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Photoelektron-Photoion-Koinzidenz- spektroskopie mit ...

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2 Einleitung<br />

verteilung auftritt. Gerade diese reinen Mehrelektronenprozesse sind jedoch fur die Theorie<br />

besonders interessant.<br />

Eine zusatzliche Information wird nun durch das hier entwickelte Verfahren zur <strong>Photoelektron</strong>-<br />

<strong>Photoion</strong>-<strong>Koinzidenz</strong><strong>spektroskopie</strong> als direkte Verknupfung beider Me methoden gewonnen.<br />

Eine <strong>Koinzidenz</strong>messung liefert die Aussage, <strong>mit</strong> welcher Wahrscheinlichkeit das zu einem<br />

e<strong>mit</strong>tierten Elektron der kinetischen Energie gehorige <strong>Photoion</strong> im Endzustand n-fach<br />

(n =1,2,:::) geladen ist. Anders ausgedruckt, es wird die Frage beantwortet: Wenn bei einem<br />

Proze ein Elektron der Energie aus dem Atom e<strong>mit</strong>tiert wird, <strong>mit</strong> welcher Wahrscheinlichkeit<br />

kommen dann insgesamt n Elektronen heraus? Beispielsweise kann durch Vorgabe einer festen<br />

Energie ein bestimmter Anregungsproze selektiert werden. Mit einer <strong>Koinzidenz</strong>messung<br />

wird dann direkt gemessen, <strong>mit</strong> welcher Wahrscheinlichkeit der Zerfall des angeregten Zustands<br />

unter Emission von einem, zwei oder mehr Augerelektronen oder uber Fluoreszenzemission<br />

erfolgt. Durch Kombination dieser Ergebnisse <strong>mit</strong> den Me daten der <strong>Photoelektron</strong>en- und<br />

<strong>Photoion</strong>en<strong>spektroskopie</strong> ist es au erdem moglich, quantitative Information uber die erwahnten,<br />

direkten Mehrelektronenprozesse (DDPI, DDA) zu gewinnen. Beispiele dafur nden sich<br />

in Kapitel 4.<br />

Mit der Methode der <strong>Photoelektron</strong>-<strong>Photoion</strong>-<strong>Koinzidenz</strong><strong>spektroskopie</strong> nach Anregung <strong>mit</strong><br />

Synchrotronstrahlung an sehr langsamen Elektronen ( " Null-Volt\-Elektronen) wurde erstmals<br />

von Lablanquie et al. 1987 bei LURE in Orsay die DDPI von Argon an der 2p-Schwelle untersucht<br />

[2]. Anschlie end wurden ahnliche Arbeiten an Edelgasen von Hayaishi et al. an der<br />

Photon Factory in Tokio [3{5] und von Hall et al. in Daresbury [6, 7] durchgefuhrt. Mit der<br />

Null-Volt-Methode ist man jedoch auf Schwellenprozesse beschrankt. Erst <strong>mit</strong> der energieaufgelosten<br />

<strong>Photoelektron</strong>-<strong>Photoion</strong>-<strong>Koinzidenz</strong><strong>spektroskopie</strong> konnen die genannten Informationen<br />

im gesamten Energiebereich gewonnen werden.<br />

Uber Experimente dieser Art wurde erstmals von Levin et al. 1990 (Brookhaven/New York)<br />

fur Messungen an Argon-Augerelektronen berichtet [8]. Erste Experimente an <strong>Photoelektron</strong>en<br />

wurden von Shigemasa et al. in Tokio fur die 3d-Anregung in Krypton [9] und von Kammerling<br />

et al. in Berlin fur die 4d-Anregung in Xenon [10] durchgefuhrt.<br />

In der vorliegenden Arbeit wurden <strong>mit</strong> einer Atomstrahlofentechnik erstmals freie Metallatome<br />

<strong>mit</strong> der <strong>Photoelektron</strong>-<strong>Photoion</strong>-<strong>Koinzidenz</strong><strong>spektroskopie</strong> untersucht. Das entwickelte Me verfahren<br />

ist aufgrund seiner gro en E zienz nicht auf die Messung an einzelnen Elektronenlinien<br />

hoher Intensitat beschrankt, sondern es ermoglicht daruber hinaus das koinzidente Ausmessen<br />

einer beliebigen, gegebenen Elektronenverteilung einschlie lich signalschwachen Untergrunds.<br />

Fur dieses Me verfahren wird hier der leicht zu merkende Name FIRE-Spektroskopie (final ioncharge<br />

resolving electron spectroscopy) eingefuhrt. Beispiele fur FIRE-Spektren sind ebenfalls<br />

in Kapitel 4 zu sehen.<br />

Die Untersuchungen der vorliegenden Arbeit konzentrieren sich auf den Anregungsenergiebereich<br />

der 4d- " Riesenresonanzen\ (70 { 170 eV Photonenenergie) an den Elementen Barium,<br />

Samarium und Europium. Zusatzliche Messungen an Lanthan, die hier nicht gezeigt werden,<br />

lieferten keine wesentlichen, zusatzlichen Erkenntnisse. Messungen an Xenon 4d-Elektronen<br />

zeigten eine sehr gute Ubereinstimmung <strong>mit</strong> den bislang einzig verfugbaren Referenzdaten [10].<br />

Die 4d-Riesenresonanzen sind wichtige Beispiele fur ausgepragte Mehrelektronenkorrelationen

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