Photoelektron-Photoion-Koinzidenz- spektroskopie mit ...
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4.1. Barium 111<br />
Augerzerfall. Der (3+)-Endzustand wird hier also durch einen zweistu gen Augerzerfall erreicht:<br />
Ba + 4d ,1 ! Ba 2+ 5p ,2 1l1 ! Ba 3+ 5p ,1 6s ,2 1l1 2l2: (4.1)<br />
Die N45O23O23-Augergruppe wurde in Abbildung 4.2 vollstandig dem (3+)-FIRE-Spektrum<br />
zugeordnet, wenn auch fur eine vollstandige Analyse weitere Messungen notwendig waren.<br />
Aufgrund der Lage im Energieniveauschema sind au erdem zweistu ge Augerzerfalle uber<br />
5s ,1 5p ,1 - und 5s ,2 -Zwischenzustande moglich. Die erwarteten N45O1O23- und N45O1O1-<br />
Augerlinien werden jedoch experimentell nicht beobachtet [121{123].<br />
2. Direkter Doppelauger:<br />
In Analogie zu Xe (Abbildung 3.3) ist die Moglichkeit gegeben, einen (3+)-Endzustand uber<br />
DDA zu erreichen. Dabei konnte wie bei Xe auch fur Ba der Zerfall<br />
Ba + 4d ,1 ! Ba 3+ 5p ,3 0 l 0 00 l 00 ; (4.2)<br />
unter Beteiligung von drei Elektronen der gefullten 5p-Unterschale eine wichtige Rolle spielen.<br />
Die hohe Korrelation der drei 5p-Elektronen ist eine fur direkte Mehrfachionisationsprozesse<br />
wichtige Voraussetzung. Das Beispiel Xe, wo im Mittel 20 % des Zerfalls der 4d ,1 -<br />
Lochzustande uber DDA nach 5p ,3 fuhren, zeigt au erdem, da eine geringe Energiedi erenz<br />
der beteiligten Energieniveaus im <strong>Photoion</strong> moglicherweise DDA zusatzlich begunstigt (siehe<br />
Energieniveauschema auf Seite 97).<br />
Experimentelle Beobachtungen belegen, da DDA ein dominierender Proze beim Zerfall der<br />
4d ,1 -Zustande in Ba ist:<br />
a.) Richter et al. [14,30] und Bizau et al. [116] haben bei der Auswertung von <strong>Photoelektron</strong>enspektren<br />
unabhangig voneinander festgestellt, da sich nur ca. 40 % (genauer: 39(8) % [124])<br />
der 4d-Linienstarke inForm von N45-Augerlinien im Spektrum wieder ndet. Da Fluoreszenzzerfall<br />
vernachlassigbar ist, mussen die ubrigen 61(8) % der Zerfalle also in Kanale gehen, die<br />
zu kontinuierlichem Untergrund im Spektrum fuhren.<br />
b.) Der in den Spektren beobachtete, spektrale Untergrund wurde auch <strong>mit</strong> der <strong>Koinzidenz</strong><strong>spektroskopie</strong><br />
untersucht. Dabei zeigte sich (vgl. Abbildung 4.4 und 4.5), da der Untergrund<br />
zu 80 { 90 % <strong>mit</strong> (3+)-<strong>Photoion</strong>en korreliert ist. Ein merkliches Untergrundsignal im EDC wird<br />
zudem erst ab der (3+)-Schwelle registriert 1 .<br />
Zerfall nach 4+<br />
1. Lage der (4+)-Schwelle:<br />
1Die Tatsache, da der Untergrund nicht die fur direkte Doppelionisationsprozesse charakteristische<br />
" Wannen\-Form zeigt (vgl. Abbildung 3.1), sondern zu niedrigen kinetischen Energien hin stetig ansteigt,<br />
liegt an der Vielzahl moglicher Prozesse, deren Energieverteilungen uberlagert sind. Jede Energieverteilung<br />
beginnt bei 0 eV und endet bei der fur den Augerproze charakteristischen Maximalenergie.