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Hamburger Kulturpolitik - Systmuwi.de

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Universität Hamburg<br />

Musikwissenschaftliches Institut<br />

BA-Studiengang Systematische Musikwissenschaft<br />

Modul [M3bSYS]<br />

Seminar: Musikpsychologie - Praktikum<br />

Dozent: Prof. Dr. Rolf Ba<strong>de</strong>r<br />

Wintersemester 2010/11<br />

<strong>Kulturpolitik</strong> in Hamburg<br />

Eine Umfrage in <strong>de</strong>n kulturellen Institutionen<br />

Vorgelegt von:<br />

Cornelia Backhaus, Yvonne Bianca Blechert, Derya Bulut, Daniela Eickhoff, Jannes<br />

Eschrich, Tim Gabriel, Sophie Geipel, Jens Goldbach, Thorsten Grahl, Franziska Jabs,<br />

Tobias Knickmann, Julia Kunze, Merle Wagemann, Yi-Wen Wang, Marlene<br />

Wynants, Aleksandra Zivkovic<br />

4


Inhaltsverzeichnis<br />

I Einleitung ____________________________________________________________________ 4<br />

1 Vorwort / Stand <strong>de</strong>r Dinge __________________________________________________ 4<br />

2 Die <strong>Hamburger</strong> Regierung __________________________________________________ 6<br />

2.1 Die Behör<strong>de</strong> für Kultur und Medien ____________________________________ 7<br />

2.2 Ziele und Aufgaben <strong>de</strong>s Kultursenats ___________________________________ 7<br />

2.2.1 För<strong>de</strong>rung von Projekten ______________________________________ 7<br />

2.2.2 Hamburg als Marke __________________________________________ 8<br />

2.2.3 Wachsen<strong>de</strong> Stadt – Kulturtaxe __________________________________ 8<br />

3 Aktueller Stand <strong>de</strong>r <strong>Hamburger</strong> <strong>Kulturpolitik</strong> ___________________________________ 9<br />

II Hauptteil 12<br />

3.1 Bau <strong>de</strong>r Elbphilharmonie_____________________________________________ 9<br />

3.2 Gentrifizierung ____________________________________________________ 10<br />

4 Hypothese / Versuchsaufbau / Gruppenaufteilung ________________________________ 12<br />

5 Vorstellung /Auswertung <strong>de</strong>r Institutionen______________________________________ 14<br />

5.1 „Hochkultur“-Auswertung____________________________________________ 14<br />

5.1.1 Deutsches Schauspielhaus Hamburg __________________________________ 14<br />

5.1.2 Kampnagel _________________________________________________ 16<br />

5.1.3 Thalia Theater Hamburg ______________________________________ 20<br />

5.1.4 Zwischenfazit 1 _____________________________________________ 22<br />

5.2 Gemischte Befragten-Auswertung _____________________________________ 23<br />

5.2.1 Tivoli _____________________________________________________ 23<br />

5.2.2 Spitaler Straße ______________________________________________ 26<br />

5.2.3 Zwischenfazit 2 _____________________________________________ 29<br />

5.3 Alternative Szene-Auswertung ________________________________________ 30<br />

5.3.1 Rote Flora__________________________________________________ 30<br />

5.3.2 Gängeviertel ________________________________________________ 33<br />

5.3.3 Fabrik _____________________________________________________ 37<br />

5.3.4 Zwischenfazit 3 _____________________________________________ 39<br />

III Schluss _____________________________________________________________________ 40<br />

6 Resümee / zentraler Satz / Formulierung <strong>de</strong>r Schlusshypothese _____________________ 40<br />

IV Literaturverzeichnis ___________________________________________________________ 41<br />

V Anhang______________________________________________________________________ 43<br />

5


I Einleitung<br />

1 Vorwort / Stand <strong>de</strong>r Dinge<br />

Im folgen<strong>de</strong>n Text soll die aktuelle <strong>Hamburger</strong> <strong>Kulturpolitik</strong> zum Gegenstand wer<strong>de</strong>n.<br />

Anhand von Zeitungsartikeln und einem Forschungsprojekt wird sich <strong>de</strong>r aktuellen<br />

Lage angenähert.<br />

Auffallend ist, dass viele Künstler/-innen unterschiedlichster Bereiche Hamburg<br />

verlassen, o<strong>de</strong>r es bereits getan haben. In einem Interview <strong>de</strong>s <strong>Hamburger</strong> Abendblattes<br />

mit Daniel Richter wird dies <strong>de</strong>utlich. Er betont, dass es in Hamburg „langweilig<br />

gewor<strong>de</strong>n“ sei und es ein ungleiches Verhältnis <strong>de</strong>r finanziellen Unterstützung<br />

kultureller Einrichtungen gäbe. So wird beispielsweise viel in <strong>de</strong>n Bau <strong>de</strong>r<br />

Elbphilharmonie investiert; an<strong>de</strong>re Institutionen müssten schließen. Daniel Richter<br />

spricht hier von einer „Mischung aus Lähmung“ und „Merkantilisierung <strong>de</strong>s kulturellen<br />

Sektors“. 1 Doch lässt sich diese Meinung durch an<strong>de</strong>re Fakten unterstützen? Beispiele<br />

aus <strong>de</strong>m Kultursektor sollen dies ver<strong>de</strong>utlichen. Früher war <strong>de</strong>r Eintritt in <strong>de</strong>r Fabrik ab<br />

23.00 Uhr frei, so dass auch Mittellose noch die Zugaben nach Konzerten hören<br />

konnten. Das Motto <strong>de</strong>r Fabrik lautete: „Kultur für alle“. Die Mischung aus einem<br />

anspruchsvollem Musikprogramm und einem betreuten Freizeitprogramm für Kin<strong>de</strong>r<br />

und Jugendliche war <strong>de</strong>r Usus. Doch schien die I<strong>de</strong>e <strong>de</strong>r Fabrik nicht länger zu<br />

funktionieren. Nach einem Beschluss sollte <strong>de</strong>r Geschäftsführer wechseln, sonst hätte es<br />

keine staatlichen Zuschüsse (diese belaufen sich auf ca. 549.000 € jährlich) mehr<br />

gegeben. 2 Das neue Motto lautet: Mehr Geld soll eingespielt und weniger Kosten<br />

verursacht wer<strong>de</strong>n.<br />

Der Frust über die kulturelle Situation in Hamburg ist an vielen Ecken zu spüren. Der<br />

Schauspielhausintendant Friedrich Schirmer trat zurück, <strong>de</strong>nn das Theater sei<br />

unterfinanziert. Mit <strong>de</strong>m Wirtschaftsplan 2010/11 könne er die Leitung nicht länger<br />

verantworten. Doch Einsparungen an Theatern existieren schon seit 15 Jahren. Das<br />

Problem hierbei ist, dass es in Städten oft eine große Dichte an Stadttheatern gibt und<br />

viele Bauten baufällig gewor<strong>de</strong>n sind. Dies hat zur Folge, dass, abgesehen von <strong>de</strong>n<br />

allgemeinen Betriebskosten für ein Theater, ein weiterer Geldbedarf auf die Städte<br />

zukommt. 3 Auch <strong>de</strong>r Thalia-Intendant Joachim Lux berichtet über seine Verbitterung.<br />

Für ihn sind die staatlichen Zuschüsse und Einsparungen ungerecht. So erhielte das<br />

1 <strong>Hamburger</strong> Abendblatt: "Die <strong>Kulturpolitik</strong> hier ist ein Desaster".<br />

2 Taz.<strong>de</strong>: "Mainstream für alle".<br />

3 Taz.<strong>de</strong>: "Ein Intendant wirft hin".<br />

6


Schauspielhaus im Jahr zwei Millionen Euro mehr, solle aber auch 1,2 Mio Euro<br />

einsparen. Für ihn seien die gefor<strong>de</strong>rten Einsparungen „nicht umsetzbar“. An einem<br />

Theater ließe sich nicht kurzfristig sparen. 4 Joachim Lux kritisiert an <strong>de</strong>r <strong>Hamburger</strong><br />

Politik, dass sie Kürzungen beschließt, „ohne zu prüfen, was nach menschlichem<br />

Ermessen möglich sein könnte“. Wichtig sei doch, dass ein Theater nicht nur einen<br />

kulturellen, son<strong>de</strong>rn auch einen sozialen Auftrag habe, so Lux. Das Schauspielhaus und<br />

Thalia-Theater haben schon jetzt mit die höchsten Kartenpreise in ganz Deutschland.<br />

Die Einsparungen betreffen alle kulturellen Bereiche: Das Altonaer Museum soll 3,5<br />

Mio € jährlich, die Bücherhallen 500.000 € einsparen. Umsetzbar wer<strong>de</strong> dies nur durch<br />

Verän<strong>de</strong>rungen im Mietmanagement und in <strong>de</strong>r Verwaltung. 5<br />

Von politischer Seite aus äußerte sich <strong>de</strong>r Kultursenator Reinhard Stuth zu <strong>de</strong>n<br />

gefor<strong>de</strong>rten Einsparungen. Sein Ziel sei es, bestehen<strong>de</strong> Institutionen zu stärken, anstatt<br />

neue zu grün<strong>de</strong>n, dabei aber mit Hilfe <strong>de</strong>r Kreativ GmbH Subkulturen zu för<strong>de</strong>rn. Für<br />

weitere Son<strong>de</strong>rausstellungen reichten die finanziellen Mittel nicht aus. Dafür gäbe es<br />

<strong>de</strong>n Son<strong>de</strong>rfond, <strong>de</strong>r in Höhe von 2 Mio € Abhilfe schaffen soll. Der <strong>Hamburger</strong><br />

Finanzsektor for<strong>de</strong>re von <strong>de</strong>m Kulturminister, 2,4 % <strong>de</strong>s Etats einzusparen. Doch wie<br />

soll dies geschehen? Hier scheint es nur zwei Lösungen zu geben. Entwe<strong>de</strong>r sollen alle<br />

Einrichtungen mit Einsparungen belegt wer<strong>de</strong>n, o<strong>de</strong>r man müsse sich „von <strong>de</strong>n<br />

unterfinanzierten Einrichtungen, die nicht zu retten sind, trennen“. 6<br />

Ein weiterer Grund für die kulturellen Missstän<strong>de</strong> in Hamburg scheint <strong>de</strong>r Bau <strong>de</strong>r<br />

Elbphilharmonie zu sein. Die <strong>Hamburger</strong> Regierung müsse jährlich zwischen 500 Mio €<br />

und 1 Milliar<strong>de</strong> € einsparen, um <strong>de</strong>r im Grundgesetz verankerten Schul<strong>de</strong>nbremse<br />

Genüge zu tun. Doch gebe das Haushaltsvolumen nur 11 Milliar<strong>de</strong>n Euro her, also<br />

müsse man im „sensiblen Bereich“ sparen. 7 Die bisher verursachten Kosten <strong>de</strong>r<br />

Elbphilharmonie scheinen zu eskalieren. Von <strong>de</strong>n ursprünglich eingeplanten 77 Mio €<br />

sind es mittlerweile schon 323,5 Mio €. 8 Die Fertigstellung <strong>de</strong>s Baus verschiebt sich<br />

auf 2013.<br />

Auch die Bürger/-innen Hamburgs schieben <strong>de</strong>n Missstand vor allem <strong>de</strong>m neuen<br />

Wahrzeichen „Elbphilharmonie“ zu. So wird es als „<strong>Hamburger</strong> Unikat“ und „Gerüst<br />

für die Wohlbedürfnisse einiger Superreicher“ bezeichnet. 9 Einige Bürger/-innen<br />

4 Taz.<strong>de</strong>: "Das verbittert auf die Dauer".<br />

5 Taz.<strong>de</strong>: Gipfel in kleinen Schritten.<br />

6 Taz.<strong>de</strong>: Kultursenator Reinhard Stuth über Einsparungen.<br />

7 Spiegel: Frust an <strong>de</strong>r Elbe.<br />

8 Spiegel: Generalintendant verschickt Absagen (3. 2010).<br />

9 Spiegel: Leserbriefe Nr. 12. 2010.<br />

7


sprechen hier auch von politischem „Größenwahn“ und „koriphäenimmanenter<br />

Ignoranz“.<br />

Nun bleibt vorab für die Bearbeitung <strong>de</strong>s Forschungsprojektes zu klären, durch welche<br />

Einrichtungen das Debakel um die <strong>Hamburger</strong> <strong>Kulturpolitik</strong> ausgelöst wur<strong>de</strong>. Um die<br />

Grün<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Sparmaßnahmen/-pläne in <strong>de</strong>r Kultur verstehen zu können, müssen<br />

zunächst die <strong>Hamburger</strong> Regierung sowie die Behör<strong>de</strong> für Kultur und Medien näher<br />

beleuchtet wer<strong>de</strong>n.<br />

2 Die <strong>Hamburger</strong> Regierung<br />

Die Freie und Hansestadt Hamburg wird als ein Stadtstaat von <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sregierung, die<br />

aus <strong>de</strong>m Senat und <strong>de</strong>m Ersten Bürgermeister besteht, regiert. Sie regelt die politische<br />

Führung <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s Hamburg, ist für die Entwicklung <strong>de</strong>r Stadt sowie für die Leitung<br />

und Beaufsichtigung <strong>de</strong>r Verwaltung zuständig. Das oberste Vertretungs- und<br />

Entscheidungsgremium stellt das Lan<strong>de</strong>sparlament, die so genannte Hamburgische<br />

Bürgerschaft, dar. Sie wird direkt von <strong>de</strong>n Bürgern und Bürger/-innen gewählt. Die<br />

Partei, die als absolute Mehrheit aus <strong>de</strong>r Wahl hervorgeht, entschei<strong>de</strong>t über die<br />

Zusammenstellung <strong>de</strong>s Senats, und besitzt das Wahlrecht über <strong>de</strong>n Ersten<br />

Bürgermeister. 10<br />

Der Erste Bürgermeister ist zuständig für die politischen Richtlinien, verantwortlich für<br />

die Arbeit <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sregierung, und leitet die Betätigungen <strong>de</strong>s Senats. Der Senat<br />

besteht aus <strong>de</strong>n Senatsmitglie<strong>de</strong>rn, die jeweils für ihre entsprechen<strong>de</strong> politische Behör<strong>de</strong><br />

verpflichtet sind, und von <strong>de</strong>m Ersten Bürgermeister berufen und/o<strong>de</strong>r entlassen wer<strong>de</strong>n<br />

können. Der Senat umfasst höchstens zwölf Senatoren, die in folgen<strong>de</strong>n Behör<strong>de</strong>n tätig<br />

sind: „Schule und Berufsbildung“, „Wissenschaft und Forschung“, „Inneres und Sport“,<br />

„Finanzbehör<strong>de</strong>“, „Wirtschaft und Arbeit“, „Stadtentwicklung und Umwelt“,<br />

„Justizbehör<strong>de</strong>“, „Soziales, Familie, Gesundheit und Verbraucherschutz“ und „Kultur<br />

und Medien“. Die Arbeit <strong>de</strong>r Senatoren und <strong>de</strong>ren Vertretung <strong>de</strong>r Regierungspolitik<br />

nach außen, wird durch <strong>de</strong>n Ersten Bürgermeister beaufsichtigt und ist im Wechselspiel<br />

mit <strong>de</strong>n Senatsmitglie<strong>de</strong>rn geregelt. 11<br />

2.1 Die Behör<strong>de</strong> für Kultur und Medien<br />

10 Vgl. http://www.hamburg.<strong>de</strong>/senat/1998236/senat.html [20. Februar 2011].<br />

11 Vgl. http://www.hamburg.<strong>de</strong>/senat/2144772/buergermeister.html [20.Februar 2011].<br />

8


Diese Behör<strong>de</strong> setzt sich aus drei Bereichen zusammen, die sich in die Ämter „Kultur<br />

und Medien“, „Staatsarchiv“ sowie „Behör<strong>de</strong>nmanagement und Denkmalschutz“<br />

glie<strong>de</strong>rt. 12 Das Amt Kultur und Medien för<strong>de</strong>rt die Entwicklung von Kultur und<br />

Kreativwirtschaft 13 in <strong>de</strong>r Hansestadt Hamburg, und stellt hierbei durch <strong>de</strong>n<br />

vorhan<strong>de</strong>nen Kulturetat finanzielle För<strong>de</strong>rung für folgen<strong>de</strong> Bereiche zur Verfügung:<br />

1.) Institutionelle För<strong>de</strong>rung für:<br />

- staatliche Theater, Museen, Bücherhalle Hamburg,<br />

- Filmför<strong>de</strong>rung,<br />

- Privattheater und einige private Orchester,<br />

- Kin<strong>de</strong>r- und Jugendtheater.<br />

2.) Projektför<strong>de</strong>rung mittels eines Bewerbungsverfahren und einer Jury für freie<br />

Projekte wie:<br />

- Theaterproduktionen in Bereichen wie Sprech- und Musiktheater, Tanztheater,<br />

Kin<strong>de</strong>r- und Jugendtheater, weitere Privattheater,<br />

- im Bereich Musik im Rahmen von Labelför<strong>de</strong>rungen sowie von Orchestern,<br />

Chören und musikalischen Gesellschaften,<br />

- Off-Kultur, die Projekte aller Kunstsparten aus <strong>de</strong>r freien Szene umfasst,<br />

- u.a.<br />

Neben <strong>de</strong>r staatlichen För<strong>de</strong>rung durch <strong>de</strong>n Kultursenat erhält die Kulturszene in<br />

Hamburg auch durch private Kulturför<strong>de</strong>rung, wie durch Stiftungen und Unternehmen,<br />

zusätzliche Unterstützung. 14<br />

2.2 Ziele und Aufgaben <strong>de</strong>s Kultursenats<br />

2.2.1 För<strong>de</strong>rung von Projekten<br />

Die Behör<strong>de</strong> für Kultur und Medien gibt im Jahr 2011 rund 172.500 Euro für<br />

interkulturelle und integrative Kulturarbeit aus. Interkulturelle Festivals sowie Tanz-<br />

und Theaterproduktionen in kleinem und großem Ausmaß gehören zur För<strong>de</strong>rung. Bei<br />

<strong>de</strong>r Auswahl <strong>de</strong>r zu för<strong>de</strong>rn<strong>de</strong>n Projekte erhalten diejenigen Priorität, die „durch<br />

12 Vgl. http://www.hamburg.<strong>de</strong>/bkm/wir-ueber-uns/ [20. Februar 2011].<br />

13 Vgl. http://www.hamburg.<strong>de</strong>/bkm/wir-ueber-uns/2075304/kultur-und-medien.html [20. Februar 2011].<br />

14 Vgl. http://www.hamburg.<strong>de</strong>/kulturfoer<strong>de</strong>rung/ [20. Februar 2011].<br />

9


jahrelangen Aufbau und Kontinuität die kulturelle Vielfalt <strong>de</strong>r Stadt präsentieren“. 15 Die<br />

integrative Arbeit mit Behin<strong>de</strong>rten stellt einen weiteren Eckpfeiler <strong>de</strong>r Kulturför<strong>de</strong>rung<br />

dar. Hierbei wird <strong>de</strong>r Fokus insbeson<strong>de</strong>re auf Integration und Lerneffekt gelegt, sowie<br />

auf die Qualität <strong>de</strong>r künstlerischen Darbietungen in Theater- und Künstlergruppen. 16<br />

2.2.2 Hamburg als Marke<br />

„Eine Marke ist <strong>de</strong>r gute Name, <strong>de</strong>r entsteht, wenn viele Menschen auf Dauer ähnliche<br />

positive Vorstellungen mit einem Angebot verbin<strong>de</strong>n. So bietet die Marke<br />

Orientierung.“ 17 Auch Hamburg fungiert als Marke. Die Stadt hat sich in einer<br />

Markenanalyse von 2009 als attraktive Shopping-Metropole bewährt, die erfolgreich<br />

Wirtschaft-, Umwelt- und Lebensqualität miteinan<strong>de</strong>r verbin<strong>de</strong>t. Für Touristen scheint<br />

ein Besuch <strong>de</strong>r Hansestadt Hamburg attraktiver als <strong>de</strong>r von Großstädten wie Mailand,<br />

