Photoelektron-Photoion-Koinzidenz- spektroskopie mit ...
Photoelektron-Photoion-Koinzidenz- spektroskopie mit ...
Photoelektron-Photoion-Koinzidenz- spektroskopie mit ...
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
50 Kapitel 1. Das Experiment<br />
Quelle<br />
r<br />
Kugel<br />
rel. Ionenanzahl<br />
Xe (300 K)<br />
La (2000 K)<br />
1.0<br />
0.8<br />
0.6<br />
0.4<br />
0.2<br />
0 40 80 120 160 200 240 0.0<br />
t [μs]<br />
Abbildung 1.27: Zeitliche Entwicklung der Ionenanzahl im Reaktionsraum fur Xe-Ionen<br />
(T = 300 K) und La-Ionen (T = 2000 K) <strong>mit</strong> dem im Text erlauterten Modell. Zusatzlich sind<br />
Me werte fur Xe eingetragen, die durch Variation des Ziehpulsabstandes gewonnen wurden.<br />
Fur die Aufnahme von <strong>Koinzidenz</strong>- und Referenzspektren ist es nun wichtig, da das Gleichgewicht<br />
von N(t) bzw. von t0(t) erst nach relativ langer Zeit (100 { 200 s) erreicht wird.<br />
Prinzipiell konnen Ziehpulse im <strong>Koinzidenz</strong>modus beliebig dicht aufeinander folgen, wahrend<br />
im Referenzmodus immer ein fester Abstand eingehalten wird. Andererseits kann im Referenzmodus<br />
zur Beschleunigung des Me vorgangs eine sehr hohe Ziehfrequenz eingestellt werden.<br />
Beides beinhaltet die Gefahr, da die <strong>mit</strong>tleren t0-Werte und da<strong>mit</strong> die Spektren zufalliger<br />
<strong>Koinzidenz</strong>en in den Me modi unterschiedlich sind.<br />
Um diesen E ekt auszuschlie en, wird a.) in beiden Me modi <strong>mit</strong> demselben <strong>mit</strong>tleren Ziehpulsabstand<br />
gearbeitet (die Frequenz im Referenzmodus wird standig uber den programmierbaren<br />
AM9513-Pulser angepa t; vgl. Abschnitt 1.3) und b.) dafur gesorgt, da im <strong>Koinzidenz</strong>modus<br />
ein Mindestabstand der Starts eingehalten wird. Letzteres wird bereits durch die<br />
Verarbeitungszeit des TDC von mindestens 130 sgarantiert (gestrichelte Linie in Abb. 1.27;<br />
vgl. auch S. 37). Bei Xe sind hier 96.8 %, bei La 99.4 % des asymptotischen Wertes erreicht.<br />
Fur die Proportionalitatsfaktoren ergeben sich asymptotische Werte t0;Xe,300 K(1) =46 s<br />
t0;La,1800 K(1) =18 s. Die da<strong>mit</strong> verknupfte Ionenmenge N(1) ist also sehr viel gro er als<br />
die wahrend einer BESSY-Umlaufperiode von 208 ns erzeugte. Berucksichtigt man, da die<br />
TOF-Blende etwa die Halfte dieser Ionen trans<strong>mit</strong>tiert, so erhalt man fur Xe etwa 110 mal<br />
mehr im Akzeptanzbereich des TOF angesammelte als wahrend einer Umlaufperiode erzeugte<br />
Ionen, fur La 43 mal mehr. Ahnliche Faktoren ergeben sich auch in Experiment (vgl. Abb.<br />
1.16) und Simulation (vgl. Abb. 1.26).<br />
Die Wechselwirkung der Ionen untereinander kann guten Gewissens vernachlassigt werden, da<br />
das vielleicht entstandene Bild von einer dichten Ionenwolke im Reaktionsraum nicht zutri t.<br />
Bei einer charakteristischen experimentellen Ionisationsrate R von 10 5 s ,1 betragt die tatsachliche<br />
<strong>mit</strong>tlere Anzahl angehaufter Ionen <strong>mit</strong> obigen Werten nur 4.6 (Xe) bzw. 1.8 (La). Doch