <strong>Hamburger</strong> Bergs, <strong>de</strong>r ab 1833 als St. Pauli-Vorstadt unter<br />
<strong>Hamburger</strong> Verwaltung gestellt wur<strong>de</strong>. Das Schulterblatt war zu jener Zeit eine relativ<br />
spärlich bebaute Landstraße in Richtung Pinneberg.<br />
1855 kaufte <strong>de</strong>r Gastronom H.F.P. Schmidt das Gelän<strong>de</strong>, ließ eine neue Bühne und<br />
einen Fachwerkrundbau errichten, sowie im Garten einen Teich, Schaukeln, Tierkäfige<br />
und Karussels angelegen. Es eröffnete 1859 als „Schmidt’s Tivoli“ und soll zu diesem<br />
Anlass 4.000 Besucher gehabt haben. Das Programm bot Possen, Lustspiele und Opern.<br />
Ein neuerlicher Besitzerwechsel brachte 1869 die Neugestaltung und Umbenennung in<br />
„Damm's Tivoli“ mit sich. Nun wur<strong>de</strong>n „Brillantfeuerwerke und italienische Nächte“<br />
geboten. In <strong>de</strong>n 1880er Jahren wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Fachwerkrundbau abgerissen.<br />
Im Jahr 1888 errichteten die Kaufleute Theodor Mutzenbecher und Lerch das<br />
„Gesellschafts- und Concerthaus Flora“ an Stelle <strong>de</strong>s Tivolis, es wur<strong>de</strong> am 2. Juni 1889<br />
eröffnet. Es entstand ein Komplex, <strong>de</strong>r sich aus Gesellschaftsräumen, Konzertsaal,<br />
Wiener Café und Wintergarten zusammensetzte. Im 1. Obergeschoss befan<strong>de</strong>n sich<br />
kleinere Säle für Privatgesellschaften, im 2. Obergeschoss Mietwohnungen und unter<br />
<strong>de</strong>m Dach Räume für das Dienstpersonal. Im Garten konnte das gehobene Publikum<br />
lustwan<strong>de</strong>ln. Das Gelän<strong>de</strong> streckte sich vom Schulterblatt bis an die Häuser <strong>de</strong>r<br />
heutigen Lippmannstraße und <strong>de</strong>r Eifflerstraße. 1890 wur<strong>de</strong> das Ensemble um eine<br />
Konzerthalle erweitert: Im Garten hinter <strong>de</strong>n ein- und zweigeschossigen Häusern <strong>de</strong>r<br />
Juliusstraße entstand <strong>de</strong>r sogenannte „Crystallpalast“, eine leichte<br />
Eisenfachwerkkonstruktion <strong>de</strong>s Jugendstils mit weitem, überhöhtem Mittelschiff und<br />
zwei Seitenschiffen, gewächshausartig verglast. 1895 verkauften Mutzenbechers Erben<br />
das Hauptgrundstück an die <strong>Hamburger</strong> Volksbank. Weitere Um- und Neubauten<br />
folgten. Es konnte erfolgreich als Zentrum für Operette, Varieté und an<strong>de</strong>re<br />
Vergnügungen weitergeführt wer<strong>de</strong>n.<br />
Die Geschichte <strong>de</strong>s Gebäu<strong>de</strong>s ist nach <strong>de</strong>m Ersten Weltkrieg eine Geschichte <strong>de</strong>s<br />
langsamen finanziellen Abstiegs. Boxkämpfe, ein Kino und weiterhin Operetten- und<br />
Varietéaufführungen bestimmen <strong>de</strong>n Charakter <strong>de</strong>s unzweifelhaft beliebten<br />
32
Veranstaltungshauses. Ein Altkommunist benutzte es später als Beispiel für<br />
unpolitisches Verhalten: "Während die Kommunisten in diesen ersten Tagen von<br />
Hitlers Kanzlerschaft ihre Flugblätter verteilten, beschäftigten sich an<strong>de</strong>re Eimsbüttler<br />
mit an<strong>de</strong>ren Sensationen: (...) Im Varieté Flora am Schulterblatt treten ein Fakir und<br />
Austin, das boxen<strong>de</strong> Riesenkänguruh, vor vollem Haus auf." (Helmut Warnke)<br />
Den zweiten Weltkrieg überstand die Flora weitgehend unbeschädigt, <strong>de</strong>r zweite Stock<br />
wur<strong>de</strong> erst in <strong>de</strong>n fünfziger Jahren abgetragen. Die Rote Flora hat ihren Platz in<br />
Hamburg, sei es als Zentrum autonomer Politik, als pittoreske Location für Partys o<strong>de</strong>r<br />
als Dauerärgernis für die CDU. Dass das Gebäu<strong>de</strong> immer noch besetzt ist und trotz<strong>de</strong>m<br />
von tausen<strong>de</strong>n von Menschen genutzt wird – darunter viele, die nichts von <strong>de</strong>r<br />
Besetzung wissen -, sagt sicher etwas über die ungewöhnliche Situation <strong>de</strong>r Flora aus:<br />
besetzt und doch von <strong>de</strong>r Stadt gedul<strong>de</strong>t.<br />
Auswertung:<br />
Vor <strong>de</strong>r Roten Flora wur<strong>de</strong>n 20 Menschen befragt, davon waren 12 Männer und 8<br />
Frauen. Das Durchschnittsalter lag bei 25 Jahren, während sich die Altersspanne von 19<br />
bis 45 Jahren erstreckte. 45% <strong>de</strong>r eher jungen Teilnehmen<strong>de</strong>n befan<strong>de</strong>n sich noch in <strong>de</strong>r<br />
Ausbildung, 25% gingen sozialen Berufen nach. Weitere Beschäftigungen waren unter<br />
an<strong>de</strong>rem Tontechniker, Unternehmer und Maler, ein Teilnehmer war arbeitslos.<br />
Für 70% <strong>de</strong>r Befragten sind kulturelle Aktivitäten für sie als Konsument/-innen sehr<br />
wichtig, weitere 20% empfin<strong>de</strong>n es als mittel wichtig und nur einer Person ist es nicht<br />
wichtig. 75% bezeichneten sich als Kulturschaffen<strong>de</strong>, und halten kulturelle Aktivitäten<br />
aus dieser Sicht für sehr wichtig o<strong>de</strong>r wichtig.<br />
Angaben<br />
in Prozent<br />
Abb.14: Frage 4: Halten Sie die Sparpläne <strong>de</strong>r Kulturbehör<strong>de</strong> für angemessen?<br />
33
Abb. 14 zeigt <strong>de</strong>utlich, dass die Teilnehmer/-innen <strong>de</strong>r Befragung vor <strong>de</strong>r Roten Flora<br />
die Sparpläne <strong>de</strong>r Kulturbehör<strong>de</strong> für unangemessen und falsch halten.<br />
3 Menschen enthielten sich einer Antwort. Von <strong>de</strong>n 17 Gegner/-innen <strong>de</strong>r Sparpläne,<br />
begrün<strong>de</strong>ten 82% Prozent dies allgemein damit, dass am falschen En<strong>de</strong> gespart wer<strong>de</strong>.<br />
12% begrün<strong>de</strong>ten ihre Antwort mit einem unerfüllten Bildungsauftrag. Nur eine Person<br />
gab keinen Grund an.<br />
Abb.15: Frage 5: Wür<strong>de</strong>n Sie sich einen Wan<strong>de</strong>l in <strong>de</strong>r För<strong>de</strong>rpolitik <strong>de</strong>r Kulturbehör<strong>de</strong> wünschen?<br />
75% unter <strong>de</strong>n Befragten beantworteten die Frage nach <strong>de</strong>m Wunsch eines Wan<strong>de</strong>ls in<br />
<strong>de</strong>r För<strong>de</strong>rpolitik <strong>de</strong>r Kulturbehör<strong>de</strong> mit ja. Knapp die Hälfte davon äußerte konkret <strong>de</strong>n<br />
Wunsch nach einem Ausbau <strong>de</strong>r Jugendför<strong>de</strong>rung, 20% verlangten mehr För<strong>de</strong>rung von<br />