Kopenhagen o<strong>de</strong>r Wien. Für Privatpersonen ist Hamburg als die „Metropole am<br />

Wasser“ ein positiver Dauerbrenner. 18 Das kulturelle vielfältige Angebot wird viel<br />

geschätzt, insbeson<strong>de</strong>re für die umfangreiche Musicallandschaft. Für Unternehmen gilt<br />

Hamburg als ein interessantes und wichtiges Businessumfeld. Als internationale<br />

Han<strong>de</strong>lsmetropole und wichtigste Drehscheibe für <strong>de</strong>n Han<strong>de</strong>l mit China ist Hamburg<br />

ein sehr eminenter Baustein. 19 „Die Marke Hamburg bietet damit eine großartige<br />

Chance für alle Akteure <strong>de</strong>r Metropole, von <strong>de</strong>r Marke Hamburg zu profitieren. Und sie<br />

bietet gleichzeitig die Möglichkeit, durch eigenes Han<strong>de</strong>ln die Marke Hamburg weiter<br />

zu stärken.“ 20<br />

2.2.3 Wachsen<strong>de</strong> Stadt – Kulturtaxe<br />

Vielfach wur<strong>de</strong> in <strong>de</strong>n letzten Monaten über eine Kulturtaxe diskutiert, die Hamburgs<br />

Hoteliers im Rahmen einer wachsen<strong>de</strong>n Stadt tragen sollen. Eine Bettensteuer soll zur<br />

Finanzierung <strong>de</strong>s Kulturetats beitragen. Dabei wer<strong>de</strong>n für eine Hotelübernachtung 5<br />

Prozent an die Stadt abgeführt. Mit <strong>de</strong>n zehn Millionen Euro Mehreinnahmen pro Jahr<br />

sollen 25 Prozent in Hamburg-Marketing investiert wer<strong>de</strong>n und 75 Prozent in<br />

Kulturveranstaltungen. Als Vorbil<strong>de</strong>r nennt <strong>de</strong>r Kultursenat die Städte Weimar und<br />

15 http://www.hamburg.<strong>de</strong>/pressearchiv-fhh/2827534/2011-03-15-bkm-interkulturell-integrativ.html<br />

[28.03.2011].<br />

16<br />

Vgl. http://www.hamburg.<strong>de</strong>/pressearchiv-fhh/2827534/2011-03-15-bkm-interkulturell-integrativ.html<br />

[28.03.2011].<br />

17<br />

http://marketing.hamburg.<strong>de</strong>/Marke-Hamburg.64.0.html [21.03.2011].<br />

18<br />

Vgl. http://marketing.hamburg.<strong>de</strong>/Erfolgsbausteine-2009.717.0.html?&L=0 [21.03.2011].<br />

19<br />

Vgl. http://marketing.hamburg.<strong>de</strong>/Erfolgsbausteine-2009.717.0.html?&L=0 [21.03.2011].<br />

20<br />

http://marketing.hamburg.<strong>de</strong>/Marke-Hamburg.64.0.html [28.03.2011].<br />

10


Köln, in <strong>de</strong>nen eine Kulturtaxe schon Praxis ist. 21 Der Lan<strong>de</strong>sverband <strong>de</strong>r Dehoga wehrt<br />

sich mit allen Mitteln dagegen und sieht es als sinnlos an, die Hoteliers weiter zu<br />

belasten. Zu<strong>de</strong>m soll diese Bettensteuer gesetzeswidrig sein. Ein Gutachten vom<br />

Städtetag Ba<strong>de</strong>n-Württemberg schlussfolgert: „Sowohl lan<strong>de</strong>srechtliche als auch<br />

bun<strong>de</strong>srechtliche Voraussetzungen für die Einführung einer solchen Bettensteuer<br />

fehlen.“ 22<br />

3 Aktueller Stand <strong>de</strong>r <strong>Hamburger</strong> <strong>Kulturpolitik</strong><br />

3.1 Bau <strong>de</strong>r Elbphilharmonie<br />

Seit <strong>de</strong>m 2. April 2007 wird in <strong>de</strong>m <strong>Hamburger</strong> Stadtteil Hafencity die Elbphilharmonie<br />

gebaut. Das Prestigeobjekt war von Anfang an umstritten, u. a. wegen <strong>de</strong>r stetig<br />

steigen<strong>de</strong>n Baukosten. Auch steht die vom japanischen Akustiker Yasuhisa Toyota<br />

entworfene Raumakustik in <strong>de</strong>r Kritik. So bemängelt <strong>de</strong>r Raumakustik- Dozent Uwe<br />

Stephenson von <strong>de</strong>r HafenCity Universität Hamburg beispielsweise in einem Spiegel-<br />

Interview die mangelhafte Transparenz bezüglich <strong>de</strong>r Veröffentlichung <strong>de</strong>r<br />

Mo<strong>de</strong>llmessungen. 23 Diese Problematik steht jedoch nicht im Fokus <strong>de</strong>r<br />

Medienberichterstattung und wird größtenteils nur in <strong>de</strong>r Fachwelt kritisiert und<br />

diskutiert.<br />

In <strong>de</strong>m Umfragen zeigte sich dann auch, dass die Menschen die Elbphilharmonie<br />

aufgrund <strong>de</strong>r unverhältnismäßig hohen Baukosten kritisieren und nicht aufgrund<br />

eventueller Mängel in <strong>de</strong>r Raumakustik. Um die ablehnen<strong>de</strong> Haltung <strong>de</strong>r Befragten<br />

gegenüber <strong>de</strong>r Elbphilharmonie nachvollziehen zu können, lohnt sich ein Blick auf die<br />

Finanzierungspläne und Kostenentwicklung <strong>de</strong>s Projektes.<br />

Im Sommer 2003 wer<strong>de</strong>n erste Entwürfe für die Elbphilharmonie vorgestellt. Der<br />

Finanzierungsplan sieht vor, dass <strong>de</strong>r Bau mit Hilfe von Spen<strong>de</strong>ngel<strong>de</strong>rn, sowie durch<br />

<strong>de</strong>n Verkauf von Wohnungen und einem Hotel im Gebäu<strong>de</strong> finanziert wer<strong>de</strong>n soll. Eine<br />

Teilfinanzierung durch die öffentliche Hand ist nicht vorgesehen. 2005 sieht das Ganze<br />

schon an<strong>de</strong>rs aus. Die Hansestadt Hamburg beteiligt sich mit 77 Millionen Euro an <strong>de</strong>m<br />

Bau.<br />

21 http://www.abendblatt.<strong>de</strong>/hamburg/kommunales/article1640998/Kulturtaxe-<strong>Hamburger</strong>-Hotelierskuendigen-rechtliche-Schritte-an.html<br />

Artikel vom 23.09.2010 [24.03.2011].<br />

22 http://www.welt.<strong>de</strong>/die-welt/regionales/hamburg/article9970605/Geplante-Kulturtaxe-ist-in-vielen-<br />

Staedten-schon-gescheitert.html Artikel vom 30.09.2010 [24.03.2011].<br />

23 http://www.spiegel.<strong>de</strong>/spiegel/print/d-55411013.html.<br />

11


2007 liegt die Kostenbeteiligung bei 114 Millionen Euro und im Jahr 2009 schon bei<br />

323 Millionen Euro. 24 Laut <strong>de</strong>m Bericht eines parlamentarischen<br />

Untersuchungsausschusses vom 21. Januar 2011 liegt die aktuelle Kostenbeteiligung<br />

<strong>de</strong>r Stadt Hamburg bei ca. 351 Millionen Euro.<br />

Der Baukonzern „HochTief“, welcher <strong>de</strong>n Bau durchführt, hat in<strong>de</strong>s schon eine weitere<br />

Kostensteigerung angekündigt. 25 Aktueller Fertigstellungstermin soll aktuell November<br />

2013 sein.<br />

3.2 Gentrifizierung<br />

Während im klassischen, i<strong>de</strong>altypischen Stadtstrukturmo<strong>de</strong>ll konzentrischer Ringe,<br />

welches <strong>de</strong>r amerikanische Soziologe Ernest Burgess in <strong>de</strong>n zwanziger Jahren <strong>de</strong>s<br />

zwanzigsten Jahrhun<strong>de</strong>rts am Beispiel Chicagos entwickelte, ein nach außen<br />

ansteigen<strong>de</strong>r Sozialgradient, das Phänomen <strong>de</strong>r Suburbanisierung <strong>de</strong>r Mittel- und<br />

Oberschichten in (wachsen<strong>de</strong>n) Städten westlicher Industrielän<strong>de</strong>r sich abbil<strong>de</strong>te 26 ,<br />

zieht es Besserverdienen<strong>de</strong> heute wie<strong>de</strong>r in die Innenstädte. Durch gesellschaftlichen<br />

und ökonomischen Wan<strong>de</strong>l verän<strong>de</strong>rten sich Wohnpräferenzen 27 . Angehörige mittlerer<br />

sozialer Schichten sind Akteure von Umstrukturierungsprozessen, die seit Mitte <strong>de</strong>r<br />

1960er Jahre als „Gentrification“ (auch „Gentrifizierung“) bezeichnet wer<strong>de</strong>n. Seit die<br />

Soziologin Ruth Glass in einer Studie die „Wie<strong>de</strong>rent<strong>de</strong>ckung“ <strong>de</strong>s Londoner<br />

Arbeiterviertels Islington durch nie<strong>de</strong>ren Landa<strong>de</strong>l („gentry“) beschrieb, ist<br />

Gentrifizierung zu einem Begriff für einen allgemeinen, weltweit verbreiteten Trend<br />

gegenwärtiger Stadtentwicklung gewor<strong>de</strong>n. 28<br />

In <strong>de</strong>r Regel folgt dabei einer Mo<strong>de</strong>rnisierung von Häusern eines (inner-)städtischen<br />

Teilgebietes, welche im Laufe <strong>de</strong>r Suburbanisierung einen Nie<strong>de</strong>rgang erfahren haben,<br />

„[...] die Verdrängung unterer sozialer Schichten durch Haushalte mit relativ hohem<br />

ökonomischen Potential, die mit <strong>de</strong>r Aufwertung <strong>de</strong>s Quartiers verbun<strong>de</strong>n ist [...]“. 29<br />

Ein solcher „Invasions-Sukzessions-Zyklus“ wird in einem mo<strong>de</strong>llhaft ablaufen<strong>de</strong>n<br />

Gentrifizierungsprozess charakteristischerweise gedoppelt 30 , in<strong>de</strong>m Stu<strong>de</strong>nten,<br />

Kreative, Kulturschaffen<strong>de</strong>, Alternative u.a. als „Pioniere“ über eine (sub)kulturelle<br />

24<br />

http://www.zeit.<strong>de</strong>/2010/22/DOS-Elbphilharmonie.<br />

25<br />

http://www.ndr.<strong>de</strong>/regional/hamburg/elbphilharmonie393.html.<br />

26<br />

vgl. Reinhard Stewig (1983), S. 234 f.<br />

27<br />

vgl. Andrej Holm (2010), S. 9.<br />

28<br />

ebenda, S. 51f.<br />

29<br />

Wilhelm Falk (1994), S. 49.<br />

30<br />

Jens S. Dangschat, Jürgen Friedrichs (1988), S. 103.<br />

12


Aufwertung erst <strong>de</strong>n Bo<strong>de</strong>n für die eigentlichen „gentrifier“ bereiten, und somit eine<br />

paradoxe Rolle einnehmen.<br />

Die erste <strong>de</strong>utsche Untersuchung zum Thema „Gentrification“ wur<strong>de</strong> 1986/87 unter <strong>de</strong>r<br />

Leitung von Jens Dangschat und Jürgen Friedrichs in drei von sechsundzwanzig<br />

ausgewählten <strong>Hamburger</strong> Gebieten, nämlich St.Pauli, St.Georg und Mühlenkamp<br />

durchgeführt. Der Gentrifizierungsprozess sollte exemplarisch in unterschiedlichen<br />

Entwicklungsphasen nachgewiesen wer<strong>de</strong>n. Wur<strong>de</strong>n damals in St.Pauli Anzeichen für<br />

<strong>de</strong>n Beginn einer Invasion durch Pioniere festgestellt, so war diese Entwicklung in<br />

St.Georg bereits kulminiert. Die einsetzen<strong>de</strong> Verdrängung sozial schwacher Anwohner,<br />

begleitet von staatlicher För<strong>de</strong>rung privilegierter Schichten ist mittlerweile bereits<br />

<strong>de</strong>utlich fortgeschritten, zwischen 1999 und 2005 sank beispielsweise die Zahl <strong>de</strong>r im<br />

Stadtteil wohnen<strong>de</strong>n Sozialhilfeempfänger um ein Drittel. 31<br />

Dem Leitbild „Metropole Hamburg – Wachsen<strong>de</strong> Stadt“, <strong>de</strong>s im Februar 2011<br />

abgewählten CDU-Senats zufolge, dürften Reurbanisierung und die Erhöhung <strong>de</strong>r<br />

Einwohnerzahl Hamburgs (auch durch För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s Zuzugs „qualifizierter“<br />

Familien) 32 , letztendlich je<strong>de</strong>m <strong>Hamburger</strong> Bürger zugute kommen. Nicht nur aus<br />

fiskalpolitischen <strong>de</strong>r insgesamt neoliberalen Erwägungen sollten Besserverdienen<strong>de</strong><br />

privilegiert wer<strong>de</strong>n. Die initiierten Wachstumsprozesse wür<strong>de</strong>n später „[...]<br />

ausreichen<strong>de</strong> Ressourcen auch für die sozialpolitischen Bedürfnisse <strong>de</strong>r<br />

Benachteiligten“ ergeben. 33 Im Rahmen <strong>de</strong>r Diskussion um die <strong>Hamburger</strong> Schulreform<br />

wur<strong>de</strong> mehr als <strong>de</strong>utlich, 34 dass sich eine zunehmen<strong>de</strong> soziale Polarisierung nicht nur<br />

durch Ausschlussprozesse einkommensschwacher Personen und Haushalte im<br />

Bildungs- und Kulturbereich ausprägt, son<strong>de</strong>rn auch räumlich sich nie<strong>de</strong>rschlägt. Ob<br />

<strong>de</strong>r „Sprung über die Elbe“ durch gesteuerte Zuwan<strong>de</strong>rung gemacht wer<strong>de</strong>n soll o<strong>de</strong>r<br />

allgemein die „Wasserfront revitalisiert“ – Umstrukturierungsprozesse an allen Fronten<br />

<strong>de</strong>s Stadtraums ver<strong>de</strong>utlichen das gegenwärtige Gewicht stadtentwicklerischen<br />

Han<strong>de</strong>lns und Planens und lösen Protest, Wi<strong>de</strong>rspruch und Diskussionen aus. Der neue,<br />

sozial<strong>de</strong>mokratische Senat stellt laut Regierungsprogramm <strong>de</strong>n öffentlich geför<strong>de</strong>rten<br />

Bau bezahlbarer Wohnungen in <strong>de</strong>n Mittelpunkt seiner Stadtentwicklungspolitik, um so<br />

<strong>de</strong>r „Fehlentwicklung“ <strong>de</strong>r letzten zehn Jahre zu begegnen (S.15), ermahnt zu<br />

<strong>de</strong>mokratischem Denken (S.35) und will <strong>de</strong>r Schaffung neuer Perspektiven zum Abbau<br />

31 Rainer Ahlers/Georg Gerdon/Marlene-Anne Dettmann (2006), S. 55 ff.<br />

32 Rainer Volkmann (2005), S. 13 f.<br />

33 Rainer Ahlers/Georg Gerdon/Marlene-Anne Dettmann (2006), S. 63.<br />

34 http://www.youtube.com/watch?v=2jAI0hzDZuc, 1:22 min. (Mittwoch, 23.Februar 2011 15:45:03).<br />

13


<strong>de</strong>r zunehmen<strong>de</strong>n sozialen Spaltung Hamburgs einen beson<strong>de</strong>ren Stellenwert einräumen<br />

(S.17). 35 Immerhin sind aktive Befürworter eines <strong>de</strong>mokratisch gewählten Senats<br />

(Wähler) noch keine Min<strong>de</strong>rheit (57%).<br />

II Hauptteil<br />

4 Hypothese / Versuchsaufbau / Gruppenaufteilung<br />

Was sagt die <strong>Hamburger</strong> Bevölkerung zur aktuellen <strong>Kulturpolitik</strong> ihrer Regierung?<br />

Dieser Frage möchten wir mittels einer Umfrage auf <strong>de</strong>n Grund gehen. Unsere<br />

Hypothese lautet:<br />

Die Bürger Hamburgs befürworten die aktuelle <strong>Kulturpolitik</strong>.<br />

Der Versuchsaufbau gestaltet sich folgen<strong>de</strong>rmaßen:<br />

Um diese Hypothese bestätigen o<strong>de</strong>r verwerfen zu können, befragten wir Menschen in<br />

Hamburg an von uns ausgewählten kulturellen Einrichtungen. Diese Einrichtungen<br />

wur<strong>de</strong>n so ausgewählt, dass sich ein breites Spektrum von Besucher/-innen ergibt.<br />

Zu<strong>de</strong>m sollten die Einrichtungen verschie<strong>de</strong>ne Zielgruppen in <strong>de</strong>r Gesellschaft<br />

ansprechen um ein ausgewogenes Bild <strong>de</strong>r diversen Meinungen zur <strong>Kulturpolitik</strong> zu<br />

erfassen. Die Entscheidung fiel auf folgen<strong>de</strong> Kulturveranstaltungsorte: Das <strong>Hamburger</strong><br />

Schauspielhaus, das Thalia-Theater, <strong>de</strong>n Kampnagel, die Rote Flora, das Gängeviertel,<br />

die Fabrik, die Spitalerstraße, sowie das Schmidts Tivoli. Daraus ließen sich drei<br />

Unterkategorien bil<strong>de</strong>n: Die sogenannte „Hochkultur“, vertreten durch die ersten drei<br />

genannten Institutionen, die alternative Szene und, aufgrund <strong>de</strong>r vielen von außerhalb<br />

Hamburgs angereisten Besuchern, die Gruppe <strong>de</strong>s öffentlichen Bereichs mit <strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n<br />

Letztgenannten.<br />

Mittels eines von uns erstellten Fragebogens soll die Meinung <strong>de</strong>r <strong>Hamburger</strong> Bürger/-<br />

innen zur <strong>Kulturpolitik</strong> erfasst wer<strong>de</strong>n. An zwei bis drei Terminen verteilten wir die<br />

Bögen vor Ort in <strong>de</strong>n jeweiligen Institutionen und ließen die Testpersonen diese nach<br />

einer kurzen Einführung zu Thema und Zweck <strong>de</strong>r Umfrage selbstständig ausfüllen. Der<br />

Fragebogen teilt sich in einen allgemeinen Teil von neun Fragen, die an allen<br />

Institutionen gleichermaßen gestellt wur<strong>de</strong>n und einem Block von vier bis fünf Fragen,<br />

die sich speziell auf die kulturelle Einrichtung beziehen, in <strong>de</strong>r sie gestellt wur<strong>de</strong>n. Die<br />

I<strong>de</strong>e dahinter war, dass die Befragten frei antworten konnten. „Frei“ meint in <strong>de</strong>m Fall<br />

35 http://www.spd-hamburg.<strong>de</strong>/cms/fileadmin/LO/Dokumente/Parteitage/150111/SPD<br />

_Regierungsprogramm_2011.pdf, (Mittwoch 23.Februar 2011 16:07:29).<br />

14


„nicht eingeschränkt durch vorgegebene Antwortmöglichkeiten“. Lediglich Frage 1 ist<br />

eine Ankreuzfrage, um bei <strong>de</strong>r Auswertung einfacher Kategorien bil<strong>de</strong>n zu können.<br />

Der Fragebogen sollte folgen<strong>de</strong> Punkte enthalten: Zunächst stellen wir fest, wie<br />

kulturell interessiert die Befragten sind. Setzen sich die Besucher/-innen <strong>de</strong>r jeweiligen<br />

Institution mit <strong>de</strong>r <strong>Kulturpolitik</strong> überhaupt auseinan<strong>de</strong>r; nehmen sie diese wahr? Im<br />

weiteren Verlauf soll geklärt wer<strong>de</strong>n, wie die Befragten zu einzelnen konkreten<br />

