Geschäftsbericht 2011 / 2012 - Newsroom.de
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D e u t s c h e r J a g D s c h u t z v e r b a n D e . v .<br />
v e r e i n i g u n g D e r D e u t s c h e n L a n D e s J a g D v e r b ä n D e f ü r W i L D , J a g D u n D n a t u r<br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong> / <strong>2012</strong>
Inhalt<br />
Inhalt<br />
Vorwort 6<br />
Der Deutsche Jagdschutzverband e. V. ( DJV ) 8<br />
Wer ist <strong>de</strong>r DJV? 8<br />
Aufgaben und Ziele 8<br />
Präsidium 9<br />
Weitere Präsidiumsmitglie<strong>de</strong>r 10<br />
Ehrenpräsi<strong>de</strong>nten 11<br />
DJV-Geschäftsstelle 11<br />
DJV-Service und Marketing GmbH 12<br />
Jägerstiftung natur + mensch 12<br />
Verbandswesen und<br />
internationale Angelegenheiten 13<br />
Bun<strong>de</strong>sjägertag 13<br />
Politische Schwerpunkte <strong>de</strong>s Jahres 17<br />
Der „neue“ DJV in Berlin 18<br />
DJV-Vertretung in Brüssel und Straßburg 21<br />
Kooperationen <strong>de</strong>s DJV 22<br />
Internationaler Jagdrat zur Erhaltung <strong>de</strong>s Wil<strong>de</strong>s<br />
und <strong>de</strong>r Jagd ( CIC ) 22<br />
Deutsche Versuchs- und Prüfanstalt für<br />
Jagd- und Sportwaffen ( DEVA ) 22<br />
Bun<strong>de</strong>sverband Schießstätten ( BVS ) 22<br />
Forum Waffenrecht e. V. 23<br />
Bun<strong>de</strong>sarbeitsgemeinschaft <strong>de</strong>r Jagdgenossenschaften<br />
und Eigenjagdbesitzer ( BAGJE ) 24<br />
Jagdgebrauchshun<strong>de</strong>verband ( JGHV ) 24<br />
Aktionsbündnis Forum Natur (AFN) 24<br />
Internationale Jagdkonferenz ( IJK ) 25<br />
Sonstige Organisationen und Veranstaltungen 25<br />
Rechtliche Angelegenheiten 27<br />
Europäischer Gerichtshof für Menschenrechte 27<br />
Große Kammer entschei<strong>de</strong>t über Rechtmäßigkeit <strong>de</strong>r<br />
Pflichtmitgliedschaft in <strong>de</strong>utschen Jagdgenossenschaften 27<br />
Waffenrecht 29<br />
Waffenverwaltungsvorschrift 29<br />
Waffenbesitzsteuer 30<br />
Weitere Diskussionen um das Waffenrecht 31
Weitere Gesetzesvorhaben 31<br />
Rechtliche Stellungnahmen 31<br />
Natur- und Artenschutz 33<br />
„Waldstrategie 2020“ 33<br />
Mensch – Wald – Wild 33<br />
DJV macht sich für <strong>de</strong>n Erhalt <strong>de</strong>r Fangjagd stark 34<br />
Mo<strong>de</strong>llvorhaben „Schwarzwildbewirtschaftung<br />
in <strong>de</strong>r Agrarlandschaft“ 36<br />
WILD – Basis für eine nachhaltige jagdliche Nutzung 40<br />
Schwerpunkt <strong>de</strong>r Flächen<strong>de</strong>cken<strong>de</strong>n Erfassung <strong>2011</strong>:<br />
Mar<strong>de</strong>rartige, Biber und Wildkatze 40<br />
Bun<strong>de</strong>sprogramm Wie<strong>de</strong>rvernetzung verabschie<strong>de</strong>t 42<br />
BLE und DJV för<strong>de</strong>rn Mar<strong>de</strong>rprojekt 43<br />
Fachausschuss Naturschutz nimmt Arbeit auf 44<br />
„Holsteiner Lebensraumkorridore“ – Experten ziehen<br />
erste Bilanz 44<br />
Öffentlichkeitsarbeit 47<br />
DJV-Bildungsinitiative „Stärkung <strong>de</strong>s Ehrenamtes“<br />
und Natur- und Umweltbildungsinitiative<br />
Lernort Natur 47<br />
Kommunikation und Werbung 49<br />
Bildungsmesse didacta 49<br />
Junge Jäger 50<br />
Messen und Ausstellungen 51<br />
Viele Besucher, viele Gespräche:<br />
DJV blickt auf erfolgreiche Grüne Woche zurück 51<br />
Internationale Fachmesse für Jagd- und Sportwaffen,<br />
Outdoor und Zubehör ( IWA ) 52<br />
Presse- und Medienarbeit 53<br />
Bilanz <strong>de</strong>r DJV-Pressearbeit 53<br />
Top Drei <strong>de</strong>r DJV-Themen 54<br />
Weitere öffentlichkeitswirksame Themen 54<br />
Die Wildbret-Initiative <strong>de</strong>s Deutschen Jagdschutzverban<strong>de</strong>s 56<br />
DJV-Journalistenpreis 2013 56<br />
Verbandsinterne Kommunikation 57<br />
Das Jagdnetz – neueste Informationen für Jäger 57<br />
Die DJV-Pressestelle im Internet 57<br />
Jagd-online – das Verbraucherportal <strong>de</strong>r Jäger 57<br />
Wild-auf-wild.<strong>de</strong> – die Seite für <strong>de</strong>n Feinschmecker 58<br />
Lernort-natur.<strong>de</strong> – die Bildungsinitiative <strong>de</strong>r Jäger 58<br />
DJV seit November <strong>2011</strong> in <strong>de</strong>n sozialen Medien 58<br />
DJV-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong> /<strong>2012</strong>
Berufsjäger 61<br />
Jagdliches Schießwesen 63<br />
DJV-Bun<strong>de</strong>smeisterschaft im jagdlichen Schießen 63<br />
Besprechung <strong>de</strong>r Obleute jagdliches Schießwesen 64<br />
Internationale Meisterschaft im jagdlichen<br />
Schießen <strong>2011</strong> / <strong>2012</strong> 64<br />
Umfrage, Studie, Fachsymposium – DJV diskutiert<br />
das Thema „Jagdmunition“ 65<br />
Jagdliches Brauchtum 67<br />
Jagdhornblasen 67<br />
DJV-Bun<strong>de</strong>swettbewerb im Jagdhornblasen<br />
in <strong>de</strong>n Klassen A und G 67<br />
DJV-Bun<strong>de</strong>swettbewerb für Parforcehörner in Es 68<br />
Jagdmuseen 68<br />
Jägerstiftung natur+mensch 69<br />
Projekte 70<br />
Lernort-Natur-Koffer 70<br />
„Vision 2015“: Wild und biologische Vielfalt 71<br />
För<strong>de</strong>rpreis „Wildtierfreundliche Landwirtschaft“ 72<br />
Wir fürs Revier 73<br />
Kommunikation und Fundraising 73<br />
Kommunikationsoffensive „Natürlich Jagd“ 73<br />
Kampagne „Ich lass’ das Reh im Wald“ 73<br />
Messe „Jagd & Hund“ in Dortmund mit Tombola 73<br />
Teilnahme am ersten Deutschen Stiftungstag<br />
Grüner Stiftungen 74<br />
Pressearbeit 74<br />
Freianzeigen 74<br />
Jaeger-im-dialog.<strong>de</strong> 75<br />
Aktivitäten in <strong>de</strong>n sozialen Medien 75<br />
Internet mit neuem Shop 75<br />
Finanzierung 76<br />
DJV–Service und Marketing GmbH 77<br />
Aufgaben <strong>de</strong>r DSM 77<br />
Produktangebot wächst 77<br />
DSM mit neuem Messekonzept 78<br />
Viele Produkte, noch mehr Rabatte 78<br />
Die DSM zieht um 78<br />
Anhang 78<br />
Inhalt
„Wir sind es, die durch<br />
unsere Kenntnis über<br />
Natur, Hege und Jagd diese<br />
Themen in <strong>de</strong>r Gesellschaft<br />
verankern müssen.“<br />
Liebe Jägerinnen und Jäger,<br />
liebe Leserinnen und Leser,<br />
6<br />
Vorwort<br />
seit einem Jahr darf ich nun als Präsi<strong>de</strong>nt <strong>de</strong>s Deutschen Jagdschutzverban<strong>de</strong>s<br />
wirken. Das Geschäftsjahr <strong>2011</strong>/<strong>2012</strong> war ein turbulentes,<br />
aber auch ein erfolgreiches. Der Umzug <strong>de</strong>r DJV-Geschäftsstelle nach Berlin<br />
war für die neuen und alten Mitarbeiter ein Kraftakt und ein Zeichen <strong>de</strong>s<br />
Aufbruchs zugleich. In mehrfacher Hinsicht. Mit einem verän<strong>de</strong>rten und<br />
verkleinerten Team beschreiten wir neue Kommunikationswege und bearbeiten<br />
mehr Fachthemen als zuvor. Mit einem Dialog <strong>de</strong>r kurzen Wege<br />
können wir in Berlin schneller die politischen Akteure erreichen – im Sinne<br />
<strong>de</strong>r Zukunft <strong>de</strong>r Jagd.<br />
Der nun vorliegen<strong>de</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong>/<strong>2012</strong> zeigt Ihnen, wie wir<br />
begonnen haben, das von mir auf <strong>de</strong>m Bun<strong>de</strong>sjägertag formulierte Ziel<br />
<strong>de</strong>s offenen Dialogs umzusetzen – gemeinsam mit Ihnen. Ein richtiger<br />
Schritt war die Öffnung <strong>de</strong>s DJV für die neuen Medien. Auf Facebook und<br />
Twitter gelingt <strong>de</strong>r Dialog mit <strong>de</strong>r Basis, aber auch mit Nicht-Jägern o<strong>de</strong>r<br />
gar Jagd-Kritikern – immer tagesaktuell. Im Live-Chat stehen Präsidiumsmitglie<strong>de</strong>r<br />
o<strong>de</strong>r Partner aus Land- und Forstwirtschaft Re<strong>de</strong> und Antwort.<br />
Je<strong>de</strong>r Interessierte sitzt jetzt bei DJV-Veranstaltungen in <strong>de</strong>r ersten Reihe,<br />
wenn unsere Mitarbeiter mit einem Live-Ticker über das Internet berichten.<br />
Auf Jagdnetz.<strong>de</strong> können sich Jäger wie gewohnt über neueste Meldungen<br />
und Termine informieren, die auf Wunsch auch direkt ins eigene<br />
E-Mail-Postfach gesen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n.<br />
Jäger müssen sich ständig mit neuen Herausfor<strong>de</strong>rungen auseinan<strong>de</strong>rsetzen.<br />
Dazu gehören die Diskussion um bleifreie Jagdmunition ebenso<br />
wie die Kritik an <strong>de</strong>r Fallenjagd o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Ruf nach <strong>de</strong>r Verschärfung <strong>de</strong>s<br />
DJV-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong> /<strong>2012</strong>
Waffenrechts und <strong>de</strong>r Versuch, eine Waffensteuer einzuführen. Ganz zu<br />
schweigen von <strong>de</strong>r Klage gegen die Pflichtmitgliedschaft in Jagdgenossenschaften<br />
vor <strong>de</strong>m Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte. Mit<br />
12,5 Stellen ist die DJV-Geschäftsstelle sehr schlank und es gibt min<strong>de</strong>stens<br />
doppelt so viele wichtige Themen auf Bun<strong>de</strong>sebene, die Auswirkungen<br />
auf die Jagd in Deutschland haben. Eine Herausfor<strong>de</strong>rung, die wir nur<br />
mit Ihnen gemeinsam meistern können.<br />
Blicken wir in die Zukunft, wird klar, dass wir uns jetzt <strong>de</strong>r jungen<br />
Generation widmen müssen. Mit unserer Bildungsinitiative Lernort Natur<br />
schaffen wir es, <strong>de</strong>r Entfremdung <strong>de</strong>s Menschen von <strong>de</strong>r Natur entgegenzuwirken.<br />
Denn wer, wenn nicht wir Jäger, kann <strong>de</strong>n Lebensraum Natur<br />
erklären und das Kulturgut „Jagd“ <strong>de</strong>r Bevölkerung näherbringen.<br />
Liebe Leserinnen und Leser, ich möchte mich bei allen bedanken, die<br />
mir durch ihr Vertrauen ein erfolgreiches, gemeinsames erstes Geschäftsjahr<br />
ermöglicht haben. Mein beson<strong>de</strong>rer Dank gilt Ihnen als Botschafter<br />
<strong>de</strong>r Jagd vor Ort, die Sie in Ihren Hegeringen, Kreisgruppen und Lan<strong>de</strong>sjagdverbän<strong>de</strong>n<br />
durch Ihre ehrenamtliche Tätigkeit die Klammer zwischen<br />
DJV und Basis herstellen. Mein Dank gilt allen, die an <strong>de</strong>r Umstrukturierung<br />
<strong>de</strong>s DJV konstruktiv mitgewirkt haben und mitwirken. Einen Dank<br />
auch an die Präsidiumsmitglie<strong>de</strong>r sowie an die Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeiter <strong>de</strong>r DJV-Geschäftsstelle, die <strong>de</strong>n Aufbruch mit großartigem<br />
Engagement mittragen und beflügeln.<br />
Ihnen allen wünsche ich wun<strong>de</strong>rschöne Erlebnisse in unserer Natur<br />
und allen Jägerinnen und Jägern ein kräftiges Waidmannsheil!<br />
Hartwig Fischer<br />
Präsi<strong>de</strong>nt Deutscher Jagdschutzverband ( DJV )<br />
Vorwort<br />
7
Der Deutsche<br />
Jagdschutzverband e. V. ( DJV )<br />
Wer ist <strong>de</strong>r DJV?<br />
Der DJV ist die Vereinigung von 15 <strong>de</strong>utschen Lan<strong>de</strong>sjagdverbän<strong>de</strong>n ( LJV )<br />
und ein eingetragener, gemeinnütziger Verein. Rund 250.000 Jäger sind<br />
bun<strong>de</strong>sweit über die LJV bzw. <strong>de</strong>ren Unterglie<strong>de</strong>rungen im DJV organisiert.<br />
Die LJV sind als selbstständige Organisationen in Kreisgruppen und<br />
Hegeringe unterglie<strong>de</strong>rt.<br />
Der DJV ist – nach § 63 Bun<strong>de</strong>snaturschutzgesetz – eine staatlich anerkannte<br />
Naturschutzvereinigung, ebenso wie die meisten LJV.<br />
Aufgaben und Ziele<br />
Zu <strong>de</strong>n satzungsgemäß verankerten Aufgaben und Zielen <strong>de</strong>s DJV zählen:<br />
1. Die För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r frei leben<strong>de</strong>n Tierwelt im Rahmen <strong>de</strong>s Jagdrechts<br />
sowie <strong>de</strong>s Natur-, Landschafts-, Umwelt- und Tierschutzes.<br />
Dies be<strong>de</strong>utet insbeson<strong>de</strong>re <strong>de</strong>n Schutz und die Erhaltung<br />
einer artenreichen und gesun<strong>de</strong>n frei leben<strong>de</strong>n Tierwelt sowie<br />
die Sicherung ihrer Lebensgrundlagen.<br />
2. Die Pflege und För<strong>de</strong>rung aller Zweige <strong>de</strong>s Jagdwesens, <strong>de</strong>s<br />
jagdlichen Brauchtums, <strong>de</strong>r jagdlichen Aus- und Weiterbildung,<br />
<strong>de</strong>s jagdlichen Schrifttums, jagdkultureller Einrichtungen.<br />
3. Die Pflege und För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r anerkannten Grundsätze <strong>de</strong>utscher<br />
Waidgerechtigkeit.<br />
4. Die För<strong>de</strong>rung und Anregung von Forschung und Wissenschaft.<br />
5. Die politische und gesellschaftliche Vertretung <strong>de</strong>r Jägerschaft<br />
auf nationaler und internationaler Ebene.<br />
6. Die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit – das heißt, die Jagd für<br />
die Bevölkerung transparent und verständlich zu machen und<br />
die Aufgaben <strong>de</strong>r Jäger darzustellen. Im Rahmen <strong>de</strong>r Initiative<br />
Lernort Natur la<strong>de</strong>n Jäger Schüler und Jugendliche in ihre<br />
Reviere ein, um ihnen die Zusammenhänge in <strong>de</strong>r Natur wie<strong>de</strong>r<br />
näherzubringen.<br />
8 DJV-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong> /<strong>2012</strong>
Präsidium<br />
Präsi<strong>de</strong>nt: Hartwig Fischer<br />
Zuständigkeitsbereich<br />
• Leitung <strong>de</strong>s Verban<strong>de</strong>s<br />
• Lobbyarbeit National<br />
• Strategiekommission<br />
• Neue Medien<br />
Vizepräsi<strong>de</strong>nt: Dr. Wolfgang Bethe<br />
Präsi<strong>de</strong>nt <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>sjagdverban<strong>de</strong>s Bran<strong>de</strong>nburg<br />
Zuständigkeitsbereich<br />
• Schalenwild<br />
• Alternative Munitionsarten<br />
• DEVA<br />
• BVS<br />
• FWR<br />
• Aka<strong>de</strong>mie für Schießwesen<br />
• CIC<br />
Vizepräsi<strong>de</strong>nt: Dr. Volker Böhning<br />
Präsi<strong>de</strong>nt <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>sjagdverban<strong>de</strong>s<br />
Mecklenburg-Vorpommern<br />
Zuständigkeitsbereich<br />
• Wasserwild<br />
• Fischerei<br />
Vizepräsi<strong>de</strong>nt: Dr. Hermann Hallermann<br />
Vizepräsi<strong>de</strong>nt <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>sjagdverban<strong>de</strong>s<br />
Nordrhein-Westfalen<br />
Zuständigkeitsbereich<br />
• Öffentlichkeitsarbeit<br />
• Junge Jäger<br />
• Initiative Lernort Natur<br />
Vizepräsi<strong>de</strong>nt: Kurt Alexan<strong>de</strong>r Michael<br />
Präsi<strong>de</strong>nt <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>sjagdverban<strong>de</strong>s Rheinland-Pfalz<br />
Zuständigkeitsbereich<br />
• Kassen- / Finanz- / Haushaltswesen<br />
• Jägerstiftung natur+mensch<br />
• DSM<br />
Der Deutsche Jagdschutzverband e. V. ( DJV) 9
Jochen Borchert<br />
Präsi<strong>de</strong>nt <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>sjagdverban<strong>de</strong>s<br />
Nordrhein-Westfalen<br />
Zuständigkeitsbereich<br />
• FACE ( Vizepräsi<strong>de</strong>nt )<br />
• Betreuung internationaler<br />
Angelegenheiten<br />
• Jägerstiftung natur+mensch<br />
Dr. Dieter Deuschle<br />
Lan<strong>de</strong>sjägermeister <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>sjagdverban<strong>de</strong>s<br />
Ba<strong>de</strong>n-Württemberg<br />
Zuständigkeitsbereich<br />
• Rechtliche Angelegenheiten<br />
Dr. Ulrich Grasser<br />
Präsi<strong>de</strong>nt <strong>de</strong>s<br />
Lan<strong>de</strong>sjagdverban<strong>de</strong>s Berlin<br />
Zuständigkeitsbereich<br />
• Jagdkultur / Ethik<br />
• Tierschutzbeauftragter<br />
• Tiere in <strong>de</strong>r Stadt<br />
Dr. Daniel Hoffmann<br />
Lan<strong>de</strong>sjägermeister <strong>de</strong>r<br />
Vereinigung <strong>de</strong>r Jäger <strong>de</strong>s Saarlan<strong>de</strong>s<br />
Zuständigkeitsbereich<br />
• WILD<br />
• Wildbiologie<br />
Weitere Präsidiumsmitglie<strong>de</strong>r<br />
Helmut Dammann-Tamke<br />
Präsi<strong>de</strong>nt <strong>de</strong>r<br />
Lan<strong>de</strong>sjägerschaft Nie<strong>de</strong>rsachsen<br />
Zuständigkeitsbereich<br />
• Landwirtschaft<br />
• Forstwirtschaft<br />
• Fangjagd<br />
Dietrich Möller<br />
Präsi<strong>de</strong>nt <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>sjagdverban<strong>de</strong>s<br />
Hessen<br />
Zuständigkeitsbereich<br />
• Arbeitsgemeinschaft Lebensraum<br />
Rotwild<br />
• Erneuerbare Energien<br />
• Museen<br />
Dr. Klaus-Hinnerk Baasch<br />
Präsi<strong>de</strong>nt <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>sjagdverban<strong>de</strong>s<br />
Schleswig-Holstein<br />
Zuständigkeitsbereich<br />
• Forschung ( Erschließung euro -<br />
päischer För<strong>de</strong>rmöglichkeiten )<br />
• Naturschutz<br />
• CIC ( ständiger Vertreter )<br />
Gerhard Delhougne<br />
Präsi<strong>de</strong>nt <strong>de</strong>r<br />
Lan<strong>de</strong>sjägerschaft Bremen<br />
Zuständigkeitsbereich<br />
• Jagdgebrauchshun<strong>de</strong><br />
Knut Falkenberg<br />
Präsi<strong>de</strong>nt <strong>de</strong>s<br />
Lan<strong>de</strong>sjagdverban<strong>de</strong>s Sachsen<br />
Zuständigkeitsbereich<br />
• Berufsjäger / Jagdaufseher<br />
• Falknerei<br />
• Große Beutegreifer<br />
• Jagdliches Schießen<br />
• Schießwesen allgemein<br />
Dr. Hans-Heinrich Jordan<br />
Präsi<strong>de</strong>nt <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>sjagdverban<strong>de</strong>s<br />
Sachsen-Anhalt<br />
Zuständigkeitsbereich<br />
• Nie<strong>de</strong>rwild<br />
• Wildbretvermarktung<br />
Steffen Liebig<br />
Präsi<strong>de</strong>nt <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>sjagdverban<strong>de</strong>s<br />
Thüringen<br />
Zuständigkeitsbereich<br />
• Jagdhornblasen<br />
• Zukunftswerkstatt<br />
Joachim F. Weinlig-Hagenbeck<br />
Präsi<strong>de</strong>nt <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>sjagd- und<br />
Naturschutzverban<strong>de</strong>s Freie und<br />
Hansestadt Hamburg<br />
Zuständigkeitsbereich<br />
• CITES<br />
10 DJV-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong> /<strong>2012</strong>
Ehrenpräsi<strong>de</strong>nten<br />
Jochen Borchert<br />
Dr. Gerhard Frank<br />
Constantin Freiherr Heeremann von Zuydtwyck<br />
DJV-Geschäftsstelle<br />
Deutscher Jagdschutzverband<br />
Friedrichstraße 185 / 186, 10117 Berlin<br />
✆ 0 30 / 2 09 13 94-0<br />
Fax 0 30 / 2 09 13 94-30 • Fax Pressestelle 0 30 / 2 09 13 94-25<br />
E-Mail: djv @ jagdschutzverband.<strong>de</strong>, pressestelle @ jagdschutzverband.<strong>de</strong><br />
Internet: www.jagd-online.<strong>de</strong>, www.jagdnetz.<strong>de</strong>,<br />
www.lernort-natur.<strong>de</strong>, www.newsroom.<strong>de</strong> / djv<br />
Hauptgeschäftsführer: God<strong>de</strong>rt von Wülfing • ✆ 0 30 / 2 09 13 94-11<br />
Geschäftsführer: Andreas Leppmann • ✆ 0 30 / 2 09 13 94-14<br />
Fachbereich Recht: Friedrich von Massow • ✆ 0 30 / 2 09 13 94-18<br />
Fachbereich Naturschutz: Dr. Armin Winter • ✆ 0 30 / 2 09 13 94-20<br />
Fachbereich Forstwirtschaft und Wildökologie:<br />
Johanna Maria Hofmann • ✆ 0 30 / 2 09 13 94-17<br />
Fachbereich Jagd und Landwirtschaft:<br />
N.N. • ✆ 0 30 / 2 09 13 94-0<br />
Fachbereich Bildung und Lernort Natur<br />
Ralf Pütz • ✆ 030 / 2091394-19<br />
Fachbereich Presse- und Öffentlichkeitsarbeit<br />
Referatsleiter und Pressesprecher: Torsten Reinwald • ✆ 0 30 / 2 09 13 94-23<br />
Redakteurin: Christina Wan<strong>de</strong>l-Sucker • ✆ 0 30 / 2 09 13 94-22<br />
Online-Redakteurin: Dr. Anna Martinsohn • ✆ 0 30 / 2 09 13 94-21<br />
Volontärin: Babett Waschke • ✆ 0 30 / 2 09 13 94-16<br />
Sekretariat: Monika Schönefeld • ✆ 0 30 / 2 09 13 94-12<br />
Sabine Benkendorf ( Teilzeit ) • ✆ 0 30 / 2 09 13 94-13<br />
Buchhaltung: Sven Bellin • ✆ 0 30 / 2 09 13 94-15<br />
Der Deutsche Jagdschutzverband e. V. ( DJV) 11
DJV-Service und Marketing GmbH<br />
DJV-Service und Marketing GmbH ( DSM )<br />
Koblenzer Straße 149 a, 53177 Bonn<br />
✆ 02 28 / 38 72 90-0 ( Zentrale ) • Fax: 02 28 / 38 72 90-25<br />
E-Mail: info @ djv-service.<strong>de</strong><br />
Internet: www.djv-service.<strong>de</strong><br />
Geschäftsführerin: Anke Nuy • ✆ 02 28 / 38 72 90-13<br />
Assistent <strong>de</strong>r Geschäftsführung, Verträge, Kooperationen, Projekte:<br />
Carsten Fischer • ✆ 02 28 / 38 72 90-14<br />
Onlineshop, DJV-Handbuch, Projekte, Buchhaltung:<br />
Jessica Schmitz ( Teilzeit ) • ✆ 02 28 / 38 72 90-12<br />
Kun<strong>de</strong>nbetreuung, Produktionen, Messen:<br />
Frank Loose • ✆ 02 28 / 38 72 90-10<br />
Lagerverwaltung, Versand, Warenwirtschaft, Inventur:<br />
Marc Schnei<strong>de</strong>r • ✆ 02 28 / 38 72 90-11<br />
Sekretariat: Margret Werner ( geringfügig beschäftigt )<br />
✆ 02 28 / 38 72 90-0<br />
Jägerstiftung natur + mensch<br />
Jägerstiftung natur + mensch<br />
Simrockstraße 11, 53113 Bonn • ✆ 02 28 / 9763 83-0<br />
Fax: 02 28 / 9763 83-29<br />
E-Mail: info @jaegerstiftung.<strong>de</strong><br />
Internet: www.jaegerstiftung.<strong>de</strong><br />
Spen<strong>de</strong>nkonto: Konto-Nr. 800 800<br />
Bank für Sozialwirtschaft, BLZ 370 205 00<br />
Geschäftsführer: Dr. Rolf Eversheim • ✆ 02 28 / 9763 83-11<br />
Kommunikation / Marketing : Tina Niklas<br />
✆ 02 28 / 9763 83-10<br />
Projektberatung: Lilo Schön • ✆ 02 28 / 9763 83-12<br />
Projektmitarbeiterin: Jana Hammer ( Teilzeit; bis 11. Mai <strong>2012</strong> )<br />
✆ 02 28 / 9763 83-13<br />
Kassenwesen: Gisela Schubert ( Teilzeit ) • ✆ 02 28 / 9763 83-14<br />
12 DJV-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong> /<strong>2012</strong>
Verbandswesen und<br />
internationale Angelegenheiten<br />
Bun<strong>de</strong>sjägertag<br />
„Mensch, Wald, Wild – <strong>de</strong>r Jäger als Partner“ lautete <strong>de</strong>s Motto <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>sjägertages<br />
<strong>2011</strong>, <strong>de</strong>r im rheinland-pfälzischen Frankenthal stattfand.<br />
Dem traditionellen Begrüßungsabend folgte die Delegiertenversammlung,<br />
in <strong>de</strong>ren Verlauf das Präsidium <strong>de</strong>s Deutschen Jagdschutzverban<strong>de</strong>s<br />
( DJV ) neu gewählt wur<strong>de</strong>.<br />
In seinem Rechenschaftsbericht bezog sich <strong>de</strong>r bis dahin amtieren<strong>de</strong><br />
DJV-Präsi<strong>de</strong>nt Jochen Borchert auf das Motto <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>sjägertages,<br />
welches im Zeichen <strong>de</strong>s Internationalen Jahres <strong>de</strong>s Wal<strong>de</strong>s –<br />
ausgerufen von <strong>de</strong>n Vereinten Nationen – stand. In Deutschland hat <strong>de</strong>r<br />
Bun<strong>de</strong>spräsi<strong>de</strong>nt dafür die Schirmherrschaft übernommen. Borchert betonte,<br />
dass <strong>de</strong>r DJV die Ziele <strong>de</strong>r Kampagne nicht nur begrüßt, son<strong>de</strong>rn<br />
sich in lebhafte Diskussionen zum Thema „Wald-Wild“ eingebracht hat<br />
und es auch weiter hartnäckig vertreten wird.<br />
Jochen Borchert verwies zu<strong>de</strong>m darauf, dass dies <strong>de</strong>r letzte <strong>Geschäftsbericht</strong><br />
seiner achtjährigen Amtsperio<strong>de</strong> sei und er bekanntermaßen aus<br />
Altersgrün<strong>de</strong>n nicht erneut kandidieren wer<strong>de</strong>. In Bezug auf die beson<strong>de</strong>ren<br />
Aktivitäten <strong>de</strong>s DJV im abgelaufenen Geschäftsjahr äußerte er seine Sorge<br />
zu <strong>de</strong>n Bestrebungen, die Jagdgesetzgebung in <strong>de</strong>n Län<strong>de</strong>rn zu än<strong>de</strong>rn.<br />
Er bedauerte, dass mit Verän<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r politischen Verhältnisse in vielen<br />
Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>rn die Jagdgesetzgebung, die nach <strong>de</strong>r Fö<strong>de</strong>ralismusreform zur<br />
Län<strong>de</strong>rsache gewor<strong>de</strong>n ist, auf die politische Agenda kommt – und das nicht<br />
im Sinne einer vernünftigen Weiterentwicklung <strong>de</strong>r Jagd. Von daher müsse<br />
<strong>de</strong>r DJV weiter versuchen, eine Zersplitterung <strong>de</strong>s Jagdrechts zu verhin<strong>de</strong>rn.<br />
Verbandswesen und internationale Angelegenheiten 13<br />
Ehrenpräsi<strong>de</strong>nt Jochen<br />
Borchert übergibt auf<br />
<strong>de</strong>m Bun<strong>de</strong>sjägertag<br />
<strong>2011</strong> <strong>de</strong>n Staffelstab an<br />
Hartwig Fischer.<br />
Zersplitterung <strong>de</strong>s<br />
Jagdrechts bleibt<br />
Thema <strong>de</strong>s DJV.
