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Photoelektron-Photoion-Koinzidenz- spektroskopie mit ...

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16 Kapitel 1. Das Experiment<br />

1.2.2 Der Zylinderspiegelanalysator<br />

Zur Analyse der beim <strong>Photoion</strong>isationsproze e<strong>mit</strong>tierten Elektronen wurde ein Zylinderspiegelanalysator<br />

(CMA) gebaut. Die ersten, ausgedehnten Messungen an Metalldampfen im August<br />

1992 hatten gezeigt, da <strong>mit</strong> dem seinerzeit eingesetzten Pseudokugelanalysator (PKA) [33]<br />

keine ausreichenden Elektronenzahlraten erzielbar waren. Wahrend bei Untersuchungen an<br />

Edelgasen die Zahlrate leicht uber die Erzeugungsrate, d. h. uber einfaches Nachregeln des<br />

Druckes am Gaseinla , gesteigert werden kann, ist sie bei Metallen durch ihren Sattigungsdampfdruck<br />

bei den im Verdampfungsofen erreichbaren Temperaturen nach oben begrenzt<br />

(vgl. Abschnitt 1.2.4). Um die Auflosung des PKA von ca. 5 % [34] zu verbessern, wurde<br />

eine retardierende Linse eingebaut, was wiederum die ohnehin geringe Raumwinkelakzeptanz<br />

einschrankte. Davon war zusatzlich die bei <strong>Koinzidenz</strong>messungen kritische Justage von Ionen-<br />

Flugzeitspektrometer und PKA betro en, so da die <strong>Koinzidenz</strong>rate um fast weitere zwei<br />

Gro enordnungen kleiner als die Elektronenzahlrate aus el. Bei dem neuen CMA wurde daher<br />

Wert auf eine gro e Raumwinkelakzeptanz bei noch vertretbarer Auflosung gelegt.<br />

Fur den Einsatz im Synchrotronlabor mu te zusatzlich der Ein u der Winkelverteilung der<br />

Elektronen ausgeschaltet werden: Wegen der elliptischen Polarisation der anregenden Synchrotronstrahlung<br />

besitzen die e<strong>mit</strong>tierten Photo- und Augerelektronen eine vom <strong>Photoion</strong>isationsproze<br />

abhangige, im allgemeinen anisotrope Winkelverteilung [35{38]. Akzeptiert der CMA<br />

jedoch Elektronen unter dem " magischen\ Einfallswinkel m = arccos( q 1=3) =54.74 gegen<br />

die Spektrometerachse und integriert dabei uber den vollen (360 ) oder { unter Einschrankungen,<br />

siehe [32] { uber den halben (180 ) Azimut, dann ist die gemessene Intensitat fur einen<br />

beliebigen Proze unabhangig von dessen Winkelverteilung.<br />

Die hier gewahlte 180 -Variante (siehe Abb. 1.1), bei der die Zylindersegmente zur Minimierung<br />

von Randfelde ekten zu 240 ausgefuhrt sind, bu t im Vergleich zum Vollzylinder 50 %<br />

Raumwinkelakzeptanz ein. Die Ausfuhrung bietet jedoch den Vorteil, da die Austrittso nung<br />

des Verdampferofens bis auf 3 cm an die Wechselwirkungszone herangefuhrt werden kann,<br />

was wiederum die Teilchendichte im Wechselwirkungsvolumen um ca. das Sechs- bis Zehnfache<br />

erhoht. Abbildung 1.1 zeigt auch die Ausrichtung des CMA: Die Spektrometerachse liegt<br />

in der Vertikalen, und steht da<strong>mit</strong> senkrecht auf der Polarisationshauptachse des Synchrotronlichts<br />

(siehe aber S. 15). Der akzeptierte Azimutwinkel lauft von 0 bis 180 gegen die<br />

Ausbreitungsrichtung des Synchrotronlichtstrahles.<br />

Der Bau des CMA wurde der institutseigenen Werkstatt ubergeben, <strong>mit</strong> der ich mich auf<br />

Aluminium und Te on als Hauptwerksto e einigen konnte. Samtliche Teile im Inneren des<br />

fertigen CMA wurden <strong>mit</strong> einer leitenden Graphitschicht uberzogen, um die Austrittsarbeit<br />

fur Sekundarelektronen zu erhohen. Das Spektrometer wurde zur Magnetfeldabschirmung <strong>mit</strong><br />

-Blech ummantelt. Bei der Konstruktion des neuen CMA konnten wertvolle Hinweise aus<br />

einer informativen Diplomarbeit [39] und aus den Zeichnungen zweier Analysatoren [32, 40]<br />

gewonnen werden, die freundlicherweise von Jan Ruder aus Hamburg zur Verfugung gestellt<br />

wurden.

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