Beschlüssen <strong>de</strong>r <strong>Hamburger</strong> Kulturbehör<strong>de</strong> stehen. Abschließend stellt sich die Frage<br />

nach <strong>de</strong>r persönlichen Betroffenheit <strong>de</strong>r Testpersonen durch die <strong>Kulturpolitik</strong> am<br />

Beispiel <strong>de</strong>s Gentrifizierungsprozesses.<br />

1. Wie oft nehmen Sie pro Monat an kulturellen Veranstaltungen teil?<br />

0-3 mal, 4-6 mal, 7-10 mal, häufiger<br />

2. Wie wichtig sind Ihnen kulturelle Aktivitäten.<br />

Als Schaffen<strong>de</strong>r? Als Konsument?<br />

3. Wie hat sich für Sie in <strong>de</strong>n letzten Wochen die <strong>Hamburger</strong> <strong>Kulturpolitik</strong> bemerkbar<br />

gemacht? Fühlen Sie sich gut informiert?<br />

4. Halten Sie Sparpläne <strong>de</strong>r Kulturbehör<strong>de</strong> für angemessen?<br />

Wenn ja/nein warum?<br />

5. Wür<strong>de</strong>n Sie sich einen Wan<strong>de</strong>l in <strong>de</strong>r För<strong>de</strong>rpolitik <strong>de</strong>r Kulturbehör<strong>de</strong> wünschen?<br />

Welche Bereiche sollten mehr, welche weniger geför<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n?<br />

6. Befürworten Sie <strong>de</strong>n Bau <strong>de</strong>r Elbphilharmonie?<br />

Wenn ja/nein warum?<br />

Die Umstrukturierung von Stadtteilen durch Sanierung und die damit einhergehen<strong>de</strong><br />

Verän<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Bevölkerungsstruktur wird gemeinhin als Gentrifizierung bezeichnet<br />

7. Nehmen Sie diesen Gentrifizierungsprozess, (beispielsweise in Wilhelmsburg o<strong>de</strong>r<br />

St. Pauli) wahr? Wie stehen Sie dazu?<br />

8. Sind Sie selbst von Gentrifizierung betroffen. O<strong>de</strong>r kennen Sie Betroffene?<br />

9. Hat sich das kulturelle und infrastrukturelle Straßenbild in ihrem Stadtteil in <strong>de</strong>n<br />

letzten Jahren verbessert/verschlechtert?<br />

Anmerkung: Die spezifischen Fragen zu <strong>de</strong>n einzelnen Institutionen wer<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>n<br />

jeweiligen Auswertungen vorgestellt.<br />

Vorgang <strong>de</strong>r Auswertung:<br />

15


Nach Ausführung <strong>de</strong>r Umfrage wur<strong>de</strong>n die Fragebögen für je<strong>de</strong> kulturelle Einrichtung<br />

ausgewertet. Für die Antworten zu <strong>de</strong>n einzelnen Fragen ließen sich Gruppen-<br />

individuelle Kategorien bil<strong>de</strong>n, die dann quantitativ ausgewertet wur<strong>de</strong>n. Das Fazit <strong>de</strong>r<br />

jeweiligen Gruppen beinhaltet die für die Hypothese relevanten Statistiken<br />

ausgewählter Fragen.<br />

5 Vorstellung / Auswertung <strong>de</strong>r Institutionen<br />

5.1 „Hochkultur“-Auswertung<br />

5.1.1 Deutsches Schauspielhaus Hamburg<br />

Das Deutsche Schauspielhaus, eines <strong>de</strong>r renommiertesten und wichtigsten<br />

Sprechbühnen Hamburgs, wur<strong>de</strong> 1900 auf Initiative von <strong>Hamburger</strong> Bürgern mit <strong>de</strong>m<br />

Ziel gegrün<strong>de</strong>t, ein neues und aufregen<strong>de</strong>s Sprechtheater zu präsentieren. Seit <strong>de</strong>r<br />

Spielzeit 2005/06 leitete Friedrich Schirmer als Intendant das angesehene Haus.<br />

In <strong>de</strong>n 1970er Jahren widmete es sich zusätzlich neueren Theaterformen, welche auch<br />

das jüngere Publikum ansprachen, und 2005 zur Gründung <strong>de</strong>s Jungen<br />

Schauspielhauses unter <strong>de</strong>r Leitung von Klaus Schuhmacher führte. Zwischen <strong>de</strong>m<br />

Jungen Schauspielhaus und <strong>de</strong>m alten Theater bil<strong>de</strong>te sich eine positive<br />

Wechselwirkung.<br />

Im Rahmen <strong>de</strong>r Kürzungen in <strong>de</strong>r <strong>Kulturpolitik</strong> im Herbst 2010 musste sich das<br />

Deutsche Schauspielhaus mit einem Sparpaket von 1,2Mio. € konfrontiert sehen,<br />

welches nicht nur die Verschleppung von notwendigen Baumaßnahmen, son<strong>de</strong>rn auch<br />

die Schließung <strong>de</strong>s Jungen Schauspielhauses (JS), an<strong>de</strong>ren Nebenspielstätten und es<br />

Malersaales zur Folge haben könnte. Sieben Wochen lang <strong>de</strong>monstrierten Mitarbeiter/-<br />

innen <strong>de</strong>s Theaters und Bürger/-innen Hamburgs vor <strong>de</strong>m Schauspielhaus gegen die<br />

geplanten Kürzungen und for<strong>de</strong>rten <strong>de</strong>n Rücktritt <strong>de</strong>s Kultursenators. Schließlich hatte<br />

<strong>de</strong>r Senat Einsehen und gab <strong>de</strong>m Haus drei Jahre Zeit die Einsparmaßnahmen<br />

umzusetzen. Altschul<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n gestun<strong>de</strong>t o<strong>de</strong>r gar erlassen und die Kürzungen<br />

beruhen nun auf lediglich 300.000€. Sogar eine Zuwendung von aufgerun<strong>de</strong>t 16,5 Mio.<br />

€ wird <strong>de</strong>m Theater zugestan<strong>de</strong>n, sodass geplante Renovierungsarbeiten <strong>de</strong>r gesamten<br />

Bühnentechnik vorgenommen wer<strong>de</strong>n können. Während dieser heißen Debatte gab <strong>de</strong>r<br />

damalige Intendant Friedrich Schirmer sein Amt ab. Zur Spielzeit 2013/14 wird Karin<br />

Beier seine Nachfolge antreten.<br />

Auswertung:<br />

16


Bei <strong>de</strong>r Befragung im Schauspielhaus Hamburg nahmen 20 Personen teil. Der<br />

Altersdurchschnitt betrug hier 38 Jahre. Die Mehrheit <strong>de</strong>r Befragten war zu 60 %<br />

berufstätig (siehe Abb.1). Die restlichen 40 % setzen sich zusammen aus Studieren<strong>de</strong>n<br />

mit 25 %, gefolgt von FSJ- und Zivil-Dienstleisten<strong>de</strong> mit 10 % sowie mit einer<br />

Min<strong>de</strong>rheit <strong>de</strong>r Rentner/-innen mit 5 %.<br />

Angaben in Prozent %<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

Abb. 1: Berufsgruppen <strong>de</strong>r Befragten in Prozent.<br />

Entsprechend <strong>de</strong>r Hypothese, ob die hamburgische Bevölkerung die Sparpläne <strong>de</strong>r<br />

<strong>Hamburger</strong> <strong>Kulturpolitik</strong> befürworten, halten 75% <strong>de</strong>r Schauspielhausbesucher/-innen<br />

die finanziellen Streichungen für unangemessen. Grundsätzlich sind diese <strong>de</strong>r Meinung,<br />

dass an falschen Ecken gespart und das Geld unausgeglichen verteilt wird. Eine<br />

befragte Person hält die Sparpläne jedoch für angemessen, mit <strong>de</strong>r Begründung, wenn<br />

es Schul<strong>de</strong>n gibt, müsste an allen En<strong>de</strong>n gespart wer<strong>de</strong>n.<br />

Somit sprachen sich 75 % <strong>de</strong>r Befragten <strong>de</strong>s Deutschen Schauspielhauses für einen<br />

Wan<strong>de</strong>l in <strong>de</strong>r För<strong>de</strong>rpolitik <strong>de</strong>r Kulturbehör<strong>de</strong> aus. Der unausgeglichenen Verteilung<br />

von finanziellen Mittel entgegenwirkend sollten eher - so 50 % <strong>de</strong>r Befragten -<br />

Institutionen mit <strong>de</strong>m Angebot von Musik, Musicals, Theater o<strong>de</strong>r auch Museen sowie<br />

freischaffen<strong>de</strong>, kleinere Projekte unterstützt wer<strong>de</strong>n. Dementsprechend sind auch rund<br />

55 % <strong>de</strong>r Teilnehmen<strong>de</strong> mit <strong>de</strong>m Bau <strong>de</strong>r Elbphilharmonie unzufrie<strong>de</strong>n. Sie sehen das<br />

Projekt als zu teuer, elitär und größenwahnsinnig an. Die Befürworter/-innen, rund 35<br />

%, gefällt die Architektur. Ebenso wur<strong>de</strong> erwähnt, dass das gesamte Projekt nicht für<br />

menschliche Schlampereien zur Rechenschaft gezogen wer<strong>de</strong>n kann. Eine<br />

unentschlossene Person äußerte sich positiv über die Elbphilharmonie, da sie als<br />

Anziehungspunkt für Tourist/-innen wirkt. Sie ist sich aber im Punkt <strong>de</strong>r hohen Kosten<br />

mit <strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren Befragten einig.<br />

Rentner Zivi/FSJ berufstätig Stu<strong>de</strong>nt<br />

Berufsgruppen<br />

17


Abb.2: Aktives Wahrnehmen <strong>de</strong>r finanziellen<br />

Streichungen <strong>de</strong>s Schauspielhauses nach Prozent.<br />

(N= 20 Personen)<br />

Wie <strong>de</strong>utlich in <strong>de</strong>r Abbildung 1 zu erkennen ist, nehmen rund 75 % <strong>de</strong>r Befragten die<br />

finanziellen Streichungen <strong>de</strong>s Schauspielhauses nicht wahr. Diese haben sich entwe<strong>de</strong>r<br />

noch nicht explizit mit diesem Thema auseinan<strong>de</strong>rgesetzt, beziehungsweise geben einen<br />

seltenen Besuch <strong>de</strong>s Deutschen Schauspielhauses als Grund an. Die restlichen 25 %<br />

jedoch bemerken die problematische Sachlage über Plakate und Demos. Ein Befragter<br />

klagt zu<strong>de</strong>m über einen selten so gesehenen, abgespeckten Spielplan. Die Aussage:<br />

„Der Intendant ist zurückgetreten, die Angestellten sind verunsichert, Geld wird<br />

gestrichen. Wie schrecklich für so ein be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>s Theater.“, bringt die missliche Lage<br />

durch die <strong>Kulturpolitik</strong> verursachten finanziellen Streichungen <strong>de</strong>s Schauspielhauses<br />

auf <strong>de</strong>n Punkt.<br />

Abschließend ist zu sagen, dass die Mehrheit <strong>de</strong>r befragten Schauspielhausbesucher/-<br />

innen die Sparpläne <strong>de</strong>r <strong>Hamburger</strong> <strong>Kulturpolitik</strong> für nicht angemessen hält, und die<br />

Hälfte sich gegen <strong>de</strong>n Bau <strong>de</strong>r Elbphilharmonie ausspricht. Die Befragung erweckt<br />

zu<strong>de</strong>m <strong>de</strong>n Eindruck, dass nur wenige Konsumieren<strong>de</strong> sich mit <strong>de</strong>r finanziell kritischen<br />

Lage <strong>de</strong>s Schauspielhauses auseinan<strong>de</strong>r setzen.<br />

5.1.2 Kampnagel<br />

Die Kampnagel Kulturfabrik beschreibt sich als internationales Zentrum für<br />

zeitgenössische darstellen<strong>de</strong> Künste. Der multifunktionale Bühnenkomplex, befin<strong>de</strong>t<br />

sich in <strong>de</strong>n ehemaligen Produktionshallen <strong>de</strong>r 1865 gegrün<strong>de</strong>ten und 1981 stillgelegten<br />

Winterhu<strong>de</strong>r Maschinenfabrik Nagel und Kamp. Nach einer vorübergehen<strong>de</strong>n Nutzung<br />

<strong>de</strong>s Werksgelän<strong>de</strong>s durch das Deutsche Schauspielhaus, entstan<strong>de</strong>n ab März 1985 bis<br />

heute sechs Bühnen und Veranstaltungsräume mit Kapazitäten von 150 bis 2.500<br />

Plätzen. Die damalige künstlerische Leitung <strong>de</strong>r heute größten freien Spiel- und<br />

Produktionsstätte Deutschlands oblag Hannah Hurtzig und Mücke Quinckardt. Die<br />

Trägerschaft <strong>de</strong>r <strong>Hamburger</strong> Kulturbehör<strong>de</strong> löste 1990 ein nach drei Jahren in eine<br />

18


GmbH (mit <strong>de</strong>r Kultursenatorin als Aufsichtsratsvorsitzen<strong>de</strong>n) umgewan<strong>de</strong>lter<br />

Trägerverein ab. Ausstellungsräume, Galerie und das Filmkunstkino „Alabama“,<br />

ergänzten das strukturelle Angebot. Nach einer umfassen<strong>de</strong>n Umstrukturierung 1998, in<br />

<strong>de</strong>m die GmbH auch Festivalträger wur<strong>de</strong>, das Fabrikgelän<strong>de</strong> „randbebaut“, saniert und<br />

umgebaut wur<strong>de</strong>, wur<strong>de</strong> 2001 noch ein Gastronomiebetrieb angeschlossen. Kampnagel<br />

hat kein festes Ensemble. Gegenwärtige Intendantin <strong>de</strong>r Kulturfabrik seit 2007 bis<br />

voraussichtlich 2017 ist die Stuttgarter Kulturwissenschaftlerin Amelie Deuflhard<br />

(*1959). Der breite, interdisziplinäre Anspruch Kampnagels an sich selbst soll<br />

Innovation, sowie soziale Produktivität und Kommunikation ermöglichen. Im Oktober<br />

2010 wur<strong>de</strong> im hauseigenen Kulturforum über die <strong>Kulturpolitik</strong> <strong>de</strong>s <strong>Hamburger</strong> CDU-<br />

Senats lebhaft <strong>de</strong>battiert.<br />

Die Kampnagel Internationale Kulturfabrik GmbH finanziert sich als flexibles Kultur-<br />

Unternehmen über vielfältige Kanäle. Dazu gehören Stiftungen <strong>de</strong>r großen <strong>Hamburger</strong><br />

Stiftungslandschaft, Sponsoren, Gel<strong>de</strong>r aus Vermietung, Eintrittspreisen, über die<br />

Projekte auch Anteile <strong>de</strong>r <strong>Hamburger</strong> Projektför<strong>de</strong>rung und mehr. Die Sparmaßnahmen<br />

<strong>de</strong>s Senats hatten keine direkten Auswirkungen auf Kampnagel.<br />

Auswertung:<br />

Bei <strong>de</strong>r Umfrage am Kampnagel wur<strong>de</strong>n 19 Personen – 10 männliche und 9 weibliche -<br />

befragt. Das Publikum bestand zu 58% aus Studieren<strong>de</strong>n, zu 32% aus<br />

Kulturschaffen<strong>de</strong>n wie z.B. Regisseur/-innen o<strong>de</strong>r Schauspiele/-innen und zu 10%<br />

an<strong>de</strong>rweitig Berufstätigen.<br />

Abb.3: Alterverteilung<br />

19


Abb.4: Frage 4: Halten Sie die Sparpläne <strong>de</strong>r <strong>Hamburger</strong> Kulturbehör<strong>de</strong> für angemessen?<br />

Bei <strong>de</strong>r Frage zur Angemessenheit <strong>de</strong>r Sparpläne zeichnet sich ein ein<strong>de</strong>utiges Bild ab.<br />

95% <strong>de</strong>r Befragten halten die Sparpläne <strong>de</strong>r <strong>Hamburger</strong> <strong>Kulturpolitik</strong> für nicht<br />

angemessen. Begrün<strong>de</strong>t wird diese Meinung unter an<strong>de</strong>rem mit <strong>de</strong>r Aussage, dass <strong>de</strong>r<br />

Haushaltsetat <strong>de</strong>r Stadt Hamburg nicht gerecht verteilt sei. Zu<strong>de</strong>m wird von <strong>de</strong>n<br />

Befragten angemerkt, dass Kultur die Menschen bil<strong>de</strong> „Kultur= Bildung“ und daher<br />

Einsparungen in diesem Bereich unangebracht wären.<br />

Abb.5: Frage 6: Befürworten Sie <strong>de</strong>n Bau <strong>de</strong>r Elbphilharmonie?<br />

Bezüglich <strong>de</strong>r Frage, ob <strong>de</strong>r Bau <strong>de</strong>r Elbphilharmonie befürwortet wür<strong>de</strong>, war das<br />

Meinungsbild nicht mehr so ein<strong>de</strong>utig. Das zeigt folgen<strong>de</strong> Auswertung:<br />

Die Befürworter/-innen begrün<strong>de</strong>n ihre Meinung unter an<strong>de</strong>rem mit <strong>de</strong>r Aussage, dass<br />

die Elbphilharmonie ein Anziehungspunkt für Tourist/-innen sei und folglich die<br />

Wirtschaft „ankurbeln“ wür<strong>de</strong>. Die Gegner/-innen sprechen schon wie bei <strong>de</strong>r Frage<br />

zuvor, von einer ungerechten Verteilung <strong>de</strong>s Haushalts; die Elbphilharmonie sei zu<br />

teuer und nur ein überflüssiges Prestigeobjekt. Bei dieser Frage gibt es auch<br />

Unentschlossene, die sowohl die Pro- als auch die Contraargumente einleuchtend<br />

fin<strong>de</strong>n.<br />

20


Abb.6: Frage 10: Inwieweit befürchten sie, dass <strong>de</strong>r Kampnagel von <strong>de</strong>r <strong>Hamburger</strong> <strong>Kulturpolitik</strong><br />

betroffen sein könnte?<br />

Die Befragten, welche <strong>de</strong>n Kampnagel gefähr<strong>de</strong>t sehen, sprechen mehrfach von <strong>de</strong>r<br />

Sorge, dass nicht nur <strong>de</strong>r Kampnagel in Gefahr sei, son<strong>de</strong>rn auch an<strong>de</strong>re kulturelle<br />

Institutionen in Hamburg.<br />

Allerdings sehen auch 16% <strong>de</strong>n Kampnagel als nicht gefähr<strong>de</strong>t.<br />

21% <strong>de</strong>r Befragten enthalten sich, was sie größtenteils damit begrün<strong>de</strong>n, dass sie sich<br />

mit <strong>de</strong>r <strong>Kulturpolitik</strong> in Hamburg nicht auskennen und auch keine regelmäßigen Gäste<br />

auf <strong>de</strong>m Kampnagel sind.<br />

Abb.7: Frage 13: Sind Sie selbst als Kulturschaffen<strong>de</strong>r aktiv und sehen Sie ihre berufliche Zukunft durch<br />

die aktuelle <strong>Kulturpolitik</strong> gefähr<strong>de</strong>t?<br />

37% <strong>de</strong>r Befragten sehen ihre berufliche Zukunft durch die <strong>Hamburger</strong> <strong>Kulturpolitik</strong><br />

gefähr<strong>de</strong>t. Es sei darauf hingewiesen, dass sich unter <strong>de</strong>n Befragten ein hoher Anteil an<br />

Kulturschaffen<strong>de</strong>n befin<strong>de</strong>t.<br />

Insgesamt stehen die Befragten größtenteils <strong>de</strong>r aktuellen <strong>Hamburger</strong> <strong>Kulturpolitik</strong><br />

skeptisch gegenüber. Allerdings fällt das Ergebnis nicht immer so ein<strong>de</strong>utig aus, wie<br />