Der Europäische Gerichtshof<br />
für Menschenrechte ( EGMR )<br />
in Straßburg<br />
Des Weiteren ging er auf<br />
die Klage eines Grundbesitzers<br />
vor <strong>de</strong>m Europäischen<br />
Gerichtshof für Menschenrechte<br />
( EGMR ) ein,<br />
<strong>de</strong>r gegen die Pflichtmitgliedschaft<br />
in <strong>de</strong>r Jagdgenossenschaft<br />
geklagt hatte.<br />
Mit <strong>de</strong>m bisherigen Urteil<br />
und <strong>de</strong>r guten Zusammenarbeit zwischen <strong>de</strong>n beteiligten Organisationen,<br />
insbeson<strong>de</strong>re <strong>de</strong>n Jagdgenossen, aber auch <strong>de</strong>m beteiligten Bun<strong>de</strong>sministerium,<br />
zeigte er sich zufrie<strong>de</strong>n. Es bleibt abzuwarten, wie die Große<br />
Kammer <strong>de</strong>s EGMR das Urteil bewertet.<br />
Die beson<strong>de</strong>ren Schwerpunkte <strong>de</strong>r Verbandsarbeit hinsichtlich <strong>de</strong>r<br />
erneuerbaren Energien, <strong>de</strong>r gemeinsamen Agrarpolitik, <strong>de</strong>r Presse- und<br />
Öffentlichkeitsarbeit, Lernort Natur und <strong>de</strong>r Imagebefragung in <strong>de</strong>r Bevölkerung<br />
erläuterte Borchert <strong>de</strong>tailliert. Auf <strong>de</strong>n Themenbereich Waffenrecht,<br />
die Jägerstiftung natur+mensch sowie die Service und Marketing<br />
GmbH ging er ebenfalls ein. Borchert stellte fest, dass <strong>de</strong>r DJV und das<br />
Geschäftsjahr <strong>de</strong>utlich geprägt waren von <strong>de</strong>r Umsetzung <strong>de</strong>r Reformen,<br />
die die Delegiertenversammlung im September 2009 beschlossen hatten.<br />
Die Zielvorgaben seien alle auf einem guten Weg.<br />
Der Umzug <strong>de</strong>r Geschäftsstelle im August <strong>2011</strong> nach Berlin stelle<br />
für <strong>de</strong>n DJV eine Zäsur dar, so Jochen Borchert, die als Chance für einen<br />
neuen Aufbruch und als neuer Schwung gesehen wer<strong>de</strong>n solle. Er<br />
wünschte seinem Nachfolger viel Glück und Erfolg bei <strong>de</strong>r anstehen<strong>de</strong>n<br />
Arbeit: „Der Deutsche Jagdschutzverband ist auf einem konstruktiven<br />
und zukunftsfähigen Kurs. Unsere Arbeit lohnt sich, weil sie <strong>de</strong>m Ziel<br />
dient, Jagd und Jäger, Wild und Natur auch künftigen Generationen zu<br />
erhalten.“ Mit <strong>de</strong>m Dank an alle, die sich für Wild, Jagd und Jäger und<br />
für <strong>de</strong>n Verband eingesetzt und ihn bei seiner Arbeit unterstützt haben,<br />
schloss <strong>de</strong>r schei<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Präsi<strong>de</strong>nt. Er verwies auf <strong>de</strong>n <strong>Geschäftsbericht</strong><br />
2010 /<strong>2011</strong>, <strong>de</strong>r allen Delegierten vorgelegt wur<strong>de</strong>. Die Delegiertenversammlung<br />
nahm <strong>de</strong>n Bericht über die Tätigkeit <strong>de</strong>r Verbandsgremien mit<br />
großer Zustimmung zur Kenntnis.<br />
Kassen- und Haushaltsfragen wur<strong>de</strong>n anschließend vorgestellt und erläutert.<br />
Ausführlich wur<strong>de</strong> über die DJV Service- und Marketing GmbH<br />
und die Entwicklung <strong>de</strong>r Jägerstiftung natur+mensch berichtet. Nach <strong>de</strong>r<br />
Darstellung <strong>de</strong>r Rechnungsprüfer wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Jahresabschluss einstimmig<br />
durch die Delegiertenversammlung genehmigt. Nach Beratungen<br />
<strong>de</strong>s Haushaltsplans <strong>2012</strong> wur<strong>de</strong> dieser mit einem Mittelrückfluss von<br />
1,50 Euro pro Mitglied bei vier Stimmenthaltungen genehmigt.<br />
Für die turnusgemäß stattfin<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Neuwahlen zum Präsidium bzw.<br />
für die Wahl <strong>de</strong>s Präsi<strong>de</strong>nten, <strong>de</strong>r Vizepräsi<strong>de</strong>nten und <strong>de</strong>s Schatzmeisters<br />
<strong>de</strong>s DJV stan<strong>de</strong>n mehrere Kandidaten zur Wahl. Der nie<strong>de</strong>rsächsische<br />
Bun<strong>de</strong>stagsabgeordnete Hartwig Fischer wur<strong>de</strong> mit großer Mehrheit zum<br />
neuen DJV-Präsi<strong>de</strong>nten gewählt. Vizepräsi<strong>de</strong>nten sind nun Dr. Wolfgang<br />
Bethe, Lan<strong>de</strong>sjagdverband ( LJV ) Bran<strong>de</strong>nburg, Dr. Volker Böhning,<br />
LJV Mecklenburg-Vorpommern, und Dr. Hermann Hallermann, LJV-<br />
14 DJV-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong> /<strong>2012</strong>
Nordrhein-Westfalen. Neuer DJV-Schatzmeister ist Kurt Alexan<strong>de</strong>r<br />
Michael, LJV Rheinland-Pfalz. Der langjährige DJV-Präsi<strong>de</strong>nt Jochen<br />
Borchert wur<strong>de</strong> einstimmig zum Ehrenpräsi<strong>de</strong>nten <strong>de</strong>s DJV ernannt.<br />
Während <strong>de</strong>r folgen<strong>de</strong>n Podiumsdiskussion zum Thema „Mensch –<br />
Wald – Wild“ diskutierten namhafte Vertreter <strong>de</strong>r Waldbesitzerverbän<strong>de</strong>,<br />
<strong>de</strong>r Forstwirtschaft, <strong>de</strong>r Wissenschaft, <strong>de</strong>r Jägerschaft, <strong>de</strong>r Theologie<br />
und <strong>de</strong>s Naturschutzes miteinan<strong>de</strong>r. Mo<strong>de</strong>riert wur<strong>de</strong> die Veranstaltung<br />
von Eckhard Fuhr, Korrespon<strong>de</strong>nt <strong>de</strong>r überregionalen Tageszeitung „Die<br />
Welt“. Bereits am Vortag hatte eine Exkursion zum Thema in rheinlandpfälzische<br />
Reviere geführt. Details und Statements fin<strong>de</strong>n sich im Internet<br />
auf Jagdnetz.<strong>de</strong> / jaegerinfos.<br />
Eine öffentliche Kundgebung bil<strong>de</strong>te <strong>de</strong>n Abschluss <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>sjägertages<br />
<strong>2011</strong> in Frankenthal. Nach Grußworten <strong>de</strong>s Oberbürgermeisters <strong>de</strong>r<br />
Stadt, Theo Wie<strong>de</strong>r, folgten jagdpolitische Ausführungen aus <strong>de</strong>r Sicht<br />
<strong>de</strong>r rheinland-pfälzischen Lan<strong>de</strong>sregierung, vorgetragen von Staatssekretär<br />
Dr. Thomas Griese. Dieser erläuterte die beson<strong>de</strong>ren Schwerpunkte<br />
<strong>de</strong>r Jagdgesetzgebung in Rheinland-Pfalz und einige Problemfel<strong>de</strong>r.<br />
Er stellte aber heraus, dass nach einer von <strong>de</strong>r Jägerschaft in Auftrag<br />
gegebenen Umfrage in <strong>de</strong>r Bevölkerung eine hohe Akzeptanz <strong>de</strong>r Jagd<br />
herrscht. Dennoch müssten sich die Jägerinnen und Jäger mit <strong>de</strong>r Tatsache<br />
auseinan<strong>de</strong>rsetzen, dass viele Menschen in <strong>de</strong>r Industriegesellschaft<br />
keinen persönlichen Zugang zur Jagd haben und diese fälschlicherweise<br />
ausschließlich mit <strong>de</strong>m Töten von Wildtieren gleichsetzen. Oftmals gerät<br />
dann aus <strong>de</strong>m Blick, was zeitgemäßes Jagen heute be<strong>de</strong>utet: „Naturschutz,<br />
Artenschutz, Tierseuchenbekämpfung, Wildscha<strong>de</strong>nsvermeidung,<br />
um nur einige Bereiche zu nennen“, sagte <strong>de</strong>r Staatssekretär. Er ermutigte<br />
die Jägerschaft, das offene Gespräch auch mit <strong>de</strong>n Kritikern <strong>de</strong>r Jagd zu<br />
suchen und sich mit Wort und Tat für die Belange <strong>de</strong>r Jagd einzusetzen.<br />
Bun<strong>de</strong>sministerien Ilse Aigner hob in ihrer Festre<strong>de</strong> hervor, dass sie<br />
gerne zum Bun<strong>de</strong>sjägertag gekommen sei und an <strong>de</strong>r guten Tradition <strong>de</strong>r<br />
Verbandswesen und internationale Angelegenheiten 15<br />
„Wir brauchen eine stark<br />
vertretene Jägerschaft.“<br />
Bun<strong>de</strong>sministerin Ilse Aigner<br />
gratuliert Präsi<strong>de</strong>nt Hartwig<br />
Fischer zur Wahl.<br />
www.jagdnetz.<strong>de</strong> / jaegerinfos
Erklärtes Ziel <strong>de</strong>s neuen<br />
Präsi<strong>de</strong>nten: <strong>de</strong>r offene<br />
Dialog innerhalb und außerhalb<br />
<strong>de</strong>s Verban<strong>de</strong>s<br />
www.jagdnetz.<strong>de</strong>/jaegerinfos<br />
hochrangigen Vertretung ihres Hauses am Bun<strong>de</strong>sjägertag festhalten wolle.<br />
So bleibe man im Gespräch, auch wenn es darum gehe, kontroverse<br />
Politiken im Interesse von Wild und Wald gemeinsam fortzuentwickeln.<br />
Sie dankte <strong>de</strong>m neuen DJV-Ehrenpräsi<strong>de</strong>nten Jochen Borchert für langjährige<br />
vertrauensvolle Zusammenarbeit und engagiertes Eintreten für eine<br />
verantwortungsvolle Jagd und nachhaltige Nutzung im Einklang mit <strong>de</strong>r<br />
Natur. Sie gratulierte Präsi<strong>de</strong>nt Hartwig Fischer und wünschte ihm eine<br />
erfolgreiche Arbeit. „Wir brauchen eine starke Jägerschaft und ich freue<br />
mich, künftig mit ihnen zusammen für unsere Wildtiere und ihre Lebensräume<br />
zu arbeiten. Auf eine erfolgreich Partnerschaft“, sagte die Ministerin.<br />
Sodann umriss sie in einer engagierten Re<strong>de</strong> die Themen und Probleme<br />
– zum Beispiel zur Wald-Wild-Problematik – und ging wie<strong>de</strong>rholt auf die<br />
Leistung <strong>de</strong>r Jägerschaft ein. Sie lobte die Bereitschaft <strong>de</strong>s DJV, mit an<strong>de</strong>ren<br />
Organisationen und ihrem Haus zusammenzuarbeiten, und stellte<br />
insbeson<strong>de</strong>re das Vorzeigeprojekt <strong>de</strong>r partnerschaftlichen Kooperation –<br />
das „Mo<strong>de</strong>llvorhaben Schwarzwild“ – heraus. „Der öffentliche Auftrag <strong>de</strong>s<br />
Jägers und seine gesamtgesellschaftliche Be<strong>de</strong>utung müssen in <strong>de</strong>n Blick<br />
<strong>de</strong>r Öffentlichkeit gerückt wer<strong>de</strong>n“, stellte die Ministerin fest. ( Die Re<strong>de</strong><br />
<strong>de</strong>r Ministerin ist im Internet unter Jagdnetz.<strong>de</strong> / jaegerinfos nachzulesen. )<br />
In einer viel beachteten Re<strong>de</strong> stellte DJV-Präsi<strong>de</strong>nt Hartwig Fischer<br />
die Zielvorstellungen seiner Amtszeit heraus. Er verzichtete aber darauf, in<br />
seiner ersten Re<strong>de</strong> Grundsätze zur Jagd zu nennen. Insbeson<strong>de</strong>re betonte<br />
er, <strong>de</strong>n offenen Dialog innerhalb und außerhalb <strong>de</strong>s Verban<strong>de</strong>s führen<br />
zu wollen, Menschen und Meinungen im Dialog zusammenzuführen und<br />
Anregungen von <strong>de</strong>r Basis und aus <strong>de</strong>n Lan<strong>de</strong>sjagdverbän<strong>de</strong>n aufzunehmen.<br />
Er wandte sich vor allem an die junge Generation und ging auf die<br />
Zusammenarbeit mit an<strong>de</strong>ren Organisationen ein, um Verbün<strong>de</strong>te zu suchen<br />
und so die Bevölkerung zu informieren und aufzuklären. Man müsse<br />
mit <strong>de</strong>n natürlichen Partnern, Land- und Forstwirten, Eigentümern,<br />
Fischern, Berufsjägern, Schützen, legalen Waffensammlern, Hun<strong>de</strong>füh-<br />
16 DJV-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong> /<strong>2012</strong>
ern, Falknern und Imkern, gemeinsame Schnittmengen <strong>de</strong>r Kooperation<br />
suchen und anschließend die Anliegen für die nachhaltige Nutzung in die<br />
Bevölkerung tragen, sagte Hartwig Fischer.<br />
Abschließend blickte <strong>de</strong>r Präsi<strong>de</strong>nt <strong>de</strong>s LJV Rheinland-Pfalz, Kurt<br />
Alexan<strong>de</strong>r Michael, auf einen erfolgreichen und gelungenen Bun<strong>de</strong>sjägertag<br />
<strong>2011</strong> zurück mit interessanten Vorträgen, lebhaften Diskussionen<br />
zum Thema „Wald-Wild“ und einer beeindrucken<strong>de</strong>n<br />
Exkursion ins Rotwildgebiet Pfälzerwald. Er wünschte <strong>de</strong>m neuen DJV-<br />
Präsi<strong>de</strong>nten und <strong>de</strong>n neu gewählten Vizepräsi<strong>de</strong>nten, <strong>de</strong>n Lan<strong>de</strong>sjagdverbän<strong>de</strong>n,<br />
Kreisjägerschaften, Hegeringen und allen Funktionsträgern<br />
und Delegierten für die Zukunft viel Mut und Kraft für aktives gemeinsames<br />
Han<strong>de</strong>ln zum Wohle von Wild, Jagd und Jägern, insbeson<strong>de</strong>re in<br />
enger Zusammenarbeit mit Grun<strong>de</strong>igentümern und Bewirtschaftern <strong>de</strong>r<br />
land- und forstwirtschaftlichen Flächen.<br />
Politische Schwerpunkte <strong>de</strong>s Jahres<br />
Das Geschäftsjahr <strong>2011</strong> / <strong>2012</strong> war geprägt von Schwerpunktthemen, die<br />
national und international beraten wur<strong>de</strong>n. Die Gremien <strong>de</strong>s Verban<strong>de</strong>s,<br />
insbeson<strong>de</strong>re Präsidium und Geschäftsführung, kamen zu zahlreichen Sitzungen,<br />
Beratungen und Diskussionsforen zusammen: zum Meinungsaustausch<br />
und um Wege aufzuzeigen, wie die Belange von Wild, Jagd und<br />
Jägern nachhaltig vertreten wer<strong>de</strong>n können und eine Zersplitterung <strong>de</strong>s<br />
Jagdrechts in Deutschland verhin<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n kann.<br />
Die Fö<strong>de</strong>ralismusreform hat die Befugnisse <strong>de</strong>r Län<strong>de</strong>r zur Gesetzgebung<br />
über die Jagd <strong>de</strong>utlich ausgeweitet. Je nach politischer Konstellation<br />
flammt die Diskussion immer wie<strong>de</strong>r auf. Das Spektrum <strong>de</strong>r diskutierten<br />
Beschränkungen <strong>de</strong>r Jagd ist groß: Einschränkungen bei <strong>de</strong>r Fangjagd,<br />
<strong>de</strong>m Jagdschutz, <strong>de</strong>r Ausbildung von Hun<strong>de</strong>n, Kürzung <strong>de</strong>s Katalogs <strong>de</strong>r<br />
jagdbaren Arten. DJV und Lan<strong>de</strong>sjagdverbän<strong>de</strong> arbeiten Hand in Hand,<br />
um unsinnige Beschränkungen abzuwehren.<br />
Die Zahl <strong>de</strong>rer, die die Jagd grundsätzlich ablehnen, ist gering. Dennoch<br />
ist diese Gruppe in <strong>de</strong>r Öffentlichkeit sehr präsent und mit legalen<br />
und illegalen Aktionen aktiv. Diese reichen von einseitigen und irreführen<strong>de</strong>n<br />
Pressekampagnen über die Störung <strong>de</strong>r Jagdausübung bis hin zum<br />
Zerstören von jagdlichen Einrichtungen. Auch das Verfahren vor <strong>de</strong>m<br />
EGMR gegen die Pflichtmitgliedschaft in <strong>de</strong>r Jagdgenossenschaft gehört<br />
dazu. Der DJV nimmt diese Kampagnen und Aktionen ernst und setzt sich<br />
mit Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Stellungnahmen und Gesprächen<br />
mit Entscheidungsträgern in Politik und Verwaltung sowie mit an<strong>de</strong>ren<br />
Akteuren – wenn es sein muss, auch mit juristischen Mitteln – für <strong>de</strong>n<br />
Erhalt <strong>de</strong>r Jagd ein.<br />
Auch das Waffenrecht ist ein Feld, in <strong>de</strong>m lei<strong>de</strong>r mit einseitigen Behauptungen<br />
und mit Schuldzuweisungen gekämpft wird. Jäger sind sich<br />
ihrer Verantwortung beim Umgang mit Waffen bewusst und sind für die<br />
Jagd auf die Verwendung von Waffen angewiesen. Der DJV setzt sich<br />
dafür ein, dass Jäger weiterhin die erfor<strong>de</strong>rlichen Waffen besitzen dürfen<br />
und keine unnötigen Hin<strong>de</strong>rnisse aufgebaut wer<strong>de</strong>n.<br />
Verbandswesen und internationale Angelegenheiten 17<br />
Jagdgegner – gering an<br />
<strong>de</strong>r Zahl, aber stark in<br />
<strong>de</strong>r Präsenz
Zentral und nah an <strong>de</strong>n<br />
politischen Schaltstellen: die<br />
neue DJV-Geschäftsstelle in<br />
<strong>de</strong>r Berliner Mitte<br />
Organigramm <strong>de</strong>r DJV-Geschäftsstelle<br />
Telefon 0 30 / 2 0913 94-0<br />
Stand 9. Mai <strong>2012</strong><br />
T. Rein wald<br />
Durchwahl -23<br />
C. Wan<strong>de</strong>l-<br />
Sucker<br />
Durchwahl -22<br />
Weitere Themen für die Verbandsgremien<br />
sind die Weiterentwicklung<br />
<strong>de</strong>r gemeinsamen<br />
Agrarpolitik, <strong>de</strong>r Einsatz von<br />
bleifreier Jagdmunition, die<br />
Vernetzung von Lebensräumen<br />
( Querungshilfen ) sowie<br />
das Thema „Wald-Wild“, <strong>de</strong>m<br />
intensive Diskussionen gewidmet<br />
waren. Hinzu kamen die<br />
Themenbereiche Lernort Natur, Aus- und Fortbildung, Bildungsprojekte<br />
sowie das weite Spektrum <strong>de</strong>r Presse- und Öffentlichkeitsarbeit.<br />
Der „neue“ DJV in Berlin<br />
Die DJV-Geschäftsstelle ist nach Berlin umgezogen und seit <strong>de</strong>m 1. September<br />
<strong>2011</strong> im Kontorhaus Mitte in <strong>de</strong>r Friedrichstraße 185 / 186 untergebracht.<br />
Damit wur<strong>de</strong> ein Beschluss <strong>de</strong>r Son<strong>de</strong>r<strong>de</strong>legiertenversammlung<br />
vom September 2009 umgesetzt. Zu<strong>de</strong>m wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Personalbestand auf<br />
die beschlossenen 12,5 Stellen reduziert. Die Facharbeit wur<strong>de</strong> mit <strong>de</strong>m<br />
Umzug gestärkt und <strong>de</strong>r Verwaltungsbereich verschlankt. Das Präsidium<br />
hat <strong>de</strong>r DJV-Pressestelle eine Ausbildungsstelle genehmigt, und zwar in<br />
Form eines Volontariats.<br />
Pressereferat<br />
drei Stellen u. Volontär<br />
Dr. A. Martin- B. Waschke<br />
sohn<br />
Durchwahl -16<br />
Durchwahl -21<br />
Verwaltung<br />
eine Stelle<br />
S. Bellin<br />
Durchwahl -15<br />
Geschäftsführung<br />
zwei Stellen<br />
A. Leppmann G. von Wülfing<br />
Durchwahl -14<br />
Durchwahl -11<br />
( bis Mitte <strong>2012</strong> )<br />
N. N.<br />
Jagdreferat<br />
zwei Stellen<br />
J. Hofmann<br />
Durchwahl -17<br />
Sekretariat<br />
eine Stelle<br />
M. Schönefeld<br />
Durchwahl -12<br />
Rechtsreferat<br />
eine Stelle<br />
F. von Massow<br />
Durchwahl -18<br />
Sekretariat<br />
halbe Stelle<br />
S. Benkendorf<br />
Durchwahl -13<br />
Naturschutzreferat<br />
eine Stelle<br />
Dr. A. Winter<br />
Durchwahl -20<br />
Bildung /<br />
Lernort<br />
Natur<br />
eine Stelle<br />
R. Pütz<br />
Durchwahl -19<br />
18 DJV-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong> /<strong>2012</strong>
Zur Verbesserung <strong>de</strong>s Entscheidungsfindungsprozesses mit <strong>de</strong>n Lan<strong>de</strong>sjagdverbän<strong>de</strong>n<br />
und <strong>de</strong>r Nutzung <strong>de</strong>s vorhan<strong>de</strong>nen Know-hows in <strong>de</strong>n<br />
Lan<strong>de</strong>sjagdverbän<strong>de</strong>n wur<strong>de</strong>n klare Zuständigkeiten im DJV-Präsidium<br />
festgelegt. Zur weiteren Verbesserung <strong>de</strong>r Facharbeit wur<strong>de</strong> neben <strong>de</strong>m<br />
bereits etablierten Fachausschuss Landwirtschaft ( unter <strong>de</strong>r Leitung von<br />
Helmut Dammann-Tamke, Präsi<strong>de</strong>nt <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sjägerschaft Nie<strong>de</strong>rsachsen<br />
) und <strong>de</strong>m Län<strong>de</strong>rbeirat Rotwild ( unter <strong>de</strong>r Leitung von Dr. Wolfgang<br />
Bethe, Präsi<strong>de</strong>nt <strong>de</strong>s LJV Bran<strong>de</strong>nburg ) auch <strong>de</strong>r Fachausschuss<br />
Naturschutz ( unter <strong>de</strong>r Leitung von Dr. Klaus-Hinnerk Baasch, Präsi<strong>de</strong>nt<br />
<strong>de</strong>s LJV Schleswig-Holstein ) etabliert. Im Bereich Öffentlichkeitsarbeit<br />
fand erstmals ein Netzwerktreffen <strong>de</strong>r zuständigen Vertreter aus<br />
<strong>de</strong>n Lan<strong>de</strong>sjagdverbän<strong>de</strong>n statt. Die Leitung hatte Dr. Hermann Hallermann,<br />
DJV-Vizepräsi<strong>de</strong>nt. Der Fachausschuss diente zum intensiveren<br />
Austausch über Presse- und Medienarbeit. Die Teilnehmer aus elf Lan<strong>de</strong>sjagdverbän<strong>de</strong>n<br />
erarbeiteten eine Beschlussempfehlung für die künftige<br />
Kampagnenarbeit <strong>de</strong>s DJV.<br />
Der Fachausschuss Landwirtschaft hat sich insbeson<strong>de</strong>re zum Thema<br />
„Erneuerbare-Energien-Gesetz“ und zur Weiterentwicklung <strong>de</strong>r Gemeinsamen<br />
Agrarpolitik positioniert. Der Fachausschuss Naturschutz hat sich<br />
zum Jahresbeginn konstituiert und unter an<strong>de</strong>rem eine erweiterte Position<br />
zur Gemeinsamen Agrarpolitik als Empfehlung an das DJV-Präsidium<br />
erarbeitet.<br />
Darin heißt es: „Die Verordnungsvorschläge <strong>de</strong>r EU-Kommission<br />
( Stand 19. Oktober <strong>2011</strong> ) zum ‚greening’ <strong>de</strong>r Gemeinsamen Agrarpolitik<br />
wer<strong>de</strong>n grundsätzlich begrüßt. Neben <strong>de</strong>r vorgesehenen Fruchtartendiversifizierung<br />
und <strong>de</strong>m Erhalt von Dauergrünland sind insbeson<strong>de</strong>re<br />
<strong>de</strong>n sogenannten ‚Ökologischen Vorrangflächen’ hohe Be<strong>de</strong>utung beigemessen,<br />
da sie ein großes Potenzial besitzen, Lebensräume für wildleben<strong>de</strong><br />
Pflanzen und Tiere zu schaffen bzw. diese zu verbessern.“<br />
Auf <strong>de</strong>r Grundlage <strong>de</strong>r bisherigen DJV-Position zur Weiterentwicklung<br />
<strong>de</strong>r Gemeinsamen EU-Agrarpolitik ( GAP ) vom 7. Oktober 2010 wird weiterhin<br />
<strong>de</strong>r freiwillige Vertragsnaturschutz vor <strong>de</strong>n verpflichten<strong>de</strong>n Maßnahmen<br />
gesehen. Von daher wird vorgeschlagen, eine Kombination und<br />
eine Verrechnungsmöglichkeit zwischen I. und II. Säule zu schaffen. Freiwillig<br />
bereits angelegte ökologische Vorrangflächen sollten anrechenbar<br />
sein und darüber hinaus zusätzlich geför<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n.<br />
Eine verpflichten<strong>de</strong> Schaffung von ökologischen Vorrangflächen im<br />
Rahmen <strong>de</strong>r I. Säule macht nur Sinn, wenn über einen sogenannten „Top<br />
up“ die jeweilige Ertragslage <strong>de</strong>s Standortes berücksichtigt und ein finanzieller<br />
Ausgleich geschaffen wer<strong>de</strong>n. Eine angemessene Entschädigung<br />
sorgt dafür, dass die gewünschte Flächenunterglie<strong>de</strong>rung und damit die<br />
angestrebte regionale Biotopvernetzung ( insbeson<strong>de</strong>re in intensiv genutzten<br />
Ackerbauregionen ) tatsächlich ökologisch sinnvoll und flächen<strong>de</strong>ckend<br />
umgesetzt wer<strong>de</strong>n. Dazu sollten vorhan<strong>de</strong>ne Finanzmittel im<br />
Rahmen <strong>de</strong>r II. Säule verstärkt für Agrarumweltmaßnahmen und als „Top<br />
up“-Prämie eingesetzt wer<strong>de</strong>n. Ebenso sollten Kofinanzierungsmöglichkeiten<br />
auch außerhalb <strong>de</strong>s Prämiensystems zugelassen wer<strong>de</strong>n. Bei <strong>de</strong>r<br />
Umsetzung <strong>de</strong>s „greenings“ sollten die Jagdgenossenschaften und Jäger<br />
vor Ort beteiligt wer<strong>de</strong>n.<br />
Verbandswesen und internationale Angelegenheiten 19<br />
Im Rahmen ihres För<strong>de</strong>rpreises<br />
„Wildtierfreund<br />
-liche Landwirtschaft“<br />
hat die Jägerstiftung<br />
natur+mensch bereits landwirtschaftliche<br />
Betriebe<br />
prämiert, die ein aktives<br />
„greening“ durchführen.
Landwirte, die Lerchenfenster<br />
anlegen, leisten so<br />
einen wichtigen Beitrag zum<br />
Natur- und Artenschutz.<br />
Energie aus Wildpflanzen:<br />
Versuche sollen zeigen,<br />
wie wirtschaftlich diese<br />
Alternative zu Mais ist.<br />
Für <strong>de</strong>n Erhalt <strong>de</strong>r biologischen Vielfalt und<br />
damit auch für unser Nie<strong>de</strong>rwild ist die Gestaltung<br />
<strong>de</strong>r Agrarlandschaft ein entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>r<br />
Faktor. Ebenso maßgeblich landschaftsgestaltend<br />
wirkt sich die Novellierung <strong>de</strong>s<br />
Erneuerbare-Energien-Gesetzes aus. Auch<br />
dazu hatte eigens <strong>de</strong>r Fachausschuss Landwirtschaft<br />
getagt und eine Position erarbeitet.<br />
Unter an<strong>de</strong>rem wur<strong>de</strong> erfolgreich durchgesetzt,<br />
dass Biogasgroßanlagen weniger<br />
För<strong>de</strong>rung erhalten und alternative Energiepflanzen<br />
wie Wildpflanzen stärker geför<strong>de</strong>rt<br />
wer<strong>de</strong>n. Insbeson<strong>de</strong>re <strong>de</strong>r Einsatz von Grünroggen wird vom DJV äußerst<br />
kritisch gesehen, da <strong>de</strong>ssen Ernte zeitgleich zur Brut- und Setzzeit erfolgt.<br />
Um alternative Energiepflanzen stärker in die Fläche zu bringen, testet<br />
das Netzwerk „Lebensraum Brache“ ab <strong>de</strong>m Jahr <strong>2012</strong> <strong>de</strong>n Einsatz von<br />
Wildpflanzen in Biogasanlagen bezüglich ihrer Praxistauglichkeit und<br />
Wirtschaftlichkeit. Die bisherigen Erkenntnisse <strong>de</strong>uten darauf hin, dass<br />
Wildpflanzen eine wirtschaftlich interessante und ökologische Alternative<br />
sind. Beispielsweise können mehrjährig angelegte Wildpflanzenkulturen<br />
– zum Beispiel integriert in Maisschläge – dazu beitragen, dass Lebensraum<br />
für unsere Offenlandarten entsteht. Bienen fin<strong>de</strong>n zu<strong>de</strong>m wie<strong>de</strong>r<br />
mehr Nahrung. Nach <strong>de</strong>r Ernte <strong>de</strong>r Wildpflanzen ( zirka zur Milchreife<br />
beim Mais ) entstehen Bejagungsschneisen für das Schwarzwild. Positiver<br />
Nebeneffekt: Durch <strong>de</strong>n Anbau mehrjähriger Wildpflanzenarten kann das<br />
Problem <strong>de</strong>r Bo<strong>de</strong>nerosion im Winter minimiert wer<strong>de</strong>n.<br />
20 DJV-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong> /<strong>2012</strong>
Die fünf W <strong>de</strong>r Biogaserzeugung aus Wildpflanzen:<br />
1. Wirtschaftlichkeit<br />
2. Wildlebensräume<br />
3. Wildschweinschneisen<br />
4. Wirkungsvoller Bo<strong>de</strong>nschutz<br />
5. Wun<strong>de</strong>rschöne Flächen anstatt nur Mais<br />
DJV-Vertretung in Brüssel und Straßburg<br />
Der Einfluss durch das Europäische Parlament und die Kommission auf<br />
die nationalen gesetzlichen Regelungen und Vereinbarungen wird immer<br />
größer. Daher ist die Arbeit <strong>de</strong>r FACE ( Fédération <strong>de</strong>s Associations<br />
<strong>de</strong> Chasse et Conservation <strong>de</strong> la Faune Sauvage <strong>de</strong> l‘U.E. ), <strong>de</strong>s Zusammenschlusses<br />
<strong>de</strong>r Jagdverbän<strong>de</strong> in <strong>de</strong>r EU, unverzichtbar für die tägliche<br />
Arbeit <strong>de</strong>r nationalen Verbän<strong>de</strong>. FACE gilt es weiter zu stärken. FACE ist<br />
eine nicht gewinnorientierte, internationale Nichtregierungsorganisation,<br />
wur<strong>de</strong> 1977 in Brüssel gegrün<strong>de</strong>t und hat dort ihre Geschäftsstelle. DJV-<br />
Präsidiumsmitglied Jochen Borchert und Hauptgeschäftsführer God<strong>de</strong>rt<br />
von Wülfing vertreten die Interessen <strong>de</strong>s DJV in <strong>de</strong>n Gremien. Borchert<br />
ist zugleich Vizepräsi<strong>de</strong>nt und hat damit an beson<strong>de</strong>rer Stelle Einfluss auf<br />
die europäische Arbeit. In zahlreichen Sitzungen von Fachgremien und<br />
Ausschüssen wur<strong>de</strong>n internationale jagdpolitische Themen erörtert. Fachgremien<br />
Recht, Öffentlichkeit o<strong>de</strong>r Naturschutz wur<strong>de</strong>n einberufen und<br />
gemeinsame Positionen für die internationale Argumentation erarbeitet.<br />
Neben <strong>de</strong>n Vorgenannten konnten auch DJV-Rechtsreferent Friedrich<br />
von Massow, Bildungsreferent Ralf Pütz sowie <strong>de</strong>r Pressesprecher<br />
<strong>de</strong>s DJV, Torsten Reinwald, während zahlreicher Sitzungen die <strong>de</strong>utschen<br />
Anliegen vortragen und in <strong>de</strong>n Diskussionen mitwirken. Das Thema<br />
„Gemeinsame Agrarpolitik“ begleitete DJV-Geschäftsführer Andreas<br />
Leppmann. Darüber hinaus wur<strong>de</strong>n viele Besprechungen mit Europaabgeordneten<br />
und Vertretern <strong>de</strong>r Kommission und Verbän<strong>de</strong>n in Brüssel und<br />
Straßburg geführt.<br />
Die Intergruppe Nachhaltige Jagd, Biodiversität & Ländliche Aktivitäten<br />
kam im Berichtszeitraum zu zahlreichen Sitzungen unter <strong>de</strong>r Führung<br />
<strong>de</strong>r französischen Abgeordneten Veronique Matthieu und <strong>de</strong>m <strong>de</strong>utschen<br />
Generalsekretär <strong>de</strong>r Intergruppe, Dr. Markus Pieper, zusammen.<br />
Unterstützt durch FACE und <strong>de</strong>n DJV konnte die Arbeit dieser für die<br />
Jagd und <strong>de</strong>n ländlichen Raum so wichtigen Arbeitsgruppe intensiviert<br />
wer<strong>de</strong>n. Mit <strong>de</strong>n Abgeordneten <strong>de</strong>s Europäischen Parlamentes und <strong>de</strong>n<br />
Vertretern <strong>de</strong>r übrigen FACE-Mitgliedslän<strong>de</strong>r wur<strong>de</strong>n im Rahmen dieser<br />
Sitzungen wertvolle Gespräche geführt.<br />
Verbandswesen und internationale Angelegenheiten 21
Stark in <strong>de</strong>r Diskussion:<br />
das Thema „bleihaltige<br />
und alternative Büchsengeschosse“<br />
Kooperationen <strong>de</strong>s DJV<br />
Internationaler Jagdrat zur Erhaltung <strong>de</strong>s Wil<strong>de</strong>s und <strong>de</strong>r Jagd ( CIC )<br />
Der CIC ist eine Vereinigung mit weltweiter Zielsetzung. Die <strong>de</strong>utsche<br />
Delegation unterstützt <strong>de</strong>n CIC durch Vorschläge zu <strong>de</strong>n Satzungszielen<br />
und zur Realisierung seiner Beschlüsse. Der CIC versteht sich als Bin<strong>de</strong>glied<br />
zwischen <strong>de</strong>n Nationen. Der <strong>de</strong>utschen Delegation gehören rund<br />
140 Vertreter aus Regierung, privaten Organisationen und Einzelpersonen<br />
an. Die DJV-Vertretung wird durch DJV-Vizepräsi<strong>de</strong>nt Dr. Wolfgang<br />
Bethe wahrgenommen.<br />
Die <strong>de</strong>utsche Delegation wählte im Berichtsjahr <strong>de</strong>n neuen Delegationsleiter<br />
Dr. Jens-Jürgen Böckel. Stellvertreter sind Dr. Richard Lammel<br />
und Melanie Schroeter. Mit <strong>de</strong>m DJV wur<strong>de</strong>n die Grundlagen <strong>de</strong>r künftigen<br />
Zusammenarbeit erörtert. Die <strong>de</strong>utsche Delegation unterstützt national<br />
die Zielsetzung <strong>de</strong>s DJV, auf europäischer Ebene unterstützt sie<br />
FACE, während weltweit DJV und FACE im Rahmen <strong>de</strong>r Möglichkeiten<br />
<strong>de</strong>n CIC unterstützen.<br />
Deutsche Versuchs- und Prüfanstalt für Jagd- und Sportwaffen ( DEVA )<br />
Die seit Gründung <strong>de</strong>r DEVA bestehen<strong>de</strong> vertrauensvolle, konstruktive<br />
Zusammenarbeit konnte fortgesetzt wer<strong>de</strong>n; fe<strong>de</strong>rführend war dabei<br />
Dr. Wolfgang Bethe, <strong>de</strong>r <strong>de</strong>m DEVA-Präsidium angehört. Die Präsi<strong>de</strong>nten<br />
<strong>de</strong>s DJV und <strong>de</strong>r DEVA, Hartwig Fischer und Michael Storm,<br />
erörterten Fragen und Problemstellungen in Zusammenarbeit mit <strong>de</strong>m<br />
Deutschen Schützenbund und <strong>de</strong>m Bun<strong>de</strong>sverband Schießstätten.<br />
Das Thema „bleihaltige und alternative Büchsengeschosse“ nahm im<br />
Berichtsjahr einen breiten Raum ein. Im Mittelpunkt stand das von <strong>de</strong>r<br />
DEVA vorgelegte Gutachten zum Ablenkverhalten von alternativen Büchsengeschossen,<br />
das im Auftrag <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>sministeriums für Ernährung,<br />
Landwirtschaft und Verbraucherschutz ( BMELV ) von <strong>de</strong>r DEVA erarbeitet<br />
wur<strong>de</strong>. Auch Fragen <strong>de</strong>r Aus- und Fortbildung von Schießstandsachverständigen<br />
sowie die Erarbeitung <strong>de</strong>r Schießstandrichtlinie stan<strong>de</strong>n im<br />
Fokus <strong>de</strong>r Beratungen.<br />
Bun<strong>de</strong>sverband Schießstätten ( BVS )<br />
Aufgabe und Zweck <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>sverban<strong>de</strong>s Schießstätten, <strong>de</strong>r 1995 vom<br />
DJV mitgegrün<strong>de</strong>t wur<strong>de</strong>, ist die Interessenvertretung <strong>de</strong>r Betreiber von<br />
