Photoelektron-Photoion-Koinzidenz- spektroskopie mit ...
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88 Kapitel 3. <strong>Photoion</strong>isation freier Atome<br />
Zerfallsprozesse<br />
Liegt der ionische Zustand nach dem Anregungsvorgang oberhalb der nachsthoheren Ionisationsschwelle<br />
des <strong>Photoion</strong>s, so kann die Hulle durch Augerzerfall weiter relaxieren. Dabei<br />
zerfallt der Anfangslochzustand i ,1 zum energetisch tiefer liegenden Zustand j ,1 , und die frei<br />
werdende Energie wird unter Bildung eines Elektron-Loch-Paares k ,1 Au auf ein Augerelektron<br />
ubertragen (Bildteil e.)). Die kinetische Energie des ausgesandten Augerelektrons hangt nur<br />
von den Bindungsenergien der beteiligten ionischen Endzustande und nicht von der Photonenenergie<br />
ab. Im Gegensatz zur direkten Doppelphotoionisation kann man bei einer einfachen<br />
<strong>Photoion</strong>isation <strong>mit</strong> nachfolgendem Augerzerfall von einer sequentiellen Doppelphotoionisation<br />
sprechen. In beiden Fallen ist das <strong>Photoion</strong> im Endzustand zweifach geladen, falls keine<br />
weiteren Emissionsprozesse statt nden. Dies gilt auch fur einen Satelliten-Auger, bei dem ein<br />
im ersten <strong>Photoion</strong>isationsschritt erzeugter Satellit uber Auger zerfallt (siehe auch [91]).<br />
Korrelationse ekte zwischen gebundenen und Kontinuumszustanden treten auch bei der Autoionisation<br />
als Spezialfall des Augerprozesses auf: Ein Elektron wird hier zunachst in einen diskreten<br />
Zustand oberhalb der Ionisationsschwelle angeregt (resonante Anregung). Beim Zuruckfallen<br />
des Elektrons in das erzeugte Innerschalenloch wird die uberschussige Anregungsenergie<br />
durch Emission eines Elektron aus einer au eren Schale i abgefuhrt. Dieser Proze fuhrt dann<br />
zu demselben Endzustand i ,1 wie die einfache <strong>Photoion</strong>isation (Bildteil a.)). Die Interferenz<br />
zweier Ionisationskanale, die ausgehend von demselben Anfangszustand denselben Endzustand<br />
erreichen, au ert sich in asymmetrischen Resonanzpro len (Beutler-Fano-Pro len) im <strong>Photoion</strong>isationswirkungsquerschnitt<br />
[84].<br />
Wie bei der primaren Anregung konnen auch beim Augerzerfall durch Endzustandskorrelationen<br />
Satelliten- und Doppelionisationsprozesse auftreten. Zwei Beispiele dafur sind in Bildteil f.)<br />
angegeben: Beim Augerzerfall <strong>mit</strong> Shake-up ndet eine zusatzliche Satellitenanregung statt,<br />
und die Augerlinie erscheint im Spektrum verschoben (Auger-Satellit). Kommt es in Analogie<br />
zur DDPI zum Shake-o , so spricht man von einem direkten Doppelauger (DDA) [85]. Auch<br />
hier besitzt die resultierende, kontinuierliche Energieverteilung die fur Shake-o -Prozesse charakteristische<br />
Form. Nach einem DDA ist das erzeugte <strong>Photoion</strong> mindestens dreifach geladen:<br />
h + A ,! A + (i ,1 )+ e ,<br />
A + (i ,1 ) ,! A 3+ (j ,1 l ,1 m ,1 )+2e , :<br />
(3.8)<br />
Eine andere Moglichkeit, zu einem dreifach geladenen Endzustand zu kommen, ist z. B. der<br />
zweistu ge Augerzerfall, bei dem zwei normale Augerzerfalle nacheinander statt nden:<br />
h + A ,! A + (i ,1 )+ e ,<br />
A + (i ,1 ) ,! A 2+ (j ,1 k ,1 )+ e ,<br />
A 2+ (j ,1 k ,1 ) ,! A 3+ (j ,1 l ,1 m ,1 )+ e , :<br />
(3.9)<br />
Im Prinzip konnen sich weitere Augerzerfalle anschlie en, sofern dies energetisch moglich ist.