Photoelektron-Photoion-Koinzidenz- spektroskopie mit ...
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1.3. Me verfahren 33<br />
1.3.3 <strong>Photoelektron</strong>-<strong>Photoion</strong>-<strong>Koinzidenz</strong><strong>spektroskopie</strong><br />
Ziel einer Elektron-Ion-<strong>Koinzidenz</strong>messung ist es, die Signale zusammengehoriger Elektron-<br />
Ion-Paare, die bei demselben Proze entstanden sind, gemeinsam zu registrieren. Dabei wird<br />
die zeitliche Korrelation von Elektronen- und Ionensignal ausgenutzt. Me technisch mu eine<br />
<strong>Koinzidenz</strong>-Bedingung (Start-Stopp-Bedingung) <strong>mit</strong> einem der Signale als Start und dem<br />
anderen als Stopp aufgebaut werden. Die Analysemethode des TOF <strong>mit</strong> dem Ziehpuls zur<br />
Extraktion der Ionen ist genau auf das Elektronensignal als Start zugeschnitten:<br />
Das Elektronensignal liegt bereits etwa 450 { 500 ns nach dem Freiwerden des Elektrons { also<br />
dem Statt nden des Ionisationsprozesses { vor (Zeit fur Analyse und Signalverarbeitung). Zu<br />
diesem Zeitpunkt be ndet sich das zugehorige Ion aufgrund seiner geringen thermischen Geschwindigkeit<br />
noch in der Nahe seines Entstehungsortes. Ist das Ion vor dem TOF entstanden,<br />
so wird es <strong>mit</strong> gro er Wahrscheinlichkeit von einer durch das Elektronensignal gestarteten<br />
Flugzeitanalyse erfa t. Das Elektronensignal als <strong>Koinzidenz</strong>-Start wird also bei einer <strong>Koinzidenz</strong>messung<br />
als Trigger fur den TOF-Ziehpuls und den Start der Flugzeitmessung eingesetzt.<br />
Ein Ionensignal wird als <strong>Koinzidenz</strong>-Stopp oder einfacher als <strong>Koinzidenz</strong>signal bezeichnet.<br />
Ein <strong>Koinzidenz</strong>spektrum ist ein Ionen-Flugzeitspektrum, bei dem Elektronensignale zu einer<br />
am CMA fest eingestellten Analysatorenergie EA als Startsignale verwendet werden.<br />
Die <strong>Koinzidenz</strong>methode ermoglicht es nicht, einzelne zusammengehorige Elektron-Ion-Paare<br />
eindeutig aus der Menge der entstehenden Teilchen zu selektieren. Tatsachlich erhalten bei<br />
jedem Ziehpuls alle vor dem TOF be ndlichen Ionen eine Chance, ein Signal auszulosen. Das<br />
Me spektrum wird also nicht nur die gewunschten Ionensignale (wahre <strong>Koinzidenz</strong>en), sondern<br />
auch unkorrelierte Signale (zufallige oder falsche <strong>Koinzidenz</strong>en) enthalten, die das Ergebnis<br />
verfalschen. Wahre und zufallige <strong>Koinzidenz</strong>en sind im Spektrum nicht unterscheidbar.<br />
Die <strong>mit</strong> der <strong>Koinzidenz</strong>methode ausgenutzte zeitliche Korrelation fuhrt lediglich zu einer systematischen<br />
Bevorzugung bestimmter Ionen gegenuber dem immer vorhandenen Untergrund<br />
zufalliger Ionen.<br />
Da zufallige <strong>Koinzidenz</strong>en prinzipiell nicht vermieden werden konnen, stellt sich die Frage, wie<br />
ihr Anteil an den insgesamt registrierten <strong>Koinzidenz</strong>en bestimmt werden kann. Bei der hier<br />
entwickelten Methode geschieht dies dadurch, da zu jedem <strong>Koinzidenz</strong>spektrum ein normales<br />
Flugzeitspektrum (Referenzspektrum) aufgenommen wird, bei dem periodisch Ziehpulse<br />
angelegt werden. Das Referenzspektrum enthalt dann nur zufallige <strong>Koinzidenz</strong>en, und das<br />
Spektrum wahrer <strong>Koinzidenz</strong>en kann durch eine Art Di erenzbildung aus beiden Me spektren<br />
herausge ltert werden. Zur Gewahrleistung moglichst identischer Versuchsbedingungen<br />
wird der Me modus im Takt einiger Sekunden umgeschaltet, so da beide Spektren praktisch<br />
" gleichzeitig\ aufgenommen werden. Dabei wird die Frequenz des Referenz-Taktgebers<br />
standig der Startrate im <strong>Koinzidenz</strong>modus angepa t. Zur Kontrolle der Me bedingungen und<br />
als Intensitatsreferenz wird bei der Messung die Startrate <strong>mit</strong> aufgezeichnet (siehe dazu auch<br />
Abschnitt 1.3.7).