Schießstätten für sportliches und jagdliches Schießwesen. Der BVS arbeitet<br />
eng mit <strong>de</strong>r DEVA, <strong>de</strong>m Forum Waffenrecht und <strong>de</strong>m Deutschen<br />
Schützenbund zusammen, um gegenüber Behör<strong>de</strong>n abgestimmt geplante<br />
Auflagen für Schießstätten im Sinne von Schützen und Jägern mitzugestalten.<br />
Neben <strong>de</strong>n Lan<strong>de</strong>sjagdverbän<strong>de</strong>n gilt es möglichst alle Schießstandbetreiber<br />
im Bun<strong>de</strong>sverband Schießstätten als Mitglied zu gewinnen, um<br />
Sachargumenten bei <strong>de</strong>n Behör<strong>de</strong>n mehr Gehör zu verschaffen. Die DJV-<br />
Interessen im BVS wer<strong>de</strong>n durch <strong>de</strong>n Geschäftsführer <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sjägerschaft<br />
Nie<strong>de</strong>rsachsen, Dirk Schulte-Frohlin<strong>de</strong>, und <strong>de</strong>n Geschäftsführer<br />
<strong>de</strong>s LJV Bran<strong>de</strong>nburg, Dr. Bernd Möller, vertreten.<br />
Bei Zusammenkünften mit Schießstandbetreibern stellt sich immer<br />
wie<strong>de</strong>r heraus, dass große Unsicherheit und Unwissenheit über die recht-<br />
22 DJV-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong> /<strong>2012</strong>
lichen Voraussetzungen und Pflichten <strong>de</strong>r Schießstandbetreiber bestehen.<br />
Alle Verantwortlichen sind aufgerufen, die Schießstandbetreiber<br />
vermehrt über Auflagen und Pflichten zu informieren und aufzuklären,<br />
damit <strong>de</strong>n rechtlichen Vorgaben Rechnung getragen wer<strong>de</strong>n kann.<br />
Forum Waffenrecht e. V.<br />
Das Forum Waffenrecht ist die Interessenvertretung <strong>de</strong>r legalen Waffenbesitzer<br />
in Deutschland. In ihm wer<strong>de</strong>n die gemeinsamen Belange <strong>de</strong>r<br />
zahlreichen Einzelverbän<strong>de</strong> gebün<strong>de</strong>lt und zusammengefasst. Die Verbän<strong>de</strong><br />
sind durch Mitgliedschaft o<strong>de</strong>r Kooperation eingebun<strong>de</strong>n. Ziel ist<br />
es, in zentralen Fragen <strong>de</strong>s Waffenrechts mit einer Stimme für <strong>de</strong>n legalen<br />
Waffenbesitz zu sprechen und die Interessen gegenüber Politik und Gesellschaft<br />
zu vertreten.<br />
Vorsitzen<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Forums Waffenrecht ist Hans-Herbert Keusgen.<br />
Die DJV-Interessen wer<strong>de</strong>n durch Hauptgeschäftsführer God<strong>de</strong>rt von<br />
Wülfing, <strong>de</strong>r Mitglied <strong>de</strong>s Vorstan<strong>de</strong>s ist, wahrgenommen. Das beson<strong>de</strong>re<br />
Augenmerk <strong>de</strong>s Forums liegt darauf, in gemeinsamen Stellungnahmen<br />
hervorzuheben, dass von Jägern, Sportschützen und an<strong>de</strong>ren legalen<br />
Waffenbesitzern keine Risiken für die Bevölkerung ausgehen. Die Verbän<strong>de</strong><br />
rufen ihre Mitglie<strong>de</strong>r auf, sich stets gesetzeskonform zu verhalten<br />
und insbeson<strong>de</strong>re auf eine sichere Aufbewahrung ihrer Waffen zu achten.<br />
Im Berichtsjahr war die Arbeit im Forum geprägt von <strong>de</strong>n Diskussionen<br />
um die Waffenverwaltungsvorschrift. Die Verwaltungsvorschrift ist<br />
nach mehrjährigen Diskussionen nunmehr verabschie<strong>de</strong>t und im März<br />
<strong>2012</strong> im Bun<strong>de</strong>sanzeiger veröffentlicht wor<strong>de</strong>n. Sie ist damit in Kraft getreten.<br />
Zentrales weiteres Thema war die Bestrebung zur Einführung einer<br />
Waffenbesitzsteuer. Dazu konnte das Forum Waffenrecht in Zusammenarbeit<br />
mit <strong>de</strong>m DJV, <strong>de</strong>m Deutschen Schützenbund und <strong>de</strong>m Verband <strong>de</strong>r<br />
Hersteller von Jagd- und Sportwaffen und Munition ( JSM ) ein Gutachten<br />
bei Prof. Johannes Dietlein in Auftrag geben. Dieses hat unter an<strong>de</strong>rem<br />
dazu geführt, dass in Stuttgart und an<strong>de</strong>ren Kommunen ebenso wie in<br />
Bremen eine geplante Waffensteuer abgewen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n konnte. Statt<br />
<strong>de</strong>r Waffensteuer wollen nun vereinzelt Kommunen, insbeson<strong>de</strong>re auch<br />
Bremen, für die Kontrolle <strong>de</strong>r Waffenaufbewahrung Gebühren einführen.<br />
Diese sind rechtlich sehr umstritten, nicht zu akzeptieren und wer<strong>de</strong>n<br />
vom Forum Waffenrecht und <strong>de</strong>n Verbän<strong>de</strong>n einer gerichtlichen Prüfung<br />
unterzogen.<br />
Verbandswesen und internationale Angelegenheiten 23<br />
Forum Waffenrecht – eine<br />
starke Gemeinschaft
Jagdkonferenz mit klarem<br />
Ziel: „Es ist Aufgabe <strong>de</strong>r<br />
Jagdverbän<strong>de</strong>, Wissen über<br />
die Natur an Kin<strong>de</strong>r und<br />
Jugendliche weiterzugeben.“<br />
Bun<strong>de</strong>sarbeitsgemeinschaft <strong>de</strong>r Jagdgenossenschaften<br />
und Eigenjagdbesitzer ( BAGJE )<br />
Das Jagdrecht – ein untrennbar mit <strong>de</strong>m Eigentum an Grund und Bo<strong>de</strong>n<br />
verbun<strong>de</strong>nes Recht – wird von <strong>de</strong>r BAGJE vertreten. Im Berichtszeitraum<br />
fand ein intensiver Austausch zwischen <strong>de</strong>r BAGJE und <strong>de</strong>m DJV<br />
statt. Insbeson<strong>de</strong>re vor <strong>de</strong>m Hintergrund <strong>de</strong>r Zulassung <strong>de</strong>s Verfahrens<br />
zur Zwangsmitgliedschaft in Jagdgenossenschaften vor <strong>de</strong>r Großen Kammer<br />
<strong>de</strong>s EGMR war eine enge Abstimmung und Verzahnung unabdingbar.<br />
Weitere Themen waren die Schwarzwildbejagung und die Wald-Wild-<br />
Diskussion. Jäger und Grun<strong>de</strong>igentümer sind nicht selten ein und dieselbe<br />
Person. Und wenn nicht, sind sie auf ein partnerschaftliches Verhältnis<br />
angewiesen; ansonsten wer<strong>de</strong>n Probleme vor Ort nicht zu lösen<br />
sein. Auch das Thema „bleihaltige und bleifreie Munition“ wur<strong>de</strong> intensiv<br />
diskutiert. Die BAGJE hat ver<strong>de</strong>utlicht, dass zur effektiven Jagdausübung<br />
auch adäquate Munition zur Verfügung stehen muss.<br />
Jagdgebrauchshun<strong>de</strong>verband ( JGHV )<br />
Die Zusammenarbeit zwischen <strong>de</strong>m JGHV und <strong>de</strong>m DJV war auch im Berichtsjahr<br />
konstruktiv und vertrauensvoll. DJV-Präsidiumsmitglied Gerhard<br />
Delhougne wirkt in <strong>de</strong>n Gremien <strong>de</strong>s JGHV bei zentralen Fragen, die die<br />
Jagd betreffen, mit und setzt sich für die Interessen <strong>de</strong>s DJV ein. Daran<br />
wird DJV-Präsi<strong>de</strong>nt Hartwig Fischer anknüpfen und mit <strong>de</strong>m Präsi<strong>de</strong>nten<br />
<strong>de</strong>s JGHV verbandspolitische Inhalte und Sachthemen erörtern.<br />
Aktionsbündnis Forum Natur (AFN)<br />
Das AFN will dazu beitragen, die Natur zu erhalten, zu nutzen und zu<br />
pflegen. Die Interessen <strong>de</strong>r Naturnutzer und <strong>de</strong>r Naturschützer wer<strong>de</strong>n<br />
gebün<strong>de</strong>lt und aufeinan<strong>de</strong>r abgestimmt. Aufgabe dabei ist, alle Fragen<br />
<strong>de</strong>s ländlichen Raums von bun<strong>de</strong>spolitischer Be<strong>de</strong>utung zu erörtern<br />
und zu beurteilen, insbeson<strong>de</strong>re Fragen <strong>de</strong>s Eigentums, <strong>de</strong>r Wirtschafts-<br />
24 DJV-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong> /<strong>2012</strong>
und Umweltpolitik, <strong>de</strong>r nachhaltigen Nutzung und <strong>de</strong>s Schutzes von<br />
Natur und Landschaft sowie <strong>de</strong>r Rechte von Land- und Forstwirten, Jägern,<br />
Fischern, Winzern, Reitern, Gärtnern, Imkern und Grun<strong>de</strong>igentümern.<br />
Das Ziel ist eine gemeinsame Auffassung aller Mitgliedsorganisationen,<br />
ohne die Entscheidungsfreiheit <strong>de</strong>r Mitgliedsorganisationen einzuschränken.<br />
Die Arbeit im Forum Natur ist unerlässlich und muss intensiviert wer<strong>de</strong>n,<br />
sodass die Interessen von insgesamt rund sechs Millionen Mitglie<strong>de</strong>rn<br />
wirkungsvoll in Politik und Gesellschaft eingebracht wer<strong>de</strong>n können.<br />
Internationale Jagdkonferenz ( IJK )<br />
Die IJK ist ein satzungsloser Zusammenschluss <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschsprachigen<br />
Jagdverbän<strong>de</strong> mit <strong>de</strong>m Ziel, <strong>de</strong>n Informations- und Gedankenaustausch<br />
zu pflegen und auf einer jährlichen Arbeitstagung ein Schwerpunktthema<br />
gemeinsam zu beraten. Auf Einladung <strong>de</strong>s Burgenländischen Jagdverban<strong>de</strong>s<br />
fand im Juni <strong>2011</strong> die Tagung zum Thema „Jugend und Jagd“ in Ilmtiz<br />
am Neusiedler See statt. Für <strong>de</strong>n DJV nahmen die Präsidiumsmitglie<strong>de</strong>r<br />
Jochen Borchert, Dr. Dieter Deuschle, Steffen Liebig und Hauptgeschäftsführer<br />
God<strong>de</strong>rt von Wülfing teil. Die Schlusserklärung ist <strong>de</strong>m<br />
Anhang beigefügt. Die IJK <strong>2012</strong> fin<strong>de</strong>t im Juni auf Einladung <strong>de</strong>r Südtiroler<br />
Jägerschaft statt.<br />
Sonstige Organisationen und Veranstaltungen<br />
Mitglie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Präsidiums und <strong>de</strong>r Geschäftsführung nahmen im<br />
Berichtsjahr an vielen Veranstaltungen von befreun<strong>de</strong>ten Organisationen<br />
und Verbän<strong>de</strong>n teil, beispielsweise an <strong>de</strong>nen <strong>de</strong>s Verban<strong>de</strong>s <strong>de</strong>r Deutschen<br />
Sportfischer ( VDSF ), zu <strong>de</strong>m eine intensive Beziehung nicht nur<br />
im Rahmen <strong>de</strong>r Internationalen Grünen Woche ( IGW ) gepflegt wird.<br />
Verbandswesen und internationale Angelegenheiten 25<br />
DJV-Präsi<strong>de</strong>nt Hartwig<br />
Fischer im Gespräch mit<br />
Peter Mohnert (m.), VDSF-<br />
Präsi<strong>de</strong>nt, und Hans-Michael<br />
Goldmann (r.), Vorsitzen<strong>de</strong>r<br />
<strong>de</strong>s Ernährungsausschusses<br />
<strong>de</strong>s Deutschen Bun<strong>de</strong>stages,<br />
während <strong>de</strong>r Grünen Woche<br />
<strong>2012</strong> in Berlin<br />
Alle Interessenlagen<br />
berücksichtigen – eine<br />
anspruchsvolle Aufgabe
Insbeson<strong>de</strong>re bei Stellungnahmen als anerkannte Naturschutzorganisationen<br />
tauschen die Organisationen sich regelmäßig aus. Ganz selbstverständlich<br />
ist ein ständiger konstruktiver Gedankenaustausch mit Vertretern<br />
<strong>de</strong>s Deutschen Bauernverban<strong>de</strong>s ( DBV ) in allen zentralen Fragen <strong>de</strong>r<br />
Landbewirtschaftung.<br />
Forstchefs, Jagdreferenten, Präsi<strong>de</strong>nten und Geschäftsführer <strong>de</strong>r neuen<br />
Lan<strong>de</strong>sjagdverbän<strong>de</strong> sowie Präsi<strong>de</strong>nt und Geschäftsführung <strong>de</strong>s DJV<br />
trafen sich auf Einladung <strong>de</strong>s LJV Bran<strong>de</strong>nburg und <strong>de</strong>s bran<strong>de</strong>nburgischen<br />
Ministeriums zu <strong>de</strong>m traditionell jährlich stattfin<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Gedankenaustausch,<br />
um grundsätzliche Fragen zu Wild und Jagd zu erörtern. Im<br />
Vor<strong>de</strong>rgrund <strong>de</strong>r Tagung stan<strong>de</strong>n die Themen „Feststellung <strong>de</strong>r Brauchbarkeit“<br />
und „gegenseitige Anerkennung“ sowie die Leitlinien <strong>de</strong>r Kompetenzgruppe<br />
Schwarzwildgatter.<br />
Gespräche gab es zu<strong>de</strong>m mit zahlreichen weiteren Behör<strong>de</strong>n und<br />
Organisationen, insbeson<strong>de</strong>re <strong>de</strong>m Bun<strong>de</strong>samt für Naturschutz ( BfN ),<br />
<strong>de</strong>m NABU, <strong>de</strong>m BUND, <strong>de</strong>m ADAC, <strong>de</strong>m Deutschen Verkehrssicherheitsrat<br />
und <strong>de</strong>r Schutzgemeinschaft Deutscher Wald. Zu<strong>de</strong>m wur<strong>de</strong> die<br />
Zusammenarbeit mit <strong>de</strong>m Bun<strong>de</strong>sverband Deutscher Berufsjäger ( BDB )<br />
intensiviert. In Gesprächen mit <strong>de</strong>m DJV-Präsidium und <strong>de</strong>r Geschäftsführung<br />
sowie <strong>de</strong>m Vorstand und <strong>de</strong>r Geschäftsführung <strong>de</strong>s BDB konnten<br />
viele Sachfragen erörtert und darüber hinaus gemeinsame Ziele vereinbart<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
26 DJV-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong> /<strong>2012</strong>
Rechtliche Angelegenheiten<br />
Europäischer Gerichtshof für Menschenrechte<br />
Große Kammer entschei<strong>de</strong>t über Rechtmäßigkeit <strong>de</strong>r<br />
Pflichtmitgliedschaft in <strong>de</strong>utschen Jagdgenossenschaften<br />
Das Verfahren vor <strong>de</strong>m Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte<br />
( EGMR ) über die Pflichtmitgliedschaft in <strong>de</strong>r Jagdgenossenschaft läuft in<br />
letzter Instanz vor <strong>de</strong>r Großen Kammer <strong>de</strong>s EGMR.<br />
Der Beschwer<strong>de</strong>führer hatte gegen die Entscheidung <strong>de</strong>s EGMR vom<br />
20. Januar <strong>2011</strong> Rechtsmittel eingelegt und die Große Kammer <strong>de</strong>s Gerichtshofs<br />
angerufen. Das Verfahren wur<strong>de</strong> zur Entscheidung durch die<br />
Große Kammer angenommen. Wie schon im Verfahren vor <strong>de</strong>r Kleinen<br />
Kammer <strong>de</strong>s Gerichtshofs war <strong>de</strong>r Deutsche Jagdschutzverband ( DJV ) als<br />
Drittbeteiligter zugelassen und hat Stellung genommen. Am 30. November<br />
<strong>2011</strong> fand eine mündliche Anhörung in Straßburg statt, bei <strong>de</strong>r auch<br />
Vertreter <strong>de</strong>s DJV anwesend waren. Eine Entscheidung <strong>de</strong>s Gerichtshofs<br />
wird im Sommer <strong>2012</strong> erwartet.<br />
Am 20. Januar <strong>2011</strong> hatte <strong>de</strong>r EGMR entschie<strong>de</strong>n, dass die Pflichtmitgliedschaft<br />
in <strong>de</strong>r Jagdgenossenschaft nicht in je<strong>de</strong>m Fall gegen die<br />
Europäische Menschenrechtskonvention verstoßen muss. In zwei Entscheidungen<br />
aus <strong>de</strong>n Jahren 1999 und 2007, die Frankreich und Luxemburg<br />
betrafen, hatte <strong>de</strong>r Gerichtshof festgestellt, dass die dortige Rechtslage<br />
nicht im Einklang mit <strong>de</strong>r Europäischen Menschenrechtskonvention<br />
steht. In bei<strong>de</strong>n Fällen lehnte <strong>de</strong>r jeweilige Kläger die Jagd aus ethischen<br />
Überzeugungen ab.<br />
Die Entscheidung vom 20. Januar <strong>2011</strong> steht zu diesen ersten Entscheidungen<br />
nicht im Wi<strong>de</strong>rspruch, <strong>de</strong>nn die Rechtslage ist in Deutschland<br />
sowie in Frankreich und Luxemburg jeweils eine an<strong>de</strong>re. In Deutschland<br />
Rechtliche Angelegenheiten 27
Gebäu<strong>de</strong> <strong>de</strong>s EGMR in<br />
Straßburg: Die Entscheidung<br />
fällt im Sommer <strong>2012</strong><br />
Differenzierte Rechtslage<br />
in Europa: In<br />
Deutschland gilt das<br />
Prinzip <strong>de</strong>r flächen<strong>de</strong>cken<strong>de</strong>n<br />
Bejagung.<br />
wird das Prinzip <strong>de</strong>r flächen<strong>de</strong>cken<strong>de</strong>n Bejagung konsequent umgesetzt.<br />
Alle Eigentümer von Grundstücken müssen die Jagd auf ihren Flächen<br />
zulassen. Auch Eigentümer eines großen Grundstückes, das einen Eigenjagdbezirk<br />
darstellt, o<strong>de</strong>r auch öffentliche Grundstückseigentümer, die<br />
eine Eigenjagd haben und nicht Mitglied einer Jagdgenossenschaft sind,<br />
sind dazu verpflichtet, die Jagd auf ihren Grundstücken auszuüben.<br />
Das Verfahren war seit 2007 beim EGMR anhängig. Der DJV hat einen<br />
Antrag auf Drittbeteiligung gestellt, <strong>de</strong>m stattgegeben wur<strong>de</strong>. Dadurch<br />
hatte <strong>de</strong>r DJV die Möglichkeit, seine Argumente selbst unmittelbar gegenüber<br />
<strong>de</strong>m Gerichtshof vorzutragen. Dabei hat sich <strong>de</strong>r DJV mit <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>sarbeitsgemeinschaft<br />
<strong>de</strong>r Jagdgenossenschaften und Eigenjagdbesitzer<br />
( BAGJE ) abgestimmt, die auch Drittbeteiligter ist. In mehreren Stellungnahmen<br />
gegenüber <strong>de</strong>m Gerichtshof und <strong>de</strong>n in Deutschland zuständigen<br />
Ministerien haben DJV und BAGJE ihre Position dargelegt und Hintergrün<strong>de</strong><br />
<strong>de</strong>s Falles geschil<strong>de</strong>rt. Die Stellungnahmen wur<strong>de</strong>n positiv aufgenommen<br />
und haben ihren Nie<strong>de</strong>rschlag im Urteil <strong>de</strong>s Gerichtshofs gefun<strong>de</strong>n.<br />
Die Entscheidung stellt keine Revision <strong>de</strong>r Standpunkte <strong>de</strong>s Gerichtshofs<br />
dar, son<strong>de</strong>rn sie trägt <strong>de</strong>n Umstän<strong>de</strong>n Rechnung, dass sowohl die<br />
Rechtslage als auch die Lage mit Blick auf Landwirtschaft, Naturschutz<br />
und Wildbewirtschaftung in Deutschland eine an<strong>de</strong>re ist als in Frankreich<br />
o<strong>de</strong>r Luxemburg.<br />
Der Staat schützt nicht nur die Grundrechte <strong>de</strong>s Klägers, son<strong>de</strong>rn auch<br />
die <strong>de</strong>r Eigentümer <strong>de</strong>r Nachbargrundstücke. Außer<strong>de</strong>m muss <strong>de</strong>r Staat<br />
auch im allgemeinen Interesse liegen<strong>de</strong> Werte beachten, etwa <strong>de</strong>n Artenschutz.<br />
Der Staat muss also immer eine Abwägung verschie<strong>de</strong>ner Rechte<br />
und Interessen treffen. Dabei muss er die Grundrechte aller Betroffenen<br />
achten und eine ausgewogene und verhältnismäßige Entscheidung<br />
treffen. In <strong>de</strong>n Entscheidungen aus <strong>de</strong>n Jahren 1999 und 2007 hat <strong>de</strong>r<br />
Gerichtshof befun<strong>de</strong>n, dass diese Abwägung <strong>de</strong>n jeweiligen Kläger unverhältnismäßig<br />
benachteilige. Wegen <strong>de</strong>r rechtlichen und tatsächlichen<br />
28 DJV-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong> /<strong>2012</strong>
Unterschie<strong>de</strong> kann die Abwägung auch in Bezug auf eine Verletzung von<br />
Grundrechten an<strong>de</strong>rs zu beurteilen sein. Der Gerichtshof hat die Unterschie<strong>de</strong><br />
zwischen <strong>de</strong>n Rechtslagen erkannt, entsprechend gewürdigt und<br />
ist daher konsequent zu einem an<strong>de</strong>ren Ergebnis gekommen als in <strong>de</strong>n<br />
bisherigen Fällen. In allen Punkten kam <strong>de</strong>r Gerichtshof zu <strong>de</strong>m Ergebnis,<br />
dass keine Grundrechtsverletzung vorliegt.<br />
Der Gerichtshof hat dabei erkannt, dass die Jagd auch unmittelbar<br />
<strong>de</strong>m Schutz <strong>de</strong>r Grundrechte Dritter, nämlich <strong>de</strong>r Nachbarn, dient. Die<br />
Verhin<strong>de</strong>rung übermäßigen Wildscha<strong>de</strong>ns ist ein zentraler Punkt <strong>de</strong>s Jagdrechts<br />
in Deutschland und dies dient unmittelbar <strong>de</strong>m Eigentumsschutz<br />
<strong>de</strong>r Nachbarn. Aber auch im öffentlichen Interesse ist die Jagd geboten.<br />
Denken wir nur an <strong>de</strong>n Artenschutz durch die Bejagung von Prädatoren,<br />
die Tierseuchenprävention o<strong>de</strong>r die Verhin<strong>de</strong>rung von Wildunfällen im<br />
Straßenverkehr. Daher ist eine Regulierung <strong>de</strong>s Wildbestan<strong>de</strong>s zwingend<br />
erfor<strong>de</strong>rlich. Jagdfreie Gebiete können diese Bemühungen vollständig zunichtemachen.<br />
All dies hat die Kleine Kammer in <strong>de</strong>r Entscheidung vom<br />
20. Januar <strong>2011</strong> zutreffend berücksichtigt. Es bleibt zu hoffen, dass die<br />
Große Kammer dies ebenfalls würdigt.<br />
Waffenrecht<br />
Waffenverwaltungsvorschrift<br />
Nach langen Diskussionen ist die bun<strong>de</strong>seinheitliche Waffenverwaltungsvorschrift<br />
im März <strong>2012</strong> in Kraft getreten. Die Verwaltungsvorschrift soll<br />
eine einheitliche Auslegung und Handhabung <strong>de</strong>s Waffengesetzes gewährleisten.<br />
Das Waffengesetz ist geprägt durch unbestimmte Rechtsbegriffe,<br />
Ermessensentscheidungen im Einzelfall, technische Sachverhalte<br />
und ein hohes Maß an Komplexität. Dies erschwert eine einheitliche Anwendung.<br />
Bei <strong>de</strong>r<br />
Verwaltungsvorschrift<br />
sollen keine<br />
Regelungen aufgenommenwer<strong>de</strong>n,<br />
die über die<br />
Regelungen <strong>de</strong>s<br />
Waffengesetzes<br />
hinausgehen und<br />
eine Verschärfung<br />
<strong>de</strong>s Waffenrechts<br />
darstellen wür<strong>de</strong>n.<br />
Über das Forum Waffenrecht und mit einer eigenen Stellungnahme<br />
hat <strong>de</strong>r DJV sich in die Diskussion um die Waffenverwaltungsvorschrift<br />
eingebracht. Ziel war es, in <strong>de</strong>r praktischen Umsetzung die auf die Jägerschaft<br />
zukommen<strong>de</strong>n Belastungen auf einem erträglichen Niveau zu<br />
halten. Gera<strong>de</strong> die Än<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>s Waffengesetzes im Jahre 2009 haben<br />
für große Verunsicherung gesorgt. Die Verwaltungspraxis ist sehr uneinheitlich.<br />
Zum Teil ist sie ein<strong>de</strong>utig rechtswidrig. Der DJV setzt sich dabei<br />
( nicht nur bei <strong>de</strong>r Erarbeitung <strong>de</strong>r Waffenverwaltungsvorschrift ) dafür<br />
Rechtliche Angelegenheiten 29<br />
Waffenkontrolle – <strong>de</strong>r DJV<br />
setzt sich für eine gerichtliche<br />
Klärung ein
Erfolgreicher Protest –<br />
die geplante Bremer<br />
Waffensteuer ist vom Tisch.<br />
ein, dass auf die legalen Waffenbesitzer keine Belastungen zukommen,<br />
die nicht ein<strong>de</strong>utig durch das Waffengesetz gefor<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n. Gera<strong>de</strong><br />
bei <strong>de</strong>n unangemel<strong>de</strong>ten Kontrollen, die vielerorts durchgeführt wer<strong>de</strong>n,<br />
überschreiten die Mitarbeiter <strong>de</strong>r Waffenbehör<strong>de</strong>n manchmal ihre Befugnisse.<br />
Die Zulässigkeit <strong>de</strong>r verdachtsunabhängigen Kontrollen ist insgesamt<br />
umstritten. Der DJV setzt sich für eine gerichtliche Klärung ein,<br />
in<strong>de</strong>m er die Klage eines Waffenbesitzers unterstützt, <strong>de</strong>m nach einer<br />
unangemel<strong>de</strong>ten Kontrolle die Waffenbesitzkarte entzogen wur<strong>de</strong>. Zu<strong>de</strong>m<br />
for<strong>de</strong>rt <strong>de</strong>r DJV, dass bei <strong>de</strong>n Waffenbesitzern, die ihre Waffen ordnungsgemäß<br />
aufbewahren und auch sonst ihren Pflichten aus <strong>de</strong>m Waffengesetz<br />
nachkommen, für durchgeführte Kontrollen keine Gebühren<br />
erhoben wer<strong>de</strong>n. Die Kontrollen liegen im öffentlichen Interesse; daher<br />
sollen keine Gebühren erhoben wer<strong>de</strong>n. Dies wird auch in <strong>de</strong>r Gesetzesbegründung<br />
<strong>de</strong>r letzten Än<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s Waffengesetzes sowie in <strong>de</strong>r<br />
neuen Waffenverwaltungsvorschrift klargestellt.<br />
Waffenbesitzsteuer<br />
Seit <strong>de</strong>m Sommer 2010 wird immer wie<strong>de</strong>r die Einführung einer kommunalen<br />
Waffenbesitzsteuer diskutiert. Der DJV hat daraufhin gemeinsam<br />
mit <strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren im Forum Waffenrecht zusammengeschlossenen Verbän<strong>de</strong>n<br />
ein Rechtsgutachten in Auftrag gegeben, das zu <strong>de</strong>m ein<strong>de</strong>utigen<br />
Ergebnis kommt, dass eine solche Steuer aus mehreren Grün<strong>de</strong>n unzulässig<br />
wäre.<br />
Um die Jahreswen<strong>de</strong> <strong>2011</strong> / 20 12 wur<strong>de</strong> in Bremen die Einführung einer<br />
Waffenbesitzsteuer gefor<strong>de</strong>rt. Geplant war die Einführung einer Steuer<br />
in Höhe von 300 Euro pro Jahr und Waffe. Mit <strong>de</strong>n Einnahmen sollten<br />
in erster Linie ein Beitrag zur Haushaltskonsolidierung geleistet wer<strong>de</strong>n;<br />
daneben sollten auch die Kontrolle <strong>de</strong>r Waffenaufbewahrung finanziert<br />
und die Zahl <strong>de</strong>r Waffen möglichst reduziert wer<strong>de</strong>n.<br />
30 DJV-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong> /<strong>2012</strong>
Der DJV und <strong>de</strong>r betroffene Lan<strong>de</strong>sjagdverband haben sich in Zusammenarbeit<br />
mit an<strong>de</strong>ren Verbän<strong>de</strong>n massiv gegen diese Steuer zur Wehr<br />
gesetzt. Im Ergebnis ist die Steuer zunächst ausgesetzt wor<strong>de</strong>n; allerdings<br />
ist nun die Einführung einer Gebühr für die künftig jährlich vorzunehmen<strong>de</strong>n<br />
Kontrollen <strong>de</strong>r Waffenaufbewahrung geplant. Auch dagegen gehen<br />
DJV und Lan<strong>de</strong>sjägerschaft vor.<br />
Weitere Diskussionen um das Waffenrecht<br />
In Bremen wur<strong>de</strong> aber nicht nur die Einführung einer Waffensteuer gefor<strong>de</strong>rt.<br />
Der Senat wur<strong>de</strong> aufgefor<strong>de</strong>rt, sich auf Bun<strong>de</strong>sebene dafür einzusetzen,<br />
das Waffenrecht zu verschärfen. Solche Vorstöße gibt es auf Bun<strong>de</strong>s-<br />
und Lan<strong>de</strong>sebene immer wie<strong>de</strong>r: in <strong>de</strong>n Jahren <strong>2011</strong> und <strong>2012</strong> neben<br />
Bremen auch in Schleswig-Holstein. Erhoben wur<strong>de</strong> in bei<strong>de</strong>n Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>rn<br />
unter an<strong>de</strong>rem die For<strong>de</strong>rung nach einer getrennten Aufbewahrung<br />
von Waffe und Munition.<br />
Der DJV spricht sich gegen weitere Verschärfungen <strong>de</strong>s Waffenrechts<br />
aus, die nur einen scheinbaren Sicherheitsgewinn versprechen. Das Waffenrecht<br />
muss <strong>de</strong>n Realitäten <strong>de</strong>r legalen Waffenbesitzer und ihren Bedürfnissen<br />
Rechnung tragen, darf nicht zu überflüssiger Bürokratie führen<br />
und Waffenbesitzer nicht unter Generalverdacht stellen. Der DJV hat dies<br />
in zahlreichen Stellungnahmen und Gesprächen gegenüber Politik und<br />
Verwaltung <strong>de</strong>utlich gemacht und wird sich dafür weiter einsetzen.<br />
Weitere Gesetzesvorhaben<br />
Im Zuge <strong>de</strong>r Umsetzung <strong>de</strong>r EU-Umweltstrafrechtsrichtlinie mussten einige<br />
strafrechtliche Bestimmungen aus <strong>de</strong>m Bun<strong>de</strong>sjagdgesetz geän<strong>de</strong>rt<br />
wer<strong>de</strong>n. Der DJV hat hierzu Stellung genommen und erreicht, dass überzogene<br />
For<strong>de</strong>rungen wie eine Einschränkung <strong>de</strong>s Elterntierschutzes verhin<strong>de</strong>rt<br />
wer<strong>de</strong>n konnten.<br />
Auch in an<strong>de</strong>ren Bereichen setzt sich <strong>de</strong>r DJV für praxisgerechte und<br />
unbürokratische Regelungen ein, unter an<strong>de</strong>rem bei <strong>de</strong>r Ergänzung <strong>de</strong>r<br />
Lebensmittelhygienebestimmungen und bei <strong>de</strong>r Novellierung <strong>de</strong>s Pflanzenschutzrechts.<br />
Rechtliche Stellungnahmen<br />
Auch außerhalb von Gesetzgebungsverfahren nahm <strong>de</strong>r DJV zu verschie<strong>de</strong>nen<br />
rechtlichen Fragen Stellung, för<strong>de</strong>rte die Diskussion zu Rechtsthemen,<br />
die für Jäger von Be<strong>de</strong>utung sind, etwa Tierschutz, Freizeitnutzung<br />
und <strong>de</strong>m Konflikt zwischen Waldbau und Jagd.<br />
Der DJV hat sich mit Stellungnahmen und in Gesprächen zur Waldstrategie<br />
<strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>sregierung und zur Neuordnung <strong>de</strong>r Landwirtschaftlichen<br />
Sozialversicherung geäußert und setzt sich auch dort für die Jagd und die<br />
Interessen <strong>de</strong>r Jäger ein.<br />
Der DJV setzt sich dafür ein, dass die Rechte <strong>de</strong>r Jagdausübungsberechtigten<br />
gewahrt bleiben, auch wenn die Natur im immer größeren<br />
Rechtliche Angelegenheiten 31<br />
DJV: keine weitere<br />
Verschärfung <strong>de</strong>s<br />
Waffenrechts
Geocaching, Reiten,<br />
Mountainbiking –<br />
die Natur wird zum<br />
Freizeitpark.<br />
Maße von Freizeitnutzungen wie Geocaching, Reiten und Mountainbiking<br />
beansprucht wird. Land- und Forstwirtschaft berufen sich auf <strong>de</strong>n<br />
Klimawan<strong>de</strong>l, um geän<strong>de</strong>rte Anbaubedingungen durchzusetzen. Zunehmend<br />
bedrohen geän<strong>de</strong>rte gesellschaftliche Auffassungen zum Tierschutz<br />
bewährte und erfor<strong>de</strong>rliche Praktiken.<br />
Diesen Herausfor<strong>de</strong>rungen stellt sich <strong>de</strong>r DJV unter an<strong>de</strong>rem durch<br />
Stellungnahmen, die Beteiligung an <strong>de</strong>r öffentlichen Diskussion, <strong>de</strong>n Austausch<br />
und die Zusammenarbeit mit an<strong>de</strong>ren Verbän<strong>de</strong>n, mit <strong>de</strong>n Experten<br />
aus <strong>de</strong>n Lan<strong>de</strong>sjagdverbän<strong>de</strong>n und Praktikern aus ganz Deutschland<br />
sowie auf europäischer Ebene.<br />
32 DJV-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong> /<strong>2012</strong>
Natur- und Artenschutz<br />
„Waldstrategie 2020“<br />
Im September <strong>2011</strong> wur<strong>de</strong> von <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>sregierung die „Waldstrategie<br />
2020“ verabschie<strong>de</strong>t. Der Deutsche Jagdschutzverband ( DJV ) nimmt diese<br />
zur Kenntnis, lehnt aber die missverständliche Formulierung bezüglich<br />
<strong>de</strong>r Rolle <strong>de</strong>r Jagd ab. Als Handlungsziel wird darin formuliert: Die Jagd<br />
dient einer nachhaltigen Forstwirtschaft im beson<strong>de</strong>ren Maße. Dies darf<br />
aber laut DJV nicht so verstan<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n, dass die Jagd nur <strong>de</strong>r Forstwirtschaft<br />
diene. Bei <strong>de</strong>r Befragung <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>sregierung zur Waldstrategie<br />
2020 hat DJV-Präsi<strong>de</strong>nt Fischer direkt Stellung genommen: Ein klares<br />
Bekenntnis <strong>de</strong>r Regierung zu Wald und Wild konnte erreicht wer<strong>de</strong>n.<br />
Darüber hinaus stellt die Bun<strong>de</strong>sregierung in <strong>de</strong>r „Waldstrategie 2020“<br />
klar, dass die gesetzlichen Instrumente <strong>de</strong>s Jagdrechts ausreichen, um die<br />
Interessen von Forstwirtschaft und Jagd in Einklang zu bringen.<br />
Mensch – Wald – Wild<br />
Hintergrund <strong>de</strong>r verstärkten Diskussionen zwischen Vertretern <strong>de</strong>r Forstwirtschaft<br />
und Jägerschaft ist die Veröffentlichung <strong>de</strong>s Gutachtens „Der<br />
Wald-Wild-Konflikt“ ( Ammer et al. 2010 ). Dieses wur<strong>de</strong> finanziert vom<br />
Bun<strong>de</strong>samt für Naturschutz ( BfN ) und <strong>de</strong>r Hatzfeldt-Wil<strong>de</strong>nburg’schen<br />
Verwaltung. Aus diesen Diskussionen entwickelte sich ein Zusammentreffen<br />
<strong>de</strong>r Interessengruppen an einem ersten run<strong>de</strong>n Tisch im Mai <strong>2011</strong>.<br />
Ziel <strong>de</strong>r Arbeitsgruppe war es, auf <strong>de</strong>r Grundlage <strong>de</strong>s Positionspapieres<br />
<strong>de</strong>s Deutschen Forstwirtschaftsrates ( DFWR ) zu Wald und Wild ein möglichst<br />
einvernehmliches Positionspapier zu erarbeiten und darauf bezogen<br />
Natur- und Artenschutz 33<br />
Schwarzwildbewirtschaftung<br />
in <strong>de</strong>r<br />
Agrarlandschaft: Die<br />
Schaffung angepasster<br />
Wildbestän<strong>de</strong> ist ein<br />
Thema, das Landwirte,<br />
Grun<strong>de</strong>igentümer und<br />
Jäger gleichermaßen<br />
betrifft.
