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Photoelektron-Photoion-Koinzidenz- spektroskopie mit ...

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3.1. <strong>Photoion</strong>isationsprozesse 85<br />

Um eine Aussage daruber machen zu konnen, wie sich das Atom bei Absorption eines Photons<br />

verhalt, mu zunachst eine Moglichkeit gefunden werden, den Zustand des Atoms prazise zu<br />

beschreiben. Ausgehend vom atomaren Anfangszustand (initial state) kann dann die Wahrscheinlichkeit<br />

fur den Ubergang in angeregte Zustande entweder stationar <strong>mit</strong> Hilfe der zeitunabhangigen<br />

Schrodingergleichung oder als zeitliche Entwicklung des atomaren Systems <strong>mit</strong><br />

Hilfe der zeitabhangigen Storungstheorie bestimmt werden. Dasselbe gilt auch fur den Zerfall<br />

des angeregten Systems. Wichtige Vielteilchentheorien sind das Hartree-Fock-Verfahren<br />

(HF) [74], die MBPT (many-body perturbation theory) [75], die (R)TDLDA ((relativistic)<br />

time-dependent local densityapproximation) [76] oder die RPAE (random phase approximation<br />

with exchange) [72]. Uberblicke uber atomare Vielteilchentheorien geben Starace [73] und<br />

Cooper [77].<br />

Fur die Beschreibung des atomaren Zustandes gibt es jedoch (au er fur wassersto ahnliche<br />

Atome) aufgrund der paarweisen Korrelation der Elektronen keine exakte Losung, und man<br />

ist stets auf Naherungen angewiesen. Das Zentralfeldmodell als wichtigstes Naherungsmodell<br />

ersetzt den Operator fur die Wechselwirkung der Hullenelektronen durch ein ge<strong>mit</strong>teltes<br />

Zentralpotential und erlaubt so die naherungsweise Beschreibung des atomaren Zustandes als<br />

Slaterdeterminante von Basiszustanden einer Einteilchenbasis [78]. Aus diesem Modell stammt<br />

der Begri der Kon guration, die die Anzahl der Elektronen in den einzelnen Unterschalen<br />

(njlj) der Einteilchenbasis angibt:<br />

Kon guration:<br />

qY<br />

j=1<br />

(njlj) w j <strong>mit</strong><br />

qX<br />

j=1<br />

wj = Anzahl der Elektronen (3.6)<br />

(nj = Haupt-, lj = Bahndrehimpulsquantenzahl der Unterschale j). Im Zentralfeldmodell<br />

besitzen alle Elektronen weiterhin einen de nierten Bahndrehimpuls ~ li und Spin ~si. Der Gesamtdrehimpuls<br />

~ J (A) = P i( ~ li+~si) des Atoms ergibt sich durch Kopplung der Einzeldrehimpulse,<br />

wobei verschiedene Kopplungsreihenfolgen moglich sind. Ein Basiszustand wird durch Angabe<br />

der Kon guration (3.6), des Kopplungsweges und ggf. zusatzlich der Paritat =(,1) P li i der<br />

Kon guration gekennzeichnet. Beispielsweise wird im LS-Kopplungsschema der Kopplungsweg<br />

uber folgende Termnotation angegeben:<br />

X X<br />

2S+1<br />

LJ <strong>mit</strong> L ~ = ~ li; S ~ = ~si; J ~ = L ~ + S: ~ (3.7)<br />

i<br />

Wird der Zustand des Atoms durch einen Basiszustand exakt beschrieben, so spricht man<br />

von einem reinen Zustand. In allgemeinen ist der Zustand des Atoms in dieser (SC =single<br />

con guration)-Naherung ein Gemisch aller Basiszustande zu gleichem Gesamtdrehimpuls. Man<br />

bezeichnet den Zustand dann meist durch den Basiszustand <strong>mit</strong> der gro ten Mischungsamplitude.<br />

Die in der Zentralfeldnaherung teilweise ausgesparte Korrelation der Hullenelektronen wird<br />

nachtraglich durch Kon gurationsmischungen (CI =con guration interaction) wieder hinzugenommen.<br />

Unter Berucksichtigung von CI wird der Zustand des Atoms durch ein Gemisch von<br />

Basiszustanden mehrerer Kon gurationen beschrieben. Als mischende Kon gurationen kommen<br />

dabei einschrankend nur solche in Betracht, die dieselbe Paritat besitzen. Zudem ist CI<br />

i

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