Photoelektron-Photoion-Koinzidenz- spektroskopie mit ...
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114 Kapitel 4. Die Ergebnisse<br />
auch die Anzahl der moglichen Endzustande des Augerzerfalls sehr stark, da gegenuber der<br />
ersten Berechnung zu jeder Kon guration, die 6s-Elektronen enthalt, Kon gurationen <strong>mit</strong><br />
5d-Elektronen und eine ganze Reihe zusatzlicher Augerkontinua hinzukommen.<br />
Die relativen Linienstarken der einzelnen Augerubergange wurden <strong>mit</strong> den Besetzungszahlen<br />
der zugehorigen Anfangszustande des Augerzerfalls gewichtet. Um diese Besetzungszahlen zu<br />
erhalten, wurde zusatzlich der primare <strong>Photoion</strong>isationsproze aus dem Grundzustand in die<br />
Anfangszustande des Augerzerfalls berechnet. Bei der experimentellen Verdampfungstemperatur<br />
von Ba (siehe Tabelle 1.1) ist thermisch nur der Grundzustand besetzt, der etwa 1.1 eV<br />
unterhalb des ersten angeregten Zustandes liegt [44].<br />
Zwischen dem resultierenden, zweiten Augerspektrum in Bildteil c.) und dem experimentellen<br />
Spektrum ist die Ubereinstimmung jetzt auf der hoherenergetischen Seite sehr gut. Die beiden<br />
intensiven Augergruppen im niederenergetischen Teil des berechneten Spektrums werden, wie<br />
bereits auf Seite 110 erwahnt, experimentell nicht beobachtet.<br />
Die berechneten, relativen Starken der einzelnen Augerprozesse konnen nun dazu verwendet<br />
werden, theoretische Werte fur die Zerfallswahrscheinlichkeiten der 4d ,1 -Lochzustande in die<br />
moglichen Ladungsendzustande zu bestimmen. Es wird angenommen, da ein Ba 2+ -Zustand,<br />
der in einem ersten Augerschritt erreicht wurde, weiter nach 3+ und 4+ zerfallt, wenn er<br />
oberhalb der (3+)-Schwelle liegt (Man veranschauliche sich dies anhand des Energieniveauschemas).<br />
Diese Vorgehensweise wird zum einen durch den vernachlassigbaren Fluoreszenzzerfall<br />
(vgl. Seite 108), zum anderen durch die Ergebnisse der <strong>Koinzidenz</strong>messungen bei den<br />
N45O23O23-Augerlinien (vgl. Seite 110, Punkt 1) gestutzt. Experimentelle und berechnete<br />
Zerfallswahrscheinlichkeiten sind in Tabelle 4.2 gegenubergestellt.<br />
Wie man der Tabelle entnimmt, wird die Ubereinstimmung zwischen experimentellen und<br />
theoretischen Werten deutlich verbessert, wenn die (6s; 5d)-Mischung <strong>mit</strong> in die Berechnung<br />
einbezogen ist. Die Hinzunahme des 5d-Anteils fuhrt zu mehr 2+ im Endzustand, was durch<br />
den guten Uberlapp der 5d- und 5p-Wellenfunktionen erklart werden kann: 5d-Charakter der<br />
Valenzelektronen fuhrt zu einer starkeren Kopplung an die 5p-Schale, wodurch z. B. N45O23V -<br />
Augerzerfalle, die <strong>mit</strong> 2+ korreliert sind, verstarkt werden (vgl. Abbildung 4.7).<br />
Die gute Ubereinstimmung zwischen experimentellen und theoretischen Werten ist insofern<br />
erstaunlich, als in die Berechnung kein direkter Doppelauger eingebracht wurde. Laut experimenteller<br />
Beobachtung (vgl. Seite 111, Punkt 2a) treten aber rund 60 % der Augerzerfalle als<br />
DDA auf. Ein Erklarungsversuch kann gegeben werden:<br />
Theoretische und experimentelle Verzweigungsverhaltnisse sind in sehr guter Ubereinstimmung,<br />
obwohl die Theorie nur von zweistu gen Augerzerfallen ausgeht, experimentell aber die berechneten,<br />
intensiven N45O1O1- und N45O1O23-Augergruppen nicht beobachtet werden. Eine<br />
plausible Erklarung dafur ware, da sich ein gro er Teil der N45-Augerintensitat im experimentellen<br />
Spektrum in Form von Untergrund wieder ndet. Dies wurde darauf hindeuten, da auch<br />
DDA im vorliegenden Fall durch eine Art zweistu gen Proze beschrieben werden kann. Ist der<br />
erreichte Zwischenzustand extrem kurzlebig, so kann ein Energieaustausch zwischen beiden<br />
Augerelektronen (etwa als extreme Form des PCI-E ekts) statt nden, der zu einer energe-