Photoelektron-Photoion-Koinzidenz- spektroskopie mit ...
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134 Kapitel 4. Die Ergebnisse<br />
4.2.2 Zerfallswege der 6s ,1 -, 4f ,1 -, 5p ,1 - und 5s ,1 -Lochzustande<br />
In diesem Abschnitt werden die Zerfallskanale der angeregten Einfachlochzustande in Sm + und<br />
Eu + analysiert, fur die Zerfallswahrscheinlichkeiten (Verzweigungsverhaltnisse) in die verschiedenen<br />
ionischen Ladungsendzustande bestimmt werden konnten. Als wichtiges Hilfs<strong>mit</strong>tel fur<br />
die Diskussion dienen neben den gezeigten <strong>Koinzidenz</strong>me daten zwei Energieniveauschemata<br />
in Abbildung 4.22 und 4.23, die auf der Basis von Single Con guration (SC) RHF-Berechnungen<br />
<strong>mit</strong> dem Cowan-Programm [74] erstellt wurden. Energieniveaus der untersuchten Einfachlochzustande<br />
sowie bekannte (n+)-Ionisationsschwellen und die Lage von (2+)-Endzustanden aus<br />
der Augerelektronen<strong>spektroskopie</strong> [30] sind dort eingetragen. Eine Berucksichtigung von Kongurationsmischungen<br />
(etwa (6s,5d)-Mischungen wie bei Ba) war aufgrund der vorhandenen<br />
Rechnerkapazitat nicht moglich. Die Schemata sind durch das Hinzukommen der teilgefullten<br />
4f-Schale deutlich komplexer geworden als bei Ba (Abbildung 4.6), und die Zahl der Zustande<br />
wird enorm gro , wenn weitere o ene Schalen ankoppeln.<br />
Fluoreszenzzerfall, Zerfall der 6s ,1 -, 4f ,1 - und 5p ,1 -Lochzustande<br />
Fur den 6s ,1 -Lochzustand und den gro ten Teil der 4f ,1 -Lochzustande ist aufgrund der Energielage<br />
unterhalb der (2+)-Schwelle ein Augerzerfall ausgeschlossen, was durch die <strong>Koinzidenz</strong>me<br />
werte bestatigt wird. Diese Zustande zerfallen gegebenenfalls uber Fluoreszenzemission in<br />
den Grundzustand des einfach geladenen Ions. Unter den 4f ,1 6s ,1 nl-Satelliten existieren<br />
aber interessanterweise bei beiden Elementen einige Zustande, die knapp oberhalb der (2+)-<br />
Schwelle liegen. Anhand dieser Satelliten konnte die Frage geklart werden, ob Augerzerfall<br />
gegenuber Fluoreszenzzerfall dominiert, sobald er energetisch moglich ist, oder ob hinsichtlich<br />
der relativen Starke beider Konkurrenzprozesse ein allmahlicher Ubergang erfolgt:<br />
Die Messungen (vgl. Abbildung 4.10 { 4.13) ergaben eine klare Entscheidung zugunsten eines<br />
N6;7VV-Augerzerfalls, so bei Satellit S von Eu (0.6 eV oberhalb der Schwelle) <strong>mit</strong> 95(3) % und<br />
bei Satellit T von Sm (2.3 eV oberhalb) <strong>mit</strong> 97(7) % (2+)-<strong>Koinzidenz</strong>en. Sobald ein Augerzerfall<br />
energetisch moglich ist, dominiert er also klar gegenuber Fluoreszenzzerfall. Entsprechend<br />
" scharf\ ist in den gezeigten <strong>Koinzidenz</strong>- und FIRE-Spektren die Trennlinie zwischen<br />
Zustanden, die <strong>mit</strong> (1+)- und (2+)-Ionen korreliert sind 3 .<br />
Wie in Abbildung 4.10 { 4.13 zu erkennen ist, sind die 5p-Photo- und Satellitenlinien im Energiebereich<br />
zwischen (2+)- und (3+)-Schwelle lokalisiert. Aufgrund der energetischen Lage der<br />
zugehorigen Lochzustande werden einfache Augerzerfalle in 6s ,2 l-, 4f ,1 6s ,1 l- und 4f ,2 l-<br />
Endzustande erwartet (vgl. Energieniveauschemata). Dies wird durch die <strong>Koinzidenz</strong>messungen<br />
bestatigt, die im Rahmen des Fehlers ausschlie lich (2+)-<strong>Koinzidenz</strong>en liefern. Zugehorige<br />
Augerlinien sind in Ref. [140] beobachtet worden.<br />
3 Auflosungsbedingt ist allerdings eine gewisse Verbreiterung der Trennlinie zu beobachten: So lieferten<br />
z. B. die Messungen bei Satellit S von Sm (0.4 eV unterhalb der (2+)-Schwelle gelegen) etwa 30{50%<br />
(2+)-<strong>Koinzidenz</strong>en.