freischaffen<strong>de</strong>n und kleinen Projekten. Genannt wur<strong>de</strong>n außer<strong>de</strong>m die Bereiche Musik<br />
und Kleinkunst. Mehrere Befragte begrün<strong>de</strong>ten diese Verän<strong>de</strong>rungswünsche damit, dass<br />
mehr kulturelle Angebote geför<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n sollten, die allen zugänglich sind, statt<br />
solche, <strong>de</strong>ren Konsum wie<strong>de</strong>rum vom Geldbeutel <strong>de</strong>s Besuchers abhängt. Entsprechend<br />
diesen Äußerungen lehnten alle Befragten <strong>de</strong>n Bau <strong>de</strong>r Elbphilharmonie ab.<br />
Abb. 16: Grün<strong>de</strong> für die<br />
Ablehnung <strong>de</strong>s Baus <strong>de</strong>r<br />
Elbphilharmonie<br />
Das Diagramm zeigt, dass viele Befragte die Elbphilharmonie als überflüssig<br />
betrachten, während 25% konkretisieren, dass das für <strong>de</strong>n Bau investierte Geld in <strong>de</strong>n<br />
34
Bereichen Bildung und Soziales gebraucht wür<strong>de</strong> und nun fehlt. Genannt wur<strong>de</strong> auch<br />
das Argument, die Elbphilharmonie sei ein reines Prestigeobjekt, <strong>de</strong>ssen Nutzen nur<br />
einer Elite zugute komme und somit die sozialen Ungleichheiten verstärke.<br />
Die Befragung vor <strong>de</strong>r Roten Flora liefert in <strong>de</strong>n für die Arbeitshypothese relevanten<br />
Fragen ein ein<strong>de</strong>utiges Stimmungsbild. Die Sparpläne <strong>de</strong>r Kulturbehör<strong>de</strong> wer<strong>de</strong>n für<br />
unangemessen gehalten, eine Umstrukturierung <strong>de</strong>r För<strong>de</strong>rpolitik wird erwünscht, um<br />
Bereiche mehr zu unterstützen in <strong>de</strong>nen auch die Rote Flora aktiv ist. Die<br />
Elbphilharmonie als Prestigeobjekt wird hier zum Hassobjekt. Da die Flora von <strong>de</strong>r<br />
Kulturbehör<strong>de</strong> aktuell nicht unterstützt wird, ist sie auch von Sparplänen nicht<br />
betroffen. Trotz<strong>de</strong>m waren die dort befragten Menschen gut informiert und am Thema<br />
interessiert.<br />
5.3.2 Gängeviertel<br />
Noch bis Mitte <strong>de</strong>s 20. Jahrhun<strong>de</strong>rts erstreckte sich das Areal <strong>de</strong>r Gängeviertel vom<br />
<strong>Hamburger</strong> Hafen über die Neustadt bis in die Innenstadt und bot tausen<strong>de</strong>n<br />
Arbeiterfamilien eine Heimat. Aufgrund <strong>de</strong>r unhaltbaren hygienischen Zustän<strong>de</strong> begann<br />
die Stadt Hamburg nach <strong>de</strong>r Choleraepi<strong>de</strong>mie von 1892 mit <strong>de</strong>r planmäßigen Sanierung,<br />
das heißt: <strong>de</strong>m Abriss <strong>de</strong>r Gängeviertel. Die Reste gingen im Zweiten Weltkrieg<br />
verloren o<strong>de</strong>r wur<strong>de</strong>n 1958-64 wegen <strong>de</strong>s Baus <strong>de</strong>s Unilever-Hochhauses beseitigt. Nur<br />
einige Überbleibsel <strong>de</strong>r Viertel stan<strong>de</strong>n lange Jahre vergessen entlang <strong>de</strong>s<br />
Bäckerbreitergangs und zwischen Caffamacherreihe, Valentinskamp und Speckstraße –<br />
<strong>de</strong>r Geburtsstraße <strong>de</strong>s Komponisten Johannes Brahms.<br />
Ein Ziel <strong>de</strong>r Initiative „Komm in die Gänge” ist die För<strong>de</strong>rung von kreativen und<br />
ku! nstlerischen Freiräumen. Deshalb wer<strong>de</strong>n wir Ateliers, Werkstätten, Wohnungen,<br />
Labore und offene Räume mit niedrigen Mieten schaffen.<br />
Heterogenität und Vielseitigkeit zuzulassen, ist fu! r einen interessanten, lebhaften und<br />
funktionieren<strong>de</strong>n Kulturort „Gängeviertel” essentiell. Deshalb wer<strong>de</strong>n wir Orte<br />
schaffen, an <strong>de</strong>nen unterschiedliche Kunstrichtung und Professionalisierungsgra<strong>de</strong><br />
ineinan<strong>de</strong>r greifen bzw. nebeneinan<strong>de</strong>r bestehen können. Es soll in ihnen nicht nur Platz<br />
sein fu! r professionelle Ku! nstler, son<strong>de</strong>rn auch fu! r ku! nstlerisch tätige Laien:<br />
Maler, Bildhauer, Streetart-, Konzept- und Installationsku! nstler, Literaten, Musiker<br />
o<strong>de</strong>r Schauspieler sollen sich mit ku! nstlerisch ambitionierten Kin<strong>de</strong>rn, Jugendlichen,<br />
Senioren, Menschen mit Behin<strong>de</strong>rung, Studieren<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r Freiberuflern verzahnen.<br />
Auch die Zusammenarbeit mit <strong>Hamburger</strong> Kunstinstitutionen wie <strong>de</strong>m Thalia Theater,<br />
<strong>de</strong>m Deutschen Schauspielhaus, <strong>de</strong>r Kunsthalle, <strong>de</strong>n Hochschulen, <strong>de</strong>m Museum fu! r<br />
35
Hamburgische Geschichte und <strong>de</strong>r Musikhalle soll weiter ausgebaut wer<strong>de</strong>n. Die<br />
Vermischung von Hoch-, Sub- und Populärkultur wird fu! r alle Seiten eine<br />
Erweiterung ihres Horizonts be<strong>de</strong>uten.<br />
In die Gänge waren Häuser viele Jahre lang verfallen – während direkt daneben Büro-<br />
und Wohntürme aus Stahl und Glas gewachsen sind. Anstatt die Häuser zu sanieren, hat<br />
sie die Finanzbehör<strong>de</strong> dann im Höchstgebotsverfahren verkauft und einen hohen<br />
Renditedruck auf sie gelegt. Mehrere Jahre versuchte ein Investor vergeblich,<br />
genehmigungsfähige Bauanträge für die Sanierung einzureichen und zog sich<br />
schließlich 2007 mit <strong>de</strong>m Verlust von drei Millionen Euro Planungskosten zurück.<br />
2008 bekam <strong>de</strong>r holländische Investor Hanzevast von <strong>de</strong>r Stadt <strong>de</strong>n Kaufzuschlag für<br />
das Gängeviertel. Allen verbliebenen Mietern wur<strong>de</strong> gekündigt. Seit <strong>de</strong>m 22. August<br />
2009 besetzen unter <strong>de</strong>r Schirmherrschaft von Daniel Richter ca. 200 Künstler das<br />
Gängeviertel und for<strong>de</strong>rn sowohl Raum für Kreative als auch <strong>de</strong>n kompletten Erhalt <strong>de</strong>r<br />
historischen Gebäu<strong>de</strong>. Im November 2009 wur<strong>de</strong> das Manifest „Not In Our Name,<br />
Marke Hamburg“ ausgerufen. Die Initiative namens Komm in die Gänge will „ein<br />
selbstverwaltetes, öffentliches und lebendiges Quartier mit kulturellen und sozialen<br />
Nutzungen“ schaffen. Am 15. Dezember 2009 teilte <strong>de</strong>r <strong>Hamburger</strong> Senat mit, dass <strong>de</strong>r<br />
Verkauf an Hanzevast einvernehmlich rückabgewickelt wer<strong>de</strong>, um „eine<br />
