Photoelektron-Photoion-Koinzidenz- spektroskopie mit ...
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2.1. Statistik wahrer und zufalliger <strong>Koinzidenz</strong>en 61<br />
sich daraus ergebenden Erwartungswerten verdeutlicht werden: Die Wahrscheinlichkeit, da<br />
bei einem wahren Start ein wahres Ion erzeugt wurde, ist 1. Da nur maximal ein wahres<br />
Ion im Zeitfenster existieren kann, ist auch der Erwartungswert 1. Andererseits ist Pk(N) die<br />
Wahrscheinlichkeit dafur, da bei irgendeinem Start k zufallige Ionen erzeugt wurden, und der<br />
Erwartungswert ist hier N. Zum dritten ist Qk(N) die Wahrscheinlichkeit dafur, da bei einem<br />
wahren Start uberhaupt k Ionen erzeugt wurden, was zu dem Erwartungswert N=(1 , e ,N )<br />
fuhrt. Die Terminologie " wird im Zeitfenster erzeugt\ und " liegt im Zeitfenster vor\ wird hier<br />
gleichbedeutend verwendet.<br />
Experimentell beobachtbar als Raten erzeugter Signale sind lediglich die letzten beiden Erwartungswerte.<br />
Zwei parallel durchgefuhrte Messungen, <strong>Koinzidenz</strong>- und Referenzmessung<br />
genannt, von denen die erste nur wahre, die zweite nur zufallige Starts besitzt, liefern Me -<br />
werte proportional zu den Erwartungswerten N=(1 , e ,N ) und N. Diese beiden Messungen<br />
reichen jedoch zur Bestimmung der Anzahl wahrer <strong>Koinzidenz</strong>en nicht aus, wenn nicht zusatzlich<br />
N bekannt ist. Tatsachlich ist N experimentell nur schwer zuganglich, da man den Proportionalitatsfaktor<br />
von gemessener Signalrate und N nicht kennt. Einen Ausweg bietet die<br />
Moglichkeit, die Ionensignale beider Messungen <strong>mit</strong> Hilfe spezieller Me elektronik (TAC, TDC)<br />
zu registrieren. Aufgrund der Zahlstatistik dieser " <strong>Koinzidenz</strong>-Zahler\ kann die Anzahl wahrer<br />
<strong>Koinzidenz</strong>en auch ohne Kenntnis von N aus den Me spektren berechnet werden (siehe<br />
Abschnitt 2.2).<br />
An dieser Stelle bleibt festzuhalten: Das Verhaltnis der Anzahlen zufalliger und wahrer Ionen<br />
bei einem wahren Start betragt<br />
N<br />
= N = R t: (2.8)<br />
1<br />
Es ist proportional zur Ionenerzeugungsrate R und zur Breite des Zeitfensters t. Ein gunstiges,<br />
d. h. kleines Verhaltnis erzielt man entweder durch Verkleinerung des Zeitfensters t oder<br />
durch Verringerung der Erzeugungsrate R. DaRaber gleichzeitig zur Erzeugungsrate fur die<br />
startgebenden Elektronen proportional ist, nimmt bei Reduzierung von R auch die Startrate<br />
ab, was den Vorteil wieder kompensiert. Eine Beispielmessung dazu ist auf Seite 71 zu sehen.<br />
Fur den Erwartungswert NW und fur den Betrag der in Abbildung 2.2 <strong>mit</strong> bezeichneten<br />
" Schnittmenge\ (schra erter Bereich) erhalt man<br />
NW = 1<br />
|{z}<br />
+ N<br />
|{z}<br />
, (N)<br />
| {z }<br />
wahres Ion zufallige Ionen Schnittmenge<br />
(N) = N , (NW , 1) = 1 ,<br />
(2.9)<br />
N<br />
eN ; (2.10)<br />
, 1<br />
N<br />
wobei fur kleine Quellstarken (N 1) die Naherung (N) gilt. Man darf also nicht einfach<br />
2<br />
<strong>Koinzidenz</strong>- und Referenzmessung subtrahieren, um die gesuchte Anzahl wahrer <strong>Koinzidenz</strong>en<br />
zu erhalten.