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Photoelektron-Photoion-Koinzidenz- spektroskopie mit ...

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Kapitel 4<br />

Die Ergebnisse<br />

In diesem Kapitel soll die Aussagekraft der entwickelten Me methode zur <strong>Photoelektron</strong>-<br />

<strong>Photoion</strong>-<strong>Koinzidenz</strong><strong>spektroskopie</strong> anhand ausgewahlter Beispiele demonstriert werden. Mit<br />

monochromatisierter Synchrotronstrahlung wurde am TGM3/TGM4 bei BESSY die <strong>Photoion</strong>isation<br />

der Elemente Xenon (Xe), Barium (Ba), Lanthan (La), Samarium (Sm) und Europium<br />

(Eu) im Anregungsenergiebereich der 4d ,1 (4; )f- " Riesenresonanzen\ zwischen 70 und 170 eV<br />

untersucht. Nach der erfolgten Einfuhrung am Beispiel Xe (Kapitel 3.2.3) werden in den kommenden<br />

Abschnitten Ergebnisse der Messungen an Ba, Sm und Eu ausfuhrlich dargestellt.<br />

Die 4d-Riesenresonanzen in Xe, Cs, Ba, La und den Seltenen Erden sind wichtige Beispiele<br />

fur ausgepragte Mehrelektronenkorrelationen in der Atomhulle. Sie sto en daher seit ihrer<br />

Entdeckung bei Festkorpern durch Zimkina et al. [98] vor allem auch in der Atomphysik auf<br />

lebhaftes Interesse [99, und Referenzen darin]. Bei einer 4d-Riesenresonanz handelt es sich um<br />

Ubergange von 4d-Elektronen in gebundene und ungebundene, f-symmetrische Zustande. Ihr<br />

Charakter als diskrete oder Kontinuumsresonanz ist eng verknupft <strong>mit</strong> der Lokalisierung der<br />

4f-Wellenfunktion innerhalb des fur f-Elektronen vorhandenen, e ektiven Doppelmuldenpotentials<br />

[100]. Eine wassersto ahnliche 4f-Wellenfunktion in der au eren Mulde besitzt nur<br />

einen geringen Uberlapp <strong>mit</strong> der inneren 4d-Wellenfunktion. Diskrete 4d ! 4f-Anregungen<br />

sind dann schwach, und die <strong>Photoion</strong>isation wird durch Kontinuumsubergange 4d ! f dominiert.<br />

Ist die Wellenfunktion hingegen in den inneren Potentialwall " kollabiert\, so treten<br />

diskrete Anregungen zu den Kontinuumsanregungen in Konkurrenz: 4d!(4; )f.<br />

Ein Beispiel fur den erstgenannten Fall ist Ba (siehe Abbildung 4.8): Aufgrund des vorhandenen<br />

Potentialwalls auch fur den 4d ,1 f-Anregungskanal ergibt sich hier das Bild einer<br />

Formresonanz (shape resonance) <strong>mit</strong> gegenuber der Schwelle verzogertem Maximum (delayed<br />

onset) [101]. Der Kontinuumscharakter der Resonanz wird zusatzlich durch das Auftreten<br />

durchweg mehrfach geladener <strong>Photoion</strong>en belegt, die beim Augerzerfall der erzeugten 4d ,1 -<br />

Lochzustande entstehen. Andere Verhaltnisse bestehen bei Sm und Eu (Abb. 4.24 und 4.25):<br />

Hier dominieren aufgrund der Lokalisierung der 4f-Elektronen in der inneren Mulde diskrete<br />

4d ! 4f- gegenuber den 4d ! f-Anregungen, und das Maximum ist vor die hochste<br />

4d-Ionisationsschwelle gewandert. Durch Interferenz der diskreten, autoionisierenden 4d!4f-

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