21


sich bei <strong>de</strong>n hier vorgestellten Fragen zeigt. Beispielsweise ist die ablehnen<strong>de</strong> Haltung<br />

gegenüber <strong>de</strong>m Bau <strong>de</strong>r Elbphilharmonie, nicht so stark ausgeprägt, wie erwartet.<br />

5.1.3 Thalia Theater Hamburg<br />

Das Thalia Theater, unter <strong>de</strong>r Leitung von Joachim Lux, besteht aus drei Teilen. Der<br />

älteste Teil ist das Thalia selbst, welches 1843 konzipiert und gegenüber <strong>de</strong>m heutigen<br />

Bau errichtet wur<strong>de</strong> und heute eine Sprechtheaterbühne mit festem Ensemble ist.<br />

Ein weiterer Bestandteil <strong>de</strong>s Hauses ist die Zentrale, die als Aufführungsort, Theaterbar<br />

und Club genutzt wird. Der dritte und letzte Zweig bil<strong>de</strong>t das Gauss-Theater. Es ist ein<br />

Kreativort für ungewöhnliche und junge künstlerische Initiative im multinationalen<br />

Zusammenhang, welches sich zum Ziel gesetzt hat sich zu einem Campus <strong>de</strong>r<br />

darstellen<strong>de</strong>n Künste zu entwickeln. Wie auch diverse an<strong>de</strong>re Häuser legt das Thalia<br />

Theater viel Wert auf die För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r jungen Künstler/-innen. So bietet es Schüler/-<br />

innen, Studieren<strong>de</strong>n und Auszubil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n die Möglichkeit an an einer Produktion<br />

mitzuwirken und sich aktiv zu beteiligen. Das breit gefächerte Angebot wird<br />

grundlegend von vielen För<strong>de</strong>rern und För<strong>de</strong>rinnen ermöglicht, die <strong>de</strong>m Thalia<br />

finanziell unter die Arme greifen.<br />

Vom Sparpaket <strong>de</strong>s <strong>Hamburger</strong> Kultursenats blieb das Thalia Theater weitgehend<br />

verschont. Nichts<strong>de</strong>stotrotz setzt sich Joachim Lux sehr für Hamburgs Kultur ein und<br />

unterstützt im Beson<strong>de</strong>ren das Deutsche Schauspielhaus, welches arg von <strong>de</strong>n<br />

Kürzungen getroffen wur<strong>de</strong>.<br />

Angefacht durch die For<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s Leiters <strong>de</strong>s Wirtschaftswissenschaftsinstituts<br />

Hamburg Thomas Straubhaar die Subventionen <strong>de</strong>s Thalia Theaters abzuschaffen, rief<br />

Joachim Lux die Bürger/-innen dazu auf sich nicht nur „wenn es brennt“ für die Kultur<br />

einzusetzen, son<strong>de</strong>rn auch in guten Zeiten durch aktive Teilnahme am Kulturangebot zu<br />

zeigen, wie wichtig <strong>de</strong>n <strong>Hamburger</strong> Bürger/-innen ihre Kultur ist. Sein Anliegen<br />

richtete sich auch an die Institutionen selber. Nach seinen Vorstellungen ließen sich<br />

einige verloren gegangene Bereiche zurückerobern, wenn Gemeinwesen in Hamburg,<br />

Köln, Berlin, etc zusammenarbeiten wür<strong>de</strong>n.<br />

Auswertung:<br />

Bei <strong>de</strong>r Umfrage zum Thema <strong>de</strong>r <strong>Hamburger</strong> <strong>Kulturpolitik</strong> wur<strong>de</strong>n am Thalia Theater<br />

19 Besucher/-innen befragt. Dabei reichte die Altersspanne von 24 bis 80 Jahren, <strong>de</strong>r<br />

Altersdurchschnitt ergab 46,5, wobei 42% männliche und 58% weibliche Teilnehmen<strong>de</strong><br />

waren. Die Tätigkeitsfel<strong>de</strong>r streuten breit. Es waren Pädagog/-innen (drei Lehrerinnen,<br />

22


ein Erzieher), Kaufleute, Krankenpfleger/-innen, Rentner/-innen, Stu<strong>de</strong>nten/-innen und<br />

z.B. ein Regisseur darunter. Keine Handwerker/-innen.<br />

Abb. 8: Das Diagramm zeigt die<br />

Altersverteilung in ihrer relativen<br />

Häufigkeit<br />

Abb. 9: Die Abbildung zeigt die<br />

Berufsverteilung in Prozent<br />

Bei <strong>de</strong>r Auswertung <strong>de</strong>r Fragebögen haben wir uns auf die aussagekräftigsten<br />

Ergebnisse bezüglich unserer Hypothese beschränkt. Dabei kam heraus, dass für alle<br />

Besucher/-innen <strong>de</strong>s Theaters die Kultur sowohl als Konsumieren<strong>de</strong> als auch als<br />

Schaffen<strong>de</strong> wichtig ist. Daher fin<strong>de</strong>n 89% <strong>de</strong>r Befragten die Sparpläne <strong>de</strong>s Kultursenats<br />

für nicht legitim. Vielmehr herrscht Einigkeit darüber, dass bei Bildung und Kultur<br />

nicht gespart wer<strong>de</strong>n dürfe. Wahrhaftig wünschen sich auch Bürger/-innen mehr<br />

För<strong>de</strong>rung beson<strong>de</strong>rs in <strong>de</strong>n Bereich Musik, Theater und Musical.<br />

Abb.10: Bildliche Darstellung<br />

über <strong>de</strong>n Wunsch <strong>de</strong>r Bürger/-<br />

innen in bestimmten Bereichen<br />

für mehr För<strong>de</strong>rung zu sorgen.<br />

Dementsprechend befin<strong>de</strong>n 58% <strong>de</strong>r Befragten <strong>de</strong>n Bau <strong>de</strong>r Elbphilharmonie für ein<br />

„Fass ohne Bo<strong>de</strong>n“. Viel zu teuer wäre dieses Projekt und koste <strong>de</strong>r Stadt viele Mittel,<br />

23


die für an<strong>de</strong>re Dinge sinnvoller eingesetzt wer<strong>de</strong>n könnten. Nichts<strong>de</strong>stotrotz weist die<br />

Auswertung daraufhin, dass Uneinigkeit bei <strong>de</strong>n <strong>Hamburger</strong>/-innen herrscht. Entgegen<br />

<strong>de</strong>r knappen Mehrheit von 58% sprechen sich 42% positiv über die Elbphilharmonie<br />

aus. Diese sind <strong>de</strong>r Meinung, dass das Konzerthaus <strong>de</strong>r Weltstadt Hamburg mehr<br />

Prestige und einen höheren Bekanntheitsgrad verleihen wird.<br />

In Bezug auf das Thalia Theater selbst nehmen mit 63% über die Hälfte <strong>de</strong>r Befragten<br />

das selbige an <strong>de</strong>r Spitze <strong>de</strong>r <strong>de</strong>rzeitig konkurrieren<strong>de</strong>n kulturellen Institutionen wahr.<br />

Durch seine zentrale Lage sei das Theaterhaus eine wichtige Einrichtung, die <strong>de</strong>nnoch<br />

in direkter Konkurrenz mit <strong>de</strong>m Deutschen Schauspielhaus steht. Durch diese beson<strong>de</strong>re<br />

Stellung übernimmt das Thalia Theater eine wahrnehmbare Verantwortung, die durch<br />

ein immer ansprechen<strong>de</strong>s und abwechslungsreiches Programm ver<strong>de</strong>utlicht wird.<br />

Die <strong>Hamburger</strong> Bevölkerung sieht <strong>de</strong>s Weiteren keine Notwendigkeit darin, <strong>de</strong>m<br />

Theater weitere Kürzungen zu zumuten, obwohl an dieser Stelle gesagt wer<strong>de</strong>n muss,<br />

dass für die Mehrheit <strong>de</strong>r Besucher/-innen die Konsequenzen <strong>de</strong>r Sparpolitik, also<br />

Verän<strong>de</strong>rungen in <strong>de</strong>r Organisation <strong>de</strong>s Theaters nicht wahrnehmbar sind.<br />

Bei <strong>de</strong>r Frage, ob es sinnvoll wäre für das Deutsche Schauspielhaus und <strong>de</strong>m Thalia<br />

Theater <strong>de</strong>n Intendanten Joachim Lux einzusetzen, lehnten 100% die Vorstellung einer<br />

Generalintendanz ab. Dies führe womöglich dazu, dass neben <strong>de</strong>r vielen Arbeit, die<br />

unterschiedlichen I<strong>de</strong>ntitäten <strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n Häuser verloren gingen.<br />

Alle Befragten halten <strong>de</strong>n Kultur- und Bildungssektor für kein Spielfeld <strong>de</strong>r Sparpolitik<br />

<strong>de</strong>r Kulturbehör<strong>de</strong>. Viel mehr besteht <strong>de</strong>r Wunsch nach reflektierter <strong>Kulturpolitik</strong>, die<br />

nicht in <strong>de</strong>saströse Fehlplanungen wie <strong>de</strong>n Bau <strong>de</strong>r Elbphilharmonie mün<strong>de</strong>t. Knapp die<br />

Hälfte <strong>de</strong>r Befragten hält die Absichten bezüglich <strong>de</strong>s Leuchtturmprojekts <strong>de</strong>s Senats<br />

jedoch für vertretbar.<br />

5.1.4 Zwischenfazit 1<br />

Beim Vergleich <strong>de</strong>r Ergebnisse <strong>de</strong>s Deutschen Schauspielhauses, <strong>de</strong>s Thalia Theaters<br />

und Kampnagel fällt auf, dass die Mehrheit <strong>de</strong>r Bürger/-innen ein schlechtes Zeugnis<br />

über die <strong>de</strong>rzeitige <strong>Kulturpolitik</strong> Hamburgs ausstellen. Alle Befragten sprechen sich für<br />

<strong>de</strong>n Kultur- und Bildungssektor aus, <strong>de</strong>r von <strong>de</strong>r Kulturbehör<strong>de</strong> als Spielfeld<br />

finanzieller Angelegenheiten missbraucht wird. Einsparungen wür<strong>de</strong>n an <strong>de</strong>r falschen<br />

Stelle vorgenommen und in „Leuchtturmprojekte“, wie <strong>de</strong>n Bau <strong>de</strong>r Elbphilharmonie<br />

gesteckt wer<strong>de</strong>n. Trotz<strong>de</strong>m ist anzumerken, dass die Meinung - beson<strong>de</strong>rs bezüglich <strong>de</strong>r<br />

Elbphilharmonie - nicht immer ein<strong>de</strong>utig ausfällt. Knapp die Hälfte <strong>de</strong>r Kulturnutzer/-<br />

24


innen äußert sich positiv und vertritt die Ansicht, dass <strong>de</strong>r Bau <strong>de</strong>r neuen Musikhalle<br />

Hamburg mehr Prestige bringt und dadurch noch bekannter und beliebter bei<br />

Tourist/-innen wird.<br />

Die Befragung ergab allerdings <strong>de</strong>s Weiteren, dass sich die Konsumieren<strong>de</strong>n scheinbar<br />

kaum mit <strong>de</strong>r finanziellen bzw. kritischen Lage dieser drei Institutionen<br />

auseinan<strong>de</strong>rsetzen. Viele Fragen wur<strong>de</strong>n nur knapp und mit wenig Begründung, o<strong>de</strong>r<br />

durch fehlen<strong>de</strong>s Wissen verursacht nicht adäquat beantwortet. Aus dieser Beobachtung<br />

lässt sich schlussfolgern, dass Hamburgs Bürger/-innen zwar für eine För<strong>de</strong>rung<br />

kultureller Einrichtungen steht, sie aber <strong>de</strong>nnoch zu wenig über die tatsächliche Lage<br />

<strong>de</strong>r Häuser informiert sind.<br />

5.2 Gemischte Befragten-Auswertung<br />

5.2.1 Tivoli<br />

Das Schmidt Theater ist ein Privattheater im <strong>Hamburger</strong> Stadtteil St. Pauli. Es verfügt<br />

über zwei Spielstätten, das Schmidt Theater selbst und das nur wenige Schritte entfernte<br />

„Große Haus“ namens Schmidts Tivoli. Der Grün<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Schmidt Theaters ist <strong>de</strong>r<br />

Unternehmer und Künstler Corny Littmann.<br />

Am 08.08.1988 öffnete das Schmidt Theater seine Pforten. Es inszenierte schrille und<br />

ungewöhnliche Shows, Musicals und Comedy-Veranstaltungen. Zu <strong>de</strong>n Künstler/-innen<br />

<strong>de</strong>r Schmidt-Familie gehörten in <strong>de</strong>n Anfangstagen "Herr Schmidt" Corny Littmann<br />

und Lilo Wan<strong>de</strong>rs, mit bürgerlichem Namen Ernie Reinhard. Im Jahr 2004 musste das<br />

alte Schmidt Theater aufgrund von Baufälligkeit abgerissen wer<strong>de</strong>n. An seiner Stelle ist<br />

ein Neubau entstan<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>r seit <strong>de</strong>m 8.8.2005 erneut das Schmidt Theater beherbergt.<br />

Das "Große Haus" Schmidts Tivoli öffnete im Jahr 1991. Im Inneren ähnelt es einer<br />

Zirkusarena. Bei<strong>de</strong> Spielstätten wer<strong>de</strong>n nicht von <strong>de</strong>r Stadt Hamburg geför<strong>de</strong>rt, arbeiten<br />

jedoch mit Sponsoren aus <strong>de</strong>r freien Wirtschaft zusammen.<br />

Eigene Produktionen <strong>de</strong>s Schmidt Theater und <strong>de</strong>s Schmidts Tivoli waren unter<br />

an<strong>de</strong>rem „Heiße Ecke“, „Swinging St. Pauli“, „Sixty-Sixty“, „Im weißen Rössl“ und<br />

„Fifty-Fifty“.<br />

Bei <strong>de</strong>r Befragung im Schmidts Tivoli wur<strong>de</strong>n insgesamt 29 Personen befragt. Der<br />

Altersdurchschnitt lag bei 41 Jahren, wobei das Alter <strong>de</strong>r Teilnehmen<strong>de</strong>n zwischen 17<br />

bis 78 Jahren rangierte. Nach ihrer beruflichen Tätigkeit geordnet, arbeiteten zum<br />

Zeitpunkt <strong>de</strong>r Befragung 31% im kaufmännischen Bereich, 17,2% gaben <strong>de</strong>n Status<br />

Schüler/-in o<strong>de</strong>r Stu<strong>de</strong>nt/-in an, 13,8% waren im sozialen Bereich beschäftigt, 10,3%<br />

befan<strong>de</strong>n sich in Rente und 6,9% kamen aus technischen Berufen. 20,7% <strong>de</strong>r Befragten<br />

25


ließen sich keiner <strong>de</strong>r genannten Tätigkeitsgruppen zuordnen. Zur Überprüfung <strong>de</strong>r<br />

Hypothese <strong>de</strong>r vorliegen<strong>de</strong>n Studie waren die im Folgen<strong>de</strong>n aufgeführten<br />

Befragungsergebnisse aussagekräftig.<br />

Die Sparpolitik <strong>de</strong>r <strong>Hamburger</strong> Kulturbehör<strong>de</strong> hielten 69% <strong>de</strong>r Studienteilnehmen<strong>de</strong>n<br />

für nicht angemessen, nur 6,9% sprachen sich für die Einsparungen aus und 6,9% waren<br />

teilweise einverstan<strong>de</strong>n. Die erstgenannte Meinungsgruppe gab als Begründung zu<br />

20,7% an, dass die Stadt Hamburg durch die aktuellen finanziellen Sparmaßnahmen<br />

nicht mehr ihren Bildungsauftrag erfüllen könne und zu 13,8%, dass die Einsparungen<br />

am falschen En<strong>de</strong> stattfän<strong>de</strong>n. Die Hälfte von ihnen, 34,5%, konkretisierte ihre<br />

Meinung nicht. 17,2% enthielten sich <strong>de</strong>r Meinung.<br />

Allgemein ist zu <strong>de</strong>n Stimmenthaltungen bei <strong>de</strong>r Umfrage im Schmidts Tivoli<br />

anzumerken, dass viele <strong>de</strong>r Teilnehmen<strong>de</strong>n nicht aus Hamburg kamen und nur<br />

vorübergehend angereist waren. Dies war ein sehr häufig genannter Grund für<br />

Enthaltungen bei Fragen zu <strong>de</strong>m aktuellen politischen Geschehen in Hamburg.<br />

Abb.11: Frage 4: Halten Sie Sparpläne <strong>de</strong>r Kulturbehör<strong>de</strong> für angemessen?<br />

Wenn ja/nein warum?<br />

Bei <strong>de</strong>r Frage nach <strong>de</strong>r Verteilung von städtischen För<strong>de</strong>rmitteln für kulturelle<br />

Institutionen sprachen sich 27,6% dafür aus, dass die Stadt Hamburg mehr finanzielle<br />

Mittel für <strong>de</strong>n Bereich Musik/Theater/Musical zu Verfügung stellen solle. 13,8%<br />

möchten mehr Unterstützung für freischaffen<strong>de</strong> beziehungsweise kleine Projekte.<br />

10,3% sind in <strong>de</strong>r Gruppe „divers“ zusammengefasst und wünschen sich beispielsweise<br />

mehr Gel<strong>de</strong>r für „Museen“ o<strong>de</strong>r „alle Bereiche“.<br />

26


Abb.12: Frage 5: Wür<strong>de</strong>n Sie sich einen Wan<strong>de</strong>l in <strong>de</strong>r För<strong>de</strong>rpolitik <strong>de</strong>r Kulturbehör<strong>de</strong> wünschen?<br />

Welche Bereiche sollten mehr, welche weniger geför<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n?<br />

Bei <strong>de</strong>r Frage nach <strong>de</strong>r Meinung zum Bau <strong>de</strong>r <strong>Hamburger</strong> Elbphilharmonie gab die<br />

Mehrheit von 55,7% Umfrageteilnehmen<strong>de</strong>n im Schmidts Tivoli an, ihn nicht zu<br />

befürworten. Bei <strong>de</strong>r Begründung ihrer Meinung nannten 44,8% das Argument, dass<br />

das Bauprojekt zu teuer sei. 10,4% begrün<strong>de</strong>ten ihre Meinung nicht.<br />

27,6% <strong>de</strong>r Befragten sprachen sich für die Elbphilharmonie aus. Davon gaben 13,8%<br />

an, das Konzerthaus bringe Zugewinn an Prestige für die Weltstadt Hamburg und<br />

überzeuge mit seiner Mo<strong>de</strong>rnität. Unentschlossen, wie sie sich zu <strong>de</strong>r Frage<br />

positionieren sollten, waren 13,8%, während sich 3,5% <strong>de</strong>r Befragten ihrer Meinung<br />

enthielten. Letzteres ist insofern bemerkenswert, als dass diese Frage die geringste<br />

Enthaltungsquote bei <strong>de</strong>r Schmidts Tivoliumfrage aufweist.<br />

Es stellt sich also heraus, dass <strong>de</strong>r Bau <strong>de</strong>r Elbphilharmonie von <strong>de</strong>n Tivolibesucher/-<br />

innen wahrgenommen wird und sie sich eine Meinung gebil<strong>de</strong>t haben.<br />

Abb.13: Frage 6: Befürworten Sie <strong>de</strong>n Bau <strong>de</strong>r Elbphilharmonie? Wenn ja/nein warum?<br />

Abschließend ist zu sagen, dass die Hypothese <strong>de</strong>r Umfrage anhand <strong>de</strong>r<br />

aufgeführten Ergebnisse nicht bestätigt wird. Vor allem in Hinblick auf die<br />

finanziellen kulturpolitischen Entscheidungen zeigt sich, dass die <strong>Hamburger</strong><br />

Bevölkerung mit <strong>de</strong>m Kurs <strong>de</strong>r Politik <strong>de</strong>r Stadt Hamburg nicht zufrie<strong>de</strong>n ist und<br />

Verbesserungspotenzial sieht.<br />

5.2.2 Spitaler Straße<br />

27


Vom <strong>Hamburger</strong> Bahnhof kommt man direkt in die Spitalerstraße, die sich als<br />

