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Photoelektron-Photoion-Koinzidenz- spektroskopie mit ...

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52 Kapitel 1. Das Experiment<br />

Justage und Transmission fur Elektron-Ion-Paare<br />

Im <strong>Koinzidenz</strong>experiment sollen Paare zusammengehoriger Elektronen und Ionen detektiert<br />

werden. Gegenuber einem Experiment zum Nachweis nur einer Teilchensorte tritt dabei die<br />

zusatzliche Schwierigkeit auf, zwei Spektrometer gleichzeitig auf dasselbe Ortsvolumen zu justieren,<br />

um eine moglichst gro e " gemeinsame\ Transmission fur die Teilchenpaare zu erzielen.<br />

Wegen der unterschiedlichen Analyseverfahren in CMA und TOF, die zu einem sequentiellen<br />

Nachweis von Elektron und Ion fuhren, spielt zusatzlich die Dynamik der Analyse eine Rolle.<br />

Die thermische Geschwindigkeit der Ionen fuhrt dazu, da sie sich von ihrem Entstehungsort<br />

entfernen, was zu einer Verringerung der Transmission und da<strong>mit</strong> zu einem partiellen<br />

Informationsverlust fuhrt. Es ist daher zutre ender, von einer Justage der Spektrometer im<br />

Orts-und-Geschwindigkeitsraum (Phasenraum) zu sprechen.<br />

Abbildung 1.29 soll die geometrischen Verhaltnisse im Experiment illustrieren: Hierzu wird ein<br />

Schnitt durch den Reaktionsraum in einer Ebene senkrecht zum Atomstrahl und parallel zum<br />

Synchrotronlichtstrahl betrachtet (am besten veranschaulicht man sich die Lage der Schnittebene<br />

anhand von Abbildung 1.1). Durch die Wechselwirkungszone von Atom- und Lichtstrahl<br />

(Bildteil a.)) wird eine raumliche Intensitatsverteilung b.) fur die Entstehungsorte von Elektronen<br />

und Ionen vorgegeben. Der Lichtstrahl mu so justiert werden, da ein moglichst gro er<br />

raumlicher Uberlapp <strong>mit</strong> dem Akzeptanzbereich des CMA c.) entsteht. Die erzeugte Elektronenverteilung<br />

wird so zu einer trans<strong>mit</strong>tierten Verteilung d.) reduziert, deren Intensitat in der<br />

betrachteten Schnittebene aufgrund der geringen Transmission des CMA nur noch ca. 1 % der<br />

erzeugten Intensitat ausmacht.<br />

Verteilung d.) ist fur <strong>Koinzidenz</strong>messungen besonders wichtig, denn sie gibt die zeitliche und<br />

raumliche Startverteilung von Elektron-Ion-Paaren an, die zu wahren <strong>Koinzidenz</strong>en fuhren<br />

konnen. Ob tatsachlich wahre <strong>Koinzidenz</strong>en registriert werden, hangt von der Fahigkeit des<br />

TOF ab, nun auch noch die zugehorigen Ionen einzusammeln. Durch Multiplikation der Startverteilung<br />

d.) <strong>mit</strong> der TOF-Transmission e.) erhalt man so schlie lich die Startverteilung f.)<br />

wahrer Ionen, die am TOF-Detektor wahre <strong>Koinzidenz</strong>en auslosen konnen.<br />

Idealerweise sollte die Eintrittsblende des TOF so gro gewahlt werden, da die Verteilung d.)<br />

vollstandig trans<strong>mit</strong>tiert wird, da<strong>mit</strong> keine wahren <strong>Koinzidenz</strong>en verschenkt werden. Im Beispiel<br />

ergibt sich hier eine Transmission von 90 % ohne Berucksichtigung der TOF-Netze. (Fur eine<br />

exakte Vorausberechnung der Transmission mu te naturlich die gesamte, dreidimensionale<br />

Startverteilung berucksichtigt werden.)<br />

Jede Vergro erung der TOF-Eintrittsblende erhoht zwar den Prozentsatz weiter, fuhrt aber<br />

gleichzeitig zu einer uberproportionalen Steigerung der Transmission fur angesammelte, zufallige<br />

Ionen (siehe Seite 50 .), die als Hintergrund den gesamten Reaktionsraum ausfullen.<br />

Die starkere Lokalisierung der wahren Ionen gegenuber dem Hintergrund angesammelter Ionen<br />

kann auch experimentell belegt werden. Dazu mu das TOF ohne Ortsfokussierung (vgl.<br />

Abschnitt 1.2.3) betrieben werden, was durch Anlegen sehr kurzer Ziehpulse erreicht wird.<br />

Ionen gleicher Ladung nehmen dann im Ziehfeld naherungsweise gleiche Energien auf, und

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