einen konkreten Projektantrag an das Bun<strong>de</strong>sministerium für Ernährung,<br />
Landwirtschaft und Verbraucherschutz ( BMELV ) zu formulieren. Das Ziel:<br />
praxisorientierte Projekte initiieren und ungeklärte Sachverhalte wissenschaftlich<br />
untersuchen, um Wald und Schalenwild in Einklang zu bringen.<br />
Die Arbeitsgruppe setzte sich aus <strong>de</strong>m DJV, <strong>de</strong>m DFWR und <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>sarbeitsgemeinschaft<br />
<strong>de</strong>r Jagdgenossenschaften und Eigenjagdbesitzer<br />
( BAGJE ) zusammen. Das BMELV übernahm die Mo<strong>de</strong>ration <strong>de</strong>r drei Treffen.<br />
Ein gemeinsames Positionspapier ist auf Bun<strong>de</strong>sebene vertagt wor<strong>de</strong>n,<br />
weil <strong>de</strong>r Diskussionsprozess im DFWR noch nicht abgeschlossen ist. Die<br />
Bun<strong>de</strong>svertretung <strong>de</strong>r Jäger hatte im Präsidium bereits <strong>de</strong>m Kompromiss<br />
zugestimmt, „Schalenwildbestän<strong>de</strong> auf ein Maß zu regulieren, das auch<br />
eine natürliche Verjüngung aller etablierten standortgerechten Baum arten<br />
unter Berücksichtigung <strong>de</strong>r Eigentümerzielsetzung und zukünftig ein gesichertes<br />
Heranwachsen <strong>de</strong>r Wäl<strong>de</strong>r ohne Schutzmaßnahmen zulässt“, und<br />
ist damit <strong>de</strong>n Interessen <strong>de</strong>r Waldbesitzer entgegengekommen.<br />
Für <strong>de</strong>n DJV ist „Waldumbau mit <strong>de</strong>r Büchse“ zu kurz gegriffen. Heimische<br />
Pflanzenfresser wie Reh und Hirsch sind keine Sün<strong>de</strong>nböcke für<br />
fehlen<strong>de</strong> Mischwäl<strong>de</strong>r in Deutschland. Der große Fichtenanteil ist das<br />
Ergebnis einer seit Hun<strong>de</strong>rten Jahren andauern<strong>de</strong>n Forstpolitik, die auf<br />
schnelle Holzproduktion ausgerichtet ist. Das Waldbild vor Ort muss genau<br />
analysiert wer<strong>de</strong>n, um dann gemeinsam mit allen Beteiligten Lösungen<br />
zu fin<strong>de</strong>n. Wie das funktionieren kann, zeigt die nie<strong>de</strong>rsächsische<br />
Erklärung zum „Wald-Wild-Konflikt“, die von insgesamt zehn Institutionen<br />
aus Politik, Jagd, Grundbesitz und Forst am run<strong>de</strong>n Tisch erarbeitet<br />
wur<strong>de</strong>. Hoher Freizeitdruck und Zersie<strong>de</strong>lung sind ebenfalls wichtige Faktoren,<br />
die zu Wildschä<strong>de</strong>n führen können. Deshalb sind regionale Lösungen<br />
unabdingbar. Private Jäger sind unerlässliche Partner, wenn es um die<br />
Regulierung von Schalenwild geht.<br />
Nach <strong>de</strong>m Scheitern <strong>de</strong>s gemeinsamen Positionspapieres haben sich<br />
DJV und DFWR unter Mo<strong>de</strong>ration <strong>de</strong>s BMELV verständigt, durch gemeinsame<br />
Veranstaltungen und Forschungsprojekte offene Fragen zum<br />
Themenkomplex „Wald und Wild“ wissenschaftlich zu klären. Die Ergebnisse<br />
sollen einfließen in konkrete Handlungsempfehlungen für die forstbetriebliche<br />
und jagdliche Praxis.<br />
DJV macht sich für <strong>de</strong>n Erhalt <strong>de</strong>r Fangjagd stark<br />
Im Oktober <strong>2011</strong> lu<strong>de</strong>n Dr. Heinz Spittler ( Stifterverband für Jagdwissenschaften<br />
) und Stephan Wun<strong>de</strong>rlich ( „Wild-und-Hund“-Fangjagdseminare<br />
) zu einer konstituieren<strong>de</strong>n Sitzung eines Arbeitskreises zum<br />
humanen Fang von warmblütigen Wirbeltieren mit Fallen ein. Vertreter<br />
<strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Jägerschaft, <strong>de</strong>r Berufsjäger und Jagdaufseher, <strong>de</strong>r tierärztlichen<br />
Vereinigungen, <strong>de</strong>r Natur- und Artenschutzverbän<strong>de</strong>, <strong>de</strong>r Schädlingsbekämpfer,<br />
<strong>de</strong>r Fallenhersteller sowie <strong>de</strong>r Fachpresse nahmen teil.<br />
Helmut Dammann-Tamke vertrat die Position <strong>de</strong>s DJV: Die Notwendigkeit<br />
<strong>de</strong>r Fangjagd, insbeson<strong>de</strong>re in <strong>de</strong>r Regulierung nachtaktiver Beutegreifer<br />
und Neozoen, ist gegeben. Zahlreiche Studien belegen, dass<br />
Raubsäuger, insbeson<strong>de</strong>re <strong>de</strong>r Fuchs, für <strong>de</strong>n Großteil an Verlusten von<br />
34 DJV-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong> /<strong>2012</strong>
Gelegen und Jungvögeln bei bedrohten Bo<strong>de</strong>nbrütern verantwortlich<br />
sind. Insbeson<strong>de</strong>re in Schutzgebieten spielt die Fangjagd eine wichtige<br />
Rolle. Sie ist ein probates Mittel zur Prädatorenregulierung und, sofern<br />
richtig praktiziert, tierschutzkonform und sicher. Nicht zuletzt stellt sie<br />
ein Handwerk und Kulturgut dar.<br />
Als Nachfolgeveranstaltung wur<strong>de</strong> im April <strong>2012</strong> ein branchen- und<br />
anwen<strong>de</strong>rübergreifen<strong>de</strong>s Symposium zum Einsatz von Fallen abgehalten,<br />
für das <strong>de</strong>r DJV die Schirmherrschaft übernahm. Internationale Vertreter<br />
von Fangjagd- und Jagdverbän<strong>de</strong>n nahmen teil und präsentierten die aktuelle<br />
Situation in ihren Heimatlän<strong>de</strong>rn.<br />
Die aktuelle Kritik am Einsatz von Fallen zum Fang von Wirbeltieren<br />
macht es sinnvoll und notwendig, einen Arbeitskreis aus kompetenten<br />
Vertretern <strong>de</strong>r verschie<strong>de</strong>nen Interessengruppen zu grün<strong>de</strong>n. Der DJV hat<br />
sich auf <strong>de</strong>m Symposium in Kaisersesch bereit erklärt, die Koordination<br />
zu übernehmen. Ziel soll es sein, Normen und Richtlinien für einen humanen<br />
Fang von Wirbeltieren mit Fallen zu erarbeiten – als Entscheidungshilfe<br />
für rechtliche Regelungen <strong>de</strong>s Fallenfangs sowie als Grundlage für<br />
die Praxis. Der DJV wird zu<strong>de</strong>m sein Positionspapier aus <strong>de</strong>m Jahr 1992<br />
aktualisieren.<br />
Natur- und Artenschutz 35<br />
Auf <strong>de</strong>m Symposium<br />
in Kaisersesch stellte<br />
<strong>de</strong>r DJV ein Eckpunktepapier<br />
zur Fangjagd<br />
vor und rief zu mehr<br />
Sachlichkeit bei <strong>de</strong>ren<br />
Bewertung auf.<br />
Referenten und Teilnehmer<br />
<strong>de</strong>s zweiten Fangjagd-<br />
Symposiums im April <strong>2012</strong><br />
in Kaisersesch
„Schwarzwildbewirtschaftung<br />
in <strong>de</strong>r Landwirtschaft“<br />
– die Projektgruppe bei<br />
einem Treffen in Berlin.<br />
DJV und DBV haben ein<br />
gemeinsames Ziel: mehr<br />
Schwarzwildstrecke,<br />
weniger Wildschä<strong>de</strong>n.<br />
Mo<strong>de</strong>llvorhaben „Schwarzwildbewirtschaftung in<br />
<strong>de</strong>r Agrarlandschaft“<br />
Die Auswirkungen <strong>de</strong>s zunehmen<strong>de</strong>n Energiepflanzenanbaus sind immer<br />
größere zusammenhängen<strong>de</strong> Schlageinheiten, eine starke regionale<br />
Konzentration <strong>de</strong>s Maisanbaus sowie ansteigen<strong>de</strong> Wildschweinbestän<strong>de</strong>.<br />
Diese führen zu erhöhten Wildschä<strong>de</strong>n; vermehrte Konflikte zwischen<br />
Landwirten, Grun<strong>de</strong>igentümern und Jägern sind die Konsequenz. Aus<br />
diesem Grund wur<strong>de</strong> das Mo<strong>de</strong>llvorhaben (MVH) „Schwarzwildbewirtschaftung<br />
in <strong>de</strong>r Agrarlandschaft“ vom BMELV initiiert und geför<strong>de</strong>rt. Die<br />
Projektleitung übernahm <strong>de</strong>r DJV. Der Deutsche Bauernverband ( DBV )<br />
war Kooperationspartner.<br />
Vorrangiges Ziel <strong>de</strong>s MVH war eine Erhöhung <strong>de</strong>r Schwarzwildstrecke<br />
bei gleichzeitiger Senkung <strong>de</strong>r Wildschä<strong>de</strong>n unter beson<strong>de</strong>rer Berücksichtigung<br />
<strong>de</strong>r verän<strong>de</strong>rten Rahmenbedingungen in <strong>de</strong>r Agrarlandschaft durch<br />
die Energiepflanzenproduktion. Das Mo<strong>de</strong>llprojekt ist <strong>de</strong>rzeit eines <strong>de</strong>r<br />
wenigen Projekte, welches Zusammenhänge zwischen ackerbaulichen und<br />
jagdlichen Metho<strong>de</strong>n untersucht hat.<br />
Während <strong>de</strong>r Projektplanung wur<strong>de</strong>n verschie<strong>de</strong>ne Ansätze und Strate<br />
gien zur Wildscha<strong>de</strong>nsminimierung und Schwarzwildbejagung in <strong>de</strong>r<br />
Agrar landschaft diskutiert und nach Effektivität, Nachhaltigkeit und<br />
Praxis tauglichkeit erörtert. In <strong>de</strong>n Versuchsjahren 2008 bis 2010 wur<strong>de</strong>n<br />
in ausgewählten Versuchsbetrieben in Bayern, Bran<strong>de</strong>nburg, Hessen,<br />
Mecklenburg-Vorpommern, Nie<strong>de</strong>rsachsen und Sachsen-Anhalt unterschiedliche<br />
Typen von Bejagungsschneisen, die auf verschie<strong>de</strong>ne Art bewirtschaftet<br />
wur<strong>de</strong>n, auf ihre wirtschaftlichen und jagdlichen Auswirkungen untersucht.<br />
Ergänzt wur<strong>de</strong>n die Untersuchungen durch einzelne Versuche mit Elektrozäunung<br />
und einem revierübergreifen<strong>de</strong>n Bejagungskonzept. Auf <strong>de</strong>n Versuchsflächen<br />
in Bran<strong>de</strong>nburg wur<strong>de</strong>n zu<strong>de</strong>m mögliche positive Begleiteffekte<br />
<strong>de</strong>r Bejagungsschneisen auf die Vogelwelt in <strong>de</strong>r Agrarlandschaft untersucht.<br />
36 DJV-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong> /<strong>2012</strong>
Es hat sich gezeigt, dass Bejagungsschneisen in <strong>de</strong>r Praxis ein wichtiger<br />
Baustein für die flächen<strong>de</strong>cken<strong>de</strong> und revierübergreifen<strong>de</strong> Schwarzwildbejagung<br />
sind. Des Weiteren zeichnen sich positive natur- und umweltschutzfachliche<br />
Begleiteffekte für Flächenbrüter und Nie<strong>de</strong>rwildarten ab.<br />
Das Mo<strong>de</strong>llvorhaben machte <strong>de</strong>utlich, dass <strong>de</strong>r Schlüssel zur Schwarzwildbejagung<br />
und Wildscha<strong>de</strong>nsvermeidung in <strong>de</strong>r Kooperation zwischen<br />
Jägern und Landwirten sowie Forstbewirtschaftern liegt.<br />
In zehn Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>rn können Bejagungsschneisen im Mais über neue<br />
Nutzungsco<strong>de</strong>s unbürokratisch und för<strong>de</strong>runschädlich beantragt wer<strong>de</strong>n.<br />
Auch die Weiterentwicklung <strong>de</strong>r Gemeinsamen Agrarpolitik ( GAP ) nach<br />
2013 bietet Chancen. Der DJV hat sich dazu positioniert und bekennt sich<br />
zur verpflichten<strong>de</strong>n Einführung sogenannter ökologischer Vorrangflächen<br />
mit finanzieller Anreizkomponente. Wenn es damit gelänge, <strong>de</strong>n Biotopverbund<br />
über mehrjährige Blühstreifen – etwa Ackerrandstreifen, Hecken<br />
und an<strong>de</strong>re Saumbereiche im Maisfeld – zu etablieren, dann wäre das eine<br />
Win-win-Situation für Landwirte und Umwelt.<br />
Wirkung mehrjährig angelegter Blühstreifen in einem Maisfeld:<br />
1. Es schafft Deckung und Nahrung für unsere Offenlandarten wie<br />
Rebhuhn und Hase ( Hasenapotheke ).<br />
2. Blühstreifen schaffen Nahrungsquellen für Bienen und Schmetterlinge.<br />
3. Zur Milchreife beim Mais können diese Schneisen ganz o<strong>de</strong>r<br />
teilweise gemulcht wer<strong>de</strong>n und bieten somit Bejagungsmöglichkeiten<br />
fürs Schwarzwild.<br />
4. Unter guten Witterungsbedingungen entsteht bis zum Winter<br />
wie<strong>de</strong>rum ein gewisser Aufwuchs ( Deckung ).<br />
5. Blühstreifen verhin<strong>de</strong>rn bei mehrjähriger Anlage Bo<strong>de</strong>nerosion.<br />
Nach Abschluss <strong>de</strong>s Mo<strong>de</strong>llvorhabens konnten auf Grundlage <strong>de</strong>r wissenschaftlichen<br />
Auswertungen und <strong>de</strong>r praktischen Erfahrungen <strong>de</strong>r beteiligten<br />
Akteure konkrete Schlussfolgerungen und praxisnahe Empfehlungen formuliert<br />
wer<strong>de</strong>n. Im Folgen<strong>de</strong>n sind einige beispielhafte Aspekte angeführt:<br />
Jagd:<br />
1. Im Rahmen <strong>de</strong>r Einsaat angelegte Schneisen sind effektiver als<br />
nachträglich eingehäckselte Schneisen.<br />
Schwarzwild lernt sehr schnell und kennt die Bejagungsschneisen<br />
von Beginn <strong>de</strong>r Vegetationsperio<strong>de</strong> an als natürlichen Landschaftsbestandteil.<br />
Dies zeigte das vertraute Verhalten <strong>de</strong>s Schwarzwil<strong>de</strong>s<br />
auf <strong>de</strong>n Schneisen. Nachträglich eingehäckselte Schneisen wer<strong>de</strong>n als<br />
Verän<strong>de</strong>rung wahrgenommen und veranlassen das Schwarzwild zu<br />
einem vorsichtigeren Verhalten. Nichts<strong>de</strong>stotrotz konnte auch an <strong>de</strong>n<br />
nachträglich eingehäckselten Schneisen Schwarzwild erlegt wer<strong>de</strong>n.<br />
2. In <strong>de</strong>n Schlag integrierte Schneisen erzeugen beim Schwarzwild<br />
ein Sicherheitsgefühl.<br />
Auf Bejagungsschneisen mit geschlossenem Vorgewen<strong>de</strong>, also<br />
komplett vom Mais umschlossen, bewegte sich das Schwarzwild<br />
nach Angaben <strong>de</strong>r teilnehmen<strong>de</strong>n Jäger beson<strong>de</strong>rs vertraut.<br />
Natur- und Artenschutz 37
Gewohnheitsverhalten, wie beispielsweise Brechen und Suhlen,<br />
konnte hier am häufigsten beobachtet wer<strong>de</strong>n.<br />
3. Das Wald-Feld-Konzept und abgestimmte Bejagungsstrategien<br />
min<strong>de</strong>rn Wildschä<strong>de</strong>n.<br />
Ein gemeinsames Bejagungskonzept von Land- und Forstwirtschaft<br />
führt zum Erfolg. Nach <strong>de</strong>m Motto „Im Feld Feuer – im Wald<br />
Ruhe“ ruht die Jagd auf Schwarzwild während <strong>de</strong>r Vegetationsperio<strong>de</strong><br />
in <strong>de</strong>n Kernbereichen <strong>de</strong>r Waldgebiete, während im Feld<br />
und im Waldrandbereich die Bejagung intensiviert wird. Auf das<br />
Schwarzwild abgestimmte Wildäsungsflächen im Wald min<strong>de</strong>rn<br />
<strong>de</strong>n Scha<strong>de</strong>nsdruck im Feld. Während <strong>de</strong>r Herbst- und Wintermonate<br />
unterstützen gemeinsam und revierübergreifend durchgeführte<br />
Drückjag<strong>de</strong>n eine Regulierung <strong>de</strong>r Schwarzwildbestän<strong>de</strong>.<br />
4. Bejagungsschneisen sind auch in Jahren mit geringerer Schwarzwildpopulation<br />
jagdlich effektiv.<br />
Insgesamt waren über alle drei Versuchsjahre gerechnet acht Ansitze<br />
zur Erlegung eines Wildschweines notwendig. Zum Vergleich:<br />
Nach einer Studie <strong>de</strong>r Wildforschungsstelle Aulendorf ( Ba<strong>de</strong>n-<br />
Württemberg ) wer<strong>de</strong>n 21 Ansitze pro erlegtem Wildschwein an<br />
<strong>de</strong>r Schadfläche im Feld benötigt; das sind fast dreimal so viel<br />
benötigte Ansitze wie auf <strong>de</strong>n Bejagungsschneisen <strong>de</strong>s Mo<strong>de</strong>llvorhabens.<br />
Auch in <strong>de</strong>n Jahren mit geringerer Schwarzwildstrecke ist<br />
die Strecke auf <strong>de</strong>n Schneisen – entgegen <strong>de</strong>m bun<strong>de</strong>s<strong>de</strong>utschen<br />
Trend – nicht eingebrochen.<br />
Landwirtschaft:<br />
1. Die Nutzung <strong>de</strong>r Bejagungsschneisen muss betriebs- und<br />
standortspezifisch erfolgen.<br />
Eine pauschal gültige Empfehlung zur Nutzung <strong>de</strong>r Bejagungsschneisen<br />
kann nicht gegeben wer<strong>de</strong>n; die Nutzung muss vielmehr <strong>de</strong>n<br />
betriebseigenen Anfor<strong>de</strong>rungen und Möglichkeiten entsprechen. Auf<br />
ertragsschwachen Standorten hat sich eine „Strategie <strong>de</strong>r Kostenminimierung“<br />
in Form von beispielsweise Schwarzbrache bewährt;<br />
auf ertragsstarken Standorten sollte hingegen eine wirtschaftliche<br />
Nutzung <strong>de</strong>r Bejagungsschneisen erfolgen, da sonst die Deckungsbeitragsdifferenz<br />
und die wirtschaftlichen Einbußen zu groß wür<strong>de</strong>n.<br />
2. Wenn möglich, sollten wirtschaftlich kritische Stellen in die<br />
Bejagungsschneise integriert wer<strong>de</strong>n.<br />
Es hat sich als wirtschaftlich sinnvoll erwiesen, kritische Stellen,<br />
wie z. B. natürliche Wasserstellen, in die Bejagungsschneise zu integrieren,<br />
da an diesen Stellen die Bewirtschaftung ohnehin schon<br />
erschwert ist und sich damit die Deckungsbeitragsdifferenz reduziert.<br />
Die Kombination mit Strukturelementen ist auch ökologisch<br />
beson<strong>de</strong>rs wertvoll. Hier können auch gleichzeitig Habitatansprüche<br />
von Schwarzwild als Anziehungspunkt ausgenutzt wer<strong>de</strong>n.<br />
3. Aus wirtschaftlichen Grün<strong>de</strong>n sind Bejagungsschneisen an die<br />
Technik im landwirtschaftlichen Betrieb anzupassen.<br />
Aus wirtschaftlichen Grün<strong>de</strong>n sind die technischen Möglichkeiten<br />
<strong>de</strong>s Betriebes hinsichtlich Struktur, Schlaggrößen, räumlicher Lage<br />
38 DJV-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong> /<strong>2012</strong>
usw. zu berücksichtigen. So hat es sich bewährt, die Breite <strong>de</strong>r<br />
Bejagungsstreifen an die Maschinenbreite anzupassen.<br />
Natur- und Artenschutz:<br />
4. Schläge mit Schneisen beherbergen ten<strong>de</strong>nziell eine höhere<br />
Anzahl von Flächenbrütern als Schläge ohne Schneisen.<br />
Die Auswertungen <strong>de</strong>r Brutvogelkartierung haben ergeben, dass<br />
Bejagungsschneisen einen positiven Einfluss auf das Vorkommen<br />
von Flächenbrütern, wie beispielsweise Feldlerche und Schafstelze,<br />
haben können. Für die letzte Brut können die Schneisen auch<br />
als Brutstätte in Frage kommen, wenn die Maisbestän<strong>de</strong> zu hoch<br />
gewachsen sind. Voraussetzung dafür sind eine Min<strong>de</strong>stfläche von<br />
Schneisen und <strong>de</strong>ren extensive Bewirtschaftung, insbeson<strong>de</strong>re aber<br />
keine Bearbeitung während <strong>de</strong>r Hauptbrutzeit von April bis Juni.<br />
5. Bejagungsschneisen stellen für Vögel <strong>de</strong>r Agrarlandschaft als<br />
Nahrungsfläche eine Bereicherung dar.<br />
Auf Bejagungsschneisen können Vögel <strong>de</strong>r Agrarlandschaft ein<br />
weites Nahrungsangebot fin<strong>de</strong>n. Für große Arten wie Weißstorch<br />
und Greifvögel sind die Schneisen als Nahrungsgebiete ebenfalls<br />
von Relevanz.<br />
6. Bejagungsschneisen bieten positive Ansätze für die<br />
Nie<strong>de</strong>rwildhege.<br />
Unabhängig von <strong>de</strong>r Zielsetzung <strong>de</strong>s MVH wur<strong>de</strong>n von mehreren<br />
Projektteilnehmern mögliche positive Einflüsse <strong>de</strong>r Bejagungsschneisen<br />
auf Nie<strong>de</strong>rwildarten, wie beispielsweise <strong>de</strong>n Feldhasen,<br />
hingewiesen. Notwendig dürfte hierfür eine extensive Bewirtschaftung<br />
mit Bewirtschaftungspause in <strong>de</strong>r Zeit von ungefähr April bis<br />
En<strong>de</strong> Juni sein.<br />
Eine mit konkreten Empfehlungen<br />
für die Praxis<br />
erstellte Infobroschüre<br />
soll interessierten Landwirten<br />
und Jägern als Leitfa<strong>de</strong>n<br />
dienen. Diese kann<br />
unter Jagdnetz.<strong>de</strong> / jaegerinfos<br />
/ schwarzwildprojekt<br />
heruntergela<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r in<br />
Einzelexemplaren direkt<br />
über <strong>de</strong>n DJV bezogen<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
Natur- und Artenschutz 39<br />
www.jagdnetz.<strong>de</strong>/jaegerinfos/<br />
schwarzwildprojekt<br />
Broschüre „Schwarzwildbewirtschaftung<br />
in <strong>de</strong>r<br />
Agrarlandschaft – Pro bleme<br />
und Maßnahmen“ – ein<br />
hilfreicher Leitfa<strong>de</strong>n für<br />
Landwirte und Jäger mit<br />
konkreten Empfehlungen für<br />
die Praxis
WILD – wissenschaft liches<br />
Monitoring durch Jäger<br />
www.jagdnetz.<strong>de</strong> / wild<br />
WILD – Basis für eine nachhaltige jagdliche Nutzung<br />
Das Wildtier-Informationssystem <strong>de</strong>r Län<strong>de</strong>r Deutschlands ( WILD ) ist<br />
ein bun<strong>de</strong>sweites Monitoringprogramm, mit <strong>de</strong>m Daten zu Vorkommen,<br />
Häufigkeit ( Bestandsdichte ) und Bestandsentwicklung von Wildtieren erhoben<br />
wer<strong>de</strong>n. WILD ist ein Projekt <strong>de</strong>s DJV und seiner Lan<strong>de</strong>sjagdverbän<strong>de</strong><br />
und stellt seit 2001 einen dauerhaften Baustein <strong>de</strong>r ökologischen<br />
Umweltbeobachtung dar. Wichtigstes Ziel ist die Dokumentation von<br />
Wildtierpopulationen, um Strategien für <strong>de</strong>n Erhalt und die nachhaltige<br />
Nutzung von Wildtieren zu entwickeln.<br />
Die WILD-Datenerhebung basiert auf <strong>de</strong>n folgen<strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n Bausteinen:<br />
1. Erfassung <strong>de</strong>r Besatzdichten von Feldhase, Fuchs und Dachs mit<br />
wissenschaftlich anerkannten Metho<strong>de</strong>n in Referenzgebieten<br />
( <strong>de</strong>rzeit mehr als 450 Gebiete in Deutschland ). Ergänzend wer<strong>de</strong>n<br />
relevante Faktoren wie Landschaftsstruktur, Flächennutzung<br />
o<strong>de</strong>r Prädatorendruck erfasst.<br />
2. Flächen<strong>de</strong>cken<strong>de</strong> Erfassung ( FE ): Dokumentation von Vorkommen<br />
und Häufigkeit ausgewählter Wildtierarten mittels Fragebogen<br />
bun<strong>de</strong>sweit in möglichst vielen Jagdbezirken.<br />
Im Herbst <strong>2011</strong> hat <strong>de</strong>r DJV seinen WILD-Jahresbericht 2010 veröffentlicht.<br />
Neben <strong>de</strong>r Entwicklung <strong>de</strong>r Populationen von Feldhase, Fuchs<br />
und Dachs in <strong>de</strong>n Referenzgebieten Deutschlands enthält die 28 Seiten<br />
umfassen<strong>de</strong> Broschüre ausführliche Informationen zu Jagdstrecken und<br />
<strong>de</strong>ren Entwicklungen von ausgewählten Schalenwildarten und Gänsevögeln<br />
sowie von Stockente und Ringeltaube. Ergänzend dazu zeigt die<br />
Auswertung <strong>de</strong>r Flächennutzungskartierungen am Beispiel Rheinland-Pfalz<br />
Zusammenhänge zwischen Feldhasenpopulation und Flächennutzung in<br />
<strong>de</strong>r Kulturlandschaft. Die Broschüre ist auf Jagdnetz.<strong>de</strong> / wild verfügbar<br />
o<strong>de</strong>r kann in gedruckten Einzelexemplaren direkt über <strong>de</strong>n DJV bezogen<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
Schwerpunkt <strong>de</strong>r FE <strong>2011</strong>: Mar<strong>de</strong>rartige, Biber und Wildkatze<br />
Im Frühjahr <strong>2011</strong> fand in Abstimmung mit <strong>de</strong>n Lan<strong>de</strong>sjagdverbän<strong>de</strong>n zum<br />
dritten Mal nach 2006 und 2009 eine bun<strong>de</strong>sweite FE statt. Neben <strong>de</strong>n<br />
klassischen Nie<strong>de</strong>rwildarten Wildkaninchen, Rebhuhn und Fasan, <strong>de</strong>r zuletzt<br />
durch Besatzeinbrüche im Nordwest<strong>de</strong>utschen Tiefland in <strong>de</strong>n Fokus<br />
<strong>de</strong>r Jägerschaft gerückt war, wur<strong>de</strong>n auch die Vorkommen von Waschbär<br />
und Mar<strong>de</strong>rhund erneut abgefragt. Biber, Kolkrabe und Wildkatze<br />
wur<strong>de</strong>n nach 2006 ebenso wie<strong>de</strong>r berücksichtigt. Die Abfragen gingen<br />
<strong>de</strong>utlich stärker ins Detail als noch vor fünf Jahren, um Vorkommenshinweise<br />
und -nachweise noch besser zu unterschei<strong>de</strong>n. Zu<strong>de</strong>m sollten<br />
Ausbreitungsten<strong>de</strong>nzen <strong>de</strong>r Arten überprüft wer<strong>de</strong>n. Einen beson<strong>de</strong>ren<br />
Schwerpunkt <strong>de</strong>r Erfassung bil<strong>de</strong>ten Baum- und Steinmar<strong>de</strong>r, Iltis sowie<br />
Mink. Derzeit liegen über das Vorkommen dieser Arten nur unzureichend<br />
verlässliche Daten vor.<br />
An <strong>de</strong>r Erhebung beteiligten sich mehr als 27.000 Revierinhaber,<br />
was rund 45 Prozent <strong>de</strong>r bun<strong>de</strong>sweiten Reviere entspricht. Die Ergeb-<br />
40 DJV-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong> /<strong>2012</strong>
nisse wer<strong>de</strong>n für Sommer <strong>2012</strong> erwartet und dann als WILD-Broschüre<br />
veröffent licht.<br />
WILD ist auf die Mitarbeit eines je<strong>de</strong>n Jägers angewiesen. Mit <strong>de</strong>n<br />
Daten liefert die Jägerschaft einen wichtigen Beitrag zur Einschätzung <strong>de</strong>r<br />
biologischen Vielfalt und trägt zur Sicherung <strong>de</strong>r jagdlichen Nutzung stabiler<br />
Wildtierpopulationen bei. Zu hoffen bleibt, dass bald alle Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>r<br />
Zahlen für WILD liefern, damit die hohe Akzeptanz <strong>de</strong>r von Jägern<br />
erhobenen Daten bei Politikern, Gesellschaft und Behör<strong>de</strong>n national und<br />
international gewahrt bleibt.<br />
Natur- und Artenschutz 41<br />
Das Nord<strong>de</strong>utsche<br />
Tiefland ist beliebt –<br />
26 Feldhasen tummeln<br />
sich dort pro<br />
Quadratkilometer.<br />
WILD – wichtige<br />
Bestandsdaten zur<br />
Sicherung <strong>de</strong>r Jagd
Mit rund 230.000<br />
Kilometern an Bun<strong>de</strong>sstraßen<br />
und Autobahnen<br />
besitzt Deutschland eines<br />
<strong>de</strong>r dichtesten Verkehrs-<br />
netze <strong>de</strong>r Welt.<br />
Bun<strong>de</strong>sprogramm Wie<strong>de</strong>rvernetzung verabschie<strong>de</strong>t<br />
Das Bun<strong>de</strong>skabinett hat En<strong>de</strong> Februar <strong>2012</strong> das gemeinsam von Bun<strong>de</strong>sumweltministerium<br />
und Bun<strong>de</strong>sverkehrsministerium erarbeitete Bun<strong>de</strong>sprogramm<br />
Wie<strong>de</strong>rvernetzung beschlossen. Ziel <strong>de</strong>s Programms ist es, die<br />
bisher durch das Fernstraßennetz zerschnittenen Lebensraumkorridore<br />
in Deutschland durch <strong>de</strong>n Bau von Querungshilfen ( meist Grünbrücken )<br />
wie<strong>de</strong>r zu verbin<strong>de</strong>n. In <strong>de</strong>m Programm sind 93 Abschnitte an Bun<strong>de</strong>sautobahnen<br />
und Bun<strong>de</strong>sstraßen benannt, an <strong>de</strong>nen mittel- bis langfristig<br />
aus <strong>de</strong>m jährlichen Straßenbauetat Querungshilfen finanziert wer<strong>de</strong>n sollen.<br />
Insgesamt geht die Bun<strong>de</strong>sregierung von einem Investitionsvolumen<br />
von etwa 180 Millionen Euro aus. Im Vorgriff auf das Bun<strong>de</strong>sprogramm<br />
wur<strong>de</strong>n im Rahmen <strong>de</strong>s Konjunkturpakets II in <strong>de</strong>n Jahren 2010 und<br />
<strong>2011</strong> <strong>de</strong>utschlandweit 14 Grünbrücken realisiert.<br />
Mit <strong>de</strong>m Kabinettsbeschluss setzt die Bun<strong>de</strong>sregierung ihre Koalitionsvereinbarung<br />
von Oktober 2009 um. Seit<strong>de</strong>m hatte <strong>de</strong>r DJV zusammen<br />
mit BUND, NABU und ADAC immer wie<strong>de</strong>r die Verabschiedung <strong>de</strong>s<br />
Programms gefor<strong>de</strong>rt und auf vielfältige Weise politischen Druck ausgeübt.<br />
Die Zerschneidung von Lebensräumen bedroht über Isolation, genetische<br />
Verarmung o<strong>de</strong>r direkte Verluste nicht nur die biologische Vielfalt,<br />
sie birgt auch für <strong>de</strong>n Menschen ein hohes Unfallrisiko. So gehört das<br />
<strong>de</strong>utsche Straßennetz zu <strong>de</strong>n dichtesten in Europa. Jährlich ereignen sich<br />
in Deutschland etwa 3.000 Wildunfälle mit mehreren Hun<strong>de</strong>rt verletzten<br />
Menschen. 2010 kamen dadurch 20 Menschen ums Leben.<br />
42 DJV-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong> /<strong>2012</strong>
Wissenschaftliche Grundlage <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>sprogramms Wie<strong>de</strong>rvernetzung<br />
sind die seit 2009 vorliegen<strong>de</strong>n Forschungsergebnisse zu <strong>de</strong>n Lebensraumkorridoren<br />
in Deutschland. Der DJV hatte hierzu bereits im Jahr<br />
2002 <strong>de</strong>n Anstoß gegeben und in projektbezogener Zusammenarbeit<br />
mit <strong>de</strong>m BfN die wissenschaftlichen Arbeiten unterstützt. Die Karten <strong>de</strong>s<br />
Netzes <strong>de</strong>r Lebensraumkorridore sind auf Bfn.<strong>de</strong>, <strong>de</strong>r Internetseite <strong>de</strong>s<br />
Bun<strong>de</strong>samtes für Naturschutz, abrufbar.<br />
In einer gemeinsamen Pressemitteilung for<strong>de</strong>rten DJV und BUND<br />
En<strong>de</strong> Februar <strong>2012</strong> die Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>r auf, zügig aktiv zu wer<strong>de</strong>n und die<br />
bereitgestellten Mittel für die Planung und <strong>de</strong>n Bau von Grünbrücken abzurufen.<br />
Die Jägerschaft bekräftigt darüber hinaus ihre Bereitschaft, aktiv<br />
am künftigen Monitoring von Grünbrücken mitzuwirken.<br />
Das Bun<strong>de</strong>sprogramm Wie<strong>de</strong>rvernetzung ist auf <strong>de</strong>r Internetseite <strong>de</strong>s<br />
DJV unter Jagdnetz.<strong>de</strong> / jaegerinfos / naturschutz abrufbar.<br />
BLE und DJV för<strong>de</strong>rn Mar<strong>de</strong>rprojekt<br />
Unter <strong>de</strong>m Titel „Erfassungsmetho<strong>de</strong>n von Baummar<strong>de</strong>r und Iltis zur<br />
Beur teilung ihrer Populationszustän<strong>de</strong>“ ( Laufzeit: 1. Mai <strong>2011</strong> bis 31. Dezember<br />
2013 ) för<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>rzeit die Bun<strong>de</strong>sanstalt für Landwirtschaft und<br />
Ernährung ( BLE ) sowie <strong>de</strong>r DJV ein gemeinsames Forschungsprojekt <strong>de</strong>r<br />
Universitäten Kiel und Dres<strong>de</strong>n sowie <strong>de</strong>s LJV Schleswig-Holstein.<br />
Über das Vorkommen bei<strong>de</strong>r Mar<strong>de</strong>rarten sowie ihre Populationsgrößen<br />
ist nur wenig bekannt und Jagdstrecken liefern nur unzureichen<strong>de</strong><br />
Informationen. Mit <strong>de</strong>m Projekt sollen verschie<strong>de</strong>ne Metho<strong>de</strong>n zum<br />
Artennachweis erprobt wer<strong>de</strong>n, um die Häufigkeit <strong>de</strong>r Arten künftig<br />
besser einschätzen zu können. Für die effizienteste und praktikabelste<br />
Metho<strong>de</strong> zur Bewertung <strong>de</strong>s Erhaltungszustan<strong>de</strong>s <strong>de</strong>r Populationen soll<br />
dann eine Richtlinie erarbeitet wer<strong>de</strong>n. Die Erfassungen sollen lang-<br />
Natur- und Artenschutz 43<br />
Ohne Gefahr für Wildtier<br />
und Autofahrer – Damwild<br />
überquert die Autobahn 21<br />
bei Negernbötel in<br />
Schleswig-Holstein.<br />
Bun<strong>de</strong>sprogramm<br />
Wie<strong>de</strong>rvernetzung:<br />
93 Grünbrücken sollen<br />
mittel- bis langfristig<br />
finanziert wer<strong>de</strong>n.<br />
www.bfn.<strong>de</strong><br />
www.jagdnetz.<strong>de</strong>/jaeger<br />
infos/naturschutz
fristig auch in das WILD-Projekt einfließen. In sechs Untersuchungsgebieten<br />
– verteilt auf vier Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>r ( Ba<strong>de</strong>n-Württemberg, Mecklenburg-Vorpommern,<br />
Saarland, Schleswig-Holstein ) – wer<strong>de</strong>n <strong>de</strong>rzeit<br />
Wildkameras, Fotofallen und Lebendfangfallen zur I<strong>de</strong>ntifizierung und<br />
Markierung von Mar<strong>de</strong>r und Iltis eingesetzt. Projektleiter und damit Ansprechpartner<br />
sind die bei<strong>de</strong>n Wildbiologen Dr. Daniel Hoffmann und<br />
Dr. Norman Stier.<br />
Fachausschuss Naturschutz nimmt Arbeit auf<br />
Am 26. Januar <strong>2012</strong> trafen sich die Mitglie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s neu gegrün<strong>de</strong>ten Fachausschusses<br />
Naturschutz zu ihrer konstituieren<strong>de</strong>n Sitzung in <strong>de</strong>r DJV-<br />
Geschäftsstelle. Unter Vorsitz von Dr. Klaus-Hinnerk Baasch, unter<br />
an<strong>de</strong>rem zuständig für Naturschutz im DJV-Präsidium, diskutierten die<br />
Vertreter aus allen Lan<strong>de</strong>sjagdverbän<strong>de</strong>n eine Vielzahl aktueller Themen.<br />
So widmete man sich ausführlich <strong>de</strong>m Themenkomplex „Weiterentwicklung<br />
<strong>de</strong>r gemeinsamen Agrarpolitik ( GAP ) nach 2013“ und erarbeitete<br />
das „DJV-Positionspapier zu <strong>de</strong>n Vorschlägen <strong>de</strong>r EU-Kommission zum<br />
‚greening‘ <strong>de</strong>r Gemeinsamen Agrarpolitik“. Dieses wur<strong>de</strong> auf <strong>de</strong>r nachfolgen<strong>de</strong>n<br />
Präsidiumssitzung einstimmig verabschie<strong>de</strong>t und ist als Anlage<br />
beigefügt. Intensiv beraten wur<strong>de</strong> zu<strong>de</strong>m die Kampagne „Flächenfraß<br />
stoppen“ <strong>de</strong>s DBV. Die Ausschussmitglie<strong>de</strong>r sahen in einer Reihe von<br />
Punkten Diskussionsbedarf mit <strong>de</strong>m DBV, insbeson<strong>de</strong>re zur Eingriffs- und<br />
Ausgleichsregelung nach <strong>de</strong>m Bun<strong>de</strong>snaturschutz gesetz.<br />
Näher beschäftigen wird sich <strong>de</strong>r Fachausschuss ab Jahresmitte mit<br />
<strong>de</strong>r in Vorbereitung befindlichen „Kompensationsverordnung <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>s“<br />
und <strong>de</strong>m noch sehr neuen Themenkomplex „Windkraftanlagen in<br />
Waldgebieten“.<br />
„Holsteiner Lebensraumkorridore“ –<br />
Experten ziehen erste Bilanz<br />
Im Jahr 2010 hat <strong>de</strong>r DJV gemeinsam mit <strong>de</strong>r Stiftung Naturschutz<br />
Schleswig-Holstein, <strong>de</strong>n Schleswig-Holsteinischen Lan<strong>de</strong>sforsten, <strong>de</strong>m<br />
Lan<strong>de</strong>sbetrieb Straßenbau und Verkehr ( LBV-SH ), <strong>de</strong>m Wildpark Eekholt<br />
und <strong>de</strong>m Ökologie-Zentrum <strong>de</strong>r Universität Kiel das Erprobungs- und<br />
Entwicklungsvorhaben „Holsteiner Lebensraumkorridore“ ( HLRK ) initiiert.<br />
Das rund 400 Quadratkilometer große Projektgebiet, am Ran<strong>de</strong><br />
<strong>de</strong>r Metropolregion Hamburg und im Dreieck <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>sautobahnen<br />
A 7, A 20 und A 21 gelegen, ist für Mensch und Natur das Tor nach<br />
Nor<strong>de</strong>n.<br />
Im November <strong>2011</strong> wur<strong>de</strong> auf <strong>de</strong>r Fachtagung „Wie<strong>de</strong>rvernetzung<br />
in <strong>de</strong>r Praxis“ erstmals Bilanz gezogen. Die Projektpartner stellten erste<br />
Ergebnisse bei <strong>de</strong>r vom DJV koordinierten Fachtagung in Flintbek<br />
( Schleswig-Holstein ) vor. Schwerpunkt <strong>de</strong>r zweitägigen Tagung war <strong>de</strong>r<br />
fachliche Austausch mit <strong>de</strong>n Akteuren in <strong>de</strong>r Region und <strong>de</strong>n Vertretern an<strong>de</strong>rer<br />
Vernetzungsprojekte ( u. a. Ökologischer Korridor Südbran<strong>de</strong>nburg,<br />
44 DJV-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong> /<strong>2012</strong>
Rettungsnetz Wildkatze <strong>de</strong>s BUND ) mit <strong>de</strong>m Ziel, die Übertragbarkeit<br />
<strong>de</strong>r Projektergebnisse zu sichern und die erfolgreiche Biotopvernetzung<br />
in weiteren bun<strong>de</strong>sweit be<strong>de</strong>utsamen Schlüsselregionen zu för<strong>de</strong>rn.<br />
Auf <strong>de</strong>m Podium referierten<br />
unter an<strong>de</strong>rem Dr. Juliane<br />
Rumpf, Ministerin für<br />
Landwirtschaft, Umwelt und<br />
ländliche Räume Schleswig-<br />
Holstein, Dr. Björn Schulz,<br />
HLRK-Projektleiter bei <strong>de</strong>r<br />
Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein,<br />
PD Dr. Heinrich<br />
Reck, Institut für Natur-<br />
und Ressourcenschutz <strong>de</strong>r Universität Kiel, Ute Kröger, Wildpark<br />
Eekholt, und Torsten Conradt, Direktor <strong>de</strong>s LBV-SH, <strong>de</strong>r betonte, dass<br />
„Straßenbau und Ökologie durch solche Projekte immer mehr zueinan<strong>de</strong>rfin<strong>de</strong>n.“<br />
Den DJV vertrat Dr. Klaus-Hinnerk Baasch, Präsi<strong>de</strong>nt <strong>de</strong>s LJV<br />
Schleswig-Holstein und im DJV-Präsidium zuständig für Naturschutz.<br />
Natur- und Artenschutz 45<br />
Menschen wollen mobil<br />
sein – Tiere auch. Die<br />
Hinterlandanbindung<br />
an die Grünbrücke bei<br />
Kiebitzholm ( Schleswig-<br />
Holstein ) ist ein Leuchtturmprojekt<br />
in Sachen<br />
Wie<strong>de</strong>rvernetzung.<br />
Die Projektpartner stellen<br />
während <strong>de</strong>r Fachtagung<br />
erste Ergebnisse zum<br />
Vorhaben „Holsteiner<br />
Lebensraumkorridore“ vor.<br />
„Hand in Hand arbeiten<br />
recht unterschiedliche<br />
Partner erfolgreich an<br />
einem klug abgestimmten<br />
Konzept, von <strong>de</strong>m alle<br />
etwas haben“, bringt es<br />
die Präsi<strong>de</strong>ntin <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>samtes<br />
für Naturschutz,<br />
Prof. Beate Jessel, auf<br />
<strong>de</strong>n Punkt.
