Photoelektron-Photoion-Koinzidenz- spektroskopie mit ...
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142 Kapitel 4. Die Ergebnisse<br />
4.2.4 Direkte Doppelphotoionisation<br />
Die direkte Doppelphotoionisation (DDPI) ist bei Sm und Eu o enbar ein wichtiger Anregungsproze<br />
. Belegt wird diese Aussage durch die Analyse des Untergrunds in den Elektronenspektren<br />
(siehe insbesondere Abbildung 4.10 { 4.13), der zu einem erheblichen Teil <strong>mit</strong> (2+)-Ionen<br />
korreliert ist. Die zugehorigen Elektronen stammen wahrscheinlich zum gro en Teil aus DDPI-<br />
Prozessen, bei denen eine Anregung in ionische Zustande unterhalb der (3+)-Schwelle erfolgt.<br />
Bei Sm (h =129 eV) betragt der (2+)-Anteil am Untergrund im Bereich kinetischer Elektronenenergien<br />
zwischen 10 und 90 eV zwischen 15 und 30 %, bei Eu (h = 138:5eV) zwischen<br />
10 und 60 %. In den FIRE-Spektren (Abbildung 4.12 und 4.13) zeigt der (2+)-Untergrund die<br />
charakteristische Form einer Shake-o - " Wanne\ <strong>mit</strong> erhohter Intensitat an den Randern der<br />
Verteilung. Das gilt auch fur den (3+)-Untergrund. Der hoherenergetische Bereich des (2+)-<br />
Untergrundes uberlappt dabei <strong>mit</strong> dem Multiplett der 5p-Photo- und Satellitenlinien, was eine<br />
Analyse seiner genauen Form verhindert (siehe auch Bildunterschrift Abbildung 4.10 und 4.11).<br />
Auch (3+)- und (4+)-Untergrund kann (neben DDA) aus DDPI stammen, wenn das Atom uber<br />
DDPI in einen zweifach geladenen ionischen Zustand angeregt wird, der uber nachfolgenden<br />
Auger nach 3+ oder 4+ zerfallt. Aus der Fulle moglicher DDPI-Prozesse, die sich aus der<br />
gro en Anzahl von Anregungsmoglichkeiten (vgl. Energieniveauschemata) ergibt, sollen nur<br />
einige exemplarisch herausgegri en werden. Ein Kriterium, durch das DDPI begunstigt wird,<br />
ist eine hohe Korrelation der an der Anregung beteiligten Elektronen 4 , ein anderes ist die<br />
Beteiligung von au eren (Valenz-)Elektronen, bei denen schon eine geringe Anregungsenergie<br />
(z. B. infolge von Hullenrelaxationen oder inelastischer Streuung beim <strong>Photoion</strong>isationsproze ;<br />
vgl. Abbildung 3.1) fur die <strong>Photoion</strong>isation ausreicht.<br />
Ich will mich hier exemplarisch auf Prozesse beschranken, fur die eine hohe Korrelation der<br />
Elektronen gunstig ist. Auf Basis der Energieniveauschemata ero nen sich vier Moglichkeiten<br />
fur DDPI, bei denen jeweils zwei Elektronen derselben Unterschale, also Elektronen <strong>mit</strong><br />
maximaler Korrelation, e<strong>mit</strong>tiert werden (Sm analog):<br />
Eu + h ! Eu 2+<br />
8<br />
><<br />
>:<br />
6s ,2 0 l 0 00 l 00 ! Eu 2+<br />
4f ,2 0 l 0 00 l 00 ! Eu 2+ (; Eu 3+ )<br />
5p ,2 0 l 0 00 l 00 ! Eu 3+ (; Eu 4+ )<br />
5s ,2 0 l 0 00 l 00 ! Eu 3+ ; Eu 4+<br />
(4.17)<br />
Berucksichtigt man, da Fluoreszenzzerfall als Konkurrenz zum Augerzerfall vernachlassigbar<br />
ist (siehe Abschnitt 4.2.2), so werden die angeregten 5p ,2 - und 5s ,2 -Zustande durch Augeremission<br />
nach 3+ und 4+ zerfallen. Der von den Shake-o -Elektronen in der Anregung erzeugte<br />
Untergrund wird dann <strong>mit</strong> (3+)- und (4+)-Ladungsendzustanden korreliert sein. Fur den (2+)-<br />
Untergrund im Spektrum kommen demnach nur die erstgenannten Prozesse in Frage. Beim<br />
4 Dies wird durch den Vergleich bekannter Wirkungsquerschnitte von DDPI-Prozessen in Na und Ne<br />
belegt [141, und Referenzen darin]: Bei Na:1s 2 2s 2 2p 6 3s besitzt der Wirkungsquerschnitt fur den Proze<br />
Na+h ! Na 2+ 2p ,1 3s ,1 0 l 0 00 l 00 unter Beteiligung von Elektronen der 2p- und 3s-Schale nur 1 % der<br />
Starke der direkten 2p-<strong>Photoion</strong>isation. Im Gegensatz dazu erreicht bei Ne:1s 2 2s 2 2p 6 der Proze Ne+h !<br />
Ne 2+ 2p ,2 0 l 0 00 l 00 unter Emission von zwei 2p-Elektronen bereits 12 % der Starke der zugehorigen direkten<br />
2p-<strong>Photoion</strong>isation.