Projektkonzeption mit breiterem öffentlichen Konsens“ zu ermöglichen. Die bereits<br />
geleisteten Zahlungen von knapp 2,8 Millionen Euro wer<strong>de</strong>n <strong>de</strong>m nie<strong>de</strong>rländischen<br />
Investor zurückerstattet.<br />
Auswertung:<br />
Auf die Frage wie sich die <strong>Hamburger</strong> <strong>Kulturpolitik</strong> in <strong>de</strong>n letzten Wochen bemerkbar<br />
gemacht habe, antworteten 45% negativ. Ein noch größerer Anteil <strong>de</strong>r Befragten<br />
enthielt sich. Kein Befragter beantwortete diese Frage positiv.<br />
36
Die Besucher <strong>de</strong>s Gängeviertels halten die Sparpläne <strong>de</strong>r Kulturbehör<strong>de</strong> offensichtlich<br />
für unangemessen. Der am häufigsten genannte Grund für eine negative Bewertung <strong>de</strong>r<br />
kulturpolitischen Pläne Hamburgs ist die falsche Verteilung <strong>de</strong>r Gel<strong>de</strong>r. Im<br />
Gängeviertel nannten mehr als die Hälfte dies als Grund ihrer negativen Bewertung.<br />
Viele Teilnehmer (30%) <strong>de</strong>r Befragung nannten ebenfalls einen Bildungsauftrag als<br />
Aufgabe einer <strong>Kulturpolitik</strong> und Kultur als etwas an <strong>de</strong>m nicht gespart wer<strong>de</strong>n dürfe als<br />
Grün<strong>de</strong> für die Ablehnung.<br />
Ebenfalls überwiegend einig waren sich die Beteiligten in <strong>de</strong>r Frage nach einem Wan<strong>de</strong>l<br />
<strong>de</strong>r <strong>Hamburger</strong> <strong>Kulturpolitik</strong>. Im Gängeviertel wünschen sich 85% einen Wan<strong>de</strong>l. Nur<br />
ein geringer Prozentsatz wünschte keinen Wan<strong>de</strong>l, <strong>de</strong>r Rest enthielt sich.<br />
Die Bereiche, die mehr geför<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n sollten wur<strong>de</strong>n angeführt von <strong>de</strong>m Wunsch<br />
nach mehr Jugendför<strong>de</strong>rung und Konzert-Projekten. Es wur<strong>de</strong> überdies eine größere<br />
Unterstützung von Theatern gefor<strong>de</strong>rt.<br />
37
Auf wenig Akzeptanz stößt <strong>de</strong>r Bau <strong>de</strong>r Elbphilharmonie bei <strong>de</strong>n Befragten. Im<br />
Gängeviertel war etwas mehr als die Hälfte gegen <strong>de</strong>n Bau. Entsprechend war mit 20%<br />
auch ein relativ hoher Anteil von Befürwortern <strong>de</strong>r Elbphilharmonie zu fin<strong>de</strong>n. Die<br />
Hauptbegründung <strong>de</strong>r Elbphilharmoniegegner waren die Kosten <strong>de</strong>s Bauprojekts.<br />
Ein<strong>de</strong>utig negativ bewerteten die meisten Befragten (70%) ein drohen<strong>de</strong>s Verschwin<strong>de</strong>n<br />
<strong>de</strong>s Gängeviertels für das Klima für Kulturschaffen<strong>de</strong> in Hamburg. Nur 5% sahen keine<br />
Verän<strong>de</strong>rung, sollte das Gängeviertel verschwin<strong>de</strong>n.<br />
38
Die Auswertung <strong>de</strong>r ausgewählten Fragen zeigt eine <strong>de</strong>utliche Ablehnung <strong>de</strong>r<br />
<strong>Hamburger</strong> <strong>Kulturpolitik</strong>. Die Gel<strong>de</strong>r seien falsch verteilt, ein Bildungsauftrag wer<strong>de</strong><br />
nicht erfüllt und ein Wan<strong>de</strong>l, hin zur Unterstützung kleinerer Projekte wird gefor<strong>de</strong>rt.<br />
Der Bau <strong>de</strong>r Elbphilharmonie und die damit verbun<strong>de</strong>nen Ausgaben wur<strong>de</strong>n ebenfalls<br />
von <strong>de</strong>n meisten Befragten als Fehler empfun<strong>de</strong>n.<br />
5.3.3 Fabrik<br />
Die Fabrik gilt als das erste und wohl bekannteste Kultur- und Kommunikationszentrum<br />
in <strong>de</strong>r Barnerstraße in Altona. Sie wur<strong>de</strong> 1971 von zwei Privatleuten in <strong>de</strong>m Gebäu<strong>de</strong><br />
einer ehemaligen, ca. hun<strong>de</strong>rtfünfzig Jahre alten Maschinenfabrik gegrün<strong>de</strong>t. Das<br />
Gebäu<strong>de</strong> aus <strong>de</strong>r Grün<strong>de</strong>rzeit beeindruckt durch seine beson<strong>de</strong>re Architektur: ein hoher,<br />
kirchenschiffartiger Raum mit einer Holzträgerkonstruktion und umlaufen<strong>de</strong>n Galerien<br />
in <strong>de</strong>n zwei Stockwerken, die einen Blick auf das Geschehen in <strong>de</strong>r Halle ermöglichen.<br />
Unter ihrem hohen Glasdach vereint die FABRIK die unterschiedlichsten Kulturformen.<br />
Die Fabrik mauserte sich zum Vorbild für die nachfolgen<strong>de</strong>n Stadtteilkulturzentren wie<br />
<strong>de</strong>m Pavillon in Hannover (1977) o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>m Schlachthof in Bremen (1978). Als Pionier<br />
<strong>de</strong>r Bewegung habe die Fabrik "die <strong>Kulturpolitik</strong> aufgerüttelt und entstaubt", sagt<br />
Norbert Sievers, <strong>de</strong>r Geschäftsführer <strong>de</strong>r Kulturpolitischen Gesellschaft. "Insofern hat<br />
sie <strong>Kulturpolitik</strong>geschichte geschrieben."<br />
Das Spektrum <strong>de</strong>r FABRIK-Aktivitäten ist breit gefächert. Tagsüber ist sie Treffpunkt<br />
für die Kin<strong>de</strong>r und Jugendlichen aus Altona, die hier neben Rat und Hilfe bei<br />
Problemen vielfältige Anregungen für Freizeitaktivitäten bekommen: Bastel- und<br />
Werkaktivitäten, Kochen und Backen, Sport und Spiele etc. In <strong>de</strong>n Arbeitsgruppen -<br />
Töpferei und Fotogruppen - wer<strong>de</strong>n auch Erwachsene angeregt, ihre Kreativität zu<br />
ent<strong>de</strong>cken und durch Selbsttun und Selbsterfahrung ein besseres Verständnis für Kunst<br />
und Kultur zu entwickeln.<br />
Zum abendlichen Veranstaltungsprogramm mit Musik, Theater, Lesungen,<br />
Diskussionen, Ausstellungen u.a. fin<strong>de</strong>n sich Besucher aus ganz Hamburg und<br />
Umgebung ein.<br />
Die finanzielle Basis <strong>de</strong>s Hauses bil<strong>de</strong>n die Einnahmen aus Veranstaltungen und<br />
Gastronomie, sowie ein Zuschuss <strong>de</strong>r Kulturbehör<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Freien und Hansestadt<br />
Hamburg. Der Fabrik-Grün<strong>de</strong>r und noch amtieren<strong>de</strong> 75-jährige Geschäftsführer Horst<br />
Dietrich soll gehen und ein neues Programm geschaffen wer<strong>de</strong>n, das mehr Geld<br />
einspielt und/o<strong>de</strong>r weniger Kosten verursacht.<br />
39
Hinzu kommt, dass die Fabrik immer versucht hat, möglichst unabhängig von <strong>de</strong>r Stadt<br />
