Geschäftsbericht 2000 - 2001 - Newsroom.de
Geschäftsbericht 2000 - 2001 - Newsroom.de
Geschäftsbericht 2000 - 2001 - Newsroom.de
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2000</strong>/<strong>2001</strong><br />
10<br />
bandsvertretern die Zusammenhänge und Auswirkungen Europäischer Richtlinien<br />
und <strong>de</strong>n Wer<strong>de</strong>gang. In einer zunächst sehr trocken erscheinen<strong>de</strong>n Darstellung<br />
wur<strong>de</strong>n so manchem Tagungsteilnehmer die Schwierigkeiten und die<br />
Zusammenhänge <strong>de</strong>utlich. Der Vertreter <strong>de</strong>s BMVEL und für die Jagd zuständige<br />
MinRat Dr. R. Lammel führte im Hinblick auf die EU-Vogelrichtlinie aus:<br />
„Wenn man an<strong>de</strong>re im Vogelschutz missioniert, stellt man fest, dass dies nicht<br />
ohne Schrammen geht“ und verwies in diesem Zusammenhang auf die Problematik<br />
<strong>de</strong>r Rabenvögel. Des Weiteren verwies er auch auf die Notwendigkeit,<br />
die Jagdzeiten für Tauben und Möwen in <strong>de</strong>r Jagdzeitenverordnung <strong>de</strong>m<br />
EU-Recht anzuspassen, sprich zu verkürzen.<br />
Die Ausführungen von Dr. Dieterich (BMU) zur Flora-Fauna-Habitat Richtlinie<br />
wur<strong>de</strong> mit großem Interesse aber auch gewisser Skepsis zur Kenntnis<br />
genommen. „Menschliche Aktivitäten – auch die Jagd – sind in FFH-Gebieten<br />
möglich, so lange <strong>de</strong>r Schutzzweck diese Gebiete nicht nachhaltig negativ<br />
beeinflusst“, versicherte Dr. Dieterich <strong>de</strong>r eher kritischen Zuhörerschaft.<br />
In <strong>de</strong>r Diskussion wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>utlich, dass in einigen Schutzgebieten diese Auffassung<br />
nicht berücksichtigt wur<strong>de</strong>. Einig waren sich die Referenten darin,<br />
dass Brüssel und auch die Lan<strong>de</strong>sregierungen in Deutschland es versäumt<br />
haben, Ziele und Verfahrensweisen bei <strong>de</strong>r Ausweisung von FFH-Gebieten<br />
transparent zu machen mit <strong>de</strong>r Folge, dass Ängste und Sorgen bei Landwirten,<br />
Jägern und an<strong>de</strong>ren Personengruppen, die Einschränkungen ihrer Tätigkeit<br />
befürchteten, auftreten.<br />
Untermauert wur<strong>de</strong> diese Feststellung durch die Ausführungen <strong>de</strong>s Staatssekretärs<br />
im BMVEL, Dr. Martin Wille. Wille begrüßte es, „dass die jagdliche<br />
Nutzung wie<strong>de</strong>r als selbstverständlicher Bestandteil einer nachhaltigen Landwirtschaft<br />
anerkannt wird. Die Jagd leistet einen Beitrag zur Entwicklung <strong>de</strong>s<br />
ländlichen Raums und gehört einfach zum Leben auf <strong>de</strong>m Land.“ Wille sprach<br />
sich vehement gegen pauschale For<strong>de</strong>rungen aus, Wildarten, die ganzjährig<br />
von <strong>de</strong>r Jagd ausgenommen sind, <strong>de</strong>m Naturschutzrecht zu unterstellen. Das<br />
Jagdrecht biete für diese Arten ein <strong>de</strong>utlich umfassen<strong>de</strong>res und wirksameres<br />
Instrumentarium, als es das Naturschutzrecht jemals könne.<br />
Gleiches untermauerte <strong>de</strong>r Staatsminister für Umwelt und Landwirtschaft<br />
<strong>de</strong>s Freistaates Sachsen, Flath, wenn er ausführte: „Der Fortbestand vieler<br />
Wildtierarten ist in unserer heutigen Zeit erst durch das Interesse <strong>de</strong>r Jäger an<br />
<strong>de</strong>m Wild und seinen Lebensräumen ermöglicht wor<strong>de</strong>n.“<br />
Gestärkt von diesen Aussagen ging das DJV-Präsidium in die Arbeit für ein<br />
neues Berichtsjahr. BSE und MKS prägten zunächst die politische Arbeit. Nach<br />
<strong>de</strong>m Rücktritt von Landwirtschaftsminister Karl-Heinz Funke und <strong>de</strong>r Neuorientierung<br />
und Aufteilung <strong>de</strong>r Zuständigkeiten übernahm Renate Künast,<br />
Bündnis 90/Die Grünen, das Bun<strong>de</strong>sministerium für Verbraucherschutz,<br />
Ernährung und Landwirtschaft (BMVEL). Dies führte zu beson<strong>de</strong>ren Aktivitäten<br />
zahlreicher Natur- und Umweltschutzorganisationen mit For<strong>de</strong>rungen<br />
zur Novellierung <strong>de</strong>s BJG an die neue Ministerin. Volle Konzentration <strong>de</strong>s DJV<br />
und <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sjagdverbän<strong>de</strong> war erfor<strong>de</strong>rlich, um diesen Aktivitäten zu<br />
begegnen.<br />
So rief Anfang <strong>de</strong>s Jahres das BMVEL verschie<strong>de</strong>ne Organisationen zu einer<br />
Diskussionsrun<strong>de</strong> und einem umfassen<strong>de</strong>n Fragenkatalog zur Jagd in Deutschland<br />
zusammen. Anhand von 11 Fragen sollten die verschie<strong>de</strong>nsten Gruppierungen<br />
aus Jagd, Naturschutz, Land-, Forstwirtschaft und Umwelt in einer