Fußgängerzone bis zum Gerhart-Hauptmann-Platz zieht. Als verkehrsbefreite Straße<br />

bietet die Spitalerstraße in Hamburg entspanntes Shoppingvergnügen mit Kaufhäusern<br />

und Cafés, die sich im Sommer in große Straßencafés verwan<strong>de</strong>ln. Während <strong>de</strong>r<br />

Öffnungszeiten bummeln Passanten dicht an dicht durch diese Fußgängerzone. Das<br />

Shoppingparadies Spitalerstraße zeichnet sich durch einen hochkarätigen und<br />

umfangreichen Mix an verschie<strong>de</strong>nsten Geschäften aus.<br />

In Hamburg versuchen Kommunalbürokraten auch an<strong>de</strong>rnorts, Feuerschlucker und<br />

Flötisten, Gaukler und Gitarristen als Ruhestörer zu vertreiben. Wi<strong>de</strong>rspenstige<br />

Hobbymusikanten und Laienschauspieler müssen mit Bußgeldbeschei<strong>de</strong>n rechnen, und<br />

bisweilen beschlagnahmt die Polizei auch schon mal Instrumente.<br />

Ganz an<strong>de</strong>rs als das Publikum reagieren in <strong>de</strong>r Regel Geschäftsleute, vor allem Anlieger<br />

stark frequentierter Fußgängerzonen, in <strong>de</strong>nen die Musikanten am liebsten gastieren.<br />

Denn das fahren<strong>de</strong> Volk lenkt nicht nur die Blicke <strong>de</strong>r Passanten von <strong>de</strong>n Auslagen ab,<br />

bisweilen blockieren Zuhörerscharen eine La<strong>de</strong>ntür o<strong>de</strong>r eine Vitrine, und manchmal<br />

vergisst ein City-Besucher, <strong>de</strong>r <strong>de</strong>n Stadtmusikanten lauscht, wohl auch, dass er<br />

eigentlich zum Einkaufsbummel hergekommen war.<br />

In <strong>de</strong>r <strong>Hamburger</strong> Spitalerstraße, wo Live-Musik streng untersagt ist, herrscht<br />

keineswegs Ruhe: Just jene Plätze, an <strong>de</strong>nen früher Geiger und Gitarristen aufspielten,<br />

sind nun mit Bu<strong>de</strong>n und Tischen von Händlern zugestellt; sind viele Firmen gegen<br />

"nervtöten<strong>de</strong> Gesänge und Rhythmen".<br />

Der Senat <strong>de</strong>r Hansestadt, über <strong>de</strong>ren Pfeffersäcke schon Heinrich Heine einst <strong>de</strong>n<br />

"Geist Bankos" walten sah, entschied für <strong>de</strong>n Kommerz und gegen die Kleinkunst.<br />

Unter Androhung von Geldbußen wur<strong>de</strong>n die Stadtmusikanten aus <strong>de</strong>r Spitalerstraße<br />

und an<strong>de</strong>ren Innenstadtbereichen vertrieben und an die Ufer von Alster und Elbe<br />

verbannt, wo ihnen kaum einer zuhörte.<br />

Auswertung:<br />

Auf die Frage, ob die Sparpläne <strong>de</strong>r Kulturbehör<strong>de</strong> für angemessen sind, antworteten<br />

64,7% <strong>de</strong>r Befragten mit Nein. 15,8% empfan<strong>de</strong>n, dass ungerecht und willkürlich<br />

gespart wür<strong>de</strong> und 21,1% hielten die Sparpläne für nicht angemessen, da Kultur für <strong>de</strong>n<br />

Menschen wichtig sei. 15,9% hielten die Sparpläne für angemessen und gaben jeweils<br />

28


mit 10,5% als Begründung an, dass in allen Bereichen gespart wer<strong>de</strong>n müsse und dass<br />

es Wichtigeres gäbe. Weitere 10,5% befürworten die Sparpläne als teilweise<br />

angemessen, ohne weitere Begründungen zu nennen. 15,8% <strong>de</strong>r Besucher <strong>de</strong>r<br />

Spitalerstraße enthielten sich.<br />

Als nächstes mussten sich die Besucher mit Frage 5 auseinan<strong>de</strong>rsetzen, ob sie sich einen<br />

Wan<strong>de</strong>l in <strong>de</strong>r För<strong>de</strong>rpolitik <strong>de</strong>r Kulturbehör<strong>de</strong> wünschen wür<strong>de</strong>n und wenn ja, welche<br />

Bereiche mehr, und welche weniger geför<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n sollten.<br />

Die Befragten in <strong>de</strong>r Spitalerstraße sprachen sie alle für eine För<strong>de</strong>rung aus, sofern sie<br />

sich nicht enthielten. 31,6% vertraten die Meinung, dass <strong>de</strong>r soziale Bereich mehr<br />

geför<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n sollte, 21,1% wünschen sich eine För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Stadtteilkultur.<br />

Jeweils 15,8% gaben an, dass sie mehr För<strong>de</strong>rung für Bildung und Bibliotheken<br />

wünschen und 10,5% <strong>de</strong>r Befragten sprachen sich für mehr För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s Theaters aus.<br />

Mit 47,7% fällt die Enthaltung dieser Frage sehr hoch aus.<br />

Der Bau <strong>de</strong>r Elbphilharmonie ist ein immer wie<strong>de</strong>r aufkommen<strong>de</strong>s Thema, wenn es um<br />

die <strong>Kulturpolitik</strong> in Hamburg geht. 94,7% <strong>de</strong>r Befragten <strong>de</strong>r Spitalerstraße befürworten<br />

nicht <strong>de</strong>n Bau dieser Elbphilharmonie. 73,7% gaben an, dass sie <strong>de</strong>n Bau als zu teuer<br />

empfin<strong>de</strong>n und 31,6% sehen die Elbphilharmonie als eine Kulturstätte, die nicht <strong>de</strong>r<br />

breiten Masse son<strong>de</strong>rn nur <strong>de</strong>n Wohlhaben<strong>de</strong>n zur Verfügung stehen wird. Die 5,3% <strong>de</strong>r<br />

Befragten, die <strong>de</strong>n Bau befürworten, begrün<strong>de</strong>ten dies damit, dass die Elbphilharmonie<br />

ein Prestige in einer mo<strong>de</strong>rnen Weltstadt wie Hamburg sei.<br />

29


Auf Frage 10, in wiefern sich die Sparpolitik auf die Bücherhalle auswirkt, gaben<br />

31,6% <strong>de</strong>r befragten an, dass sie sich vorstellen können, dass Zweigstellen geschlossen<br />

wer<strong>de</strong>n. Jeweils 21,6% glauben, dass die Beiträge steigen o<strong>de</strong>r Mitarbeiter entlassen<br />

wer<strong>de</strong>n müssten. Mit je 15,8% wur<strong>de</strong> angegeben, dass sich die Auswahl <strong>de</strong>r Medien<br />

verringere und sich die Sparpläne negativ auf die Bücherhallen auswirke.<br />

Je 5,3% gaben an, dass sich die Sparpläne auf die Öffnungszeiten auswirke, generell die<br />

Auswirkung <strong>de</strong>r Sparmaßnahmen stark bis sehr stark ausfiele.<br />

Erwähnenswert für die gesamte Auswertung sind die Enthaltungen <strong>de</strong>r Befragten.<br />

Die höchste Enthaltung mit 47,4% ist bei Frage 4, ob die Sparpläne für angemessen<br />

gehalten wer<strong>de</strong>n, zu verzeichnen. Mit 31,6% ist die zweithöchste Enthaltung bei <strong>de</strong>r<br />

Frage 10, Auswirkungen <strong>de</strong>r Sparpläne auf die Bücherhallen, vorhan<strong>de</strong>n.<br />

30


Weitere nennenswerte Enthaltungen treten bei Frage 7, Wahrnehmung <strong>de</strong>r<br />

Gentrifizierung, mit 26,3%, sowie jeweils mit 15,8% bei Frage 4 und Frage 12 auf, die<br />

sich bei<strong>de</strong> auf das Thema <strong>de</strong>r Angemessenheit <strong>de</strong>r Sparpläne beziehen. Mit 10,5% ist<br />

die niedrigste prozentuale Angabe einer Enthaltung im zweistelligen Bereich zu<br />

verzeichnen; diese tritt bei Frage 13 auf, Profitierung <strong>de</strong>r Gentrifizierung.<br />

5.2.3 Zwischenfazit 2<br />

Die Befragung <strong>de</strong>s „öffentlichen“ Raumes, also <strong>de</strong>n Institutionen, die stark von<br />

Touristen besucht wer<strong>de</strong>n, ergab ein differenziertes Bild von <strong>de</strong>r Meinung zur aktuellen<br />

<strong>Kulturpolitik</strong> in Hamburg. Dies zeigt die hohe Anzahl an Enthaltungen, beson<strong>de</strong>rs bei<br />

Fragen, die <strong>de</strong>n Gentrifizierungsprozess betreffen. Die wenigsten Enthaltungen<br />

hingegen gab es bei <strong>de</strong>r Frage zum Bau <strong>de</strong>r Elbphilharmonie, das wohl in <strong>de</strong>n Augen<br />

<strong>de</strong>r Befragten das populärste Beispiel für <strong>Kulturpolitik</strong> in Hamburg darstellt und die<br />

restlichen Fragen eher in <strong>de</strong>n Schatten stellt. Die Mehrheit lehnt <strong>de</strong>n Bau klar ab,<br />

allerdings fällt auf, dass gera<strong>de</strong> die Touristen das Projekt aus Grün<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s wachsen<strong>de</strong>n<br />

Prestiges befürworten.<br />

Ein Unterschied <strong>de</strong>r Befragten-Gruppen zeigt sich in <strong>de</strong>n gewünschten<br />

För<strong>de</strong>rungsbereichen. Die Passanten auf <strong>de</strong>r Spitaler Straße sprachen sich für För<strong>de</strong>rung<br />

in sozialen Bereichen wie Kin<strong>de</strong>rgärten etc. aus, die ihrer Meinung nach auch zur<br />

Kulturbildung beitrügen, die Tivoli-Besucher hingegen verweisen mehr auf direkte<br />

kulturelle Projekte wie Musicals o<strong>de</strong>r kleinere Veranstaltungen.<br />

In Bezug auf die Ausgangshypothese lässt sich festhalten, dass die Befragten mit <strong>de</strong>r<br />

Politik <strong>de</strong>r <strong>Hamburger</strong> Regierung im Kulturbereich nicht zufrie<strong>de</strong>n sind. Dennoch<br />

zeugen die vielen Enthaltungen in bei<strong>de</strong>n Gruppen (Tivoli und Spitaler Straße) von<br />

einer ten<strong>de</strong>nziell eher unzulänglichen Informationslage <strong>de</strong>r Befragten.<br />

31


5.3 Alternative Szene-Auswertung<br />

5.3.1 Rote Flora<br />

Ab <strong>de</strong>n 30er Jahren <strong>de</strong>s 19. Jahrhun<strong>de</strong>rts befand sich an <strong>de</strong>r Altonaer Seite <strong>de</strong>s<br />

Schulterblatts ein Ausflugsgarten, und 1888 wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r jetzt noch stehen<strong>de</strong> Gebäu<strong>de</strong>teil<br />

als "Concerthaus Flora" erbaut. Altona war zu <strong>de</strong>r Zeit dänische Stadt, auf <strong>de</strong>r<br />

gegenüberliegen<strong>de</strong>n Straßenseite begannen das Gebiet <strong>de</strong>s Rosenhofes, <strong>de</strong>s Dorfes<br />

Eimsbüttel und <strong>de</strong>s <strong>Hamburger</strong> Bergs, <strong>de</strong>r ab 1833 als St. Pauli-Vorstadt unter<br />

<strong>Hamburger</strong> Verwaltung gestellt wur<strong>de</strong>. Das Schulterblatt war zu jener Zeit eine relativ<br />

spärlich bebaute Landstraße in Richtung Pinneberg.<br />

1855 kaufte <strong>de</strong>r Gastronom H.F.P. Schmidt das Gelän<strong>de</strong>, ließ eine neue Bühne und<br />

einen Fachwerkrundbau errichten, sowie im Garten einen Teich, Schaukeln, Tierkäfige<br />

und Karussels angelegen. Es eröffnete 1859 als „Schmidt’s Tivoli“ und soll zu diesem<br />

Anlass 4.000 Besucher gehabt haben. Das Programm bot Possen, Lustspiele und Opern.<br />

Ein neuerlicher Besitzerwechsel brachte 1869 die Neugestaltung und Umbenennung in<br />

„Damm's Tivoli“ mit sich. Nun wur<strong>de</strong>n „Brillantfeuerwerke und italienische Nächte“<br />

geboten. In <strong>de</strong>n 1880er Jahren wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Fachwerkrundbau abgerissen.<br />

Im Jahr 1888 errichteten die Kaufleute Theodor Mutzenbecher und Lerch das<br />

„Gesellschafts- und Concerthaus Flora“ an Stelle <strong>de</strong>s Tivolis, es wur<strong>de</strong> am 2. Juni 1889<br />

eröffnet. Es entstand ein Komplex, <strong>de</strong>r sich aus Gesellschaftsräumen, Konzertsaal,<br />

Wiener Café und Wintergarten zusammensetzte. Im 1. Obergeschoss befan<strong>de</strong>n sich<br />

kleinere Säle für Privatgesellschaften, im 2. Obergeschoss Mietwohnungen und unter<br />

<strong>de</strong>m Dach Räume für das Dienstpersonal. Im Garten konnte das gehobene Publikum<br />

lustwan<strong>de</strong>ln. Das Gelän<strong>de</strong> streckte sich vom Schulterblatt bis an die Häuser <strong>de</strong>r<br />

heutigen Lippmannstraße und <strong>de</strong>r Eifflerstraße. 1890 wur<strong>de</strong> das Ensemble um eine<br />

Konzerthalle erweitert: Im Garten hinter <strong>de</strong>n ein- und zweigeschossigen Häusern <strong>de</strong>r<br />

Juliusstraße entstand <strong>de</strong>r sogenannte „Crystallpalast“, eine leichte<br />

Eisenfachwerkkonstruktion <strong>de</strong>s Jugendstils mit weitem, überhöhtem Mittelschiff und<br />

zwei Seitenschiffen, gewächshausartig verglast. 1895 verkauften Mutzenbechers Erben<br />

das Hauptgrundstück an die <strong>Hamburger</strong> Volksbank. Weitere Um- und Neubauten<br />

folgten. Es konnte erfolgreich als Zentrum für Operette, Varieté und an<strong>de</strong>re<br />

Vergnügungen weitergeführt wer<strong>de</strong>n.<br />

Die Geschichte <strong>de</strong>s Gebäu<strong>de</strong>s ist nach <strong>de</strong>m Ersten Weltkrieg eine Geschichte <strong>de</strong>s<br />

langsamen finanziellen Abstiegs. Boxkämpfe, ein Kino und weiterhin Operetten- und<br />

Varietéaufführungen bestimmen <strong>de</strong>n Charakter <strong>de</strong>s unzweifelhaft beliebten<br />

32


Veranstaltungshauses. Ein Altkommunist benutzte es später als Beispiel für<br />

unpolitisches Verhalten: "Während die Kommunisten in diesen ersten Tagen von<br />

Hitlers Kanzlerschaft ihre Flugblätter verteilten, beschäftigten sich an<strong>de</strong>re Eimsbüttler<br />

mit an<strong>de</strong>ren Sensationen: (...) Im Varieté Flora am Schulterblatt treten ein Fakir und<br />

Austin, das boxen<strong>de</strong> Riesenkänguruh, vor vollem Haus auf." (Helmut Warnke)<br />

Den zweiten Weltkrieg überstand die Flora weitgehend unbeschädigt, <strong>de</strong>r zweite Stock<br />

wur<strong>de</strong> erst in <strong>de</strong>n fünfziger Jahren abgetragen. Die Rote Flora hat ihren Platz in<br />

Hamburg, sei es als Zentrum autonomer Politik, als pittoreske Location für Partys o<strong>de</strong>r<br />

als Dauerärgernis für die CDU. Dass das Gebäu<strong>de</strong> immer noch besetzt ist und trotz<strong>de</strong>m<br />

von tausen<strong>de</strong>n von Menschen genutzt wird – darunter viele, die nichts von <strong>de</strong>r<br />

Besetzung wissen -, sagt sicher etwas über die ungewöhnliche Situation <strong>de</strong>r Flora aus:<br />

besetzt und doch von <strong>de</strong>r Stadt gedul<strong>de</strong>t.<br />

Auswertung:<br />

Vor <strong>de</strong>r Roten Flora wur<strong>de</strong>n 20 Menschen befragt, davon waren 12 Männer und 8<br />

Frauen. Das Durchschnittsalter lag bei 25 Jahren, während sich die Altersspanne von 19<br />

bis 45 Jahren erstreckte. 45% <strong>de</strong>r eher jungen Teilnehmen<strong>de</strong>n befan<strong>de</strong>n sich noch in <strong>de</strong>r<br />

Ausbildung, 25% gingen sozialen Berufen nach. Weitere Beschäftigungen waren unter<br />

an<strong>de</strong>rem Tontechniker, Unternehmer und Maler, ein Teilnehmer war arbeitslos.<br />

Für 70% <strong>de</strong>r Befragten sind kulturelle Aktivitäten für sie als Konsument/-innen sehr<br />

wichtig, weitere 20% empfin<strong>de</strong>n es als mittel wichtig und nur einer Person ist es nicht<br />

wichtig. 75% bezeichneten sich als Kulturschaffen<strong>de</strong>, und halten kulturelle Aktivitäten<br />

aus dieser Sicht für sehr wichtig o<strong>de</strong>r wichtig.<br />

Angaben<br />

in Prozent<br />

Abb.14: Frage 4: Halten Sie die Sparpläne <strong>de</strong>r Kulturbehör<strong>de</strong> für angemessen?<br />

33


Abb. 14 zeigt <strong>de</strong>utlich, dass die Teilnehmer/-innen <strong>de</strong>r Befragung vor <strong>de</strong>r Roten Flora<br />

die Sparpläne <strong>de</strong>r Kulturbehör<strong>de</strong> für unangemessen und falsch halten.<br />

3 Menschen enthielten sich einer Antwort. Von <strong>de</strong>n 17 Gegner/-innen <strong>de</strong>r Sparpläne,<br />

begrün<strong>de</strong>ten 82% Prozent dies allgemein damit, dass am falschen En<strong>de</strong> gespart wer<strong>de</strong>.<br />

12% begrün<strong>de</strong>ten ihre Antwort mit einem unerfüllten Bildungsauftrag. Nur eine Person<br />

gab keinen Grund an.<br />

Abb.15: Frage 5: Wür<strong>de</strong>n Sie sich einen Wan<strong>de</strong>l in <strong>de</strong>r För<strong>de</strong>rpolitik <strong>de</strong>r Kulturbehör<strong>de</strong> wünschen?<br />

75% unter <strong>de</strong>n Befragten beantworteten die Frage nach <strong>de</strong>m Wunsch eines Wan<strong>de</strong>ls in<br />

<strong>de</strong>r För<strong>de</strong>rpolitik <strong>de</strong>r Kulturbehör<strong>de</strong> mit ja. Knapp die Hälfte davon äußerte konkret <strong>de</strong>n<br />

Wunsch nach einem Ausbau <strong>de</strong>r Jugendför<strong>de</strong>rung, 20% verlangten mehr För<strong>de</strong>rung von<br />

freischaffen<strong>de</strong>n und kleinen Projekten. Genannt wur<strong>de</strong>n außer<strong>de</strong>m die Bereiche Musik<br />

und Kleinkunst. Mehrere Befragte begrün<strong>de</strong>ten diese Verän<strong>de</strong>rungswünsche damit, dass<br />

mehr kulturelle Angebote geför<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n sollten, die allen zugänglich sind, statt<br />

solche, <strong>de</strong>ren Konsum wie<strong>de</strong>rum vom Geldbeutel <strong>de</strong>s Besuchers abhängt. Entsprechend<br />

diesen Äußerungen lehnten alle Befragten <strong>de</strong>n Bau <strong>de</strong>r Elbphilharmonie ab.<br />