zu bleiben. Im Sommer 2006 ging die Fabrik in <strong>de</strong>r eigens gegrün<strong>de</strong>ten Fabrik Stiftung<br />
auf und grün<strong>de</strong>te einen Freun<strong>de</strong>skreis, um die Finanzierung besser abzusichern. Derzeit<br />
machen die Subventionen <strong>de</strong>r Stadt rund 20 Prozent <strong>de</strong>s Gesamtetats aus.<br />
Die Fabrik wird so o<strong>de</strong>r so weniger Geld für ihre Veranstaltungen zur Verfügung haben.<br />
Dass sich das auf die Veranstaltungen nie<strong>de</strong>rschlägt, ist unausweichlich.<br />
Auswertung:<br />
Im Hinblick auf die anfangs aufgestellte Hypothese stößt die aktuelle <strong>Hamburger</strong><br />
<strong>Kulturpolitik</strong> in <strong>de</strong>r Umfrage in <strong>de</strong>r Fabrik in Hamburg Altona auf wenig Akzeptanz. So<br />
fühlen sich 95% aller Befragten nicht gut über die aktuelle <strong>Hamburger</strong> <strong>Kulturpolitik</strong><br />
informiert. Die Sparpläne <strong>de</strong>r Kulturbehör<strong>de</strong> halten 100% <strong>de</strong>r Befragten für<br />
unangemessen. Grün<strong>de</strong> hierfür waren hauptsächlich, dass die Kultur weiterhin geför<strong>de</strong>rt<br />
wer<strong>de</strong>n müsse (32%) und dass am falschen En<strong>de</strong> gespart wer<strong>de</strong>, hinsichtlich <strong>de</strong>s Baus<br />
<strong>de</strong>r Elbphilharmonie (42%). Gegen <strong>de</strong>n Bau <strong>de</strong>r Elbphilharmonie sprachen sich 79%<br />
aller Befragten aus. Grün<strong>de</strong> hierfür waren hauptsächlich, dass es zu teuer und<br />
größenwahnsinnig sei (52%) und dass dadurch die Kleinkunst zerstört wer<strong>de</strong> (17%).<br />
Anhand <strong>de</strong>r Ergebnisse dieser Umfrage bleibt erneut festzuhalten, dass sich auch das<br />
Publikum in <strong>de</strong>r Fabrik <strong>de</strong>utlich gegen die aktuelle <strong>Hamburger</strong> <strong>Kulturpolitik</strong> ausspricht.<br />
40
5.3.4 Zwischenfazit 3<br />
Die Befragung <strong>de</strong>r Menschen im Gängeviertel, <strong>de</strong>r Fabrik und <strong>de</strong>r Roten Flora ergab<br />
bezüglich <strong>de</strong>r Hypothese ein relativ ein<strong>de</strong>utiges Ergebnis. Unter <strong>de</strong>n befragten Personen<br />
war <strong>de</strong>r Großteil zwischen 20 und 30 Jahren alt und damit sehr jung. Die Sparpläne <strong>de</strong>r<br />
Kulturbehör<strong>de</strong> wur<strong>de</strong>n in je<strong>de</strong>m Fall abgelehnt, es gab keine Befürworter. Än<strong>de</strong>rungen<br />
in <strong>de</strong>r För<strong>de</strong>rung wur<strong>de</strong>n <strong>de</strong>mentsprechend zahlreich vorgeschlagen, wobei Kleinkunst,<br />
Jugendarbeit und Konzerte am häufigsten genannt wur<strong>de</strong>n. Da viele <strong>de</strong>r jungen<br />
Befragten angaben selbst Kulturschaffen<strong>de</strong> zu sein, spiegelt dies ein persönliches<br />
Anliegen <strong>de</strong>r Menschen wie<strong>de</strong>r. Der Bau <strong>de</strong>r Elbphilharmonie wur<strong>de</strong> in allen drei<br />
Institutionen mehrheitlich abgelehnt, obwohl es in Gängeviertel und Fabrik einzelne<br />
Befürworter/-innen gab. Viele <strong>de</strong>r Befragten erklärten, dass sie selbst von<br />
Gentrifizierung betroffen o<strong>de</strong>r an ihr beteiligt seien. Häufig erläuterten sie die<br />
dazugehörigen „ja/nein-Fragen“ mit zusätzlichen Begründungen, was ein Interesse und<br />
eine Informiertheit an <strong>de</strong>m Thema <strong>de</strong>r <strong>Kulturpolitik</strong> zeigt.<br />
III Schluss<br />
6 Resümee<br />
41
Die Auswertung <strong>de</strong>r Ergebnisse <strong>de</strong>r von <strong>de</strong>n verschie<strong>de</strong>nen Gruppen, an <strong>de</strong>n jeweiligen<br />
Kulturstätten geführten Befragungen, führte im Hinblick auf die anfangs aufgestellte<br />
Hypothese zur Schlussfolgerung: Die <strong>Hamburger</strong> <strong>Kulturpolitik</strong> wird von <strong>de</strong>n<br />
<strong>Hamburger</strong> Bürger/-innen nicht akzeptiert.<br />
Deutlich wird diese These beson<strong>de</strong>rs bei <strong>de</strong>r Ablehnung <strong>de</strong>s symbolträchtigen Objekts<br />
Elbphilharmonie. Bis auf eine geringe Min<strong>de</strong>rheit aller Befragten, welche die<br />
Elbphilharmonie aus Grün<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s Prestiges und <strong>de</strong>r För<strong>de</strong>rung von Tourismus<br />
befürworten o<strong>de</strong>r zumin<strong>de</strong>st akzeptieren, wird <strong>de</strong>r Bau auf breiter Ebene abgelehnt. In<br />
<strong>de</strong>n Umfragen zeigt sich, dass die Bürger/-innen die in die Elbphilharmonie fließen<strong>de</strong>n<br />
Milliar<strong>de</strong>nbeträge an an<strong>de</strong>rer Stelle benötigt sehen. In <strong>de</strong>r Wahrnehmung <strong>de</strong>r Befragten<br />
äußert sich hier eine einseitige Missfinanzierung im Kultursektor. In unterfinanzierten<br />
Institutionen wie <strong>de</strong>m Schauspielhaus, <strong>de</strong>n Bücherhallen und <strong>de</strong>m von Schließung<br />
bedrohten Altonaer Museum, aber auch in ganzen Bereichen wie Theater-, Konzert-<br />
und Jugendkultur fehlen Gel<strong>de</strong>r, die statt<strong>de</strong>ssen in die Elbphilharmonie fließen. Die<br />
Nicht-Akzeptanz äußert sich in diesem Sektor nicht in einer einheitlichen Bürger/-<br />
innenbewegung, son<strong>de</strong>r im Protest gegen konkrete Entscheidungen und Kürzungen bei<br />
Institutionen, die von politischen Akteur/-innen übergangen wer<strong>de</strong>n. Die Motive für die<br />
Verteilung <strong>de</strong>r Gel<strong>de</strong>r bauen dabei nicht auf <strong>de</strong>n Willen <strong>de</strong>r Bürger/-innen auf, son<strong>de</strong>rn<br />
auf eine größergreifen<strong>de</strong> Umstrukturierung, die repräsentativen Zwecken dient und<br />
damit auf die Aufwertung <strong>de</strong>r „Marke Hamburg“ abzielt.<br />
IV Literaturverzeichnis<br />
Ahlers, Rainer / Gerdon, Georg / Dettmann, Marlene-Anne: St.Georg als Beispiel für<br />
Gentrification. In: Volkmann, Rainer (Hrsg.): Erfolgsmo<strong>de</strong>ll „Metropole Hamburg -<br />
Wachsen<strong>de</strong> Stadt“? Hamburg: VSA –Verlag 2006.<br />
Dangschat, Jens S. / Friedrichs, Jürgen: Gentrification in <strong>de</strong>r inneren Stadt von<br />
Hamburg, Hamburg: GSS 1988.<br />
Falk, Wilhelm: Städtische Quartiere und Aufwertung. Wo ist Gentrification möglich?<br />
Basel: Birkhäuser Verlag 1994.<br />