Linkes Bild: Exkursion ins<br />
Feld – die Tagungsteilnehmer<br />
machen sich ein Bild vor Ort.<br />
Rechtes Bild: Für Tiere eine<br />
unüberwindbare Barriere –<br />
die A 21 bei Negernbötel.<br />
Dank Grünbrücke kommen<br />
inzwischen sogar Amphibien,<br />
Reptilien und Pflanzen über<br />
die Autobahn.<br />
Holsteiner Lebensraumkorridore:<br />
Der wissenschaftliche<br />
Leiter, PD Dr. Heinrich Reck<br />
vom Institut für Natur- und<br />
Ressourcenschutz <strong>de</strong>r Universität<br />
Kiel, sowie Dr. Björn<br />
Schulz ( r. ), Projektleiter bei<br />
<strong>de</strong>r Stiftung Naturschutz<br />
Schleswig-Holstein, erläutern<br />
die Korridore rund um die<br />
Grünbrücke Kiebitzholm.<br />
www.lebensraumkorridore.<strong>de</strong><br />
Er verwies noch einmal <strong>de</strong>utlich auf die Arbeit <strong>de</strong>r Jäger: „Die Grünbrücke bei<br />
Kiebitzholm ist auf Betreiben <strong>de</strong>r Jäger entstan<strong>de</strong>n. Denn nur die Vernetzung<br />
von Lebensräumen ermöglicht Tieren und Pflanzen langfristig<br />
das Überleben. Daher macht sich <strong>de</strong>r DJV auch für das Bun<strong>de</strong>sprogramm<br />
Wie<strong>de</strong>rvernetzung stark.“<br />
BfN-Präsi<strong>de</strong>ntin Prof. Beate Jessel machte in ihrem Beitrag <strong>de</strong>utlich,<br />
dass „die Holsteiner Lebensraumkorridore ein Leuchtturmprojekt von<br />
bun<strong>de</strong>sweiter Be<strong>de</strong>utung sind, das exemplarisch veranschaulicht, wie im<br />
Zusammenwirken einzelner Akteurs- und Interessengruppen Ziele <strong>de</strong>r<br />
Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt umgesetzt wer<strong>de</strong>n können.“<br />
Die Fachtagung wur<strong>de</strong> mit einer Pressekonferenz eröffnet, an <strong>de</strong>r Vertreter<br />
<strong>de</strong>r regionalen Medien teilnahmen. Bereits am Vortag hatte ein<br />
Redakteur <strong>de</strong>r überregionalen Tageszeitung „Die Welt“ die Tagungsteilnehmer<br />
während einer Exkursion durch das Projektgebiet begleitet und<br />
anschließend ausführlich berichtet.<br />
En<strong>de</strong> Juli 2010 hatte das BfN die Hauptstudie <strong>de</strong>s Vorhabens genehmigt,<br />
wobei das insgesamt sehr umfangreich konzipierte Leuchtturmprojekt <strong>de</strong>r<br />
Bun<strong>de</strong>sregierung aus haushaltstechnischen Grün<strong>de</strong>n zunächst bis Mitte<br />
2013 befristet wur<strong>de</strong> – mit <strong>de</strong>r Option <strong>de</strong>s Anschlusses von zwei weiteren<br />
Projektphasen ( Gestaltung <strong>de</strong>s Korridors im Kreis Segeberg mit Verbindung<br />
zwischen <strong>de</strong>n Autobahnen A 7, A 20 und A 21 ). Mehr als 350<br />
teils stark bedrohte Tier- und Pflanzenarten wur<strong>de</strong>n seit Projektbeginn<br />
vor zwei Jahren bereits<br />
auf und nahe<br />
<strong>de</strong>r Grünbrücke Kiebitzholmnachgewiesen.<br />
Möglich wur<strong>de</strong><br />
dies durch kleine und<br />
große Trittsteine für<br />
verschie<strong>de</strong>nste Arten,<br />
die im Rahmen <strong>de</strong>s<br />
HLRK-Projektes nach<br />
und nach innerhalb<br />
eines Korridors auf bei<strong>de</strong>n Seiten <strong>de</strong>r Grünbrücke entstehen – und von<br />
<strong>de</strong>nen auch beson<strong>de</strong>rs sensible Spezies langfristig profitieren. Die Umfeldgestaltung<br />
<strong>de</strong>r Grünbrücke und <strong>de</strong>ren langfristige Hinterlandanbindung<br />
wer<strong>de</strong>n über drei Jahre gemeinsam mit <strong>de</strong>n Projektpartnern und<br />
regionalen Interessenvertretern entwickelt.<br />
46 DJV-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong> /<strong>2012</strong>
Öffentlichkeitsarbeit<br />
DJV-Bildungsinitiative „Stärkung <strong>de</strong>s Ehrenamtes“<br />
und Natur- und Umweltbildungsinitiative<br />
Lernort Natur<br />
Der Deutsche Jagdschutzverband ( DJV ) bietet ein umfangreiches und<br />
vielfältiges Seminarprogramm an. Es wen<strong>de</strong>t sich an alle Mitglie<strong>de</strong>r, insbeson<strong>de</strong>re<br />
an diejenigen, die eine ehrenamtliche Funktion beklei<strong>de</strong>n. Zunehmend<br />
sind auch Teilnehmer zu verzeichnen, die aus an<strong>de</strong>ren Verbän<strong>de</strong>n<br />
kommen o<strong>de</strong>r als privat Interessierte an <strong>de</strong>n Seminaren teilnehmen.<br />
Das DJV-Angebot steht grundsätzlich allen offen. Die Teilnahme von<br />
Nichtjägern wird beson<strong>de</strong>rs begrüßt. Neben <strong>de</strong>m vielfältigen Themenkreis<br />
aus <strong>de</strong>m Bereich <strong>de</strong>r Kommunikation hat sich in beson<strong>de</strong>rem Maß<br />
das Aus- und Fortbildungsangebot für die Natur- und Umweltbildungsinitiative<br />
Lernort Natur entwickelt.<br />
Chronologische Übersicht von herausragen<strong>de</strong>n Seminaren:<br />
• Lernort Natur kompakt <strong>2011</strong> / Teil 2<br />
17. bis 19. Juni <strong>2011</strong> in Bielefeld. Referenten: Nathalie Bunke,<br />
Peter Vieres<br />
• Pädagogik <strong>de</strong>r Rollen<strong>de</strong>n Waldschulen<br />
18. Juni <strong>2011</strong> in Schmallenberg. Referent: Hans Schild<br />
• Lernort Natur Lehrerfortbildung<br />
30. August <strong>2011</strong> in Ottersheim. Referent: Hans Schild<br />
• Lernort Natur kompakt <strong>2011</strong> / Teil 3<br />
9. bis 11. September <strong>2011</strong> in Bielefeld. Referenten: Nathalie Bunke,<br />
Peter Vieres<br />
Öffentlichkeitsarbeit 47<br />
Lernort Natur wirkt<br />
generationenübergreifend<br />
– beispielsweise<br />
im Juni <strong>2011</strong> in<br />
Bielefeld beim Seminar<br />
„Lernort Natur kompakt“
Fortbildung fürs<br />
Ehrenamt im<br />
Jagdverband<br />
Ausre<strong>de</strong>n lassen und<br />
zuhören können –<br />
bei<strong>de</strong>s wird geschult im<br />
praktischen Rhetoriktraining<br />
„Rhetorik<br />
für Jäger“ wie hier<br />
im Okto ber <strong>2011</strong> in<br />
Springe.<br />
• Rhetorik für Jäger<br />
7. bis 9. Oktober <strong>2011</strong> in Springe. Referent: Jörg Gruhl<br />
• Lernort Natur handwerklich<br />
4. bis 6. November <strong>2011</strong> in Goslar. Referent: Wolfgang Ritzke<br />
• Jägerinnenforum Nordrhein-Westfalen<br />
24. bis 26. Februar <strong>2012</strong> in Nümbrecht.<br />
Referentin: Dr. Beate-Claudia Frank<br />
• Präparate – Recht und Praxis<br />
10. März <strong>2012</strong> in Bochum. Referentinnen: Ute Le<strong>de</strong>bur-Kintrup,<br />
Roswitha Fen<strong>de</strong>l<br />
• Motivationstraining Junge Jäger Rheinland-Pfalz<br />
10. März <strong>2012</strong> in Gensingen. Referentin: Dr. Beate-Claudia Frank<br />
• Lernort Natur kompakt <strong>2012</strong> / Teil 1<br />
23. bis 25. März <strong>2012</strong> in Esslingen. Referenten: Nathalie Bunke,<br />
Ralf Pütz<br />
• Lernort Natur Training<br />
14. bis 15. April <strong>2012</strong> in Bremervör<strong>de</strong>. Referent: Hans Schild<br />
• Lernort Natur Metho<strong>de</strong>ntraining<br />
22. bis 24. Juni <strong>2012</strong> in Bad Homberg.<br />
Referent: Theo Schmidtkunz<br />
• Lernort Natur Training<br />
27. bis 29. April <strong>2012</strong> in Bersenbrück. Referenten: Nathalie Bunke,<br />
Hans Schild, Peter Vieres, Theo Schmidtkunz<br />
• Lernort Natur handwerklich<br />
11. bis 13. Mai <strong>2012</strong> in Goslar. Referenten: Wolfgang Ritzke, Axel<br />
Gräper und Stefan Wasshausen<br />
Die Reihe Lernort Natur kompakt hat sich mittlerweile zu einem anerkannten<br />
Ausbildungsprogramm für Lernort Natur entwickelt, das über<br />
die Verbandsgrenzen hinaus Interessenten fin<strong>de</strong>t. Damit kommt <strong>de</strong>r DJV<br />
auch <strong>de</strong>m Wunsch zahlreicher Lernort-Natur-Aktiven nach einer Zertifizierung<br />
entgegen.<br />
An alle Seminare wer<strong>de</strong>n inhaltliche und organisatorische Min<strong>de</strong>ststandards<br />
angelegt. Das betrifft insbeson<strong>de</strong>re die Auswahl <strong>de</strong>r Referenten.<br />
Dieser über Jahre verfolgte Ansatz kommt bei <strong>de</strong>n Teilnehmern sehr<br />
gut an.<br />
48 DJV-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong> /<strong>2012</strong>
Kommunikation und Werbung<br />
Das DJV-Bildungsreferat informiert durch umfangreiche Mailingaktionen<br />
alle Seminarteilnehmer und Interessenten über neue Seminare. Auch in<br />
<strong>de</strong>n Mitteilungsblättern <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sjagdverbän<strong>de</strong> ( LJV ) sind je<strong>de</strong>n Monat<br />
neue Termine zu fin<strong>de</strong>n. Alle Veranstaltungen im Überblick sind nachzulesen<br />
auf Jagdnetz.<strong>de</strong> / bildungsinitiative.<br />
Bildungsmesse didacta<br />
Mitte Februar <strong>2012</strong> fand die Bildungsmesse didacta in Hannover statt.<br />
Der DJV ist seit mehr als zwanzig Jahren mit <strong>de</strong>r Initiative Lernort Natur<br />
dabei. Die didacta bietet eine gute Gelegenheit, mit <strong>de</strong>m pädagogischen<br />
Fachpublikum sowie mit Vertretern aus Kommunen und Verbän<strong>de</strong>n in<br />
Kontakt zu treten. Nicht nur die Produkte <strong>de</strong>s DJV für die außerschu lische<br />
Natur- und Umweltbildung sind dabei von Interesse, ebenso groß ist <strong>de</strong>r<br />
Wunsch nach einer Beratung über die vielfältigen Möglichkeiten <strong>de</strong>r<br />
Initiative <strong>de</strong>r Jäger. In diesem Jahr war <strong>de</strong>r Andrang am Stand <strong>de</strong>r Jäger<br />
außergewöhnlich hoch. Das lag auch an <strong>de</strong>r Präsentation von Schülern<br />
<strong>de</strong>r Berufsbil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Schulen Goslar-Baßgeige. Unter <strong>de</strong>r Leitung ihrer<br />
Lehrer Wolfgang Ritzke und Axel Gräper zeigten die Schüler, was mit<br />
Naturmaterialien hergestellt wer<strong>de</strong>n kann. Wolfgang Ritzke hat auf diese<br />
Weise die Lernort-Natur-Methodik an seiner Schule etabliert und damit<br />
Schulleiter, Lehrer und Vertreter aus <strong>de</strong>n Kultusministerien neu gierig gemacht.<br />
Öffentlichkeitsarbeit 49<br />
Auf <strong>de</strong>r Suche nach<br />
I<strong>de</strong>en für <strong>de</strong>n Unterricht<br />
stöberten viele Besucher<br />
im Februar <strong>2012</strong><br />
auf <strong>de</strong>r Bildungsmesse<br />
didacta am Lernort-<br />
Natur-Stand <strong>de</strong>s DJV.<br />
www.jagdnetz.<strong>de</strong> / bildungsinitiative<br />
Seit mehr als 20 Jahren<br />
ist <strong>de</strong>r DJV wichtiger<br />
Anlaufpunkt für die<br />
Besucher <strong>de</strong>r didacta.
Hat schon Tradition: das<br />
internationale Treffen <strong>de</strong>r<br />
Jungen Jäger aus Belgien,<br />
<strong>de</strong>n Nie<strong>de</strong>rlan<strong>de</strong>n und<br />
Deutschland. Hier im<br />
August <strong>2011</strong> in Dessel<br />
( Belgien ).<br />
Sitzung <strong>de</strong>r DJV-AG Junge<br />
Jäger im Februar <strong>2012</strong> auf<br />
<strong>de</strong>r Messe Jagd & Hund<br />
in Dortmund<br />
Junge Jäger<br />
Beim Thema „Nachwuchsarbeit“ geht je<strong>de</strong>r LJV seinen eigenen Weg. In<br />
zahlreichen Lan<strong>de</strong>sjagdverbän<strong>de</strong>n haben sich in <strong>de</strong>n Kreisen Beauftragte<br />
für Junge Jäger etabliert, häufig flächen<strong>de</strong>ckend. Ein Lan<strong>de</strong>ssprecher<br />
vertritt die Interessen <strong>de</strong>r Jungen Jäger nach außen und bei <strong>de</strong>n LJV-<br />
Gremien. Die Jungen Jäger haben sich eine Altersgrenze von 35 Jahren<br />
gegeben.<br />
Der DJV begleitet die Initiativen auf Lan<strong>de</strong>s- und Kreisebene mit Fortbildungsveranstaltungen<br />
und <strong>de</strong>r Plattform AG Junge Jäger im DJV. Diese<br />
hat ein Profil für die Tätigkeit <strong>de</strong>r Beauftragten entwickelt, <strong>de</strong>ssen Rahmen<br />
jedoch bewusst weit gesteckt wur<strong>de</strong>. Zusammen mit Fachreferenten hat<br />
<strong>de</strong>r DJV ein Seminarkonzept entwickelt, mit <strong>de</strong>m neue Funktionsträger<br />
optimal auf ihre Tätigkeiten vorbereitet wer<strong>de</strong>n können. Die Jungen Jäger<br />
verstehen sich generell nicht als Verband im Verband, sind also keine<br />
eigene verbandliche Jugendorganisation. Eine Ausnahme bil<strong>de</strong>t jugend-<br />
PROnatur in Schleswig-Holstein, eine eigenständige Jugendorganisation,<br />
in <strong>de</strong>r automatisch je<strong>de</strong> Person Mitglied wird, die bei Eintritt in <strong>de</strong>n LJV<br />
jünger als 27 Jahre ist. JugendPROnatur steht auch Nichtjägern offen und<br />
ist Mitglied im Lan<strong>de</strong>sjugendring Schleswig-Holstein.<br />
Zum festen Bestandteil <strong>de</strong>r Aktivitäten<br />
gehört beispielsweise auch das Internationale<br />
Treffen <strong>de</strong>r Jungen Jäger aus<br />
Belgien, Deutschland, Frankreich und<br />
<strong>de</strong>n Nie<strong>de</strong>rlan<strong>de</strong>n, welches En<strong>de</strong> August<br />
<strong>2011</strong> im belgischen Dessel stattfand. Es<br />
wird von <strong>de</strong>utscher Seite fe<strong>de</strong>rführend<br />
von <strong>de</strong>n Jungen Jägern NRW organisiert<br />
und fin<strong>de</strong>t je<strong>de</strong>s Jahr im Wechsel in einem<br />
<strong>de</strong>r vertretenen Län<strong>de</strong>r statt.<br />
50 DJV-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong> /<strong>2012</strong>
Messen und Ausstellungen<br />
Viele Besucher, viele Gespräche:<br />
DJV blickt auf erfolgreiche Grüne Woche zurück<br />
Fast 2.000 Kin<strong>de</strong>r und Jugendliche – so viele wie noch nie – begaben sich<br />
während <strong>de</strong>r Internationalen Grünen Woche ( IGW ) En<strong>de</strong> Januar auf Ent<strong>de</strong>ckertour<br />
und folgten <strong>de</strong>n Spuren versteckter Wildtierarten im Biotop <strong>de</strong>s<br />
DJV. Unterstützt von Ehrenamtlichen <strong>de</strong>s Lernort Natur-Teams <strong>de</strong>r Jägerschaft<br />
Peine ( Nie<strong>de</strong>rsachsen ) suchten die jungen Besucher die Fährten von<br />
Fuchs und Reh o<strong>de</strong>r ließen sich die Verwandtschaftsgra<strong>de</strong> von Uhu, Eule<br />
und Kauz erklären. Erstmals führte das Quiz <strong>de</strong>r Jägerinitiative Lernort<br />
Natur direkt ins Biotop und damit dichter heran an heimisches Wild.<br />
An seinem Stand in Halle 26 a informierte <strong>de</strong>r DJV die Besucher <strong>de</strong>r<br />
weltweit größten Verbrauchermesse zu Themen wie Jagd, Hege, Wildbret<br />
und zur Jägerinitiative Lernort Natur. In vielen Gesprächen erklärten die<br />
DJV-Mitarbeiter die Vielseitigkeit <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Jägerschaft und Maßnahmen<br />
zum Erhalt <strong>de</strong>r Artenvielfalt. Dass Wildbret nicht nur ein gesun<strong>de</strong>s<br />
Lebensmittel ist, son<strong>de</strong>rn auch schmackhaft zubereitet wer<strong>de</strong>n kann,<br />
bewies <strong>de</strong>r DJV und servierte <strong>de</strong>n Messebesuchern Gerichte vom Wild<br />
aus eigener Produktion.<br />
Am DJV-Stand informierten sich Bun<strong>de</strong>s- und Lan<strong>de</strong>sminister aus <strong>de</strong>n<br />
Ressorts Umwelt und Landwirtschaft in intensiven Gesprächen mit DJV-<br />
Präsi<strong>de</strong>nt Hartwig Fischer und weiteren Präsidiumsmitglie<strong>de</strong>rn sowie<br />
<strong>de</strong>r Geschäftsführung zu Belangen und For<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r Jägerschaft. In<br />
<strong>de</strong>r Debatte um Jagdmunition ver<strong>de</strong>utlichte <strong>de</strong>r DJV seinen Standpunkt<br />
und sprach sich erneut für eine Versachlichung <strong>de</strong>r Diskussion aus. Viele<br />
Vertreter von Fachausschüssen und Arbeitsgruppen <strong>de</strong>s Deutschen Bun<strong>de</strong>stages<br />
und <strong>de</strong>r Län<strong>de</strong>r besuchten ebenso <strong>de</strong>n DJV-Stand wie zahlreiche<br />
Spitzenvertreter von Verbän<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s ländlichen Raumes.<br />
Öffentlichkeitsarbeit 51<br />
Ein voller Erfolg: Fast<br />
2.000 Kin<strong>de</strong>r und<br />
Jugendliche – so viele<br />
wie noch nie – nahmen<br />
am Lernort-Natur-Quiz<br />
während <strong>de</strong>r Grünen<br />
Woche in Berlin teil.
Gespräche am Ran<strong>de</strong> <strong>de</strong>r<br />
Grünen Woche: DJV-<br />
Geschäftsführer<br />
Andreas Leppmann mit<br />
Bun<strong>de</strong>sverkehrs minister<br />
Dr. Peter Ramsauer<br />
Der DJV-Stand ist<br />
traditionell Treffpunkt für<br />
zahlreiche Vertreter von<br />
Fachausschüssen und<br />
Arbeitsgruppen <strong>de</strong>s<br />
Deutschen Bun<strong>de</strong>stages und<br />
<strong>de</strong>r Län<strong>de</strong>r sowie Spitzenvertreter<br />
von Verbän<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s<br />
ländlichen Raumes.<br />
Die IGW verzeichnete <strong>2012</strong> die höchste Besucherzahl seit vier Jahren:<br />
Mehr als 420.000 Menschen nutzten das Angebot rund um Landwirtschaft,<br />
Ernährung und Gartenbau. Der DJV ist seit Jahren Stammgast. In<br />
diesem Jahr berichtete <strong>de</strong>r Verband von <strong>de</strong>r Messe erstmals auf seiner<br />
Facebook-Seite.<br />
Internationale Fachmesse für Jagd- und Sportwaffen,<br />
Outdoor und Zubehör ( IWA )<br />
Die IWA ist die weltgrößte Fachmesse für Jagd- und Sportwaffen sowie<br />
Zubehör und fin<strong>de</strong>t jährlich im Messezentrum in Nürnberg statt. Der DJV<br />
ist je<strong>de</strong>s Jahr mit einem eigenen Informationsstand vertreten. DJV-Präsi<strong>de</strong>nt<br />
Hartwig Fischer und die DJV-Geschäftsführung haben <strong>de</strong>n Kontakt<br />
zu an<strong>de</strong>ren Organisationen gepflegt, Hintergrundgespräche sowohl mit<br />
Verbän<strong>de</strong>n als auch mit Behör<strong>de</strong>n- und Ministerienvertretern geführt und<br />
insbeson<strong>de</strong>re Fragen <strong>de</strong>s Waffenrechts und <strong>de</strong>r begleiten<strong>de</strong>n Verordnung<br />
sowie Entwicklung von Waffen und Munition erörtert.<br />
52 DJV-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong> /<strong>2012</strong>
Presse- und Medienarbeit<br />
Im Geschäftsjahr <strong>2011</strong> / <strong>2012</strong> war die DJV-Pressestelle gefragter und kompetenter<br />
Ansprechpartner für Journalisten sowie interessierte Bürger und<br />
Jäger. Rund 350 allgemeine und 180 journalistische Anfragen haben die<br />
Mitarbeiter beantwortet. In enger Zusammenarbeit mit <strong>de</strong>n Lan<strong>de</strong>sjagdverbän<strong>de</strong>n<br />
( LJV ) konnten zahlreiche regionale Ansprechpartner direkt am<br />
Redaktionsstandort vermittelt wer<strong>de</strong>n. Neben regionalen Tageszeitungen<br />
berichteten viele überregionale Medien: „Die Welt“, „Süd<strong>de</strong>utsche Zeitung“,<br />
„Frankfurter Neue Presse“, „ADAC Motorwelt“ o<strong>de</strong>r auch <strong>de</strong>r „Spiegel“<br />
griffen beispielsweise jagdliche Themen in Print und Online auf. Im<br />
abgelaufenen Geschäftsjahr erschienen mehr als 1.100 Printartikel, die direkt<br />
<strong>de</strong>n DJV als Quelle genannt haben ( ohne Online-Veröffentlichungen ).<br />
Die Berichterstattung<br />
über Themen rund<br />
um die Jagd erreichte<br />
eine Auflage von rund<br />
50 Millionen Printexemplaren.<br />
Die vom<br />
DJV initiierte Berichterstattung<br />
über die<br />
Jagd entspricht einem<br />
Gegenwert ( Werbe-<br />
Bilanz <strong>de</strong>r DJV-Pressearbeit<br />
Publikationsart<br />
Anzahl <strong>de</strong>r<br />
Meldungen<br />
Äquivalenzwert ) von 4,7 Millionen Euro. Diese Summe hätten die Jäger<br />
in die Schaltung von Werbung investieren müssen, um <strong>de</strong>nselben positiven<br />
Effekt in <strong>de</strong>r Öffentlichkeit für die Jagd zu erzielen.<br />
Presse- und Medienarbeit 53<br />
Auflage (Mio.)<br />
Fachpresse, Tageszeitungen<br />
und Anzeigenblätter<br />
– die unterschiedlichsten<br />
Medien<br />
greifen die Themen<br />
rund um die Jagd auf.<br />
Wert in Euro<br />
(Mio.)<br />
Tageszeitungen 586 23,1 3,0<br />
Wochenzeitungen 10 1,6 0,8<br />
Publikumszeitschriften 15 3,3 0,4<br />
Fachzeitschriften 66 2,2 0,1<br />
Anzeigenblätter 462 20,1 0,4<br />
Summe 1.139 50,3 4,7 €<br />
DJV-Pressearbeit<br />
<strong>2011</strong> / <strong>2012</strong>: Mehr als<br />
1.100 Artikel mit einem<br />
Wert von 4,7 Millionen<br />
Euro
Wildunfälle/Biotopvernetzung<br />
Wildbret/Wild auf Wild<br />
Wildtiermonitoring/Jagdstatistik<br />
Umweltbildung<br />
sonstige Themen<br />
Image <strong>de</strong>r Jagd<br />
Bun<strong>de</strong>sjägertag <strong>2011</strong><br />
Jagdgesetzgebung/Politik<br />
„Wildunfälle / Biotopvernetzung“<br />
und „Wildbret<br />
/ Wild auf Wild“ waren<br />
die auflagenstärksten<br />
Themengruppen.<br />
Top Drei <strong>de</strong>r DJV-Themen<br />
Im Geschäftsjahr <strong>2011</strong> / 20 12 griffen die Medien das DJV-Thema „Wildunfälle<br />
/ Biotopvernetzung“ am häufigsten auf. Mit 226 Artikeln und einer<br />
Auflage von 11,7 Millionen Exemplaren wur<strong>de</strong> ein Werbe-Äquivalenzwert<br />
von rund 900.000 Euro erzielt. Vor allem die Wildunfall-Statistik <strong>de</strong>s<br />
DJV und die Tatsache, dass die Zahl <strong>de</strong>r Unfälle mit Wildschweinen <strong>2011</strong><br />
im Vergleich zum Vorjahr um mehr als 40 Prozent gestiegen ist, sowie die<br />
Empfehlungen <strong>de</strong>s DJV zur Unfallprävention für Autofahrer haben viele<br />
Journalisten aufgegriffen. Ebenfalls ist die Arbeit <strong>de</strong>r Jäger für Biotopvernetzung<br />
bei <strong>de</strong>n Medienvertretern beliebt. Einen wesentlichen Anteil<br />
an <strong>de</strong>r Auflagenhöhe dieses Themenblocks haben die Berichterstattung<br />
zur Fachtagung „Wie<strong>de</strong>rvernetzung in <strong>de</strong>r Praxis“, die <strong>de</strong>r DJV als Projektpartner<br />
<strong>de</strong>r „Holsteiner Lebensraumkorridore“ ( HLRK ) organisiert<br />
hat, und die zum Bun<strong>de</strong>sprogramm Wie<strong>de</strong>rvernetzung. Der Themenblock<br />
„Wildbret / Wild auf Wild“ ( 294 Artikel ) lieferte die zweithöchste Auflage<br />
von rund 10,2 Millionen Exemplaren ( Werbewert: rund 370.000 Euro ).<br />
Dabei wur<strong>de</strong>n oft Wildrezepte veröffentlicht und Wildbret als gesun<strong>de</strong>s,<br />
alternatives Lebensmittel vor allem in Wochenzeitungen und Anzeigenblättern<br />
thematisiert und damit ein weiterer Leserkreis erschlossen. Auf<br />
<strong>de</strong>m dritten Platz lag das Thema „Wildtiermonitoring / Jagdstatistik“<br />
(187 Artikel ) mit einer Auflage von 9,5 Millionen Exemplaren und einem<br />
Werbewert von zirka 912.000 Euro, allen voran die Meldung „Wildschweine<br />
lieben Deutschland“ zur Schwarzwildstrecke.<br />
1,1<br />
2,3<br />
4,6<br />
4,4<br />
6,5<br />
Erreichte Auflage nach Themengruppen<br />
(Auflage in Mio.)<br />
Weitere öffentlichkeitswirksame Themen<br />
Die Themen „ausgesetzte Haustiere“ und „Kin<strong>de</strong>rstube Natur“ wur<strong>de</strong>n<br />
zu<strong>de</strong>m als Hörfunkbeiträge aufbereitet und jeweils von mehr als 30 Rundfunkstationen<br />
mit einer Reichweite von zirka 13 Millionen Hörern bun<strong>de</strong>sweit<br />
ausgestrahlt.<br />
54 DJV-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong> /<strong>2012</strong><br />
9,5<br />
10,2<br />
11,7
die typische Jungjägerin –<br />
<strong>de</strong>r typische Jungjäger<br />
Hauptmotive<br />
(Mehrfachnennungen möglich)<br />
gern in <strong>de</strong>r Natur ·············· 85%<br />
angewandter Naturschutz · 72%<br />
Freu<strong>de</strong> an <strong>de</strong>r Jagd ············ 69%<br />
Jagdhun<strong>de</strong>ausbildung ······· 62%<br />
Familienstand<br />
Durchschnittsalter<br />
Geschlechterverhältnis<br />
Herkunft<br />
Jungjäger-Befragung <strong>2011</strong><br />
Quelle: Deutscher Jagdschutzverband<br />
54 % ledig, 46 % verheiratet<br />
36,4 Jahre<br />
19,8 %<br />
kommen anteilig<br />
häufiger aus <strong>de</strong>r Stadt<br />
Einen Rekordwert erreichte übrigens das Thema „Positives Image <strong>de</strong>r<br />
Jagd“. Grundlage waren zwei Umfragen, die <strong>de</strong>r DJV initiiert hat: Das<br />
unabhängige IfA-Institut interviewte bun<strong>de</strong>sweit mehr als 1.000 Menschen<br />
zum Image <strong>de</strong>r Jagd und das Institut für Rechtspsychologie <strong>de</strong>r<br />
Universität Bremen befragte mehr als 1.400 angehen<strong>de</strong> Jungjäger in <strong>de</strong>n<br />
Ausbildungskursen. Was <strong>de</strong>nken die Deutschen über die Jagd? Und wie<br />
sieht <strong>de</strong>r typische Jäger aus? Viele Journalisten gingen <strong>de</strong>n Fragen auf<br />
<strong>de</strong>n Grund und berichteten. Rund 1,3 Millionen Euro hätten die Jäger<br />
in Werbung investieren müssen, um diese Themen vergleichbar in <strong>de</strong>r<br />
Öffentlichkeit zu platzieren.<br />
So <strong>de</strong>nken die Deutschen <strong>2011</strong> über Jagd und Jäger<br />
Ergebnisse einer repräsentativen IFA-Befragung<br />
mit 1.011 Teilnehmern ab 15 Jahren<br />
Jäger lieben die Natur 88%<br />
Es ist gut, dass Jäger in Notzeiten Wild füttern<br />
Jäger müssen Wildbestän<strong>de</strong> regulieren<br />
Jagd be<strong>de</strong>utet Schutz vor Wildschä<strong>de</strong>n<br />
Jäger investieren viel Zeit in Naturschutz<br />
Jäger helfen vielen seltenen Arten<br />
Hauptmotive<br />
(Mehrfachnennungen möglich)<br />
gern in <strong>de</strong>r Natur ·············· 87%<br />
Freu<strong>de</strong> an <strong>de</strong>r Jagd ············ 75%<br />
angewandter Naturschutz · 74%<br />
Wild essen ························ 57%<br />
55 % ledig, 45 % verheiratet<br />
35,1 Jahre<br />
80,2 %<br />
kommen anteilig<br />
häufiger vom Land<br />
70%<br />
69%<br />
Ausgaben<br />
für <strong>de</strong>n Jagdschein<br />
8% 41% 34% 17%<br />
bis bis bis über<br />
1000 € 1500 € 2000 € 2000 €<br />
85%<br />
82%<br />
79%<br />
0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100<br />
Zustimmung in Prozent<br />
Mit einer Auflage von 3,57 Millionen erreichte die dpa-Meldung<br />
„Johanna geht jagen“ einen herausragen<strong>de</strong>n Wert. Der DJV hatte dafür die<br />
Datengrundlagen aus seinen Umfragen geliefert. Im November vergangenen<br />
Jahres machte die „Welt am Sonntag“ sogar ein Titelthema daraus –<br />
die vierseitige Strecke „Wenn Frauen jagen“. Bun<strong>de</strong>sweit porträtierten<br />
Presse- und Medienarbeit 55<br />
Kleine Unterschie<strong>de</strong><br />
und viele Gemeinsamkeiten:<br />
Die<br />
Jungjäger-Befragung<br />
gab Aufschluss über die<br />
neue Jägergeneration<br />
( weitere Grafiken im<br />
Anhang ).<br />
Die Ergebnisse <strong>de</strong>r<br />
repräsentativen IfA-<br />
Befragung bescheinigen<br />
<strong>de</strong>n Jägern ein positives<br />
Image.<br />
Rekordauflage für das<br />
Thema „Positives Image<br />
<strong>de</strong>r Jagd“: 1,3 Millionen<br />
Euro hätte Werbung<br />
anstelle von Zeitungsberichten<br />
gekostet.