Abb. 16: Grün<strong>de</strong> für die<br />

Ablehnung <strong>de</strong>s Baus <strong>de</strong>r<br />

Elbphilharmonie<br />

Das Diagramm zeigt, dass viele Befragte die Elbphilharmonie als überflüssig<br />

betrachten, während 25% konkretisieren, dass das für <strong>de</strong>n Bau investierte Geld in <strong>de</strong>n<br />

34


Bereichen Bildung und Soziales gebraucht wür<strong>de</strong> und nun fehlt. Genannt wur<strong>de</strong> auch<br />

das Argument, die Elbphilharmonie sei ein reines Prestigeobjekt, <strong>de</strong>ssen Nutzen nur<br />

einer Elite zugute komme und somit die sozialen Ungleichheiten verstärke.<br />

Die Befragung vor <strong>de</strong>r Roten Flora liefert in <strong>de</strong>n für die Arbeitshypothese relevanten<br />

Fragen ein ein<strong>de</strong>utiges Stimmungsbild. Die Sparpläne <strong>de</strong>r Kulturbehör<strong>de</strong> wer<strong>de</strong>n für<br />

unangemessen gehalten, eine Umstrukturierung <strong>de</strong>r För<strong>de</strong>rpolitik wird erwünscht, um<br />

Bereiche mehr zu unterstützen in <strong>de</strong>nen auch die Rote Flora aktiv ist. Die<br />

Elbphilharmonie als Prestigeobjekt wird hier zum Hassobjekt. Da die Flora von <strong>de</strong>r<br />

Kulturbehör<strong>de</strong> aktuell nicht unterstützt wird, ist sie auch von Sparplänen nicht<br />

betroffen. Trotz<strong>de</strong>m waren die dort befragten Menschen gut informiert und am Thema<br />

interessiert.<br />

5.3.2 Gängeviertel<br />

Noch bis Mitte <strong>de</strong>s 20. Jahrhun<strong>de</strong>rts erstreckte sich das Areal <strong>de</strong>r Gängeviertel vom<br />

<strong>Hamburger</strong> Hafen über die Neustadt bis in die Innenstadt und bot tausen<strong>de</strong>n<br />

Arbeiterfamilien eine Heimat. Aufgrund <strong>de</strong>r unhaltbaren hygienischen Zustän<strong>de</strong> begann<br />

die Stadt Hamburg nach <strong>de</strong>r Choleraepi<strong>de</strong>mie von 1892 mit <strong>de</strong>r planmäßigen Sanierung,<br />

das heißt: <strong>de</strong>m Abriss <strong>de</strong>r Gängeviertel. Die Reste gingen im Zweiten Weltkrieg<br />

verloren o<strong>de</strong>r wur<strong>de</strong>n 1958-64 wegen <strong>de</strong>s Baus <strong>de</strong>s Unilever-Hochhauses beseitigt. Nur<br />

einige Überbleibsel <strong>de</strong>r Viertel stan<strong>de</strong>n lange Jahre vergessen entlang <strong>de</strong>s<br />

Bäckerbreitergangs und zwischen Caffamacherreihe, Valentinskamp und Speckstraße –<br />

<strong>de</strong>r Geburtsstraße <strong>de</strong>s Komponisten Johannes Brahms.<br />

Ein Ziel <strong>de</strong>r Initiative „Komm in die Gänge” ist die För<strong>de</strong>rung von kreativen und<br />

ku! nstlerischen Freiräumen. Deshalb wer<strong>de</strong>n wir Ateliers, Werkstätten, Wohnungen,<br />

Labore und offene Räume mit niedrigen Mieten schaffen.<br />

Heterogenität und Vielseitigkeit zuzulassen, ist fu! r einen interessanten, lebhaften und<br />

funktionieren<strong>de</strong>n Kulturort „Gängeviertel” essentiell. Deshalb wer<strong>de</strong>n wir Orte<br />

schaffen, an <strong>de</strong>nen unterschiedliche Kunstrichtung und Professionalisierungsgra<strong>de</strong><br />

ineinan<strong>de</strong>r greifen bzw. nebeneinan<strong>de</strong>r bestehen können. Es soll in ihnen nicht nur Platz<br />

sein fu! r professionelle Ku! nstler, son<strong>de</strong>rn auch fu! r ku! nstlerisch tätige Laien:<br />

Maler, Bildhauer, Streetart-, Konzept- und Installationsku! nstler, Literaten, Musiker<br />

o<strong>de</strong>r Schauspieler sollen sich mit ku! nstlerisch ambitionierten Kin<strong>de</strong>rn, Jugendlichen,<br />

Senioren, Menschen mit Behin<strong>de</strong>rung, Studieren<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r Freiberuflern verzahnen.<br />

Auch die Zusammenarbeit mit <strong>Hamburger</strong> Kunstinstitutionen wie <strong>de</strong>m Thalia Theater,<br />

<strong>de</strong>m Deutschen Schauspielhaus, <strong>de</strong>r Kunsthalle, <strong>de</strong>n Hochschulen, <strong>de</strong>m Museum fu! r<br />

35


Hamburgische Geschichte und <strong>de</strong>r Musikhalle soll weiter ausgebaut wer<strong>de</strong>n. Die<br />

Vermischung von Hoch-, Sub- und Populärkultur wird fu! r alle Seiten eine<br />

Erweiterung ihres Horizonts be<strong>de</strong>uten.<br />

In die Gänge waren Häuser viele Jahre lang verfallen – während direkt daneben Büro-<br />

und Wohntürme aus Stahl und Glas gewachsen sind. Anstatt die Häuser zu sanieren, hat<br />

sie die Finanzbehör<strong>de</strong> dann im Höchstgebotsverfahren verkauft und einen hohen<br />

Renditedruck auf sie gelegt. Mehrere Jahre versuchte ein Investor vergeblich,<br />

genehmigungsfähige Bauanträge für die Sanierung einzureichen und zog sich<br />

schließlich 2007 mit <strong>de</strong>m Verlust von drei Millionen Euro Planungskosten zurück.<br />

2008 bekam <strong>de</strong>r holländische Investor Hanzevast von <strong>de</strong>r Stadt <strong>de</strong>n Kaufzuschlag für<br />

das Gängeviertel. Allen verbliebenen Mietern wur<strong>de</strong> gekündigt. Seit <strong>de</strong>m 22. August<br />

2009 besetzen unter <strong>de</strong>r Schirmherrschaft von Daniel Richter ca. 200 Künstler das<br />

Gängeviertel und for<strong>de</strong>rn sowohl Raum für Kreative als auch <strong>de</strong>n kompletten Erhalt <strong>de</strong>r<br />

historischen Gebäu<strong>de</strong>. Im November 2009 wur<strong>de</strong> das Manifest „Not In Our Name,<br />

Marke Hamburg“ ausgerufen. Die Initiative namens Komm in die Gänge will „ein<br />

selbstverwaltetes, öffentliches und lebendiges Quartier mit kulturellen und sozialen<br />

Nutzungen“ schaffen. Am 15. Dezember 2009 teilte <strong>de</strong>r <strong>Hamburger</strong> Senat mit, dass <strong>de</strong>r<br />

Verkauf an Hanzevast einvernehmlich rückabgewickelt wer<strong>de</strong>, um „eine<br />

Projektkonzeption mit breiterem öffentlichen Konsens“ zu ermöglichen. Die bereits<br />

geleisteten Zahlungen von knapp 2,8 Millionen Euro wer<strong>de</strong>n <strong>de</strong>m nie<strong>de</strong>rländischen<br />

Investor zurückerstattet.<br />

Auswertung:<br />

Auf die Frage wie sich die <strong>Hamburger</strong> <strong>Kulturpolitik</strong> in <strong>de</strong>n letzten Wochen bemerkbar<br />

gemacht habe, antworteten 45% negativ. Ein noch größerer Anteil <strong>de</strong>r Befragten<br />

enthielt sich. Kein Befragter beantwortete diese Frage positiv.<br />

36


Die Besucher <strong>de</strong>s Gängeviertels halten die Sparpläne <strong>de</strong>r Kulturbehör<strong>de</strong> offensichtlich<br />

für unangemessen. Der am häufigsten genannte Grund für eine negative Bewertung <strong>de</strong>r<br />

kulturpolitischen Pläne Hamburgs ist die falsche Verteilung <strong>de</strong>r Gel<strong>de</strong>r. Im<br />

Gängeviertel nannten mehr als die Hälfte dies als Grund ihrer negativen Bewertung.<br />

Viele Teilnehmer (30%) <strong>de</strong>r Befragung nannten ebenfalls einen Bildungsauftrag als<br />

Aufgabe einer <strong>Kulturpolitik</strong> und Kultur als etwas an <strong>de</strong>m nicht gespart wer<strong>de</strong>n dürfe als<br />

Grün<strong>de</strong> für die Ablehnung.<br />

Ebenfalls überwiegend einig waren sich die Beteiligten in <strong>de</strong>r Frage nach einem Wan<strong>de</strong>l<br />

<strong>de</strong>r <strong>Hamburger</strong> <strong>Kulturpolitik</strong>. Im Gängeviertel wünschen sich 85% einen Wan<strong>de</strong>l. Nur<br />

ein geringer Prozentsatz wünschte keinen Wan<strong>de</strong>l, <strong>de</strong>r Rest enthielt sich.<br />

Die Bereiche, die mehr geför<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n sollten wur<strong>de</strong>n angeführt von <strong>de</strong>m Wunsch<br />

nach mehr Jugendför<strong>de</strong>rung und Konzert-Projekten. Es wur<strong>de</strong> überdies eine größere<br />

Unterstützung von Theatern gefor<strong>de</strong>rt.<br />

37


Auf wenig Akzeptanz stößt <strong>de</strong>r Bau <strong>de</strong>r Elbphilharmonie bei <strong>de</strong>n Befragten. Im<br />

Gängeviertel war etwas mehr als die Hälfte gegen <strong>de</strong>n Bau. Entsprechend war mit 20%<br />

auch ein relativ hoher Anteil von Befürwortern <strong>de</strong>r Elbphilharmonie zu fin<strong>de</strong>n. Die<br />

Hauptbegründung <strong>de</strong>r Elbphilharmoniegegner waren die Kosten <strong>de</strong>s Bauprojekts.<br />

Ein<strong>de</strong>utig negativ bewerteten die meisten Befragten (70%) ein drohen<strong>de</strong>s Verschwin<strong>de</strong>n<br />

<strong>de</strong>s Gängeviertels für das Klima für Kulturschaffen<strong>de</strong> in Hamburg. Nur 5% sahen keine<br />

Verän<strong>de</strong>rung, sollte das Gängeviertel verschwin<strong>de</strong>n.<br />

38


Die Auswertung <strong>de</strong>r ausgewählten Fragen zeigt eine <strong>de</strong>utliche Ablehnung <strong>de</strong>r<br />

<strong>Hamburger</strong> <strong>Kulturpolitik</strong>. Die Gel<strong>de</strong>r seien falsch verteilt, ein Bildungsauftrag wer<strong>de</strong><br />

nicht erfüllt und ein Wan<strong>de</strong>l, hin zur Unterstützung kleinerer Projekte wird gefor<strong>de</strong>rt.<br />

Der Bau <strong>de</strong>r Elbphilharmonie und die damit verbun<strong>de</strong>nen Ausgaben wur<strong>de</strong>n ebenfalls<br />

von <strong>de</strong>n meisten Befragten als Fehler empfun<strong>de</strong>n.<br />

5.3.3 Fabrik<br />

Die Fabrik gilt als das erste und wohl bekannteste Kultur- und Kommunikationszentrum<br />

in <strong>de</strong>r Barnerstraße in Altona. Sie wur<strong>de</strong> 1971 von zwei Privatleuten in <strong>de</strong>m Gebäu<strong>de</strong><br />

einer ehemaligen, ca. hun<strong>de</strong>rtfünfzig Jahre alten Maschinenfabrik gegrün<strong>de</strong>t. Das<br />

Gebäu<strong>de</strong> aus <strong>de</strong>r Grün<strong>de</strong>rzeit beeindruckt durch seine beson<strong>de</strong>re Architektur: ein hoher,<br />

kirchenschiffartiger Raum mit einer Holzträgerkonstruktion und umlaufen<strong>de</strong>n Galerien<br />

in <strong>de</strong>n zwei Stockwerken, die einen Blick auf das Geschehen in <strong>de</strong>r Halle ermöglichen.<br />

Unter ihrem hohen Glasdach vereint die FABRIK die unterschiedlichsten Kulturformen.<br />

Die Fabrik mauserte sich zum Vorbild für die nachfolgen<strong>de</strong>n Stadtteilkulturzentren wie<br />

<strong>de</strong>m Pavillon in Hannover (1977) o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>m Schlachthof in Bremen (1978). Als Pionier<br />

<strong>de</strong>r Bewegung habe die Fabrik "die <strong>Kulturpolitik</strong> aufgerüttelt und entstaubt", sagt<br />

Norbert Sievers, <strong>de</strong>r Geschäftsführer <strong>de</strong>r Kulturpolitischen Gesellschaft. "Insofern hat<br />

sie <strong>Kulturpolitik</strong>geschichte geschrieben."<br />

Das Spektrum <strong>de</strong>r FABRIK-Aktivitäten ist breit gefächert. Tagsüber ist sie Treffpunkt<br />

für die Kin<strong>de</strong>r und Jugendlichen aus Altona, die hier neben Rat und Hilfe bei<br />

Problemen vielfältige Anregungen für Freizeitaktivitäten bekommen: Bastel- und<br />

Werkaktivitäten, Kochen und Backen, Sport und Spiele etc. In <strong>de</strong>n Arbeitsgruppen -<br />

Töpferei und Fotogruppen - wer<strong>de</strong>n auch Erwachsene angeregt, ihre Kreativität zu<br />

ent<strong>de</strong>cken und durch Selbsttun und Selbsterfahrung ein besseres Verständnis für Kunst<br />

und Kultur zu entwickeln.<br />

Zum abendlichen Veranstaltungsprogramm mit Musik, Theater, Lesungen,<br />

Diskussionen, Ausstellungen u.a. fin<strong>de</strong>n sich Besucher aus ganz Hamburg und<br />

Umgebung ein.<br />

Die finanzielle Basis <strong>de</strong>s Hauses bil<strong>de</strong>n die Einnahmen aus Veranstaltungen und<br />

Gastronomie, sowie ein Zuschuss <strong>de</strong>r Kulturbehör<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Freien und Hansestadt<br />

Hamburg. Der Fabrik-Grün<strong>de</strong>r und noch amtieren<strong>de</strong> 75-jährige Geschäftsführer Horst<br />

Dietrich soll gehen und ein neues Programm geschaffen wer<strong>de</strong>n, das mehr Geld<br />

einspielt und/o<strong>de</strong>r weniger Kosten verursacht.<br />

39


Hinzu kommt, dass die Fabrik immer versucht hat, möglichst unabhängig von <strong>de</strong>r Stadt<br />

zu bleiben. Im Sommer 2006 ging die Fabrik in <strong>de</strong>r eigens gegrün<strong>de</strong>ten Fabrik Stiftung<br />

auf und grün<strong>de</strong>te einen Freun<strong>de</strong>skreis, um die Finanzierung besser abzusichern. Derzeit<br />

machen die Subventionen <strong>de</strong>r Stadt rund 20 Prozent <strong>de</strong>s Gesamtetats aus.<br />

Die Fabrik wird so o<strong>de</strong>r so weniger Geld für ihre Veranstaltungen zur Verfügung haben.<br />

Dass sich das auf die Veranstaltungen nie<strong>de</strong>rschlägt, ist unausweichlich.<br />

Auswertung:<br />

Im Hinblick auf die anfangs aufgestellte Hypothese stößt die aktuelle <strong>Hamburger</strong><br />

<strong>Kulturpolitik</strong> in <strong>de</strong>r Umfrage in <strong>de</strong>r Fabrik in Hamburg Altona auf wenig Akzeptanz. So<br />

fühlen sich 95% aller Befragten nicht gut über die aktuelle <strong>Hamburger</strong> <strong>Kulturpolitik</strong><br />

informiert. Die Sparpläne <strong>de</strong>r Kulturbehör<strong>de</strong> halten 100% <strong>de</strong>r Befragten für<br />

unangemessen. Grün<strong>de</strong> hierfür waren hauptsächlich, dass die Kultur weiterhin geför<strong>de</strong>rt<br />

wer<strong>de</strong>n müsse (32%) und dass am falschen En<strong>de</strong> gespart wer<strong>de</strong>, hinsichtlich <strong>de</strong>s Baus<br />

<strong>de</strong>r Elbphilharmonie (42%). Gegen <strong>de</strong>n Bau <strong>de</strong>r Elbphilharmonie sprachen sich 79%<br />

aller Befragten aus. Grün<strong>de</strong> hierfür waren hauptsächlich, dass es zu teuer und<br />

größenwahnsinnig sei (52%) und dass dadurch die Kleinkunst zerstört wer<strong>de</strong> (17%).<br />

Anhand <strong>de</strong>r Ergebnisse dieser Umfrage bleibt erneut festzuhalten, dass sich auch das<br />

Publikum in <strong>de</strong>r Fabrik <strong>de</strong>utlich gegen die aktuelle <strong>Hamburger</strong> <strong>Kulturpolitik</strong> ausspricht.<br />

40


5.3.4 Zwischenfazit 3<br />

Die Befragung <strong>de</strong>r Menschen im Gängeviertel, <strong>de</strong>r Fabrik und <strong>de</strong>r Roten Flora ergab<br />

bezüglich <strong>de</strong>r Hypothese ein relativ ein<strong>de</strong>utiges Ergebnis. Unter <strong>de</strong>n befragten Personen<br />

war <strong>de</strong>r Großteil zwischen 20 und 30 Jahren alt und damit sehr jung. Die Sparpläne <strong>de</strong>r<br />

Kulturbehör<strong>de</strong> wur<strong>de</strong>n in je<strong>de</strong>m Fall abgelehnt, es gab keine Befürworter. Än<strong>de</strong>rungen<br />

in <strong>de</strong>r För<strong>de</strong>rung wur<strong>de</strong>n <strong>de</strong>mentsprechend zahlreich vorgeschlagen, wobei Kleinkunst,<br />

Jugendarbeit und Konzerte am häufigsten genannt wur<strong>de</strong>n. Da viele <strong>de</strong>r jungen<br />

Befragten angaben selbst Kulturschaffen<strong>de</strong> zu sein, spiegelt dies ein persönliches<br />

Anliegen <strong>de</strong>r Menschen wie<strong>de</strong>r. Der Bau <strong>de</strong>r Elbphilharmonie wur<strong>de</strong> in allen drei<br />

Institutionen mehrheitlich abgelehnt, obwohl es in Gängeviertel und Fabrik einzelne<br />

Befürworter/-innen gab. Viele <strong>de</strong>r Befragten erklärten, dass sie selbst von<br />

Gentrifizierung betroffen o<strong>de</strong>r an ihr beteiligt seien. Häufig erläuterten sie die<br />

dazugehörigen „ja/nein-Fragen“ mit zusätzlichen Begründungen, was ein Interesse und<br />

eine Informiertheit an <strong>de</strong>m Thema <strong>de</strong>r <strong>Kulturpolitik</strong> zeigt.<br />

III Schluss<br />

6 Resümee<br />

41


Die Auswertung <strong>de</strong>r Ergebnisse <strong>de</strong>r von <strong>de</strong>n verschie<strong>de</strong>nen Gruppen, an <strong>de</strong>n jeweiligen<br />

Kulturstätten geführten Befragungen, führte im Hinblick auf die anfangs aufgestellte<br />

Hypothese zur Schlussfolgerung: Die <strong>Hamburger</strong> <strong>Kulturpolitik</strong> wird von <strong>de</strong>n<br />

<strong>Hamburger</strong> Bürger/-innen nicht akzeptiert.<br />

Deutlich wird diese These beson<strong>de</strong>rs bei <strong>de</strong>r Ablehnung <strong>de</strong>s symbolträchtigen Objekts<br />

Elbphilharmonie. Bis auf eine geringe Min<strong>de</strong>rheit aller Befragten, welche die<br />