Holm, Andrej: Wir Bleiben Alle! Gentrifizierung – Städtische Konflikte um Aufwertung<br />
und Verdrängung, Münster: UNRAST-Verlag 2010.<br />
42
Stewig, Reinhard: Die Stadt in Industrie- und Entwicklungslän<strong>de</strong>rn. Pa<strong>de</strong>rborn;<br />
München; Wien; Zürich: Schöningh 1983.<br />
Volkmann, Rainer: Konzeption und Kritik <strong>de</strong>s Leitbil<strong>de</strong>s „Metropole Hamburg –<br />
Wachsen<strong>de</strong> Stadt“ In: Meuche-Mäker, Meinhard / Obens, Hartmut / Volkmann, Rainer<br />
(Hrsg.): Hamburg: Wachsen<strong>de</strong> Stadt durch schrumpfen<strong>de</strong>s Gemeinwesen? Hamburg:<br />
GNN 2005.<br />
Internetquellen:<br />
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http://www.hamburg.<strong>de</strong>/kulturfoer<strong>de</strong>rung/ [20. Februar 2011].<br />
http://www.hamburg.<strong>de</strong>/pressearchiv-fhh/2827534/2011-03-15-bkm-interkulturell-<br />
43
integrativ.html [28.03.2011].<br />
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integrativ.html [28.03.2011].<br />
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ist-in-vielen-Staedten-schon-gescheitert.html Artikel vom 30.09.2010 [24.03.2011].<br />
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http://www.zeit.<strong>de</strong>/2010/22/DOS-Elbphilharmonie<br />
http://www.ndr.<strong>de</strong>/regional/hamburg/elbphilharmonie393.html<br />
V Anhang<br />
Alle Zahlen:<br />
Schauspielhaus 20 Teilnehmen<strong>de</strong><br />
absolute<br />
Anzahl<br />
relative<br />
Häufigkeit in %<br />
Alter ≤19 2 10%<br />
in Jahren 20-29 7 35%<br />
30-39 3 15%<br />
40-49 2 10%<br />
50-59 2 10%<br />
≥60 4 20%<br />
Spanne: 19-66<br />
Durchschnitt: ~38<br />
Geschlecht männlich 8 40<br />
weiblich 12 60<br />
Berufe berufstätig 12 25%<br />
Schüler/Stu<strong>de</strong>nt 5 60%<br />
Zivi/FSJ 1 5%<br />
44
Rentner 2 10%<br />
Frage 1 0-3mal 9 45<br />
4-6mal 6 30<br />
7-10mal 2 10<br />
häufiger 3 15<br />
Frage 2 Schaffen<strong>de</strong> 6 30<br />
sehr wichtig 3 15<br />
wichtig 3 15<br />
Nichtschaffen<strong>de</strong> 14 70<br />
nicht zuor<strong>de</strong>nbar - -<br />
Konsumenten 20 100<br />
sehr wichtig 11 55<br />
wichtig 9 45<br />
nicht so wichtig - -<br />
Frage 3 Über welche Medien bemerkbar?<br />
Internet 3 15<br />
Presse 2 10<br />
Medien (insg.) 8 40<br />
gut informiert:<br />
ja 7 35<br />
nein 4 20<br />
keine Ahnung (mäßig) 3 15<br />
Enthaltungen 6 30<br />
Frage 4 Nein 15 75<br />
da nicht erfüllter Bildungsauftrag 5 25<br />
am falschen En<strong>de</strong> 7 35<br />
keine Begründung 3 15<br />
Ja 1 5<br />
bei Schul<strong>de</strong>n muss überall gespart wer<strong>de</strong>n<br />
keine Ahnung 3 15<br />
Enthaltungen 1 5<br />
Frage 5 Ja 15 75<br />
Nein - -<br />
Keine Ahnung 2 10<br />
Enthaltungen 3 15<br />
För<strong>de</strong>rung für<br />
Musik/Theater/Musicals/Museen 5 25<br />
Freischaffen<strong>de</strong>/kleine Projekte 5 25<br />
Diverse 2 10<br />
Frage 6 Ja 7 35<br />
Nein 11 55<br />
keine Ahnung 1 5<br />
Unentschlossen 1 5<br />
Frage 7 nicht wahrgenommen 4 20<br />
wahrgenommen 15 75<br />
45
positiv 13 27,89<br />
negativ 1 10,34<br />
neutral 2 6,9<br />
keine Ahnung (Enthaltungen) 1 5<br />
Frage 8 Nein 12 60<br />
Ja (selbst betroffen) 8 40<br />
Betroffene bekannt 4 20<br />
Enthaltungen - -<br />
Frage 9 verbessert 3 15<br />
Frage 10.1.<br />
neutral (gleich geblieben) 3 15<br />
verschlechtert 7 35<br />
k.A. 1 5<br />
Enthaltung<br />
Wie fin<strong>de</strong>n Sie, dass das Publikum<br />
durch die politische Debatte <strong>de</strong>s<br />
Schauspielhauses<br />
6 30<br />
mit einbezogen wird?<br />
gut 11 55<br />
schlecht 5 25<br />
k.A. 4 20<br />
Enthaltungen - -<br />
Frage 10.2. Sind Sie auch davon betroffen?<br />
Frage 11<br />
Frage 12<br />
Ja 3 15<br />
Nein<br />
Ist die Eigeninitiative vom<br />
Schauspielhaus bemerkbar?<br />
17 85<br />
Ja 11 55<br />
Nein 3 15<br />
Enthaltung<br />
Spüren Sie als Besucher die finanziellen<br />
Streichungen <strong>de</strong>s Schauspielhauses<br />
6 30<br />
bzw. wie nehmen Sie sie wahr?<br />
Ja 5 25<br />
Nein 15 75<br />
Fazit Enthaltungen: Keine Ahnung:<br />
Frage 3 6 30 3 15<br />
Frage 4 1 5 3 15<br />
Frage 5 3 15 2 10<br />
Frage 6 - - 1 5<br />
Frage 7 - - 1 5<br />
Frage 8 - - - -<br />
Frage 9 6 30 1 5<br />
Frage 10 4 20 4 20<br />
Frage 10.2. 2 10 - -<br />
Frage 11 2 10 4 20<br />
Frage 12 - - 5 25<br />
Kampnagel 19 Teilnehmen<strong>de</strong><br />
46
Beruf<br />
Absolute Anzahl Relative Anzahl in Prozent<br />
Stu<strong>de</strong>nt 11 57,89<br />
Regisseur 6 31,57<br />
an<strong>de</strong>res 2 10,50<br />
Alter<br />
< 20 1 5,26<br />
20-30 11 57,89<br />
>30 7 36,84<br />
Geschlecht<br />
weiblich 10 52,63<br />
männlich 9 47,36<br />
Frage 1<br />
Wie oft nehmen Sie pro Monat an<br />
kulturellen Veranstaltungen teil?<br />
0 bis 3 3 16<br />
4 bis 6 12 63,15<br />
7 bis 10 2 10,50<br />
häufiger 2 10,50<br />
Frage 2<br />
Wie wichitg sind Ihnen kulturelle<br />
Aktivitäten?<br />
als Schaffen<strong>de</strong>r?<br />
wichtig 7 36,84<br />
unwichtig 12 63,15<br />
als Konsument?<br />
wichtig 19 100<br />
Frage 3 Fühlen Sie sich gut informiert?<br />
Ja 7 36,84<br />
Nein 4 21,05<br />
Mäßig 8 42,10<br />
Frage 4<br />
Halten Sie die Sparpläne <strong>de</strong>r hamburger<br />
Kulturbehör<strong>de</strong> für angemessen?<br />
Ja 0 0<br />
Nein 18 94,74<br />
Unentschlossen 1 5,26<br />
Frage 5<br />
Welche Bereiche sollten mehr geför<strong>de</strong>rt<br />
wer<strong>de</strong>n?<br />
Alle 10 52,63<br />
Theater 2 10,50<br />
Subkulturen 3 15,78<br />
Kin<strong>de</strong>r 2 10,50<br />
keine Angabe 2 10,50<br />
Frage 6<br />
Befürworten Sie <strong>de</strong>n bau <strong>de</strong>r<br />
Elbphilharmonie?<br />
Ja 3 15,78<br />
Nein 14 73,68<br />
unentschlossen 2 10,52<br />
Frage 7<br />
Wie stehen Sie zum<br />
Gentrifizierungsprozess?<br />
Befürworter 2 10,52<br />
Gegner 12 63,15<br />
47
Neutral 5<br />
Sind Sie selbst von Gentrifizierung betroffen<br />
26,31<br />
Frage 8<br />
o<strong>de</strong>r kennen Sie Betroffene?<br />
Ja 6 31,57<br />
Nein 11 57,89<br />
keine Angabe 2 10,52<br />
Frage 9<br />
Hat sich das kulturelle und infrastrukturelle<br />
Straßenbild in Ihrem Stadtteil in <strong>de</strong>n letzten<br />
Jahren verbessert/ verschlechtert?<br />
Besser 4 21,05<br />
Schlechter 3 15,78<br />
Sowohl,als auch 7 36,84<br />
keine Angabe 3 15,78<br />
Neuzugänge 2 10,52<br />
Frage 10<br />