www.wild-auf-wild.<strong>de</strong><br />
Auflage von DJV-initiierten<br />
Wildbretthemen in Presse<br />
und Internet:<br />
rund 10,2 Millionen!<br />
Hochgenuss Wildsalami –<br />
DJV-Präsi<strong>de</strong>nt Hartwig<br />
Fischer und Gastwirt Erich<br />
Einecke wissen das auf<br />
<strong>de</strong>r Grünen Woche in Berlin<br />
zu schätzen.<br />
http://djv.newsroom.<strong>de</strong>/<br />
journalistenpreis<br />
zahlreiche weitere Zeitungen und Zeitschriften Jägerinnen – insbeson<strong>de</strong>re<br />
junge Frauen – und legten <strong>de</strong>n Fokus auf <strong>de</strong>n steigen<strong>de</strong>n Frauenanteil an<br />
<strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Jägerschaft.<br />
Die Wildbret-Initiative <strong>de</strong>s<br />
Deutschen Jagdschutzverban<strong>de</strong>s<br />
Nach wie vor beliebt ist die Wildbret-Initiative <strong>de</strong>s DJV. Regelmäßig wird<br />
das Internetangebot Wild-auf-wild.<strong>de</strong> aufgerufen. Die Zahl <strong>de</strong>r Wildbretanbieter<br />
ist im Vergleich zum Vorjahr erneut gestiegen – mittlerweile<br />
sind bun<strong>de</strong>sweit knapp 2.000 Adressen verzeichnet. Sie wer<strong>de</strong>n dank<br />
<strong>de</strong>r schnellen und praktischen Postleitzahlensuche ganz einfach von ihren<br />
Kun<strong>de</strong>n gefun<strong>de</strong>n. Rezepte und praktische Tipps run<strong>de</strong>n das Angebot ab.<br />
Interessierte Wildbretanbieter können sich auf <strong>de</strong>r Internetseite einfach<br />
unter <strong>de</strong>m Menüpunkt „Registrieren“ kostenfrei in die Anbieterliste eintragen.<br />
Zur Steigerung <strong>de</strong>r Wildbretvermarktung verlässt sich <strong>de</strong>r DJV natürlich<br />
nicht allein auf seine Internetpräsentation. Gezielt geschaltete Werbung<br />
durch saisonale Themenbesetzung beim führen<strong>de</strong>n Pressedienst für<br />
Verbraucherthemen und beim Service für Hörfunkbeiträge erhöhte die<br />
Reichweite wesentlich.<br />
DJV-Journalistenpreis 2013<br />
Der DJV vergibt seit 1995 <strong>de</strong>n Journalistenpreis „Wildtier und<br />
Umwelt“ jeweils für <strong>de</strong>n Zeitraum von zwei Jahren. Mit <strong>de</strong>m Preis<br />
soll zur fairen, ehrlichen und durchaus auch kritischen Berichterstattung<br />
zu Themen aus <strong>de</strong>r Welt <strong>de</strong>r Jagd angeregt wer<strong>de</strong>n. Nach <strong>de</strong>r beachtlichen<br />
Resonanz auf <strong>de</strong>n achten DJV-Journalistenpreis „Wildtier und Umwelt<br />
2010“ mit mehr als 170 Einsendungen wird <strong>de</strong>r Preis erneut aufgelegt.<br />
Eingereicht wer<strong>de</strong>n können journalistische Beiträge aus <strong>de</strong>n Jahren<br />
<strong>2011</strong> und <strong>2012</strong>. Einsen<strong>de</strong>schluss ist <strong>de</strong>r 15. Februar 2013. Die Preisverleihung<br />
fin<strong>de</strong>t während <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>sjägertages 2013 statt.<br />
56 DJV-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong> /<strong>2012</strong>
Verbandsinterne Kommunikation<br />
Das Jagdnetz – neueste Informationen für Jäger<br />
Um Aktuelles über die jagdliche Verbandsarbeit zu erfahren, ist<br />
Jagdnetz.<strong>de</strong> die Anlaufstelle Nummer eins im Internet für Jägerinnen und<br />
Jäger. Täglich veröffentlicht die Pressestelle Nachrichten aus Print und<br />
Online. Im geschlossenen Bereich, <strong>de</strong>r Jagdnetz-Community, haben Mitglie<strong>de</strong>r<br />
die Möglichkeit, Erfahrungen auszutauschen, Bil<strong>de</strong>r einzustellen<br />
o<strong>de</strong>r kostenlos Kleinanzeigen aufzugeben. Dort erfahren sie auch Neues<br />
zu DJV- Rabatten für PKW o<strong>de</strong>r Mobiltelefonverträge. Das Jagdnetz wird<br />
pro Monat im Schnitt von 10.000 Menschen besucht – Ten<strong>de</strong>nz steigend.<br />
Beson<strong>de</strong>rs Aktionen wie <strong>de</strong>r Live-Ticker zum BfR-Forum „Bleimunition“<br />
im November <strong>2011</strong> o<strong>de</strong>r Aufrufe zu Protestaktionen wie gegen <strong>de</strong>n „Bild<br />
<strong>de</strong>r Frau“-Artikel über <strong>de</strong>n angeblich massenhaften Haustierabschuss<br />
durch Jäger im Dezember <strong>2011</strong> führen zu überdurchschnittlich vielen<br />
Besuchern. Nahezu zwei<br />
Drittel steuern Jagdnetz.<strong>de</strong><br />
über Seiten sozialer Medien<br />
( Facebook, Foren von<br />
Jagdzeitschriften ) an. Seit<br />
Beginn <strong>2012</strong> können Jagdnetz-Leser<br />
Beiträge direkt<br />
über die sozialen Medien<br />
streuen. Dies geschieht<br />
mithilfe <strong>de</strong>r eingebetteten<br />
Facebook- und Twitter-<br />
Buttons.<br />
Die DJV-Pressestelle im Internet<br />
Bei Themen rund um Jagd, Jäger und Naturschutz ist die Kompetenz <strong>de</strong>s<br />
DJV bei Journalisten gefragt. Bis zu 4.500 Journalisten informieren sich<br />
monatlich in <strong>de</strong>r virtuellen DJV-Pressestelle djv.newsroom.<strong>de</strong>. Aktuelle<br />
Meldungen, Termine, Recherchematerial, Thementipps, Kontakte und<br />
vieles mehr treffen punktgenau <strong>de</strong>n Bedarf <strong>de</strong>r Medienmacher. Rund 600<br />
Journalisten aus ganz Deutschland lassen sich die aktuellen Pressemeldungen<br />
<strong>de</strong>s DJV per Newsletter direkt in ihr E-Mail-Postfach sen<strong>de</strong>n. Der<br />
DJV bietet Journalisten zu<strong>de</strong>m ein umfangreiches und kostenloses Fotoarchiv<br />
an. Zirka 1.200 Downloads <strong>de</strong>r Bil<strong>de</strong>r belegen die hohe Qualität<br />
<strong>de</strong>r angebotenen Motive. Intensiviert wur<strong>de</strong> im Geschäftsjahr <strong>2011</strong> / <strong>2012</strong><br />
<strong>de</strong>r Hörfunkservice. Mit sen<strong>de</strong>fähigen aktuellen Radiobeiträgen wer<strong>de</strong>n<br />
durchschnittlich zehn Millionen Hörer pro Thema erreicht. Die Beiträge<br />
sind für Journalisten kostenlos auf Djv.newsroom.<strong>de</strong> abrufbar.<br />
Jagd-online – das Verbraucherportal <strong>de</strong>r Jäger<br />
Für Verbraucher bietet Jagd-online.<strong>de</strong> zahlreiche Informationen rund um die<br />
Jagd. Zu<strong>de</strong>m informiert die Seite über aktuelle Geschehnisse aus <strong>de</strong>m Bereich<br />
Jagd und Gesellschaft. Auf <strong>de</strong>r Internet-Suchmaschine Google belegt<br />
Jagd-online.<strong>de</strong> für die Stichwörter „Jagd und Deutschland“ stets die ersten<br />
Plätze. Monatlich besuchen etwa 14.000 Interessierte Jagd-online.<strong>de</strong>.<br />
Presse- und Medienarbeit 57<br />
www.jagdnetz.<strong>de</strong><br />
Das Jagdnetz ist die<br />
erste Anlaufstelle im<br />
Internet für Informationen<br />
rund um die<br />
Verbandsarbeit.<br />
http://djv.newsroom.<strong>de</strong><br />
Auf <strong>de</strong>r ersten Seite<br />
<strong>de</strong>r Google-Suchliste<br />
zum Thema „Jagd“:<br />
www.jagd-online.<strong>de</strong><br />
www.jagd-online.<strong>de</strong>
www.wild-auf-wild.<strong>de</strong><br />
www.lernort-natur.<strong>de</strong><br />
www.facebook.com/<br />
Jagdschutzverband<br />
1400<br />
1200<br />
1000<br />
800<br />
600<br />
400<br />
200<br />
0<br />
Zum En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Geschäftsjahres<br />
haben mehr als 1.300<br />
Personen die DJV-Facebook-<br />
Seite mit einem „like“ versehen<br />
– ihr also ein positives<br />
Votum gegeben.<br />
Wild-auf-wild.<strong>de</strong> – die Seite für <strong>de</strong>n Feinschmecker<br />
Feinschmecker sind auf <strong>de</strong>r Seite Wild-auf-wild.<strong>de</strong> rundum gut beraten.<br />
Hier erfahren sie nicht nur neue und interessante Wildbretrezepte, son<strong>de</strong>rn<br />
fin<strong>de</strong>n auch <strong>de</strong>n richtigen Ansprechpartner für Wildbret in ihrer<br />
Umgebung. Jägern, Wildhändlern und Wild-Restaurants bietet die Plattform<br />
die kostenlose Möglichkeit, ihr Angebot zu veröffentlichen und über<br />
Postleitzahl sowie Stichworte gefun<strong>de</strong>n zu wer<strong>de</strong>n.<br />
Lernort-natur.<strong>de</strong> – die Bildungsinitiative <strong>de</strong>r Jäger<br />
Naturpädagogen und Schulgruppen fin<strong>de</strong>n auf Lernort-natur.<strong>de</strong> das richtige<br />
Seminar o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>n geeigneten Ansprechpartner, wenn es um Naturunterricht<br />
und Umweltbildung geht. Hin und wie<strong>de</strong>r schreiben auch die<br />
DJV-Pädagogen über ihre Erfahrungen in <strong>de</strong>n Seminaren – vom handwerklichen<br />
Unterricht mit Holz bis hin zur Führung von behin<strong>de</strong>rten Menschen.<br />
DJV seit November <strong>2011</strong> in <strong>de</strong>n sozialen Medien<br />
Am 3. November <strong>2011</strong> eröffnete <strong>de</strong>r DJV seine Präsenz in verschie<strong>de</strong>nen<br />
sozialen Medienportalen. Die neue DJV-Facebook-Seite verzeichnete<br />
bereits am ersten Tag mehr als 120 „Fans“; <strong>de</strong>r Twitter-Kanal wur<strong>de</strong> von<br />
30 Konten sofort abonniert. Inzwischen erreicht <strong>de</strong>r DJV mit seinem<br />
Facebook-Auftritt wöchentlich rund 11.000 Menschen ( Stand: Mai <strong>2012</strong> )<br />
– Ten<strong>de</strong>nz steigend.<br />
Pünktlich zum Spezialforum <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>sinstitutes für Risikobewertung<br />
zum Thema „Bleifreie Munition“ am 3. und 4. November <strong>2011</strong> berichtete<br />
DJV-facebook-Seite<br />
likes <strong>2011</strong> und <strong>2012</strong><br />
Nov. <strong>2011</strong> Dez. <strong>2011</strong> Jan. <strong>2012</strong> Feb. <strong>2012</strong> März <strong>2012</strong> April <strong>2012</strong> Mai <strong>2012</strong><br />
58 DJV-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong> /<strong>2012</strong>
Frauen 15%<br />
Männer 84%<br />
Profil <strong>de</strong>r DJV-Facebook-Fans<br />
0,57%<br />
2,4%<br />
4,4%<br />
4,2%<br />
2,8%<br />
1,1%<br />
13–17 18–24 25–34 35–44 45–54 55+<br />
2,0%<br />
15%<br />
23%<br />
22%<br />
14% 7,4%<br />
<strong>de</strong>r DJV mit einem Live-Ticker in Echtzeit. Mehr als 700 fachinteressierte<br />
Jägerinnen und Jäger verfolgten <strong>de</strong>n Ticker während <strong>de</strong>r zwei Forumstage<br />
am Bildschirm.<br />
En<strong>de</strong> November stellten sich Präsi<strong>de</strong>nt Hartwig Fischer und Vizepräsi<strong>de</strong>nt<br />
Dr. Hermann Hallermann Jägerinnen und Jägern in einem<br />
Live-Chat. Neben „bleifreie Munition“ wur<strong>de</strong>n auch die Themen „halbautomatische<br />
Waffen“, „Aus- und Weiterbildung <strong>de</strong>r Jäger“ und „Öffentlichkeitsarbeit“<br />
angesprochen. Rund 70 Fragen beantworteten Präsi<strong>de</strong>nt<br />
Fischer und Dr. Hallermann während <strong>de</strong>s zweistündigen Chats. Rund<br />
120 Leser verfolgten die Veranstaltung.<br />
Presse- und Medienarbeit 59<br />
Mit Facebook erreicht <strong>de</strong>r<br />
DJV vor allem eine jüngere<br />
Generation zwischen 25 und<br />
44 Jahren.<br />
DJV-Präsi<strong>de</strong>nt<br />
Hartwig Fischer und<br />
DJV-Vizepräsi<strong>de</strong>nt<br />
Dr. Hermann Hallermann<br />
stellten sich <strong>de</strong>n<br />
Fragen <strong>de</strong>r Jägerschaft:<br />
Der erste DJV-Chat war<br />
ein voller Erfolg.<br />
Auszug aus <strong>de</strong>m DJV-<br />
Chat, <strong>de</strong>r in zwei<br />
Stun<strong>de</strong>n rund 70 Fragen<br />
aus <strong>de</strong>r Jägerschaft<br />
beantwortet hat.
Präsi<strong>de</strong>nt Hartwig Fischer<br />
und Vizepräsi<strong>de</strong>nt<br />
Dr. Hermann Hallermann<br />
diskutieren souverän<br />
beim ersten DJV-Live-<br />
Chat mit <strong>de</strong>n Mitglie<strong>de</strong>rn.<br />
Seither hat <strong>de</strong>r DJV seine Präsenz in <strong>de</strong>n sozialen Medien weiter ausgebaut.<br />
Die Pressestelle diskutiert mit <strong>de</strong>n Mitglie<strong>de</strong>rn in sozialen Foren<br />
wie <strong>de</strong>m XING-Jagdforum sowie <strong>de</strong>n Foren „Jag<strong>de</strong>rleben“ und „Wildund-Hund“.<br />
Die positive Resonanz <strong>de</strong>r Basis lässt darauf schließen, dass<br />
<strong>de</strong>r Schritt in die sozialen Medien notwendig und richtig war.<br />
60 DJV-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong> /<strong>2012</strong>
Berufsjäger<br />
Die Anliegen <strong>de</strong>s Berufsjägerstan<strong>de</strong>s hat <strong>de</strong>r Deutsche Jagdschutzverband<br />
( DJV ) wie in <strong>de</strong>n Vorjahren im Rahmen seiner Möglichkeiten unterstützt.<br />
Mit <strong>de</strong>m Bun<strong>de</strong>sverband Deutscher Berufsjäger ( BDB ) fand ein fortwähren<strong>de</strong>r<br />
Gedankenaustausch zu allgemeinen Fragen <strong>de</strong>s Berufsjägerwesens<br />
statt.<br />
Darüber hinaus trafen sich im Berichtszeitraum DJV-Präsi<strong>de</strong>nt Hartwig<br />
Fischer und <strong>de</strong>r Vorsitzen<strong>de</strong> <strong>de</strong>s BDB, Wildmeister Bernd Bahr, zu<br />
einem Gedankenaustausch. Dabei wur<strong>de</strong>n die Themen „Zusammenarbeit“,<br />
„Fangjagd“, „Krähenjagd“, „Jagdgesetznovellierungen in <strong>de</strong>n Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>rn“<br />
besprochen. Insbeson<strong>de</strong>re zu <strong>de</strong>n jagdpraktischen Themen<br />
wie Fangjagd, Schwarzwildbejagung wur<strong>de</strong> eine enge Zusammenarbeit<br />
vereinbart. Der Dialog soll fortgesetzt und intensiviert wer<strong>de</strong>n.<br />
Ebenfalls fand mit <strong>de</strong>r Landwirtschaftskammer Nie<strong>de</strong>rsachsen und<br />
<strong>de</strong>m BDB eine inhaltliche Abstimmung <strong>de</strong>r noch ausstehen<strong>de</strong>n Vorbereitungslehrgänge<br />
auf die Meisterprüfung im Beruf Revierjäger statt.<br />
Die Hauptabteilung Berufsjäger <strong>de</strong>s DJV führte im vergangenen<br />
Geschäftsjahr unter an<strong>de</strong>rem folgen<strong>de</strong> Tätigkeiten durch:<br />
• Wahrnehmung <strong>de</strong>r Verwaltungsaufgaben sowie Erledigung <strong>de</strong>s<br />
Schriftwechsels mit an <strong>de</strong>r Ausbildung zum Revierjäger interessierten<br />
Personen<br />
• Schriftliche Bearbeitung von verschie<strong>de</strong>nsten Anfragen in Berufsjägerangelegenheiten<br />
• Ständiger Kontakt und regelmäßiger Gedankenaustausch mit <strong>de</strong>n<br />
Lan<strong>de</strong>sobmännern <strong>de</strong>r Berufsjäger sowie mit <strong>de</strong>m Bun<strong>de</strong>sverband<br />
Deutscher Berufsjäger<br />
Berufsjäger 61<br />
Die neuen Revierjäger<br />
<strong>2012</strong>: Eine Frau und<br />
17 Männer dürfen nun<br />
die Berufsbezeichnung<br />
„Revierjäger“ bzw.<br />
„Revierjägerin“ tragen.<br />
Nach 30 Abschlussprüfungen<br />
gilt ab 2013<br />
aufgrund <strong>de</strong>r Neuordnung<br />
<strong>de</strong>s Berufes eine<br />
neue Prüfungsordnung.
• Durchführung <strong>de</strong>r DJV-Vorbereitungslehrgänge II und III auf die<br />
Meisterprüfung im Beruf Revierjäger im Jägerlehrhof Jagdschloss<br />
Springe mit Ausarbeitung <strong>de</strong>r Lehrpläne und Auswahl <strong>de</strong>r Referenten<br />
– die Meisterprüfung im Jägerlehrhof Jagdschloss Springe fin<strong>de</strong>t<br />
nach <strong>de</strong>m dritten DJV-Lehrgang im Juni <strong>2012</strong> statt<br />
• Abstimmung mit <strong>de</strong>m BDB über die im Berichtszeitraum vorgesehenen<br />
gemeinsamen Ernennungen zum „Revieroberjäger“ und<br />
„Wildmeister“<br />
Wie in <strong>de</strong>n vergangenen Jahren wur<strong>de</strong> bedürftigen Angehörigen <strong>de</strong>s Berufsjägerstan<strong>de</strong>s<br />
zu Weihnachten eine finanzielle Unterstützung durch<br />
<strong>de</strong>n DJV gewährt. Die Lan<strong>de</strong>sjagdverbän<strong>de</strong> wur<strong>de</strong>n hierzu angeschrieben<br />
und haben in Abstimmung mit <strong>de</strong>n Lan<strong>de</strong>sverbän<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s BDB die<br />
in Frage kommen<strong>de</strong>n Personen gemel<strong>de</strong>t. Dieser Personenkreis erhielt<br />
ebenfalls finanzielle Zuwendungen durch die Viktor-Jäger-Stiftung, <strong>de</strong>r an<br />
dieser Stelle ebenfalls zu danken ist.<br />
Die vom DJV organisierten Meisterlehrgänge wur<strong>de</strong>n erneut finanziell<br />
geför<strong>de</strong>rt. Zu<strong>de</strong>m unterstützt <strong>de</strong>r DJV nach <strong>de</strong>r Novellierung <strong>de</strong>r Ausbildungsverordnung<br />
und <strong>de</strong>m Wegfall <strong>de</strong>s DJV-Lehrganges in Springe auch<br />
die Ausbildung <strong>de</strong>s Revierjägernachwuchses in Northeim finanziell.<br />
62 DJV-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong> /<strong>2012</strong>
Jagdliches Schießwesen<br />
DJV-Bun<strong>de</strong>smeisterschaft im jagdlichen Schießen<br />
Die 57. Bun<strong>de</strong>smeisterschaft <strong>2011</strong> im jagdlichen Schießen <strong>de</strong>s Deutschen<br />
Jagdschutzverban<strong>de</strong>s ( DJV ) wur<strong>de</strong> bei sehr guten Wettkampfbedingungen<br />
auf <strong>de</strong>m Schießstand <strong>de</strong>r Jägervereinigung Freiburg in Hartheim / Bremgarten<br />
durchgeführt. Die Organisation und Leitung <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>smeisterschaft<br />
lag in <strong>de</strong>r Verantwortung <strong>de</strong>s DJV-Schießleiters Dr. Torsten Krüger. Die<br />
Siegerehrung nahm DJV-Präsidiumsmitglied Gerhard Delhougne vor.<br />
Der Bun<strong>de</strong>smeisterschaft im jagdlichen Schießen waren im Berichtszeitraum<br />
zwei DJV-Leistungsschießen zum Erwerb <strong>de</strong>r DJV-Schießleistungsna<strong>de</strong>l<br />
„Son<strong>de</strong>rstufe Gold“ <strong>de</strong>r Stufen I, II, III für Lang- und Kurzwaffen<br />
vorausgegangen. Diese dienten gleichzeitig auch als Qualifikation<br />
für die Bun<strong>de</strong>smeisterschaft. Insgesamt nahmen an <strong>de</strong>r Veranstaltung in<br />
Liebenau 390 Langwaffenschützen und 67 Kurzwaffenschützen teil. In<br />
Freiburg / Bremgarten waren es 83 Langwaffenschützen und 28 Kurzwaffenschützen.<br />
Dank <strong>de</strong>r Unterstützung durch die zuständigen Lan<strong>de</strong>sschießobleute<br />
Erwin Pohl ( Lan<strong>de</strong>sjägerschaft Nie<strong>de</strong>rsachsen ) und Ralf<br />
Lesser ( Lan<strong>de</strong>sjagdverband Ba<strong>de</strong>n-Württemberg ) waren die Groß-Gold-<br />
Schießen ein voller Erfolg. Insgesamt konnten 70 DJV-Schießleistungsna<strong>de</strong>ln<br />
<strong>de</strong>r „Son<strong>de</strong>rstufen Gold“ vergeben wer<strong>de</strong>n. Die jeweiligen Siegerlisten<br />
wur<strong>de</strong>n auf Jagdnetz.<strong>de</strong> / jaegerinfos veröffentlicht.<br />
Jagdliches Schießwesen 63<br />
So sehen Sieger aus –<br />
Platzierte <strong>de</strong>r 57. DJV-<br />
Bun<strong>de</strong>smeisterschaft<br />
<strong>2011</strong> im jagdlichen<br />
Schießen.<br />
www.jagdnetz.<strong>de</strong>/jaegerinfos
Nicht ganz treffsicher<br />
zeigte sich die <strong>de</strong>utsche<br />
Mannschaft bei <strong>de</strong>r<br />
Internationalen Meisterschaft<br />
im jagdlichen<br />
Schießen <strong>2011</strong> /20 12:<br />
Sie belegte Platz elf.<br />
Besprechung <strong>de</strong>r Obleute jagdliches Schießwesen<br />
Im Rahmen <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>smeisterschaft fand ein Gedankenaustausch mit<br />
<strong>de</strong>n Obleuten im jagdlichen Schießen statt. Dabei wur<strong>de</strong>n unter an<strong>de</strong>rem<br />
folgen<strong>de</strong> Punkte besprochen:<br />
DJV-Schießvorschrift<br />
1. Ausschluss <strong>de</strong>s Lochschaftes ( Regelung über Ausschreibung )<br />
2. Benutzung von Leuchtpunkten auf Kurzwaffen ( Regelung über<br />
Ausschreibung )<br />
DJV-Groß-Gold-Schießen und DJV-Bun<strong>de</strong>smeisterschaft<br />
1. DJV-Groß-Gold-Schießen und Na<strong>de</strong>ln<br />
2. Berichte von Freiburg und Liebenau<br />
3. Ausschreibung Lan<strong>de</strong>sobleute / Schützen<br />
4. Meldungen zur Bun<strong>de</strong>smeisterschaft<br />
5. Teilnahmeregelung / Wechsel von Jagdschützen<br />
6. Wurfschemen / Än<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Flughöhe<br />
Internationale Meisterschaft<br />
im jagdlichen Schießen <strong>2011</strong> / <strong>2012</strong><br />
Bei <strong>de</strong>r Internationalen Meisterschaft im jagdlichen Schießen vom 1. bis<br />
3. Juli <strong>2011</strong> in Ungarn war <strong>de</strong>r DJV durch die Jagdschützen <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>sjagdverban<strong>de</strong>s<br />
Nordrhein-Westfalen ( LJV NRW ) vertreten. Da DJV-Schießleiter<br />
Dr. Torsten Krüger nicht anwesend sein konnte, wur<strong>de</strong> er durch Klaus<br />
Schulze-Lohne, stellvertreten<strong>de</strong>r NRW-Lan<strong>de</strong>sschießobmann, vertreten.<br />
An <strong>de</strong>m Schießen nahmen 13 Nationen<br />
mit insgesamt 180 Schützen teil.<br />
In <strong>de</strong>r Mannschaftswertung siegte die<br />
Slowakische Republik vor Finnland<br />
und Tschechien. Die <strong>de</strong>utsche Mannschaft<br />
erreichte <strong>de</strong>n elften Platz. Die<br />
nächste internationale Meisterschaft<br />
fin<strong>de</strong>t <strong>2012</strong> in Tallinn, Estland, statt.<br />
64 DJV-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong> /<strong>2012</strong>
Umfrage, Studie, Fachsymposium – DJV diskutiert<br />
das Thema „Jagdmunition“<br />
Die Diskussion um bleifreie Büchsenmunition führte im November <strong>2011</strong><br />
zu <strong>de</strong>m zweitägigen Fachsymposium „BfR-Forum Spezial“. Auf diesem<br />
Forum trug DJV-Vizepräsi<strong>de</strong>nt Dr. Wolfgang Bethe die Position <strong>de</strong>s<br />
DJV anhand eines 5-Punkte-Papiers vor. Diese fünf For<strong>de</strong>rungen wur<strong>de</strong>n<br />
mehrheitlich von <strong>de</strong>n Forumsteilnehmern geteilt – nicht zuletzt, da sie<br />
sich an eine gemeinsame Erklärung zwischen Umweltverbän<strong>de</strong>n, Wissenschaft<br />
und Vertretern <strong>de</strong>r Politik aus <strong>de</strong>m Jahr 2009 anlehnt. Im Anschluss<br />
an das Forum wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>shalb in Kooperation mit <strong>de</strong>m BMELV und<br />
<strong>de</strong>m BfR das Projekt „Lebensmittelsicherheit von jagdlich gewonnenem<br />
Wildbret“ ins Leben gerufen.<br />
Das erste Teilprojekt,<br />
das sich mit <strong>de</strong>r Frage <strong>de</strong>r<br />
Hintergrundbelastung von<br />
Schwermetallen im Wildbret<br />
sowie mit <strong>de</strong>m Eintrag<br />
von Munitionsfragmenten<br />
in das Wildbret befasst, ist<br />
im Mai <strong>2012</strong> angelaufen.<br />
Erste Ergebnisse wer<strong>de</strong>n<br />
voraussichtlich En<strong>de</strong> <strong>2012</strong>/<br />
Anfang 2013 vorliegen.<br />
Der DJV trägt finanziell<br />
die Koordinierungsstelle<br />
<strong>de</strong>s Projektes. Weiterhin<br />
veranlasst <strong>de</strong>r DJV eine<br />
Literaturstudie zum Thema<br />
„Toxizität alternativer<br />
Jagdliches Schießwesen 65<br />
Dr. Wolfgang Bethe,<br />
Vizepräsi<strong>de</strong>nt <strong>de</strong>s DJV,<br />
präsentierte die Position<br />
<strong>de</strong>s Verban<strong>de</strong>s bei <strong>de</strong>r<br />
Tagung <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>sinstitutes<br />
für Risikobewertung<br />
(BfR) zum<br />
Thema „Bleimunition“<br />
im November <strong>2011</strong>.
Materialien im Wildbret“. Zu<strong>de</strong>m sieht <strong>de</strong>r DJV Nachbesserungsbedarf<br />
beim Thema „Abprallverhalten“ und ist dazu mit <strong>de</strong>m verantwortlichen<br />
Gutachter Dr. Beat Kneubühl im Gespräch.<br />
Im Oktober <strong>2011</strong> hat <strong>de</strong>r DJV eine Umfrage unter <strong>de</strong>r Jägerschaft in<br />
Auftrag gegeben, die die tatsächliche Nutzung bleihaltiger und bleifreier<br />
Jagdbüchsenmunition abbil<strong>de</strong>n soll. Erste Ergebnisse wer<strong>de</strong>n im Sommer<br />
<strong>2012</strong> erwartet. Weiterhin plant <strong>de</strong>r DJV, gemeinsam mit <strong>de</strong>m BfR<br />
eine Vielverzehrerstudie durchzuführen. Im Zentrum dieser Studie stehen<br />
Wildbretvielverzehrer, wie sie häufig in Jägerfamilien vorkommen.<br />
66 DJV-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong> /<strong>2012</strong>
Jagdliches Brauchtum<br />
Jagdhornblasen<br />
DJV-Bun<strong>de</strong>swettbewerb im Jagdhornblasen in <strong>de</strong>n Klassen A und G<br />
Der Bun<strong>de</strong>swettbewerb im Jagdhornblasen in <strong>de</strong>n Klassen A und G fand<br />
En<strong>de</strong> Mai <strong>2011</strong> auf Jagdschloss Kranichstein statt. Insgesamt nahmen<br />
42 Bläsergruppen mit 667 Jagdhornbläserinnen und Jagdhornbläsern<br />
teil. Sieger in <strong>de</strong>r Klasse A wur<strong>de</strong> die Jagdhornbläsergruppe aus Hameln-<br />
Pyrmont, die ebenfalls <strong>de</strong>n Sieg in <strong>de</strong>r Klasse G erringen konnte. Die<br />
Siegerehrung nahm Steffen Liebig, Präsi<strong>de</strong>nt <strong>de</strong>s LJV Thüringen, als<br />
zuständiges DJV-Präsidiumsmitglied gemeinsam mit Dietrich Möller,<br />
Jagdliches Brauchtum 67<br />
Kaiserwetter und gute<br />
Stimmung herrschten auf<br />
<strong>de</strong>m hessischen Jagdschloss<br />
Kranichstein bei Darmstadt.<br />
Sieger <strong>de</strong>r Klasse A für<br />
Fürst-Pless-Hörner sind<br />
die Jagdhornbläser aus<br />
Hameln-Pyrmont.