Elbphilharmonie aus Grün<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s Prestiges und <strong>de</strong>r För<strong>de</strong>rung von Tourismus<br />

befürworten o<strong>de</strong>r zumin<strong>de</strong>st akzeptieren, wird <strong>de</strong>r Bau auf breiter Ebene abgelehnt. In<br />

<strong>de</strong>n Umfragen zeigt sich, dass die Bürger/-innen die in die Elbphilharmonie fließen<strong>de</strong>n<br />

Milliar<strong>de</strong>nbeträge an an<strong>de</strong>rer Stelle benötigt sehen. In <strong>de</strong>r Wahrnehmung <strong>de</strong>r Befragten<br />

äußert sich hier eine einseitige Missfinanzierung im Kultursektor. In unterfinanzierten<br />

Institutionen wie <strong>de</strong>m Schauspielhaus, <strong>de</strong>n Bücherhallen und <strong>de</strong>m von Schließung<br />

bedrohten Altonaer Museum, aber auch in ganzen Bereichen wie Theater-, Konzert-<br />

und Jugendkultur fehlen Gel<strong>de</strong>r, die statt<strong>de</strong>ssen in die Elbphilharmonie fließen. Die<br />

Nicht-Akzeptanz äußert sich in diesem Sektor nicht in einer einheitlichen Bürger/-<br />

innenbewegung, son<strong>de</strong>r im Protest gegen konkrete Entscheidungen und Kürzungen bei<br />

Institutionen, die von politischen Akteur/-innen übergangen wer<strong>de</strong>n. Die Motive für die<br />

Verteilung <strong>de</strong>r Gel<strong>de</strong>r bauen dabei nicht auf <strong>de</strong>n Willen <strong>de</strong>r Bürger/-innen auf, son<strong>de</strong>rn<br />

auf eine größergreifen<strong>de</strong> Umstrukturierung, die repräsentativen Zwecken dient und<br />

damit auf die Aufwertung <strong>de</strong>r „Marke Hamburg“ abzielt.<br />

IV Literaturverzeichnis<br />

Ahlers, Rainer / Gerdon, Georg / Dettmann, Marlene-Anne: St.Georg als Beispiel für<br />

Gentrification. In: Volkmann, Rainer (Hrsg.): Erfolgsmo<strong>de</strong>ll „Metropole Hamburg -<br />

Wachsen<strong>de</strong> Stadt“? Hamburg: VSA –Verlag 2006.<br />

Dangschat, Jens S. / Friedrichs, Jürgen: Gentrification in <strong>de</strong>r inneren Stadt von<br />

Hamburg, Hamburg: GSS 1988.<br />

Falk, Wilhelm: Städtische Quartiere und Aufwertung. Wo ist Gentrification möglich?<br />

Basel: Birkhäuser Verlag 1994.<br />

Holm, Andrej: Wir Bleiben Alle! Gentrifizierung – Städtische Konflikte um Aufwertung<br />

und Verdrängung, Münster: UNRAST-Verlag 2010.<br />

42


Stewig, Reinhard: Die Stadt in Industrie- und Entwicklungslän<strong>de</strong>rn. Pa<strong>de</strong>rborn;<br />

München; Wien; Zürich: Schöningh 1983.<br />

Volkmann, Rainer: Konzeption und Kritik <strong>de</strong>s Leitbil<strong>de</strong>s „Metropole Hamburg –<br />

Wachsen<strong>de</strong> Stadt“ In: Meuche-Mäker, Meinhard / Obens, Hartmut / Volkmann, Rainer<br />

(Hrsg.): Hamburg: Wachsen<strong>de</strong> Stadt durch schrumpfen<strong>de</strong>s Gemeinwesen? Hamburg:<br />

GNN 2005.<br />

Internetquellen:<br />

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Desaster.html<br />

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43


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ist-in-vielen-Staedten-schon-gescheitert.html Artikel vom 30.09.2010 [24.03.2011].<br />

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http://www.ndr.<strong>de</strong>/regional/hamburg/elbphilharmonie393.html<br />

V Anhang<br />

Alle Zahlen:<br />

Schauspielhaus 20 Teilnehmen<strong>de</strong><br />

absolute<br />

Anzahl<br />

relative<br />

Häufigkeit in %<br />

Alter ≤19 2 10%<br />

in Jahren 20-29 7 35%<br />

30-39 3 15%<br />

40-49 2 10%<br />

50-59 2 10%<br />

≥60 4 20%<br />

Spanne: 19-66<br />

Durchschnitt: ~38<br />

Geschlecht männlich 8 40<br />

weiblich 12 60<br />

Berufe berufstätig 12 25%<br />

Schüler/Stu<strong>de</strong>nt 5 60%<br />

Zivi/FSJ 1 5%<br />

44


Rentner 2 10%<br />

Frage 1 0-3mal 9 45<br />

4-6mal 6 30<br />

7-10mal 2 10<br />

häufiger 3 15<br />

Frage 2 Schaffen<strong>de</strong> 6 30<br />

sehr wichtig 3 15<br />

wichtig 3 15<br />

Nichtschaffen<strong>de</strong> 14 70<br />

nicht zuor<strong>de</strong>nbar - -<br />

Konsumenten 20 100<br />

sehr wichtig 11 55<br />

wichtig 9 45<br />

nicht so wichtig - -<br />

Frage 3 Über welche Medien bemerkbar?<br />

Internet 3 15<br />

Presse 2 10<br />

Medien (insg.) 8 40<br />

gut informiert:<br />

ja 7 35<br />

nein 4 20<br />

keine Ahnung (mäßig) 3 15<br />

Enthaltungen 6 30<br />

Frage 4 Nein 15 75<br />

da nicht erfüllter Bildungsauftrag 5 25<br />

am falschen En<strong>de</strong> 7 35<br />

keine Begründung 3 15<br />

Ja 1 5<br />

bei Schul<strong>de</strong>n muss überall gespart wer<strong>de</strong>n<br />

keine Ahnung 3 15<br />

Enthaltungen 1 5<br />

Frage 5 Ja 15 75<br />

Nein - -<br />

Keine Ahnung 2 10<br />

Enthaltungen 3 15<br />

För<strong>de</strong>rung für<br />

Musik/Theater/Musicals/Museen 5 25<br />

Freischaffen<strong>de</strong>/kleine Projekte 5 25<br />

Diverse 2 10<br />

Frage 6 Ja 7 35<br />

Nein 11 55<br />

keine Ahnung 1 5<br />

Unentschlossen 1 5<br />

Frage 7 nicht wahrgenommen 4 20<br />

wahrgenommen 15 75<br />

45


positiv 13 27,89<br />

negativ 1 10,34<br />

neutral 2 6,9<br />

keine Ahnung (Enthaltungen) 1 5<br />

Frage 8 Nein 12 60<br />

Ja (selbst betroffen) 8 40<br />

Betroffene bekannt 4 20<br />

Enthaltungen - -<br />

Frage 9 verbessert 3 15<br />

Frage 10.1.<br />

neutral (gleich geblieben) 3 15<br />

verschlechtert 7 35<br />

k.A. 1 5<br />

Enthaltung<br />

Wie fin<strong>de</strong>n Sie, dass das Publikum<br />

durch die politische Debatte <strong>de</strong>s<br />

Schauspielhauses<br />

6 30<br />

mit einbezogen wird?<br />

gut 11 55<br />

schlecht 5 25<br />

k.A. 4 20<br />

Enthaltungen - -<br />

Frage 10.2. Sind Sie auch davon betroffen?<br />

Frage 11<br />

Frage 12<br />

Ja 3 15<br />

Nein<br />

Ist die Eigeninitiative vom<br />

Schauspielhaus bemerkbar?<br />

17 85<br />

Ja 11 55<br />

Nein 3 15<br />

Enthaltung<br />

Spüren Sie als Besucher die finanziellen<br />

Streichungen <strong>de</strong>s Schauspielhauses<br />

6 30<br />

bzw. wie nehmen Sie sie wahr?<br />

Ja 5 25<br />

Nein 15 75<br />

Fazit Enthaltungen: Keine Ahnung:<br />

Frage 3 6 30 3 15<br />

Frage 4 1 5 3 15<br />

Frage 5 3 15 2 10<br />

Frage 6 - - 1 5<br />

Frage 7 - - 1 5<br />

Frage 8 - - - -<br />

Frage 9 6 30 1 5<br />

Frage 10 4 20 4 20<br />

Frage 10.2. 2 10 - -<br />

Frage 11 2 10 4 20<br />

Frage 12 - - 5 25<br />

Kampnagel 19 Teilnehmen<strong>de</strong><br />

46


Beruf<br />

Absolute Anzahl Relative Anzahl in Prozent<br />

Stu<strong>de</strong>nt 11 57,89<br />

Regisseur 6 31,57<br />

an<strong>de</strong>res 2 10,50<br />

Alter<br />

< 20 1 5,26<br />

20-30 11 57,89<br />

>30 7 36,84<br />

Geschlecht<br />

weiblich 10 52,63<br />

männlich 9 47,36<br />

Frage 1<br />

Wie oft nehmen Sie pro Monat an<br />

kulturellen Veranstaltungen teil?<br />

0 bis 3 3 16<br />

4 bis 6 12 63,15<br />

7 bis 10 2 10,50<br />

häufiger 2 10,50<br />

Frage 2<br />

Wie wichitg sind Ihnen kulturelle<br />

Aktivitäten?<br />

als Schaffen<strong>de</strong>r?<br />

wichtig 7 36,84<br />

unwichtig 12 63,15<br />

als Konsument?<br />

wichtig 19 100<br />

Frage 3 Fühlen Sie sich gut informiert?<br />

Ja 7 36,84<br />

Nein 4 21,05<br />

Mäßig 8 42,10<br />

Frage 4<br />

Halten Sie die Sparpläne <strong>de</strong>r hamburger<br />

Kulturbehör<strong>de</strong> für angemessen?<br />

Ja 0 0<br />

Nein 18 94,74<br />

Unentschlossen 1 5,26<br />

Frage 5<br />

Welche Bereiche sollten mehr geför<strong>de</strong>rt<br />

wer<strong>de</strong>n?<br />

Alle 10 52,63<br />

Theater 2 10,50<br />

Subkulturen 3 15,78<br />

Kin<strong>de</strong>r 2 10,50<br />

keine Angabe 2 10,50<br />

Frage 6<br />

Befürworten Sie <strong>de</strong>n bau <strong>de</strong>r<br />

Elbphilharmonie?<br />

Ja 3 15,78<br />

Nein 14 73,68<br />

unentschlossen 2 10,52<br />

Frage 7<br />

Wie stehen Sie zum<br />

Gentrifizierungsprozess?<br />

Befürworter 2 10,52<br />

Gegner 12 63,15<br />

47


Neutral 5<br />

Sind Sie selbst von Gentrifizierung betroffen<br />

26,31<br />

Frage 8<br />

o<strong>de</strong>r kennen Sie Betroffene?<br />

Ja 6 31,57<br />

Nein 11 57,89<br />

keine Angabe 2 10,52<br />

Frage 9<br />

Hat sich das kulturelle und infrastrukturelle<br />

Straßenbild in Ihrem Stadtteil in <strong>de</strong>n letzten<br />

Jahren verbessert/ verschlechtert?<br />

Besser 4 21,05<br />

Schlechter 3 15,78<br />

Sowohl,als auch 7 36,84<br />

keine Angabe 3 15,78<br />

Neuzugänge 2 10,52<br />

Frage 10<br />

Inwieweit befürchten Sie, dass <strong>de</strong>r<br />

Kampnagel von <strong>de</strong>r <strong>Hamburger</strong> <strong>Kulturpolitik</strong><br />

betroffen sein könnte?<br />

Gefähr<strong>de</strong>t 12 63,15<br />

nicht gefähr<strong>de</strong>t 3 15,78<br />

keine Angabe 4 21,05<br />

Frage 11<br />

Sehen Sie das internationale Programm <strong>de</strong>s<br />

Kampnagels gefähr<strong>de</strong>t?<br />

Ja 8 41,10<br />

Nein 2 10,52<br />

Neutral 7 36,84<br />

keine Angabe 2 10,52<br />

Frage 12<br />

Wären Sie bereit Institutionen wie <strong>de</strong>n<br />

Kampnagel finanziell zu unterstützen?<br />

Ja 7 36,84<br />

Nein 12<br />

Sind Sie selbst als Kulturschaffen<strong>de</strong>r aktiv &<br />

sehen Sie Ihre berufl. Zukunft durch die<br />

63,15<br />

Frage 13 aktuelle <strong>Kulturpolitik</strong> gefähr<strong>de</strong>t?<br />

