Toynbee Hall: Außenstelle der Universität in einem Londoner Slum

Dazu ein Ausschnitt aus einem Traum, den Henrietta hatte:
[...] Ich träumte, ich sei >in der Welt heruntergekommen< und würde in einem der schmalen,
blauen Betten in dem langen, monotonen Saal des Krankenhauses von Whitechapel liegen.
Ich träumte nicht von der Ursache meiner Krankheit oder meines Fehlverhaltens, ich weiß nur
noch, daß sich jedermann von mir abgewendet hatte, selbst mein Gatte. Dies bedrückte mich,
aber meine hauptsächliche Gefühlsbewegung war es, zu bereuen und Gutes zu tun. Im Schlaf
arbeitet mein Gehirn an vielen Plänen, die alle undurchführbar waren, weil ich dazu die Hilfe
anderer benötigt hätte. Plötzlich sah ich, wie die Tür sich öffnete und eine Dame hereinkam.
Mein Herz schlug vor Freude. aber dann überkam mich eine paralysierende Angst.
„Ach, sie wird eine Dame von der Liga der Wohlfahrtsverbände sein, und ich gehöre nicht zu
den >würdigen< Fällen.“
Damit erwachte ich und erkannte in aller Demut, daß Gott mir eine Lehre erteilt hatte: selbst
in der niedrigsten Kreatur die Sehnsucht nach Güte zu suchen. [...]
Dieser Traum hegte in Henrietta Zweifel an dem damaligen System und an ihrer Arbeit,
welche sie in ihrer Bographie auch eingestand.
6/7