Präsi<strong>de</strong>nt <strong>de</strong>s LJV Hessen, vor. Dank gilt <strong>de</strong>n Wertungsrichtern und <strong>de</strong>m<br />
DJV-Bläserobmann Jürgen Keller für die faire Durchführung <strong>de</strong>s Wettbewerbes.<br />
Dem LJV Hessen gebührt ebenfalls Dank für die organisatorische<br />
Unterstützung.<br />
DJV-Bun<strong>de</strong>swettbewerb für Parforcehörner in Es<br />
Der nächste Wettbewerb, zu <strong>de</strong>m sich 25 Bläsergruppen angemel<strong>de</strong>t<br />
haben, fin<strong>de</strong>t auf Einladung <strong>de</strong>s LJV Nordrhein-Westfalen am<br />
3. Juni <strong>2012</strong> in Marienfeld bei Harsewinkel statt. Die im Kosmos-Verlag<br />
im Oktober <strong>2011</strong> erschienene Broschüre „Die Jagdsignale“ in <strong>de</strong>r DJV-<br />
verbindlichen Notierung inklusive <strong>de</strong>r Vorschriften für das Jagdhornblasen<br />
wur<strong>de</strong> im Berichtszeitraum aktualisiert.<br />
Jagdmuseen<br />
Im Berichtszeitraum <strong>2011</strong> / <strong>2012</strong> hat <strong>de</strong>r DJV sowohl das Deutsche Jagd-<br />
und Fischereimuseum in München, die Stiftung Hessischer Jägerhof sowie<br />
das Jagd- und Naturkun<strong>de</strong>museum Burg Brüggen (Nordrhein-Westfalen)<br />
erneut finanziell unterstützt.<br />
68 DJV-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong> /<strong>2012</strong>
Jägerstiftung natur+mensch<br />
Die Jägerstiftung natur+mensch, im Jahr 2005 vom Deutschen Jagdschutzverband<br />
( DJV ) ins Leben gerufen, zeigt die Wechselwirkungen zwischen<br />
gesellschaftlichem Han<strong>de</strong>ln und <strong>de</strong>m Leben von Pflanzen und Tieren in<br />
<strong>de</strong>r Natur auf und erarbeitet praktische Lösungen für ein harmonisches<br />
Miteinan<strong>de</strong>r von Natur und Mensch. Denn das realitätsferne, i<strong>de</strong>altypische<br />
Bild einer „unberührten“ Natur einerseits und immer komplexeren,<br />
technisierten Lebenswelten an<strong>de</strong>rerseits för<strong>de</strong>rt die problematische Entfremdung<br />
von Mensch und Natur.<br />
Dabei stehen Fragen und Probleme rund um die Naturnutzung im<br />
Vor<strong>de</strong>rgrund, die nicht unbedingt mit neuen Gesetzen geregelt wer<strong>de</strong>n<br />
sollten, son<strong>de</strong>rn durch das eigenverantwortliche und ethische Verhalten<br />
<strong>de</strong>r Naturnutzer, <strong>de</strong>n Landwirten, Förstern, Jägern, Fischern, Imkern<br />
und allen, die die Natur lieben und schützen wollen, gelöst wer<strong>de</strong>n<br />
können.<br />
Projekte <strong>de</strong>r Jägerstiftung sind auf „Schutz durch Nutzung“ ausgerichtet.<br />
Mithilfe von Forschungsprojekten sowie <strong>de</strong>r Ausschreibung eines<br />
För<strong>de</strong>rpreises für wildtierfreundliche Landwirtschaft gibt die Stiftung allen<br />
Naturnutzern Argumente für ein sinnvolles Miteinan<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>r Natur an<br />
die Hand. Mit <strong>de</strong>m Lernort-Natur-Koffer-Projekt bietet die Jägerstiftung<br />
einen außeror<strong>de</strong>ntlich erfolgreichen Ansatz in <strong>de</strong>r Naturschutzpädagogik<br />
für Vor- und Grundschulen an und baut damit für die Zukunft vor, damit<br />
die Kin<strong>de</strong>r von heute die Natur kennen und lieben lernen, um sie später<br />
schützen zu können.<br />
Die Jägerstiftung natur+mensch entwickelt ihre Projekte im Dialog<br />
mit <strong>de</strong>r Jägerschaft und an<strong>de</strong>ren Naturnutzergruppen. Darin sieht sie ihre<br />
Stärke. Hoher praktischer Nutzen für Mensch und Natur kann so gewährleistet<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
Jägerstiftung natur+mensch 69<br />
Verlegerin und Preisstifterin<br />
Alexandra Jahr<br />
überreicht <strong>de</strong>m Gewinner<br />
Alfons Tenk die eigens<br />
von ihr in Auftrag<br />
gegebene Trophäe.
Lernort Natur wirkt nachhaltig:<br />
Die kleine Künstlerin<br />
dieses Werkes hatte im<br />
Rahmen <strong>de</strong>s Lernort-Natur-<br />
Koffer-Projektes zuvor <strong>de</strong>n<br />
heimischen Wald erkun<strong>de</strong>t.<br />
Als wichtig für <strong>de</strong>n Erfolg hat sich die enge Abstimmung mit <strong>de</strong>n jeweils<br />
an <strong>de</strong>n Projekten beteiligten Lan<strong>de</strong>sjagdverbän<strong>de</strong>n ( LJV ) und ihren Unterglie<strong>de</strong>rungen<br />
erwiesen.<br />
Projekte<br />
Lernort-Natur-Koffer<br />
Das Projekt, das bereits 2007 ins Leben gerufen wur<strong>de</strong>, war auch im Jahr<br />
<strong>2011</strong> erfolgreich: Bun<strong>de</strong>sweit wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Koffer mehr als 1.900 Schulen<br />
zur Verfügung gestellt und ebenso viele Lehrkräfte wur<strong>de</strong>n durch die Stiftung<br />
geschult. Befreun<strong>de</strong>te Stiftungen haben für das Jahr <strong>2012</strong> für festgelegte<br />
Regionen erhebliche Mittel für das Kofferprojekt zur Verfügung<br />
gestellt.<br />
Das Projekt Lernort-Natur-Koffer ist hervorragend geeignet, die Jäger<br />
vor Ort bei ihrer Presse- und Öffentlichkeitsarbeit zu unterstützen.<br />
Denn aus <strong>de</strong>r Übergabe <strong>de</strong>r Koffer an die Schulen kann jeweils ein öffentlichkeitswirksamer<br />
Termin gemacht wer<strong>de</strong>n, bei welchem die örtliche<br />
Jägerschaft <strong>de</strong>utlich macht, dass für sie Naturschutz auch Bildungsauftrag<br />
heißt. Die Kofferübergabe bietet <strong>de</strong>n Jägerschaften vor Ort ein hervorragen<strong>de</strong>s<br />
Entree, um sich dauerhaft als kompetenter Ansprechpartner in<br />
Sachen Natur zu empfehlen.<br />
Naturschutz muss im Erleben junger Menschen beginnen, damit die<br />
Entfremdung gegenüber <strong>de</strong>r Natur aufgehoben wird. Wer die Natur kennt<br />
und versteht, kann eine gesun<strong>de</strong> Allianz von Mensch und Natur schaffen.<br />
Daher setzt sich das Projekt aus drei Bausteinen zusammen:<br />
1. Die Schule erhält einen Themenkoffer, <strong>de</strong>r u. a. ein Fernglas,<br />
Lupen, Augenbin<strong>de</strong>n und viele weitere naturpädagogische Lehrmittel<br />
enthält.<br />
70 DJV-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong> /<strong>2012</strong>
2. Aus je<strong>de</strong>r Schule nimmt eine Lehrkraft an einer eintägigen Einführungsschulung<br />
teil, die sich mittlerweile großer Beliebtheit erfreut.<br />
3. Je<strong>de</strong> Schule, die einen Lernort-Natur-Koffer erhalten hat, wird von<br />
Aktiven <strong>de</strong>r örtlichen Jägerschaft begleitet.<br />
Um einer Schule die Projektteilnahme zu ermöglichen, sind Spen<strong>de</strong>n von<br />
insgesamt 400 Euro an die Jägerstiftung notwendig. Obwohl dieses Projekt<br />
nach wie vor ein Herzstück <strong>de</strong>r Arbeit <strong>de</strong>r Jägerstiftung ist, muss es<br />
stetig beworben wer<strong>de</strong>n:<br />
• Die Übergabe <strong>de</strong>s 2.000 sten Koffers an eine Schule wird<br />
medien wirksam erfolgen.<br />
• Im Internetshop <strong>de</strong>r Jägerstiftung können Elternvereine eine<br />
digitale Spen<strong>de</strong>nsammelaktion für das Projekt starten<br />
( Jaegerstiftung.<strong>de</strong> ).<br />
• Ein neuer Flyer steht Interessenten kostenlos zur Verfügung.<br />
„Vision 2015“: Wild und biologische Vielfalt<br />
Die „Vision 2015“ <strong>de</strong>r Jägerstiftung ist die<br />
Herstellung eines neuen gesellschaftlichen<br />
Konsenses, <strong>de</strong>r abgestimmtes Han<strong>de</strong>ln<br />
im Sinne von ökologischer Vernunft und<br />
ökonomischem Fortschritt wie<strong>de</strong>r möglich<br />
macht. Im Sinne dieser Vision leitet die<br />
Jägerstiftung in einem umfangreichen Projekt<br />
Maßnahmen und Verän<strong>de</strong>rungen ein.<br />
Insgesamt sind vier Projektschritte geplant,<br />
von <strong>de</strong>nen nunmehr zwei abgeschlossen<br />
sind.<br />
Jägerstiftung natur+mensch 71<br />
Naturschutz ist auch<br />
Bildungsauftrag –<br />
das symbolisiert <strong>de</strong>r<br />
Lernort-Natur-Koffer<br />
www.jaegerstiftung.<strong>de</strong><br />
Eine internationale<br />
Tagung zum Workshop<br />
„Wild und Biodiversität“<br />
ist für Herbst / Winter<br />
2013 geplant.
Die sechs Finalisten-<br />
Betriebe <strong>de</strong>s För<strong>de</strong>rpreises<br />
„Wildtierfreundliche<br />
Landwirtschaft“ freuen sich<br />
mit <strong>de</strong>r Jury sowie mit <strong>de</strong>m<br />
Staatssekretär im Bun<strong>de</strong>sministerium<br />
für Ernährung,<br />
Landwirtschaft und Verbraucherschutz,<br />
Dr. Robert<br />
Kloos, <strong>de</strong>m Vorsitzen<strong>de</strong>n<br />
<strong>de</strong>r Jägerstiftung, Jochen<br />
Borchert, und <strong>de</strong>r Stifterin<br />
Alexandra Jahr über eine gelungene<br />
Preisverleihung an<br />
einem ungewöhnlichen Ort<br />
in Berlin – <strong>de</strong>r ehemaligen<br />
Heeresbäckerei.<br />
Die in <strong>de</strong>r Dokumentation <strong>de</strong>s Workshops „Wild und Biodiversität“ begrün<strong>de</strong>te<br />
Internationale Tagung wur<strong>de</strong> beim Bun<strong>de</strong>sministerium für Ernährung,<br />
Landwirtschaft und Verbraucherschutz ( BMELV ) beantragt. Die<br />
Tagung soll im Herbst / Winter 2013 in Berlin stattfin<strong>de</strong>n.<br />
Das Thema „Wild und biologische Vielfalt“ ist unverän<strong>de</strong>rt ein Thema,<br />
das Spen<strong>de</strong>r gut anspricht. So konnte die Jägerstiftung das engagierte<br />
Projekt mit drei Doktoran<strong>de</strong>nstipendien und wissenschaftlicher Betreuung<br />
erfolgreich finanzieren.<br />
För<strong>de</strong>rpreis „Wildtierfreundliche Landwirtschaft“<br />
Die Jägerstiftung hat zum ersten Mal <strong>de</strong>n Wettbewerb um einen För<strong>de</strong>rpreis<br />
„Wildtierfreundliche Landwirtschaft“ ausgeschrieben. Mit ihm<br />
wer<strong>de</strong>n landwirtschaftliche Betriebe ausgezeichnet, die mit <strong>de</strong>r Art ihrer<br />
Bewirtschaftung in beson<strong>de</strong>rem Maß für eine wildtierfreundliche Landwirtschaft<br />
eintreten und mit wirkungsvollen Maßnahmen zum Schutz und<br />
zur För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Wildtierbestän<strong>de</strong> ihrer Region beitragen. Der Wettbewerb<br />
richtet sich an landwirtschaftliche Betriebe im Voll- und Nebenerwerb.<br />
Der För<strong>de</strong>rpreis ist mit 5.000 Euro dotiert. Die Schirmherrschaft hat<br />
Ilse Aigner, Bun<strong>de</strong>sministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz,<br />
übernommen. Preisstifter sind die Verlegerin Alexandra<br />
Jahr und <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sjagd- und Naturschutzverband <strong>de</strong>r Freien und Hansestadt<br />
Hamburg. Der Präsi<strong>de</strong>nt <strong>de</strong>s Deutschen Bauernverban<strong>de</strong>s ( DBV ),<br />
Gerd Sonnleitner, gehört neben an<strong>de</strong>ren Persönlichkeiten aus Wissenschaft,<br />
Verwaltung und Praxis <strong>de</strong>r Jury an. Von mehr als 100 Bewerbungen<br />
haben es 30 Betriebe in die Vorauswahl geschafft, Gewinner ist <strong>de</strong>r<br />
Betrieb Alfons Tenk aus Velen-Ramsdorf im Kreis Borken (NRW). Das<br />
Gesamtkonzept <strong>de</strong>s Betriebes ist darauf ausgerichtet, dafür zu werben, zum<br />
Wohle <strong>de</strong>r gesamten Natur Lebensräume zu schaffen und zu gestalten.<br />
Die Aufgabe <strong>de</strong>r Jury war schwer, <strong>de</strong>nn auch die an<strong>de</strong>ren fünf Finalteilnehmer<br />
haben bei wirtschaftlichem Erfolg eigene Wege zu wildtierfreundlicher<br />
Landwirtschaft gefun<strong>de</strong>n. Es sind <strong>de</strong>r Hubertushof Kuhn aus<br />
72 DJV-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong> /<strong>2012</strong>
Güntersleben im Landkreis Würzburg, das ökologische Weingut Peter<br />
Schmitt und Sohn in Flörsheim-Dalsheim / Rheinhessen, <strong>de</strong>r land- und<br />
forstwirtschaftliche Betrieb Lothar Stumpenhorst in Beckum im Kreis<br />
Warendorf, <strong>de</strong>r Landwirtschaftsbetrieb Langenhorst in Messingen im<br />
Emsland und <strong>de</strong>r Land- und Forstwirtschaftsbetrieb Heinrich Luttmann<br />
in Kleinlinteln im Kreis Ver<strong>de</strong>n.<br />
Während <strong>de</strong>r Betriebsbesichtigungen in <strong>de</strong>n Regionen wur<strong>de</strong> die Jury<br />
von vielen Besuchern begleitet. Die Preisverleihung erfolgte in großem<br />
Rahmen am Ran<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Internationalen Grünen Woche im Februar <strong>2012</strong><br />
in Berlin. Es ist vorgesehen, die Ergebnisse als Anregung für Landwirte<br />
und Jagdpächter auf <strong>de</strong>r Homepage <strong>de</strong>r Jägerstiftung zu veröffentlichen.<br />
Denn die Maßnahmen sind auch Beispiele für eine sinnvolle För<strong>de</strong>rpolitik<br />
bei <strong>de</strong>r Neuausrichtung <strong>de</strong>r EU-Agrarpolitik. Eine neue Ausschreibung<br />
<strong>de</strong>s Wettbewerbs ist für das Jahr 2013 vorgesehen.<br />
Wir fürs Revier<br />
Nach intensiven Verhandlungen mit <strong>de</strong>m Finanzamt Bonn wur<strong>de</strong> erreicht,<br />
dass die Naturschutzmaßnahmen in <strong>de</strong>n Revieren über die Stiftung abgewickelt<br />
und somit auch steuerlich abgesetzt wer<strong>de</strong>n können. Allerdings<br />
muss es durch die Stiftung eine Einzelfallprüfung geben; die pauschale<br />
Absetzungsfähigkeit stieß auf Kritik. Dieses Ergebnis kann wegweisend<br />
für die künftige Naturschutzarbeit <strong>de</strong>r Jägerschaft sein.<br />
Kommunikation und Fundraising<br />
Kommunikationsoffensive „Natürlich Jagd“<br />
Aufgrund von zweckgebun<strong>de</strong>nen Spen<strong>de</strong>n ist es gelungen, im Frühjahr<br />
<strong>2012</strong> eine Kommunikationsoffensive „Natürlich Jagd, mit Herz und Verstand<br />
für die Natur“ zu starten. Partner sind <strong>de</strong>r DJV und die LJV. Mit <strong>de</strong>r<br />
Umsetzung <strong>de</strong>r Kommunikationsoffensive ist die PR-Agentur Cyrano aus<br />
Münster beauftragt. Ziel ist es, zusätzlich zur bewährten Öffentlichkeitsarbeit<br />
<strong>de</strong>r Verbän<strong>de</strong> eine verstärkte Kommunikationsebene zu schaffen,<br />
die ihnen eine hörbare Stimme in <strong>de</strong>r Bevölkerung verschafft.<br />
Kampagne „Ich lass’ das Reh im Wald“<br />
Die Abrufzahlen <strong>de</strong>r Aufkleber und Rückmeldungen aus vielen Regionen<br />
Deutschlands zeigen es: Mit <strong>de</strong>r Kampagne „Ich lass‘ das Reh im Wald“<br />
i<strong>de</strong>ntifizieren sich nach wie vor viele Jägerinnen und Jäger. Sie haben mit<br />
<strong>de</strong>m Aufkleber eine Möglichkeit gefun<strong>de</strong>n, ihr Selbstverständnis von Jagd<br />
und Natur öffentlich zu <strong>de</strong>monstrieren.<br />
Messe „Jagd & Hund“ in Dortmund mit Tombola<br />
Mit <strong>de</strong>m Messeauftritt auf <strong>de</strong>r „Jagd & Hund“ konnte die Stiftung knapp<br />
an das sehr gute Ergebnis im Vorjahr anschließen. Der Losverkauf war mit<br />
12.000 Losen leicht rückläufig. Obwohl attraktive Preise im Gesamtwert<br />
von zirka 12.000 Euro ausgelobt waren, scheint ein „Knüller-Preis“ die<br />
Kaufbereitschaft <strong>de</strong>utlich zu erhöhen. Die Messepräsenz hat für die öffentliche<br />
Wahrnehmung <strong>de</strong>r Stiftung eine hohe Be<strong>de</strong>utung.<br />
Jägerstiftung natur+mensch 73
Teilnahme am ersten Deutschen Stiftungstag Grüner Stiftungen<br />
Die Jägerstiftung war auf <strong>de</strong>m ersten Deutschen Stiftungstag Grüner Stiftungen<br />
vertreten. Ziel dieser Veranstaltung war es, das gesellschaftliche<br />
Engagement im Interesse <strong>de</strong>r Jagd zu verstärken. Es konnten dort viele<br />
wichtige Kontakte mit regional engagierten Stiftungen geknüpft wer<strong>de</strong>n.<br />
Pressearbeit<br />
Die Pressearbeit ist im vergangenen Jahr intensiviert wor<strong>de</strong>n. Themen<br />
waren die Stiftungsprojekte und je<strong>de</strong>s neue Blog-Thema. Das hat dazu<br />
beigetragen, dass sich die Stiftung in Jägerkreisen zunehmend gut etabliert<br />
und ihren Bekanntheitsgrad erhöht hat. Beson<strong>de</strong>rs durch <strong>de</strong>n För<strong>de</strong>rpreis<br />
„Wildtierfreundliche Landwirtschaft“ konnte <strong>de</strong>r Bekanntheitsgrad<br />
außerhalb <strong>de</strong>r Jägerschaft gesteigert wer<strong>de</strong>n.<br />
Freianzeigen<br />
Die Stiftung bietet zu folgen<strong>de</strong>n Themen Freianzeigen ( „Füllanzeigen“ )<br />
für Zeitungen und Zeitschriften an:<br />
1. Kampagne „Ich lass’ das Reh im Wald“.<br />
2. Die Aktion „Mitmachen, wo Jäger Gutes tun“ verschafft <strong>de</strong>r<br />
Stiftung Aufmerksamkeit und macht <strong>de</strong>utlich, dass je<strong>de</strong>r etwas<br />
zur Unterstützung <strong>de</strong>r Stiftung beitragen kann. Unter an<strong>de</strong>rem<br />
wer<strong>de</strong>n auch jagen<strong>de</strong> Richter und Staatsanwälte zur Zuweisung<br />
von Bußgel<strong>de</strong>rn an die Stiftung bewegt.<br />
3. Lernort-Natur-Koffer-Projekt: Diese Anzeige wur<strong>de</strong> auf <strong>de</strong>r<br />
Facebook-Seite <strong>de</strong>r Jägerstiftung mit <strong>de</strong>n Usern zusammen<br />
entwickelt.<br />
Beson<strong>de</strong>rer Dank gilt <strong>de</strong>n LJV und Verlagen, die diese Freianzeigen in ihre<br />
Mitteilungsblätter beziehungsweise Jagdzeitschriften aufnehmen.<br />
74 DJV-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong> /<strong>2012</strong>
Jaeger-im-dialog.<strong>de</strong><br />
Im Jägerblog sind im vergangenen Jahr insgesamt zehn neue Themen eingestellt<br />
wor<strong>de</strong>n, drei davon mit prominenten Autoren ( StS Peter Bleser,<br />
Jochen Borchert und DJV-Präsi<strong>de</strong>nt Hartwig Fischer ):<br />
1. „Kröten, Fle<strong>de</strong>rmäuse, Schalenwild – was ist uns die biologische<br />
Vielfalt wert?“<br />
2. „Natur, Mensch und die japanische Katastrophe“<br />
3. „Eltern empört: Kaninchen im Unterricht geschlachtet!“<br />
4. „Lei<strong>de</strong>nszeit für Wölfin nach Jagdunfall“<br />
5. „Wie viel menschliche Freiheit verträgt die Natur?“<br />
6. „Geocaching – mo<strong>de</strong>rne Schatzsuche in <strong>de</strong>r Natur“<br />
7. „Waldbesitzer und Jagdpächter: gemeinsam für eine nachhaltige<br />
Waldnutzung“ ( StS Peter Bleser )<br />
8. „Hun<strong>de</strong> im Revier – Jäger gehen neue Wege“<br />
9. „Erfolgreicher Artenschutz läuft ohne Fangjagd ins Leere“<br />
( Jochen Borchert )<br />
10. „Jäger schaffen ökologisches Gleichgewicht in <strong>de</strong>r Natur“<br />
( Hartwig Fischer )<br />
Die Diskussion zu zwei Themen <strong>de</strong>s Jägerblogs „Vom schwierigen Umgang<br />
mit <strong>de</strong>m Tod“ und „Spiel ohne Grenzen“ ist jeweils als Heft in <strong>de</strong>r<br />
Reihe „Hochsitzgedanken – was uns bewegt“ erschienen.<br />
Aktivitäten in <strong>de</strong>n sozialen Medien<br />
Seit En<strong>de</strong> <strong>2011</strong> hat die Jägerstiftung einen eigenen Auftritt bei Facebook.<br />
Damit spricht die Stiftung vor allem jüngere, internetaffine Jäger an.<br />
Internet mit neuem Shop<br />
Die Jägerstiftung natur+mensch hat ihren Internetshop aktualisiert. Dieser<br />
neue Shop ist übersichtlicher, vereinfacht die Navigation von <strong>de</strong>r Auswahl<br />
bis zum Kauf und bietet einen besseren und sichereren Zahlungsverkehr<br />
an. Es besteht die Möglichkeit, nicht nur auf Rechnung zu bestellen,<br />
son<strong>de</strong>rn auch mit verschie<strong>de</strong>nen Kreditkarten o<strong>de</strong>r PayPal zu bezahlen.<br />
Neu ist auch die Online-Spen<strong>de</strong> über eine sichere Verbindung. Die Jägerstiftung<br />
greift damit einen weiteren Trend im Fundraising auf und eröffnet<br />
sich neue Wege.<br />
Jägerstiftung natur+mensch 75<br />
www.jaeger-im-dialog.<strong>de</strong>
Das Angebot im Shop reicht von Weihnachtskarten und Jag<strong>de</strong>inladungen<br />
bis hin zu Grußkarten für alle Gelegenheiten. Gleichzeitig kann das Informationsmaterial<br />
<strong>de</strong>r Stiftung kostenfrei bestellt wer<strong>de</strong>n.<br />
Finanzierung<br />
Die Jägerstiftung finanziert ihre Arbeit weitestgehend aus Spen<strong>de</strong>n. Nach<br />
einem von <strong>de</strong>n Auswirkungen <strong>de</strong>r Wirtschaftskrise geprägten schwierigen<br />
Jahr 2010 hat sich in <strong>2011</strong> die Stimmung in <strong>de</strong>r Wirtschaft und bei Privatpersonen<br />
merklich gebessert.<br />
Um die ihr zugedachte gesellschaftliche Aufgabe künftig erfolgreich<br />
wahrnehmen zu können, ist die Jägerstiftung darauf angewiesen, weitere<br />
För<strong>de</strong>rer für ihr Anliegen zu fin<strong>de</strong>n. Dabei sind neue strategische Partner<br />
ebenso wichtig wie eine intensive Öffentlichkeitsarbeit.<br />
76 DJV-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong> /<strong>2012</strong>
DJV-Service und Marketing GmbH<br />
DJV-Service und Marketing GmbH<br />
Aufgaben <strong>de</strong>r DSM<br />
Hauptaufgabe <strong>de</strong>r DJV-Service und Marketing GmbH ( DSM ), die vom<br />
Deutschen Jagdschutzverband ( DJV ) 2004 als Kapitalgesellschaft gegrün<strong>de</strong>t<br />
wur<strong>de</strong>, ist es, die wirtschaftlichen Aktivitäten <strong>de</strong>s Verban<strong>de</strong>s auszubauen.<br />
Dafür hat <strong>de</strong>r DJV seinen bisherigen wirtschaftlichen Geschäftsbetrieb<br />
an die DSM verpachtet.<br />
Die DSM verfügt über die Vermarktungsrechte<br />
1. <strong>de</strong>r DJV-Shop-Artikel,<br />
2. <strong>de</strong>s DJV-Logos,<br />
3. <strong>de</strong>r DJV-Webseiten und<br />
4. <strong>de</strong>r eingetragenen DJV-Marken ( z. B. „Abenteuer Pirsch“, „Wild<br />
aus <strong>de</strong>r Region“ ).<br />
Produktangebot wächst<br />
Insgesamt bietet die DSM zurzeit rund 200 Artikel an; mehr als 30 Produkte<br />
sind im Geschäftsjahr <strong>2011</strong> dazugekommen. Im Sortiment sind<br />
Ausrüstungsgegenstän<strong>de</strong> mit DJV-Logo, Bekleidung, Optik, Hun<strong>de</strong>bedarf,<br />
Zerwirkbedarf, Bücher und Broschüren, Lernort-Natur-Materialien, DVDs,<br />
CDs und Werbeartikel. Seit 2009 hat die DSM die vollständige Betreuung<br />
<strong>de</strong>s DJV-Handbuchs übernommen: vom Recherchieren <strong>de</strong>r Daten über<br />
die Pflege <strong>de</strong>r Inhalte bis hin zu Druck und Versand. Zu<strong>de</strong>m betreut die DSM<br />
die Erstellung <strong>de</strong>r Loseblattsammlung „Jagdrechtliche Entscheidungen“,<br />
77<br />
Die DSM war <strong>2011</strong> mit<br />
ihrem Stand auf <strong>de</strong>n<br />
Messen Jagd & Hund<br />
in Dortmund und<br />
Pferd & Jagd<br />
in Hannover vertreten.