Inwieweit befürchten Sie, dass <strong>de</strong>r<br />
Kampnagel von <strong>de</strong>r <strong>Hamburger</strong> <strong>Kulturpolitik</strong><br />
betroffen sein könnte?<br />
Gefähr<strong>de</strong>t 12 63,15<br />
nicht gefähr<strong>de</strong>t 3 15,78<br />
keine Angabe 4 21,05<br />
Frage 11<br />
Sehen Sie das internationale Programm <strong>de</strong>s<br />
Kampnagels gefähr<strong>de</strong>t?<br />
Ja 8 41,10<br />
Nein 2 10,52<br />
Neutral 7 36,84<br />
keine Angabe 2 10,52<br />
Frage 12<br />
Wären Sie bereit Institutionen wie <strong>de</strong>n<br />
Kampnagel finanziell zu unterstützen?<br />
Ja 7 36,84<br />
Nein 12<br />
Sind Sie selbst als Kulturschaffen<strong>de</strong>r aktiv &<br />
sehen Sie Ihre berufl. Zukunft durch die<br />
63,15<br />
Frage 13 aktuelle <strong>Kulturpolitik</strong> gefähr<strong>de</strong>t?<br />
Ja 7 36,84<br />
Nein 11 57,89<br />
Keine Angabe 1 5,26<br />
Thalia<br />
19 Teilnehmen<strong>de</strong> absolute Anzahl relative Häufigkeit in %<br />
Alter 70 1 5<br />
Spanne: 24-80<br />
Durchschnitt: ~46,5<br />
Geschlecht männlich 8 47<br />
weiblich 11 53<br />
48
Berufe kaufmännisch 4 21<br />
Schüler/Stu<strong>de</strong>nten 2 10<br />
Soziale Berufe 6 32<br />
Rentner 2 11<br />
Technischer Bereich 1 5<br />
Diverse 4 21<br />
Frage 1 0-3mal 13 65<br />
Frage 2 Schaffen<strong>de</strong><br />
4-6mal 4 20<br />
7-10mal 1 5<br />
häufiger 2 10<br />
sehr wichtig 8 42<br />
wichtig 11 58<br />
Konsumenten<br />
lebenswichtig 1 6<br />
sehr wichtig 13 68<br />
wichtig (da Abwechslung) 5 26<br />
Frage 3 bemerkbar gemacht:<br />
Frage 4<br />
Frage 5<br />
Frage 6<br />
Frage 7<br />
Frage 8<br />
ja 15 78<br />
nein 0 0<br />
mäßig 4 22<br />
gut informiert:<br />
ja 7 37<br />
nein 6 32<br />
mäßig 4 21<br />
Enthaltungen 2 11<br />
Nein 17 89<br />
Ja 2 11<br />
För<strong>de</strong>rung für<br />
Musik/Theater/Musicals 12 63<br />
Freischaffen<strong>de</strong>/kleine<br />
Projekte 5 26<br />
Diverse 2 11<br />
Nein 11 58<br />
ja 8 42<br />
nicht wahrgenommen 6 32<br />
wahrgenommen 13 68<br />
positiv 0 0<br />
negativ 11 58<br />
neutral 8 42<br />
Nein 13 68<br />
Ja, davon 6 32<br />
49
Frage 9<br />
Frage 10<br />
Frage 11<br />
Frage 12<br />
Frage 13<br />
Frage 14<br />
Frage 15<br />
selbst betroffen 2 33<br />
kennen Betroffene 4 67<br />
Nichts geän<strong>de</strong>rt 13 68<br />
etwas geän<strong>de</strong>rt 6 32<br />
positiv 3 50<br />
negativ 2 33<br />
neutral 1 17<br />
Platz 1 12 63<br />
An<strong>de</strong>re 5 26<br />
Enthaltungen 2 11<br />
ja 17 89<br />
nein 0 0<br />
Enthaltungen 2 11<br />
nein 15 79<br />
ja 1 5<br />
Enthaltungen 3 16<br />
ja 6 32<br />
nein 13 68<br />
nein 12 63<br />
ja 2 11<br />
Enthaltungen 5 26<br />
nichts 19 100<br />
Tivoli 29 Teilnehmen<strong>de</strong><br />
absolute<br />
Anzahl relative Häufigkeit in %<br />
Alter 70 1 3,45<br />
Spanne: 17-78<br />
Durchschnitt: ~41<br />
Geschlecht männlich 13 44,83<br />
weiblich 16 55,17<br />
Berufe kaufmännisch 9 31,03<br />
Schüler/Stu<strong>de</strong>nten 5 17,24<br />
Soziale Berufe 4 13,79<br />
50
Rentner 3 10,34<br />
Technischer Bereich 2 6,9<br />
Diverse 6 20,69<br />
Frage 1 0-3mal 22 75,68<br />
4-6mal 5 17,24<br />
7-10mal 1 3,45<br />
häufiger 1 3,45<br />
Frage 2 Schaffen<strong>de</strong> 6<br />
sehr wichtig 6 20,69<br />
Nichtschaffen<strong>de</strong> 22 75,86<br />
nicht zuor<strong>de</strong>nbar 1 3,45<br />
Konsumenten 28 96,55<br />
sehr wichtig 11 37,93<br />
wichtig (da Abwechslung) 10 (6) 34,48 (20,69)<br />
nicht so wichtig 7 24,14<br />
Frage 3 bemerkbar gemacht:<br />
ja 16 55,17<br />
nein 6 20,69<br />
mäßig 2 6,9<br />
gut informiert:<br />
ja 14 48,28<br />
nein 6 20,69<br />
mäßig 4 13,79<br />
Enthaltungen 5 17,24<br />
Frage 4 Nein 20 69<br />
Frage 5 För<strong>de</strong>rung für<br />
da nicht erfüllter Bildungsauftrag 6 20,69<br />
am falschen En<strong>de</strong> 4 13,79<br />
keine Begründung 10 34,48<br />
Ja 2 6,9<br />
teilweise 2 6,9<br />
Enthaltungen 5 17,24<br />
Musik/Theater/Musicals 8 27,59<br />
Freischaffen<strong>de</strong>/kleine Projekte 4 13,79<br />
Diverse 3 10,34<br />
weniger För<strong>de</strong>rung für<br />
Infrastruktur 1 3,45<br />
Enthaltungen 13 44,83<br />
Frage 6 Nein 16 55,17<br />
da zu teuer 13 44,83<br />
keine Begründung 3 13,79<br />
ja 8 27,59<br />
da Prestige/HH als Weltstadt/mo<strong>de</strong>rn 4 13,79<br />
Uentschlossen 4 13,79<br />
51
Enthaltungen 1 3,45<br />
Frage 7 nicht wahrgenommen 10 34,48<br />
wahrgenommen 13 44,83<br />
positiv 8 27,89<br />
negativ 3 10,34<br />
neutral 2 6,9<br />
Enthaltungen 6 20,69<br />
Frage 8 Nein 18 62,07<br />
Ja, davon 5 17,24<br />
selbst betroffen 2 6,9<br />
kennen Betroffene 3 10,34<br />
Enthaltungen 6 20,69<br />
Frage 9 Nichts geän<strong>de</strong>rt 13 44,83<br />
etwas geän<strong>de</strong>rt 7 24,14<br />
positiv 4 13,79<br />
negativ 2 6,9<br />
neutral 1 3,45<br />
Enthaltungen 9 31,03<br />
Frage 10 nicht wahrgenommen 6 20,69<br />
Wahrgenommen 19 65,52<br />
positiv in Bezug auf kult. Angebot 8 27,59<br />
negativ in Bezug auf Publikum 5 17,24<br />
Diverse 6 20,69<br />
Enthaltungen 4 13,79<br />
Frage 11 Oft, davon 10 34,48<br />
Schauspielhaus 2 6,9<br />
Staatsoper 2 6,9<br />
kl. Musikveranstaltungen 2 6,9<br />
Musicals 2 6,9<br />
Thalia 1 3,45<br />
Comedy 1 3,45<br />
Gelegentlich 6 20,69<br />
Enthaltungen/gar nicht 13 44,83<br />
Frage 12 Ja 14 48,28<br />
damit es erhalten bleibt 3 10,34<br />
keine Begründung 11 37,93<br />
Nein 9 31,03<br />
da es gut läuft 4 13,79<br />
da es sonst an Unabhängigkeit verlöre 4 13,79<br />
keine Begründung 1 3,45<br />
Enthaltungen 6 20,69<br />
Frage 13 Nein 14 48,28<br />
nich in Hamburg 4 13,79<br />
keine Begründung 10 34,48<br />
Ja 6 20,69<br />
wie das Pulvergfass 2 6,9<br />
52
Fazit Enthaltungen:<br />
nicht genannt 4 13,79<br />
Enthaltungen 9 31,03<br />
Frage 3 5 17,24<br />
Frage 4 5 17,24<br />
Frage 5 13 44,83<br />
Frage 6 1 3,45<br />
Frage 7 6 20,69<br />
Frage 8 6 20,69<br />
Frage 9 9 31,03<br />
Frage 10 4 13,79<br />
Frage 11 13 44,83<br />
Frage 12 6 20,69<br />
Frage 13 9 31,03<br />
Spanne: 1-13<br />
Durchschnitt ~6 ~20,69<br />
Spitalerstr. 19 Teilnehmen<strong>de</strong><br />
Alter 70 0 0<br />
Spanne: 20-57<br />
Durchschnitt: ~30<br />
Geschlecht männlich 9 47,4<br />
weiblich 10 52,6<br />
Berufe kaufmännisch 2 10,5<br />
Schüler/Stu<strong>de</strong>nten 5 5,1<br />
Hausfrau 2 10,5<br />
Verkäufer 3 15,8<br />
Beamte 3 15,8<br />
