Photoelektron-Photoion-Koinzidenz- spektroskopie mit ...
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Einleitung<br />
Ziel dieser Arbeit war es, eine Me methode zu entwickeln und zu erproben. Das Gebiet, auf dem<br />
diese Me methode zum Einsatz kommt, ist die Atomphysik, genauer: die Untersuchung der<br />
<strong>Photoion</strong>isation freier Atome. Unter <strong>Photoion</strong>isation versteht man die Aussendung (Emission)<br />
von Elektronen aus einem Atom oder Festkorper bei der Bestrahlung <strong>mit</strong> Licht. Die dabei<br />
auftretende Energieverteilung der e<strong>mit</strong>tierten Elektronen kann nur durch die Quantennatur<br />
des Lichtes erklart werden. Das hat zuerst Einstein 1905 fur den Photoe ekt gezeigt [1].<br />
In der Atomphysik wird die <strong>Photoion</strong>isation freier Atome zur Erprobung moderner Vielteilchentheorien<br />
eingesetzt. Die Atomhulle ist ein System aus vielen Teilchen (Elektronen), deren<br />
Wechselwirkung untereinander und <strong>mit</strong> dem Kern genau bekannt ist (was den Theoretikern<br />
sehr entgegenkommt). Durch die <strong>Photoion</strong>isation wird dieses System gestort, indem einzelne<br />
Elektronen entfernt werden (Anregungsproze ). Die Atomhulle reagiert auf diese Storung<br />
<strong>mit</strong> Umordnungsprozessen (Relaxationen), die hau g von der Emission weiterer Elektronen<br />
(Augerelektronen) begleitet sind (Zerfallsproze ). In der Regel sind viele verschiedene Prozesse<br />
moglich, und das untersuchte Problem ist sehr komplex.<br />
Eine Vereinfachung wird dadurch herbeigefuhrt, da man die Atome <strong>mit</strong> Photonen (Lichtquanten)<br />
einer festen Energie anregt, wie sie beispielsweise an einem Monochromator einer Synchrotronstrahlungsquelle<br />
bereitgestellt werden. Bei Einstellung einer geeigneten Energie nden<br />
bestimmte Anregungsprozesse bevorzugt statt und konnen so selektiver untersucht werden.<br />
Die experimentelle Untersuchung der Photofragmente kann sich nun zunachst auf die gebildeten<br />
<strong>Photoion</strong>en als Endprodukte der statt ndenden Prozesse konzentrieren. Die Detektion<br />
eines n-fach geladenen <strong>Photoion</strong>s beinhaltet die Information, da ein Proze stattgefunden<br />
hat, bei dem n Elektronen e<strong>mit</strong>tiert wurden. Genauere Information uber den Anregungs- und<br />
Zerfallsweg erhalt man <strong>mit</strong> der <strong>Photoelektron</strong>en<strong>spektroskopie</strong>, bei der die kinetische Energie<br />
(und/oder die Winkelverteilung) der e<strong>mit</strong>tierten Elektronen analysiert wird. Die kombinierten<br />
Ergebnisse beider Spektroskopien liefern meist bereits ein detailliertes Bild vieler statt ndender<br />
Anregungs- und Zerfallsprozesse.<br />
Durch die getrennte Anwendung beider Methoden geht jedoch auch wichtige Information verloren,<br />
so beispielsweise die Korrelation zwischen den n bei einem Proze e<strong>mit</strong>tierten Elektronen<br />
und dem zugehorigen, n-fach geladenen <strong>Photoion</strong>. Auch konnen z. B. Anregungsprozesse wie<br />
die direkte Doppelphotoionisation (DDPI) oder Zerfallsprozesse wie der direkte Doppelauger<br />
(DDA), bei denen zwei Elektronen gleichzeitig e<strong>mit</strong>tiert werden, <strong>mit</strong> der <strong>Photoelektron</strong>en<strong>spektroskopie</strong><br />
in der Regel nicht quantitativ erfa t werden, weil dabei eine verschmierte Energie-