Einkaufen geht auch<br />
online – <strong>de</strong>r DSM-Shop<br />
bietet im Internet eine vielfältige<br />
Produktpalette.<br />
in <strong>de</strong>r jagdrechtliche Schiedssprüche verschie<strong>de</strong>ner Gerichte gesammelt<br />
und Juristen zugänglich gemacht wer<strong>de</strong>n.<br />
DSM mit neuem Messekonzept<br />
2010 erarbeitete die DSM ein Messekonzept, um sich und ihre Produkte<br />
<strong>de</strong>r Jägerschaft zu präsentieren. Im Dezember 2010 stellte sie sich erstmalig<br />
auf <strong>de</strong>r Pferd & Jagd in Hannover mit großem Erfolg vor; <strong>2011</strong> war<br />
die DSM mit ihrem Stand auf <strong>de</strong>r Jagd & Hund in Dortmund und erneut<br />
auf <strong>de</strong>r Pferd & Jagd in Hannover vertreten.<br />
Viele Produkte, noch mehr Rabatte<br />
Des Weiteren schließt die DSM Rahmenverträge<br />
mit verschie<strong>de</strong>nen Herstellern ab, um Verbandsmitglie<strong>de</strong>rn<br />
günstige Einkaufsmöglichkeiten anzubieten.<br />
Die DSM ist Vertragspartner von 20 Autoherstellern.<br />
Dadurch erhalten DJV-Mitglie<strong>de</strong>r<br />
bessere Rabattkonditionen gegenüber Einzelverträgen<br />
mit <strong>de</strong>n Lan<strong>de</strong>sjagdverbän<strong>de</strong>n. 2009<br />
han<strong>de</strong>lte die GmbH einen Rahmenvertrag mit<br />
<strong>de</strong>r Telekom aus, über <strong>de</strong>n DJV-Mitglie<strong>de</strong>r Son<strong>de</strong>rkonditionen<br />
beim Abschluss eines neuen Telekom-Mobilfunkvertrages<br />
beziehungsweise beim<br />
Wechsel aus einem bestehen<strong>de</strong>n Vertrag in <strong>de</strong>n<br />
neuen Rahmenvertrag erhalten.<br />
Die DSM zieht um<br />
Durch <strong>de</strong>n erfolgreichen Ausbau <strong>de</strong>r Produktpalette und <strong>de</strong>r Dienstleistungen<br />
ist <strong>de</strong>r Bedarf an Lager- und Versandfläche <strong>de</strong>r GmbH rasant gestiegen.<br />
Deswegen zieht die DSM im Juli <strong>2012</strong> in größere Geschäftsräume<br />
um ( Friesdorfer Straße 194 a, 53175 Bonn ). Telefonnummer und E-Mail-<br />
Adresse bleiben erhalten.<br />
Anhang<br />
Nr. 1: Chronologie <strong>de</strong>r wichtigsten Termine im Berichtszeitraum mit<br />
Beteiligung <strong>de</strong>s DJV<br />
Nr. 2: Schlusserklärung zur Internationalen Jagdkonferenz <strong>2011</strong><br />
Nr. 3: DJV-Positionspapier GAP<br />
Nr. 4: Von <strong>de</strong>r Schulbank ins Revier – was Jungjäger wirklich wollen<br />
Nr. 5: Fünf For<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>s Deutschen Jagdschutzverban<strong>de</strong>s zu<br />
Jagdmunition<br />
78 DJV-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong> /<strong>2012</strong>
Anhang Nr. 1<br />
Chronologie <strong>de</strong>r wichtigsten Termine im Berichtszeitraum<br />
mit Beteiligung <strong>de</strong>s DJV<br />
Mai <strong>2011</strong><br />
4.5. Anhörung zentrales Waffenregister, Berlin<br />
6.5. Son<strong>de</strong>rsitzung Deutsche Delegation CIC, Frankfurt<br />
11.5. – 12.5. Geschäftsführersitzung, Bonn<br />
16.5. – 17.5. Besprechung VDSF / DJV<br />
24.5. Gesellschafterversammlung DSM<br />
28.5. Schießen zum Erwerb <strong>de</strong>r DJV-Schießleistungsna<strong>de</strong>l<br />
„Son<strong>de</strong>rstufe Gold“ für <strong>de</strong>n süd<strong>de</strong>utschen Raum, Freiburg<br />
28.5. Lan<strong>de</strong>sjägertag NRW, Warburg-Schwerfe<strong>de</strong><br />
29.5. Bun<strong>de</strong>swettbewerb im Jagdhornblasen, Jagdschloss Kranichstein<br />
Juni <strong>2011</strong><br />
6.6. – 7.6. Jahrestagung Bun<strong>de</strong>sverband Deutscher Berufsjäger<br />
6.6. – 7.6. FACE Sitzung Leiten<strong>de</strong>r Ausschuss, Brüssel<br />
15.6. Intergruppe „Natura 2000“, Straßburg<br />
16.6. Präsidiumssitzung, Frankenthal<br />
17.6. – 18.6. Bun<strong>de</strong>sjägertag <strong>2011</strong>, Frankenthal<br />
23.6. – 25.6. Internationale Jagdkonferenz, Neusiedlersee<br />
23.6. – 25.6. Schießen zum Erwerb <strong>de</strong>r DJV-Schießleistungsna<strong>de</strong>l<br />
„Son<strong>de</strong>rstufe Gold“ für <strong>de</strong>n nord<strong>de</strong>utschen Raum, Liebenau<br />
28.6. Sitzung Geschäftsführen<strong>de</strong>s Präsidium, Berlin<br />
Juli <strong>2011</strong><br />
1.7. Eröffnung „Jagd & Hund“ Open Air<br />
14.7. Hauptversammlung DEVA, Schönebeck<br />
18.7. – 19.7. Klausur-Präsidiumssitzung, Kassel<br />
25.7. Forum Waffenrecht, Ratingen<br />
August <strong>2011</strong><br />
Umzug DJV-Geschäftsstelle von Bonn nach Berlin<br />
September <strong>2011</strong><br />
31.8. – 3.9. Bun<strong>de</strong>smeisterschaft im Jagdlichen Schießen, Freiburg / Bremgarten<br />
5.9. – 6.9. FACE Generalversammlung<br />
12.9. Präsidiumssitzung, Berlin<br />
14.9. Bonner Jägertag<br />
28.9. – 29.9. Intergruppensitzung FACE, Straßbourg<br />
29.9. – 30.9. Tagung „Schwarzwild“, Rheinland-Pfalz<br />
Anhang 79
Oktober <strong>2011</strong><br />
4.10. AG „Wald-Wild“ im BMELV, Berlin<br />
10.10. Netzwerk Lebensraum Brache, Berlin<br />
11.10. Vorbereitung Bun<strong>de</strong>sjägertag <strong>2012</strong>, Pforzheim<br />
12.10. – 14.10. FACE Technische Gruppe Rechtsangelegenheiten, Öster Malma ( Schwe<strong>de</strong>n<br />
)<br />
13.10. – 15.10. Tagung <strong>de</strong>s Vereins <strong>de</strong>r Wildbiologen und Jagdwissenschaftler e. V., Freising<br />
19.10. Arbeitskreissitzung zum humanen Fang von warmblütigen<br />
Wirbeltieren, Wülfrath<br />
19.10. – 20.10. DAF-Jahrestagung <strong>2011</strong> zum Thema „Landwirtschaft“, Braunschweig<br />
21.10. Fachgespräch Regionale Wertschöpfung Bündnis 90 / Die Grünen, Berlin<br />
22.10. Bun<strong>de</strong>stagung Arbeitsgemeinschaft Natur- und Umweltbildung,<br />
Altenkirchen<br />
25.10. BUND-Beiratssitzung zum LIFE + Projekt „Biotopvernetzung“, Kassel<br />
28.10. Veranstaltung „Wildmanagement und Artenschutz im Wald“, Kiel<br />
November <strong>2011</strong><br />
1.11. AG „Wald-Wild“ im BMELV, Berlin<br />
2.11. – 3.11. 3. Symposium Energiepflanzen, Fachagentur Nachwachsen<strong>de</strong><br />
Rohstoffe, Berlin<br />
2.11. Stiftungsrat Jägerstiftung natur+mensch, Düsseldorf<br />
4.11. AT Forum Gesundheits- und Umweltaspekte bei <strong>de</strong>r Verwendung von<br />
Bleimunition bei <strong>de</strong>r Jagd, Berlin<br />
8.11. 4. Nationales Forum Biologische Vielfalt, Berlin<br />
6.11. – 11.11. AG <strong>de</strong>r Justitiare <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sjagdverbän<strong>de</strong> und Deutscher Jagdrechtstag,<br />
Rotenburg a. d. Fulda<br />
10.11. – 11.11. Tagung <strong>de</strong>r Präsidien und <strong>de</strong>r Forstchefs <strong>de</strong>r neuen Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>r, Bad Belzig<br />
14.11. Hauptversammlung Deutscher Verkehrssicherheitsrat, Bonn<br />
15.11. – 17.11. Jahrestagung <strong>de</strong>r Geschäftsführer DJV / LJV, Xanten<br />
17.11. Fortbildungsveranstaltung Social Media, Berlin<br />
18.11. Jahreshauptversammlung Verband Deutscher Sportfischer,<br />
Bad Kreuznach<br />
21.11. – 23.11. Forum Wissenswertes, Bremen<br />
22.11. – 24.11. Fachtagung E+E-Vorhaben „Holsteiner Lebensraumkorridore“, Flintbek<br />
28.11. Präsidiumssitzung, Berlin<br />
28.11. Chat mit Präsi<strong>de</strong>nt Fischer und Vizepräsi<strong>de</strong>nt Hallermann, Berlin<br />
29.11. Koordinationsgespräch zum Bun<strong>de</strong>sprogramm Wie<strong>de</strong>rvernetzung, NABU,<br />
Berlin<br />
30.11. Verhandlung EGMR zur Pflichtmitgliedschaft in Jagdgenossenschaften,<br />
Straßburg<br />
80 DJV-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong> /<strong>2012</strong>
Dezember <strong>2011</strong><br />
1.12. Ausstellungseröffnung „Unter Bäumen“, Berlin<br />
1.12. – 2.12. Wildtiermanagement – Strategien für <strong>de</strong>n Umgang mit<br />
konflikt trächtigen Tierarten, Schneverdingen<br />
1.12. – 4.12. Messe Pferd & Jagd, Hannover<br />
2.12. Hauptversammlung Bun<strong>de</strong>sverband Schießstätten, Hannover<br />
7.12. Informationen einer schwedischen Arbeitsgruppe zum Mo<strong>de</strong>llvorhaben<br />
„Schwarzwildbejagung in <strong>de</strong>r Agrarlandschaft“, Berlin<br />
Januar <strong>2012</strong><br />
16.1. Anhörung Landwirtschaftliche Sozialversicherung im Bun<strong>de</strong>stag, Berlin<br />
18.1. Besprechung DJV / DEVA<br />
20.1. – 29.1. Internationale Grüne Woche <strong>2012</strong> – DJV-Stand<br />
24.1. Besprechung DJV, DBV, VDSF<br />
25.1. Preisverleihung „Wildtierfreundliche Landwirtschaft“ Jägerstiftung<br />
natur+mensch, Berlin<br />
26.1. FNL – Verleihung Jugendliteraturpreis <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Landwirtschaft,<br />
Medienabend <strong>de</strong>s Deutschen Bauernverban<strong>de</strong>s<br />
26.1. Sitzung Fachausschuss Naturschutz, Berlin<br />
30.1. 2. Internationale Fachtagung Strohenergie, Berlin<br />
31.1. Hauptversammlung Bun<strong>de</strong>sverband Schießstätten e. V., Dortmund<br />
31.1. AG Blei, Berlin<br />
31.1. – 5.2. Messe Jagd & Hund, Dortmund<br />
Februar <strong>2012</strong><br />
2.2. Tagung <strong>de</strong>r Obleute für Naturschutz im LJV NRW, Dortmund<br />
3.2. Beiratssitzung BUND, Berlin<br />
4.2. Netzwerktreffen Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Dortmund<br />
5.2. Jahrestreffen AG Junge Jäger NRW, Dortmund<br />
6.2. Präsidiumssitzung, Berlin<br />
7.2. Treffen Mitarbeiter <strong>de</strong>r WILD-Zentren, Berlin<br />
7.2. Jahrestagung „Forum Natur“, Berlin<br />
8.2. Wald-Wild-Forum <strong>2012</strong>, Göttingen<br />
8.2. Öffentliche Anhörung zur Waldstrategie im Bun<strong>de</strong>stag, Berlin<br />
8.2. – 9.2. DVS-Fachtagung: Weiterentwicklung <strong>de</strong>r<br />
GAK-Agrarumweltmaßnahmen, Göttingen<br />
13.2. – 18.2. Bildungsmesse didacta, Hannover – DJV-Stand<br />
14.2. – 15.2. 18. Jägertagung in Aigen / Österreich<br />
15.2. Tagung Kommunikationsoffensive Jagd LJV NRW, Dortmund<br />
21.2. – 24.2. FACE Sitzung Leiten<strong>de</strong>r Ausschuss, Türkei<br />
27.2. Vorstandssitzung Forum Waffenrecht, Ratingen<br />
29.2. Veranstaltung: Pressearbeit in Zeiten von Social Media, Berlin<br />
Anhang 81
März <strong>2012</strong><br />
1.3. Fortbildungsveranstaltung Deutscher Jagdrechtstag, Niewitz<br />
6.3. Abstimmungsgespräch WILD, Berlin<br />
7.3. Sitzung Vorstand + Stiftungsrat Jägerstiftung natur+mensch,<br />
Rheda-Wie<strong>de</strong>nbrück<br />
7.3. Tagung „Blei“, Schwerin<br />
8.3. Wildtier-Forum, Bad Wildbad<br />
8.3. – 11.3. Messe IWA, Nürnberg – DJV-Stand<br />
13.3. Parlamentarischer Abend NRW, Düsseldorf<br />
18.3. Mitglie<strong>de</strong>rversammlung JGHV, Fulda<br />
18.3. Delegiertenversammlung Bund Deutscher Forstleute, Hetzerath<br />
20.3. Dialogforum „Naturschutz V “ im BMU, Bonn<br />
20.3. Kassenprüfung DJV, Berlin<br />
23.3. – 25.3. Messe Reiten-Jagen-Fischen, Thüringen<br />
27.3. Sitzung <strong>de</strong>r Geschäftsführer, DJV-Geschäftsstelle Berlin<br />
26.3. Gespräch DBV / DJV, Berlin<br />
26.3. Vorbereitung Bun<strong>de</strong>sjägertag, Pforzheim<br />
26.3. – 30.3. Internationale Konferenz zum EU-Pojekt HUNT, Ciudad Real / Spanien<br />
28.3. – 30.3. FACE Generalversammlung, Athen<br />
31.3. CIC Deutsche Delegation Frühjahrstagung, Frankfurt<br />
April <strong>2012</strong><br />
3.4. Koordinationstreffen Projekt „Energie aus Wildpflanzen“ und<br />
Vorbereitung Seminar EU-Parlament, Darmstadt-Kranichstein<br />
12.4. Sitzung Schatzmeister DJV / LJV, Berlin<br />
14.4. Forstamt Borgsdorf – Verbissmonitoring im Lan<strong>de</strong>swald <strong>2012</strong><br />
17.4. Anhörung „Schießstandrichtlinien“, Buke<br />
21.4. Lan<strong>de</strong>sjägertag Ba<strong>de</strong>n-Württemberg<br />
23.4. – 24.4. Präsidiumssitzung und Fachberatung „Alternative Munition“, Fürth<br />
24.4. Arbeitstreffen <strong>de</strong>r Mitarbeiter WILD-Zentren, Berlin<br />
25.4. AG WILD ( Treffen Län<strong>de</strong>rbetreuer ), Berlin<br />
27.4. Anwen<strong>de</strong>rübergreifen<strong>de</strong>s Symposium zum Einsatz von Fallen,<br />
Kaisersesch<br />
28.4. Lan<strong>de</strong>sjägertag Schleswig-Holstein<br />
Mai <strong>2012</strong><br />
7.5. AG Justitiare DJV / LJV, Berlin<br />
8.5. Geschäftsführersitzung DJV / LJV, Berlin<br />
12.5. Lan<strong>de</strong>sjägertag Sachsen-Anhalt<br />
82 DJV-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong> /<strong>2012</strong>
Anhang Nr. 2<br />
Position <strong>de</strong>s Deutschen Jagdschutzverban<strong>de</strong>s (DJV)<br />
Schlusserklärung zur Internationalen Jagdkonferenz <strong>2011</strong><br />
zu <strong>de</strong>n Vorschlägen <strong>de</strong>r EU-Kommission zum „greening“<br />
Kin<strong>de</strong>r und Jugendliche wer<strong>de</strong>n die Gesellschaft von morgen bil<strong>de</strong>n und dann <strong>de</strong>n Umgang mit <strong>de</strong>r<br />
<strong>de</strong>r Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP)<br />
Natur gestalten. Deshalb ist es eine Aufgabe von heute, ihnen die Natur nahezubringen und Verständnis<br />
zu wecken. Dies ist ganz beson<strong>de</strong>rs eine Aufgabe <strong>de</strong>r Jägerschaft, die mit <strong>de</strong>r Natur umgeht.<br />
Jagd ist gleichermaßen Naturschutz und nachhaltige Nutzung, Handwerk und Kultur. Deshalb gehört<br />
das Weitergeben Die Verordnungsvorschläge von Kenntnissen <strong>de</strong>r und EU-Kommission Erfahrungen (Stand aus 19. diesem Oktober Bereich <strong>2011</strong>) zu zum <strong>de</strong>n „greening“ Kernaufgaben <strong>de</strong>r <strong>de</strong>r<br />
Jägerinnen Gemeinsamen und Jäger. Agrarpolitik wer<strong>de</strong>n grundsätzlich begrüßt. Neben <strong>de</strong>r vorgesehenen<br />
Fruchtartendiversifizierung und <strong>de</strong>m Erhalt von Dauergrünland wer<strong>de</strong>n insbeson<strong>de</strong>re <strong>de</strong>n sog.<br />
Aus dieser „Ökologischen Erkenntnis Vorrangflächen“ heraus widmete hohe Be<strong>de</strong>utung die Internationale beigemessen, Jagdkonferenz da sie ein großes <strong>de</strong>m Potenzial Thema besitzen „Jugend und<br />
Jagd“ ihre Lebensräume diesjährige für wildleben<strong>de</strong> Tagung, die Pflanzen vom 23. und Tiere bis 25. zu schaffen Juni <strong>2011</strong> bzw. auf diese Einladung zu verbessern. <strong>de</strong>s Burgenländischen<br />
Lan<strong>de</strong>sjagdverban<strong>de</strong>s in lllmitz am Neusiedlersee / Österreich stattfand.<br />
Auf <strong>de</strong>r Grundlage <strong>de</strong>r bisherigen DJV-Position zur Weiterentwicklung <strong>de</strong>r GAP vom 07.10.2010 wird<br />
ln <strong>de</strong>n weiterhin einzelnen <strong>de</strong>r Fachreferaten freiwillige Vertragsnaturschutz wur<strong>de</strong>n wichtige vor Erkenntnisse <strong>de</strong>n verpflichten<strong>de</strong>n vermittelt: Maßnahmen Ingenieur gesehen. Roman Von Bunyai<br />
betreut daher die „Werkstatt wird vorgeschlagen, Natur“ eine <strong>de</strong>s Kombination Burgenländischen und eine Lan<strong>de</strong>sjagdverban<strong>de</strong>s Verrechnungsmöglichkeit und zwischen macht I. jährlich und II. etwa<br />
10.000<br />
Säule<br />
Kin<strong>de</strong>r<br />
zu schaffen.<br />
mit <strong>de</strong>n<br />
Freiwillig<br />
Vorgängen<br />
bereits<br />
in <strong>de</strong>r<br />
angelegte<br />
Natur,<br />
ökologische<br />
mit <strong>de</strong>r heimischen<br />
Vorrangflächen<br />
Tiersollten<br />
und<br />
anrechenbar<br />
Pflanzenwelt<br />
sein<br />
und einem<br />
zeitgemäßen Zugang zur Natur vertraut. „Kin<strong>de</strong>r begeistern und Lehrer beeindrucken“ ist das<br />
und darüber hinaus zusätzlich geför<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n.<br />
Motto seiner Arbeit.<br />
Eine verpflichten<strong>de</strong> Schaffung von ökologischen Vorrangflächen im Rahmen <strong>de</strong>r I. Säule macht nur<br />
Lernort<br />
Sinn,<br />
Natur<br />
wenn<br />
ist<br />
über<br />
eine<br />
einen<br />
Initiative<br />
sog. „Top<br />
<strong>de</strong>s<br />
up“<br />
Deutschen<br />
die jeweilige<br />
Jagdschutzverban<strong>de</strong>s,<br />
Ertragslage <strong>de</strong>s Standortes<br />
welche<br />
berücksichtigt<br />
schon seit<br />
und<br />
20<br />
ein<br />
Jahren<br />
intensiv und erfolgreich verfolgt wird. Ralf Pütz sieht die wichtigste Aufgabe in <strong>de</strong>r Wissensvermitt-<br />
finanzieller Ausgleich geschaffen wird. Eine angemessene Entschädigung sorgt dafür, dass die<br />
lung an Kin<strong>de</strong>r und Lehrer über die Basis <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sjagdverbän<strong>de</strong>.<br />
gewünschte Flächenunterglie<strong>de</strong>rung und damit die angestrebte regionale Biotopvernetzung<br />
Eine Anwendungsmöglichkeit<br />
(insbeson<strong>de</strong>re in intensiv<br />
aus<br />
genutzten<br />
<strong>de</strong>r Praxis<br />
Ackerbauregionen)<br />
zeigte Tina Niklas<br />
tatsächlich<br />
von <strong>de</strong>r<br />
ökologisch<br />
Jägerstiftung<br />
sinnvoll<br />
natur+mensch<br />
und<br />
auf: Mit flächen<strong>de</strong>ckend <strong>de</strong>m von Sponsoren umgesetzt finanzierten wird. Dazu sollten Lernort-Natur-Koffer vorhan<strong>de</strong>ne Finanzmittel sollen bei im Rahmen <strong>de</strong>n Lehrern <strong>de</strong>r II. naturkundli-<br />
Säule<br />
ches Wissen verstärkt und für praktische Agrarumweltmaßnahmen Anwendung und unterstützt als „Top wer<strong>de</strong>n. up“ Prämie eingesetzt wer<strong>de</strong>n. Ebenso sollten<br />
Co-Finanzierungmöglichkeiten auch außerhalb <strong>de</strong>s Prämiensystems zugelassen wer<strong>de</strong>n. Bei <strong>de</strong>r<br />
Von <strong>de</strong>n Umsetzung Anfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>s „greenings“ <strong>de</strong>r Praxis sollten war die auch Jagdgenossenschaften das Referat von und Ingenieur Jäger vor Helmut Ort beteiligt Fla<strong>de</strong>nhofer, wer<strong>de</strong>n. einem<br />
Wild- und Jagdpädagogen aus <strong>de</strong>r Steiermark, geprägt. Er versteht es, sein umfassen<strong>de</strong>s Wissen über<br />
natürliche Im Rahmen Abläufe bei ihres Exkursionen För<strong>de</strong>rpreises in Wald, „Wildtierfreundliche Feld und Flur Landwirtschaft“ im jahreszeitlichen hat Ablauf die Jägerstiftung an alle Generationen<br />
natur+mensch weiterzugeben. im Januar <strong>2012</strong> landwirtschaftliche Betriebe prämiert, die in ihren Betrieben bereits<br />
aktives „greening“ durchführen.<br />
Die Teilnehmer <strong>de</strong>r einzelnen Jagdverbän<strong>de</strong> aus Deutschland, Liechtenstein, Luxemburg, <strong>de</strong>n Nie<strong>de</strong>rlan<strong>de</strong>n,<br />
Österreich und Südtirol waren sich darüber einig, dass es zu ihren Aufgaben gehört, Wissen<br />
über die Natur an Kin<strong>de</strong>r und Jugendliche weiterzugeben, wenn auch künftig dafür Verständnis<br />
bestehen soll. Dies ist maßgebend für die Verankerung <strong>de</strong>r Jagd in <strong>de</strong>r Gesellschaft und <strong>de</strong>n Erhalt<br />
jagdlicher Kultur. Dazu gehört auch das Mitwirken beim Ausgleich unterschiedlicher Interessen bei<br />
<strong>de</strong>r Naturnutzung und beim Einsatz für die Erhaltung natürlicher Lebensräume. Dies braucht praxisorientierte<br />
Wissensvermittlung über die Zusammenhänge von Flora und Fauna. Eine altersangepasste<br />
Weitergabe von Erfahrungen über die Wildtiere <strong>de</strong>r Heimat und ihren Lebensraum ist eine gute Investition<br />
in die Zukunft zum Wohle <strong>de</strong>s Wil<strong>de</strong>s und <strong>de</strong>r Natur und zum Erhalt <strong>de</strong>r Freu<strong>de</strong> an <strong>de</strong>r Jagd.<br />
Anhang 83
Anhang Nr. 3<br />
Position <strong>de</strong>s Deutschen Jagdschutzverban<strong>de</strong>s (DJV)<br />
zu <strong>de</strong>n Vorschlägen <strong>de</strong>r EU-Kommission zum „greening“<br />
<strong>de</strong>r Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP)<br />
Die Verordnungsvorschläge <strong>de</strong>r EU-Kommission (Stand 19. Oktober <strong>2011</strong>) zum „greening“ <strong>de</strong>r<br />
Gemeinsamen Agrarpolitik wer<strong>de</strong>n grundsätzlich begrüßt. Neben <strong>de</strong>r vorgesehenen<br />
Fruchtartendiversifizierung und <strong>de</strong>m Erhalt von Dauergrünland wird insbeson<strong>de</strong>re <strong>de</strong>n sogenannten<br />
„Ökologischen Vorrangflächen“ hohe Be<strong>de</strong>utung beigemessen, da sie ein großes Potenzial besitzen,<br />
Lebensräume für wild leben<strong>de</strong> Pflanzen und Tiere zu schaffen beziehungsweise diese zu verbessern.<br />
Auf <strong>de</strong>r Grundlage <strong>de</strong>r bisherigen DJV-Position zur Weiterentwicklung <strong>de</strong>r GAP vom 7. Oktober 2010<br />
wird weiterhin <strong>de</strong>r freiwillige Vertragsnaturschutz vor <strong>de</strong>n verpflichten<strong>de</strong>n Maßnahmen gesehen.<br />
Von daher wird vorgeschlagen, eine Kombination und eine Verrechnungsmöglichkeit zwischen I. und<br />
II. Säule zu schaffen. Freiwillig bereits angelegte ökologische Vorrangflächen sollten anrechenbar sein<br />
und darüber hinaus zusätzlich geför<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n.<br />
Eine verpflichten<strong>de</strong> Schaffung von ökologischen Vorrangflächen im Rahmen <strong>de</strong>r I. Säule macht nur<br />
Sinn, wenn über einen sogenannten „Top up“ die jeweilige Ertragslage <strong>de</strong>s Standortes berücksichtigt<br />
und ein finanzieller Ausgleich geschaffen wird. Eine angemessene Entschädigung sorgt dafür, dass die<br />
gewünschte Flächenunterglie<strong>de</strong>rung und damit die angestrebte regionale Biotopvernetzung<br />
(insbeson<strong>de</strong>re in intensiv genutzten Ackerbauregionen) tatsächlich ökologisch sinnvoll und<br />
flächen<strong>de</strong>ckend umgesetzt wird. Dazu sollten vorhan<strong>de</strong>ne Finanzmittel im Rahmen <strong>de</strong>r II. Säule<br />
verstärkt für Agrarumweltmaßnahmen und als „Top up“-Prämie eingesetzt wer<strong>de</strong>n. Ebenso sollten<br />
Kofinanzierungsmöglichkeiten auch außerhalb <strong>de</strong>s Prämiensystems zugelassen wer<strong>de</strong>n. Bei <strong>de</strong>r<br />
Umsetzung <strong>de</strong>s „greenings“ sollten die Jagdgenossenschaften und Jäger vor Ort beteiligt wer<strong>de</strong>n.<br />
Im Rahmen ihres För<strong>de</strong>rpreises „Wildtierfreundliche Landwirtschaft“ hat die Jägerstiftung<br />
natur+mensch im Januar <strong>2012</strong> landwirtschaftliche Betriebe prämiert, die in ihren Betrieben bereits<br />
aktives „greening“ durchführen.<br />
84 DJV-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong> /<strong>2012</strong>
Best-Practice-Beispiele:<br />
För<strong>de</strong>rung ökologischer Netze und<br />
Einrichtung eines funktionieren<strong>de</strong>n<br />
regionalen Biotopverbun<strong>de</strong>s.<br />
För<strong>de</strong>rung von Feldrainen,<br />
Blühstreifen, Blühflächen –<br />
allerdings mit <strong>de</strong>r Option,<br />
Pflegemaßnahmen bis hin zur<br />
wirtschaftlichen Nutzung<br />
durchführen zu können.<br />
För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Offenlandarten<br />
durch gezielte Maßnahmen wie<br />
Lerchenfenster o<strong>de</strong>r doppelten<br />
Reihenabstand bei <strong>de</strong>r<br />
Getrei<strong>de</strong>aussaat.<br />
Anhang 85
Generell:<br />
Die För<strong>de</strong>rhöhe soll finanzielle Anreize schaffen und für Landwirte selbst bei verän<strong>de</strong>rtem<br />
Marktgeschehen interessant bleiben, um damit die langfristige Ausgestaltung dieser Maßnahmen zu<br />
sichern.<br />
Berlin, <strong>de</strong>n 6. Februar <strong>2012</strong><br />
Erhaltung und För<strong>de</strong>rung<br />
bestehen<strong>de</strong>r Biotope durch<br />
kartografische Aufnahme. Beim<br />
Verstoß gegen Anfor<strong>de</strong>rungen<br />
an die Erhaltung sind<br />
Betriebsprämienkürzungen<br />
durchzuführen (cross compliance<br />
relevant).<br />
86 DJV-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong> /<strong>2012</strong>
Anhang Nr. 4<br />
Bessere Ausbildung, mehr Praxis und aktuelle Themen<br />
Von <strong>de</strong>r Schulbank ins Revier – was Jungjäger wirklich wollen<br />
Aus welchem Umfeld kommen die Jäger Deutschlands? Was sind ihre Motive <strong>de</strong>n<br />
Jagdschein zu machen? Erstmals konnte <strong>de</strong>r DJV mit seiner bun<strong>de</strong>sweiten Umfrage<br />
<strong>de</strong>n angehen<strong>de</strong>n Jägerinnen und Jägern ein Profil geben. Die Daten wur<strong>de</strong>n von Frühjahr<br />
bis Herbst <strong>2011</strong> erhoben und vom DJV in Zusammenarbeit mit <strong>de</strong>m Institut für<br />
Rechtspsychologie <strong>de</strong>r Universität Bremen ausgewertet. Mit <strong>de</strong>r Umfrage erreichte <strong>de</strong>r<br />
DJV etwa ein Sechstel <strong>de</strong>r Prüflinge, die <strong>2011</strong> das Grüne Abitur machen.<br />
die typische Jungjägerin –<br />
<strong>de</strong>r typische Jungjäger<br />
Hauptmotive<br />
(Mehrfachnennungen möglich)<br />
gern in <strong>de</strong>r Natur ·············· 85%<br />
angewandter Naturschutz · 72%<br />
Freu<strong>de</strong> an <strong>de</strong>r Jagd ············ 69%<br />
Jagdhun<strong>de</strong>ausbildung ······· 62%<br />
Familienstand<br />
Durchschnittsalter<br />
Geschlechterverhältnis<br />
Herkunft<br />
Jungjäger-Befragung <strong>2011</strong><br />
Quelle: Deutscher Jagdschutzverband<br />
54 % ledig, 46 % verheiratet<br />
36,4 Jahre<br />
19,8 %<br />
kommen anteilig<br />
häufiger aus <strong>de</strong>r Stadt<br />
Hauptmotive<br />
(Mehrfachnennungen möglich)<br />
gern in <strong>de</strong>r Natur ·············· 87%<br />
Freu<strong>de</strong> an <strong>de</strong>r Jagd ············ 75%<br />
angewandter Naturschutz · 74%<br />
Wild essen ························ 57%<br />
55 % ledig, 45 % verheiratet<br />
35,1 Jahre<br />
80,2 %<br />
kommen anteilig<br />
häufiger vom Land<br />
Welche Berufe üben angehen<strong>de</strong> Jäger aus?<br />
1 %<br />
Wissenschaftler<br />
Beamte<br />
8 %<br />
Land- und Forstwirtschaft<br />
Jungjäger-Befragung <strong>2011</strong><br />
Quelle: Deutscher Jagdschutzverband<br />
7 %<br />
9 %<br />
Bürokräfte<br />
25 %<br />
Dienstleistungsberufe<br />
13 % Techniker, Anlagen- und<br />
Handwerksberufe<br />
Maschinenbediener<br />
Berufsgruppen nach internationaler Standard-Klassifikation, Eurostat<br />
Ausgaben<br />
für <strong>de</strong>n Jagdschein<br />
8% 41% 34% 17%<br />
bis bis bis über<br />
1000 € 1500 € 2000 € 2000 €<br />
17 %<br />
Schüler und Stu<strong>de</strong>nten<br />
16 %<br />
Anhang 87<br />
Der kleine Unterschied: Während<br />
Frauen über ihren Hund zur Jagd<br />
kommen, zählt bei Männern <strong>de</strong>r<br />
Appetit auf Wildbret.<br />
Von wegen Land- und<br />
Forstwirtschaft: Jäger üben<br />
nahezu alle Berufe aus.
Grün<strong>de</strong> für das Grüne Abitur:<br />
Naturschutz und Naturnähe<br />
Die Qualität <strong>de</strong>r Ausbil<strong>de</strong>r<br />
stimmt; hingegen sollte<br />
beim Zeitmanagement<br />
nachgebessert wer<strong>de</strong>n.<br />
Mehr Praxis wünschen sich<br />
die Jagdscheinanwärter in ihrer<br />
Ausbildung am ehesten.<br />
Grün<strong>de</strong>, die Jägerprüfung abzulegen<br />
Jungjäger-Befragung <strong>2011</strong><br />
Quelle: Deutscher Jagdschutzverband<br />
Zufrie<strong>de</strong>nheit mit <strong>de</strong>r Ausbildung<br />
gut zufrie<strong>de</strong>n<br />
80 %<br />
Praxisbezug<br />
Jungjäger-Befragung <strong>2011</strong><br />
Quelle: Deutscher Jagdschutzverband<br />
gerne in <strong>de</strong>r Natur<br />
angewandter Naturschutz<br />
Freu<strong>de</strong> an <strong>de</strong>r Jagd<br />
esse gern Wild<br />
Jagdhun<strong>de</strong>ausbildung<br />
Familientradition<br />
Interesse an Waffen<br />
wichtig für <strong>de</strong>n Beruf<br />
Jungjäger-Befragung <strong>2011</strong><br />
Quelle: Deutscher Jagdschutzverband<br />
66 %<br />
Zeiteinteilung<br />
65 %<br />
41 %<br />
49 %<br />
48 %<br />
29 %<br />
Mediennutzung<br />
56 %<br />
73 %<br />
74 %<br />
Mehrfachnennung von 1 ( = am wichtigsten)<br />
bis 8 ( = am wenigsten wichtig) möglich.<br />
90 %<br />
Qualität<br />
<strong>de</strong>r Ausbil<strong>de</strong>r<br />
Verbesserungsvorschläge für die Ausbildung<br />
bessere Prüfungsvorbereitung<br />
mehr Praxis<br />
86 %<br />
Ergebnisse gewichtet.<br />
Verkürzung <strong>de</strong>r Unterrichtszeit<br />
verbesserte<br />
Mediennutzung<br />
Verbesserung <strong>de</strong>r Kursstruktur<br />
mehr Kurse am Wochenen<strong>de</strong> häufigere Reviergänge<br />
mehr Schießpraxis<br />
Inhalte überarbeiten<br />
Transparenz im Vorfeld über Aufwand und Kosten<br />
einheitliche Prüfung bessere Ausbil<strong>de</strong>r engagieren<br />
mo<strong>de</strong>rnes Unterrichtsmaterial<br />
mehr Waffenkun<strong>de</strong><br />
88 DJV-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong> /<strong>2012</strong>
Welche Jagdgelegenheiten wünschen sich<br />
Jungjäger nach <strong>de</strong>r Prüfung?<br />
gelegentliche Jagdmöglichkeit<br />
Jag<strong>de</strong>rlaubnis-Schein<br />
eigenes Jagdrevier<br />
Einzelabschuss<br />
Auslandsjagd<br />
Jungjäger-Befragung <strong>2011</strong><br />
Quelle: Deutscher Jagdschutzverband<br />
31 %<br />
23 %<br />
48 %<br />
56 %<br />
Halten Sie die Mitgliedschaft in einer<br />
jagdlichen Vereinigung für sinnvoll?<br />
Jungjäger-Befragung <strong>2011</strong><br />
Quelle: Deutscher Jagdschutzverband<br />
61 %<br />
sinnvoll ··· 97 % nicht sinnvoll ··· 3 %<br />
Anhang 89<br />
Die meisten Jungjäger sind<br />
mit einer gelegentlichen Jagdmöglichkeit<br />
zufrie<strong>de</strong>n.<br />
Klare Aussage: Die Mitgliedschaft<br />
in einer jagdlichen Vereinigung ist<br />
sinnvoll.
Anhang Nr. 5<br />
D E U T S C H E R J A G D S C H U T Z V E R B A N D E . V .<br />
V EREINIGUNG DER DEUTSCHEN L ANDESJAGDVERBÄNDE FÜR W ILD, J AGD UND N ATUR<br />
Fünf For<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>s Deutschen Jagdschutzverban<strong>de</strong>s zu Jagdmunition<br />
Heimisches Wildbret ist ein sehr wertvolles Nahrungsmittel, das über kurze Transportwege zum<br />
Verbraucher gelangt. Der Deutsche Jagdschutzverband (DJV) setzt alles daran, dass dieses hochwertige<br />
Lebensmittel weiterhin höchsten Standards entspricht – auch was die tierschutzgerechte Erlegung <strong>de</strong>s<br />
Wil<strong>de</strong>s und die toxikologische Nebenwirkung <strong>de</strong>r Jagdmunition betrifft. Die teils sehr emotionale Diskussion<br />
um Bleimunition muss versachlicht wer<strong>de</strong>n. Hierzu sind weitere Untersuchungen notwendig, die <strong>de</strong>r DJV<br />
und die 245.000 Jäger im Verband gerne tatkräftig unterstützen.<br />
Der DJV for<strong>de</strong>rt:<br />
(1) Jagdmunition muss unabhängig vom Geschossmaterial folgen<strong>de</strong> Anfor<strong>de</strong>rungen erfüllen:<br />
• Tierschutzgerechte Tötungswirkung – auch auf Entfernungen über 100 Meter und bei schwerem<br />
Wild<br />
• Toxikologische Unbe<strong>de</strong>nklichkeit für Mensch, Tier und Natur<br />
• Sicherheit bei <strong>de</strong>r Jagd<br />
Dies for<strong>de</strong>rt <strong>de</strong>r DJV auf Basis <strong>de</strong>r gemeinsamen Erklärung aus <strong>de</strong>m Jahr 2009, die unter an<strong>de</strong>rem NABU,<br />
ÖJV, Lan<strong>de</strong>sforstbetriebe und Ministerien verabschie<strong>de</strong>t haben. Zu Tötungswirkung und Toxikologie<br />
stehen die Ergebnisse für bleifreie Munition noch aus und müssen abgewartet wer<strong>de</strong>n.<br />
(2) Der Einfluss <strong>de</strong>r zum Erlegen <strong>de</strong>s Wil<strong>de</strong>s verwen<strong>de</strong>ten Munition auf die Gesundheit <strong>de</strong>s Menschen<br />
muss neu bewertet wer<strong>de</strong>n. Die Datengrundlage für die aktuelle Bewertung (September <strong>2011</strong>)<br />
bleihaltiger Munition durch das Bun<strong>de</strong>samt für Risikobewertung (BfR) ist teilweise unzureichend. Die<br />
Ergebnisse und die angewandten Metho<strong>de</strong>n sind fragwürdig. Bei <strong>de</strong>r Probenahme muss min<strong>de</strong>stens<br />
aufgeführt wer<strong>de</strong>n:<br />
• Untersuchungsmetho<strong>de</strong><br />
• Tierart (alle Schalenwildarten)<br />
• Herkunft <strong>de</strong>s Wildbrets<br />
• untersuchtes Teilstück<br />
• verwen<strong>de</strong>te Munitionsart<br />
A NERKANNTE N ATURSCHUTZVEREINIGUNG<br />
Hauptgeschäftsstelle: Johannes-Henry-Straße 26 • 53113 Bonn<br />
Tel. 0228 - 94 906 - 0 • Fax 0228 - 94 906 - 30 • Internet: www.jagd-online.<strong>de</strong> • E-Mail: DJV@Jagdschutzverband.<strong>de</strong><br />
Bankverbindung: Sparkasse Bonn, Konto-Nr.: 17 531 211, BLZ 380 500 00<br />
Pressestelle: Tel. 0228 - 94 906 - 20 • Fax 0228 - 94 906 - 25 • Internet: www.newsroom.<strong>de</strong>/djv • E-Mail: Pressestelle@Jagdschutzverband.<strong>de</strong><br />
90 DJV-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong> /<strong>2012</strong>
(3) Eine Vielverzehrerstudie muss durchgeführt wer<strong>de</strong>n, um <strong>de</strong>n Einfluss <strong>de</strong>r verwen<strong>de</strong>ten Munition auf<br />
die Gesundheit <strong>de</strong>s Menschen – u.a. Bleiwerte im Blut – zu untersuchen. Die in Zusammenarbeit mit<br />
<strong>de</strong>m BfR <strong>de</strong>rzeit durchgeführte DJV-Umfrage zu Jagdmunition liefert hierfür Informationen, die<br />
Berücksichtigung fin<strong>de</strong>n müssen. Konkrete Zahlen zum Wildbret-Verzehrverhalten <strong>de</strong>r Deutschen liegen<br />
<strong>de</strong>rzeit nicht vor.<br />
(4) Die Industrie muss Alternativmunition für die verschie<strong>de</strong>nen jagdlichen Einsatzbereiche und die<br />
verschie<strong>de</strong>nen Kaliber entwickeln und zur Verfügung stellen. Diese muss die unter Punkt (1)<br />
genannten Kriterien erfüllen.<br />
(5) Die sich aus <strong>de</strong>n Punkten (1) bis (4) ergeben<strong>de</strong>n Leitlinien und Handlungsempfehlungen zu<br />
Jagdmunition müssen von <strong>de</strong>r Politik in enger Zusammenarbeit mit <strong>de</strong>m DJV – als anerkannte<br />
Naturschutzvereinigung und Sprachrohr <strong>de</strong>r Jäger – sowie weiteren Organisationen erarbeitet<br />
wer<strong>de</strong>n. Sobald die offenen Fragen zu Jagdmunition geklärt sind und die unter (1) genannten<br />
Voraussetzungen erfüllt sind, wird <strong>de</strong>r DJV – basierend auf <strong>de</strong>n Untersuchungsergebnissen – die Jäger<br />
aufrufen, die am besten geeignete Munition für die jeweilige Situation zu verwen<strong>de</strong>n.<br />
Anhang 91
Impressum<br />
© Juni <strong>2012</strong><br />
Deutscher Jagdschutzverband e. V.<br />
Friedrichstraße 185 / 186<br />
10117 Berlin<br />
✆ 030 / 2 09 13 94-0<br />
Fax: 030 / 2 09 13 94-30<br />
E-Mail: djv @ jagdschutzverband.<strong>de</strong><br />
Internet: www.jagdnetz.<strong>de</strong><br />
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uns auch bei: auf <strong>de</strong>r Spur:<br />
Bezugsadresse:<br />
DJV-Service und Marketing GmbH ( DSM )<br />
Koblenzer Straße 149 a<br />
53177 Bonn<br />
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Friesdorfer Straße 194 a<br />
53175 Bonn<br />
✆ 02 28 / 38 72 90-0<br />
Fax: 02 28 / 38 72 90-25<br />
E-Mail: info @ djv-service.<strong>de</strong><br />
Internet: www.djv-service.<strong>de</strong><br />
Alle Fotos DJV, außer<br />
EGMR, S. 14, 28; Blümel, Albert S. 33; Dr. Bretschnei<strong>de</strong>r, Nikolaus S. 33; Kuhn, Werner<br />
S. 20; Fotolia S. 27, 30, 32; Mayer, Ronald S. 50; Semmelsberger, Jürgen S. 63, 67; Jägerstiftung<br />
S. 69, 70, 72, DJV-Service- und Marketing GmbH S. 77; Wolff, Hermann S. 61<br />
D e u t s c h e r J a g D s c h u t z v e r b a n D e . v .<br />
v e r e i n i g u n g D e r D e u t s c h e n L a n D e s J a g D v e r b ä n D e f ü r W i L D , J a g D u n D n a t u r<br />
anerkannte naturschutzvereinigung nach § 63 bunDesnaturschutzgesetz