Diverse 4 21,1<br />
Frage 1 0-3mal 17 89,5<br />
4-6mal 2 10,5<br />
7-10mal<br />
häufiger<br />
Frage 2 Schaffen<strong>de</strong><br />
sehr wichtig<br />
nicht zuor<strong>de</strong>nbar 1 5,3<br />
Konsumenten<br />
sehr wichtig 8 42,1<br />
53
wichtig 4 21,10<br />
mittel 3 15,8<br />
nicht so wichtig/egal 1 5,3<br />
Frage 3 bemerkbar gemacht:<br />
ja 10 52,6<br />
nein 7 36,8<br />
mäßig<br />
gut informiert:<br />
ja 9 47,4<br />
nein 9 47,4<br />
mäßig<br />
Enthaltungen<br />
Frage 4 Nein 11 64,7<br />
Frage 5 För<strong>de</strong>rung für<br />
da ungerecht und willkürlich 3 15,8<br />
da Kultur wichtig für <strong>de</strong>n Menschen ist 4 21,1<br />
Ja 3 15,8<br />
da da in allen Bereichen gespart<br />
wer<strong>de</strong>n muss 2 10,5<br />
da es wichtigeres gibt 2 10,5<br />
teilweise 2 10,5<br />
Enthaltungen 3 15,8<br />
Sozialer Bereich 6 31,6<br />
Stadtteilkultur 4 21,1<br />
Bildung 3 15,8<br />
Bibliotheken 3 15,8<br />
Theater 2 10,5<br />
Enthaltungen 9 47,4<br />
Frage 6 Nein 18 94,5<br />
da zu teuer 14 73,7<br />
da nur für Wohlhaben<strong>de</strong>, nicht für<br />
breite Masse 6 31,6<br />
ja 1 5,3<br />
da Prestige/HH als Weltstadt/mo<strong>de</strong>rn 1 5,3<br />
Enthaltungen<br />
Frage 7 nicht wahrgenommen 2 10,5<br />
wahrgenommen 12 63,1<br />
positiv 2 10,5<br />
negativ 11 57,9<br />
neutral 2 10,5<br />
Enthaltungen 5 26,3<br />
Frage 8 Nein 11 57,9<br />
Ja 4 21,1<br />
kennen Betroffene 3 15,8<br />
kennen keine Betroffenen 3 15,8<br />
Enthaltungen 3 15,8<br />
54
Frage 9 Nichts geän<strong>de</strong>rt 7 36,8<br />
etwas geän<strong>de</strong>rt 10 52,6<br />
positiv 4 21,1<br />
negativ 6 31,6<br />
Enthaltungen 4 21,1<br />
Frage 10 Schließung 6 31,6<br />
höhere Beiträge 4 21,1<br />
Mitarbeiter müssen entlassen wer<strong>de</strong>n 4 21,1<br />
weniger Auswahl 3 15,8<br />
negativ 3 15,8<br />
kurze Öffnungszeitem 1 5,3<br />
sehr stark 1 5,3<br />
stark 1 5,3<br />
keine Angabe 6 31,6<br />
Frage 11 Haus <strong>de</strong>r Jugend 1 5,3<br />
Kin<strong>de</strong>rgarten 1 5,3<br />
Schule 2 10,5<br />
Museen 1 5,3<br />
Bücherhalle 1 5,3<br />
Theater 4 21,4<br />
Uni 1 5,3<br />
Konzerte 1 5,3<br />
Enthaltungen/gar nicht 10 52,6<br />
Frage 12 Ja 2 10,5<br />
Nein 10 52,6<br />
je nach <strong>de</strong>m 4 21,1<br />
Enthaltungen 3 15,8<br />
Frage 13 Nein 15 78,9<br />
Fazit Enthaltungen:<br />
Jein 2 10,5<br />
Enthaltungen 2 10,5<br />
Frage 3<br />
Frage 4 3 15,8<br />
Frage 5 9 47,4<br />
Frage 6<br />
Frage 7 5 26,3<br />
Frage 8 3 15,8<br />
Frage 9 4 21,1<br />
Frage 10 6 31,6<br />
Frage 11<br />
Frage 12 3 15,8<br />
Frage 13 2 10,5<br />
Spanne:2-9<br />
Rote Flora 20 Teilnehmen<strong>de</strong><br />
~20,69<br />
55
absoluter Wert<br />
relative Häufigkeit in<br />
Prozent<br />
Alter 70 0 0<br />
Spanne: 19-45<br />
Mittelwert: 25<br />
Geschlecht männlich 12 60<br />
weiblich 8 40<br />
Berufe Arbeitslos 1 5<br />
Schüler/Stu<strong>de</strong>nten/Ausbildung 9 45<br />
handwerkliche Berufe 2 10<br />
Soziale Berufe 5 25<br />
Diverse 3 15<br />
Frage 1 0-3mal 7 35<br />
Frage 2 Schaffen<strong>de</strong><br />
4-6mal 8 40<br />
7-10mal 2 10<br />
häufiger 3 15<br />
sehr wichtig 11 55<br />
mittel 4 20<br />
nicht wichtig 3 15<br />
Enthaltung 2 10<br />
Konsumenten<br />
sehr wichtig 14 70<br />
mittel 4 20<br />
nicht so wichtig 2 10<br />
Frage 3 ja 3 15<br />
nein 11 55<br />
mäßig 4 20<br />
Enthaltungen 2 10<br />
Frage 4 Nein 17 85<br />
Ja 0 0<br />
Enthaltungen 3 15<br />
am falschen En<strong>de</strong> 14 82<br />
Bildungsauftrag! 2 12<br />
keine Begründung 1 6<br />
Frage 5 Ja 15 75<br />
Nein 1 5<br />
Enthaltungen 4 20<br />
Jugendför<strong>de</strong>rung 7 47<br />
56
Freischaffen<strong>de</strong>/kleine Projekte 3 20<br />
Diverse 3 20<br />
keine Begruündung 2 13<br />
Frage 6 Nein 20 100<br />
da zu teuer, überflüssig 8 40<br />
Geld fehlt woan<strong>de</strong>rs (Bildung,<br />
Sozialbereich) 5 25<br />
Prestige, Elite 3 15<br />
keine Begründung 4 20<br />
ja 0 0<br />
Enthaltungen 0 0<br />
Frage 7 nicht wahrgenommen 1 5<br />
negativ wahrgenommen 17 85<br />
Mietpreise 7 41<br />
teure Neubauten 3 18<br />
Keine Begründung 7 41<br />
Enthaltungen 2 10<br />
Frage 8 Nein 5 25<br />
Ja 14 70<br />
Enthaltungen 1 5<br />
Frage 9 Nichts geän<strong>de</strong>rt 3 15<br />
etwas geän<strong>de</strong>rt 15 75<br />
positiv 4 27<br />
negativ 9 60<br />
neutral 2 13<br />
Enthaltungen 2 10<br />
Frage 10 Ja, weil Jugend-/Subkultur 11 55<br />
Nein, weil sie unabhängig sein soll 5 25<br />
Enthaltungen 4 20<br />
Frage 11 Kommerzialisierung 2 10<br />
breiteres Publikum 2 10<br />
Beeinträchtigung <strong>de</strong>r autonomen<br />
Handhabung 3 15<br />
Enthaltungen 13 65<br />
Frage 12 lange/ewig 12 60<br />
mittel 3 15<br />
nicht lange 4 20<br />
Enthaltungen 1 5<br />
Frage 13 Ja 9 45<br />
hat es schon 7 35<br />
nein 1 5<br />
Enthaltungen 3 15<br />
Fazit Enthaltungen:<br />
Frage 3 2 10<br />
Frage 4 3 15<br />
Frage 5 4 20<br />
Frage 6 0 0<br />
Frage 7 2 10<br />
57
Frage 8 1 5<br />
Frage 9 1 5<br />
Frage 10 4 20<br />
Frage 11 13 65<br />
Frage 12 1 5<br />
Frage 13 3 15<br />
Spanne: 0-13<br />
Durchschnitt 3,090909091<br />
Gaengeviertel 20 Teilnehmen<strong>de</strong><br />
absolute<br />
Anzahl<br />
Alter 15-19 4 20%<br />
in Jahren 20-25 7 35%<br />
26-30 3 15%<br />
31-45 4 20%<br />
46+ 2 10%<br />
Spanne: 17-57<br />
Durchschnitt: ~29<br />
Geschlecht Männlich 6 30%<br />
Weiblich 14 70%<br />
Tätigkeit Schüler 3 15%<br />
Stu<strong>de</strong>nten 5 25%<br />
Angestellter 8 40%<br />
Selbstständig 2 10%<br />
Arbeitslos 1 5%<br />
Keine Angabe 1 5%<br />
Frage 1 0-3 mal 5 25%<br />
Frage 2 Als Schaffen<strong>de</strong>r:<br />
4-6 mal 13 65%<br />
7-10 mal 1 5%<br />
Häufiger 1 5%<br />
- wichtig 3 15%<br />
- nicht wichtig 15 75%<br />
- nicht beantwortet 2 10%<br />
Als Konsument:<br />
- wichtig 17 85%<br />
- nicht wichtig 1 5%<br />
- nicht beantwortet 2 10%<br />
Frage 3 Wie bemerkbar gemacht?<br />
Positiv 0 0%<br />
Negativ 9 45%<br />
Enthaltung 11 55%<br />
Gut informiert?<br />
Ja 7 35%<br />
relative Häufigkeit<br />
in %<br />
58
Frage 4<br />
Nein 10 50%<br />
Enthaltung 3 15%<br />
Wodurch informiert?<br />
(Mehrfachantwort möglich)<br />
Flyer 9,10%<br />
Organisationen 18,20%<br />
Facebook/Internet 22,70%<br />
Plakate 4,50%<br />
Nichts 22,60%<br />
Selbst informiert 9,10%<br />
Radionachrichten<br />
Nein, warum? (Mehrfachantwort<br />
möglich)<br />
4,40%<br />