Ja 7 36,84<br />

Nein 11 57,89<br />

Keine Angabe 1 5,26<br />

Thalia<br />

19 Teilnehmen<strong>de</strong> absolute Anzahl relative Häufigkeit in %<br />

Alter 70 1 5<br />

Spanne: 24-80<br />

Durchschnitt: ~46,5<br />

Geschlecht männlich 8 47<br />

weiblich 11 53<br />

48


Berufe kaufmännisch 4 21<br />

Schüler/Stu<strong>de</strong>nten 2 10<br />

Soziale Berufe 6 32<br />

Rentner 2 11<br />

Technischer Bereich 1 5<br />

Diverse 4 21<br />

Frage 1 0-3mal 13 65<br />

Frage 2 Schaffen<strong>de</strong><br />

4-6mal 4 20<br />

7-10mal 1 5<br />

häufiger 2 10<br />

sehr wichtig 8 42<br />

wichtig 11 58<br />

Konsumenten<br />

lebenswichtig 1 6<br />

sehr wichtig 13 68<br />

wichtig (da Abwechslung) 5 26<br />

Frage 3 bemerkbar gemacht:<br />

Frage 4<br />

Frage 5<br />

Frage 6<br />

Frage 7<br />

Frage 8<br />

ja 15 78<br />

nein 0 0<br />

mäßig 4 22<br />

gut informiert:<br />

ja 7 37<br />

nein 6 32<br />

mäßig 4 21<br />

Enthaltungen 2 11<br />

Nein 17 89<br />

Ja 2 11<br />

För<strong>de</strong>rung für<br />

Musik/Theater/Musicals 12 63<br />

Freischaffen<strong>de</strong>/kleine<br />

Projekte 5 26<br />

Diverse 2 11<br />

Nein 11 58<br />

ja 8 42<br />

nicht wahrgenommen 6 32<br />

wahrgenommen 13 68<br />

positiv 0 0<br />

negativ 11 58<br />

neutral 8 42<br />

Nein 13 68<br />

Ja, davon 6 32<br />

49


Frage 9<br />

Frage 10<br />

Frage 11<br />

Frage 12<br />

Frage 13<br />

Frage 14<br />

Frage 15<br />

selbst betroffen 2 33<br />

kennen Betroffene 4 67<br />

Nichts geän<strong>de</strong>rt 13 68<br />

etwas geän<strong>de</strong>rt 6 32<br />

positiv 3 50<br />

negativ 2 33<br />

neutral 1 17<br />

Platz 1 12 63<br />

An<strong>de</strong>re 5 26<br />

Enthaltungen 2 11<br />

ja 17 89<br />

nein 0 0<br />

Enthaltungen 2 11<br />

nein 15 79<br />

ja 1 5<br />

Enthaltungen 3 16<br />

ja 6 32<br />

nein 13 68<br />

nein 12 63<br />

ja 2 11<br />

Enthaltungen 5 26<br />

nichts 19 100<br />

Tivoli 29 Teilnehmen<strong>de</strong><br />

absolute<br />

Anzahl relative Häufigkeit in %<br />

Alter 70 1 3,45<br />

Spanne: 17-78<br />

Durchschnitt: ~41<br />

Geschlecht männlich 13 44,83<br />

weiblich 16 55,17<br />

Berufe kaufmännisch 9 31,03<br />

Schüler/Stu<strong>de</strong>nten 5 17,24<br />

Soziale Berufe 4 13,79<br />

50


Rentner 3 10,34<br />

Technischer Bereich 2 6,9<br />

Diverse 6 20,69<br />

Frage 1 0-3mal 22 75,68<br />

4-6mal 5 17,24<br />

7-10mal 1 3,45<br />

häufiger 1 3,45<br />

Frage 2 Schaffen<strong>de</strong> 6<br />

sehr wichtig 6 20,69<br />

Nichtschaffen<strong>de</strong> 22 75,86<br />

nicht zuor<strong>de</strong>nbar 1 3,45<br />

Konsumenten 28 96,55<br />

sehr wichtig 11 37,93<br />

wichtig (da Abwechslung) 10 (6) 34,48 (20,69)<br />

nicht so wichtig 7 24,14<br />

Frage 3 bemerkbar gemacht:<br />

ja 16 55,17<br />

nein 6 20,69<br />

mäßig 2 6,9<br />

gut informiert:<br />

ja 14 48,28<br />

nein 6 20,69<br />

mäßig 4 13,79<br />

Enthaltungen 5 17,24<br />

Frage 4 Nein 20 69<br />

Frage 5 För<strong>de</strong>rung für<br />

da nicht erfüllter Bildungsauftrag 6 20,69<br />

am falschen En<strong>de</strong> 4 13,79<br />

keine Begründung 10 34,48<br />

Ja 2 6,9<br />

teilweise 2 6,9<br />

Enthaltungen 5 17,24<br />

Musik/Theater/Musicals 8 27,59<br />

Freischaffen<strong>de</strong>/kleine Projekte 4 13,79<br />

Diverse 3 10,34<br />

weniger För<strong>de</strong>rung für<br />

Infrastruktur 1 3,45<br />

Enthaltungen 13 44,83<br />

Frage 6 Nein 16 55,17<br />

da zu teuer 13 44,83<br />

keine Begründung 3 13,79<br />

ja 8 27,59<br />

da Prestige/HH als Weltstadt/mo<strong>de</strong>rn 4 13,79<br />

Uentschlossen 4 13,79<br />

51


Enthaltungen 1 3,45<br />

Frage 7 nicht wahrgenommen 10 34,48<br />

wahrgenommen 13 44,83<br />

positiv 8 27,89<br />

negativ 3 10,34<br />

neutral 2 6,9<br />

Enthaltungen 6 20,69<br />

Frage 8 Nein 18 62,07<br />

Ja, davon 5 17,24<br />

selbst betroffen 2 6,9<br />

kennen Betroffene 3 10,34<br />

Enthaltungen 6 20,69<br />

Frage 9 Nichts geän<strong>de</strong>rt 13 44,83<br />

etwas geän<strong>de</strong>rt 7 24,14<br />

positiv 4 13,79<br />

negativ 2 6,9<br />

neutral 1 3,45<br />

Enthaltungen 9 31,03<br />

Frage 10 nicht wahrgenommen 6 20,69<br />

Wahrgenommen 19 65,52<br />

positiv in Bezug auf kult. Angebot 8 27,59<br />

negativ in Bezug auf Publikum 5 17,24<br />

Diverse 6 20,69<br />

Enthaltungen 4 13,79<br />

Frage 11 Oft, davon 10 34,48<br />

Schauspielhaus 2 6,9<br />

Staatsoper 2 6,9<br />

kl. Musikveranstaltungen 2 6,9<br />

Musicals 2 6,9<br />

Thalia 1 3,45<br />

Comedy 1 3,45<br />

Gelegentlich 6 20,69<br />

Enthaltungen/gar nicht 13 44,83<br />

Frage 12 Ja 14 48,28<br />

damit es erhalten bleibt 3 10,34<br />

keine Begründung 11 37,93<br />

Nein 9 31,03<br />

da es gut läuft 4 13,79<br />

da es sonst an Unabhängigkeit verlöre 4 13,79<br />

keine Begründung 1 3,45<br />

Enthaltungen 6 20,69<br />

Frage 13 Nein 14 48,28<br />

nich in Hamburg 4 13,79<br />

keine Begründung 10 34,48<br />

Ja 6 20,69<br />

wie das Pulvergfass 2 6,9<br />

52


Fazit Enthaltungen:<br />

nicht genannt 4 13,79<br />

Enthaltungen 9 31,03<br />

Frage 3 5 17,24<br />

Frage 4 5 17,24<br />

Frage 5 13 44,83<br />

Frage 6 1 3,45<br />

Frage 7 6 20,69<br />

Frage 8 6 20,69<br />

Frage 9 9 31,03<br />

Frage 10 4 13,79<br />

Frage 11 13 44,83<br />

Frage 12 6 20,69<br />

Frage 13 9 31,03<br />

Spanne: 1-13<br />

Durchschnitt ~6 ~20,69<br />

Spitalerstr. 19 Teilnehmen<strong>de</strong><br />

Alter 70 0 0<br />

Spanne: 20-57<br />

Durchschnitt: ~30<br />

Geschlecht männlich 9 47,4<br />

weiblich 10 52,6<br />

Berufe kaufmännisch 2 10,5<br />

Schüler/Stu<strong>de</strong>nten 5 5,1<br />

Hausfrau 2 10,5<br />

Verkäufer 3 15,8<br />

Beamte 3 15,8<br />

Diverse 4 21,1<br />

Frage 1 0-3mal 17 89,5<br />

4-6mal 2 10,5<br />

7-10mal<br />

häufiger<br />

Frage 2 Schaffen<strong>de</strong><br />

sehr wichtig<br />

nicht zuor<strong>de</strong>nbar 1 5,3<br />

Konsumenten<br />

sehr wichtig 8 42,1<br />

53


wichtig 4 21,10<br />

mittel 3 15,8<br />

nicht so wichtig/egal 1 5,3<br />

Frage 3 bemerkbar gemacht:<br />

ja 10 52,6<br />

nein 7 36,8<br />

mäßig<br />

gut informiert:<br />

ja 9 47,4<br />

nein 9 47,4<br />

mäßig<br />

Enthaltungen<br />

Frage 4 Nein 11 64,7<br />

Frage 5 För<strong>de</strong>rung für<br />

da ungerecht und willkürlich 3 15,8<br />

da Kultur wichtig für <strong>de</strong>n Menschen ist 4 21,1<br />

Ja 3 15,8<br />

da da in allen Bereichen gespart<br />

wer<strong>de</strong>n muss 2 10,5<br />

da es wichtigeres gibt 2 10,5<br />

teilweise 2 10,5<br />

Enthaltungen 3 15,8<br />

Sozialer Bereich 6 31,6<br />

Stadtteilkultur 4 21,1<br />

Bildung 3 15,8<br />

Bibliotheken 3 15,8<br />

Theater 2 10,5<br />

Enthaltungen 9 47,4<br />

Frage 6 Nein 18 94,5<br />

da zu teuer 14 73,7<br />

da nur für Wohlhaben<strong>de</strong>, nicht für<br />

breite Masse 6 31,6<br />

ja 1 5,3<br />

da Prestige/HH als Weltstadt/mo<strong>de</strong>rn 1 5,3<br />

Enthaltungen<br />

Frage 7 nicht wahrgenommen 2 10,5<br />

wahrgenommen 12 63,1<br />

positiv 2 10,5<br />

negativ 11 57,9<br />

neutral 2 10,5<br />

Enthaltungen 5 26,3<br />

Frage 8 Nein 11 57,9<br />

Ja 4 21,1<br />

kennen Betroffene 3 15,8<br />

kennen keine Betroffenen 3 15,8<br />

Enthaltungen 3 15,8<br />

54


Frage 9 Nichts geän<strong>de</strong>rt 7 36,8<br />

etwas geän<strong>de</strong>rt 10 52,6<br />

positiv 4 21,1<br />

negativ 6 31,6<br />

Enthaltungen 4 21,1<br />

Frage 10 Schließung 6 31,6<br />

höhere Beiträge 4 21,1<br />

Mitarbeiter müssen entlassen wer<strong>de</strong>n 4 21,1<br />

weniger Auswahl 3 15,8<br />

negativ 3 15,8<br />

kurze Öffnungszeitem 1 5,3<br />

sehr stark 1 5,3<br />

stark 1 5,3<br />

keine Angabe 6 31,6<br />

Frage 11 Haus <strong>de</strong>r Jugend 1 5,3<br />

Kin<strong>de</strong>rgarten 1 5,3<br />

Schule 2 10,5<br />

Museen 1 5,3<br />

Bücherhalle 1 5,3<br />

Theater 4 21,4<br />

Uni 1 5,3<br />

Konzerte 1 5,3<br />

Enthaltungen/gar nicht 10 52,6<br />

Frage 12 Ja 2 10,5<br />

Nein 10 52,6<br />

je nach <strong>de</strong>m 4 21,1<br />

Enthaltungen 3 15,8<br />

Frage 13 Nein 15 78,9<br />

Fazit Enthaltungen:<br />

Jein 2 10,5<br />

Enthaltungen 2 10,5<br />

Frage 3<br />

Frage 4 3 15,8<br />

Frage 5 9 47,4<br />

Frage 6<br />

Frage 7 5 26,3<br />

Frage 8 3 15,8<br />

Frage 9 4 21,1<br />

Frage 10 6 31,6<br />

Frage 11<br />

Frage 12 3 15,8<br />

Frage 13 2 10,5<br />

Spanne:2-9<br />

Rote Flora 20 Teilnehmen<strong>de</strong><br />

~20,69<br />

55


absoluter Wert<br />

relative Häufigkeit in<br />

Prozent<br />

Alter 70 0 0<br />

Spanne: 19-45<br />

Mittelwert: 25<br />

Geschlecht männlich 12 60<br />

weiblich 8 40<br />

Berufe Arbeitslos 1 5<br />

Schüler/Stu<strong>de</strong>nten/Ausbildung 9 45<br />

handwerkliche Berufe 2 10<br />

Soziale Berufe 5 25<br />

Diverse 3 15<br />

Frage 1 0-3mal 7 35<br />

Frage 2 Schaffen<strong>de</strong><br />

4-6mal 8 40<br />

7-10mal 2 10<br />

häufiger 3 15<br />

sehr wichtig 11 55<br />

mittel 4 20<br />

nicht wichtig 3 15<br />

Enthaltung 2 10<br />

Konsumenten<br />

sehr wichtig 14 70<br />

mittel 4 20<br />

nicht so wichtig 2 10<br />

Frage 3 ja 3 15<br />

nein 11 55<br />

mäßig 4 20<br />

Enthaltungen 2 10<br />

Frage 4 Nein 17 85<br />

Ja 0 0<br />

Enthaltungen 3 15<br />

am falschen En<strong>de</strong> 14 82<br />

Bildungsauftrag! 2 12<br />

keine Begründung 1 6<br />

Frage 5 Ja 15 75<br />

Nein 1 5<br />

Enthaltungen 4 20<br />

Jugendför<strong>de</strong>rung 7 47<br />

56


Freischaffen<strong>de</strong>/kleine Projekte 3 20<br />

Diverse 3 20<br />

keine Begruündung 2 13<br />

Frage 6 Nein 20 100<br />

da zu teuer, überflüssig 8 40<br />

Geld fehlt woan<strong>de</strong>rs (Bildung,<br />

Sozialbereich) 5 25<br />

Prestige, Elite 3 15<br />

keine Begründung 4 20<br />

ja 0 0<br />

Enthaltungen 0 0<br />

Frage 7 nicht wahrgenommen 1 5<br />

negativ wahrgenommen 17 85<br />

Mietpreise 7 41<br />

teure Neubauten 3 18<br />

Keine Begründung 7 41<br />

Enthaltungen 2 10<br />

Frage 8 Nein 5 25<br />

Ja 14 70<br />

Enthaltungen 1 5<br />

Frage 9 Nichts geän<strong>de</strong>rt 3 15<br />

etwas geän<strong>de</strong>rt 15 75<br />

positiv 4 27<br />

negativ 9 60<br />

neutral 2 13<br />

Enthaltungen 2 10<br />

Frage 10 Ja, weil Jugend-/Subkultur 11 55<br />

Nein, weil sie unabhängig sein soll 5 25<br />

Enthaltungen 4 20<br />

Frage 11 Kommerzialisierung 2 10<br />

breiteres Publikum 2 10<br />

Beeinträchtigung <strong>de</strong>r autonomen<br />

Handhabung 3 15<br />

Enthaltungen 13 65<br />

Frage 12 lange/ewig 12 60<br />

mittel 3 15<br />

nicht lange 4 20<br />

Enthaltungen 1 5<br />

Frage 13 Ja 9 45<br />

hat es schon 7 35<br />

nein 1 5<br />

Enthaltungen 3 15<br />

Fazit Enthaltungen:<br />

Frage 3 2 10<br />

Frage 4 3 15<br />

Frage 5 4 20<br />

Frage 6 0 0<br />

Frage 7 2 10<br />

57


Frage 8 1 5<br />

Frage 9 1 5<br />

Frage 10 4 20<br />

Frage 11 13 65<br />

Frage 12 1 5<br />

Frage 13 3 15<br />

Spanne: 0-13<br />

Durchschnitt 3,090909091<br />

Gaengeviertel 20 Teilnehmen<strong>de</strong><br />

absolute<br />

Anzahl<br />

Alter 15-19 4 20%<br />

in Jahren 20-25 7 35%<br />

26-30 3 15%<br />

31-45 4 20%<br />

46+ 2 10%<br />

Spanne: 17-57<br />

Durchschnitt: ~29<br />

Geschlecht Männlich 6 30%<br />

Weiblich 14 70%<br />

Tätigkeit Schüler 3 15%<br />

Stu<strong>de</strong>nten 5 25%<br />

Angestellter 8 40%<br />

Selbstständig 2 10%<br />

Arbeitslos 1 5%<br />

Keine Angabe 1 5%<br />

Frage 1 0-3 mal 5 25%<br />

Frage 2 Als Schaffen<strong>de</strong>r:<br />

4-6 mal 13 65%<br />

7-10 mal 1 5%<br />

Häufiger 1 5%<br />

- wichtig 3 15%<br />

- nicht wichtig 15 75%<br />

- nicht beantwortet 2 10%<br />

Als Konsument:<br />

- wichtig 17 85%<br />

- nicht wichtig 1 5%<br />

- nicht beantwortet 2 10%<br />

Frage 3 Wie bemerkbar gemacht?<br />

Positiv 0 0%<br />

Negativ 9 45%<br />

Enthaltung 11 55%<br />

Gut informiert?<br />

Ja 7 35%<br />

relative Häufigkeit<br />

in %<br />

58


Frage 4<br />

Nein 10 50%<br />

Enthaltung 3 15%<br />

Wodurch informiert?<br />

(Mehrfachantwort möglich)<br />

Flyer 9,10%<br />

Organisationen 18,20%<br />

Facebook/Internet 22,70%<br />

Plakate 4,50%<br />

Nichts 22,60%<br />

Selbst informiert 9,10%<br />

Radionachrichten<br />

Nein, warum? (Mehrfachantwort<br />

möglich)<br />

4,40%<br />

Geld wird falsch verteilt 13 65%<br />

Vielfalt wird eingeschränkt 3 15%<br />

Kultur sollte nicht gespart wer<strong>de</strong>n 6 30%<br />

Ja 0 0%<br />

Frage 5 Wan<strong>de</strong>l Ja/Nein? (in Prozent)<br />

Ja 17 85%<br />

Nein 1 5%<br />

Enthalten 2 10%<br />

Welches soll mehr geför<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n?<br />

(Mehrfachantworten möglich)<br />

Kunst 3 9,60%<br />

Alle 3 9,60%<br />

Kenne mich nicht aus 3 9,60%<br />

Jugendför<strong>de</strong>rung 5 16%<br />

Kleinprojekte 3 9,60%<br />

Theater 4 12,80%<br />

Benachteiligte Menschen 1 3,20%<br />

Konzerte 5 16%<br />

Museen 1 3,20%<br />

Film/Kino 1 3,20%<br />

Musical 1 3,20%<br />

Ballet 1 3,20%<br />

Welches soll weniger geför<strong>de</strong>rt<br />

wer<strong>de</strong>n? (Mehrfachantworten<br />

möglich)<br />

Elbphilharmonie 3 75%<br />

Kommerzielle 1 25%<br />

Frage 6 Ja: 4 20%<br />

Muss fertig gestellt wer<strong>de</strong>n 3 75%<br />

Wahrzeichen f. Tourismus 1 25%<br />

Nein: 11 55%<br />

(Mehrfachantworten<br />

möglich) Zu teuer 9 56,20%<br />

Unnötig 3 18,70%<br />

Falsche Leute entschei<strong>de</strong>n 2 12,50%<br />

Das Geld ist falsch verteilt 2 12,50%<br />

59


Enthaltung 5 25%<br />

Frage 7 nicht wahrgenommen 4 20%<br />

Enthaltung 1 5%<br />

wahrgenommen 15 75%<br />

Wie stehen Sie dazu?<br />

Positiv 1 5%<br />

Negativ 11 55%<br />

Unentschie<strong>de</strong>n 4 20%<br />

Enthaltung 5 25%<br />

Grün<strong>de</strong> für Ablehnung o<strong>de</strong>r<br />

Zuspruch:<br />

Hamburg verliert seine Seele 5 25%<br />

Mieten steigen 11 55%<br />

Geld wird falsch investiert 1 5%<br />

Stadteilleben wird besser 1 5%<br />

Mieten wer<strong>de</strong>n niedriger 2 10%<br />

Frage 8 Gentrifizierung betroffen:<br />

Ja 9 45%<br />

Nein 11 55%<br />

kennen Betroffene:<br />

Ja 8 40%<br />

Nein 12 60%<br />

Frage 9 Verbessert 2 10%<br />

Frage 10<br />

Verschlechtert 3 15%<br />

Nicht verän<strong>de</strong>rt 8 40%<br />

Keine Antwort<br />

Kennen Sie die "Komm in die<br />

Gänge"-Initiative?<br />

7 35%<br />

Ja: 18 90%<br />

selbstaktiv 1 5,50%<br />

veransltatungen besuchen 17 94,50%<br />

Nein 2 10%<br />

Frage 11 Positiv 0 0%<br />

Frage 12<br />

Frage 13<br />

Negativ 14 70%<br />

Keine Verän<strong>de</strong>rung 1 5%<br />

Enthaltung<br />

Nutzung von Gaengeviertel<br />

(Mehrfachantworten möglich):<br />

5 25%<br />

Musik / Konzerte / Party 8 29,60%<br />

Ausstellung 8 29,60%<br />

Cafe 4 14,80%<br />

Bar 1 3,70%<br />

Restaurant 1 3,70%<br />

Soziale Kontakte 6 22,20%<br />

Keine Nutzung<br />

umziehen? (Mehrfachantworten<br />

möglich):<br />

1 3,70%<br />

Berlin 11 47,82%<br />

Ausland 3 13,04%<br />

60


Fazit Enthaltungen:<br />

An<strong>de</strong>re 3 13,04%<br />

Hier bleiben 6 26,08%<br />

Frage 2 2 10%<br />

Frage 3 11 55%<br />

Frage 5 2 10%<br />

Frage 6 5 25%<br />

Frage 7 1 5%<br />

Frage 9 7 35%<br />

Frage 11 5 25%<br />

Spanne: 1-13<br />

Fabrik 19 Teilnehmen<strong>de</strong><br />

Durchschnitt 4,714285714 23,57%<br />

absolute<br />

Anzahl relative Häufigkeit in %<br />

Alter 70 0 0<br />

Spanne: 22-65<br />

Durchschnitt: c.a. 38<br />

Geschlecht männlich 8 42,11<br />

weiblich 11 57,89<br />

Berufe Stu<strong>de</strong>n 3 15,79<br />

Künstler 2 10,53<br />

wirtschaftlicher Bereich 5 26,32<br />

sozialer Bereich 5 26,32<br />

Soldat 2 10,53<br />

Diverse 2 10,53<br />

Frage 1 0-3mal 12 63,16<br />

Frage 2 Schaffen<strong>de</strong><br />

4-6mal 4 21,05<br />

7-10mal 2 10,53<br />

häufiger 1 5,26<br />

sehr wichtig 7 36,84<br />

weniger wichtig 2 10,53<br />

nicht zuor<strong>de</strong>nbar 2 10,53<br />

Konsumenten<br />

sehr wichtig 15 78,95<br />

wichtig (da Abwechslung) 3 15,79<br />

nicht so wichtig 1 5,26<br />

61


Frage 3 bemerkbar gemacht:<br />

ja, negativ 4 21,05<br />

nein 8 42,11<br />

mäßig 2 10,53<br />

Enthaltungen 5 26,32<br />

gut informiert:<br />

gut<br />

informiert<br />

ja 0 0<br />

nein 18 94,74<br />

mäßig 1 5,26<br />

Enthaltungen 5 17,24<br />

Frage 4 Nein 19 100<br />

Kultur macht Stadt aus 3 15,79<br />

Kultur soll geför<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n 6 31,58<br />

Am falschen En<strong>de</strong> gespart (vs.<br />

Elbphilharmonie) 8 42,11<br />

keine Begründung 2 10,53<br />

Ja 0 0<br />

Enthaltungen 0 0<br />

Frage 5 För<strong>de</strong>rung für<br />

Prozente von Indie - Elbph.<br />

Anteilig <strong>de</strong>r Gesamtmenge an<br />

Anwahlen, da<br />

Mehrfachnennung möglich<br />

Indie / Kleinkust 10 34,48<br />

Kun<strong>de</strong>r- / Jugendbereich 5 17,24<br />

(freie) Theater, Museen 5 17,24<br />

Bildungskunst 4 13,79<br />

Diverse 3<br />

weniger För<strong>de</strong>rung für<br />

Elbphilharmonie 2 10,34<br />

Enthaltungen 4 21,05<br />

Frage 6 Nein 15 78,94<br />

zerstört Kleinkunst 5 17,24<br />

zu teuer / Prestige / Größenwahn 15 51,72<br />

wozu? / was habe ich davon? 6 20,69<br />

Missplanung 3 10,34<br />

Uentschlossen 1 5,26<br />

Ja 2 10,53<br />

Enthaltungen 1 5,26<br />

Frage 7 nicht wahrgenommen 2 1053<br />

wahrgenommen, davon 13 68,42<br />

positiv 1 7,69<br />

negativ 7 53,85<br />

neutral 3 23,08<br />

positiv und negativ 2 15,38<br />

Enthaltungen 4 21,05<br />

Frage 8 Nein 5 26,32<br />

62


Ja, davon 8 42,11<br />

selbst betroffen 7 87,5<br />

kennen Betroffene 1 12,5<br />

Enthaltungen 6 31,58<br />

Frage 9 Nichts geän<strong>de</strong>rt 2 10,53<br />

etwas geän<strong>de</strong>rt, davon 8 42,11<br />

positiv 1 12,5<br />

negativ 7 87,5<br />

neutral 0 0<br />

Enthaltungen 9 47,37<br />

Frage 10 nicht wahrgenommen 4 21,05<br />

Frage 11<br />

Wahrgenommen 3 15,79<br />

positiv 1 33,33<br />

Angebot verän<strong>de</strong>rt 1 33,33<br />

von Kürzungen erfahren 1 33,33<br />

Enthaltungen<br />

Vielfalt / Themen, die sonst keinen<br />

12 63,16<br />

Platz fin<strong>de</strong>n 10 45,45<br />

Athmosphäre 5 22,73<br />

Kunstproduktion / gute Künstler 3 13,34<br />

Diverse 2 9,09<br />

"Nichts" 2 9,09<br />

Enthaltungen 3 15,79<br />

Frage 12 Ja, aber kaum / nicht in Hamburg 6 31,58<br />

Ja 4 21,05<br />

Nein 6 31,58<br />

Enthaltungen 3 15,79<br />

Frage 13 Nein 7 36,84<br />

Fazit Enthaltungen:<br />

Ja, wenn Angebot reizend bleibt 2 10,53<br />

Unentschlossen 4 21,05<br />

Enthaltungen 6 31,58<br />

Frage 3 1 5,26<br />

Frage 4 0 0<br />

Frage 5 4 21,05<br />

Frage 6 1 5,26<br />

Frage 7 4 21,05<br />

Frage 8 6 31,58<br />

Frage 9 8 42,11<br />

Frage 10 12 63,16<br />

Frage 11 3 15,79<br />

Frage 12 3 15,79<br />

Frage 13 6 31,58<br />

Spanne: 1-13 0-12<br />

Durchschnitt 3,69 19,42<br />

63

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