Geld wird falsch verteilt 13 65%<br />
Vielfalt wird eingeschränkt 3 15%<br />
Kultur sollte nicht gespart wer<strong>de</strong>n 6 30%<br />
Ja 0 0%<br />
Frage 5 Wan<strong>de</strong>l Ja/Nein? (in Prozent)<br />
Ja 17 85%<br />
Nein 1 5%<br />
Enthalten 2 10%<br />
Welches soll mehr geför<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n?<br />
(Mehrfachantworten möglich)<br />
Kunst 3 9,60%<br />
Alle 3 9,60%<br />
Kenne mich nicht aus 3 9,60%<br />
Jugendför<strong>de</strong>rung 5 16%<br />
Kleinprojekte 3 9,60%<br />
Theater 4 12,80%<br />
Benachteiligte Menschen 1 3,20%<br />
Konzerte 5 16%<br />
Museen 1 3,20%<br />
Film/Kino 1 3,20%<br />
Musical 1 3,20%<br />
Ballet 1 3,20%<br />
Welches soll weniger geför<strong>de</strong>rt<br />
wer<strong>de</strong>n? (Mehrfachantworten<br />
möglich)<br />
Elbphilharmonie 3 75%<br />
Kommerzielle 1 25%<br />
Frage 6 Ja: 4 20%<br />
Muss fertig gestellt wer<strong>de</strong>n 3 75%<br />
Wahrzeichen f. Tourismus 1 25%<br />
Nein: 11 55%<br />
(Mehrfachantworten<br />
möglich) Zu teuer 9 56,20%<br />
Unnötig 3 18,70%<br />
Falsche Leute entschei<strong>de</strong>n 2 12,50%<br />
Das Geld ist falsch verteilt 2 12,50%<br />
59
Enthaltung 5 25%<br />
Frage 7 nicht wahrgenommen 4 20%<br />
Enthaltung 1 5%<br />
wahrgenommen 15 75%<br />
Wie stehen Sie dazu?<br />
Positiv 1 5%<br />
Negativ 11 55%<br />
Unentschie<strong>de</strong>n 4 20%<br />
Enthaltung 5 25%<br />
Grün<strong>de</strong> für Ablehnung o<strong>de</strong>r<br />
Zuspruch:<br />
Hamburg verliert seine Seele 5 25%<br />
Mieten steigen 11 55%<br />
Geld wird falsch investiert 1 5%<br />
Stadteilleben wird besser 1 5%<br />
Mieten wer<strong>de</strong>n niedriger 2 10%<br />
Frage 8 Gentrifizierung betroffen:<br />
Ja 9 45%<br />
Nein 11 55%<br />
kennen Betroffene:<br />
Ja 8 40%<br />
Nein 12 60%<br />
Frage 9 Verbessert 2 10%<br />
Frage 10<br />
Verschlechtert 3 15%<br />
Nicht verän<strong>de</strong>rt 8 40%<br />
Keine Antwort<br />
Kennen Sie die "Komm in die<br />
Gänge"-Initiative?<br />
7 35%<br />
Ja: 18 90%<br />
selbstaktiv 1 5,50%<br />
veransltatungen besuchen 17 94,50%<br />
Nein 2 10%<br />
Frage 11 Positiv 0 0%<br />
Frage 12<br />
Frage 13<br />
Negativ 14 70%<br />
Keine Verän<strong>de</strong>rung 1 5%<br />
Enthaltung<br />
Nutzung von Gaengeviertel<br />
(Mehrfachantworten möglich):<br />
5 25%<br />
Musik / Konzerte / Party 8 29,60%<br />
Ausstellung 8 29,60%<br />
Cafe 4 14,80%<br />
Bar 1 3,70%<br />
Restaurant 1 3,70%<br />
Soziale Kontakte 6 22,20%<br />
Keine Nutzung<br />
umziehen? (Mehrfachantworten<br />
möglich):<br />
1 3,70%<br />
Berlin 11 47,82%<br />
Ausland 3 13,04%<br />
60
Fazit Enthaltungen:<br />
An<strong>de</strong>re 3 13,04%<br />
Hier bleiben 6 26,08%<br />
Frage 2 2 10%<br />
Frage 3 11 55%<br />
Frage 5 2 10%<br />
Frage 6 5 25%<br />
Frage 7 1 5%<br />
Frage 9 7 35%<br />
Frage 11 5 25%<br />
Spanne: 1-13<br />
Fabrik 19 Teilnehmen<strong>de</strong><br />
Durchschnitt 4,714285714 23,57%<br />
absolute<br />
Anzahl relative Häufigkeit in %<br />
Alter 70 0 0<br />
Spanne: 22-65<br />
Durchschnitt: c.a. 38<br />
Geschlecht männlich 8 42,11<br />
weiblich 11 57,89<br />
Berufe Stu<strong>de</strong>n 3 15,79<br />
Künstler 2 10,53<br />
wirtschaftlicher Bereich 5 26,32<br />
sozialer Bereich 5 26,32<br />
Soldat 2 10,53<br />
Diverse 2 10,53<br />
Frage 1 0-3mal 12 63,16<br />
Frage 2 Schaffen<strong>de</strong><br />
4-6mal 4 21,05<br />
7-10mal 2 10,53<br />
häufiger 1 5,26<br />
sehr wichtig 7 36,84<br />
weniger wichtig 2 10,53<br />
nicht zuor<strong>de</strong>nbar 2 10,53<br />
Konsumenten<br />
sehr wichtig 15 78,95<br />
wichtig (da Abwechslung) 3 15,79<br />
nicht so wichtig 1 5,26<br />
61
Frage 3 bemerkbar gemacht:<br />
ja, negativ 4 21,05<br />
nein 8 42,11<br />
mäßig 2 10,53<br />
Enthaltungen 5 26,32<br />
gut informiert:<br />
gut<br />
informiert<br />
ja 0 0<br />
nein 18 94,74<br />
mäßig 1 5,26<br />
Enthaltungen 5 17,24<br />
Frage 4 Nein 19 100<br />
Kultur macht Stadt aus 3 15,79<br />
Kultur soll geför<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n 6 31,58<br />
Am falschen En<strong>de</strong> gespart (vs.<br />
Elbphilharmonie) 8 42,11<br />
keine Begründung 2 10,53<br />
Ja 0 0<br />
Enthaltungen 0 0<br />
Frage 5 För<strong>de</strong>rung für<br />
Prozente von Indie - Elbph.<br />
Anteilig <strong>de</strong>r Gesamtmenge an<br />
Anwahlen, da<br />
Mehrfachnennung möglich<br />
Indie / Kleinkust 10 34,48<br />
Kun<strong>de</strong>r- / Jugendbereich 5 17,24<br />
(freie) Theater, Museen 5 17,24<br />
Bildungskunst 4 13,79<br />
Diverse 3<br />
weniger För<strong>de</strong>rung für<br />
Elbphilharmonie 2 10,34<br />
Enthaltungen 4 21,05<br />
Frage 6 Nein 15 78,94<br />
zerstört Kleinkunst 5 17,24<br />
zu teuer / Prestige / Größenwahn 15 51,72<br />
wozu? / was habe ich davon? 6 20,69<br />
Missplanung 3 10,34<br />
Uentschlossen 1 5,26<br />
Ja 2 10,53<br />
Enthaltungen 1 5,26<br />
Frage 7 nicht wahrgenommen 2 1053<br />
wahrgenommen, davon 13 68,42<br />
positiv 1 7,69<br />
negativ 7 53,85<br />
neutral 3 23,08<br />
positiv und negativ 2 15,38<br />
Enthaltungen 4 21,05<br />
Frage 8 Nein 5 26,32<br />
62
Ja, davon 8 42,11<br />
selbst betroffen 7 87,5<br />
kennen Betroffene 1 12,5<br />
Enthaltungen 6 31,58<br />
Frage 9 Nichts geän<strong>de</strong>rt 2 10,53<br />
etwas geän<strong>de</strong>rt, davon 8 42,11<br />
positiv 1 12,5<br />
negativ 7 87,5<br />
neutral 0 0<br />
Enthaltungen 9 47,37<br />
Frage 10 nicht wahrgenommen 4 21,05<br />
Frage 11<br />
Wahrgenommen 3 15,79<br />
positiv 1 33,33<br />
Angebot verän<strong>de</strong>rt 1 33,33<br />
von Kürzungen erfahren 1 33,33<br />
Enthaltungen<br />
Vielfalt / Themen, die sonst keinen<br />
12 63,16<br />
Platz fin<strong>de</strong>n 10 45,45<br />
Athmosphäre 5 22,73<br />
Kunstproduktion / gute Künstler 3 13,34<br />
Diverse 2 9,09<br />
"Nichts" 2 9,09<br />
Enthaltungen 3 15,79<br />
Frage 12 Ja, aber kaum / nicht in Hamburg 6 31,58<br />
Ja 4 21,05<br />
Nein 6 31,58<br />
Enthaltungen 3 15,79<br />
Frage 13 Nein 7 36,84<br />
Fazit Enthaltungen:<br />
Ja, wenn Angebot reizend bleibt 2 10,53<br />
Unentschlossen 4 21,05<br />
Enthaltungen 6 31,58<br />
Frage 3 1 5,26<br />
Frage 4 0 0<br />
Frage 5 4 21,05<br />
Frage 6 1 5,26<br />
Frage 7 4 21,05<br />
Frage 8 6 31,58<br />
Frage 9 8 42,11<br />
Frage 10 12 63,16<br />
Frage 11 3 15,79<br />
Frage 12 3 15,79<br />
Frage 13 6 31,58<br />
Spanne: 1-13 0-12<br />
Durchschnitt 3,69 19,42<br />
63